bulletin - SwissHerdbook
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ulletin<br />
1/2013<br />
• 13. Welt-Holstein-Kongress in Kanada<br />
• Brunsterkennung rund um die Uhr<br />
• Einführung elektronische Mailbox<br />
• Start der Serie „Tochtergesellschaften im Porträt”
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
Editorial<br />
Offizielles Organ der Genossenschaft<br />
swissherdbook Zollikofen<br />
Rassen<br />
Simmental, Montbéliarde, Swiss Fleckvieh,<br />
Red Holstein, Holstein, Normande, Wasserbüffel<br />
In dieser Ausgabe<br />
13. Welt-Holstein-Kongress<br />
in Kanada. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Brunsterkennung rund um die Uhr . . . 7<br />
Personelles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Mitteilungen<br />
• Die papierlose Herdebuchführung<br />
ist ab sofort möglich! . . . . . . . . . . . 11<br />
• Gewinner/-innen<br />
Weihnachtswettbewerb . . . . . . . . . 12<br />
Verwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Tochtergesellschaften. . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Betriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Ausstellungen<br />
• SVS-Eliteschau 2012 in Thun . . . . . 22<br />
Jungzüchter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Simmental. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Swiss Fleckvieh. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Milchkontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
Züchterkamera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Agenda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Europameisterschaft: Auf nach Freiburg!<br />
In rund vier Wochen ist es soweit: die Europameisterschaft<br />
Red Holstein und Holstein öffnet im Forum<br />
Fribourg ihre Türen. Vom 1. bis 3. März 2013<br />
messen sich Züchter aus 17 Ländern mit ihren über<br />
170 Spitzentieren. Eröffnet wird das Treffen mit dem<br />
Jungzüchterwettbewerb und dem Swiss European<br />
Sale am Freitag. Samstags folgt der Höhepunkt mit<br />
den Red Holstein und Holstein-Wettbewerben für<br />
Einzeltiere und Ländergruppen. Die internationalen Richter David Boyd<br />
(IRL) für Holstein und Niels Erik Haahr (DK) für Red Holstein sorgen für<br />
spannende Momente. In- und ausländische Aussteller und Sponsoren<br />
präsentieren sich an der Fachmesse; eine Fondue-Party und Betriebsbesuche<br />
für die ausländischen Gäste runden das Rahmenprogramm ab.<br />
Lassen Sie sich dieses Treffen der europäischen Tiere und deren Züchter<br />
nicht entgehen und besuchen Sie diese Ausstellung!<br />
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Aus der Schweiz können je<br />
15 Holstein- und Red Holsteintiere am Wettbewerb teilnehmen. Soeben<br />
wurden an der SWISS EXPO Tiere vorselektioniert.<br />
Wir suchen noch freiwillige Helfer: Einzelpersonen oder Gruppen wie<br />
Schulklassen, Vereine oder Viehzuchtgenossenschaften, welche den Anlass<br />
unterstützen möchten, können sich gerne bei swissherdbook melden.<br />
Was machen eigentlich die Tochtergesellschaften von swissherdbook<br />
Haben Sie sich diese Frage auch schon gestellt In dieser Nummer starten<br />
wir auf S. 14 die Serie „Tochtergesellschaften im Porträt” mit der<br />
Vorstellung von Suisselab.<br />
Weiter stellen wir Ihnen im vorliegenden Heft unsere Milchkontrolleurinnen<br />
und Milchkontrolleure vor, welche 10 Jahre und mehr für unseren<br />
Verband jahraus jahrein auf den Betrieben Milchproben erfassen. Ein<br />
herzliches Dankeschön an alle!<br />
Nun wünsche ich Ihnen weiterhin viel Freude an der Viehzucht und beim<br />
Lesen unseres swissherdbook <strong>bulletin</strong>s!<br />
Ursula Gautschi,<br />
Leiterin Kommunikation<br />
Titelbild:<br />
Offizielles Bild der Europameisterschaft 2013:<br />
Red Holstein und Holstein-Spitzentiere erwarten Sie<br />
anfangs März im Forum Fribourg.<br />
www.eurholstein2013.ch<br />
(Bild: KeLeKi / zVg OK Europameisterschaft)<br />
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I 2
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
13. Welt-Holstein-Kongress in Kanada<br />
600 Teilnehmer aus 43 Ländern<br />
Joseph Crettenand<br />
Der Welt-Holstein-Kongress fand<br />
vom 4. bis 7. November 2012 in<br />
Toronto, Kanada, statt. Rund 600<br />
Kongressteilnehmer aus 43 Ländern<br />
aus der ganzen Welt waren anwesend.<br />
Die Betriebsbesuche und die<br />
Generalversammlung des Welt-Holstein-Verbandes<br />
(WHFF) ergänzten<br />
die technischen Sessionen.<br />
Interessante Betriebsbesuche<br />
Vor Beginn des Kongresses wurden<br />
Betriebsbesuche durchgeführt.<br />
Die Delegation von swissherdbook,<br />
bestehend aus Alfred Siegrist, Jean<br />
Siegenthaler, Matthias Schelling, Urs<br />
Schnyder und Joseph Crettenand,<br />
besichtigte zwei Betriebe ungefähr<br />
2 ½ Stunden von Toronto entfernt.<br />
Der erste Betrieb, Jon & Linda Walker<br />
Farms Ltd. (Futurecrest Holstein),<br />
umfasst einen neuen Stall für über<br />
1‘000 Kühe, der 2008 gebaut wurde.<br />
Er ist mit einem Melkkarussell von<br />
Westfalia mit 50 Plätzen ausgestattet.<br />
Der Betrieb hat eine Fläche von<br />
1’350 ha, auf denen Mais, Luzerne,<br />
Heu und Soja angebaut werden, und<br />
zählt insgesamt 2’600 Stück Rindvieh.<br />
Die durchschnittliche Tagesleistung<br />
liegt bei 32.3 kg Milch pro Kuh.<br />
Es handelt sich um einen kommerziell<br />
geführten Grossbetrieb mit 20<br />
Angestellten, der aber auch Elitekühe<br />
Der neue Stall des Betriebs von Jon & Linda Walker Farms (Futurecrest Holstein) beeindruckte die<br />
Teilnehmer durch seine Dimensionen. Der Roboter, der rund um die Uhr im Mittelgang zirkuliert, schiebt<br />
das Futter vor die Kühe und hält den Gang sauber.<br />
für die Teilnahme an Ausstellungen<br />
besitzt. Die Intermediate Champion<br />
der Royal Winter Fair 2009 zum Beispiel<br />
stammte aus diesem Betrieb.<br />
Der zweite Betrieb, Maple Keys Farms<br />
der Familie Vis, hat eine Fläche von<br />
220 ha, davon 120 ha in Pacht, und<br />
eine Herde von 600 Tieren, davon<br />
sind 250 Kühe. 6 Angestellte arbeiten<br />
in diesem Betrieb. Der Stalldurchschnitt<br />
beträgt 10’995 kg Milch mit<br />
4.21 % Fett und 3.47 % Eiweiss. Der<br />
Betrieb baut Gras für Heu, Luzerne,<br />
Soja und Weizen an. Die Qualität des<br />
Bestandes ist sehr gut, 5 Kühe sind<br />
EX eingestuft und 60 VG. Der Betrieb<br />
hat an kanadischen Ausstellungen<br />
zahlreiche Preise und Auszeichnungen<br />
erhalten.<br />
Hochstehende Fachvorträge<br />
Vor den Fachvorträgen präsentierte<br />
Glen McNeil, der Präsident von Holstein<br />
Kanada, eine kurze Übersicht<br />
über die Milchproduktion in Kanada.<br />
Kanada hat eine Fläche von 9.9 Millionen<br />
km 2 mit 33 Millionen Einwohnern.<br />
50 % der Fläche sind waldbedeckt und<br />
das Land besitzt 25 % der weltweiten<br />
Frischwasserreserven. Eine Million<br />
Kühe sind auf 12‘750 Herden aufgeteilt.<br />
75 % davon stehen unter Milchkontrolle<br />
und 94 % gehören der Rasse<br />
Holstein an. Die durchschnittliche<br />
Betriebsgrösse liegt bei 77 Kühen mit<br />
einer Leistung von 9’774 kg Milch mit<br />
3.7 % Fett und 3.2 % Eiweiss. 46 % der<br />
11‘000 Holstein-Züchter sind in der<br />
Provinz Quebec zu Hause und 37 % in<br />
der Provinz Ontario.<br />
Im Rahmen der 6 technischen Sessionen<br />
wurden 18 Vorträge über aktuelle<br />
Themen gehalten. Einige davon sind<br />
nachfolgend erwähnt.<br />
Es braucht einen solchen Lastwagen mit rund 29‘000 l Fassungsvermögen, um täglich die Milch des<br />
neuen Betriebs von Jon & Linda Walker Farms einzusammeln.<br />
Die Genom-Revolution<br />
Didier Boichard, Leiter der Forschungsgruppe<br />
Genetik und Genomik<br />
3 I
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
Die Verbandsleitung des WHFF (v.l.): der neue<br />
Präsident Matthew Schaffer aus Australien,<br />
der abtretende Präsident Egbert Feddersen aus<br />
Deutschland und der Generalsekretär David<br />
Hewitt aus England<br />
Die Qualität des Bestands von Maple Keys Farms beeindruckte die ausländischen Besucher.<br />
beim Rindvieh des INRA in Frankreich,<br />
präsentierte verschiedene<br />
Punkte bezüglich Zukunft der Genomik.<br />
Neue Kriterien im Zusammenhang<br />
mit den neuen Anforderungen<br />
des Marktes und der Gesellschaft<br />
werden berücksichtigt, wie zum Beispiel<br />
die Fettsäuren- und Eiweisszusammensetzung<br />
der Milch, Merkmale<br />
im Zusammenhang mit der Gesundheit<br />
und der Futterverwertung (d.h.<br />
die Effizienz der Futterumwandlung<br />
zu Milch) und die Methangasproduktion.<br />
Für diese neuen Kriterien werden<br />
die Referenzpopulationen aus<br />
genotypisierten Kühen, deren Eigenleistungen<br />
bekannt sind, gebildet. Es<br />
besteht ein dringendes Bedürfnis zur<br />
Kostensenkung bei der Genotypisierung,<br />
damit diese für weibliche Tiere<br />
generell durchgeführt werden kann.<br />
Durch die Zusammenlegung der<br />
Referenzpopulationen und der entsprechenden<br />
Aufteilung der Investitionen<br />
wird es möglich, die Genauigkeit<br />
zu maximieren. Die genomische<br />
Auswertung von Rasse zu Rasse wird<br />
es ermöglichen, die gesamten verfügbaren<br />
Informationen innerhalb<br />
einer Rasse und zwischen den Rassen<br />
zur Optimierung der Zuchtwerte<br />
einzusetzen. Dank der Zuchtwerte für<br />
die neuen Merkmale kann das Herdenmanagement,<br />
das heisst die Wirtschaftlichkeit,<br />
verbessert werden.<br />
Gemäss Flavio Schenkel von der Universität<br />
Guelph in Kanada ist es notwendig,<br />
Strategien zu entwickeln, um<br />
die genomische Information besser<br />
nutzen zu können mit dem Ziel, einen<br />
raschen genetischen Fortschritt zu<br />
erzielen und dabei Inzucht und genetische<br />
Vielfalt zu berücksichtigen.<br />
Auswirkungen der Genomforschung<br />
auf die Branche<br />
Gemäss Josef Pott von der Weser-<br />
Ems-Union in Deutschland müssen<br />
die Rassenorganisationen neue<br />
Dienstleistungen im Zusammenhang<br />
mit der Genomik anbieten.<br />
Das Ziel ist es, eine einzige Probe<br />
für den Genomtest, die Prüfung der<br />
Verwandtschaftsbeziehungen, den<br />
Nachweis von rezessiven schädlichen<br />
Genen und die Bestimmung der<br />
Fellfarbe zu haben. Ebenso muss eine<br />
verbesserte Dienstleistung für die<br />
Stierenauswahl aufgrund der genomischen<br />
ZW angeboten werden. Eine<br />
grössere Sicherheit bei den verschiedenen<br />
Merkmalen erlaubt es, Inzucht<br />
zu vermeiden, und erleichtert die<br />
Überwachung der schädlichen Gene.<br />
Für Marjorie Faust, Forschungsleiterin<br />
bei ABS Global in den USA, wird die<br />
Tatsache, dass die KB-Organisationen<br />
in Zukunft weniger Stiere nachzuchtprüfen<br />
werden, einen potenziellen<br />
Rückgang der Anzahl erhobener phänotypischer<br />
Daten, insbesondere für<br />
den Körperbau, zur Folge haben. Es<br />
wird sich also die Frage stellen, wie<br />
man sichergehen kann, dass genügend<br />
brauchbare Daten für die Referenzpopulation<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Gemäss Sander de Roos von CRV in<br />
den Niederlanden wird der Einsatz<br />
der Daten der genotypisierten Kühe<br />
es ermöglichen, die Referenzpopulation<br />
zu vergrössern. Die von 100‘000<br />
Referenzkühen gewonnenen Informationen<br />
sind mehr oder weniger<br />
identisch mit denjenigen der 24‘000<br />
Referenzstiere (mit h 2 =0.2).<br />
Verbesserung der Reproduktion<br />
mit Hilfe neuer Technologien<br />
Claire Ponsart, wissenschaftliche<br />
Leiterin der UNCEIA in Frankreich,<br />
erläuterte die Fortschritte, die in der<br />
natürlichen Brunsterkennung erzielt<br />
wurden. Ohne die Möglichkeit des<br />
Progesteron-Monitorings bleibt die<br />
Beobachtung von Verhaltensänderungen<br />
der Tiere während der Brunst<br />
der klassische Weg, wie Züchter den<br />
Zeitpunkt des Eisprungs vorhersagen<br />
und die KB entsprechend planen<br />
können. Bei der Rasse Holstein fällt<br />
die Brunst bei Kühen heute sowohl<br />
unauffälliger als auch kürzer aus als<br />
früher, speziell bei Hochleistungskühen.<br />
Eine neue Methode, genannt<br />
„DETOESTRUS“, wurde speziell<br />
entwickelt, um die Genauigkeit der<br />
Brunsterkennung in einer Milchviehherde<br />
festzustellen. Die Innovation<br />
dieses Ansatzes besteht darin, dass<br />
man dabei zwischen Problemen, die<br />
mit Kühen zu tun haben (verzögerte<br />
Wiederaufnahme der Zyklizität<br />
nach dem Abkalben) und solchen,<br />
die sich auf die Praktiken des Züch-<br />
I 4
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
An der Generalversammlung stellte Matthias<br />
Schelling swissherdbook vor, seit Februar 2010<br />
neues Mitglied des WHFF.<br />
ters beziehen (mangelnde Sensitivität<br />
oder Spezifität der Erkennung),<br />
unterscheiden und somit gezielte<br />
Lösungen entsprechend den Zielen<br />
und Einschränkungen des Landwirts<br />
entwickeln kann. Für Züchter,<br />
die nicht genug Zeit für die ständige<br />
Beobachtung der weiblichen Tiere<br />
haben, wurden vor kurzem Überwachungshilfen<br />
zur Brunsterkennung<br />
(z.B. Duldungsreflex) entwickelt, um<br />
die Erkennungsrate zu verbessern.<br />
So verbessern wir die<br />
Gesundheit und das Wohlbefinden<br />
unserer Kühe<br />
Lahmheit ist eine schmerzhafte, kostenaufwändige<br />
Erkrankung, die die<br />
Produktivität der Kühe durch ihre<br />
Auswirkungen auf die Milchproduktion<br />
und Zuchtleistung sowie durch<br />
das Ausmerzen kranker Tiere beeinträchtigt.<br />
Gemäss Gerard Cramer,<br />
Tierarzt in Ontario, Kanada, muss das<br />
Herdenmanagement der Kuh angepasst<br />
werden, zum Beispiel durch<br />
regelmässiges Desinfizieren und Reinigen<br />
der Klauen und durch funktionelle<br />
Klauenpflege. Langfristig kann<br />
die Klauengesundheit durch direkte<br />
Selektion anhand von Daten zur<br />
Klauengesundheit verbessert werden.<br />
Leider liegen Schätzungen der<br />
genetischen Vererbbarkeit von Klauenläsionen<br />
üblicherweise in einem<br />
sehr niedrigen Bereich (
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
gliedorganisationen sind die Zucht<br />
von funktionellen Holstein-Kühen<br />
unter Berücksichtigung der Fruchtbarkeit<br />
und der Gesundheit, Produktionsbedürnisse<br />
und Umweltpolitik<br />
unter einen Hut bringen, den Auswirkungen<br />
der Genomik ins Auge sehen<br />
und die richtigen Entscheide fällen,<br />
sich zu globalen Dienstleistungsorganisationen<br />
weiterentwickeln, um<br />
den Bedürfnissen der Züchter nachzukommen.<br />
Der WHFF muss bei seinen<br />
Tätigkeiten den Erwartungen der<br />
Holstein-Zuchtorganisationen und<br />
ihrer Mitglieder Rechnung tragen.<br />
Royal Agricultural Winter Fair<br />
Die Kongressteilnehmer konnten die<br />
Royal Agricultural Winter Fair besuchen,<br />
in deren Rahmen jedes Jahr<br />
die berühmte nationale Holstein- und<br />
Red Holstein-Ausstellung stattfindet.<br />
Trotz starker Konkurrenz setzten sich<br />
die beiden Gesamtsiegerinnen von<br />
Madison in Toronto durch.<br />
Blondin Redman Seisme-Red (Redman<br />
x Redmarker), im Besitz von<br />
Milk Source Genetics aus Wisconsin,<br />
wurde zur Siegerin gekürt vor der<br />
Kite-Tochter Advent-Red Elmbridge<br />
Lookout Lady in Red. Unsere Red<br />
Holstein-Zucht braucht den Vergleich<br />
Gesamtsiegerin Red Holstein der Royal Winter Fair 2012 wurde Blondin Redman Seisme-Red (Redman x<br />
Redmarker), im Besitz von Milk Source Genetics. Diese herausragende Kuh ist mit EX96 eingestuft.<br />
mit den nordamerikanischen Kühen<br />
überhaupt nicht zu scheuen.<br />
Der Holstein-Wettbewerb war mit<br />
nahezu 350 ausgestellten Rindern<br />
und Kühen sehr bedeutend. Goldwyn<br />
war mit zahlreichen Töchtern vertreten.<br />
Gewisse Kuhklassen beeindruckten<br />
durch ihre Qualität und Ausgeglichenheit.<br />
RF Goldwyn Haley von<br />
Gen-Com Holstein aus Quebec holte<br />
sich den Titel der Gesamtsiegerin vor<br />
ihren beiden Halbschwestern Ebyholme<br />
Goldwyn Marcia (Reserve) und<br />
Cookview Goldwyn Monique (Ehrenerwähnung).<br />
Was uns besonders stark beeindruckte,<br />
war das Verhalten der Rinder und<br />
Kühe im Ring. Sie waren alle absolut<br />
ruhig. Der Richter Callum McKinven,<br />
unterstützt durch Bruce Mode, leistete<br />
hervorragende Arbeit und stellte<br />
die Tiere speditiv ein, zur allgemeinen<br />
Zufriedenheit des zahlreich<br />
anwesenden Publikums. n<br />
(Fotos: J. Crettenand)<br />
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swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
Brunsterkennung rund um die Uhr<br />
„Piep, Piep”: Ihre Kuh ist stierig<br />
Dr. med. vet. Jutta Berger, Swissgenetics<br />
Von Arbeitsspitze zu Arbeitsspitze<br />
schlittern und die Brunstbeobachtung<br />
bleibt auf der Strecke – viele<br />
Landwirte kennen die Problematik:<br />
Kühe, die deshalb nie brünstig gesehen<br />
werden oder solche, die schlecht<br />
aufnehmen, weil zum falschen Zeitpunkt<br />
besamt wird. Denn die Brunsterkennung<br />
ist ein zentraler Punkt im<br />
Fruchtbarkeitsgeschehen Ihrer Herde.<br />
Nachts und nicht beim Melken<br />
Da sich viele Kühe nur noch kurz<br />
und darüber hinaus bevorzugt nachts<br />
„zeigen“, ist die Häufigkeit der<br />
Brunstkontrolle pro Tag ein entscheidender<br />
Erfolgsfaktor. Daher lautet<br />
die Empfehlung dreimal täglich über<br />
15 Minuten ausserhalb der Hauptstallarbeitszeiten<br />
nach brünstigen<br />
Kühen zu schauen, darunter einmal<br />
abends oder zumindest in den frühen<br />
Morgenstunden. Damit werden rund<br />
80 % der brünstigen Kühe bemerkt.<br />
Die Melkzeiten eignen sich dagegen<br />
nur schlecht, um sie gleichzeitig zur<br />
Brunstbeobachtung zu nutzen. Die<br />
Kühe lassen sich dann durch Melken,<br />
Füttern, Weideaustrieb usw. von<br />
ihrem Brunstverhalten ablenken.<br />
Für eine gute Brunsterkennungsrate müssen Sie dreimal 15 Minuten Zeit pro Tag investieren.<br />
Gegen Ende der Besamungssaison,<br />
wenn die meisten Tiere einer Herde<br />
bereits trächtig sind, wird die Brunsterkennung<br />
noch schwieriger, da sich<br />
frischträchtige Tiere weniger für<br />
brünstige Herdengenossinnen interessieren<br />
und als „Brunstdetektoren“<br />
ausfallen.<br />
Früh oder spät <br />
„Du musst früh besamen“ – „Nein,<br />
wenn man spät besamt, dann klappt’s<br />
viel besser.“ Der richtige Zeitpunkt<br />
für den optimalen Besamungserfolg<br />
wird immer wieder sehr kontrovers<br />
diskutiert und ist häufig von einzelnen<br />
Feststellungen oder den kürzlich<br />
gemachten Erfahrungen beeinflusst.<br />
Untersuchungen zeigen, dass die<br />
Brunst selbst über die letzten Jahre<br />
nicht kürzer geworden ist und nur die<br />
Dauer der äusserlichen Brunstmerkmale<br />
abgenommen hat. Das Risiko<br />
für eine zu frühe Besamung ist aber<br />
gestiegen, denn oft werden „nur“<br />
Vorbrunstsymptome (Brüllen, Schleimen,<br />
Unruhe, Aufreiten usw.) beachtet,<br />
die schon vor der eigentlichen<br />
Hauptbrunst zu sehen sind. Das wichtigste<br />
Hauptbrunstsymptom ist nach<br />
wie vor der Duldungsreflex, der die<br />
brünstige Kuh „stehen“ lässt, wenn<br />
sie selbst besprungen wird. 12 bis 24<br />
Stunden nach Beginn der Duldung<br />
ist eine Besamung am erfolgreichsten.<br />
Die altbewährte „Morgens-<br />
Nachmittags-Regel“ bleibt gültig:<br />
Kühe, deren Duldung morgens zum<br />
ersten Mal beobachtet wird, sollten<br />
abends besamt werden. Kühe, die<br />
am Morgen erste Brunstsymptome<br />
zeigen und sich erst im Verlaufe des<br />
Tages bespringen lassen, sind erst<br />
am nächsten Morgen zu besamen.<br />
Viele Kühe zeigen ihre äusserlichen Brunstsymptome nur noch kurz.<br />
Brunsterkennungsrate<br />
Da die Brunsterkennung ein so wichtiger<br />
Faktor im Fruchtbarkeitsgesche-<br />
7 I
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
hen Ihrer Herde ist, sollte sie immer<br />
wieder objektiv überprüft werden.<br />
Folgende Indikatoren zeigen an, dass<br />
die Brunstbeobachtung nicht ausreicht:<br />
– Nur wenige frischlaktierende Kühe<br />
(< 45 Tage in Milch) werden brünstig<br />
gesehen.<br />
– Im Betrieb gibt es eine lange durchschnittliche<br />
Rastzeit (> 70 Tage).<br />
– Viele Kühe müssen nach mehr als<br />
42 bis 46 Tagen erneut besamt werden.<br />
– Viele Kühe, die bei der Trächtigkeitsuntersuchung<br />
nicht trächtig<br />
sind.<br />
Um die Qualität der eigenen Brunstbeobachtung<br />
zu objektivieren, empfehlen<br />
Fruchtbarkeitsberater, die<br />
Brunsterkennungsrate des Betriebs<br />
während 24 Tagen zu ermitteln:<br />
Notieren Sie dazu alle Kühe, die noch<br />
nicht besamt sind aber schon länger<br />
als 45 Tage gekalbt haben, auf<br />
einer Liste. Kühe, die in Brunst gesehen<br />
wurden, streichen Sie während<br />
der 24 Tage aus. Anschliessend wird<br />
berechnet, wie viele Tiere in diesem<br />
Zeitraum, mindestens einmal als<br />
brünstig erkannt wurden. Eine zufriedenstellende<br />
Brunsterkennungsrate<br />
beginnt bei 80 %.<br />
Was tun<br />
Betriebe mit unzureichender Brunsterkennung<br />
oder solche, die die zeitlichen<br />
Vorgaben zur Brunstbeobachtung<br />
in der täglichen Routine nicht<br />
erfüllen können, sollten handeln.<br />
Denn die wirtschaftlichen Folgen<br />
verpasster Brunsterkennung sind<br />
horrend. Seit längerem sind unterschiedliche<br />
technische Hilfsmittel zur<br />
Brunsterkennung erhältlich, die dies<br />
ausgleichen können. Es sind in der<br />
Anwendung, den Anschaffungskosten<br />
und in ihrer Eindeutigkeit unterschiedliche<br />
Systeme verfügbar.<br />
Farbpatronen müssen sorgfältig aufgeklebt und<br />
täglich abgelesen werden, eignen sich aber bei<br />
Weidegang gut.<br />
die wirklich „gestanden“ haben, zu<br />
finden. Nachteile dieser Farbsysteme<br />
sind das relativ aufwendige Ankleben<br />
und die notwendige tägliche Kontrolle.<br />
Wichtig bei der Anwendung<br />
ist, dass Kuhbürsten das Ergebnis<br />
leicht verfälschen oder/und zum Verlust<br />
der Farbpatronen führen können.<br />
Sie sollten, während der Anwendung<br />
dieser Brunsterkennungsmethode,<br />
besser abmontiert werden.<br />
Pedometer<br />
Für Laufställe sind in Kombination<br />
mit Melkrobotern oder Fütterungssystemen<br />
„Pedometer“, also Schrittzähler,<br />
erhältlich. Sie werden um<br />
das Fesselgelenk der Tiere angelegt<br />
und messen die Bewegungsaktivität<br />
der Kühe. Da sich brünstige Kühe<br />
viel mehr bewegen, kann daraus<br />
ein Aktivitätsmuster erstellt werden.<br />
Die Daten werden per Softwareprogramm<br />
verarbeitet und die Bewegungsdaten<br />
jeder einzelnen Kuh<br />
werden mit den aktuellen Vergleichswerten<br />
der Herde abgeglichen. So<br />
versucht man Weidegang oder allgemeine<br />
Unruhe im Stall herauszurechnen.<br />
Bei einer Grenzwertüberschreitung<br />
wird Alarm ausgelöst. Damit<br />
können rund 85 % der brünstigen<br />
Kühe erkannt werden. Dennoch können<br />
Rangordnungskämpfe, z.B. nach<br />
dem Umstallen, zu falschen Ergebnissen<br />
führen. Die Tierbeobachtung<br />
ist also nicht vollständig ersetzbar.<br />
Sie müssen wissen, was in Ihrer<br />
Herde läuft und welche Ihrer Kühe<br />
immer wieder gerne auf brünstigen<br />
Kühen aufspringen.<br />
Aktivitätsmessung<br />
Quasi die Weiterentwicklung der<br />
Pedometer ist die Aktivitätsmessung<br />
der Tiere, für die ihnen ein Sensor<br />
am Halsband angebracht wird (z.B.<br />
Heatime ® ). Mit diesem System können<br />
alle typischen horizontalen und<br />
vertikalen Bewegungen des Halses<br />
während der Brunst (z.B. auch das<br />
vermehrte Kopfauflegen auf andere<br />
Tiere) erfasst werden. Es erkennt<br />
über 90 % der Brünste richtig. Für die<br />
Datenerfassung wird das Verhalten<br />
aufgezeichnet und zentral ausgewertet,<br />
ein individuelles Aktivitätsniveau<br />
aus einem Durchschnitt von mehreren<br />
Tagen berechnet. Zusätzlich wird<br />
der Durchschnitt der Herde ständig<br />
berücksichtigt, so dass Sondersituationen,<br />
wie Klauenpflege oder Weideaustrieb,<br />
nicht zu Fehlermeldungen<br />
führen. Nach der Installation müssen<br />
Farbsysteme<br />
Farbpatronen zur Brunsterkennung<br />
(z.B. Kamar ® ) werden am Kreuzbein<br />
der Kühe angeklebt. Die Patronen<br />
werden deutlich farbig, wenn<br />
sie stärkerem Druck ausgesetzt sind,<br />
z.B. wenn das Tier intensiv besprungen<br />
wird. Sie sind damit eine kostengünstige<br />
Möglichkeit, die Tiere,<br />
Moderne automatische Brunstsysteme geben Alarm, sobald eine Kuh im Stall brünstig ist.<br />
I 8
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
die Systeme aber zuerst über rund<br />
zwei Wochen in der Herde nivelliert<br />
werden. Zwischen 25 und 40 % der<br />
Kühe einer Herde sollte ein Halsband<br />
tragen, damit der Vergleichswert zur<br />
Herde stimmt. Die Zuverlässigkeit ist<br />
ab ca. 30 Halsbändern hoch.<br />
Neue Ansätze<br />
Der Markt für automatische Brunsterkennungssysteme<br />
wird zukünftig<br />
weiter wachsen. Daher sind momentan<br />
viele neue Ansätze in der Entwicklung<br />
oder bereits im praktischen<br />
Test. Langfristig wird dadurch zum<br />
einen die Brunsterkennung weiter<br />
präzisiert werden, aber auch der<br />
Anschaffungspreis für solche Systeme<br />
sinken. Innovative Ansätze sind<br />
beispielsweise die Thermosensorik<br />
(Anemon Brunsterkennungssystem),<br />
die über einen Scheidensensor den<br />
Verlauf der Körpertemperatur aufzeichnet.<br />
Wenn die Körpertemperatur<br />
in der Brunst steigt, löst der Sensor<br />
„Alarm“ aus, der via SMS gemeldet<br />
wird. Da sich dieses System nicht<br />
allein auf die erhöhte Aktivität der<br />
brünstigen Kuh stützt, bietet es auch<br />
für Anbindeställe eine Möglichkeit<br />
zur automatischen Brunsterkennung.<br />
Im Gegensatz dazu sind bildverarbeitende<br />
Videoüberwachungssysteme<br />
in der Entwicklung, die Kühe während<br />
der Brunst in Laufstallbetrieben<br />
anhand des veränderten Verhaltensmusters<br />
erkennen sollen.<br />
Fazit<br />
Die Brunsterkennung ist nach wie<br />
vor zentraler Erfolgsfaktor im Besamungs-<br />
und Fruchtbarkeitsgeschehen.<br />
Gegen schlechte Brunstbeobachtung<br />
sind mittlerweile „Kräuter<br />
gewachsen“, die eine echte Unterstützung<br />
bieten. Verschiedene technische<br />
Hilfsmittel sind verfügbar, um<br />
diese zu automatisieren. Was bleibt<br />
Sie müssen bislang immer noch den<br />
richtigen Schluss daraus ziehen: Die<br />
Zeitspanne erkennen, in der man die<br />
brünstige Kuh am besten besamt. n<br />
(Abbildungen: zVg Swissgenetics)<br />
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9 I
Personelles<br />
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
Verabschiedung und Dienstjubiläen<br />
Im würdigen Rahmen der Delegiertenversammlung<br />
wurden im Berner<br />
Kursaal 17 Milchkontrolleure für 50<br />
und mehr Dienstjahre geehrt sowie<br />
Martin Mosimann nach über 42 Jahren<br />
Tätigkeit für swissherdbook in<br />
den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.<br />
Anlässlich des Weihnachtsessens im<br />
Verbandshaus durfte swissherdbook<br />
wiederum mehreren langjährigen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu<br />
ihren Dienstjubiläen gratulieren.<br />
Gleich drei Melkbarkeitsexperten<br />
konnten 2012 besondere Dienstjubiläen<br />
feiern. Mit nicht weniger als 40<br />
Dienstjahren, Melkbarkeitsprüfungen<br />
bei jedem Wetter und bis in die entferntesten<br />
Betriebe, gebührt unserem<br />
Melkbarkeitsexperten Alfons Buchs<br />
ein ganz besonderer Dank, ebenfalls<br />
auch Ueli Berger für 35 Jahre und Fritz<br />
Schori für 20 Jahre Tätigkeit. Zusam-<br />
swissherdbook Präsident Andreas Aebi und Direktor Matthias Schelling bei der Ehrung der Mitarbeiter<br />
anlässlich des Weihnachtsessens 2012 im swissherdbook Verbandshaus in Zollikofen (v.l.):<br />
Matthias Schelling, Annemarie Stettler, Ursula Rufer, Martin Mosimann, Alfons Buchs, Ueli Berger, Fritz<br />
Schori und Andreas Aebi<br />
men mit Martin Mosimann, der in<br />
diesem internen Rahmen nochmals<br />
verabschiedet wurde, waren damit<br />
zusammengezählt fast 150 Jahre<br />
Melkbarkeits-Erfahrung versammelt.<br />
Je 10 Dienstjahre feiern durften<br />
Ursula Rufer, Annemarie Stettler und<br />
Matthias Schelling. Wir danken allen<br />
Jubilaren ganz herzlich für ihren grossen<br />
Einsatz für unseren Verband! n<br />
(Foto: C. Burri)<br />
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I 10
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
Mitteilungen<br />
Die papierlose Herdebuchführung ist ab<br />
sofort möglich!<br />
Von verschiedenen Züchtern wird<br />
seit längerem eine papierlose Variante<br />
der Herdebuchführung gewünscht.<br />
Vor allem grösseren Betrieben werden<br />
mit jedem Monatsversand viele<br />
Dokumente zugesandt, die vielfach<br />
wenig Beachtung finden (ALA’s). Die<br />
Geschäftsleitungen von Braunvieh<br />
Schweiz und swissherdbook haben<br />
beschlossen, mit der elektronischen<br />
Mailbox den papierlosen Versand<br />
als Alternative zur herkömmlichen<br />
Herdebuchführung mit Postversand<br />
einzuführen. Letztere bleibt selbstverständlich<br />
nach wie vor bestehen.<br />
Bedingungen<br />
– Grundvoraussetzung, um diese<br />
Variante zu nutzen, ist das Abonnement<br />
redonline + .<br />
– Es wird auf jeglichen Postversand<br />
verzichtet. Wenn jemand diese<br />
Dienstleistung in Anspruch nimmt,<br />
ist er sich bewusst, dass er entweder<br />
die Rechnung via Lastschriftverfahren<br />
oder Internetbanking begleichen<br />
muss. Dies vor allem auch deshalb,<br />
weil swissherdbook die Rechnungen<br />
quartalsweise ausstellt.<br />
– Neukunden erhalten mit der Anmeldung<br />
ein Infoschreiben mit beigelegtem<br />
Anmeldeformular für das<br />
LSV.<br />
– Da die Gefahr, die Bezahlung der<br />
Rechnung zu vergessen, grösser<br />
ist, soll bei der Ablage einer Rechnung<br />
ein Erinnerungs-Mail an den<br />
Kunden erfolgen.<br />
– Die Bestandeskarten werden als<br />
einziges Dokument direkt oder via<br />
Milchkontrolleure dem Landwirt<br />
zugestellt.<br />
– Das Grundgerüst (Dokumentenablage)<br />
ist schon vorhanden und soll<br />
auch so beibehalten werden. Änderungen<br />
sind vor allem in der Dokumentanzeige<br />
und auf der Hauptseite<br />
vorgesehen. Beim Einstieg ins<br />
redonline + sollen die Züchter auf<br />
noch nicht gelesene Dokumente<br />
(analog E-Banking: z. B. „Sie haben<br />
3 neue Dokumente”) aufmerksam<br />
gemacht werden.<br />
– Die Dokumente müssen so lange im<br />
Ordner verbleiben, bis die Aufbewahrungspflicht<br />
für die blaue und<br />
weisse Kontrolle abgelaufen ist<br />
(3 Jahre).<br />
– Die Nutzer der elektronischen<br />
Mailbox werden einen Rabatt von<br />
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11 I
Mitteilungen<br />
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
Gewinner/-innen Weihnachtswettbewerb<br />
Wir danken den „swissherdbook<br />
<strong>bulletin</strong>“-Leserinnen und Lesern für<br />
das zahlreiche Mitmachen beim in<br />
Heft 8.12 auf S. 43 ausgeschriebenen<br />
Weihnachtswettbewerb.<br />
Unter den Einsendungen mit der<br />
richtigen Antwort wurden 3 Preise<br />
verlost.<br />
n<br />
Auflösung<br />
Die insgesamt 5 Rosy-Sujets waren auf folgenden Seiten<br />
versteckt:<br />
26, 30, 53, 73, 79.<br />
Wir gratulieren folgenden 3 Gewinner/-innen:<br />
Pirmin Steiner, Lenk, gewinnt 1 swissherdbook Regenjacke<br />
Océane Varrin, Le Bémont, gewinnt 1 swissherdbook Gilet<br />
Sandra Graber, Schwanden, gewinnt 1 Rosy<br />
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Die Eröffnung von Biblis im Jahr<br />
2003 setzte neue Massstäbe in<br />
der Milchviehfutterproduktion. Im<br />
Gleichschritt mit den genetischen<br />
Fortschritten beim Milchvieh sind<br />
die Anforderungen an die Fütterung<br />
gestiegen. Mit der Installation<br />
einer fünften Fabrikationslinie setzt<br />
UFA auch in Zukunft auf erfolgreiche<br />
Milchviehfütterung.<br />
Entscheidende Vorteile bietet Expanderfutter.<br />
Es wird aufgrund des guten<br />
Geschmacks hervorragend gefressen.<br />
Die Abbaurate des Proteins im<br />
Pansen ist vermindert, was den Anteil<br />
an pansenstabilem Protein ansteigen<br />
lässt. Sämtliche Milchviehfutter, die<br />
in Biblis hergestellt werden, sind<br />
expandiert.<br />
Beim Wiederkäuer steht die Pansendynamik<br />
im Mittelpunkt, entspre-<br />
chend muss sie in der Fütterungsplanung<br />
gewichtet werden. Mit dem<br />
Fütterungssystem UFA W-FOS kann<br />
für jede Ration das geeignete Milchviehfutter<br />
ausgewählt werden. Die<br />
Erfahrungen der letzten Jahre zeigen,<br />
dass sich W-FOS von den herkömmlichen<br />
Fütterungssystemen abhebt.<br />
Durch einen gezielten Einsatz des<br />
Ergänzungsfutters steigt die Grundund<br />
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I 12
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
Verwaltung<br />
Aus der Verwaltung<br />
Im Rahmen der letzten Sitzung vom<br />
20.12.12 hat die Verwaltung folgende<br />
Punkte behandelt:<br />
• Ersatzwahl RK SF: Béat Bühler aus<br />
Les Hauts-Geneveys wird als Vertreter<br />
des Wahlkreises 6, Arc Jurassien,<br />
in die Rassenkommission Swiss<br />
Fleckvieh gewählt. Er ersetzt den<br />
altersbedingt zurückgetretenen Raymond<br />
Oppliger.<br />
• Die LBE für Stiere ab einem Alter von<br />
sieben Monaten wird auf den<br />
01.01.2013 für alle Rassen flächendeckend<br />
eingeführt. Für die Herdebuchberechtigung<br />
muss eine Gesamtpunktzahl<br />
≥ 75 erreicht werden.<br />
Das Punktieren von Stieren durch<br />
ausgebildete Stierenexperten auf<br />
einem Schauplatz ist wie bisher möglich.<br />
Hingegen ist das Punktieren von<br />
einzelnen Stieren auf einem Betrieb<br />
nicht mehr zulässig.<br />
Wenn an einem Stierenmarkt eingestellt,<br />
aber nicht punktiert wird, erhalten<br />
die Jungstiere die HB-Berechtigung<br />
erst, wenn sie linear beschrieben<br />
sind (H wird nur beim Punktieren<br />
vergeben).<br />
Die Verwaltung hat sich gegen die<br />
Durchführung der LBE an Stierenmärkten<br />
ausgesprochen.<br />
• Für das Projekt „Erfassung Gesundheitsdaten”<br />
wird Qualitas, gemeinsam<br />
mit Braunvieh Schweiz, der<br />
Auftrag zur Erweiterung von redonline<br />
+ bzw. Brunanet erteilt.<br />
• Die Marketingkommission erhält<br />
den Auftrag, die Konzeption für das<br />
Jubiläumsjahr 2015 in Angriff zu<br />
nehmen. In diesem Rahmen soll die<br />
Durchführung des Europäischen<br />
Fleckviehkongresses geplant werden.<br />
n<br />
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Vor dem Melken:<br />
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10 kg,<br />
Art. 656-150<br />
22 kg,<br />
Art. 656-155<br />
10 kg,<br />
Art. 656-220<br />
22 kg,<br />
Art. 656-221<br />
10 kg,<br />
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13 I
Tochtergesellschaften<br />
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
Tochtergesellschaften im Porträt:<br />
Suisselab AG Zollikofen<br />
Fragen an den Geschäftsführer<br />
In welchen Geschäftsfeldern<br />
ist Suisselab tätig<br />
Suisselab ist in<br />
der Analytik von<br />
Milch tätig. Milch<br />
ist ein dankbares<br />
Medium, da<br />
nebst der Überprüfung<br />
der Hygiene<br />
durch die<br />
Bestimmung der<br />
Reto Schoch, Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung,<br />
Firma Suisselab AG<br />
Keimzahl auch<br />
tiergesundheitsrelevante<br />
Aspekte<br />
analysiert werden können. So können<br />
zum Beispiel, nach initialem Hinweis<br />
durch eine erhöhte Zellzahl, mit Hilfe<br />
einer hochsensitiven polymeren Kettenreaktion<br />
(PCR Methode), in Proben<br />
der Milchleistungsprüfung oder<br />
anderen Milchproben, die wichtigsten<br />
bakteriellen Erreger für eine akute<br />
oder chronische Mastitis nachgewiesen<br />
werden. Gemäss Schoch besteht<br />
Potenzial, diese Dienstleistung weiterzuentwickeln<br />
und zudem durch<br />
eine verbesserte Kommunikation mit<br />
dem Tierhalter den Nutzen aus der<br />
Dienstleistung zu optimieren. „Mastitis<br />
führt nicht nur zu beeinträchtigter<br />
Milchqualität (Zellzahl) und potenziell<br />
zu einem Abzug beim Milchgeld, sondern<br />
auch zu langfristiger Leistungsminderung<br />
und damit zu weiteren<br />
finanziellen Einbussen für den Milchproduzenten“,<br />
so Schoch.<br />
Suisselab analysiert im Auftrag des<br />
BVET auch verschiedene Tierseuchen<br />
beim Rind, welche ebenfalls in der<br />
Milch nachgewiesen werden können.<br />
Beispiele dafür sind BVD, IBR<br />
und EBL. Zusätzlich entwickelt sich<br />
Suisselab – auch im Hinblick auf das<br />
neue Tierseuchengesetz – für die<br />
Analyse von neuen Tierseuchen, wie<br />
zum Beispiel Schmallenberg, weiter.<br />
Letztere ist eine epidemische Krankheit,<br />
welche vor kurzem erstmals in<br />
der Schweiz nachgewiesen werden<br />
konnte. Suisselab kann damit dazu<br />
Firmenstruktur<br />
Das Labor für Milchanalytik von Suisselab AG in Zollikofen BE ist heute<br />
eines der modernsten Milchlabors weltweit. Nach einem mehrstufigen Konsolidierungsprozess<br />
ist die heutige Suisselab durch den Zusammenschluss<br />
des Labors in Zollikofen und des Labors von Qualitas in Zug im Jahre 2011<br />
entstanden. Die Zuchtverbände swissherdbook und Braunvieh Schweiz sind<br />
nicht nur wichtige Kunden, sondern zusammen mit der TSM Treuhand auch<br />
Aktionäre des aufstrebenden Unternehmens. Suisselab beschäftigt aktuell<br />
knapp 80 Mitarbeiter in ca. 50 Vollzeitstellen.<br />
beitragen, die Existenz, die Häufigkeit<br />
aber auch die geographische Verbreitung<br />
von Tierseuchen in der Schweiz<br />
aufzuzeigen, was die Basis für entsprechende<br />
zielgerichtete sanitarische<br />
Massnahmen bilden kann.<br />
Gemäss Schoch eine spannende Aufgabe,<br />
da sie strategischen Charakter<br />
hat und langfristig einen bedeutenden<br />
Beitrag zu einem gesunden Nutztierbestand<br />
leistet.<br />
Anschrift:<br />
Suisselab AG Zollikofen<br />
Schützenstrasse 10<br />
3052 Zollikofen<br />
Tel. 031 919 33 66<br />
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Positionierung am Markt<br />
Suisselab hat sich in den letzten Jahren<br />
eine gute Position in der Schweizer<br />
Milchwirtschaft erarbeitet. Durch<br />
die Zusammenlegung der Labors in<br />
Zollikofen und Zug und die Gewinnung<br />
des Holsteinzuchtverbandes<br />
als weiteren wichtigen Kunden für<br />
die Milchleistungsprüfung, hat<br />
Suisselab mittlerweile eine Grösse<br />
erreicht, die einen automatisierten<br />
Laborbetrieb und damit eine bessere<br />
Effizienz ermöglicht. So werden<br />
bei Suisselab jährlich 4.5 Millionen<br />
Milchproben analysiert und über 20<br />
Millionen Daten ausgewertet. „Wir<br />
dürfen die Hände jedoch nicht in den<br />
Schoss legen, sondern müssen nachhaltig<br />
an einer weiteren Optimierung<br />
arbeiten, um in einem schwierigen<br />
Umfeld erfolgreich wachsen zu können“,<br />
meint Schoch. Dabei ist dem<br />
Unternehmen auch eine zielgerichtete<br />
Dienstleistungserweiterung wichtig,<br />
von welcher auch der Tierhalter<br />
direkt profitieren kann. Um dies leisten<br />
zu können, ist für Schoch auch<br />
der Blick über die Landesgrenzen<br />
hinaus und damit der regelmässige<br />
Erfahrungsaustausch mit der Milchanalytik<br />
in anderen europäischen<br />
Ländern zentral.<br />
Wie sieht das Dienstleistungsangebot<br />
aus<br />
Milchprüfung<br />
Im Auftrag des Bundesamtes<br />
für Veterinärwesen (BVET) führt<br />
Suisselab die Milchprüfung von Kuhmilch<br />
in der ganzen Schweiz durch.<br />
Suisselab ist verantwortlich, die Milch<br />
jedes Produzenten pro Monat zweimal<br />
und pro Kalenderjahr 24-mal auf<br />
die vorgegebenen Prüfmerkmale zu<br />
untersuchen. Dabei ist Suisselab für<br />
die Durchführung des gesamten Prozesses,<br />
von der Probenahme und der<br />
Logistik bis zur Ergebnismitteilung an<br />
die Datenbank „dbmilch.ch“, zuständig.<br />
Die Prüfmerkmale sind: Keimzahl<br />
– somatische Zellen – Hemmstoffe.<br />
Das Unternehmen ist darüber<br />
hinaus auch mit den Vollzugsstellen<br />
der Kantone in stetigem Kontakt<br />
und gewährt den Informationstransfer<br />
für Milchliefersperren infolge<br />
Hemmstoff-positiver Milchproben<br />
oder wiederholt beanstandeter<br />
I 14
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
Tochtergesellschaften<br />
Suisselab, eines der modernsten Labors für Milchanalytik weltweit<br />
Keim- und Zellzahlen. Eine wichtige<br />
Aufgabe ist zudem die Zusammenarbeit<br />
mit den Milchkäufern, um<br />
sicherzustellen, dass geeignete Probenehmer<br />
gefunden und ausgebildet<br />
werden können. Um einwandfreie<br />
Analyseresultate sicherzustellen, ist<br />
eine korrekte Probenahme, sei diese<br />
nun manuell oder automatisch<br />
auf dem Milchlastwagen, zwingend<br />
erforderlich. Damit ist ein weiterer<br />
Zuständigkeitsbereich von Suisselab<br />
verbunden, nämlich die jährliche Prüfung<br />
der automatischen Prüfgeräte<br />
auf den Milchtankfahrzeugen.<br />
Milchleistungsprüfung<br />
Für die Zuchtverbände swissherdbook,<br />
Braunvieh Schweiz und<br />
Schweizerischer Holsteinzuchtverband<br />
untersucht das Unternehmen<br />
die von mehreren tausend Milchwägern<br />
regelmässig gefassten Einzeltiermilchproben<br />
auf somatische Zellen<br />
und Inhaltsstoffe. Auf Bestellung kann<br />
für die Züchter auch eine Acetonbestimmung<br />
durchgeführt werden, welche<br />
wichtige Hinweise auf den Energiestatus<br />
einer Milchkuh gibt. Diese<br />
Dienstleistung kann für den Züchter<br />
in der ersten Phase der Laktation<br />
von grossem Interesse sein, kann sie<br />
doch Hinweise auf ein Energiedefizit<br />
des Tieres geben und weist damit<br />
auf eine erforderliche Anpassung des<br />
Fütterungsmanagements hin. Die<br />
Milchleistungsprüfung führt Suisselab<br />
auch für die schweizerischen<br />
Verbände der Ziegen, Schafe und der<br />
seltenen Nutztierrassen durch.<br />
Gehaltsbestimmung<br />
Neben den Hauptaufträgen Milchprüfung<br />
und Milchleistungsprüfung<br />
erbringt Suisselab auch Dienstleistungen<br />
wie die Fett-, Eiweiss- und<br />
Kaseinbestimmung für industrielle<br />
und gewerbliche Milchverarbeiter.<br />
Interessant könnte ein Ausbau der<br />
Dienstleistung für Käsereien sein, um<br />
zum Beispiel in der Käseherstellung<br />
unerwünschte Bakterien oder Inhaltsstoffe<br />
in der Milch bestimmen zu können,<br />
und damit zu einem besseren<br />
Endprodukt beizutragen.<br />
Veterinärmedizinische Diagnostik<br />
Die veterinärmedizinische Diagnostik<br />
hat laut Schoch Ausbaupotenzial.<br />
Neue Dienstleistungen für den Tierproduzenten<br />
werden entwickelt und<br />
auch bei der Mastitisidentifikation<br />
möchte Suisselab Fortschritte erzielen.<br />
Durch den zunehmenden Tierverkehr<br />
und klimatische Veränderungen<br />
gewinnt das Tierseuchenmonitoring<br />
zunehmend an Bedeutung.<br />
Dabei ist das Medium Milch oftmals<br />
sehr geeignet für die entsprechende<br />
Analytik.<br />
Welches sind die Zukunftsvisionen<br />
mit Suisselab<br />
Wir möchten mit Suisselab durch<br />
innovative, marktgerichtete Dienstleistungen<br />
weiter wachsen und<br />
haben die Vorstellung, eines Tages<br />
vielleicht 100 Mitarbeitenden einen<br />
Arbeitsplatz in Zollikofen anbieten<br />
zu können. Gemäss Schoch muss<br />
das Unternehmen dazu jedoch<br />
neue Geschäftsfelder suchen und<br />
diese konsequent und praxistauglich<br />
erschliessen. Dabei steht für<br />
Suisselab primär das Medium Milch<br />
im Zentrum. Das Unternehmen ist<br />
interessiert, die Zusammenarbeit<br />
mit Tierärzten und Züchtern weiter<br />
zu intensivieren, um zum Beispiel<br />
zu einer besseren Interpretation<br />
der Analyseergebnisse bei der<br />
Mastitisidentifikation beitragen zu<br />
können. Um zudem die Bedürfnisse<br />
der Milchverarbeiter besser aufnehmen<br />
zu können und zielgerichtet<br />
entsprechende Dienstleistungen<br />
zu entwickeln, ist auch eine weitere<br />
Vernetzung in diese Stufe der „Wertschöpfungskette<br />
Milch“ erforderlich,<br />
ist Schoch überzeugt.<br />
n<br />
Mit der ersten „swissherdbook<br />
<strong>bulletin</strong>“-Ausgabe im neuen Jahr<br />
startet eine kurze Serie in der die<br />
Tochtergesellschaften von swissherdbook<br />
vorgestellt werden. Den<br />
Anfang macht Suisselab AG.<br />
Redaktion<br />
4.5 Millionen Milchproben werden jährlich bei<br />
Suisselab analysiert. (Fotos: J. Leibundgut)<br />
15 I
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
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swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
Betriebe<br />
Everdes Holstein: Besitzer der<br />
Weltsiegerin Red Holstein 2012<br />
Everdes Holstein ist aus dem Zusammenschluss<br />
von zwei bestehenden<br />
Betriebsgemeinschaften entstanden:<br />
der BG Henri und Jean-Philippe Yerly<br />
in Echarlens und der BG Jean-<br />
Charles Philipona und Christophe<br />
Pittet in Vuippens. Mit ihrem Präfix<br />
Yerly hatten Jean-Philippe und Henri<br />
seit längerer Zeit einen guten Ruf, vor<br />
allem in der Red Holstein-Zucht. Sie<br />
zeichneten sich unter anderem aus<br />
durch den Titel der Gesamtsiegerin<br />
der EXPO Bulle im Jahr 1999, den<br />
sie mit Yerly Mingo NADINE holten.<br />
Jean-Charles Philipona und Christophe<br />
Pittet waren eher Holstein orientiert.<br />
Auch sie nahmen regelmässig<br />
an Ausstellungen teil und gewannen<br />
den Titel der Reserve Siegerin der<br />
Rinder an der SWISS EXPO 2009 mit<br />
Chantemerle Jasper ENIGMA.<br />
Die Betriebsgemeinschaft Everdes<br />
Holstein existiert seit 2009.<br />
Das gewählte Präfix Everdes entspricht<br />
dem Namen des Hügels, der<br />
den Betrieb Yerly in Echarlens und<br />
das Dorf Vuippens, wo der Betrieb<br />
Chantemerle liegt, miteinander verbindet.<br />
Der Status der Gemeinschaft<br />
ist eine 100 %-ige, das heisst alle Tiere<br />
gehören der BG und Everdes wird<br />
als Präfix für alle Tiere des Betriebs<br />
eingesetzt.<br />
Heute ist die BG Everdes Holstein im<br />
Besitz von drei Partnern: Jean-Philippe<br />
Yerly, Meisterlandwirt, der direkt<br />
im Hauptbetrieb in Champotey, oberhalb<br />
des Dorfes Echarlens, wohnt;<br />
Die drei Betriebsleiter mit ihren Familien (v.l.): Jean-Charles Philipona, Jean-Philippe Yerly und Christophe<br />
Pittet<br />
Christophe Pittet, Meisterlandwirt,<br />
der ebenfalls in Echarlens wohnt,<br />
und Jean-Charles Philipona, Ingenieur<br />
Agronom, der im zweiten Betrieb<br />
in Vuippens wohnt. Jean-Philippe<br />
Yerly und Christophe Pittet arbeiten<br />
zu 100 % im Betrieb, während Jean-<br />
Charles Philipona nur reduziert im<br />
Betrieb mithilft, da er seine Haupterwerbstätigkeit<br />
im landwirtschaftlichen<br />
Institut in Grangeneuve ausübt,<br />
wo er insbesondere für die Organisation<br />
der EXPO Bulle verantwortlich<br />
ist. Als zusätzliche Arbeitskräfte<br />
arbeiten zwei Lehrlinge oder Praktikanten<br />
im Betrieb und zudem leistet<br />
Jean-Pierre Yerly, der Vater von Jean-<br />
Philippe, wertvolle Unterstützung.<br />
Der Betrieb ist im Herzen des Greyerzerlandes<br />
gelegen, nur wenige<br />
Kilometer von Bulle entfernt. Der<br />
Hauptbetriebszweig ist die Milchproduktion.<br />
Die Milch wird in den<br />
beiden Käsereien von Echarlens und<br />
Marsens zu Greyerzer und Freiburger<br />
Vacherin verarbeitet. Das Milchproduktionsrecht<br />
des Betriebes beträgt<br />
ungefähr 800’000 kg. Da der Betrieb<br />
für die Qualität seiner Tiere bekannt<br />
Blick auf den Betrieb von Everdes Holstein in Echarlens<br />
(Fotos: zVg)<br />
17 I
Betriebe<br />
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
ist, werden jedes Jahr auch Zuchttiere<br />
und Embryonen verkauft.<br />
Der Bestand zählt ungefähr 100 Kühe<br />
und 150 Jungtiere, wovon 2 /3 Holstein<br />
sind und 1 /3 Red Holstein. Alle<br />
Tiere sind im Herdebuch von swissherdbook<br />
oder des Schweizerischen<br />
Holsteinzuchtverbandes eingetragen.<br />
Die Teilnahme an Ausstellungen ist<br />
ein wichtiger Betriebszweig. Mit dieser<br />
Tätigkeit werden drei Hauptziele<br />
verfolgt: den Zuchtbetrieb Everdes<br />
Holstein bekannt machen, um Genetik<br />
verkaufen zu können, sich mit den<br />
besten Holstein- und Red Holstein-<br />
Betrieben messen, um die Zucht zu<br />
verbessern und zur Förderung und<br />
Dynamisierung der Holstein- und<br />
Red Holstein-Zucht in der Schweiz<br />
beitragen.<br />
Die durchschnittliche Leistung des<br />
Bestandes liegt bei 8’800 kg Milch<br />
mit 3.80 % Fett und 3.25 % Eiweiss. In<br />
Bezug auf die LBE zählt der Bestand<br />
14 EX-Kühe, 38 VG, 41 G+ und 10<br />
Kühe haben momentan keine LBE.<br />
Bei der Wahl der Stiere wird dem<br />
Exterieur grosse Bedeutung beigemessen:<br />
Die Verbesserung des<br />
Exterieurs bedeutet nicht nur eine<br />
Steigerung der Langlebigkeit, sondern<br />
garantiert auch ein einwandfreies<br />
Verhalten der Kühe in der Herde<br />
(Qualität der Fundamente für die<br />
Bewegung, gut aufgehängte Euter<br />
fürs Melken, Flankentiefe für die Futteraufnahme,<br />
usw.). Gesucht wird<br />
(V.l.): Yerly Incas FLORINA CH 120.0659.1467.7 RH und Yerly Glacier FABIOLA CH 120.0659.1469.1 RH auf<br />
der Weide<br />
jedoch die komplette Kuh und nicht<br />
in erster Linie die Ausstellungssiegerin!<br />
Die Kühe müssen über mehrere<br />
Laktationen Milch mit korrektem<br />
Gehalt produzieren können. Deshalb<br />
ist das Exterieur auch nie das einzige<br />
Selektionskriterium. Die eingesetzten<br />
Stiere müssen auch eine gewisse<br />
Leistung mit gutem Gehalt gewährleisten<br />
und positive Ergebnisse für<br />
verschiedene funktionelle Merkmale<br />
aufweisen. Momentan werden vor<br />
allem folgende Stiere eingesetzt: Sid,<br />
Fever, Atwood, Aftershok und Artes<br />
für Holstein und Big Apple, Vincent,<br />
Attitude und Destry für Red Holstein.<br />
Die Kühe werden im Boxenfreilaufstall<br />
gehalten. Der Stall für die Kühe<br />
befindet sich in Echarlens. Er wurde<br />
2010 vergrössert, damit alle Kühe<br />
in Laktation sowie die Galtkühe und<br />
die grössten Rinder darin Platz finden.<br />
Die restlichen Rinder sind in<br />
Vuippens untergebracht, ebenfalls<br />
in einem Boxenfreilaufstall, der mit<br />
Spaltenboden ausgerüstet ist. Die<br />
Kälber werden in Einzel- oder Gruppeniglus<br />
gehalten. Da die Milch zu<br />
Greyerzer verarbeitet wird, produziert<br />
der Betrieb kein Silo. Im Winter<br />
besteht die Ration der Kühe aus<br />
Heu und Emd, 2 kg Luzerneheu, 2 kg<br />
PEPITA<br />
CH 120.0550.5808.4 RH<br />
geb. 8.06<br />
LBE 3. L., 2.2012: 94/93/93/93 93<br />
Leistungen:<br />
2.05 305 6454 4,43 3,38<br />
5.03 305 10962 4,42 3,61<br />
12RH 62 % +242 +0,47 +0,14<br />
GZW 142<br />
Vater:<br />
Rustler-ET<br />
US 127329466.0 RH<br />
Züchter:<br />
Gremaud Albin, Echarlens<br />
Eigentümer:<br />
Everdes Holstein, Echarlens<br />
Junior Champion und Grand Champion Red<br />
Holstein, Europameisterschaft Cremona 2010;<br />
Siegerin Expo Gruyère 2012; Nationale Siegerin<br />
Red Holstein, EXPO Bulle 2012; Red Holstein-<br />
Weltsiegerin 2012 Holstein International<br />
I 18
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
Betriebe<br />
Yerly Ralstorm GÉMINA<br />
CH 120.0772.1855.8 RH<br />
geb. 4.09<br />
LBE 2. L., 11.2012: 87/86/85/88 87<br />
Leistungen:<br />
2.03 305 8141 3,87 3,27<br />
12RH 55 % +794 -0,07 -0,08<br />
GZW 124<br />
Vater:<br />
Ralstorm<br />
IT 20500225053.5 RF<br />
Züchter:<br />
Yerly Henri u. Jean-Philippe, Echarlens<br />
Eigentümer:<br />
Everdes Holstein, Echarlens<br />
Reserve Siegerin junior SWISS EXPO 2012<br />
Yerly Incas FLORINA<br />
CH 120.0659.1467.7 RH<br />
geb. 10.07<br />
LBE 3. L., 7.2012: 88/89/89/91 89<br />
Leistungen:<br />
2.03 305 7640 4,18 3,40<br />
4.03 292 9625 3,62 3,30<br />
12RH 63 % -31 -0,06 +0,05<br />
MBK: 2,46 48 GZW 114<br />
Vater:<br />
Incas<br />
CH 120.0190.7851.6 RH<br />
Züchter:<br />
Yerly Henri u. Jean-Philippe, Echarlens<br />
Eigentümer:<br />
Everdes Holstein, Echarlens<br />
1. Rang Gruyère Expo 2011; ihr Big Apple-Sohn<br />
JAMESTOWN ist im aktuellen Prüfstierangebot<br />
von Swissgenetics.<br />
Everdes Wisconsin INKSOU<br />
CH 120.0845.6886.8 RH<br />
geb. 11.09<br />
LBE 1. L., 7.2012: 84/78/86/85 84<br />
Leistungen:<br />
2.04 305 7071 3,97 3,37<br />
12RH 50 % +99 +0,04 +0,09<br />
GZW 116<br />
Vater:<br />
Wisconsin<br />
US 133808867.8 RH<br />
Züchter und Eigentümer:<br />
Everdes Holstein, Echarlens<br />
19 I
Betriebe<br />
swissherdbook <strong>bulletin</strong> I nummer 1/2013<br />
Ganzpflanzen-Maiswürfel und 6 kg<br />
Kartoffeln. Zur Vorbereitung der<br />
Grundration wird ein Mischwagen<br />
eingesetzt. Dies ermöglicht es, den<br />
Geschmack des Futters zu verbessern<br />
und demzufolge auch die Futteraufnahme.<br />
Gleichzeitig wird die<br />
Arbeit im Zusammenhang mit der<br />
Fütterung erleichtert. Zusätzlich werden<br />
am Automaten ein Eiweiss- und<br />
ein Leistungsfutter verteilt, damit den<br />
individuellen Bedürfnissen der einzelnen<br />
Kühe besser Rechnung getragen<br />
werden kann. Im Sommer besteht die<br />
Ration hauptsächlich aus Weide und<br />
im Stall zugefüttertem Gras. Dazu<br />
wird noch ein Teil Trockenfutter mit<br />
Heu, Luzerneheu und Ganzpflanzenmais<br />
gefüttert.<br />
Die Betriebsgemeinschaft bewirtschaftet<br />
92 ha LN. Davon sind 45 ha<br />
Kunstwiesen, 31 ha Naturwiesen oder<br />
Weiden und 16 ha Ackerland. Auf<br />
letzteren werden Mais (für Trockenoder<br />
Grünfütterung) und Brotweizen<br />
angebaut. Dies erlaubt eine gewisse<br />
Rotation auf den Ackerflächen<br />
sowie die regelmässige Erneuerung<br />
der Wiesen. Dem Unterhalt dieser<br />
Wiesen und der Futterernte werden<br />
besondere Bedeutung beigemessen,<br />
da deren Qualität die Qualität der<br />
Fütterung aller Tiere beeinflusst.<br />
Betriebsspiegel<br />
Betriebsleiter: Jean-Philippe Yerly, Christophe Pittet und Jean-Charles<br />
Philipona<br />
Höhe über Meer: ca. 750 m<br />
LN:<br />
92 ha, davon<br />
45 ha Kunstwiesen<br />
31 ha Naturwiesen oder Weiden<br />
16 ha Ackerbau: 9.5 ha Weizen und 6.5 ha Mais<br />
Tierbestand: 100 Kühe und 150 Stück Jungvieh ( 2 /3 Holstein und 1 /3<br />
Red Holstein)<br />
Stalldurchschnitt: 8’800 kg Milch mit 3.80 % Fett und 3.25 % Eiweiss<br />
Stallsystem: Kühe in Echarlens: Boxenlaufstall, Schieberentmistung<br />
Melksystem:<br />
Rinder in Vuippens: Boxenlaufstall, Spaltenboden<br />
Fischgrät-Melkstand 2 x 7, 50° (Melken von hinten)<br />
Fütterung: Sommer: Weidegang und Gras im Stall (70 %),<br />
Mischung aus Heu / Emd, Luzerneheu und Ganzpflanzen-Maiswürfel<br />
(30 %)<br />
Winter: Mischung aus 50 % Heu und 50 % Emd, 2 kg<br />
Luzerneheu, 2 kg Ganzpflanzenmais und 6 kg Kartoffeln<br />
Arbeitskräfte:<br />
Die Wahl von Pepita zur Europameisterin,<br />
danach zur nationalen Siegerin<br />
und schlussendlich zur Weltsiegerin<br />
bedeutet eine enorme Befriedigung<br />
für den Betrieb. Sie ist eine Quelle<br />
der Motivation für die Zukunft,<br />
wo es darum gehen wird, Herausforderungen,<br />
die diese bereithält, zu<br />
meistern. Das bedeutet insbesondere<br />
Die drei Betriebsleiter, zwei Lehrlinge oder Praktikanten,<br />
Jean-Pierre Yerly, der Vater von Jean-Philippe<br />
die hochstehende Qualität beizubehalten,<br />
welche die Partner in ihrem<br />
Betrieb erlangt haben, sei es bezüglich<br />
Genetik und Zucht oder was das<br />
Niveau der Endprodukte wie Milch<br />
und Weizen betrifft.<br />
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