Erfolge in Energie- und Klimaschutz - BUND Konstanz
Erfolge in Energie- und Klimaschutz - BUND Konstanz
Erfolge in Energie- und Klimaschutz - BUND Konstanz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2. überarbeitete Auflage 2006
Impressum<br />
Herausgeber <strong>und</strong> Bestelladresse:<br />
<strong>BUND</strong> Service GmbH<br />
Mühlbachstraße 2<br />
78315 Radolfzell<br />
Telefon: 07732/1507-0<br />
Telefax: 07732/1507-77<br />
E-Mail: b<strong>und</strong>.moegg<strong>in</strong>gen@b<strong>und</strong>.net<br />
Internet: www.b<strong>und</strong>.net/bawue<br />
Bearbeitung:<br />
Bernd Schott (verantwortl.)<br />
Christian Hillengass<br />
Redaktion <strong>und</strong> Layout:<br />
EcoText International –<br />
Fendrich, Weimper & Partner (PartG)<br />
Hermannstr. 5<br />
70178 Stuttgart<br />
Telefon: 0711/615562-0<br />
Telefax: 0711/615562-20<br />
E-Mail: <strong>in</strong>fo@ecotext.de<br />
Internet: www.ecotext.de<br />
Titelbild:<br />
Wolfgang Friedrich<br />
Druck:<br />
Ste<strong>in</strong>kopf Druck GmbH, Stuttgart<br />
Stuttgart: <strong>BUND</strong>, 2007<br />
Inhalt<br />
Unsere <strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong>wende <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />
Vorwort von Brigitte Dahlbender, <strong>BUND</strong>-Landesvorsitzende 3<br />
Die Bilder sprechen für sich<br />
Der Klimawandel zw<strong>in</strong>gt zum Handeln – energiewirtschaftliches<br />
Umdenken ist gefordert 4<br />
Gedenken <strong>und</strong> Weiterdenken<br />
Viele <strong>BUND</strong>-Aktionen für e<strong>in</strong>e atomstromfreie <strong>Energie</strong>versorgung<br />
<strong>und</strong> die drei E’s 6<br />
Klima-Staffellauf<br />
<strong>BUND</strong> koord<strong>in</strong>iert erfolgreich die Klima-Staffel durch<br />
Baden-Württemberg 8<br />
Der <strong>BUND</strong>-Regionalstrom<br />
Sicher – günstig – regional – ökologisch 10<br />
Krankenhäuser als Vorbilder<br />
Ausgezeichnete Kl<strong>in</strong>iken <strong>in</strong> Rottweil <strong>und</strong> Bad Dürrheim 14<br />
<strong>Energie</strong>sprecher<br />
E<strong>in</strong> Schüler-Projekt der Ökostation Freiburg 16<br />
Mit kle<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>lage groß dabei<br />
Der Solarstrompark des <strong>BUND</strong> Baden-Württemberg 18<br />
Stopp den Watt-Vampiren<br />
<strong>Energie</strong>sparprojekte der <strong>BUND</strong>-Landesgeschäftsstelle 20<br />
<strong>BUND</strong> zapft selbst die Sonne an<br />
<strong>BUND</strong>-Solaranlage auf dem Ulmer Kongresszentrum 21<br />
Sonne, W<strong>in</strong>d <strong>und</strong> Wasser<br />
<strong>BUND</strong>-Regionalverband Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen setzt<br />
Impulse für Öko-Strom 23<br />
Solar-Agenda Berglen<br />
Vom <strong>BUND</strong>-Ortsvorstand verwaltet 24<br />
Solarstrom-Bürgeranlage<br />
Sonnenstrom auf dem Umweltbildungszentrum Listhof 25<br />
SolarRegio Kaiserstuhl<br />
Jeder kann mit se<strong>in</strong>er Initiative mit Null-Kosten „eigenen“<br />
Umweltstrom herstellen 26<br />
Solarcomplex<br />
Ziel: <strong>Energie</strong>autonomie <strong>in</strong> der Region Westlicher Bodensee 27<br />
Ziel: Öko-<strong>Energie</strong>stadt Aulendorf<br />
<strong>BUND</strong> setzt Impulse für ökologische <strong>und</strong> ökonomische<br />
Erfolgsgeschichte 28<br />
Regenerative Stromproduktion <strong>in</strong> Summe<br />
Gefördert <strong>und</strong> gefordert vom <strong>BUND</strong> 30<br />
2 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel
Liebe Leser<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Leser,<br />
im Frühjahr 2001 hatte der <strong>BUND</strong> beschlossen, <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Arbeit für die folgenden Jahre e<strong>in</strong>en Schwerpunkt<br />
im Bereich „<strong>Energie</strong> <strong>und</strong> <strong>Klimaschutz</strong>“ zu<br />
setzen. Diese Entscheidung der <strong>BUND</strong>-Delegiertenversammlung<br />
war klug <strong>und</strong> weitsichtig: Wenngleich das<br />
Thema damals nicht weniger wichtig war als heute,<br />
hatten e<strong>in</strong>e zukunftsfähige <strong>Energie</strong>versorgung, der<br />
Klimawandel <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen dramatischen<br />
Folgen zum damaligen Zeitpunkt <strong>in</strong> der öffentlichen<br />
Wahrnehmung noch längst nicht den Stellenwert,<br />
den sie im Jahr 2007 erlangt haben. Wann immer<br />
der <strong>BUND</strong> Maßnahmen zum Schutz des Klimas<br />
forderte, sahen wir uns damals mit Äußerungen so<br />
genannter Fachleute konfrontiert, die den Klimawandel<br />
schlicht <strong>in</strong> Frage stellten. Statt um die Frage des<br />
„Wie“ wurde damals noch heftig über das „Ob“ des<br />
<strong>Klimaschutz</strong>es gestritten.<br />
Das hat sich <strong>in</strong>zwischen geändert. Spätestens seit<br />
Al Gores Film „E<strong>in</strong>e unbequeme Wahrheit“ im K<strong>in</strong>o<br />
läuft, seit der ehemalige Weltbanker Sir Nicholas<br />
Stern se<strong>in</strong>en Bericht über die gravierenden ökonomischen<br />
Folgen des Klimawandels vorgelegt hat,<br />
seit das Wetter wie <strong>in</strong> den letzten Monaten Kapriolen<br />
schlägt <strong>und</strong> schließlich mit den jüngsten Veröffentlichungen<br />
des IPCC f<strong>in</strong>det sich das Thema auf<br />
den Titelseiten der Zeitungen <strong>und</strong> – zum<strong>in</strong>dest verbal<br />
– ganz oben auf der Agenda: Auf allen politischen<br />
Ebenen überbieten sich derzeit Politiker aller<br />
Lager mit mehr oder weniger s<strong>in</strong>nvollen Vorschlägen,<br />
wie der Ausstoß von CO 2 reduziert <strong>und</strong> die Folgen<br />
des bereits e<strong>in</strong>setzenden Klimawandels gemildert<br />
werden könnten.<br />
Letztlich steht dah<strong>in</strong>ter die Frage, wie wir unsere<br />
heutige, überaus energie<strong>in</strong>tensive Form des Lebens<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftens so verändern können, dass sie –<br />
möglichst ohne Wohlstandsverluste – auch global<br />
betrachtet klimaverträglich <strong>und</strong> zukunftsfähig wird.<br />
Gibt es dafür überhaupt genügend <strong>Energie</strong>, die<br />
nachhaltig <strong>und</strong> ohne schwerwiegende ökologische<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigung erzeugt <strong>und</strong> genutzt werden<br />
kann? Wie passen der beschlossene Ausstieg aus<br />
der Atomenergie <strong>und</strong> die notwendige drastische Reduzierung<br />
des CO 2-Ausstoßes zusammen? Und was<br />
bedeutet der Umbau der <strong>Energie</strong>versorgung für e<strong>in</strong><br />
Industrieland wie Baden-Württemberg?<br />
Unsere <strong>Erfolge</strong><br />
<strong>Energie</strong>wende <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />
Wir nahmen M<strong>in</strong>isterpräsident Günther Oett<strong>in</strong>ger<br />
beim Wort, als er k<strong>und</strong>tat, er ließe ab von der<br />
Atomkraft, wenn ihm nur jemand zeigen würde, wie<br />
der Atomausstieg <strong>und</strong> der <strong>Klimaschutz</strong> vere<strong>in</strong>bar<br />
wären. Der <strong>BUND</strong>-Fahrplan <strong>Energie</strong>wende zeigt den<br />
Weg. Doch das Land will lieber Milliarden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Kellerbahnhof (Stuttgart 21) vergraben <strong>und</strong> die<br />
Atomkraft hofieren, als e<strong>in</strong>e zukunftsfähige <strong>und</strong> klimafre<strong>und</strong>liche<br />
<strong>Energie</strong>wirtschaft <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />
aufzubauen.<br />
Wir trugen unsere detaillierten Forderungen nach<br />
wirkungsvollem <strong>Klimaschutz</strong> an die Politik, die Presse<br />
<strong>und</strong> die <strong>in</strong>teressierte Öffentlichkeit heran. Man<br />
stimmt uns zu – <strong>in</strong> der Problemanalyse. E<strong>in</strong> engagiertes<br />
Handeln soll jedoch weiterh<strong>in</strong> auf später verschoben<br />
werden. Angesicht der IPCC-Berichte <strong>und</strong><br />
des Stern-Reports e<strong>in</strong> ökologischer, sozialer <strong>und</strong> ökonomischer<br />
Irrweg. Das, was vom Land als <strong>Klimaschutz</strong><br />
ausgegeben wird, ist nicht mehr als e<strong>in</strong> Tropfen<br />
auf den heißen Ste<strong>in</strong>. Wer das Klima schützen<br />
will, muss viel mehr tun.<br />
Wir verloren uns nicht <strong>in</strong> Sonntagsreden oder Katastrophendidaktik,<br />
sondern handelten gezielt <strong>und</strong> <strong>in</strong>formierten<br />
seriös. Unsere selbstgesteckten Ziele wurden<br />
erreicht: Die durch den <strong>BUND</strong> <strong>in</strong>itiierte Stromproduktion<br />
aus Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n konnte mehr<br />
als verdreifacht werden. Wir förderten das <strong>Energie</strong>sparen.<br />
Der Fahrplan <strong>Energie</strong>wende Baden-Württemberg<br />
für e<strong>in</strong>e atomstromfreie <strong>und</strong> klimafre<strong>und</strong>liche<br />
<strong>Energie</strong>versorgung wurde publiziert. Und unsere<br />
Anti-Atom-Aktivitäten brachten uns nicht nur vor<br />
die EnBW, sondern bis an den R<strong>und</strong>en Tisch im<br />
Staatsm<strong>in</strong>isterium, wo wir unsere Vorstellungen der<br />
zukünftigen <strong>Energie</strong>versorgung darstellen <strong>und</strong> diskutieren<br />
konnten. Lesen Sie mehr <strong>in</strong> dieser Broschüre<br />
<strong>und</strong> lassen Sie sich anstecken von unserem Engagement<br />
für die <strong>Energie</strong>wende.<br />
Dr. Brigitte Dahlbender,<br />
Vorsitzende des <strong>BUND</strong>-Landesverbands<br />
Baden-Württemberg<br />
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 3
Die Bilder sprechen für sich<br />
Der Klimawandel zw<strong>in</strong>gt zum Handeln – energiewirtschaftliches Umdenken ist gefordert<br />
Frühl<strong>in</strong>g im Dezember?<br />
Solche Wetterkapriolen ist<br />
man schon gewohnt.<br />
Sturmschäden. Stürme <strong>in</strong><br />
Orkanstärke häufen sich ...<br />
Bilder: www.pixelquelle.de<br />
ie durch den Mensch bed<strong>in</strong>gte Veränderung<br />
D des Klimas ist wissenschaftlich schlüssig<br />
bewiesen <strong>und</strong> bereits spürbare Realität. Extremereignisse<br />
wie der Orkan Lothar im Dezember<br />
1999, Starkniederschläge <strong>und</strong> Elbehochwasser im<br />
August 2002, der Jahrh<strong>und</strong>ertsommer 2003 <strong>und</strong><br />
2006 der wärmste Herbst <strong>in</strong> Deutschland seit<br />
Beg<strong>in</strong>n der Temperaturaufzeichnung führen uns<br />
vor Augen, dass der Klimawandel uns unmittelbar<br />
betrifft. E<strong>in</strong> entschiedenes Gegensteuern ist<br />
notwenig, um die Folgen e<strong>in</strong>er weiteren Veränderung<br />
abzumildern.<br />
Wie die Folgen e<strong>in</strong>es „Weiter so!“ aussehen könnten,<br />
demonstrierten kürzlich zwei weit beachtete<br />
Studien: Der Bericht des Intergovernmental Panel<br />
on Climate Change (IPCC) vom Februar 2007<br />
zeigt, dass ohne e<strong>in</strong> Gegensteuern die globale<br />
Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2100 um<br />
bis zu 6,4 Grad steigen kann. Und der Report des<br />
ehemaligen Weltbank-Chefökonomen Nicholas<br />
Stern vom November 2006 warnt uns, dass die<br />
Kosten e<strong>in</strong>es unverh<strong>in</strong>derten Klimawandels bis<br />
zu 20 Prozent des globalen Brutto-Inlandsprodukts<br />
oder umgerechnet knapp 5,5 Billionen Euro<br />
pro Jahr bis 2100 betragen könnten. Die Kosten<br />
für effektiven <strong>Klimaschutz</strong> beziffert der Report<br />
dagegen nur mit r<strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Prozent der weltweiten<br />
Wirtschaftsleistung.<br />
Baden-Württemberg ist dabei bisher <strong>und</strong> wohl auch<br />
zukünftig deutlich stärker vom Klimawandel betroffen<br />
als viele andere Regionen <strong>in</strong> Europa. Das belegen<br />
Untersuchungen, die das Land <strong>in</strong>itiiert hat:<br />
4 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel
■ Die Jahresmitteltemperatur ist zwischen 1951<br />
<strong>und</strong> 2000 – also <strong>in</strong>nerhalb von nur fünfzig<br />
Jahren – um 1,5 Grad gestiegen.<br />
■ Die Anzahl der Tage mit starken Niederschlägen<br />
hat sich um elf Tage pro Jahr erhöht. Die extremen<br />
Nassperioden im W<strong>in</strong>ter dauern länger.<br />
■ Seit 1951 gibt es immer seltener Tage mit e<strong>in</strong>er<br />
geschlossenen Schneedecke (je nach Höhenlage<br />
Rückgänge um bis zu 40 Prozent).<br />
■ Das Umweltm<strong>in</strong>isterium ist davon überzeugt,<br />
dass Südwestdeutschland aufgr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>er häufigen<br />
westzyklonalen Wetterlagen besonders<br />
stark von extremen Unwettern <strong>und</strong> entsprechenden<br />
Schadensfällen betroffen se<strong>in</strong> wird.<br />
Umdenken <strong>und</strong> Umsteuern<br />
Um den Anstieg der globalen Temperatur auf maximal<br />
zwei Grad zu begrenzen (diese Grenze wird als<br />
noch beherrschbar angesehen) muss e<strong>in</strong> Umdenken<br />
<strong>und</strong> Umsteuern erfolgen, das sich vor allem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
s<strong>in</strong>nvollen <strong>Energie</strong>politik niederschlägt. Es muss e<strong>in</strong>e<br />
Wende von e<strong>in</strong>er vorwiegend auf fossilen <strong>Energie</strong>trägern<br />
basierenden <strong>Energie</strong>versorgung h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er<br />
nachhaltigen, klimafre<strong>und</strong>lichen <strong>Energie</strong>gew<strong>in</strong>nung<br />
vollzogen werden.<br />
Der 2003 vom <strong>BUND</strong> vorgestellte „Fahrplan <strong>Energie</strong>wende<br />
Baden-Württemberg“ zeigt die wichtigsten<br />
Schritte dafür auf. Er stützt sich dabei auf<br />
e<strong>in</strong>e von der Landesregierung Baden-Württemberg<br />
veranlassten Studie. Das Modell e<strong>in</strong>er künftigen<br />
<strong>Energie</strong>versorgung, welche es schafft den<br />
Schutz des Klimas <strong>und</strong> wirtschaftliches Wachstum<br />
mit dem Ausstieg aus der Atomenergie zu<br />
verb<strong>in</strong>den, beruht auf drei Säulen:<br />
■ <strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>sparung bei Strom, Wärme, Mobilität,<br />
■ Effizienzsteigerung (zum Beispiel durch Kraft-<br />
Wärme-Kopplung),<br />
■ Nutzung des gesamten Spektrums erneuerbarer<br />
<strong>Energie</strong>n: Biomasse, Geothermie, Solarthermie,<br />
Photovoltaik, W<strong>in</strong>d- <strong>und</strong> Wasserkraft.<br />
Bernd Schott<br />
Wie sehr werden sich<br />
Extremwasserstände am<br />
Bodensee häufen?<br />
Weitere Informationen:<br />
■ IPCC: www.ipcc.ch<br />
■ Stern-Bericht:<br />
www.sternreview.org.uk<br />
■ <strong>BUND</strong>-Fahrplan <strong>Energie</strong>wende:<br />
www.b<strong>und</strong>.net/bawue/<br />
> Themen & Projekte > <strong>Energie</strong><br />
Hochwasser <strong>in</strong> der Rhe<strong>in</strong>aue.<br />
Damit muss verstärkt<br />
gerechnet werden.<br />
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 5<br />
Bilder: www.pixelquelle.de
Bilder: <strong>BUND</strong><br />
Gedenken <strong>und</strong> Weiterdenken<br />
Viele <strong>BUND</strong>-Aktionen für e<strong>in</strong>e atomstromfreie <strong>Energie</strong>versorgung mit den drei E’s<br />
Informationen:<br />
www.b<strong>und</strong>.net/bawue/<br />
> Themen & Projekte<br />
> Atomenergie<br />
er <strong>BUND</strong>-Landesverband demonstrierte vor<br />
Dder EnBW-Zentrale <strong>in</strong> Karlsruhe, vor der<br />
Villa Reitzenste<strong>in</strong>, <strong>in</strong> der der M<strong>in</strong>isterpräsident<br />
residiert, <strong>in</strong> zahlreichen Fußgängerzonen, im hessischen<br />
Biblis <strong>und</strong> am geplanten schweizerischen<br />
Atommüll-Standort Benken, um folgendes klarzustellen:<br />
Die Gefahren der Risikotechnolgie<br />
Atomkraft dürfen nicht verniedlicht werden, <strong>und</strong><br />
es muss endlich auf die „drei E´s“ (<strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>sparung,<br />
<strong>Energie</strong>effizienz, Erneuerbare <strong>Energie</strong>n)<br />
gesetzt werden. Der Ausstieg aus der Atomenergie<br />
ist schon lange ke<strong>in</strong>e technische Frage mehr,<br />
sondern e<strong>in</strong>e politische.<br />
<strong>Klimaschutz</strong> durch Atomenergie?<br />
Atomenergie ist nicht nur lebensbedrohend, sondern<br />
kann auch nicht das Klima schützen. Weltweit<br />
400 Reaktoren decken derzeit nur drei Prozent<br />
des globalen <strong>Energie</strong>bedarfs. Berücksichtigt<br />
man, dass zum Betrieb e<strong>in</strong>es Atomkraftwerks<br />
(AKW) auch dessen Bau <strong>und</strong> Abriss sowie Uran-<br />
erz-M<strong>in</strong>en, Anreicherungsanlagen, Atommülltransporte<br />
<strong>und</strong> vieles mehr gehören, ist Atomkraft<br />
nicht CO 2-frei zu haben. Das Öko-Institut<br />
hat berechnet, dass die CO 2-Emissionen von AKWs<br />
etwa 25-50 g/kWh betragen. Manch Erdgas-<br />
BHKW schneidet besser ab. Zudem ist der Neubau<br />
von AKWs volkswirtschaftlich wesentlich teurer<br />
als das <strong>Energie</strong>sparen, der Mix aus Erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n oder moderne Gaskraftwerke. Im<br />
Durchschnitt ersetzt e<strong>in</strong> Euro, der <strong>in</strong> effizientere<br />
Geräte <strong>in</strong>vestiert wird, zwei Euro Investitionen <strong>in</strong><br />
Stromerzeugung, Übertragung <strong>und</strong> Verteilung.<br />
Die wichtigsten Argumente gegen die Atomkraft<br />
fasste der <strong>BUND</strong>-Landesverband <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em heiß<br />
begehrten Flyer „Abschalten + Umschalten – <strong>Energie</strong>wende<br />
jetzt!“ zusammen.<br />
Schwerpunkt 2006: 20 Jahre Tschernobyl<br />
Mit mehr als 50 Aktionen machte der <strong>BUND</strong> zwanzig<br />
Jahre nach der weltweit größten Havarie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
AKW auf die stark <strong>in</strong> Vergessenheit geratenen<br />
<strong>BUND</strong>-Medien <strong>und</strong> Protestaktionen mit „Brennstab-Kegeln“ <strong>in</strong> Stuttgart <strong>und</strong> gegen das geplante Atommüllendlager Benken <strong>in</strong> der Schweiz<br />
6 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel
Bilder: <strong>BUND</strong><br />
oder gar bewusst verdrängten Folgen des Reaktorunglücks<br />
<strong>in</strong> Tschernobyl aufmerksam. Bis heute s<strong>in</strong>d<br />
ganze Landstriche <strong>in</strong> der Ukra<strong>in</strong>e <strong>und</strong> <strong>in</strong> Weißrussland<br />
nachhaltig verseucht. Die Zahl der Opfer beläuft<br />
sich auf mehrere zehntausend <strong>und</strong> steigt stetig<br />
weiter. In der aktuellen politischen Diskussion werden<br />
jedoch die Risiken der Atomenergie nicht thematisiert<br />
oder sogar gezielt verharmlost.<br />
In Stuttgart <strong>und</strong> Heilbronn zierten aufblasbare<br />
AKWs die Innenstädte. Vielerorts, beispielsweise<br />
<strong>in</strong> Bopf<strong>in</strong>gen, <strong>Konstanz</strong> <strong>und</strong> Heidelberg, standen<br />
AKW-Nachbildungen aus Schokoküssen zur sofortigen<br />
„Abschaltung“ durch Passanten bereit.<br />
In Ludwigsburg wurde für die Bereitstellung privater<br />
Endlager geworben. Als Belohnung w<strong>in</strong>kten<br />
strahlende Preise. Ebenfalls satirisch beleuchtete<br />
e<strong>in</strong> Kabarettabend <strong>in</strong> Lörrach-Weil das heikle<br />
Thema.<br />
In e<strong>in</strong>igen Städten regten Vorstellungen des Films<br />
„Die Wolke“ zu Diskussionen <strong>und</strong> Gedankenaustausch<br />
an. Vielfältige Vorträge, Podiumsdiskussionen<br />
mit lokalpolitischen Entscheidungsträgern,<br />
Infostände, Unterschriftenaktionen <strong>und</strong> Mahnwachen<br />
r<strong>und</strong>eten das Spektrum der Aktivitäten im<br />
Land ab. Zum Teil wurden wie zum Beispiel <strong>in</strong><br />
Ravensburg ganze Programmreihen geme<strong>in</strong>sam<br />
mit Partnern auf die Be<strong>in</strong>e gestellt.<br />
Die Alternative<br />
Im Mittelpunkt standen dabei immer die Alternativen<br />
zur Atomkraft. Entweder im Kle<strong>in</strong>en mit<br />
dem privaten Atomausstieg durch den Wechsel<br />
zu e<strong>in</strong>em Öko-Stromanbieter oder im Großen:<br />
Mit dem <strong>BUND</strong>-Fahrplan <strong>Energie</strong>wende Baden-<br />
Württemberg liegt seit vier Jahren e<strong>in</strong> Plan vor,<br />
wie der klimafre<strong>und</strong>liche Ausstieg aus der Atomenergie<br />
realisiert werden kann.<br />
Bernd Schott<br />
Der <strong>BUND</strong> vor der Villa Reitzenste<strong>in</strong>:<br />
M<strong>in</strong>isterpräsident<br />
Günther Oett<strong>in</strong>ger soll sich<br />
zur <strong>Energie</strong>wende bekennen.<br />
Rechts: <strong>BUND</strong>-Landesgeschäftsführer<br />
Michael<br />
Spielmann<br />
2006 führten <strong>BUND</strong>-<br />
Umweltrefrent Bernd Schott<br />
<strong>und</strong> die <strong>BUND</strong>-Landesvorsitzende<br />
Brigitte Dahlbender<br />
den Protestzug vor der<br />
EnBW-Zentrale an.<br />
Protestaktion der <strong>BUND</strong>-<br />
Jugend gegen das geplante<br />
Atommüllendlager Benken<br />
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 7
Klimastaffel per Rad <strong>in</strong><br />
Ditz<strong>in</strong>gen.<br />
Die P<strong>in</strong>gu<strong>in</strong>e der DENA<br />
begleiten die Staffel durch<br />
die Karlsruher Innenstadt.<br />
Bild: <strong>BUND</strong><br />
Klima-Staffellauf<br />
<strong>BUND</strong> koord<strong>in</strong>iert erfolgreich die Klima-Staffel durch Baden-Württemberg<br />
<strong>und</strong> 4.000 Kilometer legte der Staffelstab<br />
R <strong>in</strong>sgesamt auf se<strong>in</strong>em Weg quer durch alle<br />
B<strong>und</strong>esländer vom 10. Mai bis zum 1. Juni 2004<br />
zurück. Mehr als 15.000 Aktive unterstützten das<br />
Klimabündnis bei dieser Aktion. Ziel der Staffel<br />
war die Internationale Konferenz für Erneuerbare<br />
<strong>Energie</strong>n, die „Renewables 2004“ <strong>in</strong> Bonn. Umweltm<strong>in</strong>ister<br />
Jürgen Tritt<strong>in</strong> nahm dort die von<br />
allen B<strong>und</strong>esländern unterschriebene „KlimaStaffel-Deklaration“<br />
entgegen <strong>und</strong> versprach: „Wir<br />
werden diese Botschaft an die Konferenz sehr,<br />
sehr ernst nehmen.“<br />
Mit e<strong>in</strong>em im wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes fliegenden<br />
Wechsel startete die Klima-Staffel 2004 durch<br />
Baden-Württemberg: E<strong>in</strong> beherzter Wurf von Neu-<br />
Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU)<br />
beförderte den Stab vom bayerischen Donau-Ufer<br />
h<strong>in</strong>über auf das Solarboot zu Ulms Oberbürgermeister<br />
Ivo Gönner (SPD). <strong>BUND</strong>-Landesvorsitzende Dr.<br />
Brigitte Dahlbender überreichte am Ulmer Ufer OB<br />
Ivo Gönner die <strong>Energie</strong>wende-Broschüre des <strong>BUND</strong>-<br />
Landesverbands <strong>und</strong> betonte die Notwendigkeit, die<br />
Nutzung der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n zu forcieren.<br />
Von Ulm über Stuttgart nach Karlsruhe<br />
In knapp zwei Tagen <strong>und</strong> mit großer Resonanz <strong>in</strong><br />
den Medien g<strong>in</strong>g es von Ulm aus dann im Eiltem-<br />
po quer durchs Ländle. Nur umweltfre<strong>und</strong>liche<br />
Verkehrsmittel wie Fahrräder, Ruderboote oder die<br />
Bahn waren dabei erlaubt. Ralf Stolz, <strong>BUND</strong>-Regionalgeschäftsführer<br />
<strong>in</strong> Ulm, hatte federführend<br />
die Organisation des Staffellaufes <strong>und</strong> der 30 Zwischenstationen<br />
für Baden-Württemberg übernommen.<br />
„Der <strong>BUND</strong> hat gezeigt, dass er mit se<strong>in</strong>er<br />
dezentralen, hauptamtlich unterstützten Struktur<br />
<strong>in</strong> der Lage ist, auch kurzfristig organisatorisch<br />
e<strong>in</strong>iges auf die Be<strong>in</strong>e zu stellen,“ freute sich Ralf<br />
Stolz. Das Klima-Bündnis als Veranstalter war<br />
bee<strong>in</strong>druckt von der Präzision der <strong>BUND</strong>-Arbeit.<br />
In nur fünf Wochen organisierte Ralf Stolz zusammen<br />
mit den Kollegen Reg<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>feld (Pforzheim),<br />
Achim Schw<strong>in</strong>d (Karlsruhe), Gerhard Pfeifer<br />
(Stuttgart) <strong>und</strong> Pamela Rittmeister (Stuttgart)<br />
den Staffellauf von Ulm nach Karlsruhe.<br />
Mit dem Fahrrad g<strong>in</strong>g es über die Schwäbische<br />
Alb nach Geisl<strong>in</strong>gen, dann per Fahrrad <strong>und</strong> Bahn<br />
<strong>in</strong> die Landeshauptstadt. Am Stuttgarter Hauptbahnhof<br />
sorgte die Band „Tasuma“ für prima<br />
Klima bei den zahlreichen Zuschauern, während<br />
der Vertreter des M<strong>in</strong>isteriums für Verkehr <strong>und</strong><br />
Umwelt die Klimastaffel-Deklaration, <strong>in</strong> der die<br />
B<strong>und</strong>esländer bekräftigten, dass sie sich für die<br />
Förderung <strong>und</strong> Verwendung von erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n e<strong>in</strong>setzen werden, unterzeichnete. Fahrradkuriere,<br />
ADFCler, Radler der GRÜNEN <strong>und</strong> der<br />
8 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel
Bild: Klimabündnis<br />
Die Teilnehmer der Klima-Staffel <strong>in</strong> Karlsruhe. Ganz l<strong>in</strong>ks: SPD-Stadtrat Thomas Müllerschön,<br />
daneben Achim Schw<strong>in</strong>d vom <strong>BUND</strong> Karlsruhe <strong>und</strong> Erster Bürgermeister König (CDU).<br />
SPD, e<strong>in</strong>e Gruppe um die <strong>BUND</strong>-Mitarbeiter Gerhard<br />
Pfeifer <strong>und</strong> Jürgen Merks, e<strong>in</strong> Biodiesel-betankter<br />
3-Liter-Audi <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e r<strong>und</strong> 30-köpfige<br />
Läufergruppe des TSV Nussdorf sowie weitere<br />
Radler teilten sich dann die Strecke bis Mühlacker.<br />
Weiter g<strong>in</strong>g es über Pforzheim bis Ettl<strong>in</strong>gen,<br />
wo Oberbürgermeister<strong>in</strong> Gabriela Büssemaker<br />
(FDP) den Stab Läufern übergab, <strong>und</strong> schließlich<br />
durch Karlsruhe: teilweise mit Polizei <strong>und</strong><br />
Blaulicht, dann durch die belebte Fußgängerzone<br />
– begleitet von e<strong>in</strong>em Laufrad, gebaut nach<br />
der Erf<strong>in</strong>dung des Karlsruher Stadtsohnes Freiherr<br />
von Drais. Für die Stadt Karlsruhe schickte<br />
der Erste Bürgermeister Siegfried König (CDU)<br />
den Staffelstab auf die weitere Reise. E<strong>in</strong> 89-jähriger<br />
Läufer aus Ettl<strong>in</strong>gen, Aktionen der DENA<br />
<strong>und</strong> der Deutschen Bahn, die Abschlussveranstaltung<br />
auf dem Karlsruher W<strong>in</strong>dmühlenberg mit<br />
Teilnehmern aus Heidelberg <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em SWR-<br />
Fernsehteam machten die Staffel zu e<strong>in</strong>em unvergesslichen<br />
Erlebnis für alle Beteiligten.<br />
Vor der Übergabe des Stabs an die rhe<strong>in</strong>landpfälzische<br />
Stadt Wörth sorgte e<strong>in</strong>e Rhe<strong>in</strong>überquerung<br />
mit Ruderbooten für e<strong>in</strong>en spektakulären<br />
Abschluss der Klima-Staffel durchs Ländle.<br />
Achim Schw<strong>in</strong>d<br />
Die <strong>BUND</strong>-Landesvorsitzende übergibt Ulms<br />
OB Ivo Gönner den Fahrplan <strong>Energie</strong>wende<br />
Am Rhe<strong>in</strong>hafen Karlsruhe<br />
übergibt Thomas Müllerschön<br />
den Stab an die<br />
Ruderer.<br />
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 9<br />
Bild: <strong>BUND</strong><br />
Bilder: Klimabündnis
Biogasanlage <strong>in</strong> Hasenweiler;<br />
PV-Anlage, Fermenter<br />
<strong>und</strong> BHKW <strong>in</strong> Saulgau<br />
Bilder: B. Schott<br />
Der <strong>BUND</strong>-Regionalstrom<br />
Sicher – günstig – regional – ökologisch<br />
er <strong>BUND</strong> hat den <strong>BUND</strong>-Regionalstrom ent-<br />
D wickelt, um Aussteiger zu gew<strong>in</strong>nen: Durch<br />
den Wechsel zum <strong>BUND</strong>-Regionalstrom können<br />
Stromk<strong>und</strong>en ihren sofortigen privaten Ausstieg<br />
aus der Kohle- <strong>und</strong> Atomenergie vollziehen. Zudem<br />
nützt dieser Tarif nicht nur allgeme<strong>in</strong> dem<br />
Umwelt- <strong>und</strong> <strong>Klimaschutz</strong>, sondern es f<strong>in</strong>det auf<br />
regionaler Ebene e<strong>in</strong>e konkrete Förderung statt.<br />
Im Arbeitspreis des <strong>BUND</strong>-Regionalstroms ist<br />
m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Förder-Cent enthalten, mit dem<br />
besonders umweltfre<strong>und</strong>liche Anlagen zur Stromerzeugung,<br />
die effiziente Nutzung von <strong>Energie</strong>,<br />
Natur- <strong>und</strong> Landschaftspflege <strong>und</strong> das <strong>Energie</strong>sparen<br />
<strong>in</strong> der Region unterstützt werden.<br />
Zur Umsetzung dieser Idee wurde e<strong>in</strong> Kooperationspartner<br />
aus der <strong>Energie</strong>wirtschaft gesucht, der<br />
e<strong>in</strong>en attraktiven Strompreis gewährleistet, „Grünen“<br />
Strom vermarktet, e<strong>in</strong>e professionelle K<strong>und</strong>enbetreuung<br />
bietet <strong>und</strong> bereit ist, zusätzlich<br />
regionale ökologische Stromerzeugung <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>sparung<br />
zu fördern. Mit den Elektrizitätswerken<br />
Schönau (EWS) wurde dieser Partner gef<strong>und</strong>en.<br />
Die EWS beziehen ihren Strom aus Wasserkraftwerken<br />
<strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Teil aus<br />
Erdgas-Heizkraftwerken, fördern erneuerbare<br />
<strong>Energie</strong>n <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d bereit, pro verkaufter Kilowattst<strong>und</strong>e<br />
(kWh) Strom e<strong>in</strong>en Cent an den <strong>BUND</strong><br />
für Förderprojekte zu geben.<br />
Das Pilotprojekt:<br />
Regionalstrom Allgäu-Oberschwaben<br />
Die Umsetzung des Regionalstrom-Konzepts begann<br />
im Frühjahr 2000 <strong>in</strong> der Region Allgäu-<br />
Oberschwaben durch e<strong>in</strong>e Kooperation der EWS<br />
mit der von den regionalen Umweltverbänden<br />
<strong>BUND</strong> <strong>und</strong> Solarenergie-Fördervere<strong>in</strong> (SFV) Ravensburg<br />
gegründeten „GbR Regionalstrom“.<br />
10 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel
In den vergangenen sechs Jahren konnten für<br />
den Regionalstrom Allgäu-Oberschwaben bereits<br />
über 1.000 Stromk<strong>und</strong>en gewonnen werden. Diese<br />
beziehen r<strong>und</strong> 3 Millionen kWh Strom pro Jahr<br />
<strong>und</strong> zahlen über den Stromtarif jährlich mehr als<br />
33.000 Euro <strong>in</strong> den regionalen Fördertopf. Mit<br />
diesem Geld werden mittlerweile 35 Landwirte<br />
zwischen Bodensee <strong>und</strong> Biberach unterstützt. In<br />
Biogas-Anlagen erzeugen sie pro Jahr ca. 12,5<br />
Millionen kWh Strom durch das Vergären von<br />
Gülle, Gras <strong>und</strong> Grünabfällen – zurück bleibt<br />
ausschließlich geruchsarmer Dünger. Das ist ökologisch<br />
e<strong>in</strong>wandfrei <strong>und</strong> verschafft den Landwirten<br />
e<strong>in</strong>en Nebenerwerb als <strong>Energie</strong>wirt.<br />
Regionalstrom b<strong>und</strong>esweit<br />
Nach dem Vorbild des Regionalstroms Allgäu-<br />
Oberschwaben wurden <strong>in</strong> Baden-Württemberg <strong>in</strong>zwischen<br />
vier weitere Marken etabliert: Regional-<br />
strom Bodensee, Franken, Schwäbische Alb <strong>und</strong><br />
Schwarzwald.<br />
Täglich werden neue K<strong>und</strong>en gewonnen, deren Förderbeiträge<br />
Biogasanlagen, Pflanzenöl-Blockheizkraftwerke,<br />
die Holzenergienutzung, die Modernisierung<br />
bestehender Wasserkraftwerke oder<br />
Stromsparmaßnahmen <strong>in</strong> der jeweiligen Region<br />
mitf<strong>in</strong>anzieren. „Regional“ am Regionalstrom ist<br />
dabei die Verwendung des Förder-Cents. Projekte<br />
<strong>in</strong> der jeweiligen Region, die jetzt <strong>und</strong> zukünftig<br />
durch die Bezieher von <strong>BUND</strong>-Regionalstrom gefördert<br />
werden können, s<strong>in</strong>d zum Beispiel Stromsparprojekte<br />
von Schulen <strong>und</strong> Firmen oder die besonders<br />
effiziente <strong>und</strong> naturverträgliche Nutzung<br />
erneuerbarer <strong>Energie</strong>n. Die Kraftwerke, die e<strong>in</strong>e<br />
Förderung aus dem Topf des Regionalstroms zum<br />
Beispiel für die Mitvergärung von Landschaftspflegematerialien<br />
erhalten, speisen ihren Strom nach<br />
EEG <strong>in</strong>s Stromnetz des jeweiligen Netzbetreibers e<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> nicht etwa direkt bei den EWS. Die E<strong>in</strong>speisung<br />
Kontakt & Informationen:<br />
<strong>BUND</strong> Service GmbH<br />
Mühlbachstraße 2<br />
78315 Radolfzell-Mögg<strong>in</strong>gen<br />
Tel. 07732/1507-0<br />
Fax 07732/1507-77<br />
b<strong>und</strong>.regionalstrom@b<strong>und</strong>.net<br />
www.b<strong>und</strong>-regionalstrom.de<br />
Biogasanlage im Bau; Generator<br />
auf dem Hof Broger<br />
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 11<br />
Bilder: B. Schott
Im November 2001 wird<br />
das Regionalstromprojekt<br />
Allgäu-Oberschwaben mit<br />
dem Karl-Bertsch-Umweltpreis<br />
der Stadt Ravensburg<br />
ausgezeichnet.<br />
Gymnasiasten bei der Bestandsaufnahme<br />
auf e<strong>in</strong>er<br />
Buntbrache im Haistergau<br />
<strong>und</strong> Förderung nach dem EEG ist notwenig, weil<br />
Strom aus erneuerbaren Quellen im freien Wettbewerb<br />
noch nicht konkurrenzfähig gegenüber Billigstrom<br />
aus abgeschriebenen Kohle- <strong>und</strong> Atomkraftwerken<br />
wäre <strong>und</strong> somit kaum K<strong>und</strong>en f<strong>in</strong>den<br />
würde. Um ke<strong>in</strong>e Verflechtungen mit Atomkonzernen<br />
aufkommen zu lassen, beziehen die EWS ihren<br />
Strom aus norwegischen Wasserkraftwerken (vor<br />
allem Neuanlagen) <strong>und</strong> aus modernen, hocheffizienten<br />
Heizkraftwerken von unabhängigen badenwürttembergischen<br />
Stadtwerken.<br />
Zwar kann der <strong>BUND</strong>-Regionalstrom bereits b<strong>und</strong>esweit<br />
bezogen werden, jedoch muss sich der<br />
K<strong>und</strong>e dabei auf e<strong>in</strong>e der baden-württembergischen<br />
Marken <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong>e Förderung dieser<br />
Region festlegen. Deshalb bleibt zu hoffen, dass<br />
<strong>in</strong> naher Zukunft weitere <strong>BUND</strong>-Landesverbände<br />
das Regionalstrom-Modell übernehmen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<br />
regionale Förderung auch <strong>in</strong> anderen Teilen<br />
Deutschlands ermöglichen.<br />
Stromwechsel – so e<strong>in</strong>fach:<br />
Und so e<strong>in</strong>fach, sicher <strong>und</strong> schnell geht der Wechsel<br />
zum <strong>BUND</strong>-Regionalstrom: Umsteiger müssen<br />
nur über die auf Seite 11 angegebene Kontaktadresse<br />
das Auftragsformular zur Stromlieferung<br />
anfordern, ihre Kontaktdaten e<strong>in</strong>tragen <strong>und</strong><br />
mit e<strong>in</strong>er Kopie der letzten Stromrechnung direkt<br />
an die EWS <strong>in</strong> Schönau schicken. Selbstständig<br />
kündigen die EWS den bestehenden Vertrag mit<br />
dem alten Stromlieferanten <strong>und</strong> übernehmen dann<br />
die Stromversorgung zum nächstmöglichen Zeitpunkt.<br />
Der Neuk<strong>und</strong>e muss nur noch den Zählerstand<br />
zum Stichtag durchgeben.<br />
Benjam<strong>in</strong> Horst, Ulfried Miller u. Bernd Schott<br />
12 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel<br />
Bilder: <strong>BUND</strong><br />
Bild: U. Walz
Seit 1973 sorgt der <strong>BUND</strong> dafür, dass unsere Heimat bunt wird.<br />
Konzepte <strong>und</strong> Lösungen<br />
für Umweltprobleme<br />
Von Anfang an erarbeiteten wir<br />
Lösungen für Umweltprobleme:<br />
Katalysator, Radweg- <strong>und</strong> S-Bahn-<br />
Konzepte, ökologischer Landbau <strong>und</strong><br />
erneuerbare <strong>Energie</strong>n gehören dazu.<br />
Vieles ist <strong>in</strong>zwischen Standard, spart<br />
Geld, schafft Arbeitsplätze. E<strong>in</strong><br />
Schwerpunkt heute ist der Atomausstieg<br />
<strong>und</strong> der Schutz des Klimas durch<br />
e<strong>in</strong>e ökologische <strong>Energie</strong>versorgung<br />
<strong>und</strong> neue Verkehrskonzepte.<br />
Die Naturschätze unserer<br />
Heimat bewahren<br />
Seit 1973 hat der <strong>BUND</strong> <strong>in</strong> Baden-<br />
Württemberg 1.400 Teiche <strong>und</strong><br />
Tümpel angelegt, 202 km Flussstrecke<br />
renaturiert, 2,8 Millionen Amphibien<br />
vor dem Straßentod gerettet, 100.000<br />
Heckensträucher <strong>und</strong> 50.000 Bäume<br />
gepflanzt <strong>und</strong> noch vieles mehr getan,<br />
um die Landschaft bunter zu machen.<br />
Der <strong>BUND</strong> hat für die Lebensqualität<br />
<strong>in</strong> Baden-Württemberg viel erreicht.<br />
Und wir bleiben auch <strong>in</strong> Zukunft<br />
aktiv, um unsere Heimat, die Natur<br />
<strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heit von Mensch <strong>und</strong><br />
Tier zu schützen.<br />
Dafür suchen wir noch mehr<br />
Menschen, die wie wir bereit s<strong>in</strong>d,<br />
sich für Natur <strong>und</strong> Umwelt zu engagieren.<br />
Als Mitglied helfen Sie uns,<br />
diese Erfolgsgeschichte weiter zu<br />
schreiben: Geme<strong>in</strong>sam erhalten wir<br />
unsere Heimat bunt. Dafür danken<br />
wir Ihnen sehr herzlich.<br />
❑Ja, ich möchte Mitglied werden beim B<strong>und</strong> für Umwelt <strong>und</strong> Naturschutz Deutschland (<strong>BUND</strong>) e.V. Die Mitgliedschaft<br />
im <strong>BUND</strong> Baden-Württemberg ist enthalten. Me<strong>in</strong> Jahresbeitrag:<br />
❑ E<strong>in</strong>zelmitgliedschaft _________ EUR (m<strong>in</strong>d. 50 EUR)<br />
❑ Familienmitgliedschaft _________ EUR (m<strong>in</strong>d. 65 EUR)<br />
❑ Firmen _________ EUR (m<strong>in</strong>d. 130 EUR)<br />
Vorname Name Straße/Nummer PLZ/Ort<br />
Geburtsdatum Beruf Telefon E-Mail<br />
Datum Unterschrift<br />
Bitte senden Sie diesen Coupon an:<br />
<strong>BUND</strong> Baden-Württemberg e.V., Mühlbachstraße 2, 78315 Radolfzell<br />
www.b<strong>und</strong>.net/bawue<br />
❑ Reduzierter Beitrag _________ EUR (m<strong>in</strong>d. 16 EUR)<br />
(K<strong>in</strong>der, Schüler, Studenten, Azubis, Erwerbslose, Kle<strong>in</strong>rentner,<br />
Alle<strong>in</strong>erziehende)<br />
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 13
Luftaufnahme des V<strong>in</strong>zenzvon-Paul-Hospitals<br />
<strong>in</strong> Rottweil<br />
Informationen:<br />
www.energiesparendeskrankenhaus.de<br />
Verleihung des <strong>BUND</strong>-<br />
Gütesiegels „<strong>Energie</strong> sparendes<br />
Krankenhaus“ an<br />
das V<strong>in</strong>zenz-von-Paul-Hospital<br />
<strong>in</strong> Rottweil (von<br />
l<strong>in</strong>ks): <strong>BUND</strong>-Landesgeschäftsführer<br />
Michael<br />
Spielmann, Thomas<br />
Brobeil, Geschäftsführer<br />
des Hospitals, Umweltm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />
Tanja Gönnner<br />
<strong>und</strong> Dieter Grimm, Technischer<br />
Leiter des Hospitals<br />
Krankenhäuser als Vorbilder<br />
Ausgezeichnete Kl<strong>in</strong>iken <strong>in</strong> Rottweil <strong>und</strong> Bad Dürrheim<br />
<strong>und</strong> 34.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr<br />
R weniger – das ist die Bilanz der mit dem<br />
<strong>BUND</strong>-Gütesiegel „<strong>Energie</strong> sparendes Krankenhaus“<br />
ausgezeichneten Kl<strong>in</strong>iken. Bis heute tragen<br />
b<strong>und</strong>esweit 21 Kl<strong>in</strong>iken die begehrte Auszeichnung.<br />
Der <strong>BUND</strong> zeichnet Kl<strong>in</strong>iken aus, die<br />
besonders sparsam <strong>und</strong> effizient mit <strong>Energie</strong> umgehen<br />
<strong>und</strong> sich für den <strong>Klimaschutz</strong> engagieren.<br />
Seit 2006 gehören zu den ausgezeichneten Häusern<br />
auch zwei Kl<strong>in</strong>iken <strong>in</strong> Baden-Württemberg.<br />
Das V<strong>in</strong>zenz-von-Paul-Hospital <strong>in</strong> Rottweil erhielt<br />
das Gütesiegel im April 2006. Das Krankenhaus<br />
konnte se<strong>in</strong>en <strong>Energie</strong>verbrauch um r<strong>und</strong><br />
25 Prozent <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en Kohlendioxidausstoß um<br />
ungefähr 1.500 Tonnen pro Jahr verr<strong>in</strong>gern.<br />
Maßgeschneiderte <strong>und</strong> dezentrale<br />
<strong>Energie</strong>versorgung<br />
Die Rottweiler E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong>vestierte <strong>in</strong> die<br />
Modernisierung der <strong>Energie</strong>versorgung r<strong>und</strong> 2,8<br />
Millionen Euro. Die seit dem Jahr 2004 durchgeführte<br />
Sanierung umfasst verschiedene aufe<strong>in</strong>ander<br />
abgestimmte Maßnahmen zur <strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>sparung<br />
<strong>und</strong> <strong>Energie</strong>effizienz. So wurde von<br />
Dampf auf Warmwasser als Wärmeträgermedi-<br />
14 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel<br />
Bilder: <strong>BUND</strong>
um umgestellt, die Warmwasserbereitung dezentralisiert<br />
sowie e<strong>in</strong> neues <strong>und</strong> e<strong>in</strong> vorhandenes<br />
Blockheizkraftwerk <strong>in</strong> den Warmwasserkreislauf<br />
e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en. Darüber h<strong>in</strong>aus wurde e<strong>in</strong>e permanente<br />
Überwachung durch e<strong>in</strong>e moderne Gebäudeleittechnik<br />
ermöglicht. Der Wirkungsgrad des<br />
Gesamtsystems konnte durch die Investitionen<br />
von 56 Prozent auf 85 Prozent erhöht werden.<br />
<strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>sparung, <strong>Energie</strong>effizienz <strong>und</strong><br />
Erneuerbare <strong>Energie</strong>n<br />
Diese drei Säulen des zukunftsorientierten Umgangs<br />
mit <strong>Energie</strong> erfüllt die Luisenkl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> Bad<br />
Dürrheim mit Leben. Die Kl<strong>in</strong>ik erhielt im Januar<br />
2007 das <strong>BUND</strong>-Gütesiegel. Alle Entscheidungen<br />
über bauliche Veränderungen werden unter<br />
dem Aspekt der Verwendung ökologisch unbedenklicher<br />
Materialien <strong>und</strong> unter dem verantwortungsvollen<br />
Umgang mit <strong>Energie</strong> getroffen. Der<br />
Kohlendioxidausstoß <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik konnte seit<br />
2004 um fast 50 Prozent pro Jahr gesenkt wurden.<br />
Maßgeblich für diese enorme E<strong>in</strong>sparung waren<br />
drei große Projekte, die im Jahr 2006 umgesetzt<br />
wurden. So wurde die Außenhaut des Haupthauses<br />
erneuert <strong>und</strong> isoliert, die Heizungsanlage optimiert<br />
<strong>und</strong> im Zuge dessen e<strong>in</strong>e 200-kW-Holzpelletanlage<br />
e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en sowie e<strong>in</strong>e 38,43-kW-<br />
Photovoltaikanlage mit e<strong>in</strong>er Panelfläche von 228<br />
Quadratmetern auf dem Dach der K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong><br />
Jugendpsychiatrie <strong>in</strong>stalliert.<br />
Damit wird gezeigt, dass <strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>sparung durch<br />
Gebäudedämmung, effiziente <strong>Energie</strong>bereitstellung<br />
durch moderne Heiztechnik <strong>und</strong> die Deckung<br />
e<strong>in</strong>es Großteils des notwendigen <strong>Energie</strong>bedarfs<br />
durch erneuerbare <strong>Energie</strong>n <strong>in</strong> Krankenhäusern<br />
umsetzbar s<strong>in</strong>d.<br />
Weitere Vorbilder gesucht<br />
Krankenhäuser, deren oberstes Ziel die Ges<strong>und</strong>erhaltung<br />
des Menschen ist, sollten e<strong>in</strong>e besondere<br />
Verantwortung für e<strong>in</strong>e ges<strong>und</strong>e Umwelt<br />
übernehmen, denn e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>takte Umwelt ist e<strong>in</strong>e<br />
der Gr<strong>und</strong>voraussetzungen für die menschliche<br />
Ges<strong>und</strong>heit. Immer mehr Krankenhäuser zeigen<br />
durch ihr Engagement, dass sie bereit s<strong>in</strong>d, sich<br />
dieser Verantwortung zu stellen. Wir s<strong>in</strong>d uns<br />
sicher, dass diese erfolgreichen Beispiele auch<br />
andere Kl<strong>in</strong>iken ermutigen werden, diesen Schritt<br />
zu gehen. Wir werden sie auch weiterh<strong>in</strong> auf diesem<br />
Weg begleiten <strong>und</strong> unterstützen.<br />
Mechthild Zumbusch<br />
Übergabe des <strong>BUND</strong>-Gütesiegels an die Luisenkl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> Bad Dürrheim – von l<strong>in</strong>ks:<br />
<strong>BUND</strong>-Landesgeschäftsführer Michael Spielmann, Prof. Dr. med. Rolf Wahl, Ärztlicher<br />
Direktor <strong>und</strong> Sven Wahl, Kaufmännischer Geschäftsführer<br />
Photovoltaikanlage auf e<strong>in</strong>em Flachdach der Luisenkl<strong>in</strong>ik<br />
Denkmalgeschütztes Stammhaus der Luisenkl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> Bad Dürrheim<br />
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 15
<strong>Energie</strong>sprecher<br />
E<strong>in</strong> Schüler-Projekt der Ökostation Freiburg<br />
as nützt das schönste Sonnenkraftwerk<br />
Wauf dem Schuldach, wenn <strong>in</strong> den Klassenzimmern<br />
auch <strong>in</strong> der Pause das Licht brennt,<br />
Fenster während der Heizperiode dauergekippt<br />
s<strong>in</strong>d oder der Overhead-Projektor auf Stand-by<br />
läuft? Die Ökostation Freiburg bildet Schüler der<br />
5. <strong>und</strong> 6. Klassen e<strong>in</strong>er Freiburger Realschule <strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong>es Gymnasiums zu <strong>Energie</strong>sprechern aus.<br />
WentzSolar<br />
Die Wentz<strong>in</strong>ger-Realschule <strong>und</strong> das Wentz<strong>in</strong>ger-<br />
Gymnasium <strong>in</strong> Freiburg s<strong>in</strong>d seit 1997 energiesparende<br />
<strong>und</strong> klimafre<strong>und</strong>liche Schule. Durch e<strong>in</strong>e<br />
große Solaranlage auf dem Schuldach werden<br />
mittlerweile r<strong>und</strong> 11 Prozent des Stromverbrauchs<br />
der Schulgebäude umweltfre<strong>und</strong>lich erzeugt. Dah<strong>in</strong>ter<br />
steht „WentzSolar“, der Vere<strong>in</strong> für <strong>Klimaschutz</strong><br />
an den Wentz<strong>in</strong>ger-Schulen e.V. In Kooperation<br />
mit der Ökostation Freiburg wurde e<strong>in</strong><br />
Ausbildungskonzept entwickelt, wie man die jungen<br />
<strong>Energie</strong>sprecher nachhaltig, praxisorientiert<br />
<strong>und</strong> mit Spaß für die Themen <strong>Klimaschutz</strong> <strong>und</strong><br />
regenerative <strong>Energie</strong>n sensibilisieren kann.<br />
Partizipation<br />
<strong>Klimaschutz</strong> muss Spaß machen, soll e<strong>in</strong> Erlebnis<br />
se<strong>in</strong>, <strong>und</strong> die Schüler sollen mitbestimmen.<br />
Deshalb s<strong>in</strong>d die Schüler von Anfang an <strong>in</strong> die<br />
Präsentation der Internet-Recherchen zu den Exkursionszielen<br />
Planung des Gesamtprojekts e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
bestimmen eigenverantwortlich als Gruppe die<br />
Themenschwerpunkte <strong>und</strong> Exkursionsziele mit.<br />
Aktionstage<br />
An vier <strong>Energie</strong>sprecher-Aktionstagen verteilt<br />
über das ganze Schuljahr vertiefen die <strong>Energie</strong>sprecher<br />
jeweils e<strong>in</strong> Schwerpunktthema (Feuer,<br />
Erde, Wasser, Luft).<br />
Dabei werden spannende Experimente durchgeführt<br />
– wie die Herstellung von Poppkorn mit<br />
e<strong>in</strong>em Parabolspiegel als Hitzequelle – <strong>und</strong> anschließend<br />
von den Gruppen präsentiert. Man vergleicht<br />
<strong>und</strong> diskutiert.<br />
Exkursionen<br />
Passend zum jeweiligen Schwerpunktthema werden<br />
regionale Exkursionsziele aus dem Bereich<br />
regenerative <strong>Energie</strong>n besichtigt. Dabei stehen <strong>in</strong><br />
der Regel auch externe Fachleute für Detail<strong>in</strong>formationen<br />
zur Verfügung. Erkenntnisse <strong>und</strong> Erlebnisse<br />
werden anschließend diskutiert. Geme<strong>in</strong>sam<br />
wird besprochen, welche neue Maßnahmen sich<br />
für den Schulalltag umsetzen lassen.<br />
Bürgerforum<br />
Spannendes Experimentieren<br />
Als Alternative zu den Exkursionen werden so<br />
16 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel
Bilder: Ökostation<br />
genannte „Bürgerforen“ umgesetzt. Dabei werden<br />
Kompetenzen wie Zuhören, Argumentieren,<br />
Diskutieren <strong>und</strong> Moderieren geübt.<br />
So stand im Dezember 2006 zum Thema Gewässerökologie<br />
das „Bürgerforum Flückiger See“ auf<br />
dem Programm. Nach <strong>in</strong>tensiver Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit dem Thema Gewässer am Beispiel<br />
des Flückiger Sees haben die Schüler <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen<br />
die Rolle von verschiedenen Interessensgruppen<br />
übernommen <strong>und</strong> sich zu e<strong>in</strong>em großen<br />
R<strong>und</strong>en Tisch zusammengesetzt.<br />
Auszeichnung als UN-Dekade-Projekt<br />
Die Beteiligung der Schüler, die Vermittlung von<br />
Kompetenzen zur Gestaltung der Zukunft <strong>und</strong><br />
das Thema <strong>Klimaschutz</strong> als globales Problem<br />
waren zentrale Gründe für die Auszeichnung des<br />
<strong>Energie</strong>sprecher-Projektes als Projekt der UN-<br />
Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />
2007/2008. Weitere Schulen haben bereits angefragt,<br />
das Projekt zu übernehmen.<br />
Friederike Köstl<strong>in</strong> <strong>und</strong> Ralf Hufnagel<br />
Parabolspiegel als Poppkornmasch<strong>in</strong>e Selbst gebastelte Solarboote im Praxistest<br />
Besichtigung der Solaranlage<br />
des SC Freiburg<br />
Falkenbergerstr. 21 B<br />
79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761-892333<br />
<strong>in</strong>fo@oekostation.de<br />
www.oekostation.de<br />
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 17
Photovoltaikanlage auf<br />
e<strong>in</strong>em Schuldach<br />
Mit kle<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>lage groß dabei<br />
Der Solarstrompark des <strong>BUND</strong> Baden-Württemberg<br />
m auch Mitgliedern, Förderern <strong>und</strong> Freun-<br />
U den des <strong>BUND</strong>, die nicht genügend Mitstreiter,<br />
zuwenig f<strong>in</strong>anzielle Mittel oder ke<strong>in</strong> (geeignetes)<br />
Dach für e<strong>in</strong>e selbst <strong>in</strong>itiierte Photovoltaikanlage<br />
haben, die Möglichkeit zu geben, e<strong>in</strong>en<br />
sichtbaren Beitrag zur <strong>Energie</strong>wende zum<br />
<strong>BUND</strong>-Schwerpunkt „<strong>Energie</strong> <strong>und</strong> <strong>Klimaschutz</strong>“<br />
zu leisten, ist der Solarstrompark <strong>BUND</strong> Baden-<br />
Württemberg entwickelt worden. Der Park, e<strong>in</strong><br />
geme<strong>in</strong>sames Projekt des <strong>BUND</strong>-Landesverbandes<br />
Baden-Württemberg <strong>und</strong> der S.A.G. Solarstrom<br />
AG aus Freiburg, war zu Beg<strong>in</strong>n der Kooperation<br />
auf e<strong>in</strong>e Leistung von 400 kWp, ver-<br />
teilt auf mehrere Dächer <strong>in</strong> Baden-Württemberg,<br />
konzipiert. Bereits mit e<strong>in</strong>em Betrag ab 1.000 Euro<br />
konnte man Miteigentümer am Solarstrompark<br />
werden.<br />
Mit jedem Anteil am Solarstrompark ist die persönliche<br />
Strombilanz sonniger. Wer sich mit 2.000<br />
Euro am Park beteiligt hat <strong>und</strong> e<strong>in</strong> durchschnittlicher<br />
Stromverbraucher ist, erzeugt nun se<strong>in</strong>en<br />
Jahresstromverbrauch solar. Zudem erhält der<br />
Miteigentümer durch se<strong>in</strong>e Investition <strong>in</strong> den<br />
<strong>Klimaschutz</strong> e<strong>in</strong>e attraktive Rendite von ca. 6,5<br />
Prozent – also deutlich mehr als auf dem Sparbuch.<br />
Die Erträge aus dem Stromverkauf des Parks<br />
s<strong>in</strong>d über e<strong>in</strong>e Laufzeit von zwanzig Jahren durch<br />
die E<strong>in</strong>speisevergütung des Erneuerbare-<strong>Energie</strong>n-Gesetzes<br />
(EEG) staatlich gesichert.<br />
Überraschend erfolgreich <strong>in</strong> der Mittelbeschaffung<br />
Am 11. August 2004 hatten der <strong>BUND</strong> <strong>und</strong> S.A.G.<br />
auf e<strong>in</strong>er Pressekonferenz <strong>in</strong> Stuttgart den „Solarstrompark<br />
<strong>BUND</strong> Baden-Württemberg“ erstmals<br />
vorgestellt. Unerwartet schnell war der geschlossene<br />
Fonds, über den die Photovoltaikanlagen<br />
f<strong>in</strong>anziert werden sollten, bereits vier Wochen<br />
später überzeichnet.<br />
<strong>BUND</strong> <strong>und</strong> S.A.G. hatten daraufh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Vergrößerung<br />
des Solarstromparks um r<strong>und</strong> 70 Prozent<br />
beschlossen, um weiteren Interessenten die Möglichkeit<br />
zu geben, sich am Projekt zu beteiligen.<br />
Photovoltaikanlage der<br />
SAG mit 60 kwp Bilder: SAG<br />
18 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel
Bild: W. Friedrich<br />
Zudem waren der Park <strong>und</strong> das Thema regenerative<br />
<strong>Energie</strong>gew<strong>in</strong>nung als Schwerpunkt auf dem<br />
<strong>BUND</strong>-Stand der Ecotrend 2004 <strong>in</strong> Freiburg vorgesehen.<br />
Auch die etwa 300 zusätzlichen Anteile<br />
waren umgehend vergeben.<br />
Zögerlicher Start<br />
Dabei war der Solarstrompark zuerst sehr zögerlich<br />
gestartet. Vor allem die Suche nach geeigneten<br />
Dachflächen dauerte länger als zum Projektbeg<strong>in</strong>n<br />
geplant. Durch die engagierte Suche von<br />
Haupt- <strong>und</strong> Ehrenamtlichen des <strong>BUND</strong> gab es<br />
zwar zahlreiche Angebote von Dachbesitzern, die<br />
ihr Dach für den Solarstrompark zur Verfügung<br />
stellen wollten.<br />
Aber häufig waren die Dächer aus technischen<br />
oder statischen Gründen ungeeignet oder zu alt,<br />
um zwanzig Jahre ohne Sanierung <strong>und</strong> damit<br />
ohne Störung der Solaranlage zu gewährleisten.<br />
Auch begeisterten sich manche Dachbesitzer im<br />
Laufe der Gespräche von der Idee e<strong>in</strong>er Photovoltaikanlage<br />
so sehr, dass sie Anlagen <strong>in</strong> Eigenregie<br />
errichteten (also trotzdem e<strong>in</strong> Erfolg für<br />
unser Engagement für die <strong>Energie</strong>wende).<br />
13 Anlagen am Netz<br />
Der „Solarstrompark <strong>BUND</strong> Baden-Württemberg“<br />
hat, verteilt auf 13 e<strong>in</strong>zelne Photovoltaikanlagen<br />
(Details siehe neben stehende Tabelle), e<strong>in</strong>e Gesamtleistung<br />
von fast 700 kWp.<br />
Durch ihn werden etwa 620.000 Kilowattst<strong>und</strong>en<br />
Strom pro Jahr <strong>in</strong>s öffentliche Netz e<strong>in</strong>gespeist.<br />
Damit erspart der Solarstrompark der<br />
Umwelt jährlich fast 400 Tonnen Kohlendioxid.<br />
Bernd Schott<br />
Geme<strong>in</strong>de Standort Leistung<br />
Freiburg Westbad 39,60 kWp<br />
Ehrenkirchen Bauhof 57,75 kWp<br />
Ballrechten-Dott<strong>in</strong>gen Reithalle Castellberg 36,00 kWp<br />
Ballrechten-Dott<strong>in</strong>gen Stall Castellberg 24,00 kWp<br />
Breisach Feuerwehrhaus 46,65 kWp<br />
Neuenburg Kreisgymnasium 119,70 kWp<br />
Mosbach Gewerbeschule Altbau 40,50 kWp<br />
Mosbach Gewerbeschule 23,75 kWp<br />
Ten<strong>in</strong>gen Niemberghalle 25,50 kWp<br />
Müllheim Firma AUMA 181,10 kWp<br />
Freiburg Regierungspräsidium 40,50 kWp<br />
Freiburg Weiherhofschule 16,20 kWp<br />
Mannheim Universität 44,25 kWp<br />
Gesamtleistung 695,50 kWp<br />
Ansprechpartner für Auskünfte<br />
■ Fragen zum Solarstrompark <strong>BUND</strong> Baden-Württemberg beantwortet<br />
Frau Isabella Pütz von der S.A.G. Solarstrom AG, Tel.: 0761/4770-<br />
200, Fax: 0761/4770-219, E-Mail: b<strong>und</strong>@solarstrompark.de<br />
■ Fragen zum Projekt an den <strong>BUND</strong> können Sie richten an Bernd<br />
Schott von der <strong>BUND</strong>-Landesgeschäftsstelle, Tel.: 0711/620306-0,<br />
Fax: 0711/620306-77, E-Mail: bernd.schott@b<strong>und</strong>.net<br />
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 19
Die Landesgeschäftstelle<br />
Stuttgart freut sich zusammen<br />
mit Umweltm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />
Tanja Gönner (Mitte) <strong>und</strong><br />
der Landesvorsitzenden<br />
Brigitte Dahlbender über<br />
die EMAS-Urk<strong>und</strong>e<br />
Informationen:<br />
<strong>BUND</strong>-Landesgeschäftsstelle<br />
Paul<strong>in</strong>enstraße 47<br />
70178 Stuttgart<br />
Tel.: 07 11/62 03 06-0<br />
Fax: 07 11/620306-77<br />
b<strong>und</strong>.bawue@b<strong>und</strong>.net<br />
Messebesucher als Generator:<br />
<strong>Energie</strong>-Fahrrad<br />
auf der Ecotrend<br />
<strong>Energie</strong>kosten-Messgerät<br />
zum Ausleihen<br />
Abschaltbarer<br />
Mehrfachstecker<br />
Stopp den Watt-Vampiren<br />
<strong>Energie</strong>sparprojekte der <strong>BUND</strong>-Landesgeschäftsstelle<br />
it vielfältigen Maßnahmen ist die <strong>BUND</strong>-<br />
M Landesgeschäftsstelle für die „erste Säule“<br />
der <strong>Energie</strong>wende aktiv: mit <strong>Energie</strong>beratung,<br />
Lobbyarbeit, Messgeräteverleih, Broschüren-Service,<br />
Vorträgen, <strong>in</strong>nerbetrieblichen <strong>Energie</strong>sparprojekten<br />
usw.<br />
Mit der Meldung „Stopp den Watt-Vampiren,<br />
<strong>BUND</strong> verleiht <strong>Energie</strong>kosten-Messgerät, Haushalte<br />
können über 70 Euro pro Jahr sparen“<br />
machte die Landesgeschäftstelle 2004 erstmals<br />
auf ihr Angebot aufmerksam, <strong>Energie</strong>kosten-<br />
Messgeräte zu verleihen. Den Ausleihern wurden<br />
zudem e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e <strong>Energie</strong>beratung <strong>und</strong> Informationen<br />
r<strong>und</strong> um das <strong>Energie</strong>sparen <strong>und</strong> Öko-<br />
Strom angeboten. Das Angebot fand derart reges<br />
Interesse, so dass die Anzahl der Leihgeräte kurz<br />
nach dem Aktionsstart von vier auf neun erhöht<br />
<strong>und</strong> trotzdem e<strong>in</strong>e Warteliste aufgestellt werden<br />
musste. Rekordhalter unter den Watt-Vampiren<br />
ist bisher e<strong>in</strong>e Gefriertruhe mit 2.200 kWh/a, die<br />
<strong>in</strong>zwischen durch e<strong>in</strong> energieeffizientes Gerät<br />
ersetzt wurde. Inzwischen werden auch <strong>in</strong> allen<br />
Regionalgeschäftstellen des <strong>BUND</strong> <strong>Energie</strong>kosten-<br />
Messgeräte verliehen.<br />
Zusätzlich zu diesem Angebot betreibt die Landesgeschäftstelle<br />
e<strong>in</strong>en umfangreichen Broschürenservice<br />
zum Thema <strong>Energie</strong>sparen. Dabei wird sowohl<br />
auf eigene Publikationen wie den Fahrplan<br />
zur <strong>Energie</strong>wende oder das <strong>BUND</strong>-Jahrbuch Ökologisch<br />
Bauen & Renovieren, als auch auf gute<br />
Veröffentlichungen Dritter zurückgegriffen. Der kostenlose<br />
Service r<strong>und</strong> ums <strong>Energie</strong>sparen bei Strom,<br />
Wärme <strong>und</strong> Mobilität wird stets über die <strong>BUND</strong>-<br />
Medien beworben <strong>und</strong> war 2005 sogar Schwerpunkt<br />
der <strong>Energie</strong>seiten im <strong>BUND</strong>-Magaz<strong>in</strong>. Zudem<br />
widmete sich der <strong>BUND</strong>-Stand auf der Um-<br />
20 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel<br />
Bilder: <strong>BUND</strong>
<strong>Energie</strong>beratung von Privathaushalten.<br />
Auch Umweltschützer verbrauchen <strong>Energie</strong>. E<strong>in</strong>e<br />
bewährte Möglichkeit beim Ressourcen- <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>verbrauch<br />
an sich zu arbeiten nutzte die<br />
<strong>BUND</strong>-Landesgeschäftsstelle neben fünf weiteren<br />
<strong>BUND</strong>-Büros, <strong>in</strong>dem sie sich der Umwelt-Betriebsprüfung<br />
EMAS (Eco-Management and Audit<br />
Scheme) unterzog. Unter anderem im <strong>Energie</strong>bereich<br />
konnten durch gezieltes Management<br />
(Prüfung, Beratung, Abhilfe, Kontrolle) sehr deutliche<br />
<strong>Erfolge</strong> erzielt werden. In Zahlen heißt dies,<br />
dass <strong>in</strong> der Landesgeschäftsstelle Stuttgart der<br />
<strong>BUND</strong> zapft selbst die Sonne an<br />
<strong>BUND</strong>-Solaranlage auf dem Ulmer Kongresszentrum<br />
eit Herbst 2004 ist der Ulmer <strong>BUND</strong> stolzer<br />
S Besitzer e<strong>in</strong>er eigenen Photovoltaikanlage:<br />
Die 240 Quadratmeter große Anlage kommt auf<br />
e<strong>in</strong>e Nennleistung von 30 kWp. Sie ist auf dem<br />
Dach des städtischen Kongresszentrums CCU <strong>in</strong>stalliert<br />
<strong>und</strong> liefert bisher jährlich im Schnitt<br />
knapp 26.000 kWh Strom.<br />
Bemerkenswert ist, dass r<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Drittel der Investitionskosten<br />
von vier privaten Sponsoren<br />
übernommen wurde: Die vier Ulmer Firmen Hy-<br />
Bilder: <strong>BUND</strong> weltmesse Ecotrend 2004 <strong>in</strong> Freiburg großteils der<br />
spezifische Wärmeenergiebedarf von ca. 100 kWh<br />
pro Quadratmeter nunmehr auf Werte zwischen<br />
60 <strong>und</strong> 80 kWh/m² gesenkt wurde. Gleichzeitig<br />
konnte der Stromverbrauch pro Vollbeschäftigten<br />
<strong>und</strong> Jahr von über 1000 auf r<strong>und</strong> 600 Kilowattst<strong>und</strong>en<br />
reduziert werden.<br />
Auch beispielsweise auf der <strong>Energie</strong>rechnung der<br />
Hauptgeschäftsstelle Mögg<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d die <strong>Erfolge</strong><br />
klar ablesbar: Bis 2004 waren ca. 8.000 Liter<br />
Heizöl für e<strong>in</strong>e warme Geschäftsstelle notwenig,<br />
nach der gründlichen Isolierung liegt der Verbrauch<br />
nun bei r<strong>und</strong> 5.000 Litern.<br />
Bernd Schott<br />
dro Build<strong>in</strong>g Systems (Wicona), Phönix, Euro Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />
<strong>und</strong> Buck stellten dem <strong>BUND</strong> jeweils<br />
10.000 Euro zur Verfügung.<br />
Zuschuss von der Stadt<br />
Die Stadt Ulm wurde ihrem Ruf als Solarstadt<br />
gerecht <strong>und</strong> brachte nicht nur das Dach kostenlos<br />
e<strong>in</strong>, sondern gewährte dem <strong>BUND</strong> auch noch<br />
e<strong>in</strong>en kräftigen Zuschuss aus ihrem Programm<br />
Informationen:<br />
Ralf Stolz<br />
<strong>BUND</strong>-Umweltzentrum Ulm<br />
Tel. 0731/66695<br />
ralf.stolz@b<strong>und</strong>.net<br />
www.b<strong>und</strong>.net/ulm<br />
Die 240 Quadratmeter<br />
große Photovoltaikanlage<br />
auf dem Ulmer Congress-<br />
Centrum<br />
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 21
Sponsoren, Honoratioren<br />
<strong>und</strong> Pressevertreter bei<br />
der Eröffnung der<br />
Photovoltaikanlage<br />
HOLZHEIZUNGEN<br />
HOLZPELLETHEIZUNGEN<br />
BIOMASSEHEIZKRAFTWERKE<br />
BIOGASANLAGEN<br />
BLOCKHEIZKRAFTWERKE<br />
NAHWÄRME<br />
SOLARANLAGEN<br />
zur „Förderung der rationellen <strong>Energie</strong>anwendung<br />
<strong>und</strong> zum E<strong>in</strong>satz erneuerbarer <strong>Energie</strong>n <strong>in</strong> Ulm“.<br />
Den Rest f<strong>in</strong>anziert der <strong>BUND</strong>-Kreisverband über<br />
zwei Darlehen, bei denen die Anlage selbst als<br />
Absicherung dient.<br />
Die E<strong>in</strong>speisevergütung von 0,574 Euro/kWh macht<br />
die Anlage äußerst lukrativ – sie leistet so nicht nur<br />
e<strong>in</strong>en konkreten Beitrag zur <strong>Energie</strong>wende, sondern<br />
HEIZUNG · LÜFTUNG · ELEKTRO<br />
...unsere ganze Kraft für Ihre <strong>Energie</strong>projekte<br />
IBS Ingenieurbüro Schuler GmbH<br />
Flößerstr. 60/3 · 74321 Bietigheim-Biss<strong>in</strong>gen<br />
Tel. 07142 9363-0 · Fax 07142 9363-50<br />
kontakt@<strong>in</strong>g-buero-schuler.de<br />
www.<strong>in</strong>g-buero-schuler.de<br />
Konzept · Planung · Bauleitung<br />
vom ersten Tag auch zur Konsolidierung der F<strong>in</strong>anzen<br />
des Verbands <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Geschäftsstelle.<br />
Nicht nur als Initiator dieses <strong>in</strong> f<strong>in</strong>anzieller H<strong>in</strong>sicht<br />
mit Abstand größten Projektes <strong>in</strong> der Ulmer<br />
<strong>BUND</strong>-Geschichte, sondern auch bei dessen<br />
Umsetzung war Peter Stratmann maßgeblich beteiligt,<br />
der über zehn Jahre lang Motor der <strong>BUND</strong>-<br />
Gruppe Ulm-Mitte war. Ralf Stolz<br />
22 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel
Bilder: Gedea<br />
Sonne, W<strong>in</strong>d <strong>und</strong> Wasser<br />
<strong>BUND</strong>-Regionalverband Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen gibt Impulse für Öko-Strom<br />
Sonnenenergie soll Schülern e<strong>in</strong>leuchten<br />
Auf Initiative des <strong>BUND</strong>-Regionalverbands wurden<br />
2001 <strong>und</strong> 2002 zwei Schuldächer <strong>in</strong> Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />
mit Photovoltaik-Anlagen<br />
bestückt.<br />
Über 40.000 Kilowattst<strong>und</strong>en hat die Anlage auf<br />
dem Hoptbühl-Gymnasium mit ihren 8 kW bereits<br />
geliefert. Visualisiert wird ihr Ertrag mit e<strong>in</strong>er<br />
Anzeigentafel <strong>in</strong> der Aula der Schule. Die 6kW-Anlage<br />
auf dem Deutenberg-Gymnasium ist<br />
mittlerweile <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Großanlage von 50 kW <strong>in</strong>tegriert<br />
worden, womit das Anliegen des <strong>BUND</strong> erfüllt<br />
wurde, mit ihr e<strong>in</strong>en Impuls für e<strong>in</strong>e größere<br />
Anlage zu geben. Ganz bewusst wurden Schuldächer<br />
ausgewählt, um so Schülern die Thematik alternativer<br />
<strong>Energie</strong>gew<strong>in</strong>nung näher zu br<strong>in</strong>gen.<br />
Verträgliche Wasserkraft<br />
Mit Veranstaltungen, Pressemitteilungen <strong>und</strong><br />
R<strong>und</strong>briefen machte sich der <strong>BUND</strong>-Regionalverband<br />
für die Wasserkraftanlage „Seemühle“ (80<br />
kW) <strong>in</strong> Hüf<strong>in</strong>gen stark. Seit 1999 produziert sie<br />
Gesamtproduktion des Wasserkraftwerks Seemühle <strong>in</strong><br />
Hüf<strong>in</strong>gen von 1999 bis Februar 2007 (<strong>in</strong> kWh)<br />
jährlich r<strong>und</strong> 300.000 Kilowattst<strong>und</strong>en Strom.<br />
Den ökologischen Problemen von Wasserkraftanlagen<br />
wurde mit e<strong>in</strong>er Fischtreppe <strong>und</strong> der Festlegung<br />
auf e<strong>in</strong>e verträgliche Durchfluss- <strong>und</strong><br />
Restwassermenge begegnet.<br />
W<strong>in</strong>dkraftanlage mit Biotop<br />
Als Positivstandort gegenüber anderen umstrittenen<br />
Standorten für W<strong>in</strong>dkraftanlagen propagierte<br />
der <strong>BUND</strong>-Regionalverband Vill<strong>in</strong>gen-<br />
Schwenn<strong>in</strong>gen die Errichtung e<strong>in</strong>er 1,5 MW<br />
W<strong>in</strong>dkraftanlage <strong>in</strong> Weilersbach.<br />
Zahlreiche <strong>BUND</strong>-Mitglieder folgten se<strong>in</strong>em Aufruf,<br />
sich an der „Bürgerw<strong>in</strong>dkraft“ mit Anteilssche<strong>in</strong>en<br />
zu beteiligen. Daneben ist es den Naturschützern<br />
zu verdanken, dass der Sockel des<br />
W<strong>in</strong>drades mit e<strong>in</strong>er Naturste<strong>in</strong>mauer e<strong>in</strong>gefasst<br />
wurde: So ergänzt e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es, aber wertvolles<br />
Biotop die ökologische Stromgew<strong>in</strong>nung.<br />
Christian Hillengass<br />
Informationen:<br />
<strong>BUND</strong>-Regionalgeschäftsstelle<br />
Schwarzwald-Baar-Heuberg:<br />
Pr<strong>in</strong>z-Eugen-Str. 19<br />
78048 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />
Tel. 0772/51305<br />
Fax 07721/502733<br />
B<strong>und</strong>.sbh@b<strong>und</strong>.net<br />
www.b<strong>und</strong>.net/sbh<br />
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 23<br />
Bild: www.pixelquelle.de
Weitere Informationen:<br />
Mart<strong>in</strong> Schupp<br />
Hirschstraße 26<br />
73663 Berglen<br />
schupp@kfr.wn.schule-bw.de<br />
E<strong>in</strong>e Anzeigentafel <strong>in</strong>formiert<br />
über Sonnene<strong>in</strong>strahlung,<strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>speisung<br />
<strong>und</strong> bisher gelieferte<br />
<strong>Energie</strong>.<br />
Solar-Agenda Berglen<br />
Vom <strong>BUND</strong>-Ortsvorstand verwaltet<br />
it e<strong>in</strong>em Artikel im Amtsblatt rief die<br />
M <strong>BUND</strong>-Ortsgruppe Berglen zur Bildung<br />
e<strong>in</strong>er Solaragenda-Gruppe auf. Private Photovoltaik-Anlagen<br />
sollten <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer Planung,<br />
Ausschreibung <strong>und</strong> Installation errichtet werden.<br />
Es verg<strong>in</strong>g ke<strong>in</strong> Jahr zwischen Idee <strong>und</strong> der ersten<br />
Umsetzung. Dank e<strong>in</strong>es guten Solar<strong>in</strong>stallateurs<br />
entwickelte sich die Agenda fast zu e<strong>in</strong>em Selbstläufer.<br />
So konnten seit 2002 fünfzehn Anlagen <strong>in</strong><br />
Betrieb genommen werden, die zusammen e<strong>in</strong>e<br />
Spitzenleistung von 70 kWp erreichen.<br />
Neben 14 privaten e<strong>in</strong>e kommunale Anlage<br />
Vierzehn der Anlagen bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> der Flächengeme<strong>in</strong>de<br />
Berglen. E<strong>in</strong>e Anlage steht <strong>in</strong> der<br />
benachbarten Stadt W<strong>in</strong>nenden.<br />
Neben privaten Dächern wird nun auch auf e<strong>in</strong>em<br />
geme<strong>in</strong>deeigenen Dach das Sonnenlicht zur<br />
<strong>Energie</strong>gew<strong>in</strong>nung aufgefangen: Die Geme<strong>in</strong>de<br />
Hößl<strong>in</strong>swart errichtete auf ihrem Dorfgeme<strong>in</strong>schaftshaus<br />
e<strong>in</strong>e Anlage.<br />
Die Verwaltung der Umsetzungen erledigt nach<br />
wie vor der Vorstand der <strong>BUND</strong>-Ortsgruppe Berglen.<br />
13 Betreiber melden ihre Werte monatlich<br />
an Mart<strong>in</strong> Schupp. Bei ihm werden die Angaben<br />
regelmäßig überprüft <strong>und</strong> verglichen. So bleibt<br />
man im Kontakt <strong>und</strong> kann Unregelmäßigkeiten<br />
bei den Anlagen rasch erkennen <strong>und</strong> beheben.<br />
Mart<strong>in</strong> Schupp<br />
Die kommunale PV-Anlage auf dem Dach des Dorfgeme<strong>in</strong>schaftshauses<br />
<strong>in</strong> Hößl<strong>in</strong>swart<br />
Statistik:<br />
E<strong>in</strong>gespeister Solarstrom der 13 registrierten<br />
Agenda-Anlagen:<br />
2002: 13.600 kWh<br />
2003: 24.900 kWh<br />
2004: 31.700 kWh<br />
2005: 48.800 kWh<br />
2006: 55.300 kWh<br />
Summe: 174.300 kWh<br />
24 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel<br />
Bilder: solaragenda
Bilder: Gedea<br />
Solarstrom-Bürgeranlage<br />
Sonnenstrom auf dem Umweltbildungszentrum Listhof<br />
m Jahr 2002 starteten der Vere<strong>in</strong> Sonnenener-<br />
Igie Neckar-Alb e.V. <strong>und</strong> der <strong>BUND</strong>-Ortsverband<br />
Reutl<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e Initiative für e<strong>in</strong>e solare<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsanlage <strong>in</strong> Reutl<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> gründeten<br />
e<strong>in</strong>e Betreiber<strong>in</strong>itiative.<br />
Als Standort für die Anlage wurde das von der<br />
Stadt Reutl<strong>in</strong>gen angebotene Dach des Umweltbildungszentrums<br />
Listhof gewählt.<br />
In Geme<strong>in</strong>schaftsarbeit wurden die Module von<br />
den Anteilseignern montiert, so dass die Anlage<br />
rechtzeitig zum E<strong>in</strong>weihungsfest des Listhofs<br />
ihren ersten Sonnenstrom <strong>in</strong>s Netz der „Fairenergie“<br />
e<strong>in</strong>speisen konnte. An der Gesamtleistung<br />
von 12,0 kWp beteiligten sich <strong>in</strong>sgesamt fünf<br />
Privatpersonen <strong>und</strong> die beiden Vere<strong>in</strong>e. Der M<strong>in</strong>destanteil<br />
wurde auf 1,0 kWp festgelegt.<br />
Anschauliche Leistungen<br />
Um die Leistung der Anlage zu visualisieren, stifteten<br />
die an der GbR beteiligten Vere<strong>in</strong>e dem Trägervere<strong>in</strong><br />
Listhof e<strong>in</strong>e digitale Großanzeige im<br />
Wert von 1.700 Euro.<br />
Bereits beim E<strong>in</strong>weihungsfest meldeten sich mehrere<br />
Interessenten für e<strong>in</strong>e weitere Bürgeranlage.<br />
So entstand e<strong>in</strong>e zweite Anlage mit 12 kWp. An<br />
ihr beteiligten sich zehn Privatpersonen.<br />
Insgesamt wurden von den Teilhabern der „Solarstrom-Bürgeranlage<br />
Listhof 1 & 2 GbR“ etwa<br />
100.000 Euro <strong>in</strong> die Anlagen <strong>in</strong>vestiert.<br />
Mit 24 kWp erzeugen sie pro Jahr etwa 20.000 bis<br />
22.000 kWh Sonnenstrom. Jährlich können so etwa<br />
13.000 kg CO 2-Emissionen vermieden werden.<br />
Ausstrahlung <strong>in</strong> die Region<br />
Durch den öffentlichen Charakter des Listhofs<br />
können sich Bürger konkret über die Möglichkeiten<br />
e<strong>in</strong>er Solarstromanlage <strong>in</strong>formieren. Es werden<br />
Solarführungen <strong>und</strong> Vorträge zum Thema<br />
angeboten. So soll die Solarstrom-Bürgeranlage<br />
zu neuen Solarprojekten <strong>in</strong> Reutl<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> Umgebung<br />
<strong>in</strong>spirieren <strong>und</strong> anleiten.<br />
Christian Hillengass<br />
Ansprechpartner:<br />
F<strong>in</strong>k <strong>Energie</strong> & Umwelt<br />
Wilhelmstr. 9<br />
72820 Sonnenbühl<br />
Tel.: 07128/92345<br />
Fax: 09128/92344<br />
Auf dem Dach des Listhofs<br />
werden die<br />
Photovoltaik-Module<br />
montiert.<br />
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 25
Der Kaiserstuhl, Deutschlands<br />
wärmste Gegend,<br />
wird durch Bürgerengagement<br />
zur Solarregion … mit<br />
erfolgreicher Bilanz.<br />
SolarRegio Kaiserstuhl<br />
Jeder kann mit se<strong>in</strong>er Initiative mit Null-Kosten „eigenen“ Umweltstrom herstellen<br />
Informationen:<br />
Solarregio:<br />
Tel. 07642 5737 <strong>und</strong><br />
www.SolarRegio.de<br />
nergiewende Faktor 2 heißt das erfolgreiche<br />
E Projekt des „Fördervere<strong>in</strong>s Zukunftsenergien,<br />
SolarRegio Kaiserstuhl e.V.“ aus Wyhl. Es basiert<br />
auf der <strong>Energie</strong>vision des <strong>BUND</strong>, bis zum Jahr<br />
2050 m<strong>in</strong>destens 60 Prozent des Stroms aus erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>quellen herzustellen, davon<br />
ca. 15 Prozent aus Photovoltaik-Anlagen. Wyhl<br />
gilt als Wiege des Atomausstiegs<br />
Wie geht das mit Null-Kosten?<br />
Der Initiator braucht nur das „Initiativkapital“<br />
von m<strong>in</strong>destens 1.000 Euro im Rahmen der Solarzertifikate<br />
„e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen“ <strong>und</strong> stellt damit jährlich<br />
ca. 800 kWh Solarstrom her. Dafür erhält er<br />
jährlich e<strong>in</strong>e Ausschüttung von 10 Prozent <strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong>e Verz<strong>in</strong>sung des Kapitals von 2 bis 11 Prozent<br />
während der Laufzeit von ca. 13 Jahren.<br />
Was war die Gr<strong>und</strong>idee?<br />
Es gibt sehr viele Untersuchungen <strong>und</strong> Studien,<br />
die aus Gründen der Ressourcenschonung, des<br />
<strong>Klimaschutz</strong>es, e<strong>in</strong>er gerechteren Welt <strong>und</strong> der<br />
Bewahrung des Friedens e<strong>in</strong>e <strong>Energie</strong>wende für<br />
notwendig, folgerichtig <strong>und</strong> machbar beschreiben,<br />
h<strong>in</strong> zu der <strong>Energie</strong>erzeugung aus 100 Prozent<br />
unerschöpflichen <strong>Energie</strong>quellen. Die Bevölkerung<br />
ist aber sehr schwer <strong>in</strong> der Lage, die<br />
Umsetzbarkeit so richtig nachzuvollziehen. Wenn<br />
es uns also gel<strong>in</strong>gt, diese vorgelegten Ziele der<br />
<strong>Energie</strong>wende <strong>in</strong> der SolarRegio Kaiserstuhl mit<br />
doppelten Steigerungsraten zu schaffen, dann<br />
würde dieser Erfolg Studien zur <strong>Energie</strong>wende<br />
mit Leben füllen <strong>und</strong> deren Umsetzbarkeit beweisen.<br />
Dies ist mit Hilfe von Bürgern gelungen<br />
<strong>und</strong> soll weiter fortgesetzt werden.<br />
Zum Jahresende 2006 werden über 2 Millionen<br />
kWh Solarstrom hergestellt se<strong>in</strong> <strong>und</strong> damit fast<br />
1,5 Millionen kg an klimaschädlichen Gasen vermieden<br />
worden se<strong>in</strong>. Das ist <strong>in</strong> etwa viermal so<br />
viel, wie <strong>in</strong> der <strong>BUND</strong>-Vision gefordert.<br />
Klaus B<strong>in</strong>dner<br />
26 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel<br />
Bild: www.pixelquelle.de
olarcomplex will die Region westlicher Bo-<br />
S densee bis 2030 weitgehend aus heimischen<br />
Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n versorgen.<br />
Gesellschafter, Stammkapital<br />
Seit der Gründung im Jahr 2000 hat sich zum e<strong>in</strong>en<br />
die Zahl der Gesellschafter auf jetzt 212 mehr<br />
als verzehnfacht, zum hat sich dabei die Höhe des<br />
Stammkapitals auf 1,82 Mio. Euro fast verfünfzigfacht.<br />
Neben Bürgern aus unterschiedlichen Berufen<br />
s<strong>in</strong>d auch zahlreiche kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />
beteiligt, aber auch die <strong>BUND</strong>-Ortsgruppe<br />
Gail<strong>in</strong>gen, vertreten durch die <strong>BUND</strong> Service<br />
GmbH, sowie der Kreisverband der Grünen. An<br />
den Tochtergesellschaften s<strong>in</strong>d weitere r<strong>und</strong> 300<br />
Gesellschafter beteiligt, gezeichnetes Kapital gesamt:<br />
r<strong>und</strong> 4,5 Mio. Euro. Solarcomplex beschränkt<br />
sich bewusst auf den westlichen Bodenseeraum <strong>und</strong><br />
will so regionale Beschäftigungs- <strong>und</strong> Wertschöpfungskreisläufe<br />
stärken. Bisher hat Solarcomplex<br />
gut 23 Mio. Euro <strong>in</strong> Anlagen zur Nutzung erneuerbarer<br />
<strong>Energie</strong>n <strong>in</strong>vestiert.<br />
Photovoltaik<br />
Bisher wurden r<strong>und</strong> 3 Megawatt bürgerf<strong>in</strong>anzierte<br />
Solarkraftwerke realisiert, dies entspricht e<strong>in</strong>em<br />
Investitionsvolumen von r<strong>und</strong> 15 Mio. Euro. Solarcomplex<br />
sucht die geeigneten Dächer, die <strong>in</strong>vestitionswilligen<br />
Bürger <strong>und</strong> übernimmt den Bau,<br />
die Fernüberwachung sowie Versicherung der<br />
Solaranlagen <strong>und</strong> alle Reparaturen. Auch 2007<br />
soll wieder r<strong>und</strong> 1 MW realisiert werden. Das<br />
Megawatt-Programm wurde vom <strong>BUND</strong> vor Ort<br />
aktiv unterstützt.<br />
Bis Frühjahr 2007 wird außerdem e<strong>in</strong> Freiland-<br />
Solarkraftwerk auf der stillgelegten Deponie Rickelshausen<br />
im Landkreis <strong>Konstanz</strong> mit e<strong>in</strong>er Leistung<br />
von ca. 1,65 Megawatt errichtet. Der erste<br />
Bauabschnitt mit 550 Kilowatt ist seit Ende 2006<br />
am Netz.<br />
Bioenergiedorf Mauenheim<br />
Solarcomplex<br />
Ziel: <strong>Energie</strong>autonomie <strong>in</strong> der Region Westlicher Bodensee<br />
Mauenheim ist das erste Dorf <strong>in</strong> Baden-Württemberg,<br />
das sich vollständig aus heimischen erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n versorgt. Neben den ökologischen<br />
Vorteilen hat das Projekt auch e<strong>in</strong>en<br />
hohen regionalwirtschaftlichen Wert: Die <strong>Energie</strong>kosten<br />
fließen nicht mehr ab, sondern bleiben<br />
als Kaufkraft vor Ort.<br />
Der <strong>BUND</strong>-Landesverband Baden-Württemberg<br />
hat die Akquise von Bürgerkapital für das Vorzeigeprojekt<br />
aktiv unterstützt.<br />
Wasserkraft<br />
Die „Solarcomplex GmbH & Co. KG Wasserkraft<br />
Musik<strong>in</strong>sel“ hat mit Hilfe des <strong>BUND</strong> e<strong>in</strong>e bestehende<br />
Wasserkraftanlage <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gen reaktiviert.<br />
Der Jahresstromertrag liegt bei r<strong>und</strong> 650.000 kWh,<br />
ausreichend für r<strong>und</strong> 200 Haushalte.<br />
Bene Müller<br />
Freiland-Solarkraftwerk<br />
auf der stillgelegten Deponie<br />
Rickelshausen im<br />
Landkreis <strong>Konstanz</strong><br />
Informationen:<br />
Solarcomplex GmbH<br />
Ekkehardstr. 10<br />
78224 S<strong>in</strong>gen<br />
Tel. 07731/8274-0<br />
Fax 07731/8274-29<br />
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 27<br />
Bilder: Solarcomplex
Informationen:<br />
Bürger-Solar-Kraftwerk<br />
Aulendorf GbR<br />
Dipl.-Ing. Hugo Kesenheimer<br />
Auf dem Kronenberg 20<br />
88326 Aulendorf<br />
Tel. 07525/1550<br />
Bernd Herrmann <strong>und</strong><br />
Bruno S<strong>in</strong>g am <strong>Energie</strong><strong>in</strong>formationstand<br />
der <strong>BUND</strong>-<br />
Ortsgruppe Aulendorf<br />
Öko-<strong>Energie</strong>stadt Aulendorf<br />
<strong>BUND</strong> setzt Impulse für ökologische <strong>und</strong> ökonomische Erfolgsgeschichte<br />
eit 20 Jahren ist die <strong>BUND</strong>-Ortsgruppe <strong>in</strong> der<br />
S 10.000-E<strong>in</strong>wohner-Stadt Aulendorf aktiv.<br />
Ihr Schwerpunkt liegt seit langem auf dem Thema<br />
<strong>Energie</strong>. E<strong>in</strong> kreatives Team um Bruno S<strong>in</strong>g,<br />
der als Umweltbeauftragter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Krankenhaus<br />
arbeitet, hat Projekte <strong>und</strong> Konzepte entwickelt,<br />
die regionale Ausstrahlung haben. Mit zahlreichen<br />
Informationsständen sowie Artikeln <strong>in</strong><br />
der Tagespresse <strong>und</strong> im Stadtmagaz<strong>in</strong> <strong>in</strong>formierte<br />
der <strong>BUND</strong> über <strong>Energie</strong>tipps <strong>und</strong> Veranstaltungen.<br />
Außerdem konnte mit der Durchführung mehrerer<br />
überregionaler <strong>Energie</strong>tagungen <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>foren<br />
im Netzwerk mit verschiedenen Veranstaltern<br />
<strong>und</strong> regionalen Firmen e<strong>in</strong>e große Resonanz<br />
<strong>in</strong> der Bevölkerung erreicht werden.<br />
Öko-<strong>Energie</strong>stadt<br />
Die <strong>BUND</strong>-Aktivitäten trugen wesentlich dazu bei,<br />
dass sich die Stadt Aulendorf im Laufe der Zeit<br />
zu e<strong>in</strong>er Öko-<strong>Energie</strong>stadt entwickelte: Das größte<br />
Bürgersolarkraftwerk <strong>in</strong> Oberschwaben bef<strong>in</strong>det<br />
sich hier. Zwei Biogasanlagen <strong>und</strong> zwei Wasserkraftwerke<br />
sowie e<strong>in</strong>e Schul-Solaranlage liefern<br />
<strong>Energie</strong>, <strong>und</strong> fast h<strong>und</strong>ert Photovoltaikanlagen<br />
werden von Bürgern <strong>und</strong> Firmen betrieben.<br />
Bürger-Solarkraftwerk<br />
<strong>BUND</strong>-Mitglied Hugo Kesenheimer ist Geschäfts-<br />
führer des Bürger-Solar-Kraftwerks, das <strong>in</strong>nerhalb<br />
e<strong>in</strong>es halben Jahr geplant <strong>und</strong> gebaut wurde.<br />
Mit 66 kWp <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er jährlichen Auszahlung<br />
von 11 bzw. 13 Prozent der Investitionssumme<br />
an die Beteiligten ist die Anlage e<strong>in</strong>e ökologische<br />
<strong>und</strong> ökonomische Erfolgsgeschichte.<br />
Blockheizkraftwerk <strong>und</strong> Biogas<br />
Mehrere kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> große Kraftwärmekopplungsanlagen<br />
von 2,5 kW bis 500 kW werden im Hotel,<br />
Gewerbe, Kl<strong>in</strong>ik, Schule, Landwirtschaft <strong>und</strong><br />
Haushalte betrieben. Außer Erdgas werden hier<br />
regenerative <strong>Energie</strong>n wie Biogas oder Klärgas<br />
genutzt. E<strong>in</strong> weiteres BHKW wird nun an der<br />
Kläranlage gebaut.<br />
Als Forschungsstandort wird seit über zwanzig<br />
Jahren <strong>in</strong> Aulendorf an Biogasanlagen <strong>und</strong><br />
BHKWs an der Staatlichen Lehr- <strong>und</strong> Versuchsanstalt<br />
geforscht. Die Bauern-Organisation „B<strong>und</strong>schuh“<br />
macht jährlich b<strong>und</strong>esweite Veranstaltungen<br />
zu Thema Biogas <strong>und</strong> Pflanzenöl.<br />
Landwirt <strong>und</strong> <strong>in</strong>novativer <strong>Energie</strong>wirt<br />
E<strong>in</strong> <strong>in</strong>novativer Landwirt, der e<strong>in</strong>e Solaranlage<br />
<strong>und</strong> Biogasanlage betreibt, hat nach Beratung des<br />
<strong>BUND</strong> im Jahre 2005 e<strong>in</strong>e Pflanzenölpresse gebaut<br />
<strong>und</strong> stellt jetzt Rapsöl als Salatöl <strong>und</strong> Kraftstoff<br />
für Traktoren <strong>und</strong> Pkws her. Dazu wurde<br />
e<strong>in</strong>e Pfanzenöltankstelle errichtet.<br />
28 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel<br />
Bilder: Gedea
<strong>Energie</strong>tagung koord<strong>in</strong>iert<br />
Der <strong>BUND</strong> war im Frühjahr 2006 e<strong>in</strong>er der Veranstalter<br />
der landesweiten <strong>Energie</strong>tagung zum<br />
Thema Kostenreduktion <strong>in</strong> Kl<strong>in</strong>iken <strong>und</strong> Heimen<br />
durch <strong>in</strong>novative <strong>Energie</strong>techniken <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>e<strong>in</strong>sparungen.<br />
H<strong>und</strong>ert Fachleute aus Krankenhäusern<br />
<strong>und</strong> Heimen nahmen teil. Unter neun<br />
Fachreferenten hielt Umweltm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Tanja<br />
Gönner den E<strong>in</strong>gangsvortrag.<br />
Nachahmung erwünscht<br />
Die <strong>BUND</strong>-Ortsgruppe Aulendorf zeigt, dass e<strong>in</strong>e<br />
kle<strong>in</strong>e effektive Gruppe viel bewegen <strong>und</strong> dabei<br />
auch nach zwanzig Jahren noch „großen Spaß“<br />
haben kann. Wenn ihre Ideen <strong>und</strong> Projekte auch<br />
an anderen Orten aufgegriffen würden, könnte<br />
die vom <strong>BUND</strong> betriebene <strong>Energie</strong>wende e<strong>in</strong>en<br />
enormen Schub bekommen.<br />
Bruno S<strong>in</strong>g<br />
<strong>BUND</strong>-Ortsvorsitzender<br />
Bruno S<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Hugo<br />
Kesenheimer, Geschäftsführer<br />
des Bürgersolarkraftwerks<br />
Präsentation verschiedener<br />
<strong>Energie</strong>sparlampen<br />
am <strong>BUND</strong>-Info-Stand<br />
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 29
Regenerative Stromproduktion <strong>in</strong> Summe<br />
PV = Photovoltaikanlage<br />
WK = Wasserkraftanlage<br />
WKA = W<strong>in</strong>dkraftanlage<br />
BM = Biomasseanlage<br />
Gefördert <strong>und</strong> gefordert vom <strong>BUND</strong>-Landesverband<br />
ahllos waren <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d die Aktivitäten der<br />
Z <strong>BUND</strong>-Gruppen <strong>und</strong> -Geschäftsstellen für<br />
den Wechsel zu Öko-Strom, die Beratung für erneuerbare<br />
<strong>Energie</strong>n <strong>und</strong> das <strong>Energie</strong>sparen. So<br />
zahllos, dass sie <strong>in</strong> ihrer Fülle weder erfassbar<br />
noch darstellbar s<strong>in</strong>d. Diese Aktivitäten g<strong>in</strong>gen<br />
vom Aufruf <strong>in</strong> der Presse über Besichtigungstouren<br />
von Anlagen bis zu Kooperationen mit Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Stadtwerken <strong>und</strong> vom Infostand<br />
auf dem Wochenmarkt über Workshops für den<br />
Anlagenbau bis h<strong>in</strong> zur Organisation von <strong>Energie</strong>tagen.<br />
Aber zählbar s<strong>in</strong>d die Kraftwerke, die konkret <strong>und</strong><br />
unmittelbar durch den <strong>BUND</strong> unterstützt, <strong>in</strong>itiiert<br />
oder errichtet worden s<strong>in</strong>d. Hier steckte sich<br />
der <strong>BUND</strong> auch e<strong>in</strong> messbares Ziel. Doch obwohl<br />
die Mittel des <strong>BUND</strong> ger<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> <strong>in</strong> vielen<br />
Fällen erst Widerstände oder Trägheit der Verantwortlichen<br />
zu überw<strong>in</strong>den waren, haben wir<br />
unser Verdopplungsziel hervorragend erreicht.<br />
Zum Start des Schwerpunktes produzierten durch<br />
den <strong>BUND</strong> <strong>in</strong>itiierte <strong>Energie</strong>projekte r<strong>und</strong> 7 Millionen<br />
Kilowattst<strong>und</strong>en Strom. Während sich die<br />
Landesregierung e<strong>in</strong> Verdopplungsziel für Strom<br />
aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>n für die Zeit von 2000<br />
bis 2010 gesteckt hat, hatte sich der <strong>BUND</strong> e<strong>in</strong><br />
ehrgeizigeres Ziel gesteckt: Bereits bis 2006 sollte<br />
die Strommenge durch vom <strong>BUND</strong> beförderte<br />
Anlagen verdoppelt werden. Unter dem Strich<br />
produzierten bis Ende 2006 durch den <strong>BUND</strong> auf<br />
die Wege gebrachte <strong>Energie</strong>projekte r<strong>und</strong> 24 Millionen<br />
Kilowattst<strong>und</strong>en Strom (kWh). Die nachfolgende<br />
Tabelle gibt e<strong>in</strong>en Überblick.<br />
Bernd Schott<br />
Bezeichnung/Standort Jahresstromproduktion<br />
PV Evang. Geme<strong>in</strong>de Reichenau 12.000 kWh<br />
PV Sonderschule Rhe<strong>in</strong>felden 4.000 kWh<br />
WK Hüf<strong>in</strong>gen 350.000 kWh<br />
PV Deutenberg-Gymnasium Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen 61.000 kWh<br />
PV Hoptbühl-Gymnasium Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen 8.000 kWh<br />
WKA Weilersbach 1.000.000 kWh<br />
WKA Schuttertal 1.000.000 kWh<br />
WK Blau 1.150.000 kWh<br />
Schwaben-Strom Natur (2 PV; 1 WKA; 2 WK; 1 BM) 745.000 kWh<br />
PV Maria-von-L<strong>in</strong>den-Gymnasium Calw 30.000 kWh<br />
WKA Grüner He<strong>in</strong>er Stuttgart 700.000 kWh<br />
W<strong>in</strong>d- <strong>und</strong> Wasserkraft Ostalb e.V. (2 WK) 54.000 kWh<br />
PV Melanchthon-Gymnasium Bretten 1.300 kWh<br />
<strong>BUND</strong>-Regionalstrom Bodensee-Iller (35 BM) 12.500.000 kWh<br />
Solaragenda Berglen (15 PV) 70.000 kWh<br />
PV Disch<strong>in</strong>gen 6.000 kWh<br />
PV K<strong>in</strong>dergarten Murg-Laufenburg 12.000 kWh<br />
PV Geme<strong>in</strong>dehalle Dogern 13.000 kWh<br />
PV Werdenbergschule Trochtelf<strong>in</strong>gen 22.000 kWh<br />
Solarcomplex (PV-Megawatt-Programm) 2.850.000 kWh<br />
WK „Musik<strong>in</strong>sel“ <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gen 650.000 kWh<br />
Solarstrompark <strong>BUND</strong> Baden-Württemberg (13 PV) 626.000 kWh<br />
PV CCD Ulm 25.000 kWh<br />
Bürger-PV Aulendorf 63.000 kWh<br />
Fördervere<strong>in</strong> Zukunftsenergien, SolarRegio Kaiserstuhl (4 MWpeak PV) 2.000.000 kWh<br />
PV Kornwestheim (Ernst-Sigle-Gymnasium & Paulusgeme<strong>in</strong>dehaus) 38.000 kWh<br />
PV Listhof Reutl<strong>in</strong>gen 21.000 kWh<br />
PV Markdorf 23.000 kWh<br />
PV Friedrich-Schiller-Realschule Langenau 75.000 kWh<br />
PV Carl-Benz-Gymnasium Ladenburg 16.000 kWh<br />
<strong>BUND</strong>-Solarpark Ravensburg 235.000 kWh<br />
PV <strong>BUND</strong>-Hauptgeschäftsstelle Mögg<strong>in</strong>gen 8.000 kWh<br />
Ökowatt Nürt<strong>in</strong>gen (52 PV) 93.000 kWh<br />
Summe 24.461.300 kWh<br />
30 <strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel
<strong>BUND</strong>-<strong>Erfolge</strong>: <strong>Energie</strong> <strong>und</strong> Klimawandel 31
Vorteile für Sie <strong>und</strong> Ihre Umwelt:<br />
Klima schonende Herstellung ohne Atomstrom verknüpft mit der Förderung dezentraler <strong>Energie</strong>projekte.<br />
Strom aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>trägern <strong>und</strong> hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung zum günstigen Preis.<br />
Und so e<strong>in</strong>fach ist der Stromwechsel:<br />
So e<strong>in</strong>fach, sicher <strong>und</strong> schnell geht Ihr Ausstieg aus<br />
der Atomenergie <strong>und</strong> Ihr E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>Energie</strong>versorgung<br />
mit Zukunft:<br />
Sie müssen nur den Auftrag zur Stromlieferung über<br />
die unten genannte Adresse anfordern, Ihre Kontaktdaten<br />
e<strong>in</strong>tragen, unterschreiben <strong>und</strong> mit e<strong>in</strong>er<br />
Kopie Ihrer letzten Stromrechnung direkt an den<br />
<strong>BUND</strong> Service GmbH<br />
Mühlbachstraße 2, 78315 Radolfzell-Mögg<strong>in</strong>gen<br />
Tel. 07732/1507-0, Fax 07732/1507-77<br />
b<strong>und</strong>.regionalstrom@b<strong>und</strong>.net<br />
www.b<strong>und</strong>-regionalstrom.de<br />
<strong>BUND</strong>-Partner EWS <strong>in</strong> Schönau schicken. Die Elektrizitätswerke<br />
Schönau Vertriebs GmbH kündigt dann<br />
automatisch Ihren Vertrag mit Ihrem bisherigen Stromlieferanten<br />
<strong>und</strong> übernimmt zum nächstmöglichen<br />
Zeitpunkt Ihre Stromversorgung.<br />
Sie lesen den Zählerstand zum Stichtag ab. Und<br />
damit ist schon alles erledigt!