Nahversorgung - Der Weg zur Wohlfühlgemeinde
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22 Dorfladen Sinzheim-Leiberstung<br />
Die Genossenschaftsidee<br />
Die Genossenschaftsidee feiert mittlerweile<br />
ihr 100-jähriges Bestehen. Die<br />
Grundlage der Genossenschaft in Leiberstung<br />
besteht mittlerweile aus 203 Anteilseignern,<br />
die insgesamt 870 Anteile halten.<br />
Auf Haushalte umgerechnet ist davon auszugehen,<br />
dass fast jeder Leiberstunger<br />
Haushalt in der Genossenschaft finanziell<br />
engagiert ist. Es besteht keine Begrenzung<br />
des Anteileerwerbs sowie keine Nachschusspflichten.<br />
Das Leitungsteam besteht aus einem<br />
dreiköpfigen Aufsichtsrat, aus einem<br />
zweiköpfigen Vorstand sowie aus der Geschäftsleitung.<br />
Alle Aufgaben werden im<br />
Ehrenamt wahrgenommen. Das Verkäuferteam<br />
setzt sich aus sieben 400 €-Kräften<br />
zusammen, die alle aus Leiberstung kommen.<br />
Mittlerweile schreibt der Dorfladen<br />
leicht positive Zahlen (vorläufiges Ergebnis<br />
2010: knapp 5.300 €).<br />
Primäres Ziel der Genossenschaft ist,<br />
den Dorfladen wirtschaftlich zu betreiben.<br />
Mögliche Gewinne werden für künftige<br />
Investitionen im Vermögen der Genossenschaft<br />
behalten und angelegt, das Auszahlen<br />
von Dividenden auf die Anteile ist<br />
zweitrangig. Dies tragen auch alle Mitglieder<br />
der Genossenschaft mit, denn<br />
schließlich bedeutet für alle „die tägliche<br />
Einkaufsmöglichkeit vor Ort ist die beste<br />
Dividende“.<br />
Das Team<br />
Wesentliche Erfolgsfaktoren<br />
Als wichtigste Erfolgsfaktoren für die<br />
bisherige positive Entwicklung des Dorfladens<br />
werden folgende zusammengefasst:<br />
größtmögliche Einbindung der Bürger<br />
auch als Kunden über Genossenschaftsanteile<br />
(Vorteil: „unser“<br />
Dorfladen, kein Fremder macht Profit<br />
sondern wir alle sind es, die durch<br />
das Projekt unsere Lebensqualität<br />
verbessern).<br />
unermüdliches Engagement des<br />
Organisationsteams, bestehend aus<br />
sieben Personen (sowohl in der Vorbereitungs-<br />
als auch in der Umsetzungsund<br />
Betriebsphase)<br />
Einbindung lokaler Arbeitskräfte<br />
konsequente Ausrichtung des Sortiments<br />
an den Kundenwünschen vor<br />
Ort<br />
größtmögliche Einbindung regionaler<br />
Lieferanten und Anbieter bürgen für<br />
Qualität (lokale Bäcker, Metzger,<br />
Landwirtschaftliche Betriebe)<br />
zusätzliche Serviceleistungen<br />
(Vorbestellung, Einkaufen durch den<br />
Nachbarn usw.)<br />
Fazit<br />
Die Entwicklung des Dorfladens in Sinzheim-Leiberstung<br />
ist bisher ein Erfolgsmodell.<br />
Als unabdingbare Grundvoraussetzung<br />
ist das verantwortungsvoll ausgeführte<br />
und betriebene Ehrenamt vor Ort<br />
anzuführen. Insofern stellt es für Ortsteile<br />
bzw. einwohnerschwache Gemeinden im<br />
ländlichen Raum eine mögliche Alternative<br />
dar, die jedoch nicht nur auf den reinen<br />
Betrieb eines Nahversorgers als Einkaufsstätte<br />
ausgerichtet sein darf. Seit der Gründung<br />
der Genossenschaft und der Eröffnung<br />
des Ladengeschäftes hat die Idee zu einem<br />
spürbar stärkeren Miteinander im Dorf geführt.<br />
<strong>Der</strong> Dorfladen bringt Einheimische<br />
und Neubürger zusammen und dient auch<br />
als kommunikatives Zentrum tagtäglich<br />
dafür, dass der ländliche Raum nicht verödet,<br />
sondern im Gegenteil, dass „Unser<br />
Dorf Zukunft hat“!<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.dorfladen.leiberstung.de