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Die Holzapfelkapelle - Rudolf Maria Holzapfel Biografie

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<strong>Die</strong> <strong><strong>Holzapfel</strong>kapelle</strong>


Herausgeber<br />

Gesellschaft für eine Gesamtkultur | Dr. Marblum Berg<br />

Bergstrasse 33 | 8142 Uitikon-Waldegg | ++41 (0)44 493 11 41<br />

www.panideal-holzapfel.ch | dr.marblum.berg@panideal-holzapfel.ch<br />

josef.perchthaler@panideal-holzapfel.ch<br />

Fotos und Text: Heinz Balmer


DIE HOLZAPFELKAPELLE<br />

1. <strong>Die</strong> Geschichte der Kapelle<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Holzapfel</strong> starb am 8. Februar 1930 im 56. Lebensjahr.<br />

Seine Witwe, die Bildhauerin Bettina <strong>Holzapfel</strong>-Gomperz<br />

(1879-1948), entwarf die Grabkapelle.<br />

Gemeindepräsident von Muri war damals Forstmeister Daniel<br />

Marcuard (1883 – 1959), der nahe der Pourtalèsstrasse im Mettlenhölzli<br />

einen Platz anwies. Nach einem Gemeinderatsbeschluss<br />

vom 3. Juli 1931 wurde die Kapelle 1932 erbaut. Sie ist 7,5 m<br />

lang, 5,56 m breit und 6 m hoch. <strong>Die</strong> Kosten trug die Internationale<br />

Panidealistische Vereinigung (IPV).<br />

Der Grund gehört der Gemeinde Muri. <strong>Die</strong> IPV zahlte einen jährlichen<br />

Pachtzins von 100 Fr. und sorgte für den Unterhalt.<br />

In neogotisch anmutendem Stil gehalten, trägt die Kapelle auf<br />

dem Dach ein Türmchen. Durch eine grosse dunkle Eichentüre<br />

mit schönen Beschlägen gelangt man in den Innenraum. Er wird<br />

durch fünf gotische Chorfenster erhellt. Ursprünglich waren diese<br />

Fenster mit Butzenscheibchen versehen. Neugierige Spaziergänger<br />

drückten mit Stöcken eines ums andere ein. Traurig<br />

wehrte man sich dagegen mit Pavatexplatten. Dringend war eine<br />

Erneuerung nötig. Baumeister Karl Batt in Muri übernahm 1958<br />

den frischen Verputz der Fassade, den sein 1940 geborener Sohn<br />

Peter Batt ausführte. Gleichzeitig wurde aareseitig eine bronzene<br />

Gedenktafel angebracht, die der Grabmalkünstler Peter Jeker in<br />

Bern mit dem Text von Hans Rhyn beschriftete.


HIER RUHT<br />

RUDOLF MARIA<br />

HOLZAPFEL<br />

SEELENFORSCHER<br />

DENKER DICHTER<br />

1874 – 1930<br />

NACH SCHICKSALSSCHWEREN<br />

JAHREN FAND ER IN MURI<br />

SEINE LETZTE SCHAFFENSSTÄTTE<br />

<strong>Die</strong> Auferstehung der Kapelle wurde am 29. Juni 1958 mit einer<br />

Ansprache von Hans Rhyn feierlich begangen.<br />

Da der Bau im Wald steht, ist das Dach gefährdet. <strong>Die</strong> Firma<br />

Heinrich Keller in Muri wurde beauftragt, es jedes Jahr zu prüfen<br />

und zu reinigen. 1975 erneuerte sie den Dachstuhl. Auch<br />

1992 nahm die Firma eine umfassende Dachausbesserung vor.<br />

1977 gab sich die IPV den Namen: Gesellschaft für eine Gesamtkultur<br />

(GfGK). Ihre Mitgliederzahl ging zurück, und man musste<br />

daran denken, die Obsorge für die Kapelle an die Gemeine Muri<br />

abzutreten. Zuvor wurde sie gründlich aufgefrischt.<br />

Sprayereien erforderten eine Reinigung der Aussenwände. Sie<br />

wurde durch Malermeister Hermann Burkhard in Muri 1998 zügig<br />

besorgt. Um ein späteres Reinigen zu erleichtern, brachte er<br />

zuletzt einen abwaschbaren Schutzanstrich an.<br />

Peter Batt freute sich über den Auftrag, nochmals Maurerarbeiten<br />

durchführen zu können. Im Jahre 2000 wurde der Zugang


zur unterirdischen Krypta zugemauert. Dadurch entstand rechts<br />

neben dem Eingang eine Seitenkammer. Dahin wurde der Grabstein<br />

der Gattin <strong>Holzapfel</strong>s vom Friedhof in Muri überführt.<br />

Links davor steht wie früher das Holzhäuschen mit der eingeschnittenen<br />

Inschrift: Häsi (1941-1948). <strong>Die</strong> kleine Enkelin<br />

Jacqueline Meyer, das einzige Kind der Tierparkverwalterin Monika<br />

Meyer-<strong>Holzapfel</strong>, war der Grossmutter einen Monat später<br />

wegen Kinderlähmung mit raschem Lungenstillstand nachgefolgt.<br />

Neue Fenster mit verschliessbaren Fensterläden wurden hergestellt<br />

und eingepasst von der AG für Bau- und Holzindustrie in<br />

Gümligen. Maler Burkhard entfernte die Farbe des Innenraums<br />

und strich ihn neu. Auch die Fensterrahmen und Fensterläden<br />

erhielten einen passenden Anstrich.<br />

Da in der Kapelle weder ein Wasser- noch ein Stromanschluss<br />

besteht, erfolgt die Beleuchtung mit Kerzen. Zwei grosse Kerzen<br />

stehen im Chor, und fünf kleine Halter für Kerzen hängen an den<br />

Wänden.<br />

Mir gutem Gewissen übergab die Gesellschaft für eine Gesamtkultur<br />

die <strong><strong>Holzapfel</strong>kapelle</strong> der Gemeinde Muri. Es bleibt die<br />

Hoffnung, das Gebäude erfreue mit seiner Ausstrahlung weiterhin<br />

vorbeikommende Menschen.<br />

2. <strong>Die</strong> Bedeutung der Kapelle<br />

<strong>Die</strong> folgenden Gedanken sind der Ansprache entnommen, die<br />

Hans Rhyn 1958 nach der Instandstellung der Kapelle und der<br />

Anbringung der Gedenktafel gehalten hat. Er würdigte den Ort<br />

nicht nur als Grabmal, sondern auch als Mal des Dankes für<br />

<strong>Holzapfel</strong>s Lebenswerk und als Mahnmal, seine Erkenntnisse zu<br />

beherzigen.


„In der zerspaltenen, halbchaotischen Welt von heute treiben die<br />

Menschen dahin, die nicht im Ewigen verankert sind. Ungeheurer<br />

Machthunger, wilde Genussgier, rücksichtslose Selbstsucht,<br />

aber auch lastende Trägheit des Herzens bedrohen das Gute, bedrohen<br />

die Willigen und Hingabebereiten. Und jene besitzen<br />

Waffen von unvorstellbarer Zerstörungsgewalt, die nie erlebte<br />

Vernichtung zu entfesseln vermöchten.“<br />

Es erhebe sich die Frage, ob wir noch hoffen dürfen. <strong>Die</strong> Gewissheit<br />

dafür schenke uns <strong>Holzapfel</strong>s Werk: “ein Werk, das umfassend<br />

ist, Verstand und Gefühl, Geist und Seele, den Einzelnen<br />

und die Gemeinschaft, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft,<br />

Erde und Himmel umspannt. <strong>Die</strong>ses Werk verankert uns im<br />

Ewigen, und es zeigt uns einen Weg aus dem Heute in das Morgen<br />

– nicht phantastisch, nicht utopisch, sondern wirklichkeitsnah,<br />

geistgewaltig und erdverwurzelt zugleich. Es ist die Schöpfung<br />

eines tiefdringenden Forschers, eines umfassenden Denkers,<br />

eines seherischen Dichters. Es nimmt uns die bange oder<br />

verzweifelte Frage: Warum? Warum lässt der Himmelshöchste<br />

die Menschen und Tiere so leiden? von der Seele und erlöst uns<br />

von zermürbenden Zwiespalten.“<br />

„Keiner darf sagen: Ich vermag ja nichts zu leisten. Auch der Arme,<br />

auch der Einfache, Schlichte, wenig Geschulte, der Überbürdete<br />

kann helfen: durch seine Güte, Selbstlosigkeit, durch seinen<br />

Willen zum Rechten, durch sein Wort oder durch sein blosses<br />

Vorbild. Je reicher die inneren und die äusseren Gaben eines<br />

Menschen, umso grösser seine unabdingbare Verpflichtung zur<br />

Hilfe. Möchte doch uns alle <strong>Holzapfel</strong>s neues Gewissensgebot<br />

entflammen und lenken: Was der Vervollkommnung der<br />

Menschheit dient, ist zu schützen und zu fördern; was die<br />

Menschheitsvervollkommnung hemmt, ist zu bekämpfen. Wenn<br />

uns ein solches Gewissen aufruft und führt, wenn es für viele<br />

Kraftquell und Lenker ist, dann sind wir auf dem Wege in eine<br />

lichte Zukunft.“


Ankunft im Mettlenhölzli


Bild rechts<br />

<strong>Die</strong> Eichenpforte


Das von Bettina <strong>Holzapfel</strong> entworfene Sinnbild der ausgebreiteten Arme<br />

schmückt die Turmspitze


Bild links Das Türmchen<br />

Bild oben <strong>Die</strong> Seitenkammer und der Chor


Bild rechts<br />

<strong>Die</strong> Chorseite mit den fünf Fenstern


Bild links<br />

Das Innere der Kapelle<br />

Sicht zum Chor. Deckenrippen, Fenster, Kästchen und zwei Kerzenständer<br />

Bild oben<br />

Linke Wand mit dem siebenarmigen Leuchter und einer der fünf Wandkerzen


Der Bildhauertisch von Bettina <strong>Holzapfel</strong><br />

Er steht rechts, ist von einem rotbraunen Tuch bedeckt und trägt die Tonvase


Blick in die Seitenkammer<br />

mit dem Grabstein von Bettina <strong>Holzapfel</strong>, 1879-1948<br />

Davor das Holzhäuschen für die Enkelin Häsi ( Jacqueline ) , 1941-1948


Blick aus dem geöffneten Chorfenster 4


Umschlagbild<br />

<strong><strong>Holzapfel</strong>kapelle</strong><br />

www.panideal-holzapfel.ch

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