Nahversorgung - Der Weg zur Wohlfühlgemeinde

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12 Sicherung der Nahversorgung als regionale Aufgabe Leerstand? Eine Chance für neue Konzepte! Viele Städte und Gemeinden kennen das Problem: Ein Einzelhändler gibt seinen Laden auf – bspw. aufgrund seines Alters oder weil er an anderer Stelle ein größeres Geschäft eröffnet. Zurück bleibt der viel gefürchtete Leerstand. Und schon stellt sich die Frage: Wie kann hier eine neue, sinnvolle Nutzung generiert werden? Leerstehende Ladenlokale müssen nicht zwangsläufig als unlösbares Problem gesehen werden. Hier ergeben sich durchaus interessante Chancen für neue Konzepte und spannende Handlungsspielräume. Zugleich besteht jedoch auch die Gefahr, dass die freien Geschäftsräume in ungewünschter Art genutzt werden – Spielcasino, „Ein-Euro-Shops“ o.ä. Dem können die Kommunen entgegenwirken, indem sie frühzeitig entsprechende Entwicklungskonzepte und Festsetzungen in ihren Bebauungsplänen beschließen. Leerstand als Chance? Aktionen, bei denen Künstler oder Gewerbetreibende die leerstehenden Räumlichkeiten vorübergehend als Ausstellungs- oder Werbefläche nutzen, verhindern, dass der Leerstand als störend wahrgenommen wird. Grundsätzlich sollte jedoch versucht werden, möglichst schnell eine geeignete Nachnutzung zu finden. Hierbei kann gerade im nahversorgungsrele vanten Einzelhandel auf zweckmäßige Konzepte zurückgegriffen werden. Unternehmen der großen Ketten bieten neben ihren großflächigen auch kleinflächige Lösungen an, die gerade für Gemeinden mit wenigen Einwohnern und geringer Zentralität, aber auch für Stadtteilzentren geeignet sind. Zudem gibt es Anbieter, die sich auf eine alternative – meist kleinflächige – Form der Nahversorgung spezialisiert haben und unter anderem gerne leerstehende Einzelhandelsimmobilien weiternutzen. Hier sei beispielhaft auf die Firmen Okle und CAP sowie auf die Portraits der beiden Unternehmen (ab S. 23 und ab S. 26) in dieser Broschüre hingewiesen. Eine andere Möglichkeit, die ebenfalls in der vorliegenden Publikation vorgestellt wird, ist die Sicherung der Nahversorgung über einen Genossenschaftsladen. Auch ein solcher benötigt eine vorhandene Immobilie, damit er kostengünstig realisiert werden kann. Warum also nicht Leerstand sinnvoll nutzen und die Versorgung gleichzeitig sichern. Alle Lösungen leben vom Engagement der Gemeinde und ihrer Bürger (innen). Wichtig ist darüber hinaus das Bewusstsein der Bevölkerung vom Wert des Einzelhandels im Ort. Sie entscheidet mittels ihres Geldbeutels über die Zukunft der Nahversorgung selbst. Die Gemeinde kann über Bewusstseinsbildung, aktivierende Konzepte und bauleitplanerische Vorgaben zum dauerhaften Gelingen der Projekte beitragen. Mit seinem Einzelhandelskonzept unterstützt der Regionalverband die Sicherung der Grundversorgung. Im Verbandsgebiet werden deshalb großflächige Angebote nur in dem Umfang zugelassen, in dem sie die Grundversorgung anderer Orte und Ortsteile nicht wesentlich beeinträchtigen.
Gabriele Ostertag Nahversorgung – Herausforderungen für die Städte und Gemeinden Europas Nahversorgung – ein Begriff mit vielen Facetten Eine zukunftsfähige Nahversorgung setzt die Kenntnis der Interessen unterschiedlichster Interpreten der Nahversorgung voraus. Dabei ist Nahversorgung weit mehr als die reine Bedarfsdeckung. Markt - forscher Bürgermeister Konsument © GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH Nahversorgung ist mehr als Bedarfsdeckung Nahversorgung sichert ... Arbeitsplätze = Wirtschaftsentwicklung Immobilienwerte = Immobilienentwicklung Lebensqualität für alle Bevölkerungsgruppen = Stadt- und Gemeinde entwicklung Grundvoraussetzung für nachhaltige Gemeindeentwicklung ... Heimat und Identität Nahversorgung hat viele Interpreten BürgerInnen Raumordnung Investor / Entwickler Regional-, Stadtplanung 13
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