Leipzig 2000 - Verein Deutscher Bibliothekare
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wäre ich während der Vortragspausen<br />
durch die Mädler-Passage geschlendert.<br />
Dafür blieben dann eben nur die<br />
Abendstunden übrig und ein Essen im<br />
legendären „Auerbachs Keller“ ist<br />
schließlich auch nicht zu verachten.<br />
Wer wollte, konnte beim Festabend in der<br />
Moritzbastei oder der Farewell-Party das<br />
Tanzbein schwingen und davon wurde<br />
wieder bis weit nach Mitternacht<br />
Gebrauch gemacht.<br />
Letztendlich fieberten aber alle VdDB-<br />
Aktiven der am Mittwoch stattfindenden<br />
Mitgliederversammlung entgegen, auf<br />
der die Fusion mit dem vba nun endlich<br />
vollzogen werden sollte. In einer sachlich-freundlichen<br />
Art und Weise wurde<br />
die Versammlung von Frau Jedwabski<br />
und Frau Rützel-Banz geleitet und nach<br />
nochmaliger Diskussion und Erläuterung<br />
der juristischen Fixpunkte konnte die<br />
Abstimmung durchgeführt werden, die<br />
dann doch recht eindeutig zugunsten der<br />
Fusion ausfiel. Mit dem zeitgleich abgegebenen<br />
Votum der vba-Mitglieder ist<br />
einer der größten europäischen Interessenverbände<br />
im Bibliothekswesen, der<br />
Berufsverband Information Bibliothek<br />
(BIB) entstanden. Die Fusion gewährleistet<br />
eine wirkungsvollere Interessenvertretung<br />
von Beschäftigten in<br />
Bibliotheken und Informationszentren<br />
und überwindet endlich die antiquierte<br />
Spartentrennung zwischen öffentlichen<br />
und wissenschaftlichen Bibliotheken.<br />
Ein Blick in die Abschlussveranstaltung<br />
Foto: Ackermann<br />
Weitere Highlights des Kongresses waren<br />
die Jubiläumsveranstaltung zum 100.<br />
Gründungstag des VDB, auf der u. a. die<br />
VDB-Festschrift vorgestellt wurde, das<br />
Innovations-Forum mit der Verleihung<br />
des B.I.T.-Online-Innovationspreises sowie<br />
das inzwischen zur Tradition gewordene<br />
Treffen der One-Person Librarians.<br />
Die Abschlussveranstaltung unter dem<br />
Motto „Zukunft der Fachinformation“<br />
moderierte Eugen Emmerling vom<br />
Deutschen Börsenverein. Als Schlussredner<br />
fungierte u. a. Herr Dr. Ruppelt,<br />
neuer Sprecher der BDB, der das Amt<br />
während des Bibliothekskongresses von<br />
Frau Prof. Dankert übernommen hat. An<br />
dieser Stelle sei Frau Prof. Dankert<br />
nochmals für ihr 30 Jahre währendes<br />
kämpferisches ehrenamtliches Engagement<br />
im Sinne des Bibliothekswesens<br />
gedankt. Dafür wurde ihr auf der<br />
Schlussveranstaltung das ihr gewidmete<br />
und im Saur-Verlag erschienene Buch<br />
„Politik für Bibliotheken“ überreicht. Ich<br />
denke, wir alle werden ihre sachlich fundierte<br />
und herzliche Art nicht vergessen.<br />
Der neue BDB-Sprecher, Dr. Ruppelt,<br />
dankt Prof. Birgit Dankert für ihr<br />
Engagement Foto: Oehlschläger<br />
Zum Schluss bleibt der Wunsch, dass<br />
allen Fusionen und neuen Entwicklungen<br />
eine positive Zukunft beschieden sei, die<br />
Zuversicht, dass unser Berufsstand nicht<br />
auf verlorenem Posten steht, und die Vorfreude<br />
auf den nächsten Bibliothekartag,<br />
der vom 2. bis 5. April 2001 in Bielefeld<br />
stattfinden wird.<br />
Kathrin Todt<br />
Blick in die Hallen des Neuen Messegeländes<br />
<strong>Leipzig</strong> Foto: Ackermann<br />
Internet @ Bibliotheken:<br />
digital & real<br />
5. InetBib-Tagung vom<br />
8. bis 10. März <strong>2000</strong> in<br />
Dortmund<br />
http://www.inetbib.de/<br />
Schließt sich der Kreis? Die 5. InetBib-<br />
Tagung führte 350 (den schlecht besuchten<br />
Veranstaltungen nach zu urteilen,<br />
eher weniger) der fast 3.000 Teilnehmer<br />
der Mailingliste „Internet in Bibliotheken“<br />
wieder nach Dortmund, wo schon 1996<br />
die erste Tagung stattfand. Brachte die<br />
Veranstaltung letztes Jahr in Oldenburg<br />
noch sehr viele wirklich neue Themen<br />
und Denkanstöße, so hatte man jetzt den<br />
Eindruck, dass ein gewisser Grad der<br />
Konsolidierung und Sättigung erreicht ist,<br />
sowohl den Internetauftritt von Bibliotheken<br />
betreffend als auch die Einbeziehung<br />
von Internetquellen in die Informationsvermittlung.<br />
E-Mail als Kommunikationsmittel<br />
ist selbstverständlich, mit<br />
den Problemen der Langzeitarchivierung<br />
und dem Handling nur noch elektronisch<br />
zur Verfügung stehender Texte setzt man<br />
sich bis hin zur Ebene der Nationalbibliothek<br />
auseinander. Auch ist man sich<br />
der Tatsache bewusst, dass es in der<br />
Wissens- und Informationsgesellschaft<br />
mit den faszinierenden Möglichkeiten des<br />
Internet die alles umfassende virtuelle<br />
Bibliothek in naher und ferner Zukunft<br />
nicht geben wird.<br />
Der Inhalt des Eröffnungsvortrags von<br />
Ministerialrat Bode, in dem einmal mehr<br />
das Szenarium einer Integration der<br />
Virtuellen Hochschule in die Digitale<br />
Bibliothek heraufbeschworen und das<br />
Ende der Gutenberg-Ära proklamiert<br />
wurde, kam mir in vielen Teilen sehr<br />
bekannt vor. Ähnliche Sätze fielen bereits<br />
vor der 1. InetBib-Tagung auf dem<br />
Kongress „Informationsspezialisten zwischen<br />
Technik und gesellschaftlicher<br />
Verantwortung“ im Dezember 1995<br />
(Eröffnungsvortrag von Karsten Weide).<br />
Dasselbe Thema, nur anders formuliert<br />
— Zukunftsvisionen, die nicht so schnell<br />
Wirklichkeit werden, wie man noch vor<br />
einigen Jahren glaubte.<br />
Die Tagung begann mit einer Führung<br />
durch den markanten, von Mario Botta<br />
entworfenen und im Mai 1999 bezogenen<br />
Neubau der Stadt- und Landesbibliothek<br />
Dortmund. Dort sind — zusätzlich zum<br />
„normalen“ Bestand der Landesbibliothek<br />
— u. a. eine Artothek, das Institut für<br />
Zeitungsforschung und die Abteilung<br />
Autorendokumentation untergebracht.<br />
Auch eine relativ kleine Bibliothek bietet<br />
mittlerweile einen OPAC, CD-ROM-<br />
Datenbanken und das Internet an.<br />
Internetschulungen und Rechercheaufträge<br />
gehören zum Alltag der Kolleginnen<br />
und Kollegen, die pro Tag im Durchschnitt<br />
5.000 Ausleihen verbuchen.<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 33