Hanf/Flachs im Allgäu
Hanf/Flachs im Allgäu
Hanf/Flachs im Allgäu
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Tourismus<br />
PROJEKTSKIZZE<br />
<strong>Hanf</strong>labyrinth und <strong>Flachs</strong>kulturen<br />
Scheidegg Oberschwenden:<br />
Skywalk – Klinik – Umweltbildung – Kultur<br />
– Alte Nutzpflanzen <strong>im</strong> Allgäu<br />
Kulturelles<br />
Erbe<br />
Landwirtschaft<br />
HANFLABYRINTH<br />
02.04.2013 Forstmeier Titel
<strong>Hanf</strong>/<strong>Flachs</strong> <strong>im</strong> Allgäu<br />
• Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Allgäuer Landwirtschaften <strong>im</strong>mer<br />
noch in weiten Teilen <strong>Flachs</strong>- und <strong>Hanf</strong> angebaut. Neben dem Anbau selbst<br />
waren die Bauernfamilien mit seiner weiteren Verarbeitung beschäftigt. Kein<br />
Haus war früher <strong>im</strong> ländlichen Allgäu zu finden, das nicht eine Webstube oder<br />
einen Webkeller aufweisen konnte. <strong>Flachs</strong> und <strong>Hanf</strong> wurden angebaut und<br />
nach der notwendigen Feldarbeit zu Hause weiterbearbeitet. Über<br />
Jahrhunderte war die Leinenweberei ein zweites Standbein neben der<br />
Viehzucht. Bescheiden waren die Einkünfte der Leinenweber, aber sie halfen,<br />
die Familien vor der größten Not zu schützen. Die wunderbar blau blühende<br />
Leinpflanze führte zum Begriff des „Blauen Allgäu“.<br />
• Verdrängt wurde das Allgäuer Leinen <strong>im</strong> 19. Jahrhundert von der billigeren<br />
Baumwolle. Die Folgen waren Verarmung und bittere Not. Aus diesem Grunde<br />
wanderten viele Familien nach Amerika aus. Erst Karl Hirnbein und Johann<br />
Althaus ist es durch die Umstellung auf Milchwirtschaft schließlich zu<br />
verdanken, dass die Allgäuer Bauern auch mit Käse Geld verdienen konnten.<br />
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<strong>Hanf</strong>/Lein<br />
<strong>Flachs</strong> und <strong>Hanf</strong> – die verkannten Stoffe<br />
<strong>Hanf</strong> - damit verbinden viele Menschen sofort die Droge Marihuana mit ihrer<br />
berauschenden Wirkung. Deswegen war der Anbau von <strong>Hanf</strong> in Deutschland<br />
von 1982 bis 1995 sogar verboten. Dieses negative Image lässt gerne<br />
vergessen, dass <strong>Hanf</strong> aber vor allem eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt<br />
ist. Der Stängel der <strong>Hanf</strong>pflanze liefert eine der stärksten natürlichen Fasern<br />
der Welt und wird zum Beispiel genutzt, um Taue, Textilien, und Papier daraus<br />
zu machen. Die Samen der <strong>Hanf</strong>pflanze und der Leinpflanze beinhalten<br />
hochwertige Öle. Leinöl ist besonders wegen seines hohen Anteils an Omega-3-<br />
Fettsäuren ernährungsphysiologisch sehr wertvoll. Die Öle werden aber nicht<br />
nur für den menschlichen und tierischen Konsum genutzt, sondern auch als<br />
Lampenöl und für die Produktion von Seife und Farbe.<br />
02.04.2013 2013 Forstmeier 2
<strong>Hanf</strong>/Lein<br />
Man kann aus <strong>Hanf</strong> und Lein sogar Kleidung herstellen. Und das umweltfreundlicher<br />
als aus Baumwolle. <strong>Hanf</strong> wurde in vergangenen Jahrhunderten außerdem in der<br />
Seefahrt verwendet, für Seile und Segeltuch, und zur Papier- und Ölherstellung: Ein<br />
Multitalent unter den Nutzpflanzen also, das eine hohe Wertschöpfung in sich birgt,<br />
dazu sehr robust und genügsam.<br />
02.04.2013 2013 Forstmeier 2
Aussehen und Wuchs<br />
02.04.2013 Forstmeier 3
Aussehen und Wuchs<br />
02.04.2013 Forstmeier 3
Image<br />
Dann brachte ein Inhaltsstoff die altgediente Nutzpflanze in Verruf:<br />
Tetrahydrocannabiol, kurz THC, hat eine berauschende Wirkung und wird<br />
daher von manchen als Droge konsumiert.<br />
In Deutschland dürfen deshalb nur noch spezielle <strong>Hanf</strong>sorten angebaut<br />
werden, so genannter Nutzhanf. Im Gegensatz zu herkömmlichen <strong>Hanf</strong> darf<br />
Nutzhanf nur noch bis zu 0,2 Prozent THC enthalten. Ob dieser Grenzwert<br />
eingehalten wird, überprüft die Bundesanstalt für Landwirtschaft und<br />
Ernährung.<br />
Das Misstrauen gegenüber der Pflanze ist trotzdem groß. Das bekommen die<br />
wenigen Landwirte zu spüren, die der Pflanze eine Chance geben wollen:<br />
Besorgte Eltern schickten schon mal die Polizei auf den Hof eines <strong>Hanf</strong>-<br />
Bauern.<br />
02.04.2013 Forstmeier 5
Umwelt<br />
<strong>Hanf</strong>/<strong>Flachs</strong> - eine umweltfreundliche Alternative<br />
Obwohl <strong>Hanf</strong> früher als Rohstoff für Kleidung ganz normal war, hat ihn Baumwolle<br />
inzwischen fast ganz verdrängt: Heute werden die meisten Textilien aus<br />
Chemiefasern oder Baumwolle hergestellt. 25 Millionen Tonnen Baumwolle werden<br />
jährlich geerntet - zum Schaden der Umwelt: Baumwolle muss be<strong>im</strong> Anbau stark<br />
bewässert und mit Pestiziden behandelt werden. Auch Bio-Baumwolle ist da kein<br />
Ausweg:<br />
"Es ist sehr schwer nachvollziehbar, ob man wirklich ein kontrolliert biologisch angebautes<br />
Baumwollprodukt kauft oder nicht. Der Verbraucher kann das nicht nachvollziehen. Es ist einfach<br />
eine Sache des Marketings, es ist eine Gewissensberuhigung, manche sprechen auch vom<br />
sogenannten 'Greenwashing', also dem Ganzen einfach einen grünen Anstrich zu geben, indem man<br />
Produkte verkauft, die vermeintlich biologisch sind. Die biologische Baumwolle hat aber ähnliche<br />
Probleme wie die konventionelle - vielleicht werden ein bisschen weniger Pestizide verwendet, aber<br />
Wasser braucht die Pflanze trotzdem zum Wachsen.“ Kai Nebel, Textilforscher, Hochschule<br />
Reutlingen<br />
02.04.2013 Forstmeier 6
Umwelt<br />
<strong>Hanf</strong> wäre eine umweltfreundliche Alternative zur Baumwolle, um Stoffe zu<br />
produzieren. Doch noch gibt es bei der Ernte und bei der Verarbeitung Probleme:<br />
02.04.2013 Forstmeier 7
<strong>Hanf</strong> Nachteile<br />
1. <strong>Hanf</strong>stängel und -fasern sind widerspenstig. Sie können nur mit viel Personal<br />
von Hand oder mit speziellen Maschinen geerntet werden. Weil es solche<br />
Maschinen nicht zu kaufen gibt, kommen derzeit meist umgebauten<br />
Mähdrescher zum Einsatz.<br />
2. Auch bei der Verarbeitung gibt es Probleme: Herkömmliche Spinnmaschinen<br />
sind an die geschmeidigeren Baumwollfasern angepasst.<br />
3. <strong>Hanf</strong>-Bauern bekommen bislang kaum Geld für <strong>Hanf</strong>fasern, deshalb sammeln<br />
sie die ölhaltigen Samenkörner und verarbeiten sie zum - weitaus<br />
lukrativeren - <strong>Hanf</strong>öl. Für die Ernte ist das von Nachteil, da man feinere<br />
Fasern bekommen würde, wenn man dichter säen und auf die Samenernte<br />
verzichten würde.<br />
4. <strong>Hanf</strong>stroh braucht bei der Lagerung viel Platz und ein Transport ist teuer,<br />
sodass sich weite Wege nicht lohnen.<br />
5. Noch gibt es in der industriellen Verarbeitungskette von <strong>Hanf</strong> so große<br />
Lücken in Deutschland (Mäh- und Spinnmaschinen), dass er bisher nicht in<br />
großem Stil zur Textilproduktion genutzt werden kann.<br />
02.04.2013 Forstmeier 8
<strong>Hanf</strong> Vorteile<br />
1. <strong>Hanf</strong> ist genügsam und robust, er verträgt Kälte und Hitze, und wächst auf fast<br />
jedem Boden, nahezu überall auf der Erde.<br />
2. Er lieferte früher den Rohstoff für Seile und Stoffe und diente sogar als Medizin.<br />
3. <strong>Hanf</strong> muss nicht bewässert werden - seine Wurzeln können, wenn nötig, fast<br />
eineinhalb Meter tief in die Erde vordringen - so nutzt er auch den Dünger, der<br />
für andere Pflanzen schon zu tief versickert ist.<br />
4. <strong>Hanf</strong> ist ein Bodenlockerer und kann Düngemittel, die bereits vor Jahren<br />
ausgebracht wurden und in tiefe Schichten verschwunden sind wieder an die<br />
Oberfläche bringen.<br />
5. In nur vier Monaten wächst er bis zu vier Meter hoch. Unkraut hat deshalb keine<br />
Chance gegen ihn. Unkrautvernichtungsmittel und andere Ackergifte sind<br />
überflüssig.<br />
6. <strong>Hanf</strong>produkte sind dauerhaft, zäh und umweltfreundlich.<br />
02.04.2013 Forstmeier 8
Beispiele<br />
Landwirt Karl Knorsch aus Tauberbischofshe<strong>im</strong> ist seit Jahren der erste Bauer, der in<br />
Bayern wieder <strong>Hanf</strong> zur Textilproduktion anbaut. Um den <strong>Hanf</strong> zu ernten, muss er einen<br />
umgebauten Mähdrescher anmieten. Da in Europa nur noch eine Handvoll Fabriken den<br />
Nutzhanf verarbeiten können, hat sich Karl Knorsch gleich noch eine kleine<br />
Verarbeitungsanlage für den Eigengebrauch gebaut.<br />
Aus Knorschs <strong>Hanf</strong>fasern entstehen mit Hilfe des Textilforschers Kai Nebel von der<br />
Hochschule Reutlingen, den Webern vom Textilmuseum Augsburg und der<br />
Unternehmerin Sina Trinkwalder die ersten Jeans aus bayerischem <strong>Hanf</strong>. Kai Nebel<br />
probiert den Prototypen, die erste fertig genähte <strong>Hanf</strong>jeans an und ist ziemlich<br />
begeistert von dem Ergebnis: einer bequemen, schönen Jeans mit heller Farbe und<br />
Baumwollbe<strong>im</strong>ischung. Tests <strong>im</strong> Labor zeigen zudem, dass <strong>Hanf</strong> in Sachen Abrieb und<br />
Farbechtheit reinen Baumwollstoffen überlegen ist. Textilforscher Nebel ist sich<br />
deswegen ganz sicher:<br />
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Beispiele <strong>Hanf</strong><br />
"<strong>Hanf</strong> wird es schaffen - ob<br />
jetzt sofort oder eher<br />
mittelfristig. Wir kommen<br />
gar nicht daran vorbei, den<br />
<strong>Hanf</strong> zu nutzen, denn<br />
andere Rohstoffe werden<br />
weniger und knapper<br />
werden.„ Kai Nebel,<br />
Textilforscher, Hochschule<br />
Reutlingen<br />
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Voraussetzungen: Lage des Labyrinths in der Kommune Scheidegg<br />
1. Auf dem Gelände der KJF (Katholische Jugendfürsorge Bayern, Sitz Augsburg) in<br />
Oberschwenden/Markt Scheidegg wurde vor 3 Jahren das LEADER-geförderte<br />
Projekt Skywalk in 800 m ü.M. Höhe als barrierefreier Baumwipfelpfad mit<br />
Naturlern-Kinderspielplatz in Kooperation mit der Kommune Scheidegg<br />
errichtet.<br />
2. Die Freizeiteinrichtung ist mit eine überaus attraktive und sehr gut<br />
frequentierte Location mit rund 140.000 Besuchern <strong>im</strong> Jahr. Hauptzielgruppe<br />
sind vor allem Familien mit Kindern<br />
3. Der Markt Scheidegg, macht sich seit geraumer Zeit erfolgreich einen Namen<br />
mit zielgruppenorientierten Angeboten <strong>im</strong> Familien- Gesundheits- und<br />
Rehabereich. Folgende große Kliniken arbeiten speziell in dieser Branche:<br />
4. Die Prinzregent-Luitpold-Klinik in Oberschwenden, mit Therapieplätzen für rund<br />
150 Kinder und befindet sich ebenfalls unter der Trägerschaft der KJF.<br />
5. Die Max<strong>im</strong>ilianklinik in naher Umgebung ist eine Reha-Klinik für Mutter-Kind-<br />
Kuren und Vater-Kind-Kuren<br />
6. Die Panoramaklinik in naher Umgebung ist eine psychosomatische Rehaklinik<br />
für Burn-Out Patienten<br />
02.04.2013 2013 Forstmeier 9
Voraussetzungen: Lage des Labyrinths in der Kommune Scheidegg<br />
1. Um vom Parkplatz bei der Prinzregent Luitpold Klinik zum Skywalk zu<br />
gelangen muss ein ca. 500 m langer unattraktiver, ansteigender Weg<br />
zurückgelegt werden. Er führt durch ein Gebiet, das bisher in Grünland<br />
bewirtschaftet ist.<br />
2. Die Feder befinden sich <strong>im</strong> Besitz der Kliniken (KJF) und sind an einen<br />
Landwirt verpachtet.<br />
3. Der Landwirt würde auf einem ca. 1 ha großen Grund direkt unterhalb des<br />
Baumwipfelpfads (Skywalk) auf seine Bewirtschaftung verzichten und das<br />
Land den Kliniken zurückgeben. Die Klinikleitung (KJF) möchte auf diesem<br />
Areal ein <strong>Hanf</strong>labyrinth anbauen. Aufgrund seiner biologischen<br />
Eigenschaften ist <strong>Hanf</strong> dafür sehr gut geeignet.<br />
4. Zugleich wird auf vielen kleineren Parzellen rund um das Gelände des<br />
Skywalk und/oder als Einrahmung für das Labyrinth ein schmaler Streifen<br />
mit <strong>Flachs</strong>/Lein angepflanzt<br />
02.04.2013 2013 Forstmeier 9
Voraussetzungen: Lage des Labyrinths in der Kommune Scheidegg<br />
1. Das Feld wird aus der Pacht und somit aus dem KULAP Programm heraus<br />
genommen und umgebrochen.<br />
2. Ein Labyrinthmuster wird hinein geschnitten.<br />
3. Der hochwachsende <strong>Hanf</strong> bildet eine Art Irrgarten, mit verschlungenen<br />
Wegen. An Kreuzungs- und Gabelungspunkten sowie <strong>im</strong> Mittelpunkt des<br />
Labyrinths befinden sich Infotafeln und Aktionspunkte für Besucher.<br />
4. Im Herbst wird das Feld abgeerntet und die Pflanzen werden gehäckselt<br />
und als hochwertige Einstreu dem Landwirt zur Verfügung gestellt.<br />
5. Begleitet wird das Vorhaben von einem umfangreichen informativen,<br />
kulturellen pädagogischen und wissenschaftlichen Begleitprogramm.<br />
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Labyrinth – Wirkungsweise - Philosophie<br />
Das Labyrinth - Sinnbild unseres Lebensweges<br />
• Labyrinthe finden sich in vielen Kulturen. Seit Jahrtausenden sind Menschen vom<br />
Sinnbild des Labyrinths fasziniert.<br />
• Der Weg durch das Labyrinth und aus ihm wieder heraus ist ein Spiegelbild für<br />
unseren Lebensweg, der letztlich zu unserem wahren Selbst führt, wenn wir den<br />
Mut aufbringen, unsere eigenen verschlungenen Lebenswege weiterzugehen und<br />
nicht aufzugeben.<br />
• Die Mitte als Zentrum symbolisiert Erlösung.<br />
• Der Weg, der uns nach innen führt, führt uns zugleich auch wieder nach außen,<br />
zurück in unsere eigene Wirklichkeit, in unsere Lebenssituation.<br />
• Die vielen Kehren des Labyrinths fordern ständig zur Umkehr auf, zum<br />
Überdenken der vergangenen Situation und neuer Ausrichtung und<br />
Fortbewegung auf das Ziel.<br />
• Im Labyrinth begegnen wir nicht nur unserem inneren Selbst, sondern auch in<br />
wechselnden Zeiten anderen Menschen und sehen sie aus verschieden<br />
Blickwinkeln und fühlen uns in Gemeinschaft.<br />
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Labyrinth Beispiel<br />
02.04.2013 2013 Forstmeier 9
Labyrinth - Irrgarten<br />
Durch die Wuchshöhe der verwendeten Pflanzenart (<strong>Hanf</strong> bis zu 4 m) entsteht<br />
neben dem Labyrinthcharakter der Anlage zugleich eine Art Irrgarten.<br />
Der Besucher überblick nicht mehr die gesamte Fläche, sondern <strong>im</strong>mer nur ein<br />
kurzes Stück Weg vor sich und muss an der nächsten Kreuzung die Entscheidung<br />
treffen, in welche Richtung er gehen will. Die Aufgabe, den Mittelpunkt, bzw. den<br />
Ausgang zu finden kann gemeinsam in Gruppen oder <strong>im</strong> Team oder aber auch allein<br />
gelöst werden. Folgende pädagogisch wertvolle Effekte werden dabei erzielt:<br />
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Pädagogischer Nutzen<br />
Kommunikation<br />
Kooperation<br />
Gruppenbildung<br />
Angstbewältigung<br />
Motivationstraining<br />
Verbesserung der Selbstwahrnehmung<br />
Stärkung des Selbstbewusstsein<br />
Fehler und Irrwege als Chance ansehen<br />
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Pädagogischer Nutzen<br />
• Die Kinder und Jugendlichen, die in der Prinzregent Luitpolt Klinik behandelt<br />
werden (Adipositas, ADS-Syndrom, Neurodermitis, Asthma), kommen oft aus<br />
sozial schwachen und benachteiligten Familien. Selbstvertrauen,<br />
Durchhaltevermögen, die Fähigkeiten Probleme anzugehen und konsequent zu<br />
lösen sind oft schwach ausgebildet. Für sie wird der pädagogische Nutzen<br />
besonders hoch sein.<br />
• Aber auch für die für die Besucher des Skywalk und für die Einwohner aus der<br />
gesamten Region wird das Labyrinth zu einem besonderen Abenteuer mit<br />
einem hohen erlebnispädagogischen Wert darstellen.<br />
02.04.2013 2013 Forstmeier 9
Bildungsaspekt: Umwelt und Kultur<br />
• Aufklärung über eine wertvolle alte Nutzpflanze<br />
• Ein anspruchsvolles Informationssystem und Bildungssystem soll installiert<br />
werden.<br />
• In diesem wird umfassend über die Geschichte und die Kultur der alten und<br />
wertvollen Nutzpflanzen <strong>Hanf</strong> und <strong>Flachs</strong> aufgeklärt.<br />
• In diversen Aktionen, Workshops und lernen Kinder spielerisch den Umgang mit<br />
der Nutzpflanze und machen sie erlebbar und begreifbar: <strong>Hanf</strong> kann geschlagen<br />
• Aber auch für die für die Besucher des Skywalk und für die Einwohner aus der<br />
gesamten Region wird das Labyrinth zu einem besonderen Freizeiterlebnis<br />
werden.<br />
• Der Umgang mit natürlichen Materialien und nachwachsenden Rohstoffen, die<br />
Verarbeitung der Nutzpflanze Lein vom Ernten über das Brechen, Schwingen<br />
und Hecheln auf originalgetreu nachgebauten Geräten und Werkzeugen hat<br />
eine wohltuende Wirkung auf Körper und Seele.<br />
02.04.2013 2013 Forstmeier 9
Beispiele <strong>Flachs</strong>: Bauernhofmuseum Wolfegg<br />
Im Allgäu war <strong>Flachs</strong>anbau bis vor<br />
200 Jahren weit verbreitet. Viele<br />
Höfe bauten <strong>Flachs</strong> zur<br />
Selbstversorgung und als Zubrot<br />
an. In unserem ehemaligen<br />
Landweberhaus Schüler erfahren,<br />
wie aufwändig der Anbau und die<br />
Verarbeitung von <strong>Flachs</strong> war. Die<br />
einzelnen Arbeitsschritte werden<br />
in einer Ausstellung zur<br />
<strong>Flachs</strong>verarbeitung anschaulich<br />
erklärt. Anschließend brechen,<br />
schwingen und hecheln die Kinder<br />
an originalgetreuen Geräten selbst<br />
<strong>Flachs</strong>. Aktiv lernen sie dabei den<br />
Weg vom rohen <strong>Flachs</strong>büschel bis<br />
zum glänzenden „Leinenzöpfle“<br />
kennen, das sie mit nach Haus<br />
nehmen können.<br />
An Handspindel und Webrahmen<br />
wird abschließend die<br />
Weiterverarbeitung der<br />
gewonnenen Fasern demonstriert.<br />
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Kulturelles Rahmenprogramm<br />
• Einbindung Gastronomie in Scheidegg (<strong>Hanf</strong>speisen)<br />
• Eröffnungsfest<br />
• Schulprojekte / Klassenfahrten, Landwirtschaftliche Berufschule<br />
• Führungen (Gruppen, Schulklassen, Terminangebote (zu fixen Zeiten, nach Anmeldung)<br />
• Spezielle Infoveranstaltungen mit Fachleuten aus den verschiedenen<br />
Verwertungsbranchen<br />
• <strong>Hanf</strong>hosen zum ausleihen (zum erleben des Tragekomfort, Hautverträglichkeit, …..)<br />
• Handwebanlage zum Weben unter Anleitung (Hr. Wendlinger, Wangen)<br />
• Erlebnis-Betriebsfeiern <strong>im</strong> Zusammenhang mit Skywalk und Aktivitätswettbewerben<br />
• Erfrischungsgetränk > Mineralwasser mit frischen <strong>Hanf</strong>blättern<br />
• Vorführungen zu nachhaltig wirtschaften mit <strong>Hanf</strong><br />
• Verkostung von besonderen Köstlichkeiten á la <strong>Hanf</strong> - Kochkursangebot<br />
• <strong>Hanf</strong>schokolade gießen<br />
• <strong>Hanf</strong>likör – die Herstellung einer Spezialität<br />
• <strong>Hanf</strong>seilherstellung, <strong>Flachs</strong> ernten, brechen, hecheln und Zöpfe flechten<br />
• Medizinische Vortrag(sreihe)<br />
• Abschlussfest<br />
02.04.2013 2013 Forstmeier 9
Eventprogramm<br />
• Irrläufer-Diplom-Wettbewerb<br />
• Spuknacht <strong>im</strong> <strong>Hanf</strong>labyrinth<br />
• Vollmondfeste<br />
• Toben in der Strohburg<br />
• <strong>Hanf</strong>schokolade selber machen<br />
• Gesellig zusammen in der <strong>Hanf</strong>oase, Kaffee, Kuchen, After Work<br />
• <strong>Hanf</strong>papierherstellung<br />
• Familienfeste<br />
• Geburtstagsfeste – für Kinder und Erwachsene<br />
• Schatzsuche <strong>im</strong> <strong>Hanf</strong>feld<br />
• Hüpfen <strong>im</strong> <strong>Hanf</strong>schloss<br />
• Lagerfeuerromantik (<strong>Hanf</strong>spezialitäten vom Grill)<br />
• Übernachtungen <strong>im</strong> Freien (Strohlager)<br />
• Modenschau mit <strong>Hanf</strong>klamotten (Klinikpatienten als Models)<br />
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Wissenschaftliches Begleitprogramm<br />
• Wissensvermittlung (Wiederbelebung) um die interkulturelle <strong>Hanf</strong>pflanze<br />
• Vorträge (zu den verschiedenen Nutzungs- und Verarbeitungsbereichen)<br />
• Partnermuseum<br />
• Historikervorträge<br />
• Einschlägige Handwerker (Meister) für Vorträge / Vorführungen engagieren<br />
• Vernetzungen mit div. Akteuren und Gruppen in der Region<br />
• Landwirtschaftliche (Wissenschaftliche) Projektbegleitung<br />
• Universitäre Begleitung, Diplomarbeit<br />
• Projektbegleitung Landwirtschaftliche Fachschule(n)<br />
• Fachkundige Begleituntersuchung / Dokumentation -/- Analyse Bodenqualität, Sortenwahl,<br />
Düngungsvergleiche, Dokumentation Aufwuchs, Vergleichsanalysen (Höhenlage, Kl<strong>im</strong>a,<br />
Wettersituation), Handlungsempfehlungen für Landwirtschaft, Einbindung<br />
Landwirtschaftlich Fachschule, Baumschule, Diplomarbeit<br />
02.04.2013 2013 Forstmeier 9
Mögliche Partner<br />
Transnational Vorarlberg:<br />
Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum für Vorarlberg<br />
Rheinhofstraße 16<br />
6845 Hohenems<br />
Tel.: +43(0)5576 / 73316<br />
E-mail: sekretariat@bsbz.snv.at<br />
FL Nenning Konrad<br />
Pflanzenbau, Lebenskunde, Praxis<br />
konrad.nenning@bsbz.at<br />
mit großen Erfahrungswerten in Sachen <strong>Hanf</strong>anbau, wissenschaftlichen Untersuchungs- und<br />
Auswertungsmöglichkeiten. Möglichkeiten zum Anbau eines Labyrinths als pädagogisches<br />
Angebot für den angrenzenden Kindergarten und die Schule in Hohenems.<br />
02.04.2013 2013 Forstmeier 9
Mögliche Kooperationspartner…<br />
… mit der Möglichkeit und dem Interesse, ein Labyrinth zu installieren:<br />
• Ausflugsregion Pfänder (Seilbahn von Bregenz, Adlerwarte, Tierzoo, Wandergebiet, ….),<br />
Ansprechperson : Kinz Ferdinand, Pfänder.<br />
• Region Möggers:<br />
• Ausflugs- und Wandergebiet<br />
• Wald-Erlebnis-Pfad<br />
• Erlebnisbauernhof mit Streichelzoo Fritz Georg, Möggers<br />
• Ansprechpartner Georg Bantel, BGM Möggers.<br />
02.04.2013 2013 Forstmeier 9
Weitere Partner<br />
• Bauernhofmuseen Diepolz und Wolfegg<br />
• Baldauf Käse Goßholz (Herstellung von <strong>Hanf</strong>samenkäse)<br />
• Fa. Hock, Thermohanf in Nördlingen<br />
• Artemisia Tilmann Schlosser<br />
• Textilforschers Kai Nebel von der Hochschule Reutlingen<br />
• Weber vom Textilmuseum Augsburg<br />
• Unternehmerin Sina Trinkwalder (erste 100% <strong>Hanf</strong>jeans Deutschlands)<br />
Bottom up:<br />
• Regionalentwicklung Westallgäu Bayerischer Bodensee: Arbeitsgruppe <strong>Flachs</strong><br />
und <strong>Hanf</strong> seit 2010: 50 Mitglieder: Vorsitz: Stefan Specht<br />
• bisher 5 AK- Sitzungen, 1 Ausflug zu Fa. Hock.<br />
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Kosten<br />
• Umbruch des Feldes, Pflügen (Maschinenring), Aussaat, Ebnen, Pflege, Abernten, Hächseln,<br />
Abtransport: 1.500 Euro, in Kooperation mit dem Landwirt vor Ort, Maschinenring<br />
• Labyrinthschnitt professionell (Labyrinthdesigner): 3.000 Euro<br />
• Ansäen von Leinparzellen<br />
• Einrichten eines Informations- und Bildungssystems über die Pflanzen entlang des Weges<br />
zum Skywalk und <strong>im</strong> Labyrinth integriert: Inhalte, wissenschaftliche Begleitung, Graphik,<br />
Design, Druck: 3.000 Euro<br />
• Öffentlichkeitsarbeit: Homepage, Flyer: in Kooperation mit der TI Scheidegg, der Kommune<br />
Scheidegg, den Kliniken, dem KLJB – Skywalk: 1.500 Euro<br />
• Planung und Durchführung der erlebnispädagogischen Konzepte in Kooperation mit den<br />
Kindergärten und Schulen der Region: Events, Workshops, Erlebnis <strong>Flachs</strong>/<strong>Hanf</strong>, <strong>Hanf</strong>-<br />
Flchsernte und Verarbeitung selber machen für Kinder und Jugendliche: 5.000 Euro<br />
• Wissenschafltiche Begleitung: Messungen, Bodenproben in Kooperation mit<br />
Landwirtschaftsschule Hohenems: 2.500 Euro<br />
• Kulturelles Rahmenprogramm: Vorträge, Filme, Kochen mit <strong>Hanf</strong>, <strong>Hanf</strong>käse, <strong>Hanf</strong>kleidung,<br />
medizinische <strong>Hanf</strong>produkte, Geschichte des <strong>Hanf</strong> in Kooperation mit Gastronomie, Ortsund<br />
He<strong>im</strong>atpfleger, <strong>Hanf</strong>produzenten: 2.000 Euro<br />
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Förderungen und Trägerschaft<br />
• Transnationales Kooperationsprojekt: 70 – 60%<br />
• National: 50% alles netto<br />
Träger ist die Skywalk Allgäu, gemeinnützige GmbH<br />
Bezug zum REK<br />
Handlungsfeld 2: Vielfalt <strong>im</strong> Grenzbereich / an die Region angepasster Tourismus:<br />
Schaffung von Synergieeffekten durch den Aufbau gemeinsamer Organisationen<br />
Förderung eines umweltorientierten Tourismus : Umweltbildungsangebote,<br />
Förderung des Gesundheitstourismus in einer gesunden Umgebung, Aufbau eines Netzwerks<br />
der Gesundheitsanbieter in der Region, Förderung der Gesundheitsregion Allgäu<br />
Handlungsfeld 3: Soziale Verantwortung / partnerschaftlich organisiert: Kultur als wichtige<br />
Bestandteile der regionalen Identität fördern: Das kulturelle Potenzial der Region gezielt<br />
weiterentwickeln und einer breiten Öffentlichkeit verfügbar machen.<br />
Handlungsfeld 1: Gesunde Landwirtschaft / intakte vielfältige Landschaft: Unterstützung der<br />
Bewusstseinbildung und Förderung von Umweltbildungsmaßnahmen<br />
02.04.2013 2013 Forstmeier 9