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Trade Talk

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AUSGABE FRÜHJAHR 2015<br />

<strong>Trade</strong><br />

<strong>Talk</strong><br />

Das Wirtschaftsclub Magazin<br />

Wirtschaft<br />

Ausgezeichnete Architektur<br />

in Düsseldorf<br />

Kultur<br />

Marilyn Monroe – Stilikone<br />

oder taffe Geschäftsfrau<br />

Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />

Netzwerke für<br />

höchste Ansprüche<br />

DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ - LIECHTENSTEIN


Wenn aus gemeinsamen Momenten<br />

besondere werden.<br />

Wenn aus Bier Bitburger wird.<br />

www.bitburger.de


Editorial<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

haben Sie schon mal eine Kochschau im Fernsehen gesehen? Bestimmt.<br />

Schneidet ein Starkoch dort eine Tomate in kleine Scheiben, klatscht sich<br />

das Publikum angesichts dieser reifen Leistung vor Begeisterung auf die<br />

Schenkel. Falls dann sogar noch eine Prise Salz von Meisterhand kunstvoll<br />

über die Tomatenscheiben gestreut wird, bebt das ganze Studio. So<br />

what?! Das ist eben Entertainment. Man kann ja auf einen anderen Sender<br />

umschalten und sich die vierte Wiederholung eines Tierfilms anschauen.<br />

Dumm läuft es für die Zuschauer, wenn man einem Thema gar nicht<br />

mehr entfliehen kann: Dem griechischen Finanzdesaster. Was uns da seit<br />

Wochen in Berlin und Brüssel von den immer lächelnden Herren Tsipras<br />

und Varoufakis an Finanzphantasien aufgetischt wird, ist schier unglaublich.<br />

Die humorbefreiten Gesichter der anderen europäischen Politiker<br />

sprechen als Antwort in Richtung Athen für sich.<br />

Es gibt viele Dinge, über die wir uns in unserem Alltag immer wieder ärgern.<br />

Der Rechner hat sich mal wieder aufgehängt. Unsere Post ist irgendwo<br />

im Nirwana angekommen – nur nicht beim Adressaten. Dass dies keine<br />

Tragödien sind, zeigte der 24. März 2015. Flug 4U9525 war über den<br />

französischen Alpen abgestürzt. Ein Unglück, das uns alle tief berührt.<br />

Bescheiden, ja klein- und (wegen unserer Alltagsärgernisse) irgendwie<br />

verlegen macht. In Düsseldorf, Barcelona – auf der ganzen Welt. Bei allem<br />

unermesslichen Leid für die Angehörigen und Freunde der Passagiere<br />

und der Crew der Germanwings-Maschine, zeigten die Tage nach dem<br />

Absturz, dass Deutschland mit Frankreich einen europäischen Partner an<br />

der Seite hat wie man ihn sich nur wünschen kann. Der da ist, wenn man<br />

ihn braucht. Merci Frankreich!<br />

Starten Sie<br />

schwungvoll in<br />

den Frühling!<br />

In unserer aktuellen <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>-Ausgabe lesen Sie wieder interessante<br />

Interviews und Reportagen. Ein bedeutender Name in der Welt des<br />

Business ist Gerd Pieper. Was der Mittelständler bei einem Unternehmerfrühstück<br />

im Wirtschaftsclub zu sagen hat, lesen Sie in unserer<br />

Rubrik Clubleben. Außerdem berichten wir über eine außergewöhnliche<br />

Ausstellung in Berlin, welche in Anwesenheit von Bundespräsident<br />

Joachim Gauck eröffnet wurde: „Dialog mit der Zeit. Die Erlebnisausstellung“.<br />

Warum Stern-Chefredakteur Hans-Ulrich Jörges bei seinem Vortrag<br />

im Wirtschaftsclub den Rudel-Journalismus kritisiert hat und welche<br />

Themen beim erfolgreichen Start der neuen Veranstaltungsreihe „Düsseldorf<br />

Digital“ unter anderem von Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum<br />

und NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin diskutiert wurden, lesen Sie<br />

ebenfalls in dieser Ausgabe.<br />

Freuen Sie sich auf interessante und informative Themen in <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>,<br />

die Sie durch den Frühling in den Sommer begleiten werden.<br />

Melanie Goll & Dieter Knaut<br />

Herausgeber<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 3


INHALT<br />

14 20 28<br />

CLUBLEBEN<br />

7 Vorwort<br />

Rüdiger Goll / Hans-Joachim Driessen<br />

8 Who is who<br />

10 Empfang mit politischer Note<br />

Neujahrsempfang im Wirtschaftsclub<br />

14 Mehr Gründer braucht das Land<br />

Gerd Pieper<br />

16 Business in stilvollem Ambiente<br />

Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />

17 Wir sind gerne für Sie da!<br />

Unser Team im Wirtschaftsclub<br />

GESELLSCHAFT<br />

20 Dialog mit der Zeit<br />

Ausstellungseröffnung mit<br />

Bundespräsident Joachim Gauck<br />

22 Rudel-Journalismus in der Kritik<br />

Hans-Ulrich Jörges<br />

24 Moderne Therapien<br />

Prof. Dr. med. Dietrich Baumgart<br />

WIRTSCHAFT<br />

26 Historische Chancen<br />

Eva-Miriam Böttcher<br />

28 Düsseldorf Digital<br />

Die neue Netzwerkveranstaltung<br />

30 Serendipity<br />

Prof. Dr. Miriam Meckel<br />

32 Herzenssache Kunde<br />

Edgar K. Geffroy<br />

34 Businesstalk<br />

18 Unter den Top Golfclubs Europas:<br />

Kosaido International Golf Club<br />

Düsseldorf<br />

19 Capital Club<br />

London<br />

4 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


30 44 53<br />

36 Politik braucht lange Linien<br />

Empfang der Deutschen Bundesbank<br />

38 Ausgezeichnete Architektur in<br />

Düsseldorf<br />

Das Dreischeibenhaus<br />

40 Collection Premièren Moscow<br />

Igedo Company<br />

KULTUR<br />

42 Stilikone oder taffe Geschäftsfrau<br />

Marilyn Monroe<br />

44 Manhattan Picture Worlds<br />

Eine Einführung<br />

47 Buchhändler aus Leidenschaft<br />

Rolf Keussen<br />

REISE<br />

50 Alles eine Frage des Stils<br />

Posthotel Achenkirch<br />

52 Wo Gourmets wandern gehen<br />

Hotel Hohenfels in Tirol<br />

53 Zwischenstopp in Miami<br />

54 Hoteltalk<br />

56 Waterloo<br />

200ster Jahrestag<br />

TERMINE<br />

48<br />

58<br />

48 Kultur 58 Messen<br />

57 Impressum<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 5


VILLA AM RUHRUFER<br />

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Flughafen Düsseldorf<br />

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GOLF CLUB DÜSSELDORF<br />

GOLFCLUB MÜLHEIM AN<br />

DER RUHR RAFFELBERG


CLUBLEBEN<br />

Vorwort<br />

Liebe Clubmitglieder und Freunde<br />

des Wirtschaftsclubs Düsseldorf,<br />

endlich Frühling! Wir alle können ihn derzeit<br />

in vollen Zügen genießen. Genießen können<br />

wir jetzt auch wieder den hiesigen Spargel, die<br />

Erdbeeren etc. Die Küche des Wirtschaftsclubs<br />

bringt leckere Frühlingsgerichte auf den Tisch.<br />

Es wird großen Wert auf biologisch angebaute<br />

Produkte aus unserer Region gelegt. Lassen Sie<br />

sich überraschen. Guten Appetit!<br />

Veränderungen gibt es nicht nur in der Natur,<br />

im Weltgeschehen und in der Politik, sondern<br />

auch in Ihrem Club. Unsere bisherige Clubmanagerin,<br />

Maria Aminè, hat eine neue hauptberufliche<br />

Herausforderung außerhalb des Clubs<br />

übernommen. An dieser Stelle möchten wir uns<br />

bei Frau Aminè für ihr Engagement im Club<br />

ganz herzlich bedanken. Sie hat mit sehr hohem<br />

persönlichem Einsatz den Umzug und die Neueinrichtung<br />

des Clubs in den Schadow-Arkaden<br />

maßgeblich mitgestaltet. Sie bleibt dem Club<br />

auch zukünftig als Repräsentantin erhalten.<br />

An dieser Stelle möchten wir Sarah Arndt<br />

herzlich „an Bord“ begrüßen. Seit Anfang<br />

März 2015 ist Frau Arndt hauptsächlich für die<br />

Mitgliederbetreuung zuständig. Diese Position<br />

ist aus unserer Sicht sehr wichtig, da wir sehr<br />

großen Wert darauf legen, dass sich unsere<br />

Mitglieder in ihrem Club gut aufgehoben fühlen.<br />

Gerne können Sie sich mit Ihren Anliegen<br />

an Frau Arndt wenden. Aufgrund unserer<br />

neuen, größeren Räumlichkeiten haben wir das<br />

vorhandene Team erweitert. Hier in unserem<br />

Clubmagazin stellen wir Ihnen das gesamte<br />

Wirtschaftsclub-Team nochmals mit Fotos vor.<br />

Alle Teammitglieder freuen sich auf Sie!<br />

Seit Eröffnung des Clubs in den Schadow-<br />

Arkaden sind wir eine enge Kooperation mit<br />

der in Düsseldorf ansässigen Galerie Beck &<br />

Eggeling eingegangen. Diese Galerie stellt uns<br />

in regelmäßigen Abständen interessante Kunstwerke<br />

zur Verfügung. Derzeit sind in Ihrem<br />

Club die Fotografien von Thomas Wrede unter<br />

dem Motto Manhattan goes Wirtschaftsclub<br />

Düsseldorf zu bewundern. Es handelt sich hierbei<br />

um sehr gelungene Fotografien, die Sie<br />

begeistern werden. An dieser Stelle möchten<br />

wir uns bei der Galerie Beck & Eggeling ganz<br />

herzlich für die sehr angenehme und inspirierende<br />

Kooperation bedanken.<br />

Rüdiger Goll<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Derzeit laufen die Vorbereitungen für unser<br />

neues, großes Golfturnier mit unserem Kooperationspartner<br />

KOSAIDO International Golf<br />

Club Düsseldorf. Gemeinsam haben wir entschieden,<br />

dieses Golfturnier zugunsten der Stiftung<br />

Dolphin Aid auszurichten. Es wird sicherlich<br />

eine sehr gelungene Veranstaltung, die<br />

am Wochenende 28./29.8.2015 stattfinden wird.<br />

Merken Sie sich diesen Termin schon mal vor.<br />

Unser Club hat noch Kapazitäten für weitere<br />

neue Mitglieder. Wer ist der beste Botschafter<br />

des Clubs? Unsere Mitglieder! Gerne möchten<br />

wir Sie dafür gewinnen, in Ihrem privaten oder<br />

geschäftlichen Umfeld geeignete Mitglieder zu<br />

werben. Für jede erfolgreiche Werbung eines<br />

neuen Mitglieds gibt es ein Präsent als „Dankeschön“<br />

Ihres Clubs. Nähere Informationen zu<br />

diesem Thema werden wir Ihnen in einem der<br />

nächsten Club-Newsletter mitteilen.<br />

Auch werden wir in naher Zukunft interessante<br />

Neuigkeiten für unsere Mitglieder, die Genießer<br />

einer guten Zigarre sind, verkünden können.<br />

Über dieses Thema werden wir Sie ebenfalls<br />

sehr zeitnah informieren.<br />

Hans-Joachim Driessen<br />

Geschäftsführer<br />

Darüber hinaus nutzen wir in unserem Vorwort<br />

gerne die Gelegenheit, Sie aufzufordern,<br />

uns Ihre Wünsche und Anregungen mitzuteilen.<br />

Nach wie vor versuchen wir, unser Programm<br />

sehr bunt zu mischen. Neben Wirtschaft,<br />

Politik, Digitalisierung, Kunst etc. sollen<br />

auch gerne weitere Themen angesprochen<br />

werden. Teilen Sie uns einfach mit, was Sie<br />

interessiert. Wir werden gerne versuchen, diesbezügliche<br />

Veranstaltungen zu organisieren.<br />

Genießen Sie den Frühling und den Frühsommer<br />

und lassen Sie sich von dieser Jahreszeit<br />

inspirieren.<br />

Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit und freuen<br />

uns sehr, Sie im Club begrüßen zu dürfen.<br />

Auf ein baldiges Wiedersehen mit Ihnen!<br />

Rüdiger Goll<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

Hans-Joachim Driessen<br />

Geschäftsführer<br />

Fotos: © Oliver Güth<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 7


CLUBLEBEN<br />

Who is who<br />

Prof. Dr. Elina Krause ist Prodekanin<br />

und Professorin für Rechtswissenschaften<br />

an der EBC.<br />

Seit März 2015 Mitglied<br />

Seit 2010 lehrt Prof. Dr. Elina Krause an der EBC<br />

Hochschule und vermittelt dort ihr juristisches<br />

Wissen sowie ihre Erfahrungen als Rechtsanwältin<br />

an Studierende. Zudem zeichnet sie als<br />

Prodekanin seit mehreren Jahren verantwortlich<br />

für die akademische Leitung des Standorts<br />

Düsseldorf. Die EBC Hochschule ist seit 2009<br />

als staatlich anerkannte, praxisorientierte Fachhochschule<br />

fester Bestandteil der Bildungslandschaft<br />

in Düsseldorf. Der Umzug Anfang diesen<br />

Jahres in die neuen Räumlichkeiten an der<br />

Prof. Dr. Elina Krause<br />

„<br />

Ich freue mich, seit März Mitglied im Wirtschaftsclub zu sein.<br />

Die großzügigen Räume im Herzen von Düsseldorf eignen<br />

“<br />

sich<br />

ideal für anregende Gespräche und zum Netzwerken.<br />

Grafenberger Allee zeigt, dass sich die EBC vom<br />

Geheimtipp zu einer etablierten Hochschule für<br />

Management-Studiengänge entwickelt hat.<br />

„Für unsere branchenspezifischen Studiengänge,<br />

wie Tourism & Event Management oder<br />

Fashion, Luxury & Retail Management, gibt es<br />

zahlreiche Anknüpfungspunkte zur lokalen<br />

oder regionalen Wirtschaft, zum Beispiel zu Unternehmen<br />

der Tourismus- und Veranstaltungswirtschaft<br />

sowie zur Bekleidungsindustrie“,<br />

unterstreicht die promovierte Juristin. „Der<br />

Wirtschaftsclub bietet sehr interessante Veranstaltungen<br />

und Vorträge, zu denen mich auch<br />

Studierende unserer Hochschule begleiten.<br />

Kürzlich bin ich gemeinsam mit zwei Studierenden<br />

aus dem 2. Semester des Studiengangs<br />

International Business Management bei dem<br />

Unternehmerfrühstück mit Gerd Pieper, Inhaber<br />

der Parfümerie Pieper, gewesen.“ Auch daran<br />

merkt man, dass für die Professorin die Arbeit<br />

mit den Studierenden sehr wichtig ist. Richtig<br />

Spaß bereitet ihr der Beruf, wenn sie junge<br />

Menschen für das Fach Jura begeistern kann.<br />

Als gebürtige Münsteranerin ist sie viel mit dem<br />

Fahrrad unterwegs – auch den Arbeitsweg legt<br />

sie auf der „Leeze“ zurück. Um den Kopf wieder<br />

frei für neue Ideen zu bekommen, verbringt<br />

die Juristin ihre Freizeit mit ihrem Sohn oder<br />

schaltet beim Yoga richtig ab.<br />

Thorsten Kalmutzke<br />

„<br />

Der Wirtschaftsclub Düsseldorf hat sich sehr erfolgreich mit<br />

seinem Angebot am Markt durchgesetzt und es geschafft, sich<br />

innerhalb kürzester Zeit einen sehr guten Ruf zu erarbeiten.<br />

Der Standort Düsseldorf ist ebenfalls optimal – daher war es für<br />

“<br />

mich keine Frage, dass dies der richtige Club für mich sein kann.<br />

Die Eventagentur passepartout hat sich seit<br />

1999 sukzessive zu einer erfolgreichen Full-<br />

Service-Agentur für Live-Kommunikation entwickelt.<br />

Thorsten Kalmutzke schätzt die Herausforderung,<br />

die jedes Event mit sich bringt. „Eine<br />

Veranstaltung ist wie eine Premiere. Es gibt<br />

keinen Neudreh, keine Szenen, die herausgeschnitten<br />

werden können. Daher haben wir den<br />

Anspruch, dass alles perfekt läuft und die<br />

Kunden mit dem Gefühl nach Hause gehen:<br />

,Das erlebe ich nur bei Ihnen.’ “<br />

In der Veranstaltungsbranche ist es wichtig,<br />

immer neue Wege zu gehen. Kundenbindung<br />

und -pflege spielen dabei eine genauso große<br />

Rolle wie der Aufbau von neuen Business-<br />

kontakten. „Die Dinnertalks des Wirtschaftsclubs<br />

bieten eine gute Möglichkeit, neue Kontakte<br />

zu knüpfen und neue Impulse zu bekommen“,<br />

so Thorsten Kalmutzke. „Zudem schätze<br />

ich die Möglichkeit, Gespräche in einem stilvollen<br />

und ansprechenden Rahmen zu führen.<br />

Außerdem ist die Gastronomie hier hervorragend.“<br />

Bei passepartout in Deutschland und in Spanien<br />

arbeiten heute 17 Mitarbeiter aus unterschiedlichsten<br />

Branchen. „Eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit<br />

ist für uns immens wichtig. Denn<br />

uns ist klar, dass unsere Ideen und Werte, nämlich<br />

um jedes Event und Incentive eine eigene<br />

Geschichte zu kreieren, und vor allem unser<br />

Dienstleistungsgedanke, von den Mitarbeitern<br />

Thorsten Kalmutzke ist<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

von passepartout GmbH<br />

– Agentur für Events.<br />

Seit Anfang 2015 Mitglied<br />

gelebt werden müssen, damit wir weiterhin<br />

erfolgreich sind.“ Durch seinen Beruf ist der<br />

Event-Profi viel unterwegs – deutschland- und<br />

weltweit. „Wenn ich dann zu Hause bin, freue<br />

ich mich auf meine Familie und unsere beiden<br />

Hunde. Oder ich steige aufs Motorrad und<br />

fahre einfach los.“<br />

8 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


column<br />

Dirk von Ahlefeld ist Leiter der<br />

Niederlassung von Merck Finck & Co,<br />

Privatbankiers in Düsseldorf.<br />

Mitglied im WCD seit Anfang des Jahres<br />

Den Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit bei<br />

Merck Finck & Co, Privatbankiers bilden die<br />

Vermögensbetreuung und -verwaltung für vermögende<br />

Privatkunden. Das Angebot reicht<br />

von Strategischer Vermögensplanung über Immobilienberatung<br />

und Kreditberatung bis zu<br />

Beratung bei Vermögens- und Unternehmensnachfolge,<br />

Family Office und Stiftungsberatung.<br />

Dirk von Ahlefeld<br />

„Der Wirtschaftsclub Düsseldorf bietet hervorragende Möglichkeiten, um<br />

sich mit Personen aus verschiedenen Branchen über spezielle Themen<br />

auszutauschen. Die Voraussetzungen zum Netzwerken sind hier richtig gut.<br />

Seit Januar 2015 leitet Dirk von Ahlefeld<br />

zusammen mit Christoph Neu die Niederlassung<br />

von Merck Finck & Co in Düsseldorf.<br />

Die traditionsreiche Privatbank hat zuletzt<br />

kräftig expandiert. So wurden beispielsweise in<br />

der Niederlassung der Landeshauptstadt Anfang<br />

des Jahres neun neue Berater eingestellt.<br />

Dirk von Ahlefeld schätzt den intensiven Austausch<br />

mit Kunden und Interessenten. „Das<br />

persönliche Gespräch ist durch nichts zu ersetzen.<br />

Denn nur von Angesicht zu Angesicht<br />

kann Vertrauen entstehen. In unserer Branche<br />

unerlässlich.“ Außerdem verfolgen die Privatbankiers<br />

die spannende Aufgabe, die Bank am<br />

Markt weiter nach vorne zu bringen und noch<br />

“<br />

bekannter zu machen. Da bietet nicht zuletzt<br />

der Wirtschaftsclub mit seinem umfangreichen<br />

Netzwerk einige Möglichkeiten.<br />

„Besonders gut gefallen mir die <strong>Talk</strong>runden<br />

mit nationalen Persönlichkeiten sowie die<br />

diversen kulturellen Highlights“, berichtet der<br />

Finanzexperte. „Die Option, Clubräume für<br />

Meetings anzumieten, finde ich auch sehr gut.<br />

Die Küche im WCD ist herausragend! Eine<br />

gute Location, um sich mit Partnern in einer<br />

ausgesprochen harmonischen Atmosphäre<br />

auszutauschen.“ Entspannung findet der Niederlassungsleiter<br />

auf dem Golfplatz oder bei<br />

der Familie. Gern zieht er sich auch mit einem<br />

guten Buch zurück.<br />

Andreas Kraemer<br />

„<br />

Im Wirtschaftsclub treffe ich die unterschiedlichsten Menschen aus vielen<br />

verschiedenen Branchen. Das ist ein Austausch, den ich als sehr bereichernd<br />

empfinde. In diesem Netzwerk begegnen sich die maßgeblichen Vertreter aus<br />

Wirtschaft, Politik und Brauchtum. Außerdem ist das Ambiente sehr reizvoll.<br />

Der Spagat zwischen Tradition und Moderne ist optimal gelungen.<br />

“<br />

Die räumliche Veränderung gibt dem Club einen ganz neuen Charakter.<br />

Im Wirtschaftsclub führt Andreas Kraemer<br />

gern Gespräche mit Mitarbeitern und Führungskräften.<br />

„Die Räumlichkeiten sind ideal,<br />

um außerhalb des Unternehmens in aller Ruhe<br />

über Jahreszielvereinbarungen zu sprechen. In<br />

einem anderen Rahmen sind neue Perspektiven<br />

und neue Ideen möglich. Außerdem können<br />

wir hier den Tag stilvoll ausklingen lassen,<br />

ohne zum abendlichen Essen woanders hingehen<br />

zu müssen.“<br />

Das Autozentrum P&A gehört mit zehn Standorten<br />

zu den größten Autohaus-Gruppen am<br />

Niederrhein und vereint zehn Marken unter<br />

einem Dach. „Um am Markt mitreden zu<br />

können, müssen wir mit der Zeit gehen“, weiß<br />

der engagierte Geschäftsführer. Dazu gehören<br />

motivierte Mitarbeiter. „Ohne unser Team<br />

stünden wir jetzt nicht da, wo wir sind. Aber<br />

wir müssen dafür sorgen, die Autobranche für<br />

junge Leute interessant zu halten, um qualifizierten<br />

Nachwuchs zu gewinnen. Die Rekrutierung<br />

– auch über die sozialen Netzwerke – ist<br />

ein Thema, das ich im Wirtschaftsclub mit<br />

Menschen aus unterschiedlichsten Branchen<br />

besprechen kann. Es ist dieser Austausch, wie<br />

Andreas Kraemer ist Geschäftsführer<br />

vom Autozentrum P&A.<br />

Seit 2010 Mitglied im WCD<br />

zum Beispiel beim Unternehmerfrühstück, der<br />

den Club so attraktiv macht.“ Immer in Bewegung<br />

bleiben, das gilt für Andreas Kraemer<br />

auch in der Freizeit, die er gern auf dem Mountainbike<br />

oder auf Reisen verbringt. „Am besten<br />

abschalten kann ich aber mit meinen Kindern<br />

im Garten bei einer Partie Fußball.“<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 9


CLUBLEBEN<br />

Neujahrsempfang<br />

EMPFANG MIT<br />

POLITISCHER NOTE<br />

von Jutta von Quest<br />

Beide waren geladen. Beide kamen gerne. Düsseldorfs Oberbürgermeister<br />

Thomas Geisel und sein Vorgänger Dirk Elbers waren<br />

Mitte Januar unter den mehr als 200 geladenen Gästen des<br />

traditionellen Neujahrsempfangs im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />

Aber es wurde nicht nur bei feinen Köstlichkeiten gefeiert. Es<br />

gab auch ein klares politisches Bekenntnis.<br />

Nachdem der Mitbegründer und Geschäftsführer des Wirtschaftsclubs<br />

Düsseldorf Rüdiger Goll die Gäste begrüßt hatte, übergab er das Mikrophon<br />

an Gastredner Thomas Geisel. Und der kam nach freundlichen<br />

Sätzen zum Wirtschaftsclub auch gleich zur Sache, indem er das Engagement<br />

der Düsseldorfer gegen die Dügida-Demonstrationen lobte:<br />

„…Dügida hat keinen Platz in Düsseldorf “, so das sichtlich bewegte Stadtoberhaupt.<br />

Erfreut zeigte sich Geisel, dass in der Landeshauptstadt alle<br />

demokratischen Parteien, Kirchen, Jüdische Gemeinde und Moscheen an<br />

einem Strang gezogen hätten.<br />

Hauptgesellschafter Nazif Destani und die Geschäftsführer Rüdiger Goll<br />

und Joachim Driessen hatten an diesem Abend in den weitläufigen Räumen<br />

des Wirtschaftsclubs viele Hände zu schütteln, wie unsere Bilder zeigen. <br />

10 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


column<br />

Fotos: © Oleksandr Voskresenskyi<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 11


CLUBLEBEN<br />

Neujahrsempfang<br />

12 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


column<br />

NEUJAHRSEMPFANG<br />

IM WIRTSCHAFTSCLUB<br />

DÜSSELDORF<br />

Fotos: © Oleksandr Voskresenskyi<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 13


CLUBLEBEN<br />

Unternehmerfrühstück<br />

MEHR<br />

GRÜNDER<br />

braucht das Land<br />

von Jessica Hellmann<br />

„Deutschland braucht mehr Selbstständigkeit“,<br />

ist sich Gerd Pieper sicher. Der Inhaber der<br />

Parfümerie Pieper, der auch Aufsichtsratsvorsitzender<br />

des Fußball-Bundesligisten Borussia<br />

Dortmund ist, sprach im März beim Unternehmerfrühstück<br />

im Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />

über seinen eigenen Weg in die Selbstständigkeit<br />

und kritisierte die Politikverdrossenheit<br />

zahlreicher Unternehmer. Er forderte, dass<br />

Firmenchefs auch jenseits vom eigenen Betrieb<br />

Verantwortungsgefühl beweisen und sich<br />

politisch engagieren.<br />

„Junge, bleib ein Jahr bei mir in der Firma und du wirst sehen, dass<br />

Selbstständigkeit das Schönste im Leben ist“, sagte Gerhard Pieper Ende<br />

der 1960er Jahre zu seinem Sohn Gerd, der gerade sein BWL-Studium in<br />

Köln beendet hatte. Erstens könne man nicht gefeuert werden und zweitens<br />

habe man die Möglichkeit, über sein eigenes Tun selbst zu entscheiden.<br />

„Mein Vater, der zwei kleine Seifengeschäfte führte, hat mich überzeugt:<br />

Ich wusste nach drei Monaten, dass ich der Selbstständigkeit<br />

verfallen bin“, erinnert sich der heutige Geschäftsführer der Parfümerie<br />

Pieper. Schon nach einem halben Jahr bekam er die Chance, eine eigene<br />

Filiale zu gründen und begleitete jeden Schritt von der Planung bis zur<br />

Eröffnung. „Ich fand es toll, etwas zu gestalten und war so begeistert,<br />

dass ich dann in den Job eingestiegen bin.“ Nach dem frühen<br />

Tod des Vaters, führte der Diplom-Kaufmann die Firma mit seiner<br />

Mutter Maria Pieper weiter. Angefangen hat das Familienunternehmen<br />

mit fünf Mitarbeitern und zwei kleinen Geschäften; heute sind es 130<br />

Filialen und 1.200 Beschäftigte.<br />

Ein bestimmtes Ziel habe er sich nie gesetzt; schließlich sei es wichtig,<br />

nicht an Zielen festzuhalten, die man niemals erreichen kann. Stattdessen<br />

Gerd Pieper, Inhaber der Parfümerie Pieper<br />

richtete er den Blick nach vorne und expandierte, wenn sich die Gelegenheit<br />

ergab. „Heute sind wir stolz, mit Abstand die größte private Parfümerie<br />

in Deutschland zu sein“, so Pieper weiter. Dass diese ihren Sitz ausgerechnet<br />

in Wanne-Eickel hat, sei schon ein bisschen seltsam. „Der Duft der<br />

Welt kommt mitten aus dem Ruhrgebiet – aber warum auch nicht?“ Wenn<br />

sich geschäftlicher Besuch aus den Metropolen der Welt ankündigte, legte<br />

er großen Wert darauf, dass die Treffen in seinem Büro in Herne stattfanden.<br />

Selbstständigkeit bedeute nämlich auch, sich mit der Region und dem<br />

Umfeld, in dem man tätig ist, zu identifizieren.<br />

Niedrige Selbstständigenquote<br />

Mit diesem Einblick in die Pieper-Unternehmensgeschichte eröffnete der<br />

71-jährige Vater zweier Söhne im März seinen Vortrag im Wirtschaftsclub.<br />

Der passionierte Unternehmer wählte ein Thema, das sein eigenes<br />

Leben stets bestimmt hat: Die Selbstständigkeit. Dabei stellte er drei Thesen<br />

dar. „Erstens gibt es zu wenig selbstständige Unternehmer“, ist sich Pieper<br />

sicher und belegte diese Aussage mit einigen Zahlen: „Laut einer Umfrage<br />

aus dem Jahr 2012 sind elf Prozent von allen Erwerbstätigen in Deutschland<br />

selbstständig.“ Damit stehe man in Europa an 19. Stelle. In NRW<br />

beträgt die Selbstständigenquote sogar nur rund neun Prozent. Zum Vergleich:<br />

In Berlin sind es 17,3 Prozent. „Es gibt also noch viel zu tun.“<br />

Besonders überrascht war Pieper über eine Umfrage von Ernst & Young<br />

aus dem Jahr 2014, die zeigte, dass 32 Prozent aller Studenten nach dem<br />

Studium einen Job im öffentlichen Dienst antreten wollen, anstatt sich in<br />

der freien Wirtschaft durchzusetzen. Als Gründe werden die Angst vor<br />

dem Scheitern, das finanzielle Risiko und die Schwierigkeit, das Verhältnis<br />

zwischen Familie und Beruf zu regeln, genannt. Auch die Sicherheit<br />

des Arbeitsplatzes spielt eine Rolle. „Das heißt: Bevor ich anfange zu<br />

arbeiten, möchte ich schon wissen, welche Rente ich bekommen. Das ist<br />

eine Entwicklung, die einem nicht gefallen kann“, meint Pieper.<br />

14 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


column<br />

Fotos: © Oleksandr Voskresensky<br />

„Auch die Unternehmerfreundlichkeit ist in<br />

Deutschland nicht berauschend: Nur 25 Prozent<br />

der Bevölkerung könnten sich vorstellen,<br />

jemals selbstständig zu sein.“ Piepers Fazit lautet<br />

deshalb: „Wir haben ein schlechtes Image<br />

als Unternehmer und wir brauchen dringend<br />

mehr Gründergeist in Nordrhein-Westfalen.“<br />

Dafür müsse beispielsweise in der Schule und<br />

im Studium mehr auf das Thema Selbstständigkeit<br />

eingegangen werden. Es müsse eine Kultur<br />

entwickelt werden, in der Unternehmertum<br />

wieder geschätzt wird. Das könne nur durch<br />

Unternehmer selbst passieren. Diese müssen<br />

Vorbild sein und die Politik überzeugen<br />

können. „Es gibt eine Menge zu tun – jeder<br />

Einzelne von uns ist gefordert.“<br />

Politikverdrossenheit im Mittelstand<br />

Im Anschluss stellte er seine zweite These vor:<br />

„Es gibt da etwas, was mich bedrückt, etwas<br />

was dem Mittelstand vorzuwerfen ist. Man<br />

nennt es Politikverdrossenheit.“ Das sei nicht<br />

nur ein Begriff, sondern auch eine innere<br />

Haltung, die sich zunehmend gegen viele<br />

Institutionen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft<br />

richte. „Man ist heute gegen alles,<br />

kaum noch für etwas; offensichtlich entwickeln<br />

sich Individualismus und Gemeinschaftssinn<br />

in unserer Zeit mehr und mehr zu Gegensätzen.<br />

Ich kann und will mich nicht dazu<br />

äußern, was andere in dieser Situation tun; ich<br />

möchte nur Sie als Unternehmer aufrufen, in<br />

unseren Unternehmen etwas dagegen zu tun,<br />

denn unser Staat braucht in allen Bereichen<br />

gute Vorbilder.“<br />

Pieper selbst ließ sich in seinem Leben von<br />

John F. Kennedys Satz „Frage nicht was dein<br />

Land für dich tun kann, sondern was du für<br />

dein Land tun kannst“ beeinflussen. Direkt<br />

nach dem Studium wurde er Mitglied der<br />

CDU und war 20 Jahre lang Stadtverordneter<br />

in Herne – davon 13 Jahre ehrenamtlicher<br />

Bürgermeister der Stadt. Darüber hinaus war<br />

er Präsident der IHK im Mittleren Ruhrgebiet<br />

zu Bochum, Präsident der Vereinigung der<br />

Industrie- und Handelskammern in NRW und<br />

Mitglied des Vorstands des Deutschen Industrie-<br />

und Handelskammertages (DIHK).<br />

„Jenseits vom eigenen Betrieb muss ein Unternehmer<br />

Verantwortungsgefühl beweisen und<br />

nötigenfalls etwas mehr tun.“<br />

Steuerpolitische Belastung<br />

Auf der anderen Seite müsse man sich die Frage<br />

stellen: Was tut die Politik wirklich für mittelständische<br />

Unternehmer und Selbstständige?<br />

Und was tun wir dafür, damit Selbstständige<br />

angemessen repräsentiert sind? „Der Mittelstand<br />

wird leider im Gegensatz zu seiner<br />

Bedeutung steuerpolitisch zu stark belastet,<br />

obwohl er das Rückgrat der Wirtschaft ist.“ Als<br />

Beispiele nannte er die Gewerbe- und die Erbschaftssteuer.<br />

„In 100 Jahren Firmengeschichte<br />

zahlen mittelständische Unternehmen in der<br />

Regel drei Mal Erbschaftssteuer. Große, börsennotierte<br />

Unternehmen, zahlen in dieser<br />

Zeit kein einziges Mal Erbschaftssteuer.“ Das<br />

sei nicht gerecht und das müsse man auch<br />

sagen – insbesondere den Politikern. „Es zeigt,<br />

wie wichtig es ist, dass mittelständische Familienunternehmer<br />

ihre Stimme erheben und<br />

sich auch politisch engagieren. Wenn Sie sich<br />

kraft Ihrer Potenz als Unternehmer oder als<br />

leitender Mitarbeiter an Politiker wenden, hört<br />

man Ihnen zu – da braucht man keine Angst zu<br />

haben“, motivierte Gerd Pieper seine Zuhörer.<br />

„Gelingt es uns, den einen oder anderen zur<br />

Selbstständigkeit oder zu mehr Engagement<br />

aufzurufen und vor allem zu überzeugen, dann<br />

ist für mich heute ein guter Tag.“<br />

Nach seiner Rede folgte eine spannende Diskussionsrunde,<br />

bei der die Zuhörer weitere<br />

Fragen stellen konnten. Dabei kam unter anderem<br />

auch das Thema Online-Handel zur<br />

Sprache. Diesbezüglich sieht Gerd Pieper sein<br />

Unternehmen gut aufgestellt. Der stationäre<br />

Handel wird seiner Einschätzung nach seine<br />

Daseinsberechtigung nicht verlieren: „Riechen<br />

durch online geht nicht“, sagte er abschließend<br />

mit einem Lächeln.<br />

Gerd Pieper<br />

ist Inhaber der Parfümerie Pieper mit<br />

130 Fillialen in NRW, Niedersachsen und<br />

Hamburg mit rund 1000 Mitarbeitern.<br />

Der Herner Unternehmer hat sich als<br />

Vizepräsident des Hauptverbandes des Deutschen<br />

Einzelhandels (HDE) und IHK-Präsident<br />

engagiert und ist Aufsichtsratsvorsitzender<br />

von Borussia Dortmund.<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 15


CLUBLEBEN<br />

im Herzen der Stadt<br />

Business in stilvollem Ambiente<br />

Wirtschaftsclub<br />

DÜSSELDORF<br />

Im Geschäftsleben haben Sie besondere Ansprüche. Auch in der<br />

Wahl der Räumlichkeiten, in denen Sie Ihre Kontakte pflegen.<br />

Als Mitglied des Wirtschaftsclubs Düsseldorf profitieren Sie als<br />

Unternehmer oder Entscheider von besonderen Vorteilen. Und<br />

das in einem Ambiente, das Maßstäbe setzt – an einer der wohl<br />

exklusivsten Adressen der Landeshauptstadt.<br />

Ihre Vorteile als Mitglied auf einen Blick<br />

✔ Attraktive und hochkarätige Clubveranstaltungen<br />

✔ Konferenz- und Tagungsräume mit modernster Technik<br />

für bis zu 50 Personen<br />

✔ Planung von Interviews, Meetings, Tagungen, Jubiläen,<br />

Hochzeiten und weiteren Gelegenheiten<br />

✔ Zugang zu über 250 assoziierten Clubs weltweit im IAC<br />

Netzwerk; sowie zu weiteren Kooperationspartnern<br />

✔ Ausgezeichnete Gastronomie und hervorragendes Catering<br />

✔ Nutzung unseres breiten Kooperationsnetzwerkes<br />

✔ Kostenlose Partnercard für Ehe- und Lebenspartner<br />

✔ Viermal jährlich erscheinendes Clubmagazin <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />

✔ Regelmäßig erscheinender Club-Newsletter<br />

✔ Kostenfreier W-LAN-Zugang im gesamten Club<br />

für Mitglieder und Gäste<br />

✔ Professionelles Tagungs- und Veranstaltungsmanagement<br />

✔ Exklusive und zentrale Lage im Herzen<br />

der Stadt an der Königsallee<br />

✔ Stilvolles und komfortables Ambiente<br />

Ihr Interesse ist geweckt? Wenn Sie im Business einfach mehr erwarten, dann sollten Sie mit uns Kontakt aufnehmen:<br />

Fon +49 (0)211/ 863226-86 . info@wirtschaftsclub-duesseldorf.de . www.wirtschaftsclubduesseldorf.de<br />

Fotos: © <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />

16 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


CLUBLEBEN<br />

Das Team<br />

Fotos: © Stefanie Siegel<br />

Miriam Lochmann (Front Desk Agent), Firas Akouz (Restaurantleitung), Lisa Symes (Commis de Rang), Sebastian Beer (Souschef), Quoc Vinh Truong (Commis de Rang),<br />

Metty Avdiovski (Chef de Rang), Birsen Stachel (Administration), Stephan Niesen (Chef de Cuisine), Julia Sorger (Front Desk), Sebastian Glombik (Chef de Partie),<br />

Sarah Arndt (Member Relationship Coordinator), Eleftherios Michopoulos (Veranstaltungsmanagement) (v. li.)<br />

Wir sind gerne für Sie da!<br />

Der Wirtschaftsclub Düsseldorf – das sind nicht nur die<br />

exklusiven und nach neuestem Standard ausgestatteten<br />

Räumlichkeiten, sondern vor allem die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die mit vollem Engagement für Sie da sind.<br />

Wir sind stolz darauf, mit unserem Team Ihre<br />

besonderen Ansprüche erfüllen zu können!<br />

Seit Anfang März 2015 ist Sarah Arndt (Foto Mitte)<br />

als Member Relationship Coordinator<br />

Ihre Ansprechpartnerin in allen Mitgliederfragen.<br />

Gerne können Sie sich mit Ihren Anliegen an Sie wenden.<br />

Neu im Team dabei sind auch<br />

Sebastian Glombik (Chef de Partie) und<br />

Miriam Lochmann (Front Desk Agent).<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 17


CLUBLEBEN<br />

Golf<br />

Fotos: © Kosaido<br />

KOSAIDO steigt auf zu einem<br />

der Top Golfclubs Europas<br />

Die vielen Jahre der Vorarbeit haben sich gelohnt.<br />

Die Eigentümer des Kosaido Golf Clubs<br />

haben sich im Jahr 2014 dazu entschlossen, die<br />

gesamte Golfanlage, den Platz, den Pflegezustand,<br />

das Ambiente sowie die Servicequalität<br />

durch eine anonyme Testreihe über neun Monate<br />

testen zu lassen. Das sogenannte „Mystery<br />

Testverfahren“ ist das einzige bewährte Verfahren,<br />

das über die ganze Saison hinweg die<br />

Vorzüge und temporären Schwachstellen einer<br />

Golfanlage aufzeigt. Kernstück des Mystery<br />

Testverfahrens ist ein über 100 Detailfragen<br />

umfassender Fragebogen, anhand dessen die<br />

Qualität der Golfanlage überprüft und bewertet<br />

wird. Die Testreihe wurde in 2014 erfolgreich<br />

abgeschlossen.<br />

Seit Februar 2015 ist<br />

der neue Kosaido<br />

Mitglied der Wertegemeinschaft<br />

World of<br />

Leading Golf Europe.<br />

Kosaido International Golf Club Düsseldorf<br />

Am Schmidtberg 11 · 40629 Düsseldorf<br />

Telefon: 0 21 04 - 77 06-0<br />

info@kosaido.de · www.kosaido.de<br />

Pro Golf Tour für Europas Profinachwuchs –<br />

Neu im neuen Kosaido<br />

Auf Grund des ausgezeichneten Pflegezustandes<br />

der Gesamtanlage wird der Kosaido 2015<br />

erstmalig Veranstalter eines Pro Golf Turniers<br />

für Europas Profinachwuchs sein.<br />

Die Pro Golf Tour wird von der European Tour<br />

als Zugangstor zur Challenge Tour anerkannt<br />

und ist damit eine von vier offiziellen Satellite<br />

Touren. Dies bedeutet: Wer am Saisonende<br />

einen der Top-Plätze der Pro Golf Tour Order<br />

of Merit belegt, erhält für das Folgejahr die<br />

Spielberechtigung auf der Challenge Tour. Das<br />

Preisgeld für die Tour beträgt 650.000,– Euro.<br />

Prominentestes ehe-<br />

maliges Mitglied der<br />

Tour ist Martin Kaymer<br />

aus Mettmann.<br />

Partner des Wirtschaftsclubs Düsseldorf<br />

Der neue Kosaido – Partner des Wirtschaftsclubs<br />

Düsseldorf – freut sich, mit Aufstieg in<br />

die Elite der europäischen Golfclubs, den<br />

Mitgliedern des Wirtschaftsclubs partnerschaftliche<br />

Beitragskonditionen für eine Mitgliedschaft<br />

im Kosaido Golf Club anbieten zu<br />

können.<br />

18 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


CLUBLEBEN<br />

London<br />

L ondon C apital C lub<br />

Welcome to<br />

London Capital Club<br />

Ihr „Home Away From Home“ in London<br />

Der London Capital Club heißt alle IAC Mitglieder<br />

im Zentrum von London ganz herzlich<br />

willkommen, denn auch Sie können als Mitglied<br />

das Privileg, den London Capital Club,<br />

für sich in Anspruch nehmen.<br />

Der Club ist bekannt für seinen exzellenten<br />

persönlichen Service und verbindet Club-Tradition<br />

mit den Bedürfnissen des Geschäftslebens.<br />

Den Mitgliedern und Gästen stehen<br />

sechs private Salons, W-LAN, zwei exzellente<br />

Restaurants und eine Club Bar offen. Dabei<br />

erstrecken sich die 1.400 Quadratmeter des<br />

Clubs großzügig auf sechs Etagen.<br />

London Capital Club<br />

15 Abchurch Lane, London EC4N 7BW,<br />

United Kingdom<br />

Tel: 44 20 77170088,<br />

Email: admin@londoncapitalclub.com,<br />

Web: www.londoncapitalclub.com


GESELLSCHAFT<br />

Joachim Gauck<br />

Facetten des Alters und Alterns erlebbar machen<br />

DIALOG MIT DER ZEIT<br />

Die Erlebnisausstellung<br />

Foto: © Kay Herschelmann<br />

von Dr. Eike Birck<br />

Eine neue Wechselausstellung im Museum für<br />

Kommunikation Berlin widmet sich einem<br />

wichtigen Thema: Wie möchte ich im Alter<br />

leben? Was sind die Herausforderungen des<br />

Älterwerdens? Welche Möglichkeiten und<br />

Chancen eröffnen sich jetzt und in Zukunft?<br />

Bundespräsident Joachim Gauck eröffnete am<br />

31. März die Ausstellung „Dialog mit der Zeit.<br />

Die Erlebnisausstellung“ mit einer packenden<br />

Rede zu neuen Altersbildern in einer Gesellschaft<br />

des längeren Lebens.<br />

So plädierte er dafür, das Alter bewusster neu zu denken und zwar in<br />

Bildern vom Alter und vom Älterwerden, die auch die Potentiale dieser<br />

Lebensspanne beschreiben. „Dann“, so Gauck, „kann es uns gelingen, aus<br />

einer alternden Gesellschaft noch stärker eine selbstbestimmte und starke<br />

Gesellschaft des längeren Lebens zu formen.“<br />

Der Begriff Erlebnisausstellung ist bei „Dialog mit der Zeit“ ganz wörtlich<br />

zu nehmen. In Begleitung von und im Gespräch mit speziell geschulten<br />

Senior-Guides werden die Besucher mit den unterschiedlichen Facetten<br />

des Alters und Alterns konfrontiert. Dabei setzen sich die Gäste nicht nur<br />

mit dem eigenen, sondern auch dem Altern anderer sowie dem demografischen<br />

Wandel unserer Gesellschaft auseinander.<br />

Insgesamt fünf Themenstationen bieten vielfältige Anregungen, sich in<br />

der Gruppe mit den Seniorinnen und Senioren über Vorstellungen und<br />

Erfahrungen auszutauschen. Die speziell für die Ausstellung geschulten<br />

20 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


column<br />

© Museum für Kommunikation Berlin, Foto: Bert Bostelmann<br />

Foto: © Kay Herschelmann<br />

Senior-Guides sind zwischen 70 und 83 Jahre<br />

alt und geben Erklärungen, regen Diskussionen<br />

an und teilen im Gespräch ihr Wissen rund um<br />

das Thema Alter und Altern mit. Unter den<br />

insgesamt 33 Teammitgliedern sind unter anderem<br />

ein Pfarrer, eine Ausdruckstänzerin, ein<br />

Bootsbauer und ein Psychotherapeut.<br />

Dass das Altern ein ganz natürlicher Prozess<br />

ist, soll eine Videoanimation veranschaulichen.<br />

Im Zeitraffer erleben die Besucher, wie sich das<br />

junge Gesicht des Mädchens „Danielle“ in das<br />

einer alten Frau verwandelt. Zudem wird deutlich,<br />

dass das Altern individuell ist. Jeder lebt<br />

und erlebt diesen Prozess auf unterschiedliche<br />

Art und Weise. Doch begegnen wir immer wieder<br />

auch stereotypen Altersbildern, die durch<br />

den Dialog aufgebrochen werden sollen.<br />

Mit Vorurteilen aufräumen<br />

Neben dem generationsübergreifenden Dialog<br />

bietet die Ausstellung die Möglichkeit zum interaktiven<br />

Selbstversuch, denn das Alter bringt<br />

mehr oder weniger ausgeprägte körperliche<br />

und sensorische Einschränkungen mit sich. An<br />

sechs interaktiven Stationen können die Besucher<br />

erleben, wie sich das Treppensteigen im<br />

Alter anfühlt oder das Öffnen der Haustür mit<br />

zittriger Hand zur schwierigen Aufgabe wird.<br />

Im spielerisch auferlegten „Ruhestand“ erleben<br />

sie, welche Zäsur das Rentenalter bedeuten<br />

kann. Dass der Herbst des Lebens neben möglichen<br />

Einschränkungen auch Bereicherungen<br />

für uns bereithält, führen positive Altersgeschichten<br />

vor Augen. Am Ende ergibt sich<br />

ein differenziertes Bild vom Altern und Altsein,<br />

das mit Vorurteilen aufräumt und nicht<br />

zuletzt die Empathie gegenüber der älteren<br />

Generation befördert.<br />

Die Ausstellung ist eine Produktion des Dialog<br />

im Dunkeln Verein zur Förderung der sozialen<br />

Kreativität e. V. in Kooperation mit dem Museum<br />

für Post und Telekommunikation und wird<br />

gefördert von der Robert Bosch Stiftung und<br />

dem Generali Zukunftsfonds.<br />

DIALOG MIT DER ZEIT.<br />

DIE ERLEBNISAUSSTELLUNG<br />

1. April bis 23. August 2015<br />

Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches<br />

Begleitprogramm mit Vorträgen, Workshops<br />

und Aktionen für Kinder. Für Einzelbesucher/innen<br />

beginnt alle 30 Minuten ein<br />

Rundgang, Schulklassen und Gruppen ab<br />

15 Personen können die Ausstellung nur<br />

nach telefonischer Anmeldung besuchen.<br />

www.mfk-berlin.de<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 21


GESELLSCHAFT<br />

Hans-Ulrich Jörges<br />

RUDEL<br />

JOURNALISMUS<br />

in der Kritik<br />

von Jessica Hellmann<br />

Opportunismus statt Wahrhaftigkeit? Hans-Ulrich Jörges,<br />

seines Zeichens Stern-Chefredakteur, referierte beim<br />

Dinnertalk im Wirtschaftsclub Düsseldorf über neue<br />

Entwicklungen in der Medienwelt und übte dabei scharfe<br />

Kritik an seiner eigenen Branche. Bei seinem Vortrag<br />

mit dem Titel „Wenn Wölfe heulen – die neue Welt der<br />

Medien“ monierte er, dass insbesondere Journalisten<br />

der überregionalen Zeitungen und Fernsehsender<br />

zunehmend Schönfärberei betreiben und gegen ihre<br />

Recherchepflichten verstoßen.<br />

Stern-Chefredakteur Hans-Ulrich Jörges<br />

Fotos: © Stefanie Siegel<br />

Es waren beeindruckende Bilder eines historischen Moments, die die<br />

Menschen auf der ganzen Welt zutiefst bewegten: Arm in Arm führten<br />

dutzende Staats- und Regierungschefs an jenem Tag im Januar den historischen<br />

Gedenkmarsch für die Opfer der islamistischen Anschläge in<br />

Paris an. Dabei verschwiegen die berichtenden Medien aber zunächst,<br />

dass die Politiker nicht – wie suggeriert – in der ersten Reihe der 1,5 Millionen<br />

demonstrierenden Franzosen durch die Innenstadt gelaufen sind:<br />

Der sogenannte Marsch der Mächtigen wurde in einer abgesperrten<br />

Seitenstraße inszeniert. „Dieser Eindruck war ein falscher Eindruck und<br />

so etwas darf nicht versteckt werden“, sagt Hans-Ulrich Jörges, Mitglied<br />

der Stern-Chefredaktion, mit bestimmter Stimme und nennt dieses<br />

Ereignis als Beispiel für eine zunehmende „Schönfärberei“.<br />

„Wir alle betrachten die Welt durch die Medien, das sind unsere Augen“,<br />

führte der Journalist aus. Im Gegensatz zu den Dingen die im<br />

eigenen Umfeld wahrgenommen werden, müsse man sich beim Rest der<br />

Weltbetrachtung auf die Medien verlassen können. Statt Unbefangenheit,<br />

Wahrhaftigkeit und die Entschlossenheit, nach bestem Wissen und<br />

Gewissen zu berichten und zu kommentieren, mache er aber zunehmend<br />

Schönfärberei, Opportunismus, Oberflächlichkeit, Gedächtnisverlust<br />

und einen Verstoß gegen Recherchepflichten aus. „Ich glaube, dass wir<br />

bei der kritischen Betrachtung der Medien immer größere Probleme<br />

haben, diese Unbefangenheit und Wahrhaftigkeit noch herzustellen.“<br />

Genau diese „gefährlichen“ und „kritikwürdigen“ Seiten der medialen<br />

Entwicklung standen im Fokus seines Vortrags „Wenn Wölfe heulen – die<br />

neue Welt der Medien“ beim Dinnertalk.<br />

Mediale Mobilmachung<br />

Die Gäste im Wirtschaftsclub lauschten aufmerksam den deutlichen<br />

Worten. Seine Kritik untermauerte Jörges dabei mit zahlreichen Beispielen.<br />

So berichtete er unter anderem über die Mahnwache am Brandenburger<br />

Tor in Berlin nach den Anschlägen in Paris, zu der der Zentralrat der<br />

22 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


Muslime und die türkische Gemeinde in Berlin<br />

aufgerufen hatten. Er selbst war bei der Veranstaltung<br />

anwesend, um herauszufinden, wie<br />

viele Menschen zur Kundgebung kommen<br />

würden. „Unter den offiziell genannten 10.000<br />

Besuchern, waren nach meiner Schätzung<br />

wenige Hände voll Muslime. Davon haben Sie<br />

am nächsten Tag aber nichts in den Zeitungen<br />

gelesen oder in Funk- und Fernsehen gehört“,<br />

so Jörges. „Das wäre in der Berichterstattung<br />

aber ein Muss gewesen.“<br />

Als weiteres Beispiel führt er den Ukraine-<br />

Konflikt an, den er stets als eine mediale Mobilmachung<br />

gegen Russland wahrgenommen<br />

habe. „Eine solch einseitige Berichterstattung<br />

zu einem internationalen Konflikt habe ich<br />

bisher noch nicht erlebt.“ Zwar sei der Konflikt<br />

durchaus von Russland ausgelöst worden, doch<br />

erfahre man in den Medien fast nichts über die<br />

ukrainische Seite. Es dürfe nicht unterschlagen<br />

werden, dass in der relativ schwachen Armee<br />

des Staates Verbände von Rechtsextremisten<br />

eingegliedert und dort militärisch relativ stark<br />

sind. „In einem solchen Konflikt gibt es zwei<br />

Seiten, die wir gefälligst beide angemessen<br />

kritisch betrachten müssen. Und der Leser,<br />

Hörer, Zuschauer kann sich dann selbst eine<br />

Meinung bilden. Aber, dass wir eine Seite<br />

komplett ausblenden, ist nicht in Ordnung.“<br />

Skandalisierung, Emotionalisierung,<br />

Boulevardisierung<br />

Jörges brachte klar zum Ausdruck, dass sich<br />

Journalisten, seiner Ansicht nach, oftmals kollektiv<br />

auf eine Seite schlagen. So kritisierte er<br />

beispielsweise Grenzüberschreitungen bei der<br />

Berichterstattung über die Lokführerstreiks<br />

und den GDL-Chef Claus Weselsky, den<br />

medialen Umgang mit Ex-Kanzlerkandidat<br />

Peer Steinbrück oder dem ehemaligen Limburger<br />

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sowie<br />

das Nichtthematisieren der Rolle der Türkei<br />

beim Islamischen Staat. Dabei gehe es ihm<br />

nicht um einzelne Fehlleistungen, sondern um<br />

unbewusste, inzwischen fast automatisch ablaufende<br />

Prozesse in den Medien, die das<br />

öffentliche Leben, unsere Wirklichkeit und<br />

die Gesellschaft rasant verändern. „Diese<br />

konterkarieren den Aufklärungsauftrag der<br />

Medien und viele Menschen spüren, dass<br />

etwas nicht mehr stimmt. Die kritische Haltung<br />

den Medien gegenüber wächst“, sagt<br />

der Kolumnist und fragt: „Warum ticken Journalisten<br />

heute so? Und vor allem: Warum<br />

ticken fast alle gleich?“<br />

Als Urknall dieser Entwicklung nennt er die<br />

Wulff-Affäre. „Die Haltung in den Redaktionen<br />

war: Wir bestimmen, wer regiert. Es gab nicht<br />

mehr die Haltung: Wir kritisieren, schlagen vor<br />

oder regen an. Vielmehr lautete das Motto: Das<br />

wollen wir doch mal sehen.“ Täglich hagelte<br />

es Vorwürfe gegen den damaligen Bundespräsidenten<br />

und von allen Seiten kamen immer<br />

wieder neue dazu. Hans-Ulrich Jörges nennt<br />

das „Rudel-Journalismus“: „Alle rennen in die<br />

gleiche Richtung, alle jagen bis zur Besinnungslosigkeit,<br />

alle schreiben voneinander ab.<br />

Und nur wenige schwimmen gegen den<br />

Strom.“ Die Medien seien zunehmend in<br />

mächtigen Erregungswellen vereint. Skandalisierung,<br />

Emotionalisierung, Boulevardisierung<br />

sieht er als Segel unter denen sie dahinjagen.<br />

Dabei bleiben jedoch journalistische Redlichkeit,<br />

ethische Standards und der Aufklärungsauftrag<br />

auf der Strecke.<br />

Online Medien als Meinungsführer<br />

Grundsätzlich macht er drei Ursachen für den<br />

„Rudel-Journalismus“ aus: Zum einen zählt<br />

dazu die Auflösung der ideologischen Lager<br />

unter den Medien mit dem Ende des kalten<br />

Krieges, die weniger Meinungsvielfalt zur Folge<br />

hat. „Früher konnte man sicher sein, dass jede<br />

Haltung die ein Blatt, ein Sender oder ein Journalist<br />

eingenommen hat, Widerspruch fand;<br />

heute herrscht Konformität.“ Darüber hinaus<br />

spielen auch die Medienkrise und der Kampf<br />

um Auflagen eine Rolle. „Es wird gespart in<br />

den Printmedien. Redaktionen werden ausgedünnt<br />

und immer weniger müssen immer mehr<br />

machen“, erklärt der Experte. Das verlocke zum<br />

Abschreiben, zum Verzicht auf Recherche und<br />

zum Übernehmen von Ergebnissen anderer.<br />

Aus seiner Sicht, gibt es aber einen noch wichtigeren<br />

Grund für die Entwicklung in seiner<br />

Branche: Die neue Hierarchie, in der Online-Medien<br />

Meinungsführer sind. „Der Echtzeit-Journalismus<br />

nimmt sich keine Zeit mehr<br />

zum Nachdenken. In zehn Minuten muss alles<br />

eingeordnet, bewertet und zugespitzt sein“,<br />

so Jörges. Friede sei langweilig, das klicke<br />

niemand an.<br />

„In immer dichterer Folge werden die Säue<br />

durchs Dorf getrieben – und die Säue werden<br />

immer fetter. Alle werden geschlachtet, aber<br />

keine wird vollständig verarbeitet.“ Das sei<br />

auch nicht mehr die Absicht. Stattdessen herrsche<br />

Dauerhysterie. Doch was kann man diesem<br />

Rudel-Journalismus entgegnen? „Betroffene“,<br />

sagt Jörges, „müssen sich wehren, Verantwortliche<br />

in den Medien müssen Nerven, Verstand<br />

und vor allem Haltung bewahren und die<br />

Haltung muss der Kern jeder Journalistenausbildung<br />

sein. Nur der Journalismus selbst,<br />

der das Rudel geschaffen hat, kann es auch<br />

wieder auflösen.“ Seinen Zuhörern rät er, gelegentlich<br />

einfach mal abzuschalten, sich auszuklinken<br />

und vor allem selbst zu denken, statt<br />

denken zu lassen.<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 23


GESELLSCHAFT<br />

Spitzenmedizin<br />

Moderne Diabetes-Therapie<br />

DIABETES STOPPEN<br />

– HERZRISIKO SENKEN<br />

Diabetes-Erkrankungen müssten deutlich früher diagnostiziert und behandelt<br />

werden, um Risiken für Herz und Gefäße zu senken. Die üblichen Routinekontrollen<br />

von Blutzucker, Blutdruck und Fettwerten reichen dazu nicht aus, so die Ansicht<br />

von Experten. Professor Dietrich Baumgart, Internist und Kardiologe am Preventicum<br />

in Essen und Düsseldorf, teilt diese Meinung und erklärt in <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>, wie mittels<br />

einer modernen Diagnostik und Therapie Vorstufen der Erkrankung erkannt und<br />

Herz-Kreislaufrisiken genauer verfolgt und behandelt werden können.<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> im Interview mit Professor Dietrich Baumgart, Internist<br />

und Kardiologe am Preventicum in Essen und Düsseldorf<br />

Welche Rolle spielt eine Diabetes-Erkrankung für das Herz-Kreislauf-Risiko?<br />

Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen hängen eng zusammen. Die<br />

größte Gefahr geht immer seltener von metabolischen Entgleisungen aus.<br />

Es sind die Schäden an Gefäßen und schließlich dem Herzen, an denen<br />

die meisten sterben. Intensive Forschungen haben das Wissen auf dem<br />

Gebiet der Cardio-Diabetes in den letzten Jahren stark erweitert. Heute<br />

ist gesichert, dass schon in der frühen Phase der Insulinresistenz das<br />

Risiko für irreparable Gefäßschäden deutlich steigt.<br />

Die Schädigung setzt also schon ein, bevor ein Diabetes Typ2 diagnostiziert<br />

wird?<br />

Ja genau. Bevor es zu einer manifesten Diabetes-Diagnose kommt, liegt<br />

meist „nur“ eine gestörte Glukosetoleranz vor. In dieser Phase können<br />

die Betazellen der Bauchspeicheldrüse die Resistenz noch durch eine<br />

verstärkte Insulinausschüttung kompensieren. Doch schon in diesem<br />

Krankheitsstadium werden die Gefäße massiv geschädigt. So kommt es,<br />

dass viele Diabetes-Patienten bei der Erstdiagnose bereits kardiovaskuläre<br />

Schäden aufweisen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind. Aus<br />

diesem Grund reichen auch die üblichen Kontrollen nicht aus.<br />

Was bedeutet Insulinresistenz und wie entsteht sie?<br />

Bei einer Insulinresistenz verlieren die Insulinrezeptoren der Zellen ihre<br />

Fähigkeit auf Insulin zu reagieren. Sie ist zum Teil genetisch bedingt, wird<br />

aber ebenso maßgeblich durch eine falsche Ernährung, Übergewicht,<br />

Bewegungsmangel, Alkohol, Stress und Rauchen begünstigt. Zumeist<br />

bleibt sie lange unentdeckt, da sie zunächst keine Symptome macht.<br />

Genau hier liegt das Problem.<br />

Gibt es denn Möglichkeiten für eine frühzeitige Diagnostik?<br />

Heute gibt es einfache und dennoch sehr zuverlässige Marker, mit denen<br />

sich das individuelle metabolische und kardiovaskuläre Risiko schon sehr<br />

früh präzise bestimmen lässt. Sie heißen: intaktes Proinsulin, C-reaktives<br />

Protein und Adinopektin. Durch deren Verlaufskontrollen können wir<br />

Vorstufen erkennen. Klinische und empirische Studien zeigen, dass<br />

niedrige Werte des Markers „Adinopektin“ auf eine Insulinresistenz<br />

hinweisen. Der Marker „intaktes Proinsulin“ ist ebenfalls ein hochspezifischer<br />

Marker für Insulinresistenz, weist aber zusätzlich auf die Funktionsweise<br />

der Betazellen in der Bauchspeicheldrüse hin. Lässt deren<br />

Funktion nach, können sie die Insulinresistenz nicht mehr kompensieren<br />

und es kommt zur manifesten Diabeteserkrankung. Der dritte Marker,<br />

das sogenannte „C-reaktive Protein (hsCRP)“, gibt deutliche Hinweise auf<br />

chronisch entzündliche Prozesse in der Gefäßwand. Sie sind verantwortlich<br />

für eine gestörte Endothelfunktion (Dehnbarkeit der Arterien),<br />

fördern die Ablagerung von LDL-Partikeln und die Bildung von Plaque<br />

an den Gefäßwänden. Das hsCRP ist sogar mehr als nur ein Marker. Es<br />

ist ein eigenständiger Risikofaktor. Das Risiko für Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen steigt nahezu linear mit der Höhe des Markers hsCRP an.<br />

Gibt es effektive Therapien?<br />

Ja, die gibt es. Der Spiegel aller drei Biomarker lässt sich durch Lebensstilveränderungen<br />

wie Gewichtsabnahme und mehr Bewegung sowie<br />

eine gezielte medikamentöse Behandlung positiv beeinflussen. Beim<br />

intakten Proinsulin und hsCRP zeigte zudem eine Therapie mit anderen<br />

Medikamentenkombinationen günstige Veränderungen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

24 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


column<br />

Bestimmte Marker im Blut geben bereits sehr früh<br />

Hinweise auf Vorstufen einer Diabeteserkrankung.<br />

Diabetes und Herz-<br />

Kreislauferkrankungen<br />

hängen eng zusammen.<br />

Für Prof. Dr. med. Dietrich Baumgart ist eine<br />

moderne Diabetes-Therapie ein wesentlicher<br />

Baustein zur Senkung von Herz-Kreislauf-Risiken.<br />

Zur Person<br />

Fotos: © Preventicum<br />

Prof. Dr. med. Dietrich Baumgart<br />

ist Kardiologe, Internist und Vorsorgemediziner. Er war lange Jahre Oberarzt des Westdeutschen Herzzentrums Essen<br />

und führt heute zusammen mit dem Radiologen Dr. Thomas Zadow-Eulerich das Zentrum für individualisierte<br />

Medizin Preventicum in Essen und Düsseldorf.<br />

Er wurde als Mitglied der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (European Society of Cardiology, ESC) berufen und ist<br />

Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Internationalen Gesellschaft für Prävention e.V.<br />

Diagnostische Schwerpunkte<br />

· Herzerkrankungen · Moderne Diabetes-Therapien<br />

· Magen-Darmerkrankungen · Bluthochdruck<br />

· Radiologie mit MRT und CT Diagnostik des gesamten Köpers<br />

inklusive orthopädischer und neurologischer Bildgebung Weitere Informationen unter: www.preventicum.de<br />

Kontakt<br />

Preventicum in Essen Preventicum in Düsseldorf:<br />

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Innere Medizin | Kardiologie | Radiologie | Gastroenterologie | Endokrinologie | Nephrologie | Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 25


WIRTSCHAFT<br />

Digitalisierung<br />

HISTORISCHE CHANCEN<br />

durch Digitalisierung für Unternehmer<br />

Führungskräfte müssen ihre Teams befähigen, komplett neu, häufig sogar<br />

disruptiv zu denken, selbst wenn das neue Denken nicht sofort zum<br />

Erfolg führt.<br />

Eva-Miriam Böttcher ist Inhaberin und Unternehmensgründerin<br />

der BCB Business Consulting.<br />

Melanie Goll sprach im <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>-Interview mit Eva-Miriam Böttcher.<br />

Frau Böttcher, ist das Thema Digitalisierung in Deutschlands Unternehmen<br />

angekommen?<br />

Nein, derzeit hat nur rund ein Drittel der Unternehmen bereits die richtigen<br />

Weichen gestellt. Die digitale Transformation wird jedoch überlebenswichtig<br />

sein. Wir befinden uns gerade in der größten postindustriellen Revolution.<br />

Besonders für den Mittelstand ergeben sich hierbei ungeahnte Chancen.<br />

Wie sollten Führungskräfte Ihrer Meinung nach vorgehen, um die<br />

Digitalisierung in ihrem Unternehmen voranzutreiben?<br />

Veränderungsprozesse eines solchen Ausmaßes müssen grundsätzlich<br />

top down angestoßen werden und die Initialzündung von der Unternehmensführung<br />

kommen. Eine neue Unternehmenskultur mit flexiblen<br />

Strukturen und Experimentierräumen, die nachhaltige Veränderungen<br />

überhaupt erst ermöglichen, ist dabei ein zentraler Erfolgsfaktor. Wir<br />

brauchen also auch ein paar „Rebellen“ in Unternehmen, die querdenken<br />

und Fehler machen dürfen. Innovationen entstehen nicht immer in einem<br />

vorhersehbaren Prozess.<br />

Meine Empfehlung wäre, mit einer Bestandsaufnahme in Form eines<br />

Digitalisierungs-Audits zu beginnen. Wir können relativ schnell feststellen,<br />

wie es um den „digitalen Reifegrad“ eines Unternehmens bestellt<br />

ist. Hierzu haben wir bereits geeignete Messmethoden entwickelt. Die<br />

innere Haltung der Mitarbeiter spielt dabei eine herausragende Rolle.<br />

Eine neue Vision muss vermittelt, verstanden und von allen mit Leidenschaft<br />

getragen werden. Damit fordert die Digitalisierung Unternehmer,<br />

gerade auch in Sachen Führung, völlig neu heraus.<br />

Welche Voraussetzungen müssen Führungspersönlichkeiten in Zukunft<br />

mitbringen?<br />

Die bisherigen Funktionen und Kompetenzen einer Führungskraft müssen<br />

auf den Prüfstand gestellt werden. Es entstehen ganz neue Anforderungen.<br />

In den sich in hohem Tempo verändernden Märkten sind schnelle<br />

Businessreflexe gefragt. Das Schlüsselwort heißt Agilität! Wer nicht in der<br />

Lage ist, sich laufend selbst zu reflektieren, verliert bald den Anschluss.<br />

Eva-Miriam Böttcher<br />

Foto: © cream digital pictures<br />

Lustvoller Kontrollverlust – Mit Mut und Vertrauen führen?<br />

Digitalisierung bedeutet keinesfalls nur die technologische Umsetzung.<br />

Mehr denn je brauchen wir gerade in dieser Umbruchphase Führungskräfte,<br />

die eine hohe soziale Kompetenz haben und die die Fähigkeit<br />

mitbringen, die Kluft zwischen der alten Welt und der neuen Welt zu<br />

managen. „Analog“ und „Digital“ müssen zusammen wachsen. Das hat<br />

auch etwas mit unterschiedlichen Altersgruppen zu tun. Ein überzeugendes<br />

Beispiel: der Vorstand von einer großen deutschen Bank lässt sich<br />

von einem Azubi Facebook erklären. Das sind neue Wege des Wissenstransfers,<br />

die ich für unbedingt erforderlich halte. Es geht hier vor allem<br />

um die Fähigkeit, Menschen jenseits von Hierarchien in Netzwerken<br />

aufeinander treffen zu lassen. Durch dieses schnelle Teilen von Wissen in<br />

Netzwerken entstehen intelligentere Organisationen mit einem völlig<br />

neuen Grad an Kreativität und Wissenszuwachs. Dazu muss ich auch die<br />

Kontrolle einmal abgeben können und Mitarbeiter nach Ergebnis und<br />

nicht nach Leistung beurteilen. Wenn ich das als Persönlichkeit nicht<br />

kann, findet Veränderung einfach nicht statt.<br />

Das Aufbrechen von Hierarchiestrukturen – ist dies noch ein langer<br />

Weg in deutschen Unternehmen?<br />

Ich glaube, es gibt Unternehmen, in denen wird es noch lange dauern,<br />

vielleicht zu lange. Diese Unternehmen leben mit dem Risiko, dass sie den<br />

weltweiten Anschluss bei der digitalen Transformation verlieren. Das<br />

hängt oft auch mit der Branche zusammen und den Menschen, die dort<br />

arbeiten. In eher konservativ gewirkten Unternehmenskulturen – denken<br />

Sie zum Beispiel an das Gesundheitswesen, die Banken, die Stahl- oder<br />

auch Chemische Industrie – findet man häufig hierarchische Strukturen,<br />

die nicht von heute auf morgen aufzubrechen sind. Manche Unternehmen<br />

werden diesen Veränderungsprozess voraussichtlich nicht aus eigener<br />

Kraft bewältigen können. Sie sind in diesem Fall gut beraten, rechtzeitig<br />

nach externer Unterstützung zu suchen, denn viel Zeit haben sie nicht.<br />

Wie sehen Sie die Perspektive für die Zukunft?<br />

Ich bin Optimist, nehme hier aber doch eine gewisse Schwere in Deutschland<br />

wahr. Häufig sind wir zu skeptisch. In den Personalabteilungen fragt<br />

man oft als erstes: müssen wir wirklich die First Mover sein, wo sind<br />

die Risiken, welche Arbeitsplätze gehen verloren? Persönlich glaube ich:<br />

es entstehen völlig neue Jobs, aber es fallen auch viele alte Berufsbilder<br />

weg. Nun kommt es darauf an, die richtigen Rahmenbedingungen zu<br />

schaffen. Für Unternehmer bietet sich jetzt die einmalige Chance, den<br />

Weg in Märkte zu finden, die noch vor zehn Jahren unerreichbar schienen.<br />

Der wirtschaftliche Hauptgewinn fällt zukünftig denjenigen zu, die<br />

Dienstleistungen in Ökosystemen neu verknüpfen und diese dann über<br />

das Internet einem unbegrenzten Markt zur Verfügung stellen: Airbnb,<br />

ein Community-Marktplatz für die Vermittlung von Unterkünften, besitzt<br />

kein einziges Hotel selbst. Da werden Geschäftsmodelle komplett auf<br />

den Kopf gestellt. Wer das als Unternehmer verstanden hat, kann ganz<br />

großartige neue Wege gehen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

ist Inhaberin und Unternehmensgründerin der BCB Business Consulting, mit Firmensitz in Düsseldorf. Die<br />

BCB ist eine Managementberatung und begleitet Unternehmen in den Bereichen Strategie, Prozessoptimierung<br />

und Human Resources. Als Business Coach unterstützt sie Führungskräfte im In- und Ausland bei der<br />

Bewältigung von Change Prozessen. Frau Böttcher ist Dozentin an der HS Fresenius University of Applied<br />

Sciences und u.a. Referentin bei der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP).


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WIRTSCHAFT<br />

Düsseldorf Digital<br />

Digitaler Wandel<br />

Politik in der Pflicht<br />

Für Duin steht fest, dass Kammern und Verbände die Unternehmen bei<br />

der Digitalisierung besser begleiten müssten. Und auch Digitalberater<br />

Thomas Knüwer sieht die Politik in der Pflicht: „Niemand in der Bundesnoch<br />

nicht am Ziel<br />

von Jessica Hellmann<br />

Internet, soziale Netzwerke und Co. haben sich für die Wirtschaft zu wichtigen<br />

Kommunikationsinstrumenten entwickelt. Um Start-Ups und etablierten<br />

Unternehmern die Möglichkeit zu geben, über das Thema Digitalisierung zu<br />

diskutieren, haben die Rheinische Post und der Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />

die Netzwerkveranstaltung „Düsseldorf Digital“ ins Leben gerufen. Beim<br />

Auftakt der Reihe im März waren unter anderem NRW-Wirtschaftsminister<br />

Garrelt Duin und Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum zu Gast.<br />

„Das Internet ist nur ein Hype“, erklärte kein Geringerer als Microsoft-<br />

Gründer Bill Gates im Jahr 1995. Schnell musste er jedoch erkennen, dass<br />

diese Annahme ein Irrtum war. Heute ist das World Wide Web aus<br />

dem Alltag nicht wegzudenken und stellt insbesondere für Unternehmen<br />

ein wichtiges Kommunikations- und Marketinginstrument dar. Dennoch<br />

sind viele von ihnen auch 2015 noch nicht online. „Eine Umfrage hat<br />

ergeben, dass 70 Prozent der Unternehmen mit einem Umsatz von weniger<br />

als fünf Millionen Euro mit dem Internet nichts zu tun haben wollen und<br />

weniger als fünf Prozent ihres Umsatzes darin investieren, eine erschreckende<br />

Nachricht“, sagte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD)<br />

bei der Auftaktveranstaltung von „Düsseldorf Digital“. Die neue Reihe,<br />

die vom Wirtschaftsclub Düsseldorf gemeinsam mit der Rheinischen Post<br />

initiiert wird, soll etablierte Unternehmer, Start-Ups und Vertreter der<br />

digitalen Industrie zusammenbringen.<br />

Garrelt Duin, Wirtschaftsminister NRW<br />

(gr. Abb. oben v. li.) Thomas Knüwer, Digitalberater; Moderator Michael Bröcker,<br />

Chefredakteur Rheinische Post; Prof. Tobias Kollmann, Universität Duisburg-Essen;<br />

Sandro Gianello, Google<br />

28 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


column<br />

regierung ist kompetent in digitalen Fragen“,<br />

sagte er bei der Podiumsdiskussion im Wirtschaftsclub.<br />

Dabei sorgt bei ihm vor allem die<br />

Diskussion über den Breitbandausbau für Verärgerung.<br />

Nach Plänen der Bundesregierung<br />

sollen in Deutschland bis 2018 zwar flächendeckend<br />

Leitungen mit 50 Megabit in der<br />

Sekunde zur Verfügung stehen; in Knüwers<br />

Augen reicht das aber noch lange nicht aus:<br />

„Ein Politiker der sich dafür feiert, der kann<br />

auch jeden Morgen eine Ehrenrunde ums Bett<br />

drehen, weil er es geschafft hat, aufzustehen.“<br />

Wenn dem Thema nicht mehr Bedeutung<br />

zugemessen wird, könnte Deutschland im Bereich<br />

der Softwareentwicklung bald weit hinter<br />

andere Länder zurückfallen: „England hat<br />

weitaus mehr Start-Ups als Deutschland bei<br />

weniger Bevölkerung: Warum? Weil in England<br />

jemand, der ein Start-Up gründet, hoch angesehen<br />

ist.“ Dort werde er gefeiert. Die deutsche<br />

Gründermentalität lässt das jedoch nicht zu.<br />

„Entscheidend ist, dass man den Weg nach vorne<br />

geht und die Entwicklung positiv umarmt“,<br />

so der Digitalberater weiter. Es brauche in<br />

Zukunft zwei Dinge: Zum einen sollten Politiker<br />

sich intensiver mit den sozialen Netzwerken<br />

beschäftigen und eine positivere Einstellung<br />

gegenüber Facebook und Co. schaffen. „Ja, da<br />

werden Daten in den USA gesammelt, aber solange<br />

die uns sowieso komplett überwachen, ist<br />

das doch ziemlich egal“, gibt er zu bedenken.<br />

Auf der zweiten Ebene müsse man Kompetenz<br />

schaffen. Ein Internetminister sei vielleicht der<br />

einzige Weg, das Thema voranzutreiben.<br />

Weichen gestellt<br />

Professor Tobias Kollmann sieht in Sachen<br />

Digitalisierung in Deutschland aber durchaus<br />

eine positive Entwicklung: „Mit Sicherheit<br />

sind wir in den letzten Jahren nicht vorneweg<br />

gelaufen, was die Wichtigkeit des Themas<br />

angeht, aber diese dynamische Welt muss eben<br />

auch erst mal in den Entscheidungsebenen<br />

der Politik ankommen. Dort sind schließlich<br />

keine Digital Natives zu finden“, so der Wirtschaftswissenschaftler.<br />

Das Thema sei aber<br />

erkannt und die Weichen gestellt worden.<br />

„Wissen muss auch im politischen Apparat<br />

verankert werden. Ich glaube, es ist angekommen<br />

und wir sind an der Schwelle zu den konkreten<br />

Maßnahmen.“<br />

Sandro Gianello von Google sieht ebenfalls<br />

positive Ansätze: „Bei aller Kritik tut Deutschland<br />

auch ein bisschen mehr Selbstvertrauen<br />

gut. Es werden schließlich Unternehmen in<br />

diesem Bereich gegründet, sowohl in Berlin<br />

als auch in Düsseldorf.“ Es habe schwierigere<br />

Zeiten gegeben, um Unternehmer zu sein als<br />

das heute der Fall ist.<br />

Mehr Technikoffenheit<br />

Mit einem bekannten Beispiel belegt er, dass<br />

sich das Bewusstsein für die Wichtigkeit der<br />

digitalen Welt durchaus verändert hat: Es gebe<br />

seit Jahren starke Kritik an Street View und am<br />

Umgang mit Daten bei Google. „Heute fragen<br />

aber immer wieder Unternehmen an, wann wir<br />

endlich vorbeikommen und neue Aufnahmen<br />

machen, weil sie zum Beispiel in das Gebäude<br />

investiert haben“, erzählt Gianello. „Auch<br />

Bürgermeister beschweren sich und wollen<br />

neuere Aufnahmen von ihren Städten haben.<br />

Heute wird Street View genutzt; damals war<br />

es das schlimmste Beispiel, wie man mit Innovation<br />

umgehen kann.“ In dieser Hinsicht<br />

würde Deutschland ein bisschen mehr Technikoffenheit<br />

guttun.<br />

Dass das Thema Digitalisierung durchaus<br />

schon eine wichtige Rolle in der Düsseldorfer<br />

Wirtschaft spielt, wurde durch das große Interesse<br />

an der Netzwerkveranstaltung bestätigt.<br />

Die Gäste erschienen zahlreich im Wirtschaftsclub,<br />

um sich zu informieren, auszutauschen<br />

und zu diskutieren. Darunter war auch Hauptredner<br />

Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum<br />

zu finden, der erklärte, dass sein Unternehmen<br />

bereits in sämtlichen digitalen Kanälen wie<br />

Facebook, Twitter oder Xing aktiv ist. Auch in<br />

Zukunft sollen die sozialen Netzwerke eine<br />

große Rolle spielen: „Die klassische Werbung<br />

ist nur noch ein Teilausschnitt davon, wie<br />

Kunden Unternehmen wahrnehmen. Das Gros<br />

läuft über Ratings und Empfehlungen.“ Sogar<br />

ein Social Media Listening sei entwickelt<br />

worden, das aufzeigt, was im Netz über das<br />

Unternehmen gesprochen wird. „Wir haben<br />

den digitalen Wandel verstanden, aber wir<br />

sind noch längst nicht am Ziel.“<br />

Digitalisierung nicht aufzuhalten<br />

Allerdings haben noch nicht alle Unternehmer<br />

die Wichtigkeit dieses Themas erkannt. „Die<br />

Digitalisierung ist nicht aufzuhalten“, sagte<br />

Gastredner Klemens Skibicki, Professor für<br />

Wirtschaftsgeschichte. „Ob man diesen Prozess<br />

gut findet oder nicht, ist unerheblich.“ Allerdings<br />

sind deutsche Unternehmen seiner Ansicht<br />

nach noch am Anfang dieser Entwicklung.<br />

Er weist aber auch darauf hin, dass sich<br />

das Kundenverhalten verändert hat: Empfehlungen<br />

bei Facebook seien weitaus relevanter,<br />

als viele glaubten. „Darauf müssen Unternehmen<br />

reagieren.“<br />

Nach dem großen Interesse an der Veranstaltung<br />

kündigten Rheinische Post und Wirtschaftsclub<br />

bereits eine Fortsetzung an. „Düsseldorf<br />

Digital“ soll ab sofort regelmäßig stattfinden,<br />

um Start-Ups und etablierte Unternehmen<br />

zusammenzubringen.<br />

Prof. Klemens Skibicki, Wirtschaftshistoriker<br />

Fotos: © Oleksandr Voskresensky<br />

Jens Schulte-Bockum, Vorstandschef Vodafone<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 29


WIRTSCHAFT<br />

Digitale Megatrends<br />

SERENDIPITY<br />

als Erfolgsfaktor für das Marketing der Zukunft<br />

von Angela Munkert<br />

Megatrends in der Digitalisierung: Prof. Dr. Miriam Meckel verrät<br />

ihr Rezept, aus einem traditionellen Printprodukt ein schnelles<br />

und anspruchsvolles Fachmagazin zu kreieren.<br />

„Das Marketing der Zukunft setzt auf die Kraft der Überraschung<br />

– Serendipity – als Gegenpol zur unaufhaltsam wachsenden Over-<br />

Customization“, benannte Prof. Dr. Miriam Meckel beim Clubabend<br />

des Marketing Club Düsseldorf die Herausforderungen für das Marketing<br />

im Zeitalter der Digitalisierung. Die 47-jährige Professorin für<br />

Kommunikationswissenschaften, Journalistin und ehemalige Staatssekretärin<br />

für Medien steht vor der großen Aufgabe, das Printmagazin<br />

Wirtschaftswoche in das digitale Zeitalter zu transferieren und dabei<br />

die vorhandene Leserschaft mitzunehmen. Ein Thema, das in den vergangenen<br />

Jahren viele Lehrstücke für die Medienwelt bereit hielt und<br />

für das es noch immer keinen Königsweg gibt. Die Konkurrenz um<br />

Aufmerksamkeit und die Bedeutung von Qualitätsjournalismus im<br />

Rennen um Klickzahlen sorgen in klassischen Redaktionen auch heute<br />

noch für Stirnrunzeln.


column<br />

Fotos: © Silvia Gertler<br />

Umso gespannter lauschten die rund 120 führenden<br />

Düsseldorfer Marketing-Experten dem<br />

Impulsvortrag der renommierten Kommunikationswissenschaftlerin<br />

und Chefredakteurin<br />

der Wirtschaftswoche zum Thema „Megatrends<br />

in der Digitalisierung“ in den Räumen<br />

des Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />

Genauere Vorhersagen<br />

Die drei Megatrends, die nicht nur für die<br />

Medienbranche sondern von der Industrie,<br />

über die Medizin bis hin zum Marketing aktuell<br />

die bekannten Grenzen des Möglichen<br />

aufbrechen, seien demnach mit den Schlagworten<br />

Big Data, Cloud Computing und<br />

Digital Enhancement zu bezeichnen. Obwohl<br />

die individualisierte Kundenansprache in der<br />

Marketingwelt schon seit langem ein heißes<br />

Thema ist, lassen technologische Sprünge und<br />

die wachsende Bereitschaft der Menschen<br />

ihre persönlichen Daten frei zu geben, immer<br />

genauere und treffsicherere Vorhersagen zum<br />

Userverhalten, zu den Interessen und Wünschen<br />

der Kunden, zu.<br />

„Wir befinden uns im Zeitalter des Zugangs,<br />

nicht des Besitzens“, bezog sich Meckel auf<br />

den Soziologen und Ökonom Jeremy Rifkin.<br />

Carsharing und Musik-Dienste sind hier bereits<br />

im Alltag angekommene Systeme. Durch<br />

die Entwicklung von Mega-Computern und<br />

Lösungen, die die Interaktion von Mensch<br />

und Maschine (M2M) ermöglichen, sind<br />

nicht nur im Bereich der Medizintechnik<br />

wahre Wunder möglich. „Durch die Zusammenlegung<br />

der Potenziale von Robotern,<br />

Computern, Daten und Menschen lässt sich<br />

die Produktivität in allen Bereichen der Wertschöpfungskette<br />

massiv verbessern“, so Meckel.<br />

Allerdings sei genau hierin auch ein großes<br />

Risiko zu sehen, denn wo der Roboter den<br />

Mensch ersetzt, entfallen Arbeitsplätze. „Der<br />

Mensch muss sich in seiner geistig-kreativen<br />

Fähigkeit neu erfinden, um auch in Zukunft<br />

gegen Roboter und Computer im Berufsleben<br />

bestehen zu können“, so ihre These.<br />

„Always on“<br />

Diese Entwicklungen der Digitalisierung und<br />

damit der Veränderung unserer Welt seien<br />

gleichermaßen „beängstigend wie beeindruckend“.<br />

Aus den großen Trends der Digitalisierung<br />

ergeben sich Herausforderungen, für<br />

die es gilt, einen Weg zu finden, mit ihnen<br />

umzugehen. „Always on“ zu sein verändert<br />

die Art, wie wir Nachrichten und Informationen<br />

konsumieren, wie wir arbeiten und wie<br />

wir in der analogen Welt mit unserer Umwelt<br />

interagieren. Die IT-Security, die Sicherheit<br />

unserer Daten, wird zukünftig ein sehr viel<br />

teureres Gut werden. Auch die Qualität von<br />

Informationen ist häufig nur schwer zu<br />

beurteilen. Wer entscheidet, welche Informationen<br />

wichtig sind und in Suchmaschinen<br />

hoch gerankt werden? Und ist eine Information<br />

richtiger, weil sie als erster Treffer in einer<br />

Suchanfrage erscheint?<br />

Hier schlug Meckel den Bogen zurück zu<br />

ihrem Produkt, dem Qualitätsjournalismus.<br />

Ob auf Papier oder Digital, der Journalismus<br />

wird sich in der Zukunft an das Userverhalten<br />

und die Nutzungsgewohnheiten anpassen<br />

müssen, was die Aufbereitung und Zugangsmöglichkeiten<br />

angeht. Aber ein Magazin wie<br />

die Wirtschaftswoche hat noch einen Bonus<br />

– die vierte Herausforderung: Serendipity – die<br />

Kraft der unerwarteten Überraschung. Das<br />

gelte eigentlich für alle Bereiche, die durch<br />

die digitale Vernetzung berechenbar und<br />

vorhersehbar sind und werden. In denen<br />

Algorithmen schon wissen, was wir wollen,<br />

bevor wir den Wunsch selber formuliert<br />

haben. Im Rennen um Kunden und Aufmerksamkeit<br />

wird Serendipity – die Überraschung,<br />

das Unerwartete – zum Erfolgsfaktor für das<br />

Marketing der Zukunft.<br />

Auf die Wirtschaftswoche bezogen heißt das:<br />

„Online finden wir die Information die<br />

wir suchen, analog werden wir gelegentlich<br />

auch überrascht von Themen, die wir nicht<br />

gesucht haben, die uns aber trotzdem fesseln<br />

und bewegen.“<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 31


WIRTSCHAFT<br />

Kundenbindung<br />

HERZENSSACHE<br />

KUNDE<br />

Er ist ein Mann, der auch unbequeme Wahrheiten<br />

ausspricht. Bereits vor 20 Jahren warnte<br />

Edgar K. Geffroy Unternehmer davor, dass sie<br />

ihre Kunden aus dem Blick verlieren. Sein Buch<br />

„Das Einzige, was stört, ist der Kunde“ wurde<br />

ein Riesenerfolg. Jetzt wagt er mit seiner neuen<br />

Publikation „Herzenssache Kunde“ den nächsten<br />

Schritt. <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> hat mit dem erfolgreichen<br />

Unternehmensberater gesprochen.<br />

Dr. Eike Birck im <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>-Interview mit Edgar K. Geffroy<br />

Herr Geffroy, vor 20 Jahren stand das Thema „Kundenorientierung“<br />

schon mal im Fokus. Was ist passiert?<br />

Das war eine sehr spannende Zeit. Den Unternehmern wurde bewusst,<br />

dass die Zufriedenheit der Kunden mehr zählt als der Profit. Das war eine<br />

Hochära der Kundenorientierung. Doch danach haben die Controller<br />

übernommen und die Unternehmen ausschließlich unter Profitgesichtspunkten<br />

betrachtet. Damit schlug das Pendel wieder zurück. Eine Rückbewegung,<br />

so wie wir sie heute beobachten, ist feststellbar. Eine gefährliche<br />

Entwicklung, denn der Kunde heute hat viel mehr Macht als noch<br />

vor 20 Jahren.<br />

Sie haben den Begriff Clienting geprägt. Was verbirgt sich dahinter?<br />

Nicht der Markt steht an erster Stelle, sondern der Kunde. Das Individuum<br />

steht im Mittelpunkt. Darum baue ich alles andere auf. Dabei muss<br />

jedoch das ganze Unternehmen mitziehen – von der Führungsetage bis zu<br />

jedem einzelnen Mitarbeiter, damit das funktioniert. Der Kunde will ein<br />

Unikat haben, eine einzigartige Leistung und so möchte er auch behandelt<br />

werden. Heute wird beispielsweise kein Auto so gebaut wie das andere.<br />

Die Hersteller berücksichtigen die individuellen Kundenwünsche. Es geht<br />

darum, diese Kundenbeziehung aufzubauen und vor allem auch zu halten<br />

und zu intensivieren. Das ist eine Herausforderung für die Unternehmen.<br />

Kundenbindung und Kundenfindung im digitalen Zeitalter. Wie funktioniert<br />

das?<br />

Die Spielregeln zukünftiger Geschäftserfolge haben sich dramatisch<br />

gewandelt und man kann von einem „Kopfstand der Marktgesetze“ ausgehen.<br />

Wer seine eigene Konjunktur machen will, muss die Grundfeste<br />

bisheriger unumstößlicher Vorgehensweisen infrage stellen. Bewährtes<br />

bricht immer mehr weg. Neues entsteht. Vor uns liegt der größte Paradigmenwechsel<br />

der Wirtschaftsgeschichte. Die digitale Welt verändert unsere<br />

Geschäftsmodelle und ein neues Kundenzeitalter bricht an. Der Kunde<br />

heute ist nicht ausschließlich im Internet unterwegs – er ist sowohl als<br />

auch. Darauf müssen Unternehmen reagieren.<br />

Häufig heißt es, das persönliche Gespräch sei durch nichts zu ersetzen.<br />

Wie sollte die Ansprache an potenzielle Kunden sein?<br />

Wir wissen, dass heute zunehmend mobil gegoogelt wird. Wer keine mobile<br />

Seite hat, hat schlechte Karten. Dabei müssen die Ansprache und die<br />

Betreuung im Netz genauso persönlich und individuell sein wie bei einem<br />

Vier-Augen-Gespräch. Meine These ist, dass je natürlicher die Kommunikation<br />

im Internet funktioniert, desto erfolgreicher ist sie. Spracherkennung<br />

ist dabei ein sehr spannendes Tool. Dem Unternehmer sollte es<br />

gelingen, auf den verschiedensten Kanälen präsent zu sein. Spielte man<br />

vorher auf der Flöte, so braucht man heute das gesamte Klavier. Dabei ist<br />

die Überlegung anzustellen, welche Kunden man überhaupt erreichen<br />

möchte, denn die Kundenelite gewinnt man nicht auf Facebook. Man<br />

muss hier auch für die Unternehmen individuelle Lösungen finden.<br />

Inwiefern „tickt“ der digitale Kunde anders?<br />

Das Internet mit seinen Möglichkeiten ist in der Normalität angekommen,<br />

trotzdem gibt es den Kunden, der ausschließlich digital unterwegs<br />

ist nicht – oder nur zu einem verschwindend geringen Prozentsatz. Die<br />

digitale Welt stellt dieselben Anforderungen, als würde ein Kunde im Geschäft<br />

einkaufen. Dieselben Kriterien sind zu erfüllen und es sollte in der<br />

Abwicklung möglichst einfach sein. Also: mit höchster Serviceorientierung.<br />

Wie sieht Ihre Zielgruppe aus?<br />

Meine Zielgruppe bewegt sich quer durch alle Branchen mit einer gewissen<br />

Konzentration auf den Finanzdienstleistungssektor, in dem ich selbst<br />

lange tätig war. Aber vom Maschinenbauer über Microsoft bis hin zu<br />

Großbäckereien ist bei uns jede Branche vertreten. Wir unterstützen alle<br />

Unternehmen, die bereit sind, neue Wege zu gehen. Entweder weil sie<br />

sich verändern müssen oder weil sie es wollen.<br />

Welcher ist aus Ihrer Sicht der größte Fehler, den Unternehmen im Umgang<br />

mit ihren Kunden machen?<br />

Der größte Fehler ist die Sicht von innen nach außen. Die Unternehmen<br />

wissen vielfach gar nicht, was ihre Kunden wirklich wollen beziehungsweise<br />

glauben es zu wissen. Da muss man genau hinschauen, um herauszufinden,<br />

was der Kunde denkt. Das gelingt im Grunde ganz einfach<br />

durch intensives Zuhören. Der Kunde kennt zwar nicht die Lösung, aber<br />

er kann seine Ansprüche formulieren. Davon ausgehend muss im nächsten<br />

Schritt das Mindset verändert werden – und zwar im gesamten Unternehmen.<br />

Die Sicht sollte künftig von außen nach innen erfolgen. Das erfordert<br />

eine kreative Leistung. Nach Facebook oder dem Smartphone hat<br />

auch kein Kunde gerufen, aber nun sind diese Produkte nicht mehr wegzudenken.<br />

Das sind alles Innovationen, die nicht „Made in Germany“ sind.<br />

Ist es ein deutsches Phänomen, dass der Kunde offenbar nicht im Mittelpunkt<br />

der Unternehmen steht? Können wir hier von anderen Nationen<br />

etwas lernen?<br />

Man muss im Kopf des Kunden sein. Ich behaupte, dass 90 Prozent der<br />

deutschen Unternehmen das noch nicht verstanden haben. Jenseits des<br />

32 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


column<br />

Der Kunde hat<br />

heute mehr Macht<br />

Fotos: © Geffroy GmbH<br />

Großen Teiches ist man da schon deutlich weiter. Airbnb beispielsweise<br />

vermittelt etwa 240.000 Übernachtungen am Tag. Bevor das Unternehmen<br />

gestartet ist, wurden selbst Schlafgelegenheiten ausprobiert, um zu<br />

verstehen, was für die Kunden wichtig ist. Oder der Online-Vermittlungsdienst<br />

von Fahrgästen Uber, der steht zwar gerade in der Kritik, aber<br />

der Ansatz ist richtig, denn die Macher sind erst wochenlang mit den<br />

Kunden mitgefahren. Diese Art muss in Deutschland erst gelernt werden<br />

und das schnell, wenn man den Anschluss an den Weltmarkt nicht verlieren<br />

möchte. Im Silicon Valley ist man schon viel weiter. Hier hat man den<br />

Weltmarkt im Visier und das Verständnis „Unsere Kunden sind alle“. In<br />

Deutschland ruht man sich zu sehr auf dem Label „Made in Germany“<br />

aus. Das ist eine gefährliche Entwicklung.<br />

Zur Person<br />

Edgar K. Geffroy<br />

ist Unternehmer, Wirtschaftsredner, Bestsellerautor und<br />

Business-Neudenker. Mit 30 Jahren Berufserfahrung als<br />

Unternehmensberater zählt er heute zu den erfolgreichsten<br />

Referenten und Vordenkern in Deutschland. Der Erfinder des<br />

Clienting® setzte bereits in den 90er Jahren neue Maßstäbe im<br />

Bereich Kundenorientierung und Veränderung durch den<br />

digitalen Wandel. Durch seine charismatische Art begeistert und<br />

motiviert er jährlich Tausende Zuhörer und inspiriert zu<br />

unternehmerischem Neudenken.<br />

Ihr Terminkalender ist recht voll. Wie bekommen Sie den Kopf frei für<br />

neue Ideen?<br />

Am besten beim Joggen oder Autofahren. Ich bin ein Infoholiker. Ich<br />

höre zu, ich lese viel und setze die Dinge wieder anders zusammen. So<br />

entstehen neue Ideen und Lösungen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

HerzenssacHe<br />

Kunde<br />

Die sieben Schlüssel zu einzigartigem<br />

Kundenerfolg mit Clienting<br />

Edgar K. Geffroy<br />

Edgar K. Geffroy<br />

Herzenssache Kunde<br />

Edgar K. Geffroy gibt einen Ausblick<br />

auf die Zukunft einer Kundenorientierung,<br />

in der der digitale Kunde eine<br />

immer wichtigere Rolle einnehmen<br />

wird. Mit Clienting stellte er die<br />

Kundenorientierung konsequent auf<br />

eine völlig neue Stufe. Von diesen<br />

Richtlinien konnten bereits zahlreiche<br />

große Firmen profitieren – in seinem<br />

neuen Buch präsentiert er die sieben<br />

grundlegenden Schritte des Clientings.<br />

Terminhinweis:<br />

Im März hatten die Mitglieder des Wirtschaftsclubs Düsseldorf<br />

die Gelegenheit, Edgar K. Geffroy live im Rahmen eines Seminars<br />

zu erleben.<br />

Wegen des regen Zuspruchs gibt es nun im Juni zwei weitere Termine:<br />

11.06.15 Herzenssache Kunde<br />

12.06.15 Herzenssache Kunde im Internet<br />

Anmeldung unter: http://geffroy.com/#seminare


WIRTSCHAFT<br />

Businesstalk<br />

Auf ein Wort<br />

Fünf Fragen an Andreas Rebbelmund,<br />

Geschäftsführer Breuninger Düsseldorf<br />

Herr Rebbelmund, wie zufrieden sind Sie mit<br />

dem Geschäftsjahr 2014?<br />

Wir sind mit dem Jahr 2014 sehr zufrieden<br />

und auch 2015 hat sehr gut angefangen.<br />

Breuninger ist mittlerweile ein fester Bestandteil<br />

Düsseldorfs und wird von vielen Düsseldorfern<br />

und Menschen die unsere Stadt besuchen,<br />

bewusst angesteuert. Nach dem ersten<br />

Quartal 2015 bestätigt sich der positive Trend<br />

aus 2014.<br />

Die Perspektive für 2015?<br />

Es läuft sehr gut und wir sind mit den Umsätzen<br />

und der Frequenz zufrieden. Auch wenn<br />

die Bauarbeiten auf der Ostseite noch in vollem<br />

Gang sind und die S-Bahntrasse direkt vor unseren<br />

Eingängen verläuft, wird sich das Umfeld<br />

nach Abschluss der Bauarbeiten und der Verlegung<br />

der Stadtbahn weiter verbessern. Von unserem<br />

Sortiment her haben wir Anregungen<br />

unserer Kunden aufgenommen, um noch bessere<br />

Marken anzubieten und das Shoppen zum<br />

Erlebnis zu machen.<br />

Sind Events geplant?<br />

Wir sind ein Fashion- und Lifestyle Unternehmen.<br />

Es gehört zu unserer DNA unserem Gast<br />

das Breuninger - Gefühl durch Events erlebbar<br />

zu machen. Schon im ersten Quartal haben wir<br />

viele Veranstaltungen im Haus gehabt. Beispielsweise:<br />

Breuninger meets Thomas Rath.<br />

Ein Designer <strong>Talk</strong> in der Sansibar mit anschließendem<br />

Privat Shopping. Eine große Marc Cain<br />

Modenschau zur Messe Gallery, ein Abendevent<br />

zu unserem Schaufenster der Künstlerin<br />

Luka Fineisen, ein Afterwork Ladies Lunch mit<br />

der Vogue Chefredakteurin Christiane Arp um<br />

nur einige zu nennen. Viele weitere Veranstaltungen<br />

und spannende Aktionen für unsere<br />

Kunden sind geplant.<br />

Woher kommen Ihre Kunden?<br />

Unsere Kunden kommen aus Düsseldorf, ganz<br />

Nordrhein-Westfalen und aus dem Ausland.<br />

Wir haben zum Beispiel viele Holländer im<br />

Haus. Das Geschäft mit unseren chinesischen<br />

Kunden nimmt stark zu und auch die Kunden<br />

aus dem arabischen Raum haben eine immer<br />

stärkere Wichtigkeit. Wir haben uns auf alle<br />

wichtigen ausländischen Gäste eingestellt und<br />

können sie in ihrer Landessprache empfangen<br />

und durch unser Haus begleiten.<br />

Stichwort Gastronomie bei Breuninger?<br />

Die Sansibar ist vom ersten Tag an hervorragend<br />

angenommen worden. Sie ist ein sehr<br />

wichtiger Teil in unserem Konzept, um unseren<br />

Gästen ein angenehmes Einkaufserlebnis<br />

zu bieten. Und: Schon heute besteht die Möglichkeit<br />

neben der Confiserie und der Sansibar,<br />

im gesamten Haus Café zu genießen.<br />

Foto: © Breuninger<br />

American Airlines mit neuer täglicher<br />

Verbindung zwischen Frankfurt und Miami<br />

American Airlines bietet ab dem 15. Mai 2015<br />

einen weiteren täglichen Flug in die Vereinigten<br />

Staaten von Frankfurt (FRA) nach Miami<br />

(MIA) mit einer Boeing 767-300 an. Durch die<br />

neue Strecke von Frankfurt zum American<br />

Airlines Drehkreuz in Miami werden 130 weitere<br />

regionale und internationale Verbindungen<br />

nach Mexiko, der Karibik sowie Zentral- und<br />

Südamerika angeboten. „Ein täglicher Flug<br />

von Frankfurt nach Miami ist für uns eine<br />

sehr spannende Entwicklung”, kommentiert<br />

Suzanne Boda, American’s Senior Vice President<br />

für Asien, Kanada, Europa und Cargo.<br />

„Wir freuen uns sehr unseren deutschen Kunden<br />

im Passagier- und Frachtbereich mehr<br />

Möglichkeiten in die Vereinigten Staaten anzubieten.<br />

Unsere Kunden haben bereits die Möglichkeit,<br />

ab Frankfurt nach Dallas/Fort Worth,<br />

Philadelphia und Charlotte direkt zu fliegen.<br />

Nun steht auch ein Direktflug nach Miami zur<br />

Verfügung inklusive eines ausgedehnten Netzwerkes<br />

nach Zentral- und Südamerika. Frankfurt<br />

ist ebenso ein enorm wichtiger Flughafen<br />

für unsere Frachtkunden, welche sich auf weitere<br />

Möglichkeiten, die dieser Flug zu bieten<br />

hat, freuen können.“ Weitere Informationen:<br />

www.aa.com<br />

Foto: © American Airlines<br />

34 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


Gute Wirtschaftslage im Rheinland<br />

„Die rheinische Wirtschaft freut sich zum<br />

Jahresbeginn 2015 über eine im langjährigen<br />

Vergleich überdurchschnittlich gute Geschäftslage.“<br />

Das betonten Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer<br />

der Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) Wuppertal – Solingen – Remscheid,<br />

und sein Düsseldorfer Kollege Dr. Udo Siepmann.<br />

Gemeinsam stellten sie das neue „Konjunkturbarometer<br />

Rheinland“ vor.<br />

Derzeit halten 38 Prozent der Unternehmen<br />

ihre Lage für gut, 50 Prozent für befriedigend<br />

und nur 12 Prozent für schlecht. „Der Geschäftslageindex,<br />

der die Differenz der positiven<br />

und negativen Lageeinschätzungen wiedergibt,<br />

bleibt seit Anfang 2014 mit einem<br />

Wert von plus 26 Punkten auf einem relativ<br />

hohen Niveau“, unterstrich Wenge. Basis für<br />

diese Zahlen sind Umfragen der sechs IHKs im<br />

Rheinland (Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf,<br />

Köln, Mittlerer Niederrhein und Wuppertal-Solingen-Remscheid)<br />

an denen sich<br />

mehr als 2.500 Betriebe beteiligt hatten.<br />

Die Unternehmen bewerten auch die konjunkturellen<br />

Aussichten überwiegend positiv. Die<br />

gesunkenen Energie- und Rohstoffpreise und<br />

der schwache Euro geben insbesondere<br />

der Industrie konjunkturellen Rückenwind.<br />

„Getrübt werden die Geschäftserwartungen<br />

durch die geopolitischen Krisen, insbesondere<br />

den Ukraine-Konflikt – aber auch durch<br />

die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen der<br />

Bundesregierung“, so die beiden IHK-Chefs.<br />

Die Investitionsneigung der Unternehmen<br />

bleibt verhalten, ist aber seit Herbst 2014 gestiegen.<br />

Als Gründe hierfür können das sehr<br />

niedrige Zinsniveau, aber auch die vergleichsweise<br />

stabilen konjunkturellen Perspektiven<br />

genannt werden.<br />

Foto: © Messe Duesseldorf / ctillmann<br />

Kongresse und Konferenzen<br />

mit starken Zuwächsen<br />

Im Jahr 2014 haben Geschäftsreisen aus Europa zu Kongressen<br />

und Konferenzen in Deutschland um 5 Prozent zugenommen<br />

– sie erweisen sich somit als stärkstes Segment innerhalb des<br />

Geschäftsreisesektors.<br />

Foto: © Creative Collection<br />

Deutschland ist Spitzenreiter unter den Geschäftsreisezielen<br />

von Europäern: Im Jahr 2014<br />

führten insgesamt 12,4 Millionen Reisen europäischer<br />

Geschäftsleute nach Deutschland.<br />

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes<br />

der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT):<br />

„Dabei erwiesen sich insbesondere die 6,9 Millionen<br />

promotablen Geschäftsreisen zu Messen,<br />

Meetings, Incentives, Kongressen und<br />

Events mit einem Anteil von 56 Prozent und<br />

einem leichten Wachstum (plus 1 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr) als wichtiger und stabiler<br />

Faktor bei der Entwicklung der Geschäftsreisen<br />

aus Europa. Alleine 3,7 Millionen (30<br />

Prozent) aller geschäftlichen Reisen sind durch<br />

Konferenzen und Kongresse bedingt – gegenüber<br />

2013 verzeichnete dieses Segment im Vorjahr<br />

einen Zuwachs von 5 Prozent“<br />

(Quelle: DZT/IPK International und World Travel Monitor<br />

(WTM)).<br />

Matthias Schultze, Geschäftsführer des GCB<br />

German Convention Bureau e.V.: „Seit fünf<br />

Jahren verzeichnet das Segment der Geschäftsreisen<br />

zu Tagungen und Kongressen in<br />

Deutschland einen kontinuierlichen Zuwachs:<br />

von 2,3 Millionen im Jahr 2009 auf 3,7 Millionen<br />

im Jahr 2014.“ Gründe für diesen Erfolg<br />

sind aus seiner Sicht die hervorragende Infrastruktur<br />

und das sehr gute Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis. „Zu den wichtigen Kriterien für<br />

Veranstaltungsplaner gehören aber auch die<br />

Kompetenzen deutscher Städte und Regionen<br />

in bedeutenden Bereichen von Wirtschaft und<br />

Wissenschaft sowie Deutschlands Image als<br />

führender Standort auf den Gebieten Nachhaltigkeit<br />

und Innovation“, erklärt Schultze.<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 35


WIRTSCHAFT<br />

Deutsche Bundesbank Düsseldorf<br />

POLITIK BRAUCHT<br />

LANGE LINIEN<br />

„Heute kehre ich an eine alte Wirkungsstätte zurück!“ – mit dieser Aussage<br />

überraschte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ihre Zuhörer bei einem<br />

Empfang der Deutschen Bundesbank in Düsseldorf. Im Rahmen ihrer<br />

Ausbildung zur Bankkauffrau sei sie regelmäßig zur Bundesbank gegangen,<br />

um dort Bargeld einzuzahlen: „Das geschah total unauffällig, ideales<br />

Transportmittel war eine Plastiktüte.“<br />

In ihrer Rede erläuterte sie den rund 200 Gästen<br />

aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Verwaltung die wesentlichen Grundzüge der<br />

Politik der nordrhein-westfälischen Landesregierung.<br />

„Für mich ist es wichtig, dass wir<br />

Politiker in langen Linien denken“, betonte sie.<br />

„Daher müssen wir heute investieren, um in<br />

Zukunft von den hohen ‚Reparaturkosten‘ im<br />

sozialen Bereich herunterzukommen.“ Als<br />

wesentliche Schwerpunkte nannte Kraft Investitionen<br />

in die Bereiche Bildung, Ausbildung<br />

und Förderung sozialer Brennpunkte. So gebe<br />

Nordrhein-Westfalen jährlich 1,1 Milliarden Euro<br />

allein für die „Inobhutnahme Jugendlicher“<br />

aus, bei einem gesamten Haushaltsvolumen<br />

von rund 65 Milliarden Euro.<br />

Investitionen in Bildung und Ausbildung<br />

„Insgesamt belaufen sich die Kosten aller gesellschaftlichen<br />

,Reparaturarbeiten‘ für Nordrhein-Westfalen<br />

nach Berechnung des Instituts<br />

Prognos auf 23,6 Milliarden Euro“, so die<br />

Ministerpräsidentin. „Deshalb dürfen derartige<br />

soziale Schieflagen künftig erst gar nicht mehr<br />

entstehen“. Erschreckend sei auch, dass bundesweit<br />

fast 20 Prozent eines Jahrgangs ohne<br />

Ausbildung blieben. Das müsse sich dringend<br />

ändern, zumal allein in Nordrhein-Westfalen<br />

in wenigen Jahren mehr als 600.000 Fachkräfte<br />

fehlen würden. Auch wenn sich die Erfolge erst<br />

langfristig zeigen würden, so betonte Kraft,<br />

dass aktuelle Pilotprojekte bewiesen, dass der<br />

Ansatz funktioniert.<br />

Ausführlich ging die Ministerpräsidentin auch<br />

auf die nordrhein-westfälische Haushaltspolitik<br />

ein. Dazu bedürfe es angesichts der geschilderten<br />

Investitionen auch einer Verbesserung der<br />

Einnahmeseite. Deshalb habe Nordrhein-Westfalen<br />

die Grunderwerbssteuer erhöht und werde<br />

auch weiterhin engagiert gegen Steuerhinterziehung<br />

kämpfen.<br />

Nordrhein-Westfalen – ein Geberland beim<br />

Länderfinanzausgleich<br />

Kraft räumte auch mit dem Irrglauben auf,<br />

dass Nordrhein-Westfalen ein Nehmerland beim<br />

Länderfinanzausgleich sei: „Wenn wir die<br />

Verteilung der Umsatzsteuer berücksichtigen,<br />

die vor den anderen Ausgleichsmechanismen<br />

erfolgt, dann ist Nordrhein-Westfalen ein Geberland.“<br />

Das sei übrigens immer so gewesen.<br />

Die Ministerpräsidentin betonte: „Wir haben<br />

den Süden mit aufgebaut und wir haben den<br />

Osten mit aufgebaut. Und das haben wir gern<br />

getan, weil Nordrhein-Westfalen immer solidarisch<br />

mit den anderen Ländern gewesen ist.“<br />

Aber es könne nicht sein, dass Nordrhein-<br />

Westfalen gemessen an der Steuerkraft einen<br />

Spitzenplatz unter den Ländern einnehme und<br />

Fotos: © Deutsche Bundesbank<br />

36 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


column<br />

nach allen Umverteilungsmaßnahmen ganz<br />

hinten lande. Daher müsse die Neuordnung<br />

des Länderfinanzausgleichs gerecht erfolgen.<br />

Unabhängig von diesen Diskussionen bekannte<br />

sich die Ministerpräsidentin eindeutig zur Einhaltung<br />

der Schuldenbremse: „Nordrhein-Westfalen<br />

ist auf einem guten Weg.“<br />

Perspektiven der Wirtschaft<br />

Auch Carl-Ludwig Thiele, Mitglied des Vorstands<br />

der Deutschen Bundesbank, betonte die<br />

Bedeutung solider Staatsfinanzen: „Die Vorgabe<br />

des ausgeglichenen Haushaltes muss für<br />

den Bund ab dem Jahr 2016 und für die Länder<br />

ab dem Jahr 2020 eingehalten werden.“<br />

Ein Schwerpunkt seiner Rede lag in den Perspektiven<br />

der deutschen Wirtschaft. Diese sei<br />

im Jahr 2014 um 1,6 Prozent gewachsen, mehr<br />

als im Durchschnitt der vergangenen Jahre.<br />

Auch die wirtschaftlichen Aussichten für das<br />

laufende Jahr seien gut. Die Stimmung in der<br />

gewerblichen Wirtschaft habe sich aufgehellt<br />

und das Konsumklima sei ausgesprochen<br />

günstig. „Die vorteilhafte Lage am Arbeitsmarkt,<br />

die guten Einkommensperspektiven<br />

und die spürbar gestiegenen Reallöhne fördern<br />

die Kauflaune“, so Thiele.<br />

Allerdings biete die günstige Position der<br />

deutschen Wirtschaft keinen Anlass zur Selbstzufriedenheit.<br />

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft<br />

müssten erhebliche Anstrengungen unternehmen,<br />

um den Wohlstand auch in<br />

Zukunft zu sichern: „Im Interesse der künftigen<br />

Generationen müssen die Grundlagen für<br />

den Wohlstand in der Zukunft bereits heute<br />

gelegt werden.“<br />

Balance von Haftung und Kontrolle<br />

Thiele ging auch auf die Lage im Euroraum<br />

ein. Es gelte für alle europäischen Länder,<br />

nachhaltig auf den Pfad einer Haushaltspolitik<br />

einzuschwenken, den der Maastricht-Vertrag<br />

vorgebe: „Jedes Euro-Land hat in freier nationaler<br />

Souveränität durch seinen Euro-Beitritt<br />

entschieden, sich diesem Regelwerk zu unterwerfen“,<br />

betonte Thiele. Da sich der Ordnungsrahmen<br />

als anfällig erwiesen habe, hätten die<br />

Euro-Staaten und das Eurosystem mit zahlreichen<br />

Maßnahmen eine Eskalation der Krise<br />

verhindert. Mit diesen Maßnahmen seien aber<br />

Elemente der Gemeinschaftshaftung eingeführt<br />

worden. „Um die Währungsunion dauerhaft<br />

als Stabilitätsunion zu bewahren, müssen<br />

wir deshalb die Balance von Kontrolle und<br />

Haftung wiederherstellen“, forderte der Bundesbankvorstand.<br />

Hierzu müsse der bestehende Ordnungsrahmen<br />

der Währungsunion gehärtet und das Prinzip<br />

der Eigenverantwortung gestärkt werden.<br />

Thiele zitierte dabei Walter Eucken: „Wer den<br />

Nutzen hat, muss auch den Schaden tragen.“<br />

Abschließend ging Carl-Ludwig Thiele auf die<br />

Geldpolitik ein. Um einer Phase langfristig zu<br />

niedrigen Inflationsraten entgegenzutreten, habe<br />

der EZB-Rat im Januar den großvolumigen<br />

Ankauf von Staatsanleihen beschlossen. So plane<br />

das Eurosystem Wertpapiere im Gesamtwert<br />

von 1,14 Billionen Euro anzukaufen: „Es ist<br />

kein Geheimnis, dass die Bundesbank dem beschlossenen<br />

Ankaufsprogramm aus mehreren<br />

Gründen kritisch gegenübersteht“, sagte Thiele.<br />

Allerdings habe der EZB-Rat auch Einschränkungen<br />

beschlossen, die die bilanziellen<br />

Risiken der Käufe begrenzen sollen. Die<br />

Notenbanken des Eurosystems hafteten nur für<br />

einen kleinen Teil des Programms gemeinschaftlich.<br />

Zusammen mit anderen Ausgestaltungsmerkmalen<br />

mindere dies einige der<br />

Probleme von Staatsanleihekäufen.<br />

Chancen der Digitalisierung<br />

Die Gastgeberin des Empfangs, Präsidentin der<br />

Hauptverwaltung Margarete Müller, stellte eine<br />

elegante Verbindung zwischen der demografischen<br />

Entwicklung und der zunehmenden<br />

Digitalisierung her. So basiere die Veränderung<br />

der Altersstruktur in der Gesellschaft auf einer<br />

langfristig zu beobachtenden Bevölkerungsentwicklung.<br />

Gegenwärtig werde die Zahl der<br />

Schulen der verringerten Anzahl von Kindern<br />

im schulpflichtigen Alter angepasst. Daraus<br />

folge absehbar ein Nachwuchsmangel an Auszubildenden<br />

und damit ein Fachkräftemangel.<br />

Wie bei allen langfristigen Entwicklungen<br />

drohe die Zeit ungenutzt zu verstreichen,<br />

obwohl die Bevölkerung in Deutschland in<br />

den nächsten dreißig Jahren um rund sieben<br />

Millionen Menschen schrumpfen werde, wenn<br />

die aktuelle Entwicklung so anhalte.<br />

Sehr häufig werde die digitale Welt als eine<br />

Möglichkeit gesehen, dem demografischen<br />

Wandel zu begegnen. „Das kann durch Veränderungen<br />

im Arbeitsprozess oder durch<br />

Vernetzungen in den Bereichen Gesundheit,<br />

Wohnen und Lebensqualität geschehen“, so<br />

Müller. Letztendlich aber eröffne der technische<br />

Fortschritt erhebliche Wachstumschancen<br />

und der positive Effekt der Digitalisierung<br />

könne auch helfen, die wirtschaftlichen Herausforderungen<br />

aus der demografischen Entwicklung<br />

zu meistern.<br />

„Die ungeheure Dynamik der digitalen Welt<br />

bietet enorme Chancen“, betonte Margarete<br />

Müller. „Industrie 4.0“ sei heute schon in vielen<br />

Bereichen Realität: „So werden Maschinen von<br />

den Produkten selbst dynamisch gesteuert, auf<br />

ein- und derselben Produktionsanlage sind<br />

individuelle Kleinserien-Fertigungen möglich<br />

und Produkte erkennen im Voraus einen<br />

möglichen Defekt und leiten Wartungsarbeiten<br />

in die Wege.“<br />

Grundsätzlich gehe es darum, Produkte und<br />

Dinge mit dem Internet zu vernetzen und die<br />

daraus resultierenden Vorteile zu nutzen. Wirtschaft<br />

und Arbeitswelt würden sich dadurch<br />

stark verändern und es sei entscheidend, die<br />

Menschen erfolgreich in diesen Prozess einzubinden.<br />

Auch vor der Kreditwirtschaft mache die Digitalisierung<br />

nicht halt. So entstünden durch das<br />

Internet neue Möglichkeiten für Finanzdienstleistungen,<br />

z.B. beim Aktienkauf oder im Zahlungsverkehr.<br />

Bei allen komplexen Bankgeschäften<br />

sei jedoch die fachkundige persönliche<br />

Beratung der Kunden unverzichtbar, betonte<br />

Müller: „Im Mittelpunkt steht die Vertrauensbeziehung<br />

zwischen Bank und Kunden. Diese<br />

gibt es per Internet und Smartphone nicht.<br />

Deshalb ist auch das Hausbankprinzip noch<br />

lange nicht tot.“ <br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 37


WIRTSCHAFT<br />

Architektur<br />

DÜSSELDORF<br />

STADT MIT DEN MEISTEN AUSGEZEICHNETEN<br />

IMMOBILIENPROJEKTEN –<br />

WELTWEIT<br />

Dreischeibenhaus<br />

gewinnt MIPIM Award<br />

von Maike Doege<br />

Foto: © Paul Esser<br />

Was für die Filmbranche der Oskar, sind für<br />

die Immobilienwelt die MIPIM Awards.<br />

Einmal im Jahr versammeln sich im Palais<br />

des Festivals in Cannes Immobilienexperten<br />

aus aller Welt, wenn die Auszeichnungen für<br />

die weltweit besten Gebäude in verschiedenen<br />

Kategorien verliehen werden.<br />

In diesem Jahr konnte das sanierte Dreischeibenhaus, ein Joint-Venture<br />

der Hamburger MOMENI Gruppe und der Düsseldorfer Black Horse Investments,<br />

die begehrte Trophäe an den Rhein holen. Bereits vier Mal<br />

ging die Auszeichnung nach Düsseldorf und somit ist sie die Stadt mit<br />

den meisten ausgezeichneten Immobilienprojekten weltweit. Im vergangenen<br />

Jahr gewann der Kö-Bogen von Daniel Libeskind, entwickelt von<br />

den „die developer“, 2001 das Sevens in der Kategorie „Shopping Center“<br />

und 1998 das Stadttor in der Kategorie „Büro“.<br />

Architekturstadt Düsseldorf<br />

„Ein großartiger Erfolg für die Investoren und Projektentwickler, aber<br />

auch für den Architekturstandort Düsseldorf “, gratuliert Oberbürgermeister<br />

Thomas Geisel. „Das belegt, wie hochwertig und vielseitig die<br />

Architektur in der Landeshauptstadt ist und dass die Immobilienbranche<br />

in Düsseldorf Projekte mit weltweiter Strahlkraft verwirklicht.“<br />

Entworfen wurde das Gebäude 1960 von den Düsseldorfer Architekten<br />

Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg vom Architekturbüros HPP.<br />

Fast 50 Jahre später bekam es eine Komplettsanierung ebenfalls unter der<br />

Regie des Architekturbüros. Auf 35.000 Quadratmeter befinden sich<br />

hochwertige Büroflächen auf 26 Geschossen, die vollständig an prominente<br />

Mieter wie A.T. Kearney, Allen & Overy, alltours oder Black Horse<br />

Investments vermietet sind. Highlights für die Mieter sind die repräsentative<br />

Vorfahrt, eine großzügige, zweigeschossige Lobby, die private Tiefgarage<br />

angeschlossen an den Stadttunnel sowie die spektakulären Dachterrassen<br />

mit Panoramablick über die City.<br />

Modernste Technik in denkmalgeschützter Fassade<br />

Angepasst an den heutigen Trend der Nachhaltigkeit erfolgte die Sanierung<br />

nach Green-Building-Kriterien und soll eine „LEED“-Zertifizierung<br />

in Gold-Standard erhalten. Das Zertifikat „Leadership in Energy and<br />

38 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


column<br />

Ausgezeichnet – das Dreischeibenhaus<br />

modernste Technik hinter<br />

denkmalgeschützter Fassade.<br />

Environmental Design“ gilt als weltweit erfolgreichstes<br />

Klassifizierungssystem für nachhaltige<br />

Gebäude. Um den Energiebedarf zu minimieren,<br />

wurde zum Beispiel in den Bürobereichen<br />

geschossweise eine zusätzliche Primärfassade<br />

von innen eingesetzt.<br />

Nicht nur von innen erhielt das Gebäude einige<br />

Neuerungen. Doch um das imposante Äußere<br />

des unter Denkmalschutz stehenden Dreischeibenhauses<br />

nicht zu verändern, blieb die<br />

äußere tragende Fassadenkonstruktion inklusive<br />

des Brüstungselements bestehen. Auch beim<br />

neuen Sonnenschutz im Fassadenzwischenraum<br />

wurde darauf geachtet, dass sowohl mit<br />

geöffneten bzw. geschlossenen Sonnenschutzlamellen<br />

das von Weitem bekannte Bild bestehen<br />

bleibt. Die gekanteten Edelstahlflächen der<br />

Stirnfassaden wurden gereinigt und strahlen<br />

den Besuchern im neuen Glanz entgegen.<br />

Foto: © Ralph Richter<br />

Foto: © MOMENI<br />

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WIRTSCHAFT<br />

Igedo Company<br />

CPM<br />

Fotos: © Igedo Düsseldorf/CPM<br />

C OLLECTION PREMIÈREN M OSCOW<br />

Positive Erfahrungen in schwierigen Zeiten<br />

Für die Igedo Company ist das Russlandgeschäft<br />

eines der Hauptgeschäftsfelder und<br />

daher ist eine Prognose im Hinblick auf den<br />

schwachen Rubelkurs, die unsichere politische<br />

Lage und eine sich wandelnde Messelandschaft<br />

nicht einfach. In <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> zieht Christian Kasch,<br />

Project Director der CPM, ein Resumée der<br />

letzten Veranstaltung:<br />

Mit der Teilnahme von 1.400 nen aus über 30 Ländern auf 50.000<br />

Kollektio-<br />

Quadratmetern haben die Mode-Profis<br />

die CPM als größte internationale<br />

Orderplattform in Osteuropa bestätigt.<br />

Vor 12 Jahren hat der Düsseldorfer<br />

Modemessenveranstalter, die Igedo<br />

Company, begonnen, diese Orderplattform<br />

aufzubauen. Mittlerweile hat die<br />

CPM Tradition, genießt einen sehr guten<br />

Ruf und ist eine konstante Größe im<br />

Terminkalender des osteuropäischen<br />

Fachhandels.<br />

„Wenn ich die derzeitige Situation einschätzen<br />

muss, spreche ich nicht gern von einer Krise.<br />

Das habe ich schon 2009 nicht getan, als der<br />

Markt wirtschaftlich komplett eingebrochen<br />

und wir die CPM um die Hälfte verkleinern<br />

mussten. Man trifft in Russland immer wieder<br />

auf schwierige oder andere Situationen. So war<br />

es dann auch bei der gerade zu Ende gegangenen<br />

24. CPM. Selbstverständlich sind wir mit<br />

gemischten Gefühlen nach Moskau geflogen,<br />

aber mit dem festen Vorsatz Präsenz zu zeigen.<br />

Die Situation für den Endverbraucher ist<br />

schwieriger geworden, er hat einfach nicht<br />

mehr so viel Geld zur Verfügung. Dennoch ist<br />

es in der russischen Kultur üblich Geld für<br />

Mode auszugeben.<br />

Derzeit investiert man sein Geld etwas<br />

selektiver und modischer<br />

Im Detail heißt das: Männer haben bereits<br />

eine Basic Winterjacke oder einen klassischen<br />

Anzug. Dieses wird mit einer ausgefallenen<br />

Winterjacke oder einem Hemd in einer Farbe,<br />

die man noch nicht hat, ergänzt, damit das<br />

Outfit wieder anders aussieht. Bei Frauen ist<br />

das etwas anders. Entweder wird ein Kleid in<br />

einer ganz anderen, neuen Farbe gekauft, oder<br />

es gibt, schöne, ausgefallene Accessoires, die<br />

ein ‚altes‘ Kleid neu aussehen lassen. Russische<br />

Einkäufer sagen oftmals „in der Krise<br />

trägt man Farbe“.<br />

Der Messeauftritt unserer Aussteller bedeutet<br />

Präsenz zu zeigen, einen Markt auszutesten,<br />

ein Image zu transportieren, neue Kontakte zu<br />

knüpfen, Gespräche zu führen. Jeder misst<br />

seinen Messeerfolg anders. Wir als Messeveranstalter<br />

tragen dazu bei, diese Wünsche zu<br />

erfüllen. Mit einer Besucherzahl von 16.100<br />

waren wir sehr zufrieden und das waren auch<br />

die verschiedenen Ausstellergruppen in unterschiedlicher<br />

Weise. Da die osteuropäischen<br />

Einkäufer größtenteils weniger Geld zum Ordern<br />

zur Verfügung hatten, setzen sie dieses<br />

sehr selektiv und unterschiedlich ein. Die russischen<br />

Aussteller hatten zum Beispiel im<br />

Hinblick auf den Rubelkurs kein Probleme<br />

mit dem Zahlungsverkehr, die hoch modischen,<br />

teuren Kollektionen italienischer und<br />

französischer Anbieter wurden verstärkt geordert<br />

aber auch die Vertreter des günstigeren<br />

Segments verzeichneten volle Orderbücher.<br />

Vielen Aussteller geht es auch darum, gute<br />

neue Kontakte zu machen oder alte Kunden<br />

zu treffen. Den Messeerfolg kann man nicht<br />

nur nach einem vollen Orderblock bewerten.<br />

Auf jeder Messe geht es um viel mehr.“<br />

Und so stellt sich die Igedo Company in<br />

Moskau dieser Herausforderung, aller widrigen<br />

Umstände zum Trotz, jeden Februar und<br />

September wieder neu und das immer noch<br />

mit Erfolg!<br />

40 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


wo der luxus zuhause ist<br />

Nicht nur die einzigartige Lage direkt am Anfang der wunderschönen Königsallee, auch das exklusive Ambiente und der herzliche Service machen Ihren<br />

Besuch im Steigenberger Parkhotel zu einem besonderen Erlebnis. Es erwarten Sie elegante Zimmer und Suiten, repräsentative Veranstaltungsräume<br />

sowie kulinarische Vielfalt im Steigenberger Eck mit herrlicher Terrasse und im Fine-Dining-Restaurant Artiste, welche einen einzigartigen Blick auf den<br />

Hofgarten und den Kö-Bogen bieten.<br />

Die prominente Lage des Hotels ist zudem der ideale Ausgangspunkt für Shoppingtouren und Besuche in die fußläufigen Museen und Galerien.<br />

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KULTUR<br />

Mythos „Marilyn Monroe“<br />

STILIKONE<br />

Fotos: http:www.landesmuseum.li/medieninfo © Ted Stampfer<br />

ODER<br />

TAFFE<br />

GESCHÄFTSFRAU?<br />

Die Ausstellung fokussiert sich dabei auf die<br />

starke Seite dieser Ausnahmeerscheinung, die<br />

selbst 53 Jahre nach ihrem Tod im Jahr 1962<br />

nichts von ihrer Faszination verloren hat und<br />

deren Einfluss in der Gesellschaft und Frauenbewegung<br />

bis heute spürbar ist.<br />

Eintauchen in Marilyns Welt<br />

Einzigartig konzipiert und erstmals weltweit in<br />

dieser Konstellation zu sehen, ermöglicht das<br />

Landesmuseum Liechtenstein damit seinen<br />

Ausstellungsbesuchern, in Marilyns Welt einzutauchen.<br />

Die Besucher durchwandern chronologisch<br />

die wichtigsten Entwicklungsstufen<br />

und Lebensabschnitte, und sie begegnen besonderen<br />

Exponaten, die nicht nur Zeugnis<br />

über Leben und Wirken dieser außergewöhnlichen<br />

Frau ablegen, sondern auch die emanzipierte<br />

Seite unterstreichen. Hierzu zählen<br />

hochwertige Kleidungsstücke, Accessoires,<br />

Pflege- und Stylingprodukte, Privat- und Filmdokumente<br />

sowie Filmrequisiten und umfangreiches<br />

Foto- und Bildmaterial, präsentiert<br />

mittels elektronischer Medien.<br />

Sie ist die am meisten fotografierte Frau des 20. Jahrhunderts<br />

– Schauspielerin, Sängerin und Stilikone Marilyn Monroe.<br />

Oft wird sie von den Medien auf ihre optischen Reize reduziert,<br />

aber hinter dieser Stilikone steckt eine starke, kluge und<br />

ehrgeizige Geschäftsfrau. Als Beispiel für die Emanzipation<br />

der Frau in den 1950er Jahren findet ihr zu Ehren noch bis<br />

zum 1. November 2015 eine Sonderausstellung im Liechtensteinischen<br />

Landesmuseum, Vaduz statt.<br />

42 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


Über 400 ausgewählte Einzelstücke aus der Privatsammlung Ted Stampfer<br />

werden gezeigt, der weltweit größten Sammlung von originalen Marilyn<br />

Monroe Memorabilien. Die meisten Stücke stammen dabei aus dem ursprünglichen<br />

Nachlass, der nach Marilyn Monroes Tod im August 1962<br />

eingelagert und erst ab dem Jahr 1999 durch die Auktionshäuser Christie’s<br />

und Julien’s in großen Teilen zur Versteigerung kamen. Ergänzt wird die<br />

Ausstellung um weitere Leihgaben internationaler Sammler.<br />

Das wahre Gesicht hinter der Hollywood-Ikone<br />

Die Ausstellung ist jedoch nicht nur darauf ausgerichtet, persönliche Gegenstände<br />

einer verstorbenen Schauspielerin zu präsentieren. Vielmehr<br />

konzentriert sie sich auf die eher unbekannte Privatperson – das wahre<br />

Gesicht hinter der Hollywood-Ikone. Damit gewährt sie einen intimen<br />

Blick auf die reale Person hinter der Kunstfigur Marilyn Monroe. Anhand<br />

von Beispielen lernen die Besucher eine ehrgeizige Frau der 1940er und<br />

1950er Jahre kennen, die trotz der vorherrschenden Rollenverteilung<br />

ihrer Zeit, die eigenen gesetzten Ziele schrittweise und mit großem<br />

Selbstvertrauen erreichte.<br />

Die starke Seite einer Frau in der Männerwelt der 50er Jahre<br />

Darüber hinaus hebt die Ausstellung auch die öffentliche Person hervor<br />

und berichtet von der starken Seite einer Frau, die sich in einer Männerwelt<br />

der 1950er Jahre behauptet hatte. Es werden Charaktereigenschaften<br />

und selbstbewusste Verhaltensweisen aufgezeigt, die am Höhepunkt von<br />

Monroes Karriere darin mündeten, sich gegen die von Männern dominierte<br />

Filmbranche aufzulehnen. Dieses mutige Verhalten brachte ihr schrittweise<br />

nicht nur bessere Vertragsbedingungen und diverse Mitspracherechte<br />

ein, sondern führte auch zur Gründung ihrer eigenen Filmproduktionsgesellschaft<br />

und damit zu mehr Unabhängigkeit. Die Ausstellung<br />

zeigt hierzu Originalkostüme, Filmrequisiten und bedeutende Dokumente<br />

zu den Filmen, die von Marilyn selbst produziert wurden.<br />

Eine der bedeutendsten kulturhistorischen Personen des 20. Jahrhunderts<br />

Neben dem Interesse an ihrer eigenen Karriere und ihrem persönlichen<br />

Vorankommen engagierte sich Marilyn Monroe auch für Benachteiligte<br />

und Minderheiten. So setzte sie sich etwa aktiv für Ella Fitzgerald ein, der<br />

berühmten, afroamerikanischen Jazz-Sängerin, um für sie Engagements<br />

in einem angesagten Nachtclub zu erwirken, der nur weißen Künstlern<br />

vorbehalten war. Ella Fitzgerald berichtete später, dass Marilyns Einfluss<br />

und aktives Einwirken entscheidend an ihrem internationalen Erfolg als<br />

Sängerin beteiligt waren.<br />

Die Ausstellung bietet mit all ihren Facetten nicht nur einen umfassenden<br />

Blick auf den willensstarken Charakter einer Frau, die sowohl innerlich<br />

wie äußerlich ihrer Zeit voraus war. Sondern sie lässt den Besucher auch<br />

erkennen, dass Marilyn Monroe durch ihr Verhalten auf unterschiedliche<br />

Weise einen prägenden Einfluss auf die Emanzipation der Frau ausübte,<br />

was sie zu einer der bedeutendsten kulturhistorischen Personen des<br />

20. Jahrhunderts macht.<br />

Ted Stampfer<br />

Ted Stampfer ist ein deutscher Kunstsammler, Experte, Leihgeber und Kurator von<br />

originalen Memorabilien und persönlichen materiellen Hinterlassenschaften der<br />

amerikanischen Schauspiellegende Marilyn Monroe. Er besitzt derzeit die weltweit<br />

größte Sammlung ihrer Art.<br />

Bereits im Alter von zehn Jahren entwickelte Ted Stampfer ein Interesse an der<br />

Hollywood-Ikone Monroe. Anfänglich mehr auf ihre Filmkarriere fokussiert,<br />

konzentriert er sich seit Anfang der 1990er Jahre auf die Privatperson, den Mythos<br />

sowie ihren Lebensabschnitt in New York.<br />

Ted Stampfer studierte Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing und Kommunikation/Präsentation.<br />

Viele Jahre arbeitete er in verschiedenen Branchen internationaler<br />

Unternehmen, unter anderem in leitenden Funktionen des Finanz- und<br />

Rechnungswesens und Controllings. Seit 2009 ermöglicht er mit seiner Privatsammlung<br />

und kurativen Unterstützung die Realisierung von Ausstellungen.<br />

Marilyn Monroe<br />

Norma Jeane Mortenson alias Marilyn Monroe wurde am 1. Juni 1926 in<br />

Los Angeles geboren. Mit Beginn ihrer Pubertät entdeckte sie erstmals ihre<br />

Ausstrahlung und Wirkung auf ihre Umwelt. Ende 1944 wurde sie als<br />

Modell entdeckt und stellte damit die Weichen ihrer Modell- und<br />

Schauspielkarriere. Ihr gelang der Schritt in die Filmbranche und sie<br />

nahm den Künstlernamen Marilyn Monroe an. Mit den Komödien<br />

„Blondinen bevorzugt“ und „Wie angelt man sich einen Millionär“<br />

erreichte sie 1953 ihren internationalen Durchbruch.<br />

Am Zenit ihrer Filmkarriere lehnte sie sich gegen die von Männern<br />

dominierte Filmbranche in Hollywood auf. Ende 1954 gründete sie<br />

gemeinsam mit dem Fotografen Milton Greene ihre eigene Filmproduktionsgesellschaft<br />

in New York. Für ihre Leistungen in den Filmen „Bus Stop“<br />

und „Der Prinz und die Tänzerin“ erhielt sie internationale Filmauszeichnungen<br />

und eine Golden Globe-Nominierung.<br />

In der Nacht vom 4. auf den 5. August 1962 starb sie an einer Überdosis<br />

unterschiedlicher Medikamente. Die Todesumstände sind bis heute nicht<br />

zweifelsfrei geklärt. Sie wurde 36 Jahre alt.


KULTUR<br />

Fotografie<br />

Der Wirtschaftsclub Düsseldorf präsentiert<br />

MANHATTAN<br />

PICTURE<br />

WORLD<br />

S<br />

von Thomas Wrede<br />

Foto: © <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />

Dr. Antonia Lehmann-Tolkmitt<br />

und Thomas Wrede (v. li.)<br />

Was steht hinter der Idee der MANHATTAN PICTURE WORLDS? Dazu muss<br />

man das Gesamtwerk von Thomas Wrede in den Blick nehmen: Ein Thema,<br />

das sich wie ein roter Faden durch sein Werk zieht, ist der fast unmerkliche<br />

Wahrnehmungsbruch beim Betrachter, ein Spiel mit Perspektive,<br />

Größenverhältnissen und Realitätsebenen. Ein Schlüsselwerk aus seiner<br />

früheren Reihe der sogenannten Domestic Landscapes zeigt ein bürgerliches<br />

Wohnzimmer umgeben von einer Fototapete, die die nächtliche<br />

Skyline von Manhattan zeigt. Das Bild (s. Abb) verbindet auf skurrilste<br />

Weise Privatheit und öffentlichen Raum, Rückzugs- und Sehnsuchtsort<br />

– zwei völlig ambivalente Orte sind darin zu einem Bild verschmolzen.<br />

Eine Einführung von Dr. Antonia Lehmann-Tolkmitt, Beck & Eggeling<br />

Seit knapp 10 Jahren arbeitet Beck & Eggeling bereits mit Thomas Wrede<br />

zusammen. Er ist einer von nur drei Fotografen, die die Galerie vertritt<br />

– Grund dafür ist sein ganz individueller und unverwechselbarer künstlerischer<br />

Ausdruck. Es ist eine Herausforderung und Freude, dass wir<br />

dieses Mal in einem eher außergewöhnlichen Kontext, den weitläufigen<br />

und erstklassig gelegenen Räumlichkeiten des Wirtschaftsclubs ausstellen<br />

können. Wredes bunte kosmopolitische Werkserie aus New York<br />

spiegelt den Puls der Metropole wieder und bringt frische Impulse in die<br />

gediegenen Räume.<br />

Thomas Wrede (Jahrgang 1963) ist ein Meister in seinem Metier. Er<br />

absolvierte sein Studium der Bildenden Kunst an den Akademien in<br />

Münster und Berlin und war jahrelang Lehrbeauftragter für Fotografie<br />

an der Kunstakademie Münster. Schon früh bekam er Kunst- und Fotopreise<br />

(u.a. dem Karl-Hofer-Preis der Hochschule der Künste Berlin,<br />

DG-Bank-Fotopreis). Seine Arbeiten fanden in etlichen Galerie- und<br />

Museumsausstellungen internationale Beachtung (darunter im Wallraff<br />

Richartz Museum Köln, der Kunsthalle Bielefeld; Goethe Instituten London<br />

und Helsinki oder auch der Paris Photo, der weltweit wichtigsten Messe<br />

für künstlerische Fotografie). In vielen bedeutenden öffentlichen und<br />

Privatsammlungen sind seine Arbeiten vertreten, darunter der Sammlung<br />

der Bundesrepublik Deutschland, der Sammlung des Landesmuseums<br />

Münster, der UBS Zürich oder der West Collection in Philadelphia.<br />

Nordseemöwe vor Manhattan aus der Serie „Domestic Landscapes“ (2001)<br />

Foto: © Thomas Wrede<br />

44 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


Foto: © Beck & Eggeling<br />

Manhattan, 2002, C-Print auf Diasec, 95 x 95 cm<br />

Von hier aus ist eine Weiterentwicklung zu<br />

den MANHATTAN PICTURE WORLDS gut erkennbar:<br />

Über einen Zeitraum von fünf Jahren hinweg<br />

reiste Thomas Wrede etliche Male nach<br />

New York und fotografierte die großen Plakatwände<br />

in Manhattan, die für ihn nicht bloß<br />

Werbung, sondern signifikante Architekturelemente<br />

der Stadt bilden. Die von der Werbung<br />

vermittelten Ideale setzt er in Kontrast zum Realismus<br />

der Straße, in dem er die Menschen<br />

und die Atmosphäre des New Yorker Alltags<br />

mit seiner Kamera einfängt. Es entsteht eine<br />

Real-Collage, in der sich die unterschiedlichen<br />

Ebenen der Realität zu einem spannungsreichen<br />

Bild komplettieren, das nur mit einer Fotografie<br />

erzeugt werden kann. Die Stadt wird<br />

zur Bühne und Kulisse – die auf übergroße<br />

Formate aufgeblasene Werbeillusion verschmilzt<br />

auf wunderbare Weise mit der Straßenrealität<br />

New Yorks.<br />

Wrede fotografiert analog. Es geht ihm nicht<br />

um digitale, am Rechner gebaute, Bilder. Um<br />

solche Tiefenschärfe im Großformat zu erreichen,<br />

benötigt er eine besonders kleine Blende,<br />

die außergewöhnlich lange Belichtungszeiten<br />

beansprucht. Er wartet dann – oft stundenlang –<br />

mit Kamera und Objektiv auf den „magic moment“,<br />

um dann ein Motiv zu komponieren.<br />

Das Foto Bowery Bar (s. Abb) aufgenommen in<br />

der berühmten Bowery Street in Manhattan, ist<br />

eine überaus vielschichtige Komposition. Sie<br />

beinhaltet ein kunsthistorisches Zitat, nämlich<br />

das Bild der „standard station“, einer der<br />

berühmten Tankstellen des amerikanischen<br />

Malers und Photographen Ed Ruscha, das – zumindest<br />

in den USA – als Bildikone gilt. Seine<br />

Tankstelle ist überdimensional auf die Wand<br />

gemalt und wahrnehmbar als Bild im Bild. Die<br />

früher rechts unten ansässige echte Tankstelle<br />

ist inzwischen ersetzt durch die lebhafte Bowery<br />

Bar. Die Abendstimmung taucht die Szenerie<br />

in wiederkehrende Blau- und Rottöne. Der<br />

Künstler passt den Moment ab, so dass die<br />

Scheinwerfer des vorbeifahrenden Autos eine<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 45


KULTUR<br />

Fotografie<br />

Foto: © Beck & Eggeling<br />

Bowery Bar, 2006,<br />

C-Print auf Diasec,<br />

150 x 200 cm<br />

rote Achse in der architektonischen Komposition bildet. Am rechten oberen<br />

Rand schimmern die Fenster der Wohnungen und deuten Einblicke an<br />

ins Innere der amerikanischen Gesellschaft. Wrede vereint die unterschiedlichen<br />

Ebenen mit ästhetischer Kraft, dass sie auf den ersten Blick<br />

regelrecht miteinander verzahnt scheinen und den Betrachter in einen<br />

Strudel aus Farben und Bildern ziehen.<br />

Die gemalte Werbung von DKNY in der Fotografie Manhattan, war bis<br />

vor einiger Zeit direkt am Broadway zu bewundern und den New Yorkern<br />

fester Bestandteil des Stadtbildes geworden (s. Abb). Der Gemüsehändler,<br />

der darunter seinen festen Platz gefunden hat, findet im unteren Grün des<br />

Gemäldes perfekte Einbettung. Es wird deutlich, dass das direkte Nebeneinander<br />

von Plakat bzw. hier gemalter Wand und Realität nicht nur im<br />

Bild durchaus intelligent miteinander verbunden ist, sondern manchmal<br />

zu ironischen Brüchen oder Witz führt. Through the fence weicht nur<br />

ein kleines bisschen ab vom Prinzip der Billboard-Serie. Der Betrachter<br />

schaut hier ausnahmsweise von Queens aus auf Manhattan allerdings<br />

nicht auf ein Plakat, sondern fast unmerklich von hinten durch eine<br />

Pepsi Cola-Werbung hindurch. Kommerz hat unsere Lebenswelt in den<br />

Großstädten längst durchdrungen, obgleich wir dies allenfalls unterbewusst<br />

wahrnehmen.<br />

Abschließend soll die in der Fotografie-Szene bereits sehr bekannte Serie<br />

von Thomas Wrede der Real Landscapes zumindest erwähnt werden –<br />

Beispiele wurden bereits in der ersten Ausstellung im Wirtschaftsclub<br />

präsentiert, wie die Fotografie der Achterbahnruine „Wilde Maus“ en<br />

miniature (also tatsächlich in Modelleisenbahnformat) als Kulisse fotografiert<br />

am Strand der Nordseeinsel Amrum. Die minimale Welt ist vom<br />

Künstler regelrecht „gebaut“. Dann wartet Wrede auch hier auf den<br />

Moment in der Natur, da Licht und Wind und äußere Gegebenheiten<br />

exakt so sind, dass das vorgestellte Bild als weite Landschaft erscheint.<br />

Auch hier geht es um die Inszenierung von Realität, eine Verschiebung<br />

von Größenverhältnissen, um den fast unmerklichen Wahrnehmungsbruch,<br />

der allen Bildserien zu Eigen ist, weil sie allesamt die Konstrukte<br />

des Realen unterlaufen. Dies ist das wiederkehrende, spannende Thema<br />

im Werk von Thomas Wrede.<br />

46 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


KULTUR<br />

Leseabend<br />

Foto: © <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />

ROLF KEUSSEN<br />

BUCHHÄNDLER AUS LEIDENSCHAFT<br />

…und Jury-Mitglied<br />

beim Deutschen Buchpreis<br />

Gina Gerhartz und Rolf Keussen (beide Mayersche Buchhandlung)<br />

beim Leseabend im Düsseldorfer Wirtschaftsclub.<br />

Pünktlich zum Start der Frankfurter Buchmesse<br />

am 12. Oktober wird der beste deutschsprachige<br />

Roman ausgezeichnet. Der Deutsche Buchpreis<br />

wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels<br />

verliehen. Eine unabhängige Jury kürt den<br />

besten Roman. In diesem Jahr ist Rolf Keussen<br />

von der Mayerschen Buchhandlung in Düsseldorf<br />

mit dabei. Im Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />

veranstaltet er regelmäßig in der Vorweihnachtszeit<br />

den beliebten Leseabend mit Buchempfehlungen<br />

aus verschiedenen Sparten.<br />

Dr. Eike Birck im <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>-Interview mit Rolf Keussen<br />

Herr Keussen, wie kam es zu Ihrer Jurytätigkeit?<br />

Da man in die Jury gewählt wird, sich also nicht darum bewirbt, kann ich<br />

die Frage nicht hundertprozentig beantworten. Jedes Jahr werden in der<br />

Buchbranche Vorschläge eingeholt. Auf der letzten Frankfurter Buchmesse<br />

hatte mich der Vorstand des Börsenvereins angesprochen, ob ich dazu<br />

bereit wäre. Im November bekam ich Post, ob ich die Wahl annehme.<br />

Eine Auszeichnung, über die sich freuen?<br />

Das ist ein schönes Kompliment für meine Arbeit der letzten 40 Jahre.<br />

Aber man sollte das nicht überbewerten, ich bin schon so lange dabei und<br />

viele Menschen aus der Verlagsbranche kennen mich durch die Messen<br />

und den Einkauf.<br />

Wie viele Bücher werden von der Jury geprüft?<br />

Ehrlich gesagt hatte ich nicht mit so vielen Titeln gerechnet. Zwei große<br />

Pakete aus Frankfurt habe ich schon bekommen. Insgesamt werden es<br />

sicherlich 170 Romane sein, wahrscheinlich kommen noch ein paar hinzu.<br />

Jeder Verlag darf zwei Titel einreichen. Im Moment bin ich dabei,<br />

meine Diele dafür frei zu räumen und eine Systematik zu entwickeln. Ich<br />

mache mir während des Lesens Notizen zum Inhalt, wie die Charaktere<br />

gezeichnet sind, zum Stil und skizziere den Gesamteindruck. Sonst weiß<br />

ich bei Buch 98 nicht mehr, was bei Buch 15 passiert ist.<br />

Werden Sie alle Bücher komplett lesen?<br />

Nein, das ist gar nicht zu schaffen. Bei einigen Romanen ist es nach zehn<br />

bis 30 Seiten klar, dass ich nicht weiterlesen muss. Zwar muss sich ein<br />

Buch entwickeln dürfen, aber wenn das erst auf Seite 320 geschieht, ist es<br />

einfach zu spät. Dazu notiere ich mir ein paar Sätze, warum ich das Buch<br />

nicht in Betracht ziehe. Wir haben drei Kategorien: ja, nein und diskussionswürdig.<br />

Auch auf die sogenannten kleineren Verlage richte ich mein<br />

Augenmerk. Da kann auch eine Perle dabei sein. Zwei Mal konnte der<br />

kleine, aber feine Verlag Jung und Jung aus Österreich den Preisträger<br />

stellen. Bei den größeren Häusern kann man eine gewisse Qualität fast<br />

voraussetzen.<br />

Wie sieht das Prozedere aus?<br />

Die Jury kommt insgesamt vier Mal in Frankfurt zusammen. Erst bei der<br />

letzten Zusammenkunft legen wir uns auf einen Sieger fest. Ich bemühe<br />

mich, sehr sorgsam mit dieser Verantwortung, die ich dem Lesepublikum<br />

gegenüber habe, umzugehen. Für den Buchhandel ist der Preis auch ein<br />

Marketinginstrument, denn der Träger des Deutschen Buchpreises landet<br />

automatisch auf der Bestsellerliste.<br />

Was macht für Sie ein gutes Buch aus?<br />

Mich muss das Thema interessieren und der Roman muss mich schnell in<br />

den Bann ziehen. Gern lese ich Geschichten aus der jüngeren Vergangenheit,<br />

das betrifft etwa die 1920er Jahre bis zur Wende. Auch die Form muss<br />

entsprechend sein. Die Sprache ist mir wichtig. Ich schätze gutes Deutsch.<br />

Ob ein Buch gut ist oder nicht, ist eine rein subjektive Entscheidung. Ein<br />

Roman kann stilistisch gut sein, aber wenn mich das Thema nicht interessiert,<br />

fesselt er mich nicht. Das heißt aber nicht, dass dies per se ein<br />

schlechtes Buch ist.<br />

Jenseits Ihrer Jurytätigkeit: Welches Buch können Sie empfehlen?<br />

Es gibt jedes Jahr Bücher, die bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen,<br />

wie z. B. „Weinhebers Koffer“ von Michel Bergmann. Ein Berliner<br />

Journalist ersteht bei einem Trödler einen alten Koffer, in dem sich die<br />

Visitenkarte des Vorbesitzers befindet. Es stellt sich heraus, dass es sich<br />

um einen jüdischen Schriftsteller handelt. Der Roman umfasst zwei<br />

Zeitebenen, einmal die heutige und die Ende der 1930er und 1940er Jahre.<br />

Die Geschichte hat mich gefesselt.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Rolf Keussen<br />

wurde 1947 in Mönchengladbach-Rheydt geboren, studierte<br />

Rechtswissenschaften in Tübingen, Lausanne, Kiel und Münster.<br />

Nach seiner Lehre 1975 bei der Buchhandlung Boltze in<br />

Mönchengladbach arbeitete er dort mit dem Schwerpunkt<br />

Belletristik bis zur Schließung. Im März 1999 wechselte Rolf Keussen zur<br />

Droste Buchhandlung in Düsseldorf als Abteilungsleiter Belletristik. Nach der<br />

Übernahme der Droste Buchhandlung durch die Mayersche Buchhandlung<br />

2008 blieb er dort in gleicher Funktion tätig.


KULTUR<br />

Termine<br />

Foto: © Italienische Zentrale<br />

für Tourismus ENIT<br />

Foto: © Hans Jörg Michel<br />

POMPEJI<br />

Pompejifestival<br />

Die Opernsaison 2015 startet mit der Aufführung „Die letzten Tage von<br />

Pompeji“. Zum zweiten Mal findet das Opernfestival im außergewöhnlichen<br />

Rahmen des antiken Theaters von Pompeji statt, wo das Publikum<br />

Musik und Ballett unter freiem Himmel in einer archäologischen Ausgrabungsstätte<br />

erleben kann.<br />

Am 4. August beginnt dann das eigentliche Festival in den antiken Ruinen<br />

mit vier Opern der drei berühmtesten Komponisten Italiens: Tosca,<br />

La Traviata, Nabucco und Der Barbier von Sevilla.<br />

Theaters of Pompeji<br />

27.05., 28.05. und 29.05.2015<br />

www.pompeifestival.com<br />

DÜSSELDORF<br />

Premiere: Der feurige Engel<br />

Die Oper des russischen Komponisten Sergej Prokofjew (1891–1953) ist<br />

nichts für schwache Nerven. Sie erzählt eine Schauergeschichte über<br />

eine Frau, die mit teuflischer Besessenheit einen Engel liebt. Der Ritter<br />

Ruprecht gerät in den Bann dieser von Dämonen heimgesuchten Renata<br />

und begibt sich mit ihr auf eine abenteuerliche Suche nach ihrem feurigen<br />

Engel. Regisseur Immo Karaman, der mit seinem Zemlinskys Operneinakter<br />

„Der Zwerg“ an der Deutschen Oper am Rhein große Psychologisierungskunst<br />

bewiesen hat, findet in Prokofjews Oper erneut einen<br />

Stoff, um tief in extreme menschliche Seelenzustände einzudringen.<br />

Opernhaus Düsseldorf<br />

Premiere: 13.06.2015<br />

www.operamrhein.de<br />

BERLIN<br />

Zero-Ausstellung<br />

Foto: © ZERO<br />

Foto: © David von Becker<br />

LONDON<br />

What is Luxury?<br />

Foto: © V&A museum / Estate of Helmut Newton /<br />

Maconochie Photography<br />

Die Idee eines absoluten Neubeginns der Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

fand viele begeisterte Anhänger. Über 50 Jahre nach Gründung der<br />

Zero-Bewegung widmet sich die Ausstellung sowohl den ersten Gründungskünstlern<br />

Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker als auch<br />

den in Vergessenheit geratenen Künstlern wie Hermann Goepfert, Oskar<br />

Holweck oder Hans Salentin.<br />

Zum ersten Mal werden Hauptwerke der internationalen Bewegung<br />

von 1957 bis 1967 zusammen gezeigt. Gleichzeitig präsentiert die Zero<br />

Foundation in Berlin mit rund 200 Werken die bisher umfassendste<br />

Ausstellung.<br />

Martin-Gropius-Bau Berlin<br />

Bis 08.06.2015<br />

www.berlinerfestspiele.de<br />

Die Ausstellung „What is Luxury?“ versucht hinter den Luxus von heute<br />

zu blicken. Wie wird Luxus hergestellt im physischen und konzeptionellen<br />

Sinne? Außerordentliche Handwerkskunst, Couture-Kleider von der<br />

Designerin Iris van Herpen und erlesene Beispiele der Haute Horlogerie<br />

vom britischen Uhrmacher George Daniels werden gezeigt neben<br />

unerwarteten Projekten, die den kulturellen Wert von Materialien wie<br />

Gold, Diamanten und Kunststoff erkunden. Die Zukunft des Luxus wird<br />

untersucht, Fragen über die Rolle, die Zeit, Raum, Privatsphäre, Wohlbefinden,<br />

soziale Integration und den Zugang zu Ressourcen und Fähigkeiten<br />

kann bei der Bestimmung unserer Entscheidungen und Bestrebungen<br />

spielen eine wichtige Rolle.<br />

Victoria and Albert Museum<br />

Bis 27.09.2015<br />

www.vam.ac.uk<br />

48 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


column<br />

OBERSCHLEISHEIM<br />

Barock & Fire<br />

Foto: © Kulturgipfel GmbH<br />

DIVERSE ORTE A. D. RUHR<br />

Ruhrtriennale<br />

Foto: © Stephan Glagla<br />

Die 4. Münchner Open Air Sommer starten mit dem Konzert „Barock &<br />

Fire“. Das Konzept, festliche Barockmusik mit funkelndem Feuerwerk zu<br />

kombinieren, lockte in den vergangenen Jahren viele Konzertbesucher in<br />

den Schlosspark. Das neue musikalische Programm umfasst erstmals<br />

neben Händels berühmter „Feuerwerksmusik“ auch Arien und Duette<br />

aus Verdi-Opern. Auch dieses Jahr besteht die Möglichkeit, ein VIP-Ticket<br />

zu buchen. Neben Plätzen der besten Kategorie besteht ein Zugang<br />

zum VIP-Bereich. Außerdem dürfen sich die VIP-Besucher über ein<br />

Meet & Greet mit den Künstlern und eine Konzerteinführung freuen.<br />

Schlosspark Schleißheim, Oberschleißheim<br />

25.07.2015, 20:00 Uhr<br />

www.kulturgipfel.de<br />

Das Festival der Künste wartet in Bochum, Dinslaken, Duisburg, Essen,<br />

Gladbach, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen mit zahlreichen Höhepunkten<br />

auf. Im ersten Jahr unter der künstlerischen Leitung des Theatermachers<br />

Johan Simons bringt die Ruhrtriennale vom 14. August bis<br />

26. September zahlreiche internationale Künstler in die Metropole Ruhr.<br />

Rund 40 Produktionen, davon 33 Eigen- und Koproduktionen, 17 Weltpremieren,<br />

Neuproduktionen, Deutschlandpremieren und Installationen<br />

sowie viele Konzerte verwandeln Industriehallen der Region in außergewöhnliche<br />

Spielorte für Musiktheater, Schauspiel, Tanz und Installation.<br />

Metropole Ruhr<br />

14.08. – 26.09.2015<br />

www.ruhrtriennale.de<br />

Foto: © Bregenzer Festspiele / Anja Köhler /<br />

moodley<br />

Foto: © Matthias Horn<br />

BREGENZ<br />

Bregenzer Festspiele 2015<br />

Bei den 70. Bregenzer Festspielen stehen insgesamt knapp 80 Veranstaltungen<br />

auf dem Programm. Eröffnet wird die Spielzeit unter der neuen<br />

Intendantin Elisabeth Sobotka mit der Oper Turandot von Giacomo Puccini<br />

als Spiel auf dem See. Als Oper im Festspielhaus wird Hoffmanns Erzählungen<br />

von Jaques Offenbach gezeigt.<br />

Ein wesentliches Kennzeichen der diesjährigen Saison ist die Verknüpfung<br />

verschiedener künstlerischer Formate. So präsentiert das Festival einerseits<br />

verschiedene Werke derselben Komponisten an unterschiedlichen<br />

Spielorten und andererseits dieselben Künstler in verschiedenen Programmreihen.<br />

Seebühne, Festspielhaus Bregenz<br />

22.07. – 23.08.2015<br />

www.bregenzerfestspiele.com<br />

DÜSSELDORF<br />

Wallenstein<br />

„Wallenstein“ vom Deutschen Nationaltheater Weimar mit Dominique<br />

Horwitz in der Hauptrolle ist ein Politthriller und der Versuch, vor dem<br />

historischen Hintergrund der Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges die<br />

von der Revolution in Frankreich erschütterte Gegenwart auf die Bühne<br />

zu wuchten.<br />

Heute, mehr als 215 Jahre nach der Uraufführung dieser Tragödie zwischen<br />

1798 und 1799 im Hoftheater zu Weimar unter der Leitung von<br />

Johann Wolfgang Goethe, muss sich Europa ein weiteres Mal in seiner Geschichte<br />

befragen lassen: Quo vadis? Aber wer verkörpert dieses Europa?<br />

Wer macht seine Geschichte?<br />

Großes Haus/Düsseldorfer Schauspielhaus<br />

Premiere: 02.06.2015<br />

www.duesseldorfer-schauspielhaus.de<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 49


REISE<br />

Posthotel Achenkirch<br />

ALLES EINE FRAGE<br />

des Stils<br />

von Dieter Knaut<br />

Foto: © <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />

Traditionsbewusste Gastlichkeit – das Posthotel<br />

in Achenkirch<br />

Der englische Essayist William Hazlitt (1778 – 1830) brachte<br />

es einst treffend auf den Punkt: „Stil ist der äußere Ausdruck<br />

einer inneren Harmonie der Seele“. Der besondere „Wohlfühlstil“<br />

in Reiter’s Posthotel spiegelt diese Harmonie wider.<br />

Fotos: © posthotel.at<br />

Wir haben uns für <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> mit Karl C. Reiter,<br />

der 2004 die Leitung des Posthotels übernahm,<br />

im Haupthaus des 36.000 m² großen Hotelareals<br />

am Tiroler Achensee verabredet. Einem<br />

Mann voller Ideen, der es versteht, innovative<br />

Konzepte umzusetzen ohne dabei die traditionsbewusste<br />

Gastlichkeit des 5-Sterne-Hauses zu<br />

vernachlässigen.<br />

Eben ein Haus mit Charakter<br />

Karl C. Reiter erzählt uns, dass man im Posthotel<br />

den stylischen „Lounge-Stil der kantigen<br />

Kargheit, welcher aktuell die Hotellerie dominiert“<br />

nicht mitmacht – sondern sich hier mit<br />

Charme und sicherem Geschmack seinem Stil<br />

treu bleibe. Stimmt. Bei einer gemeinsamen<br />

Hotelführung können wir uns davon überzeugen,<br />

dass hier im wahrsten Sinn des Wortes ein<br />

Stück Heimat geschaffen wurde, was von den<br />

Gästen, viele davon Stammgäste, so geschätzt<br />

wird. Eben ein Haus mit Charakter. So fallen<br />

beispielsweise in der Hotelhalle die hellen und<br />

warmen Farben auf. Bilder, Spiegel, Pflanzen<br />

und Kerzen verbreiten dabei eine angenehme<br />

Behaglichkeit. „Hier hat die Seele Raum zum<br />

Atmen“, sagt uns ein Gast, der gerade Fische in<br />

einem großen Aquarium bestaunt.<br />

In den Suiten und Zimmern fällt auf, dass jeder<br />

Raum seinen eigenen besonderen Charakter hat<br />

wofür ausgesuchte Einzelstücke wie zum Beispiel<br />

alte Stiche oder bemalte Bauernschränke<br />

sorgen. Angenehm, die warme Farbskala, die<br />

von gebrochenem Weiß bis zu sanften Erdtönen<br />

reicht und einen schönen Kontrast zu<br />

den gemaserten Holzoberflächen bildet.<br />

Dass in Reiter’s Posthotel, das vom britischen<br />

Lifestyle-Magazin „Tattler“ im Jahre 2008 zu<br />

einem der 100 besten Spa-Hotels der Welt<br />

gekürt wurde, der Wohlfühlfaktor besonders<br />

groß geschrieben wird, zeigt auch der 7.000 m²<br />

große Spa- und Wellnessbereich. So stimmen<br />

eine harmonische Lichtführung, kuschelige<br />

Stoffe und zarte Farben Entspannungssuchende<br />

auf relaxte Stunden ein. Keine Spur dabei von<br />

„Sauna-Hektik“, die einem oftmals anderswo<br />

begegnet. Alle Wohlfühl-Stationen des<br />

Posthotels zu beschreiben, würde Seiten füllen.<br />

So wurde beispielsweise im Jubiläumsjahr<br />

„30 Jahre Wellness 1982-2012“ die Blockhaussauna<br />

„Karwendelfeuer“ mit Frischluftbad im<br />

Innenhof gebaut.<br />

Eines der am häufigsten ausgezeichneten<br />

Hotels des Alpenraums<br />

Auf den Fluren des Hotels lassen uns die traditionellen,<br />

bodenständigen Utensilien schon<br />

manchmal lächeln. Ein alter Holzschlitten hier.<br />

Ein altes Foto da. Aber das sind Erinnerungen,<br />

mit denen das Posthotel den Gast charmant an<br />

seine Wurzeln erinnert. Und die reichen weit<br />

zurück. So soll schon anno dazumal im Jahre<br />

1881 kein Geringerer als Kaiser Franz Josef<br />

den Aufenthalt hier als fürstliches Vergnügen<br />

erwähnt haben. Es sind viele Auszeichnungen,<br />

mit denen das Posthotel in seiner Geschichte<br />

geradezu „überschüttet“ wurde. So würdigt<br />

beispielsweise der Gault Millau die Leistungen<br />

des Küchenteams<br />

seit 1997 ununterbrochen<br />

mit einer Haube.<br />

Schaut man zurück,<br />

kann man<br />

sagen, dass der<br />

Aufstieg<br />

zum<br />

50 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


Foto: © posthotel.at<br />

POSTHOTEL ACHENKIRCH<br />

international bekannten Spitzenbetrieb im<br />

Jahre 1975 durch die „Visionäre“ Karin und<br />

Karl Reiter seinen Anfang nahm. Unter der<br />

Leitung von Karl C. Reiter wird diese Erfolgsgeschichte<br />

mit traditionsbewusster Gastlichkeit<br />

und neuen Ideen weitergeschrieben.<br />

Dass dieses gelingt, ist nicht zuletzt auch den<br />

rund 180 motivierten und freundlichen Posthotel-Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern zu<br />

verdanken, die den besonderen Charakter des<br />

Hauses mit Leben füllen.<br />

Familie Reiter<br />

AT-6215 Achenkirch<br />

Tirol 382<br />

Tel.: ++43 5246 6522<br />

www.posthotel.at<br />

Anzeige


REISE<br />

Österreich - Tirol<br />

von Jutta von Quest<br />

WO GOURMETS<br />

WANDERN GEHEN<br />

Fotos: © <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />

„Der Mensch, der den Berg versetzte ist derselbe,<br />

der anfing kleine Steine wegzutragen“, sagt<br />

ein chinesisches Sprichwort, das die Autoren<br />

des Kochbuchs „Feines aus der 5-Elemente-<br />

Küche“ ihren Lesern mit auf den Weg geben.<br />

Wir sind für <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> mit Wolfgang Radi, der<br />

Mitverfasser des Buches ist, im Tiroler Landhotel<br />

Hohenfels über dem Dorf Tannheim<br />

verabredet und wollen wissen, was das Erfolgsrezept<br />

seines Hauses ist.<br />

Der ausgebildete „Tirol Vital“-Trainer und<br />

Feinschmecker hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

seine Gäste im eher kleinen Hotel mit<br />

35 Zimmern und Suiten mit Spitzengastronomie<br />

zu verwöhnen. Ein Konzept, das bei den<br />

Gästen ankommt. Und bei Gastro-Testern<br />

punktete. So erkochten Chefkoch Markus Pichler<br />

und sein Team für das à la carte Restaurant<br />

Tannheimer Stube zwei Hauben im Gault<br />

Millau. Die Speisekarte ist wie ein Streifzug<br />

durch die österreichische Küche und die leichte<br />

und aromaintensive Mittelmeerküche. Gekocht<br />

wird dabei ausschließlich mit frischen, überwiegend<br />

regionalen Produkten. Natürlich werden<br />

zum Beispiel auch vegetarische Wünsche<br />

auf raffinierte Weise umgesetzt.<br />

Gastronomie mit Konzept<br />

Besonderen Wert legt Wolfgang Radi bei seinem<br />

gastronomischen Konzept auch auf das Frühstücksbuffet<br />

mit frisch zubereiteten warmen<br />

und kalten Speisen. So ist dazu schon in „Feines<br />

aus der 5-Elemente-Küche“ zu lesen: ”Ein warmes,<br />

nährendes Frühstück – je nach Vorliebe<br />

süß oder auch herzhaft – spendet uns Kraft und<br />

Energie, unsere Ideen und Ziele für den Tag<br />

konzentriert umzusetzen.“ Stimmt. Denn Kraft<br />

und Ausdauer braucht man schon, wenn man<br />

sich mit einem Wanderführer vom Landhotel<br />

Hohenfels in die Wanderregion aufmacht. Was<br />

man unterwegs zu sehen bekommt, ist die<br />

Lieblichkeit des Allgäus mit grandioser Bergkulisse,<br />

bewirtschaftete Almen, die zur Einkehr<br />

einladen und idyllische Bergseen. Im Naturschutzgebiet<br />

Vilsalpsee können manchmal seltene<br />

Tiere und Pflanzen entdeckt werden. Wer<br />

im Landhotel Hohenfels etwas für seine Fitness<br />

tun will, hat von der Morgengymnastik bis zur<br />

Mountainbike Tour viele Möglichkeiten.<br />

Entschleunigung wird hier groß geschrieben<br />

Und wie sieht’s mit den Wellnessmöglichkeiten<br />

im Landhotel Hohenfels aus, wollen wir noch<br />

wissen? „Wellnessbetriebe bieten oft große<br />

Nassbereiche an. Wir legen dagegen Wert auf<br />

viel Platz für Ruhe und Erholung zum „Ent-<br />

schleunigen”, so Hotelchef Wolfgang Radi.<br />

„Unser Wellnessbereich ist übrigens ganzjährig<br />

attraktiv, der Außenpool hat immer 32 Grad<br />

Wassertemperatur“. Inzwischen hat sich auch<br />

Ehefrau Monika zu uns gesetzt und weist noch<br />

auf die Massage- und die Beautyabteilungen<br />

des Hotels hin. Beliebt bei den Gästen ist auch<br />

die mitten im Grün stehende Blockhütte, die<br />

eine 100 Grad Sauna beherbergt.<br />

Fazit: Im Landhotel Hohenfels kommen Feinschmecker<br />

sowie Fitness- und Wellnessfreunde<br />

voll auf ihre Kosten.<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> Tipp Tirol:<br />

Hohenfels – das kleine, feine Landhotel<br />

für Genießer<br />

Hotel Hohenfels<br />

Kreuzgasse 8<br />

A-6675 TannheimTirol – Österreich<br />

52 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />

Telefon ++43 (0)5675-6286<br />

Telefax ++43 (0)5675-5124<br />

www.hohenfels.at


REISE<br />

Miami<br />

Foto: © <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />

Zwischenstopp in<br />

MIAMI<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> Tipps Miami:<br />

von Dieter Knaut<br />

Was tun, wenn der Terminplan nur einen knappen Tag Aufenthalt in Miami<br />

erlaubt? Alles an einem Tag zu erkunden, das geht nun wirklich nicht.<br />

Dafür hat die auch als Kreuzfahrthauptstadt der Welt bekannte Stadt<br />

einfach zu viel für Touristen zu bieten.<br />

Bei einer kleinen City Tour (z.B. mit Dragonfly Expeditions) durch Miami<br />

sollte unbedingt Little Havanna mit seinem besonderen kubanischen Flair<br />

mit auf dem Programm stehen. Wer möchte, kann in Little Havanna, das in<br />

den 60er Jahren wegen der vielen kubanischen Immigranten seinen Namen<br />

bekam, z.B. Zigarren und Kaffee einkaufen. Oder in einem der vielen Restaurants<br />

ausgezeichnet essen. Auch den weltberühmten South Beach mit<br />

seinen bekannten bunten Rettungsschwimmerstationen sollten „Kurzbesucher“<br />

wenigstens einmal gesehen haben. In Miami Beach steht übrigens<br />

auch eines der meistfotografierten Häuser der Vereinigten Staaten: die<br />

Villa Casuarina. Gianni Versace wurde vor seiner Villa am Ocean Drive im<br />

Jahre 1997 von einem Serienkiller erschossen.<br />

Weltbekannt The Biltmore Miami – Coral Gables<br />

Sightseeing macht hungrig. Einen guten Lunch in typisch lockerer Florida-Atmosphäre<br />

kann man bei einem Miami-Besuch im „Peacock Garden<br />

Cafe“ in Coconut Grove einnehmen.<br />

Übernachtungstipp: www. biltmorehotel.com<br />

Shoppen: In „Greater Miami“ laden schicke<br />

shopping center und schier endlose Einkaufs-<br />

promenaden zum Einkauf ein.<br />

Als Übernachtungsmöglichkeit ist das weltbekannte The Biltmore Miami<br />

– Coral Gables wegen seiner besonderen Historie eine Alternative. „Für<br />

mich war es ein besonderer Reiz, ein Gebäude mit Geschichte zu führen“,<br />

erklärt der deutschstämmige Hoteldirektor Matthias Kammerer, der seit<br />

zwei Jahren das Hotel mit rund 650 Mitarbeitern (Hotel u. Golfplatz) leitet,<br />

gegenüber <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>. Das Leading Hotel of the World ist das einzige Hotel<br />

in Florida, das zur National Historic Landmark ernannt wurde.<br />

Zwar schon etwas in die Jahre gekommen punktet das 275 Zimmer große<br />

Hotel mit drei preisgekrönten Restaurants, einem lobenswerten Golfplatz,<br />

Tennis- und Fitnesscenter und dem legendären Biltmore Pool. Bei der Eröffnung<br />

des Hotels im Jahr 1926 war er der größte Pool der Welt. Zum gelungenen<br />

Abschluss eines kurzweiligen Tages in Miami empfiehlt sich noch<br />

ein Besuch des Fontana Restaurant von The Biltmore.<br />

Fazit: Selbst ein Tag Aufenthalt in Miami lohnt sich. Leider halten noch<br />

immer die sehr unfreundlichen und langwierigen Passkontrollen auf den<br />

Flughäfen der USA viele Gäste aus Übersee von einem Besuch auf der anderen<br />

Seite „des großen Teiches“ ab.<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 53


REISE<br />

Hoteltalk<br />

Außergewöhnliches Ambiente im<br />

Derag Livinghotel De Medici<br />

Dieses Hotel wirkt wie ein Museum. „Mit dem<br />

Derag Livinghotel ist ein Ort entstanden, an<br />

dem Kunst und hochkarätige Hotellerie verschmelzen.<br />

Der feinsinnige Mix aus den privaten<br />

Sammlungen verwandelt jeden Aufenthalt<br />

in etwas Unvergessliches.<br />

Hier finden Gäste das, was sich schon in unserem<br />

Namen verbirgt: Lebensqualität, Kunst und<br />

Geschichte“, beschreibt Hoteldirektor Bertold<br />

Reul den besonderen Charakter des Hauses.<br />

Mit seiner klassizistischen, von Schinkel entworfenen<br />

Fassade, war das Gebäude einst Kloster,<br />

dann königlicher und städtischer Regierungsund<br />

Verwaltungssitz. Jetzt erwartet die Gäste<br />

hier in der Düsseldorfer Altstadt ein Stilmix<br />

der Jahrhunderte mit Klosterhof-Idylle im<br />

malerischen Innenhof. Antiquitäten und Kristall,<br />

Skulpturen, Gobelins und Gemälde aus der<br />

Foto: ©Steigenberger Hotel<br />

privaten Sammlung von Dr. Max Schlereth, Gründer<br />

der Derag Livinghotels, prägen das Hotel.<br />

Nach fünfjähriger Umbau- und Sanierungsphase<br />

Küchenchef Marc Schulz mit<br />

Restaurantleiter und Sommelier<br />

Dawid Liestemann (v. li.)<br />

feierten 550 Premierengäste im März 2015 die<br />

Eröffnung des Derag Livinghotel De Medici.<br />

Neuer Küchenchef im Steigenberger Parkhotel<br />

„Ich bin noch nie von so einem motivierten<br />

Küchenteam empfangen worden“, erzählt Marc<br />

Schulz bei seiner Vorstellung als neuer Küchenchef<br />

an der Königsallee 1a. Der 33-jährige gebürtige<br />

Krefelder setzt bei seinem Schaffen auf<br />

beste Produkte, höchste Qualität beim Kochen<br />

und „Spaß am Gaumen“. Dass Marc Schulz, der<br />

bereits seit 2006 Küchenmeister ist, was von seinem<br />

Handwerk versteht, zeigen seine Stationen.<br />

So arbeitete er bereits in renommierten Häusern<br />

wie dem Fährhaus auf Sylt, dem Breidenbacher<br />

Hof Düsseldorf (Sous-Chef) und dem<br />

Jumeirah Hotel Frankfurt (Executive Chef).<br />

Zudem hat Schulz, der selbst gerne gut bürgerlich<br />

isst, erfolgreich an Hotel-Neueröffnungen<br />

in Washington, Singapur, New York und Österreich<br />

mitgewirkt.<br />

Kurz: Man darf sich auf das kulinarische Angebot<br />

der Restaurants und Bars, für die Schulz und<br />

sein Team im Steigenberger Parkhotel Düsseldorf<br />

zuständig sind freuen.<br />

Foto: © <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> Foto: © Derag Livinghotels<br />

54 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


Indischer Premierminister zu Gast<br />

im MARITIM Grand Hotel Hannover<br />

Nicht nur auf der Hannover Messe (13.–17. April 2015) stand Indien als offizielles<br />

Partnerland im Fokus der Öffentlichkeit. Auch im MARITIM Grand Hotel Hannover<br />

hatte man sich schon seit Wochen auf den hohen Besuch aus Indien eingestellt:<br />

Zur offiziellen Eröffnungsfeier mit Bundeskanzlerin Angela Merkel war der<br />

Premierminister der Republik Indien, S.E. Narendra Damodardas Modi, mit<br />

seiner Entourage im MARITIM Grand Hotel Hannover angereist.<br />

Klassikstars im<br />

Urlaubsparadies:<br />

Nach dem großen<br />

Erfolg der<br />

Sunset Classics im Barceló Hotel Formentor in<br />

den letzten zwei Jahren, wird die Konzertreihe<br />

2015 mit hochkarätigen Künstlern fortgeführt.<br />

Am 25. Juni gibt sich der weltbekannte<br />

Starpianist und frischgebackene Bambi-Preisträger<br />

Lang Lang die Ehre. Eine weitere Sunset<br />

Classic Veranstaltung ist für September 2015<br />

geplant. Beide Konzerte finden inmitten der<br />

traumhaften Gartenanlage des Luxushotels<br />

unter freiem Himmel statt. Nach dem Musikgenuss<br />

begegnen sich Gastgeber, Künstler und<br />

Besucher bei einem exklusiven Galadinner.<br />

Mit Lang Lang konnten die Organisatoren<br />

der Sunset Classics einen weiteren internationalen<br />

Weltstar als Gast gewinnen. Seitdem<br />

das Kulturevent 2013 ins Leben gerufen<br />

wurde, brillierten unter anderem der indische<br />

Dirigent Zubin Mehta, der aus Argentinien<br />

Lang Lang im Barceló<br />

Hotel Formentor auf Mallorca<br />

stammende Klavierkünstler Daniel Barenboim<br />

und die neuseeländische Sopranistin Dame<br />

Kiri Te Kanawa auf der Freilichtbühne des<br />

Barceló Hotel Formentor. Nun folgt ihnen der<br />

junge Chinese Lang Lang nach. 1982 in<br />

Shenyang geboren, feierte Lang Lang schon<br />

Der Premierminister der Republik Indien, S.E.<br />

Narendra Damodardas Modi beim Empfang<br />

durch Hoteldirektor Oliver Risse<br />

Strengste Sicherheitsvorkehrungen und diverse<br />

technische Einrichtungen, beispielsweise für<br />

den Empfang indischer Fernsehsender, waren<br />

nur einige der organisatorischen Herausforderungen<br />

für Hoteldirektor Oliver Risse und sein<br />

Team. Auch auf das hohe Medieninteresse<br />

musste sich das Hotel-Team einstellen, so wurde<br />

für den Staatsbesuch mit Unterstützung der<br />

Telekom und verschiedenen Technikpartnern<br />

extra ein eigenes Pressezentrum eingerichtet.<br />

Wegen des indischen Premiers mit einer Delegation<br />

von Politikern, Beamten und Mitarbeitern<br />

waren über mehrere Tage hinweg insgesamt<br />

800 Zimmer belegt – inklusive sämtlicher<br />

verfügbarer Suiten. Und ebenso viele Mahlzeiten<br />

wurden im Grand Hotel eingenommen – zubereitet<br />

ganz nach dem Geschmack vom Premier.<br />

Um diesen exakt zu treffen, beschäftigte das<br />

Hotel einen indischen Küchenchef, der von der<br />

Botschaft des Landes empfohlen wurde.<br />

Als Gastgeber für internationale Staatsoberhäupter<br />

und hochrangige Politiker hat das Team<br />

vom MARITIM Grand Hotel Hannover Erfahrung.<br />

Erst kürzlich war Chinas Vize-Ministerpräsident<br />

Ma Kai mit seiner Delegation anlässlich<br />

der CeBIT zu Gast.<br />

Der indische Premier Modi verließ sich bei seinem<br />

Deutschland-Besuch auf die Erfahrung<br />

seines Vorgängers Manmohan Singh: Der indische<br />

Politiker war von 2004 bis 2014 Premierminister<br />

Indiens und weilte mit einer Wirtschaftsdelegation<br />

bereits 2006 im MARITIM<br />

Grand Hotel Hannover.<br />

im Alter von 17 Jahren seinen internationalen<br />

Durchbruch als Pianist und verfügt inzwischen<br />

über ein enormes Repertoire.<br />

Dafür wurde er im November 2014 mit dem<br />

Bambi in der Kategorie „klassische Musik“<br />

ausgezeichnet.<br />

Foto: © Formentor Sunset Classics Foto: © MARITIM Hotelgesellschaft<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 55


REISE<br />

Zeitzeugen<br />

Zweihundertster Jahrestag der Schlacht von<br />

Foto: © WBT-J.L.Flemal Foto: © Culturespaces<br />

von Eric Mansfeld<br />

Sie prägte nachhaltig die Geschichte Europas<br />

und jährt sich in diesem Jahr zum 200sten Mal:<br />

Die Schlacht von Waterloo. Wie würden die<br />

Grenzen Europas ohne die schicksalsentscheidenden<br />

Tage in der Wallonie heute<br />

wohl aussehen? In Erinnerung an die Schlacht<br />

wird Waterloo vom 18. bis zum 21. Juni wieder<br />

zum Mittelpunkt der Welt.<br />

In ihrer Größenordnung ist diese historische Rekonstruktion eines heroischen<br />

Ereignisses aus dem ersten Kaiserreich weltweit einzigartig.<br />

So werden rund 50.000 Zuschauer aus rund 30 Nationen in diesem<br />

Sommer die Reise nach Waterloo antreten.<br />

Wenn Geschichte lebendig wird<br />

Wieder zum Leben entdeckt wird die Schlacht von Waterloo durch 5.000<br />

Reenactoren in Uniform, 1.500 Begleiter, 250 Zivilisten in historischen<br />

Kostümen und 300 Pferde. Im Ablauf wird sich diese noch nie zuvor gesehene<br />

Anzahl von Reenactoren, übrigens mehr als bei jeder anderen Rekonstruktion<br />

aus der Vergangenheit, auf einem Gelände mit einer Fläche<br />

von 22 Fußballplätzen aufstellen, das vor 200 Jahren von ihren Vorläufern<br />

betreten wurde.<br />

Und natürlich werden auch sie erstmals dabei sein, die wichtigsten Protagonisten:<br />

Napoleon, der Herzog von Wellington, der Prinz von Oranien<br />

und Marschall Blücher. Eine weitere Premiere ist die Anwesenheit – abgesehen<br />

von den Tausenden anderen tapferen Reenactoren – des berühmten<br />

schottischen Dragonerregiments, der Royal Scots Greys, die zum ersten<br />

Mal außerhalb Großbritanniens auftreten.<br />

Für eine möglichst historische Korrektheit und Authentizität ist von<br />

3.500 kg Schwarzpulver, 100 Kanonen und zwei historischen Zelten für<br />

Napoleon und den Herzog von Wellington an alles gedacht. Die Tickets<br />

für diese Megaveranstaltung, zu der rund 120.000 Zuschauer erwartet wer-<br />

56 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>


den, sollen übrigens schon restlos ausverkauft<br />

sein. Für die nächsten Jahre sollen allerdings<br />

„kleinere Waterloo-Schlachten“ geplant sein.<br />

Nun die gute Nachricht für Individualisten:<br />

der ehemaligen Befestigungsanlagen, darunter<br />

auch der 34 Meter hohe Tour Salamandre aus<br />

dem 11. Jahrhundert, in dem heute ein kleines<br />

Heimatmuseum untergebracht ist.<br />

Péket“, „Poire William n°1“ und seit kurzem<br />

auch den Likör „Mandarine Napoléon“, in<br />

Erinnerung an Napoléon, der gerne Cognac<br />

mit Mandarinensaft vermischte.<br />

Auf der „Route Napoléon“, die quer durch die Wallonie<br />

führt, kann man die letzte Marschroute des<br />

Kaisers Napoleon inzwischen selbst entdecken<br />

Auf der „Route Napoléon“, die auf 94 geschichtsträchtigen<br />

Kilometern von der französischen<br />

Grenze bis Waterloo quer durch die Wallonie<br />

führt, begegnet man der Geschichte hautnah.<br />

Entlang der Strecke gibt es historische Städte<br />

und Dörfer mit einem reichen architektonischen,<br />

kulturellen und landschaftlichen Erbe<br />

zu sehen. Hier nur einige Beispiele der Sehenswürdigkeiten<br />

und Überlieferungen:<br />

Hestrud: Das Tor in die Wallonie für Napoléon<br />

In dem kleinen Dorf an der französisch-belgischen<br />

Grenze, dem Ort in dem Napoléon über<br />

eine winzige Brücke nach Belgien gelangte,<br />

macht der französische Kaiser eine Begegnung,<br />

die als historische Anekdote in die Geschichte<br />

einging. Ein junger Mann aus der Gegend mit<br />

dem Namen Cyprien-Joseph Charlet, von dem<br />

Napoléon wissen wollte, was dieser über seine<br />

Person wisse gab zu verstehen, dass er sehr<br />

wohl wisse, mit wem er es zu tun hatte, und<br />

sagte: „Ihr glaubt der Sieg folge Euch stets auf<br />

dem Fuße, doch Euer Erfolg wird von dannen<br />

ziehen, wie das Wasser dieses Bächleins. Ich an<br />

Eurer Stelle bliebe zu Hause, da Euer Stern<br />

schon morgen sinken wird.“<br />

Beaumont:<br />

Erstes Biwak am Fuße des Tour Salamandre<br />

Hier schlugen Napoleons Truppen am 14. Juni<br />

1815 ihr erstes Biwak auf. Das Städtchen Beaumont<br />

befindet sich 8 km von Hestrud entfernt.<br />

Man findet dort noch heute zahlreiche Spuren<br />

Château du Fosteau:<br />

Hauptquartier des Generals Reille<br />

Im stattlichen Anwesen aus dem 14. Jahrhundert<br />

schlug General Reille, Chef des 2. Napoleonischen<br />

Armeekorps, am 15. Juni 1815 sein<br />

Hauptquartier auf. Heute sind hier mehrere kleine<br />

Museen untergebracht. Das Château du Fosteau<br />

bildet ein massives Burgensemble, das sich um<br />

einen großen, polygonalen Hof mit sieben Türmen<br />

herum anordnet. Eingefasst wird die Burg<br />

von heute trockengelegten Wassergräben. Das<br />

Interieur ist elegant, teils im Stile der Epoche,<br />

teils aber auch modern möbliert und kann<br />

nach vorheriger Reservierung in der Gruppe<br />

besichtigt werden.<br />

Biercée: Die Schnapsbrennerei,<br />

die Napoléons Lieblingsgetränk produziert<br />

Die Distillerie de Biercée produziert die berühmten<br />

Obstwasser „Eau de Villée“, „P’tit<br />

Die Distillerie de Biercée produziert noch heute Napoléons Lieblingsgetränk.<br />

Thuin:<br />

Zwei Kleinode des UNESCO-Weltkulturerbes<br />

Als eine der ältesten Städte der Region darf<br />

Thuin gleich zwei von der UNESCO in die<br />

Liste des Weltkulturerbes aufgenommene Besonderheiten<br />

ihr eigen nennen: Den 60 Meter<br />

hohen Belfried aus dem 17. Jahrhundert und<br />

die religiöse und volkstümliche Prozession zu<br />

Ehren des Heiligen Rochus, die aus der gleichen<br />

Zeit stammt.<br />

Charleroi: Napoléon und die Kohlenbergwerke<br />

Als UNESCO-Weltkulturerbe gibt die ehemalige<br />

Anlage Bois du Cazier einen faszinierenden<br />

Einblick in die Bergbauvergangenheit der<br />

Region und erinnert gleichzeitig an eines<br />

der größten Grubenunglücke der belgischen<br />

Geschichte. Die Bergwerke konnten sich dank<br />

eines kaiserlichen Dekrets entwickeln.<br />

Foto: © WBT-BernardBoccara<br />

IMPRESSUM<br />

VERLAG:<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> Goll & Knaut GbR<br />

Vautierstrasse 80a<br />

40235 Düsseldorf<br />

Telefon 0211 636551<br />

Mobil 0163 5974121<br />

0157 83271052<br />

m.goll@tradetalk-wirtschaftsmagazin.de<br />

d.knaut@tradetalk-wirtschaftsmagazin.de<br />

www.tradetalk-wirtschaftsmagazin.de<br />

HERAUSGEBER:<br />

Melanie Goll und Dieter Knaut<br />

VERLAGSLEITUNG:<br />

Melanie Goll und Dieter Knaut<br />

GRAFIK:<br />

Sabine Hartmann<br />

Nachdrucke und Vervielfältigungen (gleich welcher Art) sind – auch auszugsweise – nur<br />

mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel stellen nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion dar.<br />

Für Beiträge, die als ,Anzeige’ gekennzeichnet sind, für Terminangaben sowie unverlangt<br />

zugesandte Beiträge und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />

REDAKTION:<br />

Dr. Eike Birck<br />

Maike Doege<br />

Melanie Goll<br />

Jessica Hellmann<br />

Dieter Knaut<br />

Regina Knaut-Schmüser<br />

Eric Mansfeld<br />

Jutta von Quest<br />

Marie-Isabelle Simon<br />

Nadja Thom/Redaktion London<br />

Titelfoto:<br />

Ralph Richter<br />

Editorialfoto:<br />

Oleksander Voskresenskyi<br />

PRODUKTION:<br />

Staudt Lithographie GmbH<br />

Kohlenstraße 34<br />

44795 Bochum<br />

www.staudt-online.de<br />

ERSCHEINUNGSWEISE:<br />

4 Ausgaben im Jahr<br />

COPYRIGHT:<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> Goll & Knaut GbR<br />

<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 57


MESSE<br />

Termine<br />

DÜSSELDORF<br />

Gifa + Metec<br />

Die Messe Gifa Düsseldorf ist die internationale<br />

Gießerei-Fachmesse mit WFO Technical Forum.<br />

Mehr als 790 Unternehmen zeigen ihre<br />

Maschinen, Anlagen und Produkte sowie das<br />

Neueste der Gießereitechnologie. Das Technical<br />

Forum umfasst thematisch alle Bereiche der<br />

Prozesstechnologie für Gießereien und informiert<br />

über die neuesten Entwicklungen der<br />

Branche. Die Gifa findet zusammen mit der<br />

Metec statt. Sie ist die internationale Metallurgie-Fachmesse<br />

mit Kongress. Neben Maschinen,<br />

Anlagen und Produkte sowie das Neueste<br />

der Metallurgie informiert der Kongress über<br />

die neuesten Entwicklungen.<br />

Messe Düsseldorf<br />

www.gifa.de / www.metec.de<br />

16.06. – 20.06.2015<br />

ZÜRICH<br />

designmesse<br />

Die designmesse Zürich ist eine Verkaufsmesse<br />

für Möbel aus dem Wohn- und Bürobereich.<br />

Zahlreiche Aussteller, darunter kreative Newcomer,<br />

Designer und Produzenten präsentieren<br />

auf der Züricher designmesse ihre aktuellen<br />

Produkte, Möbel und Accessoires. Das<br />

Angebotsspektrum umfasst dabei unter anderem<br />

Wohn- und Büromöbel, Sideboards, Sofas<br />

und Leuchten, Küchen- und Badutensilien sowie<br />

Teppiche, Kissen, Plaids, Wohnaccessoires<br />

oder auch Laptoptaschen.<br />

Die ausgestellten Produkte können auf der<br />

designmesse Zürich direkt am Stand gekauft<br />

oder bestellt werden.<br />

Messezentrum Zürich<br />

www.designmesse.ch<br />

08.05. – 10.05.2015<br />

AMSTERDAM<br />

PLMA Welt<br />

Die Messe PLMA Welt Amsterdam ist eine internationale<br />

Fachmesse für Handelsmarken.<br />

Zahlreiche Aussteller präsentieren auf der<br />

Messe ihre neuen Produkte und Ideen. Das<br />

Angebotsspektrum umfasst dabei Artikel aus<br />

den Bereichen Nahrungsmittel und Getränke,<br />

Gesundheit und Schönheit, Haushalt und Küche,<br />

Papier, Kunststoff, Hygiene, Garten- und<br />

Heimwerkerbedarf, Elektronik und Freizeit.<br />

Die PLMA Messe Amsterdam bietet Einzelhändlern,<br />

Großhändlern und Herstellern die<br />

Möglichkeit, sich von neuen Ideen inspirieren<br />

zu lassen und neue Kontakte zu knüpfen.<br />

Amsterdam RAI<br />

www.plmainternational.com<br />

19.05. – 20.05.2015<br />

Foto: © Fotodienst/<br />

Anna Rauchenberger<br />

Foto: © I MEX Frankfurt<br />

Foto: © Rainer Sturm / pixelio.de<br />

Foto: © Messe Duesseldorf/<br />

Constanze Tillmann<br />

Foto: © Pascal Meier<br />

Foto: © PLMA´s World<br />

of private label<br />

WIEN<br />

DMX Austria Wien<br />

Die Messe DMX Austria Wien ist eine Fachmesse<br />

für digital Marketing & E-Business. Zahlreiche<br />

Aussteller präsentieren auf den Wiener DMX<br />

Austria & eCom World Vienna Messe ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen u.a. rund um E-Mail<br />

Marketing, Social Media Marketing, Mobile<br />

Marketing, Suchmaschinen Marketing, Online-<br />

Vermarktung, Affiliate Marketing, Multi-Channel-<br />

Marketing, Targeting, Tracking, Ad-Serving,<br />

In-Game Advertising, Online-Entertainment Lösungen<br />

sowie Audio- und Video-Produktionen.<br />

Die DMX Austria & eCom World Vienna Messe<br />

vermittelt Neueinsteigern und Online Marketing-<br />

Spezialisten einen umfassenden Marktüberblick<br />

und einen Eindruck von den aktuellen Entwicklungen<br />

im Digital Marketing und E-Business.<br />

Messe Wien<br />

www.dmx-austria.at<br />

20.05. – 21.05.2015<br />

FRANKFURT<br />

Imex Frankfurt<br />

Die Messe Imex Frankfurt am Main ist die internationale<br />

Messe der Kongress-, Meeting-,<br />

Event- und Incentivebranche. Auf rund 17.500 m²<br />

Ausstellungsfläche präsentieren sich auf der<br />

Imex Messe Frankfurt mehr als 3.000 nationale<br />

und regionale Hotels, Kongresszentren, Destinationen,<br />

Veranstaltungsagenturen und weitere<br />

Dienstleister aus der deutschen Meeting- und<br />

Incentivebranche mit ihren Dienstleistungen.<br />

Zahlreiche kostenfreie Vorträge mit hochkarätigen<br />

Referenten und täglich informativen<br />

Seminaren richten sich auf der Imex Frankfurt<br />

Messe vor allem an Veranstaltungsplaner aus<br />

Agenturen, Firmenplaner, Business Travel<br />

Manager und Marketing-Profis.<br />

Messe Frankfurt<br />

www.imex-frankfurt.de<br />

19.05. – 21.05.2015<br />

LONDON<br />

The Business Show<br />

Auf der Business Show finden Existenzgründer<br />

alles was sie für ein erfolgreiches Startup benötigen.<br />

Die kostenlose Business-Messe bietet eine<br />

Fülle von Möglichkeiten, Beratung und Information<br />

für die laufende Geschäftsentwicklung<br />

an. So finden Besucher hier 25.000 Unternehmen,<br />

können an 250 Seminaren teilnehmen,<br />

350 Aussteller besuchen sowie 12 Masterclasses.<br />

Die Veranstaltung begrüßt Unternehmen aus<br />

einem breiten Querschnitt von Branchen und<br />

bietet alles was man benötigt, um sich zu<br />

verbessern, zu entwickeln und sein Geschäft<br />

erfolgreich zu erweitern.<br />

Excel, London<br />

www.greatbritishbusinessshow.co.uk<br />

13.05. – 14.05.2015


When heart meets business. Dann knistert die Luft bei jeder<br />

neuen Begegnung. Dann treffen sich Global Player und Local<br />

Heroes. Dann eröffnen sich der Welt vor Ort ganz neue Perspektiven.<br />

Und Geschäft wird zum Gefühl:<br />

www.messe-duesseldorf.de<br />

Basis for<br />

Business

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