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Winter 2015/2016

Trade Talk Winter 2015/2016

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AUSGABE WINTER <strong>2015</strong> /<strong>2016</strong><br />

Trade<br />

Talk<br />

Das Wirtschaftsclub Magazin<br />

Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />

Business bewegen<br />

Soziale Netzwerke<br />

Die wirklichen<br />

Meinungsmacher<br />

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />

Ein Plädoyer<br />

für das Leben<br />

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Editorial<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

welch ein begeisterter Empfang! Rund 50.000 Fans feierten im<br />

November ihre Helden: die All Blacks. Mit der Verteidigung<br />

ihres Weltmeistertitels gegen Australien haben die Neuseeländer<br />

in London Rugby-Geschichte geschrieben. Wir gratulieren den<br />

Kiwis zu diesem großartigen Sieg.<br />

Während am anderen Ende der Welt der traditionelle Haka getanzt<br />

wurde und sich ein ganzes Land im kollektiven Freudentaumel in<br />

den Armen lag, wurde und wird in Deutschland mal wieder heftig<br />

diskutiert. Doch egal, was momentan auf den Tisch kommt oder<br />

womöglich auch drunter gekehrt wurde: wir sollten uns unsere<br />

Freude an der Fußball-WM von 2006 und natürlich auch von 2014<br />

mit dem grandiosen Tor von Götze in der 113. Minute in Rio nicht<br />

nehmen lassen. Denn zumindest diese Hoffnung bleibt uns doch:<br />

unabhängig vom Ort waren die Spieler zumindest nicht gekauft und<br />

gaben ihr Bestes.<br />

Freuen können Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, über die<br />

aktuelle TradeTalk-<strong>Winter</strong>ausgabe in Ihren Händen. Denn wir<br />

berichten auch diesmal wieder über eine breite Palette von<br />

spannenden Themen aus Ihrem Club und aus der ganzen Welt.<br />

Beispielsweise über sehr bewegende Momente beim Dinnertalk mit<br />

Dr. Rupert Neudeck oder einen informativen Abend mit unserem<br />

Club-Ehrenmitglied Professor Dr. Dietrich Grönemeyer, den wir im<br />

Wirtschaftsclub gemeinsam mit unserem Golf-Partnerclub Kosaido<br />

veranstalteten.<br />

Spannende Themen &<br />

bewegende Momente<br />

Spannend auch unser Artikel über den London Financial District.<br />

Oder unsere Reportage aus den „Katakomben“ der Düsseldorfer<br />

Messe. Über die Wirtschaftslage in Südafrika haben wir uns im<br />

boomenden Durban, dem umsatzmäßig größten Hafen des<br />

afrikanischen Kontinents, schlau gemacht. Natürlich darf auch in<br />

dieser Ausgabe die Kunst nicht zu kurz kommen. So berichten wir<br />

über die neue Kunstpräsentation der Galerie Beck & Eggeling in<br />

Ihrem Wirtschaftsclub. Noch bis Ende Januar <strong>2016</strong> können die<br />

Werke von Herbert Beck und Morio Nishimura hier bewundert<br />

und erstanden werden. Außerdem hat TradeTalk den bekannten<br />

Künstler Gustavo am Cap Vermell in Spanien besucht. Dass wir<br />

Ihnen wie immer Mitglieder des Wirtschaftsclubs Düsseldorf vorstellen<br />

und international interessante Termine zu Kultur und<br />

Messen aufzeigen, versteht sich von selbst.<br />

Ob Deutscher Mittelstandspreis oder Dolphin Aid Golfturnier: Wir<br />

berichten darüber. Viel Spaß bei der Lektüre.<br />

Melanie Goll & Dieter Knaut<br />

Herausgeber<br />

TradeTalk 3


INHALT<br />

10 22 38<br />

CLUBLEBEN POLITIK WIRTSCHAFT<br />

7 Vorwort<br />

Rüdiger Goll / Hans-Joachim Driessen<br />

8 Who is who<br />

22 Das Haus nicht verschließen<br />

Dr. Rupert Neudeck<br />

25 Businesstalk<br />

26 Banker des deutschen Mittelstands<br />

Volksbank-Chef Rainer Mellis<br />

10 Ein Plädoyer für das Leben<br />

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />

12 Düsseldorf Digital<br />

Die wirklichen Meinungsmacher<br />

14 IG Kö<br />

15 Perspektive Heimat<br />

16 Craftbeer Tasting<br />

17 Frühstück mit der Rheinischen Post<br />

18 Champagner Gala<br />

20 Country Club · Kitzbühel<br />

28 Mittelstand + Startups<br />

STARTPLATZ Düsseldorf<br />

30 Eine Reise in das Labyrinth der Messe<br />

Messe Düsseldorf, Clemens Hauser<br />

32 Marktführer im Wandel<br />

Vonovia, Rolf Buch<br />

34 Wohnen 2025<br />

formart GmbH & Co.KG, Andreas Gräf<br />

36 Stärken & Schwächen der deutschen<br />

Wirtschaft, Prof. Arturo Bris<br />

38 Londons Finanzdistrikt im Wandel<br />

4 TradeTalk


42 48 40<br />

REISE<br />

42 Durban – größter Containerhafen<br />

Südafrikas<br />

44 Gustavo<br />

Cap Vermell<br />

46 Hoteltalk<br />

KULTUR<br />

48 Im Einklang mit der Natur<br />

Kunstausstellung im WCD<br />

TERMINE<br />

40 Messen<br />

52 Kultur<br />

50<br />

Foto: © Creative Collection<br />

50 Golf – dolphin aid e. V. 54 Impressum<br />

TradeTalk 5


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CLUBLEBEN<br />

Vorwort<br />

Liebe Clubmitglieder und Freunde<br />

des Wirtschaftsclubs Düsseldorf,<br />

kaum zu glauben, aber wahr: Advent, Nikolaus,<br />

Weihnachten, Silvester und schon starten<br />

wir in das neue Jahr <strong>2016</strong>.<br />

Rund um unseren Club in den Schadow-<br />

Arkaden werden die Innenstadt-Bauarbeiten<br />

mit Kö-Bogen, Tunnel und U-Bahn bald<br />

beendet. Bereits jetzt kann man feststellen,<br />

dass die Attraktivität der Düsseldorfer<br />

Innenstadt stetig zunimmt.<br />

<strong>2015</strong> war ein sehr bewegtes Jahr. Die Welt<br />

scheint aus den Fugen geraten. In den<br />

Nachrichten sehen wir Krieg, Gewalt und<br />

das unsagbare Leid der Menschen. Als<br />

Konsequenz sieht sich Europa mit einer der<br />

wohl größten Flüchtlingswellen seiner Geschichte<br />

konfrontiert. Statt zu handeln,<br />

zeigt sich die EU paralysiert und zu keinem<br />

Konsens fähig. Auch in unserem Land<br />

zeichnet sich deutlich ab, dass die Politik<br />

nicht in der Lage ist, eine schnelle und<br />

weitreichende Lösung für diese immense<br />

Herausforderung herbeizuführen.<br />

Rüdiger Goll<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Hans-Joachim Driessen<br />

Geschäftsführer<br />

Fotos: © Oliver Güth<br />

Angesichts der täglichen Negativ-Meldungen<br />

fällt es manchen schwer, diesem Jahr<br />

etwas Positives abzugewinnen. Dabei liegt<br />

es so nah: Die enorme Hilfs- bzw. Spendenbereitschaft<br />

der Menschen in unserem<br />

Land ist überwältigend. Dies zeigt, dass<br />

Solidarität, Mitgefühl und Menschlichkeit<br />

allen Widrigkeiten standhalten und in unserer<br />

Gesellschaft einen hohen Stellenwert<br />

besitzen. Und das ist etwas, worüber wir<br />

uns wirklich freuen können!<br />

Auch in unserem Wirtschaftsclub gab es in<br />

diesem Jahr sehr bewegende, emotionale<br />

Momente. Der Dinnertalk mit unserem<br />

Gastredner Dr. Rupert Neudeck, dem Gründer<br />

von Cap Anamur/Grünhelme, und das<br />

Wiedersehen mit den Menschen, die er<br />

einst rettete, hat uns sehr berührt.<br />

Unsere neuen Themenreihen Düsseldorf<br />

Digital und die Startup-Veranstaltungen<br />

wurden von unseren Mitgliedern und<br />

den Freunden des Wirtschaftsclubs gut<br />

angenommen. Die Themenreihe Immotalk/<br />

Immo-Working-Lunch haben wir gemeinsam<br />

mit unseren Mitgliedern – Böcker-<br />

Wohnimmobilien GmbH und Blackbear<br />

Real Estate GmbH – wieder reaktiviert. Aufgrund<br />

der sehr positiven Resonanz werden<br />

wir in <strong>2016</strong> weitere branchenspezifische<br />

Network-Veranstaltungen organisieren.<br />

Im nächsten Jahr erwarten Sie wieder interessante<br />

Gastredner, spannende Themen<br />

und kontroverse Talkrunden. Freuen Sie<br />

sich mit uns auf viele anregende Begegnungen<br />

und inspirierende Gespräche.<br />

Wir wünschen Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit,<br />

ein frohes Fest und einen stimmungsvollen<br />

Übergang ins nächste Jahr.<br />

Genießen Sie die besinnliche Zeit mit Ihrer<br />

Familie und Ihren Freunden und lassen Sie<br />

es sich gutgehen.<br />

Das Team des Wirtschaftsclubs freut sich<br />

auf ein baldiges Wiedersehen mit Ihnen.<br />

Beispielsweise bei unserem exklusiven<br />

Neujahrsempfang am 20. Januar <strong>2016</strong>.<br />

Herzliche Grüße!<br />

Rüdiger Goll<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

Hans-Joachim Driessen<br />

Geschäftsführer<br />

TradeTalk 7


CLUBLEBEN<br />

Who is who<br />

Dagmar Böcker-Schüttken<br />

„Der Wirtschaftsclub Düsseldorf bietet ein großartiges Netzwerk. Viele<br />

unserer Kunden sind auch Mitglieder. Die exklusiven Räumlichkeiten sind<br />

optimal für vertrauliche Besprechungen, Sitzungen und Arbeitsessen.<br />

Neben der sehr guten Küche und dem hochwertigen<br />

Ambiente schätzt Dagmar Böcker-<br />

Schüttken die hochinteressanten Vorträge<br />

und Dialogreihen – nicht nur, aber auch mit<br />

dem Schwerpunkt Immobilien. Denn das ist<br />

ihr Metier. In zweiter Generation ist die<br />

engagierte Frau Geschäftsführende Gesellschafterin<br />

im Familienunternehmen Böcker-<br />

Wohnimmobilien GmbH, das seit bereits<br />

20 Jahren erfolgreich am Markt besteht. Vertrieb<br />

und Marketing sind ihre Fachgebiete,<br />

deshalb ist die Mitgliedschaft im Wirtschaftsclub<br />

eine gute Möglichkeit, das bereits bestehende<br />

Netzwerk noch weiter auszubauen.<br />

Dagmar Böcker-Schüttken<br />

ist Geschäftsführende Gesellschafterin von<br />

Böcker-Wohnimmobilien GmbH und seit 2012<br />

Mitglied im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />

“<br />

„Die Übergabe der Geschäftsführung wurde<br />

von langer Hand durch meinen Vater vorbereitet<br />

und vollzogen“, berichtet Dagmar<br />

Böcker-Schüttken. „Heute haben wir ein<br />

recht junges Führungsteam und 45 tolle,<br />

motivierte Mitarbeiter in den Bereichen Verkauf<br />

und Vermietung, Bewertung, Analyse,<br />

Research, Investments und Assetmanagement<br />

sowie Hausverwaltung.“ An ihrem<br />

Beruf mag sie die vielfältigen und abwechslungsreichen<br />

Themenbereiche: von Marketing,<br />

Strategie, Führung bis Bewertung, Analyse<br />

und Vertrieb, ebenso den Kontakt zu anderen<br />

Branchen innerhalb der Immobilienwirtschaft,<br />

wie z. B. Bauträger, Architekten, Projektentwickler<br />

oder Raumausstatter. Zum<br />

Ausspannen geht die Marketing-Spezialistin<br />

gern Joggen oder nimmt den Hund mit zu<br />

einem ausgedehnten Spaziergang am Rhein.<br />

„Unternehmungen mit meiner Familie und<br />

gerne auch mal ein gutes Essen mit einem<br />

Glas Wein tun nach einem anstrengenden<br />

Arbeitstag einfach gut.“<br />

Heiko Lappe<br />

Heiko Lappe ist Gesellschafter und Geschäftsführer<br />

von intecplan – Integrierte Technische<br />

Planung GmbH und seit Sommer <strong>2015</strong> Mitglied<br />

im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />

Besonders Themen, in denen es um die Stadt<br />

oder auch die Stadtentwicklung von Düsseldorf<br />

geht, interessieren Heiko Lappe. Seit<br />

seinem zweiten Lebensjahr ist er in der<br />

Rheinmetropole zu Hause und fühlt sich als<br />

„waschechter Düsseldorfer“. Folgerichtig hat<br />

das inhabergeführte Ingenieurunternehmen<br />

„Die Vorträge und Veranstaltungen im Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />

sind immer sehr interessant. Die Räumlichkeiten eignen sich<br />

hervorragend für jeden Anlass. Außerdem ist das Essen vorzüglich.<br />

auch in Düsseldorf selbst – vor allem im Hafenviertel<br />

– bereits viele anspruchsvolle Projekte<br />

realisiert. „Unser Ziel ist die perfekte<br />

Zusammenführung aller technischen Funktionen<br />

und Parameter. Jedes Element und<br />

Detail eines Gebäudes soll langfristig den<br />

Menschen dienen, die es nutzen: Nachhaltigkeit,<br />

Wirtschaftlichkeit und ein verantwortlicher<br />

Umgang mit den natürlichen<br />

Ressourcen sind daher unser Leitgedanke“,<br />

skizziert Heiko Lappe die Unternehmensphilosophie.<br />

Und das mit Erfolg: Im Oktober<br />

feierte intecplan sein 40-jähriges Jubiläum.<br />

Aufgaben zu lösen, die schwierig sind,<br />

das betrachtet der Geschäftsführer als Her-<br />

“<br />

ausforderung, der er sich gern stellt. Für seinen<br />

Beruf ist er viel unterwegs – und das<br />

weltweit: Ob die Oppenheim Bank in Luxemburg,<br />

eine Skihalle in Abu Dhabi oder der<br />

Flughafen in Wien. Als Unternehmer ist er<br />

sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung<br />

bewusst und engagiert sich gern. „In den<br />

vergangenen Jahren ist es uns gelungen,<br />

über 500.000 Euro für soziale Zwecke für<br />

Düsseldorfer Einrichtungen zu sammeln.“<br />

Wenn Heiko Lappe nach einem anstrengenden<br />

Arbeitstag den Kopf wieder für neue<br />

Ideen freibekommen möchte, geht er joggen.<br />

Und im Urlaub zieht es ihn ans Meer –<br />

und gern in südliche Gefilde.<br />

8 TradeTalk


column<br />

Hans Staudinger<br />

„<br />

Mittlerweile hat sich der Wirtschaftsclub und sein Angebot zu einem<br />

festen Bestandteil meines beruflichen und privaten Kalenders entwickelt.<br />

Am meisten schätze ich es, immer wieder neue, interessante<br />

und aufgeschlossene Menschen im WCD kennen zu lernen.<br />

“<br />

Vor ziemlich genau 25 Jahren kam Hans<br />

Staudinger von Wien aus nach Düsseldorf.<br />

Allerdings fehlten dem gebürtigen Bayern<br />

die Berge und der Schnee. Deshalb fiel der<br />

vorläufige Abschied nicht schwer: Es ging<br />

nach Brüssel, New York und Singapur.<br />

„Nach 30 Jahren im Management der Citigroup/Citibank<br />

haben wir uns dann nach<br />

sieben Jahren entschieden, wieder zurück<br />

nach Deutschland zu gehen. Da kam Düsseldorf<br />

ein zweites Mal ins Spiel, als mich eine<br />

kleine, aber feine Privatbank aus Österreich<br />

darauf ansprach, den Markteintritt in Deutschland<br />

maßgeblich zu begleiten“, erinnert sich<br />

der heutige Niederlassungsleiter. „Nach einer<br />

intensiven Marktanalyse habe ich mich für<br />

Düsseldorf als ersten Standort entschieden<br />

und die Rheinmetropole wurde nach und<br />

nach zu einer wirklich geliebten Stadt.“<br />

Der Wirtschaftsclub wurde auch zu einer<br />

Art Heimat und Hans Staudinger fand hier<br />

eine sehr angenehme Plattform von interessanten<br />

Mitgliedern, anspruchsvollen Veranstaltungen<br />

und – nach dem Umzug – auch<br />

wirklich attraktiven Räumlichkeiten vor.<br />

Der Kontakt zu Menschen ist es auch, der<br />

dem sympathischen Banker an seiner Aufgabe<br />

als Leiter der renommierten Walser<br />

Hans Staudinger ist Niederlassungsleiter/<br />

Direktor der Walser Privatbank AG und seit<br />

2010 Mitglied im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />

Privatbank am meisten Freude bereitet.<br />

In seiner Freizeit zieht es ihn mit seiner<br />

Familie in die weite Welt. „Sehr gerne verbringe<br />

ich auch viel Zeit mit meiner ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit im Board of Trustees<br />

der Internationalen Schule Düsseldorf “, so<br />

Hans Staudinger begeistert. Außerdem hat<br />

er sich ein tolles Projekt auf die Fahnen geschrieben:<br />

Im Kamptal kreiert er gerade seinen<br />

ersten eigenen Wein – einen Grünen Veltliner.<br />

Dr. Thomas Heidemann ist im Vorstand<br />

des Deutsch-Russischen Wirtschaftsclubs<br />

und Partner bei der Anwaltssozietät<br />

CMS Hasche Sigle. Seit Herbst 2014 ist er<br />

Mitglied im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />

Besonders schätzt der Düsseldorfer Anwalt<br />

die Räumlichkeiten des Wirtschaftsclubs in<br />

den Schadow-Arkaden und das ausgezeichnete<br />

Catering. „Zusammen bildet das einen<br />

sehr guten Rahmen für die Veranstaltungen<br />

unseres noch jungen Deutsch-Russischen<br />

Wirtschaftsclubs.“ Gegründet hat sich der<br />

Club, um den Austausch zwischen Unternehmen<br />

und Personen mit Interesse an<br />

deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen<br />

Dr. Thomas Heidemann<br />

„Der Wirtschaftsclub Düsseldorf bietet eine hervorragende Plattform<br />

für die Veranstaltungen des Deutsch-Russischen Wirtschaftsclubs.<br />

zu fördern. Aber auch soziale, politische und<br />

kulturelle Themen stehen auf dem Programm.<br />

Bereits seit mehr als 20 Jahren ist<br />

Thomas Heidemann im Russlandgeschäft<br />

tätig. Als Partner bei CMS – mit über 600<br />

Rechtsanwälten und Steuerberatern eine der<br />

führenden Anwaltssozietäten auf dem Gebiet<br />

des Wirtschaftsrechts – leitet er die<br />

Automotive Group von CMS, Russland.<br />

Sein persönlicher Tätigkeitsbereich umfasst<br />

sowohl umfangreiche Transaktionen für<br />

Mandanten in Moskau als auch grenzüberschreitende<br />

Investitionen, die aus dem<br />

Ausland in Russland getätigt werden oder<br />

umgekehrt. Für ihn besteht die Faszination<br />

seines Berufs darin, in zwei Welten zu leben.<br />

“<br />

„Wer Russland verstehen will, müsste eigentlich<br />

,Alice hinter den Spiegeln‘ von Lewis<br />

Carroll lesen“, lacht der sympathische<br />

Anwalt. „Ich habe in St. Petersburg und in<br />

Moskau gewohnt und in den vergangenen<br />

20 Jahren ein Land erlebt, das sich rapide<br />

verändert. Dort geht man zum Teil anders<br />

mit Dingen um; manchmal eben wie hinter<br />

dem Spiegel. Das macht auf der einen Seite<br />

sehr großen Spaß, kann aber auch sehr anstrengend<br />

sein.“ Und wenn mal ein wenig<br />

freie Zeit zur Verfügung steht, widmet sich<br />

Dr. Thomas Heidemann seinem Weinhandel.<br />

Aus seiner Studienzeit unterhält er noch<br />

gute Kontakte ins Anjou im Loiretal.<br />

TradeTalk 9


CLUBLEBEN<br />

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />

EIN PLÄDOYER<br />

FÜR DAS LEBEN<br />

von Dr. Eike Birck<br />

Mit Humor und seinem Fachwissen zog Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />

die zahlreich erschienenen Gäste beim Dinnertalk im Wirtschaftsclub<br />

Düsseldorf in seinen Bann. Die Zuhörer erlebten einen ebenso unterhaltsamen<br />

wie lehrreichen Abend, an dem der bekannte Mediziner auch<br />

gerne individuelle Fragen beantwortete.<br />

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />

Foto: © Grönemeyer Institut für MikroTherapie<br />

Es ging um nichts Geringeres als um ein langes und erfülltes Leben,<br />

und wie man lange gesund, glücklich und schmerzfrei bleiben kann.<br />

Gleich zu Beginn seines Vortrags stellt Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />

klar, dass das Leben ein Geschenk ist. So, wie wir mit uns selbst – und<br />

damit auch mit unserem Körper umgehen, sei eine Frage der Haltung.<br />

„Wir können Vieles schaffen im Leben, wenn wir nur fest davon<br />

überzeugt sind. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Es ist gut, sich<br />

darauf zu besinnen, was einem selbst wichtig ist im Leben. In dem<br />

alten Spruch: ,Der Weg ist das Ziel‘ steckt viel Wahrheit.“<br />

An erster Stelle steht für den Leiter des Grönemeyer Instituts in<br />

Bochum Bewegung, Bewegung und nochmals Bewegung. Eine<br />

zweite Säule bildet die Ernährung. Auch hierbei befürwortet Prof.<br />

Dr. Dietrich Grönemeyer eine undogmatische Herangehensweise.<br />

„Wichtig ist, dass es schmeckt“, betont er. „Jeder hat einen anderen<br />

Stoffwechsel und braucht daher etwas Anderes. Es ist nicht so entscheidend,<br />

wie viele Kalorien man zu sich nimmt, sondern was man<br />

isst. Über allem steht die Frage: Was tut mir gut?“ Damit deutet sich<br />

bereits die dritte Säule an: das Wohlbefinden.<br />

Kindern eine bewegte Zukunft geben<br />

Besonders die Gesundheit der Kinder liegt dem renommierten Mediziner<br />

am Herzen. Die Zunahme von Diabetes und Rückenbeschwerden<br />

bereiten ihm Sorge. Bereits 40 Prozent der 10–17-Jährigen klagen<br />

über Rückenschmerzen. Die Ursache dafür und für das sich verbreitende<br />

Übergewicht – mehr als 800.000 Kinder in Deutschland gelten<br />

als fettleibig – sieht Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer in der Aufnahme<br />

von zu viel Zucker und der mangelnden Bewegung begründet. Die<br />

Kinder und Jugendlichen würden zu viele Tätigkeiten im Sitzen mit<br />

Computerspielen und Handys verbringen. Man müsse Kindern eine<br />

10 TradeTalk


column<br />

bewegte Zukunft geben und sich überlegen,<br />

wie man diese Entwicklung aktiv fördern<br />

kann. Für Heiterkeit sorgte sein Slogan<br />

„Turne bis zur Urne“.<br />

Beim Thema Rückenschmerzen betont Prof.<br />

Dr. Dietrich Grönemeyer, dass vielfach zu<br />

schnell operiert würde. Man müsse auch die<br />

Ärzteschaft in diesem Bereich sensibilisieren,<br />

denn 80 Prozent der Schmerzen stammten<br />

von verspannten Muskeln und nur ein<br />

kleiner Prozentsatz von den Bandscheiben<br />

oder von einer Arthrose. Neben Bewegungsmangel<br />

rührten diese Beschwerden von<br />

einer Übersäuerung – zu viel Zucker, Weizen,<br />

Fleisch – her und von dauerndem negativem<br />

Stress, wie zum Beispiel Leistungsdruck oder<br />

Mobbing. Denn die Wirbelsäule ist ein psychosomatisches<br />

Organ. Emotionaler negativer<br />

Stress kann zu Beschwerden führen. Und<br />

häufig strahlt dieser Schmerz aus. Beschwerden<br />

in Bauch, Lunge oder Nacken können<br />

von der Wirbelsäule kommen. Manchmal<br />

wird eine Blockade, die sehr schmerzhaft<br />

sein kann, mit einem Herzinfarkt verwechselt,<br />

weil der Patient nicht mehr gut durchatmen<br />

kann und über ein Engegefühl im<br />

Brustkorb klagt – typische Symptome bei<br />

einem Infarkt. Gegen die Muskelverspannungen<br />

helfen Stretchen, Dehnen, Wärme,<br />

Akupunktur oder auch Massagen. „Erst muss<br />

der Schmerz genommen werden, damit sich<br />

die Muskulatur wieder entspannen kann.“<br />

Insgesamt plädiert der sympathische Mediziner<br />

für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen<br />

Anstrengung und Ernährung. Die<br />

Bewegung in den Alltag integrieren. Bewegung<br />

in jeglicher Form. Treppen steigen<br />

oder für kurze Wege nicht das Auto nehmen,<br />

sondern öfter mal zu Fuß gehen. „Denn<br />

eigentlich ist unser Körper ausgelegt auf die<br />

tägliche Marathonstrecke. Ausruhen muss<br />

er weniger, als wir glauben“, unterstreicht<br />

Prof. Dr. Grönemeyer. „Aber mit dem Verzicht<br />

auf jeglichen Genuss ist ihm ebenso<br />

wenig geholfen. Wer sich ausschließlich auf<br />

die Diät versteift, wird am Ende nur griesgrämig<br />

oder gar geschwächt.“ Körperliche<br />

Bewegung, Anstrengung und der Genuss<br />

können als die beiden Seiten einer Medaille<br />

aufgefasst werden. „Denn wer sich genügend<br />

bewegt, hat auch das Zeug zum gesunden<br />

Genießer. Essen ist eine der größten Lebensfreuden<br />

überhaupt und trägt dazu bei, dass<br />

wir wachsen, unseren Stoffwechsel anfeuern,<br />

unsere Zellen erneuern und denken,<br />

fühlen, laufen und lachen können.“<br />

Rasante Fortschritte in der modernen Medizin<br />

Die moderne Medizin macht immer wieder<br />

rasante Fortschritte, die dem Wohle der<br />

Patienten dienen. So gibt es auch im Bereich<br />

der Diagnostik Neuigkeiten. Mittels eines<br />

bildgebenden Verfahrens ist es möglich,<br />

ein 3D-Bild in 0,3 Sekunden aufzurufen.<br />

Dabei sind Gefäße, Kalk, Fette und Stenosen<br />

klar zu erkennen. Man muss für diese Art<br />

der kardiologischen Untersuchung nicht mehr<br />

extra ins Krankenhaus. Dieses Verfahren<br />

macht die Herzkatheteruntersuchung zur<br />

Diagnostik überflüssig, für die Therapie<br />

jedoch nicht.<br />

Stress ist eigentlich ein Dauerbrenner-Thema.<br />

Auf die Frage, wie es ihnen geht, antworten<br />

die meisten Menschen, dass<br />

sie momentan viel Stress<br />

hätten. Diese Beobachtung<br />

hat Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />

gemacht. Stress scheint<br />

gesellschaftlich nicht nur<br />

© Oleksander Voskresnskyi<br />

Fotos (5): © Stefanie Siegel<br />

Rüdiger Goll und Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer (v.li)<br />

akzeptiert, sondern sogar anerkennenswert<br />

zu sein. Wer viel Stress hat, ist fleißig, arbeitet<br />

viel. In Anbetracht der wachsenden<br />

Zahlen bei psychischen Erkrankungen, wie<br />

zum Beispiel Burnout und Depressionen,<br />

eine durchaus bedenkliche Entwicklung.<br />

Zu guter Letzt zeigte sich Prof. Dr. Dietrich<br />

Grönemeyer begeistert von der Sportart<br />

Golf – was insbesondere die vielen an diesem<br />

Abend anwesenden Gäste des Kosaido<br />

Golf Clubs freute. Bewegung an der frischen<br />

Luft, das Trainieren der Koordinationsfähigkeiten<br />

gepaart mit der Pflege sozialer Kontakte<br />

sei eine gute Art fit zu bleiben. Jeder<br />

könne sein Handicap überwinden und das<br />

erreichen, was er sich vornimmt.<br />

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer<br />

wurde 1952 in Clausthal-Zellerfeld geboren. Er ist<br />

Leiter des Grönemeyer Instituts in Bochum (und<br />

Professor an der Universität Witten/Herdecke). Der<br />

engagierte Mediziner ist Begründer der Mikrotherapie als<br />

Zusammenführung von interventioneller Radiologie, minimalinvasiver<br />

Chirurgie und Schmerztherapie. Der Rückenspezialist<br />

und Autor setzt sich für eine neue Wahrnehmung der Medizin<br />

in der Gesellschaft ein sowie für eine undogmatische Zusammenarbeit<br />

der verschiedenen therapeutischen Disziplinen. Seit<br />

langem plädiert er für die Einführung von Gesundheitsunterricht<br />

an Schulen und täglich eine Stunde Sport für jedes Kind.<br />

Gerade erschienen ist: „Gesundheit! Für eine menschliche<br />

Medizin“. Darin thematisiert Dietrich Grönemeyer aktuelle<br />

Aspekte der Entwicklung: Der medizinische Fortschritt ist<br />

rasant. Spezialisierung und Technisierung schreiten mit<br />

großartigen Erfolgen voran. Der Körper lässt sich immer<br />

perfekter „reparieren“. Zugleich aber gerät der Mensch dabei<br />

zusehends aus dem Blick, der Anschluss an die Geräte ersetzt<br />

immer mehr die Zuwendung. Doch der Mensch ist keine<br />

Maschine, und Heilung etwas anderes als Reparatur.<br />

Wie können wir zu einer modernen, ganzheitlichen Medizin<br />

kommen? Was bedeutet Partnerschaft zwischen Arzt und<br />

Patient? Wie entsteht Vertrauen? Wie viel Selbstverantwortung<br />

sollen Patienten übernehmen?


CLUBLEBEN<br />

Düsseldorf Digital<br />

DIE WIRKLICHEN<br />

MEINUNGSMACHER<br />

Foto: © Andreas Endermann<br />

von Jessica Hellmann<br />

Soziale Netzwerke sind aus dem Alltag kaum<br />

wegzudenken. Grund genug, Facebook und<br />

Co. in den Mittelpunkt der Veranstaltung<br />

„Düsseldorf Digital“ zu stellen. Bei der zweiten<br />

Auflage der Reihe, die der Wirtschaftsclub<br />

Düsseldorf gemeinsam mit der Rheinischen<br />

Post regelmäßig initiiert, um etablierte Unternehmer,<br />

Start-ups und Vertreter der digitalen<br />

Industrie zusammenzubringen, diskutierten<br />

Anfang November Blogger Sascha Lobo und<br />

die deutsche Facebook-Sprecherin Tina Kulow<br />

zum Thema „Die wirklichen Meinungsmacher:<br />

Welchen Einfluss haben Social Media auf<br />

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft?“.<br />

Bild: Tina Kulow, Daniel Fiene, Sascha Lobo (v.li.)<br />

„Thanks to new netneutrality rules all internet traffic will be treated<br />

equally.” Als Moderator Daniel Fiene diesen Tweet von Günther<br />

Oettinger zitierte, hatte er direkt die Lacher des Publikums auf seiner<br />

Seite. Dabei bezog sich der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft<br />

und Gesellschaft mit dieser Message auf die Beschlüsse des Europäischen<br />

Parlaments zur Netzneutralität, die in den vergangenen<br />

Wochen für Diskussionsstoff sorgten und nicht überall auf Begeisterung<br />

stießen. Der Tweet bildete somit aber den passenden Auftakt zur<br />

zweiten Auflage der Veranstaltungsreihe „Düsseldorf Digital“, bei der<br />

die beiden Gäste, Blogger Sascha Lobo und Facebook-Sprecherin<br />

Tina Kulow, zum Thema „Die wirklichen Meinungsmacher: Welchen<br />

Einfluss haben Social Media auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft?“<br />

angeregt diskutierten.<br />

Verbogener Diskurs<br />

„Das Problem im deutschsprachigen Raum und Europa insgesamt<br />

ist, dass der digitale Diskurs komplett verbogen ist“, stieg Sascha<br />

Lobo direkt in das Thema ein. „In der Art, wie man über die digitale<br />

Gesellschaft spricht, ist ein großer Wurm drin.“ Da sei es nicht<br />

verwunderlich, dass „hinten nichts mehr rauskommt, was wirklich<br />

12 TradeTalk


column<br />

von entscheidender Bedeutung ist.“ Im zu<br />

Beginn genannten Tweet sieht er eine neue<br />

Definition von Netzneutralität, die mit der<br />

klassischen Betrachtung nichts mehr zu tun<br />

hat. „Und das ist typisch für die Art und<br />

Weise wie man in Deutschland mit der digitalen<br />

Welt umgeht: Man versucht, sich die<br />

Welt definitorisch untertan zu machen anstatt<br />

an der digitalen Realität entlang zu<br />

operieren.“<br />

Die Unternehmen würden hierzulande nicht<br />

sehen, dass ihre eigene Branche in die Abhängigkeit<br />

kippen kann, und zwar zu Regeln,<br />

von denen sie nicht realisieren, dass<br />

sie existent sind. „Wenn sie es im zweiten<br />

Schritt realisiert haben, werden sie es drei<br />

Jahre lang nicht verstehen. In den nächsten<br />

zehn Jahren versuchen sie dann mit Unternehmensberatern<br />

zu verstehen, was sie hätten<br />

vor fünf Jahren begreifen müssen und dann<br />

ist es auch schon zu spät.“ Wichtig sei es, dass<br />

Kommunikation, die aufstachelt<br />

Eine Problemlösung sei vor allem deshalb<br />

wichtig, da „wir an der Grenze dazu sind,<br />

dass Menschen durch Facebook-Postings<br />

Flüchtlingsheime anzünden.“ Er verwies auf<br />

eine Studie, die zeige, wie aus Gerüchten<br />

Stimmungen erzeugt werden, die dazu<br />

führen, „dass einzelne Leute losgehen und<br />

andere umbringen oder es zumindest versuchen.“<br />

Wenn Menschen durch eine Form<br />

der Kommunikation, die aufstachelt, zu<br />

Schaden kommen, sei ein Punkt erreicht, an<br />

dem reagiert werden müsse.<br />

Das Szenario, dass die großen Verursacher<br />

von Traffic zur Kasse gebeten werden sollen,<br />

hält Lobo für unverschämt. „Diese Verursacher<br />

sind doch nur deshalb so groß, weil die<br />

Menschen ihre Inhalte haben wollen – und<br />

die bezahlen bereits dafür.“ Welche Auswirkungen<br />

das EU-Gesetz zur Netzneutralität<br />

für Internetnutzer haben werde, vermochte<br />

Tina Kulow nicht zu prognostizieren, für<br />

Facebook sei Netzneutralität aber sehr wichtig.<br />

Branchen umgekrempelt<br />

Nach Ansicht von Sascha Lobo werden<br />

Plattformen wie Facebook einzelne Wirtschaftsbereiche<br />

„wie ein Tsunami“ umkrempeln<br />

und das komplette Kundenverhalten<br />

ändern. Dabei habe man es mit einer neuen<br />

Art von Unternehmenstyp zu tun: „Das<br />

klassische Unternehmen will das beste in<br />

seiner Branche werden, das Plattform-<br />

Unternehmen will das einzige sein.“ Die<br />

deutsche Wirtschaft habe diese Entwicklung<br />

jedoch noch nicht erkannt: „Was deutschen<br />

Firmen bei der digitalen Transformation im<br />

Weg steht, ist der eigene Erfolg. Deutschland<br />

ist so wahnsinnig erfolgreich, dass niemand<br />

auch nur ansatzweise darüber nachdenkt,<br />

was eigentlich im nächsten Entwicklungsschritt<br />

passiert.“<br />

Unternehmen in die digitale Zukunft investieren,<br />

Projekte starten und neue Ideen ausprobieren.<br />

Hier stimmt ihm Tina Kulow zu,<br />

merkt aber an: „Dazu müssen wir in Deutschland<br />

auch eine Fehlerkultur lernen.“<br />

Lösungen gegen Hetz-Kommentare<br />

Als Fiene das Gespräch auf das Thema<br />

Hetz-Kommentare in sozialen Netzwerken<br />

lenkte, wurde die Diskussion ein wenig hitziger.<br />

Die Facebook-Sprecherin wies darauf<br />

hin, dass Facebook gerade sehr genau hinschaut,<br />

was bei den Prozessen besser gemacht<br />

werden könne und stellte eine Lösung<br />

binnen weniger Wochen in Aussicht. Das<br />

Thema werde nicht auf die leichte Schulter<br />

genommen, dennoch sei es eine sehr schwere<br />

Aufgabe, abzuwägen, welche Posts gegen<br />

Standards verstoßen. Sascha Lobo geht das<br />

aber noch nicht weit genug; er fordert<br />

eine konkrete Strategie: „Ich erwarte von einem<br />

Unternehmen, das Milliardenbeträge<br />

umsetzt, dass es eine Lösung findet.“ Das<br />

Problem sei nicht wirklich neu, dennoch reagiere<br />

man erst dann, wenn der öffentliche<br />

Druck zu groß werde. So habe Facebook in<br />

den USA nachweislich erst etwas unternommen<br />

als User angefangen haben, mit den<br />

Werbekunden zu kommunizieren.<br />

Foto: © TradeTalk<br />

Vorwürfe, dass Facebook beim Entfernen<br />

von Nacktbildern schneller reagiert als bei<br />

rassistischen Kommentaren, wies Tina Kulow<br />

zurück. Jede Meldung würde von den<br />

Facebook-Mitarbeitern mit gleicher Priorität<br />

bearbeitet. Wie viele Mitarbeiter sich um<br />

diese Aufgabe kümmern, wollte sie nicht<br />

verraten. Sie erklärte aber, dass es mehrere<br />

Hundert seien, zu denen auch Muttersprachler<br />

zählen.<br />

Meinungsmacher oder Netzwerker?<br />

Später beschäftigten sich die Protagonisten<br />

auf dem Podium konkret mit dem Begriff<br />

des Meinungsmachers. „Meinungsmache ist<br />

eher ein Ding des 20. Jahrhunderts. Netzwerkphänomene<br />

sind viel relevanter und<br />

zwar aus einem Grund: Netzwerker sind viele,<br />

Meinungsmacher ist nur einer“, sagt Sascha<br />

Lobo. Eine Rolle spiele der Wunsch, unter<br />

Kontrolle zu haben, was passiert. „Tatsächlich<br />

ist das chaotische System Kommunikation<br />

im 21. Jahrhundert eines, mit dem man<br />

ein bisschen rumtricksen kann.“ Der Begriff<br />

Meinungsmacher gehe an der Wahrheit vorbei.<br />

Man habe sich angewöhnt, dass es für<br />

bestimmte Dinge Verantwortliche gibt. „Ich<br />

glaube aber, dass die Gesellschaft so komplex<br />

ist, dass bestimmte Prozesse nicht mehr<br />

nur einen Verantwortlichen haben.“ Meinung<br />

werde nicht von einer Person gemacht,<br />

bestimmte Meinungen würden sich einfach<br />

schneller verbreiten als andere.<br />

Zukünftige Entwicklungen<br />

Zum Schluss standen noch Prognosen über<br />

die technische Entwicklung in den nächsten<br />

fünf Jahren auf dem Programm. Tina Kulow<br />

ist der Meinung, dass unter anderem Virtual<br />

Reality eine große Rolle spielen werde. Lobo<br />

sieht Potenzial in digital vernetzten Plattformkonzepten.<br />

Einig sind sich beide aber<br />

darüber, dass die digitale Entwicklung noch<br />

längst nicht am Ende angekommen ist.<br />

TradeTalk 13


CLUBLEBEN<br />

IG Kö<br />

Foto: © Landeshauptstadt Düsseldorf<br />

„INTERESSENGEMEINSCHAFT<br />

KÖNIGSALLEE“ jetzt im Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />

Das stilvolle Ambiente, die modernen Konferenzräume und das<br />

hochkarätige Veranstaltungsangebot haben auch die „Interessengemeinschaft<br />

Königsallee“ überzeugt.<br />

Seit mehr als fünfzehn Jahren engagiert sich die Interessengemeinschaft<br />

für Düsseldorfs bekannteste und schönste Straße.<br />

Dem Verein gehören an: Einzelhändler, Gastronomen, Immobilienbesitzer,<br />

Verwaltungen, Ärzte, Anwälte und eben auch Personen und<br />

Institutionen, die keinen Sitz oder kein Geschäft auf der Kö haben.<br />

Ihnen allen geht es um die Königsallee, ihr Ansehen, ihr Aussehen,<br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit, ihre künftige Entwicklung.<br />

Peter Wienen ist Vorsitzender der IG Kö und Karl-Heinz Eiffler Geschäftsführer.<br />

Vorstandsmitglieder sind Susanne Asbrand-Eickhoff,<br />

Nicole Blome-Hardorp, Prof. Dr. Dietrich Baumgart, Claus Franzen,<br />

Philippe Frères, Hans Meijers, Frank Schnitzler und Alarik Graf<br />

Wachtmeister.<br />

Foto: © Stefanie Siegel<br />

Der Verein trifft sich von nun an zum monatlichen Jour Fixe im Wirtschaftsclub.<br />

Sicher wird dabei auch die neue Kooperation mit Paris<br />

Thema sein. Geht es um Luxusshopping im Herzen Europas haben<br />

die Avenue Montaigne im mondänen Paris und die feine Königsallee<br />

in der Landeshauptstadt einen ähnlich exklusiven Anspruch. Die Interessengemeinschaft<br />

Königsallee und das Comité Avenue Montaigne<br />

wollen durch ihre Kooperation die Standorte stärken und die Bedeutung<br />

beider edler Einkaufsstraßen auf internationaler Ebene forcieren.<br />

So wurde in diesem Jahr erstmals die „Promenade pour un Objet<br />

D´Exeption“ gemeinsam mit der „rue de montaigne“ veranstaltet.<br />

Peter Wienen und Andreas Dümig (v.li.)<br />

14 TradeTalk


CLUBLEBEN<br />

Perspektive Heimat<br />

Flüchtlingen eine Perspektive geben –<br />

hier und im Herkunftsland<br />

Einerseits soll Flüchtlingen in Düsseldorf<br />

geholfen werden, andererseits geht es aber<br />

auch darum, durch eine erfolgreiche Strategie<br />

den Menschen in den Entwicklungsländern<br />

eine Chance zu geben, in ihren eigenen<br />

Ländern zu bleiben und nicht fliehen zu<br />

müssen. Diesen zentralen Aufgaben widmet<br />

sich die in Düsseldorf ansässige Initiative<br />

Perspektive Heimat.<br />

An dieser Kooperation sind mehrere gemeinnützige<br />

Organisationen beteiligt. Hierbei<br />

handelt es sich um STAY! Düsseldorfer<br />

Flüchtlingsinitiative e.V., fiftyfifty, vision:teilen<br />

(eine Initiative der Franziskaner) und die<br />

in Düsseldorf ansässige Schmitz-Stiftung.<br />

Ziel der Kooperation ist es unter anderem,<br />

Kinder und Jugendliche mit unsicherem<br />

Aufenthaltsstatus zu unterstützen und ihnen<br />

eine unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen.<br />

Das Angebot richtet sich sowohl an minderjährige<br />

unbegleitete Flüchtlinge als auch an<br />

Kinder von Familien, die bereits seit längerer<br />

Zeit in Düsseldorf leben.<br />

Die seit ca. 30 Jahren bestehende Schmitz-Stiftung<br />

hat mehr als 3.000 Projekte unterstützt,<br />

vor allem in Afrika. Hier geht es unter anderem<br />

um die Ausbildungsförderung und die<br />

Gewährung von Kleinkrediten an Frauen,<br />

denen mit diesen Krediten zu einer wirtschaftlich<br />

nachhaltigen Zukunft verholfen<br />

wird.<br />

Koordinationszentrum für ehrenamtliche<br />

Helfer<br />

Dank der maßgeblichen Unterstützung von<br />

Mitgliedern und Freunden des Wirtschaftsclubs<br />

konnte bisher ein hoher fünfstelliger<br />

Euro-Betrag an Spenden gesammelt werden.<br />

Darüber hinaus haben sich unsere Mitglieder<br />

sehr engagiert eingebracht. So hat beispielsweise<br />

die Firma Carcoustics einen neuen<br />

Daimler-Personentransporter, mit dem<br />

junge Flüchtlinge zum Sport (wie zum Bespiel<br />

Fortuna Düsseldorf, DEG und DHC)<br />

gebracht werden können, gespendet. Auch<br />

die in Düsseldorf ansässige Bethmann Bank<br />

hat sich mit einem großzügigen Spendenbeitrag<br />

engagiert. Die Düsseldorfer Anwaltskanzlei<br />

FPS stellt den über 300 unbegleiteten<br />

Flüchtlingen in Düsseldorf Lehrmaterial zur<br />

Verfügung. Dies sind nur einige Beispiele.<br />

„Darüber hinaus sind wir derzeit intensiv<br />

bemüht, ein Ladenlokal in zentraler Lage in<br />

Düsseldorf als Koordinationszentrum für<br />

ehrenamtliche Helfer und Flüchtlinge zu finden.<br />

Dieses Koordinationszentrum soll so<br />

schnell wie möglich operativ tätig werden“,<br />

so Rüdiger Goll.<br />

Spendenübergabe am Maxhaus.<br />

Michael Lukas, Nina Mohammadi, Rüdiger Goll<br />

und Faustini Muhurenga (v.li.).<br />

Foto: © Andreas Endermann<br />

Perspektive Heimat.<br />

Hier können Sie die „Perspektive Heimat“<br />

mit Spenden unterstützen:<br />

W.P. Schmitz-Stiftung<br />

Stadtsparkasse Düsseldorf<br />

IBAN: DE13 3005 0110 1005 5305 95<br />

BIC/SWIFT: DUSSDEDXXX<br />

Stichwort: Perspektive Heimat/WCD<br />

TradeTalk 15


CLUBLEBEN<br />

Craftbeer Tasting<br />

Craftbeer Tasting im Wirtschaftsclub<br />

Ein kräftiger Genuss<br />

von Eric Mansfeld<br />

„Bier ist der überzeugendste Beweis dafür, dass Gott den<br />

Menschen liebt und ihn glücklich sehen will.“<br />

Ob der große amerikanische Staatsmann Benjamin Franklin<br />

(1706 – 1790) bei seinem Satz, in dem so viel Wahrheit steckt,<br />

an ein speziell gebrautes Bier dachte, wissen wir nicht.<br />

Wer in die Historie des Craftbeers tiefer eintaucht,<br />

hört von abenteuerlichen Geschichten<br />

der Seefahrt, von hart arbeitenden Dockarbeitern<br />

in englischen Häfen, von Soldaten, die<br />

einst in fernen Ländern stationiert waren und<br />

manchmal sogar von Pilgervätern.<br />

So richtig angefangen hat die kleine „Bierrevolution“<br />

in den 70er Jahren in den USA.<br />

Denn „Craft“ bedeutet Handwerk und zugleich<br />

Unabhängigkeit von den Industriebieren<br />

der großen Brauereien.<br />

Wie gut das immer mehr zum Szene-Bier<br />

werdende Gebräu schmecken kann, präsentierte<br />

Ende September Stephan Niesen (Chef<br />

de Cuisine) auf einer kleinen „kulinarischen<br />

Reise“ interessierten Gästen im Wirtschaftsclub.<br />

Ausgeschenkt wurden: La Trappe Witte<br />

aus den Niederlanden, Sierra Nevada Pale Ale<br />

aus den USA, Delirium the Mens aus Belgien,<br />

Uerige Doppelsticke aus Düsseldorf und Fullers<br />

London Porter aus England. Natürlich gab es zu<br />

den kraftvollen Bieren, über deren Geschmack<br />

eifrig diskutiert wurde, herzhafte Häppchen.<br />

Fotos: © TradeTalk<br />

16 TradeTalk


CLUBLEBEN<br />

Rheinische Post-Gruppe<br />

FRÜHSTÜCK MIT DER<br />

RHEINISCHEN POST<br />

Bei einem gemütlichen Frühstück berichteten<br />

der Leitende Regionalredakteur der Rheinischen<br />

Post, Uwe-Jens Ruhnau, Thorsten Breitkopf,<br />

Wirtschaftsredakteur der Rheinischen<br />

Post in Düsseldorf und Christian Zeelen,<br />

Chefredakteur von Antenne Düsseldorf und<br />

Leiter von center.tv über die täglichen Abläufe<br />

in den Redaktionen des Medienhauses. Die<br />

anschließende lebhafte Fragerunde zeigte das<br />

Interesse der Gäste an den Medien Zeitung,<br />

Online, Radio und Fernsehen.<br />

Die Journalisten des Medienhauses sind sich<br />

einig: Das Bedürfnis und die Nachfrage nach<br />

lokalen Nachrichten ist in den letzten Jahren<br />

gewachsen. So ist die RP mit einer Gesamtauflage<br />

von rund 320.000 Exemplaren eindeutig<br />

Marktführer in Düsseldorf. 13 feste Redakteure,<br />

vier Fotografen sowie ein Schülerjournalist<br />

und ein Stamm von rund 30 freien<br />

Mitarbeitern kümmern sich um die Inhalte.<br />

„Wir bilden das ab, was in der Stadt passiert“,<br />

fasst Uwe-Jens Ruhnau das Themenspektrum<br />

Christian Zeelen, Thorsten Breitkopf, Jens-Uwe Ruhnau (v.li.)<br />

Lokale Nachrichten im Trend<br />

zusammen. Täglich gibt es 13 Seiten im Lokalteil.<br />

Häufig kann die RP mit Exklusivgeschichten<br />

punkten. Dabei wird nicht die distanzierte<br />

Position eingenommen, „sondern<br />

wir gehen zu den Menschen hin“, unterstreicht<br />

der Leitende Regionalredakteur den<br />

Anspruch des Mediums.<br />

Print, Online, Fernsehen, Radio – Made in<br />

Düsseldorf<br />

Begeistert berichtet Thorsten Breitkopf,<br />

Wirtschaftsredakteur der RP über die Kolumne<br />

„Made in Düsseldorf “. Eine rein redaktionelle<br />

Seite ohne Anzeigen. „Hier haben<br />

wir die Möglichkeit, Menschen, die<br />

unternehmerisch tätig sind oder ein tolles<br />

Startup auf die Beine gestellt haben, vorzustellen.<br />

Das sind häufig Menschen, die sonst<br />

nicht so medial präsent sind.“<br />

Online, ein Markt, der stetig wächst und an<br />

Bedeutung gewinnt, steht bei der täglichen<br />

Arbeit gleichberechtigt neben Print. Oftmals<br />

Foto: © TradeTalk<br />

arbeiten die Redaktionen zusammen oder<br />

ergänzen sich. Auch mit der 100-prozentigen<br />

Tochter, center.tv, gibt es eine enge Kooperation.<br />

„Wir verstehen uns als „das Fernsehen<br />

für Düsseldorf “, sind aber auch in Neuss und<br />

Mettmann zu empfangen und decken entsprechend<br />

Themen ab. 70.000 Zuschauer hat<br />

center.tv pro Wochentag“, erklärt Christian<br />

Zeelen. Beim Sender arbeiten Videojournalisten.<br />

Ein Beitrag kommt hier aus einer<br />

Hand. Der Videojournalist ist Kameramann<br />

und Redakteur zugleich, kümmert sich um<br />

den Ton und schneidet seine Beiträge, bei<br />

denen er selbst spricht. Es gibt tägliche und<br />

wöchentliche Formate. Der Montag steht im<br />

Zeichen des Sports vom Wochenende. Besonderer<br />

Beliebtheit erfreut sich der<br />

„Stammtisch-Talk“, bei dem vier Düsseldorfer<br />

regelmäßig über aktuelle Themen diskutieren.<br />

Auch in diesem Jahr kürt der Sender<br />

wieder den „Düsseldorfer des Jahres“ und<br />

arbeitet bei Live-Events auch eng mit der RP<br />

zusammen. Eine Premiere gab es vor Kurzem:<br />

center.tv übertrug den Saisonauftakt<br />

der Kreisliga A in voller Länge.<br />

Düsseldorfer Wirtschaft im Fokus<br />

„Wir machen nicht nur Fernsehen für Düsseldorf<br />

“, berichtet Christian Zeelen, der zugleich<br />

Leiter von center.tv und Chefredakteur<br />

von Antenne Düsseldorf ist. „Wir<br />

verstehen uns als Dienstleister. Wir produzieren<br />

auch Image- und Schulungsfilme für<br />

Unternehmen.“ Einmal im Monat berichtet<br />

center.tv über die Düsseldorfer Wirtschaft.<br />

Der Radiosender Antenne Düsseldorf hat<br />

sogar eine wöchentliche Sendung zum<br />

Thema Wirtschaft. Antenne Düsseldorf ist<br />

eine von 45 Lokalredaktionen in NRW. Der<br />

Mantel kommt aus Oberhausen und je nach<br />

Größe der Redaktion können die Lokalradios<br />

bestimmen, wie viele Stunden sie am<br />

Tag auf Sendung sind. Antenne Düsseldorf<br />

bietet täglich zehn Stunden Programm.<br />

Lokale Nachrichten sind im Trend – die<br />

Nachfrage wächst. Überregionale Themen<br />

sind überall frei verfügbar, lokale Inhalte jedoch<br />

nicht. Ein großes Plus für das Medienhaus<br />

mit Schwerpunkt Düsseldorf. Es ist wieder<br />

angesagt, die eigene Stadt gut zu kennen.<br />

Und die Metropole Düsseldorf ist in den vergangen<br />

Jahren noch vielfältiger geworden.<br />

„Das Gefühl Düsseldorfer zu sein, spiegelt<br />

sich in unseren Angeboten wider und deshalb<br />

werden wir gemocht.“ So das schöne Schlusswort<br />

im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />

TradeTalk 17


CLUBLEBEN<br />

Champagner Gala<br />

PRICKELNDER HOCHGENUSS<br />

IM WIRTSCHAFTSCLUB<br />

von Barbara Russ<br />

Im Rahmen der zweiten Champagner Gala lud Falstaff, das Magazin<br />

für kulinarischen Lifestyle, gemeinsam mit dem Wirtschaftsclub<br />

Düsseldorf im November zum Testen exklusiver Champagner ein.<br />

Neben renommierten Marken wie Pommery, Lanson, Vranken, Laurenti,<br />

Taittinger oder Piper-Heidsieck konnten die Gäste an diesem<br />

Abend auch weniger namhafte, aber diesen an Qualität in Nichts<br />

nachstehende, Weingüter wie Barbichon, Corbon, Stroebel oder<br />

Calsac kennenlernen. Passend dazu gereicht wurden Häppchen in<br />

Form von Pralinen und Trüffeln aus Erzingen in Baden vom Weingut<br />

Lorenz und Corina Keller.<br />

„Besonders gefällt uns, dass wir hier die feinen Nuancen ganz unterschiedlicher<br />

Champagner entdecken können“, so ein Gast. Bereits<br />

zum zweiten Mal fand die Falstaff Champagner Gala in der nordrhein-westfälischen<br />

Landeshauptstadt statt – eine Veranstaltungsreihe,<br />

die auch in Stuttgart und Berlin viele Gäste begeisterte.<br />

„Heute sind hier im Wirtschaftsclub über 30 Champagnerhäuser<br />

vertreten, mehr als 75 verschiedene Champagner können verkostet<br />

werden“, freut sich Claudia Roman Navarro, Verlagsleitung bei<br />

Falstaff, über das gelungene Event. Im Rahmen der Veranstaltung<br />

gab Sommelière und Champagner-Botschafterin Gerhild Burkard<br />

Einblicke in die Welt des Champagners. So standen als Themen der<br />

Einsatz und Einfluss von Holz im Champagner, eine „Entdeckungsreise<br />

Champagne“ und die Besonderheiten der Rebsorten auf dem<br />

Programm des Abends.<br />

18 TradeTalk


column<br />

Erica Hahn Immobilien Erica Hahn Immobilien<br />

Fotos: © Falstaff<br />

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CLUBLEBEN<br />

Kitzbühel<br />

CLUBPARTNERSCHAFT<br />

KITZBÜHELER<br />

COUNTRY CLUB<br />

von Melanie Goll<br />

Ob geschäftlich oder privat. Wenn Ihr Weg Sie manchmal nach Tirol<br />

führt, dann besuchen Sie doch einmal unseren Partnerclub vor Ort.<br />

Der KCC gilt als Österreichs einziger Private Members Club dieser<br />

Art und zählt heute bereits über 800 Mitglieder. Gegründet hat ihn<br />

Unternehmer Richard Hauser.<br />

„Unser Club trägt zur Vernetzung unserer Region mit internationalen<br />

Institutionen und Persönlichkeiten bei – wir sind ein Ort der Begegnung,<br />

an dem wir uns zu kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen<br />

Themen austauschen“, erklärt Hauser. Und weiter: „Wir<br />

sind kein Hotel. Mitglied unseres exklusiven Hauses kann nur werden,<br />

wer von bereits bestehenden Mitgliedern vorgeschlagen wird.“ Die<br />

Privatsphäre der Club Members stehe dabei stets im Vordergrund.<br />

Neben zahlreichen Kulturangeboten bietet der KCC unter anderen<br />

ein clubeigenes Restaurant, eine Zigarrenlounge, Bar und einen Spaund<br />

Wellnessbereich. Für Clubmitglieder und deren Gäste stehen<br />

sogar exklusive Member-Suiten für Übernachtungen zur Verfügung.<br />

Der Club liegt inmitten der großartigen Gebirgskulisse Kitzbühels,<br />

mit Aussicht auf den Wilden Kaiser, Hahnenkamm und Kitzbüheler<br />

Horn. In nächster Umgebung finden sich unter anderem zehn Golfplätze<br />

sowie der Schwarzsee mit seinem gesunden Moor-Badewasser<br />

Foto: © Albin Niederstrasser, Fotos: © KCC<br />

20 TradeTalk


CLUBLEBEN<br />

SAVE THE DATE<br />

und vielfältige Wandermöglichkeiten. Das alles zentral gelegen,<br />

bestens erreichbar von München, Salzburg, Innsbruck oder Zürich.<br />

Bereits 2013 wurde der Kitzbüheler Country Club in das IAC-Netzwerk<br />

aufgenommen – die Vereinigung von Private Members Clubs<br />

mit rund 300.000 Clubmitgliedern in der auch Ihr Wirtschaftsclub<br />

Düsseldorf vertreten ist. „All unsere Mitglieder haben dadurch<br />

die Möglichkeit, die über 250 internationalen privaten Clubs zu<br />

besuchen und auch dort Menschen kennenzulernen und sich<br />

zu vernetzen. Andererseits können auch Club Members unserer<br />

Partnerclubs den KCC besuchen“, so Richard Hauser.<br />

Sie möchten mehr über den<br />

Kitzbüheler Country-Club erfahren?<br />

Am 2. Dezember <strong>2015</strong> stellt sich der<br />

Kitzbüheler Country Club in Ihrem<br />

Düsseldorfer Wirtschaftsclub vor.<br />

Kitzbühel Country Club GmbH<br />

Kitzbüheler Straße 53 6370 Reith bei Kitzbühel<br />

AUSTRIA<br />

T +43 (5356) 64 664 F +43 (5356) 64 664-99<br />

E info@kitzbuehel.cc www.kitzbuehel.cc<br />

TradeTalk 21


POLITIK<br />

Rupert Neudeck<br />

DAS HAUS NICHT<br />

VERSCHLIESEN<br />

Dr. Rupert Neudeck zu Gast im Wirtschaftsclub<br />

von Dr. Eike Birck<br />

Kaum ein anderes Thema beschäftigt die Öffentlichkeit<br />

mehr, als die Flüchtlinge, die seit Monaten nach Deutschland<br />

kommen. Beim Dinnertalk im Wirtschaftsclub<br />

Düsseldorf fand Rupert Neudeck, der Gründer von Cap<br />

Anamur, eindrückliche Worte zur aktuellen Situation.<br />

Foto: © Bernd Schaller<br />

Der Abend stand unter der Überschrift: „Bitte lassen Sie Ihren Nachbarn<br />

nicht unbeobachtet: Humanitäre Projekte mit Flüchtlingen zu<br />

Wasser, zu Lande und in der Luft“. Die deutsche Bevölkerung forderte<br />

er auf, die Häuser nicht zu verschließen. Auch die Wirtschaft nahm<br />

er in die Pflicht, denn die Lage – insbesondere die der jungen Afrikaner<br />

– könne nur verbessert werden, wenn die Menschen eine Ausbildung<br />

bekämen, um in ihren Ländern arbeiten zu können.<br />

Ein berührender Moment<br />

Ein besonders berührender Moment an diesem Abend war die<br />

Begegnung von Rupert Neudeck mit einer Vietnamesin, die seinerzeit<br />

als 4-Jährige mit ihrer Familie als sogennante „Boat People“<br />

von Cap Anamur gerettet wurde. Insgesamt 11.488 Boots-Flüchtlinge<br />

konnten die Helfer von 1979 bis 1986 aus dem südchinesischen<br />

Meer retten. „Ein Erinnern an Cap Anamur kann auch heute<br />

noch sehr produktiv sein“, begann der ehemalige Sprecher der<br />

Hilfsorganisation seinen packenden Vortrag. „Wir haben das<br />

unglaubliche Glück in einer freien Gesellschaft zu leben“, betonte er<br />

22 TradeTalk


column<br />

Foto: © TradeTalk<br />

das Privileg der Europäer. „Darum beneiden<br />

uns hunderte Millionen Menschen.“<br />

Cap Anamur sei Ausdruck der bundesrepublikanischen<br />

Gesellschaft gewesen. Denn<br />

bei der Gründung 1979 hatten die Initiatoren<br />

gerade mal Geld für drei Monate. Aber<br />

insgesamt 7 Millionen Spender in Deutschland<br />

hatten dafür gesorgt, die Hilfsorganisation<br />

aufrechtzuerhalten. Die Unterstützung<br />

kam dabei aus allen Kreisen der Gesellschaft.<br />

„Nicht Regierungen retten Flüchtlinge,<br />

sondern es sind private Initiativen,<br />

die die Menschen tatsächlich aus dem<br />

südchinesischen Meer oder der Ägäis<br />

retten. Heute befinden wir uns nicht in<br />

der gleichen, aber in einer vergleichbaren<br />

Situation“, macht der 1939 in Danzig<br />

Geborene deutlich.<br />

Niemand habe die hohe Zahl der Flüchtlinge,<br />

die Dichte und vermeintliche Spontaneität<br />

vorhergesehen. Und niemand wüsste<br />

zum derzeitigen Zeitpunkt, wie es in den<br />

einzelnen Ländern weitergeht. Flüchtlinge<br />

begreift der engagierte Redner umgangssprachlich<br />

und nicht gemäß der Definition<br />

der Genfer Konventionen.<br />

Die syrische Bevölkerung hat furchtbar<br />

gelitten<br />

Die Flüchtlinge, die nun in Deutschland<br />

sind, kommen aus ganz unterschiedlichen<br />

Herkunftsländern. Eine sehr große Gruppe<br />

kommt aus Syrien. In der Bundesrepublik<br />

gibt es bereits eine große syrische Community.<br />

„Für die Syrer gestaltet sich das Einleben<br />

in Deutschland relativ leicht“, so der<br />

promovierte Theologe. „Syrien ist eine Mittelstandsgesellschaft<br />

und das Ausbildungsniveau<br />

ist ähnlich wie in Deutschland.“ Wie<br />

sich die Situation in Syrien weiter gestalten<br />

wird, ist momentan offen. „Fest steht, dass<br />

die syrische Bevölkerung furchtbar gelitten<br />

hat. Es wurden zahllose Luftangriffe auf die<br />

Zivilbevölkerung verübt. Diese permanente<br />

Angst, Tag und Nacht, kann man sich nur<br />

vorstellen, wenn man sie selbst erlebt hat.<br />

Die Schreie der Menschen, wenn sie bei<br />

einem Luftangriff schreien auf die Straße<br />

rennen und nicht wissen wohin. Man spricht<br />

von bislang 320.000 Toten.“<br />

Rupert Neudeck berichtet von einem Lager<br />

in Jordanien, in dem 460.000 Menschen<br />

zusammenleben. Viele halten es einfach<br />

nicht mehr aus und machen sich auf den<br />

Weg, über die Türkei, Griechenland und<br />

Mazedonien. Eine weitere große Gruppe<br />

von Flüchtlingen kommt aus dem Irak und<br />

aus Afghanistan. „Afghanische Flüchtlinge<br />

bedeuten für uns mehr Anstrengung. Ihre<br />

Zahl ist sehr hoch. Sehr viele sind Analphabeten<br />

und ohne Berufsausbildung. In den<br />

Jahren 2004 bis 2014 haben wir in Afghanistan<br />

Schulen gebaut. Mit den Kindern haben<br />

wir immer ein Spiel gespielt. Sie sollten raten,<br />

woher wir, die Deutschen, kommen. Sie<br />

kannten Afghanistan, Pakistan und den<br />

Iran. Dass jedoch noch etwas hinter dem<br />

Iran liegt, hat sie verblüfft.“<br />

Afrikanische Migration noch nicht im<br />

Blickfeld<br />

Rupert Neudeck macht darauf aufmerksam,<br />

dass die afrikanische Migration noch nicht<br />

ins Blickfeld der Öffentlichkeit und auch<br />

nicht in das der Politik geraten ist, obgleich<br />

TradeTalk 23


POLITIK<br />

Rupert Neudeck<br />

Foto: © Bernd Schaller<br />

Rupert Neudeck<br />

seit 1990 immer mehr junge Afrikaner nach<br />

Deutschland kommen. „Junge Afrikaner<br />

sehen in ihren Ländern keine Perspektive“,<br />

berichtet der Cap-Anamur-Gründer. „Sie<br />

können auch nicht einfach zurück, denn ihr<br />

Dorf oder ihre Familie hat ihnen einen<br />

Kredit gegeben. Das Einzige, was hilft, ist, sie<br />

an den Küsten, wo sie auf eine Möglichkeit<br />

warten nach Europa zu kommen, auszubilden.<br />

Denn mit einer Berufsausbildung mit<br />

Zertifikat haben sie eine Chance. Dann müssen<br />

sie auch nicht die mörderische Fahrt<br />

übers Meer antreten. Dabei brauchen wir<br />

die Unterstützung der Wirtschaft und der<br />

Ausbildungsbetriebe.“<br />

Künftig erwartet Rupert Neudeck noch<br />

mehr Flüchtlinge, nämlich die Klimaflüchtlinge,<br />

von denen schon seit einiger Zeit<br />

gesprochen wird. „Diese Menschen sind<br />

noch nicht da, aber das kann sehr schnell<br />

gehen“, mahnt er. Dann räumt er noch mit<br />

einem Vorurteil auf. Oft würden Flüchtlinge<br />

argwöhnisch betrachtet, wenn sie im Besitz<br />

eines Smartphones sind. „Die Vorstellung,<br />

dass ein Flüchtling halb verhungert ist, kann<br />

zutreffen, schließt aber ein Smartphone<br />

nicht aus. Das Telefon und damit der<br />

Zugang zum Internet und um Kontakt zur<br />

Familie zu halten, Wege auszukundschaften<br />

oder Blockaden zu vermeiden, ist für<br />

Flüchtlinge überlebenswichtig“, so<br />

Rupert Neudeck. „Die digitale Revolution<br />

kann man gar nicht hoch<br />

genug einschätzen.“<br />

Ein Lächeln kann helfen<br />

Abschließend hält der Journalist<br />

noch ein überaus sympathisches<br />

Plädoyer für die Menschlichkeit.<br />

„Es geht nicht immer nur um<br />

Geld oder die Qualität der Unterkünfte.<br />

Ein Lächeln, ein Händedruck,<br />

das kann helfen, den<br />

Flüchtlingen ein Stück Vertrauen<br />

in die Menschlichkeit zurückzugeben.<br />

Es geht darum,<br />

Menschen als Menschen aufzunehmen<br />

und das Haus nicht<br />

zu verschließen.“ Dafür gab es<br />

donnernden Applaus.<br />

wurde 1939 in Danzig geboren. Im Sommer<br />

1979 gründete er das deutsche Not-Ärzte-<br />

Komitee Cap Anamur zur Rettung vietnamesischer<br />

Boat People. Von 1979 bis 1986 fischten<br />

die Hilfsschiffe 11.488 Boots-Flüchtlinge aus dem<br />

südchinesischen Meer. Das Komitee, zu dessen ersten<br />

prominenten Befürwortern Heinrich Böll gehörte,<br />

erweiterte rasch seinen Wirkungskreis und engagierte<br />

sich vor allem dort, wo staatliche Entwicklungshilfe aus<br />

politischen Gründen nicht greifen konnte. Krankenhäuser<br />

in Vietnam, Ambulanzen in Kolumbien und<br />

Äthiopien, Hospitäler in Nordirak und Tschetschenien<br />

– heute sind Komitee-Mitarbeiter weltweit im Einsatz.<br />

1998 übergab Rupert Neudeck den Vorsitz des Komitees<br />

und fungierte als Sprecher von Cap Anamur.<br />

2002 gab Rupert Neudeck den Vorsitz und alle Ämter<br />

bei Cap Anamur auf und gründete 2003 mit seiner Frau<br />

Christel als Antwort auf den 11. September 2001 die<br />

„Grünhelme e. V.“, die sich insbesondere im Baubereich<br />

und bei der Zusammenarbeit von Christen und<br />

Muslimen profilierten. Der Verein ist in Afghanistan, in<br />

Aceh (Sumatra), im Irak, unterhält Berufsausbildungszentrum<br />

in Ruanda, Schulen in Mauretanien, Uganda,<br />

Kongo und demnächst auch in Palästina.<br />

Rupert Neudeck ist promovierter Theologe und<br />

Journalist und arbeitete viele Jahre für den<br />

Deutschlandfunk. Er ist Träger des Cavalieri-Ordens<br />

von Somalia, der Theodor-Heuss-Medaille, des<br />

Bruno-Kreisky Menschenrechtspreises und des Erich-<br />

Kästner-Preises. <strong>2015</strong> wird ihm der Preis der „Stiftung<br />

für UNESCO Bildung für Kinder in Not“ verliehen.<br />

www.gruenhelme.de<br />

24 TradeTalk


WIRTSCHAFT<br />

Businesstalk<br />

Wirtschaft im Rheinland<br />

meldet überdurchschnittlich gute Lage<br />

Die rheinische Wirtschaft plant, mehr Mitarbeiter<br />

einzustellen. Aufgrund des weiterhin<br />

günstigen Zinsniveaus und der stabilen<br />

Konjunkturerwartungen hat sich die Investitionsneigung<br />

der Unternehmen – wenn<br />

auch nur in geringem Umfang – erhöht,<br />

bleibt allerdings auf einem verhaltenen<br />

Niveau.<br />

Foto: © iPilot Foto: © CreativeCollection<br />

Die Unternehmen im Rheinland freuen<br />

sich weiterhin über eine überdurchschnittlich<br />

gute Geschäftslage. Das zeigt das<br />

neue Herbst-Konjunkturbarometer Rheinland<br />

der sechs rheinischen Industrie- und<br />

Handelskammern (IHK, Aachen, Bonn/<br />

Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer<br />

Niederrhein und Wuppertal-Solingen-<br />

Remscheid).<br />

Die Geschäftserwartungen sind gestiegen.<br />

„Die Binnennachfrage ist inzwischen eine<br />

stabile Säule des Wachstums. Dadurch trotzt<br />

die Konjunktur der schwächelnden Wirtschaft<br />

in China“, erklärte Ulf Reichardt,<br />

Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. Ein<br />

Viertel der Befragten bewertet die konjunkturellen<br />

Aussichten überwiegend positiv.<br />

An der Umfrage hatten sich rund 2.400 Unternehmen<br />

im Rheinland beteiligt. Vier<br />

von zehn Betrieben halten ihre Lage für<br />

gut, fast jeder zweite bezeichnet sie als befriedigend.<br />

Nur jeder neunte Befragte ist<br />

unzufrieden.<br />

Virtuelle Rundflüge im Cockpit des Airbus A380<br />

„Ladies and Gentlemen, ready for Take-<br />

Off “, begrüßt iPILOT Luftfahrt-Begeisterte<br />

jetzt in direkter Nähe zur Kö in<br />

Düsseldorf. Unter Anleitung eines erfahrenen<br />

Piloten können sie hier zum<br />

Rundflug in die Virtual Reality abheben.<br />

Im originalgetreu nachgebildeten Cockpit<br />

eines Airbus A380 ist das Fluggefühl<br />

so realistisch, dass sogar professionelle<br />

PilotInnen in den Simulatoren von iPILOT<br />

trainieren.<br />

Aus über 24.000 Flughäfen kann der<br />

Flugreisen-Fan seine Route auswählen.<br />

Zu den spektakulärsten gehören der Anflug<br />

über die Häuserschluchten von<br />

Hongkong auf den ehemaligen Airport<br />

Kai Tak oder die Landung auf der Karibikinsel<br />

St. Maarten in den niederländischen<br />

Antillen. Natürlich lassen sich mit<br />

der größten Passagiermaschine der Welt,<br />

dem Airbus A380, auch Runden über<br />

Düsseldorf drehen.<br />

TradeTalk 25


WIRTSCHAFT<br />

Deutscher Mittelstandspreis<br />

BANKER<br />

DES DEUTSCHEN<br />

MITTELSTANDS:<br />

Volksbank-Chef Rainer Mellis<br />

Fotos: © markt intern<br />

Uwe Kremer, Andreas Schmitz, Klaus-Peter Willsch, Roland Tichy, Rainer Mellis,<br />

Klaus-Peter Flosbach, Frank Schäffler, Norman Wirth, Günter Weber (v.li.)<br />

26 TradeTalk


In jedem Jahr verleiht die Verlagsgruppe<br />

markt intern den Deutschen Mittelstandspreis.<br />

Dieses Mal ging der renommierte<br />

Preis nach Jahren wieder an einen Düsseldorfer.<br />

Über die Ehrung freuen konnte sich<br />

Volksbank-Chef Rainer Mellis.<br />

„Als einen der gradlinigsten Banker, die<br />

ich je kennengelernt habe“, beschrieb<br />

Andreas Schmitz, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Bank HSBC Trinkaus, in seiner<br />

Laudatio Mellis. So heißt es denn auch<br />

treffend in seiner Urkunde, dass er trotz<br />

der zum Teil widrigen Marktumstände das<br />

Interesse der Kunden, der Eigentümer und<br />

Mitglieder, wie sämtlicher Mitarbeiter im<br />

Blick behalten habe. Das ‹Wir›-Gefühl der<br />

Mitglieder sei ihm wichtiger als das Streben<br />

nach Gewinnmaximierung.<br />

Der Präsident der Deutschen Bundesbank,<br />

Dr. Jens Weidmann, wurde unter anderem<br />

für seinen konsequenten Einsatz für eine<br />

stabile Währung mit dem Hauptpreis des<br />

Deutschen Mittelstands ausgezeichnet, war<br />

aber nicht anwesend und ließ sich die Urkunde<br />

in der Frankfurter Bundesbank überreichen.<br />

Laudator hierzu war der Preisträger<br />

des vergangenen Jahres Thilo Sarrazin.<br />

Axel Prümm, Rainer Mellis, Andreas Schmitz, Günter Weber (v.li.)<br />

Zur Verleihung der Preise waren 140 Gäste in den Wirtschaftsclub Düsseldorf gekommen.<br />

Medienpreis für Roland Tichy<br />

Weil er sich entschieden für seine werteorientierten<br />

Grundsätze einsetze und damit öffentlichen<br />

Druck erzeuge gegen den Mittelstand<br />

schädigende politische Bestrebungen<br />

wurde der Journalist Roland Tichy mit dem<br />

Medienpreis ausgezeichnet. Tichy war unter<br />

anderem Chefredakteur Impulse, Euro und<br />

Wirtschaftswoche und ist heute Vorstandsvorsitzender<br />

der Ludwig-Erhard-Stiftung.<br />

Zur Verleihung der Preise waren 140 Gäste<br />

in den Wirtschaftsclub Düsseldorf in den<br />

Schadow-Arkaden gekommen. Mit dem<br />

Deutschen Mittelstandspreis werden der<br />

herausragende und überzeugende Einsatz<br />

sowie klare Positionen zum Wohle des<br />

Mittelstands gewürdigt.<br />

TradeTalk 27


WIRTSCHAFT<br />

Startplatz<br />

MITTELSTAND<br />

+ STARTUPS<br />

AUSSICHTSREICHES BÜNDNIS<br />

von Viktoria Blechman-Pomogajko<br />

Im September feierte der Kölner Startup-Inkubator STARTPLATZ<br />

die Eröffnung seines zweiten Standortes im Düsseldorfer Medienhafen.<br />

Als Hotspot für Startups und Gründer bietet er einen Coworking-<br />

Space und ein breit gefächertes Veranstaltungsangebot. Ziel ist es das<br />

Startup-Ökosystem in Düsseldorf und im Rheinland zu stärken.<br />

„Die deutsche Industrie hat die erste Welle der Digitalisierung verpasst.<br />

Die Marktentwicklung ist schneller, als sie von den Unternehmen<br />

mit ihren traditionellen Anpassungsprozessen abgebildet werden<br />

kann. Ein Lösungsansatz ist, dass Unternehmen die Methoden der<br />

Startups übernehmen“, erläutert STARTPLATZ-Geschäftsführer Dr.<br />

Lorenz Gräf. Der STARTPLATZ sehe sich in einer Vermittlerrolle:<br />

hier werden innovativen Startups finanzierbare Coworking-Arbeitsplätze<br />

sowie Anschluss an ein starkes Netzwerk, welches aus Gründern<br />

und Experten sowohl aus der Wissenschaft als auch aus der<br />

Wirtschaft besteht, geboten. So sei bereits ein sehr gut funktionierendes<br />

Startup-Ökosystem und eine enorme Wissensbasis aufgebaut<br />

worden. „Mit der Akademie für Digitale Transformation schlagen wir<br />

die Brücke zum Mittelstand und lassen unsere Experten in anwenderfreundlichen<br />

Seminaren das Praxiswissen an zukunftsorientierte<br />

Unternehmen vermitteln“, so Gräf weiter.<br />

Fotos: © STARTPLATZ<br />

28 TradeTalk


column<br />

Win-Win-Situation für alle Beteiligten<br />

Durch die Schaffung eines Ökosystems,<br />

entstehen Win-Win-Situationen für alle<br />

Parteien. Startups liefern oftmals neue<br />

Ansätze für Innovationsmethoden und<br />

können den Bereich “Forschung und Entwicklung”<br />

für etablierte Unternehmen übernehmen.<br />

Die gut ausgebildeten Gründer<br />

wechseln zudem häufig nach einiger Zeit in<br />

Corporates zurück und bringen ihr Wissen<br />

direkt vor Ort ein.<br />

Der Mittelstand trumpft im Gegenzug mit<br />

einem großen Kundenstamm auf und kann<br />

häufig Finanzmittel für die Entwicklung<br />

der Startups liefern.<br />

„Wir möchten die Vernetzung zwischen<br />

etablierten Unternehmen und Startups<br />

fördern”, so Dr. Lorenz Gräf. „Dafür bieten<br />

wir verschiedene Veranstaltungsformate an.”<br />

Neben der Akademie für Digitale Transformation,<br />

bietet der STARTPLATZ monatliche<br />

Netzwerkveranstaltungen, wie den<br />

Rheinland-Pitch, Sprechstunden und Gründerstipendien<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

Corporates, an.<br />

Branchenschwerpunkte am Standort<br />

Düsseldorf<br />

Für den Standort in Düsseldorf hat der<br />

STARTPLATZ drei Branchenschwerpunkte<br />

gewählt: Fashion, Handel und Internet der<br />

Dinge (IoT). Der STARTPLATZ wünscht<br />

sich eine besonders enge Vernetzung von<br />

Startups und Corporates aus diesen Branchen<br />

und wird themenspezifische Netzwerkveranstaltungen<br />

organisieren. Des Weiteren<br />

wird das Gründerstipendium Startups<br />

aus diesen Bereichen den Gründungsstart<br />

erleichtern.<br />

„Als frisches Mitglied im Wirtschaftsclub<br />

Düsseldorf freuen wir uns besonders auf<br />

den Austausch und interessante Insights<br />

aus den Branchen”, so Dr. Lorenz Gräf.<br />

STARTPLATZ<br />

Mehr als nur Coworking bietet seit 2012 der<br />

STARTPLATZ im Herzen Kölns und seit<br />

Sommer <strong>2015</strong> in Düsseldorf: er ist zugleich<br />

Startup-Inkubator und Treffpunkt für die rheinische<br />

Gründerszene. Gegründet wurde er von den Geschäftsführern<br />

der Familie Gräf Holding GmbH, Dr. Lorenz Gräf und<br />

Matthias Gräf. Auf insgesamt 3.200 qm im Kölner Mediapark<br />

und rund 1.000 qm im Düsseldorfer Medienhafen bietet der<br />

STARTPLATZ Coworking-Spaces, Teambüros sowie Meeting-<br />

und Konferenzräume, in denen regelmäßig Events, Konferenzen,<br />

Workshops und Pitches veranstaltet werden.<br />

Alle Informationen zum STARTPLATZ und dem programm finden Sie hier: www.startplatz.de<br />

Veranstaltungs-<br />

Die Termine für die Workshops der Akademie<br />

für Digitale Transformation finden Sie hier:<br />

www.startplatz.de/akademie-fuer-digitale-transformation/<br />

TradeTalk 29


WIRTSCHAFT<br />

Messe Düsseldorf<br />

Unter Tage<br />

EINE REISE IN<br />

DAS LABYRINTH<br />

DER MESSE<br />

von Dieter Knaut<br />

TradeTalk ist in den Untergrund gegangen.<br />

Unter der Messe Düsseldorf eröffnet sich eine<br />

Welt für sich. Mit ganz eigener Atmosphäre.<br />

Hier schlägt das Herz der Messe mit hoch<br />

funktionalen Anlagen und Maschinen.<br />

Clemens Hauser nimmt uns mit. Ein imposantes Tunnelsystem mit<br />

Schächten und Leitungen unter allen Messehallen breitet sich aus.<br />

Ein intelligentes Konzept, das seit dem Bau der Messehallen existiert<br />

und auf dem neuesten Stand gehalten wird. Insgesamt 18 Kilometer<br />

begehbare Schächte liegen vor uns. Wir werden sie nicht alle abschreiten,<br />

bekommen aber eine gute Vorstellung von den Dimensionen<br />

„unter Tage“. „Jeder Quadratmeter des gesamten Messegeländes kann<br />

eine Last von zehn Tonnen tragen“, erzählt uns Clemens Hauser, seit<br />

Sommer 2011 Bereichsleiter und Prokurist für den gesamten Technikbereich.<br />

Bereits seit 1998 ist der Ingenieur für die Messe Düsseldorf<br />

GmbH tätig. Zu Beginn war er im Bereich der Betriebstechnik<br />

für die Betreuung der elektrotechnischen Anlagen und Transformatoren<br />

sowie für die Baubetreuung und Projektleitung beim Neu- und<br />

Umbau von Messehallen zuständig. Er ist der „Herr der Schächte“.<br />

„Die Aussteller kommen aus der ganzen Welt“, sagt Hauser. „Sie haben<br />

zum Teil sehr viel investiert, um ihre Produkte in Europa – hier bei<br />

uns in Düsseldorf – präsentieren zu können. Ihre Produkte werden<br />

nicht nur ausgestellt, sondern im laufenden Vollbetrieb gezeigt. Das<br />

stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen, nicht nur, was<br />

die Einhaltung europäischer Standards angeht. Wir finden immer gemeinsam<br />

mit dem Kunden eine gute Lösung.“<br />

„Messe wird immer spannender“<br />

Dabei ist nicht nur technischer Sachverstand, sondern vor allem<br />

Schnelligkeit gefragt, denn pünktlich zum Messebeginn muss alles<br />

laufen. Der Zeitdruck ist manchmal schon enorm. Clemens Hauser<br />

und sein Team sind spezialisiert auf komplexe Veranstaltungen mit<br />

großen Investitionsgütern. „Messe wird immer spannender“, begeistert<br />

sich der gebürtige Krefelder.<br />

Insgesamt 220 Fachleute sind im Bereich Technik beschäftigt. „Dazu<br />

gehören Kollegen, die mit dem Bauen, Planen und Betreiben beschäftigt<br />

sind, Mitarbeiter für die Aufbauten, Designer, die die Stände entwerfen<br />

und verkaufen sowie Menschen, die im Bereich Arbeitsschutz,<br />

Sicherung des Geländes und nicht zuletzt für die Verkehrssicherheit<br />

zuständig sind.“<br />

30 TradeTalk


Einige Veranstaltungen haben einen Vorlauf<br />

von vielen Monaten, die großen Weltleitmessen,<br />

die alle drei oder fünf Jahre stattfinden,<br />

zum Teil eine Vorbereitungszeit von<br />

Jahren. Bei der jährlich im Januar stattfindenden<br />

„boot“ zum Beispiel beginnen die<br />

Vorbereitungen für das kommende Jahr<br />

gleich nach Abschluss der MEDICA. So<br />

kommen bereits ab November vereinzelt<br />

Boote an, bis sich Ende Januar die Pforten<br />

der weltgrößten Yacht- und Wassersportmesse<br />

öffnen.<br />

Die Hallenstruktur der Messe Düsseldorf mit<br />

den unterirdischen Versorgungsschächten<br />

war von Anfang an richtungsweisend. An ihr<br />

wird auch heute bei Neu- oder Umbauten<br />

nichts verändert. Alle 30 Meter gibt es einen<br />

Tunnel und alle fünf Meter einen kleinen<br />

Schacht. So snd überall, wo Bedarf ist, Wasser,<br />

Abwasser und Strom sofort da. Der einzige<br />

Unterschied: Heute sind die Tunnel etwas<br />

breiter. „Das gesamte Messegelände ist auf<br />

Funktionalität ausgerichtet“, betont Clemens<br />

Hauser. „Jeder Platz in den Hallen ist gleich,<br />

denn jeder Platz bietet dieselben Möglichkeiten.<br />

Sollte zum Beispiel eine Belastung von<br />

zehn Tonnen pro Quadratmeter nicht ausreichen,<br />

können wir ein verstärktes Fundament<br />

schaffen. Das geht natürlich nur da, wo keine<br />

Tunnel sind, die als Fluchtwege fungieren.“<br />

Der Bereich Technik ist immer<br />

nah am Kunden, versichert Hauser.<br />

„Besonders bei den Messen, die<br />

nicht jedes Jahr stattfinden, können<br />

wir unsere Aussteller meist<br />

überzeugen und begeistern, sich<br />

mit einem besonderen Ausstellungsstand<br />

zu präsentieren. Dabei<br />

beraten wir natürlich ganz<br />

intensiv.“ Dass man hier immer<br />

kooperativ und menschlich aufeinander<br />

zugeht, ist Hauser ganz<br />

wichtig.<br />

MD 2030: Investitionsvolumen<br />

von 600 Millionen Euro<br />

Schon nach der Eröffnung von<br />

Europas modernster Messehalle<br />

– der Halle 6 – im Jahr 2000 verabschiedeten<br />

Geschäftsführung<br />

und Aufsichtsrat einen Masterplan<br />

zur grundlegenden Modernisierung<br />

des bestehenden Geländes<br />

und den Ausbau entsprechend<br />

neuer Normen, Kundenanforderungen<br />

und des gestiegenen<br />

Bedarfs an Ausstellungsfläche.<br />

Bis zum Jahresende 2014 wurden die Hallen<br />

4, 5, 6, 7a, 8a, 8b, 12, 13 und 14 neu gebaut<br />

bzw. modernisiert, <strong>2015</strong> wurden die Arbeiten<br />

an den Hallen 10 und 11 fortgeführt<br />

sowie die Planungen für die<br />

Hallen 1 und 2 vollendet. Eine<br />

besondere Herausforderung,<br />

denn der laufende Betrieb darf<br />

bei allen notwendigen Arbeiten<br />

nicht gestört werden – „Aussteller<br />

und Besucher dürfen<br />

eigentlich nichts davon mitbekommen“.<br />

Bis zum Jahr 2030 wollen<br />

die Düsseldorfer Messemacher<br />

die Modernisierungsmaßnahmen<br />

abschließen und rund<br />

600 Millionen Euro investieren.<br />

Entscheidend ist: Die Investitionen<br />

werden nicht subventioniert,<br />

sondern selbst finanziert.<br />

„Neben Frankfurt sind<br />

wir die einzige Messe, die solche<br />

Vorhaben eigenständig<br />

stemmen kann“, unterstreicht<br />

Hauser die Erfolgsgeschichte<br />

der Messe Düsseldorf.<br />

Und die wird sicher weitergehen,<br />

mit einer Welt unter der<br />

Daten und Fakten:<br />

Das Gelände der Messe Düsseldorf<br />

an ihrem Heimatstandort, 1971<br />

mit einer Ausstellungsfläche von<br />

174.000 Quadratmetern eröffnet, umfasst<br />

zur Zeit 304.817 Quadratmeter Ausstellungsfläche,<br />

davon 249.203 Quadratmeter<br />

in 19 Hallen, 43.000 Quadratmeter im<br />

Freigelände und 12.614 Quadratmeter<br />

sonstige Ausstellungsflächen. Damit verfügt<br />

die Messe Düsseldorf GmbH in der<br />

Landeshauptstadt über das sechstgrößte<br />

Messegelände weltweit. Direkt an das<br />

Messegelände angeschlossen sind zwei<br />

Kongresszentren mit über 6.000 Quadratmetern<br />

Ausstellungsfläche und 37<br />

variablen Raumeinheiten. Damit bietet<br />

das CCD Congress Center Düsseldorf Platz<br />

für bis zu 7.500 Besucher. Durch die<br />

baulich verknüpften Hallen 1 und 3 kann<br />

die Kapazität auf bis zu 15.000 Personen<br />

und 33.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche<br />

erweitert werden. Zusätzlich ist<br />

auch in weiteren Hallen Kongressnutzung<br />

möglich (s. Halle 6, 8a und 8b).<br />

Messe, die durch perfekte Technik begeistert.<br />

Für den Laien ein Labyrinth, sind die<br />

Katakomben für Clemens Hauser und sein<br />

Team ein faszinierender Arbeitsplatz – und<br />

vielleicht auch ein bisschen mehr als das.<br />

Fotos: © Messe Düsseldorf<br />

TradeTalk 31


WIRTSCHAFT<br />

Vonovia<br />

Foto: © Vonovia<br />

MARKTFÜHRER im Wandel<br />

von Jessica Hellmann<br />

Vom internationalen Medienkonzern zum Marktführer der deutschen<br />

Immobilienwirtshaft. Seit April 2013 ist Rolf Buch Vorstandsvorsitzender<br />

der Vonovia SE. Im Rahmen der Immobilieninitiative<br />

„Düsseldorf (Er)Leben“ von Böcker Wohnimmobilien, Blackbear<br />

Real Estate und demWirtschaftsclub Düsseldorf lieferte er den Zuhörern<br />

einen spannenden Einblick in die Neuausrichtung des Konzerns.<br />

„Cash, cash, cash“ hatte bis vor zwei Jahren bei der Deutschen Annington<br />

oberste Priorität, so Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender des<br />

Unternehmens. Heute hat das Unternehmen eine andere Geschäftsstrategie.<br />

Ausdruck dessen ist auch der neue Name Vonovia SE,<br />

unter dem das Unternehmen seit Anfang September firmiert. Die<br />

damalige Geschäftsstrategie habe darauf beruht, große Wohnungsbestände<br />

zu kaufen und einzeln wieder an die Mieter zu verkaufen.<br />

Rolf Buch<br />

ist seit April 2013 Vorstandsvorsitzender von Vonovia.<br />

Zuvor war er als Vorstandsmitglied der Bertelsmann SE<br />

und Vorstandsvorsitzender der Arvato AG tätig.<br />

Während seiner Zeit bei Arvato ist das Unternehmen zu einem<br />

globalen BPO-Dienstleister mit mehr als 60.000 Mitarbeitern in über<br />

40 Ländern gewachsen und hat sich zum am schnellsten wachsenden<br />

Geschäftsbereich von Bertelsmann entwickelt.<br />

Der damalige Eigentümer war eine Private-Equity-Gesellschaft, die<br />

bis Mai 2014 noch Großanteilseigner des Immobilienriesen war.<br />

„Als ich ins Unternehmen kam, war es in Equity-Hand“, erinnert er<br />

sich. „Der Cashflow war alles; immerhin war die Equity-Group<br />

hoch verschuldet.“ Seinem Vorgänger sei nichts anderes übrig geblieben,<br />

als das Geld, das reinkam, zur Schuldentilgung einzusetzen.<br />

Die Mieter hätten dabei nicht unbedingt im Vordergrund gestanden.<br />

Private-Equity-Kapitel abgeschlossen<br />

Dementsprechend wurde die Deutsche Annington von vielen bisher<br />

als Konzern wahrgenommen, für den es lediglich um die Maximierung<br />

der Rendite geht. Genau diesem Ruf will das Unternehmen<br />

entgegenwirken. „Wir haben uns sehr intensiv damit beschäftigt, wo<br />

wir eigentlich stehen, was unsere Mission ist, welche Zielsetzung<br />

wir haben und welche Werte man braucht“, berichtet Buch, der zuvor<br />

mehr als 20 Jahre bei Bertelsmann tätig war, einem Unternehmen,<br />

das seit jeher großen Wert darauf legt, gesellschaftliche Verantwortung<br />

zu übernehmen. „Wenn Sie aus so einer Kultur


column<br />

kommen, dann fangen Sie sehr früh an, sich<br />

zu fragen, wofür es uns eigentlich gibt.“<br />

Nachdem das Private-Equity-Kapitel beendet<br />

war, habe man im Kreise der Führungskräfte<br />

lange diskutiert, bis man zu der Erkenntnis<br />

gelangt sei, dass es das Ziel sein<br />

muss, den Menschen in Deutschland ein<br />

verlässliches und bezahlbares Zuhause zu<br />

geben. „Wohnimmobilien sind etwas anderes<br />

als die Immobilienwelt generell. Wir haben<br />

für die Mieter eine große Verantwortung.“<br />

In der Vergangenheit der deutschen<br />

Wohnungswirtschaft sei dieser Aspekt zu<br />

kurz gekommen. „Deswegen haben Unternehmen<br />

wie wir teilweise auch ihren Ruf<br />

selbst erarbeitet. Nun arbeiten wir daran,<br />

den Ruf auch wieder vergessen zu machen.<br />

Heute stehen unsere Mieterinnen und Mieter<br />

im Zentrum unseres Handelns.“<br />

Kompliziertes Geflecht<br />

Mit dieser ehrlichen Erkenntnis brachte<br />

Buch seine Zuhörer schon zu Beginn seines<br />

Vortrags zum Staunen, bevor er einen spannenden<br />

Einblick in das Immobilienunternehmen<br />

gab. Immerhin beschäftigt Vonovia<br />

heute rund 6.000 Mitarbeiter und<br />

verfügt über 367.000 Wohnungen; hinzu<br />

kommen nochmal 42.000 Wohnungen, die<br />

das Unternehmen für Dritte verwaltet.<br />

„Ungefähr 99 Prozent davon haben uns<br />

auch mal gehört“, sagt Buch. Die ersten großen<br />

Finanzinvestoren, die um die Jahrtausendwende<br />

kamen, wären davon ausgegangen,<br />

dass sie die großen Wohnungsbestände<br />

wie in New York oder London schnell an<br />

die Vermieter verkaufen könnten. „Allerdings<br />

ist Deutschland eine Mieternation.<br />

Das liegt an unserer Historie: wir haben im<br />

2. Weltkrieg große Bestände unserer Wohnungswirtschaft<br />

verloren, die industriell<br />

wieder aufgebaut werden mussten.“ Außerdem<br />

würden Banken hierzulande eine Verschuldung<br />

vermeiden wollen, sodass man<br />

beim Kauf einer Wohnung mehr Eigenkapital<br />

brauche als in anderen Ländern. „Das<br />

Entscheidende ist aber unsere Mietgesetzgebung:<br />

Wir haben einen stark regulierten<br />

Markt. Für ein junges Ehepaar in London<br />

ist es wahrscheinlich ein guter Ratschlag,<br />

schnell eine Wohnung zu kaufen, weil die<br />

Mieten dort rasch extrem teuer werden<br />

können. Das ist in Deutschland durch die<br />

Regulierung der Mieten ausgeschlossen.“<br />

Strategie des Unternehmens<br />

Der durchschnittliche Mietpreis habe 2014<br />

bei 5,55 Euro gelegen. „Das ist ein Wert, der<br />

als bezahlbarer Wohnraum durchgeht“, so<br />

Buch weiter. „Früher haben wir fünf bis<br />

sechs Euro pro Quadratmeter in die Instandhaltung<br />

investiert, heute liegen wir für<br />

Instandhaltung und energetische Modernisierung<br />

insgesamt zwischen 31 Euro und 32<br />

Euro – damit investieren wir die Hälfte der<br />

Jahresmiete in den Bestand zurück. Ein klarer<br />

Beleg für unsere langfristig ausgerichtete<br />

Strategie.“ Dabei hat Buch noch mehr Ideen:<br />

„Es ist faszinierend, dass wir <strong>2015</strong> in einer<br />

Industrie sind, in der man jeden Tag eine<br />

neue Idee haben kann, die zuvor noch keiner<br />

hatte. Wir sind noch ganz am Anfang.“<br />

Später sprach Buch auch über die Strategie<br />

des Unternehmens: „Das, was wir tun, ist<br />

mit einem Buchclub vergleichbar – es ist<br />

sozusagen ein abobetriebenes Geschäft.“<br />

Schließlich sei es ein Dauerschuldverhältnis<br />

mit den Mietern. „Die wesentlichen<br />

Steuerungsgrößen, die ein Buchclub hat,<br />

nämlich die durchschnittliche Umsatzpolitik<br />

und die durchschnittliche Haltbarkeit,<br />

sind auch die Natur unseres Geschäfts. Man<br />

kann die Methoden, die ein abobetriebenes<br />

Geschäft hat, auch in der Immobilienwirtschaft<br />

anwenden.“<br />

Altersgerechten Wohnraum schaffen<br />

Grundsätzlich sei das Geschäft niedrigmargig,<br />

allerdings auch sehr stabil. In Finanzierungsfragen<br />

hat Vonovia aber ein einzigartiges<br />

Konzept: „Bei der Bank haben wir<br />

nämlich nicht nur das klassische Portfolio<br />

als Sicherheit, sondern wir gehen über Unternehmensanleihen<br />

und finanzieren uns<br />

so zu einem großen Teil.“ Auch das Portfoliomanagement<br />

spielt für den Erfolg eine<br />

große Rolle. Hier müsse sichergestellt werden,<br />

dass man mit dem richtigen Produkt<br />

in den richtigen Städten vertreten ist. Deshalb<br />

werde derzeit zum Beispiel massiv in<br />

den Umbau von Immobilien in seniorenfreundlichen<br />

Wohnraum investiert. Daneben<br />

legt man den Fokus auch auf energetische<br />

Sanierungen. Entsprechend liegt die<br />

Sanierungsquote bei drei Prozent des Bestandes<br />

pro Jahr. Gearbeitet wird auch an<br />

der Warmmieterelation: Neben einfachen<br />

Leistungen wie Internetzugang und Telefonanschluss<br />

will Vonovia ihren Mietern noch<br />

mehr anbieten. „Warum sorgen wir beispielsweise<br />

nicht für ambulante Pflege?“,<br />

fragt Buch.<br />

Die größte Herausforderung sieht er ohnehin<br />

darin, die Wohnungen und insbesondere<br />

Fotos (4): © Stefanie Siegel<br />

die Badezimmer barrierearm umzubauen.<br />

Eine wichtige Säule stellt hier die unternehmenseigene<br />

Handwerkerorganisation dar,<br />

die über rund 2.000 Mitarbeiter verfügt.<br />

Erkannt habe man auch, dass man sich in<br />

den vorhandenen Wohnvierteln engagieren<br />

müsse: So werden Kinderspielplätze gebaut<br />

oder Mieterfeste organisiert, um dort ein lebendiges<br />

Leben zu erhalten. Eine spannende<br />

Angelegenheit sei zudem die Fusion mit der<br />

GAGFAH; die Integration der im März zusammengeschlossenen<br />

Unternehmen laufe<br />

sehr gut. Klar sei aber auch: Es bleibe spannend<br />

im Immobilienmarkt, der sich auch<br />

weiter konsolidieren werde. <br />

Rolf Buch, Thomas Schüttken, Rüdiger Goll,<br />

Robert Kellershohn, Uwe Willer. (v.li.)<br />

TradeTalk 33


WIRTSCHAFT<br />

Wohnimmobilien<br />

WOHNEN 2025<br />

Foto: © Oliver Franke, Tourismus NRW<br />

Ein visionärer Blick in die Zukunft<br />

von Karoline Rebling<br />

Die aktuellen Entwicklungen der Wohnimmobilie<br />

– darum ging es in dem Vortrag von<br />

Andreas Gräf, COO formart GmbH & Co.KG,<br />

im Wirtschaftsclub. Er umriss dabei visionäre<br />

Ideen der Umsetzung in der Welt von morgen.<br />

Gräf zeigte auch die Hürden und Hindernisse<br />

auf dem Weg zu diesem Ziel auf.<br />

Reurbanisierung ist derzeit ein großes Thema. War es noch vor<br />

zehn Jahren „in“ im schicken Umland zu wohnen, so sprechen die<br />

heutigen Wanderungszahlen eine andere ganz Sprache. Die Menschen<br />

zieht es zurück in die großen Städte. Die Metropolen boomen.<br />

„Dort, wo die Infrastruktur intakt ist, wo Krankenhäuser in erreichbarer<br />

Nähe sind, wo das Auto fast nur noch eine Nebenrolle spielt,<br />

wollen viele leben. Urbanes Leben ist Trend“, so Gräf. Dass damit<br />

große Herausforderungen und Veränderungen verbunden sind, liege<br />

auf der Hand. Die Politik und die Bauwirtschaft müssten sich auf<br />

die Bedürfnisse der Zukunft einstellen.<br />

Faktor Mobilität<br />

Rush Hour irgendwo in Deutschland in einer x-beliebigen Großstadt.<br />

Es ist überall das gleiche Bild. Nichts geht mehr, die Nerven<br />

liegen blank. Die Parkplatzsituation ist fatal. Das Auto bleibt in der<br />

Garage oder auf dem endlich ergatterten Parkplatz wochenlang stehen.<br />

Da helfen auch Anwohner-Parkzonen nicht viel. Das Thema<br />

der eigenen Dienstwagen rückt in den Unternehmen zunehmend in<br />

den Hintergrund. Gefragt sind Car-Sharing-Produkte, die bereits<br />

den Markt erobern.<br />

„Was jetzt unsere Städte verändert, das wird dann auch die Wohn-<br />

Immobilie zu verändern haben, weil es ja immer eine Schnittstelle<br />

zu dem Thema der Mobilität gibt“, erklärt Andreas Gräf.<br />

Andreas Gräf, COO formart GmbH & Co.KG<br />

34 TradeTalk


Faktor Demografischer Wandel<br />

Die Bevölkerungsstruktur wird sich in den<br />

kommenden Jahren spürbar verändern.<br />

Immer mehr Menschen werden älter. Dank<br />

medizinischer und technischer Errungenschaften<br />

sind sie auch gesünder. Aber was<br />

bedeutet dieser demografische Wandel für<br />

die Wohnwirtschaft? Im Jahre 2050 werden<br />

schätzungsweise doppelt so viele Menschen<br />

in Deutschland leben, die älter als 65<br />

sind im Vergleich zu den über 20-Jährigen.<br />

„Diese Zielgruppe hat in der Regel ein vernünftiges<br />

Einkommen, sie sind überdurchschnittlich<br />

konsumfreudig und haben oft<br />

hohe Ansprüche. Natürlich müssen wir uns<br />

auch mit entsprechenden Wohnprodukten,<br />

die wir dann anbieten, auf diese Zielgruppe<br />

einstellen“, sagt Andreas Gräf.<br />

Die Welten vermischen sich<br />

Wohnen und Arbeiten greifen immer mehr<br />

ineinander. Die Räumlichkeiten, in denen<br />

die Menschen seit vielen Jahrzehnten leben,<br />

werden die Erwartungen nicht mehr erfüllen<br />

können. Die Zukunft hat bereits begonnen.<br />

Durch die zahlreichen Möglichkeiten,<br />

von jeder Stelle dieser Welt internetfähig zu<br />

sein, verzahnen sich die Themen Arbeit<br />

und Wohnen noch enger. Das Modell der<br />

Wohnungen, die in Grundriss-Plänen entstanden<br />

sind, ist überholt. „Wohnungen im<br />

Jahr 2025 werden Raumzonen brauchen.<br />

Die klassische Raumaufteilung wird aufgebrochen<br />

werden“, so Gräf. Denn auch die<br />

Familienstrukturen haben sich verändert.<br />

Immer mehr Singles bevölkern die Großstädte.<br />

Ein großes, repräsentatives Wohnzimmer<br />

sei hier nicht mehr gefragt. Fernsehschauen<br />

findet schon heutzutage oft<br />

mittels Laptop statt.<br />

Ein Flur oder eine Diele, die bisher ausschließlich<br />

die Funktion hatte, den Zugang<br />

in die Räume zu ermöglichen, wirkt<br />

wie verschwendeter Raum. Für formart-<br />

Geschäftsführer Gräf könnte das eine praktische<br />

Lagerfläche oder ein toller Arbeitsplatz<br />

sein. „Wir müssen aufhören in<br />

raumbildenden Wänden zu denken, sondern<br />

überlegen, wie man so eine Wand ersetzen<br />

kann“, betont Gräf. Das Signal heißt<br />

Veränderung. Darauf werde die Wohnwirtschaft<br />

Rücksicht nehmen müssen, wenn sie<br />

nachhaltig und dauerhaft vermietungsund<br />

verkaufsfähige Produkte in den Markt<br />

stellen wolle, führt Gräf weiter aus.<br />

Hürden und Barrieren<br />

Bei jedem neuen Wohnprodukt muss sich<br />

die Bauwirtschaft natürlich an deutsche<br />

Gesetzmäßigkeiten halten. Und die Regel,<br />

in der sich die Wohnwirtschaft bewegt,<br />

ist die Baunutzungsverordnung (BauNVO).<br />

Sie stammt aus dem Jahr 1962, also aus einer<br />

Zeit, wo alles, was heute neu gedacht<br />

wird, sicherlich nicht galt. „Es ist kein<br />

Geheimnis, dass städtebauliche Leitmotive<br />

nicht immer kompatibel mit den Bedürfnissen<br />

und der Entwicklung der Bevölkerung<br />

sind. Hamburger Stadtteile wie <strong>Winter</strong>hude<br />

oder Harvestehude sind dreimal so<br />

intensiv bebaut worden, wie es nach der<br />

deutschen Baunutzungsverordnung eigentlich<br />

möglich war“, sagt Gräf. Heute möchte<br />

niemand diese Viertel mit ihren wunderbaren<br />

Gründerzeitvillen missen.<br />

Ein anderer Fall: Es gibt Mischgebiete, die<br />

ursprünglich eine Kombination zwischen<br />

Wohnen und Arbeiten ermöglichen sollten.<br />

Aber sie gehen in der Regel starr nach<br />

Quote vor, also 50 Prozent Wohnen und<br />

50 Prozent Gewerbe. Wenn man in den Teilungserklärungen<br />

nicht störendes Gewerbe<br />

in der Wohnimmobilie erlaube, könne dies<br />

ein erster Schritt in die richtige Richtung<br />

sein, erläutert Gräf.<br />

Das Bundes-Immissionsschutzgesetz schützt<br />

die Bewohner davor, dass sie in ihrem<br />

Wohnumfeld Lärm ausgesetzt sind. Diese<br />

Regel bestimmt die Höhe der Emissionslast<br />

und zwar 50 cm vor den Fensterfassaden.<br />

„Nicht hinter dem Fenster, wo wir leben“,<br />

fügt Gräf hinzu. „Sie missachtet komplett,<br />

dass wir mittlerweile im Neubau in hervorragend<br />

gedämmten Gebäuden sitzen und<br />

auch, dass sich Fenstergläser komplett<br />

weiterentwickelt haben, so dass sie mittlerweile<br />

auch eine hohe Schallschutzfunktion<br />

übernehmen“.<br />

Fotos: © TradeTalk<br />

Das Resümee von formart COO Gräf ist<br />

trotzdem positiv: „Es gibt viele Herausforderungen<br />

zu meistern, aber wir sind auf<br />

dem richtigen Weg, bedarfsgerecht die<br />

ersten Wohnungsbauten vorzubereiten, die<br />

dann auch im Jahr 2025 den Wünschen<br />

unserer Zielkunden entsprechen werden“.<br />

TradeTalk 35


WIRTSCHAFT<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

STÄRKEN UND SCHWÄCHEN<br />

DER DEUTSCHEN<br />

WIRTSCHAFT<br />

von Nadja Thom<br />

Fotos: © TradeTalk<br />

Deutschland fällt in der Rangliste der Wettbewerbsfähigkeit<br />

um vier Plätze auf den zehnten<br />

Platz zurück. Professor Arturo Bris, Direktor der<br />

Schweizer Business School IMD (International<br />

Institute for Management Development), erörterte<br />

im Wirtschaftsclub Düsseldorf die Position<br />

Deutschlands im weltweiten Ranking. Sein<br />

Thema „Wachstum langfristig und nachhaltig<br />

generieren – die Herausforderung der Wettbewerbsfähigkeit“<br />

brachte Aufschluss über Stärken<br />

und Schwächen der Deutschen Wirtschaft.<br />

Gewinner und Verlierer im globalen Vergleich<br />

Professor Bris präsentierte Fakten aus seiner Anfang des Jahres veröffentlichten<br />

Studie zur globalen Wettbewerbsfähigkeit. Demnach<br />

haben die USA kontinuierliche Erfolge vorzuweisen, in Asien gibt<br />

es rückläufige Ergebnisse und in großen aufstrebenden Ländern wie<br />

China, Indien, Russland und Brasilien sind die Ergebnisse gemischt.<br />

In Europa (Portugal, Spanien, Italien) konnten die Wissenschaftler<br />

teilweise eine Erholung sehen.<br />

Die Trägheit der Bundesregierung ist verantwortlich<br />

„Das Problem, was wir in Europa haben, ist eine zu langsame Politik<br />

und schlechte Effizienz der Regierung, unternehmensfreundliche<br />

Entscheidungen schnell zu treffen!“ Im Fall Deutschland kritisierte<br />

Professor Bris damit die Trägheit der Bundesregierung, die Rahmenbedingungen<br />

für Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und zu<br />

fördern. Er stellte heraus, dass dies ein großer Schwachpunkt in<br />

Europa und auch in Deutschland ist. „Die Regierungen in Europa<br />

36 TradeTalk


column<br />

planen nicht langfristig sondern konzentrieren<br />

sich nur auf die nächste Wahl“.<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu erzielen sei ein<br />

wichtiger Faktor eines Landes oder Unternehmens,<br />

um langfristiges Wachstum zu<br />

generieren. Eine fundamentale Voraussetzung<br />

für die Entwicklung von Werten sei<br />

die Schaffung von Arbeitsplätzen ebenso<br />

wie von Wohlstand und Innovation. „In der<br />

Wirtschaftspolitik jeder Regierung sollte<br />

das Ziel der Wettbewerbsfähigkeit als Priorität<br />

eingebunden sein“, so Bris. Dennoch<br />

sind Strategien, die auf der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung immaterieller Vermögenswerte<br />

basieren im 21. Jahrhundert nur sehr selten.<br />

„Brasilien und China sind gute Beispiele<br />

für die Unfähigkeit wettbewerbsfähige<br />

Wirtschaften aufzubauen“, so der Professor.<br />

d success in the US<br />

Die vier entscheidenden Eckpfeiler<br />

st<br />

Den Fokus bei der Vorstellung seiner Präsentation<br />

results legte in der Asia international angesehene<br />

clining<br />

14 th ), Japan<br />

Finanz-Professor<br />

(27 th ), Thailand<br />

auf vier<br />

(30<br />

in seinen th ), Indonesia<br />

Augen<br />

(42 nd )<br />

fundamentale Bedingungen für eine wettbewerbsfähige<br />

big emerging Wirtschaft. Es ist countries<br />

zum einen<br />

d ), India Wirtschaftswachstum, (44th), Russia (45th Regierungseffizienz,<br />

), Brazil (56th)<br />

sults among Unternehmenseffizienz und zum anderen<br />

die Infrastruktur. Bei den Untersuchungen<br />

sieht sich das Institut die Gesamtsituation<br />

des Landes an. Insgesamt wurden 340 Indikatoren<br />

untersucht, die in den Bewertungsprozess<br />

eingeflossen sind. Darunter subsumieren<br />

sich unter anderem die wichtigen<br />

Indikatoren Arbeitsmarkt, unternehmensfreundliche<br />

Reglementierungen, finanzielle<br />

Ressourcen, Bildung, Wertesystem, Gründerklima,<br />

Technologie und Sozialsystem.<br />

Jedoch machte der Professor deutlich, dass<br />

die Position eines Landes im Ranking nicht<br />

entscheidend sei sondern wichtiger ist,<br />

was für ein Modell zur Förderung von<br />

Wettbewerbsfähigkeit angewendet wird.<br />

Als Beispiel für Unternehmenserfolg und<br />

D COMPETITIVENESS SCOREBOARD <strong>2015</strong><br />

– Who are the winners and losers?<br />

covery in Europe<br />

6 th ), Spain (37 th ) and Italy (38 th ) rise<br />

Nachhaltigkeit nannte der Professor das<br />

Schweizerische Unternehmen Swatch Group<br />

Ltd., das langfristiges Wachstum generiert.<br />

Er führte an, dass der Schlüssel für Unternehmenserfolg<br />

die Implementierung optimaler<br />

Unternehmensprozesse ist.<br />

Deutschland hat noch Chancen<br />

Die Auswertung der Indikatoren hat ergeben,<br />

dass Deutschland in vielen Punkten<br />

noch gut dasteht. Auch wenn Unternehmen<br />

die wirtschaftliche Stärke des Landes<br />

eher mit Pessimismus betrachten und das<br />

Image des exportorientierten Landes gesunken<br />

ist, hat Deutschland ein gutes Fundament<br />

für eine wettbewerbsfähige Zukunft.<br />

„Europa und speziell Deutschland<br />

haben eine gute Infrastruktur, die fundamental<br />

wichtig für Wirtschaftswachstum<br />

ist ebenso wie eine hohe Lebensqualität“,<br />

meinte Bris. Entscheidend sei, an dem Ansehen<br />

zu arbeiten, um das Land für internationale<br />

Unternehmen attraktiv zu machen.<br />

Der IMD-Direktor ist überzeugt, dass<br />

Wettbewerbsfähigkeit und demzufolge<br />

wirtschaftliches Wachstum allmählich in<br />

den traditionellen Wirtschaftsländern wie<br />

USA, Großbritannien, Kontinentaleuropa<br />

und auch Japan wieder zu verzeichnen sein<br />

werden. Dieses sind, so Bris, die Wirtschaftsländer,<br />

die seit Jahrhunderten die<br />

richtigen wirtschaftlichen Organe (Bildungs-,<br />

Gesundheits- und Wertesystem sowie eine<br />

Geschäftskultur) aufgebaut haben, die die<br />

Pfeiler für langfristiges Wachstum darstellen.<br />

„Es gibt sicherlich einige Herausforderungen<br />

in dem speziellen Fall Europa, aber<br />

wir Europäer können diese eher lösen als<br />

aufstrebende Wirtschaftsländer wie China,<br />

Indien oder Lateinamerika es könnten“, so<br />

sein optimistischer Ausblick.<br />

Arturo Bris<br />

titiveness<br />

Denmark<br />

ist Professor für Finanzen an der IMD. Seit Januar 2014<br />

leitet er das weltbekannte IMD World Competitiveness<br />

Center. In seiner Forschung konzentriert er sich auf die<br />

internationalen Aspekte der Regulierung der Finanzmärkte<br />

und die Auswirkungen des Euro auf den<br />

Unternehmenssektor. Bris zählt zu den Top hundert<br />

meistgelesenen Finanzwissenschaftlern der Welt.<br />

www.imd.org<br />

Grafik: © IMD<br />

TradeTalk 37


WIRTSCHAFT<br />

Finanzmarkt<br />

von Nadja Thom<br />

Als wäre es gestern gewesen erinnern wir uns noch alle an die Finanzkrise<br />

2008, die wie ein Erdbeben den internationalen Finanzmarkt<br />

erschüttert hat. Eine Krise, die in diesem Ausmaß zuletzt 1929 zu verzeichnen<br />

war, und zahlreiche Banken und andere Finanzunternehmen<br />

aufgerüttelt hat. Lehmann Brothers und Bear Stearns wurden<br />

insolvent, und Banken wie die Royal Bank of Scotland, Merrill Lynch<br />

und viele mehr benötigten finanzielle Hilfe. Danach war die Finanzwelt<br />

nicht mehr die, die sie einmal war. Was hat sich seitdem verändert<br />

und wie ist die Stimmung in der Finanzmetropole London?<br />

Es geht um Ehrlichkeit, Transparenz und Vertrauen<br />

Die Finanzkrise hat im Finanzzentrum Großbritanniens sehr viel<br />

verändert. Es wurde mit Hochdruck an neuen Regeln gearbeitet. Nationale<br />

und internationale neue Rahmenbedingungen mussten her, die<br />

die Rechte der Anleger schützen und eine sichere Stabilität im Finanzmarkt<br />

gewährleisten. Eine Konsequenz war, dass eine neue Verordnung<br />

für den Britischen Finanzmarkt erlassen wurde, die am 1. April<br />

2013 in Kraft trat und der Bank of England die Verantwortung für<br />

finanzielle Stabilität und die Erstellung von Makro- und Mikro-<br />

Regularien übertrug. Es handelt sich um eine neue Struktur, bestehend<br />

aus dem Bank of England Financial Police Committees (FPC), der<br />

Fotos: © Nadja Thom<br />

38 TradeTalk


column<br />

Prudential Regulation Authority und der<br />

Financial Conduct Authority (FCA). Diese<br />

formulieren seitdem neue Regeln mit dem<br />

Ziel, mehr Transparenz, Effizienz und Investitionssicherheit<br />

im Finanzmarkt London zu<br />

sichern. Für die Firmen ist das eine große<br />

Herausforderung, denn sie müssen innerhalb<br />

kurzer Zeit die sehr komplexen Veränderungen<br />

implementieren. In der Britischen<br />

Finanzterminologie wird es „Compliances“<br />

genannt und es ist für die Firmen keine<br />

Option, sondern ein strenges Muss sich daran<br />

zu halten. Hier geht es um Ehrlichkeit, Integrität,<br />

Respekt, Vertrauen und Reputation.<br />

Unternehmensführungen und Risikomanagement<br />

sind dementsprechend dabei, die Software<br />

anzupassen oder umzustellen und<br />

Investitions- und Marketing-Strategien zu<br />

überdenken. Mitarbeiter werden geschult,<br />

die Organisationsstrukturen überprüft und<br />

grundsätzlich die Unternehmenskulturen<br />

verbessert. Mitarbeiter werden gar dazu<br />

ermutigt, Bedenken und Schwierigkeiten<br />

aus dem operativen Geschäft zu melden –<br />

auch unter dem Begriff „whistleblowing“<br />

bekannt. Ein besonderes Augenmerk wird<br />

dabei auf den Insider-Handel gegeben, um<br />

interne Absprachen und Manipulationen zu<br />

vermeiden. Als Konsequenz werden die<br />

Kommunikationsaktivitäten der Mitarbeiter<br />

zum Teil kontrolliert und auch die Handynutzung<br />

unterliegt immer strengeren Restriktionen.<br />

Manager sind zunehmend damit beschäftigt,<br />

Reports zu schreiben und an die<br />

entsprechenden Stellen weiterzuleiten. All<br />

diese Veränderungen sind mit erheblichen<br />

Kosten verbunden, die starken Einfluss auf die<br />

Bilanzen der Unternehmen<br />

haben.<br />

Diese müssen, so Unternehmensberatung<br />

Deloitte, zunächst einmal repariert und an<br />

Reputationen gearbeitet werden. Dementsprechend<br />

bezeichnet die Consulting-Firma<br />

das Jahr <strong>2015</strong> als einen Wendepunkt für den<br />

Britischen Finanzmarkt, wo der Großteil der<br />

Europäischen Aktivitäten stattfindet.<br />

Konsolidierungen sind noch nicht abgeschlossen<br />

Beispiele für die Konsequenzen der Unternehmensveränderungen<br />

im kleinsten Distrikt<br />

Londons gibt es unzählige. Es reicht von Mitarbeiterentlassungen,<br />

über die Schließung ganzer<br />

Abteilungen bis hin zur Schließung von<br />

Unternehmen. Ein Beispiel dafür war der Anfang<br />

des Jahres <strong>2015</strong> vollzogene Kauf der Brokerfirma<br />

GFI durch den Wettbewerber BGC<br />

Partners. Ein weiterer Fall, der für die Londoner<br />

Finanzwelt eine schockierende Nachricht<br />

in der Britischen Presse im November <strong>2015</strong><br />

darstellte, waren Gerüchte von Verhandlungsgesprächen<br />

des Finanzmaklers Tullett Prebon<br />

mit dem größeren Wettbewerber icap über<br />

die Übernahme eines Geschäftsbereiches. Die<br />

kompetitiven Makler, die Anleihen und Derivate<br />

für große Investmentbanken kaufen und<br />

verkaufen, mussten über einen längeren Zeitraum<br />

ein geringes Handelsvolumen verzeichnen.<br />

Daraus resultierend werden parallel laufende<br />

Abteilungen miteinander verglichen,<br />

mit der vermutlichen Folge von personellen<br />

und strategischen Veränderungen.<br />

Unternehmen achten auf eine gute Work-<br />

Life-Balance<br />

Ein positiv zu verzeichnender Effekt ist, dass<br />

Arbeitgeber nun auch über das Wohlergehen<br />

ihrer Mitarbeiter nachdenken. Früher wäre es<br />

beispielsweise undenkbar gewesen, dass Arbeitnehmer<br />

in der Mittagspause für eine<br />

Stunde im Fitnessstudio verschwinden<br />

oder gar eine Meditationsstunde<br />

einfügen. Kursangebote, die ein<br />

bisschen mehr Menschlichkeit<br />

in die rastlose und gehetzte Stadt<br />

bringen, nennen sich „Self Esteem“,<br />

„Positive Thinking“, „Time<br />

Management“ oder „People<br />

Skills“. Aufgrund wissenschaftlicher<br />

Untersuchungen und zunehmender<br />

Todesfälle bei Finanzmarktmitarbeitern<br />

wurde<br />

und wird darüber diskutiert wieviel<br />

Stress die Mitarbeiter verkraften<br />

können und wie beiter behandelt werden.<br />

Mitar-<br />

Unternehmen in der hektischen<br />

Finanzstadt denken durchaus über die<br />

Work-Life-Balance nach und bieten Mindfulness-Seminare<br />

oder Yoga-Stunden an. Neurowissenschaftler<br />

und Business Coaches sagen<br />

gar weitere überraschende Entwicklungen<br />

wie Meditations- und Entspannungszonen<br />

voraus, da es Menschen immer bewusster<br />

wird wie wichtig Schlaf, Bewegung und gesunde<br />

Ernährung ist. Alles wichtige Voraussetzungen<br />

für geistige und körperliche Fitness,<br />

die bei der Konzentration helfen.<br />

Schließlich sind Alarmzeichen wie beispielsweise<br />

Herzinfarkt und Depression bei gestressten<br />

Mitarbeitern keine Seltenheiten, die<br />

letztlich zum Umdenken veranlassen. Zahlreiche<br />

ehemalige Broker oder Händler vollzogen<br />

unter anderem aus diesem Aspekt einen<br />

radikalen Karrierewechsel und suchten ihre<br />

Erfüllung in einer komplett anderen Aufgabe.<br />

In der Krise steckt die Chance<br />

Die Unternehmensberatung Price Waterhouse<br />

Coopers ist der Meinung, dass all diese<br />

Veränderungen nicht grundsätzlich negativ<br />

sind und dass sich, wie bei jeder Veränderung,<br />

wieder neue Chancen ergeben. Der<br />

Markt muss sich an neue Spielregeln gewöhnen<br />

und das ist essentiell. Schließlich haben<br />

alle diese Unternehmen zum Ziel, profitabel<br />

zu arbeiten und dazu gehört eben auch, sich<br />

von veralteten Geschäftsmodellen zu verabschieden<br />

und gegebenenfalls neue Geschäftsfelder<br />

zu begehen oder zu entwickeln. Oder<br />

wie sagte es einst unser ehemaliger Bundespräsident<br />

Richard von Weizsäcker: „Von den<br />

Chinesen können wir einiges lernen. Man hat<br />

mir gesagt, sie hätten ein und dasselbe<br />

Schriftzeichen für Chance und Krise“.<br />

TradeTalk 39


MESSE<br />

Termine<br />

DRESDEN<br />

room+style<br />

Foto: © room+style<br />

ZÜRICH<br />

Ornaris<br />

Foto: © Ornaris<br />

Die room+style überzeugt durch Exklusivität, Stil und Außergewöhnlichkeit.<br />

Das trifft vor allem auf die zahlreichen Aussteller aus<br />

den Bereichen Lifestyle, Mode, Innenausstattung, Wohnaccessoires<br />

und vieles mehr zu. Im Mittelpunkt steht ein hochwertiges Sortiment,<br />

welches zielgerichtet einem interessierten und anspruchsvollen<br />

Publikum gezeigt wird.<br />

Besucher bekommen so Einblick in aktuelle Wohn- und Styletrends,<br />

außergewöhnliche Angebote zum Wohnen und Einrichten und<br />

können diese erleben und kaufen.<br />

Messe Dresden<br />

www.messe-dresden.de<br />

08.01. – 10.01.<strong>2016</strong> 5<br />

Die Ornaris, die größte Schweizer Fachmesse für die Konsumgüterbranche,<br />

öffnet für drei Tage ihre Tore. Die Messe wartet neben<br />

den vielfältigen Neuheiten der Aussteller für die kommende Saison<br />

mit den zwei Sonderschauen „Floristikshow“ sowie „Trendig und<br />

neu“ auf.<br />

Im Zentrum der Ornaris stehen Produkte für die kommende Frühlings-<br />

und Sommersaison. Ob Wohnaccessoires, Papeterie oder<br />

Schmuck: Die rund 400 Aussteller präsentieren in zahlreichen Sektoren<br />

ihre Neuheiten.<br />

Messe Zürich<br />

www.ornaris.ch<br />

17.01. – 19.01.<strong>2016</strong><br />

LONDON<br />

Architect@Work United Kingdom<br />

Architect@Work United Kingdom ist eine Fachmesse für Architektur,<br />

Innenarchitektur, Technologien, Ausrüstung, Werkzeuge, Installationen<br />

und Materialien für den Hausbau und findet in London statt.<br />

Ziel der Messe ist es eine Plattform zu bieten, um den Kontakt<br />

zwischen Architekten, Designern, Einrichtern, Fachplaner und<br />

Mitarbeiter kommunaler Einrichtungen herzustellen. Präsentiert<br />

werden neue Technologien, Ausrüstung und Materialien auf dem<br />

Markt für Besucher aus dem In- und Ausland.<br />

Foto: © Architect@Work Londong<br />

MOSKAU<br />

CPM – Collection<br />

Première Moscow<br />

Die 26. CPM – Collection<br />

Première Moscow wird sich<br />

kompetent, konzentriert und<br />

kompakt in professionellen Stilwelten<br />

präsentieren. Segmente<br />

sind Womenswear, Menswear,<br />

Kidswear, Designers‘<br />

Fashion, Accessoires & Schuhe,<br />

Lingerie und Beachwear. Besonderen Fokus erfahren die einzelnen<br />

Länderpavillons u. a. von Deutschland, Italien, Spanien und der<br />

Türkei. Insgesamt werden mehr als 23 Länder auf der Messe vertreten<br />

sein. Firmen wie DIGEL ∙ M-FASHION ∙ OLYMP und<br />

MARVELIS haben sich bereits angemeldet.<br />

Foto: © CPM – Collection Première Moscow<br />

Olympia Exhibition Center<br />

www.architect-at-work.co.uk<br />

27.01. – 28.01.<strong>2016</strong><br />

EXPOCENTRE Fairgrounds<br />

www.cpm-moscow.com<br />

23.02. – 26.02.<strong>2016</strong><br />

40 TradeTalk


column<br />

MEERBUSCH<br />

Rheingolf<br />

Foto: © Rheingolf<br />

BERLIN<br />

ITB Berlin <strong>2016</strong><br />

Foto: © ITB Berlin <strong>2015</strong><br />

Die Rheingolf gilt als Europas größte Publikumsmesse für Golf<br />

und Golf-Tourismus. Die Messe ist Plattform für Neuheiten, Informationen<br />

und exklusive Angebote zum Auftakt der Golfsaison.<br />

Ob Golf-Luxusreise oder Golf-Kreuzfahrt, ob <strong>Winter</strong>golf oder<br />

Wochenendkurzurlaube – auf der Rheingolf findet jeder Golf-<br />

Reiseinteressierte sein ganz persönliches Traumziel. Zudem kann<br />

jeder Besucher seine Fähigkeiten und Kenntnisse auf den installierten<br />

Driving-Ranges testen und sich wertvolle Hinweise und Tipps<br />

zur Verbesserung der eigenen Technik von Fachleuten holen.<br />

Areal Böhler<br />

www.rheingolf.net<br />

04.03. – 06.03.<strong>2016</strong><br />

Die ITB Berlin <strong>2016</strong> findet von Mittwoch bis Sonntag, 9. bis 13. März,<br />

statt. Von Mittwoch bis Freitag ist die ITB Berlin für Fachbesucher<br />

geöffnet. Parallel zur Messe läuft der ITB Berlin Kongress von Mittwoch<br />

bis Samstag, 9. bis 12. März <strong>2016</strong>. Er ist weltweit der größte<br />

Fachkongress der Branche.<br />

Die ITB Berlin ist die führende Messe der weltweiten Reiseindustrie.<br />

<strong>2015</strong> stellten 10.096 Aussteller aus 186 Ländern ihre Produkte und<br />

Dienstleistungen rund 175.000 Besuchern, darunter 115.000 Fachbesuchern<br />

vor.<br />

Messe Berlin<br />

www.itb-berlin.de<br />

09.03. – 13.03.<strong>2016</strong><br />

ABU DHABI<br />

Abu Dhabi Air Expo<br />

Foto: © Abu Dhabi Air Expo<br />

DÜSSELDORF<br />

Tube <strong>2016</strong><br />

Foto: © Messe Duesseldorf / ctillmann<br />

Die Abu Dhabi Air Expo ist eine Fachmesse für zivile und gewerbliche<br />

Führungskräfte der Luftfahrtindustrie. Auf der Ausstellung auf<br />

dem Al Bateen Executive Airport präsentieren namhafte Aussteller<br />

Software, Materialien, Komponenten, Bauteile, Dienstleistungen und<br />

verschiedenstes Equipment für die Entwicklung und Herstellung von<br />

Produkten aus den verschiedensten Bereichen der Luftfahrt.<br />

Sie ist Kommunikations- und Informationsplattform der Branche<br />

und bietet den ausstellenden Firmen Gelegenheit sich hier einem<br />

Fachpublikum zu präsentieren.<br />

Al Bateen Executive Airport<br />

www.adairexpo.com<br />

08.03. – 10.03.<strong>2016</strong><br />

Die Tube ist die weltweite Leitmesse für die Rohrindustrie und damit<br />

für alle, die Rohre herstellen, weiterverarbeiten und anwenden.<br />

Zu den Angebotsschwerpunkten zählen Rohmaterialien, Rohre und<br />

deren Zubehör, Maschinen zur Rohrherstellung, Werkzeuge zur Verfahrenstechnik<br />

und deren Hilfsmittel, Mess-, Steuer-, Prüf- und Regeltechnik,<br />

Profile und dazugehörige Maschinen aber auch<br />

gebrauchte Maschinen für die genannten Bereiche. Zudem macht<br />

der Handel mit Rohren aus den verschiedensten Materialien einen<br />

großen Teil der Messe aus.<br />

Messe Düsseldorf<br />

www.tube.de<br />

04.04. – 08.04.<strong>2016</strong><br />

TradeTalk 41


REISE<br />

Südafrika<br />

DURBAN<br />

GRÖSTER<br />

CONTAINER-<br />

HAFEN<br />

SÜDAFRIKAS<br />

Fotos: © TradeTalk<br />

von Melanie Goll<br />

„Durban hat Südafrikas wichtigsten Seehafen. Damit ist es für die<br />

Wirtschaft unseres Landes von enormer Bedeutung“, empfängt uns<br />

Gary voller lokalem Stolz. Auf der südlichen Hemisphäre nimmt die<br />

Metropole an der Ostküste Südafrikas im Containerumschlagvolumen<br />

neben Melbourne (Australien) einen der vordersten Plätze ein.<br />

Dank seiner Lage am Indischen Ozean ist der Hafen die bevorzugte<br />

Anlaufstelle für Schiffe auf der asiatischen Route und für europäische<br />

Frachter, die sich für die Passage durch den Suezkanal und entlang<br />

der Küste des Indischen Ozeans entscheiden.<br />

Das passt ja mal wieder! Es ist grau und windig an diesem Frühlingsmorgen<br />

im für sein subtropisches Klima bekannten Durban als wir<br />

unsere Recherche starten. Vom Pier aus fahren wir mit Gary an Bord<br />

seines kleinen Touristenbootes los. Seit 15 Jahren lebt unser Kapitän<br />

in der Hafenstadt. „Durban ist nach Johannesburg die zweitgrößte<br />

Stadt Südafrikas. Hier leben rund dreieinhalb Millionen Einwohner.<br />

Ich war jahrelang Lehrer in Johannesburg und bin jetzt in Durban<br />

sehr glücklich. Die Lebensqualität ist hier viel höher und ich genieße<br />

meinen Job auf dem Wasser“, erklärt er uns lächelnd. Das können wir<br />

nachvollziehen, als wir den Anlegeplatz verlassen und den Blick auf<br />

die Skyline der Metropole genießen können.


Foto: © South African Tourism<br />

Fotos (3): © Durban Tourism<br />

Haupterwerbsquelle der Stadt<br />

„Hier in Durban werden Waren aus der ganzen<br />

Welt umgeschlagen. 80 % der Schiffe, die<br />

anlegen sind Frachtschiffe und 20 % Tanker“,<br />

erzählt Kapitän Gary. Und tatsächlich – wie<br />

zum Beweis liegen an diesem Morgen einige<br />

Ozeanriesen an den Piers. Der Hafen ist die<br />

Haupterwerbsquelle der Stadt. Vor allem der<br />

Export von Rohstoffen und landwirtschaftlichen<br />

Produkten – Zucker, Zitrusfrüchte, Mais,<br />

Baumwolle, Bananen und Ananas – sowie der<br />

überwiegende Teil aller Importe laufen über<br />

Durban. Exporte, die von Südafrika aus getätigt<br />

werde, finden zu 96 % auf dem Seeweg statt.<br />

Lotsen, die per Hubschrauber kommen<br />

„Durban ist der einzige Hafen weltweit, der<br />

seine Lotsen mit Hubschraubern zu den einfahrenden<br />

Schiffen bringt“, erklärt Gary. Damit<br />

spare man beim Anlegen und Auslaufen<br />

viel Zeit und Geld. Das Terminal wickelt nicht<br />

nur Containerlieferungen von und nach Südafrika<br />

ab, sondern dient auch als Umschlagplatz<br />

für Fracht von und zu den Seehäfen entlang<br />

der afrikanischen Westküste bis Liberia<br />

und entlang der Ostküste bis Kenia, sowie den<br />

Inseln Madagaskar und Réunion. Auf dem<br />

Landweg werden die Destinationen in den<br />

Ländern Botswana, Simbabwe, Sambia und<br />

der Demokratischen Republik Kongo bedient.<br />

Südafrika dominiert die Wirtschaft des südlichen<br />

Afrika und bildet bereits seit 1910 zusammen<br />

mit Swasiland, Namibia, Lesotho und Botswana<br />

die Südafrikanische Zollunion (SACU).<br />

Mit einem Bruttoinlandsprodukt von über 578<br />

Milliarden US-Dollar ist Südafrika die größte<br />

Volkswirtschaft Afrikas und gehört der G8+5 an.<br />

Ein spektakuläres Stadion und riesige Wale<br />

Auch aus touristischer Sicht hat Durban für<br />

Besucher viel zu bieten: eins der weltweit<br />

größten Aquarien, sechs Kilometer lange<br />

Strände und den botanischen Garten.<br />

Ein spektakuläres Erlebnis der ganz besonderen<br />

Art ist das Beobachten von Walen in freier<br />

Wildbahn. Einfach gigantisch, wenn die<br />

grauen Riesen plötzlich aus den Fluten auftauchen<br />

und mit Wasserfontänen grüßen.<br />

Seit der Fußball-WM in Südafrika 2010 gilt<br />

das Moses-Mabidha-Stadion als neues Wahrzeichen<br />

der Stadt. Die Arena bietet Platz für<br />

70.000 Zuschauer. Architektonisch beeindruckend<br />

ist der große Stahlbogen, der das Stadiondach<br />

in einer Höhe von etwa 100 Metern<br />

überspannt. Dieser Bogen soll die Einheit des<br />

Landes widerspiegeln und ist per Seilbahn für<br />

Besucher zu erreichen. Aus 106 Metern Höhe<br />

über dem Spielfeld kann man einen einmaligen<br />

Ausblick auf das Stadion und die Hafenstadt<br />

am Indischen Ozean genießen. Und von<br />

hier aus sieht man natürlich auch Südafrikas<br />

wichtigsten Seehafen, auf den Gary zu Recht<br />

stolz sein kann. <br />

TradeTalk 43


REISE<br />

Cap Vermell<br />

Kleiner Bildausschnitt aus: „Meine Vorfahren und ihre Haustiere.“<br />

Öl, 200 x 400 cm (Diptychon)<br />

G U S T AVO<br />

FARBENFROH & GANZ SCHÖN GROTESK<br />

von Dieter Knaut<br />

Noch bevor wir aus dem Wagen gestiegen sind redet Gustavo munter<br />

drauflos. Über seine vielen Projekte. Über seine schon etwas betagte<br />

Retriever Hündin Mimi, die uns freudig begrüsst – eigentlich über<br />

alles. Und das in nur wenigen Minuten. Wir von TradeTalk freuen<br />

uns, dass wir den berühmten Künstler, der für seine Heiterkeit und<br />

seinen ganz speziellen Humor weltberühmt ist, am Cap Vermell heute<br />

kennenlernen dürfen.<br />

Seine 77 Jahre merkt man dem Mann, der eigentlich immer was zu<br />

tun hat, überhaupt nicht an. Als Gustavo uns sein Atelier, in das die<br />

mallorquinische Sonne freundlich auf farbintensive Bilder und fantasievolle<br />

Skulpturen scheint, zeigt, ist er ganz in seinem Element.<br />

Selbst seine am Boden liegenden weggeworfenen Skizzen erscheinen<br />

uns künstlerisch wertvoll. Dass Gustavo eine seiner weggeworfenen<br />

Ideen einmal für einen Besucher signieren sollte, gefiel ihm gar nicht.<br />

Gut, dass ich nicht gefragt habe und diese spontane Idee gleich<br />

wieder verworfen habe.<br />

Fotos: © TradeTalk<br />

44 TradeTalk


Eine buena persona<br />

Prof. Regina Ziegler hat über das Schaffen<br />

des Künstlers, den man niemals während<br />

seiner Siesta stören darf, in einem Grußwort<br />

anlässlich seines 70. Geburtstags einmal<br />

geschrieben: „Gustavo ist, wie man auf<br />

Spanisch sagt, eine buena persona und ein<br />

sensibler Mensch. Für mich ist Gustavo anarchistisch<br />

– aber unter Kontrolle. Gustavos<br />

Kunst ist wie ein Weltkulturerbe: wenn man<br />

in den Genuss kommt, die ihm eigenen dokumentarischen<br />

Geschichten seiner Bilder<br />

genießen zu können, dann ist das ein unvergessliches<br />

Erlebnis.“ Besser könnte man es<br />

nicht ausdrücken.<br />

Einer der bedeutendsten Maler der Gegenwartskunst<br />

Man muss den Mann, der Kunstfreunde aus<br />

aller Welt an das Cap Vermell nach Mallorca<br />

lockt, einfach mögen. Als Gustavo Peñalver<br />

Vico in Cartagena geboren und auf Mallorca<br />

aufgewachsen, hat er über 20 Jahre lang in<br />

Berlin gelebt und dort zum Beispiel das<br />

Gustavo Haus in Berlin-Lichtenberg gestaltet.<br />

Gustavo gilt heute ganz zu Recht als einer<br />

der bedeutendsten Maler der Gegenwartskunst.<br />

„Meine Gemälde haben seltsame und groteske<br />

Formen, einige von ihnen sprangen<br />

direkt aus den Farbtöpfen. Sie sind fantastisch<br />

und Unikate. Ich genieße die Figuren<br />

und Farben auf den Leinwänden, das macht<br />

mich glücklich“, beschreibt der sympathische<br />

Künstler seine Werke. Auch durch seine<br />

große Liebe zu seiner aus Deutschland<br />

stammenden Ehefrau Regine pflegt der<br />

Künstler immer noch eine ganz besondere<br />

Beziehung zu Deutschland. So finden immer<br />

wieder Ausstellungen in Städten wie<br />

Berlin, Mainz oder Frankfurt statt.<br />

Dass Gustavo heute wieder auf seinem<br />

Landsitz in Son Turó bei Capdepera auf<br />

Mallorca lebt und umgeben von bunten<br />

Farbtöpfen arbeitet, wer will es ihm verdenken?<br />

Gustavos Atelier liegt inmitten grüner<br />

Hügel, zwischen Mandel- und Feigenbäumen<br />

und kann nach vorheriger Absprache<br />

besichtigt werden. Nur nicht während seiner<br />

Siesta. Aber auch andernorts auf Mallorca<br />

stößt man auf die Kunst Gustavos. So<br />

fungiert beispielsweise das nahe seinem<br />

Atelier liegende Cap Vermell Beach Hotel<br />

als eine Art Leinwand für Gustavo. In dem,<br />

in einem historischen Gebäude aus dem<br />

Jahr 1906 liegenden, Hotel finden seine farbenfrohen<br />

Bilder im ganzen Haus ihren<br />

Platz. Einige der zwölf Zimmer des Hotels<br />

sowie Lobby und Gänge sind mit Werken<br />

des Künstlers geschmückt. Highlight ist<br />

sicher das Restaurant Vintage 1934 mit der<br />

bunten und fröhlichen dem Künstler gewidmeten<br />

SALA GUSTAVO.<br />

Wer sich auf Mallorca auf Gustavos Spuren<br />

begibt, findet seine Kunst sogar im Weinkeller.<br />

Zum Beispiel im Weingut Bodega Macià<br />

Batle, das wir nur eine Stunde vom Cap Vermell<br />

Beach Hotel entfernt besuchen. Einige<br />

der Flaschenetiketten hier wurden von internationalen<br />

Künstlern wie Rebecca Horn, Neo<br />

Rauch oder eben auch Gustavo gestaltet.<br />

Vielleicht ist es der Reiz der besonderen<br />

Lichtverhältnisse, das angenehme Klima<br />

und die Lebensart der Mallorquiner, die<br />

Mallorca zu einer Muse für Künstler machen.<br />

Künstler wie Gustavo.<br />

TradeTalk Tipp Mallorca:<br />

Übernachten:<br />

Cap Vermell Beach Hotel<br />

Ruhig direkt am Stand gelegen mit<br />

12 Zimmern im mallorquinischen Stil.<br />

www.capvermellbeachhotel.com<br />

Residieren in der Luxusvilla:<br />

Auf 20 Hektar Fläche fügt sich das neu<br />

entstehende touristische Zentrum Cap<br />

Vermell behutsam in die Region ein. Bereits<br />

jetzt erwarten Gäste zwölf maßgefertigte<br />

Luxusvillen, von denen acht zum Verkauf<br />

stehen.<br />

Im zweiten Quartal <strong>2016</strong> eröffnet außerdem<br />

das erste Park Hyatt Resort Europas, sowie in<br />

Folge ein Country Club mit umfassenden<br />

Sport- und Freizeiteinrichtungen.<br />

Vier 18-Loch-Golfplätze und Sehenswürdigkeiten<br />

wie die Tropfsteinhöhlen Coves d’Àrtà<br />

befinden sich in unmittelbarer Nähe. Cala<br />

Ratjada mit seinem lebhaften Fischerhafen ist<br />

nur wenige Kilometer entfernt.<br />

www.grupocapvermell.com<br />

TradeTalk 45


REISE<br />

Hoteltalk<br />

Hotelübernachtungen in Deutschland<br />

werden günstiger<br />

Deutschlandweit sind die Übernachtungskosten<br />

durchschnittlich um 2,4 % auf 88,48<br />

Euro gesunken. Das stellte das Buchungsportals<br />

HOTEL.DE in seiner Untersuchung fest.<br />

Als aktueller Spitzenreiter in Deutschland<br />

präsentiert sich – das Oktoberfest lässt grüßen<br />

- München. Allerdings besuchten die<br />

diesjährige Wiesn rund 400.000 Gäste weniger,<br />

was sich auch auf die Übernachtungskosten<br />

auswirkte. Gegenüber dem Vorjahr<br />

konnten Zimmersuchende zur Wiesnzeit<br />

mit einem durchschnittlichen Hotelpreis<br />

von 202,72 Euro rund 5 % sparen.<br />

Tiefer in die Taschen greifen mussten Hotelgäste<br />

dagegen in Frankfurt (plus 8,95 % auf 116,60<br />

Euro), denn die 66. Internationale Automobil-Ausstellung<br />

(IAA) zeigte sich vom VW-Abgas-Skandal<br />

offensichtlich unbeeindruckt. In<br />

die Messehallen strömten rund 50.000 Autofans<br />

mehr als bei der IAA vor zwei Jahren.<br />

Doch nicht alle Businessmetropolen sind so<br />

teuer. Düsseldorf beispielsweise liegt mit einem<br />

Rückgang der Übernachtungskosten<br />

um 5,51 % auf 89,20 Euro auf Platz 25 im<br />

STADT<br />

SEPTEMBER<br />

<strong>2015</strong><br />

Hotelpreisranking. Auf Rang 9 präsentiert<br />

sich zwar die Hamburger Hotellerie, doch<br />

auch hier konnten Gäste mit 102,48 Euro je<br />

Nacht und Zimmer gegenüber dem Vorjahr<br />

deutlich sparen.<br />

SEPTEMBER<br />

2014<br />

1. MÜNCHEN 142,38 158,12 -9,95<br />

2. FRANKFURT AM MAIN 116,60 107,02 8,95<br />

3. HEIDELBERG 111,85 107,18 4,36<br />

4. LUDWIGSHAFEN AM RHEIN 107,88 99,75 8,15<br />

5. FREIBURG 104,25 105,41 -1,10<br />

6. MÜNSTER 103,60 98,26 5,43<br />

7. BERLIN 102,89 99,99 2,90<br />

8. MANNHEIM 102,59 101,56 1,01<br />

9. HAMBURG 102,48 110,84 -7,54<br />

10. KÖLN 102,19 109,91 -7,02<br />

VGL. SEPT. <strong>2015</strong><br />

ZU SEPT. 2014 IN %<br />

Hotelpreisbarometer: Die teuersten GroSstädte Deutschlands<br />

(Durchschnittspreise in Euro je Nacht und Zimmer)<br />

Die günstigsten Hotels finden sich in Ostdeutschland.<br />

Im Durchschnitt kosten Zimmer<br />

hier oftmals nicht einmal halb so viel<br />

wie beim Spitzenreiter München<br />

Quelle: © Hotel.de<br />

Sommelier des Jahres <strong>2016</strong><br />

Foto: © Creative Collection<br />

Foto: © BuscheVerlag<br />

Julien Morlat, der als Herr über 600 Weine im Hause Dallmayr eine<br />

perfekte Weinkarte zusammenstellt, hat die Fachredaktion des<br />

Schlemmer Atlas begeistert und wurde „Sommelier des Jahres <strong>2016</strong>“.<br />

Morlat überzeugt mit fachlicher Kompetenz und Einfühlungsvermögen<br />

am Gast. Für Julien Morlat ist ein Sommelier nicht nur praktischer<br />

wie theoretischer Weinkenner, sondern viel mehr: Häufig Botschafter,<br />

manchmal Psychologe und ab und zu auch Therapeut − ein<br />

Menschenkenner eben. Es ist diese höchst empathische Charaktereigenschaft,<br />

die ihn in seiner gastronomischen Laufbahn den Weg des<br />

Sommeliers hat einschlagen lassen und die Julien Morlat auszeichnet.<br />

Das höchste Ziel von Julien Morlat in jeder Beratung ist die Zufriedenheit<br />

des Gastes. Seit drei Jahren füllt Julien Morlat diesen wichtigen<br />

Posten im Traditionshaus Dallmayr aus. Die Liebe zur Geburtsstätte,<br />

dem Loiretal, und zur Wahlheimat Deutschland blitzt immer<br />

wieder in seiner Weinberatung auf. Seine Leidenschaft für die Weine,<br />

seine Kenntnisse und sein sensibler Umgang mit den Gästen machen<br />

ihn zum Sommelier des Jahres <strong>2016</strong>.<br />

46 TradeTalk


Der rote Faden ist Erkennungszeichen unserer<br />

Kanzlei. Er steht für Kontinuität in allen Rechts- und<br />

Steuerfragen, für die Beständigkeit eines Familienunternehmens<br />

und für die gleichbleibend hohe<br />

Qualität unserer Beratung.<br />

Gerade in Zeiten schnellen Wandels ist es diese<br />

Verlässlichkeit, die bei unseren Mandanten – vom<br />

Privatmenschen bis zur Kapitalgesellschaft – immer<br />

wieder für ein entspanntes Lächeln sorgt.<br />

Besuchen Sie uns auf: www.tw-ratingen.de!


KULTUR<br />

Kunstausstellung<br />

Im Einklang mit der Natur<br />

Ausgewählte Werke von Herbert Beck und<br />

Morio Nishimura im Wirtschaftsclub<br />

Morio Nishimura,<br />

„SüSer Regen – Oblivion B1“,<br />

2012, Bronze, Ed. 3.,<br />

24 x 28 x 28,5 cm.<br />

von Dr. Antonia Lehmann-Tolkmitt und Dr. Andrea Knop, Beck & Eggeling<br />

Eine neue Kunstpräsentation im Wirtschaftsclub Düsseldorf. Dieses<br />

Mal wurden mit Herbert Beck und Morio Nishimura zwei Künstler<br />

mit sehr unterschiedlichen Ausprägungen ausgewählt. Ihre Arbeiten<br />

weisen eine besondere Naturverbundenheit sowie meditative<br />

Fähigkeiten auf und harmonieren besonders gut miteinander.<br />

Herbert Beck, „Mohnblüten“,<br />

o.J., Aquarell auf Papier,<br />

66 x 56 cm.<br />

„Faces of the World“<br />

Die im Foyer des Wirtschaftsclubs präsentierte 10-teilige Installation<br />

gemalter Köpfe von Herbert Beck wurde zum ersten Mal 2009<br />

in einer Einzel-Ausstellung in Peking gezeigt. Sie zeigt ausdrucksstarke<br />

Gesichter vor undeutbaren Bildgründen. Die Gesichter sind<br />

sehr persönliche, rätselhafte und zugleich allgemeine Bilder. Ihre<br />

archetypischen Züge verweisen auf die Komplexität menschlichen<br />

Seins und die unterschiedlichen Bedingungen des menschlichen<br />

Seins. Auch Herbert Becks andere Figurenbilder sind vielschichtig<br />

und ambivalent.<br />

Im Gegensatz zu seinen Figurenbildern sind die Aquarelllandschaften<br />

immer frei von menschlicher Existenz. Meditativ sind die Bilder<br />

nicht nur beim Anschauen, sondern meditativ ist auch ihr Entstehungsprozess:<br />

über Wochen hinweg übermalte der Künstler immer<br />

wieder die Farbflächen, bis der Farbton in seinen Augen passte.<br />

Herbert Beck, „Das Gespräch“,<br />

o.J., Aquarell auf Papier,<br />

7,6 x 10,5 cm<br />

48 TradeTalk


Expressive Landschaften: Wolken, Berge<br />

und Meerbilder<br />

Herbert Beck ist bekannt und beliebt für<br />

seine großen und weiten Landschaftsdarstellungen,<br />

die bis zum Horizont gehen. Von<br />

seinem Atelier aus hatte er einen wunderbaren<br />

Blick über den Tegernsee, dieser Blick<br />

hat ihn inspiriert und angeregt. Die landschaftliche<br />

Schönheit des Tegernseer Tals hat<br />

sicherlich seinen Blick für die Landschaft<br />

geprägt, viele seiner Arbeiten sind angeregt<br />

durch die reale Schönheit der Natur. Sie bilden<br />

jedoch stets einen inneren Eindruck ab<br />

und werden durch ihre expressive Farbigkeit<br />

zum individuellen Erlebnisraum.<br />

Großformatig ist auch die Serie der „Eigenen<br />

Welten“ mit ihren imaginären, häufig<br />

auch nächtlichen Landschaften. Sie sind<br />

phantastisch, geheimnisvoll, auf eine bestimmte<br />

Weise surreal, aber auch mystisch:<br />

es sind nächtliche Traumlandschaften, unberührt<br />

und frei von menschlichen Spuren.<br />

Diese großen Formate sind sehr ungewöhnlich<br />

für die Aquarellmalerei und sie<br />

zeigen, wie sicher und meisterhaft Herbert<br />

Beck die Aquarelltechnik beherrschte.<br />

Die von Beck selbst so genannten „Miniaturen“,<br />

die den Weg zum Restaurant säumen,<br />

nehmen eine Sonderstellung im Werk<br />

des Künstlers ein: es sind Bilder, Imaginationen<br />

des Zufalls, die über 30 Jahre hinweg<br />

während des Malprozesses entstanden sind.<br />

Um das Verhältnis von Farbe und Wasser<br />

bei den großen Aquarellen richtig zu dosieren,<br />

strich Beck auf einem übrig gebliebenen<br />

Papier schnell den Pinsel ab. Auf diesen<br />

Papierresten entstanden so willkürliche<br />

Farbklänge und Farbkonstellationen, in denen<br />

der Künstler später Andeutungen von<br />

Landschaften und Figuren entdeckte und<br />

sie mit wenigen Pinselstrichen zu eigenständigen<br />

Kompositionen ergänzte.<br />

Symbol Lotus<br />

Auch bei den Skulpturen von Morio Nishimura<br />

geht es um eine besondere Verbindung<br />

zur Natur. Man erkennt sofort die typisch<br />

japanische, reduzierte Ästhetik der<br />

Lotusblätter aus seiner Serie „Süßer Regen“.<br />

Von ihnen geht eine meditative Stille aus,<br />

und trotzdem weisen sie eine bemerkenswerte<br />

Präsenz auf.<br />

Seit den 1990er Jahren arbeitet Nishimura<br />

an seiner Serie der Lotusblätter, die sich in<br />

immer neuen geöffneten und geschlossenen<br />

Dr. Georg-Peter Kränzlin, Dr. Andrea Knop, Michael Beck, Dr. Antonia Lehmann-Tolkmitt, Rüdiger Goll (v.li)<br />

organischen Formen fortsetzt. Das Lotusblatt<br />

als wichtiges inhaltliches und formales<br />

Symbol des Buddhismus ist zentrales Motiv<br />

in seiner Kunst. Nishimura ist keineswegs<br />

daran interessiert, das Blatt als Dekorationsmotiv<br />

zu reproduzieren, sondern tritt damit<br />

in eine spirituelle Semiotik ein. In der buddhistischen<br />

Tradition steht das Lotusblatt<br />

für den Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt<br />

und für die Seelenwanderung.<br />

Ganz gleich, ob sich der Betrachter dieser<br />

Symbolik bewusst ist, ist die außergewöhnliche<br />

Aura und zurückhaltende schlichte Eleganz<br />

der Skulpturen kaum zu übersehen. Sie<br />

stellen einen Ruhepol dar in der ansonsten<br />

hektischen Welt der zeitgenössischen Kunst.<br />

Die Skulpturen entstehen (zunächst in komplexen<br />

Konstruktionszeichnungen) durch<br />

aufeinandergeklebte Scheiben von Spanholz,<br />

die geschnitten, verklebt und geschliffen<br />

werden bis organische Strukturen entstehen.<br />

Die Vorgehensweise ist sehr komplex<br />

und langwierig und zudem sehr von den<br />

technischen und<br />

handwerklichen<br />

Fähigkeiten des<br />

Bildhauers abhängig.<br />

Sie erinnert<br />

zum einen an das<br />

traditionelle<br />

Holzhandwerk<br />

des Schiffbaus und<br />

zum anderen geht<br />

der lange, meditative<br />

Prozess des<br />

Formens und<br />

Schleifens in die<br />

Skulptur über –<br />

dies macht ihren<br />

meditativen<br />

Charakter aus. Die Holzskulpturen sind alle<br />

Unikate. Mittels einer Abgussform werde sie<br />

dann in Bronze gegossen und schließlich in verschiedenen<br />

Grün- bis Brauntönen patiniert.<br />

Die Arbeiten beider Künstler wurden bereits<br />

in etlichen Galerie- und Museumsausstellungen<br />

gezeigt und sind in vielen<br />

privaten und öffentlichen Sammlungen<br />

vertreten. Die im Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />

aktuell ausgestellten Werke können<br />

auch erworben werden.<br />

Morio Nishimura<br />

Der Künstler ist geboren und aufgewachsen in Kamakura, bekannt<br />

sowohl als ehemalige Hauptstadt, als auch für das Handwerk des<br />

Holzschnitzens. Er studierte Kunst an der Universität Tokyo und<br />

kam im Jahr 1991 mit einem Stipendium nach Deutschland.<br />

Nishimura schrieb sich an der Kunstakademie Düsseldorf ein und<br />

wurde schließlich Meisterschüler von Günther Uecker.<br />

Nishimura lebt mit seiner Familie in Meerbusch.<br />

Herbert Beck<br />

1920 in Leipzig geboren, besuchte Herbert Beck nach einer Ausbildung zum<br />

Goldschmied die Kunstgewerbeschule für Graphik und Design. Im Jahr 1948<br />

floh die Familie aus Leipzig an den Tegernsee, wo er die restliche Zeit seines<br />

Lebens verbrachte und sich vollends der Malerei widmete. Aufgrund einer<br />

Terpentinvergiftung 1984 musste Beck ein Jahr komplett aufhören zu malen,<br />

hiernach malte er nur noch in Aquarell. Beck hatte in den 1950er Jahren mehrere<br />

Ausstellungen in der berühmten Galerie Commeter in Hamburg, die<br />

auch Emil Nolde vertrat.<br />

Fotos: © TradeTalk


GOLF<br />

dolphin aid e. V.<br />

Dolphin Aid<br />

Golf Tro hy<br />

Spielen für den guten Zweck<br />

Das Procedere<br />

Liebe Eltern,<br />

wenn Sie nach dem Studium unseres Informationsmaterials entschieden<br />

haben, Ihrem Kind eine Delphin –Therapie zu ermöglichen, bitten wir Sie, den<br />

beiliegenden „Fragebogen zur Vorbereitung der Delphin – Therapie“ an uns<br />

zurück zu senden. Darauf vermerken Sie bitte, für welches Therapiezentrum Sie<br />

sich entschieden haben.<br />

Sobald uns der Fragebogen zur Vorbereitung vorliegt erhalten Sie eine<br />

Bestätigung von dolphin aid, sowie das Formular für Ihr ausgewähltes<br />

Therapiezentrum.<br />

dolphin aid bzw. die Mitarbeiter in den jeweiligen Therapiezentren werden sich<br />

im nächsten Schritt mit Ihnen in Verbindung setzen, um einen genauen<br />

Therapietermin abzusprechen.<br />

Bitte bedenken Sie, dass Sie aufgrund der großen Nachfrage und der leider<br />

begrenzten Zahl von Therapieplätzen mit Wartezeiten rechnen müssen.<br />

Fotos: © Dolphin Aid<br />

50 TradeTalk<br />

dolphin aid steht Ihnen während der gesamten Vorbereitungszeit mit Rat und<br />

Tat gerne zur Seite.


column<br />

von Marie-Isabelle Simon<br />

Zum 20. Geburtstag von dolphin aid e.V.<br />

luden Prinz Leopold von Bayern und<br />

dolphin aid Gründerin Kirsten Kuhnert zum<br />

Charity Golf Event in den Kosaido International<br />

Golf Club, Düsseldorf, ein. Eine besondere<br />

Veranstaltung der Golfsaison <strong>2015</strong>.<br />

Super Wetter, sattes Grün. Geradezu ideal<br />

waren die Rahmenbedingungen für das exklusive<br />

Golfturnier unter der Schirmherrschaft<br />

von Prinzessin Ursula zu Hohenlohe-Oehringen.<br />

So kamen bereits am Freitag<br />

über 70 Gäste, Sponsoren und Partner im<br />

Rahmen eines Get Together zusammen, um<br />

mit einem Longest Drive Contest das Event<br />

zu eröffnen.<br />

Prominente Gäste<br />

Am Samstag gingen dann 72 Golferinnen<br />

und Golfer bei strahlendem Sonnenschein<br />

auf die Runde, darunter prominente Gäste<br />

wie die Schirmherrin Prinzessin Ursula zu<br />

Hohenlohe-Oehringen, Schauspielerin Andrea<br />

Spatzek, Christian Keller, der als Schwimmer<br />

viele nationale und internationale Titel errungen<br />

hat, Horst Kordes, Farbpoet und Hundertwasser<br />

Meisterschüler, Jin Ha Kim, Präsident<br />

von Kia Motors und viele mehr.<br />

Die zahlreichen Partner und Sponsoren gestalteten<br />

das im Texas Scramble Modus ausgetragene<br />

Turnier auf dem Platz zu einem<br />

kurzweiligen und abwechslungsreichen Tag.<br />

Beim Coming Home wurde noch lange auf<br />

der Terrasse von dem wunderbaren Golf Tag<br />

zu Gunsten von dolphin aid e.V. geschwärmt.<br />

Erfolgreich für den guten Zweck<br />

Auch die Ergebnisse konnten sich sehen lassen.<br />

Die Brutto Siegerinnen Julia Wiedenbruch<br />

und Anja Katharina Baudeck (beide<br />

Kosaido) freuten sich über ihren Sieg ebenso<br />

wie die Sieger der Nettowertung Prinzessin<br />

Ursula zu Hohenlohe-Oehringen und<br />

Christian Keller.<br />

Bei der ausgebuchten „Black & White Night“<br />

ließen sich 120 Gäste von der charmanten<br />

Moderatorin Birgit Lechtermann durch den<br />

Abend begleiten, an dem es auch eine Tombola<br />

und Versteigerung gab. Nachwuchssängerin<br />

Amanda Egge begeisterte das Publikum<br />

mit ihren Songs.<br />

Bis weit in den Morgen wurde ausgelassen<br />

und stimmungsvoll gefeiert und die Gäste<br />

freuten sich über ein großartiges Ergebnis von<br />

40.000 € zu Gunsten von dolphin aid e.V.<br />

dolphin aid e.V.<br />

Seit Gründung 1995 durch Kirsten Kuhnert<br />

hat dolphin aid tausende Familien<br />

unterstützt und beraten. dolphin aid<br />

konnte so unzähligen behinderten<br />

Kindern, die schulmedizinisch aufgegeben<br />

waren, nachweisbare und signifikante<br />

Fortschritte in ihrer Entwicklung mit<br />

einer Delphintherapie ermöglichen.<br />

Gemeinsam mit engagierten und<br />

überzeugten Menschen, namhaften<br />

Sponsoren und auch durch die Summe<br />

einzelner kleiner Spenden hat dolphin aid<br />

diesen Familien den Weg zur Delphintherapie<br />

ebnen können.<br />

Weitere Ziele von dolphin aid sind das<br />

Vorantreiben der Forschung, die<br />

Schaffung von Therapie- und Forschungseinrichtungen,<br />

die Anerkennung der<br />

Delphin-Therapie im deutschen Gesundheitswesen<br />

und somit auch die Kostenübernahme<br />

durch die Krankenkassen.<br />

dolphin aid e.V. ist als besonders<br />

förderungswürdig staatlich anerkannt.<br />

www.dolphin-aid.de


KULTUR<br />

Termine<br />

ROTTERDAM<br />

Peter Lindbergh.<br />

Eine neue Geschichte<br />

der Mode<br />

Foto: © Peter Lindbergh Studio, Paris Gagosian Gallery<br />

STUTTGART<br />

Der Sturm von<br />

William Shakespeare<br />

Foto: © Arthur Zalewski<br />

Die Kunsthal Rotterdam ist stolz darauf die Ausstellung A Different<br />

History of Fashion (Eine neue Geschichte der Mode) zu präsentieren,<br />

die erste große Retrospektive des legendären deutschen Fotografen<br />

Peter Lindbergh.<br />

Die Ausstellung zeigt mit 250 Fotografien die eindrücklichsten Bilder<br />

von Lindbergh mittels 25 der bekanntesten Modedesigner aus verschiedenen<br />

Zeiten, die die Bilder Lindberghs mit persönlichen Kommentaren<br />

versehen haben. Darüber hinaus werden die originalen Kleidungsstücke<br />

aus der entsprechenden Haute-Couture Kollektion und mit<br />

zusätzlichen Material gezeigt.<br />

Kunsthal Rotterdam<br />

www.kunsthal.nl<br />

Noch bis zum 12.02.2017<br />

Am Ende des Stücks scheinen alle Verbrechen verziehen. Der auf ein<br />

einsames Eiland vertriebene Prospero wird wieder Herzog von Mailand,<br />

der König von Neapel erhält seinen tot geglaubten Sohn zurück,<br />

die beiden jungen Liebenden sind vereint und der Luftgeist Ariel geht<br />

in den Winden der entzauberten Insel auf. Ein stiller Abend. Durch<br />

das Stück jedoch braust ein Sturm aus Rebellion, Mord und Willkür.<br />

Shakespeare treibt böse Narren, liebende Prinzen und Inselabenteurer<br />

durch alle Stadien des Wahnsinns.<br />

Schauspielhaus<br />

www.staatstheater-stuttgart.de<br />

Premiere 11.12.<strong>2015</strong><br />

Foto: © Nilz Böhme<br />

Foto: © Badrutt’s Palace Hotel<br />

BADEN-BADEN<br />

Ballet Revolución<br />

ST. MORITZ<br />

St. Moritz Gourmet Festival <strong>2016</strong><br />

Überbordende Energie, waghalsige Sprünge und sinnliche Moves<br />

zwischen Ballett und Streetdance treffen auf den unwiderstehlichen<br />

Live-Sound internationaler Club-Hits, auf Pop, R&B, Hip-Hop und<br />

feurige lateinamerikanische Rhythmen: Mit diesem Erfolgsrezept begeistert<br />

Ballet Revolución seine Zuschauer weltweit, ob in Europa,<br />

Asien oder Australien oder vor den Augen der Queen of England<br />

während der Royal Variety Performance in London. Die 19 Tänzerinnen<br />

und Tänzer von Ballet Revolución zählen zu den besten Kubas.<br />

Hier gehört der Tanz zum Leben wie die Luft zum Atmen.<br />

Festspielhaus<br />

www.festspielhaus.de<br />

15.01. – 16.01.<strong>2016</strong><br />

Beim St. Moritz Gourmet Festival dreht sich dieses Mal alles um die<br />

japanische Kochkunst: das Alpendorf begrüßt mit „Yokoso Nippon“<br />

– was so viel wie „Willkommen Japan“ bedeutet – neun japanische<br />

Sterneköche und da darf „Nobu“ natürlich nicht fehlen. Als Gastkoch<br />

im Badrutt’s Palace Hotel wird er sich an der Seite des neuen Executive<br />

Chefs Michel Jost betätigen. Ein Besuch lohnt sich, egal ob beim Gourmet-<br />

Dinner – einem ausgefallenen Fünf-Gänge-Menü – oder bei einem<br />

kurzen aber nicht weniger beeindruckenden Stopp während der<br />

Gourmet-Safari am „Chef ’s Table“ in der historischen Palace Küche.<br />

Badrutt’s Palace Hotel<br />

www.stmoritz-gourmetfestival.ch<br />

25.01. – 29.01.<strong>2016</strong><br />

52 TradeTalk


DÜSSELDORF<br />

Neoexpressionismus<br />

und Air Brush<br />

Foto: © Galerie Erica Jugler Hahn<br />

DÜSSELDORF<br />

Neue Exponate<br />

im Hetjens<br />

Foto: © Hetjens<br />

Werke der Düsseldorfer Künstler Markus Tollmann und Joe Brockerhoff<br />

zeigt die Galerie von Erica Jugler Hahn. Die kunstbegeisterte Unternehmerin<br />

stellt rund 50 Bilder in der Ausstellung „Neoexpressionismus<br />

und Air Brush“ in Düsseldorf-Oberkassel aus. Die Vernissage<br />

hierzu findet am 06.12.15 von 12 Uhr bis 18 Uhr statt.<br />

Die Galerie ist mittwochs von 15 – 18 Uhr und nach vorheriger Vereinbarung<br />

geöffnet.<br />

Galerie Erica Jugler Hahn<br />

www.galerie-erica-jugler-hahn.com<br />

Die Ausstellung zeigt die Neuzugänge der Sammlung für zeitgenössische<br />

Keramik des Hetjens. Erstmals werden die rund 80 Ankäufe der Stiftung<br />

Lontzen nahezu vollständig präsentiert. Ein Nagelrelief aus Biskuitporzellan<br />

des Düsseldorfers Günther Uecker ist so ebenfalls Teil der Ausstellung, wie<br />

zwei mädchenhafte Frauenskulpturen des in Berlin lebenden Künstlers Rainer<br />

Kurka. Die Exponate werden im gesamten Museum in Interaktion mit<br />

der Dauerausstellung präsentiert. Dies bietet neue Blickwinkel und Bezüge,<br />

für die Neuzugänge aber auch für die bestehende Sammlung. Teil der Ausstellung<br />

sind Arbeiten und Projekte etablierter Künstler wie junger Talente,<br />

die einen Einblick in die internationale Keramikkunst der Gegenwart bieten.<br />

Hetjens-Museum<br />

www.duesseldorf.de/hetjens<br />

Noch bis 21.02.<strong>2016</strong><br />

DÜSSELDORF<br />

E.ON-Benefiz-Verkaufsausstellung<br />

„Kunst für Obdach – 20 Jahre fiftyfifty“<br />

Foto: © Courtesy Ralf Kaspers<br />

DÜSSELDORF<br />

Klaus Barbie –<br />

Begegnung mit dem<br />

Bösen<br />

Foto: © Courtesy of Institut für Kulturaustausch, Tübingen<br />

Mehr als 80 Künstler spenden über 100 Werke für die große<br />

E.ON-Benefiz-Verkaufsausstellung „Kunst für Obdach – 20 Jahre<br />

fiftyfifty“, die am 3. November begonnen hat.<br />

Der Gesamterlös der verkauften Werke kommt dem Düsseldorfer Verein<br />

fiftyfifty für Obdachlosenhilfe zugute. Unter den Künstlern sind<br />

jüngere, aufstrebende und bereits auf dem internationalen Kunstmarkt<br />

etablierte Künstler. „Hier ist für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel<br />

etwas dabei“, beschreibt Dorothee von Posadowsky, die für das Projekt<br />

bei E.ON verantwortlich ist, die große Bandbreite der gezeigten Kunst.<br />

E.ON-Platz 1<br />

www.kunst-fuer-obdach.de<br />

Noch bis 16.12.<strong>2015</strong><br />

70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz und dem Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs gilt es erneut, sich mit den Tätern auseinanderzusetzen.<br />

Einer von ihnen ist Klaus Barbie, Gestapo-Kommandant<br />

von Lyon. Die Taten, die der „Schlächter von Lyon“ beging, sind in<br />

ihrer Grausamkeit und in ihrer Summe unvorstellbar: Morde, Entführungen,<br />

Erpressung, Folter.<br />

Das Stück basiert auf der preisgekrönten WDR-Hörspielproduktion,<br />

die Regisseur Koppelmann ausgehend von den Recherchen von Peter<br />

F. Müller realisierte.<br />

Düsseldorfer Schauspielhaus<br />

www.duesseldorfer-schauspielhaus.de<br />

Premiere 13.02.<strong>2016</strong><br />

TradeTalk 53


KULTUR<br />

Termine<br />

Foto: © Land NRW / R. Teller<br />

Foto: © Bill Jacobson Studio, New York ©<br />

Courtesy Dia Art Foundation, New York © The<br />

Andy Warhol Foundation for the Visual Arts,<br />

Inc. / ADAGP, Paris <strong>2015</strong><br />

DÜSSELDORF<br />

Duesseldorf Photo Weekend <strong>2016</strong><br />

Im Rahmen des fünften Duesseldorf Photo Weekends <strong>2016</strong> werden<br />

wieder mehr als 40 Galerien, Museen und Institute Ausstellungen<br />

und Veranstaltungen zur Fotografie ausrichten.<br />

Viele der Ausstellungen werden auch nach dem Photo Weekend<br />

noch für mehrere Wochen an den Ausstellungsorten zu sehen sein.<br />

Das Museum zeigt eine umfassende Retrospektive von Horst P.<br />

Horst, einer der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts<br />

und Ikone der Modefotografie.<br />

Eröffnung im NRW-Forum Düsseldorf<br />

www.duesseldorfphotoweekend.de<br />

12.01. – 14.02.<strong>2016</strong><br />

PARIS<br />

WARHOL unlimited<br />

Das Musée d‘Art moderne de la Ville de Paris präsentiert eine bemerkenswerte<br />

Ausstellung über Andy Warhol (1928 –1987). Die Ausstellung<br />

„WARHOL unlimited“ & „CO-WORKERS, Le réseau comme<br />

artiste“ zeigt zum ersten Mal in Europa die Werke seiner Kunstreihe<br />

Shadows (1928–1929). „Unlimited“ beinhaltet über 200 Werke und<br />

stellt Warhols Seriengraphiken in den Vordergrund. Die Serie aus<br />

102 Werken ist 130 Meter lang und wurde mit nur 17 Farben gemalt.<br />

Ursprünglich steht die Kunstreihen Shadows Gemälde in der Dia Art<br />

Foundation und besteht aus einer Reihe von 102 Siebdruck Leinwänden<br />

aus 17 verschiedenen Farben.<br />

Museum für Moderne Kunst (MaM)<br />

www.mam.paris.fr<br />

Noch bis 07.02.<strong>2016</strong><br />

IMPRESSUM<br />

VERLAG:<br />

TradeTalk Goll & Knaut GbR<br />

Vautierstrasse 80a<br />

40235 Düsseldorf<br />

Telefon 0211 636551<br />

Mobil 0163 5974121<br />

0157 83271052<br />

m.goll@tradetalk-wirtschaftsmagazin.de<br />

d.knaut@tradetalk-wirtschaftsmagazin.de<br />

www.tradetalk-wirtschaftsmagazin.de<br />

HERAUSGEBER / CHEFREDAKTION:<br />

Melanie Goll und Dieter Knaut<br />

VERLAGSLEITUNG:<br />

Melanie Goll und Dieter Knaut<br />

GRAFIK:<br />

Sabine Hartmann<br />

Nachdrucke und Vervielfältigungen (gleich welcher Art) sind – auch auszugsweise – nur<br />

mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel stellen nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion dar.<br />

Für Beiträge, die als ,Anzeige’ gekennzeichnet sind, für Terminangaben sowie unverlangt<br />

zugesandte Beiträge und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />

REDAKTION:<br />

Dr. Eike Birck<br />

Maike Doege<br />

Melanie Goll<br />

Jessica Hellmann<br />

Dieter Knaut<br />

Regina Knaut-Schmüser<br />

Eric Mansfeld<br />

Jutta von Quest<br />

Karoline Rebling<br />

Barbara Russ<br />

Marie-Isabelle Simon<br />

Nadja Thom/Redaktion London<br />

Titelfoto:<br />

Oscar Bruch jr.<br />

Editorialfoto:<br />

Oleksander Voskresenskyi<br />

PRODUKTION:<br />

Staudt Lithographie GmbH<br />

Kohlenstraße 34<br />

44795 Bochum<br />

www.staudt-online.de<br />

ERSCHEINUNGSWEISE:<br />

3 Ausgaben im Jahr<br />

COPYRIGHT:<br />

TradeTalk Goll & Knaut GbR<br />

54 TradeTalk


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Terence Lortan, Lortan,<br />

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