Ratgeber Pflege.pdf - BMW BKK
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15<br />
Verhinderungspflege<br />
Voraussetzungen<br />
Ist eine <strong>Pflege</strong>person (z. B. Angehörige, Bekannte)<br />
an der <strong>Pflege</strong> gehindert, werden die<br />
Kosten einer Ersatzpflege für längstens vier<br />
Wochen je Kalenderjahr übernommen und<br />
zwar bis zu 1.470 Euro. Voraussetzung ist,<br />
dass die <strong>Pflege</strong>person den <strong>Pflege</strong>bedürftigen<br />
vor der erstmaligen Verhinderung mindestens<br />
sechs Monate in seiner häuslichen Umgebung<br />
gepflegt hat. Die Wartezeit ist auch erfüllt,<br />
wenn sich mehrere Personen die <strong>Pflege</strong> zeitlich<br />
geteilt haben.<br />
Leistungen<br />
Diese Leistung ist nicht auf die Ersatzpflege<br />
im Haushalt des <strong>Pflege</strong>bedürftigen beschränkt.<br />
Die Verhinderungspflege kann z. B. auch in einer<br />
<strong>Pflege</strong>einrichtung, einem Kran kenhaus,<br />
einer Vor sor ge- oder Rehabilita tions einrichtung,<br />
einer Kran ken wohnung, einem Kindergarten,<br />
einer Schule, einem Internat oder einem<br />
Wohnheim für behinderte Menschen erfolgen.<br />
Es können die pflegebedingten Aufwendungen<br />
berücksichtigt werden.<br />
Bei einer Ersatzpflege durch <strong>Pflege</strong>personen,<br />
die mit dem <strong>Pflege</strong>bedürftigen bis zum zweiten<br />
Grade verwandt oder verschwägert sind<br />
oder mit ihm in häuslicher Gemeinschaft leben,<br />
dürfen die Aufwendungen der <strong>Pflege</strong>kasse<br />
das <strong>Pflege</strong>geld der entsprechenden <strong>Pflege</strong>stufe<br />
nicht überschreiten. Bei Nachweis höherer<br />
Auslagen (z. B. Verdienstausfall, Fahrkosten)<br />
ist eine Kostenerstattung bis zu 1.470 Euro<br />
möglich; dies gilt auch, wenn die Ersatzpflege<br />
erwerbsmäßig ausgeübt wird.<br />
Über die Möglichkeit der häuslichen <strong>Pflege</strong>hilfe<br />
neben der Verhinderungspflege sowie die<br />
Auswirkungen auf das <strong>Pflege</strong>geld beraten wir<br />
Sie gerne individuell.<br />
Tages- und Nachtpflege<br />
Voraussetzungen<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftige haben Anspruch auf teilstationäre<br />
<strong>Pflege</strong> in Einrichtungen der Tages- oder<br />
Nachtpflege, wenn häusliche <strong>Pflege</strong> nicht in<br />
ausreichendem Umfang sichergestellt werden<br />
kann oder wenn dies zur Ergänzung oder Stärkung<br />
der häuslichen <strong>Pflege</strong> erforderlich ist.<br />
Dies gilt insbesondere bei einer kurzfristigen<br />
Verschlimmerung der <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit, um<br />
eine (Teil-)Erwerbstätigkeit für die <strong>Pflege</strong>person<br />
zu ermöglichen, eine teilweise Entlastung<br />
der <strong>Pflege</strong>person zu erreichen oder bei einer<br />
nur für einige Stunden notwendigen ständigen<br />
Beaufsichtigung des <strong>Pflege</strong>bedürftigen.<br />
Höhe<br />
Die Aufwendungen der <strong>Pflege</strong>, sozialen Betreuung<br />
und der medizinischen Behand lungspflege<br />
werden bis zu bestimmten Höchstbeträgen<br />
wie folgt übernommen:<br />
Tages- und Nachtpflege<br />
<strong>Pflege</strong>stufe<br />
I<br />
II<br />
III<br />
im Gesamtwert<br />
bis zu monatlich<br />
420 Euro<br />
980 Euro<br />
1.470 Euro