Nachhaltigkeits - Umweltmanagementsystem der Universität Bremen
Nachhaltigkeits - Umweltmanagementsystem der Universität Bremen
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Das <strong>Nachhaltigkeits</strong>thema in <strong>der</strong><br />
universitären Lehre<br />
Die <strong>Universität</strong> <strong>Bremen</strong> hat im Jahr 2010<br />
den letzten Diplomstudiengang in das zweistufige<br />
Bachelor- und Mastersystem überführt.<br />
Damit bietet die <strong>Universität</strong> den Studierenden<br />
nur noch akkreditierte Studiengänge in den<br />
Vorgaben <strong>der</strong> Bologna-Reform an: Der europäische<br />
Hochschulraum ist an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
verwirklicht.<br />
In ihren <strong>Nachhaltigkeits</strong>- und Umweltleitlinien<br />
(s. S. 9) hat sich die <strong>Universität</strong> verpflichtet,<br />
Lehrveranstaltungen zum Thema<br />
Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung<br />
anzubieten. Wie auch im Bereich <strong>der</strong> Forschung<br />
geht es also in <strong>der</strong> Lehre darum, wie<br />
im Rahmen <strong>der</strong> gegebenen Möglichkeiten<br />
Kapazitäten für eine nachhaltigkeitsbezogene<br />
Lehre aufgebaut werden können. Die Bedingungen<br />
hier sind die folgenden:<br />
Die Fachbereiche gestalten die Curricula<br />
<strong>der</strong> Studiengänge. In welchem Ausmaß in den<br />
fachbezogenen Curricula nachhaltigkeitsrelevante<br />
Inhalte gelehrt werden, ist ganz in das<br />
Ermessen <strong>der</strong> Fachvertreter/innen gestellt. Es<br />
gibt Studiengänge, die direkte Anknüpfungspunkte<br />
für nachhaltigkeitsrelevante Veranstaltungen<br />
bieten (z. B. Betriebswirtschaftslehre,<br />
Jura, Sozialwissenschaften, Umweltphysik)<br />
und es gibt Studiengänge, die auf den ersten<br />
Blick keine inhaltlichen Berührungspunkte haben<br />
(z. B. Sprachwissenschaften).<br />
Gleichwohl ermöglicht die Bologna-<br />
Reform <strong>der</strong> Studiengänge eine neue Verknüpfungsmöglichkeit<br />
<strong>der</strong> <strong>Nachhaltigkeits</strong>thematik<br />
mit <strong>der</strong> universitären Lehre. Diese Verknüpfung<br />
kann über den Kompetenzenansatz<br />
erfolgen: Sowohl <strong>der</strong> „learning outcome“ <strong>der</strong><br />
neuen Studiengänge wird zunehmend in <strong>der</strong><br />
Logik <strong>der</strong> Kompetenzen formuliert und angestrebt<br />
wie auch das Ziel einer Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung; sie beinhaltet die<br />
Aufgabe, die Gestaltungskompetenzen für<br />
eine nachhaltige Entwicklung zu vermitteln. Es<br />
zeigt sich immer mehr, dass viele <strong>der</strong> Teilkompetenzen,<br />
die gefor<strong>der</strong>t werden, etwas mit<br />
<strong>der</strong> grundsätzlichen Fähigkeit zu tun haben,<br />
komplexe Probleme zu lösen. Dies ist durchaus<br />
auch das Ziel <strong>der</strong> fachwissenschaftlichen<br />
Studiengänge.<br />
Gleichwohl erfor<strong>der</strong>t die umfassende<br />
Gestaltungskompetenz für eine nachhaltige<br />
Entwicklung Teilkompetenzen, die noch kaum<br />
in universitären Studiengängen vermittelt<br />
werden: Hierzu gehören beispielsweise die<br />
Kompetenzen, die heute zumeist als Schlüsselkompetenzen<br />
bezeichnet werden und die<br />
die Fähigkeit beschreiben, trotz arbeitsteiliger<br />
Strukturen inhaltliche und zwischenmenschliche<br />
Abstimmungen vornehmen zu können.<br />
Partizipation und Motivation sind hier wichtige<br />
Begriffe. Es gehören auch Kompetenzen<br />
dazu, die vielleicht etwas enger mit dem ureigenen<br />
<strong>Nachhaltigkeits</strong>problem verbunden<br />
sind: die Kompetenz zum moralischen Handeln,<br />
zur Bewältigung individueller Entscheidungsdilemmata<br />
und zum Umgang mit unvollständigen<br />
und überkomplexen Informationen.<br />
Es ist eine <strong>der</strong> großen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> <strong>Universität</strong>sleitung, den Kompetenzbegriff<br />
mit seinen Konsequenzen in<br />
die Studienplanungen <strong>der</strong> Fachbereiche<br />
einzuführen. Der Lernprozess zur Umsetzung<br />
einer kompetenzorientierten Lehre und Prüfung<br />
hat gerade erst begonnen. So ist es von<br />
Vorteil, dass <strong>der</strong> Allgemeine Teil <strong>der</strong> Bachelor-<br />
Prüfungsordnungen für alle Bachelor-Studiengänge<br />
vorsieht, dass diese General Studies<br />
im Umfang von 18 – 45 Credit Points anbieten<br />
müssen. Unter General Studies werden Module<br />
und Veranstaltungen verstanden, die<br />
Schlüsselkompetenzen, berufsorientierende<br />
Inhalte, Sprachen sowie ganz allgemein interdisziplinäres<br />
Wissen (offenes Studium) vermitteln.<br />
Die General Studies an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
<strong>Bremen</strong> können daher den Studierenden aller<br />
Studiengänge ein Lehrangebot zum Thema<br />
Nachhaltige Entwicklung machen.<br />
Auf den nachfolgenden Seiten werden<br />
Beispiele dargestellt, wie Kapazitäten für<br />
nachhaltigkeitsbezogene Lehre an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />
<strong>Bremen</strong> im Rahmen des Projektstudiums,<br />
<strong>der</strong> Lehrer/innenbildung, <strong>der</strong> fachwissenschaftlichen<br />
Studienbereiche wie auch <strong>der</strong><br />
General Studies langsam entstehen. Das Thema<br />
Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung<br />
wird im universitären Lehr- und Studienprogramm<br />
immer sichtbarer.<br />
Wissen vermitteln<br />
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