Nahversorgung - Der Weg zur Wohlfühlgemeinde
Nahversorgung - Der Weg zur Wohlfühlgemeinde
Nahversorgung - Der Weg zur Wohlfühlgemeinde
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bank<br />
Sozial -<br />
einrichtung<br />
Kinder -<br />
garten<br />
Reinigung<br />
Elektro<br />
Tischler<br />
Schule<br />
sieben aktive Mittelzentren mit dem Weltkurort<br />
Baden-Baden an der Spitze. Zusammen<br />
mit einem dicht verflochtenen Netz<br />
von Unter- und Kleinzentren sichern sie<br />
eine ausgewogene und bürgernahe Versorgung<br />
der Bevölkerung mit Waren und<br />
Dienstleistungen. Aufgrund der demographischen<br />
Entwicklung (alternde Gesellschaft,<br />
dramatische Zunahme Hochbetagter)<br />
und dem Trend zu immer größeren Angebotsformen<br />
im Handel bildet die Sicherung<br />
der <strong>Nahversorgung</strong> in der Fläche eine wichtige<br />
und anspruchsvolle Aufgabe für die<br />
Regionalplanung. Eine bunte und vielfältige<br />
Einzelhandelszone sichert die Lebens -<br />
qualität der Menschen; stärkt ihr Gemeinschaftsgefühl<br />
und ist ein Standortfaktor im<br />
Wettbewerb um künftige Einwohner.<br />
Was bedeutet<br />
<strong>Nahversorgung</strong>?<br />
Installateur<br />
Pfarrer<br />
Laut dem Regionalplan Mittlerer Oberrhein<br />
(Teilfortschreibung regionalbedeutsamer<br />
Einzelhandel, 2006) zählen zu den nahversorgungsrelevanten<br />
Sortimenten vor allem<br />
die Waren des täglichen Bedarfs, insbesondere<br />
für die Grundversorgung mit Lebensmitteln<br />
und Getränken. Andere Sortimentsgruppen<br />
wie Drogerie-, Kosmetik- und<br />
Haushaltswaren gelten im Einzelfall als nahversorgungsrelevant,<br />
wenn sie in der Innenstadt<br />
nicht von besonderem Gewicht sind.<br />
Die <strong>Nahversorgung</strong> muss auch außerhalb<br />
der zentralen Orte sichergestellt werden.<br />
Gastwirt<br />
Metzgerei<br />
Post<br />
Bäcker<br />
Bauer<br />
Vereine<br />
Arzt<br />
Lebens -<br />
mittel<br />
Die Ausweisung, Errichtung und Erweiterung<br />
von großflächigen <strong>Nahversorgung</strong>smärkten<br />
sollte in den abgegrenzten<br />
„Integrierten Lagen“ und in den Ortskernen<br />
erfolgen. Wenn und soweit dort keine<br />
Standorte verfügbar sind, ist die Ausweisung,<br />
Errichtung und Erweiterung von <strong>Nahversorgung</strong>smärkten<br />
auch außerhalb der<br />
ausgewiesenen Standortlagen möglich.<br />
Somit sind neben den Innenstädten, Ortszentren<br />
und Stadtteilzentren in Bezug auf<br />
die <strong>Nahversorgung</strong> auch Standorte möglich,<br />
die innerhalb oder in räumlicher Zuordnung<br />
zu Wohngebieten liegen. <strong>Der</strong> kommunalen<br />
Bauleitplanung kommt bei der<br />
Sicherung einer angemessenen <strong>Nahversorgung</strong><br />
eine besondere Verantwortung zu.<br />
Für großflächige <strong>Nahversorgung</strong>smärkte<br />
gelten die Regelungen des Einzelhandelserlasses<br />
Baden-Württemberg mit<br />
dem Konzentrationsgebot, dem Kongruenz-<br />
und Integrationsgebot sowie dem Beeinträchtigungsverbot.<br />
Die Beurteilung<br />
der regionalplanerischen Verträglichkeit<br />
groß flächiger, nahversorgungsrelevanter<br />
Ansiedlungsvorhaben erfolgt in einem<br />
eingespielten Verfahren auf der Grundlage<br />
einer engen Abstimmung u.a. mit dem<br />
Regierungspräsidium, der Einzelhandelsverbände,<br />
der Industrie- und Handelskammer,<br />
dem Vorhabensträger und der<br />
Standortkommune. Die Verträglichkeit<br />
eines konkreten Vorhabens ist über ein<br />
Gutachten und ggf. ein Raumordnungsverfahren<br />
nachzuweisen. Auf Grundlage<br />
Sicherung der <strong>Nahversorgung</strong> als regionale Aufgabe<br />
Was gehört alles<br />
<strong>zur</strong> <strong>Nahversorgung</strong>?<br />
dieser Einteilung findet die regionalplanerische<br />
Beurteilung der Zentrenrelevanz<br />
von Einzelhandelsvorhaben statt.<br />
Steuerung der<br />
<strong>Nahversorgung</strong> durch die<br />
Raumordnung<br />
Ansiedlungswünsche von Einzelhandelsunternehmen<br />
werden planerisch durch das<br />
Zusammenspiel von Raumordnung und<br />
kommunaler Bauleitplanung gesteuert. <strong>Der</strong><br />
Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg<br />
2002 enthält einige grundsätzliche<br />
Aussagen zu diesem Thema:<br />
2.4.3.4 G<br />
Auf eine wohnortnahe Grundversorgung<br />
mit Waren und Dienstleistungen des täglichen<br />
und häufig wiederkehrenden<br />
Bedarfs ist hinzuwirken. (LEP 2002: 20)<br />
2.5.5 G<br />
Im Ländlichen Raum ist darauf hinzuwirken,<br />
dass die Zentralen Orte durch<br />
Stabilisierung ihrer Versorgungsfunktion<br />
gestärkt werden. Im Ländlichen Raum<br />
im engeren Sinne soll im Interesse der<br />
Daseinsvorsorge der Sicherstellung einer<br />
wohnortnahen zentral örtlichen Versorgung<br />
ein Vorrang vor den Erfordernissen<br />
der Tragfähigkeit und der Auslastung der<br />
Infrastruktur eingeräumt werden. (LEP<br />
2002: 21)<br />
7