Review - Medical Tribune
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von <strong>Medical</strong> tribune empfohlen<br />
Neue Guidelines<br />
Herz und Zucker in den<br />
Griff bekommen<br />
Diabetes mellitus und Herzkreislauferkrankungen korrelieren ganz eng<br />
miteinander. 70 % aller KHK-Patienten leiden an einem Diabetes oder<br />
einer gestörten Glukosetoleranz. Umgekehrt versterben etwa 70 %<br />
aller Menschen mit Diabetes an einer Herzkrankheit. Die European<br />
Society of Cardiology (ESC) und die European Association for the Study<br />
of Diabetes (EASD) haben in einer kürzlich veröffentlichten gemeinsamen<br />
Leitlinie zusammengefasst, wie diese grosse Patientengruppe<br />
unter diabetologischen und kardiologischen Gesichtspunkten optimal<br />
betreut werden kann. Nehmen Sie sich ca. eine Stunde Zeit für diese<br />
Fortbildung und die anschliessenden Fragen. Viel Erfolg!<br />
Anhand des Metabolischen Syndroms<br />
(siehe Kasten) lässt sich das KHK-Risiko<br />
eines Patienten zwar vorhersagen, doch<br />
gelingt dies nicht zuverlässiger als mit<br />
Scores, die auf den wichtigsten kardiovaskulären<br />
Risikofaktoren (Blutdruck,<br />
Rauchen, Serumcholesterin) beruhen.<br />
Solch ein Score ist beispielsweise der<br />
Finnish Diabetes Risk Score (Findrisk):<br />
Er sagt das Risiko, innerhalb der nächsten<br />
zehn Jahre einen Typ-2-Diabetes zu<br />
entwickeln, mit einer Genauigkeit von<br />
85 % voraus und erlaubt es darüber<br />
hinaus, das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko<br />
abzuschätzen.<br />
KursSelecta 5/2007 5. Oktober 2007<br />
LERNZIELE dieser Fortbildungseinheit:<br />
In 1 Stunde kennen Sie:<br />
n die Hauptfaktoren der Risikostratifizierung<br />
n die wichtigsten Präventivmassnahmen<br />
n die anzustrebenden Zielwerte<br />
n die verschiedenen Therapiemöglichkeiten<br />
n die entsprechenden Empfehlungen der ESC-EASD<br />
Der Zusammenhang zwischen Hyperglykämie<br />
und kardiovaskulärer Erkrankung<br />
sollte als Kontinuum betrachtet<br />
werden. Jede HbA1c-Zunahme um<br />
1 % führt zu einem definierten Anstieg<br />
des kardiovaskulären Risikos. Ob eine<br />
erhöhte Gefahr für eine kardiovaskuläre<br />
Erkrankung besteht, lässt sich anhand<br />
der postprandialen Blutzucker (BZ)-<br />
Werte besser vorhersagen als anhand des<br />
Nüchternzuckers. Erhöhte postpran-<br />
diale BZ-Werte weisen selbst dann auf<br />
ein gesteigertes kardiovaskuläres Risiko<br />
hin, wenn der Nüchtern-BZ normal<br />
ist. Bei Frauen gehen Störungen des<br />
Kriterien des Metabolischen<br />
Syndroms<br />
Taillenumfang<br />
• M ≥ 94 cm • F ≥ 80 cm<br />
Blutdruck<br />
• ≥ 130/85 mmHg oder antihypertensive<br />
Therapie<br />
Nüchternblutzucker<br />
• ≥ 5,6 mmol/l oder manifester Diabetes<br />
Triglyzeride<br />
• ≥ 1,7 mmol/l oder spezifische<br />
medikamentöse Therapie<br />
HDL-Cholesterin<br />
• M < 1,03 mmol/l • F < 1,29 mmol/l<br />
oder spezifische medikamentöse Therapie<br />
nach der International Diabetes Federation (IDF)<br />
Glukosestoffwechsels mit einem speziell<br />
hohen Risiko für kardiovaskuläre Morbidität<br />
und Mortalität einher. Deshalb<br />
müssen Frauen in dieser Hinsicht besonders<br />
sorgfältig überwacht werden.<br />
Menschen, bei denen ein hohes Risiko<br />
festgestellt wurde, sollten einer<br />
adäquaten Diagnostik (siehe Algorithmus<br />
S. 7) und Behandlung zuge-<br />
führt werden.<br />
Prävention des Diabetes<br />
Meist gehen der Entwicklung eines<br />
Typ-2-Diabetes verschiedene Stoffwechselstörungen<br />
wie gestörte Gluko-