Trade Talk
Trade Talk - Das Wirtschaftsclub Magazin
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WIRTSCHAFT<br />
Globalisierung der Finanzwelt<br />
WIR DENKEN<br />
WELTWEIT<br />
Gal Haber erhielt seinen<br />
B.Sc. in Computer Science<br />
1997 von der Technion<br />
Technischen Universität<br />
Israel<br />
Nadja Thom im <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>-Interview mit Gal Haber<br />
Was tut sich am Finanzmarkt Für <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> – Das Wirtschaftsclub Magazin<br />
– sprach Nadja Thom inmitten der Finanzmetropole London hierüber<br />
mit Gal Haber, Mitbegründer und zur Zeit Geschäftsführer (CEO)<br />
von Plus500. Gal Haber verfügt über 15 Jahre Erfahrung in der Software-<br />
Entwicklung und im Business-Development Sektor.<br />
Herr Haber, war Plus500 Ihre Idee<br />
Meine Geschäftspartner und ich verfügen über technologisches Knowhow<br />
und Erfahrung – so wollten wir etwas Besseres entwickeln. Wir<br />
waren nicht zufrieden mit den Produkten und Plattformen, die es auf<br />
dem Markt gab. Sie waren weder zielgerichtet noch benutzerfreundlich,<br />
Funktionen, die Privatkunden benötigen, fehlten. Bei uns sollte der Privatkunde<br />
im Zentrum stehen.<br />
Und das ist gelungen<br />
Technologie, die dem Kunden die hohe Flexibilität ermöglicht, unsere<br />
Plattform über verschiedene Endgeräte zu nutzen, ist sehr wichtig. So<br />
läuft unsere Webseite über die verschiedensten relevanten Browser und<br />
ist auch über mobile Geräte wie Smartphone, iPad oder Tablet PCs zugänglich.<br />
So kann der Kunde beispielsweise eine Position, die er am PC gehandelt<br />
hat, an seinen mobilen Geräten von unterwegs weiter verfolgen.<br />
Wer entwickelt für Sie die Software<br />
Wir entwickeln die Software intern, was auch die Kosten gering hält –<br />
so können wir die Einsparungen für unsere Kunden einsetzen. Außerdem<br />
erlaubt uns die interne Technologie-Abteilung schnell auf Veränderungen<br />
zu reagieren und das System anzupassen.<br />
Plus500 UK Ltd hat seinen Sitz in London. Liegt der Schwerpunkt Ihrer<br />
Aktivitäten in Europa oder in anderen Märkten<br />
Wir denken weltweit – auch der australische Markt ist für uns interessant.<br />
Über 90% des Umsatzes sind auf dem europäischen Markt zu verzeichnen.<br />
Großbritannien war unser größter Markt, aber Deutschland<br />
ist für uns auch sehr wichtig. Wir sehen ein großes Potenzial in Europa<br />
– schauen uns jedes Land individuell an. Es gibt weiterhin noch sehr<br />
viel Arbeit.<br />
Bleiben wir mal bei Deutschland. Sie wollen hier verstärkt neue Kunden<br />
gewinnen. Deutsche Anleger gelten nicht gerade als risikofreudig. Aus<br />
welchen Gründen ist Deutschland als Markt für Plus500 so interessant<br />
Deutschland ist wegen der EU nicht vergleichbar. Die Bürokratie ist<br />
ziemlich klar und eindeutig. Wir schauen schon, dass wir Inhalte anbieten,<br />
die für deutsche Kunden interessant sind, wie beispielsweise den DAX als<br />
Instrument, auf das gehandelt werden kann, oder große wichtige deutsche<br />
Unternehmen und selbstverständlich den Euro als Basis-Währung.<br />
Natürlich ist die Webseite in deutscher Sprache. Für uns ist es mehr eine<br />
operationale Herausforderung. Wenn man einmal die Lizenz für die<br />
EU hat, kann man das System einfach auf andere europäische Länder<br />
übertragen.<br />
Kritiker betonen, dass der Handel mit CFDs zum Verlust des gesamten<br />
eingesetzten Vermögens führen kann. Sind Ihre Kunden „Zocker“<br />
CFDs können ein Durchschnittsprodukt sein, wenn der Kunde es<br />
wünscht. Das hängt absolut vom Kunden und seiner Risikobereitschaft<br />
sowie auch vom Guthaben des Kunden ab. Wir sind das einzige Unternehmen,<br />
das nicht zulässt, dass die Kunden mehr als ihren Depotwert<br />
verlieren. Die „Garantierter Stopp“-Funktion auf unserer Plattform ist<br />
dabei ein Werkzeug, den Kunden zu schützen, indem er eine absolute<br />
Grenze für den möglichen Verlust einer Position festlegt. Allerdings<br />
muss der Kunde diese Funktion wählen bevor er auf ein Produkt handelt.<br />
Des Weiteren ist der Handel über uns deutlich günstiger als eine<br />
Abwicklung über eine Bank oder einen Wertpapiermakler. Eine wichtige<br />
Philosophie und die goldene Regel im Kundenservice ist für uns<br />
„Überrasche nicht den Kunden!“. Wir wollen dem Kunden Transparenz<br />
bieten und er soll sofort klar erkennen, wie hoch die genauen Gebühren<br />
etc. sind. Transparenz ist der Schlüssel für Wachstum, denn<br />
wenn der Kunde uns vertraut und wir ihn schützen, wächst Plus500<br />
automatisch.<br />
Worin besteht, Ihrer Ansicht nach, der Vorteil des Handels mit den<br />
virtuellen Währungen Bitcoin oder Litecoin, die ja recht kritisch beäugt<br />
werden und hoch spekulativ sind<br />
Wir handeln nicht mit der virtuellen Währung. Wir haben lediglich<br />
Differenzkontrakte auf den Preis. Wir akzeptieren keine virtuellen Währungen.<br />
Kunden können beispielsweise auf Bitcoin versus Dollar oder<br />
Litecoin versus Dollar setzen.<br />
In den vergangenen Jahren gab es eine große Zurückhaltung gegenüber<br />
derivaten Anlagen. Wie sind, Ihrer Meinung nach, die Perspektiven für<br />
virtuelle Währungen und CFDs<br />
Das ist eine schwierige Frage. Es scheint so, dass die Diskussion über die<br />
virtuellen Währungen Anfang des Jahres viel größer war, aber im Moment<br />
scheint sie sich etwas zu beruhigen. Und das ist auch gut so. Es gab<br />
Zeiten, da war die Bitcoin Währung mehr wert als der Dollar. Bitcoin<br />
kann nicht als Währung benutzt werden. Für uns stellt es lediglich eine<br />
weitere Option für den Kunden dar, darauf zu handeln.<br />
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