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10 Jahre Stadtsanierung in der Universitäts - Hansestadt Greifswald

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A U S S T E L L U N G<br />

1 0 J A H R E<br />

S T A D T S A N I E R U N G<br />

G R E I F S W A L D<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Montag-Freitag:<br />

<strong>10</strong>.00 bis 18.00 Uhr<br />

Samstag-Sonntag:<br />

<strong>10</strong>.00 bis 16.00 Uhr


EINE<br />

LANGE<br />

GESCHICHTE<br />

EIN SCHWIERIGER<br />

NEUANFANG<br />

IDEEN FÜR<br />

DIE STADT<br />

DIE AKTEURE<br />

HIGHLIGHTS<br />

DIE BÜRGER<br />

UND IHRE<br />

STADT<br />

Ausschnitt aus dem Gemälde<br />

„Der Marktplatz von <strong>Greifswald</strong>“<br />

Caspar David Friedrich, Aquarell, 1818<br />

QUO<br />

VADIS?<br />

ZAHN UM ZAHN –<br />

ABREISSEN ODER<br />

ERHALTEN?<br />

E<strong>in</strong>e lange Geschichte<br />

➤ Von <strong>der</strong> Klostergründung bis zur Universität<br />

➤ Von <strong>der</strong> hanseatischen Gotik zur Romantik<br />

des Caspar David Friedrich<br />

➤ Von Schweden, Preußen und Sozialisten<br />

E<strong>in</strong> schwieriger Neuanfang<br />

➤ Ist <strong>der</strong> Patient noch zu retten?<br />

➤ Erste Hilfe<br />

➤ Stadtentwicklung unter neuen Vorzeichen<br />

➤ Sanierungsbedarf: 1 Milliarde Mark<br />

➤ Hilfe zur Selbsthilfe<br />

➤ Pläne und Paragraphen<br />

Ideen für die Stadt<br />

➤ Auf <strong>der</strong> Suche nach <strong>der</strong> besten Lösung<br />

➤ E<strong>in</strong>e Bühne für das städtische Leben<br />

➤ Grün, Wasser und Kunst<br />

➤ Der Ayers Rock von <strong>Greifswald</strong><br />

Die Akteure<br />

➤ Bund und Land<br />

➤ Der Sanierungsträger<br />

➤ Planer und Architekten<br />

➤ Private Bauherren<br />

➤ Handwerkskunst<br />

➤ Denkmalpflege und Archäologie<br />

Highlights<br />

➤ Vom Nie<strong>der</strong>gang zu neuem Glanz<br />

➤ Das rote Rathaus<br />

➤ Kunst und Kultur<br />

➤ Die Hohe Schule des Nordens<br />

Die Bürger und ihre Stadt<br />

➤ Alle geför<strong>der</strong>ten Häuser<br />

➤ Alle geför<strong>der</strong>ten Häuser<br />

Quo vadis?<br />

➤ Erreichtes und Zukünftiges<br />

➤ Neue Programmansätze „Soziale Stadt“<br />

➤ Wasser verb<strong>in</strong>det<br />

➤ <strong>Greifswald</strong> – Stadt mit Ausblick


Herausgeber:<br />

Konzept und<br />

Schlußredaktion:<br />

Texte und Fotos:<br />

Layout:<br />

CD-Produktion:<br />

Auflage:<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Hansestadt</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Der Oberbürgermeister<br />

Stadtplanungsamt<br />

Rathaus<br />

PF 3153<br />

17461 <strong>Greifswald</strong><br />

Tel. +49 (0) 38 34 · 52 42 11<br />

Fax +49 (0) 38 34 · 52 42 13<br />

BauBeCon Sanierungsträger GmbH<br />

als Treuhän<strong>der</strong>ischer Sanierungsträger<br />

Lange Straße 1/3<br />

17489 <strong>Greifswald</strong><br />

Tel. +49 (0) 38 34 · 79 73-0<br />

Fax +49 (0) 38 34 · 79 73-43<br />

A. Hauck<br />

V. Bouché<br />

A. Ewald<br />

A. Hauck<br />

Th. Kaiser<br />

Ch. Musolff<br />

S. Tammert<br />

R. W<strong>in</strong>kler<br />

Textura Werbeagentur<br />

Blockweg 22<br />

18147 Rostock<br />

optimal media production GmbH<br />

Glienholzweg 7<br />

17207 Röbel<br />

1.000 Stück<br />

<strong>Greifswald</strong>, August/September 2001


EINE<br />

LANGE<br />

GESCHICHTE


Giebelhaus Markt 11<br />

<strong>Universitäts</strong>hauptgebäude<br />

Von <strong>der</strong><br />

Klostergründung<br />

bis zur Universität<br />

Um das Jahr 1199 beg<strong>in</strong>nt die Geschichte <strong>der</strong> Stadt<br />

<strong>Greifswald</strong>:<br />

Dänische Mönche gründen e<strong>in</strong> Kloster und<br />

<strong>in</strong>itiieren gleichzeitig die Entstehung <strong>der</strong> Stadt.<br />

Diese kulturelle, wirtschaftliche und organisatorische<br />

Leistung, mit <strong>der</strong> vor allem e<strong>in</strong>e sich über<br />

Jahrhun<strong>der</strong>te fortsetzende Bautätigkeit beg<strong>in</strong>nt,<br />

kann noch heute vor Ort „nachgelesen“ werden:<br />

Vor allem die Klosterru<strong>in</strong>e, <strong>der</strong> Stadtkern und das sie<br />

verb<strong>in</strong>dende Band des Ryck symbolisieren die Stadtentstehung,<br />

nämlich Glaubenskraft, urbane<br />

Lebendigkeit und Tatendrang.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1456 tritt mit <strong>der</strong> Universität e<strong>in</strong>e weitere<br />

Kraft auf, die über Jahrhun<strong>der</strong>te h<strong>in</strong>weg die<br />

Entwicklung <strong>Greifswald</strong>s entscheidend prägen wird.<br />

EINE<br />

LANGE<br />

GESCHICHTE<br />

Gött<strong>in</strong> Athene<br />

im E<strong>in</strong>gang <strong>der</strong><br />

Universität


Von <strong>der</strong> hanseatischen<br />

Gotik zur Romantik<br />

des Caspar David<br />

Friedrich<br />

Die ersten 200 <strong>Jahre</strong> s<strong>in</strong>d die größte Blütezeit <strong>der</strong><br />

Stadt:<br />

Als Mitglied <strong>der</strong> Hanse im wendischen Quartier<br />

entwickelt sich mit <strong>der</strong> Stadt e<strong>in</strong> selbständiges<br />

Bürgertum, das sich nicht nur mit den prächtigen<br />

Giebeln se<strong>in</strong>er Handelshäuser und den himmelstürmenden<br />

Backste<strong>in</strong>-Kirchen manifestiert, son<strong>der</strong>n<br />

vor allem <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Rathaus auf dem Markt <strong>in</strong><br />

machtvoller Gegenposition zu se<strong>in</strong>en Landesherren.<br />

In den folgenden Jahrhun<strong>der</strong>ten vollzieht sich <strong>der</strong><br />

Wandel von <strong>der</strong> Handels- zur <strong>Universitäts</strong>stadt, <strong>der</strong>en<br />

Kl<strong>in</strong>ikgebäude aus preußischer Zeit heute beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>in</strong>s Auge fallen.<br />

Vor allem aber rückte Caspar David Friedrich, wie<br />

e<strong>in</strong> Leuchtturm weit über Landschaften und Zeiten<br />

h<strong>in</strong>ausweisend, mit se<strong>in</strong>en Bil<strong>der</strong>n auch die baulichen<br />

Zeugnisse <strong>der</strong> Stadt wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> das Bewußtse<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Menschen.<br />

Selbstbildnis Caspar David Friedrich,<br />

um 18<strong>10</strong><br />

Caspar David Friedrich, Ru<strong>in</strong>e Eldena, um 1825<br />

EINE<br />

LANGE<br />

GESCHICHTE


Schichtwechsel im Kernkraftwerk<br />

Modell Innerstädtischer Wohnungsbau, ca. 1976 Preußisches Wappen am Amtsgericht<br />

Von Schweden,<br />

Preußen und<br />

Sozialisten<br />

Nach e<strong>in</strong>er langen Zeit unter schwedischer Krone<br />

brachte die Industrialisierung unter preußischer<br />

Herrschaft im Gefolge des Eisenbahnbaus im<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>en neuen Aufschwung. Vorstädte<br />

bildeten sich und die Universität wuchs über die<br />

Altstadt h<strong>in</strong>aus.<br />

1945 bewahrte die kampflose Übergabe die Stadt<br />

vor <strong>der</strong> Zerstörung und rettete das Leben <strong>der</strong><br />

Greifswal<strong>der</strong> und Tausen<strong>der</strong> Flüchtl<strong>in</strong>ge. Gleichzeitig<br />

verlor <strong>Greifswald</strong> se<strong>in</strong>e gewachsenen Beziehungen<br />

zum pommerschen H<strong>in</strong>terland und zu Stett<strong>in</strong>.<br />

Die sozialistische Politik <strong>der</strong> DDR brachte für<br />

<strong>Greifswald</strong> neue Entwicklungsziele:<br />

• während mit <strong>der</strong> Ansiedlung des Kernkraftwerks<br />

und des Werkes für Nachrichtenelektronik e<strong>in</strong>e<br />

wirtschaftliche Stärkung <strong>der</strong> gesamten Region<br />

erfolgte, die mit e<strong>in</strong>em hohen Bevölkerungszuwachs<br />

verbunden war,<br />

• wurde die Position <strong>der</strong> Universität als geistiges<br />

Zentrum für die Region erheblich geschwächt,<br />

• und als Ergebnis <strong>der</strong> Wohnungspolitik und <strong>der</strong><br />

Ausrichtung auf die <strong>in</strong>dustrielle Bauweise<br />

entstanden große Neubaugebiete, während die<br />

Altbausubstanz verfiel und ihr Image sank.<br />

Innerhalb e<strong>in</strong>es Bauakademie-Projekts sollte ab 1976<br />

– beispielhaft für die DDR – die abgängige Bausubstanz<br />

durch maßstabsgerechte Plattenbauten<br />

ersetzt werden. Flächenabbrüche und die Zerstörung<br />

ganzer historischer Quartiere folgten.<br />

Der schwedische König beim E<strong>in</strong>trag <strong>in</strong> das<br />

Goldene Buch <strong>der</strong> Stadt <strong>Greifswald</strong> (h<strong>in</strong>ter dem<br />

König Oberbürgermeister Joachim von <strong>der</strong> Wense<br />

und Prof. Dr. Zobel ✝, Rektor <strong>der</strong> Universität)<br />

EINE<br />

LANGE<br />

GESCHICHTE


EIN SCHWIERIGER<br />

NEUANFANG


Ist <strong>der</strong> Patient<br />

noch zu retten?<br />

Bei e<strong>in</strong>em Gang durch die Innenstadt <strong>in</strong> den<br />

<strong>Jahre</strong>n 1989/90 stellte sich e<strong>in</strong>em Besucher<br />

unwillkürlich die Frage: „Kann e<strong>in</strong>e Stadt<br />

überleben, <strong>in</strong> <strong>der</strong> kaum noch Leben ist?“<br />

• So war die Wohnqualität fast nur noch <strong>in</strong> den<br />

Plattenbauten zu f<strong>in</strong>den (z.B. <strong>in</strong> Form von<br />

Fernwärme, Warmwasserversorgung, Kabelanschluss),<br />

während die Unterhaltung <strong>der</strong><br />

Altbausubstanz unterblieb. Nicht verwun<strong>der</strong>lich<br />

also, dass die „Platte“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Innenstadt schon<br />

auf über 1/3 <strong>der</strong> Fläche die historische<br />

Bausubstanz verdrängt hatte.<br />

• So war das E<strong>in</strong>zelhandelsangebot auf e<strong>in</strong><br />

M<strong>in</strong>imum geschrumpft und an den<br />

Sonnabenden, an denen sich <strong>in</strong> den alten<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e „Kultur des<br />

Shopp<strong>in</strong>gs“ herausgebildet hatte, waren die<br />

Läden entwe<strong>der</strong> geschlossen o<strong>der</strong> es verloren<br />

sich nur wenige Käufer <strong>in</strong> den Altstadtstraßen.<br />

• Insgesamt hatte man den E<strong>in</strong>druck, dass die<br />

Innenstadt ihre identitätsbildende Funktion<br />

für die Bürger, wie auch große Teile ihrer<br />

oberzentralen Funktionen verloren hatte.<br />

Markt 1990<br />

EIN SCHWIERIGER<br />

NEUANFANG


Sicherungsarbeiten an Dächern<br />

Foto: Altstadt<strong>in</strong>tiative<br />

Erste Hilfe<br />

Schon 1989/90, als die ersten För<strong>der</strong>millionen vom<br />

Land Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung<br />

gestellt wurden, um den Verfall <strong>in</strong> <strong>der</strong> Innen-stadt zu<br />

stoppen, kam schnelle Hilfe aus <strong>der</strong> Partnerstadt<br />

Osnabrück mit „geliehenen“ Helfern und e<strong>in</strong>em<br />

umfassenden Papier für die Beantragung <strong>der</strong><br />

F<strong>in</strong>anzhilfen.<br />

Aus dieser produktiven Zusammenarbeit wurde<br />

wenig später e<strong>in</strong> Vertragsverhältnis, und zwar mit<br />

dem Sanierungsträger aus Osnabrück, <strong>der</strong> seit dem<br />

treuhän<strong>der</strong>isch für die Stadt, sozusagen als<br />

verlängerter Arm <strong>der</strong> Verwaltung, das gesamte<br />

Verfahrensmanagement <strong>der</strong> <strong>Stadtsanierung</strong><br />

abwickelt.<br />

Erste Schwerpunkte <strong>der</strong> beg<strong>in</strong>nenden <strong>Stadtsanierung</strong><br />

waren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anfangsphase <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e:<br />

• Sicherungsmaßnahmen<br />

• wichtige Objekt- und Quartiersuntersuchungen<br />

• erste Vorschläge zur zukünftigen Nutzung und<br />

Gestaltung <strong>der</strong> Innenstadt<br />

• Gespräche mit Bürgern und Investoren<br />

Lauftreff Osnabrück <strong>in</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

Sicherung Domburg, Domstraße 21<br />

Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück<br />

EIN SCHWIERIGER<br />

NEUANFANG


Stadtentwicklung<br />

unter neuen Vorzeichen<br />

Die neuen Leitziele lassen sich <strong>in</strong> 4 Schwerpunkten<br />

zusammenfassen:<br />

• Die historisch gewachsene Stadtstruktur mit ihrem<br />

orthogonalen Grundriss, <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>teiligen Straßenrandbebauung<br />

und <strong>der</strong> Dachlandschaft soll erhalten<br />

und Baulücken maßstäblich ergänzt werden.<br />

• Die Funktionalität soll sich an den oberzentralen<br />

Aufgaben orientieren und e<strong>in</strong>e gute Funktionsmischung<br />

gewährleisten. Das schließt neben <strong>der</strong><br />

Geschäfts- und kulturellen Nutzung die Erhaltung<br />

<strong>der</strong> Innenstadt als Wohnstandort e<strong>in</strong>. Beson<strong>der</strong>es<br />

Augenmerk wird auf die Gestaltung des öffentlichen<br />

Raumes und die Verkehrserschließung<br />

gelegt.<br />

• Der Wille <strong>der</strong> Stadt zur denkmalgerechten<br />

Sanierung des kulturellen Erbes fand <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Formulierung „Erhalt vor Abbruch“ ihren Ausdruck.<br />

• Die Greifswal<strong>der</strong> Bürger werden <strong>in</strong> den Prozess <strong>der</strong><br />

Sanierung e<strong>in</strong>bezogen und bei <strong>der</strong> Sanierung Ihrer<br />

Häuser unterstützt. Städtische Grundstücke s<strong>in</strong>d<br />

öffentlich auszuschreiben und zu privatisieren.<br />

Foto: V<strong>in</strong>cent Leifer<br />

Prof. Pr<strong>in</strong>z<br />

Städtebauliche Gesamtkonzeption für die Ryckzone von <strong>Greifswald</strong> – Seglerhäfen, Siedlungs- und Freiraumentwicklung<br />

EIN SCHWIERIGER<br />

NEUANFANG


Sanierungsbedarf:<br />

1 Milliarde DM<br />

Am schwierigsten war zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Sanierung die<br />

Frage zu beantworten, welche Teile des historischen<br />

Stadtkerns (Innenstadt und die sie umgebenden<br />

grün<strong>der</strong>zeitlichen Viertel) für die Programmanmeldung<br />

zur E<strong>in</strong>werbung von För<strong>der</strong>mitteln <strong>in</strong><br />

Frage kommen – denn alle historischen Stadtteile<br />

wiesen erhebliche und teilweise irreparable städtebauliche<br />

Missstände auf.<br />

Wir schlugen zunächst um die Innenstadt herum<br />

große Kreise, die dann schrittweise immer enger<br />

gezogen wurden, bis wir schließlich e<strong>in</strong> 68 Hektar<br />

großes Sanierungsgebiet abgrenzen konnten, das<br />

unseres Erachtens die wichtigsten und am stärksten<br />

geschädigten Teile des Stadtkerns umfasste.<br />

350 Millionen DM an öffentlichen För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n<br />

müssten <strong>in</strong>sgesamt zur Verfügung gestellt werden –<br />

so lautete damals unsere Schätzung; das bedeutete<br />

bei 20 <strong>Jahre</strong>sscheiben, dass pro Jahr ca. 15 Millionen<br />

DM von Bund, Land und Stadt zur Verfügung gestellt<br />

werden müssen, um die Sanierung erfolgreich durchführen<br />

zu können.<br />

Auch wenn das Geld nicht so reichlich, wie von uns<br />

gewünscht, fließen konnte, haben wir heute, nach<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n, immerh<strong>in</strong> 90 Millionen DM ausgegeben.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>sgesamt sehr positive Bilanz.<br />

EIN SCHWIERIGER<br />

NEUANFANG


Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Außerhalb <strong>der</strong> Innenstadt konnten <strong>in</strong> den ersten<br />

<strong>Jahre</strong>n auf neuen Bauflächen schnell viele Tausend<br />

Quadratmeter E<strong>in</strong>zelhandelsfläche und neue<br />

Wohnungen mit neuestem Standard errichtet<br />

werden.<br />

Demgegenüber waren ca. 400 Grundstücke <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Innenstadt mit Restitutionen (Ansprüchen von<br />

Alteigentümern) belastet, die erst noch auf ihre<br />

Rechtmäßigkeit h<strong>in</strong> <strong>in</strong> langwierigen Verfahren geklärt<br />

werden mussten.<br />

Außerdem waren alle<strong>in</strong> 350 Häuser nach <strong>der</strong> ersten<br />

<strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern durchgeführten<br />

Schnell<strong>in</strong>ventarisierung <strong>in</strong> die Denkmalliste<br />

aufgenommen worden – also nur mit erhöhtem<br />

Aufwand zu sanieren und gegebenenfalls e<strong>in</strong>er<br />

neuen Nutzung zuzuführen.<br />

Insgesamt waren also große Schwierigkeiten zu<br />

überw<strong>in</strong>den, um im Wettlauf mit <strong>der</strong> Entwicklung<br />

am Stadtrand mithalten zu können.<br />

Deshalb gab das Land Mecklenburg-Vorpommern<br />

den wichtigen Anstoß, neben <strong>der</strong> Sanierung auch mit<br />

zusätzlichen Mitteln Anreize zu schaffen, um e<strong>in</strong>e<br />

gleichgewichtige Entwicklung des E<strong>in</strong>zelhandels<br />

wie <strong>in</strong>sgesamt <strong>der</strong> städtischen Strukturen zwischen<br />

Innenstadt und Stadtrand zu erreichen.<br />

In <strong>Greifswald</strong> wurde schnell e<strong>in</strong>e – bald auch sehr<br />

erfolgreiche – Arbeitsgruppe zur Revitalisierung <strong>der</strong><br />

Innenstadt gegründet, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sich alle Beteiligten an<br />

e<strong>in</strong>en Tisch setzten, um geme<strong>in</strong>sam die Innenstadt zu<br />

unterstützen, durch:<br />

• Stärkung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelhandelsentwicklung<br />

• Sicherung <strong>der</strong> Erreichbarkeit durch Parkplätze und<br />

e<strong>in</strong> Parkleitsystem<br />

• Steigerung <strong>der</strong> Attraktivität durch den Bau <strong>der</strong><br />

Dompassage<br />

• Werbung für die Innenstadt durch Feste,<br />

Ausstellungen, Märkte<br />

• Sonstige Aktionen<br />

Foto: PHS <strong>Greifswald</strong><br />

EIN SCHWIERIGER<br />

NEUANFANG


Marienkirchplatz<br />

Dezember 1995<br />

Pläne und<br />

Paragraphen<br />

Das Baugesetzbuch des Bundes und die<br />

För<strong>der</strong>richtl<strong>in</strong>ien des Landes bilden die<br />

Grundlage für das Sanierungsverfahren im<br />

H<strong>in</strong>blick auf den E<strong>in</strong>satz von För<strong>der</strong>mitteln<br />

und die Verfahrensabwicklung.<br />

Mit den Beschlüssen <strong>der</strong> Bürgerschaft zur<br />

Abgrenzung e<strong>in</strong>es förmlich festgelegten<br />

Sanierungsgebietes und zum städtebaulichen<br />

Rahmenplan wurden <strong>in</strong> den <strong>Jahre</strong>n 1992/93<br />

durch die Stadt erste planerische Vorgaben<br />

geschaffen. Diese wurden dann im weiteren<br />

Verfahren durch Erhaltungssatzungen,<br />

Gestaltungssatzungen und schließlich durch<br />

e<strong>in</strong>e Denkmalschutzbereichsverordnung<br />

ergänzt.<br />

Ausgangspunkt für die E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong><br />

beson<strong>der</strong>en Greifswal<strong>der</strong> Gegebenheiten war<br />

<strong>in</strong> diesen Fällen die von Greifswal<strong>der</strong><br />

Architektur- und Planungsbüros angefertigte<br />

Stadtbildanalyse für die Innenstadt und die<br />

Fleischervorstadt.<br />

Stadtbildanalyse Innenstadt; Tangram Architektengeme<strong>in</strong>schaft <strong>Greifswald</strong> Gestaltungssatzung Fleischervorstadt; PPL – Planungsgruppe Professor Laage <strong>in</strong> Hamburg,<br />

Architekturbüro Lesche <strong>in</strong> <strong>Greifswald</strong>, Stadtplanungsamt <strong>Greifswald</strong><br />

EIN SCHWIERIGER<br />

NEUANFANG


Computerdarstellung <strong>der</strong><br />

zukünftigen Museumshalle<br />

des Pommerschen<br />

Landesmuseums,<br />

Dipl.-Ing. Arch. Gregor<br />

Sun<strong>der</strong>-Plassmann, Kappeln<br />

IDEEN FÜR<br />

DIE STADT<br />

Zbyněk Fišer


Gutachten und Wettbewerb<br />

„Wohnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mauer“ 1998<br />

Hirtenstraße 1970 Hirtenstraße 1993<br />

1659<br />

1850<br />

Planung<br />

Bereich am Mühlentor<br />

Architekturbüro Marsiske,<br />

<strong>Greifswald</strong><br />

Auf <strong>der</strong> Suche nach<br />

<strong>der</strong> besten Lösung<br />

<strong>Greifswald</strong> braucht kraftvolle Ideen und Visionen<br />

um den hohen gestalterischen und funktionalen<br />

Ansprüchen gerecht zu werden – um lebenswert für<br />

die Bewohner und zukünftige Generationen zu bleiben.<br />

Für die Realisierung dieser Visionen s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>s<br />

kreative (<strong>in</strong>genieurtechnische, architektonische,<br />

künstlerische) Lösungen erfor<strong>der</strong>lich, die man aber<br />

nicht nur an den eigenen Schreib- bzw.<br />

Zeichentischen erarbeiten, son<strong>der</strong>n auch über<br />

E<strong>in</strong>zelgutachten, Gutachterverfahren o<strong>der</strong><br />

Wettbewerbe von Dritten „e<strong>in</strong>kaufen“ sollte.<br />

Wir haben dies <strong>in</strong> <strong>Greifswald</strong> sehr häufig und,<br />

wie wir me<strong>in</strong>en, mit großem Erfolg getan. Daher ist<br />

die Vielzahl von Gutachterverfahren und<br />

Wettbewerben, die dann auch schnell umgesetzt werden<br />

konnten, e<strong>in</strong>e hervorzuhebende Beson<strong>der</strong>heit<br />

<strong>Greifswald</strong>s. Dazu gehören:<br />

• „Wohnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mauer“, Hirtenstraße,<br />

Fertigstellung 1995<br />

• Internationaler Wettbewerb zur Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

<strong>der</strong> Hafenquartiere 1993, Fertigstellung 1. Quartier<br />

2000<br />

• Umgestaltung Marktplatz 1997, Fertigstellung 1999<br />

• Umbau „Sol- und Moorbad“ 1995, Fertigstellung<br />

als Gerichtsensemble 1999<br />

• Studienkolleg <strong>der</strong> Krupp-Stiftung 2000, Baubeg<strong>in</strong>n<br />

war Anfang 2001<br />

• sowie weitere Quartiersuntersuchungen: Am<br />

Mühlentor, Quartier zur Sonne, Wollweberhof,<br />

Hochbebauung über <strong>der</strong> Tiefgarage am Markt,<br />

Quartiere Gützkower-/Wiesen-/Pfarrer-Wachsmannund<br />

Bahnhofstraße.<br />

Modell „Wohnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mauer“ 1995<br />

IDEEN FÜR<br />

DIE STADT


Gestaltung <strong>der</strong> Freianlagen Nikolaikirchplatz<br />

Vorplanung: Buchheim/Lesche, <strong>Greifswald</strong><br />

Entwurfsverfassung: Ingenieurbüro Ost, <strong>Greifswald</strong>/Osnabrück<br />

Detail Lappstraße aus dem Gestaltungsvorschlag<br />

des Architekturbüros Stadt und Haus, Büro Bauer<br />

aus Stralsund im Rahmen e<strong>in</strong>es Gutachterverfahrens<br />

zur Gestaltung öffentlicher Straßenräume<br />

E<strong>in</strong>e Bühne für das<br />

städtische Leben<br />

Straßen, Wege und Plätze s<strong>in</strong>d nicht nur Verkehrswege!<br />

Viel wichtiger ersche<strong>in</strong>t es, darauf h<strong>in</strong>zuweisen,<br />

dass auf ihnen seit altersher auch Handel<br />

und Gewerbe statt fand, Gericht gehalten wurde und<br />

politische, kirchliche o<strong>der</strong> kulturelle Veranstaltungen<br />

stattfanden, kurzum: <strong>der</strong> öffentliche Raum ist wie<br />

die Bühne e<strong>in</strong>es Theaters e<strong>in</strong>e unerlässliche<br />

Voraussetzung dafür, dass e<strong>in</strong>e Stadt funktionieren<br />

und gesellschaftliches Leben stattf<strong>in</strong>den kann.<br />

Leben <strong>in</strong> <strong>Greifswald</strong> soll sich deshalb auch weiterh<strong>in</strong><br />

vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit abspielen, und nicht <strong>in</strong><br />

„verborgenen Tempelbezirken“.<br />

Die Gestaltung <strong>der</strong> Straßen, Wege und Plätze als<br />

sogenannte öffentliche Räume, ist somit e<strong>in</strong>e zentrale<br />

Aufgabe im Rahmen <strong>der</strong> Stadtplanung und <strong>Stadtsanierung</strong>,<br />

<strong>der</strong> wir uns von Beg<strong>in</strong>n an mit Kraft<br />

zugewandt haben:<br />

• Wettbewerb 1991 zur Gestaltung <strong>der</strong> Straßen<br />

zusammen mit Greifswal<strong>der</strong> Planern und Künstlern<br />

• Dom-Umfeld-Gestaltung<br />

• Marktplatz<br />

IDEEN FÜR<br />

DIE STADT


Ideenskizze aus dem Vorschlag zur Neugestaltung des Stadte<strong>in</strong>gangs Bahnhof<br />

(Gutachter Am<strong>in</strong>de + Loweg, Freie Architekten und Stadtplaner, Stuttgart, 1998)<br />

Grün, Wasser und<br />

Kunst<br />

Grünanlagen und Wasser ergänzen als die natürlichen<br />

Elemente die gebaute Stadt und bestimmen <strong>in</strong><br />

entscheidenem Maße <strong>der</strong>en Struktur-, Gestalt- und<br />

Lebensqualität.<br />

Daher war es e<strong>in</strong> großes Anliegen, die Wallanlagen<br />

e<strong>in</strong>schließlich Credneranlage und Tierpark wie auch<br />

den Wallgraben und den Ryck zu erhalten und die<br />

Nutzungs- und Gestaltqualität dieser wichtigen<br />

öffentlichen Räume zu verbessern:<br />

• Sanierung <strong>der</strong> Stadtmauer<br />

• Herstellung <strong>der</strong> historischen Gartenanlage vor dem<br />

Jahngymnasium<br />

• Verbreiterung <strong>der</strong> Hafenfläche und Gestaltung <strong>der</strong><br />

Flaniermeilen<br />

• Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes als Stadte<strong>in</strong>gang,<br />

<strong>in</strong> dem <strong>der</strong> Wall als Grünraum wie<strong>der</strong><br />

hergestellt wird.<br />

Gestaltungskonzept „Neuordnung am Bahnhof <strong>Greifswald</strong>“<br />

(Am<strong>in</strong>de + Loweg, Freie Architekten und Stadtplaner, Stuttgart, 1997)<br />

IDEEN FÜR<br />

DIE STADT


Der Ayers Rock<br />

von <strong>Greifswald</strong><br />

Unsere Idee war es, die Innenstadt wie<strong>der</strong> zum<br />

Wasser h<strong>in</strong> zu öffnen, sie mit den Ufern bei<strong>der</strong>seits<br />

des Hafens zu verknüpfen und so zukünftig<br />

maritimes Flair nicht nur <strong>in</strong> Wieck, son<strong>der</strong>n auch<br />

am Marktplatz zu spüren und zu erleben.<br />

Gesucht wurde zunächst die Projektidee für e<strong>in</strong>en<br />

wirtschaftlichen, mechanisch zu bewegenden und<br />

gestalterisch überzeugenden Brückenschlag <strong>in</strong><br />

Verlängerung <strong>der</strong> Knopfstraße über den Ryck zur<br />

Sal<strong>in</strong>enstraße h<strong>in</strong>. Diese Aufgabe wurde drei<br />

Gutachtern gestellt:<br />

Der Vorschlag des Büros von Gerkan, Marg und<br />

Partner hat im Preisgericht die größte Zustimmung<br />

gefunden, und soll nunmehr im Jahr 2002/2003<br />

realisiert werden.<br />

In diesem Zusammenhang soll die renaturierte<br />

Mülldeponie zukünftig Teil des <strong>in</strong>nerstädtischen<br />

Naherholungsgrün werden.<br />

Von dem Gutachter W.E.S. wurde dafür die Idee<br />

entwickelt, den Müllberg als Kunstobjekt zu<br />

<strong>in</strong>stallieren, ihn als künstliche Landmarke zu<br />

fixieren und damit die Grenze zwischen Stadt<br />

und Landschaft neu zu def<strong>in</strong>ieren.<br />

Ansicht von Osten M 1:75<br />

Lageplan M 1:500<br />

Modell Gradierwerk<br />

IDEEN FÜR<br />

DIE STADT


DIE AKTEURE


Kirchbuden am Marienkirchplatz<br />

Baugeschehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wiesenstraße Sozio-Kulturelles Zentrum St. Spiritus Ersatzwohnungsbau <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hirtenstraße<br />

Bund und Land<br />

Die Städtebauför<strong>der</strong>mittel werden <strong>der</strong> Stadt<br />

<strong>Greifswald</strong> jährlich auf Antrag aus verschiedenen<br />

Programmen bewilligt und <strong>in</strong> 4 bis 5 <strong>Jahre</strong>sscheiben<br />

ausgezahlt.<br />

Dabei ist es beson<strong>der</strong>s bemerkenswert, dass trotz <strong>der</strong><br />

ger<strong>in</strong>gen F<strong>in</strong>anzausstattung des Landes e<strong>in</strong> eigenes<br />

Landesprogramm zur Sanierung <strong>in</strong> Mecklenburg-<br />

Vorpommern aufgestellt wurde.<br />

Nicht nur durch die Absenkung des städtischen<br />

Eigenanteils von üblichen 33% auf 20% <strong>in</strong> den ersten<br />

<strong>Jahre</strong>n, son<strong>der</strong>n vor allem auch über die F<strong>in</strong>anzierung<br />

von Planungen durch das Land war die Stadt überhaupt<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, die Stadterneuerung schnell und<br />

kraftvoll zu beg<strong>in</strong>nen.<br />

Bund und Land s<strong>in</strong>d auch dann immer wie<strong>der</strong> Partner<br />

<strong>der</strong> Stadt, wenn es um die Errichtung o<strong>der</strong> die<br />

Sanierung von Geme<strong>in</strong>bedarfs- und Folgee<strong>in</strong>richtungen<br />

o<strong>der</strong> die För<strong>der</strong>ung von kirchlichen Gebäuden<br />

geht. Dazu zählen z.B. <strong>der</strong> Ersatzwohnungsbau<br />

„Wohnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mauer“, die Kirchbuden an <strong>der</strong><br />

Marienkirche, die Dachsanierung von St. Jacobi, das<br />

Literaturzentrum Vorpommern und St. Spiritus.<br />

Sicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Johann-Sebastian-Bach-Straße, 1999<br />

DIE AKTEURE


Erste privisorische Unterkunft des Sanierungsträgers<br />

„Neue Heimat“ 1991 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Breitscheidstraße<br />

Der Sanierungsträger<br />

Die Sanierung als große Aufgabe, die neuen<br />

gesetzlichen Regelungen, die ungeklärten Eigentumsverhältnisse<br />

und f<strong>in</strong>anzielle Aspekte warfen bei vielen<br />

privaten Bauherren Fragen und Ängste auf.<br />

Zusätzlich führten komplizierte und umfangreiche<br />

För<strong>der</strong>anträge <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anfangszeit zu langen<br />

Wartezeiten.<br />

Doch getreu dem Motto „Packen wir´s an“ gilt es<br />

für den treuhän<strong>der</strong>isch tätigen Sanierungsträger als<br />

B<strong>in</strong>deglied zwischen Eigentümer, Bewohnern, Bauträgern<br />

und Stadt, die <strong>in</strong>dividuelle und optimale<br />

Lösung für jedes Sanierungsprojekt zu f<strong>in</strong>den.<br />

Das dafür notwendige Know-how verbunden mit <strong>der</strong><br />

nötigen Erfahrung und das persönliche Engagement<br />

haben die Mitarbeiter <strong>der</strong> DI Deutsche BauBeCon AG,<br />

<strong>der</strong> Sanierungsträger <strong>der</strong> <strong>Hansestadt</strong> <strong>Greifswald</strong>.<br />

Sollten Sie das Sanierungsteam noch nicht kennen<br />

o<strong>der</strong> haben Sie Fragen rund um die Sanierung, so<br />

stehen Ihnen die Mitarbeiter des Sanierungsbüros,<br />

Lange Straße 1/3, je<strong>der</strong>zeit gern mit Rat und Tat zur<br />

Seite.<br />

Neubau Lange Straße 1/3 Fahrt <strong>der</strong> Senioren-Akademie im Sanierungsgebiet 2000<br />

DIE AKTEURE


Domstraße 53 – Architekturbüro Hofstadt &<br />

Schnei<strong>der</strong>, Düsseldorf<br />

Lange Straße 12a – pbG Planungsbüro <strong>Greifswald</strong><br />

Schuhhagen 27 – pbG Planungsbüro <strong>Greifswald</strong><br />

Wiesenstraße 41 – Architekten Darboven,<br />

Bremer, Valeske; Hamburg<br />

Planer und<br />

Architekten<br />

Die planerische Vorbereitung und Durchführung <strong>der</strong><br />

Städtebaulichen Sanierung ist Aufgabe <strong>der</strong> im<br />

Stadtplanungsamt tätigen Fachleute für Denkmalpflege,<br />

Stadtgestaltung, Verkehrsplanung bis zur<br />

Projektbegleitung. Dabei sehen sich die Planer als<br />

Dienstleister für die Bürger und Investoren mit <strong>der</strong><br />

vorrangigen Aufgabe, alle Beteiligten zusammen zu<br />

br<strong>in</strong>gen.<br />

Behutsame Sanierung und qualitätvolle Neubebauung<br />

kann tatsächlich nur erreicht werden, wenn<br />

Verwaltung, Politik, Bürger, Investoren, Gewerbetreibende<br />

und Architekten zusammenarbeiten.<br />

Das Bauen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Innenstadt stellt dabei beson<strong>der</strong>s<br />

hohe Ansprüche an Architekten, Statiker, Innenarchitekten,<br />

Bauhistoriker sowie Frei- und Grünflächenplaner.<br />

Die beste Lösung wird oft erst im<br />

Wettbewerb gefunden.<br />

Bahnhofstraße 16 – Architekturbüro Lesche, <strong>Greifswald</strong><br />

Lange Straße 13 – Architekturbüro Dommen & Moldenhauer, Duisburg Amtsgericht Lange Straße 2a – Architekturbüro Frank, Milenz, Rabenseifner; <strong>Greifswald</strong><br />

Wollwerberstraße 9 – PHS Planungsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

für Haus- und Stadterneuerung, <strong>Greifswald</strong><br />

Fleischerstraße 1/Wallstraße – aic Architektur +<br />

Ingenieur Contor GmbH, <strong>Greifswald</strong><br />

Mart<strong>in</strong>-Luther-Straße 5 – Architekturbüro<br />

Marsiske, <strong>Greifswald</strong><br />

DIE AKTEURE


OZ-Leserbrief vom 16. <strong>10</strong>. 1996<br />

Grundste<strong>in</strong>legung für das Projekt „Wohnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mauer“<br />

Schuhhagen 30 vor <strong>der</strong> Sanierung<br />

Schuhhagen 30 nach <strong>der</strong> Sanierung<br />

Stephanistraße 8–9<br />

Private Bauherren<br />

Anfangs gehörte e<strong>in</strong>e gehörige Portion Mut für die<br />

Greifswal<strong>der</strong> dazu, mit <strong>der</strong> Sanierung ihrer Häuser<br />

zu beg<strong>in</strong>nen. Da waren die Schwierigkeiten mit den<br />

Grundstücksrechten, <strong>der</strong> marode Bauzustand, das<br />

unbekannte För<strong>der</strong>verfahren und die ger<strong>in</strong>ge<br />

Eigenkapitalausstattung.<br />

Deshalb wurden die ersten privaten Sanierungen mit<br />

Investoren durchgeführt.<br />

Inzwischen hat sich dies geän<strong>der</strong>t. Immer mehr<br />

Greifswal<strong>der</strong> setzen erfolgreich Baumaßnahmen um.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> begrenzten För<strong>der</strong>mittel und <strong>der</strong><br />

Menge <strong>der</strong> Maßnahmen werden seit 2000 Prioritätenlisten<br />

abgearbeitet.<br />

Bis Mai 2001 konnten durch öffentliche För<strong>der</strong>ung<br />

und privates Engagement 286 Häuser saniert werden.<br />

Dazu kommen die Neubauten <strong>in</strong> Baulücken und <strong>der</strong><br />

Ausbau von so manchem Dach.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel für das Engagement großer Investoren<br />

ist die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-<br />

Stiftung, die mit dem Kolleg für Baltische Studien<br />

e<strong>in</strong>e attraktive Ausbildungs- und Forschungsstätte<br />

für junge Wissenschaftler direkt im Zentrum <strong>der</strong> Stadt<br />

errichtet.<br />

Der Kuratoriumsvorsitzende <strong>der</strong> Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-<br />

Stiftung und Ehrenbürger <strong>der</strong> <strong>Hansestadt</strong> <strong>Greifswald</strong> Prof. Dr. hc. Beitz<br />

während <strong>der</strong> Grundste<strong>in</strong>legung für das Krupp-Kolleg 2000.<br />

DIE AKTEURE


Handwerkskunst<br />

In den letzten <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n hat die Bedeutung des<br />

Bauhandwerkes erheblich zugenommen, da gerade<br />

bei <strong>der</strong> Sanierung von historischen Gebäuden und<br />

Baudenkmalen wie<strong>der</strong> traditionelle Handwerkstechniken<br />

gefragt s<strong>in</strong>d.<br />

Nicht selten müssen Zimmerleute und Maurer ihr<br />

ganzes Können und Wissen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen um z.B.<br />

knifflige Detaillösungen für beson<strong>der</strong>s anspruchsvolle<br />

Sanierungsarbeiten zu f<strong>in</strong>den, historische<br />

Türen und Fenster aufzuarbeiten o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

Fachwerk denkmalgerecht zu sanieren.<br />

Denkmalpflege und Sanierung bieten daher<br />

qualifizierte Arbeitsplätze für Bauleute und<br />

Handwerker aller Gewerke und s<strong>in</strong>d somit e<strong>in</strong><br />

nicht zu unterschätzen<strong>der</strong> Wirtschaftsfaktor.<br />

E<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en Part spielen auch die Restauratoren,<br />

die dann gefragt s<strong>in</strong>d, wenn verborgene<br />

Wand- und Deckenbemalungen zum Vorsche<strong>in</strong><br />

kommen, Farbfassungen entwickelt und umgesetzt<br />

werden müssen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Stuckleiste zu vergolden<br />

ist.<br />

Nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit aller Gewerke gel<strong>in</strong>gt<br />

es, historische Bauten <strong>in</strong> ihrer vergangenen Pracht<br />

wie<strong>der</strong> entstehen zu lassen.<br />

Brüggstraße 33 vor <strong>der</strong> Sanierung<br />

Detail vor <strong>der</strong> Restaurierung Restaurierte Raumausmalung<br />

Tür vor <strong>der</strong> Sanierung Tür nach <strong>der</strong> Sanierung<br />

Baualtersplan: U. und J. Holst, Bauforschung und Denkmalpflege, Hoidorf<br />

Foto: V<strong>in</strong>cent Leifer<br />

DIE AKTEURE


Archäologische Grabungen <strong>in</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

(e<strong>in</strong>gezeichnet <strong>in</strong> die Schwedische Matrikelkarte von 1705)<br />

Krug, Ende 13. Jh.<br />

Ofenkachel, 2. Hälfte 16. Jh.<br />

Kanne, 15. Jh.<br />

Denkmalpflege und<br />

Archäologie<br />

Der Denkmalschutz sorgt für denkmalgerechte<br />

Sanierungen an historischen Gebäuden, d.h., dass so<br />

schonend wie möglich mit <strong>der</strong> orig<strong>in</strong>alen Substanz<br />

umgegangen wird.<br />

Die Mitarbeiter <strong>der</strong> Unteren Denkmalschutzbehörde<br />

beraten die Bauherren und Architekten <strong>in</strong> allen<br />

Fragen des Denkmalschutzes.<br />

Die Denkmalpflege beschäftigt sich mit dem Erhalt<br />

von Denkmalen und Denkmalensemblen und<br />

erarbeitet dafür Konzepte und Richtl<strong>in</strong>ien.<br />

Die Archäologie ist e<strong>in</strong>e bedeutende Quelle für<br />

Erkenntnisse über das Leben <strong>der</strong> Bürger <strong>Greifswald</strong>s<br />

<strong>in</strong> den vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>ten. Im Zusammenhang<br />

mit Baumaßnahmen wurde <strong>in</strong> den letzten <strong>10</strong><br />

<strong>Jahre</strong>n e<strong>in</strong>e Vielzahl von archäologischen Grabungen<br />

durchgeführt; die größten im sogenannten Gerberviertel,<br />

dem Bereich zwischen Rot- und Weißgerberstraße,<br />

<strong>in</strong> dem sich heute die Dompassage mit <strong>der</strong><br />

Tiefgarage erstreckt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rakower Straße, im<br />

Schuhhagen 1 und auf dem Markt.<br />

In enger Zusammenarbeit <strong>der</strong> Denkmalpflege, des<br />

Denkmalschutzes und <strong>der</strong> Archäologie konnten so<br />

zahlreiche Objekte saniert werden, die wesentlich<br />

zum heutigen Ersche<strong>in</strong>ungsbild <strong>der</strong> Altstadt und<br />

<strong>der</strong> Fleischervorstadt beitragen.<br />

Grapen, 15. Jh.<br />

DIE AKTEURE


HIGHLIGHTS


Hunnenstraße Kuhstraße 25<br />

Hunnenstraße „Pferdespeicher“ Ba<strong>der</strong>straße<br />

Vom Nie<strong>der</strong>gang<br />

zu neuem Glanz<br />

Speicherbauten s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> bauliche Ausdruck für regen<br />

Warenhandel seit dem Mittelalter.<br />

Durch verän<strong>der</strong>te Wirtschaftsformen <strong>in</strong> <strong>der</strong> jüngsten<br />

Vergangenheit wurde <strong>der</strong> klassische Speicher nicht<br />

mehr gebraucht und es drohte das Verschw<strong>in</strong>den<br />

dieser stadtbildprägenden Bauten durch Verfall und<br />

Abriß.<br />

In den letzten <strong>Jahre</strong>n erfolgte <strong>der</strong> Umbau vieler<br />

ehemaliger Speicher zu mo<strong>der</strong>nen Büro-, Wohn-,<br />

Handels- und Kulturnutzungen, obwohl die baulichen<br />

Umstände, wie zu ger<strong>in</strong>ge Raumhöhen, zu kle<strong>in</strong>e<br />

Fensteröffnungen etc. e<strong>in</strong>e Umnutzung nach<br />

heutigem Standard problematisch machen.<br />

Hier waren neue und <strong>in</strong>novative Lösungen und<br />

die Zusammenarbeit aller Beteiligten gefragt.<br />

Gelungene Beispiele f<strong>in</strong>den wir mit den Speichern<br />

Kuhstraße 25 (Musikfabrik), Ba<strong>der</strong>straße 25<br />

(Architekturbüro), Hunnenstraße 19 und 22<br />

(Studenten-Wohnen und E<strong>in</strong>zelhandel).<br />

Innenraum Ba<strong>der</strong>straße 25<br />

Ba<strong>der</strong>straße 25 alt Ba<strong>der</strong>straße 25 neu<br />

HIGHLIGHTS


Das rote Rathaus<br />

Das Greifswal<strong>der</strong> Rathaus ist das politische<br />

Zentrum, baulicher Mittelpunkt und bedeutendster<br />

Profanbau <strong>der</strong> Stadt, das sich durch se<strong>in</strong>e<br />

prächtige rote Farbe deutlich hervorhebt.<br />

Beson<strong>der</strong>heiten des Rathauses s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong> gotisches<br />

Kellergewölbe als größtes zusammenhängendes<br />

Gewölbesystem <strong>der</strong> Stadt. Obwohl auf dem<br />

höchsten Punkt <strong>der</strong> Innenstadt errichtet, mußte<br />

bereits seit dem Mittelalter <strong>der</strong> Fußboden immer<br />

wie<strong>der</strong> erhöht werden, um trockenen Fußes den<br />

Keller betreten zu können. Die Ratssessionsstube<br />

mit ihren Gemälden von 1749 dient heute als<br />

Hochzeitszimmer, während vom barocken<br />

Dachreiter jede Stunde die Glocke schlägt.<br />

Der Westturm g<strong>in</strong>g lei<strong>der</strong> vor langer Zeit durch<br />

Brand verloren.<br />

Das Greifswal<strong>der</strong> Rathaus steht auf dem Markt;<br />

bei dessen e<strong>in</strong>heitlicher Neugestaltung 1998/99<br />

haben wir diese beson<strong>der</strong>e Situation unterstrichen.<br />

Heute präsentiert sich <strong>der</strong> Markt mit se<strong>in</strong>en<br />

typischen Gestaltungselementen, dem<br />

Granitpflaster und den Wasserstelen an den<br />

Platzecken, als großzügiger, hanseatisch schlichter<br />

Platz, offen für alle Nutzungen und<br />

Veranstaltungen.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>time und freundliche Atmosphäre herrscht<br />

auf dem Fischmarkt mit dem neu geschaffenen<br />

Fischerbrunnen.<br />

Umgestaltung des Marktes als Ergebnis e<strong>in</strong>es Wettbewerbs durch WES Wehberg,<br />

Epp<strong>in</strong>ger, Schmidtke, Hamburg mit Krafft-Wehberg, Berl<strong>in</strong><br />

750-Jahr-Feier 2000<br />

HIGHLIGHTS


Fischerbrunnen<br />

Jugendhaus „Pariser“<br />

Innenhof St. Spiritus<br />

Segelschulschiff<br />

„Greif“<br />

Galerie Schwarz Jugendzentrum „Klex“<br />

Foto: Peter B<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

Kunst und Kultur<br />

Die Innenstadt dient als Bühne verschiedener<br />

kultureller Aktivitäten, zum Beispiel für die<br />

Bachwoche, den Nordischen Klang, den Tag des<br />

offenen Denkmals und an<strong>der</strong>e Stadtfeste.<br />

Neben <strong>der</strong> baulichen Dichte und <strong>der</strong> Nutzungsmischung<br />

machen die vielfältigen Aktivitäten und<br />

E<strong>in</strong>richtungen aus dem kulturellen Leben, die im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Sanierung erheblich gestärkt worden<br />

s<strong>in</strong>d, das urbane Flair <strong>der</strong> Innenstadt aus:<br />

• <strong>der</strong> Verkehrsvere<strong>in</strong> hat das Caspar-David-<br />

Friedrich-Haus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fischstraße bezogen,<br />

• e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>o mit 6 Sälen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dompassage<br />

zeigt das Neueste aus <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />

Filmwelt,<br />

• im „Pengu<strong>in</strong>“ bef<strong>in</strong>det sich die 2. Greifswal<strong>der</strong><br />

Spielstätte des Theaters Vorpommern und<br />

• die neue Bil<strong>der</strong>galerie des Pommerschen<br />

Landesmuseums bildet <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mühlenstraße<br />

zusammen mit zwei privaten Galerien und<br />

e<strong>in</strong>em Galerie-Hotel e<strong>in</strong>en weiteren Farbtupfer<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>nerstädtischen Kulturlandschaft.<br />

Foto: V<strong>in</strong>cent Leifer<br />

HIGHLIGHTS


Die Hohe Schule<br />

des Nordens<br />

Wissenschaft und Geme<strong>in</strong>wesen g<strong>in</strong>gen seit<br />

alters her Hand <strong>in</strong> Hand, seit Bürgermeister<br />

He<strong>in</strong>rich Rubenow 1456 die Universität gründete.<br />

In den vergangenen <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n hat die Universität<br />

e<strong>in</strong>en großen Entwickungssprung gemacht.<br />

Viele Millionen DM s<strong>in</strong>d für denkmalgeschützte<br />

Institutsgebäude <strong>in</strong> <strong>der</strong> Innenstadt ausgegeben<br />

worden, wie je<strong>der</strong> Greifswal<strong>der</strong> und Besucher<br />

sehen kann. Schöne Beispiele dafür s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>erseits<br />

die mo<strong>der</strong>nisierten Institute <strong>der</strong> Pathologie,<br />

Anatomie und Philologie sowie das Gästehaus <strong>der</strong><br />

Universität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bahnhofstraße 2.<br />

Gleichzeitig erhält die Innenstadt durch die vielen<br />

jungen Menschen beson<strong>der</strong>es Flair. Studentisches<br />

Leben spielt sich natürlich auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vielzahl<br />

von Kneipen ab. Allerd<strong>in</strong>gs braucht heute bei<br />

übertriebener Ausgelassenheit ke<strong>in</strong>er mehr den<br />

Karzer zu fürchten.<br />

Karzer <strong>der</strong> Universität<br />

He<strong>in</strong>rich Rubenow, Bürgermeister<br />

und Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Universität<br />

1456<br />

Studentenkneipe<br />

Institutsgebäude<br />

Internationales Begegnungszentrum „Felix Hausdorff“ Institut für Physik mit Sternwarte Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />

Foto: PHS <strong>Greifswald</strong><br />

Foto: Grzegorz Solecki/Zbigniew Ryngwelski (Polen)<br />

Croy-Teppich <strong>der</strong> Universität, 1554<br />

Foto: Grzegorz Solecki/Zbigniew Ryngwelski (Polen)<br />

HIGHLIGHTS


DIE BÜRGER<br />

UND IHRE<br />

STADT<br />

Ausschnitt aus dem Gemälde<br />

„Der Marktplatz von <strong>Greifswald</strong>“<br />

Caspar David Friedrich, Aquarell, 1818


Arndtstraße 3<br />

Arndtstraße 25<br />

Bahnhofstraße 15<br />

Burgstraße 23<br />

Gützkower Straße 16<br />

Gützkower Straße 80<br />

Lange Reihe 34<br />

Ste<strong>in</strong>straße 60<br />

Wiesenstraße 49<br />

Brüggstraße 34<br />

Arndtstraße 4 Arndtstraße 7 Arndtstraße 8 Arndtstraße 11 Arndtstraße 12/13 Arndtstraße 14/15 Arndtstraße 22 Arndtstraße 23<br />

Arndtstraße 26 Arndtstraße 27 Arndtstraße 28 Arndtstraße 33 Arndtstraße 35 Bahnhofstraße 6 Bahnhofstraße 7a<br />

Bahnhofstraße 31/32 Bahnhofstraße 33/34 Bahnhofstraße 40 Bahnhofstraße 52 Bahnhofstraße 54 Bahnhofstraße 55 Bahnhofstraße 56 Bahnhofstraße 59<br />

Baustraße 16<br />

Baustraße 19 Baustraße 22 Burgstraße 7 Burgstraße <strong>10</strong> Burgstraße 12 Burgstraße 18 Burgstraße 22<br />

Burgstraße 29 Erich-Böhmke-Straße 12 Erich-Böhmke-Straße 22a Erich-Böhmke-Straße 26 Erich-Böhmke-Straße 39 Goethestraße 1a/b Gützkower Straße 3<br />

Gützkower Straße 37 Gützkower Straße 40a Gützkower Straße 57 Gützkower Straße 67 Gützkower Straße 70 Gützkower Straße 71 Gützkower Straße 76 Gützkower Straße 77<br />

Gützkower Straße 84 Gützkower Straße 86a Gützkower Straße 87 Lange Reihe 5 Lange Reihe 8/9 Lange Reihe 20 Lange Reihe 24<br />

Lange Reihe 55/56 Lange Reihe 58 Rosa-Luxemburg-Straße 2 Rosa-Luxemburg-Straße 3 Rosa-Luxemburg-Straße 8 Ste<strong>in</strong>straße 11 Ste<strong>in</strong>straße 44/45 Ste<strong>in</strong>straße 58/59<br />

Stephanistraße 4 Stephanistraße 6 Stephanistraße 8/9 Wiesenstraße 14 Wiesenstraße 19 Wiesenstraße 20 Wiesenstraße 48<br />

Wiesenstraße 69 Wiesenstraße 73 Bleichstraße 20 Ba<strong>der</strong>straße 1 Ba<strong>der</strong>straße 25 Brüggstraße 29 Brüggstraße 33<br />

C.-David-Friedrich-Straße 2 C.-David-Friedrich-Straße 4 Domstraße 22 Domstraße 26 Domstraße 27 Domstraße 28 Domstraße 29 Domstraße 30


Domstraße 33 Domstraße 36 Domstraße 39 Domstraße 39a Domstraße 55/56/57 Fischstraße <strong>10</strong> Fischstraße 16 Fischstraße 17<br />

Fischstraße 24<br />

Fleischerstraße 20<br />

Bachstraße 21<br />

Lange Straße 22<br />

Lange Straße 75<br />

Mart<strong>in</strong>-Luther-Straße 2<br />

Markt 12<br />

Schuhhagen 13<br />

Ste<strong>in</strong>becker Straße 28<br />

Fleischerstraße 1 Fleischerstraße 3/3a Fleischerstraße 4 Fleischerstraße 5 Fleischerstraße 16 Fleischerstraße 17 Fleischerstraße 18<br />

Fleischerstraße 22 Falladastraße 22 Hunnenstraße 19 Hunnenstraße 22 Bachstraße 17 Bachstraße 20<br />

Karl-Marx-Platz 4 Karl-Marx-Platz 6 Karl-Marx-Platz 7 Karl-Marx-Platz 7a Karl-Marx-Platz 8 Karl-Marx-Platz 16 Kuhstraße 25 Kuhstraße 27<br />

Lange Straße 1a Lange Straße 2 Lange Straße 8 Lange Straße 9 Lange Straße 11 Lange Straße 16 Lange Straße 19 Lange Straße 21 (Hof)<br />

Lange Straße 38 Lange Straße 44 Lange Straße 52 Lange Straße 53 Lange Straße 54 Lange Straße 60 Lange Straße 63 Lange Straße 68<br />

Lange Straße 77 Lange Straße 86 Lange Straße 87 Lange Straße 88 Lange Straße 91 Lange Straße 95 Marienkirchplatz 1/2<br />

Mart<strong>in</strong>-Luther-Straße 4 Mart<strong>in</strong>-Luther-Straße 9 Mart<strong>in</strong>-Luther-Straße <strong>10</strong>a Markt 1 Markt 3 Markt 6 Markt 11<br />

Markt 13 Markt 20/21 Markt 22 Markt 25 Markt 30 Schuhhagen 5 Schuhhagen 8 Schuhhagen <strong>10</strong><br />

Schuhhagen 17 Schuhhagen 19 Schuhhagen 21 Schützenstraße 15 Ste<strong>in</strong>becker Straße 16 Ste<strong>in</strong>becker Straße 17 Ste<strong>in</strong>becker Straße 20 Ste<strong>in</strong>becker Straße 24<br />

Ste<strong>in</strong>becker Straße 30 Ste<strong>in</strong>becker Straße 31 Wollweberstraße 6 Wollweberstraße 15 Wollweberstraße 20/21


QUO<br />

VADIS?


Sanierung „Innenstadt/Fleischervorstadt“<br />

Maßnahmen mit gesicherter F<strong>in</strong>anzierung per 30.09.2000<br />

E<strong>in</strong>zelplanungen<br />

4.682.000,– DM<br />

Erschließung<br />

16.075.000,– DM<br />

Grun<strong>der</strong>werb<br />

Freilegung von<br />

2.791.000,– DM<br />

Grundstücken<br />

3.480.000,– DM<br />

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Neubaumaßnahmen<br />

893.000,– DM<br />

Geme<strong>in</strong>bedarf<br />

8.465.000,– DM<br />

Sonstige<br />

Ordnungsmaßnahmen<br />

7.771.000,– DM<br />

Private Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

30.414.000,– DM<br />

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Öffentlichkeitsarbeit<br />

333.000,– DM<br />

Rahmenplan.<br />

Beratung<br />

412.000,– DM<br />

Trägerleistung -<br />

Gutachter<br />

8.698.000,– DM<br />

Sanierungsgebiet „Innenstadt/Fleischervorstadt“<br />

Bewilligungen 1991–2000<br />

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Caspar-David-Friedrich-Haus, Sitz des<br />

Regionalen Fremdenverkehrsverbandes<br />

Vorpommern e.V., Fischstraße 11<br />

Erreichtes und<br />

Zukünftiges<br />

Neben den positiven strukturellen Auswirkungen<br />

erwies sich die <strong>Stadtsanierung</strong> <strong>in</strong> <strong>Greifswald</strong><br />

wohl als das wichtigste Investitionsprogramm, das<br />

durch Bündelungseffekte mit an<strong>der</strong>en öffentlichen<br />

und privaten Mitteln Gesamt<strong>in</strong>vestitionen <strong>in</strong> achtfacher<br />

Höhe bewirkte.<br />

Damit wurden bisher rund 700 Millionen DM<br />

Investitionen durch För<strong>der</strong>mittel von 85 Millionen DM<br />

ausgelöst. Die städtischen Eigenmittel betrugen<br />

dabei ca. 20 Millionen DM.<br />

Erhebliche Arbeitsplatzwirkungen wurden unmittelbar<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Baubranche und im Dienstleistungsbereich<br />

(Handel, Service, Öffentliche Bereiche, Touristik etc.)<br />

erreicht.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist hiermit erst die Hälfte des Weges<br />

zurückgelegt. Insbeson<strong>der</strong>e im Bereich <strong>der</strong><br />

Infrastrukturerneuerung gibt es noch erhebliche<br />

Defizite, die <strong>in</strong> den nächsten <strong>Jahre</strong>n schrittweise<br />

behoben werden sollen.<br />

QUO<br />

VADIS?


Projekt „Kletterwand“<br />

Geburtshaus von W. Koeppen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bahnhofstraße 4<br />

- zukünftiges Literaturzentrum Vorpommern<br />

Fallada-Geburtshaus Ste<strong>in</strong>straße 59<br />

Gestaltungsentwurf für den K<strong>in</strong><strong>der</strong>spielplatz Erich-Böhmke-Straße durch das Landschaftsarchitekturbüro Carola Morgenstern, <strong>Greifswald</strong><br />

Neue Programmansätze<br />

„Soziale Stadt“<br />

Seit 1999 ist <strong>Greifswald</strong> e<strong>in</strong>e von 6 Städten unseres<br />

Bundeslandes, die aus dem Bund-Län<strong>der</strong>-Programm<br />

„Die Soziale Stadt – Stadtteile mit beson<strong>der</strong>em<br />

Entwicklungsbedarf“ Mittel für das Programmgebiet<br />

Fleischervorstadt erhält.<br />

Mit diesem Programm soll <strong>der</strong> Anspruch e<strong>in</strong>es ganzheitlichen<br />

und sozialen Managements Wirklichkeit<br />

werden.<br />

Die Vision e<strong>in</strong>es Wohngebietes mit eigener Identität<br />

bedeutet, dass die E<strong>in</strong>wohner ihre Mitspracherechte<br />

wahrnehmen, kle<strong>in</strong>räumige, nachbarschaftliche<br />

Initiativen geför<strong>der</strong>t und e<strong>in</strong>e Gesprächskultur<br />

zwischen den unterschiedlichen Milieus entsteht.<br />

Zu den bisher geför<strong>der</strong>ten Projekten gehören<br />

beispielsweise:<br />

• <strong>der</strong> Bau e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong><strong>der</strong>spielplatzes. Auf Initiative e<strong>in</strong>er<br />

Elterngruppe arbeiteten K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus dem Quartier<br />

unter Anleitung <strong>der</strong> Kunstwerkstätten an <strong>der</strong><br />

Gestaltung mit.<br />

• die Schaffung e<strong>in</strong>es Literaturzentrums Vorpommern<br />

im Geburtshaus Wolfgang Koeppens.<br />

Die Idee von Literatur-Nobelpreisträger<br />

Günther Grass wird geme<strong>in</strong>sam von <strong>der</strong><br />

Koeppen-Stiftung, Bund, Land,<br />

Universität, Koeppen-Gesellschaft und<br />

Stadt umgesetzt.<br />

• das Internationale Wohn- und<br />

Kulturprojekt des ASTA <strong>der</strong> Universität.<br />

Das Zusammenleben ausländischer und<br />

deutscher Studenten und geme<strong>in</strong>same<br />

kulturelle Events bilden<br />

die Schwerpunkte dieses<br />

Projekts.<br />

QUO<br />

VADIS?


Wasser verb<strong>in</strong>det<br />

Im Rahmen des Entwicklungs- und Handlungskonzeptes<br />

POMERANIA für die grenzübergreifende<br />

Zusammenarbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Euroregion mit Schweden<br />

und Polen ist die Erweiterung und Umfeldverbesserung<br />

des historischen Hafens vorgesehen.<br />

Der Hafen war e<strong>in</strong>st für die Ansiedlung <strong>der</strong> Stadt,<br />

für den Handel und die Wirtschaft von zentraler<br />

Bedeutung. Bed<strong>in</strong>gt durch den Ausbau des<br />

Seehafens <strong>in</strong> Ladebow setzte <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahrzehnten <strong>der</strong> bauliche Verfall e<strong>in</strong>. Der<br />

Rahmenplan zur Entwicklung dieses Bereiches<br />

sah ausgehend von <strong>der</strong> historischen Situation die<br />

Verknüpfung von Landschaft, Fluss und Stadt vor.<br />

E<strong>in</strong> Internationaler Wettbewerb zeigte die<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>bebauung <strong>der</strong> Hafenquartiere<br />

unter dem Stichwort „Wohnen am<br />

Wasser“ auf.<br />

Durch die jetzt vorgesehene gestalterische<br />

Aufwertung als Segler- und Museumshafen mit<br />

Promenaden sowie den Neubau e<strong>in</strong>er Fußgängerbrücke<br />

über den Ryck soll wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e attraktive<br />

Verknüpfung zwischen Hafenbereich und<br />

Innenstadt erfolgen.<br />

Mit <strong>der</strong> Beteiligung an <strong>der</strong> Internationalen<br />

Gartenbau Ausstellung 2003 soll die „grüne“<br />

Verzahnung zwischen Wall und Wiesen erfolgen.<br />

Die ehemalige Müllkippe als künstliches<br />

Landschaftszeichen könnte – mit Kunst ergänzt –<br />

zum Markenzeichen <strong>der</strong> Flusslandschaft werden.<br />

Städte- und wohnungsbaulicher Wettbewerb Greifswal<strong>der</strong> Hafen, 1992<br />

1. Preis: Büro Tegnestuen Vandkunsten, Kopenhagen<br />

Aus dem Städtebaulichen Gutachten zur Gestaltung des Hafens, Büro von Gerkan, Marg und Partner <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Büro Prof. Wehberg, Prof. Epp<strong>in</strong>ger, W. Schmidtke & Partner / Büro Krafft-Wehberg,<br />

Hamburg/Berl<strong>in</strong>, 1997<br />

QUO<br />

VADIS?


<strong>Greifswald</strong> –<br />

Stadt mit Ausblick<br />

Hamburg<br />

Seit 1993 stärken Händlerschaft und Stadtverwaltung<br />

geme<strong>in</strong>sam im Rahmen e<strong>in</strong>es Private Public<br />

Partnership die Innenstadt als Zentrum <strong>der</strong> Stadt.<br />

In e<strong>in</strong>em bundesweiten Wettbewerb zur Entwicklung<br />

des E<strong>in</strong>zelhandels <strong>in</strong> <strong>der</strong> Innenstadt erreichte<br />

die <strong>Hansestadt</strong> <strong>Greifswald</strong> unter <strong>10</strong>8 Bewerbern<br />

e<strong>in</strong>en ersten Platz. E<strong>in</strong> City-Manager soll <strong>in</strong> Zukunft<br />

die gute Entwicklung weiterführen und die noch<br />

vorhandenen Defizite beseitigen helfen.<br />

Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Erfahrungen <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

zur Revitalisierung <strong>der</strong> Innenstadt, <strong>der</strong> Zielvorgaben<br />

des Flächennutzungsplanes und e<strong>in</strong>es Konzeptes<br />

des Geographischen Instituts <strong>der</strong> Ernst-Moritz-<br />

Arndt-Universität <strong>Greifswald</strong> hat seit 1999 <strong>der</strong><br />

gesamtstädtische Stadtmarket<strong>in</strong>g-Prozess<br />

begonnen.<br />

Mit dem durch die Bürgerschaft beschlossenen<br />

Leitbild und <strong>der</strong> Bildung von 6 Arbeitskreisen<br />

wurde e<strong>in</strong>e Plattform geschaffen, um Bürger und<br />

Institutionen aus <strong>Greifswald</strong> und <strong>der</strong> Region aktiv<br />

an den Entscheidungsprozessen von Bürgerschaft<br />

und Verwaltung zu beteiligen.<br />

Für die Vision e<strong>in</strong>er nachhaltigen Stadtentwicklung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em lebenswerten Umfeld ist Bürgerpartizipation<br />

nötig. Lebensfrohe und selbstbewusste<br />

Menschen s<strong>in</strong>d das Kapital für die Zukunft<br />

<strong>Greifswald</strong>s.<br />

Nordeuropa<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Osteuropa<br />

Bürgerschaftssitzung im Rathaus<br />

QUO<br />

VADIS?

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