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Der Wasserhaushalt großer Feuchtgebiete des Elbe-Einzugsgebiets ...

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Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V.<br />

Wasser - zuviel, genug, zuwenig<br />

Klimaplattform, Potsdam, 8. April 2011<br />

<strong>Der</strong> <strong>Wasserhaushalt</strong> <strong>großer</strong> <strong>Feuchtgebiete</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Elbe</strong>-<strong>Einzugsgebiets</strong> im Klimawandel –<br />

Auswirkungen und Anpassungsmöglichkeiten<br />

Ottfried Dietrich<br />

Leibniz-Zentrum Leibniz Zentrum für f r Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V., Institut für f r<br />

Landschaftswasserhaushalt<br />

gefördert in den BMBF-Programmen GLOWA, Projekt<br />

GLOWA-<strong>Elbe</strong> und KLIMZUG, Projekt INKA BB


� Große <strong>Feuchtgebiete</strong> im <strong>Elbe</strong>-Einzugsgebiet<br />

Inhalt<br />

� BMBF-Verbundprojekt GLOWA-<strong>Elbe</strong> (Globaler<br />

Wandel im Wasserkreislauf <strong>des</strong> <strong>Elbe</strong>-<br />

Einzugsgebietes, 2000-2010)<br />

� BMBF-Verbundprojekt INKA BB<br />

(Innovationsnetzwerk Klimaanpassung<br />

Brandenburg-Berlin, 2009-2014)<br />

� Zusammenfassung<br />

2


Große Gro e <strong>Feuchtgebiete</strong> im <strong>Elbe</strong>-Einzugsgebiet<br />

<strong>Elbe</strong> Einzugsgebiet<br />

Berlin<br />

Untersuchungsregion <strong>Elbe</strong> Tiefland<br />

• <strong>Elbe</strong> Einzugsgebiet<br />

148.000 km²<br />

• <strong>Elbe</strong> Tiefland ~50.000<br />

km²<br />

• 35 Niederungsgebiete:<br />

• Fläche >1000 ha,<br />

• Aktive Wasserbewirtschaftung<br />

• Fläche der ausgewählten<br />

Niederungsgebiete<br />

3840 km² (~1400 km²<br />

Niedermoore)<br />

Spreewald<br />

3


Quelle: H. Koch, Vortrag Potsdam 8.4.2011<br />

Modellverbund GLOWA-<strong>Elbe</strong><br />

GLOWA <strong>Elbe</strong><br />

4


Mittlere Jahre Trockene Jahre<br />

Änderung nderung der Zuflüsse Zufl sse bis 2050<br />

Änderung der Gebietszuflüsse im Juli bis 2050, Szenario A1 0 (Glob_ovU)<br />

5


Anstieg der Verdunstung bis 2050<br />

Jahresverdunstung der 35 <strong>Feuchtgebiete</strong> im <strong>Elbe</strong>-Tiefland, Balken – arithmetisches Mittel aller<br />

Gebietsmediane mit Schwankungsbereich (Range), Punkte – Bereich der 5. bzw. 95.<br />

Perzentilwerte, Szenario A10 (Glob_ovU)<br />

6


Anstieg der Verdunstung bis 2050<br />

Mittlere Jahre Trockene Jahre<br />

Änderung der Jahressummen der Verdunstung bis 2050 , Szenario A1 0 (Glob_ovU)<br />

7


Mittlere Jahre Trockene Jahre<br />

Änderung nderung der Abflüsse Abfl sse bis 2050<br />

Änderung der Abflüsse unterhalb der <strong>Feuchtgebiete</strong> im Juli bis 2050, Szenario A1 0<br />

(Glob_ovU)<br />

8


Balken – mittlere Jahre (Q50, A1 - Glob_ovU, B2 – Glob_mvU)<br />

Zufluss zum Spreewald<br />

9


Zufluss zum Spreewald<br />

Balken – mittlere Jahre (Q50), Schwankungsbereich - moderat trockene (Q10) und<br />

moderat feuchte (Q90) Jahre, A1 - Glob_ovU, B2 – Glob_mvU<br />

10


Abfluss unterhalb Spreewald<br />

Balken – mittlere Jahre (Q50), Schwankungsbereich - moderat trockene (Q10) und<br />

moderat feuchte (Q90) Jahre, A1 - Glob_ovU, B2 – Glob_mvU<br />

11


Absinken der Grundwasserstände<br />

Grundwasserst nde<br />

mittlere Jahre (Q50), GW-Stand für Darstellung auf fiktives Niveau (Januar 2008/12)<br />

bezogen, Spreewald, Szenario B2 +<br />

12


Absinken der Grundwasserstände<br />

Grundwasserst nde<br />

mittlere Jahre (Q50), trockene Jahre (Q10), GW-Stand für Darstellung auf fiktives Niveau<br />

(Januar 2008/12) bezogen, Szenario B2 +<br />

13


Wirkung erhöhten erh hten Winterstaus auf Abfluss<br />

unterhalb Spreewald<br />

Balken – mittlere Jahre (Q50), Schwankungsbereich - moderat trockene (Q10) und<br />

moderat feuchte (Q90) Jahre, Szenario B2 + (Glob_mvU)<br />

14


Zwischenfazit aus GLOWA-<strong>Elbe</strong><br />

GLOWA <strong>Elbe</strong><br />

� Entsprechend den gegenwärtig vorliegenden<br />

Klimaszenarien ist mit erheblichen<br />

Auswirkungen (negativen) auf den<br />

<strong>Wasserhaushalt</strong> der <strong>Feuchtgebiete</strong> im <strong>Elbe</strong>-<br />

Tiefland zu rechnen.<br />

� Anpassungsoptionen, wie sie gegenwärtig<br />

diskutiert werden, können einige<br />

Auswirkungen mindern.<br />

� Wir wissen aber noch zu wenig über ihre<br />

komplexe Wirkung auf alle<br />

<strong>Wasserhaushalt</strong>sgrößen und praktische<br />

Umsetzbarkeit.<br />

15


Teilprojekt 20:<br />

• Instrumentarien und<br />

Strategien für eine<br />

nachhaltige<br />

Wasserbewirtschaftung in<br />

großen <strong>Feuchtgebiete</strong>n<br />

Untersuchungsstandort:<br />

• Oberspreewald<br />

Laufzeit:<br />

• 05/2009 bis 04/2014<br />

Bearbeiter:<br />

• Leibniz-Zentrum für<br />

Agrarlandschaftsforschung<br />

(ZALF) e. V., Institut für<br />

Landschaftswasserhaushal<br />

t<br />

• Lan<strong>des</strong>amt für Umwelt,<br />

Gesundheit und<br />

Verbraucherschutz (LUGV)<br />

• Wasser- und<br />

INKA BB ist ein Netzwerk von<br />

16


Ziele <strong>des</strong> Teilprojektes<br />

1. Analyse der komplexen Auswirkungen<br />

wasserwirtschaftlicher Anpassungsoptionen<br />

auf <strong>Wasserhaushalt</strong>sgrößen in<br />

<strong>Feuchtgebiete</strong>n<br />

2. Erarbeitung von Grundlagen für eine<br />

zukünftige, klimaangepasste<br />

Wasserbewirtschaftung im Spreewald<br />

17


Anpassungsoptionen an Klimawandel<br />

� Verbesserung <strong>des</strong> Wasserrückhaltes im Gebiet<br />

in Überschusszeiten durch höhere Stauziele im<br />

Winterhalbjahr<br />

� Reduzierung <strong>des</strong> Wasserbedarfs in<br />

Trockenperioden durch veränderte Stauziele<br />

� Anpassung der Steuerung komplexer<br />

wasserwirtschaftlicher Systeme in den großen<br />

<strong>Feuchtgebiete</strong>n an die Herausforderungen der<br />

Zukunft (mehr Flexibilität, moderne<br />

Informations- und Entscheidungshilfen)<br />

18


Experimentelle Untersuchungen<br />

� Variantenuntersuchungen mit wägbaren<br />

Lysimetern<br />

� Wasseraustausch Gewässer / Fläche<br />

� Aufbau eines Messsystems als Grundlage für<br />

die Steuerung der Regulierungsanlagen eines<br />

Teilgebiets<br />

� Durchführung ausgewählter Messkampagnen<br />

zur Analyse von Wirkungszusammenhängen<br />

und Prozessen in Regulierungssystemen<br />

19


Bau der Lysimeteranlage<br />

20


Lysimeteranlage nach Fertigstellung<br />

21


Lysimeteranlage vor Beginn der 1. Messperiode<br />

22


Lysimeteranlage Ende Mai<br />

23


Lysimeteranlage Anfang September<br />

24


P in mm/d<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Witterungsverlauf in der 1. Messperiode<br />

Juni 2010<br />

01.04.2010 01.05.2010 01.06.2010 01.07.2010 01.08.2010 01.09.2010 01.10.2010<br />

P ETP<br />

Tagessummen <strong>des</strong> Niederschlags P und der FAO-Gras-Referenzverdunstung ETP im<br />

Messzeitraum ab April 2010<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

ETP in mm/d<br />

25


Grundwasserstand in cm u. F.<br />

50<br />

0<br />

‐50<br />

‐100<br />

‐150<br />

‐200<br />

Grundwasserstände Grundwasserst nde der 1. Messperiode<br />

„nasse Variante“ „Referenzmessplatz“<br />

Juni 2010<br />

„Status Quo“<br />

„trockene Variante“<br />

01.04.2010 21.05.2010 10.07.2010 29.08.2010 18.10.2010<br />

Referenzmessplatz Lysimeter1 Lysimeter2 Lysimeter3 Lysimeter4<br />

Grundwasserstände der Untersuchungsvarianten in der Messperiode 01.04.-31.10.2010<br />

26


Wasserbilanzgröß<br />

Wasserbilanzgrößen<br />

en im Juni 2010<br />

P – Niederschlag, Q – Zufluss aus Gewässer, Eta – gemessene Verdunstung, dS –<br />

Änderung <strong>des</strong> Bodenwasserspeichers<br />

27


Zusammenfassung<br />

� <strong>Der</strong> Klimawandel wird die Trockenheitsgefährdung<br />

in den <strong>Feuchtgebiete</strong>n während der<br />

Sommermonate anwachsen lassen, aber auch die<br />

Gefährdung infolge von Starkniederschlägen wird<br />

zunehmen.<br />

� Verbesserung <strong>des</strong> Wasserrückhalts in den<br />

<strong>Feuchtgebiete</strong>n kann zur Stabilisierung <strong>des</strong><br />

<strong>Wasserhaushalt</strong>s in Trockenperioden beitragen.<br />

Die Handlungsmöglichkeiten bei Starkregen dürfen<br />

aber nicht eingeschränkt werden.<br />

� Keine einseitig ausgerichtete Anpassung, sondern<br />

Entwicklung flexibler Systeme unter Einbeziehung<br />

aller Informationsmöglichkeiten erforderlich.<br />

� Praxistaugliche Pilotprojekte sollten schon jetzt<br />

entwickelt und etabliert werden, um ihre Wirkung<br />

ermitteln zu können.<br />

28


Ende<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, meinen<br />

Kollegen für die geleistete Arbeit, unseren<br />

Projektpartnern in GLOWA-<strong>Elbe</strong> und INKA BB für<br />

die hilfreiche Unterstützung und den Geldgebern<br />

für die Ermöglichung der Arbeiten.<br />

29

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