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02-2006 - Slovensko-Rakúska obchodná komora

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Zo života komory Aus dem Leben der Kammer<br />

Diskussionsforum: Österreich und Slowakei beim Ausbau<br />

der Transeuropäischen Netze und Korridoren<br />

8<br />

„Als Erbe aus vergangenen Zeiten gibt es aber noch empfindliche Defizite,<br />

was den Zustand der Verbindungen zwischen den beiden Städten betrifft.<br />

In den Neunzigerjahren hatte die damalige österreichische Bundesregierung<br />

die Bedeutung vor allem der Straßenverbindungen mit unseren östlichen<br />

Nachbarn nicht erkannt. Um die Versäumnisse aufzuholen, haben wir ein<br />

grenzüberschreitendes Korridormanagement eingesetzt, und im November<br />

2004 wurde auf dieser Grundlage ein Memorandum of Understanding zum<br />

Ausbau der Verkehrswege zwischen Wien und Bratislava unterzeichnet.“<br />

Staatsekretär Eduard Mainoni auf dem Diskussionsforum in Bratislava<br />

Die EU-Erweiterung vor knapp<br />

2 Jahren war ein entscheidender<br />

Schritt zum politischen und<br />

wirtschaftlichen Zusammenwachsen<br />

dieses Raumes, welches mit der Schengen-Erweiterung<br />

und dem Ablaufen der<br />

Übergangsbestimmungen für den Arbeitsmarkt<br />

in wenigen Jahren vollendet<br />

wird. Wien und Bratislava werden die<br />

Hauptpole dieser Entwicklung sein, aber<br />

sie wird auch große und kleinere Städte<br />

in einem Umkreis von 100 bis 150 km<br />

mit umfassen.<br />

Wien und Bratislava in den<br />

Transeuropäischen Netzen<br />

Erst kürzlich wurden im Zusammenhang<br />

mit der EU-Erweiterung auf der Grundlage<br />

der Empfehlungen einer High Level<br />

Group unter dem Vorsitz von Karel van<br />

Miert die Transeuropäischen Verkehrsnetze<br />

den zukünftigen Anforderungen<br />

angepasst und neue Prioritäten festgelegt:<br />

• Die Schienensachse Paris – München<br />

– Wien – Bratislava ging als vorrangiges<br />

Vorhaben Nr. 17 in den Anhang III der<br />

TEN-Leitlinien ein,<br />

• die Donau als Wasserstraße als vorrangiges<br />

Vorhaben Nr. 18,<br />

• die Schienenverbindung Dresden/Nürnberg<br />

– Prag – Wien – Budapest und weiter<br />

nach Südosteuropa (entsprechend<br />

dem Paneuropäischen Korridor IV) als<br />

vorrangiges Vorhaben Nr. 22,<br />

• die Straßen- und Schienenverbindungen<br />

von der Ostsee bis Wien und Bratislava<br />

(entsprechend dem Paneuropäischen<br />

Korridor VI) als vorrangiges<br />

Vorhaben Nr. 23 (Schiene) bzw. Nr. 25<br />

(Straße).<br />

In der Netzlogik fehlen jedoch Fortsetzungen<br />

der Achse 17 nach Osten, in<br />

Richtung Ukraine sowie der Achsen 23<br />

und 25 in Richtung Südwesten, zur Adria.<br />

Deshalb hat Österreich in der zweiten<br />

High Level Group „Wider Europe for<br />

Transport“ unter dem Vorsitz von Loyola<br />

de Palacio unter anderem die Fortsetzung<br />

der Achse Nr. 17 über Zilina<br />

und Kosice in die Ukraine vorgeschlagen<br />

und die Slowakei in ihren Forderungen<br />

unterstützt. Außerdem hat Österreich<br />

bereits die Initiative zu einer Ergänzung<br />

des Korridors VI bzw. der Achsen 23<br />

und 25 zu einem Baltisch-Adriatischen<br />

Korridor ergriffen.<br />

Der Ausbau der Verkehrswege<br />

im Raum Wien - Bratislava<br />

Die Arbeiten zwischen der A4 bei Parndorf<br />

und der Grenze bei Jarovce sind<br />

voll im Gange und sind nächstes Jahr<br />

abgeschlossen. Weiters wurde erst vor<br />

kurzem eine Strategische Prüfung einer<br />

weiteren hochrangigen Straßenverbindung<br />

nördlich der Donau abgeschlossen<br />

und diese in das Bundesstraßengesetz<br />

aufgenommen. Damit wird sich ein gemeinsamer<br />

Straßenring von Wien und<br />

Bratislava ergeben, von dem vor allem<br />

das Industriegebiet um Devinska Nova<br />

Ves und das Marchfeld profitieren werden.<br />

Im Schienenbereich bestehen zwi schen<br />

Wien und Bratislava eigentlich vier<br />

mögliche Verbindungen, die alle vom<br />

künftigen Bahnhof Wien ausgehen und<br />

daher vom Westen und Süden her in<br />

das internationale Schienennetz eingebunden<br />

sein werden:<br />

1. Nördlich der Donau besteht der so<br />

genannte Marchegger Ast, die „Direttissima“<br />

Wien – Bratislava, historisch<br />

gesehen die Hauptverbindung zwischen<br />

beiden Städten, heute leider eingleisig<br />

und nicht elektrifiziert. Übrigens hatte<br />

diese Strecke im vergangenen Jahr im<br />

Personenverkehr einen Zuwachs von<br />

über 40 % zu verzeichnen und hat damit<br />

entscheidend dazu beigetragen, dass<br />

man in dieser Relation erstmals etwa<br />

eine Million Fahrgäste erreicht hat. Es ist<br />

ein zweigleisiger Ausbau und die Elektrifizierung<br />

dieser Strecke vorgesehen, die<br />

dafür erforderliche Investition beträgt ca.<br />

80 Mio Euro.<br />

2. Weiter nördlich davon gibt es eine<br />

eingleisige Verbindung zwischen Gänserndorf<br />

an der Nordbahn und Marchegg.<br />

Über diese Strecke ist übrigens<br />

die Wiener Schnellbahn-Stammstrecke<br />

erreichbar. Sie stellt damit potenziell<br />

eine wichtige Ergänzung zum „Marchegger<br />

Ast“ dar, indem man in Marchegg<br />

Umsteigeverbindungen zur Schnellbahn<br />

anbieten könnte. Die Elektrifizierung<br />

dieser Strecke bedeutet nur geringen<br />

Aufwand, nur etwa 10 Mio.€. Da keine<br />

UVP erforderlich ist, kann diese Maßnahme<br />

bereits in den nächsten beiden Jahren<br />

umgesetzt werden.<br />

3. Südlich der Donau wurde Ende der<br />

Neunzigerjahre eine eingleisige Verbindung<br />

von Parndorf an der Ostbahn und<br />

Kittsee nach Petrzalka errichtet. Da in<br />

Bratislava vorerst leider keine Direktverbindung<br />

zum Hauptbahnhof besteht, ist<br />

diese Strecke vor allem für den Regionalverkehr<br />

geeignet.<br />

Mit dem geplanten Bau der Spange<br />

zwischen dem Flughafen Wien und Götzendorf,<br />

einer Investition von rund 120<br />

Mio, wird es auch möglich sein, Züge<br />

über den Flughafen Wien zu führen und<br />

News Letter <strong>02</strong>-<strong>2006</strong>

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