Sylvain Cambreling - GLOR Classics
Sylvain Cambreling - GLOR Classics
Sylvain Cambreling - GLOR Classics
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Ausgabe<br />
01/11<br />
Sinfonie sympathique<br />
<strong>Sylvain</strong><br />
ISSN 2191-5970<br />
Das Magazin der Klassik<br />
Gratis Heft<br />
MAGAZIN<br />
<strong>Cambreling</strong><br />
Der französische Dirigent im Portrait<br />
Exklusive Neuerscheinungen bei <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
Bach „Messe h-Moll“ | Orff „Catulli Carmina“ | Bruckner „Siebte“ & mehr<br />
Der barocke Romantiker<br />
Joshard Daus im Interview<br />
Mit Singen Brücken bauen<br />
Die EuropaChorAkademie auf China-Tournee<br />
Entwicklungsfaktor Nachhaltigkeit<br />
Was Kinder in einem Chor erleben können<br />
Aktuell auf 4 CDs:<br />
<strong>Cambreling</strong> dirigiert Meisterwerke<br />
von Haydn, Mozart, Bruckner & Berlioz<br />
4260158 915106<br />
Foto: Marco Borggreve
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Vokalmusik – Treibstoff der Klassik<br />
Chorische Neueinspielungen bei <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> setzen Maßstäbe<br />
In den letzten Jahren waren vor allem Klassik-Produkte der Treibstoff<br />
der Musikindustrie. Besonders die Vokalmusik ist es jedoch,<br />
die mehr und mehr in den Fokus zurückkehrt, denn Singen wird<br />
wieder modern und zunehmend vereinigen sich Menschen in Chören,<br />
um in der Freizeit gemeinsam zu singen. Dieser Entwicklung<br />
tragen wir mit dem Label <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Rechnung und schaffen<br />
besonders im breiten Wachstumsmarkt der Vokalmusik sowie durch<br />
Neueinspielungen eines außergewöhnlichen Repertoires ein besonderes<br />
Profil.<br />
Im Zentrum von <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> stehen dabei<br />
EuropaChorAkademie – die neue<br />
die Interpretationen der mittlerweile internatio-<br />
„Benchmark“ der Chormusik unter<br />
nal gefragten EuropaChorAkademie unter ihrem<br />
der Leitung von Joshard Daus<br />
Chefdirigenten Joshard Daus und namhaften<br />
Gastdirigenten, wie beispielsweise <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong>, Plácido Domingo<br />
oder Michael Gielen.<br />
Joshard Daus gilt als einer der führenden Chorspezialisten und selektiert stimmlich ausgebildete,<br />
jedoch überwiegend junge Sängerinnen und Sänger aus 20 Nationen, die für den einprägsam<br />
homogenen und jugendlich frischen Klang sorgen, der diesen Chor so berühmt macht, und<br />
der genauso Konzerte in den Philharmonien wie auch die CDs zu einem besonderen Erlebnis<br />
werden lässt. Überaus große Verkaufserfolge konnten beispielsweise einerseits mit der Weltersteinspielung<br />
der „Lukas Passion“ von Carl Philipp Emanuel Bach (Bayerischer Rundfunk) und<br />
andererseits mit dem „Deutschen Requiem“ von Johannes Brahms in der klanglich anspruchsvollen<br />
Fassung für Soli, Chor, Pauke und zwei Klaviere (Bayerischer Rundfunk) erzielt werden.<br />
Im November 2010 folgte die Veröffentlichung der Neuaufnahme der „Messe h-Moll“ von<br />
Johann Sebastian Bach mit dem Stuttgarter Kammerorchester. Diese Aufnahme mit dem Bayerischen<br />
Rundfunk entfaltet eine faszinierende Klanglichkeit und stellt eine gut ausbalancierte<br />
Mischung aus historischer Tradition und moderner Interpretation in den Mittelpunkt. Der junge,<br />
international besetzte Chor agiert frisch und mit spürbarer Sinnlichkeit und erzielt gemeinsam<br />
mit dem Stuttgarter Kammerorchester einen harmonischen Gesamtklang.<br />
Das im Jahr 2008 gestartete Label <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> ist aufgrund seines Repertoires schon jetzt<br />
auch im internationalen Handel (u. a. Nordamerika, Japan, Benelux, Frankreich, Italien, Großbritannien)<br />
als Label etabliert und gefragt. Unter www.<strong>GLOR</strong>-classics.de finden Sie den kompletten<br />
Katalog, Konzerttipps und weitere Informationen zum Thema „Klassik“.<br />
Besonders freuen wir uns über die Partnerschaft mit Edel:Kultur in den Ländern Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz, die seit dem 01. November 2010 das gesamte Programm von<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> über den Einzelhandel, JPC, Amazon u.v.a. vertreiben.<br />
Markus Aurelius Stromenger<br />
Geschäftsführer SONO I MUSIC Management GmbH<br />
und Gründer <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
EdiTorial<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 3
inhalT<br />
Cover Story<br />
06 Dirigent <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> im Portrait<br />
Glor <strong>Classics</strong> interviews<br />
08 Eine Wertvorstellung<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong>-Initiator: Markus A. Stromenger<br />
18 Der barocke Romantiker<br />
Gründer der EuropaChorAkademie: Prof. Joshard Daus<br />
Glor <strong>Classics</strong> reportage<br />
12 Umjubelt im Reich der Mitte<br />
Die EuropaChorAkademie auf China-Tournee<br />
Glor <strong>Classics</strong> Konzertevent<br />
16 Sarah Connor und die EuropaChorAkademie<br />
Glor <strong>Classics</strong> for Kids<br />
26 Erlebnis Musik – Chorarbeit als Sozialprojekt für Kinder<br />
Interview mit Dr. Dorothea Daus-Kohlhas<br />
28 „Chormusik macht Spaß!“<br />
Glor <strong>Classics</strong> Cd-Tipps<br />
Acht spannende Aufnahmen – aktuell bei <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
22 Bach „Messe h-Moll“<br />
24 Sinfonien von Mozart, Bruckner & Haydn<br />
30 Choral Masterpieces – bedeutende Vokalwerke<br />
33 Choral Highlights – ein Paradies voller Chormusik<br />
35 Deutsche Romantik – Chorlieder<br />
37 Ein Sommernachtstraum – Mendelssohns Orchesterwerke<br />
38 Sinfonie Nr. 7 von Anton Bruckner<br />
40 Verklärte Liebe: Carl Orff „Catulli Carmina“<br />
Junge Klassikszene<br />
42 Ragna Schirmer und Mihaela Ursuleasa spielen Brahms<br />
44 Nils Mönkemeyer & Olga Scheps über Chorsingen<br />
Glor <strong>Classics</strong> Katalog<br />
46 Das komplette Angebot von <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Sono I Music Management GmbH<br />
Geschäftsführung: Markus A. Stromenger<br />
Chefredaktion: Jens Peter Launert<br />
Autoren dieser Ausgabe: Sigrid Schuer,<br />
Thomas Wittmer<br />
Grafik & Satz: www.Jan-Weskott.de<br />
ISSN 2191-5970<br />
Die mit * gekennzeichneten Textpassagen<br />
sind den Werktexten von Rainer Peters<br />
entnommen.<br />
Werk-Infos Seite 23/24: MediaBuch Verlag<br />
4 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Redaktions-Anschrift:<br />
Sono I Music Management GmbH<br />
Am Hilgnerfeld 12<br />
83626 Valley-Oberlaindern<br />
Deutschland<br />
Telefon: +49 (0)8024 477 30-0<br />
Fax: +49 (0)8024 477 30-1<br />
E-Mail: info@sono-music.de<br />
Website: www.sono-music.de<br />
Foto Credits:<br />
Skyline Seite 12-13: ©istockphoto/<br />
photo168 | Seite 22:©istockphoto/<br />
koi88 | Seite 25: ©istockphoto/Timo<br />
Gronlund | Seite 27: ©istockphoto/<br />
Lesley Lister | Seite 34: ©istockphoto/Stanislav<br />
Pobytov | Seite 36:<br />
©istockphoto/HultonArchive | Seite<br />
40-41: ©istockphoto/g_studio | Seite<br />
67: ©istockphoto/londoneye | Seite<br />
30-31, 32: Jan Weskott<br />
06<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
im Portrait<br />
Foto: Marco Borggreve<br />
inhalT<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS<br />
vocal symphonia folklore kids<br />
18<br />
Prof. Joshard Daus<br />
Gründer der EuropaChorAkademie<br />
12<br />
Die EuropaChorAkademie auf ihrer<br />
ersten Tournee durch China<br />
Fotos rechte Seite: Felix Broede<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 5
CoVEr STory<br />
<strong>Sylvain</strong><br />
<strong>Cambreling</strong><br />
Sinfonie sympatique<br />
Der Dirigent <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> ist der Stille unter den Charismatikern. Sein<br />
Charme ist raffiniert, sein Esprit – das Hauptwesensmerkmal eines jeden Franzo-<br />
sen – ist mal subtiler Humor, mal ein Klangfarbenspiel. Als wäre das Orchester ein<br />
riesiger Don Quichotte, der mühelos akustische Windmühlen besiegt, aus wildem<br />
Melodienfeuer balancierte Harmonie zaubern kann. Ein Maestro, der nicht sich,<br />
sondern die Musik inszeniert.<br />
6 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Bruch mit dem Stil ohne Stilbruch: <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> dirigiert Bruckner auf eine völlig eigene Weise.<br />
Der französische Dirigent <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> ist neben<br />
Joshard Daus einer der zentralen Künstler von<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong>. Dort erschien im November die 7. Sinfonie<br />
von Anton Bruckner und eine 4-CD-Box mit Werken<br />
von Mozart, Haydn, Bruckner und Berlioz. Der Bruckner<br />
von <strong>Cambreling</strong> klingt wie ein guter französischer Käse:<br />
in Ruhe gereift und mit perfektem Aroma. Nicht schwer,<br />
sondern kraftvoll. Ein natürlicher Nachgeschmack, der<br />
einem angenehm im Ohr bleibt. Ganz eigen, <strong>Cambreling</strong><br />
eben. Für 2011 dürfen sich Chor-Connaisseure dann auf<br />
Carl Orffs „Catulli Carmina“ mit der EuropaChorAkademie<br />
freuen, einstudiert von Joshard Daus und spannend dirigiert<br />
von <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong>.<br />
Seit 1999 ist <strong>Cambreling</strong> Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters<br />
Baden-Baden und Freiburg, folgte damals<br />
Michael Gielen nach. <strong>Cambreling</strong> prägte den Klangcharakter<br />
und den Interpretationsgestus dieses ambitionierten<br />
Orchesters entscheidend. Das ist erfreulicherweise in<br />
zahlreichen besonders gelungenen Aufnahmen dokumentiert,<br />
die bei <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> erschienen sind oder in Kürze<br />
erscheinen werden (siehe Kasten).<br />
Mit der Saison 2011/12 wird <strong>Cambreling</strong> das SWR Sinfonieorchester<br />
verlassen, um neue künstlerische Wege zu<br />
gehen, denn er wird den Posten des Generalmusikdirektors<br />
an der Oper in Stuttgart übernehmen: ein Franzose<br />
im Schwabenlande, das verspricht eine spannende musikalische<br />
Begegnung zu werden! Opernerfahrung hat <strong>Cambreling</strong><br />
reichlich: ab 1975 bis 1981 war er stellvertretender<br />
Direktor des Opernhauses von Lyon. Und 1981 wurde<br />
er Generalmusikdirektor der Oper La Monnaie in Brüssel.<br />
Gemeinsam mit Intendant Gérard Mortier führte er das<br />
Haus in die „Champions League“<br />
der europäischen Musiktheaterszene.<br />
<strong>Cambreling</strong> lernte das<br />
moderne Regietheater kennen,<br />
arbeitete mit Regisseuren wie Luc Bondy, Patrice Chéreau,<br />
Karl-Ernst Herrmann, Peter Mussbach und Herbert Wernicke<br />
zusammen. Später, als Mortier Intendant der Salzburger<br />
Festspiele wurde, sorgte <strong>Cambreling</strong> mit einigen<br />
Opern-Ko-Produktionen für Aufsehen, unter anderem mit<br />
Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ und Mozarts „Le<br />
Nozze di Figaro“. Und hört man <strong>Cambreling</strong> mit Sinfonik<br />
von Mozart, mit Berlioz, oder mit einer Bruckner-Sinfonie,<br />
spürt man das Visuelle, das dramaturgisch Doppelbödige,<br />
die faszinierende Sängerwelt der Oper auch im Orchesterklang.<br />
Seit April ist <strong>Cambreling</strong>, der auf Pressefotos auch<br />
mal cool mit Sonnenbrille posiert, auch Chefdirigent des<br />
Yomiuri Nippon Symphony<br />
Orchestra.<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> wurde<br />
am 2. Juli 1948 in<br />
der kleinen Stadt Amiens<br />
geboren. Das liegt in der<br />
französischen Picardie,<br />
etwas mehr als hundert<br />
Kilometer nördlich von<br />
Paris an der Somme. Der<br />
gleiche Monatstag wie<br />
der Komponist Christoph<br />
Willibald Gluck und der<br />
Schriftsteller Hermann<br />
Hesse (und, was für ein<br />
Zufall, der Autor dieses<br />
Artikels). Sternbild: Krebs.<br />
Sensibel, melancholisch,<br />
vom Mond gesteuert und<br />
doch ein Sonnenkind.<br />
Mit heiterem Gemüt, typisch<br />
französischem Esprit<br />
eben. Aber ein Esprit<br />
der besonderen Art, nicht<br />
oberflächlich, sondern<br />
voller Phantasie und<br />
Kreativität und vor allem<br />
Von Bruckner bis Berlioz: ein<br />
weiter künstlerischer Horizont<br />
CoVEr STory<br />
Klangtiefe. <strong>Cambreling</strong> ist ein Dirigent, der musiziert. Und<br />
dieses Klangbildhafte hat <strong>Cambreling</strong> in seiner intensiven<br />
Arbeit als Operndirigent kultivieren können. Er studierte<br />
Musik am Konservatorium seiner Heimatstadt Amiens,<br />
später dann am Conservatoire de<br />
Paris und an der École Normale de<br />
Musique in Paris. 1972, als gerade<br />
einmal 24jähriger, legte er sein Diplom<br />
als Orchesterleiter ab und gewann 1974 den Internationalen<br />
Dirigenten-Wettbewerb von Besançon.<br />
Vom Klassik-Jet Set hält sich <strong>Cambreling</strong> fern. Er ist kein<br />
Medien-Maestro, sondern kompromissloser Kunsthandwerker,<br />
er möchte durch seine Arbeit wirken. Und das<br />
tut er auch, mit einer wunderbaren Mischung aus einem<br />
stilistischen Sinn für Tradition und interpretatorischer Individualität.<br />
Text: Jens Peter Launert<br />
Foto: Marco Borggreve<br />
Neuerscheinungen<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
bei <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
Anton Bruckner 7. Sinfonie<br />
mit dem SWR Sinfonieorchester<br />
Baden-Baden und Freiburg<br />
Carl Orff „Catulli Carmina“<br />
und Igor Strawinsky „Les Noces“<br />
mit der EuropaChorAkademie<br />
und dem Mannheimer Schlagwerk<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 7
Glor ClaSSiCS inTErViEw<br />
Eine wertvorstellung<br />
hinter den Kulissen von Glor <strong>Classics</strong><br />
Markus A. Stromenger, <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong>-Gründer, über die Geschichte seines Labels<br />
und die Zukunft des Klassik-Marktes.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Herr Stromenger, Sie haben mit<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> mehr als eine Nische entdeckt, das Label<br />
ist wie eine eigene Familie in der Klassikwelt. Wann<br />
haben Sie <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> gegründet und was waren Ihre<br />
Erwartungen am Anfang?<br />
Markus A. Stromenger: Meine Leidenschaft gehört schon<br />
seit meiner Kindheit der Klassik. Ich muss leider jeden<br />
enttäuschen, der glaubt, so ein Klassik-Label entstünde<br />
„über Nacht“. Es ist eher ein Prozess und langer Weg, der<br />
irgendwann in eine Idee mündet. Bei den Rundfunkanstalten<br />
marschiert man nicht einfach hinein und sagt,<br />
man hätte gerne ein paar Aufnahmen oder Lizenzen. Die<br />
Idee war, etwas Besonderes zu schaffen und nicht schon<br />
mehrfach Veröffentlichtes einfach neu zusammenzustellen.<br />
Es war von Anfang an die Vision, einen oder mehrere<br />
Künstler zu finden, die erstklassig sind und an deren<br />
weiterem Aufbau man mitwirken kann. Die langjährige<br />
persönliche Freundschaft und Partnerschaft zu Joshard<br />
Daus hat das dann möglich gemacht. So dürfen wir heute<br />
wunderbare CDs mit <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong>, Michael Gielen,<br />
Hans Zender und dem Chor der EuropaChorAkademie<br />
8 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Glanz und <strong>GLOR</strong><br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong>. Der Name klingt nach Glanz und Gloria, und vor allem klingt<br />
er. Das ambitionierte Klassik-Label hat ein Herz aus Chormusik, und das spürt<br />
man durch die ganze Reihe der bald 30 Veröffentlichungen großer Musik mit<br />
international renommierten Künstlern. Geerdet und gegründet in den Wurzeln<br />
des Chorgesangs bietet <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> einen charakterlich unverwechselbaren<br />
Rahmen für Klangkunst.<br />
Prof. Joshard Daus ist als künstlerischer Berater, Künstlernetzwerker und Pädagoge<br />
eine wichtige Säule im <strong>GLOR</strong>-Tempel, seine EuropaChorAkademie findet<br />
hier ihre diskographische Heimat. Andere Pultstars, wie <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong>,<br />
Hans Zender, Michael Gielen und sogar Plácido Domingo sowie unter anderem<br />
das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, sorgen für internationales<br />
Niveau und für eine thematisch-interpretatorische Silhouette, die jede CD-<br />
Sammlung um einen neuen Horizont bereichert, den <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong>-Gründer<br />
Markus A. Stromenger ständig und beständig erweitert.<br />
produzieren und veröffentlichen. Das hätte ich am Anfang<br />
in dieser Form nicht erwartet.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Wie fühlt sich der Blick zurück<br />
aus heutiger Perspektive an?<br />
Markus A. Stromenger: Wunderbar, weil wir mit unserem<br />
Team etwas Außergewöhnliches geschaffen haben und<br />
von allen Seiten die Bestätigung bekommen, dass dieser<br />
Weg am Anfang der Richtige war.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Wie schaut Ihr Arbeitstag als<br />
Labelchef von <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> so aus. Sie haben ja noch<br />
ein zweites Standbein in der Finanzbranche...<br />
Markus A. Stromenger: Nun, einerseits gilt es, Geldgeber<br />
zu finden, die gemeinsam mit uns an diese Idee glauben<br />
und uns vertrauen. Ich glaube, man darf sagen, dass die<br />
Verschmelzung von Beteiligungsmarkt<br />
und Musikgeschäft ein neuer Weg in<br />
der Musikfinanzierung ist. Dazu gehört<br />
auch eine gewisse Portion Mut. Am<br />
wichtigsten ist es aber, an der Umsetzung<br />
der Vision im Tagesgeschäft fleißig<br />
zu arbeiten. Wenn man potentiellen<br />
Investoren die „Türen“ zur harten Arbeit<br />
in der Klassikwelt öffnet, zum Beispiel<br />
durch den Besuch von regulär geschlossenen<br />
Proben eines Spitzenchores,<br />
erleben diese eine völlig neue Welt<br />
der Emotionen und dadurch ein neues<br />
inhaltliches Verständnis. Produktion<br />
und Vermarktung einerseits, Finanzierung andererseits<br />
finden eine Symbiose, die mir in meiner täglichen Arbeit<br />
besonders Spaß macht.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Was bedeutet eigentlich der<br />
wohlklingende Name „<strong>GLOR</strong>“ <strong>Classics</strong>...?<br />
Markus A. Stromenger: Eines Morgens wachte ich auf<br />
und ich hatte einen Traum... Nein, so klischeehaft war<br />
es nicht. Eher das Ergebnis der Marktforschung unserer<br />
Werbeagentur und ein gutes Gefühl bei diesem Namen,<br />
ruhmreich abgeleitet vielleicht von „Gloria“.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Ihr Katalog zählt mit den anstehenden<br />
Veröffentlichungen 30 Produkte, aktuell sind<br />
Sie über den neuen Partner Edel:Kultur solide präsent<br />
in einem schwierigen Markt. Glauben Sie an die CD als<br />
Tonträger mit Zukunft für das Klassik-Publikum?<br />
Markus A. Stromenger: Wird nicht nur noch alles illegal<br />
„gedownloaded“? Manchmal kann man die klassischen<br />
Rechtfertigungs-Arien für fehlende Verkäufe nicht<br />
mehr hören. Natürlich sah der CD-Markt Mitte bis Ende<br />
der Neunziger Jahre besser aus. Bis dahin wollte jeder<br />
Produkte für seinen neuen CD-Player, und daraus ist ein<br />
Hype entstanden. Dann aber war die „Ersatzvornahme“,<br />
also Vinyl gegen CD, abgeschlossen. Der Markt hat sich<br />
auf ein normales Maß bis Mitte 2004 zurückbewegt. Normale<br />
Effekte, die wir auch aus den Kapitalmärkten kennen.<br />
Woher kommt eigentlich der überzogene Anspruch,<br />
dass die steile Entwicklung seit Einführung der CD so<br />
weitergehen muss? Ja, ich glaube daran, dass es auch<br />
in Zukunft physische Produkte (CD, DVD, Blue-ray, und<br />
andere) geben wird, denn die Menschen sind haptisch<br />
veranlagt. Ich freue mich darüber, wenn ich bei einem<br />
guten Glas Rotwein im Booklet blättern kann und gute<br />
Inhalte vorfinde. Das ist ein Ausgleich zum Computer, vor<br />
dem man ohnehin den ganzen Tag sitzt. Soll man wirklich<br />
den Text der „Matthäus Passion“ auch noch am Laptop<br />
mitlesen oder vorher auf billigem 80g Papier ausdrucken?<br />
Nicht wirklich, oder?<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Sie haben selbst als junger<br />
Mann im Chor gesungen, unter Sergiu Celibidache die<br />
„Messe h-Moll“ von Bach. Dann haben Sie sich für eine<br />
Karriere in der Privatwirtschaft entschieden. Doch Ihr<br />
Herz hat nie aufgehört, für die Musik zu schlagen, vor<br />
allem für das authentische Live-Erlebnis eines Konzertes.<br />
Ist die CD nicht eigentlich überbewertet als Kulturgut?<br />
Markus A. Stromenger: Celibidache hat in seinen Vorlesungen<br />
über die „Phänomenologie der Musik“ immer<br />
Glor ClaSSiCS inTErViEw<br />
wieder betont, dass Musik nicht konservierbar sei, weil<br />
sie bei jeder Wiederholung anders ist. Deshalb hat er erst<br />
in seiner späten Schaffenszeit Aufnahmen zugelassen,<br />
die erst nach seinem Tod veröffentlicht werden durften.<br />
Ich denke, man kann sich<br />
seiner „späten Auffassung“<br />
anschließen: „Exzellenz“<br />
oder einfach nur<br />
ein Erlebnis muss man<br />
auch konservieren dürfen,<br />
um es jederzeit wieder<br />
hervor zu holen – das<br />
ist auch Kultur. Denn wie<br />
wäre es, wenn man heute<br />
die Furtwängler- oder<br />
Karajan-Aufnahmen oder<br />
die legendären CD- und<br />
DVD-Mitschnitte von Lenny<br />
Bernstein nicht hätte?<br />
Wir können stolz darauf<br />
sein, über die Mittel solcher<br />
technischer Konservierungen<br />
zu verfügen.<br />
Allerdings kann nichts<br />
für mich das Erlebnis der<br />
Entstehung von Musik ersetzen.<br />
Wenn man die Gelegenheit<br />
hat, die Probe eines internationalen Spitzenchores<br />
zu besuchen und die Entwicklung bis zum Konzert zu<br />
verfolgen, dann steht das Konzert in einem ganz anderen<br />
Licht da, und die CD hört sich noch anders an.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Auch die Klassik spielt sich immer<br />
mehr im Internet ab. Investieren Sie in Online Strategien?<br />
Es werden ja auch immer mehr Livekonzerte im<br />
Internet ausgestrahlt, wäre dieser moderne Markt etwas<br />
für Sie?<br />
Markus A. Stromenger: Die Berliner Philharmoniker haben<br />
jüngst die „Concert Hall“ eingeführt. Die Konzerte<br />
werden fast von allen Auftrittsorten live und gegen Geld<br />
im Internet als Stream übertragen. Man muss abwarten,<br />
wie sich das entwickeln wird, aber das Live-Erlebnis wird<br />
es nicht ersetzen können. Das Bier gibt es bei Aldi auch<br />
billiger, dennoch gehen die Menschen Essen und in Kneipen,<br />
weil es eben auch noch diese hohe soziale Komponente<br />
gibt.<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 9
Glor ClaSSiCS inTErViEw<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Sie haben mit <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong>,<br />
Michael Gielen, Plácido Domingo, dem SWR Orchester<br />
Freiburg und Baden-Baden beachtliche Künstler<br />
in Ihrem Portfolio, um diesen Begriff der Finanzbranche<br />
zu gebrauchen. Wie finden Sie Ihre Künstler, wer entscheidet<br />
das Repertoire, das Sie aufnehmen?<br />
Markus A. Stromenger: Nun, es sind gewachsene Beziehungen<br />
unserer Partner, die auf uns das Vertrauen abstrahlen,<br />
dass Maestro <strong>Cambreling</strong> beispielsweise eine<br />
Vielzahl seiner Bruckner-Sinfonien mit uns veröffentlicht.<br />
Die finalen Entscheidungen treffen wir selbst, die Möglichkeiten<br />
und Strategien werden eng mit unserem künstlerischen<br />
Berater Joshard Daus abgestimmt.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Sie haben mit Plácido Domingo<br />
als Dirigent Verdis „Requiem“ aufgenommen, auch auf<br />
DVD. Hat das dem Label Respekt und breiteres Publikum<br />
verschafft? Oder sind es eher die Aufnahmen der<br />
großartigen EuropaChorAkademie und der anderen eben<br />
genannten Künstler, die das wirkliche Profil von <strong>GLOR</strong><br />
<strong>Classics</strong> schärfen?<br />
Markus A. Stromenger: Das ist eine gute Frage. Am<br />
Anfang steht nun mal der Erstling „Verdi Requiem“ mit<br />
Domingo. Das war eine wunderbare Zusammenarbeit<br />
mit 200 jungen Menschen aus Amerika und Europa, die<br />
unter der Hand des Großmeisters das „Verdi Requiem“<br />
zelebrierten. Geschärft haben wir unser Profil tatsächlich<br />
mit der EuropaChorAkademie, die eine unbestrittene erste<br />
Klasse im internationalen Vergleich besetzt. Am Ende<br />
schafft die Summe der hohen Qualität die Aufmerksamkeit<br />
und das Profil.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Wie kam es zu der Zusammenarbeit<br />
mit der EuropaChorAkademie, ist das vor allem<br />
Ihre persönliche Leidenschaft für Chorsingen gewesen?<br />
Markus A. Stromenger: ...und die persönliche Bekanntschaft<br />
zu dem Chefdirigenten Joshard Daus, der wohl<br />
einer der führenden internationalen Chorspezialisten ist<br />
und ja gerade deshalb als Professor nach China für die<br />
Entwicklung der Chormusik in China und der Dirigatausbildung<br />
berufen worden ist.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Sie arbeiten auch mit Künstlern<br />
wie Sarah Connor, dem Crossover-Tenor Tony Henry<br />
und dem Liedermacher Stephan Sulke. Was muss ein<br />
10 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
for your personal event<br />
Künstler aus dem Bereich Pop mitbringen, um zu <strong>GLOR</strong><br />
zu passen?<br />
Markus A. Stromenger: Ich würde mich wohl zu weit aus<br />
dem Fenster lehnen, wenn ich sagen würde, dass der Anspruch<br />
der Klassik generell eins zu eins übertragbar ist.<br />
Es geht im Pop-Segment um ein kommerzielles Breitengeschäft<br />
und das Gefühl, mit einem Thema die Masse zu<br />
erreichen. Grade deswegen freut es mich besonders, dass<br />
beispielsweise Stephan Sulke und Tony Henry beides mitbringen:<br />
erstklassiges und breitenwirksames Produkt.<br />
for your personal event<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Aktuell erscheinen unter anderem<br />
Bachs „Messe h-Moll“ und eine sehr geschmackvolle<br />
Weihnachts-CD mit der EuropaChorAkademie. Beides<br />
Produkte, die Ihnen sicher sehr viel bedeuten. Viele große<br />
Labels heute haben keinen enthusiastischen Gründer<br />
und Chef mehr im Haus, das „Feuer“, das „Künstlerunternehmertum“<br />
fehlt. Ist das eine Chance für Musikmanager<br />
wie Sie, durch eigene Persönlichkeit und Einsatz<br />
beim Publikum – das den Klassik-Mainstream mehr und<br />
mehr satt hat – Erfolg zu haben?<br />
Markus A. Stromenger: Das ist in allen Branchen so,<br />
wenn Du nicht brennst, kannst Du kein Feuer anzünden.<br />
Dennoch steht vor dem Erfolg der Schweiß. Das Musikgeschäft<br />
ist ein persönliches Geschäft, welches aus erstklassigen<br />
Netzwerken und Beziehungen besteht, und es<br />
gibt viele wunderbare Kollegen, denen man diese Leidenschaft<br />
und diesen Fleiß genauso attestieren kann und vor<br />
deren Erfolgen wir den Hut ziehen müssen.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Was wäre Ihr Traum, Ihre Wunschaufnahme<br />
als Labelchef, wenn Sie frei wählen könnten<br />
aus Dirigent, Orchester, Chor, Solisten und Repertoire?<br />
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die mir diese Arbeit mit Leonard Bernstein<br />
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machen könnte und das in Kombination mit der Europa-<br />
ChorAkademie. Kennen Sie eine...?<br />
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<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 11
Glor ClaSSiCS rEporTaGE<br />
Das also ist Shanghai! Die letzte Etappe der kompakten<br />
China-Tournee, welche die EuropaChorAkademie unter<br />
der Leitung von Professor Joshard Daus Anfang Oktober<br />
2010 absolvierte. Die Eindrücke sind überwältigend. Ist<br />
das wirklich noch China? Die Skyline ist geprägt von einer<br />
Fülle architektonisch höchst fantasievoll gestalteter<br />
und verzierter Hochhaus-Glaspaläste. Der Chor, der sich<br />
aus jungen Sängerinnen und Sängern aus 20 Nationen<br />
zusammensetzt, bestaunt vom Bus aus die Mega-City:<br />
wohl eine der aufregendsten Metropolen der Welt. Zum<br />
12 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Umjubelt<br />
im Reich der Mitte<br />
die EuropaChorakademie auf China-Tournee<br />
Die EuropaChorAkademie in China! Professor Joshard Daus bereiste Anfang<br />
Oktober 2010 mit ausgewählten Musikern das geheimnisvolle Land<br />
im Fernen Osten, das gar nicht mehr so fern ist: denn auch in Shanghai<br />
gibt es eine Skyline und ein pulsierendes Leben wie im Westen. Für die<br />
eingereisten Musiker war die Reise ebenso ein Erlebnis wie für die Chinesen<br />
vom Konservatorium in Xian, wo Daus doziert. Ein Erlebnisbericht.<br />
allerersten Mal in der 20-Millionen-Stadt und nicht weniger<br />
überwältigt sind auch die neun Musik-Studenten<br />
vom Konservatorium in Xian, die Daus für sein deutschchinesisches<br />
Chor-Projekt ausgewählt hat.<br />
Auf der Einkaufsmeile Huaihai Lu, auf der an Nobel-<br />
Stores von Tiffany bis Chanel alles vertreten ist, fahren<br />
wir in Richtung Konservatorium. Die Bäume sind mit winzigen,<br />
roten Lampions und blauen Lichterketten illuminiert.<br />
Ein riesiges Plakat, auf dem in chinesischen Lettern<br />
für das Konzert der EuropaChorAkademie geworben wird,<br />
empfängt uns am Tor des Konservatoriums. „Sie werden<br />
verändert aus China zurückkommen“, hatte Professor<br />
Daus mir, der China-Skeptikerin, prophezeit. Er sollte<br />
recht behalten. Zwar ist Shanghai, das Paris des Fernen<br />
Ostens, wie ein einziger Rausch. Weit beeindruckender<br />
sind allerdings die kultivierte Höflichkeit und die offene<br />
Liebenswürdigkeit der Chinesen und ihr großes Interesse<br />
an europäischer Kultur, insbesondere am deutschen Lied.<br />
Vor dem Konzert mit a cappella-Chormusik der deutschen<br />
Glor ClaSSiCS rEporTaGE<br />
Romantik und Carl Orffs „Carmina Burana“ gibt ein chinesischer<br />
Fernsehstar auf Englisch und Chinesisch eine<br />
Werk-Einführung. Auf der Bühne sitzen auch kleine Chinesinnen<br />
in rosa Glitzerkleidchen.<br />
Der Chor des Shanghaier Kinderpalastes, der von Idas<br />
Mutter geleitet wird, beherrscht die für chinesische Ohren<br />
so fremde „Carmina“ perfekt. Ida, ein junges Mädchen<br />
aus Shanghai, das seit einem Jahr in Mainz an der EuropaChorAkademie<br />
studiert, baut sprachliche Brücken.<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 13
Glor ClaSSiCS rEporTaGE<br />
So auch bei den Konzerten, die der Chor auf der Expo<br />
2010 auf der Expo-Plaza und im Foyer des Expo-Centers<br />
gab. „Ein wunderbarer Chor“, urteilten Jens Böhrnsen,<br />
zu diesem Zeitpunkt noch Bundesrats-Präsident und der<br />
Vizepräsident der Expo. Umlagert war auch der Auftritt<br />
des Chores vor dem Bremen-Pavillon. Die aus der Hansestadt<br />
angereiste 60-köpfige Wirtschafts-Delegation zeigte<br />
sich schon in Peking begeistert von der höchst differenzierten<br />
Gesangskunst des Chores, der so perfekt wie ein<br />
geschmeidiges Instrument klingt, und ebenso von Steffi<br />
Dasch und Wolfgang Newerla, die den Solo-Partien aus<br />
Orffs „Carmina Burana“ lyrischen Stimmglanz verliehen.<br />
In der deutschen Botschaft in Peking gestaltete die EuropaChorAkademie<br />
den festlichen, musikalischen Rahmen<br />
zu einer Feier zum Anlass „20 Jahre Deutsche Einheit“.<br />
Als Botschafter-Gattin Gundi Schäfer hört, wie die EuropaChorAkademie<br />
gemeinsam mit den neun jungen<br />
Sängerinnen und Sängern vom Konservatorium Xian einträchtig<br />
die chinesische und die deutsche Nationalhymne<br />
intoniert, schwärmt sie: „Das ist Gänsehaut-Gefühl pur“.<br />
Ob in Shanghai, Peking oder Xian – wo immer die Europa-<br />
ChorAkademie in China Konzerte gab, war Jubel auf der<br />
ganzen Linie zu erleben. Dass in China die Zukunft liegt,<br />
davon sind Joshard Daus und Professor Minyan Luo, der<br />
seit vielen Jahren Wirtschaftssinologie an der Hochschule<br />
Bremen unterrichtet, überzeugt. Gemeinsam haben<br />
sie seit fünf Jahren an einer Kooperation zwischen der<br />
14 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
EuropaChorAkademie<br />
mit dem<br />
Konservatorium<br />
in Xian gearbeitet.<br />
An diesem Abend<br />
ist es endlich soweit.<br />
Nach dem Konzert in der hocheleganten neuen<br />
Konzert-Halle mit dem historisierenden Pagoden-Dach<br />
wird Joshard Daus in Anwesenheit von chinesischer Polit-<br />
Prominenz die Ernennungsurkunde zum Honorar-Professor<br />
überreicht. Diese Kooperation ist europa- wenn nicht<br />
weltweit einzigartig. „Daus leistet Pionierarbeit“, sagt der<br />
vorzügliche Pianist Jonathan Alder im Hinblick auf den<br />
geplanten gemeinsamen Studiengang Chorgesang und<br />
Chorleitung. „Die EuropaChorAkademie wird künfitg zu<br />
einem Drittel chinesisch sein“, erläutert Daus, der die<br />
Einrichtung eines internationalen Chor-Colleges in Bremen<br />
plant. „Der Bedarf an klassischer europäischer Chormusik<br />
ist in China riesengroß“, bilanzieren Daus und Luo.<br />
Schon jetzt ist zwischen den jungen Sängern aus China<br />
und Deutschland so manche Freundschaft fürs Leben<br />
entstanden. Wie sagte es doch Percussionist Benjamin<br />
so treffend, der sechs Chinesen am Schlagwerk coachte:<br />
„Ich vermisse sie jetzt schon!“<br />
Text & Chorfotos: Sigrid Schuer<br />
Die EuropaChorAkademie trat in China im Rahmen einer Gala-Veranstaltung aus Anlass „20 Jahre Deutsche Einheit“ mit großem Erfolg auf.<br />
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<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 15
Glor ClaSSiCS KonzErTEVEnT<br />
Süßer die Glocke(n) nie klang...<br />
weihnachten mit der EuropaChorakademie und<br />
Sarah Connor in der Bremer „Glocke“<br />
Unter dem Titel „Now it’s Christmas Time“ konnte<br />
man die EuropaChorAkademie unter der musikalischen<br />
Leitung von Joshard Daus gemeinsam mit Popstar<br />
Sarah Connor mit den schönsten Weihnachtsliedern<br />
im Dezember 2010 in Bremen erleben. Das Konzert<br />
veranstalte <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> präsentiert zu Gunsten der<br />
bremovation e.V.<br />
Am Montag, den 20. Dezember fand ein ganz besonderes<br />
Konzerterlebnis in Bremens sympathischem Klassik-Konzertsaal<br />
„Die Glocke“ statt. Als „Special Guest“ sang der<br />
englische Crossover-Tenor Tony Henry „American Christmas“,<br />
ein Medley aus den bekanntesten amerikanischen<br />
Weihnachtsliedern. Neben Glühwein und Weihnachtsker-<br />
16 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
zen sorgten diese beiden Superstars für ein himmlischheißes<br />
Konzert unter dem Motto „Classic meets Pop“!<br />
Das Musiklabel <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> unterstützte das innovative<br />
Projekt bremovation e.V., für das auch die Sängerin<br />
Sarah Connor persönlich aktiv ist. „Durch Kultur entsteht<br />
Identität – die ist nachhaltig“, kommentiert Professor Joshard<br />
Daus, Gründer der EuropaChorAkademie das von<br />
hochrangigen wissenschaftlichen Experten begleitete Projekt<br />
bremovation e.V., das unter anderem Aktionen wie<br />
„Chorpädagogik als Sozialarbeit im sozialen Brennpunkt<br />
am Standort Bremen“ fördert (eine Initiative der Europa-<br />
ChorAkademie).<br />
Nachhaltigkeit ist gelebte Praxis.<br />
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Übermäßiger Energieverbrauch ist keineswegs auf alte Technologien beschränkt,<br />
auch das ‚World Wide Web‘ wird nicht mit heißer Luft betrieben. Zukunftsindustrien wie<br />
die Informations- und Kommunikationsbranche tragen längst erheblich zum Klimawandel<br />
bei. So erzeugen – nach seriösen Schätzungen – allein die gewerblichen Rechenzentren<br />
mehr klimaschädliches Kohlendioxid als der internationale Flugverkehr. Ursächlich hierfür<br />
ist vor allem der hohe Kühlbedarf, den moderne Prozessoren entwickeln. Demgegenüber ist<br />
der Energiebedarf für die benötigten Rechenleistungen nur eine Restgröße.<br />
Die erecon AG drängt mit ihrer Beratung auf Änderungen bei der Struktur und Konzeption<br />
von Serveranlagen. Sie hat sich der ‚Green IT‘ verschrieben, was schlicht ein<br />
anderes Wort für mehr Nachhaltigkeit im IT-Bereich ist. Am eigenen Beispiel konnte sie<br />
bereits nachweisen, dass Energieeinsparungen von 60 und mehr Prozent bei modernen<br />
Serveranlagen keine Utopie sind. In ganz Deutschland laufen inzwischen „energetisch optimierte<br />
Rechenzentren“, die von der erecon AG erfolgreich konzipiert wurden. Wobei Nachhaltigkeit<br />
von den Kunden keinerlei asketischen Verzicht verlangt: Derartige Rechenanlagen<br />
bieten verbesserte Leistung, verbunden mit massiven Einsparungen bei den Energiekosten.<br />
Als auf der EXPO in Shanghai einige Vorreiter die Idee zur ‚bremovation e.V.‘ entwickelten,<br />
zu einem ‚Verein für gelebte Nachhaltigkeit‘, da war es spontan klar, dass auch die erecon<br />
AG sich an diesem Projekt als Gründungsmitglied beteiligen würde. Denn heute kommt es<br />
weniger darauf an, immer neue Gedanken zur Nachhaltigkeit zu entwickeln, sondern darauf,<br />
nachhaltige Wirtschaftsformen endlich in die Praxis umzusetzen.<br />
Hierzu bedarf es auf jeder gesellschaftlichen Ebene verantwortungsbewusster<br />
Menschen, die den Gedanken der Nachhaltigkeit in praktisches Handeln verwandeln.<br />
Vor Ort, da, wo wir leben. Wir hoffen jetzt, dass der Verein bremovation e.V. viele neue<br />
Unterstützer und Förderer in der Region fi nden möge.<br />
Harald Rossol, erecon AG<br />
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<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 17
Glor ClaSSiCS inTErViEw<br />
18 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
„Es geht nicht um reproduktion,<br />
sondern immer um die einmalige<br />
produktion der Musik!“<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Herr Professor Daus, Sie haben<br />
für <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> mit der EuropaChorAkademie die<br />
„Messe h-Moll“ von Bach aufgenommen. Wie haben Sie<br />
die Arbeit mit dem Chor bei der Aufnahme erlebt?<br />
Joshard Daus: Der Chor hat mehr Erfahrung mit Romantik<br />
und moderner Musik. Bach haben wir bisher recht wenig<br />
studiert. Wir sind mit der „Messe h-Moll“ mit dem bedeutendsten<br />
Werk aus Bachs Œuvre eingestiegen. Das Stück<br />
ist eine unglaubliche Herausforderung. Stilistisch gibt es<br />
so viele Komponenten in dem Werk. Es ist teilweise sehr<br />
virtuos, und teilweise zeitlich überraschend zurückgewandt.<br />
Das erste „Credo“ beispielsweise ist für mich eher<br />
eine Renaissance-Musik. Einige Dinge sind nach wie vor<br />
interpretatorisch für mich eigentlich unlösbar. Ich habe<br />
mich intensiv vorbereitet, habe auch andere Aufnahmen<br />
in Ruhe studiert, unter anderem Gardiner, Herreweghe.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Haben die Interpretations-<br />
Schwierigkeiten etwas damit zu tun, dass das Werk gar<br />
nicht als ein Ganzes entstand, sondern dass Fragmente<br />
davon schon vorher komponiert waren und erst im Nachhinein<br />
zu dem Werk zusammengesetzt wurden, so, wie<br />
wir es heute kennen?<br />
Joshard Daus: Ja, das ist völlig richtig.<br />
Glor ClaSSiCS inTErViEw<br />
Joshard daus<br />
der barocke romantiker<br />
Prof. Joshard Daus hat mit der EuropaChorAkademie und dem Stuttgarter Kammer-<br />
orchester die Messe „h-Moll“ von Johann Sebastian Bach für <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> auf-<br />
genommen. Die CD erschien im November 2010. Das Stück ist eines der Schlüs-<br />
selwerke barocker Vokalkunst: sakrale Zweckmusik oder sinnliche Klangbotschaft?<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin sprach mit Prof. Daus über die wunderbare Aufnahme,<br />
über Bach und Mozart. Und darüber, dass Chorsingen in Deutschland eine Renais-<br />
sance erlebt...<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Aber das sollte<br />
man einer Aufführung natürlich nicht anmerken...<br />
Joshard Daus: ...eben. Für mich ist generell<br />
die Arbeit am Werk und seinen Hintergründen<br />
sehr wichtig. Wir hatten bei den<br />
Proben keine Minute Langeweile. Die Töne<br />
sind für meinen Chor nicht das Problem.<br />
Sondern es geht darum, dass Musik entsteht,<br />
dass wirklich Klang entsteht...<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: ...was ja auf der Aufnahme bestens<br />
gelungen ist. Sie klingt sinnlich, fast romantisch.<br />
War jetzt der romantische Erfahrungs-Schwerpunkt des<br />
Chores vielleicht ein entscheidender Vorteil bei Bach?<br />
Joshard Daus: Das ist ganz einfach mein Ansatz von Musik.<br />
Ich habe mich natürlich auch viel mit historischer<br />
Aufführungspraxis auseinandergesetzt. Für mich ist der<br />
Zusammenklang, die Harmonik, oder genauer gesagt, die<br />
Entstehung der Harmonik und damit des Klangs immer<br />
das Wichtigste. Wenn uns das gelingt, dann sind wir mit<br />
dem Chor auf dem richtigen Weg.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Das ist auf der Aufnahme voll<br />
und ganz zu spüren. Das klingt ganz menschlich und<br />
berührend.<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 19
Glor ClaSSiCS inTErViEw<br />
Joshard Daus: Ja, das freut mich. Es gibt ja derzeit eine<br />
große Chor-Bewegung in Deutschland. Volksmusik lebt<br />
wieder auf. Seit der Nazi-Zeit ist uns das Chorsingen ja<br />
abhanden gekommen. Wir haben das Singen verloren in<br />
Deutschland durch den Zweiten Weltkrieg. Viele Professoren<br />
in den Sechziger Jahren waren skeptisch gegenüber<br />
unserem Volksliedgut. Der Missbrauch des Singens im<br />
Dritten Reich hat zu dieser radikalen Haltung geführt, die<br />
Adorno auch begründet hat. Wir haben die Fahne verloren,<br />
unsere Volkstümlichkeit, wir haben die Elite verloren.<br />
Es ist ja nachgewiesen, wie die Eliten eingebunden waren,<br />
auch in die KZ-Maschinerie. Daher ist auch und vor<br />
allem der Elite gegenüber so eine skeptische Haltung da.<br />
Die Fahne haben wir durch die Fussballweltmeisterschaft<br />
wiedergewonnen. Und jetzt kommt auch das Singen wieder.<br />
Man traut sich wieder zu singen. Und das ist es, was<br />
mich immer interessiert hat, der menschliche Körper als<br />
direktes Instrument, das viel berührender ist, als Instrumente<br />
selbst.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Die Stimmen der Europa-<br />
ChorAkademie klingen besonders geschmeidig, samtig<br />
und homogen auch zwischen den Stimmregistern...<br />
Joshard Daus: Daran arbeiten wir ständig. Das ist doch<br />
die eigentliche Arbeit: wann entsteht Klang, wie ordnet<br />
man die Stimmen?<br />
20 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Neben Bachs „Messe h-Moll“<br />
haben Sie für <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> auch das „Requiem“ von<br />
Mozart eingespielt. Das ist ganz andere Musik, obwohl<br />
man oberflächlich meinen könnte, es wäre eine ähnliche<br />
Stimmung.<br />
Joshard Daus: Grundsätzlich natürlich: der Klassiker,<br />
also Mozart, ist viel klarer, scheinbar viel einfacher in<br />
der Struktur. Aber diese Einfachheit ist geschliffen wie<br />
ein Brillant, und daher in der Umsetzung sehr komplex.<br />
Das ist bei Mozart wie bei Mendelssohn, die Musik wirkt<br />
ganz leicht und durchsichtig. Das ist das Geheimnis: wie<br />
kriegt man dieses weiße Leuchten des Brillanten aussen<br />
hin, und diese unerhört differenzierte Struktur innen. Die<br />
Klassik ist wesentlich offener in ihrer Struktur als Barockmusik,<br />
die eine viel stärkere Kontrapunktik und eine auch<br />
äußerlich wahrnehmbare, viel höhere Eigengesetzlichkeit<br />
der Stimmen hat.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Bach klingt kryptischer, verschlossener,<br />
mystischer. Dennoch: Mozart ist ebenfalls<br />
jenseitig, düster. Doch wenn man Bach hört, ist es immer<br />
eine überirdische Stimme. Welche Rolle spielt dabei<br />
das Tempo der Aufführung?<br />
Joshard Daus: Ja, das ist richtig. Das Tempo ist die wichtigste<br />
Frage. Ich versuche immer, das Tempo so zu nehmen,<br />
dass Klangdichte entsteht, dass kompositorische<br />
Architektur hörbar bleibt.<br />
Durch rasante Tempi, durch<br />
schnelles Zusammenschließen<br />
der musikalischen Punkte<br />
kann einfach nur eine beglückende<br />
Motorik entstehen,<br />
aber mehr nicht. Klangkultur ist und bleibt das Hauptziel.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Gehen Sie da nach Aufzeichnungen<br />
vor, oder nach ihrem Gefühl im Gehör?<br />
Joshard Daus: Ich vergleiche das, was ich von anderen<br />
höre. Und ich gehe auch durchaus mit Metronom vor. Ich<br />
suche meinen eigenen Weg und definiere ihn auch mit<br />
einer Metrononomzahl in der Partitur. Bei den Aufführungen<br />
gehe ich jedoch bei der Bestimmung des Tempos von<br />
der jeweiligen Akustik des Raumes aus, um mein Klangziel<br />
zu erreichen. Der Barocksaal im Schloss Tegernsee ist<br />
beispielsweise akustisch sehr gut, hat einen verhältnismäßig<br />
langen Nachhall, man ist also eine Spur langsamer<br />
als beispielsweise in einem trockenen Raum. Das beziehe<br />
ich in meine Tempowahl ein.<br />
Glor ClaSSiCS inTErViEw<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Die Akustik eines Raumes hat<br />
also einen entscheidenden Einfuss auf das Tempo einer<br />
Musik...<br />
Joshard Daus: Ja, es gibt viele Dirigenten, die immer das<br />
gleiche Tempo wählen, egal, in welchem Raum sie musizieren.<br />
Mein Vorbild ist ja in vieler Hinsicht Sergiu Celbidache,<br />
mit dem ich zehn Jahre zusammearbeiten durfte.<br />
Für ihn war die Entstehung des Klanges, die Ordnung der<br />
Musik das allerwichtigste,<br />
das hat mich geprägt.<br />
Auch wenn man<br />
immer das gleiche Tempo<br />
wählt, entsteht Musik,<br />
aber philosophisch<br />
betrachtet ist für mich die immer neue Entstehung des<br />
Werkes im Augenblick wichtig, und nicht, dass ich ein<br />
Stück einfach nur immer wieder zur Aufführung bringe.<br />
Es geht nicht um Reproduktion, sondern immer um die<br />
einmalige Produktion der Musik.<br />
„Das Tempo ist die wichtigste Frage. Ich<br />
versuche immer, das Tempo so zu nehmen,<br />
dass Klangdichte entsteht, dass kompositorische<br />
Architektur hörbar bleibt.“<br />
Interview: Jens Peter Launert<br />
Fotos: Felix Broede<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 21
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
22 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Joshard Daus<br />
hat<br />
Bachs Messe h-Moll<br />
neu<br />
interpretiert<br />
Romantisch & sakral<br />
Erleben Sie das Geheimnis eines echten Chores aus frischen, jungen Stimmen, dessen homogener Klang aus einem<br />
vokalen Guss ist. Die Stimmen dirigiert Joshard Daus in sakraler Sinnlichkeit. Menschliche Instrumente, im Puls<br />
vergangener Zeit, und doch strahlend und lebendig. Das Orchester begleitet mit viel Passion und wenig Pathos. Eine<br />
geschmackvolle Aufnahme in perfekter Klangqualität.<br />
Werk-Info:<br />
Wie entstand die berühmte „Messe h-Moll“?<br />
Die „Messe h-Moll“ (BWV 232) zählt zu den am häufigsten<br />
aufgeführten geistlichen Werken unserer Zeit. Das<br />
Stück ist eine „Missa Solemnis“, eine „feierliche Messe“<br />
in der römisch-katholischen Kirche. Auch Beethoven<br />
schrieb eine „Missa Solemnis“, die er allerdings auch so<br />
benannte. Bachs Messe entstand ursprünglich Stück für<br />
Stück über einen langen Zeitraum für ganz andere Zwecke.<br />
Erst 1748 stellte er die endgültige Version zusammen.<br />
Das Werk lebt von extremer Gegensätzlichkeit: Die<br />
Sätze „Et incarnatus est“ und „Crucifixus et Resurrexit“<br />
berühren mit der Schilderung des Werdegangs und der<br />
Leiden Christi zutiefst. Wie ein direkter Nachklang der<br />
Ewigkeit umfängt das herrliche Eingangs-„Kyrie“, das zusammen<br />
mit dem „Gloria“ zuerst entstanden ist: Diese<br />
kleine „Missa“ war bereits 1733 zur Staatstrauer nach<br />
dem Tod von August dem Starken aufgeführt worden.<br />
J. S. Bach<br />
Messe h-Moll<br />
Joshard Daus (Dir.)<br />
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Stuttgarter Kammerorchester<br />
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Bestellnummer: GC10311<br />
EAN: 4260191310319<br />
Hintergrund-Info:<br />
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
Woher nahm Bach seine Inspiration?<br />
Albert Schweitzer dazu: „Eigentlich ist es ganz unbegreiflich,<br />
dass Bach, nun schon in der Zeit der ersten Meisterschaft,<br />
wo ihm die Themen und Motive in Fülle zuströmten,<br />
sich damit abgab, in Anlehung an eine oft banale<br />
Erfindung anderer zu arbeiten. [...] er liebte fremde Musik<br />
bis zur Kritiklosigkeit, weil sie auf seine schöpferische<br />
Tätigkeit als Reiz wirkte. In gewissen Fällen bedurfte er<br />
ihrer geradezu. Sein Zeitgenosse, der Leipziger Magister<br />
Pitschel, berichtet uns, dass er [Bach] als Einleitung einer<br />
Improvisation gewöhnlich eine beliebige fremde Komposition<br />
vom Blatte spielte, als müsste er die Maschine seiner<br />
Erfindungsgabe erst künstlich in Schwung bringen. Diese<br />
Tatsache war allgemein bekannt.“<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 23
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
Werk-Info:<br />
Wie entwickelte Mozart seine Sinfonien?<br />
Als Sinfoniker hat Mozart zur höchsten Vollendung gebracht,<br />
was Joseph Haydn ihm in jahrzehntelanger Arbeit<br />
als Vorlage geliefert hatte. Denn Haydn ist der erste<br />
große Entwickler der Sinfonie und des Streichquartetts,<br />
und in seinen späten Werken auch ein Vollender. Der reife<br />
Mozart ist unmittelbar ein Vollendeter. Die Krönung der<br />
Mozart’schen Sinfonik bilden die letzten fünf Sinfonien:<br />
zunächst die Sinfonie C-Dur (KV 425), die sogenannte<br />
„Linzer“ (erstmals mit langsamer Einleitung, geht im Formumfang<br />
über alle vorherigen Sinfonien hinaus) aus dem<br />
Jahr 1783. Dann die Sinfonie D-Dur KV 504, bekannt als<br />
„Prager“ (1786, leitet die höchste Reifephase ein), ausnahmsweise<br />
nur dreisätzig, ohne Menuett, und dadurch<br />
umso komprimierter. Sodann die späte Trias, entstanden<br />
zwischen Juni und August 1788, bestehend aus der Sinfonie<br />
Es-Dur (KV 543), der Sinfonie g-Moll (KV 550) und<br />
der Sinfonie C-Dur (KV 551), später bekannt geworden<br />
als „Jupiter-Sinfonie“ – dieser posthume Beiname war<br />
eine Erfindung des Komponisten und Konzertunternehmers<br />
Johann Peter Salomon (1734-1815).<br />
Die Presse über <strong>Cambreling</strong>s Mozart-Sinfonien:<br />
„<strong>Cambreling</strong> dirigiert einen sehr frischen, jugendlichen Mozart,<br />
dessen aufgelichtetes Klangbild mit seinen klaren Linien zudem<br />
einen Gewinn darstellt. Das SWR Sinfonieorchester Baden-<br />
Baden und Freiburg spielt jeweils hoch motiviert, so dass man<br />
<strong>Cambreling</strong>s Interpretationen durchaus neben die zum Teil<br />
klassischen Referenzeinspielungen von Fricsay, Böhm, Walter,<br />
Klemperer, Harnoncourt oder Norrington stellen kann.“<br />
24 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Hintergrund-Info:<br />
Wieso klingt Mozarts Musik so eingängig?<br />
„Komponiert ist schon alles – aber geschrieben noch nicht.“<br />
So schrieb Mozart in einem Brief an seinen Vater 1780<br />
während der Arbeit an seiner Oper „Idomeneo“. Seine<br />
Werke entstanden bereits in ihrer fertigen Gestalt in Mozarts<br />
Phantasie. Skizzen und Ideen verarbeitete er nicht<br />
wie andere Komponisten mit Tinte und Feder zu einem<br />
vollendeten Stück, sondern die Stücke, oder auch einzelne<br />
Teile waren ihm als ein zusammenhängendes Ganzes<br />
schon vor der Niederschrift klar. Er brauchte sie nur noch<br />
zu notieren. Und so klingt seine Musik auch. Nicht wie<br />
das Ergebnis eines langen Arbeitsprozesses, sondern eher<br />
wie in einem zeitlosen Augenblick aus einem Guss geborene<br />
tönende Wunder.<br />
Mozart: Sinfonien Nr. 33, 35 „Haffner“ und 38 „Prager“<br />
Haydn: Sinfonien „La Chasse“, „Lamentatione“, „L‘Ours“<br />
Bruckner: Sinfonie Nr. 4 „Romantische“<br />
Berlioz: Grande Messe des Morts<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> (Dir.)<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
4 CDs im Schuber<br />
Bestellnummer: GC10321<br />
EAN: 4260158915328<br />
Erhältlich ab April 2011<br />
Berührender Bruckner &<br />
majestätischer Mozart<br />
mit <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> gelingt hier eine einzigartige diskographische Dokumentation klassischer und romantischer<br />
Meisterwerke. Der Berlioz ist wohlklingende Jenseitigkeit (mit einem elegisch perfekt eingestimmten Chor), in<br />
Bruckners „Romantischer“ spürt man den französischen Impressionisten in <strong>Cambreling</strong> und im Haydn ist man<br />
verzaubert von Humor und Harmonie, von barock berührerender Verspieltheit, die mit Haydn ihren Ernst in der<br />
Form finden wird, ohne den Witz im Stil zu verlieren. Heimlicher Höhepunkt der CD-Box: drei Mozart-Sinfonien,<br />
die wie schwerelose Sinfonien-Wunderwerke dahingleiten, als wäre es das Leichteste der Welt, sie zu komponieren,<br />
als wäre es nur ein Tanz für das Orchester, sie zu spielen. Eine Box, die – ebenso abwechslungsreich wie stimmig<br />
konzipiert – ihren Platz in jedem CD-Regal finden sollte.<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 25
Glor ClaSSiCS for KidS<br />
Erlebnis Musik<br />
Kinder müssen nachhaltigkeit entwickeln lernen<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin sprach mit Dr. Dorothea Daus-Kohlhas über ihre sozia-<br />
len Musik-Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche, die sie unter dem Motto<br />
„ErlebnisMusik“ in Bremen leitet. Hier wird nicht das musikalische „Erlebnis“ als<br />
Bildung im Augenblick gefördert, sondern Nachhaltigkeit im Charakter der Kinder.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Frau Dr. Daus-Kohlhas, Sie arbeiten<br />
erfolgreich mit Ihrer Initiative „ErlebnisMusik“. Wie<br />
vermitteln Sie klassische Chormusik an Schulen genau?<br />
Dr. Dorothea Daus-Kohlhas: Die Schulprojekt-Reihe<br />
„ErlebnisMusik“ haben wir nie als „klassische Chorsinfonik“,<br />
als plakativ klassisches Musikthema angeboten.<br />
Sondern immer unter einem ansprechenden Oberthema.<br />
Wir haben ein bestimmtes Werk aufbereitet, fächerverbindend<br />
mit Themenheft, Lehrerfortbildung und Schüler-<br />
Projekttag. Und die Zugänge, die wir zu den Chorwerken<br />
schaffen, sind nicht nur<br />
chor-spezifisch, sondern<br />
inhalts-spezifisch. Auch<br />
Deutsch-, Religions- oder<br />
Geschichtslehrer sind involviert,<br />
daher nennen wir<br />
unsere Arbeit vor allem<br />
„fächerübergreifend“ als<br />
Leitmotto. Das Ergebnis<br />
ist durchwegs sehr erfreulich:<br />
wenn die Kinder<br />
– nachdem sie getanzt, gemalt,<br />
gesungen haben –,<br />
im Probensaal sitzen und<br />
den Chor in einer Probe<br />
erleben, dann sind sie davon am meisten fasziniert. Das<br />
ist eigentliche Erlebnis, auch als neue Alternative zu einer<br />
Pop-CD prägt sich dieses Chorerlebnis bei den Kindern ein.<br />
Neuerscheinungen<br />
Hans Zender<br />
bei <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
März 2011<br />
Schumann | Sinfonie Nr. 1 | Nachtlied<br />
| Ouvertüre, Scherzo und Finale<br />
Hans Zender (Dir.)<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden<br />
und Freiburg<br />
April 2011<br />
Reger | Eine romantische Suite |<br />
„Böklin-Suite“ | Eine Ballettsuite<br />
Hans Zender (Dir.)<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden<br />
und Freiburg<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Wieviel Chorarbeit gibt es<br />
eigentlich so an unseren Schulen? Gibt es da große<br />
Lücken?<br />
26 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Dr. Dorothea Daus-Kohlhas: Das ist sehr unterschiedlich.<br />
Im Zeitalter der Profilierung ist es so, dass man einerseits<br />
sehr erfreuliche Schulen hat mit einem starken Musikprofil,<br />
vor allem auf dem Orchestergebiet. Chormusik tritt<br />
leider immer zurück. Es gibt wenige Musiklehrer, die wirklich<br />
gut einen Chor aufbauen können. Das hat sich in den<br />
letzten Jahren mit der Chor-Klassen-Bewegung gebessert.<br />
Wie die neuen Bläser-Klassen, kommen auch mehr neue<br />
Chor-Klassen-Modelle. Diese Entwicklung gibt es erst seit<br />
ungefähr drei Jahren. Aber das gibt es eben nicht an jeder<br />
Schule und ist sehr davon abhängig, inwieweit die<br />
Musiklehrer selbst ausgebildete Chorleiter sind. Es gibt ja<br />
Musiklehrer, die nicht einmal richtig Singen oder Klavierspielen<br />
können.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Neben der fächerübergreifenden<br />
Arbeit gibt es auch ein Sozialprojekt...<br />
Dr. Dorothea Daus-Kohlhas: Dort wählen wir speziell<br />
Profimusiker, ausgebildete Sänger als Chor-Pädagogen<br />
aus. Das ist ja der neue Ansatz in dem Sozialprojekt, dass<br />
eben Musikprofis pädagogische Arbeit leisten, die soweit<br />
geht, dass es über die musikpädagogische Arbeit hinaus<br />
auch Sozialarbeit ist.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Wie erzielen Sie damit nachhaltige<br />
Ergebnisse?<br />
Dr. Dorothea Daus-Kohlhas: Wir arbeiten ganz kontinuierlich<br />
daran und setzen eine neu patentierte einmalige<br />
Methode ein. Wir haben die Schüler erst einmal zwei<br />
Wochen lang beobachtet, um eine Kompetenzbeurteilung<br />
von jedem einzelnen Schüler zu erstellen. Und zwar nicht<br />
nur musikalische Kompetenz, sondern auch Persönlichkeitskompetenzen<br />
in verschiedensten Übungen. Es gibt<br />
auch Theater und Bewegung, es ist ein ganzheitliches<br />
Modell, dass auch emotionale, psychomotorische, spirituelle<br />
und intellektuelle Kompetenzen anspricht. Danach<br />
wissen wir, was jeder einzelne Schüler für Möglichkeiten<br />
und Grenzen hat, wo man ihn genau im Projekt einsetzen<br />
kann auch als Persönlichkeit. Wenn man das mit jedem<br />
schafft, dann entstehen mit der Chortheatergruppe auch<br />
geschulte Persönlichkeiten, das ist nachhaltig. Schon<br />
nach wenigen Wochen greift das bereits. Das aktuelle<br />
Weihnachtstück wurde richtig auf die Kinder abgestimmt<br />
nach der Kompetenzbeurteilung, jedes Kind spielt eine<br />
Rolle, die passt. Das nehmen die Kinder so gar nicht bewusst<br />
wahr, aber sie empfinden etwas, das ist wichtig.<br />
Das Sozialprojekt mit dem Chortheater wird im nächsten<br />
Jahr erstmals an dem „ErlebnisMusik“-Schwerpunkt „China“<br />
teilnehmen. Da sind oft problematische Kinder dabei,<br />
die sich gar nicht so leicht länger auf etwas konzentrieren<br />
können. Als wir letztes Jahr miteinander gearbeitet haben,<br />
waren auch hier die teilnehmenden Kinder begeistert, haben<br />
es gar nicht glauben können, dass der Chor live und<br />
nicht von CD erklingt, wie Karaoke, das ist eine neue Welt<br />
für solche Kinder.<br />
Glor ClaSSiCS for KidS<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Das klingt spannend, was darf<br />
man sich unter „China“ vorstellen...?<br />
Dr. Dorothea Daus-Kohlhas: Gerade für die junge Generation<br />
in unserer globalisierten Welt ist China ein Thema.<br />
Über die Wirtschaftsbeziehungen ist es ja so, dass China<br />
auch in der Berufsperspektive junger Menschen bei uns<br />
bereits eine wesentliche Rolle spielt. Viele Eltern gehen<br />
dazu über, ihre Kinder Chinesisch lernen zu lassen. China<br />
ist nicht mehr einfach nur der „Ferne Osten“, sondern ist<br />
Bestandteil des Denkens der jüngeren Generation. Bei 20<br />
oder 30jährigen, die im Studium, oder bereits im Beruf<br />
stehen, ist das ganz normal, sich nach China zu orientieren.<br />
China ist für Kinder und Jugendliche spannend. Dort<br />
gibt es eine interessante Kultur, und auch im Bereich der<br />
Chormusik, wo Musik oft in Bewegung umgesetzt wird,<br />
setzen wir ja auch an. Das wird ein spannender Themenschwerpunkt,<br />
der zwei Chortraditionen einander gegenüberstellt.<br />
Unsere klassisch-romantische Tradition trifft<br />
hier auf fremde, ungewohnte Klangwelten. Unser Chor<br />
wird dann auch mit 10 bis 14 chinesischen Sängern besetzt<br />
sein, das erzeugt natürlich Authentizität.<br />
Interview: Jens Peter Launert<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 27
Glor ClaSSiCS for KidS<br />
Chormusik macht Spaß: sowohl Singen als auch Hören – und beides noch mehr,<br />
wenn man die Hintergründe, die Inhalte und das Umfeld dieser Musik kennt. Dass<br />
dies auch unterhaltsam und schüler-gerecht vermittelt werden kann, das beweisen<br />
die zahlreichen Schulprojekte der EuropaChorAkademie seit mehr als zehn Jahren.<br />
28 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Die EuropaChorAkademie ist nicht nur ein Profichor auf<br />
internationalem Spitzen-Level und eine akademische<br />
Bildungseinrichtung mit Anbindung an die Universität<br />
Mainz und die Hochschule Bremen samt Meisterkursen<br />
und Workshops. Von Anfang an ist auch gerade die Zusammenarbeit<br />
mit Schulen wichtig, und die Entwicklung<br />
von speziellen Projekten sowohl für Schüler als auch für<br />
Lehrer, oft auch als Weiterbildungsveranstaltungen in Abstimmung<br />
mit den jeweiligen Kultusministerien der Länder.<br />
Eine zentrale Rolle spielt die Projektreihe<br />
„ErlebnisMusik“: Bereits seit<br />
1999 werden regelmäßig ausgewählte Themen aus den<br />
Blickwinkeln der unterschiedlichsten Fächer beleuchtet,<br />
Themen meist aus dem Bereich von Chorsinfonik oder<br />
Oratorium. Dazu werden bunte Erlebnistage für Schulklassen<br />
angeboten und Weiterbildungsseminare für Lehrer,<br />
„Themenhefte“ werden veröffentlicht, die fächerübergreifend<br />
Aufsätze sammeln und Ideen geben, wie man<br />
sich mit den jeweiligen Themen unterrichtsmäßig oder<br />
auch künstlerisch-spielerisch beschäftigen kann. So gibt<br />
es vielfältige Materialien z. B. zu Haydns „Schöpfung“<br />
(etwa auch naturwissenschaftlich!), zu Orffs „Carmina<br />
Burana“ mit ihren Trink- und Liebesliedern, zu Tippetts<br />
Gospel-Oratorium „A Child Of Our Time“ samt<br />
der zeitgeschichtlichen Beschäftigung<br />
mit der Judenverfolgung im Dritten<br />
Reich – oder anhand des Themas<br />
„Weihnachten“ wird eine fröhliche<br />
Reise quer durch Musik und Brauchtum<br />
rund um die Welt gemacht.<br />
Eine zweite Verbindung zur schulischen<br />
Ebene hat die EuropaChorAkademie mit<br />
dem rheinland-pfälzischen Pilotprojekt<br />
„Klassische Chorkultur an Schulen“<br />
(2008-2011), das beispielhaft<br />
das Lehrangebot an der integrierten<br />
Gesamtschule Mainz-Bretzenheim mit<br />
einer außergwöhnlichen Chor-AG bereichert.<br />
Neben Aufführungen im Rahmen<br />
von Schulfesten besteht hier die einzigartige<br />
Möglichkeit, dass die Schülerinnen und Schüler<br />
an der Seite der Chor-Profis der EuropaChorAkademie<br />
auf der großen Konzertbühne stehen und<br />
jeweils in ein spezielles Konzertprojekt integriert<br />
werden.<br />
Chorsingen wirkt Wunder!<br />
Glor ClaSSiCS for KidS<br />
Einen ganz neuen Impuls gibt nun seit dem Schuljahr<br />
2010/11 ein spektakuläres Projekt, das Chorpädagogik<br />
mit Sozialarbeit verbindet: Im sozialen Brennpunkt<br />
Bremen-Nord widmen sich Chorpädagogen der Europa-<br />
ChorAkademie in enger Zusammenarbeit mit einer Brennpunktschule<br />
der Integration von ausländischen Kindern,<br />
die sonst wenig mit (deutscher/europäischer) Musik-Kultur<br />
zu tun haben. Das Angebot, auf diese Weise fröhlichspielerisch<br />
und unverkrampft einen Zugang zu Sprache,<br />
Brauchtum und Lebenskultur in<br />
Deutschland zu entwickeln, wird begeistert<br />
aufgenommen. Gemeinsame<br />
Aufführungen in einem speziell entwickelten Chor-Theater-Format<br />
sind das sichtbare und klingende Ergebnis!<br />
Text: Thomas Wittmer<br />
Gedicht: Jens Peter Launert<br />
Illustration: Melanie Miklitza<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 29
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
Bedeutende Vokal-werke großer Meister<br />
Mozart | Verdi | haydn | Brahms | Mendelssohn | Strawinsky u.a.<br />
<strong>Cambreling</strong> | daus | domingo | Gielen | EuropaChorakademie<br />
Meilensteine der Chorsinfonik auf einer ungewöhnlichen 5 CD-Box. Die Zusammenstellung der hier vorliegenden<br />
Aufnahmen ist ebenso eine Qualität dieser Box, wie die künstlerischen Interpretationen selbst.<br />
Limitierte 5 CD-Box<br />
30 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
handsigniert<br />
Die „Messa da Requiem“, wie das Pendant von Giuseppe<br />
Verdi zu Mozarts letztem Meisterwerk mit vollem Titel<br />
heißt, ist unter dem Dirigat von Plácido Domingo zu hören.<br />
Die berühmte „Missa in Angustiis“ d-Moll von Joseph<br />
Haydn ist als formschöne Vertreterin der Wiener Klassik<br />
dabei (nach einer Aufführung des Werkes bei einem<br />
Besuch auf Schloß Esterházy des Admirals Lord Nelson<br />
nach siegreicher Seeschlacht erhielt die Messe den Beinamen<br />
„Nelson-Messe“). Mozarts „Requiem“, diese „musikalische<br />
Umarmung mit dem Jenseits“ (Paul Claudel),<br />
ist unter Joshard Daus vertreten als klassischer Kontrapunkt<br />
zu Verdis Vokaldramatik.<br />
Die stimmungsvollen „Zigeunerlieder op. 103“ von Johannes<br />
Brahms sind das vokale Gegenwerk zu seinen<br />
„Ungarischen Tänzen“: vollblütige Volkslieder mit viel<br />
Choral Masterpieces<br />
Mozart, Verdi, Haydn, Brahms,<br />
Mendelssohn, Strawinsky u.a.<br />
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
Temperament und eingäniger, fast magischer Melodik, die<br />
von der EuropaChorAkademie meisterhaft klar intoniert<br />
werden.<br />
Doch auch die Chor-Avantgarde des 20. Jahrhunderts<br />
ist hier dabei: die „Canti di prigionia“ von Luigi Dallapiccola,<br />
berührende „Gesänge aus der Gefangenschaft“,<br />
erzählen eine spannende Geschichte von Dallapicollas eigener<br />
Haft während der Nazizeit, als er – verheiratet mit<br />
einer Jüdin – eingesperrt wurde. Ihm kamen drei Figuren<br />
aus der Geschichte in den Sinn, die ebenfalls zu Unrecht<br />
eingekerkert waren: Maria Stuart, Anicius Boethius und<br />
Girolamo Savonarola... Auch ein Werk von Dusapin und<br />
Strawinskys „Messe für Chor und doppeltes Bläserquintett“<br />
sind hier zu erleben. Fünf CDs mit Chormusik für<br />
jeden Geschmack!<br />
<strong>Cambreling</strong> | Daus | Domingo | Gielen<br />
EuropaChorAkademie<br />
5 CDs im Schuber<br />
Bestellnummer: GC10331<br />
EAN: 4260158915335<br />
Erhältlich ab April 2011<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 31
ternstunden<br />
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
Sternstunden<br />
32 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
der Sinfonik<br />
4 CD-Box mit Dirigent <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
A uf vier CDs erleben Sie mit <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> Joseph Haydn als Sinfoniker mit Witz und Ironie, Wolfgang Amadeus<br />
Mozart (der mit Haydn eng befreundet war) als Formgenie der Frühklassik und Anton Bruckner mit seiner<br />
herrlichen 4. Sinfonie, der „Romantischen“. Als Kontrast zu den drei österreichischen Komponisten zeigt <strong>Cambreling</strong><br />
mit Héctor Berlioz’ „Großer Totenmesse“ gemeinsam mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg und<br />
der EuropaChorAkademie ein beeindruckendes Werk aus der französischen Romantik: wie die Mosaik-Fenster einer<br />
Kathedrale leuchten die Stimmen im lithurgischen Melos: mal düster-flackernd, mal strahlend-hell. Ein schaurigschöner<br />
Abschluss dieser für Kenner wie für Neueinsteiger spannenden 4 CD-Box, erhältlich ab April 2011.<br />
Ein paradies voller Chormusik<br />
Ausgewählte Höhepunkte des Chor-Repertoires dokumentiert diese außergewöhnliche Sammlung namens „Choral<br />
Highlights“, deren Werkauswahl die Geschichte der Chormusik mit den exzellenten Stimmen der EuropaChorAkademie<br />
weltoffen illustriert.<br />
Stimmlich frisch und jung präsentiert sich die von<br />
Joshard Daus einstudierte (und hier teilweise auch dirigierte)<br />
EuropaChorAkademie mit großen Pultstars:<br />
Plácido Domingo steht bei Giuseppe Verdis „Requiem“<br />
(„Sanctus“) am Pult, <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> dirigiert das<br />
„Requiem“ von Héctor Berlioz („Tuba mirum“) und Joshard<br />
Daus selbst das wunderbare Mozart-„Requiem“ (mit dem<br />
eindrucksvollen „Confutatis“). Doch neben wunderschönen<br />
Glanzstücken der Vokalkunst zeigt der Chor auch<br />
seine humanistische Vision: exzellent ausgebildete Musiker<br />
aus vielen Ländern verbinden sich über die Arbeit an<br />
musikalischen Meisterwerken und lassen Grenzen ebenso<br />
verschmelzen, wie wertvolle Individualität herausgearbeitet<br />
wird. Neben den echten, weltberühmten „Highlights“<br />
findet man hier auch Unbekanntes, Überraschendes,<br />
so unter anderem von Francis Poulenc „O quam tristis<br />
et afflicta“, von Heitor Villa-Lobos die „Fugue“, von Carl<br />
Philipp Emanuel Bach „O Lamm Gottes unschuldig“, von<br />
Maurice Ravel ein Stück aus „Daphnis et Chloé“ sowie<br />
Johannes Brahms’ „Nachtwache 1“. Auch hier ist der völ-<br />
<strong>GLOR</strong><br />
<strong>Classics</strong><br />
vocal<br />
Excellence by young voices<br />
Choral Highlights<br />
EuropaChorAkademie<br />
ker- und stilverbindende Gedanke gelebt, in verschiedenen<br />
Sprachen, die gesungen werden, im jeweils eigenen<br />
Lokalkolorit eines Komponisten, der seiner musikalischen<br />
Heimat gemäß Worte in Musik gesetzt hat. Auch Robert<br />
Schumann darf hier natürlich nicht fehlen: „Freud‘, ew‘ge<br />
Freude, mein Werk ist getan“ aus „Das Paradies und die<br />
Peri“ ist ein großartiges Gustostückerl deutscher Chor-<br />
Romantik. Und Felix Mendelssohn Bartholdy erklingt mit<br />
„Abschied vom Walde“ aus den „Sechs Lieder im Freien<br />
zu singen“ – luftig, lebendig und stimmlich vollkommen<br />
natürlich interpretiert von der EuropaChoAkademie.<br />
Choral Highlights<br />
Bach, Mozart, Brahms u.a.<br />
Joshard Daus | <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
Bramwell Tovey | Plácido Domingo<br />
EuropaChorAkademie<br />
CD im Digipack<br />
Bestellnummer: GC10401<br />
EAN: 4260158915403<br />
Erhältlich ab Januar 2011<br />
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 33
Stimmen voller<br />
Sturm, Drang & Romantik<br />
Foto: Felix Broede<br />
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
34 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Joshard Daus dirigiert die exzellenten Stimmen der<br />
EuropaChorAkademie mit vollendeter Eleganz<br />
Mit einer besonders warmherzigen Mischung aus Chorwerken und<br />
Liedkompositionen von Joseph Gabriel Rheinberger („Abendlied“<br />
usw.), Robert Schumann („Zigeunerleben“) und Johannes Brahms<br />
(„7 Lieder op. 62“) präsentiert sich die EuropaChorAkademie auf<br />
dieser rein deutschsprachigen Vokal-Aufnahme. Doch ist auch hier<br />
deutlich die sowohl sprachlich wie stilistisch ganzheitliche, weltoffene<br />
Arbeit des Chors zu spüren. Der<br />
Reinklang der jungen, vibratofreien<br />
Stimmen ist ein Erlebnis: Phrasen<br />
werden zu Melodien, Harmonien<br />
zu metaphorischen Bildern.<br />
Im Jahr 1997 gründete Professor<br />
Joshard Daus die EuropaChorAkademie.<br />
Daus ist auch im sakralen<br />
Bereich ein Sinnlichkeits-Suchender,<br />
arbeitete unter anderem mit<br />
Sergiu Celbidache an Bach „Messe<br />
h-Moll“. Doch Daus baute den<br />
Chor zunächst im romantischen<br />
Repertoire auf, die großen Werke<br />
von Bach folgten später. Dazu<br />
hat Daus eine interessante Vision,<br />
er tritt nicht gern in Kirchen auf:<br />
„Ich musiziere nicht im liturgischen<br />
Kontext, weil ich mich nicht als Kirchenmusiker sehe, sondern als<br />
Konzertdirigenten im Chor-Orchesterbereich, also Chorsinfonik. Die<br />
größte Literatur in diesem Bereich ist geistlich geprägt und für mich<br />
ist der geistliche Hintergrund, auch textlich, besonders anspruchvoll“,<br />
sagt der Dirigent, der aktuell als erster westlicher Dozent in China<br />
eine Professur für Chormusik erhielt. Und Daus weiter: „Am meisten<br />
reizt mich die französische Entwicklung im deutschsprachigen Raum,<br />
dass man geistliche Musik nicht nur im kirchlichen, sakralen Raum<br />
musizieren sollte, sondern in den Konzertsaal bringen soll. Und das<br />
war immer mein Ansatz.“ Umgekehrt findet Daus im romantischen<br />
Repertoire eine fast sakrale Tiefe – ein faszinierender Widerspruch,<br />
der keiner ist, denn sein Musizieren ist voller Harmonie.<br />
Deutsche Romantik<br />
Chorlieder<br />
Joshard Daus (Dir.)<br />
EuropaChorAkademie<br />
CD im Digipack<br />
Bestellnummer: GC10341<br />
EAN: 4260191310340<br />
Erhältlich ab Februar 2011<br />
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 35
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
36 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
hans zender’s zauberstunde:<br />
Mendelssohns süße Geisterstimmen<br />
Bereits als Siebzehnjähriger komponierte Felix Mendelssohn Bartholdy die Ouvertüre zu seinem Meisterwerk „Ein<br />
Sommernachtstraum“ nach William Shakespeares Komödie „A Midsummer Night’s Dream“ von 1595/96.<br />
Bereits als Siebzehnjähriger komponierte Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy die Ouvertüre zu seinem Meisterwerk<br />
„Ein Sommernachtstraum“ nach William Shakespeares<br />
Komödie „A Midsummer Night’s Dream“ von 1595/96.<br />
Als Mendelssohn das bereits über 200 Jahre alte Buch<br />
las, wuchs er in einer Welt der brodelnden Romantik auf,<br />
Sturm und Drang und die Bewegung der Aufklärung regten<br />
die Menschen stark an. Die Welt der Märchenfiguren<br />
und Geisterszenen setzt Mendelssohn wunderbar in seiner<br />
Musik um, die völlig neuartig und ohne Vorbild war<br />
für seine Zeit: sprunghaft-spukend, fragil-fragmentarisch<br />
erzählt seine Bühnenmusik das wundersame Geschehen,<br />
das im Wald und im antiken Griechenland spielt. Der berühmte<br />
„Hochzeitsmarsch“ erklingt bis heute bei jeder<br />
kirchlichen Eheschließung.<br />
Die Konzertouvertüre aus „Das Märchen von der schönen<br />
Melusine“ ist ebenfalls eine märchenhaft-idyllische<br />
Komposition von Mendelssohn, die das Schicksal einer<br />
Meerjungfrau erzählt. Das Stück war zu Lebzeiten Men-<br />
delssohns kein großer Erfolg, doch der Komponist Robert<br />
Schumann war euphorisch und schrieb von „schießenden<br />
Fischen mit Goldschuppen, Perlen in offenen Muscheln“.<br />
Das gefiel Mendelssohn aber gar nicht...<br />
Das einaktige Singspiel „Die Heimkehr aus der Fremde“,<br />
aus dem hier die Ouvertüre zu hören ist, nannte Mendelssohn<br />
selbst ein „Liederspiel“. Das Stück entstand als Geschenk<br />
zur silbernen Hochzeit seiner Eltern und wurde in<br />
Mendelssohns Familienkreis mit Amateuren uraufgeführt<br />
– eine damals beliebte und keineswegs ungewöhnliche<br />
Zeremonie. Die „Heimkehr-Ouvertüre“ aus „Athalia“ und<br />
die Ouvertüre „Ruy Blas“ nach einem Stück von Victor<br />
Hugo runden diese reichhaltige Mendelssohn-Werkschau<br />
raffiniert ab. Hans Zender findet – genau wie Kurt Masur –<br />
einen ganz direkten Draht zu Mendelssohn, dessen Musik<br />
oft unterschätzt dirigiert wird. Das SWR Sinfonieorchester<br />
Baden-Baden und Freiburg fühlt sich in der Phantasie der<br />
Mendelssohn’schen Fabelwelt unter Zenders zartbitterem<br />
Dirigat ganz zuhause.<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
Das Märchen von der schönen Melusine<br />
Die Heimkehr aus der Fremde<br />
Athalia |Ruy Blas<br />
Hans Zender<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden<br />
und Freiburg<br />
CD im Digipack<br />
Bestellnummer: GC10291<br />
EAN: 4260158915298<br />
Erhältlich ab Februar 2011<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 37
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
der Sonnenkönig:<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> dirigiert Bruckners Sinfonie nr. 7<br />
Mit diesem Werk hatte Bruckner einen unmittelbaren Erfolg, wie nie zuvor. Bis heute ist die Siebte – neben der<br />
Vierten – seine beliebteste Sinfonie. Keines seiner Werke fließt so widerstands- und bruchlos, in solch organischem<br />
Entstehen aus sich selbst heraus vor sich hin: Inspiration pur vom großen Dombaumeister des Orchesters.<br />
Die Uraufführung war am 30. Dezember 1884 in Leipzig<br />
im Stadttheater unter dem legendären Arthur Nikisch,<br />
der Bruckners wie immer hochkomplizierte Partitur für<br />
sein Orchester adaptierte und so auch dem Publikum<br />
verständlich machte. Seiner Zeit voraus, war Bruckner<br />
ständig damit konfrontiert, dass seine nächsten Getreuen<br />
seine Werke bearbeiteten, um sie gefälliger zu machen.<br />
Die „Siebte“ ist heute auf der ganzen Welt ein fester Bestandteil<br />
des Orchester-Repertoires, was sie vor allem<br />
dem geträumten Anfangsmotiv verdankt, über das Bruckner<br />
überraschender Weise berichtet: „Dieses Thema ist<br />
gar nicht von mir. Eines Nachts erschien mir Dorn (der<br />
Violinist Ignaz Dorn aus Linz) und diktierte mir das Thema.<br />
Pass auf, sagte er, mit dem wirst du dein Glück machen.“<br />
Und das machte Bruckner auch. Allerdings war es<br />
der Dirigent Hermann Levi in München, der den eigent-<br />
38 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
lichen Erfolg der Sinfonie einläutete, die sich bis nach<br />
Wien herumsprach, wo bald Hans Richter mit den Wiener<br />
Philharmonikern – die Bruckner nach seinen bisherigen<br />
sinfonischen „Versuchen“ skeptisch gegenüberstanden –<br />
das Werk spielte.<br />
<strong>Cambreling</strong> erfühlt diese Sinfonie wie einen strahlenden<br />
Sonnenaufgang mit geschlossenen Augen. Das Orchester<br />
gehorcht seinem Dirigat mit größter Sensibilität und orchestralem<br />
Einklang. Die Steigerungen sind perfekt ausgehorcht,<br />
selten nimmt man so viele verschiedene Lautstärken<br />
wahr, die mit den Farben der Streicher zu größter<br />
Wirkung gedeihen. Neben den großen Interpretationen<br />
von Carl Schuricht und Sergiu Celibidache verdient diese<br />
Aufnahme ihren ganz eigenen Platz.<br />
Anton Bruckner<br />
Sinfonie Nr. 7<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> (Dir.)<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden<br />
und Freiburg<br />
CD im Digipack<br />
Bestellnummer: GC10301<br />
EAN: 4260158915304<br />
im siebten<br />
Himmel<br />
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
Bruckners7.<br />
Mit<br />
Sinfonie Nr. 4<br />
„Romantische“<br />
AUSSERDEM ERHÄLTLICH<br />
Sinfonie Nr. 6 Sinfonie Nr. 9<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 39
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
40 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Schicksal der Jugend<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> dirigiert<br />
Carl orffs „Catulli Carmina“<br />
Vokales Welt-Theater<br />
Kaum jemand weiß, dass die weltbekannten „Carmina Burana“<br />
von Carl Orff noch zwei musikalische Schwestern haben: „Catulli<br />
Carmina“ und „Trionfo di Afrodite“, die mit den „Carmina Burana“<br />
(die allein nicht abendfüllend sind) ein vokal-szenisches Tryptichon<br />
formen. Die „Catulli Carmina“ sind mit einem faszinierend eigenwilligen<br />
Orchester aus vier Klavieren und zahlreichem Schlagwerk ausgestattet, über<br />
dessen hypnotischer Klangkraft die mächtigen Gesänge ihren schicksalshaftjenseitigen,<br />
magisch-mythischen Duktus entfalten. Die Geschichte der liebesblinden<br />
Jugend, die im Banne ihrer Gefühle durch Eifersucht und<br />
Hass gelenkt die Liebe verklärt, fasziniert die Menschheit seit der<br />
Antike.<br />
Orff zeigt sich hier als Meister musizierter Lyrik, die aus lateinischen<br />
Gedichten von Catull („Odi et amo!“) und volkssprachlichen<br />
Elementen besteht (mittelhochdeutsch, altprovenzalisch,<br />
italienisch). Unter Dirigent <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
verströmt die (von Joshard Daus einstudierte) Europa-<br />
ChorAkademie in den „Catulli Carmina“ einen wunderbaren<br />
Mix aus Chor-Melos und Sprechgesang, der zwischen<br />
Weltlichkeit und Moderne, Mittelalter und Antike<br />
schwebt. Orff ist eine Art „Dante der Musik“, dessen<br />
klingendes Welt-Theater voller Epochen-umspannender<br />
Poesie-Mosaiken steckt, die man selten so ausdrucksstark<br />
artikuliert hört, wie hier.<br />
Carl Orff: Catulli Carmina<br />
Igor Strawinsky: Les Noces<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> (Dir.)<br />
EuropaChorAkademie | Mannheimer Schlagwerk<br />
McCarthy| Dasch | Brillembourg | Briend | Cojocariu<br />
CD im Digipack<br />
Bestellnummer: GC10351<br />
EAN: 4260191310357<br />
Erhältlich ab März 2011<br />
Glor ClaSSiCS Cd-Tipp<br />
außerdem: „les noces“ von igor Strawinsky<br />
Revolutionär der Folklore<br />
Nach seinem Monumental-Werk „Le Sacre du Printemps“ von 1913 hatte der russische<br />
Komponist Igor Strawinsky (1882-1971) die Idee zu seiner Ballett-Kantate „Les Noces“<br />
(Die Hochzeitsfeier). Das Werk entstand in der Schweiz, in Château-d‘Œx. Seinen<br />
Wohnsitz hatte Strawinsky damals am Genfer See, wo er auch den legendären Choreographen<br />
Sergej Diaghilew traf (der ihn mit dem Auftrag zu „Le Sacre du Printemps“<br />
bekannt gemacht hatte) und das „Ballet russe“. Gemeinsam mit dem Schriftsteller C.<br />
F. Ramuz schrieb er den französischen Text zu „Les Noces“, das er ursprünglich für ein<br />
Orchester mit 150 Musikern geplant hatte. Doch vollendete er das Werk für vier Klaviere,<br />
Schlagzeug, Stimme und Chor, beendete die Instrumentierung erst 1923 für die Uraufführung<br />
in Paris, wo Strawinsky seit 1920 lebte, wie viele russische Künstler-Emigranten.<br />
<strong>Cambreling</strong> dirigiert dieses Werk, das er in seiner Muttersprache Französisch erlebt, als<br />
spannende Szene zwischen einem traditionell fließenden Geist der Folklore und exotischavantgardistischer<br />
Orchester-Dramaturgie.<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 41
JunGE KlaSSiKSzEnE<br />
Die Kunst,<br />
auf 88 Tasten<br />
wie ein Orchester<br />
musizieren zu können<br />
Sanft besaitet<br />
die pianistinnen ragna Schirmer und Mihaela ursuleasa<br />
In der Klassikwelt vollzieht sich ein Generationswechsel. Größen wie Brendel treten<br />
von der großen Bühne ab, Radu Lupu spielt immer seltener öffentlich, auch Pollini<br />
macht sich rar. Zeit für neue Gesichter in den Konzertsälen und auf den CD-Covern.<br />
Zwei junge Pianistinnen möchten wir Ihnen hier vorstellen, die sich auf ganz spezi-<br />
elle Weise in der Klassikszene entwickeln.<br />
42 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Ragna Schirmer: ihr Spiel besitzt ein inneres Fließen, so wie ihr Blick. Mihaela Ursuleasa: überrascht mit einem siebten Sinn für Klangfarbe.<br />
Sie sind attraktiv und eloquent, doch stehen mit beiden<br />
Beinen auf dem Boden der Karriere-Wirklichkeit:<br />
und da zählt nur das Klavierspielen, die Kunst, auf 88<br />
Tasten wie ein Orchester musizieren zu können. Ragna<br />
Schirmer und Mihaela Ursuleasa haben beide eine wunderbare<br />
Aufnahme auf den Markt gebracht, einmal nur<br />
Brahms (Schirmer), und einmal Brahms & Kollegen (Ursuleasa).<br />
Die Händel-Suiten hat Ragna Schirmer in einer beeindruckenden<br />
Interpretation vorgelegt. So tänzerisch-tastend,<br />
so pulsierend im Pianissimo hört man diese Werke sonst<br />
nur von Murray Perahia. Für diese Aufnahme wurde Ragna<br />
Schirmer mit einem Echo Klassik-Musikpreis prämiert.<br />
Auch Johannes Brahms schätzte den Barockmeister Händel,<br />
Brahms schöpfte viel aus den Partituren „Alter Meister“<br />
vor seiner Zeit. Und so schuf Brahms – ein Genie der<br />
Variationstechniken – seine berühmten Händel-Variationen.<br />
Die „Aria con variazioni“ aus der B-Dur-Suite von<br />
Händel nahm Brahms als erquickliche Inspirationsquelle<br />
und schrieb einen Klavierzyklus, wie er virtuoser kaum<br />
sein kann. Ragna Schirmer hat sich in dem Werk gut eingelebt.<br />
Obwohl sie noch jung ist, scheint sie die Musik<br />
mit der Weisheit eines zurückblickenden Lebensabends<br />
zu interpretieren. 16 Walzer und zwei Rhapsodien von<br />
Brahms runden ihre aktuelle Aufnahme, die bei Berlin<br />
<strong>Classics</strong>/Edel erschienen ist, zu einem sehr persönlichen,<br />
besonders warmherzigen Portrait ab.<br />
Mit dem Titel „Piano & Forte“ läßt sich die Pianistin Mihaela<br />
Ursuleasa alles offen: sie spielt Brahms‘ wunderbare<br />
Intermezzi, als wären es Orchesterstücke für Klavier. Auch<br />
in Beethovens c-Moll-Variationen zeigt sie eine Fähigkeit<br />
zum polyphonen Gesang auf zehn Fingern. Doch nicht nur<br />
Klang an sich scheint ihr Ziel zu sein, sondern auch die<br />
Charaktervielfalt, die dunklen Farben. Das zeigt Ursuleasa<br />
in Maurice Ravels fingerbrecherischem Impressionismus-<br />
Werk „Gaspard de la nuit“. Märchenwelt, Zeitlosigkeit<br />
(„Le gibet“), Ravels erzählerische Dichte hat hier fast<br />
menschliche Wesensformen. Eine Überraschung gelingt<br />
Ursuleasa mit Alberto Ginasteras 1. Sonate (und mit einem<br />
Stück von Constaninescu). „Piano & Forte“ (Berlin<br />
<strong>Classics</strong>/Edel) ist weit mehr als eine polarisierende Aufnahme<br />
einer vielseitigen Künstlerin, die sich finden will.<br />
Die Pianisten der jüngeren Generation entdecken sich offenbar<br />
in mutigen Werk-Kombinationen ebenso neu wie in<br />
Standard-Repertoire, das neu zu interpretieren immer ein<br />
Wettkampf mit den vorliegenden Einspielungen bedeutet.<br />
Schwer, da seine Nische zu erspüren. Mihaela Ursuleasa<br />
hat sie gefunden, auch sie wurde bereits mit einem Echo<br />
Klassik-Musikpreis ausgezeichnet, zu Recht.<br />
Text: Jens Peter Launert<br />
Fotos: Edel:Klassik<br />
JunGE KlaSSiKSzEnE<br />
Mihaela Ursuleasa ist Exklusivkünstlerin bei<br />
Edel:Klassik. Am 11. März 2011 erscheint das neue<br />
Album „Romanian Rhapsody“.<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 43
JunGE KlaSSiKSzEnE<br />
Singen ist mehr<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Nils, Hast Du als Kind im Chor<br />
gesungen?<br />
Nils Mönkemeyer: Meine Stimme lag immer irgendwo<br />
zwischen Tenor und Bariton, daher konnte ich leider nicht<br />
im Chor singen.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Ist es für Kinder wichtig, zu singen?<br />
Nils Mönkemeyer: Es ist auf jeden Fall wichtig, das schult<br />
das Rhythmusgefühl, und Singen ist ja wichtig für das<br />
Körperbewußtsein, für das innere Wohlbefinden. Es gab ja<br />
einmal an einem Königshof das Experiment mit drei Kindern.<br />
Mit einem Kind wurde nur gesungen, mit einem nur<br />
gesprochen und mit einem gar nichts von beidem. Das<br />
Kind, mit dem gesungen wurde, war später das gesündeste.<br />
Ich glaube, dass Singen unser natürlicher Instinkt ist.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Du bist ein Solist... ist es nicht<br />
vor allem wichtig, gemeinsam mit anderen zu singen?<br />
Nils Mönkemeyer: Ja, und dabei werden so viele Komponenten<br />
abgedeckt: man tut etwas für die eigene Entwicklung,<br />
man hat Spaß daran, man hat ein Gemeinschaftsgefühl<br />
mit anderen, und man lernt auf ganz besondere,<br />
spielerische Weise, Musik zu verstehen.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Wie beschreibst Du den Unterschied<br />
zwischen einem menschlichen und einem instrumentalen<br />
Ton?<br />
Nils Mönkemeyer: Ich glaube, dass alle Instrumente<br />
letztlich von der menschlichen Stimme ausgehen, die<br />
menschliche Stimme ist die Wurzel des Ausdrucks neben<br />
der Körpersprache. Musikinstrumente haben in der<br />
44 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
als die innere Stimme hören<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin sprach mit zwei jungen Klassikstars –<br />
dem Bratscher Nils Mönkemeyer und der russischen Pianistin<br />
Olga Scheps – über Chormusik und Singen.<br />
NILS MöNKEMEyER<br />
menschlichen Stimme ihren Ursprung und sind eine<br />
künstlerische Überhöhung.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Das gilt ja insbesondere für<br />
Dein Instrument, die Bratsche...<br />
Nils Mönkemeyer: ...sowieso (lacht)!<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Du hast gesagt, in Deiner Singstimme<br />
schwebst Du zwischen Bariton und Tenor. Ist das<br />
vielleicht unbewusst der Grund dafür, dass Du als Dein<br />
Instrument die Bratsche gewählt hast, also ein Instrument,<br />
das ebenfalls zwischen den Registern liegt?<br />
Nils Mönkemeyer: Ja, das kann sehr gut sein. Ich habe<br />
vielleicht einen Klang gesucht, den ich mit meiner Stimme<br />
auch erzeuge. Ich denke, das ist ganz eng verknüpft.<br />
Ich habe ehrlich gesagt noch nie einen guten Instrumentalsolisten<br />
gehört, der eine furchtbare Sprech- oder Singstimme<br />
hatte.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Das Singen erlebt ja momentan<br />
einen großen Boom, Volkslieder werden wieder populär.<br />
Und seit der Fußball-WM in unserem eigenen Land haben<br />
wir auch unsere Fahne wieder entdeckt...<br />
Nils Mönkemeyer: Ja, das ist gut. Ich glaube, das ist so<br />
ähnlich wie mit den Dialekten. Einige Volkslieder sind viele<br />
hundert Jahre alt. Tradition hat immer Vor- und Nachteile,<br />
aber Volkslieder sind mit das schönste Gut, das ein<br />
Volk hat. Darin spiegelt sich ja der Charakter und die Seele<br />
eines Volkes besonders stark wider.<br />
Nils Mönkemeyer ist Exklusivkünstler bei Sony Classical.<br />
Sein neues Album „Folia“ erschien im Januar 2011.<br />
Junge Klassikstars über<br />
Singen und Chormusik<br />
Nils Mönkemeyer hat die unter Musikern gern belächelte<br />
Bratsche als Soloinstrument in Deutschland aktuell<br />
populär gemacht.<br />
Bratscher OLGA SCHEPS Pianistin<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Olga, hast Du als Kind im Chor<br />
gesungen?<br />
Olga Scheps: Nein, erst an der Hochschule habe ich im<br />
Chor gesungen, das hat Spaß gemacht.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Ist es als Solistin ungewöhnlich<br />
für Dich, in einer gleichberechtigten Gemeinschaft zu<br />
singen?<br />
Olga Scheps: Es war eine andere Art des Musikmachens.<br />
Aber es war auch sehr intensiv.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Für wie wichtig hältst Du es,<br />
dass Kinder im Chor singen?<br />
Olga Scheps: Für sehr wichtig. Es ist eine musikalische<br />
und soziale Erziehung, die Stimme und auch die Gehörbildung<br />
ist wichtig. Ich würde meine Kinder sofort in den<br />
Chor schicken und sie da unterstützen. Wenn ein Kind etwas<br />
allein auf einer Flöte vorspielt, steht es unter großem<br />
Druck. In einer Gemeinschaft erlebt man sich anders, sicherer<br />
auf der Bühne. Das ist für Kinder gut, man ist nicht<br />
so unter Druck im Chor und kann sich auf die Musik, die<br />
anderen Kinder und sich selbst konzentrieren.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Es gibt in Russland sehr schöne<br />
Volksmusik...<br />
OIga Scheps: Ja, Singen und Volkslieder sind in Russland<br />
sehr präsent. Auch unsere großen russischen Komponisten<br />
waren sehr beeinflusst von Volksmusik. Im Tschaikowsky-Klavierkonzert<br />
sind viele Volksliedmelodien enthalten.<br />
In Russland hat ja die klassische Musik-Tradition<br />
viel später angefangen, daher hatte Volksmusik viel länger<br />
Die Pianistin Olga Scheps verzaubert ihr Konzertpublikum mit raffinierter Virtuosität<br />
und magischem Klang.<br />
eine größere Bedeutung, als in anderen Kulturkreisen. Ich<br />
mag russische Volksmusik, ich finde sie sehr schön, auch<br />
wenn sie traurig und tiefgründig sein kann.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Was empfindest du bei deutscher<br />
Chormusik? Bach oder Brahms?<br />
Olga Scheps: ...Gänsehaut... das finde ich wunderschön!<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Du singst mit den Fingern. Hast<br />
Du die menschliche Stimme oder den Instrumentalgesang<br />
als Klangideal?<br />
Olga Scheps: Ich versuche, mit meinem Instrument so<br />
nah wie möglich an die natürliche Intonation der menschlichen<br />
Stimme zu kommen. Das hat einen handwerklichen<br />
und einen scheinbar banalen Grund: Wenn ein Kind<br />
geboren wird, läuft die Kommunikation zur Mutter, die<br />
überlebenswichtig ist, über die Stimme. Wenn eine Mutter<br />
dem Kind vorsingt, beruhigt sich das Kind durch die<br />
Stimme. Daher halte ich die menschliche Stimme für die<br />
natürliche Quelle jedes Klangerlebnisses.<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> Magazin: Sollten nicht alle Pianisten viel<br />
singen?<br />
Olga Scheps: Eigentlich ja, und es ist auch wichtig, guten<br />
Sängern zuzuhören.<br />
Interviews: Jens Peter Launert<br />
Fotos: Sony Classical<br />
Olga Scheps ist Exklusivkünstlerin bei Sony Classical,<br />
aktuell ist ihre CD „Russian Album“ erschienen.<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 45
Fotos: Felix Broede<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
vocal<br />
vocal<br />
Joshard daus<br />
Joshard Daus studierte Schulmusik an der<br />
Universität seiner Heimatstadt Hamburg<br />
und absolvierte an der dortigen Hochschule<br />
für Musik und Theater das Kapellmeisterstudium<br />
bei Prof. Brückner-Rüggeberg.<br />
Von 1976 bis 1996 war er städtischer<br />
Musikdirektor in Hamm und Lippstadt.<br />
1985, als Professor für Chor- und Orchesterleitung<br />
an die Johannes Gutenberg-<br />
Universität nach Mainz berufen, begann<br />
er ein Jahr später die enge Zusammenarbeit<br />
mit Sergiu Celibidache. Sie führte ihn in der Zeit<br />
von 1990 bis 1993 als Chordirektor zu den Münchner<br />
EuropaChorakademie<br />
Die EuropaChorAkademie arbeitet regelmäßig<br />
mit international renommierten<br />
Dirigenten und Orchestern zusammen<br />
und gastiert in der ganzen Welt. Erfolgreiche<br />
Projekte mit Michael Gielen, <strong>Sylvain</strong><br />
<strong>Cambreling</strong> und dem SWR Sinfonieorchester Baden-<br />
Baden und Freiburg sowie dem London Philharmonic<br />
Orchestra belegen dies eindrucksvoll. Auch die Kooperationen<br />
mit Sir Simon Rattle, Kent Nagano, Plácido Domingo<br />
und Vladimir Jurowski sprechen für das hervorragende<br />
Renommee der EuropaChorAkademie. Viel beachtete Aufführungen<br />
an internationalen Konzertorten werden auch<br />
durch Partnerschaften mit hochrangigen Kulturinstitutionen<br />
ermöglicht. Die gemeinsame Chorarbeit mit Michael<br />
Gielen und dem SWR Sinfonieorchester begann 1997 mit<br />
der 2. Sinfonie von Mahler und wurde 1998 in verschiedenen<br />
europäischen Ländern mit Mahlers „Sinfonie der<br />
Tausend“ (8. Sinfonie) mit einer 200 Stimmen starken<br />
EuropaChorAkademie fortgeführt. Internationales Ansehen<br />
errang der Chor im April 1999 in der Carnegie Hall<br />
46 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Philharmonikern. Dem intensiven Kontakt<br />
zu Maestro Celibidache verdankt Joshard<br />
Daus wesentliche Impulse seiner eigenen<br />
Arbeit. Es ist der Reiz der Klangfarben, das<br />
Spiel zwischen menschlicher Stimme und<br />
instrumentaler Musizierform, dem er sich<br />
fortan widmete. Die Verwirklichung seiner<br />
künstlerischen Ideale als Lehrer und Musiker<br />
fand in der Gründung und Leitung der<br />
EuropaChorAkademie (1997) ihren erfolgreichen<br />
Ausdruck.<br />
mit der amerikanischen Erstaufführung<br />
von Zimmermanns „Requiem für einen<br />
jungen Dichter“. Im Jahr 2000 sang der<br />
Chor unter der Leitung von Sir Simon<br />
Rattle erstmals beim „Festival International<br />
d’Art Lyrique d’Aix-en-Provence“ in Frankreich bei einer<br />
Opernproduktion, die von Arte übertragen wurde. Die<br />
EuropaChorAkademie gastierte 2004 beim Osterfestival<br />
in Luzern mit dem „Requiem“ von Berlioz, 2006 sang<br />
der Chor in Wagners „Lohengrin“ bei den Festspielen von<br />
Baden-Baden. Im Jahr 2007 folgten Konzerte mit dem<br />
London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von<br />
Vladimir Jurowski (Korngold „Das Wunder der Heliane“),<br />
die Uraufführung der 8. Sinfonie von Krzysztof Penderecki<br />
unter seiner Leitung im Eröffnungskonzert des BeijingMusic<br />
Festivals sowie „L’Enfance du Christ“ von Berlioz mit<br />
dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg unter der<br />
Leitung <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong>s.<br />
JOSHARD DAUS &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
JOSHARD DAUS &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
JOSHARD DAUS &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
Bestellnummer: GC08021<br />
EAN: 4260158915021<br />
Bestellnummer: GC08071<br />
EAN: 4260158915076<br />
Bestellnummer: GC08091<br />
EAN: 4260158915090<br />
Mozart<br />
Requiem<br />
Carl Philipp Emanuel Bach<br />
Lukas-Passion<br />
Francis Poulenc<br />
Stabat Mater<br />
Johannes Brahms<br />
Fünf Gesänge op. 104<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
Mozarts „Requiem“ in d-Moll KV 626 aus dem Jahre 1791 ist seine letzte Komposition. Am 5.<br />
Dezember 1791 starb er mit nur fünfunddreißig Jahren – mitten in der Arbeit an seinem letzten<br />
Werk. Von Mozarts Todesmesse geht auch deshalb immer noch eine große Faszination aus.<br />
So gibt es Abschnitte von größter Eigenständigkeit und Dignität: den Adagio-Introitus mit seiner<br />
unvergleichlichen Bläserklangfarbe von Bassetthörnern, Fagotten und Posaunen, die homophone<br />
Dramatik des „Dies irae“, der an Freimaurer-Einlassrituale erinnernde dreimalige Aufschrei<br />
„Rex“ im „Rex tremendae majestatis“, der vorhaltsreiche Satz des „Recordare“ und die verzweifelten<br />
Seufzer des „Lacrimosa“, nach dessen achtem Takt Mozart abbrach, halten die Höhe<br />
seiner ergreifendsten späten Kirchenmusik. *<br />
EuropaChorAkademie<br />
MendelssohnSymphonia<br />
Barainsky I Rüggeberg I Dewald I Mewes<br />
Joshard Daus<br />
Die Lukas-Passion, eine von C. P. E. Bachs über zwanzig Passionen, fand sich im Manuskript<br />
erst vor wenigen Jahren in dem aus der Ukraine nach Berlin rücküberführten „Archiv der Singakademie“.<br />
Die vorliegende Produktion ist die Welt-Ersteinspielung dieses faszinierenden, lange<br />
verschollenen Meisterwerkes.<br />
Dass sich in Carl Philipp Emanuels Werk Empfindsamkeit und Aufklärung, musikalische Vergangenheit<br />
und Zukunft treffen, lässt sich hier besonders plausibel belegen. Die Aufführungen<br />
der väterlichen Passionen in Leipzig, an denen er zweifellos als Sänger oder Instrumentalist<br />
beteiligt war, müssen ihn stark beeindruckt haben. Das große Vorbild kann man auch in der<br />
ein Jahr vor Carl Philipp Emanuel Bachs Tod entstandener, mithin letzter Passion nach Lukas,<br />
entdecken. *<br />
EuropaChorAkademie<br />
MendelssohnSymphonia<br />
Gloger | Barainsky | Dewald | Newerla | Mewes<br />
Joshard Daus<br />
Poulenc schuf sein „Stabat Mater“ 1950 aus Anlass des Unfalltodes eines Freundes. Das Werk<br />
beinhaltet Anleihen bei der Unterhaltungsmusik und setzt motorische Rhythmen und Dissonanzen<br />
ein. Die Musik entspricht in ihrer Heterogenität der Polarität menschlicher Leidenschaften.<br />
Das Werk versprüht zu viel Charme und Esprit, um nur als liturgische Musik Verwendung zu<br />
finden. Es herrschen klare tonale Verhältnisse, die Poulenc von seinen impressionistischen<br />
Ahnen und wohl auch vom Jazz übernommen hat. Gelegentlich lässt er hier seine Vorliebe fürs<br />
„Divertissement“ über den inhaltlichen Todes-Ernst obsiegen. Die Musik von Johannes Brahms<br />
dringt ein in die Risse und Brüche der Sprache, erweitert, vertieft, verändert und kritisiert deren<br />
verdringlichte Bedeutungen. Die kompositorische Darstellung der Textinhalte ist damit auch<br />
zentrales Merkmal seiner „Fünf Gesänge“ op. 104. *<br />
EuropaChorAkademie<br />
Nordwestdeutsche Philharmonie<br />
Barainsky<br />
Joshard Daus<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 47
JOSHARD DAUS &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
JOSHARD DAUS &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
JOSHARD DAUS &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
vocal<br />
vocal<br />
48 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Bestellnummer: GC09191<br />
EAN: 4260158915199<br />
Bestellnummer: GC09201<br />
EAN: 4260158915205<br />
Bestellnummer: GC09271<br />
EAN: 4260158915274<br />
2 CD Set<br />
Klavierfassung mit Pauken – Einrichtung für Soli, Chor, zwei Klaviere und Pauken von Heinrich<br />
Poos.<br />
„Wenn Johannes Brahms seinen Zauberstab dahin senken wird, wo ihm die Mächte der Massen,<br />
im Chor und Orchester, ihre Kräfte leihen, so stehen uns noch wunderbarere Blicke in die<br />
Geheimnisse der Geisterwelt bevor.“ (Robert Schumann in „Neue Zeitschrift für Musik“ 1853) *<br />
In der eher selten zu hörenden „Klavierfassung mit Pauken“ glänzen Fionnuala McCarthy I Sopran<br />
und Michael Volle I Bariton („Sänger des Jahres 2009“ I Opernwelt) als Solisten und die<br />
EuropaChorAkademie unter Leitung von Joshard Daus.<br />
Johannes Brahms<br />
Ein deutsches Requiem<br />
Klavierfassung mit Pauken<br />
Zwei Highlights auf einer CD. Brahms „Zigeunerlieder“ und „Sechs Lieder im Freien zu singen“<br />
von Mendelssohn. Beide unter Leitung von Joshard Daus der auch die Einstudierung mit<br />
der EuropaChorAkademie besorgte. Als Solist bei den „Zigeunerliedern“: Andreas Groethuysen<br />
(Klavier).<br />
2009 stand er im Mittepunkt des musikalischen Interesses: Mendelssohn Bartholdy. <strong>GLOR</strong><br />
<strong>Classics</strong> veröffentlichte anlässlich des Gedenkjahres seine „Sechs Lieder im Freien zu singen<br />
op. 48 & 59“. Sie weisen Mendelssohn als sensiblen Liedkomponisten aus, der die kompositorischen<br />
Mittel ohne die geringste Überfrachtung zur Ergänzung der Worte einsetzte.<br />
„Trotz ihrer Intimität wirken die Chorsätze im geschlossenen Klang des Ensembles geradezu<br />
überwältigend“. aus: FONO FORUM I 12/2009<br />
Johannes Brahms<br />
Zigeunerlieder<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
Sechs Lieder im Freien zu<br />
singen op. 48 & 59<br />
Bei Liszts klingender Heiland-Biographie ist die Rolle des Orchesters auf eine in der Geschichte<br />
des Oratoriums beispiellosen Weise aufgewertet und lässt immer wieder erkennen, dass Liszt<br />
der „Erfinder“ der sinfonischen Dichtung war.<br />
Die Hörer erwartet Fortschrittliches zwischen Total-Chromatik und Ganztönigkeit, archaisierende<br />
a cappella-Sätze und „neudeutsche“ Orchesterpracht, theatralischer Pomp und franziskanische<br />
Schlichtheit, Banales und Visionäres.*<br />
Franz Liszt<br />
Christus<br />
Oratorium für Soli, Chor, Orgel und<br />
Orchester<br />
EuropaChorAkademie<br />
McCarthy I Volle I Alder I Kaldewei I Heil<br />
Joshard Daus<br />
EuropaChorAkademie<br />
Groethuysen<br />
Joshard Daus<br />
EuropaChorAkademie<br />
Jenaer Philharmonie<br />
Kostenko I Brillembourg I Dewald I Salter<br />
Kardinal Lehmann<br />
Joshard Daus<br />
JOSHARD DAUS &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
JOSHARD DAUS &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
JOSHARD DAUS &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
Bestellnummer: GC09261<br />
EAN: 4260158915267<br />
Bestellnummer: GC10311<br />
EAN: 4260191310319<br />
2 CD Set<br />
Bestellnummer: GC10341<br />
EAN: 4260191310340<br />
Europäische Weihnachtschöre<br />
Chormusik a cappella<br />
Vokale Festtagsmusik aus Europa von<br />
Schumann, Naujalis, Mendelssohn<br />
Bartholdy, Rheinberger, Britten u. a.<br />
J. S. Bach<br />
Messe h-Moll<br />
Deutsche Romantik<br />
Chorlieder<br />
Rheinberger | Schuhmann | Brahms<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
Unter Leitung von Joshard Daus (mit den Gastdirigenten Wiesław Delimat und Ovilas Gylys)<br />
legt die EuropaChorAkademie bereits die zweite Sammlung mit stimmungsvoller Chormusik<br />
zur Weihnachtszeit vor.<br />
Atmosphärische Weihnachtsmusik neu entdeckt. Meisterliche a cappella-Werke von Mendelssohn,<br />
Schumann, Naujalis, Britten und vielen anderen.<br />
Grenzüberschreitend, festlich, authentisch. Vokale Festtagsmusik, die berührt.<br />
Prädikat: Besonders zu empfehlen!<br />
EuropaChorAkademie<br />
Joshard Daus<br />
Wiesław Delimat<br />
Povilas Gylys<br />
Unter der Leitung von Joshard Daus entstand mit der EuropaChorAkademie, dem Stuttgarter<br />
Kammerorchester und einem herausragenden Solistenensemble eine neue, bemerkenswerte<br />
Einspielung dieses Ausnahmewerkes.<br />
Die vorliegende Aufnahme entfaltet eine faszinierende Klanglichkeit, die eine gut ausbalancierte<br />
Mischung aus historischer Tradition und moderner Interpretation in den Mittelpunkt stellt. Der<br />
junge, international besetzte Chor agiert frisch und mit spürbarer Sinnlichkeit und erzielt gemeinsam<br />
mit dem Stuttgarter Kammerorchester einen harmonischen Gesamtklang.<br />
EuropaChorAkademie<br />
Stuttgarter Kammerorchester<br />
Wilsberg Lund | Brillenbourg | Süß | Nolte<br />
Joshard Daus<br />
Nach den „Zigeunerliedern“ von Brahms und Mendelssohns „Sechs Lieder im Freien zu singen“<br />
- eine Veröffentlichung von <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong>, die begeisterte Kritiken erhalten hat - legt die EuropaChorAkademie<br />
mit dem Programm „Deutsche Romantik I Chorlieder“ ihre zweite Produktion<br />
mit romantischer Chorliteratur a cappella vor.<br />
Mit Werken von Rheinberger („Fünf Lieder für gemischten Chor op. 31“), Schumann<br />
(„Zigeunerleben op. 29 Nr. 3“) und den „Sieben Liedern op. 62“ von Brahms stehen die Epoche<br />
prägende Komponisten im Mittelpunkt dieser Aufnahme.<br />
EuropaChorAkademie<br />
Joshard Daus<br />
NEU<br />
NEU<br />
Erhältlich ab Februar 2011<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 49
JOSHARD DAUS &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
JOSHARD DAUS &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
vocal<br />
vocal<br />
50 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Bestellnummer: GC10401<br />
EAN: 4260158915403<br />
Bestellnummer: GC10331<br />
EAN: 4260158915335<br />
5 CD-Box<br />
Chormusik verbindet die Welt - die EuropaChorAkademie.<br />
Junge, sängerisch exzellent ausgebildete Menschen werden über die gemeinsame Arbeit aus<br />
der ganzen Welt zusammengeführt, überwinden zusammen Grenzen und lassen auf diesem<br />
Kontinent einen einzigartigen Klangkörper entstehen, der sich durch seine homogene und jugendliche<br />
Klangfarbe auszeichnet.<br />
Die vorliegende Compilation dokumentiert als repräsentativer Querschnitt die außerordentliche<br />
Vielfalt und Qualität der EuropaChorAkademie. Bekanntes, Populäres und selten Gehörtes - die<br />
Bandbreite des Repertoires reicht von Bach, Mozart, Brahms, Mendelssohn und Verdi über<br />
Ravel, Berlioz bis zu Poulenc und Villa-Lobos.<br />
Choral Highlights<br />
Mozart | Mendelssohn | Berlioz | Verdi<br />
Brahms u. a.<br />
Meilensteine der Chorsinfonik auf einer ungewöhnlichen 5-CD-Box. Die Zusammenstellung<br />
der hier vorliegenden Aufnahmen ist ebenso eine Qualität dieser Box wie die künstlerischen<br />
Interpretationen selbst.<br />
Mozart, Verdi, Haydn, Brahms,<br />
Mendelssohn, Strawinsky u.a.<br />
Choral Masterpieces<br />
Mozart | Verdi | Haydn | Brahms<br />
Mendelssohn | Strawinsky u. a.<br />
EuropaChorAkademie<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
MendelssohnSymphonia u. a.<br />
Joshard Daus | <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
Bramwell Tovey | Plácido Domingo<br />
EuropaChorAkademie<br />
Joshard Daus | <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
Plácido Domingo | Michael Gielen<br />
NEU<br />
Erhältlich ab Januar 2011<br />
NEU<br />
Erhältlich ab April 2011<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 51
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
vocal<br />
vocal<br />
plácido domingo<br />
Musik ist das Element, in dem Plácido Domingo<br />
lebt. Er gilt als »der größten Opernsänger<br />
der neueren Zeit« (The Guardian),<br />
trat in über 130 Rollen auf und hat mehr<br />
als 100 Aufnahmen eingespielt. Neben<br />
dem Gesang hat er schon früh mit dem<br />
Dirigieren begonnen, eine Passion, die ihn<br />
sein Leben lang begleitet. Sein Pultdebüt<br />
gab er bereits 1973 mit „La Traviata“ an<br />
der New York City Opera. Der Musik in<br />
verschiedenen Funktionen dienen zu können,<br />
ist Plácido Domingo ein Herzensanliegen. Dazu gehört<br />
auch die uneigennützige Förderung junger Talente;<br />
Michael Gielen<br />
Michael Gielen wurde 1927 in Dresden geboren<br />
und emigrierte 1940 mit seiner Familie<br />
nach Argentinien. Er zählt bedeutende<br />
Künstler zu seinen nahen Verwandten:<br />
Sein Vater war ein namhafter Regisseur<br />
und Direktor des Wiener Burgtheaters; sein<br />
Onkel, der Pianist und Komponist Eduard<br />
Steuermann, war ein Schüler Busonis und<br />
Schönbergs. Michael Gielen studierte in<br />
Buenos Aires (Philosophie, Klavier, Theorie,<br />
Komposition). Seine Karriere begann er<br />
als Korrepetitor am Teatro Colón. 1949 brachte er, noch<br />
in Buenos Aires, das gesamte Klavierwerk von Arnold<br />
Schönberg zur Aufführung. Nach Europa zurückgekehrt,<br />
wurde er 1950 Korrepetitor und Dirigent an der Wiener<br />
Staatsoper. Von dieser Zeit an entfaltete sich mehr und<br />
mehr seine Tätigkeit als Konzertdirigent. 1960 wurde Michael<br />
Gielen zum musikalischen Leiter der Königlichen<br />
Oper in Stockholm und 1968 zum Chefdirigent des Belgischen<br />
Nationalorchesters berufen. Später leitete er bis<br />
zum Jahr 1975 die Niederländische Oper. Er hat als Gast<br />
die Mehrzahl der bedeutenden Orchester Europas dirigiert;<br />
von 1978 bis 1981 war er „Chief guest conductor“<br />
des BBC Symphony Orchestra in London. Auslands-tourneen<br />
führten ihn nach Australien, Japan und in die Vereinigten<br />
Staaten, wo er mit Beginn der Saison 1980/81 die<br />
Position des „Music Director“ des Cincinnati Symphony<br />
Orchestra Übernahm. Von 1977 bis 1987 war Michael<br />
Gielen Direktor der Frankfurter Oper und Generalmusik-<br />
52 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
so wird aus dem erfahrenen Musiker, der<br />
Domingo auf verschiedenen Gebieten ist,<br />
auch ein wichtiger Impulsgeber für die Zukunft.<br />
„Mit jungen Musikern zu arbeiten<br />
gehört für mich zu den wichtigsten Aufgaben.<br />
Wenn man seit so vielen Jahren musikalisch<br />
aktiv ist, kann man den jungen<br />
Menschen viel von seinen Erfahrungen<br />
mitgeben. Mit ihnen zu arbeiten, bedeutet<br />
für mich eine große Bereicherung“, sagte<br />
Plácido Domingo in einem Interview, das<br />
er anlässlich dieser Aufnahme gegeben hat.<br />
Foto: ©SWR/Jacques Lévesque<br />
direktor der Stadt Frankfurt. An der Hochschule<br />
‘’Mozarteum“ in Salzburg leitete er<br />
von 1987 bis 1995 die Klasse für Dirigieren.<br />
Mit Beginn der Spielzeit 1986/87<br />
übernahm Michael Gielen die Stelle des<br />
Chefdirigenten des SWR Sinfonieorchesters<br />
Baden-Baden und Freiburg. Innerhalb<br />
eines breiten Repertoires, das sich von<br />
Bach bis zur zeitgenössischen Avantgarde<br />
erstreckt, setzte er Schwerpunkte bei zyklischen<br />
Aufführungen und Einspielungen<br />
der Sinfonien von Beethoven und Mahler. Unter seiner<br />
Leitung gastierte das Orchester unter anderem bei den<br />
Salzburger Festspielen, beim Festival d’ Automne in Paris,<br />
beim Edinburgh International Festival, bei den Berliner<br />
Festwochen, in der New Yorker Carnegie Hall sowie auf<br />
zahlreichen anderen international bedeutenden Konzertbühnen.<br />
Von 1999 bis zum Ende der Saison 2006/07<br />
war er ständiger Gastdirigent des SWR Sinfonieorchesters<br />
Baden-Baden und Freiburg, außerdem „Principal guest<br />
conductor“ an der Deutschen Staatsoper Berlin Unter den<br />
Linden. 2002 wurde Michael Gielen mit dem „Cannes<br />
Classical Lifetime Achievement Award“ für sein Lebenswerk<br />
geehrt und anlässlich seines 75. Geburtstages vom<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg zum<br />
Ehrendirigenten auf Lebenszeit ernannt. 2008 wurde er<br />
mit dem „Faust“ Theater-preis für seine großartigen Verdienste<br />
um die zeitgenössische Musik und das Musiktheater<br />
in Deutschland ausgezeichnet. Auszug aus <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> 08041<br />
PLáCIDO DOMINGO &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
PLáCIDO DOMINGO &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
MICHAEL GIELEN &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
Bestellnummer: GC08011<br />
EAN: 4260158915014<br />
Bestellnummer: GC08012<br />
EAN: 4260158919012<br />
DVD<br />
Bestellnummer: GC08041<br />
EAN: 4260158915045<br />
Verdi schrieb seine Totenmesse zur ersten Wiederkehr des Todestages des Dichters und Schriftstellers<br />
Alessandro Manzoni im Jahre 1874. Angesichts der Dramatik, Farbigkeit und „Italianità“<br />
dieser Musik kam sogleich – vor allem in Deutschland – das Wort von der „geistlichen Oper“<br />
auf. Opern-Verächter sprachen gar zweideutig von „Verdis bester Oper“.<br />
The Youth Orchestra of the Americas, ein multikulturelles Orchester von Weltklasseformat, das<br />
110 junge Musiker aus Nord- und Südamerika vereint, wird geleitet von Plácido Domingo: 200<br />
junge Menschen aus 28 Nationen vereint in der Sprache der Musik! Neben namhaften Solisten<br />
singt die EuropaChorAkademie unter der Leitung von Joshard Daus.<br />
Giuseppe Verdi<br />
Messa da Requiem<br />
Verdi schrieb seine Totenmesse zur ersten Wiederkehr des Todestages des Dichters und Schriftstellers<br />
Alessandro Manzoni im Jahre 1874. Angesichts der Dramatik, Farbigkeit und „Italianità“<br />
dieser Musik kam sogleich – vor allem in Deutschland – das Wort von der „geistlichen Oper“<br />
auf. Opern-Verächter sprachen gar zweideutig von „Verdis bester Oper“.<br />
The Youth Orchestra of the Americas, ein multikulturelles Orchester von Weltklasseformat, das<br />
110 junge Musiker aus Nord- und Südamerika vereint, wird geleitet von Plácido Domingo: 200<br />
junge Menschen aus 28 Nationen vereint in der Sprache der Musik! Neben namhaften Solisten<br />
singt die EuropaChorAkademie unter der Leitung von Joshard Daus.<br />
Giuseppe Verdi<br />
Messa da Requiem<br />
Die „Nelson-Messe“ ist Haydns einzige in einer Molltonart, und es ist seine Ernsteste. „Missa<br />
in Angustiis“ hat er sie selbst genannt, also „Messe in Bedrängnis“. Dennoch oder gerade deshalb<br />
ist die vom Haydn-Forscher Robbins Landon als „Vokalsinfonie“ charakterisierte „Nelson-<br />
Messe“ eine der am häufigsten aufgeführten Haydn-Messen.<br />
1795 komponiert, ist die 103. Sinfonie in Es-Dur „mit dem Paukenwirbel“ von Michael Gielen<br />
die zweitletzte, die Haydn geschaffen hat. Uraufgeführt am 2. März im selben Jahr, zählt sie<br />
zu den berühmten Londoner Sinfonien. „Da mir Gott ein fröhliches Herz gegeben hat, so wird<br />
er mir schon verzeihen, wenn ich ihm auch fröhlich diene“ (Joseph Haydn). Zumindest eine<br />
Messe war diesem Vorwurf nie ausgesetzt – die des Jahres 1798 mit dem gängigen Untertitel<br />
„Nelson-Messe“. *<br />
Joseph Haydn<br />
„Nelson-Messe“<br />
Sinfonie Nr. 103<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
EuropaChorAkademie<br />
Youth Orchestra of the Americas<br />
Gallardo-Domâs | Brillenbourg | Berti<br />
Abdrazákov<br />
Plácido Domingo<br />
EuropaChorAkademie<br />
Youth Orchestra of the Americas<br />
Gallardo-Domâs | Brillenbourg | Berti<br />
Abdrazákov<br />
Plácido Domingo<br />
EuropaChorAkademie<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
Lind | Danz | Taylor | Hagen<br />
Michael Gielen<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 53
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
vocal<br />
vocal<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
Foto: Marco Borggreve<br />
canegra“, „Louise“, „La Traviata“, „Ariane<br />
et Barbe-Bleue“, „Wozzeck, „Fidelio“ und<br />
SYLVAIN<br />
die Uraufführung von Boesmans’ „Yvonne,<br />
princesse de Bourgogne“.<br />
Neben seiner Tätigkeit als Operndirigent<br />
arbeitet er als Konzertdirigent mit allen<br />
führenden Orchestern, so u.a. mit den<br />
CAMBRELING &<br />
Der Dirigent <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> wurde<br />
1948 in Amiens/ Frankreich geboren. Seine<br />
Ausbildung erhielt er am Pariser Konservatorium.<br />
1971 wurde er Posaunist beim Orchestre<br />
Symphonique de Lyon und an der<br />
Opéra Nouveau Lyon, wo er von 1975 bis<br />
1981 Stellvertretender Musikdirektor war.<br />
1976 holte ihn Pierre Boulez als ständigen<br />
Gastdirigenten des „Ensemble InterContemporain“<br />
nach Paris. 1981 ernannte ihn<br />
Gérard Mortier zum Generalmusikdirektor<br />
des Brüsseler Théâtre de la Monnaie, wo <strong>Cambreling</strong> 40<br />
Neuinszenierungen mit Regisseuren wie Luc Bondy, Patrice<br />
Chéreau, Karl-Ernst Herrmann, Peter Mussbach und<br />
Herbert Wernicke betreute.<br />
Bei den Salzburger Festspielen dirigiert <strong>Cambreling</strong> seit<br />
1985. Neuproduktionen wie Debussys „Pelléas et Mélisande“<br />
(Regie: Robert Wilson), Janáceks „Katia Kabanova“<br />
(Regie: Christoph Marthaler), „La Damnation de<br />
Faust“ sowie „Les Troyens“ von Berlioz, Mozarts „Le<br />
Nozze di Figaro“ und Lachenmanns „Das Mädchen mit<br />
den Schwefelhölzern“ sowie die Uraufführung von Berios<br />
„Cronaca de Luogo“ standen unter seiner Leitung.<br />
Von 1993 bis 1997 war er Intendant und Generalmusikdirektor<br />
der Oper Frankfurt und künstlerischer Leiter der<br />
Konzerte der Frankfurter Museumsgesellschaft.<br />
Neuproduktionen in dieser Zeit waren „Wozzeck“, „Don<br />
Giovanni“, „Le Nozze di Figaro“ (Regie: Peter Mussbach),<br />
„Der Ring des Nibelungen“ (Regie: Herbert Wernicke) sowie<br />
„Idomeneo“ (Regie: Johannes Schütz). Mit Christoph<br />
Marthaler entstanden bedeutende Produktionen: Debussys<br />
„Pelléas et Mélisande“ (1994), Verdis „Luisa Miller“<br />
(1996) und Beethovens „Fidelio“ (1997).<br />
Gastspiele führten ihn an die Metropolitan Opera, die<br />
Mailänder Scala und an die Wiener Staatsoper. 1998<br />
dirigierte er Kurt Weills „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“<br />
an der Chicago Lyrical Opera. In der Saison<br />
2003/04 dirigierte er u.a. „Jenufa“ am Théâtre du Châtelet,<br />
die Uraufführung „Die schöne Wunde“ von Georg<br />
Friedrich Haas bei den Bregenzer Festspielen, „St. François<br />
d’Assise“ und „La Damnation de Faust“ bei der 1.<br />
Ruhrtriennale, außerdem „Die Sache Makropulos“ an<br />
der Staatsoper Stuttgart. An der Opéra National de Paris<br />
leitete er seit 2004 verschiedene Opernaufführungen, so<br />
z.B. „Pelléas et Mélisande“, „La Clemenza di Tito“, „Don<br />
Gioivanni“, „Die Liebe zu den drei Orangen“ „Simone Boc-<br />
54 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Wiener und Berliner Philharmonikern, dem<br />
Cleveland Orchestra, Los Angeles Philharmonic<br />
Orchestra, Cincinnati Symphony<br />
und Montreal Symphony Orchestra, dem<br />
Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, dem Oslo Philharmonic<br />
Orchestra, dem BBC Symphony Orchestra, den<br />
Rundfunkorchestern in Stockholm (SR), Kopenhagen<br />
(DR), Hamburg (NDR), Köln (WDR) und München (BR),<br />
Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, der Tschechischen<br />
Philharmonie, dem Orchestre de Paris, der Staatskapelle<br />
Dresden, den Bamberger Sinfonikern, dem Deutschen<br />
Sinfonie-Orchester Berlin, dem Ensemble Modern<br />
und dem Klangforum Wien, dessen erster Gastdirigent er<br />
von 1997 bis 2004 war.<br />
Seit 1999 ist <strong>Cambreling</strong> Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters<br />
Baden-Baden und Freiburg. Er verfügt über<br />
ein Repertoire, das sich vom Barock bis zur Neuen Musik<br />
erstreckt und mehr als 70 Opern sowie über 400 Konzertwerke<br />
umfasst. Bekannt ist er für seine Programmgestaltung<br />
und als ein überzeugender Anwalt zeitgenössischer<br />
Musik, wie seine Arbeit mit seinem Orchester exemplarisch<br />
zeigt. Konzeptionell durchdachte Programme kontrastieren<br />
klassisch-romantisches Repertoire mit Neuer<br />
Musik oder schlagen historische Bögen vom Barock bis<br />
zur Avantgarde; große Konzertprojekte stellen verschiedene<br />
Programme unter einen thematischen Zusammenhang.<br />
Von der Zeitschrift „Opernwelt“ wurde <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
bereits zweimal zum Dirigenten des Jahres gewählt<br />
(1993/94 und 2000) und die Oper Frankfurt wurde unter<br />
seiner Leitung zum Opernhaus des Jahres 1995/96 ernannt.<br />
2009 bekam er den „ECHO Klassik“ als Dirigent<br />
des Jahres für die Einspielung der Orchesterwerke Olivier<br />
Messiaens, die darüber hinaus mit dem Jahrespreis der<br />
deutschen Schallplattenkritik und dem MIDEM Classical<br />
Award 2010 ausgezeichnet wurde. Außerdem ist er Träger<br />
des Europäischen Dirigentenpreises in Anerkennung seines<br />
Engagements für die Musik der Gegenwart. Seit 2002<br />
hat er an der Johannes-Gutenberg Universität Mainz eine<br />
Professur für Dirigieren inne. Auszug aus <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> 08034<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
SYLVAIN CAMBRELING &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
SYLVAIN CAMBRELING &<br />
COLLEGIUM VOCALE GENT<br />
Bestellnummer: GC08034<br />
EAN: 4260158915038<br />
2 SACD Set<br />
(Super Audio CD)<br />
Bestellnummer: GC08081<br />
EAN: 4260158915083<br />
Bestellnummer: GC08181<br />
EAN: 4260158915182<br />
Hector Berlioz<br />
Grande Messe des Morts<br />
Chormusik des<br />
20. Jahrhunderts<br />
Dusapin | Strawinsky | Dallapiccola<br />
Claude Debussy<br />
Le Martyre de Saint-Sébastien<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
Wunder an Klangdiskretion hat Berlioz erfunden – und Klangeruptionen gewagt, wie sie die<br />
Welt noch nicht erlebt hatte. Beides findet man aufs Eindrucksvollste in seiner „Grande Messe<br />
des Morts“. Keine stillen Exequien waren es, die da am 5. Dezember 1837 im Invalidendom<br />
uraufgeführt wurden, sondern ein monumentales öffentliches Ritual mit einem 210-köpfigen<br />
Chor (Berlioz hätte allerdings „sieben- oder achthundert“ vorgezogen), einem Orchester aus<br />
190 Musikern, darunter mehr als 100 Streicher, zwölf Hörner und 16 Pauken. Vier Fernorchester<br />
simulierten die Quadrophonie des Jüngsten Gerichts. *<br />
EuropaChorAkademie<br />
Paul Groves<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
„Meine Messe wurde nicht für den Konzertsaal komponiert sondern für die Kirche“ hatte Strawinsky<br />
gesagt und war entsprechend entsetzt, als Ernest Ansermet sie ausgerechnet in einem<br />
Opernhaus, nämlich der Mailänder Scala, uraufführte. Die „Messe für gemischten Chor und<br />
doppeltes Bläserquintett“ gehört zu den wenigen Stücken Strawinskys, die ohne Auftrag entstanden.<br />
Sie ist das Werk eines 65jährigen, steht am Beginn seines Spätstils und ist von entsprechend<br />
asketischer Klanglichkeit. Mit „Granum Sinapis“ von Pascal Dusapin (*1955) und<br />
den „Canti di Prigionia“ von Luigi Dallapiccola (1904 - 1975) legt die EuropaChorAkademie<br />
gemeinsam mit Mitgliedern der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und dem Mannheimer<br />
Schlagwerk unter der Leitung von <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> zwei weitere Schlüsselwerke der<br />
Chorliteratur des 20. Jahrhunderts vor. *<br />
EuropaChorAkademie<br />
Members of Der Deutschen Kammerphilharmonie<br />
Bremen | Mannheimer Schlagwerk<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
Das „Martyrium des Heiligen Sebastian“, 1911 in Paris uraufgeführt, wird als eines der Schlüsselwerke<br />
aus Debussys letzten Jahren eingestuft. Über die Musik war die Meinung stets ungeteilt:<br />
Sie gehört zu den geheimnisvollsten, kostbarsten, zukunftsweisenden Kompositionen des<br />
„musicien francais“. Aber der Text des fürstlichen Literaten, Soldaten, Fliegers, Erotomanen<br />
und späteren Mussolini-Anhängers D’Annunzio gilt als unrettbar: Nicht nur, weil er an die vier<br />
Stunden dauert, sondern weil er ein Fin-de-siècle-Produkt ist, das den symbolistischen Kitsch<br />
mehr als nur streift. Er wird bei den – seltenen – Aufführungen bzw. Aufnahmen auf ein Mindestmaß<br />
heruntergekürzt. Der Dirigent dieser Aufnahme, <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> hat deshalb den<br />
Schriftsteller und Büchner-Preisträger Martin Mosebach beauftragt, den frommen Legenden um<br />
den schönen Heiligen eine neue literarische Gestalt zu geben. *<br />
Collegium Vocale Gent<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
Grant Murphy | Pecková | Stutzmann | Lyssewski<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 55
SYLVAIN CAMBRELING &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
SYLVAIN CAMBRELING &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
SYLVAIN CAMBRELING &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
vocal<br />
vocal<br />
56 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Bestellnummer: GC08131<br />
EAN: 4260158915137<br />
2 CD Set<br />
Bestellnummer: GC08171<br />
EAN: 4260158915175<br />
2 CD Set<br />
Bestellnummer: GC09211<br />
EAN: 4260158915212<br />
Im 1854 uraufgeführten Oratorium „L’Enfance du Christ“ verbindet Berlioz dramatisch wirksam<br />
Gestaltungsmittel des geistlichen Oratoriums mit opernhaften Stilelementen. Berlioz blickt<br />
nach vorne, gewichtet feinsinnig Neuerungen, die der Komposition vielfältige Färbungen und<br />
Schattierungen verleihen.<br />
Das Oratorium wurde schnell ein europäischer Erfolg, was dem misstrauischen, selbstquälerischen,<br />
ja keineswegs erfolgsverwöhnten Komponisten nun auch wieder nicht recht war. Er<br />
argwöhnte – und die Rezensenten-Meinungen bestätigten ihn darin – man applaudiere seinem<br />
Werk vor allem, weil er seinen Stil so deutlich vereinfacht und die Mittel reduziert habe, also<br />
endlich „zur Vernunft gekommen“ sei. *<br />
Hector Berlioz:<br />
L’ Enfance du Christ<br />
Gerade die Chöre hat Schumann in seinem weltlichen Oratorium „Das Paradies und die Peri“<br />
reich bedacht, sowohl was die Satztechnik angeht als auch die sehr unterschiedlichen Ausdrucksbereiche<br />
und Stimmkombinationen: Es gibt reine Frauen- und Männerchöre, Doppelchöriges,<br />
Antiphonisches zwischen Soli und Chor, Fugen im Händel-Tonfall, Scherzi mit einer Hommage<br />
an Freund Mendelssohn, Idylle, Kriegsszene und Drama. Eine große Flexibilität, die sich<br />
auch in den Solostimmen wieder findet.<br />
Die Einspielung „Das Paradies und die Peri“ unter <strong>Cambreling</strong> ist ein Glücksfall für dieses Werk,<br />
dessen Lyrismus inspirierte Stimmen fordert um den hohen Ton inniger Beseeltheit glaubwürdig<br />
zu vermitteln. *<br />
Robert Schumann<br />
Das Paradies und die Peri<br />
Frank Martin schrieb die ersten fünf Teile der „Messe pour double choeur a cappella“ im Jahr<br />
1922, lieferte das „Agnus Dei“ vier Jahre später nach - und ließ das fertige Stück dann vier<br />
Jahrzehnte in der Schublade ruhen. <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> widmet sich auf der vorliegenden Einspielung<br />
diesem Ausnahmewerk der modernen Chorliteratur. Der Ruhm von Villa-Lobos nahm<br />
den Umweg über Paris, wo die Auditorien der 20er Jahre großen Gefallen fanden an seinen<br />
Versuchen, europäische Modernismen mit latein-amerikanischer Folklore zu verbinden. Ein populärer<br />
Zyklus in Villa-Lobos’ beispiellos umfangreichem Oeuvre sind die „Bachianas Brasileiras<br />
Nr. 9“. Poulenc hegte für „Figure humaine“ eine „ganz besondere Zärtlichkeit.“ Nur im Falle<br />
dieses Stücks verließ ihn seine sprichwörtliche Bescheidenheit. „Wäre die Ausführung nicht so<br />
schwierig“ meinte er, „die Kantate würde auf der ganzen Welt gesungen...!<br />
Chormusik des<br />
20. Jahrhunderts II<br />
Martin I Villa-Lobos I Poulenc<br />
EuropaChorAkademie<br />
Orchestre Philharmonique du Luxembourg<br />
Henschel | Beuron | Rouillon | Bretz<br />
Martin-Bonnet<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
Kringelborn | Jansen | Pecková | Homberger<br />
Karasiak | Braun<br />
EuropaChorAkademie<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
EuropaChorAkademie<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
SYLVAIN CAMBRELING &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
Bestellnummer: GC10351<br />
EAN: 4260191310357<br />
Carl Orff<br />
Catulli Carmina<br />
Igor Strawinsky<br />
Les Noces<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
zu: Strawinsky I Les Noces: Die Grundlage des Werkes bilden die russische Volksmusik und<br />
ihre typischen Rhythmen, die thematische Gestaltung wurde den Hochzeitsriten Russlands<br />
entnommen. Das gesamte Werk ist durch eine folkloristische Exotik geprägt.*<br />
zu: Orff I Catulli Carmina: Mit der szenischen Kantate „Carmina burana“ , 1937 in uraufgeführt,<br />
hatte Orff einen Stil erreicht, dem er treu bleiben sollte: kaum Harmonik, sondern primitive<br />
modale Klangformen, deren vitale Grundlage der Rhythmus ist. „Catulli Carmina“ , vor<br />
„Carmina burana“ begonnen, bildet mit „Trionfo di Afrodite“ den zweiten Teil des Tryptychons<br />
„I Trionfi“. Die EuropaChorAkademie, das Mannheimer Schlagwerk und zahlreiche Solisten<br />
agieren unter der Leitung von <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong>.<br />
EuropaChorAkademie | Mannheimer Schlagwerk<br />
Mc Carthy | Dasch | Brillembourg | Briend<br />
Cojoariu<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
NEU<br />
Erhältlich ab März 2011<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 57
SYLVAIN CAMBRELING &<br />
SWR SINFONIEORCHESTER<br />
SYLVAIN CAMBRELING &<br />
SWR SINFONIEORCHESTER<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
symphonia<br />
symphonia<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> verfügt über ein Repertoire,<br />
das sich vom Barock bis zur Neuen<br />
Musik erstreckt und mehr als 70 Opern sowie<br />
über 400 Konzertwerke umfasst.<br />
Bekannt ist er vor allem für seine ideenreiche<br />
Programmgestaltung und als ein überzeugender<br />
Anwalt zeitgenössischer Musik.<br />
Konzeptionell durchdachte Programme<br />
kontrastieren klassisch-romantisches Repertoire<br />
mit Neuer Musik oder schlagen<br />
historische Bögen vom Barock bis zur<br />
Avantgarde; große Konzertprojekte stellen verschiedene<br />
Programme unter einen thematischen Zusammenhang.<br />
58 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Bestellnummer: GC08151<br />
EAN: 4260158915151<br />
Bestellnummer: GC08061<br />
EAN: 4260158915069<br />
Bei <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> liegt eine Vielzahl unterschiedlichster<br />
Veröffentlichungen aus<br />
dem vokalen und sinfonischen Repertoire<br />
unter der Leitung von <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
vor, welche die große Bandbreite des Repertoires<br />
nachhaltig dokumentieren. Der<br />
Bogen spannt sich von Bruckner, Schumann,<br />
Debussy, Berlioz und Mozart bis zu<br />
Dusapin und Villa-Lobos, um nur einige zu<br />
nennen. Weitere Informationen zu <strong>Sylvain</strong><br />
<strong>Cambreling</strong> und seinen Aufnahmen finden<br />
Sie ab Seite 54 in diesem Magazin.<br />
Auszug aus <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> 08034<br />
Wollte man eine Sinfonie benennen, in der der Übergang von der heiteren Gesellschafts- zur<br />
individuellen Ausdruckskunst auskomponiert wird, könnte die Wahl leicht auf die Sinfonie B-<br />
Dur KV 319 fallen, deren Galanterie und Serenadenton in der Durchführung des Kopfsatzes<br />
plötzlich verschwindet, wenn das berühmte Fugen-Finalthema aus der Jupiter-Sinfonie hier<br />
schon ernst und kontrapunktisch auf den Plan tritt.<br />
Für vorliegende CD hat <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und<br />
Freiburg zudem die 1782 entstandene Sinfonie Nr. 35 D-Dur KV 385 „Haffner“ und die Sinfonie<br />
Nr. 38 D-Dur KV 504 „Prager“ aus dem Jahr 1786 eingespielt. *<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Sinfonien Nr. 33, Nr. 35 „Haffner“,<br />
Nr. 38 „Prager“<br />
Zwei populäre Stücke bilden den Schwerpunkt der vorliegenden CD. Ravels „Bolero“ und Mussorgskijs<br />
„Bilder einer Ausstellung“ in der Orchestrierung von Maurice Ravel interpretiert von<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> stehen im Zentrum dieser Veröffentlichung. Abgerundet wird diese Einspielung<br />
durch die beiden Ravel-Kompositionen „Valses nobles et sentimentales“ (1911) und „Don<br />
Quichotte à Dulcinée“ (1932 – 33).<br />
Schon mit Ravels frühen Orchesterwerken hat der Franzose eine Stufe künstlerischer Perfektion<br />
und formaler Makellosigkeit erreicht, die alle seine Werke auszeichnet: Raffinement und kühldistanzierte<br />
Artistik, Eleganz und Präzision dienten Ravel als Sicherung gegen die Schaustellung<br />
persönlicher Empfindungen. *<br />
Maurice Ravel<br />
Bolero | Valses nobles et sentimentales<br />
Don Quichotte à Dulcinée<br />
Modest Mussorgskij<br />
Maurice Ravel<br />
Bilder einer Ausstellung<br />
Foto: Marco Borggreve<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
Olaf Bär<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
SYLVAIN CAMBRELING &<br />
SWR SINFONIEORCHESTER<br />
SYLVAIN CAMBRELING &<br />
SWR SINFONIEORCHESTER<br />
SYLVAIN CAMBRELING &<br />
SWR SINFONIEORCHESTER<br />
Bestellnummer: GC09241<br />
EAN: 4260158915243<br />
Bestellnummer: GC09251<br />
EAN: 4260158915250<br />
Bestellnummer: GC09231<br />
EAN: 4260158915236<br />
Anton Bruckner<br />
Sinfonie Nr. 6<br />
Anton Bruckner<br />
Sinfonie Nr. 9<br />
Anton Bruckner<br />
Sinfonie Nr. 4 „Romantische“<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
Die Sechste hat Bruckner, vielleicht vor allem des Reimes willen, seine „keckste“ genannt. In<br />
der Tat weicht sie in mancher Hinsicht von den sie umgebenden Sinfonien Bruckners ab, vor<br />
allem, was die relative Kürze bzw. formale Straffheit angeht und eine gelegentlich kammermusikalische<br />
Machart. *<br />
„Diese drei Bruckner-Sinfonien (Sinfonie Nr. 6, 9 und 4)“ so urteilte pizzicato (Ausgabe Nr.<br />
205-09I2010) „werden in brilliant gespielten und immer spannenden Interpretationen vorgelegt“.<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
Die Sinfonie Nr. 9 von Anton Bruckner hat der gläubige Katholik, „dem lieben Gott“ gewidmet.<br />
Die Erlauchtheit dieser Musik und die bewegenden biographischen Beziehungen, der Ton des<br />
Abschiednehmens und der Abkehr vom Diesseits, lassen Begegnungen mit dem Stück stets zu<br />
einem besonderen Ereignis werden. *<br />
Das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg spielt unter Leitung von <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong>.<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
Immer steht man bei Anton Bruckner vor dem Rätsel, dass dieser naive und gehemmte Mann,<br />
den manche Anekdote als Fast-Trottel hinstellen möchte, in der Verwendung kompositorischer<br />
Mittel höchst fortschrittlich und auf der Höhe seiner Zeit war. *<br />
Sinfonie Nr. 4 „Romantische“ - eine der beliebtesten Sinfonien von Anton Bruckner. <strong>Sylvain</strong><br />
<strong>Cambreling</strong> dirigiert das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg.<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 59
SYLVAIN CAMBRELING &<br />
SWR SINFONIEORCHESTER<br />
SYLVAIN CAMBRELING &<br />
SWR SINFONIEORCHESTER<br />
SYLVAIN CAMBRELING &<br />
SWR SINFONIEORCHESTER<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
symphonia<br />
symphonia<br />
60 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Bestellnummer: GC09221<br />
EAN: 4260158915229<br />
Bestellnummer: GC10301<br />
EAN: 4260158915304<br />
Bestellnummer: GC10321<br />
EAN: 4260158915328<br />
4 CDs im Schuber<br />
Joseph Haydn ist ein Komponist, der in jeder Generation neu „entdeckt“ wird. Alle zwanzig,<br />
dreißig Jahre bejammern Musiker und Musikwissenschaftler, dass er ein „unbekannter Klassiker“<br />
sei.<br />
Ein Pariser Rezensent hat hellhörig ein besonderes Merkmal von Haydns kompositorischer<br />
Qualität herausgehoben: „Wie gut versteht er sich darauf, einem einzigen Thema die reichsten<br />
und verschiedenartigsten Entwicklungen abzugewinnen, im Gegensatz zu den sterilen Komponisten,<br />
die dauernd von einem Thema zum andern übergehen, weil sie nicht imstande sind,<br />
einen Gedanken in variierter Gestalt darzustellen und deshalb mechanisch und geschmacklos<br />
Effekte ohne inneren Zusammenhalt anhäufen.“ * Das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden<br />
und Freiburg spielt unter Leitung von <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong>.<br />
Joseph Haydn<br />
Sinfonie „La Chasse“ Nr. 73<br />
Sinfonie „Lamentatione“ Nr. 26<br />
Sinfonie „L’Ours“ Nr. 82<br />
Die siebte Sinfonie war Bruckners Durchbruch zu Ruhm und Erfolg, wobei noch wichtiger als<br />
die Leipziger Uraufführung die Münchner Erstaufführung unter Hermann Levi im März 1885<br />
wurde.<br />
Die Begeisterungswoge schwappte bis nach Wien, wo sich die Philharmoniker dann doch zu<br />
einer Aufführung aufrafften, unter Hans Richter. *<br />
Die Veröffentlichungen der Bruckner Sinfonien 6 I 9 und 4 unter <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> mit dem<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg wurden von ausgezeichneten Rezensionen<br />
begleitet. „Diese drei Bruckner-Sinfonien“, so urteilte pizzicato (Ausgabe Nr. 205 - 09I2010),<br />
„werden in brillant gespielten und immer spannenden Interpretationen vorgelegt“.<br />
Anton Bruckner<br />
Sinfonie Nr. 7<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> und das SWR Sinfonieorchester bilden die Klammer für vier außergewöhnliche<br />
Aufnahmen.<br />
Von Mozarts „Sinfonien 33 I 35 I 38“ über Bruckners „Sinfonie Nr. 4 „Romantische““, Haydns<br />
„La Chasse“ I „Lamentatione“ und „L’Ours“ bis hin zu der „Grande Messe des Morts“ von Berlioz<br />
spannt <strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong> mit dem SWR Sinfonieorchester einen großen, vielschichtigen<br />
und abwechslungsreichen Bogen.<br />
Mozart: Sinfonien Nr. 33, 35 „Haffner“<br />
und 38 „Prager“<br />
Haydn: Sinfonien „La Chasse“<br />
„Lamentatione“ | „L‘Ours“<br />
Bruckner: 4. Sinfonie „Romantische“<br />
Berlioz: Grande Messe des Morts<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
EuropaChorAkademie<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
<strong>Sylvain</strong> <strong>Cambreling</strong><br />
NEU<br />
NEU<br />
Erhältlich ab April 2011<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
EuropaChorAkademie – die neue „Benchmark“ der Chormusik<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong> widmet sich neben sinfonischen Werken und Klassik-Projekten<br />
für junges Publikum besonders der Vokalmusik. Zunehmend vereinigen sich<br />
Menschen in Chören und stellen das gemeinsame Singen in ihrer Freizeit wieder<br />
in den Fokus. Dieser Entwicklung tragen wir mit dem Label <strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
Rechnung und schaffen besonders im breiten Wachstumsmarkt der Vokalmusik<br />
sowie durch Neueinspielungen eines außergewöhnlichen Repertoires ein einzigartiges<br />
Profil.<br />
Unter www.glor-classics.de finden Sie den kompletten Katalog, Konzerttipps<br />
und weitere Informationen zum Thema „Klassik“.<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 61
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
symphonia<br />
symphonia<br />
Bramwell Tovey<br />
Seine Karriere als Dirigent wird durch die<br />
Arbeit als Komponist und Pianist bereichert,<br />
wodurch er eine bemerkenswerte musikalische<br />
Perspektive erlangt. Seine Amtszeiten<br />
als Musikdirektor beim Vancouver<br />
Symphony Orchestra, beim Philharmonischen<br />
Orchester Luxemburg und Winnipeg<br />
Symphony Orchestra waren von seinem<br />
Können im Opern-, Chor-, britischen und<br />
zeitgenössischen Repertoire gekennzeichnet.<br />
Als Gastdirigent hat er schon mit Orchestern<br />
in Europa und Großbritannien gearbeitet, so u.<br />
a. mit dem London Philharmonic Orchestra und London<br />
Symphony Orchestra, dem Frankfurter Rundfunkorchester<br />
sowie dem Bournemouth Symphony Orchestra. Weitere<br />
Debütveranstaltungen waren u. a. Auftritte mit dem Ulster<br />
Orchestra, Helsingborg Orchestra und der Opera North.<br />
2008 trat er erstmalig in Australien mit dem Melbourne<br />
Symphony Orchestra auf. In Nordamerika hat er neben<br />
seiner Arbeit mit dem New York Philharmonic Orchstra<br />
und dem Los Angeles Philharmonic Orchestra Gastauftritte<br />
mit vielen anderen Orchestern gegeben. Vor seiner Tä-<br />
hans zender<br />
Geboren 1936 in Wiesbaden, studierte er<br />
Komposition, Klavier und Dirigieren an den<br />
Musikhochschulen in Frankfurt und Freiburg.<br />
Bereits 1964 wurde er Chefdirigent<br />
der Bonner Oper. Später ging er als Generalmusikdirektor<br />
nach Kiel, bevor er 1971<br />
für mehr als ein Jahrzehnt die Chefdirigentenstelle<br />
des Rundfunk-Sinfonie-Orchesters<br />
Saarbrücken übernahm. Von 1984<br />
bis 1987 war er Generalmusikdirektor der<br />
Hamburgischen Staatsoper. Neben seiner<br />
Arbeit als international tätiger Dirigent ist Hans Zender<br />
als Komponist von Orchester- und Kammermusik, vokalen<br />
Werken und Opern („Stephen Climax“, 1979/84 und<br />
„Don Quijote“, 1989/91) bekannt geworden. Im Auftrag<br />
der Staatsoper Berlin hat er seine dritte Oper „Chief Joseph“<br />
vollendet, die dort 2005 uraufgeführt wurde. Er<br />
war Professor für Komposition an der Frankfurter Musikhochschule<br />
und ist seit 1999 ständiger Gastdirigent<br />
des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg.<br />
62 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
tigkeit als Musikdirektor in Vancouver war<br />
Tovey zwölf Jahre lang Musikdirektor des<br />
Winnipeg Symphony Orchestra, wo er das<br />
angesehene New Music Festival ins Leben<br />
rief. Das Festival gilt für das Ensemble als<br />
wichtiger Meilenstein bei der Entdeckung<br />
neuer Musik, und mehr als 250 Werke<br />
von verschiedensten Komponisten wurden<br />
hierbei unter seiner Leitung uraufgeführt.<br />
In seinen vier Jahren als Musikdirektor der<br />
Luxemburger Philharmonie von 2002 bis<br />
2006 führten drei erfolgreiche Tourneen in Europa, im<br />
Fernen Osten und im östlichen Teil der USA Tovey nach<br />
China, Korea, Deutschland, Österreich, Italien, Tschechien,<br />
Estland, Holland und Belgien. 2007 dirigierte Tovey<br />
bei der feierlichen Eröffnung der neuen Philharmonie in<br />
Luxemburg das Philharmonische Orchester Luxemburg<br />
und den Europa-Akademie-Chor bei der Welturaufführung<br />
der 8. Sinfonie von Penderecki, die eigens für diesen Anlass<br />
komponiert wurde.<br />
Er ist Mitglied der Akademie der Künste<br />
Berlin und der Bayerischen Akademie der<br />
Schönen Künste München. Im Studienjahr<br />
2005/06 war er Fellow des Wissenschaftskollegs<br />
Berlin. 1997 erhielt Hans Zender<br />
den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt. Im<br />
selben Jahr erschien eine Edition (17 CDs)<br />
mit von ihm dirigierten Werken von der<br />
Klassik bis zur Moderne. Gesammelte Aufsätze<br />
Hans Zenders wurden 2004 unter<br />
dem Titel „Die Sinne denken“ veröffentlicht.<br />
2008 erhielt er den Ehrendoktortitel der Theologischen<br />
Fakultät der Universität Zürich für seine wegweisenden<br />
Kompositionen, die Brücken zwischen den religiösen und<br />
kulturellen Traditionen Europas und Asiens geschlagen<br />
haben und der als Komponist, Dirigent und Autor in Erinnerung<br />
hält, dass die Sinne das Denken in Bewegung<br />
setzen.<br />
BRAMWELL TOVEY &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
HANS ZENDER &<br />
SWR SINFONIEORCHESTER<br />
HANS ZENDER &<br />
SWR SINFONIEORCHESTER<br />
Bestellnummer: GC08141<br />
EAN: 4260158915144<br />
Bestellnummer: GC09281<br />
EAN: 4260158915281<br />
Bestellnummer: GC10291<br />
EAN: 4260158915298<br />
Die Geschichte von „Daphnis et Chloé“ geht zurück auf eine antike Vorlage aus vermutlich dem<br />
3. Jahrhundert des sophistischen Rhetors Longus. In der Musikgeschichte erlangte das Werk in<br />
der Ballet-Version von Maurice Ravel aus den Jahren 1909 - 1912 Weltruhm.<br />
Der Komponist: „Daphnis et Chloé, wurde mir in Auftrag gegeben durch den Direktor des russischen<br />
Balletts, Herrn Sergej von Diaghilev. Meine Absicht, als ich es schrieb, war, ein großes<br />
musikalisches Freskogemälde zu komponieren, weniger auf Archaik bedacht als auf Treue zu<br />
dem Griechenland meiner Träume, das sich gern einem Griechenland verwandt fühlt, wie es die<br />
französischen Künstler Ende des 18. Jahrhunderts sich vorgestellt und geschildert haben.“ *<br />
Maurice Ravel<br />
Daphnis et Chloé<br />
EuropaChorAkademie<br />
Orchestre Philharmonique du Luxembourg<br />
Bramwell Tovey<br />
Mendelssohns 3. Sinfonie – das letzte Wort des Sinfonikers Mendelssohn. Dreizehn Jahre lang<br />
ging Mendelssohn mit sich zu Rate, ehe er das Stück 1842 uraufführte. Abgerundet wir diese<br />
Veröffentlichung durch die Konzert-Ouvertüren „Meeresstille und glückliche Fahrt“ und „Die<br />
Hebriden“.<br />
Ein eindrucksvolles, äußerst farbenreiches Dokument zu hören in einer meisterlichen Darbietung.<br />
Hans Zender und das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg in einer rundum<br />
beglückenden und stimmungsvollen Interpretation. *<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
Sinfonie Nr. 3 „Schottische“<br />
Ouvertüren Meeresstille und<br />
glückliche Fahrt | Die Hebriden<br />
Anfang Juli 1826 hatte Mendelssohn begonnen, „midsummernight’s dream zu träumen“: sechs<br />
Wochen später war der jugendgeniale Wurf der „Sommernachtstraum-Ouvertüre“ fertig.<br />
Zunächst als Konzertouvertüre (Opus 21) komponiert, erst 17 Jahre später um weitere Bühnenmusik<br />
(Opus 61) zur Schauspielmusik erweitert hat Das Werk bis heute nichts von seiner<br />
Popularität und Anziehungskraft eingebüßt. *<br />
Vier Ouvertüren, „Die schöne Melusine“, „Die Heimkehr aus der Fremde“, „Athalia“ und „Ruy<br />
Blas“ vervollständigen diese Veröffentlichung mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden<br />
und Freiburg unter der Leitung von Hans Zender.<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
Ouvertüren Schöne Melusine |<br />
Die Heimkehr aus der Fremde<br />
| Athalia | Ruy Blas<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
Hans Zender<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
Hans Zender<br />
NEU<br />
Erhältlich ab Februar 2011<br />
<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 63
JOSHARD DAUS<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
TONY HENRY &<br />
EUROPACHORAKADEMIE<br />
GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS GESaMTKaTaloG Glor ClaSSiCS<br />
<strong>GLOR</strong> <strong>Classics</strong><br />
folklore<br />
folklore<br />
64 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
Bestellnummer: GC08051<br />
EAN: 4260158915052<br />
Bestellnummer: GC10411<br />
EAN: 4260191310418<br />
„Alte Lieder – neue Klänge“: Unter diesem Motto steht die Europa Kantate, arrangiert von<br />
Heinz Kretzschmar. In modernen Interpretationen präsentiert die EuropaChorAkademie unter<br />
Joshard Daus Bekanntes und Neues, Überraschendes und Populäres. Eigens entstanden für<br />
die EUROPA-KULTURTAGE 2008 der Europäischen Zentralbank, enthält die Europa Kantate<br />
Lieder der 27 EU-Mitgliedstasten. Das vielseitige Repertoire reicht von „Whisky in the Jar“ aus<br />
Irland über den Klassiker „Greensleaves“ aus England bis zu „Vitas a pont ta wid Rumniera“ aus<br />
Malta. Ganz Europa auf einer CD.<br />
Europa Kantate<br />
Alte Lieder – Neue Klänge aus<br />
27 Staaten<br />
„Now it’s Christmas Time“ - „Singing Christmas“<br />
Pop meets Classic. Tony Henry meets the EuropaChorAkademie. Die Musik dieser CD verbindet<br />
Neues und Altes. Bekanntes und vielleicht so noch nie Gehörtes. Vokale Festtagsmusik a cappella<br />
und „American Christmas“. Atmosphärische Chormusik und „Santa Claus is coming to<br />
Town“.<br />
Grenzüberschreitend, authentisch & jugendlich. „Singing Christmas“ - der Titel dieser CD ist<br />
Programm.<br />
Tony Henry<br />
EuropaChorAkademie<br />
Singing Christmas<br />
EuropaChorAkademie<br />
Heinz Kretzschmar Ensemble<br />
Joshard Daus<br />
Tony Henry<br />
EuropaChorAkademie<br />
Joshard Daus<br />
NEU<br />
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<strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN 65
66 <strong>GLOR</strong> CLASSICS MAGAZIN<br />
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