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Hannah Presseheft - Hachenburger Filmfest

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<strong>Hannah</strong> – Interview mit Erica von Moeller<br />

Wie ist die Idee zu „(Leben mit) <strong>Hannah</strong>“ entstanden?<br />

Durch ein Bild. Ich hatte immer das Bild im Kopf: Eine junge Frau verschwindet hinter<br />

einer Haustür und man hört sie 12 Schlösser hinter sich zuschließen. Es hallt im<br />

Treppenhaus nach und dann ist es ganz still. Eines dieser Treppenhäuser aus den<br />

60er Jahren, die nach Mittagessen riechen und in denen Gummibäume auf den<br />

Treppenabsätzen stehen.<br />

Dann bin ich dieser geheimnisvollen Person gefolgt und habe schnell gemerkt, dass<br />

der Film nicht nur von einem besonderen Moment einer Figur erzählt, sondern dass es<br />

um ein ganzes Leben geht. Der Film ist ein Portrait über eine Frau, die lernt, dass das<br />

Leben größer ist, als sie selbst oder anders gesagt, dass es im Leben mehr zu<br />

begreifen gibt als den Moment, den man wahrnimmt.<br />

Zu Beginn des Films wird <strong>Hannah</strong> massiv verunsichert. Sie kann nicht mehr so<br />

weiterleben, wie sie das bislang getan hat. Sie beginnt eine Reise ins Unbekannte, um<br />

später zu merken, dass es eine Reise zu ihr selbst ist.<br />

Wie ist dann aus dieser ersten Idee das Drehbuch entstanden?<br />

Den Drehbuchautor Sönke Lars Neuwöhner und mich hat interessiert, die Geschichte<br />

auf mehreren Ebenen zu erzählen. Zu Beginn ist es ein Thriller: eine Frau fühlt sich<br />

bedroht und findet immer mehr Indizien, die auf einen Menschen hinweisen, der in ihr<br />

Leben dringt und der sie sehr gut kennen muss. Gleichzeitig ist nicht klar, ob sie sich<br />

diesen Dämon nicht einfach nur einbildet. In dem Moment, wo sich dieser Dämon als<br />

ihre alte Liebe entpuppt, wird die der Film zur Liebesgeschichte. Mit Nico setzt die<br />

Erinnerung bei <strong>Hannah</strong> wieder ein. Kaum da, ist dieser Dämon der Vergangenheit aber<br />

auch gleich wieder verschwunden und löst bei <strong>Hannah</strong> eine Energie aus, die sie trotz<br />

aller Ängste fortspült auf eine Reise mit ihrer Tochter. Hier wandelt sich die<br />

Geschichte in ein Beziehungsdrama zwischen Mutter und Tochter.<br />

War es schwierig, Nina Hoss für die Hauptrolle zu gewinnen?<br />

Schon in der Drehbuchphase haben sich Sönke Lars Neuwöhner und ich immer Nina<br />

Hoss als <strong>Hannah</strong> vorgestellt. Der Film ist ein Portrait von <strong>Hannah</strong>, sie bestimmt den<br />

Verlauf der Geschichte und prägt jede Szene. Sie ist eine Figur, die durch ihr<br />

Geheimnis und ihre Verschlossenheit anfänglich eine große Distanz zum Zuschauer<br />

hat. Trotzdem schimmert unter der Oberfläche immer ihre Sehnsucht, aus ihrem<br />

Gefängnis auszubrechen. Gleichzeitig ist sie eine Figur, die sehr ungewöhnlich handelt<br />

und die Stärke hat, ihrer eigenen Angst zu trotzen. Nina vereint all diese Ebenen und<br />

füllt sie mit so viel Intelligenz und Wärme. Ich kann mir wirklich nur sie vorstellen.<br />

Fast eineinhalb Jahre im Voraus haben wir Kontakt zu ihr aufgenommen. Sie war<br />

gerade in Afrika, um die „Weiße Massai“ zu drehen. An einem der Tage, wo sie für<br />

24 Stunden in Deutschland war, um Theater zu spielen, habe ich ihr dann in der<br />

Kantine des Deutschen Theaters das Drehbuch in die Hand gedrückt. Ein halbes Jahr<br />

später haben wir uns dann richtig getroffen und lange gesprochen. Am Ende des<br />

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