Edition 0309 - Schiffsreisen Magazin
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Leuchttürme sind genau wie<br />
Aussichtstürme Anziehungspunkte für<br />
Touristen. Aber Aussichtstürme sind für<br />
Besucher gebaut worden, Leuchttürme,<br />
vor allem wenn sie noch in Betrieb sind,<br />
können nur selten betreten werden, denn<br />
sie sind Zweckbauten zur Sicherung des<br />
Verkehrs auf See. Beim Warnemünder<br />
Leuchtturm war zu DDR-Zeiten die<br />
Möglichkeit, ihn zu besteigen und die<br />
Aussicht zu genießen, selbstverständlich.<br />
Seine Liebhaber haben dieses Recht<br />
gegen Westvorschriften bis heute<br />
verteidigt. Wanderer wählen gern einen<br />
Leuchtturm als Ziel; stünde stattdessen<br />
beispielsweise ein Wasserturm in der<br />
Nähe, fiele es niemandem ein,<br />
hinzuwandern, wenn man ihn nicht<br />
einmal besichtigen kann.<br />
In Andenkenläden an der Küste hat das<br />
Thema Leuchtturm einen festen Platz. Es<br />
gibt Leuchtturm-Kalender, Bildbände<br />
über Leuchttürme, Ansichtskarten und<br />
kleine Leuchtturm-Modelle für das<br />
heimische Wohnzimmer. Auch die Post<br />
hat der Beliebtheit der Leuchttürme<br />
Rechnung getragen und<br />
Briefmarkenserien mit bekannten<br />
Leuchttürmen herausgebracht.<br />
Als ältester Leuchtturm der Welt gilt der<br />
Leuchtturm auf der Insel Pharos. Seine<br />
Existenz ist historisch belegt. Er gehört<br />
zu den sieben Weltwundern der Antike.<br />
Erbaut wurde er ungefähr 300 v. Chr. zur<br />
Sicherung der Einfahrt in den Hafen von<br />
Alexandria in Ägypten. Im 4.<br />
Jahrhundert n. Chr. wurde er durch ein<br />
Erdbeben stark beschädigt und um das<br />
Jahr 1200 bei einem weiteren Erdbeben<br />
vollständig zerstört. Da er heute nicht<br />
mehr existiert, gibt es widersprüchliche<br />
Meinungen, wie hoch der Turm war. Die<br />
Angaben schwanken zwischen 50 und<br />
140 m. Die Sichtweite soll bis zu 7,5 km<br />
betragen haben. Auch der „Koloss<br />
Herz des Leuchtturms: Das Leuchthaus mit<br />
der Fresnell-Linse<br />
von Rhodos“ gehörte zu den sieben<br />
Weltwundern, war ein Leuchtturm<br />
gehört und existiert ebenfalls heute nicht<br />
mehr. Er hielt mit erhobenem Arm eine<br />
Fackel in der Hand. Nach Meinung<br />
einiger Historiker soll diese Fackel<br />
ebenfalls ein Signal für die Seefahrer<br />
gewesen sein.<br />
Mit dem Aufblühen des Seehandels<br />
erlebten auch die Navigationshilfen<br />
einen Aufschwung. An vielen Küsten<br />
wurden neue Leuchttürme gebaut. Was<br />
für Seefahrer eine segensreiche<br />
Einrichtung war, rief an Land nicht<br />
überall Begeisterung hervor. Für manche<br />
Küstenbewohner waren gestrandete<br />
Schiffe ein willkommener Nebenerwerb.<br />
Um ihre Einnahmequelle nicht zu<br />
verlieren, zündeten sie Feuer an, die die<br />
Schiffe in die Irre leiteten und in<br />
gefährliche Gewässer lockten. Helgoland<br />
hat sich angeblich lange gegen einen<br />
Leuchtturm gewehrt.<br />
Ein typischer Leuchtturm ist rund und<br />
weiß-rot geringelt. So sehen aber<br />
beileibe nicht alle aus. Es gibt eine große<br />
Vielfalt; allen gemeinsam ist nur, dass<br />
sie Lichtsignale aussenden. Der typische<br />
Leuchtturm hat den Vorteil, dass er auch<br />
tagsüber von See her leicht als<br />
Leuchtturm zu erkennen ist. Die Signale<br />
jedes Leuchtturms haben eine bestimmte<br />
individuelle Charakteristik, Kennung<br />
genannt. Anhand der Seekarte oder eines<br />
Leuchtfeuerverzeichnisses können<br />
Seeleute identifizieren, um welchen<br />
Leuchtturm es sich handelt. Die<br />
Kennung besteht aus einer Kombination<br />
von Scheinen, Blinken und Blitzen.<br />
Scheine sind längere Lichtsignale<br />
zwischen kurzen Verdunklungen, Blinke<br />
sind Lichtsignale von mindestens zwei<br />
Klassischer, rotgeringelter Leuchtturm Leuchtturm außer Dienst