Gruppenentscheidungen und Spieltheorie
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4.3 Gefangenendilemma<br />
Problemstellung Eines der berühmtesten Probleme der <strong>Spieltheorie</strong> ist das Gefangenendilemma:<br />
Zwei Gefangene werden verdächtigt, gemeinsam eine Straftat begangen zu haben,<br />
für die eine Höchststrafe von 4 Jahren besteht.. Beide Gefangene können<br />
sich auf einen Handel einlassen. Sie können sich jedoch nicht miteinander absprechen.<br />
Wenn einer gesteht, so kann er die Kronzeugenregelung beanspruchen <strong>und</strong> kommt<br />
ohne Strafe davon, wohingegen sein Mitgefangener die gesamten 4 Jahre absitzen<br />
muss. Wenn beide die Tat leugnen, so könne beide zu je 2 Jahren Haft<br />
verurteilt werden. Gestehen beide, so bekommt jeder eine Strafe von 3 Jahren.<br />
Es ergibt sich also folgendes Bild (Auszahlungsmatrix):<br />
Mögliche<br />
Strategien<br />
Einfaches <strong>und</strong><br />
wiederholtes<br />
Spiel<br />
A leugnet<br />
A gesteht<br />
B leugnet B gesteht<br />
A: 2 Jahre/B: 2 Jahre A: 2 Jahre/B: 0 Jahre<br />
A: 0 Jahre/B: 4 Jahre A: 3 Jahre/B: 3 Jahre<br />
Für jeden der beiden ist es zunächst vorteilhafter auszusagen. Sagt jedoch der<br />
Mitgefangene auch aus, so ist dies das schlechteste Ergebnis von allen. In dieser<br />
zwiespältigen Entscheidung besteht das Dilemma der Gefangenen.<br />
Wird dieses Spiel nur ein einziges Mal gespielt, so ist es für beide Spieler die<br />
beste Strategie zu gestehen (die jeweils individuell beste Entscheidung).<br />
Wird das Spiel jedoch mehrere Male gespielt (Wiederholtes Spiel), so gibt<br />
es eine Reihe von Strategien (z.B. tit-for-tat, Sondieren, master-and-servant),<br />
mit denen ein bestimmtes Verhalten eines Gefangenen in der nächsten R<strong>und</strong>e<br />
vom Mitgefangenen geahndet werden kann.<br />
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