Winter 2015/2016
Trade Talk Winter 2015/2016
Trade Talk Winter 2015/2016
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AUSGABE WINTER <strong>2015</strong> /<strong>2016</strong><br />
Trade<br />
Talk<br />
Das Wirtschaftsclub Magazin<br />
Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />
Business bewegen<br />
Soziale Netzwerke<br />
Die wirklichen<br />
Meinungsmacher<br />
Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />
Ein Plädoyer<br />
für das Leben<br />
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Editorial<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
welch ein begeisterter Empfang! Rund 50.000 Fans feierten im<br />
November ihre Helden: die All Blacks. Mit der Verteidigung<br />
ihres Weltmeistertitels gegen Australien haben die Neuseeländer<br />
in London Rugby-Geschichte geschrieben. Wir gratulieren den<br />
Kiwis zu diesem großartigen Sieg.<br />
Während am anderen Ende der Welt der traditionelle Haka getanzt<br />
wurde und sich ein ganzes Land im kollektiven Freudentaumel in<br />
den Armen lag, wurde und wird in Deutschland mal wieder heftig<br />
diskutiert. Doch egal, was momentan auf den Tisch kommt oder<br />
womöglich auch drunter gekehrt wurde: wir sollten uns unsere<br />
Freude an der Fußball-WM von 2006 und natürlich auch von 2014<br />
mit dem grandiosen Tor von Götze in der 113. Minute in Rio nicht<br />
nehmen lassen. Denn zumindest diese Hoffnung bleibt uns doch:<br />
unabhängig vom Ort waren die Spieler zumindest nicht gekauft und<br />
gaben ihr Bestes.<br />
Freuen können Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, über die<br />
aktuelle TradeTalk-<strong>Winter</strong>ausgabe in Ihren Händen. Denn wir<br />
berichten auch diesmal wieder über eine breite Palette von<br />
spannenden Themen aus Ihrem Club und aus der ganzen Welt.<br />
Beispielsweise über sehr bewegende Momente beim Dinnertalk mit<br />
Dr. Rupert Neudeck oder einen informativen Abend mit unserem<br />
Club-Ehrenmitglied Professor Dr. Dietrich Grönemeyer, den wir im<br />
Wirtschaftsclub gemeinsam mit unserem Golf-Partnerclub Kosaido<br />
veranstalteten.<br />
Spannende Themen &<br />
bewegende Momente<br />
Spannend auch unser Artikel über den London Financial District.<br />
Oder unsere Reportage aus den „Katakomben“ der Düsseldorfer<br />
Messe. Über die Wirtschaftslage in Südafrika haben wir uns im<br />
boomenden Durban, dem umsatzmäßig größten Hafen des<br />
afrikanischen Kontinents, schlau gemacht. Natürlich darf auch in<br />
dieser Ausgabe die Kunst nicht zu kurz kommen. So berichten wir<br />
über die neue Kunstpräsentation der Galerie Beck & Eggeling in<br />
Ihrem Wirtschaftsclub. Noch bis Ende Januar <strong>2016</strong> können die<br />
Werke von Herbert Beck und Morio Nishimura hier bewundert<br />
und erstanden werden. Außerdem hat TradeTalk den bekannten<br />
Künstler Gustavo am Cap Vermell in Spanien besucht. Dass wir<br />
Ihnen wie immer Mitglieder des Wirtschaftsclubs Düsseldorf vorstellen<br />
und international interessante Termine zu Kultur und<br />
Messen aufzeigen, versteht sich von selbst.<br />
Ob Deutscher Mittelstandspreis oder Dolphin Aid Golfturnier: Wir<br />
berichten darüber. Viel Spaß bei der Lektüre.<br />
Melanie Goll & Dieter Knaut<br />
Herausgeber<br />
TradeTalk 3
INHALT<br />
10 22 38<br />
CLUBLEBEN POLITIK WIRTSCHAFT<br />
7 Vorwort<br />
Rüdiger Goll / Hans-Joachim Driessen<br />
8 Who is who<br />
22 Das Haus nicht verschließen<br />
Dr. Rupert Neudeck<br />
25 Businesstalk<br />
26 Banker des deutschen Mittelstands<br />
Volksbank-Chef Rainer Mellis<br />
10 Ein Plädoyer für das Leben<br />
Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />
12 Düsseldorf Digital<br />
Die wirklichen Meinungsmacher<br />
14 IG Kö<br />
15 Perspektive Heimat<br />
16 Craftbeer Tasting<br />
17 Frühstück mit der Rheinischen Post<br />
18 Champagner Gala<br />
20 Country Club · Kitzbühel<br />
28 Mittelstand + Startups<br />
STARTPLATZ Düsseldorf<br />
30 Eine Reise in das Labyrinth der Messe<br />
Messe Düsseldorf, Clemens Hauser<br />
32 Marktführer im Wandel<br />
Vonovia, Rolf Buch<br />
34 Wohnen 2025<br />
formart GmbH & Co.KG, Andreas Gräf<br />
36 Stärken & Schwächen der deutschen<br />
Wirtschaft, Prof. Arturo Bris<br />
38 Londons Finanzdistrikt im Wandel<br />
4 TradeTalk
42 48 40<br />
REISE<br />
42 Durban – größter Containerhafen<br />
Südafrikas<br />
44 Gustavo<br />
Cap Vermell<br />
46 Hoteltalk<br />
KULTUR<br />
48 Im Einklang mit der Natur<br />
Kunstausstellung im WCD<br />
TERMINE<br />
40 Messen<br />
52 Kultur<br />
50<br />
Foto: © Creative Collection<br />
50 Golf – dolphin aid e. V. 54 Impressum<br />
TradeTalk 5
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CLUBLEBEN<br />
Vorwort<br />
Liebe Clubmitglieder und Freunde<br />
des Wirtschaftsclubs Düsseldorf,<br />
kaum zu glauben, aber wahr: Advent, Nikolaus,<br />
Weihnachten, Silvester und schon starten<br />
wir in das neue Jahr <strong>2016</strong>.<br />
Rund um unseren Club in den Schadow-<br />
Arkaden werden die Innenstadt-Bauarbeiten<br />
mit Kö-Bogen, Tunnel und U-Bahn bald<br />
beendet. Bereits jetzt kann man feststellen,<br />
dass die Attraktivität der Düsseldorfer<br />
Innenstadt stetig zunimmt.<br />
<strong>2015</strong> war ein sehr bewegtes Jahr. Die Welt<br />
scheint aus den Fugen geraten. In den<br />
Nachrichten sehen wir Krieg, Gewalt und<br />
das unsagbare Leid der Menschen. Als<br />
Konsequenz sieht sich Europa mit einer der<br />
wohl größten Flüchtlingswellen seiner Geschichte<br />
konfrontiert. Statt zu handeln,<br />
zeigt sich die EU paralysiert und zu keinem<br />
Konsens fähig. Auch in unserem Land<br />
zeichnet sich deutlich ab, dass die Politik<br />
nicht in der Lage ist, eine schnelle und<br />
weitreichende Lösung für diese immense<br />
Herausforderung herbeizuführen.<br />
Rüdiger Goll<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Hans-Joachim Driessen<br />
Geschäftsführer<br />
Fotos: © Oliver Güth<br />
Angesichts der täglichen Negativ-Meldungen<br />
fällt es manchen schwer, diesem Jahr<br />
etwas Positives abzugewinnen. Dabei liegt<br />
es so nah: Die enorme Hilfs- bzw. Spendenbereitschaft<br />
der Menschen in unserem<br />
Land ist überwältigend. Dies zeigt, dass<br />
Solidarität, Mitgefühl und Menschlichkeit<br />
allen Widrigkeiten standhalten und in unserer<br />
Gesellschaft einen hohen Stellenwert<br />
besitzen. Und das ist etwas, worüber wir<br />
uns wirklich freuen können!<br />
Auch in unserem Wirtschaftsclub gab es in<br />
diesem Jahr sehr bewegende, emotionale<br />
Momente. Der Dinnertalk mit unserem<br />
Gastredner Dr. Rupert Neudeck, dem Gründer<br />
von Cap Anamur/Grünhelme, und das<br />
Wiedersehen mit den Menschen, die er<br />
einst rettete, hat uns sehr berührt.<br />
Unsere neuen Themenreihen Düsseldorf<br />
Digital und die Startup-Veranstaltungen<br />
wurden von unseren Mitgliedern und<br />
den Freunden des Wirtschaftsclubs gut<br />
angenommen. Die Themenreihe Immotalk/<br />
Immo-Working-Lunch haben wir gemeinsam<br />
mit unseren Mitgliedern – Böcker-<br />
Wohnimmobilien GmbH und Blackbear<br />
Real Estate GmbH – wieder reaktiviert. Aufgrund<br />
der sehr positiven Resonanz werden<br />
wir in <strong>2016</strong> weitere branchenspezifische<br />
Network-Veranstaltungen organisieren.<br />
Im nächsten Jahr erwarten Sie wieder interessante<br />
Gastredner, spannende Themen<br />
und kontroverse Talkrunden. Freuen Sie<br />
sich mit uns auf viele anregende Begegnungen<br />
und inspirierende Gespräche.<br />
Wir wünschen Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit,<br />
ein frohes Fest und einen stimmungsvollen<br />
Übergang ins nächste Jahr.<br />
Genießen Sie die besinnliche Zeit mit Ihrer<br />
Familie und Ihren Freunden und lassen Sie<br />
es sich gutgehen.<br />
Das Team des Wirtschaftsclubs freut sich<br />
auf ein baldiges Wiedersehen mit Ihnen.<br />
Beispielsweise bei unserem exklusiven<br />
Neujahrsempfang am 20. Januar <strong>2016</strong>.<br />
Herzliche Grüße!<br />
Rüdiger Goll<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
Hans-Joachim Driessen<br />
Geschäftsführer<br />
TradeTalk 7
CLUBLEBEN<br />
Who is who<br />
Dagmar Böcker-Schüttken<br />
„Der Wirtschaftsclub Düsseldorf bietet ein großartiges Netzwerk. Viele<br />
unserer Kunden sind auch Mitglieder. Die exklusiven Räumlichkeiten sind<br />
optimal für vertrauliche Besprechungen, Sitzungen und Arbeitsessen.<br />
Neben der sehr guten Küche und dem hochwertigen<br />
Ambiente schätzt Dagmar Böcker-<br />
Schüttken die hochinteressanten Vorträge<br />
und Dialogreihen – nicht nur, aber auch mit<br />
dem Schwerpunkt Immobilien. Denn das ist<br />
ihr Metier. In zweiter Generation ist die<br />
engagierte Frau Geschäftsführende Gesellschafterin<br />
im Familienunternehmen Böcker-<br />
Wohnimmobilien GmbH, das seit bereits<br />
20 Jahren erfolgreich am Markt besteht. Vertrieb<br />
und Marketing sind ihre Fachgebiete,<br />
deshalb ist die Mitgliedschaft im Wirtschaftsclub<br />
eine gute Möglichkeit, das bereits bestehende<br />
Netzwerk noch weiter auszubauen.<br />
Dagmar Böcker-Schüttken<br />
ist Geschäftsführende Gesellschafterin von<br />
Böcker-Wohnimmobilien GmbH und seit 2012<br />
Mitglied im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />
“<br />
„Die Übergabe der Geschäftsführung wurde<br />
von langer Hand durch meinen Vater vorbereitet<br />
und vollzogen“, berichtet Dagmar<br />
Böcker-Schüttken. „Heute haben wir ein<br />
recht junges Führungsteam und 45 tolle,<br />
motivierte Mitarbeiter in den Bereichen Verkauf<br />
und Vermietung, Bewertung, Analyse,<br />
Research, Investments und Assetmanagement<br />
sowie Hausverwaltung.“ An ihrem<br />
Beruf mag sie die vielfältigen und abwechslungsreichen<br />
Themenbereiche: von Marketing,<br />
Strategie, Führung bis Bewertung, Analyse<br />
und Vertrieb, ebenso den Kontakt zu anderen<br />
Branchen innerhalb der Immobilienwirtschaft,<br />
wie z. B. Bauträger, Architekten, Projektentwickler<br />
oder Raumausstatter. Zum<br />
Ausspannen geht die Marketing-Spezialistin<br />
gern Joggen oder nimmt den Hund mit zu<br />
einem ausgedehnten Spaziergang am Rhein.<br />
„Unternehmungen mit meiner Familie und<br />
gerne auch mal ein gutes Essen mit einem<br />
Glas Wein tun nach einem anstrengenden<br />
Arbeitstag einfach gut.“<br />
Heiko Lappe<br />
Heiko Lappe ist Gesellschafter und Geschäftsführer<br />
von intecplan – Integrierte Technische<br />
Planung GmbH und seit Sommer <strong>2015</strong> Mitglied<br />
im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />
Besonders Themen, in denen es um die Stadt<br />
oder auch die Stadtentwicklung von Düsseldorf<br />
geht, interessieren Heiko Lappe. Seit<br />
seinem zweiten Lebensjahr ist er in der<br />
Rheinmetropole zu Hause und fühlt sich als<br />
„waschechter Düsseldorfer“. Folgerichtig hat<br />
das inhabergeführte Ingenieurunternehmen<br />
„Die Vorträge und Veranstaltungen im Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />
sind immer sehr interessant. Die Räumlichkeiten eignen sich<br />
hervorragend für jeden Anlass. Außerdem ist das Essen vorzüglich.<br />
auch in Düsseldorf selbst – vor allem im Hafenviertel<br />
– bereits viele anspruchsvolle Projekte<br />
realisiert. „Unser Ziel ist die perfekte<br />
Zusammenführung aller technischen Funktionen<br />
und Parameter. Jedes Element und<br />
Detail eines Gebäudes soll langfristig den<br />
Menschen dienen, die es nutzen: Nachhaltigkeit,<br />
Wirtschaftlichkeit und ein verantwortlicher<br />
Umgang mit den natürlichen<br />
Ressourcen sind daher unser Leitgedanke“,<br />
skizziert Heiko Lappe die Unternehmensphilosophie.<br />
Und das mit Erfolg: Im Oktober<br />
feierte intecplan sein 40-jähriges Jubiläum.<br />
Aufgaben zu lösen, die schwierig sind,<br />
das betrachtet der Geschäftsführer als Her-<br />
“<br />
ausforderung, der er sich gern stellt. Für seinen<br />
Beruf ist er viel unterwegs – und das<br />
weltweit: Ob die Oppenheim Bank in Luxemburg,<br />
eine Skihalle in Abu Dhabi oder der<br />
Flughafen in Wien. Als Unternehmer ist er<br />
sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung<br />
bewusst und engagiert sich gern. „In den<br />
vergangenen Jahren ist es uns gelungen,<br />
über 500.000 Euro für soziale Zwecke für<br />
Düsseldorfer Einrichtungen zu sammeln.“<br />
Wenn Heiko Lappe nach einem anstrengenden<br />
Arbeitstag den Kopf wieder für neue<br />
Ideen freibekommen möchte, geht er joggen.<br />
Und im Urlaub zieht es ihn ans Meer –<br />
und gern in südliche Gefilde.<br />
8 TradeTalk
column<br />
Hans Staudinger<br />
„<br />
Mittlerweile hat sich der Wirtschaftsclub und sein Angebot zu einem<br />
festen Bestandteil meines beruflichen und privaten Kalenders entwickelt.<br />
Am meisten schätze ich es, immer wieder neue, interessante<br />
und aufgeschlossene Menschen im WCD kennen zu lernen.<br />
“<br />
Vor ziemlich genau 25 Jahren kam Hans<br />
Staudinger von Wien aus nach Düsseldorf.<br />
Allerdings fehlten dem gebürtigen Bayern<br />
die Berge und der Schnee. Deshalb fiel der<br />
vorläufige Abschied nicht schwer: Es ging<br />
nach Brüssel, New York und Singapur.<br />
„Nach 30 Jahren im Management der Citigroup/Citibank<br />
haben wir uns dann nach<br />
sieben Jahren entschieden, wieder zurück<br />
nach Deutschland zu gehen. Da kam Düsseldorf<br />
ein zweites Mal ins Spiel, als mich eine<br />
kleine, aber feine Privatbank aus Österreich<br />
darauf ansprach, den Markteintritt in Deutschland<br />
maßgeblich zu begleiten“, erinnert sich<br />
der heutige Niederlassungsleiter. „Nach einer<br />
intensiven Marktanalyse habe ich mich für<br />
Düsseldorf als ersten Standort entschieden<br />
und die Rheinmetropole wurde nach und<br />
nach zu einer wirklich geliebten Stadt.“<br />
Der Wirtschaftsclub wurde auch zu einer<br />
Art Heimat und Hans Staudinger fand hier<br />
eine sehr angenehme Plattform von interessanten<br />
Mitgliedern, anspruchsvollen Veranstaltungen<br />
und – nach dem Umzug – auch<br />
wirklich attraktiven Räumlichkeiten vor.<br />
Der Kontakt zu Menschen ist es auch, der<br />
dem sympathischen Banker an seiner Aufgabe<br />
als Leiter der renommierten Walser<br />
Hans Staudinger ist Niederlassungsleiter/<br />
Direktor der Walser Privatbank AG und seit<br />
2010 Mitglied im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />
Privatbank am meisten Freude bereitet.<br />
In seiner Freizeit zieht es ihn mit seiner<br />
Familie in die weite Welt. „Sehr gerne verbringe<br />
ich auch viel Zeit mit meiner ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit im Board of Trustees<br />
der Internationalen Schule Düsseldorf “, so<br />
Hans Staudinger begeistert. Außerdem hat<br />
er sich ein tolles Projekt auf die Fahnen geschrieben:<br />
Im Kamptal kreiert er gerade seinen<br />
ersten eigenen Wein – einen Grünen Veltliner.<br />
Dr. Thomas Heidemann ist im Vorstand<br />
des Deutsch-Russischen Wirtschaftsclubs<br />
und Partner bei der Anwaltssozietät<br />
CMS Hasche Sigle. Seit Herbst 2014 ist er<br />
Mitglied im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />
Besonders schätzt der Düsseldorfer Anwalt<br />
die Räumlichkeiten des Wirtschaftsclubs in<br />
den Schadow-Arkaden und das ausgezeichnete<br />
Catering. „Zusammen bildet das einen<br />
sehr guten Rahmen für die Veranstaltungen<br />
unseres noch jungen Deutsch-Russischen<br />
Wirtschaftsclubs.“ Gegründet hat sich der<br />
Club, um den Austausch zwischen Unternehmen<br />
und Personen mit Interesse an<br />
deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen<br />
Dr. Thomas Heidemann<br />
„Der Wirtschaftsclub Düsseldorf bietet eine hervorragende Plattform<br />
für die Veranstaltungen des Deutsch-Russischen Wirtschaftsclubs.<br />
zu fördern. Aber auch soziale, politische und<br />
kulturelle Themen stehen auf dem Programm.<br />
Bereits seit mehr als 20 Jahren ist<br />
Thomas Heidemann im Russlandgeschäft<br />
tätig. Als Partner bei CMS – mit über 600<br />
Rechtsanwälten und Steuerberatern eine der<br />
führenden Anwaltssozietäten auf dem Gebiet<br />
des Wirtschaftsrechts – leitet er die<br />
Automotive Group von CMS, Russland.<br />
Sein persönlicher Tätigkeitsbereich umfasst<br />
sowohl umfangreiche Transaktionen für<br />
Mandanten in Moskau als auch grenzüberschreitende<br />
Investitionen, die aus dem<br />
Ausland in Russland getätigt werden oder<br />
umgekehrt. Für ihn besteht die Faszination<br />
seines Berufs darin, in zwei Welten zu leben.<br />
“<br />
„Wer Russland verstehen will, müsste eigentlich<br />
,Alice hinter den Spiegeln‘ von Lewis<br />
Carroll lesen“, lacht der sympathische<br />
Anwalt. „Ich habe in St. Petersburg und in<br />
Moskau gewohnt und in den vergangenen<br />
20 Jahren ein Land erlebt, das sich rapide<br />
verändert. Dort geht man zum Teil anders<br />
mit Dingen um; manchmal eben wie hinter<br />
dem Spiegel. Das macht auf der einen Seite<br />
sehr großen Spaß, kann aber auch sehr anstrengend<br />
sein.“ Und wenn mal ein wenig<br />
freie Zeit zur Verfügung steht, widmet sich<br />
Dr. Thomas Heidemann seinem Weinhandel.<br />
Aus seiner Studienzeit unterhält er noch<br />
gute Kontakte ins Anjou im Loiretal.<br />
TradeTalk 9
CLUBLEBEN<br />
Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />
EIN PLÄDOYER<br />
FÜR DAS LEBEN<br />
von Dr. Eike Birck<br />
Mit Humor und seinem Fachwissen zog Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />
die zahlreich erschienenen Gäste beim Dinnertalk im Wirtschaftsclub<br />
Düsseldorf in seinen Bann. Die Zuhörer erlebten einen ebenso unterhaltsamen<br />
wie lehrreichen Abend, an dem der bekannte Mediziner auch<br />
gerne individuelle Fragen beantwortete.<br />
Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />
Foto: © Grönemeyer Institut für MikroTherapie<br />
Es ging um nichts Geringeres als um ein langes und erfülltes Leben,<br />
und wie man lange gesund, glücklich und schmerzfrei bleiben kann.<br />
Gleich zu Beginn seines Vortrags stellt Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />
klar, dass das Leben ein Geschenk ist. So, wie wir mit uns selbst – und<br />
damit auch mit unserem Körper umgehen, sei eine Frage der Haltung.<br />
„Wir können Vieles schaffen im Leben, wenn wir nur fest davon<br />
überzeugt sind. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Es ist gut, sich<br />
darauf zu besinnen, was einem selbst wichtig ist im Leben. In dem<br />
alten Spruch: ,Der Weg ist das Ziel‘ steckt viel Wahrheit.“<br />
An erster Stelle steht für den Leiter des Grönemeyer Instituts in<br />
Bochum Bewegung, Bewegung und nochmals Bewegung. Eine<br />
zweite Säule bildet die Ernährung. Auch hierbei befürwortet Prof.<br />
Dr. Dietrich Grönemeyer eine undogmatische Herangehensweise.<br />
„Wichtig ist, dass es schmeckt“, betont er. „Jeder hat einen anderen<br />
Stoffwechsel und braucht daher etwas Anderes. Es ist nicht so entscheidend,<br />
wie viele Kalorien man zu sich nimmt, sondern was man<br />
isst. Über allem steht die Frage: Was tut mir gut?“ Damit deutet sich<br />
bereits die dritte Säule an: das Wohlbefinden.<br />
Kindern eine bewegte Zukunft geben<br />
Besonders die Gesundheit der Kinder liegt dem renommierten Mediziner<br />
am Herzen. Die Zunahme von Diabetes und Rückenbeschwerden<br />
bereiten ihm Sorge. Bereits 40 Prozent der 10–17-Jährigen klagen<br />
über Rückenschmerzen. Die Ursache dafür und für das sich verbreitende<br />
Übergewicht – mehr als 800.000 Kinder in Deutschland gelten<br />
als fettleibig – sieht Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer in der Aufnahme<br />
von zu viel Zucker und der mangelnden Bewegung begründet. Die<br />
Kinder und Jugendlichen würden zu viele Tätigkeiten im Sitzen mit<br />
Computerspielen und Handys verbringen. Man müsse Kindern eine<br />
10 TradeTalk
column<br />
bewegte Zukunft geben und sich überlegen,<br />
wie man diese Entwicklung aktiv fördern<br />
kann. Für Heiterkeit sorgte sein Slogan<br />
„Turne bis zur Urne“.<br />
Beim Thema Rückenschmerzen betont Prof.<br />
Dr. Dietrich Grönemeyer, dass vielfach zu<br />
schnell operiert würde. Man müsse auch die<br />
Ärzteschaft in diesem Bereich sensibilisieren,<br />
denn 80 Prozent der Schmerzen stammten<br />
von verspannten Muskeln und nur ein<br />
kleiner Prozentsatz von den Bandscheiben<br />
oder von einer Arthrose. Neben Bewegungsmangel<br />
rührten diese Beschwerden von<br />
einer Übersäuerung – zu viel Zucker, Weizen,<br />
Fleisch – her und von dauerndem negativem<br />
Stress, wie zum Beispiel Leistungsdruck oder<br />
Mobbing. Denn die Wirbelsäule ist ein psychosomatisches<br />
Organ. Emotionaler negativer<br />
Stress kann zu Beschwerden führen. Und<br />
häufig strahlt dieser Schmerz aus. Beschwerden<br />
in Bauch, Lunge oder Nacken können<br />
von der Wirbelsäule kommen. Manchmal<br />
wird eine Blockade, die sehr schmerzhaft<br />
sein kann, mit einem Herzinfarkt verwechselt,<br />
weil der Patient nicht mehr gut durchatmen<br />
kann und über ein Engegefühl im<br />
Brustkorb klagt – typische Symptome bei<br />
einem Infarkt. Gegen die Muskelverspannungen<br />
helfen Stretchen, Dehnen, Wärme,<br />
Akupunktur oder auch Massagen. „Erst muss<br />
der Schmerz genommen werden, damit sich<br />
die Muskulatur wieder entspannen kann.“<br />
Insgesamt plädiert der sympathische Mediziner<br />
für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen<br />
Anstrengung und Ernährung. Die<br />
Bewegung in den Alltag integrieren. Bewegung<br />
in jeglicher Form. Treppen steigen<br />
oder für kurze Wege nicht das Auto nehmen,<br />
sondern öfter mal zu Fuß gehen. „Denn<br />
eigentlich ist unser Körper ausgelegt auf die<br />
tägliche Marathonstrecke. Ausruhen muss<br />
er weniger, als wir glauben“, unterstreicht<br />
Prof. Dr. Grönemeyer. „Aber mit dem Verzicht<br />
auf jeglichen Genuss ist ihm ebenso<br />
wenig geholfen. Wer sich ausschließlich auf<br />
die Diät versteift, wird am Ende nur griesgrämig<br />
oder gar geschwächt.“ Körperliche<br />
Bewegung, Anstrengung und der Genuss<br />
können als die beiden Seiten einer Medaille<br />
aufgefasst werden. „Denn wer sich genügend<br />
bewegt, hat auch das Zeug zum gesunden<br />
Genießer. Essen ist eine der größten Lebensfreuden<br />
überhaupt und trägt dazu bei, dass<br />
wir wachsen, unseren Stoffwechsel anfeuern,<br />
unsere Zellen erneuern und denken,<br />
fühlen, laufen und lachen können.“<br />
Rasante Fortschritte in der modernen Medizin<br />
Die moderne Medizin macht immer wieder<br />
rasante Fortschritte, die dem Wohle der<br />
Patienten dienen. So gibt es auch im Bereich<br />
der Diagnostik Neuigkeiten. Mittels eines<br />
bildgebenden Verfahrens ist es möglich,<br />
ein 3D-Bild in 0,3 Sekunden aufzurufen.<br />
Dabei sind Gefäße, Kalk, Fette und Stenosen<br />
klar zu erkennen. Man muss für diese Art<br />
der kardiologischen Untersuchung nicht mehr<br />
extra ins Krankenhaus. Dieses Verfahren<br />
macht die Herzkatheteruntersuchung zur<br />
Diagnostik überflüssig, für die Therapie<br />
jedoch nicht.<br />
Stress ist eigentlich ein Dauerbrenner-Thema.<br />
Auf die Frage, wie es ihnen geht, antworten<br />
die meisten Menschen, dass<br />
sie momentan viel Stress<br />
hätten. Diese Beobachtung<br />
hat Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />
gemacht. Stress scheint<br />
gesellschaftlich nicht nur<br />
© Oleksander Voskresnskyi<br />
Fotos (5): © Stefanie Siegel<br />
Rüdiger Goll und Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer (v.li)<br />
akzeptiert, sondern sogar anerkennenswert<br />
zu sein. Wer viel Stress hat, ist fleißig, arbeitet<br />
viel. In Anbetracht der wachsenden<br />
Zahlen bei psychischen Erkrankungen, wie<br />
zum Beispiel Burnout und Depressionen,<br />
eine durchaus bedenkliche Entwicklung.<br />
Zu guter Letzt zeigte sich Prof. Dr. Dietrich<br />
Grönemeyer begeistert von der Sportart<br />
Golf – was insbesondere die vielen an diesem<br />
Abend anwesenden Gäste des Kosaido<br />
Golf Clubs freute. Bewegung an der frischen<br />
Luft, das Trainieren der Koordinationsfähigkeiten<br />
gepaart mit der Pflege sozialer Kontakte<br />
sei eine gute Art fit zu bleiben. Jeder<br />
könne sein Handicap überwinden und das<br />
erreichen, was er sich vornimmt.<br />
Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />
wurde 1952 in Clausthal-Zellerfeld geboren. Er ist<br />
Leiter des Grönemeyer Instituts in Bochum (und<br />
Professor an der Universität Witten/Herdecke). Der<br />
engagierte Mediziner ist Begründer der Mikrotherapie als<br />
Zusammenführung von interventioneller Radiologie, minimalinvasiver<br />
Chirurgie und Schmerztherapie. Der Rückenspezialist<br />
und Autor setzt sich für eine neue Wahrnehmung der Medizin<br />
in der Gesellschaft ein sowie für eine undogmatische Zusammenarbeit<br />
der verschiedenen therapeutischen Disziplinen. Seit<br />
langem plädiert er für die Einführung von Gesundheitsunterricht<br />
an Schulen und täglich eine Stunde Sport für jedes Kind.<br />
Gerade erschienen ist: „Gesundheit! Für eine menschliche<br />
Medizin“. Darin thematisiert Dietrich Grönemeyer aktuelle<br />
Aspekte der Entwicklung: Der medizinische Fortschritt ist<br />
rasant. Spezialisierung und Technisierung schreiten mit<br />
großartigen Erfolgen voran. Der Körper lässt sich immer<br />
perfekter „reparieren“. Zugleich aber gerät der Mensch dabei<br />
zusehends aus dem Blick, der Anschluss an die Geräte ersetzt<br />
immer mehr die Zuwendung. Doch der Mensch ist keine<br />
Maschine, und Heilung etwas anderes als Reparatur.<br />
Wie können wir zu einer modernen, ganzheitlichen Medizin<br />
kommen? Was bedeutet Partnerschaft zwischen Arzt und<br />
Patient? Wie entsteht Vertrauen? Wie viel Selbstverantwortung<br />
sollen Patienten übernehmen?
CLUBLEBEN<br />
Düsseldorf Digital<br />
DIE WIRKLICHEN<br />
MEINUNGSMACHER<br />
Foto: © Andreas Endermann<br />
von Jessica Hellmann<br />
Soziale Netzwerke sind aus dem Alltag kaum<br />
wegzudenken. Grund genug, Facebook und<br />
Co. in den Mittelpunkt der Veranstaltung<br />
„Düsseldorf Digital“ zu stellen. Bei der zweiten<br />
Auflage der Reihe, die der Wirtschaftsclub<br />
Düsseldorf gemeinsam mit der Rheinischen<br />
Post regelmäßig initiiert, um etablierte Unternehmer,<br />
Start-ups und Vertreter der digitalen<br />
Industrie zusammenzubringen, diskutierten<br />
Anfang November Blogger Sascha Lobo und<br />
die deutsche Facebook-Sprecherin Tina Kulow<br />
zum Thema „Die wirklichen Meinungsmacher:<br />
Welchen Einfluss haben Social Media auf<br />
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft?“.<br />
Bild: Tina Kulow, Daniel Fiene, Sascha Lobo (v.li.)<br />
„Thanks to new netneutrality rules all internet traffic will be treated<br />
equally.” Als Moderator Daniel Fiene diesen Tweet von Günther<br />
Oettinger zitierte, hatte er direkt die Lacher des Publikums auf seiner<br />
Seite. Dabei bezog sich der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft<br />
und Gesellschaft mit dieser Message auf die Beschlüsse des Europäischen<br />
Parlaments zur Netzneutralität, die in den vergangenen<br />
Wochen für Diskussionsstoff sorgten und nicht überall auf Begeisterung<br />
stießen. Der Tweet bildete somit aber den passenden Auftakt zur<br />
zweiten Auflage der Veranstaltungsreihe „Düsseldorf Digital“, bei der<br />
die beiden Gäste, Blogger Sascha Lobo und Facebook-Sprecherin<br />
Tina Kulow, zum Thema „Die wirklichen Meinungsmacher: Welchen<br />
Einfluss haben Social Media auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft?“<br />
angeregt diskutierten.<br />
Verbogener Diskurs<br />
„Das Problem im deutschsprachigen Raum und Europa insgesamt<br />
ist, dass der digitale Diskurs komplett verbogen ist“, stieg Sascha<br />
Lobo direkt in das Thema ein. „In der Art, wie man über die digitale<br />
Gesellschaft spricht, ist ein großer Wurm drin.“ Da sei es nicht<br />
verwunderlich, dass „hinten nichts mehr rauskommt, was wirklich<br />
12 TradeTalk
column<br />
von entscheidender Bedeutung ist.“ Im zu<br />
Beginn genannten Tweet sieht er eine neue<br />
Definition von Netzneutralität, die mit der<br />
klassischen Betrachtung nichts mehr zu tun<br />
hat. „Und das ist typisch für die Art und<br />
Weise wie man in Deutschland mit der digitalen<br />
Welt umgeht: Man versucht, sich die<br />
Welt definitorisch untertan zu machen anstatt<br />
an der digitalen Realität entlang zu<br />
operieren.“<br />
Die Unternehmen würden hierzulande nicht<br />
sehen, dass ihre eigene Branche in die Abhängigkeit<br />
kippen kann, und zwar zu Regeln,<br />
von denen sie nicht realisieren, dass<br />
sie existent sind. „Wenn sie es im zweiten<br />
Schritt realisiert haben, werden sie es drei<br />
Jahre lang nicht verstehen. In den nächsten<br />
zehn Jahren versuchen sie dann mit Unternehmensberatern<br />
zu verstehen, was sie hätten<br />
vor fünf Jahren begreifen müssen und dann<br />
ist es auch schon zu spät.“ Wichtig sei es, dass<br />
Kommunikation, die aufstachelt<br />
Eine Problemlösung sei vor allem deshalb<br />
wichtig, da „wir an der Grenze dazu sind,<br />
dass Menschen durch Facebook-Postings<br />
Flüchtlingsheime anzünden.“ Er verwies auf<br />
eine Studie, die zeige, wie aus Gerüchten<br />
Stimmungen erzeugt werden, die dazu<br />
führen, „dass einzelne Leute losgehen und<br />
andere umbringen oder es zumindest versuchen.“<br />
Wenn Menschen durch eine Form<br />
der Kommunikation, die aufstachelt, zu<br />
Schaden kommen, sei ein Punkt erreicht, an<br />
dem reagiert werden müsse.<br />
Das Szenario, dass die großen Verursacher<br />
von Traffic zur Kasse gebeten werden sollen,<br />
hält Lobo für unverschämt. „Diese Verursacher<br />
sind doch nur deshalb so groß, weil die<br />
Menschen ihre Inhalte haben wollen – und<br />
die bezahlen bereits dafür.“ Welche Auswirkungen<br />
das EU-Gesetz zur Netzneutralität<br />
für Internetnutzer haben werde, vermochte<br />
Tina Kulow nicht zu prognostizieren, für<br />
Facebook sei Netzneutralität aber sehr wichtig.<br />
Branchen umgekrempelt<br />
Nach Ansicht von Sascha Lobo werden<br />
Plattformen wie Facebook einzelne Wirtschaftsbereiche<br />
„wie ein Tsunami“ umkrempeln<br />
und das komplette Kundenverhalten<br />
ändern. Dabei habe man es mit einer neuen<br />
Art von Unternehmenstyp zu tun: „Das<br />
klassische Unternehmen will das beste in<br />
seiner Branche werden, das Plattform-<br />
Unternehmen will das einzige sein.“ Die<br />
deutsche Wirtschaft habe diese Entwicklung<br />
jedoch noch nicht erkannt: „Was deutschen<br />
Firmen bei der digitalen Transformation im<br />
Weg steht, ist der eigene Erfolg. Deutschland<br />
ist so wahnsinnig erfolgreich, dass niemand<br />
auch nur ansatzweise darüber nachdenkt,<br />
was eigentlich im nächsten Entwicklungsschritt<br />
passiert.“<br />
Unternehmen in die digitale Zukunft investieren,<br />
Projekte starten und neue Ideen ausprobieren.<br />
Hier stimmt ihm Tina Kulow zu,<br />
merkt aber an: „Dazu müssen wir in Deutschland<br />
auch eine Fehlerkultur lernen.“<br />
Lösungen gegen Hetz-Kommentare<br />
Als Fiene das Gespräch auf das Thema<br />
Hetz-Kommentare in sozialen Netzwerken<br />
lenkte, wurde die Diskussion ein wenig hitziger.<br />
Die Facebook-Sprecherin wies darauf<br />
hin, dass Facebook gerade sehr genau hinschaut,<br />
was bei den Prozessen besser gemacht<br />
werden könne und stellte eine Lösung<br />
binnen weniger Wochen in Aussicht. Das<br />
Thema werde nicht auf die leichte Schulter<br />
genommen, dennoch sei es eine sehr schwere<br />
Aufgabe, abzuwägen, welche Posts gegen<br />
Standards verstoßen. Sascha Lobo geht das<br />
aber noch nicht weit genug; er fordert<br />
eine konkrete Strategie: „Ich erwarte von einem<br />
Unternehmen, das Milliardenbeträge<br />
umsetzt, dass es eine Lösung findet.“ Das<br />
Problem sei nicht wirklich neu, dennoch reagiere<br />
man erst dann, wenn der öffentliche<br />
Druck zu groß werde. So habe Facebook in<br />
den USA nachweislich erst etwas unternommen<br />
als User angefangen haben, mit den<br />
Werbekunden zu kommunizieren.<br />
Foto: © TradeTalk<br />
Vorwürfe, dass Facebook beim Entfernen<br />
von Nacktbildern schneller reagiert als bei<br />
rassistischen Kommentaren, wies Tina Kulow<br />
zurück. Jede Meldung würde von den<br />
Facebook-Mitarbeitern mit gleicher Priorität<br />
bearbeitet. Wie viele Mitarbeiter sich um<br />
diese Aufgabe kümmern, wollte sie nicht<br />
verraten. Sie erklärte aber, dass es mehrere<br />
Hundert seien, zu denen auch Muttersprachler<br />
zählen.<br />
Meinungsmacher oder Netzwerker?<br />
Später beschäftigten sich die Protagonisten<br />
auf dem Podium konkret mit dem Begriff<br />
des Meinungsmachers. „Meinungsmache ist<br />
eher ein Ding des 20. Jahrhunderts. Netzwerkphänomene<br />
sind viel relevanter und<br />
zwar aus einem Grund: Netzwerker sind viele,<br />
Meinungsmacher ist nur einer“, sagt Sascha<br />
Lobo. Eine Rolle spiele der Wunsch, unter<br />
Kontrolle zu haben, was passiert. „Tatsächlich<br />
ist das chaotische System Kommunikation<br />
im 21. Jahrhundert eines, mit dem man<br />
ein bisschen rumtricksen kann.“ Der Begriff<br />
Meinungsmacher gehe an der Wahrheit vorbei.<br />
Man habe sich angewöhnt, dass es für<br />
bestimmte Dinge Verantwortliche gibt. „Ich<br />
glaube aber, dass die Gesellschaft so komplex<br />
ist, dass bestimmte Prozesse nicht mehr<br />
nur einen Verantwortlichen haben.“ Meinung<br />
werde nicht von einer Person gemacht,<br />
bestimmte Meinungen würden sich einfach<br />
schneller verbreiten als andere.<br />
Zukünftige Entwicklungen<br />
Zum Schluss standen noch Prognosen über<br />
die technische Entwicklung in den nächsten<br />
fünf Jahren auf dem Programm. Tina Kulow<br />
ist der Meinung, dass unter anderem Virtual<br />
Reality eine große Rolle spielen werde. Lobo<br />
sieht Potenzial in digital vernetzten Plattformkonzepten.<br />
Einig sind sich beide aber<br />
darüber, dass die digitale Entwicklung noch<br />
längst nicht am Ende angekommen ist.<br />
TradeTalk 13
CLUBLEBEN<br />
IG Kö<br />
Foto: © Landeshauptstadt Düsseldorf<br />
„INTERESSENGEMEINSCHAFT<br />
KÖNIGSALLEE“ jetzt im Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />
Das stilvolle Ambiente, die modernen Konferenzräume und das<br />
hochkarätige Veranstaltungsangebot haben auch die „Interessengemeinschaft<br />
Königsallee“ überzeugt.<br />
Seit mehr als fünfzehn Jahren engagiert sich die Interessengemeinschaft<br />
für Düsseldorfs bekannteste und schönste Straße.<br />
Dem Verein gehören an: Einzelhändler, Gastronomen, Immobilienbesitzer,<br />
Verwaltungen, Ärzte, Anwälte und eben auch Personen und<br />
Institutionen, die keinen Sitz oder kein Geschäft auf der Kö haben.<br />
Ihnen allen geht es um die Königsallee, ihr Ansehen, ihr Aussehen,<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit, ihre künftige Entwicklung.<br />
Peter Wienen ist Vorsitzender der IG Kö und Karl-Heinz Eiffler Geschäftsführer.<br />
Vorstandsmitglieder sind Susanne Asbrand-Eickhoff,<br />
Nicole Blome-Hardorp, Prof. Dr. Dietrich Baumgart, Claus Franzen,<br />
Philippe Frères, Hans Meijers, Frank Schnitzler und Alarik Graf<br />
Wachtmeister.<br />
Foto: © Stefanie Siegel<br />
Der Verein trifft sich von nun an zum monatlichen Jour Fixe im Wirtschaftsclub.<br />
Sicher wird dabei auch die neue Kooperation mit Paris<br />
Thema sein. Geht es um Luxusshopping im Herzen Europas haben<br />
die Avenue Montaigne im mondänen Paris und die feine Königsallee<br />
in der Landeshauptstadt einen ähnlich exklusiven Anspruch. Die Interessengemeinschaft<br />
Königsallee und das Comité Avenue Montaigne<br />
wollen durch ihre Kooperation die Standorte stärken und die Bedeutung<br />
beider edler Einkaufsstraßen auf internationaler Ebene forcieren.<br />
So wurde in diesem Jahr erstmals die „Promenade pour un Objet<br />
D´Exeption“ gemeinsam mit der „rue de montaigne“ veranstaltet.<br />
Peter Wienen und Andreas Dümig (v.li.)<br />
14 TradeTalk
CLUBLEBEN<br />
Perspektive Heimat<br />
Flüchtlingen eine Perspektive geben –<br />
hier und im Herkunftsland<br />
Einerseits soll Flüchtlingen in Düsseldorf<br />
geholfen werden, andererseits geht es aber<br />
auch darum, durch eine erfolgreiche Strategie<br />
den Menschen in den Entwicklungsländern<br />
eine Chance zu geben, in ihren eigenen<br />
Ländern zu bleiben und nicht fliehen zu<br />
müssen. Diesen zentralen Aufgaben widmet<br />
sich die in Düsseldorf ansässige Initiative<br />
Perspektive Heimat.<br />
An dieser Kooperation sind mehrere gemeinnützige<br />
Organisationen beteiligt. Hierbei<br />
handelt es sich um STAY! Düsseldorfer<br />
Flüchtlingsinitiative e.V., fiftyfifty, vision:teilen<br />
(eine Initiative der Franziskaner) und die<br />
in Düsseldorf ansässige Schmitz-Stiftung.<br />
Ziel der Kooperation ist es unter anderem,<br />
Kinder und Jugendliche mit unsicherem<br />
Aufenthaltsstatus zu unterstützen und ihnen<br />
eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen.<br />
Das Angebot richtet sich sowohl an minderjährige<br />
unbegleitete Flüchtlinge als auch an<br />
Kinder von Familien, die bereits seit längerer<br />
Zeit in Düsseldorf leben.<br />
Die seit ca. 30 Jahren bestehende Schmitz-Stiftung<br />
hat mehr als 3.000 Projekte unterstützt,<br />
vor allem in Afrika. Hier geht es unter anderem<br />
um die Ausbildungsförderung und die<br />
Gewährung von Kleinkrediten an Frauen,<br />
denen mit diesen Krediten zu einer wirtschaftlich<br />
nachhaltigen Zukunft verholfen<br />
wird.<br />
Koordinationszentrum für ehrenamtliche<br />
Helfer<br />
Dank der maßgeblichen Unterstützung von<br />
Mitgliedern und Freunden des Wirtschaftsclubs<br />
konnte bisher ein hoher fünfstelliger<br />
Euro-Betrag an Spenden gesammelt werden.<br />
Darüber hinaus haben sich unsere Mitglieder<br />
sehr engagiert eingebracht. So hat beispielsweise<br />
die Firma Carcoustics einen neuen<br />
Daimler-Personentransporter, mit dem<br />
junge Flüchtlinge zum Sport (wie zum Bespiel<br />
Fortuna Düsseldorf, DEG und DHC)<br />
gebracht werden können, gespendet. Auch<br />
die in Düsseldorf ansässige Bethmann Bank<br />
hat sich mit einem großzügigen Spendenbeitrag<br />
engagiert. Die Düsseldorfer Anwaltskanzlei<br />
FPS stellt den über 300 unbegleiteten<br />
Flüchtlingen in Düsseldorf Lehrmaterial zur<br />
Verfügung. Dies sind nur einige Beispiele.<br />
„Darüber hinaus sind wir derzeit intensiv<br />
bemüht, ein Ladenlokal in zentraler Lage in<br />
Düsseldorf als Koordinationszentrum für<br />
ehrenamtliche Helfer und Flüchtlinge zu finden.<br />
Dieses Koordinationszentrum soll so<br />
schnell wie möglich operativ tätig werden“,<br />
so Rüdiger Goll.<br />
Spendenübergabe am Maxhaus.<br />
Michael Lukas, Nina Mohammadi, Rüdiger Goll<br />
und Faustini Muhurenga (v.li.).<br />
Foto: © Andreas Endermann<br />
Perspektive Heimat.<br />
Hier können Sie die „Perspektive Heimat“<br />
mit Spenden unterstützen:<br />
W.P. Schmitz-Stiftung<br />
Stadtsparkasse Düsseldorf<br />
IBAN: DE13 3005 0110 1005 5305 95<br />
BIC/SWIFT: DUSSDEDXXX<br />
Stichwort: Perspektive Heimat/WCD<br />
TradeTalk 15
CLUBLEBEN<br />
Craftbeer Tasting<br />
Craftbeer Tasting im Wirtschaftsclub<br />
Ein kräftiger Genuss<br />
von Eric Mansfeld<br />
„Bier ist der überzeugendste Beweis dafür, dass Gott den<br />
Menschen liebt und ihn glücklich sehen will.“<br />
Ob der große amerikanische Staatsmann Benjamin Franklin<br />
(1706 – 1790) bei seinem Satz, in dem so viel Wahrheit steckt,<br />
an ein speziell gebrautes Bier dachte, wissen wir nicht.<br />
Wer in die Historie des Craftbeers tiefer eintaucht,<br />
hört von abenteuerlichen Geschichten<br />
der Seefahrt, von hart arbeitenden Dockarbeitern<br />
in englischen Häfen, von Soldaten, die<br />
einst in fernen Ländern stationiert waren und<br />
manchmal sogar von Pilgervätern.<br />
So richtig angefangen hat die kleine „Bierrevolution“<br />
in den 70er Jahren in den USA.<br />
Denn „Craft“ bedeutet Handwerk und zugleich<br />
Unabhängigkeit von den Industriebieren<br />
der großen Brauereien.<br />
Wie gut das immer mehr zum Szene-Bier<br />
werdende Gebräu schmecken kann, präsentierte<br />
Ende September Stephan Niesen (Chef<br />
de Cuisine) auf einer kleinen „kulinarischen<br />
Reise“ interessierten Gästen im Wirtschaftsclub.<br />
Ausgeschenkt wurden: La Trappe Witte<br />
aus den Niederlanden, Sierra Nevada Pale Ale<br />
aus den USA, Delirium the Mens aus Belgien,<br />
Uerige Doppelsticke aus Düsseldorf und Fullers<br />
London Porter aus England. Natürlich gab es zu<br />
den kraftvollen Bieren, über deren Geschmack<br />
eifrig diskutiert wurde, herzhafte Häppchen.<br />
Fotos: © TradeTalk<br />
16 TradeTalk
CLUBLEBEN<br />
Rheinische Post-Gruppe<br />
FRÜHSTÜCK MIT DER<br />
RHEINISCHEN POST<br />
Bei einem gemütlichen Frühstück berichteten<br />
der Leitende Regionalredakteur der Rheinischen<br />
Post, Uwe-Jens Ruhnau, Thorsten Breitkopf,<br />
Wirtschaftsredakteur der Rheinischen<br />
Post in Düsseldorf und Christian Zeelen,<br />
Chefredakteur von Antenne Düsseldorf und<br />
Leiter von center.tv über die täglichen Abläufe<br />
in den Redaktionen des Medienhauses. Die<br />
anschließende lebhafte Fragerunde zeigte das<br />
Interesse der Gäste an den Medien Zeitung,<br />
Online, Radio und Fernsehen.<br />
Die Journalisten des Medienhauses sind sich<br />
einig: Das Bedürfnis und die Nachfrage nach<br />
lokalen Nachrichten ist in den letzten Jahren<br />
gewachsen. So ist die RP mit einer Gesamtauflage<br />
von rund 320.000 Exemplaren eindeutig<br />
Marktführer in Düsseldorf. 13 feste Redakteure,<br />
vier Fotografen sowie ein Schülerjournalist<br />
und ein Stamm von rund 30 freien<br />
Mitarbeitern kümmern sich um die Inhalte.<br />
„Wir bilden das ab, was in der Stadt passiert“,<br />
fasst Uwe-Jens Ruhnau das Themenspektrum<br />
Christian Zeelen, Thorsten Breitkopf, Jens-Uwe Ruhnau (v.li.)<br />
Lokale Nachrichten im Trend<br />
zusammen. Täglich gibt es 13 Seiten im Lokalteil.<br />
Häufig kann die RP mit Exklusivgeschichten<br />
punkten. Dabei wird nicht die distanzierte<br />
Position eingenommen, „sondern<br />
wir gehen zu den Menschen hin“, unterstreicht<br />
der Leitende Regionalredakteur den<br />
Anspruch des Mediums.<br />
Print, Online, Fernsehen, Radio – Made in<br />
Düsseldorf<br />
Begeistert berichtet Thorsten Breitkopf,<br />
Wirtschaftsredakteur der RP über die Kolumne<br />
„Made in Düsseldorf “. Eine rein redaktionelle<br />
Seite ohne Anzeigen. „Hier haben<br />
wir die Möglichkeit, Menschen, die<br />
unternehmerisch tätig sind oder ein tolles<br />
Startup auf die Beine gestellt haben, vorzustellen.<br />
Das sind häufig Menschen, die sonst<br />
nicht so medial präsent sind.“<br />
Online, ein Markt, der stetig wächst und an<br />
Bedeutung gewinnt, steht bei der täglichen<br />
Arbeit gleichberechtigt neben Print. Oftmals<br />
Foto: © TradeTalk<br />
arbeiten die Redaktionen zusammen oder<br />
ergänzen sich. Auch mit der 100-prozentigen<br />
Tochter, center.tv, gibt es eine enge Kooperation.<br />
„Wir verstehen uns als „das Fernsehen<br />
für Düsseldorf “, sind aber auch in Neuss und<br />
Mettmann zu empfangen und decken entsprechend<br />
Themen ab. 70.000 Zuschauer hat<br />
center.tv pro Wochentag“, erklärt Christian<br />
Zeelen. Beim Sender arbeiten Videojournalisten.<br />
Ein Beitrag kommt hier aus einer<br />
Hand. Der Videojournalist ist Kameramann<br />
und Redakteur zugleich, kümmert sich um<br />
den Ton und schneidet seine Beiträge, bei<br />
denen er selbst spricht. Es gibt tägliche und<br />
wöchentliche Formate. Der Montag steht im<br />
Zeichen des Sports vom Wochenende. Besonderer<br />
Beliebtheit erfreut sich der<br />
„Stammtisch-Talk“, bei dem vier Düsseldorfer<br />
regelmäßig über aktuelle Themen diskutieren.<br />
Auch in diesem Jahr kürt der Sender<br />
wieder den „Düsseldorfer des Jahres“ und<br />
arbeitet bei Live-Events auch eng mit der RP<br />
zusammen. Eine Premiere gab es vor Kurzem:<br />
center.tv übertrug den Saisonauftakt<br />
der Kreisliga A in voller Länge.<br />
Düsseldorfer Wirtschaft im Fokus<br />
„Wir machen nicht nur Fernsehen für Düsseldorf<br />
“, berichtet Christian Zeelen, der zugleich<br />
Leiter von center.tv und Chefredakteur<br />
von Antenne Düsseldorf ist. „Wir<br />
verstehen uns als Dienstleister. Wir produzieren<br />
auch Image- und Schulungsfilme für<br />
Unternehmen.“ Einmal im Monat berichtet<br />
center.tv über die Düsseldorfer Wirtschaft.<br />
Der Radiosender Antenne Düsseldorf hat<br />
sogar eine wöchentliche Sendung zum<br />
Thema Wirtschaft. Antenne Düsseldorf ist<br />
eine von 45 Lokalredaktionen in NRW. Der<br />
Mantel kommt aus Oberhausen und je nach<br />
Größe der Redaktion können die Lokalradios<br />
bestimmen, wie viele Stunden sie am<br />
Tag auf Sendung sind. Antenne Düsseldorf<br />
bietet täglich zehn Stunden Programm.<br />
Lokale Nachrichten sind im Trend – die<br />
Nachfrage wächst. Überregionale Themen<br />
sind überall frei verfügbar, lokale Inhalte jedoch<br />
nicht. Ein großes Plus für das Medienhaus<br />
mit Schwerpunkt Düsseldorf. Es ist wieder<br />
angesagt, die eigene Stadt gut zu kennen.<br />
Und die Metropole Düsseldorf ist in den vergangen<br />
Jahren noch vielfältiger geworden.<br />
„Das Gefühl Düsseldorfer zu sein, spiegelt<br />
sich in unseren Angeboten wider und deshalb<br />
werden wir gemocht.“ So das schöne Schlusswort<br />
im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />
TradeTalk 17
CLUBLEBEN<br />
Champagner Gala<br />
PRICKELNDER HOCHGENUSS<br />
IM WIRTSCHAFTSCLUB<br />
von Barbara Russ<br />
Im Rahmen der zweiten Champagner Gala lud Falstaff, das Magazin<br />
für kulinarischen Lifestyle, gemeinsam mit dem Wirtschaftsclub<br />
Düsseldorf im November zum Testen exklusiver Champagner ein.<br />
Neben renommierten Marken wie Pommery, Lanson, Vranken, Laurenti,<br />
Taittinger oder Piper-Heidsieck konnten die Gäste an diesem<br />
Abend auch weniger namhafte, aber diesen an Qualität in Nichts<br />
nachstehende, Weingüter wie Barbichon, Corbon, Stroebel oder<br />
Calsac kennenlernen. Passend dazu gereicht wurden Häppchen in<br />
Form von Pralinen und Trüffeln aus Erzingen in Baden vom Weingut<br />
Lorenz und Corina Keller.<br />
„Besonders gefällt uns, dass wir hier die feinen Nuancen ganz unterschiedlicher<br />
Champagner entdecken können“, so ein Gast. Bereits<br />
zum zweiten Mal fand die Falstaff Champagner Gala in der nordrhein-westfälischen<br />
Landeshauptstadt statt – eine Veranstaltungsreihe,<br />
die auch in Stuttgart und Berlin viele Gäste begeisterte.<br />
„Heute sind hier im Wirtschaftsclub über 30 Champagnerhäuser<br />
vertreten, mehr als 75 verschiedene Champagner können verkostet<br />
werden“, freut sich Claudia Roman Navarro, Verlagsleitung bei<br />
Falstaff, über das gelungene Event. Im Rahmen der Veranstaltung<br />
gab Sommelière und Champagner-Botschafterin Gerhild Burkard<br />
Einblicke in die Welt des Champagners. So standen als Themen der<br />
Einsatz und Einfluss von Holz im Champagner, eine „Entdeckungsreise<br />
Champagne“ und die Besonderheiten der Rebsorten auf dem<br />
Programm des Abends.<br />
18 TradeTalk
column<br />
Erica Hahn Immobilien Erica Hahn Immobilien<br />
Fotos: © Falstaff<br />
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CLUBLEBEN<br />
Kitzbühel<br />
CLUBPARTNERSCHAFT<br />
KITZBÜHELER<br />
COUNTRY CLUB<br />
von Melanie Goll<br />
Ob geschäftlich oder privat. Wenn Ihr Weg Sie manchmal nach Tirol<br />
führt, dann besuchen Sie doch einmal unseren Partnerclub vor Ort.<br />
Der KCC gilt als Österreichs einziger Private Members Club dieser<br />
Art und zählt heute bereits über 800 Mitglieder. Gegründet hat ihn<br />
Unternehmer Richard Hauser.<br />
„Unser Club trägt zur Vernetzung unserer Region mit internationalen<br />
Institutionen und Persönlichkeiten bei – wir sind ein Ort der Begegnung,<br />
an dem wir uns zu kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen<br />
Themen austauschen“, erklärt Hauser. Und weiter: „Wir<br />
sind kein Hotel. Mitglied unseres exklusiven Hauses kann nur werden,<br />
wer von bereits bestehenden Mitgliedern vorgeschlagen wird.“ Die<br />
Privatsphäre der Club Members stehe dabei stets im Vordergrund.<br />
Neben zahlreichen Kulturangeboten bietet der KCC unter anderen<br />
ein clubeigenes Restaurant, eine Zigarrenlounge, Bar und einen Spaund<br />
Wellnessbereich. Für Clubmitglieder und deren Gäste stehen<br />
sogar exklusive Member-Suiten für Übernachtungen zur Verfügung.<br />
Der Club liegt inmitten der großartigen Gebirgskulisse Kitzbühels,<br />
mit Aussicht auf den Wilden Kaiser, Hahnenkamm und Kitzbüheler<br />
Horn. In nächster Umgebung finden sich unter anderem zehn Golfplätze<br />
sowie der Schwarzsee mit seinem gesunden Moor-Badewasser<br />
Foto: © Albin Niederstrasser, Fotos: © KCC<br />
20 TradeTalk
CLUBLEBEN<br />
SAVE THE DATE<br />
und vielfältige Wandermöglichkeiten. Das alles zentral gelegen,<br />
bestens erreichbar von München, Salzburg, Innsbruck oder Zürich.<br />
Bereits 2013 wurde der Kitzbüheler Country Club in das IAC-Netzwerk<br />
aufgenommen – die Vereinigung von Private Members Clubs<br />
mit rund 300.000 Clubmitgliedern in der auch Ihr Wirtschaftsclub<br />
Düsseldorf vertreten ist. „All unsere Mitglieder haben dadurch<br />
die Möglichkeit, die über 250 internationalen privaten Clubs zu<br />
besuchen und auch dort Menschen kennenzulernen und sich<br />
zu vernetzen. Andererseits können auch Club Members unserer<br />
Partnerclubs den KCC besuchen“, so Richard Hauser.<br />
Sie möchten mehr über den<br />
Kitzbüheler Country-Club erfahren?<br />
Am 2. Dezember <strong>2015</strong> stellt sich der<br />
Kitzbüheler Country Club in Ihrem<br />
Düsseldorfer Wirtschaftsclub vor.<br />
Kitzbühel Country Club GmbH<br />
Kitzbüheler Straße 53 6370 Reith bei Kitzbühel<br />
AUSTRIA<br />
T +43 (5356) 64 664 F +43 (5356) 64 664-99<br />
E info@kitzbuehel.cc www.kitzbuehel.cc<br />
TradeTalk 21
POLITIK<br />
Rupert Neudeck<br />
DAS HAUS NICHT<br />
VERSCHLIESEN<br />
Dr. Rupert Neudeck zu Gast im Wirtschaftsclub<br />
von Dr. Eike Birck<br />
Kaum ein anderes Thema beschäftigt die Öffentlichkeit<br />
mehr, als die Flüchtlinge, die seit Monaten nach Deutschland<br />
kommen. Beim Dinnertalk im Wirtschaftsclub<br />
Düsseldorf fand Rupert Neudeck, der Gründer von Cap<br />
Anamur, eindrückliche Worte zur aktuellen Situation.<br />
Foto: © Bernd Schaller<br />
Der Abend stand unter der Überschrift: „Bitte lassen Sie Ihren Nachbarn<br />
nicht unbeobachtet: Humanitäre Projekte mit Flüchtlingen zu<br />
Wasser, zu Lande und in der Luft“. Die deutsche Bevölkerung forderte<br />
er auf, die Häuser nicht zu verschließen. Auch die Wirtschaft nahm<br />
er in die Pflicht, denn die Lage – insbesondere die der jungen Afrikaner<br />
– könne nur verbessert werden, wenn die Menschen eine Ausbildung<br />
bekämen, um in ihren Ländern arbeiten zu können.<br />
Ein berührender Moment<br />
Ein besonders berührender Moment an diesem Abend war die<br />
Begegnung von Rupert Neudeck mit einer Vietnamesin, die seinerzeit<br />
als 4-Jährige mit ihrer Familie als sogennante „Boat People“<br />
von Cap Anamur gerettet wurde. Insgesamt 11.488 Boots-Flüchtlinge<br />
konnten die Helfer von 1979 bis 1986 aus dem südchinesischen<br />
Meer retten. „Ein Erinnern an Cap Anamur kann auch heute<br />
noch sehr produktiv sein“, begann der ehemalige Sprecher der<br />
Hilfsorganisation seinen packenden Vortrag. „Wir haben das<br />
unglaubliche Glück in einer freien Gesellschaft zu leben“, betonte er<br />
22 TradeTalk
column<br />
Foto: © TradeTalk<br />
das Privileg der Europäer. „Darum beneiden<br />
uns hunderte Millionen Menschen.“<br />
Cap Anamur sei Ausdruck der bundesrepublikanischen<br />
Gesellschaft gewesen. Denn<br />
bei der Gründung 1979 hatten die Initiatoren<br />
gerade mal Geld für drei Monate. Aber<br />
insgesamt 7 Millionen Spender in Deutschland<br />
hatten dafür gesorgt, die Hilfsorganisation<br />
aufrechtzuerhalten. Die Unterstützung<br />
kam dabei aus allen Kreisen der Gesellschaft.<br />
„Nicht Regierungen retten Flüchtlinge,<br />
sondern es sind private Initiativen,<br />
die die Menschen tatsächlich aus dem<br />
südchinesischen Meer oder der Ägäis<br />
retten. Heute befinden wir uns nicht in<br />
der gleichen, aber in einer vergleichbaren<br />
Situation“, macht der 1939 in Danzig<br />
Geborene deutlich.<br />
Niemand habe die hohe Zahl der Flüchtlinge,<br />
die Dichte und vermeintliche Spontaneität<br />
vorhergesehen. Und niemand wüsste<br />
zum derzeitigen Zeitpunkt, wie es in den<br />
einzelnen Ländern weitergeht. Flüchtlinge<br />
begreift der engagierte Redner umgangssprachlich<br />
und nicht gemäß der Definition<br />
der Genfer Konventionen.<br />
Die syrische Bevölkerung hat furchtbar<br />
gelitten<br />
Die Flüchtlinge, die nun in Deutschland<br />
sind, kommen aus ganz unterschiedlichen<br />
Herkunftsländern. Eine sehr große Gruppe<br />
kommt aus Syrien. In der Bundesrepublik<br />
gibt es bereits eine große syrische Community.<br />
„Für die Syrer gestaltet sich das Einleben<br />
in Deutschland relativ leicht“, so der<br />
promovierte Theologe. „Syrien ist eine Mittelstandsgesellschaft<br />
und das Ausbildungsniveau<br />
ist ähnlich wie in Deutschland.“ Wie<br />
sich die Situation in Syrien weiter gestalten<br />
wird, ist momentan offen. „Fest steht, dass<br />
die syrische Bevölkerung furchtbar gelitten<br />
hat. Es wurden zahllose Luftangriffe auf die<br />
Zivilbevölkerung verübt. Diese permanente<br />
Angst, Tag und Nacht, kann man sich nur<br />
vorstellen, wenn man sie selbst erlebt hat.<br />
Die Schreie der Menschen, wenn sie bei<br />
einem Luftangriff schreien auf die Straße<br />
rennen und nicht wissen wohin. Man spricht<br />
von bislang 320.000 Toten.“<br />
Rupert Neudeck berichtet von einem Lager<br />
in Jordanien, in dem 460.000 Menschen<br />
zusammenleben. Viele halten es einfach<br />
nicht mehr aus und machen sich auf den<br />
Weg, über die Türkei, Griechenland und<br />
Mazedonien. Eine weitere große Gruppe<br />
von Flüchtlingen kommt aus dem Irak und<br />
aus Afghanistan. „Afghanische Flüchtlinge<br />
bedeuten für uns mehr Anstrengung. Ihre<br />
Zahl ist sehr hoch. Sehr viele sind Analphabeten<br />
und ohne Berufsausbildung. In den<br />
Jahren 2004 bis 2014 haben wir in Afghanistan<br />
Schulen gebaut. Mit den Kindern haben<br />
wir immer ein Spiel gespielt. Sie sollten raten,<br />
woher wir, die Deutschen, kommen. Sie<br />
kannten Afghanistan, Pakistan und den<br />
Iran. Dass jedoch noch etwas hinter dem<br />
Iran liegt, hat sie verblüfft.“<br />
Afrikanische Migration noch nicht im<br />
Blickfeld<br />
Rupert Neudeck macht darauf aufmerksam,<br />
dass die afrikanische Migration noch nicht<br />
ins Blickfeld der Öffentlichkeit und auch<br />
nicht in das der Politik geraten ist, obgleich<br />
TradeTalk 23
POLITIK<br />
Rupert Neudeck<br />
Foto: © Bernd Schaller<br />
Rupert Neudeck<br />
seit 1990 immer mehr junge Afrikaner nach<br />
Deutschland kommen. „Junge Afrikaner<br />
sehen in ihren Ländern keine Perspektive“,<br />
berichtet der Cap-Anamur-Gründer. „Sie<br />
können auch nicht einfach zurück, denn ihr<br />
Dorf oder ihre Familie hat ihnen einen<br />
Kredit gegeben. Das Einzige, was hilft, ist, sie<br />
an den Küsten, wo sie auf eine Möglichkeit<br />
warten nach Europa zu kommen, auszubilden.<br />
Denn mit einer Berufsausbildung mit<br />
Zertifikat haben sie eine Chance. Dann müssen<br />
sie auch nicht die mörderische Fahrt<br />
übers Meer antreten. Dabei brauchen wir<br />
die Unterstützung der Wirtschaft und der<br />
Ausbildungsbetriebe.“<br />
Künftig erwartet Rupert Neudeck noch<br />
mehr Flüchtlinge, nämlich die Klimaflüchtlinge,<br />
von denen schon seit einiger Zeit<br />
gesprochen wird. „Diese Menschen sind<br />
noch nicht da, aber das kann sehr schnell<br />
gehen“, mahnt er. Dann räumt er noch mit<br />
einem Vorurteil auf. Oft würden Flüchtlinge<br />
argwöhnisch betrachtet, wenn sie im Besitz<br />
eines Smartphones sind. „Die Vorstellung,<br />
dass ein Flüchtling halb verhungert ist, kann<br />
zutreffen, schließt aber ein Smartphone<br />
nicht aus. Das Telefon und damit der<br />
Zugang zum Internet und um Kontakt zur<br />
Familie zu halten, Wege auszukundschaften<br />
oder Blockaden zu vermeiden, ist für<br />
Flüchtlinge überlebenswichtig“, so<br />
Rupert Neudeck. „Die digitale Revolution<br />
kann man gar nicht hoch<br />
genug einschätzen.“<br />
Ein Lächeln kann helfen<br />
Abschließend hält der Journalist<br />
noch ein überaus sympathisches<br />
Plädoyer für die Menschlichkeit.<br />
„Es geht nicht immer nur um<br />
Geld oder die Qualität der Unterkünfte.<br />
Ein Lächeln, ein Händedruck,<br />
das kann helfen, den<br />
Flüchtlingen ein Stück Vertrauen<br />
in die Menschlichkeit zurückzugeben.<br />
Es geht darum,<br />
Menschen als Menschen aufzunehmen<br />
und das Haus nicht<br />
zu verschließen.“ Dafür gab es<br />
donnernden Applaus.<br />
wurde 1939 in Danzig geboren. Im Sommer<br />
1979 gründete er das deutsche Not-Ärzte-<br />
Komitee Cap Anamur zur Rettung vietnamesischer<br />
Boat People. Von 1979 bis 1986 fischten<br />
die Hilfsschiffe 11.488 Boots-Flüchtlinge aus dem<br />
südchinesischen Meer. Das Komitee, zu dessen ersten<br />
prominenten Befürwortern Heinrich Böll gehörte,<br />
erweiterte rasch seinen Wirkungskreis und engagierte<br />
sich vor allem dort, wo staatliche Entwicklungshilfe aus<br />
politischen Gründen nicht greifen konnte. Krankenhäuser<br />
in Vietnam, Ambulanzen in Kolumbien und<br />
Äthiopien, Hospitäler in Nordirak und Tschetschenien<br />
– heute sind Komitee-Mitarbeiter weltweit im Einsatz.<br />
1998 übergab Rupert Neudeck den Vorsitz des Komitees<br />
und fungierte als Sprecher von Cap Anamur.<br />
2002 gab Rupert Neudeck den Vorsitz und alle Ämter<br />
bei Cap Anamur auf und gründete 2003 mit seiner Frau<br />
Christel als Antwort auf den 11. September 2001 die<br />
„Grünhelme e. V.“, die sich insbesondere im Baubereich<br />
und bei der Zusammenarbeit von Christen und<br />
Muslimen profilierten. Der Verein ist in Afghanistan, in<br />
Aceh (Sumatra), im Irak, unterhält Berufsausbildungszentrum<br />
in Ruanda, Schulen in Mauretanien, Uganda,<br />
Kongo und demnächst auch in Palästina.<br />
Rupert Neudeck ist promovierter Theologe und<br />
Journalist und arbeitete viele Jahre für den<br />
Deutschlandfunk. Er ist Träger des Cavalieri-Ordens<br />
von Somalia, der Theodor-Heuss-Medaille, des<br />
Bruno-Kreisky Menschenrechtspreises und des Erich-<br />
Kästner-Preises. <strong>2015</strong> wird ihm der Preis der „Stiftung<br />
für UNESCO Bildung für Kinder in Not“ verliehen.<br />
www.gruenhelme.de<br />
24 TradeTalk
WIRTSCHAFT<br />
Businesstalk<br />
Wirtschaft im Rheinland<br />
meldet überdurchschnittlich gute Lage<br />
Die rheinische Wirtschaft plant, mehr Mitarbeiter<br />
einzustellen. Aufgrund des weiterhin<br />
günstigen Zinsniveaus und der stabilen<br />
Konjunkturerwartungen hat sich die Investitionsneigung<br />
der Unternehmen – wenn<br />
auch nur in geringem Umfang – erhöht,<br />
bleibt allerdings auf einem verhaltenen<br />
Niveau.<br />
Foto: © iPilot Foto: © CreativeCollection<br />
Die Unternehmen im Rheinland freuen<br />
sich weiterhin über eine überdurchschnittlich<br />
gute Geschäftslage. Das zeigt das<br />
neue Herbst-Konjunkturbarometer Rheinland<br />
der sechs rheinischen Industrie- und<br />
Handelskammern (IHK, Aachen, Bonn/<br />
Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer<br />
Niederrhein und Wuppertal-Solingen-<br />
Remscheid).<br />
Die Geschäftserwartungen sind gestiegen.<br />
„Die Binnennachfrage ist inzwischen eine<br />
stabile Säule des Wachstums. Dadurch trotzt<br />
die Konjunktur der schwächelnden Wirtschaft<br />
in China“, erklärte Ulf Reichardt,<br />
Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. Ein<br />
Viertel der Befragten bewertet die konjunkturellen<br />
Aussichten überwiegend positiv.<br />
An der Umfrage hatten sich rund 2.400 Unternehmen<br />
im Rheinland beteiligt. Vier<br />
von zehn Betrieben halten ihre Lage für<br />
gut, fast jeder zweite bezeichnet sie als befriedigend.<br />
Nur jeder neunte Befragte ist<br />
unzufrieden.<br />
Virtuelle Rundflüge im Cockpit des Airbus A380<br />
„Ladies and Gentlemen, ready for Take-<br />
Off “, begrüßt iPILOT Luftfahrt-Begeisterte<br />
jetzt in direkter Nähe zur Kö in<br />
Düsseldorf. Unter Anleitung eines erfahrenen<br />
Piloten können sie hier zum<br />
Rundflug in die Virtual Reality abheben.<br />
Im originalgetreu nachgebildeten Cockpit<br />
eines Airbus A380 ist das Fluggefühl<br />
so realistisch, dass sogar professionelle<br />
PilotInnen in den Simulatoren von iPILOT<br />
trainieren.<br />
Aus über 24.000 Flughäfen kann der<br />
Flugreisen-Fan seine Route auswählen.<br />
Zu den spektakulärsten gehören der Anflug<br />
über die Häuserschluchten von<br />
Hongkong auf den ehemaligen Airport<br />
Kai Tak oder die Landung auf der Karibikinsel<br />
St. Maarten in den niederländischen<br />
Antillen. Natürlich lassen sich mit<br />
der größten Passagiermaschine der Welt,<br />
dem Airbus A380, auch Runden über<br />
Düsseldorf drehen.<br />
TradeTalk 25
WIRTSCHAFT<br />
Deutscher Mittelstandspreis<br />
BANKER<br />
DES DEUTSCHEN<br />
MITTELSTANDS:<br />
Volksbank-Chef Rainer Mellis<br />
Fotos: © markt intern<br />
Uwe Kremer, Andreas Schmitz, Klaus-Peter Willsch, Roland Tichy, Rainer Mellis,<br />
Klaus-Peter Flosbach, Frank Schäffler, Norman Wirth, Günter Weber (v.li.)<br />
26 TradeTalk
In jedem Jahr verleiht die Verlagsgruppe<br />
markt intern den Deutschen Mittelstandspreis.<br />
Dieses Mal ging der renommierte<br />
Preis nach Jahren wieder an einen Düsseldorfer.<br />
Über die Ehrung freuen konnte sich<br />
Volksbank-Chef Rainer Mellis.<br />
„Als einen der gradlinigsten Banker, die<br />
ich je kennengelernt habe“, beschrieb<br />
Andreas Schmitz, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Bank HSBC Trinkaus, in seiner<br />
Laudatio Mellis. So heißt es denn auch<br />
treffend in seiner Urkunde, dass er trotz<br />
der zum Teil widrigen Marktumstände das<br />
Interesse der Kunden, der Eigentümer und<br />
Mitglieder, wie sämtlicher Mitarbeiter im<br />
Blick behalten habe. Das ‹Wir›-Gefühl der<br />
Mitglieder sei ihm wichtiger als das Streben<br />
nach Gewinnmaximierung.<br />
Der Präsident der Deutschen Bundesbank,<br />
Dr. Jens Weidmann, wurde unter anderem<br />
für seinen konsequenten Einsatz für eine<br />
stabile Währung mit dem Hauptpreis des<br />
Deutschen Mittelstands ausgezeichnet, war<br />
aber nicht anwesend und ließ sich die Urkunde<br />
in der Frankfurter Bundesbank überreichen.<br />
Laudator hierzu war der Preisträger<br />
des vergangenen Jahres Thilo Sarrazin.<br />
Axel Prümm, Rainer Mellis, Andreas Schmitz, Günter Weber (v.li.)<br />
Zur Verleihung der Preise waren 140 Gäste in den Wirtschaftsclub Düsseldorf gekommen.<br />
Medienpreis für Roland Tichy<br />
Weil er sich entschieden für seine werteorientierten<br />
Grundsätze einsetze und damit öffentlichen<br />
Druck erzeuge gegen den Mittelstand<br />
schädigende politische Bestrebungen<br />
wurde der Journalist Roland Tichy mit dem<br />
Medienpreis ausgezeichnet. Tichy war unter<br />
anderem Chefredakteur Impulse, Euro und<br />
Wirtschaftswoche und ist heute Vorstandsvorsitzender<br />
der Ludwig-Erhard-Stiftung.<br />
Zur Verleihung der Preise waren 140 Gäste<br />
in den Wirtschaftsclub Düsseldorf in den<br />
Schadow-Arkaden gekommen. Mit dem<br />
Deutschen Mittelstandspreis werden der<br />
herausragende und überzeugende Einsatz<br />
sowie klare Positionen zum Wohle des<br />
Mittelstands gewürdigt.<br />
TradeTalk 27
WIRTSCHAFT<br />
Startplatz<br />
MITTELSTAND<br />
+ STARTUPS<br />
AUSSICHTSREICHES BÜNDNIS<br />
von Viktoria Blechman-Pomogajko<br />
Im September feierte der Kölner Startup-Inkubator STARTPLATZ<br />
die Eröffnung seines zweiten Standortes im Düsseldorfer Medienhafen.<br />
Als Hotspot für Startups und Gründer bietet er einen Coworking-<br />
Space und ein breit gefächertes Veranstaltungsangebot. Ziel ist es das<br />
Startup-Ökosystem in Düsseldorf und im Rheinland zu stärken.<br />
„Die deutsche Industrie hat die erste Welle der Digitalisierung verpasst.<br />
Die Marktentwicklung ist schneller, als sie von den Unternehmen<br />
mit ihren traditionellen Anpassungsprozessen abgebildet werden<br />
kann. Ein Lösungsansatz ist, dass Unternehmen die Methoden der<br />
Startups übernehmen“, erläutert STARTPLATZ-Geschäftsführer Dr.<br />
Lorenz Gräf. Der STARTPLATZ sehe sich in einer Vermittlerrolle:<br />
hier werden innovativen Startups finanzierbare Coworking-Arbeitsplätze<br />
sowie Anschluss an ein starkes Netzwerk, welches aus Gründern<br />
und Experten sowohl aus der Wissenschaft als auch aus der<br />
Wirtschaft besteht, geboten. So sei bereits ein sehr gut funktionierendes<br />
Startup-Ökosystem und eine enorme Wissensbasis aufgebaut<br />
worden. „Mit der Akademie für Digitale Transformation schlagen wir<br />
die Brücke zum Mittelstand und lassen unsere Experten in anwenderfreundlichen<br />
Seminaren das Praxiswissen an zukunftsorientierte<br />
Unternehmen vermitteln“, so Gräf weiter.<br />
Fotos: © STARTPLATZ<br />
28 TradeTalk
column<br />
Win-Win-Situation für alle Beteiligten<br />
Durch die Schaffung eines Ökosystems,<br />
entstehen Win-Win-Situationen für alle<br />
Parteien. Startups liefern oftmals neue<br />
Ansätze für Innovationsmethoden und<br />
können den Bereich “Forschung und Entwicklung”<br />
für etablierte Unternehmen übernehmen.<br />
Die gut ausgebildeten Gründer<br />
wechseln zudem häufig nach einiger Zeit in<br />
Corporates zurück und bringen ihr Wissen<br />
direkt vor Ort ein.<br />
Der Mittelstand trumpft im Gegenzug mit<br />
einem großen Kundenstamm auf und kann<br />
häufig Finanzmittel für die Entwicklung<br />
der Startups liefern.<br />
„Wir möchten die Vernetzung zwischen<br />
etablierten Unternehmen und Startups<br />
fördern”, so Dr. Lorenz Gräf. „Dafür bieten<br />
wir verschiedene Veranstaltungsformate an.”<br />
Neben der Akademie für Digitale Transformation,<br />
bietet der STARTPLATZ monatliche<br />
Netzwerkveranstaltungen, wie den<br />
Rheinland-Pitch, Sprechstunden und Gründerstipendien<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
Corporates, an.<br />
Branchenschwerpunkte am Standort<br />
Düsseldorf<br />
Für den Standort in Düsseldorf hat der<br />
STARTPLATZ drei Branchenschwerpunkte<br />
gewählt: Fashion, Handel und Internet der<br />
Dinge (IoT). Der STARTPLATZ wünscht<br />
sich eine besonders enge Vernetzung von<br />
Startups und Corporates aus diesen Branchen<br />
und wird themenspezifische Netzwerkveranstaltungen<br />
organisieren. Des Weiteren<br />
wird das Gründerstipendium Startups<br />
aus diesen Bereichen den Gründungsstart<br />
erleichtern.<br />
„Als frisches Mitglied im Wirtschaftsclub<br />
Düsseldorf freuen wir uns besonders auf<br />
den Austausch und interessante Insights<br />
aus den Branchen”, so Dr. Lorenz Gräf.<br />
STARTPLATZ<br />
Mehr als nur Coworking bietet seit 2012 der<br />
STARTPLATZ im Herzen Kölns und seit<br />
Sommer <strong>2015</strong> in Düsseldorf: er ist zugleich<br />
Startup-Inkubator und Treffpunkt für die rheinische<br />
Gründerszene. Gegründet wurde er von den Geschäftsführern<br />
der Familie Gräf Holding GmbH, Dr. Lorenz Gräf und<br />
Matthias Gräf. Auf insgesamt 3.200 qm im Kölner Mediapark<br />
und rund 1.000 qm im Düsseldorfer Medienhafen bietet der<br />
STARTPLATZ Coworking-Spaces, Teambüros sowie Meeting-<br />
und Konferenzräume, in denen regelmäßig Events, Konferenzen,<br />
Workshops und Pitches veranstaltet werden.<br />
Alle Informationen zum STARTPLATZ und dem programm finden Sie hier: www.startplatz.de<br />
Veranstaltungs-<br />
Die Termine für die Workshops der Akademie<br />
für Digitale Transformation finden Sie hier:<br />
www.startplatz.de/akademie-fuer-digitale-transformation/<br />
TradeTalk 29
WIRTSCHAFT<br />
Messe Düsseldorf<br />
Unter Tage<br />
EINE REISE IN<br />
DAS LABYRINTH<br />
DER MESSE<br />
von Dieter Knaut<br />
TradeTalk ist in den Untergrund gegangen.<br />
Unter der Messe Düsseldorf eröffnet sich eine<br />
Welt für sich. Mit ganz eigener Atmosphäre.<br />
Hier schlägt das Herz der Messe mit hoch<br />
funktionalen Anlagen und Maschinen.<br />
Clemens Hauser nimmt uns mit. Ein imposantes Tunnelsystem mit<br />
Schächten und Leitungen unter allen Messehallen breitet sich aus.<br />
Ein intelligentes Konzept, das seit dem Bau der Messehallen existiert<br />
und auf dem neuesten Stand gehalten wird. Insgesamt 18 Kilometer<br />
begehbare Schächte liegen vor uns. Wir werden sie nicht alle abschreiten,<br />
bekommen aber eine gute Vorstellung von den Dimensionen<br />
„unter Tage“. „Jeder Quadratmeter des gesamten Messegeländes kann<br />
eine Last von zehn Tonnen tragen“, erzählt uns Clemens Hauser, seit<br />
Sommer 2011 Bereichsleiter und Prokurist für den gesamten Technikbereich.<br />
Bereits seit 1998 ist der Ingenieur für die Messe Düsseldorf<br />
GmbH tätig. Zu Beginn war er im Bereich der Betriebstechnik<br />
für die Betreuung der elektrotechnischen Anlagen und Transformatoren<br />
sowie für die Baubetreuung und Projektleitung beim Neu- und<br />
Umbau von Messehallen zuständig. Er ist der „Herr der Schächte“.<br />
„Die Aussteller kommen aus der ganzen Welt“, sagt Hauser. „Sie haben<br />
zum Teil sehr viel investiert, um ihre Produkte in Europa – hier bei<br />
uns in Düsseldorf – präsentieren zu können. Ihre Produkte werden<br />
nicht nur ausgestellt, sondern im laufenden Vollbetrieb gezeigt. Das<br />
stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen, nicht nur, was<br />
die Einhaltung europäischer Standards angeht. Wir finden immer gemeinsam<br />
mit dem Kunden eine gute Lösung.“<br />
„Messe wird immer spannender“<br />
Dabei ist nicht nur technischer Sachverstand, sondern vor allem<br />
Schnelligkeit gefragt, denn pünktlich zum Messebeginn muss alles<br />
laufen. Der Zeitdruck ist manchmal schon enorm. Clemens Hauser<br />
und sein Team sind spezialisiert auf komplexe Veranstaltungen mit<br />
großen Investitionsgütern. „Messe wird immer spannender“, begeistert<br />
sich der gebürtige Krefelder.<br />
Insgesamt 220 Fachleute sind im Bereich Technik beschäftigt. „Dazu<br />
gehören Kollegen, die mit dem Bauen, Planen und Betreiben beschäftigt<br />
sind, Mitarbeiter für die Aufbauten, Designer, die die Stände entwerfen<br />
und verkaufen sowie Menschen, die im Bereich Arbeitsschutz,<br />
Sicherung des Geländes und nicht zuletzt für die Verkehrssicherheit<br />
zuständig sind.“<br />
30 TradeTalk
Einige Veranstaltungen haben einen Vorlauf<br />
von vielen Monaten, die großen Weltleitmessen,<br />
die alle drei oder fünf Jahre stattfinden,<br />
zum Teil eine Vorbereitungszeit von<br />
Jahren. Bei der jährlich im Januar stattfindenden<br />
„boot“ zum Beispiel beginnen die<br />
Vorbereitungen für das kommende Jahr<br />
gleich nach Abschluss der MEDICA. So<br />
kommen bereits ab November vereinzelt<br />
Boote an, bis sich Ende Januar die Pforten<br />
der weltgrößten Yacht- und Wassersportmesse<br />
öffnen.<br />
Die Hallenstruktur der Messe Düsseldorf mit<br />
den unterirdischen Versorgungsschächten<br />
war von Anfang an richtungsweisend. An ihr<br />
wird auch heute bei Neu- oder Umbauten<br />
nichts verändert. Alle 30 Meter gibt es einen<br />
Tunnel und alle fünf Meter einen kleinen<br />
Schacht. So snd überall, wo Bedarf ist, Wasser,<br />
Abwasser und Strom sofort da. Der einzige<br />
Unterschied: Heute sind die Tunnel etwas<br />
breiter. „Das gesamte Messegelände ist auf<br />
Funktionalität ausgerichtet“, betont Clemens<br />
Hauser. „Jeder Platz in den Hallen ist gleich,<br />
denn jeder Platz bietet dieselben Möglichkeiten.<br />
Sollte zum Beispiel eine Belastung von<br />
zehn Tonnen pro Quadratmeter nicht ausreichen,<br />
können wir ein verstärktes Fundament<br />
schaffen. Das geht natürlich nur da, wo keine<br />
Tunnel sind, die als Fluchtwege fungieren.“<br />
Der Bereich Technik ist immer<br />
nah am Kunden, versichert Hauser.<br />
„Besonders bei den Messen, die<br />
nicht jedes Jahr stattfinden, können<br />
wir unsere Aussteller meist<br />
überzeugen und begeistern, sich<br />
mit einem besonderen Ausstellungsstand<br />
zu präsentieren. Dabei<br />
beraten wir natürlich ganz<br />
intensiv.“ Dass man hier immer<br />
kooperativ und menschlich aufeinander<br />
zugeht, ist Hauser ganz<br />
wichtig.<br />
MD 2030: Investitionsvolumen<br />
von 600 Millionen Euro<br />
Schon nach der Eröffnung von<br />
Europas modernster Messehalle<br />
– der Halle 6 – im Jahr 2000 verabschiedeten<br />
Geschäftsführung<br />
und Aufsichtsrat einen Masterplan<br />
zur grundlegenden Modernisierung<br />
des bestehenden Geländes<br />
und den Ausbau entsprechend<br />
neuer Normen, Kundenanforderungen<br />
und des gestiegenen<br />
Bedarfs an Ausstellungsfläche.<br />
Bis zum Jahresende 2014 wurden die Hallen<br />
4, 5, 6, 7a, 8a, 8b, 12, 13 und 14 neu gebaut<br />
bzw. modernisiert, <strong>2015</strong> wurden die Arbeiten<br />
an den Hallen 10 und 11 fortgeführt<br />
sowie die Planungen für die<br />
Hallen 1 und 2 vollendet. Eine<br />
besondere Herausforderung,<br />
denn der laufende Betrieb darf<br />
bei allen notwendigen Arbeiten<br />
nicht gestört werden – „Aussteller<br />
und Besucher dürfen<br />
eigentlich nichts davon mitbekommen“.<br />
Bis zum Jahr 2030 wollen<br />
die Düsseldorfer Messemacher<br />
die Modernisierungsmaßnahmen<br />
abschließen und rund<br />
600 Millionen Euro investieren.<br />
Entscheidend ist: Die Investitionen<br />
werden nicht subventioniert,<br />
sondern selbst finanziert.<br />
„Neben Frankfurt sind<br />
wir die einzige Messe, die solche<br />
Vorhaben eigenständig<br />
stemmen kann“, unterstreicht<br />
Hauser die Erfolgsgeschichte<br />
der Messe Düsseldorf.<br />
Und die wird sicher weitergehen,<br />
mit einer Welt unter der<br />
Daten und Fakten:<br />
Das Gelände der Messe Düsseldorf<br />
an ihrem Heimatstandort, 1971<br />
mit einer Ausstellungsfläche von<br />
174.000 Quadratmetern eröffnet, umfasst<br />
zur Zeit 304.817 Quadratmeter Ausstellungsfläche,<br />
davon 249.203 Quadratmeter<br />
in 19 Hallen, 43.000 Quadratmeter im<br />
Freigelände und 12.614 Quadratmeter<br />
sonstige Ausstellungsflächen. Damit verfügt<br />
die Messe Düsseldorf GmbH in der<br />
Landeshauptstadt über das sechstgrößte<br />
Messegelände weltweit. Direkt an das<br />
Messegelände angeschlossen sind zwei<br />
Kongresszentren mit über 6.000 Quadratmetern<br />
Ausstellungsfläche und 37<br />
variablen Raumeinheiten. Damit bietet<br />
das CCD Congress Center Düsseldorf Platz<br />
für bis zu 7.500 Besucher. Durch die<br />
baulich verknüpften Hallen 1 und 3 kann<br />
die Kapazität auf bis zu 15.000 Personen<br />
und 33.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche<br />
erweitert werden. Zusätzlich ist<br />
auch in weiteren Hallen Kongressnutzung<br />
möglich (s. Halle 6, 8a und 8b).<br />
Messe, die durch perfekte Technik begeistert.<br />
Für den Laien ein Labyrinth, sind die<br />
Katakomben für Clemens Hauser und sein<br />
Team ein faszinierender Arbeitsplatz – und<br />
vielleicht auch ein bisschen mehr als das.<br />
Fotos: © Messe Düsseldorf<br />
TradeTalk 31
WIRTSCHAFT<br />
Vonovia<br />
Foto: © Vonovia<br />
MARKTFÜHRER im Wandel<br />
von Jessica Hellmann<br />
Vom internationalen Medienkonzern zum Marktführer der deutschen<br />
Immobilienwirtshaft. Seit April 2013 ist Rolf Buch Vorstandsvorsitzender<br />
der Vonovia SE. Im Rahmen der Immobilieninitiative<br />
„Düsseldorf (Er)Leben“ von Böcker Wohnimmobilien, Blackbear<br />
Real Estate und demWirtschaftsclub Düsseldorf lieferte er den Zuhörern<br />
einen spannenden Einblick in die Neuausrichtung des Konzerns.<br />
„Cash, cash, cash“ hatte bis vor zwei Jahren bei der Deutschen Annington<br />
oberste Priorität, so Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender des<br />
Unternehmens. Heute hat das Unternehmen eine andere Geschäftsstrategie.<br />
Ausdruck dessen ist auch der neue Name Vonovia SE,<br />
unter dem das Unternehmen seit Anfang September firmiert. Die<br />
damalige Geschäftsstrategie habe darauf beruht, große Wohnungsbestände<br />
zu kaufen und einzeln wieder an die Mieter zu verkaufen.<br />
Rolf Buch<br />
ist seit April 2013 Vorstandsvorsitzender von Vonovia.<br />
Zuvor war er als Vorstandsmitglied der Bertelsmann SE<br />
und Vorstandsvorsitzender der Arvato AG tätig.<br />
Während seiner Zeit bei Arvato ist das Unternehmen zu einem<br />
globalen BPO-Dienstleister mit mehr als 60.000 Mitarbeitern in über<br />
40 Ländern gewachsen und hat sich zum am schnellsten wachsenden<br />
Geschäftsbereich von Bertelsmann entwickelt.<br />
Der damalige Eigentümer war eine Private-Equity-Gesellschaft, die<br />
bis Mai 2014 noch Großanteilseigner des Immobilienriesen war.<br />
„Als ich ins Unternehmen kam, war es in Equity-Hand“, erinnert er<br />
sich. „Der Cashflow war alles; immerhin war die Equity-Group<br />
hoch verschuldet.“ Seinem Vorgänger sei nichts anderes übrig geblieben,<br />
als das Geld, das reinkam, zur Schuldentilgung einzusetzen.<br />
Die Mieter hätten dabei nicht unbedingt im Vordergrund gestanden.<br />
Private-Equity-Kapitel abgeschlossen<br />
Dementsprechend wurde die Deutsche Annington von vielen bisher<br />
als Konzern wahrgenommen, für den es lediglich um die Maximierung<br />
der Rendite geht. Genau diesem Ruf will das Unternehmen<br />
entgegenwirken. „Wir haben uns sehr intensiv damit beschäftigt, wo<br />
wir eigentlich stehen, was unsere Mission ist, welche Zielsetzung<br />
wir haben und welche Werte man braucht“, berichtet Buch, der zuvor<br />
mehr als 20 Jahre bei Bertelsmann tätig war, einem Unternehmen,<br />
das seit jeher großen Wert darauf legt, gesellschaftliche Verantwortung<br />
zu übernehmen. „Wenn Sie aus so einer Kultur
column<br />
kommen, dann fangen Sie sehr früh an, sich<br />
zu fragen, wofür es uns eigentlich gibt.“<br />
Nachdem das Private-Equity-Kapitel beendet<br />
war, habe man im Kreise der Führungskräfte<br />
lange diskutiert, bis man zu der Erkenntnis<br />
gelangt sei, dass es das Ziel sein<br />
muss, den Menschen in Deutschland ein<br />
verlässliches und bezahlbares Zuhause zu<br />
geben. „Wohnimmobilien sind etwas anderes<br />
als die Immobilienwelt generell. Wir haben<br />
für die Mieter eine große Verantwortung.“<br />
In der Vergangenheit der deutschen<br />
Wohnungswirtschaft sei dieser Aspekt zu<br />
kurz gekommen. „Deswegen haben Unternehmen<br />
wie wir teilweise auch ihren Ruf<br />
selbst erarbeitet. Nun arbeiten wir daran,<br />
den Ruf auch wieder vergessen zu machen.<br />
Heute stehen unsere Mieterinnen und Mieter<br />
im Zentrum unseres Handelns.“<br />
Kompliziertes Geflecht<br />
Mit dieser ehrlichen Erkenntnis brachte<br />
Buch seine Zuhörer schon zu Beginn seines<br />
Vortrags zum Staunen, bevor er einen spannenden<br />
Einblick in das Immobilienunternehmen<br />
gab. Immerhin beschäftigt Vonovia<br />
heute rund 6.000 Mitarbeiter und<br />
verfügt über 367.000 Wohnungen; hinzu<br />
kommen nochmal 42.000 Wohnungen, die<br />
das Unternehmen für Dritte verwaltet.<br />
„Ungefähr 99 Prozent davon haben uns<br />
auch mal gehört“, sagt Buch. Die ersten großen<br />
Finanzinvestoren, die um die Jahrtausendwende<br />
kamen, wären davon ausgegangen,<br />
dass sie die großen Wohnungsbestände<br />
wie in New York oder London schnell an<br />
die Vermieter verkaufen könnten. „Allerdings<br />
ist Deutschland eine Mieternation.<br />
Das liegt an unserer Historie: wir haben im<br />
2. Weltkrieg große Bestände unserer Wohnungswirtschaft<br />
verloren, die industriell<br />
wieder aufgebaut werden mussten.“ Außerdem<br />
würden Banken hierzulande eine Verschuldung<br />
vermeiden wollen, sodass man<br />
beim Kauf einer Wohnung mehr Eigenkapital<br />
brauche als in anderen Ländern. „Das<br />
Entscheidende ist aber unsere Mietgesetzgebung:<br />
Wir haben einen stark regulierten<br />
Markt. Für ein junges Ehepaar in London<br />
ist es wahrscheinlich ein guter Ratschlag,<br />
schnell eine Wohnung zu kaufen, weil die<br />
Mieten dort rasch extrem teuer werden<br />
können. Das ist in Deutschland durch die<br />
Regulierung der Mieten ausgeschlossen.“<br />
Strategie des Unternehmens<br />
Der durchschnittliche Mietpreis habe 2014<br />
bei 5,55 Euro gelegen. „Das ist ein Wert, der<br />
als bezahlbarer Wohnraum durchgeht“, so<br />
Buch weiter. „Früher haben wir fünf bis<br />
sechs Euro pro Quadratmeter in die Instandhaltung<br />
investiert, heute liegen wir für<br />
Instandhaltung und energetische Modernisierung<br />
insgesamt zwischen 31 Euro und 32<br />
Euro – damit investieren wir die Hälfte der<br />
Jahresmiete in den Bestand zurück. Ein klarer<br />
Beleg für unsere langfristig ausgerichtete<br />
Strategie.“ Dabei hat Buch noch mehr Ideen:<br />
„Es ist faszinierend, dass wir <strong>2015</strong> in einer<br />
Industrie sind, in der man jeden Tag eine<br />
neue Idee haben kann, die zuvor noch keiner<br />
hatte. Wir sind noch ganz am Anfang.“<br />
Später sprach Buch auch über die Strategie<br />
des Unternehmens: „Das, was wir tun, ist<br />
mit einem Buchclub vergleichbar – es ist<br />
sozusagen ein abobetriebenes Geschäft.“<br />
Schließlich sei es ein Dauerschuldverhältnis<br />
mit den Mietern. „Die wesentlichen<br />
Steuerungsgrößen, die ein Buchclub hat,<br />
nämlich die durchschnittliche Umsatzpolitik<br />
und die durchschnittliche Haltbarkeit,<br />
sind auch die Natur unseres Geschäfts. Man<br />
kann die Methoden, die ein abobetriebenes<br />
Geschäft hat, auch in der Immobilienwirtschaft<br />
anwenden.“<br />
Altersgerechten Wohnraum schaffen<br />
Grundsätzlich sei das Geschäft niedrigmargig,<br />
allerdings auch sehr stabil. In Finanzierungsfragen<br />
hat Vonovia aber ein einzigartiges<br />
Konzept: „Bei der Bank haben wir<br />
nämlich nicht nur das klassische Portfolio<br />
als Sicherheit, sondern wir gehen über Unternehmensanleihen<br />
und finanzieren uns<br />
so zu einem großen Teil.“ Auch das Portfoliomanagement<br />
spielt für den Erfolg eine<br />
große Rolle. Hier müsse sichergestellt werden,<br />
dass man mit dem richtigen Produkt<br />
in den richtigen Städten vertreten ist. Deshalb<br />
werde derzeit zum Beispiel massiv in<br />
den Umbau von Immobilien in seniorenfreundlichen<br />
Wohnraum investiert. Daneben<br />
legt man den Fokus auch auf energetische<br />
Sanierungen. Entsprechend liegt die<br />
Sanierungsquote bei drei Prozent des Bestandes<br />
pro Jahr. Gearbeitet wird auch an<br />
der Warmmieterelation: Neben einfachen<br />
Leistungen wie Internetzugang und Telefonanschluss<br />
will Vonovia ihren Mietern noch<br />
mehr anbieten. „Warum sorgen wir beispielsweise<br />
nicht für ambulante Pflege?“,<br />
fragt Buch.<br />
Die größte Herausforderung sieht er ohnehin<br />
darin, die Wohnungen und insbesondere<br />
Fotos (4): © Stefanie Siegel<br />
die Badezimmer barrierearm umzubauen.<br />
Eine wichtige Säule stellt hier die unternehmenseigene<br />
Handwerkerorganisation dar,<br />
die über rund 2.000 Mitarbeiter verfügt.<br />
Erkannt habe man auch, dass man sich in<br />
den vorhandenen Wohnvierteln engagieren<br />
müsse: So werden Kinderspielplätze gebaut<br />
oder Mieterfeste organisiert, um dort ein lebendiges<br />
Leben zu erhalten. Eine spannende<br />
Angelegenheit sei zudem die Fusion mit der<br />
GAGFAH; die Integration der im März zusammengeschlossenen<br />
Unternehmen laufe<br />
sehr gut. Klar sei aber auch: Es bleibe spannend<br />
im Immobilienmarkt, der sich auch<br />
weiter konsolidieren werde. <br />
Rolf Buch, Thomas Schüttken, Rüdiger Goll,<br />
Robert Kellershohn, Uwe Willer. (v.li.)<br />
TradeTalk 33
WIRTSCHAFT<br />
Wohnimmobilien<br />
WOHNEN 2025<br />
Foto: © Oliver Franke, Tourismus NRW<br />
Ein visionärer Blick in die Zukunft<br />
von Karoline Rebling<br />
Die aktuellen Entwicklungen der Wohnimmobilie<br />
– darum ging es in dem Vortrag von<br />
Andreas Gräf, COO formart GmbH & Co.KG,<br />
im Wirtschaftsclub. Er umriss dabei visionäre<br />
Ideen der Umsetzung in der Welt von morgen.<br />
Gräf zeigte auch die Hürden und Hindernisse<br />
auf dem Weg zu diesem Ziel auf.<br />
Reurbanisierung ist derzeit ein großes Thema. War es noch vor<br />
zehn Jahren „in“ im schicken Umland zu wohnen, so sprechen die<br />
heutigen Wanderungszahlen eine andere ganz Sprache. Die Menschen<br />
zieht es zurück in die großen Städte. Die Metropolen boomen.<br />
„Dort, wo die Infrastruktur intakt ist, wo Krankenhäuser in erreichbarer<br />
Nähe sind, wo das Auto fast nur noch eine Nebenrolle spielt,<br />
wollen viele leben. Urbanes Leben ist Trend“, so Gräf. Dass damit<br />
große Herausforderungen und Veränderungen verbunden sind, liege<br />
auf der Hand. Die Politik und die Bauwirtschaft müssten sich auf<br />
die Bedürfnisse der Zukunft einstellen.<br />
Faktor Mobilität<br />
Rush Hour irgendwo in Deutschland in einer x-beliebigen Großstadt.<br />
Es ist überall das gleiche Bild. Nichts geht mehr, die Nerven<br />
liegen blank. Die Parkplatzsituation ist fatal. Das Auto bleibt in der<br />
Garage oder auf dem endlich ergatterten Parkplatz wochenlang stehen.<br />
Da helfen auch Anwohner-Parkzonen nicht viel. Das Thema<br />
der eigenen Dienstwagen rückt in den Unternehmen zunehmend in<br />
den Hintergrund. Gefragt sind Car-Sharing-Produkte, die bereits<br />
den Markt erobern.<br />
„Was jetzt unsere Städte verändert, das wird dann auch die Wohn-<br />
Immobilie zu verändern haben, weil es ja immer eine Schnittstelle<br />
zu dem Thema der Mobilität gibt“, erklärt Andreas Gräf.<br />
Andreas Gräf, COO formart GmbH & Co.KG<br />
34 TradeTalk
Faktor Demografischer Wandel<br />
Die Bevölkerungsstruktur wird sich in den<br />
kommenden Jahren spürbar verändern.<br />
Immer mehr Menschen werden älter. Dank<br />
medizinischer und technischer Errungenschaften<br />
sind sie auch gesünder. Aber was<br />
bedeutet dieser demografische Wandel für<br />
die Wohnwirtschaft? Im Jahre 2050 werden<br />
schätzungsweise doppelt so viele Menschen<br />
in Deutschland leben, die älter als 65<br />
sind im Vergleich zu den über 20-Jährigen.<br />
„Diese Zielgruppe hat in der Regel ein vernünftiges<br />
Einkommen, sie sind überdurchschnittlich<br />
konsumfreudig und haben oft<br />
hohe Ansprüche. Natürlich müssen wir uns<br />
auch mit entsprechenden Wohnprodukten,<br />
die wir dann anbieten, auf diese Zielgruppe<br />
einstellen“, sagt Andreas Gräf.<br />
Die Welten vermischen sich<br />
Wohnen und Arbeiten greifen immer mehr<br />
ineinander. Die Räumlichkeiten, in denen<br />
die Menschen seit vielen Jahrzehnten leben,<br />
werden die Erwartungen nicht mehr erfüllen<br />
können. Die Zukunft hat bereits begonnen.<br />
Durch die zahlreichen Möglichkeiten,<br />
von jeder Stelle dieser Welt internetfähig zu<br />
sein, verzahnen sich die Themen Arbeit<br />
und Wohnen noch enger. Das Modell der<br />
Wohnungen, die in Grundriss-Plänen entstanden<br />
sind, ist überholt. „Wohnungen im<br />
Jahr 2025 werden Raumzonen brauchen.<br />
Die klassische Raumaufteilung wird aufgebrochen<br />
werden“, so Gräf. Denn auch die<br />
Familienstrukturen haben sich verändert.<br />
Immer mehr Singles bevölkern die Großstädte.<br />
Ein großes, repräsentatives Wohnzimmer<br />
sei hier nicht mehr gefragt. Fernsehschauen<br />
findet schon heutzutage oft<br />
mittels Laptop statt.<br />
Ein Flur oder eine Diele, die bisher ausschließlich<br />
die Funktion hatte, den Zugang<br />
in die Räume zu ermöglichen, wirkt<br />
wie verschwendeter Raum. Für formart-<br />
Geschäftsführer Gräf könnte das eine praktische<br />
Lagerfläche oder ein toller Arbeitsplatz<br />
sein. „Wir müssen aufhören in<br />
raumbildenden Wänden zu denken, sondern<br />
überlegen, wie man so eine Wand ersetzen<br />
kann“, betont Gräf. Das Signal heißt<br />
Veränderung. Darauf werde die Wohnwirtschaft<br />
Rücksicht nehmen müssen, wenn sie<br />
nachhaltig und dauerhaft vermietungsund<br />
verkaufsfähige Produkte in den Markt<br />
stellen wolle, führt Gräf weiter aus.<br />
Hürden und Barrieren<br />
Bei jedem neuen Wohnprodukt muss sich<br />
die Bauwirtschaft natürlich an deutsche<br />
Gesetzmäßigkeiten halten. Und die Regel,<br />
in der sich die Wohnwirtschaft bewegt,<br />
ist die Baunutzungsverordnung (BauNVO).<br />
Sie stammt aus dem Jahr 1962, also aus einer<br />
Zeit, wo alles, was heute neu gedacht<br />
wird, sicherlich nicht galt. „Es ist kein<br />
Geheimnis, dass städtebauliche Leitmotive<br />
nicht immer kompatibel mit den Bedürfnissen<br />
und der Entwicklung der Bevölkerung<br />
sind. Hamburger Stadtteile wie <strong>Winter</strong>hude<br />
oder Harvestehude sind dreimal so<br />
intensiv bebaut worden, wie es nach der<br />
deutschen Baunutzungsverordnung eigentlich<br />
möglich war“, sagt Gräf. Heute möchte<br />
niemand diese Viertel mit ihren wunderbaren<br />
Gründerzeitvillen missen.<br />
Ein anderer Fall: Es gibt Mischgebiete, die<br />
ursprünglich eine Kombination zwischen<br />
Wohnen und Arbeiten ermöglichen sollten.<br />
Aber sie gehen in der Regel starr nach<br />
Quote vor, also 50 Prozent Wohnen und<br />
50 Prozent Gewerbe. Wenn man in den Teilungserklärungen<br />
nicht störendes Gewerbe<br />
in der Wohnimmobilie erlaube, könne dies<br />
ein erster Schritt in die richtige Richtung<br />
sein, erläutert Gräf.<br />
Das Bundes-Immissionsschutzgesetz schützt<br />
die Bewohner davor, dass sie in ihrem<br />
Wohnumfeld Lärm ausgesetzt sind. Diese<br />
Regel bestimmt die Höhe der Emissionslast<br />
und zwar 50 cm vor den Fensterfassaden.<br />
„Nicht hinter dem Fenster, wo wir leben“,<br />
fügt Gräf hinzu. „Sie missachtet komplett,<br />
dass wir mittlerweile im Neubau in hervorragend<br />
gedämmten Gebäuden sitzen und<br />
auch, dass sich Fenstergläser komplett<br />
weiterentwickelt haben, so dass sie mittlerweile<br />
auch eine hohe Schallschutzfunktion<br />
übernehmen“.<br />
Fotos: © TradeTalk<br />
Das Resümee von formart COO Gräf ist<br />
trotzdem positiv: „Es gibt viele Herausforderungen<br />
zu meistern, aber wir sind auf<br />
dem richtigen Weg, bedarfsgerecht die<br />
ersten Wohnungsbauten vorzubereiten, die<br />
dann auch im Jahr 2025 den Wünschen<br />
unserer Zielkunden entsprechen werden“.<br />
TradeTalk 35
WIRTSCHAFT<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
STÄRKEN UND SCHWÄCHEN<br />
DER DEUTSCHEN<br />
WIRTSCHAFT<br />
von Nadja Thom<br />
Fotos: © TradeTalk<br />
Deutschland fällt in der Rangliste der Wettbewerbsfähigkeit<br />
um vier Plätze auf den zehnten<br />
Platz zurück. Professor Arturo Bris, Direktor der<br />
Schweizer Business School IMD (International<br />
Institute for Management Development), erörterte<br />
im Wirtschaftsclub Düsseldorf die Position<br />
Deutschlands im weltweiten Ranking. Sein<br />
Thema „Wachstum langfristig und nachhaltig<br />
generieren – die Herausforderung der Wettbewerbsfähigkeit“<br />
brachte Aufschluss über Stärken<br />
und Schwächen der Deutschen Wirtschaft.<br />
Gewinner und Verlierer im globalen Vergleich<br />
Professor Bris präsentierte Fakten aus seiner Anfang des Jahres veröffentlichten<br />
Studie zur globalen Wettbewerbsfähigkeit. Demnach<br />
haben die USA kontinuierliche Erfolge vorzuweisen, in Asien gibt<br />
es rückläufige Ergebnisse und in großen aufstrebenden Ländern wie<br />
China, Indien, Russland und Brasilien sind die Ergebnisse gemischt.<br />
In Europa (Portugal, Spanien, Italien) konnten die Wissenschaftler<br />
teilweise eine Erholung sehen.<br />
Die Trägheit der Bundesregierung ist verantwortlich<br />
„Das Problem, was wir in Europa haben, ist eine zu langsame Politik<br />
und schlechte Effizienz der Regierung, unternehmensfreundliche<br />
Entscheidungen schnell zu treffen!“ Im Fall Deutschland kritisierte<br />
Professor Bris damit die Trägheit der Bundesregierung, die Rahmenbedingungen<br />
für Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und zu<br />
fördern. Er stellte heraus, dass dies ein großer Schwachpunkt in<br />
Europa und auch in Deutschland ist. „Die Regierungen in Europa<br />
36 TradeTalk
column<br />
planen nicht langfristig sondern konzentrieren<br />
sich nur auf die nächste Wahl“.<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu erzielen sei ein<br />
wichtiger Faktor eines Landes oder Unternehmens,<br />
um langfristiges Wachstum zu<br />
generieren. Eine fundamentale Voraussetzung<br />
für die Entwicklung von Werten sei<br />
die Schaffung von Arbeitsplätzen ebenso<br />
wie von Wohlstand und Innovation. „In der<br />
Wirtschaftspolitik jeder Regierung sollte<br />
das Ziel der Wettbewerbsfähigkeit als Priorität<br />
eingebunden sein“, so Bris. Dennoch<br />
sind Strategien, die auf der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung immaterieller Vermögenswerte<br />
basieren im 21. Jahrhundert nur sehr selten.<br />
„Brasilien und China sind gute Beispiele<br />
für die Unfähigkeit wettbewerbsfähige<br />
Wirtschaften aufzubauen“, so der Professor.<br />
d success in the US<br />
Die vier entscheidenden Eckpfeiler<br />
st<br />
Den Fokus bei der Vorstellung seiner Präsentation<br />
results legte in der Asia international angesehene<br />
clining<br />
14 th ), Japan<br />
Finanz-Professor<br />
(27 th ), Thailand<br />
auf vier<br />
(30<br />
in seinen th ), Indonesia<br />
Augen<br />
(42 nd )<br />
fundamentale Bedingungen für eine wettbewerbsfähige<br />
big emerging Wirtschaft. Es ist countries<br />
zum einen<br />
d ), India Wirtschaftswachstum, (44th), Russia (45th Regierungseffizienz,<br />
), Brazil (56th)<br />
sults among Unternehmenseffizienz und zum anderen<br />
die Infrastruktur. Bei den Untersuchungen<br />
sieht sich das Institut die Gesamtsituation<br />
des Landes an. Insgesamt wurden 340 Indikatoren<br />
untersucht, die in den Bewertungsprozess<br />
eingeflossen sind. Darunter subsumieren<br />
sich unter anderem die wichtigen<br />
Indikatoren Arbeitsmarkt, unternehmensfreundliche<br />
Reglementierungen, finanzielle<br />
Ressourcen, Bildung, Wertesystem, Gründerklima,<br />
Technologie und Sozialsystem.<br />
Jedoch machte der Professor deutlich, dass<br />
die Position eines Landes im Ranking nicht<br />
entscheidend sei sondern wichtiger ist,<br />
was für ein Modell zur Förderung von<br />
Wettbewerbsfähigkeit angewendet wird.<br />
Als Beispiel für Unternehmenserfolg und<br />
D COMPETITIVENESS SCOREBOARD <strong>2015</strong><br />
– Who are the winners and losers?<br />
covery in Europe<br />
6 th ), Spain (37 th ) and Italy (38 th ) rise<br />
Nachhaltigkeit nannte der Professor das<br />
Schweizerische Unternehmen Swatch Group<br />
Ltd., das langfristiges Wachstum generiert.<br />
Er führte an, dass der Schlüssel für Unternehmenserfolg<br />
die Implementierung optimaler<br />
Unternehmensprozesse ist.<br />
Deutschland hat noch Chancen<br />
Die Auswertung der Indikatoren hat ergeben,<br />
dass Deutschland in vielen Punkten<br />
noch gut dasteht. Auch wenn Unternehmen<br />
die wirtschaftliche Stärke des Landes<br />
eher mit Pessimismus betrachten und das<br />
Image des exportorientierten Landes gesunken<br />
ist, hat Deutschland ein gutes Fundament<br />
für eine wettbewerbsfähige Zukunft.<br />
„Europa und speziell Deutschland<br />
haben eine gute Infrastruktur, die fundamental<br />
wichtig für Wirtschaftswachstum<br />
ist ebenso wie eine hohe Lebensqualität“,<br />
meinte Bris. Entscheidend sei, an dem Ansehen<br />
zu arbeiten, um das Land für internationale<br />
Unternehmen attraktiv zu machen.<br />
Der IMD-Direktor ist überzeugt, dass<br />
Wettbewerbsfähigkeit und demzufolge<br />
wirtschaftliches Wachstum allmählich in<br />
den traditionellen Wirtschaftsländern wie<br />
USA, Großbritannien, Kontinentaleuropa<br />
und auch Japan wieder zu verzeichnen sein<br />
werden. Dieses sind, so Bris, die Wirtschaftsländer,<br />
die seit Jahrhunderten die<br />
richtigen wirtschaftlichen Organe (Bildungs-,<br />
Gesundheits- und Wertesystem sowie eine<br />
Geschäftskultur) aufgebaut haben, die die<br />
Pfeiler für langfristiges Wachstum darstellen.<br />
„Es gibt sicherlich einige Herausforderungen<br />
in dem speziellen Fall Europa, aber<br />
wir Europäer können diese eher lösen als<br />
aufstrebende Wirtschaftsländer wie China,<br />
Indien oder Lateinamerika es könnten“, so<br />
sein optimistischer Ausblick.<br />
Arturo Bris<br />
titiveness<br />
Denmark<br />
ist Professor für Finanzen an der IMD. Seit Januar 2014<br />
leitet er das weltbekannte IMD World Competitiveness<br />
Center. In seiner Forschung konzentriert er sich auf die<br />
internationalen Aspekte der Regulierung der Finanzmärkte<br />
und die Auswirkungen des Euro auf den<br />
Unternehmenssektor. Bris zählt zu den Top hundert<br />
meistgelesenen Finanzwissenschaftlern der Welt.<br />
www.imd.org<br />
Grafik: © IMD<br />
TradeTalk 37
WIRTSCHAFT<br />
Finanzmarkt<br />
von Nadja Thom<br />
Als wäre es gestern gewesen erinnern wir uns noch alle an die Finanzkrise<br />
2008, die wie ein Erdbeben den internationalen Finanzmarkt<br />
erschüttert hat. Eine Krise, die in diesem Ausmaß zuletzt 1929 zu verzeichnen<br />
war, und zahlreiche Banken und andere Finanzunternehmen<br />
aufgerüttelt hat. Lehmann Brothers und Bear Stearns wurden<br />
insolvent, und Banken wie die Royal Bank of Scotland, Merrill Lynch<br />
und viele mehr benötigten finanzielle Hilfe. Danach war die Finanzwelt<br />
nicht mehr die, die sie einmal war. Was hat sich seitdem verändert<br />
und wie ist die Stimmung in der Finanzmetropole London?<br />
Es geht um Ehrlichkeit, Transparenz und Vertrauen<br />
Die Finanzkrise hat im Finanzzentrum Großbritanniens sehr viel<br />
verändert. Es wurde mit Hochdruck an neuen Regeln gearbeitet. Nationale<br />
und internationale neue Rahmenbedingungen mussten her, die<br />
die Rechte der Anleger schützen und eine sichere Stabilität im Finanzmarkt<br />
gewährleisten. Eine Konsequenz war, dass eine neue Verordnung<br />
für den Britischen Finanzmarkt erlassen wurde, die am 1. April<br />
2013 in Kraft trat und der Bank of England die Verantwortung für<br />
finanzielle Stabilität und die Erstellung von Makro- und Mikro-<br />
Regularien übertrug. Es handelt sich um eine neue Struktur, bestehend<br />
aus dem Bank of England Financial Police Committees (FPC), der<br />
Fotos: © Nadja Thom<br />
38 TradeTalk
column<br />
Prudential Regulation Authority und der<br />
Financial Conduct Authority (FCA). Diese<br />
formulieren seitdem neue Regeln mit dem<br />
Ziel, mehr Transparenz, Effizienz und Investitionssicherheit<br />
im Finanzmarkt London zu<br />
sichern. Für die Firmen ist das eine große<br />
Herausforderung, denn sie müssen innerhalb<br />
kurzer Zeit die sehr komplexen Veränderungen<br />
implementieren. In der Britischen<br />
Finanzterminologie wird es „Compliances“<br />
genannt und es ist für die Firmen keine<br />
Option, sondern ein strenges Muss sich daran<br />
zu halten. Hier geht es um Ehrlichkeit, Integrität,<br />
Respekt, Vertrauen und Reputation.<br />
Unternehmensführungen und Risikomanagement<br />
sind dementsprechend dabei, die Software<br />
anzupassen oder umzustellen und<br />
Investitions- und Marketing-Strategien zu<br />
überdenken. Mitarbeiter werden geschult,<br />
die Organisationsstrukturen überprüft und<br />
grundsätzlich die Unternehmenskulturen<br />
verbessert. Mitarbeiter werden gar dazu<br />
ermutigt, Bedenken und Schwierigkeiten<br />
aus dem operativen Geschäft zu melden –<br />
auch unter dem Begriff „whistleblowing“<br />
bekannt. Ein besonderes Augenmerk wird<br />
dabei auf den Insider-Handel gegeben, um<br />
interne Absprachen und Manipulationen zu<br />
vermeiden. Als Konsequenz werden die<br />
Kommunikationsaktivitäten der Mitarbeiter<br />
zum Teil kontrolliert und auch die Handynutzung<br />
unterliegt immer strengeren Restriktionen.<br />
Manager sind zunehmend damit beschäftigt,<br />
Reports zu schreiben und an die<br />
entsprechenden Stellen weiterzuleiten. All<br />
diese Veränderungen sind mit erheblichen<br />
Kosten verbunden, die starken Einfluss auf die<br />
Bilanzen der Unternehmen<br />
haben.<br />
Diese müssen, so Unternehmensberatung<br />
Deloitte, zunächst einmal repariert und an<br />
Reputationen gearbeitet werden. Dementsprechend<br />
bezeichnet die Consulting-Firma<br />
das Jahr <strong>2015</strong> als einen Wendepunkt für den<br />
Britischen Finanzmarkt, wo der Großteil der<br />
Europäischen Aktivitäten stattfindet.<br />
Konsolidierungen sind noch nicht abgeschlossen<br />
Beispiele für die Konsequenzen der Unternehmensveränderungen<br />
im kleinsten Distrikt<br />
Londons gibt es unzählige. Es reicht von Mitarbeiterentlassungen,<br />
über die Schließung ganzer<br />
Abteilungen bis hin zur Schließung von<br />
Unternehmen. Ein Beispiel dafür war der Anfang<br />
des Jahres <strong>2015</strong> vollzogene Kauf der Brokerfirma<br />
GFI durch den Wettbewerber BGC<br />
Partners. Ein weiterer Fall, der für die Londoner<br />
Finanzwelt eine schockierende Nachricht<br />
in der Britischen Presse im November <strong>2015</strong><br />
darstellte, waren Gerüchte von Verhandlungsgesprächen<br />
des Finanzmaklers Tullett Prebon<br />
mit dem größeren Wettbewerber icap über<br />
die Übernahme eines Geschäftsbereiches. Die<br />
kompetitiven Makler, die Anleihen und Derivate<br />
für große Investmentbanken kaufen und<br />
verkaufen, mussten über einen längeren Zeitraum<br />
ein geringes Handelsvolumen verzeichnen.<br />
Daraus resultierend werden parallel laufende<br />
Abteilungen miteinander verglichen,<br />
mit der vermutlichen Folge von personellen<br />
und strategischen Veränderungen.<br />
Unternehmen achten auf eine gute Work-<br />
Life-Balance<br />
Ein positiv zu verzeichnender Effekt ist, dass<br />
Arbeitgeber nun auch über das Wohlergehen<br />
ihrer Mitarbeiter nachdenken. Früher wäre es<br />
beispielsweise undenkbar gewesen, dass Arbeitnehmer<br />
in der Mittagspause für eine<br />
Stunde im Fitnessstudio verschwinden<br />
oder gar eine Meditationsstunde<br />
einfügen. Kursangebote, die ein<br />
bisschen mehr Menschlichkeit<br />
in die rastlose und gehetzte Stadt<br />
bringen, nennen sich „Self Esteem“,<br />
„Positive Thinking“, „Time<br />
Management“ oder „People<br />
Skills“. Aufgrund wissenschaftlicher<br />
Untersuchungen und zunehmender<br />
Todesfälle bei Finanzmarktmitarbeitern<br />
wurde<br />
und wird darüber diskutiert wieviel<br />
Stress die Mitarbeiter verkraften<br />
können und wie beiter behandelt werden.<br />
Mitar-<br />
Unternehmen in der hektischen<br />
Finanzstadt denken durchaus über die<br />
Work-Life-Balance nach und bieten Mindfulness-Seminare<br />
oder Yoga-Stunden an. Neurowissenschaftler<br />
und Business Coaches sagen<br />
gar weitere überraschende Entwicklungen<br />
wie Meditations- und Entspannungszonen<br />
voraus, da es Menschen immer bewusster<br />
wird wie wichtig Schlaf, Bewegung und gesunde<br />
Ernährung ist. Alles wichtige Voraussetzungen<br />
für geistige und körperliche Fitness,<br />
die bei der Konzentration helfen.<br />
Schließlich sind Alarmzeichen wie beispielsweise<br />
Herzinfarkt und Depression bei gestressten<br />
Mitarbeitern keine Seltenheiten, die<br />
letztlich zum Umdenken veranlassen. Zahlreiche<br />
ehemalige Broker oder Händler vollzogen<br />
unter anderem aus diesem Aspekt einen<br />
radikalen Karrierewechsel und suchten ihre<br />
Erfüllung in einer komplett anderen Aufgabe.<br />
In der Krise steckt die Chance<br />
Die Unternehmensberatung Price Waterhouse<br />
Coopers ist der Meinung, dass all diese<br />
Veränderungen nicht grundsätzlich negativ<br />
sind und dass sich, wie bei jeder Veränderung,<br />
wieder neue Chancen ergeben. Der<br />
Markt muss sich an neue Spielregeln gewöhnen<br />
und das ist essentiell. Schließlich haben<br />
alle diese Unternehmen zum Ziel, profitabel<br />
zu arbeiten und dazu gehört eben auch, sich<br />
von veralteten Geschäftsmodellen zu verabschieden<br />
und gegebenenfalls neue Geschäftsfelder<br />
zu begehen oder zu entwickeln. Oder<br />
wie sagte es einst unser ehemaliger Bundespräsident<br />
Richard von Weizsäcker: „Von den<br />
Chinesen können wir einiges lernen. Man hat<br />
mir gesagt, sie hätten ein und dasselbe<br />
Schriftzeichen für Chance und Krise“.<br />
TradeTalk 39
MESSE<br />
Termine<br />
DRESDEN<br />
room+style<br />
Foto: © room+style<br />
ZÜRICH<br />
Ornaris<br />
Foto: © Ornaris<br />
Die room+style überzeugt durch Exklusivität, Stil und Außergewöhnlichkeit.<br />
Das trifft vor allem auf die zahlreichen Aussteller aus<br />
den Bereichen Lifestyle, Mode, Innenausstattung, Wohnaccessoires<br />
und vieles mehr zu. Im Mittelpunkt steht ein hochwertiges Sortiment,<br />
welches zielgerichtet einem interessierten und anspruchsvollen<br />
Publikum gezeigt wird.<br />
Besucher bekommen so Einblick in aktuelle Wohn- und Styletrends,<br />
außergewöhnliche Angebote zum Wohnen und Einrichten und<br />
können diese erleben und kaufen.<br />
Messe Dresden<br />
www.messe-dresden.de<br />
08.01. – 10.01.<strong>2016</strong> 5<br />
Die Ornaris, die größte Schweizer Fachmesse für die Konsumgüterbranche,<br />
öffnet für drei Tage ihre Tore. Die Messe wartet neben<br />
den vielfältigen Neuheiten der Aussteller für die kommende Saison<br />
mit den zwei Sonderschauen „Floristikshow“ sowie „Trendig und<br />
neu“ auf.<br />
Im Zentrum der Ornaris stehen Produkte für die kommende Frühlings-<br />
und Sommersaison. Ob Wohnaccessoires, Papeterie oder<br />
Schmuck: Die rund 400 Aussteller präsentieren in zahlreichen Sektoren<br />
ihre Neuheiten.<br />
Messe Zürich<br />
www.ornaris.ch<br />
17.01. – 19.01.<strong>2016</strong><br />
LONDON<br />
Architect@Work United Kingdom<br />
Architect@Work United Kingdom ist eine Fachmesse für Architektur,<br />
Innenarchitektur, Technologien, Ausrüstung, Werkzeuge, Installationen<br />
und Materialien für den Hausbau und findet in London statt.<br />
Ziel der Messe ist es eine Plattform zu bieten, um den Kontakt<br />
zwischen Architekten, Designern, Einrichtern, Fachplaner und<br />
Mitarbeiter kommunaler Einrichtungen herzustellen. Präsentiert<br />
werden neue Technologien, Ausrüstung und Materialien auf dem<br />
Markt für Besucher aus dem In- und Ausland.<br />
Foto: © Architect@Work Londong<br />
MOSKAU<br />
CPM – Collection<br />
Première Moscow<br />
Die 26. CPM – Collection<br />
Première Moscow wird sich<br />
kompetent, konzentriert und<br />
kompakt in professionellen Stilwelten<br />
präsentieren. Segmente<br />
sind Womenswear, Menswear,<br />
Kidswear, Designers‘<br />
Fashion, Accessoires & Schuhe,<br />
Lingerie und Beachwear. Besonderen Fokus erfahren die einzelnen<br />
Länderpavillons u. a. von Deutschland, Italien, Spanien und der<br />
Türkei. Insgesamt werden mehr als 23 Länder auf der Messe vertreten<br />
sein. Firmen wie DIGEL ∙ M-FASHION ∙ OLYMP und<br />
MARVELIS haben sich bereits angemeldet.<br />
Foto: © CPM – Collection Première Moscow<br />
Olympia Exhibition Center<br />
www.architect-at-work.co.uk<br />
27.01. – 28.01.<strong>2016</strong><br />
EXPOCENTRE Fairgrounds<br />
www.cpm-moscow.com<br />
23.02. – 26.02.<strong>2016</strong><br />
40 TradeTalk
column<br />
MEERBUSCH<br />
Rheingolf<br />
Foto: © Rheingolf<br />
BERLIN<br />
ITB Berlin <strong>2016</strong><br />
Foto: © ITB Berlin <strong>2015</strong><br />
Die Rheingolf gilt als Europas größte Publikumsmesse für Golf<br />
und Golf-Tourismus. Die Messe ist Plattform für Neuheiten, Informationen<br />
und exklusive Angebote zum Auftakt der Golfsaison.<br />
Ob Golf-Luxusreise oder Golf-Kreuzfahrt, ob <strong>Winter</strong>golf oder<br />
Wochenendkurzurlaube – auf der Rheingolf findet jeder Golf-<br />
Reiseinteressierte sein ganz persönliches Traumziel. Zudem kann<br />
jeder Besucher seine Fähigkeiten und Kenntnisse auf den installierten<br />
Driving-Ranges testen und sich wertvolle Hinweise und Tipps<br />
zur Verbesserung der eigenen Technik von Fachleuten holen.<br />
Areal Böhler<br />
www.rheingolf.net<br />
04.03. – 06.03.<strong>2016</strong><br />
Die ITB Berlin <strong>2016</strong> findet von Mittwoch bis Sonntag, 9. bis 13. März,<br />
statt. Von Mittwoch bis Freitag ist die ITB Berlin für Fachbesucher<br />
geöffnet. Parallel zur Messe läuft der ITB Berlin Kongress von Mittwoch<br />
bis Samstag, 9. bis 12. März <strong>2016</strong>. Er ist weltweit der größte<br />
Fachkongress der Branche.<br />
Die ITB Berlin ist die führende Messe der weltweiten Reiseindustrie.<br />
<strong>2015</strong> stellten 10.096 Aussteller aus 186 Ländern ihre Produkte und<br />
Dienstleistungen rund 175.000 Besuchern, darunter 115.000 Fachbesuchern<br />
vor.<br />
Messe Berlin<br />
www.itb-berlin.de<br />
09.03. – 13.03.<strong>2016</strong><br />
ABU DHABI<br />
Abu Dhabi Air Expo<br />
Foto: © Abu Dhabi Air Expo<br />
DÜSSELDORF<br />
Tube <strong>2016</strong><br />
Foto: © Messe Duesseldorf / ctillmann<br />
Die Abu Dhabi Air Expo ist eine Fachmesse für zivile und gewerbliche<br />
Führungskräfte der Luftfahrtindustrie. Auf der Ausstellung auf<br />
dem Al Bateen Executive Airport präsentieren namhafte Aussteller<br />
Software, Materialien, Komponenten, Bauteile, Dienstleistungen und<br />
verschiedenstes Equipment für die Entwicklung und Herstellung von<br />
Produkten aus den verschiedensten Bereichen der Luftfahrt.<br />
Sie ist Kommunikations- und Informationsplattform der Branche<br />
und bietet den ausstellenden Firmen Gelegenheit sich hier einem<br />
Fachpublikum zu präsentieren.<br />
Al Bateen Executive Airport<br />
www.adairexpo.com<br />
08.03. – 10.03.<strong>2016</strong><br />
Die Tube ist die weltweite Leitmesse für die Rohrindustrie und damit<br />
für alle, die Rohre herstellen, weiterverarbeiten und anwenden.<br />
Zu den Angebotsschwerpunkten zählen Rohmaterialien, Rohre und<br />
deren Zubehör, Maschinen zur Rohrherstellung, Werkzeuge zur Verfahrenstechnik<br />
und deren Hilfsmittel, Mess-, Steuer-, Prüf- und Regeltechnik,<br />
Profile und dazugehörige Maschinen aber auch<br />
gebrauchte Maschinen für die genannten Bereiche. Zudem macht<br />
der Handel mit Rohren aus den verschiedensten Materialien einen<br />
großen Teil der Messe aus.<br />
Messe Düsseldorf<br />
www.tube.de<br />
04.04. – 08.04.<strong>2016</strong><br />
TradeTalk 41
REISE<br />
Südafrika<br />
DURBAN<br />
GRÖSTER<br />
CONTAINER-<br />
HAFEN<br />
SÜDAFRIKAS<br />
Fotos: © TradeTalk<br />
von Melanie Goll<br />
„Durban hat Südafrikas wichtigsten Seehafen. Damit ist es für die<br />
Wirtschaft unseres Landes von enormer Bedeutung“, empfängt uns<br />
Gary voller lokalem Stolz. Auf der südlichen Hemisphäre nimmt die<br />
Metropole an der Ostküste Südafrikas im Containerumschlagvolumen<br />
neben Melbourne (Australien) einen der vordersten Plätze ein.<br />
Dank seiner Lage am Indischen Ozean ist der Hafen die bevorzugte<br />
Anlaufstelle für Schiffe auf der asiatischen Route und für europäische<br />
Frachter, die sich für die Passage durch den Suezkanal und entlang<br />
der Küste des Indischen Ozeans entscheiden.<br />
Das passt ja mal wieder! Es ist grau und windig an diesem Frühlingsmorgen<br />
im für sein subtropisches Klima bekannten Durban als wir<br />
unsere Recherche starten. Vom Pier aus fahren wir mit Gary an Bord<br />
seines kleinen Touristenbootes los. Seit 15 Jahren lebt unser Kapitän<br />
in der Hafenstadt. „Durban ist nach Johannesburg die zweitgrößte<br />
Stadt Südafrikas. Hier leben rund dreieinhalb Millionen Einwohner.<br />
Ich war jahrelang Lehrer in Johannesburg und bin jetzt in Durban<br />
sehr glücklich. Die Lebensqualität ist hier viel höher und ich genieße<br />
meinen Job auf dem Wasser“, erklärt er uns lächelnd. Das können wir<br />
nachvollziehen, als wir den Anlegeplatz verlassen und den Blick auf<br />
die Skyline der Metropole genießen können.
Foto: © South African Tourism<br />
Fotos (3): © Durban Tourism<br />
Haupterwerbsquelle der Stadt<br />
„Hier in Durban werden Waren aus der ganzen<br />
Welt umgeschlagen. 80 % der Schiffe, die<br />
anlegen sind Frachtschiffe und 20 % Tanker“,<br />
erzählt Kapitän Gary. Und tatsächlich – wie<br />
zum Beweis liegen an diesem Morgen einige<br />
Ozeanriesen an den Piers. Der Hafen ist die<br />
Haupterwerbsquelle der Stadt. Vor allem der<br />
Export von Rohstoffen und landwirtschaftlichen<br />
Produkten – Zucker, Zitrusfrüchte, Mais,<br />
Baumwolle, Bananen und Ananas – sowie der<br />
überwiegende Teil aller Importe laufen über<br />
Durban. Exporte, die von Südafrika aus getätigt<br />
werde, finden zu 96 % auf dem Seeweg statt.<br />
Lotsen, die per Hubschrauber kommen<br />
„Durban ist der einzige Hafen weltweit, der<br />
seine Lotsen mit Hubschraubern zu den einfahrenden<br />
Schiffen bringt“, erklärt Gary. Damit<br />
spare man beim Anlegen und Auslaufen<br />
viel Zeit und Geld. Das Terminal wickelt nicht<br />
nur Containerlieferungen von und nach Südafrika<br />
ab, sondern dient auch als Umschlagplatz<br />
für Fracht von und zu den Seehäfen entlang<br />
der afrikanischen Westküste bis Liberia<br />
und entlang der Ostküste bis Kenia, sowie den<br />
Inseln Madagaskar und Réunion. Auf dem<br />
Landweg werden die Destinationen in den<br />
Ländern Botswana, Simbabwe, Sambia und<br />
der Demokratischen Republik Kongo bedient.<br />
Südafrika dominiert die Wirtschaft des südlichen<br />
Afrika und bildet bereits seit 1910 zusammen<br />
mit Swasiland, Namibia, Lesotho und Botswana<br />
die Südafrikanische Zollunion (SACU).<br />
Mit einem Bruttoinlandsprodukt von über 578<br />
Milliarden US-Dollar ist Südafrika die größte<br />
Volkswirtschaft Afrikas und gehört der G8+5 an.<br />
Ein spektakuläres Stadion und riesige Wale<br />
Auch aus touristischer Sicht hat Durban für<br />
Besucher viel zu bieten: eins der weltweit<br />
größten Aquarien, sechs Kilometer lange<br />
Strände und den botanischen Garten.<br />
Ein spektakuläres Erlebnis der ganz besonderen<br />
Art ist das Beobachten von Walen in freier<br />
Wildbahn. Einfach gigantisch, wenn die<br />
grauen Riesen plötzlich aus den Fluten auftauchen<br />
und mit Wasserfontänen grüßen.<br />
Seit der Fußball-WM in Südafrika 2010 gilt<br />
das Moses-Mabidha-Stadion als neues Wahrzeichen<br />
der Stadt. Die Arena bietet Platz für<br />
70.000 Zuschauer. Architektonisch beeindruckend<br />
ist der große Stahlbogen, der das Stadiondach<br />
in einer Höhe von etwa 100 Metern<br />
überspannt. Dieser Bogen soll die Einheit des<br />
Landes widerspiegeln und ist per Seilbahn für<br />
Besucher zu erreichen. Aus 106 Metern Höhe<br />
über dem Spielfeld kann man einen einmaligen<br />
Ausblick auf das Stadion und die Hafenstadt<br />
am Indischen Ozean genießen. Und von<br />
hier aus sieht man natürlich auch Südafrikas<br />
wichtigsten Seehafen, auf den Gary zu Recht<br />
stolz sein kann. <br />
TradeTalk 43
REISE<br />
Cap Vermell<br />
Kleiner Bildausschnitt aus: „Meine Vorfahren und ihre Haustiere.“<br />
Öl, 200 x 400 cm (Diptychon)<br />
G U S T AVO<br />
FARBENFROH & GANZ SCHÖN GROTESK<br />
von Dieter Knaut<br />
Noch bevor wir aus dem Wagen gestiegen sind redet Gustavo munter<br />
drauflos. Über seine vielen Projekte. Über seine schon etwas betagte<br />
Retriever Hündin Mimi, die uns freudig begrüsst – eigentlich über<br />
alles. Und das in nur wenigen Minuten. Wir von TradeTalk freuen<br />
uns, dass wir den berühmten Künstler, der für seine Heiterkeit und<br />
seinen ganz speziellen Humor weltberühmt ist, am Cap Vermell heute<br />
kennenlernen dürfen.<br />
Seine 77 Jahre merkt man dem Mann, der eigentlich immer was zu<br />
tun hat, überhaupt nicht an. Als Gustavo uns sein Atelier, in das die<br />
mallorquinische Sonne freundlich auf farbintensive Bilder und fantasievolle<br />
Skulpturen scheint, zeigt, ist er ganz in seinem Element.<br />
Selbst seine am Boden liegenden weggeworfenen Skizzen erscheinen<br />
uns künstlerisch wertvoll. Dass Gustavo eine seiner weggeworfenen<br />
Ideen einmal für einen Besucher signieren sollte, gefiel ihm gar nicht.<br />
Gut, dass ich nicht gefragt habe und diese spontane Idee gleich<br />
wieder verworfen habe.<br />
Fotos: © TradeTalk<br />
44 TradeTalk
Eine buena persona<br />
Prof. Regina Ziegler hat über das Schaffen<br />
des Künstlers, den man niemals während<br />
seiner Siesta stören darf, in einem Grußwort<br />
anlässlich seines 70. Geburtstags einmal<br />
geschrieben: „Gustavo ist, wie man auf<br />
Spanisch sagt, eine buena persona und ein<br />
sensibler Mensch. Für mich ist Gustavo anarchistisch<br />
– aber unter Kontrolle. Gustavos<br />
Kunst ist wie ein Weltkulturerbe: wenn man<br />
in den Genuss kommt, die ihm eigenen dokumentarischen<br />
Geschichten seiner Bilder<br />
genießen zu können, dann ist das ein unvergessliches<br />
Erlebnis.“ Besser könnte man es<br />
nicht ausdrücken.<br />
Einer der bedeutendsten Maler der Gegenwartskunst<br />
Man muss den Mann, der Kunstfreunde aus<br />
aller Welt an das Cap Vermell nach Mallorca<br />
lockt, einfach mögen. Als Gustavo Peñalver<br />
Vico in Cartagena geboren und auf Mallorca<br />
aufgewachsen, hat er über 20 Jahre lang in<br />
Berlin gelebt und dort zum Beispiel das<br />
Gustavo Haus in Berlin-Lichtenberg gestaltet.<br />
Gustavo gilt heute ganz zu Recht als einer<br />
der bedeutendsten Maler der Gegenwartskunst.<br />
„Meine Gemälde haben seltsame und groteske<br />
Formen, einige von ihnen sprangen<br />
direkt aus den Farbtöpfen. Sie sind fantastisch<br />
und Unikate. Ich genieße die Figuren<br />
und Farben auf den Leinwänden, das macht<br />
mich glücklich“, beschreibt der sympathische<br />
Künstler seine Werke. Auch durch seine<br />
große Liebe zu seiner aus Deutschland<br />
stammenden Ehefrau Regine pflegt der<br />
Künstler immer noch eine ganz besondere<br />
Beziehung zu Deutschland. So finden immer<br />
wieder Ausstellungen in Städten wie<br />
Berlin, Mainz oder Frankfurt statt.<br />
Dass Gustavo heute wieder auf seinem<br />
Landsitz in Son Turó bei Capdepera auf<br />
Mallorca lebt und umgeben von bunten<br />
Farbtöpfen arbeitet, wer will es ihm verdenken?<br />
Gustavos Atelier liegt inmitten grüner<br />
Hügel, zwischen Mandel- und Feigenbäumen<br />
und kann nach vorheriger Absprache<br />
besichtigt werden. Nur nicht während seiner<br />
Siesta. Aber auch andernorts auf Mallorca<br />
stößt man auf die Kunst Gustavos. So<br />
fungiert beispielsweise das nahe seinem<br />
Atelier liegende Cap Vermell Beach Hotel<br />
als eine Art Leinwand für Gustavo. In dem,<br />
in einem historischen Gebäude aus dem<br />
Jahr 1906 liegenden, Hotel finden seine farbenfrohen<br />
Bilder im ganzen Haus ihren<br />
Platz. Einige der zwölf Zimmer des Hotels<br />
sowie Lobby und Gänge sind mit Werken<br />
des Künstlers geschmückt. Highlight ist<br />
sicher das Restaurant Vintage 1934 mit der<br />
bunten und fröhlichen dem Künstler gewidmeten<br />
SALA GUSTAVO.<br />
Wer sich auf Mallorca auf Gustavos Spuren<br />
begibt, findet seine Kunst sogar im Weinkeller.<br />
Zum Beispiel im Weingut Bodega Macià<br />
Batle, das wir nur eine Stunde vom Cap Vermell<br />
Beach Hotel entfernt besuchen. Einige<br />
der Flaschenetiketten hier wurden von internationalen<br />
Künstlern wie Rebecca Horn, Neo<br />
Rauch oder eben auch Gustavo gestaltet.<br />
Vielleicht ist es der Reiz der besonderen<br />
Lichtverhältnisse, das angenehme Klima<br />
und die Lebensart der Mallorquiner, die<br />
Mallorca zu einer Muse für Künstler machen.<br />
Künstler wie Gustavo.<br />
TradeTalk Tipp Mallorca:<br />
Übernachten:<br />
Cap Vermell Beach Hotel<br />
Ruhig direkt am Stand gelegen mit<br />
12 Zimmern im mallorquinischen Stil.<br />
www.capvermellbeachhotel.com<br />
Residieren in der Luxusvilla:<br />
Auf 20 Hektar Fläche fügt sich das neu<br />
entstehende touristische Zentrum Cap<br />
Vermell behutsam in die Region ein. Bereits<br />
jetzt erwarten Gäste zwölf maßgefertigte<br />
Luxusvillen, von denen acht zum Verkauf<br />
stehen.<br />
Im zweiten Quartal <strong>2016</strong> eröffnet außerdem<br />
das erste Park Hyatt Resort Europas, sowie in<br />
Folge ein Country Club mit umfassenden<br />
Sport- und Freizeiteinrichtungen.<br />
Vier 18-Loch-Golfplätze und Sehenswürdigkeiten<br />
wie die Tropfsteinhöhlen Coves d’Àrtà<br />
befinden sich in unmittelbarer Nähe. Cala<br />
Ratjada mit seinem lebhaften Fischerhafen ist<br />
nur wenige Kilometer entfernt.<br />
www.grupocapvermell.com<br />
TradeTalk 45
REISE<br />
Hoteltalk<br />
Hotelübernachtungen in Deutschland<br />
werden günstiger<br />
Deutschlandweit sind die Übernachtungskosten<br />
durchschnittlich um 2,4 % auf 88,48<br />
Euro gesunken. Das stellte das Buchungsportals<br />
HOTEL.DE in seiner Untersuchung fest.<br />
Als aktueller Spitzenreiter in Deutschland<br />
präsentiert sich – das Oktoberfest lässt grüßen<br />
- München. Allerdings besuchten die<br />
diesjährige Wiesn rund 400.000 Gäste weniger,<br />
was sich auch auf die Übernachtungskosten<br />
auswirkte. Gegenüber dem Vorjahr<br />
konnten Zimmersuchende zur Wiesnzeit<br />
mit einem durchschnittlichen Hotelpreis<br />
von 202,72 Euro rund 5 % sparen.<br />
Tiefer in die Taschen greifen mussten Hotelgäste<br />
dagegen in Frankfurt (plus 8,95 % auf 116,60<br />
Euro), denn die 66. Internationale Automobil-Ausstellung<br />
(IAA) zeigte sich vom VW-Abgas-Skandal<br />
offensichtlich unbeeindruckt. In<br />
die Messehallen strömten rund 50.000 Autofans<br />
mehr als bei der IAA vor zwei Jahren.<br />
Doch nicht alle Businessmetropolen sind so<br />
teuer. Düsseldorf beispielsweise liegt mit einem<br />
Rückgang der Übernachtungskosten<br />
um 5,51 % auf 89,20 Euro auf Platz 25 im<br />
STADT<br />
SEPTEMBER<br />
<strong>2015</strong><br />
Hotelpreisranking. Auf Rang 9 präsentiert<br />
sich zwar die Hamburger Hotellerie, doch<br />
auch hier konnten Gäste mit 102,48 Euro je<br />
Nacht und Zimmer gegenüber dem Vorjahr<br />
deutlich sparen.<br />
SEPTEMBER<br />
2014<br />
1. MÜNCHEN 142,38 158,12 -9,95<br />
2. FRANKFURT AM MAIN 116,60 107,02 8,95<br />
3. HEIDELBERG 111,85 107,18 4,36<br />
4. LUDWIGSHAFEN AM RHEIN 107,88 99,75 8,15<br />
5. FREIBURG 104,25 105,41 -1,10<br />
6. MÜNSTER 103,60 98,26 5,43<br />
7. BERLIN 102,89 99,99 2,90<br />
8. MANNHEIM 102,59 101,56 1,01<br />
9. HAMBURG 102,48 110,84 -7,54<br />
10. KÖLN 102,19 109,91 -7,02<br />
VGL. SEPT. <strong>2015</strong><br />
ZU SEPT. 2014 IN %<br />
Hotelpreisbarometer: Die teuersten GroSstädte Deutschlands<br />
(Durchschnittspreise in Euro je Nacht und Zimmer)<br />
Die günstigsten Hotels finden sich in Ostdeutschland.<br />
Im Durchschnitt kosten Zimmer<br />
hier oftmals nicht einmal halb so viel<br />
wie beim Spitzenreiter München<br />
Quelle: © Hotel.de<br />
Sommelier des Jahres <strong>2016</strong><br />
Foto: © Creative Collection<br />
Foto: © BuscheVerlag<br />
Julien Morlat, der als Herr über 600 Weine im Hause Dallmayr eine<br />
perfekte Weinkarte zusammenstellt, hat die Fachredaktion des<br />
Schlemmer Atlas begeistert und wurde „Sommelier des Jahres <strong>2016</strong>“.<br />
Morlat überzeugt mit fachlicher Kompetenz und Einfühlungsvermögen<br />
am Gast. Für Julien Morlat ist ein Sommelier nicht nur praktischer<br />
wie theoretischer Weinkenner, sondern viel mehr: Häufig Botschafter,<br />
manchmal Psychologe und ab und zu auch Therapeut − ein<br />
Menschenkenner eben. Es ist diese höchst empathische Charaktereigenschaft,<br />
die ihn in seiner gastronomischen Laufbahn den Weg des<br />
Sommeliers hat einschlagen lassen und die Julien Morlat auszeichnet.<br />
Das höchste Ziel von Julien Morlat in jeder Beratung ist die Zufriedenheit<br />
des Gastes. Seit drei Jahren füllt Julien Morlat diesen wichtigen<br />
Posten im Traditionshaus Dallmayr aus. Die Liebe zur Geburtsstätte,<br />
dem Loiretal, und zur Wahlheimat Deutschland blitzt immer<br />
wieder in seiner Weinberatung auf. Seine Leidenschaft für die Weine,<br />
seine Kenntnisse und sein sensibler Umgang mit den Gästen machen<br />
ihn zum Sommelier des Jahres <strong>2016</strong>.<br />
46 TradeTalk
Der rote Faden ist Erkennungszeichen unserer<br />
Kanzlei. Er steht für Kontinuität in allen Rechts- und<br />
Steuerfragen, für die Beständigkeit eines Familienunternehmens<br />
und für die gleichbleibend hohe<br />
Qualität unserer Beratung.<br />
Gerade in Zeiten schnellen Wandels ist es diese<br />
Verlässlichkeit, die bei unseren Mandanten – vom<br />
Privatmenschen bis zur Kapitalgesellschaft – immer<br />
wieder für ein entspanntes Lächeln sorgt.<br />
Besuchen Sie uns auf: www.tw-ratingen.de!
KULTUR<br />
Kunstausstellung<br />
Im Einklang mit der Natur<br />
Ausgewählte Werke von Herbert Beck und<br />
Morio Nishimura im Wirtschaftsclub<br />
Morio Nishimura,<br />
„SüSer Regen – Oblivion B1“,<br />
2012, Bronze, Ed. 3.,<br />
24 x 28 x 28,5 cm.<br />
von Dr. Antonia Lehmann-Tolkmitt und Dr. Andrea Knop, Beck & Eggeling<br />
Eine neue Kunstpräsentation im Wirtschaftsclub Düsseldorf. Dieses<br />
Mal wurden mit Herbert Beck und Morio Nishimura zwei Künstler<br />
mit sehr unterschiedlichen Ausprägungen ausgewählt. Ihre Arbeiten<br />
weisen eine besondere Naturverbundenheit sowie meditative<br />
Fähigkeiten auf und harmonieren besonders gut miteinander.<br />
Herbert Beck, „Mohnblüten“,<br />
o.J., Aquarell auf Papier,<br />
66 x 56 cm.<br />
„Faces of the World“<br />
Die im Foyer des Wirtschaftsclubs präsentierte 10-teilige Installation<br />
gemalter Köpfe von Herbert Beck wurde zum ersten Mal 2009<br />
in einer Einzel-Ausstellung in Peking gezeigt. Sie zeigt ausdrucksstarke<br />
Gesichter vor undeutbaren Bildgründen. Die Gesichter sind<br />
sehr persönliche, rätselhafte und zugleich allgemeine Bilder. Ihre<br />
archetypischen Züge verweisen auf die Komplexität menschlichen<br />
Seins und die unterschiedlichen Bedingungen des menschlichen<br />
Seins. Auch Herbert Becks andere Figurenbilder sind vielschichtig<br />
und ambivalent.<br />
Im Gegensatz zu seinen Figurenbildern sind die Aquarelllandschaften<br />
immer frei von menschlicher Existenz. Meditativ sind die Bilder<br />
nicht nur beim Anschauen, sondern meditativ ist auch ihr Entstehungsprozess:<br />
über Wochen hinweg übermalte der Künstler immer<br />
wieder die Farbflächen, bis der Farbton in seinen Augen passte.<br />
Herbert Beck, „Das Gespräch“,<br />
o.J., Aquarell auf Papier,<br />
7,6 x 10,5 cm<br />
48 TradeTalk
Expressive Landschaften: Wolken, Berge<br />
und Meerbilder<br />
Herbert Beck ist bekannt und beliebt für<br />
seine großen und weiten Landschaftsdarstellungen,<br />
die bis zum Horizont gehen. Von<br />
seinem Atelier aus hatte er einen wunderbaren<br />
Blick über den Tegernsee, dieser Blick<br />
hat ihn inspiriert und angeregt. Die landschaftliche<br />
Schönheit des Tegernseer Tals hat<br />
sicherlich seinen Blick für die Landschaft<br />
geprägt, viele seiner Arbeiten sind angeregt<br />
durch die reale Schönheit der Natur. Sie bilden<br />
jedoch stets einen inneren Eindruck ab<br />
und werden durch ihre expressive Farbigkeit<br />
zum individuellen Erlebnisraum.<br />
Großformatig ist auch die Serie der „Eigenen<br />
Welten“ mit ihren imaginären, häufig<br />
auch nächtlichen Landschaften. Sie sind<br />
phantastisch, geheimnisvoll, auf eine bestimmte<br />
Weise surreal, aber auch mystisch:<br />
es sind nächtliche Traumlandschaften, unberührt<br />
und frei von menschlichen Spuren.<br />
Diese großen Formate sind sehr ungewöhnlich<br />
für die Aquarellmalerei und sie<br />
zeigen, wie sicher und meisterhaft Herbert<br />
Beck die Aquarelltechnik beherrschte.<br />
Die von Beck selbst so genannten „Miniaturen“,<br />
die den Weg zum Restaurant säumen,<br />
nehmen eine Sonderstellung im Werk<br />
des Künstlers ein: es sind Bilder, Imaginationen<br />
des Zufalls, die über 30 Jahre hinweg<br />
während des Malprozesses entstanden sind.<br />
Um das Verhältnis von Farbe und Wasser<br />
bei den großen Aquarellen richtig zu dosieren,<br />
strich Beck auf einem übrig gebliebenen<br />
Papier schnell den Pinsel ab. Auf diesen<br />
Papierresten entstanden so willkürliche<br />
Farbklänge und Farbkonstellationen, in denen<br />
der Künstler später Andeutungen von<br />
Landschaften und Figuren entdeckte und<br />
sie mit wenigen Pinselstrichen zu eigenständigen<br />
Kompositionen ergänzte.<br />
Symbol Lotus<br />
Auch bei den Skulpturen von Morio Nishimura<br />
geht es um eine besondere Verbindung<br />
zur Natur. Man erkennt sofort die typisch<br />
japanische, reduzierte Ästhetik der<br />
Lotusblätter aus seiner Serie „Süßer Regen“.<br />
Von ihnen geht eine meditative Stille aus,<br />
und trotzdem weisen sie eine bemerkenswerte<br />
Präsenz auf.<br />
Seit den 1990er Jahren arbeitet Nishimura<br />
an seiner Serie der Lotusblätter, die sich in<br />
immer neuen geöffneten und geschlossenen<br />
Dr. Georg-Peter Kränzlin, Dr. Andrea Knop, Michael Beck, Dr. Antonia Lehmann-Tolkmitt, Rüdiger Goll (v.li)<br />
organischen Formen fortsetzt. Das Lotusblatt<br />
als wichtiges inhaltliches und formales<br />
Symbol des Buddhismus ist zentrales Motiv<br />
in seiner Kunst. Nishimura ist keineswegs<br />
daran interessiert, das Blatt als Dekorationsmotiv<br />
zu reproduzieren, sondern tritt damit<br />
in eine spirituelle Semiotik ein. In der buddhistischen<br />
Tradition steht das Lotusblatt<br />
für den Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt<br />
und für die Seelenwanderung.<br />
Ganz gleich, ob sich der Betrachter dieser<br />
Symbolik bewusst ist, ist die außergewöhnliche<br />
Aura und zurückhaltende schlichte Eleganz<br />
der Skulpturen kaum zu übersehen. Sie<br />
stellen einen Ruhepol dar in der ansonsten<br />
hektischen Welt der zeitgenössischen Kunst.<br />
Die Skulpturen entstehen (zunächst in komplexen<br />
Konstruktionszeichnungen) durch<br />
aufeinandergeklebte Scheiben von Spanholz,<br />
die geschnitten, verklebt und geschliffen<br />
werden bis organische Strukturen entstehen.<br />
Die Vorgehensweise ist sehr komplex<br />
und langwierig und zudem sehr von den<br />
technischen und<br />
handwerklichen<br />
Fähigkeiten des<br />
Bildhauers abhängig.<br />
Sie erinnert<br />
zum einen an das<br />
traditionelle<br />
Holzhandwerk<br />
des Schiffbaus und<br />
zum anderen geht<br />
der lange, meditative<br />
Prozess des<br />
Formens und<br />
Schleifens in die<br />
Skulptur über –<br />
dies macht ihren<br />
meditativen<br />
Charakter aus. Die Holzskulpturen sind alle<br />
Unikate. Mittels einer Abgussform werde sie<br />
dann in Bronze gegossen und schließlich in verschiedenen<br />
Grün- bis Brauntönen patiniert.<br />
Die Arbeiten beider Künstler wurden bereits<br />
in etlichen Galerie- und Museumsausstellungen<br />
gezeigt und sind in vielen<br />
privaten und öffentlichen Sammlungen<br />
vertreten. Die im Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />
aktuell ausgestellten Werke können<br />
auch erworben werden.<br />
Morio Nishimura<br />
Der Künstler ist geboren und aufgewachsen in Kamakura, bekannt<br />
sowohl als ehemalige Hauptstadt, als auch für das Handwerk des<br />
Holzschnitzens. Er studierte Kunst an der Universität Tokyo und<br />
kam im Jahr 1991 mit einem Stipendium nach Deutschland.<br />
Nishimura schrieb sich an der Kunstakademie Düsseldorf ein und<br />
wurde schließlich Meisterschüler von Günther Uecker.<br />
Nishimura lebt mit seiner Familie in Meerbusch.<br />
Herbert Beck<br />
1920 in Leipzig geboren, besuchte Herbert Beck nach einer Ausbildung zum<br />
Goldschmied die Kunstgewerbeschule für Graphik und Design. Im Jahr 1948<br />
floh die Familie aus Leipzig an den Tegernsee, wo er die restliche Zeit seines<br />
Lebens verbrachte und sich vollends der Malerei widmete. Aufgrund einer<br />
Terpentinvergiftung 1984 musste Beck ein Jahr komplett aufhören zu malen,<br />
hiernach malte er nur noch in Aquarell. Beck hatte in den 1950er Jahren mehrere<br />
Ausstellungen in der berühmten Galerie Commeter in Hamburg, die<br />
auch Emil Nolde vertrat.<br />
Fotos: © TradeTalk
GOLF<br />
dolphin aid e. V.<br />
Dolphin Aid<br />
Golf Tro hy<br />
Spielen für den guten Zweck<br />
Das Procedere<br />
Liebe Eltern,<br />
wenn Sie nach dem Studium unseres Informationsmaterials entschieden<br />
haben, Ihrem Kind eine Delphin –Therapie zu ermöglichen, bitten wir Sie, den<br />
beiliegenden „Fragebogen zur Vorbereitung der Delphin – Therapie“ an uns<br />
zurück zu senden. Darauf vermerken Sie bitte, für welches Therapiezentrum Sie<br />
sich entschieden haben.<br />
Sobald uns der Fragebogen zur Vorbereitung vorliegt erhalten Sie eine<br />
Bestätigung von dolphin aid, sowie das Formular für Ihr ausgewähltes<br />
Therapiezentrum.<br />
dolphin aid bzw. die Mitarbeiter in den jeweiligen Therapiezentren werden sich<br />
im nächsten Schritt mit Ihnen in Verbindung setzen, um einen genauen<br />
Therapietermin abzusprechen.<br />
Bitte bedenken Sie, dass Sie aufgrund der großen Nachfrage und der leider<br />
begrenzten Zahl von Therapieplätzen mit Wartezeiten rechnen müssen.<br />
Fotos: © Dolphin Aid<br />
50 TradeTalk<br />
dolphin aid steht Ihnen während der gesamten Vorbereitungszeit mit Rat und<br />
Tat gerne zur Seite.
column<br />
von Marie-Isabelle Simon<br />
Zum 20. Geburtstag von dolphin aid e.V.<br />
luden Prinz Leopold von Bayern und<br />
dolphin aid Gründerin Kirsten Kuhnert zum<br />
Charity Golf Event in den Kosaido International<br />
Golf Club, Düsseldorf, ein. Eine besondere<br />
Veranstaltung der Golfsaison <strong>2015</strong>.<br />
Super Wetter, sattes Grün. Geradezu ideal<br />
waren die Rahmenbedingungen für das exklusive<br />
Golfturnier unter der Schirmherrschaft<br />
von Prinzessin Ursula zu Hohenlohe-Oehringen.<br />
So kamen bereits am Freitag<br />
über 70 Gäste, Sponsoren und Partner im<br />
Rahmen eines Get Together zusammen, um<br />
mit einem Longest Drive Contest das Event<br />
zu eröffnen.<br />
Prominente Gäste<br />
Am Samstag gingen dann 72 Golferinnen<br />
und Golfer bei strahlendem Sonnenschein<br />
auf die Runde, darunter prominente Gäste<br />
wie die Schirmherrin Prinzessin Ursula zu<br />
Hohenlohe-Oehringen, Schauspielerin Andrea<br />
Spatzek, Christian Keller, der als Schwimmer<br />
viele nationale und internationale Titel errungen<br />
hat, Horst Kordes, Farbpoet und Hundertwasser<br />
Meisterschüler, Jin Ha Kim, Präsident<br />
von Kia Motors und viele mehr.<br />
Die zahlreichen Partner und Sponsoren gestalteten<br />
das im Texas Scramble Modus ausgetragene<br />
Turnier auf dem Platz zu einem<br />
kurzweiligen und abwechslungsreichen Tag.<br />
Beim Coming Home wurde noch lange auf<br />
der Terrasse von dem wunderbaren Golf Tag<br />
zu Gunsten von dolphin aid e.V. geschwärmt.<br />
Erfolgreich für den guten Zweck<br />
Auch die Ergebnisse konnten sich sehen lassen.<br />
Die Brutto Siegerinnen Julia Wiedenbruch<br />
und Anja Katharina Baudeck (beide<br />
Kosaido) freuten sich über ihren Sieg ebenso<br />
wie die Sieger der Nettowertung Prinzessin<br />
Ursula zu Hohenlohe-Oehringen und<br />
Christian Keller.<br />
Bei der ausgebuchten „Black & White Night“<br />
ließen sich 120 Gäste von der charmanten<br />
Moderatorin Birgit Lechtermann durch den<br />
Abend begleiten, an dem es auch eine Tombola<br />
und Versteigerung gab. Nachwuchssängerin<br />
Amanda Egge begeisterte das Publikum<br />
mit ihren Songs.<br />
Bis weit in den Morgen wurde ausgelassen<br />
und stimmungsvoll gefeiert und die Gäste<br />
freuten sich über ein großartiges Ergebnis von<br />
40.000 € zu Gunsten von dolphin aid e.V.<br />
dolphin aid e.V.<br />
Seit Gründung 1995 durch Kirsten Kuhnert<br />
hat dolphin aid tausende Familien<br />
unterstützt und beraten. dolphin aid<br />
konnte so unzähligen behinderten<br />
Kindern, die schulmedizinisch aufgegeben<br />
waren, nachweisbare und signifikante<br />
Fortschritte in ihrer Entwicklung mit<br />
einer Delphintherapie ermöglichen.<br />
Gemeinsam mit engagierten und<br />
überzeugten Menschen, namhaften<br />
Sponsoren und auch durch die Summe<br />
einzelner kleiner Spenden hat dolphin aid<br />
diesen Familien den Weg zur Delphintherapie<br />
ebnen können.<br />
Weitere Ziele von dolphin aid sind das<br />
Vorantreiben der Forschung, die<br />
Schaffung von Therapie- und Forschungseinrichtungen,<br />
die Anerkennung der<br />
Delphin-Therapie im deutschen Gesundheitswesen<br />
und somit auch die Kostenübernahme<br />
durch die Krankenkassen.<br />
dolphin aid e.V. ist als besonders<br />
förderungswürdig staatlich anerkannt.<br />
www.dolphin-aid.de
KULTUR<br />
Termine<br />
ROTTERDAM<br />
Peter Lindbergh.<br />
Eine neue Geschichte<br />
der Mode<br />
Foto: © Peter Lindbergh Studio, Paris Gagosian Gallery<br />
STUTTGART<br />
Der Sturm von<br />
William Shakespeare<br />
Foto: © Arthur Zalewski<br />
Die Kunsthal Rotterdam ist stolz darauf die Ausstellung A Different<br />
History of Fashion (Eine neue Geschichte der Mode) zu präsentieren,<br />
die erste große Retrospektive des legendären deutschen Fotografen<br />
Peter Lindbergh.<br />
Die Ausstellung zeigt mit 250 Fotografien die eindrücklichsten Bilder<br />
von Lindbergh mittels 25 der bekanntesten Modedesigner aus verschiedenen<br />
Zeiten, die die Bilder Lindberghs mit persönlichen Kommentaren<br />
versehen haben. Darüber hinaus werden die originalen Kleidungsstücke<br />
aus der entsprechenden Haute-Couture Kollektion und mit<br />
zusätzlichen Material gezeigt.<br />
Kunsthal Rotterdam<br />
www.kunsthal.nl<br />
Noch bis zum 12.02.2017<br />
Am Ende des Stücks scheinen alle Verbrechen verziehen. Der auf ein<br />
einsames Eiland vertriebene Prospero wird wieder Herzog von Mailand,<br />
der König von Neapel erhält seinen tot geglaubten Sohn zurück,<br />
die beiden jungen Liebenden sind vereint und der Luftgeist Ariel geht<br />
in den Winden der entzauberten Insel auf. Ein stiller Abend. Durch<br />
das Stück jedoch braust ein Sturm aus Rebellion, Mord und Willkür.<br />
Shakespeare treibt böse Narren, liebende Prinzen und Inselabenteurer<br />
durch alle Stadien des Wahnsinns.<br />
Schauspielhaus<br />
www.staatstheater-stuttgart.de<br />
Premiere 11.12.<strong>2015</strong><br />
Foto: © Nilz Böhme<br />
Foto: © Badrutt’s Palace Hotel<br />
BADEN-BADEN<br />
Ballet Revolución<br />
ST. MORITZ<br />
St. Moritz Gourmet Festival <strong>2016</strong><br />
Überbordende Energie, waghalsige Sprünge und sinnliche Moves<br />
zwischen Ballett und Streetdance treffen auf den unwiderstehlichen<br />
Live-Sound internationaler Club-Hits, auf Pop, R&B, Hip-Hop und<br />
feurige lateinamerikanische Rhythmen: Mit diesem Erfolgsrezept begeistert<br />
Ballet Revolución seine Zuschauer weltweit, ob in Europa,<br />
Asien oder Australien oder vor den Augen der Queen of England<br />
während der Royal Variety Performance in London. Die 19 Tänzerinnen<br />
und Tänzer von Ballet Revolución zählen zu den besten Kubas.<br />
Hier gehört der Tanz zum Leben wie die Luft zum Atmen.<br />
Festspielhaus<br />
www.festspielhaus.de<br />
15.01. – 16.01.<strong>2016</strong><br />
Beim St. Moritz Gourmet Festival dreht sich dieses Mal alles um die<br />
japanische Kochkunst: das Alpendorf begrüßt mit „Yokoso Nippon“<br />
– was so viel wie „Willkommen Japan“ bedeutet – neun japanische<br />
Sterneköche und da darf „Nobu“ natürlich nicht fehlen. Als Gastkoch<br />
im Badrutt’s Palace Hotel wird er sich an der Seite des neuen Executive<br />
Chefs Michel Jost betätigen. Ein Besuch lohnt sich, egal ob beim Gourmet-<br />
Dinner – einem ausgefallenen Fünf-Gänge-Menü – oder bei einem<br />
kurzen aber nicht weniger beeindruckenden Stopp während der<br />
Gourmet-Safari am „Chef ’s Table“ in der historischen Palace Küche.<br />
Badrutt’s Palace Hotel<br />
www.stmoritz-gourmetfestival.ch<br />
25.01. – 29.01.<strong>2016</strong><br />
52 TradeTalk
DÜSSELDORF<br />
Neoexpressionismus<br />
und Air Brush<br />
Foto: © Galerie Erica Jugler Hahn<br />
DÜSSELDORF<br />
Neue Exponate<br />
im Hetjens<br />
Foto: © Hetjens<br />
Werke der Düsseldorfer Künstler Markus Tollmann und Joe Brockerhoff<br />
zeigt die Galerie von Erica Jugler Hahn. Die kunstbegeisterte Unternehmerin<br />
stellt rund 50 Bilder in der Ausstellung „Neoexpressionismus<br />
und Air Brush“ in Düsseldorf-Oberkassel aus. Die Vernissage<br />
hierzu findet am 06.12.15 von 12 Uhr bis 18 Uhr statt.<br />
Die Galerie ist mittwochs von 15 – 18 Uhr und nach vorheriger Vereinbarung<br />
geöffnet.<br />
Galerie Erica Jugler Hahn<br />
www.galerie-erica-jugler-hahn.com<br />
Die Ausstellung zeigt die Neuzugänge der Sammlung für zeitgenössische<br />
Keramik des Hetjens. Erstmals werden die rund 80 Ankäufe der Stiftung<br />
Lontzen nahezu vollständig präsentiert. Ein Nagelrelief aus Biskuitporzellan<br />
des Düsseldorfers Günther Uecker ist so ebenfalls Teil der Ausstellung, wie<br />
zwei mädchenhafte Frauenskulpturen des in Berlin lebenden Künstlers Rainer<br />
Kurka. Die Exponate werden im gesamten Museum in Interaktion mit<br />
der Dauerausstellung präsentiert. Dies bietet neue Blickwinkel und Bezüge,<br />
für die Neuzugänge aber auch für die bestehende Sammlung. Teil der Ausstellung<br />
sind Arbeiten und Projekte etablierter Künstler wie junger Talente,<br />
die einen Einblick in die internationale Keramikkunst der Gegenwart bieten.<br />
Hetjens-Museum<br />
www.duesseldorf.de/hetjens<br />
Noch bis 21.02.<strong>2016</strong><br />
DÜSSELDORF<br />
E.ON-Benefiz-Verkaufsausstellung<br />
„Kunst für Obdach – 20 Jahre fiftyfifty“<br />
Foto: © Courtesy Ralf Kaspers<br />
DÜSSELDORF<br />
Klaus Barbie –<br />
Begegnung mit dem<br />
Bösen<br />
Foto: © Courtesy of Institut für Kulturaustausch, Tübingen<br />
Mehr als 80 Künstler spenden über 100 Werke für die große<br />
E.ON-Benefiz-Verkaufsausstellung „Kunst für Obdach – 20 Jahre<br />
fiftyfifty“, die am 3. November begonnen hat.<br />
Der Gesamterlös der verkauften Werke kommt dem Düsseldorfer Verein<br />
fiftyfifty für Obdachlosenhilfe zugute. Unter den Künstlern sind<br />
jüngere, aufstrebende und bereits auf dem internationalen Kunstmarkt<br />
etablierte Künstler. „Hier ist für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel<br />
etwas dabei“, beschreibt Dorothee von Posadowsky, die für das Projekt<br />
bei E.ON verantwortlich ist, die große Bandbreite der gezeigten Kunst.<br />
E.ON-Platz 1<br />
www.kunst-fuer-obdach.de<br />
Noch bis 16.12.<strong>2015</strong><br />
70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz und dem Ende des<br />
Zweiten Weltkriegs gilt es erneut, sich mit den Tätern auseinanderzusetzen.<br />
Einer von ihnen ist Klaus Barbie, Gestapo-Kommandant<br />
von Lyon. Die Taten, die der „Schlächter von Lyon“ beging, sind in<br />
ihrer Grausamkeit und in ihrer Summe unvorstellbar: Morde, Entführungen,<br />
Erpressung, Folter.<br />
Das Stück basiert auf der preisgekrönten WDR-Hörspielproduktion,<br />
die Regisseur Koppelmann ausgehend von den Recherchen von Peter<br />
F. Müller realisierte.<br />
Düsseldorfer Schauspielhaus<br />
www.duesseldorfer-schauspielhaus.de<br />
Premiere 13.02.<strong>2016</strong><br />
TradeTalk 53
KULTUR<br />
Termine<br />
Foto: © Land NRW / R. Teller<br />
Foto: © Bill Jacobson Studio, New York ©<br />
Courtesy Dia Art Foundation, New York © The<br />
Andy Warhol Foundation for the Visual Arts,<br />
Inc. / ADAGP, Paris <strong>2015</strong><br />
DÜSSELDORF<br />
Duesseldorf Photo Weekend <strong>2016</strong><br />
Im Rahmen des fünften Duesseldorf Photo Weekends <strong>2016</strong> werden<br />
wieder mehr als 40 Galerien, Museen und Institute Ausstellungen<br />
und Veranstaltungen zur Fotografie ausrichten.<br />
Viele der Ausstellungen werden auch nach dem Photo Weekend<br />
noch für mehrere Wochen an den Ausstellungsorten zu sehen sein.<br />
Das Museum zeigt eine umfassende Retrospektive von Horst P.<br />
Horst, einer der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts<br />
und Ikone der Modefotografie.<br />
Eröffnung im NRW-Forum Düsseldorf<br />
www.duesseldorfphotoweekend.de<br />
12.01. – 14.02.<strong>2016</strong><br />
PARIS<br />
WARHOL unlimited<br />
Das Musée d‘Art moderne de la Ville de Paris präsentiert eine bemerkenswerte<br />
Ausstellung über Andy Warhol (1928 –1987). Die Ausstellung<br />
„WARHOL unlimited“ & „CO-WORKERS, Le réseau comme<br />
artiste“ zeigt zum ersten Mal in Europa die Werke seiner Kunstreihe<br />
Shadows (1928–1929). „Unlimited“ beinhaltet über 200 Werke und<br />
stellt Warhols Seriengraphiken in den Vordergrund. Die Serie aus<br />
102 Werken ist 130 Meter lang und wurde mit nur 17 Farben gemalt.<br />
Ursprünglich steht die Kunstreihen Shadows Gemälde in der Dia Art<br />
Foundation und besteht aus einer Reihe von 102 Siebdruck Leinwänden<br />
aus 17 verschiedenen Farben.<br />
Museum für Moderne Kunst (MaM)<br />
www.mam.paris.fr<br />
Noch bis 07.02.<strong>2016</strong><br />
IMPRESSUM<br />
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boot boot Düsseldorf vom vom 23. bis 23. 31. bis 31. Januar Januar <strong>2016</strong>. <strong>2016</strong>.