Edition 0309 - Schiffsreisen Magazin
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Copyright: Daniela Rall<br />
Moin Moin!<br />
Neue Geschichten für Euch! Ich weiß ja<br />
nicht, wie oft Ihr so unterwegs wart auf<br />
See, aber ich hab ganz schön viel erlebt.<br />
Soll ich mal erzählen...?<br />
* * * * *<br />
Also, Ihr werdet’s nicht glauben. Da les<br />
in der Zeitung die Überschrift: Tödliche<br />
Zäpfchen. Und denk natürlich an einen<br />
Arzneimittelskandal. Aber weit gefehlt.<br />
Die Security-Mitarbeiter am Flughafen<br />
und wohl auch am Hafen haben ein<br />
Problem: Es gibt Sprengsätze in<br />
Zäpfchenform, die passen – ja, genau da<br />
rein. Und können per Handy gezündet<br />
werden. Jetzt will man das Telefonieren<br />
per Handy verbieten, anstatt es langsam<br />
zu erlauben. Denn dahin ging ja der<br />
Trend. Na gut, das lässt sich ja noch mit<br />
bordeigenen Telefonen<br />
(gewinnbringend) regeln. Außerdem will<br />
man die Passagiere schon direkt nach der<br />
Buchung überprüfen. Hm, wie das geht?<br />
Wie bei der Kreditvergabe durch<br />
Warenhausbanken: Name, Beruf,<br />
Nationalität, nicht zuletzt die<br />
Wohngegend entscheiden dann. Wenn<br />
Ihr dann einen Namen habt, der auf –vic<br />
oder –ski endet, in einem Wohnblock<br />
wohnt und in der Spielhölle jobbt, dann<br />
fliegt Ihr schon mal gar nicht mit. Aber<br />
erst mal wär ja die Frage, wie man<br />
kurzfristig reagiert. Wenn die Dinger mit<br />
einem herkömmlichen Metalldetektor<br />
nicht zu finden sind, was machen wir<br />
dann? Massenröntgen am Flughafen?<br />
Nö, geht nicht. Aber schließlich... weiß<br />
doch wohl jeder, wie eine proktologische<br />
Untersuchung funktioniert, oder? Und<br />
arbeitslose Ärzte gibt’s genug. Oder –<br />
mir fällt da ein echter Hamburger Jung<br />
vom Kiez mit ziemlich eindeutigen<br />
Neigungen ein. Der begibt sich<br />
regelmäßig zu entsprechenden<br />
Untersuchungen. Und freut sich, wie er<br />
vorher gern sagt, immer schon auf die<br />
„große Hafenrundfahrt“. Die kreisenden<br />
Bewegungen des Zeigefingers erklären<br />
den Rest. Man könnte ja mal fragen, ob<br />
er die auch bei zweitausend Passagieren<br />
im Terminal am Grasbrook-Kai<br />
durchführen kann...<br />
* * * * *<br />
Also, Ihr werdet’s nicht glauben. Ich hab<br />
einen Freund, der ist Journalist. Beim<br />
<strong>Schiffsreisen</strong>-<strong>Magazin</strong>. Ach, das wisst<br />
Ihr ja. Pardon. Also, der hat mir erzählt,<br />
dass er von TUI-Cruises viele<br />
Pressemeldungen kriegt. Ist ja klar, die<br />
müssen ihren Kahn ja auch mal füllen,<br />
und freundliche Berichterstattung in der<br />
Zeitung über eine ganze Seite ist allemal<br />
besser und billiger als eine bezahlte<br />
Anzeige von ’ner Viertelseite. Aber das<br />
Witzige ist: Kaum sind mal zwei dieser<br />
Meldungen von ein- und derselben<br />
Mitarbeiterin unterschrieben. Jedesmal<br />
’ne Neue. Klar, aufsteigendes<br />
Unternehmen, das wächst, könnte man<br />
denken. Nur: Die Flotte wächst nicht<br />
mit. Ein Schiff bisher. Unverändert.<br />
Aber eine neue Mitarbeiterin für jede<br />
Pressemeldung? Kommen die nur für<br />
diesen einen Kurztext? So’ne Art<br />
Zeitarbeit für 15 Minuten? Oder was<br />
machen die da? „Wie viele sind es denn<br />
inzwischen?“ hab ich meinen Freund