Wasserball - Birseck Magazin
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sport & mobilität<br />
Dynamik im kühlen Nass:<br />
<strong>Wasserball</strong><br />
Die Region ist im <strong>Wasserball</strong> bei<br />
den Damen wie bei den Herren<br />
in der erweiterten, nationalen Spitze<br />
mit dabei und darunter auch einige<br />
grosse Talente aus dem <strong>Birseck</strong>.<br />
Text von Hans Peter Frey; Fotos von Werner Thüring<br />
Der <strong>Wasserball</strong>sport ist in der<br />
Schweiz eine typische Randsportart.<br />
So gibt es bei den<br />
Männern zirka 600 Lizenzierte,<br />
davon 60 in der Region Basel;<br />
bei den Frauen sind es rund 110,<br />
davon 23 aus der Region. International<br />
geben denn auch andere<br />
Länder den Ton an: Ungarn,<br />
Italien, Griechenland, Kroatien<br />
und Russland.<br />
Vielseitigkeit und Dynamik<br />
Man fragt sich bei vielen der<br />
so genannten Randsportarten,<br />
weshalb sie nicht von mehr<br />
Leuten betrieben werden. Ob<br />
die Konkurrenz durch die<br />
grosse Auswahl an Sportarten<br />
oder das enorme Freizeitangebot<br />
im Allgemeinen zu gross<br />
ist An der Attraktivität der<br />
Sportart kann es beim <strong>Wasserball</strong><br />
jedenfalls nicht liegen,<br />
schon eher an den Anforderungen:<br />
«<strong>Wasserball</strong> ist ein<br />
Spiel, das Fähigkeiten in ganz<br />
verschiedenen Bereichen verlangt»,<br />
sagt Roger Birrer, Technischer<br />
Leiter des Schwimmvereins<br />
beider Basel und ehemaliger<br />
Spitzenschwimmer<br />
(Olympiateilnahme 1984). «Neben<br />
dem Schwimmen, das<br />
die Grundlage bildet, braucht<br />
es taktisches Geschick, eine<br />
gute Balltechnik sowie die Bereitschaft,<br />
in den Zweikämpfen<br />
Körperkontakt einzugehen.»<br />
Ähnlich tönt es bei Michel<br />
Grasso, Trainer der Damenteams<br />
des WSV Basel: «Es sind<br />
die verschiedenen Aspekte,<br />
die die Faszination des <strong>Wasserball</strong>s<br />
ausmachen: der Gegner,<br />
der Ball, die Bewegungsabläufe,<br />
das Wasser als spezielles Element.<br />
<strong>Wasserball</strong> ist eine sehr<br />
dynamische Angelegenheit, es<br />
gibt keine toten Phasen im<br />
Spiel. Und trotzdem ist die Verletzungsgefahr<br />
gering.»<br />
Nationale Spitze<br />
Es gibt in der Nordwestschweiz<br />
zwei Clubs, die <strong>Wasserball</strong> betreiben:<br />
den SV beider Basel<br />
(SVB), ein reiner «Männerverein»,<br />
und den WSV Basel.<br />
Die grössten Erfolge des SVB<br />
sind das Double (Meisterschaft<br />
und Cupsieg) 1994 sowie das<br />
Erreichen der Playoff-Halbfinals<br />
im Jahr 2000. Die erste<br />
Mannschaft spielt auch 2005<br />
in der Nationalliga A. Saisonziel<br />
von Roger Birrer, der selbst<br />
noch aktiv mittut, und seinen<br />
Kollegen, ist das Erreichen der<br />
Playoffs. Dazu ist ein Platz unter<br />
den ersten sechs notwendig.<br />
Trotz der vielen jungen<br />
Spieler – «Wir setzen zurzeit<br />
klar auf die Jugend.» – stehen<br />
die Chancen dafür recht gut.<br />
Zwölf Spieler des Kaders kommen<br />
übrigens aus dem <strong>Birseck</strong>,<br />
darunter der linke Flügel<br />
und aktuelle Nationalspieler<br />
Fabian Gut (20, Reinach) und<br />
der Center Adriano Lucato (16,<br />
Münchenstein), Nachwuchsinternationaler<br />
und gemäss<br />
Roger Birrer «auf dem Sprung<br />
in die Nationalmannschaft».<br />
Trainiert wird der SV beider<br />
Basel vom Ungarn Istvan Pinter,<br />
der gleichzeitig die Nationalmannschaft<br />
betreut. Insgesamt<br />
nimmt der Verein mit<br />
<strong>Birseck</strong>er Talente im Schweizer <strong>Wasserball</strong>sport (von links nach rechts):<br />
Fabian Gut (20) aus Reinach, Adriano Lucato (16) aus Münchenstein, Paola De Feo (16) aus<br />
Münchenstein und Alexandra Bienz (22) aus Aesch.<br />
© <strong>Birseck</strong><strong>Magazin</strong>, Sommer 2005, Seite 22
sieben Teams an der Meisterschaft<br />
teil, mit drei bei den<br />
Aktiven und vier im Nachwuchsbereich.<br />
Im Wassersport-Verein Basel,<br />
kurz WSV, gibt es zurzeit zwei<br />
Damenteams und eine 2. Liga-<br />
Herrenmannschaft. Aushängeschild<br />
ist dabei das «Eins» der<br />
Damen: Nach der Gründung<br />
1993 wurde bereits 1997 der<br />
erste Meistertitel gewonnen<br />
und gleich fünfmal erfolgreich<br />
verteidigt! 1997 und 1999 wurden<br />
die WSV-Damen aufgrund<br />
ihrer Leistungen auch zum<br />
Basler Sportteam des Jahres<br />
gewählt. Letztes Jahr wurde<br />
der WSV erneut Meister, aber<br />
diesmal «überraschend, weil<br />
das Team verjüngt wurde», wie<br />
«eine Wunschspielerin von<br />
mir, die anderen profitieren<br />
stark von ihrem Können», sagt<br />
Michel Grasso. Und zwei sehr<br />
starke WSV-Spielerinnen kommen<br />
aus dem <strong>Birseck</strong>: Paola<br />
De Feo aus Münchenstein –<br />
die 16-Jährige gilt als grösstes<br />
Talent in der Schweiz – und die<br />
22-jährige Alexandra Bienz aus<br />
Aesch.<br />
<strong>Wasserball</strong>: so geht’s<br />
Ein <strong>Wasserball</strong>-Spiel wird in<br />
viermal sieben Minuten effektiver<br />
Spielzeit ausgetragen.<br />
Pro Team sind grundsätzlich<br />
je sechs Feldspieler – die Positionen<br />
sind vergleichbar mit<br />
denjenigen beim Handball –<br />
und ein Goalie gleichzeitig im<br />
Trainer Michel Grasso sagt. Im<br />
Moment gehören dem Kader<br />
der beiden Damenteams viele<br />
sehr junge, talentierte Spielerinnen<br />
an. «Mit der ersten<br />
Mannschaft möchte ich den<br />
Titel verteidigen; die zweite<br />
steht momentan auf dem fünften<br />
Platz und es wäre super,<br />
wenn wir diesen Rang halten<br />
könnten. Ein Muss ist das aber<br />
nicht, denn es geht im ‹Zwei›<br />
hauptsächlich darum, die Spielerinnen<br />
an den Sport heranzuführen.»<br />
Topskorerin des WSV 1<br />
ist die Kanadierin Sandra Lizé,<br />
Wasser, wobei beliebig viele<br />
Wechsel möglich sind. Fouls<br />
werden unter anderem mit<br />
Zeitstrafen geahndet, das<br />
heisst die fehlbare Mannschaft<br />
spielt solange in Unterzahl, bis<br />
die Strafe abgelaufen ist. Drei<br />
schwere Fouls des gleichen<br />
Spielers werden mit einer<br />
roten Karte bestraft; wer «rot»<br />
sieht, bleibt für den Rest des<br />
Spiels ausgeschlossen, darf<br />
aber durch einen anderen<br />
Spieler ersetzt werden. Ziel ist<br />
es, mehr Tore zu erzielen als<br />
der Gegner. !<br />
Informationen zum<br />
Meisterschaftsbetrieb<br />
und zu den beiden Basler<br />
<strong>Wasserball</strong>vereinen sind<br />
zu finden unter:<br />
www.fsn.ch (nationaler Verband)<br />
www.wsvbasel.ch<br />
Kontaktperson: Michel Grasso (WSV)<br />
Telefon 061 336 90 00<br />
Paola De Feo hat sich im Nationalliga A<br />
Team des WSV Basel schon mehrfach als<br />
Torschützin ausgezeichnet.<br />
www.svbasel.ch<br />
Kontaktperson: Roger Birrer (SVB)<br />
Telefon 061 361 65 20 (Sekretariat)<br />
© <strong>Birseck</strong><strong>Magazin</strong>, Sommer 2005, Seite 23