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8 Highlights Current congress<br />

Konservative Behandlungsstrategien<br />

bei Adipositas<br />

Indikationen und Perspektiven<br />

Adipositas ist in allen Industrieländern weit verbreitet und zeigt trotz jahrelanger Kampagnen<br />

und vielfältiger Interventionsmaßnahmen eine weiter steigende Tendenz. In Deutschland<br />

ist jeder zweite Erwachsene übergewichtig und jeder neunte adipös. Die Adipositas führt zu einem erhöhten<br />

Risiko für metabolische Komplikationen, wie Diabetes mellitus Typ 2, Dyslipidämie, arterielle Hypertonie<br />

und kardiovaskuläre Erkrankungen (bei gleichzeitigem Vorkommen als Metabolisches Syndrom bezeichnet);<br />

diese sind hauptverantwortlich für eine erhöhte Mortalität unter adipösen Patienten. Folgeerkrankungen<br />

verursachen hohe Kosten im Gesundheitswesen. Berechnungen zeigen, dass diese Kosten bei<br />

2–8 % der Gesamtkosten des Gesundheitswesens liegen. Vor diesem Hintergrund erörtert Prof. Dr. med.<br />

Jochen Seufert, Schwerpunkt Endokrinologie und Diabetologie, Abteilung Innere Medizin II, Universitätsklinikum<br />

Freiburg, Indikationen und Perspektiven konservativer Behandlungsstrategien der Adipositas.<br />

Eine Behandlungsindikation eines<br />

erhöhten Körpergewichtes<br />

liegt vor bei einem Body mass index<br />

(BMI) größer 30 kg/m 2 oder<br />

bei einem BMI größer 27,5 kg/m 2<br />

und gleichzeitig vorliegenden Risikofaktoren<br />

wie Diabetes mellitus,<br />

Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen.<br />

Therapieformen<br />

und Perspektiven<br />

Adipositas ist eine multifaktoriell<br />

bedingte Erkrankung, die nur<br />

durch multifaktorielle und interdisziplinäre<br />

Therapiekonzepte<br />

erfolgreich behandelt werden<br />

kann. Basis der Therapie ist die<br />

Anleitung zu bedarfsgerechter<br />

Ernährung, vermehrter körperlicher<br />

Bewegung und Stabilisierung<br />

der Verhaltensmodifikation,<br />

die möglichst im Rahmen strukturierter<br />

Programme vermittelt<br />

wird. Die Deutsche Adipositasgesellschaft<br />

empfiehlt hier eine<br />

Leitliniengerechte Stufenbehandlung<br />

(Abb. 1).<br />

Diät<br />

Ziel aller diätetischen Maßnahmen<br />

ist eine negative Energiebilanz<br />

durch Verminderung<br />

der Energiezufuhr. Dieses sollte<br />

zunächst durch eine Anleitung<br />

zur alleinigen Kontrolle des<br />

Fettverzehrs erfolgen, wobei<br />

eine tägliche Fettmenge von 40–<br />

60 Gramm anzustreben ist. So<br />

lässt sich auch das Ziel erreichen,<br />

dass die tägliche Nahrung<br />

50–60 Prozent der Energie in<br />

Form von Kohlenhydraten, 25–<br />

30 Prozent als Fett und 15–20<br />

Prozent als Eiweiß enthalten<br />

und auf vier bis fünf Mahlzeiten<br />

pro Tag verteilt sein sollte.<br />

Die tägliche Flüssigkeitszufuhr<br />

sollte mindestens zwei Liter betragen.<br />

Steigerung<br />

der körperlichen Aktivität<br />

Bewegungsmangel ist ein wesentlicher<br />

Faktor für die hohe<br />

Prävalenz von Adipositas in unserer<br />

Gesellschaft. Daher muss<br />

einer Steigerung des Energieverbrauchs<br />

durch vermehrte körperliche<br />

Aktivität stets eine<br />

zentrale Rolle in der Therapie<br />

adipöser Patienten zukommen.<br />

Unter einer Steigerung der körperlichen<br />

Aktivität ist zunächst<br />

eine Änderung der alltäglichen<br />

Gewohnheiten zu verstehen.<br />

Diese beinhaltet so simple Maßnahmen<br />

wie regelmäßiges Treppensteigen<br />

an Stelle des Fahrens<br />

mit dem Fahrstuhl, Benutzung<br />

des Fahrrads an Stelle des Autos,<br />

Parken des Autos einige Straßen<br />

vom Ziel entfernt etc. Neben der<br />

Steigerung der Alltagsbewegung<br />

sollte an möglichst vielen Tagen<br />

der Woche eine über mindestens<br />

30 Minuten anhaltende<br />

körperliche Belastung niedriger<br />

Intensität gewählt werden.<br />

Medikamentöse<br />

Behandlung<br />

Bei unbefriedigenden Ergebnissen<br />

des Basisprogramms aus Ernährungs-,<br />

Verhaltens- und Bewegungstherapie<br />

kann die Indikation<br />

zu einer adjuvanten, medikamentösen<br />

Adipositas-Therapie<br />

gestellt werden. Diese ergibt<br />

sich ab einem BMI von<br />

30 kg/m 2 bzw. bei Patienten mit<br />

Begleiterkrankungen bereits ab<br />

einem BMI von 27 kg/m 2 , wenn<br />

die Gewichtsabnahme jeweils<br />

weniger als fünf Kilogramm in<br />

drei Monaten betrug. Eine pharmakologische<br />

Behandlung der<br />

Adipositas macht jedoch nur<br />

Sinn, wenn sie in ein umfassendes<br />

Gesamtkonzept eingebettet<br />

ist. In Deutschland waren bisher<br />

Orlistat und Sibutramin zur Gewichtsreduktion<br />

zugelassen.<br />

Hier wird jedoch intensiv nach<br />

neuen Medikamenten gesucht<br />

und im letzten Jahr wurde mit<br />

Rimonabant als Endocannabinoid-Rezeptor-Antagonist<br />

ein<br />

neues pharmakologisches Prinzip<br />

eingeführt mit vielversprechenden<br />

Studienergebnissen.<br />

Fazit<br />

Die bisherigen Langzeitergebnisse<br />

der konservativen Adipositas-Therapie<br />

sind dennoch absolut<br />

unbefriedigend. Sieht man in<br />

der Überwindung des Risikofaktors<br />

Adipositas das Erreichen<br />

des Normalgewichts, ließe sich<br />

ein hinreichender therapeutischer<br />

Erfolg zumeist nur mit der<br />

operativen Therapie erzielen.<br />

Diese sollte jedoch den Patienten<br />

mit Adipositas Grad III vorbehalten<br />

bleiben. Die kontinuierliche<br />

Verbesserung strukturierter,<br />

interdisziplinärer Therapieprogramme<br />

und der Einsatz<br />

einer adjuvanten Pharmakotherapie<br />

ermöglichen es jedoch, die<br />

individuellen Therapieziele in<br />

einem immer höheren Prozentsatz<br />

von Patienten zu erreichen.<br />

Samstag, 16. Juni 2007<br />

Sitzung XI<br />

Adipositas, 11.30–12.15 Uhr<br />

(Indikationen und Perspektiven<br />

konservativer Behandlungsstrategien)<br />

Nachrichten aus der Industrie<br />

Mesalazin jetzt auch als Rektalschaum<br />

Für Patienten mit aktiver Colitis<br />

ulcerosa in Rektum und Sigma<br />

wird die Behandlung nun einfacher<br />

und angenehmer: Das Medikament<br />

Salofalk ® von Dr. Falk<br />

Pharma ist ab 15. April 2007 auch<br />

als Salofalk ® 1g Rektalschaum (1g<br />

Mesalazin/30 ml) für die lokale<br />

Therapie verfügbar. Salofalk ® 1g<br />

Rektalschaum wird täglich mit<br />

zwei Sprühstößen á 1 g appliziert.<br />

Er kommt als N1 Dose (PZN:<br />

3755302) für die einwöchige Therapie<br />

(14 Sprühstöße) in den<br />

Handel.<br />

Der Rektalschaum zeichnet sich<br />

durch eine gute klinische Wirksamkeit<br />

und eine schnelle Ausbreitung<br />

in den betroffenen<br />

Darmregionen aus. Er erzielt vergleichbar<br />

hohe klinische und endoskopische<br />

Remissionsraten wie<br />

andere topische Mesalazin-Präparationen.<br />

Vorteile aber bietet<br />

der Schaum hinsichtlich der Applikation:<br />

Diese erfolgt durch das<br />

kleine Schaumvolumen und den<br />

geringen Druck <strong>sehr</strong> patienten-<br />

freundlich. Der Rektalschaum ist<br />

zudem leicht im Darm zu halten<br />

und durch die gute Haftung lang<br />

anhaltend wirksam.<br />

Der Schaum breitet sich rasch, innerhalb<br />

nur einer Stunde, vom<br />

Rektum über das Sigma bis ins<br />

linksseitige Kolon aus und zeigt<br />

eine gute Homogenität und Persistenz.<br />

Der Wirkstoff haftet länger<br />

im Darm als bei der Applikation<br />

per Klysma. Trotz der hohen<br />

Wirkstoffkonzentration im Darm<br />

resultiert aber eine nur geringe<br />

systemische Belastung, die erzielten<br />

Plasmaspiegel sind signifikant<br />

niedriger als nach oraler Mesalazin-Gabe.<br />

Gute Wirksamkeit<br />

Bei deutlich optimiertem Anwendungskomfort<br />

bietet der kleinvolumige<br />

Mesalazin-Rektalschaum<br />

zugleich eine gute und rasch einsetzende<br />

klinische Wirksamkeit.<br />

Das belegt eine doppelblinde plazebo-kontrollierte<br />

Vergleichsstudie<br />

bei 111 Patienten mit aktiver<br />

Proktitis, Proktosigmoiditis oder<br />

linksseitiger Colitis ulcerosa, die<br />

sechs Wochen lang entweder mit<br />

zweimal einem Hub Salofalk ® 1g<br />

Rektalschaum am Abend oder<br />

Plazebo-Schaum behandelt wurden.<br />

Es zeigte sich eine statistisch<br />

signifikante Überlegenheit des<br />

Mesalazin-Rektalschaums gegenüber<br />

Plazebo mit einer klinischen<br />

Remissionsrate von 65 % (Plazebo<br />

40 %), einer endoskopischen Remission<br />

von 57 % (Plazebo 37 %)<br />

und einer histologischen Besserung<br />

von 59 % (Plazebo 41 %) der<br />

Patienten.<br />

Dass der Mesalazin-Rektalschaum<br />

in seiner klinischen<br />

Wirksamkeit einem Mesalazin-<br />

Klysma ebenbürtig ist, hat eine<br />

Studie bei 195 Patienten dokumentiert,<br />

die drei Wochen lang<br />

mit jeweils einer der beiden Darreichungsformen<br />

behandelt wurden.<br />

Führte dies nicht zur Remission,<br />

so wurde anschließend für<br />

drei weitere Wochen mit der jeweils<br />

anderen Darreichungsform<br />

therapiert. Das Ergebnis: Nach<br />

der ersten Behandlungsphase<br />

waren 54 % der Patienten, die den<br />

Rektalschaum appliziert hatten,<br />

und 67 % der Klysma-Patienten in<br />

klinischer und endoskopischer<br />

Remission. Nach der zweiten Behandlungsphase<br />

waren es 70 %<br />

der mit Rektalschaum und 66 %<br />

der mit Mesalazin-Klysma behandelten<br />

Patienten. Beide Präparate<br />

wurden <strong>sehr</strong> gut vertragen,<br />

mit nur 3,5 % war die Nebenwirkungsrate<br />

allgemein gering.<br />

Hohe Patientenakzeptanz<br />

Dass der kleinvolumige Schaum<br />

nicht nur gleichgut wirksam wie<br />

das Klysma sondern auch wie ein<br />

hochvolumiger Schaum ist, dokumentiert<br />

eine direkte Vergleichsstudie,<br />

in der 330 Patienten mit<br />

zweimal einem Hub Salofalk ® 1g<br />

Rektalschaum (jeweils 1 g/30 ml)<br />

oder mit zweimal einem Hub<br />

hochvolumigem Mesalazinschaum<br />

1g/60 ml behandelt wurden.<br />

In beiden Gruppen wurden<br />

dabei gleich gute klinische,<br />

endoskopische und histologische<br />

Remissionsraten mit „mucosal<br />

healing“ erzielt. Die Mukosaheilung<br />

trat auffallend rasch ein:<br />

Nach zwei Wochen war ein deutlicher<br />

Abfall des Krankheits-Aktivitätsindex<br />

von 7,4 auf 4,0 zu registrieren<br />

und schon nach nur<br />

sechs Behandlungstagen sank die<br />

Stuhlfrequenz unter drei pro Tag.<br />

Unterschiede zeigten sich jedoch<br />

bei der Patientenakzeptanz,<br />

die unter dem kleinvolumigen<br />

Schaum deutlich besser war. So<br />

gaben die Patienten an, Salofalk ®<br />

1g Rektalschaum sei besser zu<br />

handhaben, es komme zu weniger<br />

Beschwerden bei der Applikation<br />

und der Schaum sei besser<br />

im Darm zu halten. Mehr als 70 %<br />

der Patienten gaben zudem einem<br />

Schaumpräparat den Vorzug<br />

gegenüber dem Klysma.<br />

Quelle: Dr. Falk Pharma

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