Vorsorge - Eltern.de
Vorsorge - Eltern.de
Vorsorge - Eltern.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
RATGEBER AUSGABE<br />
Das gesun<strong>de</strong> Kind<br />
November 2013–März 2014<br />
in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />
Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />
Kuscheln<br />
Der beste<br />
Freund<br />
ein Monster<br />
Essen<br />
Neue Regeln für<br />
<strong>de</strong>n ersten Brei<br />
Zahnen<br />
Sieben Mythen auf<br />
<strong>de</strong>m Prüfstand<br />
Ihr<br />
persönliches<br />
Exemplar<br />
zum<br />
Mitnehmen<br />
<strong>Vorsorge</strong><br />
Was Kin<strong>de</strong>r<br />
heute brauchen
Inhalt<br />
Editorial 04<br />
Wissen 06<br />
Experten antworten auf <strong>Eltern</strong>fragen<br />
Weg mit <strong>de</strong>r alten VorsorGE 10<br />
Was sich Kin<strong>de</strong>rärzte für die Zukunft wünschen<br />
Gruselig schöne Kuscheltiere 16<br />
Ist das wirklich was für Kin<strong>de</strong>r<br />
Auf <strong>de</strong>n Zahn gefühlt 18<br />
Sieben Mythen ums Zahnen – und was dran ist<br />
Organspen<strong>de</strong> 21<br />
Auch bei Kin<strong>de</strong>rn gibt es Bedarf<br />
Atemlos durch Pseudokrupp 22<br />
Wie <strong>Eltern</strong> dann helfen können<br />
Der grosse Halsweh-Gui<strong>de</strong> 24<br />
Was bei welchem Symptom hilft<br />
Mama ist krank! 28<br />
Wo Sie jetzt Hilfe fin<strong>de</strong>n<br />
Organisationen 30<br />
Die Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit stellt sich vor<br />
Neuro<strong>de</strong>rmitis 32<br />
Was Kin<strong>de</strong>rn hilft, wenn es unangenehm juckt<br />
Schlechte Verlierer 34<br />
Wie Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nnoch die Freu<strong>de</strong> am Spielen bewahren<br />
Babyohren 37<br />
Wie Sie die empfindlichen Organe gut pflegen<br />
Vom Busen zum Brei 42<br />
Wie es <strong>Eltern</strong> und Kind bei <strong>de</strong>r Umstellung geht<br />
Erste HilfE 46<br />
Schnell han<strong>de</strong>ln bei Verbrennungsunfällen<br />
Impressum 47<br />
Verlosung 48<br />
<strong>Vorsorge</strong> 50<br />
U1 bis U10 – was untersucht <strong>de</strong>r Arzt<br />
Kurz und gut 54<br />
Aktuelle Meldungen<br />
6<br />
18<br />
34<br />
42<br />
TITELFOTO: Daniela Solomon/Getty Images<br />
DAS GESUNDE KIND ELTERN // 3
editorial<br />
Foto: Getty Images<br />
Liebe <strong>Eltern</strong>,<br />
wir Kin<strong>de</strong>r- und Jugendärzte führen je<strong>de</strong>s Jahr sechs Millionen <strong>Vorsorge</strong>untersuchungen<br />
durch. Das ist eine unglaublich hohe Zahl, die auch viel Verantwortung für uns<br />
be<strong>de</strong>utet: Sie, die <strong>Eltern</strong>, verlassen sich auf unseren Rat und unser wachsames Auge,<br />
wenn es um die Entwicklung Ihres Kin<strong>de</strong>s geht.<br />
Das offizielle <strong>Vorsorge</strong>programm gibt es seit über 40 Jahren. Seit<strong>de</strong>m hat sich viel<br />
geän<strong>de</strong>rt. Klassische Kin<strong>de</strong>rkrankheiten sind nebensächlich gewor<strong>de</strong>n, die Kin<strong>de</strong>r<br />
von heute haben an<strong>de</strong>re Schwierigkeiten: mit <strong>de</strong>r Ernährung, <strong>de</strong>r frühen Bindung, <strong>de</strong>r<br />
Sprachentwicklung, <strong>de</strong>m Verhalten, <strong>de</strong>m Lernen. Um Familien helfen zu können,<br />
brauchen wir eine vorausschauen<strong>de</strong> Beratung, die greift, bevor die Entwicklung schiefläuft.<br />
Dr. Hermann Josef Kahl,<br />
Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarzt<br />
und Sprecher <strong>de</strong>s<br />
Ausschusses „Prävention<br />
und Frühtherapie“ im<br />
Berufsverband <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rund<br />
Jugendärzte (BVKJ)<br />
Lei<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n die Kin<strong>de</strong>rrichtlinien bis heute nicht ausreichend an diese neuen<br />
Bedürfnisse angepasst. Das liegt nicht an uns Kin<strong>de</strong>r- und Jugendärzten. Gute Konzepte<br />
liegen in unseren Schubla<strong>de</strong>n. Ob sie umgesetzt wer<strong>de</strong>n, entschei<strong>de</strong>t aber <strong>de</strong>r<br />
Gemeinsame Bun<strong>de</strong>sausschuss (G-BA), das höchste Gremium <strong>de</strong>r gemeinsamen<br />
Selbstverwaltung im <strong>de</strong>utschen Gesundheitswesen.<br />
Wir Ärzte lassen in<strong>de</strong>s nicht locker. Und es gibt erste Erfolge: Seit Kurzem gibt es ein<br />
neues grünes <strong>Vorsorge</strong>heft, das die drei Extra-Us (U10, U11 und J2)<br />
enthält. Neben <strong>de</strong>r körperlichen und geistigen Entwicklung wer<strong>de</strong>n nun auch emotionale<br />
und soziale Fähigkeiten berücksichtigt.<br />
Seien Sie sicher: Wir wer<strong>de</strong>n auch weiterhin die neuesten wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse und Metho<strong>de</strong>n in die <strong>Vorsorge</strong>untersuchungen integrieren und<br />
größten Wert auf hohe Qualität legen. Wie das im Einzelnen aussehen sollte, lesen Sie<br />
in <strong>de</strong>r Titelgeschichte dieses Heftes ab Seite 10.<br />
Alles Gute für Sie und Ihre Familie wünscht<br />
4 // ELTERN DAS GESUNDE KIND
LENi, 18 MONATE<br />
ZUKUNFTiGE SCHRiFTSTELLERiN<br />
"MEiNE NR.1<br />
DER BEST-<br />
SELLERLiSTE!“<br />
Ent<strong>de</strong>ckerbuch & Fröhliche Taschenlampe<br />
Das Ent<strong>de</strong>ckerbuch steckt voll mit kunterbunten und liebevoll<br />
gestalteten Bil<strong>de</strong>rn sowie bekannten Kin<strong>de</strong>rlie<strong>de</strong>rn. Die Kin<strong>de</strong>r<br />
lernen verschie<strong>de</strong>ne Tiere, erste Sätze und Lie<strong>de</strong>r kennen und<br />
erweitern somit ihren Wortschatz. Das Ent<strong>de</strong>cken vielseitiger<br />
Spielelemente trainiert dabei die Motorik. Geeignet für zukünftige<br />
Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Alter von 9-36 Monaten.<br />
Mit <strong>de</strong>r Fröhlichen Taschenlampe können verschie<strong>de</strong>ne Tasten,<br />
Lichteffekte, Zahlen und Melodien ent<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n. Für zukünftige<br />
Ent<strong>de</strong>ckerinnen und Ent<strong>de</strong>cker im Alter von 12-36 Monaten.<br />
www.vtech.<strong>de</strong><br />
VTech Lernspielzeug<br />
Bei<strong>de</strong> Produkte sind auch<br />
in Pink erhältlich.<br />
macht klein ganz groß
Entwicklung<br />
Warum können Kleinkin<strong>de</strong>r<br />
eigentlich<br />
kein normales Tempo<br />
gehen, son<strong>de</strong>rn<br />
müssen immer rennen<br />
Weil sie einen angeborenen Bewegungsdrang<br />
haben, <strong>de</strong>r eng mit <strong>de</strong>m Spieltrieb<br />
verknüpft ist.<br />
Kleine Kin<strong>de</strong>r haben das dringen<strong>de</strong> Bedürfnis,<br />
zu rennen, zu klettern, zu springen,<br />
zu balancieren und zu toben – und<br />
sie schütten dabei Glückshormone aus,<br />
die sie dazu motivieren, sich noch mehr<br />
zu bewegen.<br />
Früher war dieses frühkindliche Konditionstraining<br />
überlebensnotwendig –<br />
schließlich ging <strong>de</strong>r erwachsene Steinzeitmensch<br />
täglich ca. 40 Kilometer zu Fuß.<br />
Heute schaffen wir es oft nicht einmal auf<br />
einen Kilometer pro Tag. Außer, wir müssen<br />
einem Kleinkind hinterherrennen, <strong>de</strong>ssen<br />
Bewegungsdrang stärker ist als unsere<br />
Bequemlichkeit. Zum Glück.<br />
Dicke Kin<strong>de</strong>r<br />
Mein Mann und ich sind<br />
bei<strong>de</strong> übergewichtig. Wie können<br />
wir vermei<strong>de</strong>n, dass unser<br />
neun Monate alter Sohn ebenfalls<br />
zu dick wird<br />
„Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind übergewichtiger <strong>Eltern</strong><br />
später ebenfalls zu viel wiegt, ist tatsächlich recht hoch. Vor<br />
allem, wenn zu einer familiären Neigung zu Übergewicht ein ungünstiges<br />
Essverhalten und ein ungesun<strong>de</strong>r Lebensstil hinzukommen“,<br />
sagt Professor Martin Wabitsch von <strong>de</strong>r Universitätsklinik<br />
für Kin<strong>de</strong>r- und Jugendmedizin in Ulm. Immerhin können <strong>Eltern</strong><br />
aber die folgen<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Punkte beeinflussen: Was und wie viel<br />
ein Kind isst und ob es sich genug bewegt, haben Mütter und<br />
Väter in <strong>de</strong>n ersten Lebensjahren selbst in <strong>de</strong>r Hand. Am besten<br />
lässt man sich dazu vom Kin<strong>de</strong>rarzt beraten. Er weiß, was zu tun<br />
ist, damit sich das Körpergewicht optimal entwickelt. Mit <strong>de</strong>m<br />
Arzt kann man auch das eigene Essverhalten besprechen, an <strong>de</strong>m<br />
sich Kin<strong>de</strong>r mit zunehmen<strong>de</strong>n Alter immer mehr orientieren.<br />
6 // ELTERN DAS GESUNDE KIND
Erziehung<br />
Meine Tochter, 3, re<strong>de</strong>t permanent<br />
dazwischen, wenn ich kurz<br />
telefoniere o<strong>de</strong>r mich unterhalte.<br />
Kann man von ihr nicht<br />
langsam etwas Geduld erwarten<br />
Mal ehrlich: Wie kurz ist bei Ihnen kurz In <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rwelt können<br />
zehn Minuten bereits eine Ewigkeit dauern, da haben Dreijährige alles<br />
Recht <strong>de</strong>r Welt zu quengeln. Wirklich kurze Erwachsenengespräche<br />
sollten aber im Alter Ihrer Tochter kein Problem sein; und<br />
sind ein gutes Mittel, Kin<strong>de</strong>r langsam daran zu gewöhnen, dass sie<br />
nicht immer die Hauptrolle spielen. Erwachsenengespräche haben<br />
übrigens eine bessere Chance, wenn das Kind einen kleinen Zuwendungsvorschuss<br />
hat. Wur<strong>de</strong> vorher eine halbe Stun<strong>de</strong> gemeinsam<br />
gespielt, sind kurze Gespräche und Telefonate in <strong>de</strong>r Regel kein Problem.<br />
Haben Sie allerdings Ihre Tochter <strong>de</strong>n ganzen Tag nicht gesehen,<br />
weil Sie zum Beispiel bei <strong>de</strong>r Arbeit waren Dann verschieben<br />
Sie Plau<strong>de</strong>rstun<strong>de</strong>n lieber auf einen späteren Zeitpunkt.<br />
FOTOS: Corbis, Mauritius Images, Getty Images (4)<br />
Schmuck<br />
Oma will unserer<br />
Tochter, 2, zum<br />
Geburtstag gol<strong>de</strong>ne<br />
Ohrringe schenken.<br />
Aber nur, wenn wir ihr<br />
Löcher stechen<br />
lassen. Ist es dafür<br />
nicht zu früh<br />
„Einem so kleinen Kind Ohrlöcher stechen<br />
zu lassen grenzt nach meiner Meinung und<br />
<strong>de</strong>r vieler an<strong>de</strong>rer Kin<strong>de</strong>rärzte an Körperverletzung“,<br />
sagt Dr. Michael Mühlschlegel,<br />
Sprecher <strong>de</strong>s Berufsverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rund<br />
Jugendärzte in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg.<br />
Das fange mit <strong>de</strong>r Infektionsgefahr an:<br />
Nicht immer wer<strong>de</strong> beim Stechen steril gearbeitet.<br />
Selbst bei <strong>de</strong>r Verwendung „medizinischer“<br />
Ohrstecker komme es immer<br />
wie<strong>de</strong>r zu Entzündungen am Ohrloch.<br />
Hinzu kommt, dass <strong>de</strong>r Nickelanteil in <strong>de</strong>n<br />
Ohrringen Allergien auslösen kann. Von<br />
Verletzungen, wenn das Kind beim Spielen<br />
irgendwo mit <strong>de</strong>n Ohrringen hängen bleibt,<br />
ganz zu schweigen.<br />
DAS GESUNDE KIND ELTERN // 7
wissen<br />
Ernährung<br />
Unser Sohn, zwei, isst<br />
Äpfel nur ohne Schale.<br />
Sind sie dann wirklich<br />
weniger gesund<br />
Das stimmt tatsächlich. „Direkt unter <strong>de</strong>r<br />
Schale sitzen die wichtigen sekundären<br />
Pflanzenstoffe, wie zum Beispiel das entzündungshemmen<strong>de</strong><br />
Quercetin. Sie entschärfen<br />
aggressive Substanzen in unserem<br />
Körper“, sagt Isabell Keller von <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Und<br />
auch direkt in <strong>de</strong>r Schale steckt viel Gesun<strong>de</strong>s:<br />
je<strong>de</strong> Menge Mineralien sowie rund ein<br />
Drittel <strong>de</strong>s gesamten Vitamin C. Deshalb:<br />
Auch wenn ihr Kind die Schale beim Apfel<br />
übrig lässt – bieten Sie ihn trotz<strong>de</strong>m immer<br />
mal wie<strong>de</strong>r ungeschält an. Und gehen Sie<br />
selbst mit gutem Beispiel voran!<br />
Betreuung<br />
Mein Sohn, 2, geht seit einem halben<br />
Jahr in die Krippe und ist dort als<br />
Rowdy verschrien. Deshalb will uns<br />
die Leitung nun <strong>de</strong>n Vertrag kündigen.<br />
Ist das erlaubt<br />
Vermutlich ja. Die meisten Krippenverträge – egal ob <strong>de</strong>r Träger die<br />
Stadt, die Kirche o<strong>de</strong>r ein Verein ist – enthalten Kündigungsklauseln,<br />
die auch einen Rauswurf möglich machen. Meist sind es Formulierungen<br />
wie „wichtige Grün<strong>de</strong>“, „unzumutbare Belastung“, „pädagogische<br />
Erwägungen“, die einer Krippenleitung die Möglichkeit geben,<br />
ein unliebsames Kind vom Besuch <strong>de</strong>r Einrichtung auszuschließen.<br />
Ganz unabhängig davon sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie<br />
dafür kämpfen wollen, dass Ihr Sohn weiterhin diese Krippe besucht.<br />
„Wenn das Kind von <strong>de</strong>n Erzieherinnen und auch von <strong>de</strong>n<br />
an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn abgelehnt wird, dann wird es sich dort nicht mehr<br />
wohlfühlen“, gibt Dr. Fabienne Becker-Stoll, Leiterin <strong>de</strong>s Staatsinstituts<br />
für Frühpädagogik in München, zu be<strong>de</strong>nken. Selbst wenn<br />
ein Einklagen Aussicht auf Erfolg hätte, wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Konflikt weiter<br />
bestehen bleiben. Besser: So schnell wie möglich eine an<strong>de</strong>re Lösung<br />
für Ihren Sohn suchen (an<strong>de</strong>re Krippe, Kin<strong>de</strong>rfrau o<strong>de</strong>r Tagesmutter),<br />
mit <strong>de</strong>r sich dann hoffentlich alle wohlfühlen.<br />
Übrigens: Die Aggressivität von Kin<strong>de</strong>rn erreicht mit etwa zwei<br />
Jahren ihren Höhepunkt. Machen Sie sich <strong>de</strong>shalb also nicht<br />
allzu viele Gedanken!<br />
8 // ELTERN DAS GESUNDE KIND
Creme<br />
<strong>de</strong> la Creme.<br />
NIVEA.<strong>de</strong>
42 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind
kin<strong>de</strong>rarzt<br />
Ärztliche <strong>Vorsorge</strong>:<br />
Weg mit<br />
<strong>de</strong>n alten Us!<br />
Weil medizinische Probleme bei<br />
Kin<strong>de</strong>rn immer häufiger psychosoziale<br />
Ursachen haben, brauchen<br />
Deutschlands Kin<strong>de</strong>r eine an<strong>de</strong>re Form<br />
<strong>de</strong>r <strong>Vorsorge</strong>. Welche das sein muss,<br />
und woran die Umsetzung scheitert<br />
FOTOs: Getty Images<br />
Kin<strong>de</strong>rvorsorge: So fing es an<br />
„Bei je<strong>de</strong>m Auto macht man <strong>Vorsorge</strong>, nur bei Kin<strong>de</strong>rn nicht!“<br />
Angeblich war es diese Bemerkung seiner Frau, die <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rarzt<br />
Professor Dr. Theodor Hellbrügge 1971 <strong>de</strong>n Anstoß gab, ein<br />
lang gehegtes Vorhaben in die Tat umzusetzen: ein Kin<strong>de</strong>r-<strong>Vorsorge</strong>programm.<br />
Gedacht für Kids zwischen zehntem Lebenstag<br />
und viertem Geburtstag, bestand es aus sieben Untersuchungen,<br />
bei <strong>de</strong>nen nach angeborenen Krankheiten und Entwicklungsstörungen<br />
gefahn<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n sollte. Bis heute wur<strong>de</strong> dieses Programm<br />
schrittweise auf elf Us und bis zum 12. bis 14. Lebensjahr<br />
erweitert. Jüngste Neuerung war 2007 die U7a für Dreijährige.<br />
Ergänzend hinzu kamen außer<strong>de</strong>m das Neugeborenen-Screening<br />
(auf Stoffwechsel- und Hormonmangellei<strong>de</strong>n) sowie ein Hörtest<br />
bei Neugeborenen.<br />
Auf wie viele Us Kin<strong>de</strong>r Anspruch haben und was sie alles umfassen,<br />
das beschließt ein Gremium von insgesamt 13 Vertretern<br />
<strong>de</strong>r Ärzteschaft und <strong>de</strong>r gesetzlichen Krankenkassen: <strong>de</strong>r Gemeinsame<br />
Bun<strong>de</strong>sausschuss (G-BA).<br />
Seine Aufgabe besteht darin, <strong>de</strong>n gesetzlichen Krankenkassen<br />
Richtlinien für ihre Leistungen an die Versicherten vorzugeben.<br />
Damit ist <strong>de</strong>r G-BA <strong>de</strong>r Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die<br />
Frage geht, ob das Kin<strong>de</strong>r-<strong>Vorsorge</strong>programm umgestaltet wird<br />
o<strong>de</strong>r ob es bleiben soll, wie es ist.<br />
Warum die <strong>Vorsorge</strong> an<strong>de</strong>rs<br />
wer<strong>de</strong>n muss<br />
Vor Kurzem fragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Angestelltenkrankenkasse (DAK) bun<strong>de</strong>sweit 100<br />
Kin<strong>de</strong>r- und Jugendärzte nach <strong>de</strong>m Befin<strong>de</strong>n ihrer kleinen Patienten.<br />
Die Antworten bestätigen, was auch wir bei ELTERN in Gesprächen<br />
mit Kin<strong>de</strong>rgesundheitsexperten zu hören bekommen: Klassische<br />
Kin<strong>de</strong>rkrankheiten wie Masern, Mumps & Co. sind nebensächlich<br />
gewor<strong>de</strong>n, die Kin<strong>de</strong>r von heute haben an<strong>de</strong>re, oft gravieren<strong>de</strong>re und<br />
schwer behan<strong>de</strong>lbare Probleme. Chronische Lei<strong>de</strong>n, Entwicklungsstörungen<br />
und psychosoziale Schwierigkeiten nehmen zu. Dabei<br />
mehren sich bei <strong>de</strong>n Drei- bis Sechsjährigen vor allem motorische<br />
Defizite sowie Sprach- und Hörstörungen, während Grundschüler<br />
vor allem unter Verhaltensauffälligkeiten und Übergewicht lei<strong>de</strong>n.<br />
Alles Probleme, die nicht irgendwann beim Größerwer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r durch<br />
einen Besuch beim Kin<strong>de</strong>rarzt verschwin<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn die sich summieren<br />
– zu einer Hypothek fürs Leben.<br />
Schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> <strong>Eltern</strong>kompetenz<br />
Die Grün<strong>de</strong> für diesen negativen Trend sehen Kin<strong>de</strong>rärzte, Entwicklungspsychologen<br />
und Erzieher darin, dass es immer mehr Kin<strong>de</strong>rn<br />
an entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Entwicklungsimpulsen fehlt. Es wird zu wenig mit<br />
ihnen gesprochen, ihre Sozialkompetenz wird zu wenig geför<strong>de</strong>rt,<br />
das gesun<strong>de</strong> kind ELTERN // 11
kin<strong>de</strong>rarzt<br />
Reichlich Obst und<br />
Gemüse essen. Und auf<br />
genug Bewegung<br />
achten. Dazu<br />
raten Kin<strong>de</strong>rärzte,<br />
<strong>de</strong>nn viele ihrer<br />
kleinen Patienten<br />
sind heutzutage<br />
übergewichtig<br />
ihr Bewegungsdrang zu wenig unterstützt, und sie wer<strong>de</strong>n falsch<br />
ernährt. Mit <strong>de</strong>n Worten <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s Berufsverbands <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Kin<strong>de</strong>rärzte (BVKJ), Dr. Wolfram Hartmann: „Die Zahl <strong>de</strong>r<br />
erziehungsinkompetenten Familien hat zugenommen – mit erheblichen<br />
körperlichen und psychischen Folgen für die Kin<strong>de</strong>r.“<br />
Betroffen sind nicht alle Mädchen und Jungen gleichermaßen. Wie<br />
viele medizinsoziologische Studien zeigen und es <strong>de</strong>r große Kin<strong>de</strong>rgesundheitsüberblick<br />
(KiGGS) <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung 2007 bestätigte,<br />
gibt es ein soziales Gefälle. Die Kin<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Ober- und Mittelschicht<br />
sind weitgehend fit und wachsen nicht sehr viel an<strong>de</strong>rs auf als früher<br />
ihre <strong>Eltern</strong>, während sich bei Kin<strong>de</strong>rn aus bildungsfernen Bevölkerungsgruppen<br />
Entwicklungsprobleme sowie Störungen <strong>de</strong>r seelischen<br />
und körperlichen Gesundheit mehren. Sprachentwicklungsstörungen<br />
zum Beispiel beobachtet man bei rund vier Prozent <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r mit<br />
hohem Sozialstatus und bei etwa 17 Prozent <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r mit niedrigem<br />
Sozialstatus. Bei <strong>de</strong>n fettsüchtigen Kin<strong>de</strong>rn stammen vier von fünf aus<br />
sozial schwachen Familien. Und Störungen <strong>de</strong>r emotionalen sowie<br />
kognitiven Entwicklung treten bei sozial benachteiligten Kin<strong>de</strong>rn<br />
17-mal häufiger auf als bei Kin<strong>de</strong>rn aus <strong>de</strong>r gebil<strong>de</strong>ten Mittelschicht.<br />
<strong>Vorsorge</strong>, die keine ist<br />
Betroffene Familien zu erreichen, bevor ihre Kin<strong>de</strong>r Fehlentwicklungen<br />
zeigen o<strong>de</strong>r gar krank wer<strong>de</strong>n, ist die Aufgabe echter, pri-<br />
märer <strong>Vorsorge</strong>. Die Us, die wir <strong>de</strong>rzeit haben, sind jedoch eher<br />
Früherkennungsuntersuchungen als <strong>Vorsorge</strong>. Denn <strong>de</strong>r Doktor hat<br />
– gebun<strong>de</strong>n an das Konzept <strong>de</strong>r Untersuchungen – weniger die<br />
Aufgabe, Krankheiten und Entwicklungsstörungen zu verhin<strong>de</strong>rn,<br />
als vielmehr, sie möglichst früh zu erkennen und eine entsprechen<strong>de</strong><br />
Therapie einzuleiten.<br />
Die Kassen wollen sparen<br />
Die Kin<strong>de</strong>r- und Jugendärzte sind sich dieses Problems bewusst.<br />
Ihr Berufsverband versucht schon seit Jahren, mehr primäre Prävention<br />
in die Kin<strong>de</strong>rmedizin einzubauen. Zum Beispiel mit <strong>de</strong>r<br />
Entwicklung von vier zusätzlichen Untersuchungen für Kin<strong>de</strong>rgartenkin<strong>de</strong>r,<br />
Grundschüler und Teenager. Eine davon ist die U7a<br />
(für Dreijährige) mit ihrem Schwerpunkt Sprachentwicklung. Sie<br />
wird mittlerweile, wenn auch in abgespeckter Version, von <strong>de</strong>n<br />
Krankenkassen bezahlt. Ihre ausführliche Variante bieten die Kin<strong>de</strong>rärzte<br />
als Individuelle Gesundheitsleistung (= IGeL) an.<br />
Außer<strong>de</strong>m hat <strong>de</strong>r BVKJ das bisherige <strong>Vorsorge</strong>programm für<br />
Kin<strong>de</strong>r von null bis fünf Jahre überarbeitet und <strong>de</strong>m G-BA vorgelegt,<br />
wo seit Jahren darüber verhan<strong>de</strong>lt wird. Voran geht kaum<br />
etwas. Dies liegt Insi<strong>de</strong>r-Infos zufolge an <strong>de</strong>n gesetzlichen Krankenkassen.<br />
Deren Vertreter beharren offenbar darauf, nur das in<br />
ihren Leistungskatalog aufzunehmen, was in aussagekräftigen,<br />
12 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> Kind
wissenschaftlichen Untersuchungen bewiesen wur<strong>de</strong>. Doch es<br />
gibt keine Studien, die belegen, welche konkreten Inhalte bei<br />
<strong>Vorsorge</strong>n abgefragt und untersucht wer<strong>de</strong>n sollten.<br />
Dr. Wolfram Hartmann vermutet hinter <strong>de</strong>r starren Haltung <strong>de</strong>r<br />
Krankenversicherungen, dass „die Kassen Angst haben vor <strong>de</strong>n<br />
zusätzlichen Kosten, die auf sie zukommen, wenn die Ärzte für<br />
die Us mehr Zeit aufwen<strong>de</strong>n und bei Kin<strong>de</strong>rn vorbeugen<strong>de</strong> Maßnahmen<br />
notwendig wer<strong>de</strong>n“. Hinzu kommt, dass sich die Krankenkassen<br />
bzw. <strong>de</strong>r G-BA als Ganzes auf das Gesetz berufen<br />
können. Laut G-BA-Pressestelle prüft <strong>de</strong>r Ausschuss „eine erfor<strong>de</strong>rliche<br />
Neustrukturierung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>runtersuchungen im vom<br />
Gesetzgeber gesteckten und begrenzten Rahmen“ und sei dabei<br />
auf Früherkennung, das heißt Sekundärprävention, festgelegt.<br />
Allen von <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r- und Jugendärzten neu konzipierten <strong>Vorsorge</strong>ntersuchungen<br />
ist gemeinsam, dass sie sehr stark auf Beratung<br />
setzen. Die halten die Ärzte für dringend notwendig: „Viele<br />
<strong>Eltern</strong> heute wissen einfach nicht, was ihre Kin<strong>de</strong>r für eine gesun<strong>de</strong><br />
Entwicklung brauchen. Solche <strong>Eltern</strong> eingehend zu beraten<br />
ist eine primärpräventive Maßnahme und in <strong>de</strong>r heutigen Zeit<br />
unerlässlich“, sagt Dr. Hermann Josef Kahl, Kin<strong>de</strong>rarzt und Sprecher<br />
<strong>de</strong>s Ausschusses „Prävention und Früherkennung“ im Berufsverband<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jungendärzte.<br />
Wenn Hilfe annehmen schwerfällt<br />
Doch greift die Beratung wirklich Angenommen, die von <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rärzten<br />
neu konzipierte <strong>Vorsorge</strong>strategie wäre ab heute gültig:<br />
Wür<strong>de</strong> man mit mehr Beratung und häufigeren Us wirklich die Familien<br />
erreichen, <strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>r die meiste Hilfe brauchen „Eher<br />
nicht“, sagt Dr. Freia De Bock, Ärztin und wissenschaftliche Projektleiterin<br />
im Bereich „Child and Health“ am Mannheimer Institut<br />
für Public Health <strong>de</strong>r Uni Hei<strong>de</strong>lberg. „Sozial schwache Familien<br />
haben im Vergleich zu sozial starken mehr Schwierigkeiten, kin<strong>de</strong>rärztliche<br />
Angebote für sich zu nutzen.“ Dies liegt laut Dr. De Bock<br />
vor allem daran, dass sozial benachteiligte <strong>Eltern</strong><br />
• ihre Kin<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m Kleinkindalter umso seltener zur <strong>Vorsorge</strong><br />
bringen, je niedriger ihr Sozialstatus ist. Daran hat auch die in fast<br />
allen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn gelten<strong>de</strong> <strong>Vorsorge</strong>pflicht nichts geän<strong>de</strong>rt;<br />
• <strong>de</strong>n Rat <strong>de</strong>s Arztes nur bedingt umsetzen können (weil sich manche<br />
Belastungen auch bei gutem Willen nicht än<strong>de</strong>rn lassen: Die<br />
<strong>Eltern</strong> sind oft zu gestresst, sind öfter psychisch krank, haben nur<br />
ein kleines soziales Netz usw.). Hinzu kommen Einschränkungen<br />
aufseiten <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rärzte. Zum einen haben diese kaum Kontakt<br />
zu <strong>de</strong>n Lebenswelten ihrer kleinen Patienten. Oft wissen sie we<strong>de</strong>r,<br />
wie die Familien wohnen, noch, wie und wo die Kin<strong>de</strong>r spielen, noch<br />
kennen sie die Kita. Wie sollen sie da gute Ratschläge geben<br />
Bettnässen<br />
Nichts schützt besser als DryNites ®<br />
Bettnässen kommt häufi ger vor, als viele glauben. Bei <strong>de</strong>n betroffenen<br />
Kin<strong>de</strong>rn und <strong>Eltern</strong> verursacht es oft unangenehme Gefühle.<br />
Nicht nur morgens beim Aufwachen, son<strong>de</strong>rn auch vor <strong>de</strong>m ins<br />
Bett gehen. Wird es heute Nacht wie<strong>de</strong>r passieren<br />
Schützen Sie Ihr Kind und sich vor nächtlichen Pannen. DryNites ®<br />
Pyjama-Unterhöschen sind weich, diskret und sehen fast aus wie<br />
ganz normale Unterhosen. DryNites ® für eine stressfreie Nacht und<br />
entspanntes Aufwachen.<br />
DryNites ® sind für Jungen und für<br />
Mädchen in je zwei Größen, für 4–7<br />
Jahre und für 8–15 Jahre, erhältlich.<br />
Tipps und Gratis-Muster<br />
www.drynites.<strong>de</strong>
kin<strong>de</strong>rarzt<br />
Zu groß, zu klein<br />
Zu dick, zu dünn Das<br />
sind die Standarduntersuchungen<br />
in <strong>de</strong>r<br />
<strong>Vorsorge</strong>. Probleme haben<br />
Kin<strong>de</strong>r heute aber<br />
an<strong>de</strong>rswo: Vor allem in<br />
Sachen Sprache und<br />
Motorik hinken sie hinterher<br />
Kin<strong>de</strong>rvorsorge – was wir<br />
jetzt brauchen<br />
• Einbindung weiterer Helfer. Beispielsweise Gemein<strong>de</strong>schwestern,<br />
Arzthelferinnen, Sozialarbeiter, die parallel bzw. in Kooperation<br />
mit <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rarzt Familien beraten, unterstützen und einfache<br />
medizinische Hilfe leisten.<br />
• För<strong>de</strong>rung von Kitas & Co. Von einer guten Kita profitieren alle<br />
Kin<strong>de</strong>r. Beson<strong>de</strong>rs die, bei <strong>de</strong>nen es daheim nicht so gut läuft.<br />
Aber gera<strong>de</strong> diese Familien wer<strong>de</strong>n oft von <strong>de</strong>n Beiträgen abgeschreckt.<br />
Das muss dringend geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
• Brücken zu <strong>de</strong>n Lebensräumen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r. Austausch zwischen<br />
allen erwachsenen Bezugs- und Betreuungspersonen<br />
(z. B. Kin<strong>de</strong>rarzt und Erzieherin) kann helfen, schädliche Entwicklungen<br />
frühzeitig zu ent<strong>de</strong>cken und aufzufangen.<br />
• Nie<strong>de</strong>rschwellige Hilfsangebote. Sozial benachteiligte Menschen<br />
kostet es oft große Überwindung, Beratungsstellen aufzusuchen,<br />
Termine zu vereinbaren, Arztpraxen zu betreten. Ihnen<br />
wür<strong>de</strong> es helfen, wenn z. B. <strong>de</strong>r Arzt die Us bei ihnen daheim o<strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>r Kita machen wür<strong>de</strong>; o<strong>de</strong>r wenn es Sprechstun<strong>de</strong>n bzw.<br />
Beratung irgendwo gäbe, wo man sowieso regelmäßig vorbeikommt,<br />
etwa im Familienzentrum o<strong>de</strong>r im Bürgerhaus.<br />
• Kin<strong>de</strong>rfreundliche Partnerschaften in Kommunen. Dürfen<br />
Kin<strong>de</strong>rärzte, Ernährungsexperten und Erzieher mitre<strong>de</strong>n, wenn es<br />
um die Planung neuer Spielplätze, Kin<strong>de</strong>rgärten, Schulen geht,<br />
entstehen ohne viel Mehraufwand kindgerechte Lebensräume.<br />
• An<strong>de</strong>rer Einsatz finanzieller Mittel. Statt für mehr Kin<strong>de</strong>rgeld,<br />
Us, Ergotherapien, Logopädien lieber mehr Geld dafür ausgeben,<br />
Lebensräume von Kin<strong>de</strong>rn (Kitas, Schulen) gesün<strong>de</strong>r und entwicklungsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r<br />
zu gestalten. Etwa mit mehr Bewegungsspielzeug,<br />
mehr kreativem Spiel, mit ausgewogener Verpflegung, integrativen<br />
Konzepten, mehr und besser bezahlten Erziehern.<br />
• Erweiterung <strong>de</strong>r schulischen Aufgaben. Wissensvermittlung<br />
allein genügt nicht mehr. Immer mehr Kin<strong>de</strong>r brauchen auch in <strong>de</strong>r<br />
Schule Entwicklungsför<strong>de</strong>rung. Auf die Lehrpläne gehören Fächer<br />
wie soziale Kompetenz, lebenspraktische Fähigkeiten, Gesundheitslehre.<br />
Dazu bewegter Unterricht statt Dauersitzen und Einbindung<br />
von School-Workern o<strong>de</strong>r/und Sozialarbeitern.<br />
• Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rarztausbildung. Statt fünf Jahre<br />
Facharztausbildung in <strong>de</strong>r Klinik min<strong>de</strong>stens ein Jahr ambulante,<br />
alltägliche Kin<strong>de</strong>rarztarbeit plus eine intensivere Schulung in Sozial-<br />
und Entwicklungspädiatrie, in Gesprächsführung mit <strong>Eltern</strong><br />
und Kin<strong>de</strong>rn, in Psychosomatik.<br />
• Lobbyarbeit bei Gesundheits-, Sozial- und Familienpolitikern.<br />
Es müssen endlich Studien gemacht wer<strong>de</strong>n, die belegen,<br />
dass unsere Gesellschaft nicht so weitermachen kann wie bisher,<br />
wenn wir mehr Kin<strong>de</strong>rgesundheit wollen.<br />
14 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> Kind
FRÖHLICHES ROLLENSPIEL<br />
KREATIVITÄT ENTWICKELN<br />
SPIELERISCH LERNEN<br />
LEGO, das LEGO Logo und DUPLO sind Marken <strong>de</strong>r LEGO Gruppe. ©2013 The LEGO Group. 075070_DE<br />
überraschend<br />
vielfältig<br />
Neben <strong>de</strong>m klassischen Bau- und Rollenspiel können nun auch ...<br />
... die Allerkleinsten spielerisch Ihre Kreativität entwickeln<br />
... <strong>Eltern</strong> spielerisch die Fähigkeiten Ihrer Kin<strong>de</strong>r för<strong>de</strong>rn<br />
... Mädchen und Jungen spannen<strong>de</strong> Fantasiewelten Ihrer<br />
beliebten TV- und Filmhel<strong>de</strong>n erleben<br />
LEGO ® DUPLO ® steht für höchste Qualität und vielseitigen Bau-und<br />
Spielspaß - für Jungen und Mädchen von 18 Monaten bis 5 Jahre.<br />
WWW.LEGO.COM/KATALOG<br />
FANTASIEWELTEN ERLEBEN<br />
WWW.LEGO.COM/DUPLO
kuscheltiere
Zum<br />
Gruseln schön<br />
Braune Knopfaugen waren gestern.<br />
Jetzt glotzen und schielen Kuscheltiere<br />
und zeigen Zähne. Aber sind die<br />
Trend-Monster gut für kleine Kin<strong>de</strong>r<br />
FOTOs: Mauritius Images<br />
Wie originell! Endlich wer<strong>de</strong>n die Designer kreativ und erfin<strong>de</strong>n<br />
Wesen, die das Schema „Punkt, Punkt, Komma,<br />
Strich: Fertig ist das Mondgesicht“ überwin<strong>de</strong>n. Die neuen<br />
Kuscheltiere sind grau-schwarz, unförmig, asymmetrisch. Sie<br />
tragen Narben, haben kahle Stellen, Augen fehlen, sie sind durch<br />
und durch räudig und zeigen Zähne.<br />
Hersteller beschreiben ihre Kreationen als skurril, unperfekt und<br />
herzerweichend. Und das sind sie manchmal auch wirklich. Die<br />
Frage ist nur, wessen Herz sie erweichen: das <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s O<strong>de</strong>r<br />
doch eher das von Mama, die entzückt aufjauchzt, weil das endlich<br />
mal was Neues ist<br />
Und so reagiert nicht nur Mama: Die Firma Sigikid zum Beispiel<br />
verkauft seit 2007 erfolgreich Kuscheltiere für Männer. Bei <strong>de</strong>n<br />
verwahrlost wirken<strong>de</strong>n Ratten, Hühnern und Wüstenfüchsen aus<br />
<strong>de</strong>r Beast-Reihe lässt die Firma aber keinen Zweifel daran, dass<br />
sie sich an eine erwachsene Zielgruppe wen<strong>de</strong>t. Für diese Kuscheltiere<br />
gibt es sogar ein Min<strong>de</strong>stalter. Es wird vorsorglich mit<br />
acht Jahren angegeben.<br />
Denn was für Große niedlich ist, ist es für Kleine noch lange nicht.<br />
„Kin<strong>de</strong>r müssen erst mal lernen, die Mimik eines Wesens zu erforschen“,<br />
sagt Spielzeugexpertin Sybille Engstrom, Mitglied <strong>de</strong>s<br />
Stiftungsvorstands <strong>de</strong>r Ostheimer GmbH. „Was ist gut, und was<br />
ist böse“ Hier unterschei<strong>de</strong>n zu können ist existenziell und <strong>de</strong>shalb<br />
einer <strong>de</strong>r ersten Entwicklungsschritte im Leben. Das Böse<br />
ist eben nicht mein Freund.<br />
Wie fühlt es sich für ein Baby an, wenn aus <strong>de</strong>m Nichts ein riesiger<br />
weißer Augapfel vor ihm auftaucht Darunter ein breites<br />
Maul mit einem spitzen Eckzahn Das Ding sieht we<strong>de</strong>r aus wie<br />
Mama noch wie Papa. Und das Gesicht entspricht nicht o<strong>de</strong>r nur<br />
verzerrt <strong>de</strong>m Kindchenschema, das bei allen Säugetieren <strong>de</strong>n<br />
Beschützerinstinkt wachruft.<br />
Erwachsene mögen Monster, weil sie sich über ihre kognitive<br />
Leistung freuen: Sie haben die Ironie verstan<strong>de</strong>n! Um etwas so<br />
Kompliziertes zu verstehen, muss man aber das Handwerkszeug<br />
haben. Und das ist frühestens im Alter von zehn Jahren entwickelt.<br />
Jüngere Kin<strong>de</strong>r reagieren rein emotional. Deshalb gehören nicht<br />
nur Monster, son<strong>de</strong>rn auch Plüsch-Raubtiere nicht ins Kin<strong>de</strong>rbett.<br />
Ist dann auch <strong>de</strong>r klassische Teddy ein Problembär „So weit<br />
wür<strong>de</strong> ich nicht gehen“, sagt Sybille Engstrom, „obwohl ich durchaus<br />
verstehe, dass Anthroposophen ihren Kin<strong>de</strong>rn lieber Stoffpuppen<br />
mit ange<strong>de</strong>uteten Gesichtszügen zum Kuscheln geben. Tierfiguren<br />
haben eben immer auch etwas Animalisches.“<br />
Kuschelmonster und -raubtiere verwischen also die Grenze zwischen<br />
Gut und Böse, die Kin<strong>de</strong>r erst ent<strong>de</strong>cken müssen. Aber<br />
scha<strong>de</strong>n sie einem Kind wirklich „Einem gut eingebun<strong>de</strong>nen Kind<br />
kann ein Monster nichts anhaben“, sagt die Kin<strong>de</strong>r- und Jugendpsychologin<br />
Sigrid Zverina, „es wird sich nur kaum dafür interessieren.“<br />
Und dann lan<strong>de</strong>t das Viech dort, wo es hingehört: auf <strong>de</strong>m Sofa<br />
von Mama und Papa. „An<strong>de</strong>rs ist das bei traumatisierten Kin<strong>de</strong>rn,<br />
die theoretisch mit ihrem Kuscheltier eine Ersatzbindung eingehen<br />
könnten“, erklärt Zverina, die ehrenamtlich für <strong>de</strong>n Verein „Spiel gut“<br />
tätig ist, weiter. Löst das Plüschmonster dann aber nur Abscheu aus,<br />
statt <strong>de</strong>m Bedürfnis <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s nach Nähe gerecht zu wer<strong>de</strong>n, so<br />
stört es laut Zverina die Bindungsfähigkeit <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s. Und dann<br />
kann sogar ein Kuscheltier Scha<strong>de</strong>n anrichten.<br />
das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 17
zahnen<br />
Auf <strong>de</strong>n<br />
Zahn gefühlt<br />
Um kaum ein<br />
an<strong>de</strong>res Thema<br />
ranken sich so<br />
viele Mythen wie<br />
um das Zahnen.<br />
Was ist<br />
wirklich dran<br />
an ihnen<br />
ELTERN hat die<br />
häufigsten<br />
Thesen unter die<br />
Lupe genommen<br />
Alle Babys lei<strong>de</strong>n beim Zähnekriegen<br />
Stimmt nicht. Zahnungsbeschwer<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n ein<strong>de</strong>utig überbewertet,<br />
fin<strong>de</strong>n viele Zahnärzte und Kin<strong>de</strong>rärzte. Klar, ein unangenehmes<br />
Druckgefühl bringt <strong>de</strong>r Durchbruch – vor allem bei <strong>de</strong>n<br />
Backenzähnen – bei vielen Kin<strong>de</strong>rn mit sich. Aber das Zahnen auch<br />
für Durchfall, wun<strong>de</strong>n Po und Fieber verantwortlich zu machen gehört<br />
für Fachleute ein<strong>de</strong>utig in <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Mythen. Wahrscheinlicher:<br />
Um <strong>de</strong>n sechsten Lebensmonat – also wenn bei <strong>de</strong>n<br />
meisten <strong>de</strong>r erste Zahn kommt – verliert sich auch <strong>de</strong>r Netzschutz,<br />
Babys sind dadurch infektanfälliger. Und: Im Krabbelalter nehmen<br />
Kin<strong>de</strong>r alles in <strong>de</strong>n Mund, was nicht niet- und nagelfest ist. Und so<br />
M-M BD<br />
W W L L Z<br />
EMPFEHLUNG<br />
BabyDent Zahn-Gel<br />
Multi-Mam<br />
Test 4. Quartal 2013<br />
www.kidsgo.<strong>de</strong><br />
O L<br />
M I<br />
<br />
PZN: 04435930<br />
In Ihrer Apotheke!<br />
www.multi-mam.<strong>de</strong>
geraten eben auch eine Menge Bakterien hinein, die schon mal zu<br />
Durchfall und Fieber führen können.<br />
Zä h nchen k riegen<br />
ohne Qual …<br />
Den ersten Zahn muss man noch nicht putzen<br />
Stimmt nicht. Spätestens wenn <strong>de</strong>r erste Zahn zu zwei Dritteln rausguckt,<br />
muss man ihn putzen. Auch <strong>de</strong>r zahnlose Kieferkamm verträgt<br />
schon eine Massage und gewöhnt das Baby langsam ans tägliche<br />
Ritual. Am besten putzen o<strong>de</strong>r massieren Sie mit einer weichen Kin<strong>de</strong>rzahnbürste<br />
o<strong>de</strong>r einer speziellen Fingerhut-Zahnbürste (natürlich<br />
müssen es noch keine drei Minuten sein). Zahnpasta ist erst ab <strong>de</strong>m<br />
ersten Geburtstag nötig, bis dahin tut’s klares Wasser.<br />
Kauen beschleunigt <strong>de</strong>n Durchbruch <strong>de</strong>r Zähne<br />
Stimmt teilweise. Schneller geht das mit <strong>de</strong>m Durchbruch nicht,<br />
außer <strong>de</strong>r Zahn sitzt wirklich schon ganz knapp unter <strong>de</strong>m Zahnfleisch<br />
– dann wird es durchs Kauen vielleicht aufgerieben. Aber in je<strong>de</strong>m<br />
Fall lenkt das Kauen auf einem harten, kühlen Gegenstand gut ab und<br />
nimmt das Spannungsgefühl. I<strong>de</strong>al: ein sauberer Löffel o<strong>de</strong>r ein spezieller<br />
Beißring ohne Weichmacher – legen Sie bei<strong>de</strong>s vorher in <strong>de</strong>n<br />
Kühlschrank (nicht ins Gefrierfach!). Vorsicht bei Karotten o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
Gemüsestücken: Ihr Kind kann sich daran verschlucken.<br />
… durch rechtzeitige<br />
Anwendung von Dentinox-Gel N<br />
Zahnungshilfe<br />
Eine Bernsteinkette hilft bei Zahnungsbeschwer<strong>de</strong>n<br />
Stimmt nicht. Vielleicht hilft <strong>de</strong>r Glaube daran, aber einen wissenschaftlichen<br />
Beleg gibt es nicht. Wenn Ihr Kind trotz<strong>de</strong>m eine trägt,<br />
sollten Sie beson<strong>de</strong>rs achtsam sein: Es kann am Kettchen hängen<br />
bleiben und sich verletzen. Auch wenn die Kette reißt, ist das nicht<br />
ohne: Die kleinen glänzen<strong>de</strong>n Steinchen lan<strong>de</strong>n schnell im Mund.<br />
FOTO: Getty Images<br />
Wenn <strong>de</strong>r erste Zahn da ist, sollte man abstillen<br />
Stimmt nicht. Weil das Baby zubeißen könnte Keine Sorge, das<br />
kann es mit <strong>de</strong>m ersten Zahn gar nicht: In <strong>de</strong>r Regel bricht als Erstes<br />
ein Schnei<strong>de</strong>zahn im Unterkiefer durch, und <strong>de</strong>r ist beim Saugen von<br />
<strong>de</strong>r Zunge be<strong>de</strong>ckt. Hat ihr Baby mehr Zähne und zwickt doch mal<br />
zu, hilft nur eines: Stillen unterbrechen und klar „Nein“ sagen.<br />
Und was ist mit <strong>de</strong>m Kariesrisiko, wenn die Zähne von Muttermilch<br />
umspült wer<strong>de</strong>n Ultraschallbil<strong>de</strong>r zeigen, dass die Milch eher an <strong>de</strong>n<br />
Zähnen vorbeifließt. Trotz<strong>de</strong>m gilt: Ständiges Nuckeln an <strong>de</strong>r Brust<br />
zur Beruhigung o<strong>de</strong>r zum Einschlafen ist für die Zähne genauso<br />
schädlich wie Dauernuckeln an <strong>de</strong>r Flasche.<br />
Wer spät Zähne bekommt, behält sie länger<br />
Stimmt. Wenn die Milchzähne auf sich warten lassen, fallen sie in <strong>de</strong>r<br />
Regel auch später aus. Gera<strong>de</strong> bei Jungen kommt es häufig vor, dass<br />
am ersten Geburtstag immer noch kein Zähnchen zu sehen ist. Dafür<br />
wackelt zur Einschulung noch immer keiner. Ein Rückschluss auf die<br />
Gesundheit <strong>de</strong>r Zähne lässt sich daraus aber nicht ableiten! Erst recht<br />
nicht für die <strong>de</strong>r bleiben<strong>de</strong>n: Wie lange die Zähne einem im Alter erhalten<br />
bleiben, hängt vor allem von <strong>de</strong>r konsequenten Pflege ab.<br />
Fachliche Beratung: Dr. Johanna Kant, Kin<strong>de</strong>rzahnärztin in Ol<strong>de</strong>nburg und<br />
Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s für Kin<strong>de</strong>rzahnärzte.<br />
schmerzstillend<br />
entzündungshemmend<br />
wundheilungsför<strong>de</strong>rnd<br />
Zuckerfrei mit<br />
karieshemmen<strong>de</strong>m<br />
Xylit<br />
Bei <strong>de</strong>n ersten<br />
Anzeichen <strong>de</strong>s Durchbruchs<br />
<strong>de</strong>r ersten Zähnchen sollten Sie<br />
Dentinox-Gel N Zahnungshilfe auf die<br />
Zahnleiste Ihres Babys auftragen.<br />
Dentinox-Gel N wur<strong>de</strong> speziell für<br />
die Zahnung entwickelt und lin<strong>de</strong>rt die<br />
Beschwer<strong>de</strong>n beim Durchtritt <strong>de</strong>r ersten<br />
Zähnchen und <strong>de</strong>s gesamten Milchgebisses.<br />
Dentinox ® -Gel N Zahnungshilfe, Anwendungsgebiete:<br />
Traditionell angewen<strong>de</strong>t als mild wirken<strong>de</strong>s Arzneimittel<br />
zur kurzzeitigen Lin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Beschwer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r<br />
ersten Zahnung. Enthält Sorbitol. Zu Risiken und Nebenwirkungen<br />
lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie<br />
Ihren Arzt o<strong>de</strong>r Apotheker. Stand: 09/2013<br />
Dentinox Gesellschaft für pharmazeutische Präparate<br />
Lenk & Schuppan KG, Nunsdorfer Ring 19, 12277 Berlin<br />
Tel. 030–72 00 34 0<br />
www.<strong>de</strong>ntinox.<strong>de</strong>
So 15.12.13 München Circus Krone<br />
Di 17.12.13 Wien Stadthalle F<br />
Do 19.12.13 Tuttlingen Stadthalle<br />
Fr 20.12.13 Zürich Kongresshaus<br />
Sa 21.12.13 Basel Musical Theater<br />
So 22.12.13 Frankfurt Jahrhun<strong>de</strong>rthalle<br />
Sa 28.12.13 Kiel Sparkassen Arena<br />
Mo 30.12.13 Stuttgart Lie<strong>de</strong>rhalle<br />
Do 02.01.14 Halle a. d. S. Hän<strong>de</strong>lhalle<br />
Fr 03.01.14 Hannover Theater am Aegi<br />
Sa 04.01.14 Bamberg Konzerthalle<br />
So 05.01.14 Trier Arena<br />
Mo 06.01.14 Aschaffenburg Stadthalle<br />
Mi 08.01.14 Rosenheim Ku‘Ko<br />
Do 09.01.14 Mainz Phönixhalle<br />
Fr 10.01.14 Saarbrücken Saarlandhalle<br />
So 12.01.14 Berlin Tempodrom
organspen<strong>de</strong><br />
Ein Herz<br />
für Kin<strong>de</strong>r<br />
Organspen<strong>de</strong> ist nicht nur für Erwachsene ein<br />
Thema. Auch viele Kin<strong>de</strong>r warten – oft Jahre –<br />
auf eine Niere, ein Herz o<strong>de</strong>r eine Augenhornhaut<br />
FOTO: Getty Images<br />
Kin<strong>de</strong>r haben weniger Zeit als Erwachsene: Je länger sie<br />
auf ein neues Organ warten, <strong>de</strong>sto stärker wird ihre Entwicklung<br />
gebremst. Selbst nach einer Transplantation<br />
holen sie nicht alles auf. Eine Niere etwa übernimmt im Körper<br />
nicht nur die Blutwäsche, sie stellt auch wichtige Hormone her.<br />
Daher haben Kin<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Wartelisten Vorrang bei Eurotransplant<br />
im nie<strong>de</strong>rländischen Lei<strong>de</strong>n. Weil es zu wenige Spen<strong>de</strong>r<br />
gibt, wer<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn ab sechs Jahren oft Organe von Erwachsenen<br />
eingesetzt. Bei Säuglingen und Kleinkin<strong>de</strong>rn geht das<br />
nicht, da muss alles ganz genau passen.<br />
Am längsten – drei bis sieben Jahre – warten Kin<strong>de</strong>r auf eine<br />
Niere; auf Herz, Lunge o<strong>de</strong>r Leber oft zwei, drei Jahre. Auch auf<br />
Augenhornhaut, Haut, Knochen warten Kin<strong>de</strong>r.<br />
Manche Organe, wie etwa eine Niere, können Verwandte, <strong>Eltern</strong><br />
und Geschwister spen<strong>de</strong>n, sogar „emotional nahestehen<strong>de</strong>“ Menschen<br />
wie Patentante o<strong>de</strong>r Großeltern. Solch eine „Lebendspen<strong>de</strong>“<br />
muss immer die Ethikkommission <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>särztekammer absegnen<br />
– sie überprüft, ob sie freiwillig und ohne Bezahlung erfolgt.<br />
Wie gut eine Organübertragung gelingt, hängt auch von <strong>de</strong>r Gewissenhaftigkeit<br />
<strong>de</strong>r Familie ab: Im ersten halben Jahr sollte <strong>de</strong>r<br />
kleine Patient mit einem neuem Herzen, einer neuen Bauchspeicheldrüse,<br />
Lunge o<strong>de</strong>r Leber, einen Mundschutz tragen, nicht in<br />
Krabbelgruppe o<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rgarten gehen, nicht verreisen.<br />
Für <strong>Eltern</strong>, die um das Leben ihres Kin<strong>de</strong>s bangen, ist oft zusätzlich<br />
quälend, dass sie auf <strong>de</strong>n Tod eines an<strong>de</strong>ren warten müssen. Nach<br />
einer Transplantation können sie bei <strong>de</strong>n Hinterbliebenen <strong>de</strong>s<br />
Spen<strong>de</strong>rs ihren Dank über die Deutsche Stiftung Organtransplantation<br />
aussprechen. Bei<strong>de</strong> Seiten bleiben aber immer anonym.<br />
Auch Kin<strong>de</strong>r können Spen<strong>de</strong>r sein. Bis sie 14 sind, entschei<strong>de</strong>n<br />
darüber die <strong>Eltern</strong>. Manche, die ihr Kind nicht mehr retten können,<br />
wollen wenigstens an<strong>de</strong>ren helfen. An<strong>de</strong>re bringen das nicht über<br />
sich. Bei<strong>de</strong>s lässt sich gleichermaßen nachvollziehen.<br />
Beratung: Dr. Daniela Watzke, Bun<strong>de</strong>szentrale<br />
für gesundheitliche Aufklärung<br />
Weitere Infos:<br />
Bun<strong>de</strong>szentrale für gesundheitliche Aufklärung, www.bzga.<strong>de</strong><br />
Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO),<br />
Tel. 069/6 77-32 80,<br />
www.dso.<strong>de</strong> und www.fuers-leben.<strong>de</strong><br />
(Website mit Einzelfallporträts)<br />
Beim Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Organtransplantierten gibt es die<br />
Broschüren „Unser transplantiertes Kind im Kin<strong>de</strong>rgarten“<br />
und „Organtransplantation bei Säuglingen und Kleinkin<strong>de</strong>rn“<br />
(1 Euro + Porto). Tel. 0203/44 20 10, www.bdo-ev.<strong>de</strong><br />
Einen Organspen<strong>de</strong>ausweis zum Herunterla<strong>de</strong>n gibt’s hier:<br />
www.organspen<strong>de</strong>-info.<strong>de</strong><br />
das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 21
kin<strong>de</strong>rkrankheiten<br />
Atemlos<br />
durch<br />
Pseudokrupp<br />
Mit <strong>de</strong>n nächtlichen<br />
Hustenanfällen haben viele<br />
Kin<strong>de</strong>r zu kämpfen.<br />
Der wichtigste Rat an <strong>Eltern</strong>:<br />
Ruhe bewahren!<br />
Wenn Kin<strong>de</strong>rärzte mitten in <strong>de</strong>r Nacht von verängstigten<br />
<strong>Eltern</strong> angerufen wer<strong>de</strong>n, dann steckt ganz oft Pseudokrupp<br />
dahinter. Der nächtliche Hustenanfall zählt zu <strong>de</strong>n<br />
häufigsten Erkrankungen im Kleinkindalter: Etwa fünf Prozent aller<br />
Kin<strong>de</strong>r zwischen einem und vier Jahren wer<strong>de</strong>n davon heimgesucht.<br />
Der bellen<strong>de</strong> Husten weckt die <strong>Eltern</strong> meist mitten in <strong>de</strong>r Nacht. Ihr<br />
Kind hat Schwierigkeiten beim Atmen und gibt beim Luftholen merkwürdig<br />
juchzen<strong>de</strong> Geräusche von sich. Seine Stimme ist heiser.<br />
Das Sprechen und das Husten klingen so fremd, weil die Stimmbän<strong>de</strong>r<br />
und unterhalb von ihnen die Schleimhaut <strong>de</strong>s Kehlkopfs<br />
entzün<strong>de</strong>t und geschwollen sind. Durch die Entzündung produzierter<br />
Schleim verengt die Luftröhre zusätzlich.<br />
Oft kündigt ein Pseudokruppanfall eine Virusinfektion an. Bei anfälligen<br />
Kin<strong>de</strong>rn setzen sich Viren, die bei an<strong>de</strong>ren nur eine normale<br />
Erkältung hervorrufen, auf die Kehlkopfschleimhaut. Schlechte<br />
Luft und Passivrauchen können die Atemnot noch verstärken.<br />
Eigentlich han<strong>de</strong>lt es sich bei Pseudokrupp um eine Laryngitis<br />
(Kehlkopfentzündung), doch ihren Namen bekam die Erkrankung,<br />
weil die Symptome <strong>de</strong>m (heute nur noch seltenen) Krupp-<br />
Husten bei Diphtherie ähneln.<br />
Was hilft jetzt schnell<br />
Das Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>: keine Panik<br />
Die Anfälle verlaufen in aller Regel ohne schlimme Folgen. Die<br />
<strong>Eltern</strong> sollten zunächst alles tun, um ihrem Kind die Angst zu<br />
nehmen. Also nicht in Hektik verfallen, son<strong>de</strong>rn es besänftigend<br />
in <strong>de</strong>n Arm nehmen, ruhig mit ihm re<strong>de</strong>n. Alles, was die Unruhe<br />
beim Kind steigert, verstärkt die Atemnot.<br />
Kühle Luft tut gut<br />
Wenn das Kind am offenen Fenster o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Balkon kühle,<br />
feuchte Luft einatmet, bringt das Luftröhre und Kehlkopfschleimhaut<br />
zum Abschwellen. Ein kleiner Spaziergang ums Haus (am<br />
betsen in eine warme Decke gehüllt) lin<strong>de</strong>rt die Beschwer<strong>de</strong>n und<br />
beruhigt zugleich.<br />
Der Trick mit <strong>de</strong>m Dampf<br />
Vielen Kin<strong>de</strong>rn hilft es auch, Wasserdampf einzuatmen: Dafür ins<br />
Ba<strong>de</strong>zimmer gehen und aus <strong>de</strong>m Duschkopf so lange warmes<br />
Wasser laufen lassen, bis sich <strong>de</strong>r Raum mit Dampf füllt. Vorsicht:<br />
Allzu heiß darf die feuchte Luft nicht sein!<br />
Mit einem Getränk geht es besser<br />
Dem Kind etwas zu trinken geben, wenn es mag (Zimmertemperatur),<br />
aber nichts zu essen.<br />
In schweren Fällen zum Arzt!<br />
Tritt <strong>de</strong>r Pseudokrupp zum ersten Mal auf, sollten Sie mit Ihrem<br />
Kind auf je<strong>de</strong>n Fall zum Arzt gehen – o<strong>de</strong>r in ein Krankenhaus.<br />
Dort wird man es wahrscheinlich zur Sicherheit bis zum nächsten<br />
Morgen beobachten. Und die <strong>Eltern</strong> bekommen Infos bzw. Medikamente<br />
(entzündungshemmen<strong>de</strong> Kortisonzäpfchen) für <strong>de</strong>n<br />
Fall, dass erneut Anfälle auftreten.<br />
Kennen Sie die Symptome bereits, können Sie die oben genannten<br />
Maßnahmen nutzen. Zeigen diese nach einer halben Stun<strong>de</strong> noch<br />
keinen Erfolg bzw. verschlechtert sich <strong>de</strong>r Zustand (bei ansteigen<strong>de</strong>r<br />
Temperatur, Blauverfärbung <strong>de</strong>r Lippen, erhöhtem Puls):<br />
einen Arzt rufen o<strong>de</strong>r in die Klinik fahren.<br />
22 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> Kind
WIE KANN ICH<br />
UNS SCHÜTZEN<br />
GEMEINSAM FINDEN WIR ANTWORTEN.<br />
HILFETELEFON GEWALT GEGEN FRAUEN:<br />
VERTRAULICH • KOSTENFREI • RUND UM DIE UHR<br />
WWW.HILFETELEFON.DE
Der große<br />
Halsweh-Gui<strong>de</strong><br />
In <strong>de</strong>r kalten Jahreszeit geht’s wie<strong>de</strong>r los – eine<br />
Erkältung jagt die nächste. Aber Sie können vorbeugen.<br />
Und wenn es trotz<strong>de</strong>m passiert ist, gibt es<br />
einiges, was die Entzündungen in Hals und Rachen<br />
für kranke Kin<strong>de</strong>r erträglicher macht<br />
24 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind
erkältung<br />
Erkältung kommt nicht von Kälte! Dass sich Erkältungen in<br />
<strong>de</strong>r kalten Jahreszeit häufen, liegt nicht daran, dass Frieren<br />
und Frösteln krank machen. Der Grund ist vielmehr, dass<br />
wir uns jetzt vorwiegend in geschlossenen Räumen aufhalten,<br />
wo Krankheitserreger bessere Chancen haben, sich auszubreiten,<br />
als im Freien.<br />
Auslöser sind in <strong>de</strong>n meisten Fällen Erkältungsviren, von <strong>de</strong>nen es<br />
etwa 200 verschie<strong>de</strong>ne gibt. Sie verursachen Entzündungen in Hals<br />
und Rachen. Die Schleimhaut wird rot und schwillt an. Dabei geraten<br />
feine Nervenen<strong>de</strong>n unter Druck, und das tut weh.<br />
Von solchen Infekten bleibt niemand verschont. Auch Babys und<br />
Kleinkin<strong>de</strong>r nicht. Lei<strong>de</strong>n sie unter Halsweh, merkt man das meist<br />
daran, dass sie viel weinen, Brust, Fläschchen o<strong>de</strong>r Löffel verweigern<br />
und sich jammernd das Bäuchlein halten o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Hals<br />
fassen bzw. an die Ohren, wohin das Halsweh oft ausstrahlt.<br />
Für Erwachsene sind Erkältungen einfach nur lästig, bei Kin<strong>de</strong>rn<br />
dagegen haben sie auch eine positive Seite: Sie trainieren das Immunsystem.<br />
Trotz<strong>de</strong>m muss man sie nicht tatenlos ertragen, son<strong>de</strong>rn<br />
darf etwas dagegen tun – was übrigens <strong>de</strong>n Großen und <strong>de</strong>n<br />
Kleinen gleichermaßen hilft.<br />
FOTOS: Mauritius Images, Getty Images (2)<br />
Beim ersten Kratzen im Hals …<br />
... kann man <strong>de</strong>n Infekt meist noch ausbremsen:<br />
• Den Hals warm halten. Rollkragenpulli bzw. warmen Schal tragen.<br />
Das för<strong>de</strong>rt die Durchblutung, sodass vermehrt Abwehrstoffe herbeitransportiert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
• Viel trinken (am besten Wasser, ungesüßten Tee, verdünnten Saft)<br />
und regelmäßig inhalieren (mit Wasser, Salbeitee, Emser-Salz-Lösung).<br />
Bei<strong>de</strong>s befeuchtet die Schleimhäute <strong>de</strong>r Atemwege und<br />
stärkt ihre Wi<strong>de</strong>rstandskräfte.<br />
• Kaugummi kauen. Der zusätzliche Speichel, <strong>de</strong>r dabei produziert<br />
wird, kann <strong>de</strong>n wun<strong>de</strong>n Hals beruhigen.<br />
• Gurgeln. Min<strong>de</strong>stens dreimal täglich. Das reduziert die Keimzahl<br />
in <strong>de</strong>r Kehle. Macht man es ihnen gut vor, können Kin<strong>de</strong>r ab etwa<br />
drei Jahren auch schon gurgeln. Bereit dazu sind sie allerdings nur,<br />
wenn die Gurgellösung erträglich ist. Deshalb schei<strong>de</strong>t warmes Salzwasser<br />
(1 gestrichenen Teelöffel Emser Salz in 1/2 Liter lauwarmem<br />
Wasser verrühren) bei Kin<strong>de</strong>rn meist aus, während warmer Salbeitee<br />
in <strong>de</strong>r Regel okay ist (2 Teelöffel Salbeiblätter – getrocknet o<strong>de</strong>r frisch<br />
und klein gehackt – mit 1/4 Liter kochen<strong>de</strong>m Wasser übergießen,<br />
15 Minuten zuge<strong>de</strong>ckt ziehen lassen und abseihen).<br />
• Lutschen (frühestens ab vier Jahren, bei jüngeren Kin<strong>de</strong>rn lan<strong>de</strong>t<br />
zu leicht etwas im falschen Hals. Und nicht parallel zu homöopathischer<br />
Behandlung):<br />
– Propolis-Pastillen. Propolis ist die harzige Substanz, mit <strong>de</strong>r Honigbienen<br />
ihren Stock gegen Krankheitserreger abdichten. Regelmäßiges<br />
Lutschen von Propolis-Bonbons lässt die Keime im Hals-<br />
Rachen-Raum schwin<strong>de</strong>n;<br />
– Thymian-Pastillen;<br />
– Salbeibonbons.<br />
• Hausgemachte Hühnerbrühe löffeln. Ein Standardrezept dafür<br />
gibt es nicht. Wichtig ist das lange Köcheln bei mäßiger Hitze. Denn<br />
dabei gibt das Hühnerfleisch entzündungshemmen<strong>de</strong> und schleimhautabschwellen<strong>de</strong><br />
Stoffe frei.<br />
• Zweimal täglich ein ansteigen<strong>de</strong>s Fußbad nehmen. Sind die Füße<br />
warm, wer<strong>de</strong>n – das ist ein Reflex – auch die Atemwegsschleimhäute<br />
besser durchblutet und damit wi<strong>de</strong>rstandsfähiger. Und <strong>de</strong>r Kreislauf<br />
reguliert sich: Füße in lauwarmes Wasser halten und nach und nach<br />
heißes Wasser zulaufen lassen, bis man anfängt zu schwitzen.<br />
• Halswickel machen. Wickel stimulieren dort, wo man sie anlegt,<br />
Stoffwechsel, Durchblutung und Abwehrkräfte. Gegen Halsschmerzen<br />
helfen:<br />
– kühle Wickel, z. B. mit Wasser o<strong>de</strong>r Quark. Sie wirken gleichzeitig<br />
wärmeziehend und abschwellend (Quarkwickel: drei bis vier Esslöffel<br />
Magerquark auf ein gefaltetes Geschirrtuch auftragen, um <strong>de</strong>n<br />
Hals legen, mit Wollschal fixieren und so lange einwirken lassen,<br />
bis <strong>de</strong>r Quark warm ist);<br />
– warme Wickel, z. B. mit Wasser, Schmalz bzw. Butter o<strong>de</strong>r frisch<br />
gekochten Kartoffeln. Sie lockern zusätzlich <strong>de</strong>n Schleim und dämpfen<br />
Reizhusten (Kartoffelwickel: drei geschälte Kartoffeln kochen,<br />
das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 25
erkältung<br />
Aua! Wenn das Schlucken wehtut,<br />
hilft oft nur ein Arztbesuch<br />
zerdrücken, in ein Geschirrtuch wickeln und mit einem Wollschal<br />
um <strong>de</strong>n Hals fixieren, sobald die Wickel-Temperatur an<br />
<strong>de</strong>r Handgelenk-Innenseite erträglich ist. Min<strong>de</strong>stens so lange<br />
einwirken lassen, bis die Kartoffeln lauwarm sind).<br />
Welche Wickel <strong>de</strong>m Kind am besten helfen, muss man ausprobieren.<br />
Kleine Patienten, die gern etwas Kaltes trinken,<br />
reagieren meist besser auf kalte als auf warme Wickel.<br />
• Homöopathische Globuli einnehmen (Potenz D12; Erwachsene<br />
und Schulkin<strong>de</strong>r pro Tag dreimal fünf, Babys, Klein- und<br />
Kita-Kin<strong>de</strong>r dreimal drei);<br />
– bei plötzlichem, heftigem Halsweh mit Unruhe, trockenen<br />
Schleimhäuten, tiefrotem Rachen; schlechter durch kalte Getränke:<br />
Belladonna;<br />
– bei Halsweh nach Frieren o<strong>de</strong>r nach Aufenthalt in kaltem<br />
Wind o<strong>de</strong>rZugluft; dazu großer Durst auf kaltes Wasser; bei<br />
Blässe: Aconitum;<br />
– bei rauem Gefühl im Hals; Mund und Rachen sind dunkelrot,<br />
die Zunge schleimig belegt; schlechter durch warme Getränke:<br />
Phytolacca (oft hilfreich, wenn Aconitum nicht wie erwartet<br />
geholfen hat).<br />
www.eltern.<strong>de</strong><br />
Was Sie für Ihr Kind tun<br />
können, wenn <strong>de</strong>r Hals<br />
kratzt o<strong>de</strong>r die Ohren wehtun,<br />
verrät Ihnen unser<br />
Schmerzmännchen unter<br />
www.eltern.<strong>de</strong>/<br />
schmerzmaennchen<br />
Schmerzt das Schlucken …<br />
... ist das ein Zeichen, dass auch die Man<strong>de</strong>ln befallen sind.<br />
Unerträgliche Schluckbeschwer<strong>de</strong>n, eventuell gekoppelt mit Fieber,<br />
hochrotem Rachen und eitrigen Belägen auf <strong>de</strong>n Man<strong>de</strong>ln (die man<br />
auch als Nicht-Mediziner erkennt), kommen fast immer von einer<br />
Angina. Und die ist ein Fall für <strong>de</strong>n Arzt.<br />
Hält sich <strong>de</strong>r Schluckschmerz in Grenzen, lässt sich die Man<strong>de</strong>lentzündung<br />
mit <strong>de</strong>nselben Tricks wie eine beginnen<strong>de</strong> Erkältung<br />
abfangen. Außer<strong>de</strong>m hilfreich:<br />
• Schmerzmittel. Wie an<strong>de</strong>re Schmerzen darf man auch Halsweh<br />
mit Ibuprofen, Paracetamol o<strong>de</strong>r Aspirin (Letzteres nicht bei Kin<strong>de</strong>rn!)<br />
bekämpfen;<br />
• schmerzlin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Tabletten und Pastillen zum Lutschen (die sind<br />
allerdings nur für größere Kin<strong>de</strong>r geeignet und nicht parallel zu homöopathischer<br />
Behandlung);<br />
• homöopathische Globuli<br />
– wenn die Schleimhaut blass, geschwollen, die Sprache kloßig ist;<br />
gleichzeitig Verlangen nach frischer Luft und Kaltem: Apis<br />
– bei Frösteln, wenn Kin<strong>de</strong>r sich freiwillig warm anziehen bzw. zu<strong>de</strong>cken;<br />
bei Verlangen nach warmen Getränken; wenn die Zunge<br />
grauweißlich belegt ist; sich das Halsweh trotz Homöopathika Richtung<br />
Angina entwickelt: Hepar sulfuris;<br />
– bei starkem Mundgeruch, Speichelfluss und Schwitzen; mit dickem<br />
Zungenbelag und ersten Spuren eitriger Man<strong>de</strong>lbeläge:<br />
Mercurius solubilis.<br />
Kommt Fieber dazu …<br />
... heißt das, die Immunabwehr läuft auf Hochtouren. Denn bei<br />
höheren Temperaturen arbeiten die Abwehrkräfte effektiver. Deshalb<br />
mit <strong>de</strong>m Fiebersenken erst mal warten. Feste Messwerte, ab<br />
26 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind
<strong>de</strong>nen man Fieber drosseln sollte, gibt es sowieso nicht.<br />
Außer<strong>de</strong>m hat je<strong>de</strong>s Kind, je<strong>de</strong>r Erwachsene sein eigenes<br />
Fieber. Wer mit 38 Grad schon schlapp herumhängt, braucht<br />
früher ein Fiebermittel als diejenigen, die mit 39,2 Grad noch<br />
gut drauf sind. Ob ein Baby Fiebermedizin kriegt, sollte <strong>de</strong>r<br />
Kin<strong>de</strong>rarzt entschei<strong>de</strong>n. Das neben Ibuprofensaft und Paracetamolzäpfchen<br />
wirksamste Anti-Fieber-Mittel sind Wa<strong>de</strong>nwickel<br />
(je<strong>de</strong>n Unterschenkel erst mit einem lauwarmfeuchten,<br />
dann mit einem trockenen Tuch umwickeln.<br />
Sobald das Innentuch warm ist, das Ganze erneuern. Zwei-,<br />
dreimal wie<strong>de</strong>rholen und nach ein paar Stun<strong>de</strong>n von Neuem<br />
beginnen). Ähnlich wirksam: <strong>de</strong>n Körper mit lauwarmem –<br />
nicht mit kaltem – Wasser abwaschen.<br />
Seit 1921<br />
Fühlt man sich total krank und elend …<br />
... sollte man sich am besten ins Bett legen. Und außer<strong>de</strong>m<br />
viel trinken, Halswickel machen und Kontakt zum Arzt aufnehmen.<br />
Faustregel: Je kleiner <strong>de</strong>r Patient ist, <strong>de</strong>sto eher<br />
braucht er ärztliche Hilfe. Vor allem Babys lieber früher als<br />
später zum Doc bringen!<br />
Weitere gute Grün<strong>de</strong> für einen Arztbesuch bei Halsweh:<br />
• Atemnot<br />
• Kloß-im-Hals-Gefühl<br />
• starke Schluckschmerzen<br />
• hohes Fieber<br />
• Ausschlag im Gesicht, am Körper<br />
• Probleme, <strong>de</strong>n Mund aufzumachen<br />
• ausgeprägter Mundgeruch<br />
• weiß-gelbe Tupfen auf <strong>de</strong>n Man<strong>de</strong>ln<br />
• zusätzliches Ohrenweh.<br />
DAS BEUGT HALSWEH VOR<br />
• Regelmäßig Hän<strong>de</strong> waschen.<br />
• Häufig an die frische Luft gehen.<br />
• Viel Vitamin reiches Obst und Gemüse essen.<br />
• Viel trinken. Das vertreibt Keime aus <strong>de</strong>m Hals-Rachen-<br />
Raum, bevor sie krank machen.<br />
• Raumluft anfeuchten – mit Zimmerbrunnen, Wasserbehältern<br />
o<strong>de</strong>r feuchten Handtüchern auf <strong>de</strong>n Heizkörpern.<br />
• Für warme Füße sorgen: zum Beispiel die Schuhe in geheizten<br />
Räumen aufbewahren, auf die passen<strong>de</strong> Schuhgröße<br />
achten,bei Minusgra<strong>de</strong>n Schuhe mit dicken Sohlen und<br />
warme (Woll-)Strümpfe o<strong>de</strong>r Strumpfhosen tragen.<br />
• Bei auffällig häufigem Halsweh vom Arzt ein Immuntherapeutikum<br />
(Han<strong>de</strong>lsname zum Beispiel Bronchovaxom) verschreiben<br />
lassen. Es enthält abgetötete Keimextrakte, wirkt<br />
so ähnlich wie eine Impfung und wird vier Wochen lang eingenommen.<br />
Fachliche Beratung: Dr. Sussan Rosenthal, HNO-Ärztin<br />
und Homöopathin, München;<br />
Dr. Christian Welsch, HNO-Arzt, Veitsbronn<br />
Für<br />
die ganze<br />
Familie<br />
Inudoron ® – Die<br />
wirksame Abwehr<br />
bei Erkältung.<br />
www.weleda.<strong>de</strong><br />
Inudoron® Streukügelchen Warnhinweis: Enthält Sucrose (Zucker) – Packungsbeilage<br />
beachten. Anwendungsgebiete gemäß <strong>de</strong>r anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis.<br />
Dazu gehören: Grippale Infekte und eberhafte Erkältungskrankheiten.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt o<strong>de</strong>r<br />
Apotheker. Weleda AG, Schwäbisch Gmünd
alltag<br />
Mama ist krank –<br />
und jetzt<br />
Die besten Tricks, wie<br />
kranke Mütter<br />
gut durch schwere<br />
Zeiten kommen<br />
Hilfe holen – und richtig einsetzen<br />
„Warum hast du nicht angerufen Ich hätte dir doch das Baby<br />
abgenommen! Für dich eingekauft! Gekocht ...!“ Die meisten<br />
Menschen sind erfreulich hilfsbereit, aber überfragt, was in einem<br />
Haushalt mit ein bis drei kleinen Kin<strong>de</strong>rn anfällt. Je klarer die<br />
Ansage, <strong>de</strong>sto besser.<br />
Für Papa: „Übernimmst du morgen früh bitte das Baby und gehst<br />
eine Stun<strong>de</strong> später ins Büro Damit ich ausschlafen kann.“ Für die<br />
kin<strong>de</strong>rlose Freundin: „Es wür<strong>de</strong> mir sehr helfen, wenn du einen Topf<br />
<strong>de</strong>iner wun<strong>de</strong>rbaren Hühnersuppe kochst.“ Für die Nachbarin:<br />
„Könnten Sie mir eine Packung Win<strong>de</strong>ln, Größe 3, besorgen“<br />
Zu groggy zum Telefonieren Dann sollten Sie sich jeman<strong>de</strong>n<br />
suchen, <strong>de</strong>r das für Sie erledigt. Und die Spielgruppenmütter<br />
kann man per SMS bitten: „Nehmt ihr Emily heute Nachmittag<br />
mit auf <strong>de</strong>n Spielplatz“<br />
Ganz viel schlafen<br />
Am schnellsten kommen kranke Mütter auf die Beine, wenn sie ein<br />
paar Stun<strong>de</strong>n ungestört schlafen können. O<strong>de</strong>r wenn wenigstens<br />
mal niemand etwas von ihnen will. Wenn das nicht möglich ist: das<br />
FOTOS: Mauritius Images, Getty Images<br />
28 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind
Leben rund um Kind und Krankenbett so organisieren, dass Sie<br />
möglichst wenig aufstehen müssen. Eine Karaffe Wasser, Fläschchen,<br />
Babygläschen fürs Kind, Obst und Schokola<strong>de</strong> für Sie kommen<br />
auf <strong>de</strong>n Nachttisch.<br />
Alle Spielsachen, mit <strong>de</strong>nen sich Ihr Nachwuchs möglicherweise<br />
bereits allein beschäftigt, dürfen ins Bett. Vergessen Sie Ihre pädagogischen<br />
I<strong>de</strong>ale: Es ist jetzt egal, ob Ihr Baby tagsüber mehr<br />
als sonst schläft und aus <strong>de</strong>m Rhythmus kommt. Das kriegt Papa<br />
am Abend schon wie<strong>de</strong>r hin. O<strong>de</strong>r Sie rufen die Oma o<strong>de</strong>r eine<br />
Freundin an.<br />
Und wenn Ihr Baby kein Baby, son<strong>de</strong>rn ein Kleinkind ist: Schalten<br />
Sie <strong>de</strong>n DVD-Player an. „Käpt’n Sharky“, „Der Maulwurf“ und<br />
„Oh, wie schön ist Panama“ sind großartig – so langsam, dass<br />
Ihr Zwerg dabei keinen Scha<strong>de</strong>n nehmen wird; so ruhig, dass Sie<br />
ganz entspannt nebenbei auf <strong>de</strong>m Sofa schlafen können.<br />
Profi-Hilfe von <strong>de</strong>r Krankenkasse<br />
Ist Mama im Krankenhaus, Papa im Büro unabkömmlich o<strong>de</strong>r<br />
Mama alleinerziehend und die nächste Oma kilometerweit entfernt,<br />
dann zahlt die Krankenkasse eine Haushaltshilfe, wenn<br />
min<strong>de</strong>stens ein Kind im Haushalt jünger als zwölf Jahre ist. Zunächst<br />
muss <strong>de</strong>r Hausarzt die medizinische Notwendigkeit bestätigen,<br />
dann die Krankenkasse das Ganze genehmigen. Die<br />
meisten Kassen haben Verträge mit diversen Anbietern (Sozialstationen,<br />
gemeinnützige Einrichtungen), man kann sich aber<br />
auch selbst eine Hilfe suchen und unter Familienpflege und <strong>de</strong>m<br />
Heimatort googeln. Relativ unkompliziert wer<strong>de</strong>n die Kosten<br />
(etwa 20 Euro pro Stun<strong>de</strong>) bei Risikoschwangerschaften und<br />
schweren Entbindungen übernommen, sonst liegt es oft im Ermessensspielraum<br />
<strong>de</strong>r Krankenkassen. Heißt: Durch die Wintergrippe<br />
wird sich eine kranke Mutter irgendwie mit Papa, Nachbarn<br />
und Freun<strong>de</strong>n wursteln müssen (auch weil bei Grippewellen<br />
Familienhelferinnen chronisch ausgebucht sind und es ca. drei<br />
Tage dauert, bis eine Helferin organisiert ist), aber wer nach einer<br />
Knie-OP ein paar Wochen nicht aufstehen soll, kann sich die Zeit<br />
mit einer Familienpflegerin <strong>de</strong>utlich erleichtern.<br />
Ihre Familie hat<br />
Ihnen viel zu geben.<br />
Wir auch!<br />
Das höchste Gut ist die Familie.<br />
Und Ihr Familienglück ist bei<br />
uns gut aufgehoben.<br />
Zeit mit <strong>de</strong>r Familie ist kostbar. Deshalb<br />
haben wir bei unseren umfangreichen<br />
Leistungen für Familien vor allem darauf<br />
geachtet, dass sie einfach, praktisch und<br />
schnell sind und auch Ihrem Familienbudget<br />
guttun. Wir begleiten Sie durch<br />
die Schwangerschaft und unterstützen Sie<br />
dabei, dass Ihre Kin<strong>de</strong>r gesund heranwachsen<br />
können.<br />
Genau das Richtige für Familien:<br />
Mit unseren Leistungen können Sie als<br />
vierköpfige Familie ganz einfach unseren<br />
2.000-Euro-Familien-Vorteil mitnehmen.<br />
Erfahren Sie mehr unter www.bkk-mobiloil.<strong>de</strong>/familien-vorteil.
stiftung kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />
30 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> Kind
Gesundheit<br />
für alle<br />
Wir wollen, dass Ihr Kind gesund<br />
aufwächst. Die Stiftung<br />
Kin<strong>de</strong>rgesundheit setzt sich dafür ein.<br />
Und stellt sich hier vor<br />
Kin<strong>de</strong>r sind Hoffnungsträger. Sie sind unsere Zukunft – unser<br />
höchstes Gut. Damit sie ihre Talente voll entfalten können,<br />
müssen wir alles für ihre Gesundheit tun. Deswegen gibt es<br />
die Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit. Sie hat bereits viele Projekte und<br />
Initiativen auf <strong>de</strong>n Weg gebracht.<br />
Dafür setzt sich die Stiftung ein<br />
Foto: Mauritius Images<br />
Keine Chance <strong>de</strong>m Übergewicht<br />
Etwa 15 Prozent unserer Kin<strong>de</strong>r sind zu dick. Um diese Entwicklung<br />
zu stoppen, sollen Kin<strong>de</strong>r schon im Kin<strong>de</strong>rgarten lernen und erleben,<br />
was gesun<strong>de</strong> Ernährung be<strong>de</strong>utet. Die Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />
hat <strong>de</strong>shalb gemeinsam mit <strong>de</strong>m Dr. von Haunerschen Kin<strong>de</strong>rspital<br />
<strong>de</strong>r Uni München und verschie<strong>de</strong>nen weiteren Partnern das Präventionsprojekt<br />
„TigerKids – Kin<strong>de</strong>rgarten aktiv“ auf <strong>de</strong>n Weg gebracht.<br />
Spielerisch wer<strong>de</strong>n Vorschulkin<strong>de</strong>r zu regelmäßiger Bewegung und<br />
gesun<strong>de</strong>r Ernährung geführt. Infos unter www.tigerkids.<strong>de</strong>. Für ältere<br />
Kin<strong>de</strong>r gibt es das Programm „PowerKids“ (www.powerkids.<strong>de</strong>).<br />
Kampf gegen Allergien<br />
Immer mehr Kin<strong>de</strong>r lei<strong>de</strong>n unter Heuschnupfen, Neuro<strong>de</strong>rmitis und<br />
Asthma. Damit wir mehr über Ursachen und Risikofaktoren erfahren,<br />
unterstützt unsere Stiftung die Langzeitstudie GINI. In <strong>de</strong>r<br />
„German Infant Nutritional Intervention Study“ wer<strong>de</strong>n mehr als<br />
2000 Kin<strong>de</strong>r von Geburt an über mehrere Jahre beobachtet und<br />
untersucht. Die Ergebnisse nehmen Einfluss auf die allgemeinen<br />
Empfehlungen zur Säuglings- und Kin<strong>de</strong>r ernährung.<br />
Schluss mit <strong>de</strong>m Qualm!<br />
Die Stiftung wen<strong>de</strong>t sich entschie<strong>de</strong>n dagegen, dass Kin<strong>de</strong>r Tabakrauch<br />
ausgesetzt wer<strong>de</strong>n. Zu ihrem Schutz führen wir u. a. mit<br />
<strong>de</strong>m Deutschen Krebsforschungszentrum in Hei<strong>de</strong>lberg (DKFZ) und<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>szentrale für gesundheitliche Aufklärung eine Nichtraucher-<br />
Kampagne durch. Die Broschüre „Passivrauchen<strong>de</strong> Kin<strong>de</strong>r – frühe<br />
Schädigung für ein ganzes Leben“ informiert über die Risiken <strong>de</strong>s<br />
(Passiv-)Rauchens (als PDF-Datei unter www.kin<strong>de</strong>rgesundheit.<strong>de</strong>).<br />
Säuglingstod – <strong>de</strong>m Schicksal trotzen<br />
Der Plötzliche Kindstod (SIDS, Sud<strong>de</strong>n Infant Death Syndrome) ist<br />
eine <strong>de</strong>r häufigsten To<strong>de</strong>sursachen im Säuglings alter. Forschungsergebnisse<br />
zeigen, dass die Rückenlage, das richtige Kin<strong>de</strong>rbett<br />
und eine rauchfreie Umgebung das Risiko für <strong>de</strong>n Plötzlichen Säuglingstod<br />
enorm senken. Die Stiftung unterstützt Informationskampagnen<br />
und <strong>de</strong>n Druck von Broschüren.<br />
Bitte helfen Sie uns!<br />
Als gemeinnütziger Verein ist die Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit auf Mitgliedsbeiträge,<br />
Spen<strong>de</strong>n und Schenkungen angewiesen. Sie können<br />
uns unterstützen durch:<br />
eine Überweisung auf unser Spen<strong>de</strong>nkonto 520 55 520 bei <strong>de</strong>r<br />
HypoVer einsbank München, BLZ 700 202 70,<br />
Ihre Mitgliedschaft im Freun<strong>de</strong>skreis, <strong>de</strong>r die Stiftung bei ihrer<br />
Öffentlichkeitsarbeit unterstützt, o<strong>de</strong>r<br />
eine Schenkung – als Investition in die Zukunft unserer Kin<strong>de</strong>r.<br />
Weitere Informationen: www.kin<strong>de</strong>rgesundheit.<strong>de</strong>.<br />
das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 31
neuro<strong>de</strong>rmitis<br />
Das große<br />
Jucken<br />
Manche Babys<br />
und Kleinkin<strong>de</strong>r lei<strong>de</strong>n<br />
extrem unter einer<br />
Neuro<strong>de</strong>rmitis,<br />
bei <strong>de</strong>n meisten<br />
verläuft die<br />
Hauterkrankung<br />
allerdings erträglich.<br />
Das A und O in<br />
bei<strong>de</strong>n Fällen:<br />
konsequente Pflege<br />
Die Behandlung von Neuro<strong>de</strong>rmitis muss zwei Richtlinien<br />
folgen: Erstens die Haut von <strong>de</strong>m erlösen, was sie reizt.<br />
Zweitens <strong>de</strong>r Haut das geben, was sie braucht.<br />
Das, was die Haut reizt, sind neben Nahrungsmittel-Allergien bestimmte<br />
Faktoren, zu <strong>de</strong>nen immer wie<strong>de</strong>r welche hinzukommen<br />
können. Zum Beispiel die Kinnbän<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s neuen Mützchens, bestimmte<br />
Pflegeprodukte, zu warme Raumtemperatur – die gilt es<br />
individuell herauszufin<strong>de</strong>n und zu beheben.<br />
Darüber hinaus braucht die Haut eine konsequente Basispflege<br />
für <strong>de</strong>n ganzen Körper, die die schwache Barriere individuell mit<br />
Fett und Feuchtigkeit stärkt und so neue Ekzemschübe hinauszögert<br />
bzw. abschwächt. Die Haut sollte dafür zwei- bis dreimal<br />
täglich mit einer rückfetten<strong>de</strong>n Creme versorgt wer<strong>de</strong>n. Ob die<br />
Creme mehr Fett o<strong>de</strong>r mehr Feuchtigkeit enthält, hängt vom Zustand<br />
<strong>de</strong>r Haut und von <strong>de</strong>r Jahreszeit ab. Im Winter braucht die<br />
FOTOs: Getty Images<br />
32 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind
Haut mehr Fett, im Sommer mehr Feuchtigkeit. Trockene<br />
Haut braucht viel Fett, entzün<strong>de</strong>te o<strong>de</strong>r gar nässen<strong>de</strong><br />
Haut wenig Fett. Manchmal hilft es, wenn Cremes und<br />
Lotionen mit Zusätzen wie Johanniskrautöl, Linolsäure,<br />
Borretschsamenöl, Ringelblumenextrakt o<strong>de</strong>r kolloidalem<br />
Silber angereichert sind; auch das muss man ausprobieren.<br />
Auf Harnstoffzusätze (Urea) aber bitte verzichten – sie<br />
kann auf entzün<strong>de</strong>ter Haut und auf empfindlicher Babyhaut<br />
brennen.<br />
Außer<strong>de</strong>m sollte man das Kind nicht öfter als zweimal pro<br />
Woche für maximal fünf Minuten ba<strong>de</strong>n und dabei <strong>de</strong>m<br />
Wasser ein paar Spritzer Ölbad zugeben. Anschließend die<br />
Haut vorsichtig trocken tupfen und eincremen.<br />
Entzün<strong>de</strong>t sich die Haut trotz konsequenter Basispflege,<br />
müssen die Cremes und Lotionen vorübergehend durch<br />
medizinische Wirkstoffe ergänzt wer<strong>de</strong>n. Bewährt ist dabei<br />
vor allem das Kortison, das seinen immer noch schlechten<br />
Ruf schon lange nicht mehr verdient, <strong>de</strong>nn es lässt sich<br />
mittlerweile minimal dosieren und punktgenau einsetzen.<br />
Längst ausgeräumt sind auch die Vorbehalte gegen die<br />
Wirkstoffe Tacrolimus und Pimecrolimus, die in <strong>de</strong>n USA<br />
kurzzeitig in Krebsverdacht gerieten. Sie wirken ähnlich wie<br />
Kortison, sind aber wesentlich besser erforscht; z. B. auch<br />
in Studien mit Tausen<strong>de</strong>n von Kin<strong>de</strong>rn.<br />
Für Babys sind die bei<strong>de</strong>n sogenannten Immunmodulatoren<br />
– bekannt auch als Calcineurinhemmer – in Deutschland<br />
noch nicht zugelassen. Als sogenannten Therapieversuch<br />
darf man sie aber trotz<strong>de</strong>m einsetzen, was viele<br />
Ärzte auch tun. Denn viele Babys haben ihre Neuro<strong>de</strong>rmitis<br />
lei<strong>de</strong>r im Gesicht, wo die Haut beson<strong>de</strong>rs dünn ist<br />
und Kortison – da es hautverdünnend wirkt – nicht gerne<br />
großflächig eingesetzt wird.<br />
Unbeschwert die Welt ent<strong>de</strong>cken<br />
Medizinische Hautpflege, die schützt und befreit<br />
Neu! Klinische Studie*<br />
bestätigt wirksame Pflege<br />
und verträglichen Schutz bei<br />
Säuglingen und Kleinkin<strong>de</strong>rn n<strong>de</strong>rn<br />
mit atopischer Dispositionsition<br />
* kontrollierte klinische Studie an Säuglingen und<br />
Kleinkin<strong>de</strong>rn mit atopischer Disposition (2012/2013),<br />
Anwendung 1 × täglich über 4 Monate.<br />
Medizinische Pflege mit <strong>de</strong>m Wissen <strong>de</strong>r Natur<br />
Erhältlich bei allen Dr.Hauschka Vertriebspartnern | www.dr.hauschka-med.<strong>de</strong><br />
For<strong>de</strong>rn Sie kostenlose Proben an unter info@dr.hauschka-med.<strong>de</strong>
spielen<br />
... und raus<br />
bist du!<br />
Wenn einer am Verlieren ist, ist es schnell<br />
vorbei mit <strong>de</strong>r Harmonie beim Spielen.<br />
Wie <strong>Eltern</strong> dann am besten helfen können<br />
34 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind
spielen<br />
Die gehört mir! Bei Memory sind<br />
Kin<strong>de</strong>r oft besser als Mama und Papa<br />
FOTOS: Corbis, Mauritius Images<br />
Gibt es jeman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r gern verliert Dem es egal ist, wenn<br />
er zum vierten Mal in Folge kurz vor <strong>de</strong>m Ziel rausgeworfen<br />
wird, während alle an<strong>de</strong>ren ihre „Mensch-ärgere-dichnicht“-Figuren<br />
in Sicherheit bringen Wenn ja, ist er nicht fünf Jahre<br />
alt. Kin<strong>de</strong>rgartenkin<strong>de</strong>r sind miserable Verlierer. Sie toben, sie<br />
schimpfen (über <strong>de</strong>n Würfel und die Mitspieler), sie fegen Spielfiguren<br />
vom Brett und pfeffern „Uno“-Karten gegen die Wand.<br />
Grässlich Nein, normal! „Kin<strong>de</strong>r leben im Hier und Jetzt. Sie verlieren<br />
nicht nur ein Spiel, sie versagen auf ganzer Linie. Zweiter,<br />
Dritter, Letzter sein kränkt die Kin<strong>de</strong>rseele“, erklärt Sozialpädagogin<br />
Nicole Stäblein-Rödl. „Dass in <strong>de</strong>r nächsten Run<strong>de</strong> die Karten<br />
neu gemischt wer<strong>de</strong>n und sie gleich wie<strong>de</strong>r gewinnen können,<br />
sehen und verstehen Kin<strong>de</strong>r in diesem Moment nicht.“ Zum Glück<br />
gibt’s ein paar Tricks.<br />
Im Team verliert sich’s leichter Bun<strong>de</strong>sliga-Kicker weinen nur<br />
in Ausnahmefällen, und das liegt nicht nur daran, dass sie erwachsen<br />
sind: Die Last <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlage verteilt sich auf mehrere Schultern.<br />
In <strong>de</strong>r Familie Stäblein-Rödl heißt es <strong>de</strong>shalb regelmäßig:<br />
Alle gegen Mama. Das erhöht die Gewinnchancen von Julius, 7,<br />
und Valentin, 3. Nach diesem Spielprinzip funktionieren übrigens<br />
www.eltern.<strong>de</strong><br />
Tauschen Sie sich über<br />
diese und weitere<br />
Erziehungsfragen aus<br />
in unserem Forum<br />
unter www.eltern.<strong>de</strong>/<br />
forum-kleinkind<br />
auch Kooperationsspiele wie „Obstgarten“. Es gibt keinen Sieger,<br />
aber einen gemeinsa men Gegner.<br />
Der Ärger muss raus Wer <strong>de</strong>n dritten „Schwarzer-Peter“- Punkt<br />
auf <strong>de</strong>r Nase kassiert, ist wütend und darf das ruhig auch zeigen.<br />
Was kleinen Wutmonstern hilft, sind große Menschen, die Gefühle<br />
in Worte fassen: „Ich verstehe, dass du traurig bist. Gemein, dass<br />
ausgerechnet du immer die blö<strong>de</strong> Karte kriegst! “ Oft lässt sich<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rzorn umlenken: Wer sauer ist, darf ins Wutkissen boxen<br />
o<strong>de</strong>r zur Strafe ein großes Stück Schokola<strong>de</strong> essen.<br />
Das richtige Spiel zur richtigen Zeit Natürlich macht „Carcassonne“<br />
(für Kin<strong>de</strong>r ab acht) irgendwann mehr Spaß als die 700.<br />
Partie „Schneckenrennen“. Das sehen gewiefte Fünfjährige genau<br />
wie ihre <strong>Eltern</strong>. Trotz<strong>de</strong>m warnt Nicole Stäblein-Rödl davor, Kin<strong>de</strong>r<br />
zu überfor<strong>de</strong>rn: „Je komplizierter die Regeln, je länger die Spiele<br />
dauern, <strong>de</strong>sto schneller kann sich Frust anstauen.“ Am Abend,<br />
wenn kleine Spieler mü<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n, gilt erst recht: Es darf ruhig ein<br />
bisschen langweilig sein.<br />
Sün<strong>de</strong>nböcke vor „Das Schlimmste am Verlieren ist, wenn <strong>de</strong>r<br />
Sieger höhnisch lacht“, fin<strong>de</strong>t Julius. Weil das im Kin<strong>de</strong>rzimmer<br />
nicht auszuschließen ist, schicken er und sein Bru<strong>de</strong>r manchmal<br />
Lego-Männchen vor. Dann verlieren nicht Julius o<strong>de</strong>r Valentin,<br />
son<strong>de</strong>rn die Ritter gegen die Feuerwehrleute. O<strong>de</strong>r Gummibärchen.<br />
Denen kann man zur Strafe <strong>de</strong>n Kopf abbeißen.<br />
Bitte nicht: Kin<strong>de</strong>r einfach gewinnen lassen Kin<strong>de</strong>r spielen am<br />
liebsten gegen Oma und Opa, weil das die Gewinnchancen erhöht.<br />
Auf Dauer ist das aber keine gute I<strong>de</strong>e, fin<strong>de</strong>t die Erziehungsexpertin:<br />
„Kin<strong>de</strong>r müssen lernen, dass verlieren dazugehört. Kleine Mogeleien<br />
sind aber erlaubt: Regeln vereinfachen o<strong>de</strong>r einen Pechvogel noch<br />
mal würfeln lassen. Nicole Stäblein-Rödls Spezialität ist es, „Memory“-<br />
Paare zu übersehen – aber selten mehr als eins o<strong>de</strong>r zwei.<br />
das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 35
Jetzt 3x ELTERN Probe lesen!<br />
Testen Sie 3 Monate ELTERN und freuen Sie sich auf Ihr Wunschgeschenk<br />
o<strong>de</strong>r machen Sie Freun<strong>de</strong>n und Bekannten eine kleine Freu<strong>de</strong>!<br />
GRATIS<br />
zur Wahl!<br />
25 %<br />
Ersparnis!<br />
ELTERN erscheint im Verlag Gruner + Jahr AG & Co. KG, Frank Stahmer, Am Baumwall 11, 20459 Hamburg. Han<strong>de</strong>lsregister:<br />
AG Hamburg, HRA 102 257. Vertrieb: DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Heino Dührkop,<br />
Dr. Michael Rathje, Düsternstr. 1, 20355 Hamburg. Han<strong>de</strong>lsregister: AG Hamburg, HRB 95 752.<br />
1. CAUSE-Brummkreisel<br />
• Echter Metall-Brummkreisel mit<br />
klassischen Spielzeugmotiven<br />
• Maße: Ø 19 cm, Höhe: ca. 21 cm<br />
Vorteile für glückliche <strong>Eltern</strong>:<br />
1 Das Heft wird gratis, bequem<br />
und pünktlich geliefert!<br />
2. HABA-Greiffigur »Trixie«<br />
• Integrierte Rassel för<strong>de</strong>rt die Sinne<br />
• Material: Baumwolle / Polyester<br />
• Höhe: ca. 16 cm<br />
2 Abonnenten profitieren von<br />
exklusiven Vorteilen auf:<br />
www.eltern.<strong>de</strong>/vorteil<br />
3. HABA-Knud<strong>de</strong>lquartett<br />
• Verschie<strong>de</strong>ne Materialien und<br />
Geräusche for<strong>de</strong>rn zum Tasten auf<br />
• Maße je Würfel: ca. 7 x 7 x 7 cm<br />
3 Einfacher und kostenloser<br />
Abowechsel zwischen<br />
ELTERN und ELTERN family!<br />
Bitte ausschnei<strong>de</strong>n.<br />
Ja, ich möchte ELTERN mit 25 % Ersparnis:<br />
testen! Best.-Nr.: 1078508<br />
verschenken! Best.-Nr.: 1078509<br />
Sen<strong>de</strong>n Sie mir bzw. <strong>de</strong>m Beschenkten ELTERN ab <strong>de</strong>r nächsterreichbaren Ausgabe 3x zum<br />
Vorteilspreis von zzt. nur 7,20 € (D)/7,90 € (A)/13.50 Fr. (CH) statt 9,60 € (D)/10,50 € (A)/<br />
17.70 Fr. (CH) im Einzelkauf (alle Preise inkl. MwSt. und Versand). Mein Geschenk erhalte<br />
ich nach Zahlungseingang. Wenn ich mich nicht spätestens nach Erhalt <strong>de</strong>r 2. Ausgabe beim<br />
ELTERN-Kun<strong>de</strong>nservice, 20080 Hamburg, mel<strong>de</strong>, erhalte ich bzw. <strong>de</strong>r Beschenkte ELTERN<br />
auch weiterhin für zzt. nur 3,20 € (D)/3,50 € (A)/5.70 Fr. (CH) statt 5.90 Fr. (CH) pro Ausgabe<br />
(alle Preise inkl. MwSt. und Versand). ELTERN erscheint zzt. 12x im Jahr. Ich kann das Abonnement<br />
dann je<strong>de</strong>rzeit kündigen, im Voraus gezahlte Beträge erhalte ich zurück. Dieses<br />
Angebot gilt nur, solange <strong>de</strong>r Vorrat reicht.<br />
Meine persönlichen Angaben: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />
Name, Vorname<br />
Straße/Nummer<br />
PLZ<br />
Telefonnummer<br />
Wohnort<br />
E-Mail-Adresse<br />
Geb.-Datum<br />
Ja, ich bin damit einverstan<strong>de</strong>n, dass ELTERN und Gruner + Jahr mich künftig per<br />
Telefon o<strong>de</strong>r E-Mail über interessante Angebote informieren.<br />
Sie können auch telefonisch bestellen: (Bitte Bestell-Nr. angeben.)<br />
+49 (0)40 - 55 55 89 95<br />
Ich zahle bequem per Bankeinzug:<br />
BLZ<br />
Bankinstitut<br />
Kontonummer<br />
Ich zahle per Rechnung.<br />
Ich verschenke ELTERN an: (bitte nur ausfüllen, wenn Sie ELTERN verschenken möchten)<br />
Name, Vorname <strong>de</strong>s Beschenkten<br />
Straße/Nummer PLZ Wohnort<br />
Telefonnummer<br />
Die Belieferung soll frühestens am<br />
E-Mail-Adresse<br />
Als Geschenk wähle ich: (bitte nur 1 Kreuz setzen)<br />
Geb.-Datum<br />
beginnen (optional).<br />
1. CAUSE-Brummkreisel 2. HABA-Greiffigur »Trixie« 3. HABA-Knud<strong>de</strong>lquartett<br />
Wi<strong>de</strong>rrufsrecht: Innerhalb von 2 Wochen nach Absen<strong>de</strong>n meiner Bestellung kann ich diese ohne<br />
Begründung beim ELTERN-Kun<strong>de</strong>nservice, 20080 Hamburg, in Textform (z.B. E-Mail o<strong>de</strong>r Brief)<br />
wi<strong>de</strong>rrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung.<br />
Datum<br />
Unterschrift<br />
O<strong>de</strong>r schnell im Internet:<br />
www.eltern.<strong>de</strong>/lesen
abyohren<br />
Kleine<br />
Lauscher<br />
FOTO: Getty Images<br />
Babyohren sind empfindlich.<br />
Die sechs wichtigsten Infos<br />
zu Funktion, Pflege und Schutz<br />
1. Vorsicht beim Putzen<br />
Höchstens die Ohrmuschel mit einem feuchten Tuch abwischen,<br />
Bohren ist dagegen streng verboten! Wichtiger: Die Haut hinterm<br />
Ohr waschen und gut abtrocknen. Wattestäbchen, Ohrentropfen,<br />
ölgetränkte Wattebäusche sind eher schädlich als nützlich.<br />
2. Zugluft aussperren<br />
Frischluft ist gut, Zugluft nicht. An <strong>de</strong>n Ohren sind Babys beson<strong>de</strong>rs<br />
empfindlich. Da sie außer<strong>de</strong>m über <strong>de</strong>n Kopf viel Wärme<br />
verlieren, sind Mützchen sowieso wichtig. Nicht nur draußen, son<strong>de</strong>rn<br />
zum Beispiel auch, wenn die Wiege beim Mittagsschlaf am<br />
offenen Fenster steht.<br />
3. Wichtiger Verkehrsweg<br />
Die Ohrtrompete heißt auch eustachische Röhre. Sie verbin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n<br />
Nasen-Rachen-Raum mit <strong>de</strong>m Mittelohr. Ihr Job ist <strong>de</strong>r Druckausgleich<br />
vor und hinter <strong>de</strong>m Trommelfell, ohne <strong>de</strong>n das Hören nicht<br />
funktioniert. Gleichzeitig ist die Ohrtrompete Hauptverkehrsa<strong>de</strong>r<br />
für Krankheitserreger. Bei Kleinkin<strong>de</strong>rn ist sie so kurz und eng, dass<br />
sie schnell Atemwegsinfekte nach oben leiten und anschwellen<br />
kann. Dann droht eine Mittelohrentzündung. Bei Verdacht darauf<br />
geht man mit seinem Kind am besten gleich zum Kin<strong>de</strong>rarzt.<br />
4. Klangproben machen<br />
Halten Sie Spielzeug, das Töne macht, vor <strong>de</strong>m Kauf ans Ohr. Es<br />
gibt Spieluhren, die mit 80 Dezibel viel zu laut sind! Bei Musik aus<br />
Radio o<strong>de</strong>r Stereoanlage o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Geräuschen daran <strong>de</strong>nken:<br />
Ihr Baby kann sich nicht die Ohren zuhalten.<br />
5. Erste Hilfe<br />
Es gibt nur ein gutes Hausmittel gegen Ohrenschmerzen: Zwiebelwickel.<br />
Klein geschnittene, rohe Zwiebel in einen Waschlappen<br />
o<strong>de</strong>r ein Mulltuch gewickelt für ein bis zwei Stun<strong>de</strong>n auf das<br />
schmerzen<strong>de</strong> Ohr legen, mit einer Mütze fixieren. Bei Seitenlage<br />
das kranke Ohr nach unten, damit Sekret ablaufen kann. Mit<br />
einem Baby aber bitte trotz<strong>de</strong>m immer zusätzlich zum Arzt!<br />
6. Ohrscreening<br />
Seit <strong>de</strong>m Jahr 2009 gehört das „Universelle Neugeborenen-Hörscreening“<br />
zum <strong>Vorsorge</strong>-Standard. Jetzt können Hörprobleme<br />
bereits im relevanten ersten Jahr therapiert wer<strong>de</strong>n, bevor die<br />
Sprach entwicklung lei<strong>de</strong>t. Bei <strong>de</strong>r harmlosen Untersuchung wer<strong>de</strong>n<br />
die Reaktionen <strong>de</strong>s Innenohrs auf Schallreize gemessen. Dabei<br />
kann das Baby sogar schlafen! Zur Beruhigung: Nur ein bis zwei<br />
Neugeborene von 1000 haben Hörschä<strong>de</strong>n.<br />
das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 37
Gemeinsam was erleben<br />
Wenn Paul Eddie und Jakob (hinten)<br />
mit lautem Krawumm um <strong>de</strong>n Block jagen,<br />
springen die älteren Damen <strong>de</strong>r<br />
Nachbarschaft schon mal erschrocken<br />
zur Seite. Gebremst wird mit <strong>de</strong>n<br />
Füßen – das sieht man an <strong>de</strong>n Schuhen.<br />
Nur bergab ist es manchmal wie<br />
verhext mit <strong>de</strong>m Anhalten. „Stopp“, ruft<br />
Paul Eddie. Aber das Bobbycar<br />
lässt sich nicht mehr bremsen. Gut,<br />
dass es Freun<strong>de</strong> wie Jakob gibt,<br />
die dann die Mamas mit <strong>de</strong>n Pflasterboxen<br />
holen. Und gut, dass es<br />
Freun<strong>de</strong> gibt, mit <strong>de</strong>nen man Gewinnen<br />
und Verlieren üben kann.<br />
Das ist nämlich das Schwerste am<br />
Bobbycar-Wettrennen.<br />
Bist du online<br />
Ja, du auch<br />
Haha. Hast du ein paar Minuten<br />
Was ist los<br />
Bin im Büro – kann nicht re<strong>de</strong>n.<br />
Bin ganz Ohr. Im übertragenen Sinn.<br />
SMS von A. Sie macht JETZT GERADE<br />
<strong>de</strong>n Test.<br />
Wer ist A<br />
Andrea. Sie sollte anonym bleiben.<br />
Alles klar, A = Andrea anonym. Welchen<br />
Test<br />
Diesen kleinen Test mit <strong>de</strong>n Streifen! Sie<br />
ist über eine Woche drüber und will es<br />
jetzt wissen.<br />
Erstens: Gratulation!!! Zweitens: Wolltet ihr<br />
nicht warten bis … irgendwann später<br />
Erstens: Ich hab gera<strong>de</strong> wenig Sinn für<br />
Humor. Zweitens: JA!!! Das ist ja das<br />
Problem.<br />
Und was willst du von mir<br />
Angenommen, <strong>de</strong>r Test sagt Ja – soll ich<br />
das durchziehen<br />
Du willst von mir per WhatsApp wissen,<br />
ob du Vater wer<strong>de</strong>n sollst Im Ernst<br />
Im Ernst. Du bist Vater, du musst das<br />
wissen. A mel<strong>de</strong>t sich gleich wie<strong>de</strong>r. Und<br />
wenn sie sich am Telefon furchtbar über<br />
einen Zwerg freut, was sag ich dann<br />
OK, dann ernst. Was willst du ihr <strong>de</strong>nn<br />
sagen<br />
Ich will sagen, dass ich mir nicht sicher<br />
bin, ob das jetzt richtig ist.<br />
Dann sag das so.<br />
Wenn ich das so SAGE, dann HÖRT sie<br />
a), dass ich sie nicht liebe o<strong>de</strong>r b),<br />
dass ich kleine Kin<strong>de</strong>r hasse o<strong>de</strong>r c),<br />
dass ich schon Kin<strong>de</strong>r will, aber<br />
noch auf die richtige Frau warte.<br />
Und was sollte sie hören<br />
Genau das, was ich gesagt habe: Ich weiß<br />
nicht, ob das jetzt schon richtig ist.<br />
Auf was willst du <strong>de</strong>nn noch warten<br />
Es passt noch nicht.<br />
Wann passt es <strong>de</strong>nn<br />
Später<br />
Wann später<br />
Das will ich von dir wissen!<br />
Wie viel Zeit hast du<br />
Teamplay muss man erst lernen. Das fängt mit zwei Jahren an,<br />
wenn sich ein Kind selbst als Ich und <strong>de</strong>n Freund als Du<br />
begreift. Erst dann kann so etwas wie ein friedliches Wir-Gefühl<br />
entstehen. Paul Eddie und Jakob fin<strong>de</strong>n Parallelspielen je<strong>de</strong>nfalls<br />
neuerdings eher langweilig. Sie sind jetzt neugierig, was <strong>de</strong>r<br />
Kumpel für gute Spieli<strong>de</strong>en hat. Und trainieren so ihre soziale<br />
Kompetenz: Je<strong>de</strong>r hört auch mal auf <strong>de</strong>n Sound <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren. Vor<br />
sechs Monaten hätte es noch Handgreiflichkeiten gegeben bei<br />
<strong>de</strong>r Frage, wer an das Mikro darf und wer in die Tasten haut. Heute<br />
einigen sich die Bandkollegen friedlich. Ganz neue Töne!<br />
Ein Baby erwarten<br />
Genug. Mein Chef glaubt, du bist die …<br />
Vertriebsleiterin aus Frankfurt.<br />
Was heißt das<br />
Du wirst vermutlich Vater und flirtest online Keine Ahnung. Ich mag mein Leben. Ich<br />
mit einer Kollegin<br />
mach Sport, ich treffe Kumpels.<br />
Lass das, bitte. Mir geht’s grad nicht so gut. Kannst du dann abhaken.<br />
Sorry. Also analytisch. Du bist 34, A(ndrea Na ja, du bist auch nicht ganz von <strong>de</strong>r<br />
anonym) ist 30. Vom Alter her sag ich: Bildfläche verschwun<strong>de</strong>n.<br />
gra<strong>de</strong> richtig. Ich hab da mal eine Studie Aber nur, weil ich die beste Frau <strong>de</strong>r<br />
rausgesucht, von <strong>de</strong>r Bertelsmann Stiftung Welt geheiratet hab. Mit einem<br />
und <strong>de</strong>m Deutschen Jugendinstitut. hast du recht – du hast schon was<br />
Da sagen über 50 % <strong>de</strong>r befragten jungen von einem (entschuldige die Offenheit)<br />
Männer, dass das i<strong>de</strong>ale Alter fürs<br />
Berufsjugendlichen.<br />
Vaterwer<strong>de</strong>n zwischen 25 und 30 liegt. Musst dich nicht entschuldigen. Da bin<br />
32 % wollen zwischen 30 und 35 Vater ich doch stolz drauf! ;-)<br />
wer<strong>de</strong>n wollen. Du liegst voll im Schnitt. Willst du das immer bleiben O<strong>de</strong>r willst<br />
Das hast du jetzt nebenbei recherchiert du mal einen Schritt weitergehen<br />
Nächster Punkt: Ihr verdient gut, ihr habt Und wenn ja, wohin soll <strong>de</strong>r Schritt dich<br />
eine große Wohnung.<br />
führen<br />
Miete!<br />
Was sind <strong>de</strong>nn die Optionen<br />
Und<br />
Familie ist eine Option. Eine an<strong>de</strong>re wären<br />
Sollte man nicht Eigentum haben<br />
Schönheits-OPs und junge Mo<strong>de</strong>ls.<br />
Was ist, wenn ich die Miete mal nicht ;-) Hast du <strong>de</strong>nn alles gemacht,<br />
mehr zahlen kann<br />
was du machen wolltest,<br />
Was ist, wenn du <strong>de</strong>n Kredit mal nicht bevor B schwanger wur<strong>de</strong><br />
mehr zahlen kannst Ihr müsst<br />
Nicht annähernd.<br />
irgendwo wohnen, also müsst ihr auch Und das hat dich nie gestört<br />
irgendwen bezahlen.<br />
Erstens hätte ich jetzt nix mehr, von <strong>de</strong>m<br />
OK. Bleiben wir beim Geld. Wird’s reichen ich träumen kann. Und zweitens<br />
Aber sicher! B(ettina anonym) und ich warte ich einfach ein paar Jahre und nehm<br />
haben nicht annähernd euer Einkommen, die Familie dann mit!<br />
und unsere Kleine läuft auch nicht in Sack Wohin<br />
und Asche rum. Außer<strong>de</strong>m isses nur Geld. Zum Segeln, nach Thailand, mit <strong>de</strong>m<br />
NUR Geld<br />
Wohnmobil durch Kanada …<br />
Schau mal nicht auf die äußeren<br />
Mit Kind<br />
Umstän<strong>de</strong>. Klar – es kann immer noch ein Ein Freund hat <strong>de</strong>n ersten Geburtstag<br />
wenig besser laufen, aber dann wartest seines Sohnes am Strand von<br />
du, bis du alt und grau bist. Schau auf die Koh Samui gefeiert. Der Kleine wirkte auf<br />
inneren Umstän<strong>de</strong>. In einer Studie (ja schon <strong>de</strong>n Fotos recht zufrie<strong>de</strong>n.<br />
wie<strong>de</strong>r) <strong>de</strong>r Uni Basel steht, viele Männer Ich kann nicht mehr nächtelang durch<br />
wollen „parat“ sein, sie übersetzen das mit Clubs ziehen!<br />
„bereit“ sein, und zwar innerlich. Für Was ist daran eigentlich so toll<br />
die Verantwortung, für die Umstellungen bei Dass die an<strong>de</strong>ren Berufsjugendlichen es<br />
Freizeit und Zeit für <strong>de</strong>n Partner, solche auch machen.<br />
Sachen. Soll heißen: Fühlst du dich bereit, Dazu kein Kommentar. Willst du Familie<br />
<strong>de</strong>in Leben zu än<strong>de</strong>rn Denn das<br />
Darüber re<strong>de</strong>n wir doch die ganze Zeit!<br />
kannst du mir glauben: Die Geburt <strong>de</strong>ines Nicht unbedingt. Ich bin wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Studie<br />
ersten Kin<strong>de</strong>s krempelt <strong>de</strong>in Leben auf aus Basel: Familienwunsch muss nicht<br />
eine Art um wie nichts vorher und nichts gleichbe<strong>de</strong>utend sein mit Kin<strong>de</strong>rwunsch!<br />
nachher. Kannst du dir das vorstellen Spannend, das ist mir auch neu.<br />
BESSER als ihr Ruf: Ständig liest man, was<br />
<strong>Eltern</strong> alles falsch machen. Dabei wür<strong>de</strong>n<br />
sie von ihren Kin<strong>de</strong>rn super Noten bekommen<br />
S t a r k e<br />
M ü t t e r ,<br />
tolle<br />
Vät e r<br />
Titelthema<br />
Glaubt man <strong>de</strong>n zahlreichen Kritikern, ist Kindheit heute vor<br />
allem ein großes Problem: verplant, durchgeför<strong>de</strong>rt,<br />
überbehütet. Was ist dran am Verdacht, dass Familie schon<br />
mal besser klappte ELTERN-Autorin Sabine Maus<br />
erlebt Mütter und Väter in <strong>de</strong>r dritten Generation und meint:<br />
Sie sind viel besser als ihr Ruf.<br />
Plus: ELTERN-Autorin Christiane Börger über zehn Dinge, die<br />
<strong>Eltern</strong> richtig gut können<br />
VEREINT in Spiel und kleinen Kabbeleien:<br />
Jakob und Paul Eddie erfahren gera<strong>de</strong>,<br />
was eine richtige Männerfreundschaft ist<br />
Ein super<br />
T e a m<br />
Paul Eddie und Jakob, 2, sind echte Hamburger Jungs. Sie wohnen<br />
direkt nebeneinan<strong>de</strong>r und sind stolz auf ihre Männerfreundschaft,<br />
die auch Beulen und ein kleines Gerangel in <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>wanne aushält<br />
9:30<br />
Auf die Plätze,<br />
fertig: Und wer schafft<br />
die Schräge<br />
1 3 : 3 0<br />
Ich Sänger, du Keyboar<strong>de</strong>r: Let’s have a band!<br />
DURCHEINANDER: Die Freundin macht<br />
gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Schwangerschaftstest –<br />
was geht Männern da durch <strong>de</strong>n Kopf<br />
Vater wer<strong>de</strong>n:<br />
Soll ich<br />
O<strong>de</strong>r<br />
nicht <br />
Was einem Mann durch<br />
<strong>de</strong>n Kopf geht, wenn seine<br />
Freundin gera<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>n Schwangerschaftstest<br />
macht ELTERN-Autor<br />
Joachim Brandl hat einen<br />
WhatsApp-Talk<br />
unter Freun<strong>de</strong>n protokolliert<br />
ILLUSTRATION: Skizzomat / Marie Emmermann<br />
ORIGINELL und sehr lecker: Mit <strong>de</strong>m<br />
klassischen Lebkuchenhaus sind<br />
unsere Bauwerke nur noch entfernt verwandt<br />
Schöner<br />
wohnen<br />
Dieser Advent wird kreativ –<br />
<strong>de</strong>nn das Lebkuchenhaus hat<br />
Konkurrenz bekommen.<br />
Da fin<strong>de</strong>t je<strong>de</strong>r eine Behausung<br />
nach seinem Geschmack<br />
Leise rieselt <strong>de</strong>r Pu<strong>de</strong>rzucker –<br />
aufs Iglu mit viel Marzipan<br />
Schmeckt apfelig und<br />
honigsüß: <strong>de</strong>r Zirkuswagen<br />
Jetzt am Kiosk<br />
ELTERN – für die schönsten Jahre <strong>de</strong>s Lebens
Ein Baby erwarten<br />
Gemeinsam was erleben<br />
In diesem Bauch<br />
Von außen sieht man: nichts.<br />
Der Bauch ist flach, die Brüste wie<br />
immer. Von innen nicht viel mehr:<br />
ein kleiner Wurm, Kopf und Schwanz.<br />
Und daraus soll einmal ein<br />
perfektes Baby wer<strong>de</strong>n Noch sind<br />
die Zellen nicht differenziert, erst<br />
nach und nach bekommen sie ihre Zuweisung:<br />
Ihr wer<strong>de</strong>t blaue Augen<br />
und ihr ein bummern<strong>de</strong>s Herzchen.<br />
Es ist ein chemisches Wun<strong>de</strong>r.<br />
Baby<br />
insi<strong>de</strong><br />
KLITZEKLEIN und je<strong>de</strong>s Mal wie<strong>de</strong>r ein<br />
großes Wun<strong>de</strong>r: tolle Bil<strong>de</strong>r vom beginnen<strong>de</strong>n<br />
Leben und <strong>de</strong>m mitwachsen<strong>de</strong>n Bauch<br />
vollzieht sich ein Wun<strong>de</strong>r.<br />
Ein kleiner Mensch<br />
wächst heran. Eine Fotoreise<br />
durch zehn Monate<br />
- 1 0<br />
Stillen o<strong>de</strong>r Fläschchen geben Wiege o<strong>de</strong>r <strong>Eltern</strong>bett Impfen o<strong>de</strong>r<br />
nicht <strong>Eltern</strong> sein heißt, Entscheidungen zu treffen, je<strong>de</strong>n Tag. Und dann<br />
dafür gera<strong>de</strong>stehen zu müssen. Eigentlich kein Wun<strong>de</strong>r, dass<br />
wir Mütter und Väter uns im alltäglichen Dschungel wi<strong>de</strong>rsprüchlicher<br />
Ratschläge und Ansichten eine Art Kompass wünschen. Und ihn<br />
da suchen, wo nicht Meinungen und Mo<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn Zahlen und Fakten<br />
regieren: in <strong>de</strong>r Wissenschaft. Sie soll uns möglichst objektiv<br />
erklären, was das Beste für unser Baby ist. Nur: Kann sie das auch<br />
IMMER die richtige Entscheidung treffen –<br />
das wäre toll. Können uns Studien<br />
dabei helfen O<strong>de</strong>r verunsichern sie eher<br />
Dossier<br />
Hilft die<br />
Wissenschaft<br />
beim E l t e r n - S e i n <br />
FOTO:S: Getty Images (1) , JinkyART.com<br />
SCHRÄG kommen uns die Weihnachtsbräuche<br />
in an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn vor.<br />
O<strong>de</strong>r was halten Sie von diebischen Zwergen<br />
Hexen auf <strong>de</strong>r Jagd,<br />
verfressene Holzklötze<br />
und Ziegenböcke, die Feuer<br />
fangen – wir haben<br />
für Sie die Weihnachtsbräuche<br />
unserer<br />
europäischen Nachbarn<br />
zusammengetragen.<br />
Und festgestellt: Da geht<br />
es beim Feiern manchmal<br />
So<br />
ganz schön schräg feiern<br />
zu!<br />
die<br />
an<strong>de</strong>ren!<br />
ERFRISCHEND an<strong>de</strong>rs: Wie Kneipp-<br />
Kin<strong>de</strong>rgärten ihre Schützlinge mit Backen,<br />
Wassertreten und Massage fit machen<br />
Glücklich groß wer<strong>de</strong>n<br />
Wenn<br />
P i r a t e n<br />
Kneippen mit Hand und Fuß:<br />
Tau treten<br />
... gehören sie wahrscheinlich zur<br />
„zertifizierten Kneipp-Kita“ <strong>de</strong>r Hamburger<br />
Elbpiraten. ELTERN-Autorin Silia Wiebe<br />
hat sie besucht – und hätte beim<br />
Lokaltermin beinahe kalte Füße gekriegt<br />
FOTOS: Plainpicture (1), Sabine Braun<br />
Jonah im feuchten Hamburger Herbstgras<br />
Jetzt bestellen!<br />
ELTERN – für die schönsten Jahre <strong>de</strong>s Lebens<br />
ELTERN erscheint im Verlag Gruner + Jahr AG & Co. KG, Dr. Frank Stahmer, Am Baumwall 11, 20459 Hamburg. Han<strong>de</strong>lsregister: AG Hamburg, HRA 102 257. Vertrieb: DPV<br />
Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg. Han<strong>de</strong>lsregister: AG Hamburg, HRB 95 752.
www.eltern.<strong>de</strong><br />
12/2013 3,20 € 13.11.2013<br />
3 x<br />
lesen und sparen<br />
Jetzt Dankeschön Ihrer Wahl sichern!<br />
Gratis<br />
zur Wahl<br />
25%<br />
sparen<br />
HABA „Knud<strong>de</strong>lquartett“<br />
• Kann quietschen, knistern, klingeln, rasseln<br />
• So wird Tasten zum Abenteuer<br />
• Material: Baumwolle/Polyester<br />
reisenthel easyshoppingbag<br />
„Barock Sand“<br />
• Lässt sich in einen Einkaufswagen einhängen.<br />
• Zusammengerollt nicht größer als ein<br />
Taschenregenschirm.<br />
• Öffnung durch Klettbän<strong>de</strong>r verschließbar.<br />
• Innentasche mit Reißverschluss.<br />
• Maße: 32,5 x 51 x 38 cm,<br />
• zusammengefaltet: 6 x 6 x 36,5 cm<br />
Vorteile<br />
Ihr Wunsch-Geschenk gratis!<br />
3 Hefte für EUR 7,20 statt EUR 9,60<br />
Lieferung frei Haus!<br />
Große Geschenkeauswahl unter www.eltern.<strong>de</strong>/lesen<br />
Gleich bestellen unter +49(0)40 – 55558995<br />
o<strong>de</strong>r noch schneller: www.eltern.<strong>de</strong>/testen Bestellnummer 955405<br />
DEZEMBER 2013<br />
Starke Mütter, tolle Väter Baby schlauer machen Wun<strong>de</strong>r im Bauch<br />
Für die schönsten Jahre <strong>de</strong>s Lebens<br />
Starke Mütter,<br />
tolle Väter<br />
10 Dinge,<br />
die wir heute<br />
beson<strong>de</strong>rs<br />
gut hinkriegen<br />
Mü<strong>de</strong> Mamas<br />
I<strong>de</strong>en, die wirklich<br />
wacher machen<br />
Muss ich je<strong>de</strong>r<br />
Studie glauben<br />
Warum die Wissenschaft<br />
nicht immer beim <strong>Eltern</strong>-Sein hilft<br />
Kann ich mein Baby<br />
schlauer machen<br />
Intelligenzforscherin<br />
Elsbeth Stern im Interview<br />
Das Wun<strong>de</strong>r in<br />
meinem Bauch<br />
Spannen<strong>de</strong> Fakten<br />
rund ums Schwangersein<br />
Wir freuen<br />
uns auf<br />
Weihnachten<br />
Zirkuswagen aus Lebkuchen<br />
Vegane Plätzchen<br />
Schöne Geschenki<strong>de</strong>en<br />
Sterne basteln<br />
4 1 9 0 6 0 6 0 0 3 2 0 1 1 2
Vom Busen<br />
zum Brei<br />
Kaum ein paar Monate auf <strong>de</strong>r Welt, ent<strong>de</strong>cken Babys<br />
die wun<strong>de</strong>rbare Welt <strong>de</strong>s Essens – am liebsten<br />
auf eigene Faust. Alles über die neuesten Trends in<br />
Sachen Beikost; und wie es <strong>de</strong>m Baby und seinen<br />
<strong>Eltern</strong> beim Start in <strong>de</strong>n neuen Lebensabschnitt geht<br />
42 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind
eikost-start<br />
FOTOS: getty Images, Mauritius images<br />
So geht es Mutter und Vater<br />
Die erste feste Nahrung – das ist ein Grund zum Feiern. Und manche<br />
Familien machen tatsächlich ein Festmahl daraus: suchen beim<br />
Gemüsehändler die schönste Biokarotte aus und kre<strong>de</strong>nzen sie<br />
püriert im nagelneuen Kin<strong>de</strong>rschüsselchen. An<strong>de</strong>rs, aber genauso<br />
schön ist die Variante „Stu<strong>de</strong>ntenparty“: Das Baby sitzt beim<br />
Aben<strong>de</strong>ssen auf Papas Schoß und saugt selig am ersten Gurkenscheibchen.<br />
Fingerfood für die Allerkleinsten.<br />
Beim Beikoststart gehen <strong>Eltern</strong> sehr unterschiedlich vor. Die einen<br />
füttern nach einem festen Schema: Mit sechs Monaten gibt es <strong>de</strong>n<br />
ersten Gemüsebrei, mit einem Jahr wird abgestillt. An<strong>de</strong>re gehen<br />
weniger planvoll vor: Babys, die Brei doof fin<strong>de</strong>n, bekommen vielleicht<br />
als Erstes einen Kanten Brot in die Hand – und essen mit zehn<br />
Monaten fast alles bei <strong>de</strong>n <strong>Eltern</strong> mit.<br />
Wie man es macht – man kann nicht so viel falsch machen. Immer<br />
mehr Experten empfehlen, das Thema Beikost spielerischer anzugehen,<br />
ohne starre Zeitpläne und Zubereitung aus <strong>de</strong>m Diätlabor.<br />
Und das Kind ab <strong>de</strong>m fünften Lebensmonat zu beobachten: Interessiert<br />
es sich für Essen Kann es einen Löffel im Mund behalten<br />
Selbst etwas in die Hand nehmen Wenn es dann noch mit Unterstützung<br />
sitzen kann, ist das <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ale Zeitpunkt für <strong>de</strong>n Start.<br />
Umstritten ist dagegen, was <strong>de</strong>m Kind am besten bekommt: Allergie-Spezialisten<br />
setzen auf einen Schutzeffekt, wenn schon die<br />
Kleinsten auf einer Brotkante kauen, Hebammen warnen vor zu viel<br />
Neuem auf einmal.<br />
Ein<strong>de</strong>utig ist dagegen eines: Egal, wann und wie ein Kind zu essen<br />
beginnt, zusätzliches Stillen ist von Vorteil. Denn die Muttermilch hilft<br />
<strong>de</strong>m Kind nicht nur, neue Stoffe besser zu verdauen, sie ist auch ein<br />
guter Immunschutz, wenn es mobil wird und im Spiel auch wenig<br />
Appetitliches ablutscht. Für Flaschenbabys gilt dagegen: eine Mahlzeit<br />
nach <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren komplett ersetzen, nicht zum Brei noch Milchnahrung<br />
geben. Denn das macht Babys leicht zu moppelig.<br />
Der allmähliche Abschied von <strong>de</strong>r Brust ist für Mutter und Kind nicht<br />
nur eine praktische Umstellung von <strong>de</strong>r allzeit verfügbaren Milchbar<br />
auf die Spielplatz-Snackbox. Son<strong>de</strong>rn auch eine Trennung auf Raten.<br />
Und wie in je<strong>de</strong>r Beziehung sind sich die Beteiligten auch beim<br />
Stillen oft nicht einig, wann es Zeit ist, Schluss zu machen. Manche<br />
Babys verlieren schon kurz nach <strong>de</strong>m ersten Löffel Brei das Interesse<br />
an Mamas Milch, an<strong>de</strong>re viel später.<br />
So geht es <strong>de</strong>m Kind<br />
Der (kleine) Mensch ist ein Gewohnheitstier. Monatelang hat er gelernt,<br />
dass Milch einfach spitze ist: macht ein wohliges Gefühl im Bauch<br />
und kommt mit Kuschelbeilage. Warum, fragt er sich, sitzt Mama auf<br />
einmal mit diesem eifrig-gespannten Gesichtsausdruck vor mir und<br />
hält mir einen Löffel orangefarbenes Zeug hin Muss ein neues Spiel<br />
sein. Gib mal her! Hä Warum hält sie jetzt <strong>de</strong>n Löffel fest<br />
So ungefähr muss sich eine Breipremiere anfühlen. Babys sind begierig<br />
aufs Selbstmachen, aber verstehen oft nicht, was die <strong>Eltern</strong><br />
von ihnen wollen. O<strong>de</strong>r sind zu mü<strong>de</strong> zum Experimentieren.<br />
Kin<strong>de</strong>r ent<strong>de</strong>cken das Essen am liebsten, wenn man sie ihre eigenen<br />
Erfahrungen machen lässt. Ein gekochtes Brokkoliröschen, das man<br />
zwischen <strong>de</strong>n Fingern zermatschen o<strong>de</strong>r sich in <strong>de</strong>n Mund stecken<br />
kann, ist viel aufregen<strong>de</strong>r als <strong>de</strong>r for<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Breilöffel in Mamas Hand.<br />
Und am schönsten ist es, in Gesellschaft zu essen und probieren zu<br />
dürfen: ein Stück Kartoffel, später auch mal ein Stück Brotrin<strong>de</strong>.<br />
Auch wenn die Brust als Nahrungsquelle irgendwann weniger interessant<br />
ist, eines bleibt sie oft noch über lange Zeit: Kuschel-Rückzugspunkt,<br />
Nähetankstelle, Einschlafhilfe. Kein Wun<strong>de</strong>r, wenn ein<br />
Kind grantig auf <strong>de</strong>n Entzug seines Lieblings-Schlafrituals reagiert.<br />
Auch hier hilft: liebevoll etwas Neues ausprobieren. Manchmal<br />
schlägt jetzt zum ersten Mal Papas große Stun<strong>de</strong>: Der kann singen,<br />
herumtragen, Händchen halten, ohne dabei etwas verweigern zu<br />
müssen wie die Mutter.<br />
Auch <strong>de</strong>r Schnuller kann eine gute Übergangslösung sein. Für an<strong>de</strong>re<br />
ist es eher ein Kuscheltuch o<strong>de</strong>r die eigenen Fingerchen. Manche<br />
Kin<strong>de</strong>r brauchen das noch relativ lange. Zum Beispiel, wenn die<br />
Kita-Eingewöhnung alles bisher Gewohnte auf <strong>de</strong>n Kopf stellt. Nicht<br />
schlimm – auch wir Erwachsenen sehnen uns in einer neuen Umgebung<br />
oft nach vertrauten Ritualen.<br />
das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 43
eikost-start<br />
Gelutscht o<strong>de</strong>r gelöffelt:<br />
Birne darf<br />
schon im ersten Jahr<br />
auf <strong>de</strong>n Speiseplan<br />
Die Milch macht’s<br />
Was ist gesün<strong>de</strong>r: möglichst lang voll stillen<br />
o<strong>de</strong>r so früh wie möglich zufüttern<br />
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Beikost<br />
FOTO: getty Images<br />
Bis vor einigen Jahren empfahlen Fachleute,<br />
sechs Monate lang ausschließlich zu stillen.<br />
Warum gilt das plötzlich nicht mehr<br />
Sie gingen davon aus, dass ein halbes Jahr Muttermilch vor späteren<br />
Allergien schützt. Ein wichtiges Argument, <strong>de</strong>nn schließlich nehmen<br />
Lei<strong>de</strong>n wie Heuschnupfen o<strong>de</strong>r Lebensmittelunverträglichkeiten zu.<br />
Aktuelle Studien aus Deutschland und <strong>de</strong>n USA führen allerdings zu<br />
einem an<strong>de</strong>ren Ergebnis: Kin<strong>de</strong>r, die früher mit an<strong>de</strong>ren Nahrungsmitteln<br />
in Kontakt gekommen sind, haben sogar ein geringeres Allergierisiko.<br />
Torsten Schäfer, Hautarzt und Allergiespezialist aus Immenstadt,<br />
hat eine entsprechen<strong>de</strong> wissenschaftliche Leitlinie mit verfasst<br />
und erklärt: „Man muss sich das so ähnlich vorstellen wie bei einer<br />
Impfung: Kleinere Mengen, etwa von Kuhmilch, Brot o<strong>de</strong>r Karotte,<br />
steigern die Toleranz <strong>de</strong>n Inhaltsstoffen gegenüber, weil sich <strong>de</strong>r Körper<br />
früh an die Verarbeitung gewöhnt.“ Das gilt für alle Babys, ob sie<br />
nun als beson<strong>de</strong>rs allergiegefähr<strong>de</strong>t gelten o<strong>de</strong>r nicht. Allerdings:<br />
Zeigt ein Kind bereits Reaktionen, sollte man <strong>de</strong>n Beikost-Start auf<br />
je<strong>de</strong>n Fall mit Kin<strong>de</strong>rarzt o<strong>de</strong>r Hebamme besprechen.<br />
Braucht mein Baby mit vier Monaten schon<br />
eine Breimahlzeit<br />
Das Europäische Fachinstitut für Kin<strong>de</strong>rernährung empfiehlt offiziell:<br />
Beikost nicht vor <strong>de</strong>r 17. und spätestens ab <strong>de</strong>r 27. Woche beginnen.<br />
„Selbstverständlich soll man kein Baby zum Essen zwingen“,<br />
erklärt Torsten Schäfer, „aber anbieten sollte man es ihm.“<br />
Die Hebamme und Stillberaterin Ingrid Lohmann aus Bad Gan<strong>de</strong>rsheim<br />
äußert sich wesentlich zurückhalten<strong>de</strong>r. „Nur wenn das Kind<br />
großes Interesse und die erfor<strong>de</strong>rlichen Reifezeichen zeigt, also<br />
etwa in <strong>de</strong>r Lage ist, vom Löffel zu essen, dann kann man es Obstpüree<br />
o<strong>de</strong>r Gemüsebrei probieren lassen.“<br />
Darf mein Baby am Familientisch alles<br />
mitessen, was es möchte<br />
„Nein“, sagt Ingrid Lohmann und warnt: Die neuen Richtlinien<br />
könnten zu einem allzu sorglosen Umgang mit Babynahrung führen.<br />
Sie rät dazu, immer nur ein neues Nahrungsmittel einzuführen. Und<br />
Babys noch keine Lebensmittel wie Zwieback o<strong>de</strong>r Brot zu geben.<br />
„Sie enthalten zu viele unkontrollierbare Bestandteile und Inhaltsstoffe<br />
wie Salz, Zucker, Aromen.“<br />
Wenn ich früher mit Beikost starte,<br />
wird dadurch die Stillzeit kürzer<br />
„Wenn <strong>de</strong>r frühere Beikoststart Mütter dazu verleiten wür<strong>de</strong>, auch<br />
früher komplett abzustillen, wäre das scha<strong>de</strong>“, sagt die Stillberaterin.<br />
„Schließlich rät die WHO, Kin<strong>de</strong>rn bis zu ihrem zweiten Geburtstag<br />
und darüber hinaus die Brust anzubieten.“ Ob man so lange<br />
durchhält, ist eine Frage <strong>de</strong>r Haltung und <strong>de</strong>r Lebensumstän<strong>de</strong>.<br />
Aber: Wann das Kind <strong>de</strong>n ersten Brei bekommt und wann die letzte<br />
Muttermilch, sind zwei Paar Stiefel.<br />
Ich bin verunsichert. Woher weiß ich,<br />
was richtig ist für mein Baby<br />
Am besten lassen Sie sich nicht verrückt machen, hören auf das<br />
eigene Bauchgefühl – und auf die Signale <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s. Das Sympathische<br />
an <strong>de</strong>n neuen Empfehlungen: Sie sind ein ganzes Stück<br />
entspannter. Und das tut allen gut.<br />
44 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind
„Ich war so aufgeregt, als ich ihre zarte<br />
Haut zum ersten Mal berührte.<br />
Als ich sie in meinen Armen hielt, war ich so beeindruckt von<br />
<strong>de</strong>n winzigen Fältchen. Ich war so nervös, ihre Haut schien<br />
mir fast durchsichtig. Da war ich schon ziemlich dankbar für<br />
je<strong>de</strong> Hilfe, die ich kriegen konnte. Ich wollte einfach <strong>de</strong>n besten<br />
Schutz für die Kleine. Sie ist mein kleines Wun<strong>de</strong>r.“<br />
URIN-INDIKATOR<br />
Unser bester Schutz für die Haut<br />
eines Neugeborenen.<br />
Die NEUEN Pampers New Baby Win<strong>de</strong>ln bieten<br />
unseren besten Schutz und haben jetzt einen<br />
Urin-Indikator. Er färbt sich blau, sobald Ihr<br />
Baby eine frische Win<strong>de</strong>l braucht.<br />
Die NEUEN Pampers Sensitive Maximum<br />
Care sind unsere Feuchttücher für die<br />
beste und sanfteste Reinigung <strong>de</strong>r Babyhaut.<br />
So wird je<strong>de</strong> kleine Falte geschützt.<br />
Jahre<br />
®
erste hilfe<br />
Alarmstufe<br />
Rot<br />
Wie <strong>Eltern</strong> bei Verbrennungen richtig han<strong>de</strong>ln<br />
www.eltern.<strong>de</strong><br />
Wie Sie Ihrem Kind in an<strong>de</strong>ren<br />
Notfällen am besten<br />
helfen, lesen Sie in unserem<br />
Lexikon unter www.<br />
eltern.<strong>de</strong>/lexikon-erste-hilfe<br />
46 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind
in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />
Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />
Es muss nicht immer Feuer sein. Tatsächlich erlei<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r<br />
Brandwun<strong>de</strong>n selten durch offene Flammen. Häufiger dadurch,<br />
dass sie auf die heiße Herdplatte greifen o<strong>de</strong>r sich<br />
mit kochen<strong>de</strong>m Wasser verbrühen. Selbst Verbrennungen durch<br />
zu heiße Wärmflaschen kommen vor. Denn nicht nur sehr hohe<br />
Temperaturen schädigen die Haut, schon 60 Grad reichen aus,<br />
wenn sie lange genug <strong>de</strong>r Wärme ausgesetzt ist.<br />
Was Sie tun können Zunächst, natürlich, <strong>de</strong>n Brandherd beseitigen,<br />
brennen<strong>de</strong> Kleidung mit Wasser löschen o<strong>de</strong>r mit einer<br />
Decke die Flammen ersticken.<br />
RATGEBER<br />
Kuscheln<br />
Der beste<br />
Freund<br />
ein Monster<br />
Essen<br />
Neue Regeln für<br />
<strong>de</strong>n ersten Brei<br />
Zahnen<br />
Sieben Mythen auf<br />
<strong>de</strong>m Prüfstand<br />
Ihr<br />
persönliches<br />
Exemplar<br />
zum<br />
Mitnehmen<br />
Das gesun<strong>de</strong> Kind<br />
<strong>Vorsorge</strong><br />
Was Kin<strong>de</strong>r<br />
heute brauchen<br />
FOTO: Getty Images<br />
Die wichtigsten Maßnahmen bei allen<br />
Verbrühungen und Verbrennungen:<br />
Wun<strong>de</strong> mit Wasser kühlen, sofort und<br />
min<strong>de</strong>stens 15 Minuten lang<br />
Kühlen verhin<strong>de</strong>rt, dass die Verbrennung auch in tieferen Hautschichten<br />
Schä<strong>de</strong>n anrichtet. Verbrannte Füße o<strong>de</strong>r Hän<strong>de</strong> sofort<br />
in kühles Wasser tauchen o<strong>de</strong>r unter fließen<strong>de</strong>s Wasser halten<br />
(bei weichem Strahl, um zusätzliche Schmerzen zu vermei<strong>de</strong>n).<br />
So lange unter <strong>de</strong>m Wasserstrahl bleiben, bis nach etwa einer<br />
Viertelstun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schmerz nachlässt.<br />
Bei Verbrühungen Kleidung vorsichtig ausziehen, bei Verbrennungen<br />
Stoff nur dort entfernen, wo er nicht festklebt<br />
Wird die Kleidung mit Gewalt entfernt, kann es zu zusätzlichen<br />
Hautverletzungen kommen. Am besten das Kind schon während<br />
<strong>de</strong>r Kühlung vom Kleidungsstück befreien.<br />
Verbrennungen ersten Gra<strong>de</strong>s (Rötung, Schwellung, mil<strong>de</strong>r<br />
Spannungsschmerz) braucht man nicht mit einem Verband abzu<strong>de</strong>cken.<br />
Sie heilen am besten an <strong>de</strong>r Luft.<br />
Bei Verbrennungen zweiten und dritten Gra<strong>de</strong>s (teilweise o<strong>de</strong>r<br />
völlige Zerstörung <strong>de</strong>r Haut, Blasenbildung) die Wun<strong>de</strong> am besten<br />
mit einem sogenannten Metalline-Brandtuch be<strong>de</strong>cken (die beschichtete<br />
Seite vorsichtig auf die Haut legen und das Tuch mit<br />
Pflaster o<strong>de</strong>r Dreieckstuch locker fixieren).<br />
Wichtig: Keine Salben o<strong>de</strong>r Pu<strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>n, keine Hausmittel<br />
wie Öl, Butter o<strong>de</strong>r Mehl! Sie gefähr<strong>de</strong>n die Heilung. Mehl etwa<br />
verklebt mit offenen Brandwun<strong>de</strong>n und muss vom Arzt mühsam<br />
aus <strong>de</strong>r Wun<strong>de</strong> entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />
Nach <strong>de</strong>r Kühlung <strong>de</strong>n Arzt verständigen, bei schweren Verbrennungen<br />
sofort <strong>de</strong>n Notarzt rufen.<br />
Verbrennungen ersten Gra<strong>de</strong>s können Sie zu Hause heilen lassen.<br />
Sind größere Hautpartien betroffen: ab zum Arzt o<strong>de</strong>r ins Krankenhaus!<br />
Für Kin<strong>de</strong>r entsteht schon bei fünf Prozent verbrannter Körperoberfläche<br />
die Gefahr eines lebensgefährlichen Schocks (ein<br />
Prozent <strong>de</strong>r Körperoberfläche entspricht <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r Handfläche<br />
ohne Daumen). Man sollte sein verletztes Kind auch nicht für kurze<br />
Zeit allein lassen, son<strong>de</strong>rn es viel trösten und warm halten, seine<br />
Atmung und <strong>de</strong>n Kreislauf beobachten.<br />
Brandwun<strong>de</strong>n möglichst nicht berühren, Brandblasen nicht öffnen!<br />
Redaktion:<br />
Weihenstephaner Str. 7,<br />
81673 München,<br />
Telefon: 0 89/41 52 607,<br />
Telefax: 0 89/41 52 645<br />
Verantwortlich für <strong>de</strong>n<br />
redaktionellen Inhalt: Christiane Börger<br />
Wissenschaftliche Mitarbeit:<br />
Professor Dr. med. Berthold Koletzko,<br />
STIFTUNG KINDERGESUNDHEIT<br />
Grafische Gestaltung: Nadine Rogovitz<br />
Bildredaktion: Eva Lichtenstern<br />
Imprimatur: Michaela Angermair<br />
Publisher: Astrid Hamer<br />
Leitung Projektmanagement: Andrea Kobelentz<br />
Marketing: Sabine Ossojnig<br />
Vertrieb: Andrea Sutter,<br />
Telefon: 0 89/41 52 607<br />
Anzeigenvermarktung: G+J Media Sales<br />
Executive Director: Heiko Hager<br />
Director Brand Sales: Hans-Joachim Weber,<br />
Telefon: 0 89/41 52 608,<br />
Telefax: 0 89/41 52 627.<br />
Key Account Manager:<br />
Regina Sporle<strong>de</strong>r, Telefon: 0 89/41 52 685<br />
Telefax: 0 89/41 52 627.<br />
Ad Management: Natascha Mooser,<br />
Telefon: 0 89/41 52 647, Telefax: 0 89/41 52 627<br />
zzt. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 42.<br />
„Das gesun<strong>de</strong> Kind“ erscheint<br />
in <strong>de</strong>r Gruner + Jahr AG & Co KG,<br />
Verlagsgruppe München<br />
Tel. 0 89/4152-0, Fax: 0 89/4152-640<br />
Weihenstephaner Str. 7, 81673 München.<br />
© für alle Beiträge bei <strong>de</strong>r<br />
Gruner + Jahr AG & Co KG.<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung <strong>de</strong>s Verlages.<br />
Produktion: Peter Becker GmbH,<br />
Delpstr. 15, 97084 Würzburg.<br />
Druck: Evers-Druck GmbH,<br />
Ernst-Günter-Albers-Straße, 25704 Meldorf
verlosung<br />
3 x 1 Barbie DVD-Set „Barbie und<br />
ihre Schwestern im Pfer<strong>de</strong>glück“<br />
Das neueste Abenteuer von Barbie: Mit ihren drei Schwestern<br />
macht sich Barbie auf <strong>de</strong>n Weg in die Schweizer Alpen, um<br />
dort <strong>de</strong>n Sommer gemeinsam in einer Reitschule zu verbringen.<br />
Eine DVD, eine Barbiepuppe mit Pferd und eine komplett<br />
ausgestattete Pfer<strong>de</strong>putzbox <strong>de</strong>r Firma Kerbl sind Bestandteile<br />
dieses Gewinns. Wert: ca. 80 Euro (Stichwort: Barbie).<br />
Das große<br />
Gewinnspiel<br />
Sie möchten ein Themenwochenen<strong>de</strong> „ADHS“<br />
o<strong>de</strong>r ein Smartphone gewinnen Einfach mitmachen!<br />
1 x 1 Adventswochenen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />
Univita Kurklinik Gut Holmecke<br />
Ein Kompaktwochenen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Art<br />
fin<strong>de</strong>t am vierten Adventswochenen<strong>de</strong> 2013<br />
in <strong>de</strong>r Kurklinik Gut Holmecke statt: drei Tage<br />
lang geht es um das Thema „ADHS verstehen“.<br />
Die Gewinnerfamilie (zwei Erwachsene<br />
und max. drei Kin<strong>de</strong>r) bekommt die Möglichkeit,<br />
sich in vorweihnachtlicher Atmosphäre<br />
über dieses spezielle Thema mit an<strong>de</strong>ren <strong>Eltern</strong>,<br />
Betroffenen und Fachleuten auszutauschen.<br />
Unter an<strong>de</strong>rem lernen sie das tierunterstützte<br />
Kompetenztraining kennen.<br />
Die Univita Kurklinik Gut Holmecke liegt am<br />
Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Ruhrgebiets, ca. 30 Autominuten<br />
von Hagen und Dortmund entfernt. Wert: 475<br />
Euro (Stichwort: ADHS).<br />
Achtung: Einsen<strong>de</strong>schluss für diesen<br />
Gewinn ist bereits <strong>de</strong>r 6.12.2013!<br />
48 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> Kind
verlosung<br />
8 x 1 Babysessel von fannibaby<br />
Dieser Babysessel aus Schaumstoff mit separatem Einlegekissen<br />
ist ein toller erster Sessel für Krabbler (i<strong>de</strong>al von acht Monaten<br />
bis 2,5 Jahre). Der Sessel ist niedrig und leicht und kann<br />
<strong>de</strong>shalb auch schon von <strong>de</strong>n Kleinen erklommen und verschoben<br />
wer<strong>de</strong>n. Wert je 50 Euro (Stichwort: Babysessel).<br />
3 x 1 Vorratspaket „Flotte Karotte“ von<br />
Hipp und Hüpfpolster von Jako-o<br />
Sei es auf <strong>de</strong>m Spielplatz o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Schulpause:<br />
Gesun<strong>de</strong>s Obst und Gemüse ist eine tolle Zwischenmahlzeit<br />
zum Mitnehmen. Beson<strong>de</strong>rs praktisch ist die<br />
neue Flotte Karotte von Hipp im handlichen Quetschbeutel.<br />
Zum Testen verlost Hipp drei fruchtig-frische<br />
Vorratspakete. Weil für eine gute Entwicklung auch<br />
viel Bewegung wichtig ist, gibt es dazu ein Hüpfpolster<br />
von Jako-o. Der Polster-Sprungspaß für Kleinkin<strong>de</strong>r<br />
stärkt Muskeln, Knochen und Gleichgewicht.<br />
Wert: je Set ca. 120 Euro (Stichwort: Flotte Karotte).<br />
1 x 1 Panasonic Camcor<strong>de</strong>r HC-V520 sowie<br />
2 x 2-Monatsvorräte Pampers Baby-Dry (Größe 4)<br />
und Pampers Sensitive Feuchttücher<br />
<strong>Eltern</strong> weltweit wünschen sich einen gesun<strong>de</strong>n Start ins Leben<br />
für ihre Kin<strong>de</strong>r. Mit <strong>de</strong>r Aktion „1 Packung = 1 lebensretten<strong>de</strong><br />
Impfdosis“ gegen Tetanus bei Neugeborenen setzen sich<br />
Pampers und UNICEF für diesen Traum ein. Mit <strong>de</strong>m Panasonic<br />
Camcor<strong>de</strong>r können Sie <strong>de</strong>n wun<strong>de</strong>rbaren Start ins Leben<br />
Ihres Kin<strong>de</strong>s festhalten. Wert: gesamt ca. 500 Euro (Stichwort:<br />
Camcor<strong>de</strong>r bzw. Pampers).<br />
3 x 1 Nokia Asha 501 in Grün<br />
Herausragen<strong>de</strong>s Design, innovative Benutzeroberfläche und<br />
starke Farben – das ist das neue Nokia Asha 501. Das mo<strong>de</strong>rne<br />
Smartphone ermöglicht schnellen und unkomplizierten Zugriff<br />
auf alle Inhalte, die seinen Nutzern wichtig sind – mit einfachen<br />
Wisch-Bewegungen und <strong>de</strong>r Wahl zwischen zwei Haupt-Bildschirmen.<br />
Wert: je ca. 99 Euro (Stichwort: Smartphone).<br />
Schnell mitmachen und gewinnen:<br />
Bequem im Internet: www.eltern.<strong>de</strong>/gesund Kostenlos per Telefon: 0800/77442 88<br />
Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren. Je<strong>de</strong>r Teilnehmer kann nur einmal gewinnen. Mitarbeiter <strong>de</strong>r beteiligten Firmen und<br />
<strong>de</strong>ren Angehörige sind von <strong>de</strong>r Teilnahme ausgeschlossen. Die Gewinner wer<strong>de</strong>n unter allen Einsendungen durch das Los ermittelt und anschließend benachrichtigt.<br />
Einsen<strong>de</strong>schluss ist <strong>de</strong>r 25.03.2014, für das ADHS-Wochenen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 6.12.2013. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gegenwert <strong>de</strong>r Sachgewinne ist nicht auszahlbar.
Text Oliver Steinbach<br />
Der große<br />
Check-up<br />
Ihr Kind bekommt eine Reihe kostenloser<br />
Untersuchungen. Die Kin<strong>de</strong>rärzte wünschen<br />
sich eine Neuordnung dieser <strong>Vorsorge</strong><br />
(siehe Titelgeschichte). Trotz<strong>de</strong>m sollten alle<br />
14 Termine, wie sie bislang angeboten<br />
wer<strong>de</strong>n, wahrgenommen wer<strong>de</strong>n<br />
50 // ELTERN Reisen mit Kin<strong>de</strong>rn
U1<br />
Sofort nach <strong>de</strong>r Geburt<br />
Beim Neugeborenen wird geprüft: Wie ist die Hautfärbung Atmet<br />
das Baby normal Sind Herzschlag, Muskelspannung und Bewegungen<br />
in Ordnung Bei Verdacht auf eine Krankheit ziehen Hebammen und Geburtshelfer<br />
umgehend einen Kin<strong>de</strong>rarzt hinzu.<br />
FOTOS: Matton Images (5), Mauritius Images<br />
U2<br />
Basis-Untersuchung<br />
Sie fin<strong>de</strong>t meist noch in <strong>de</strong>r Geburtsklinik statt. Erst diese gründliche<br />
Untersuchung zwischen viertem und sechstem Lebenstag gibt <strong>de</strong>n<br />
<strong>Eltern</strong> Gewissheit, ob ihr Baby gesund ist. Von großer Be<strong>de</strong>utung sind Stoffwechsel-Tests,<br />
die klären, ob die Schilddrüse richtig arbeitet, ob Eiweiß- o<strong>de</strong>r Zuckerstoffwechsel-Störungen<br />
vorliegen (dazu wird ein Tropfen Blut aus <strong>de</strong>r Ferse <strong>de</strong>s Babys genommen). Die<br />
<strong>Eltern</strong> erfahren auch einiges über Rachitis- und Fluorid-Prophylaxe (zur Zahnhärtung).<br />
Auch Organe, Geschlechtsteile, Verdauungstätigkeit und Reflexe wer<strong>de</strong>n untersucht.<br />
U3<br />
Beim Kin<strong>de</strong>rarzt<br />
Zwischen vierter und sechster Lebenswoche bringen die <strong>Eltern</strong> ihr Kind<br />
zum Kin<strong>de</strong>rarzt, <strong>de</strong>r es in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Monaten und Jahren betreuen<br />
wird. Das Baby wird gemessen und gewogen. Stimmt <strong>de</strong>r Wachstumsverlauf Hört<br />
das Baby gut Stimmen Herzfrequenz und Reflexe Fällt beim Abtasten <strong>de</strong>r Organe etwas<br />
auf Kann das Baby in Bauchlage schon für kurze Zeit <strong>de</strong>n Kopf heben Lassen sich die Beinchen<br />
in <strong>de</strong>r Hüfte gut bewegen In <strong>de</strong>r Regel heißt es nach 15 bis 20 Minuten: „Alles okay mit<br />
Ihrem Baby!“ Bei etwa drei von 100 Kin<strong>de</strong>rn sind eingehen<strong>de</strong>re Untersuchungen nötig. Übrigens:<br />
Der Arzt kann in seiner Praxis nicht alle Beson<strong>de</strong>rheiten feststellen. Es hilft ihm sehr,<br />
wenn Sie ihm mitteilen, ob Ihnen zu Hause etwas an Ihrem Baby aufgefallen ist, z. B.<br />
ob es beson<strong>de</strong>rs schrill o<strong>de</strong>r aber kraftlos schreit,<br />
ob sein Stuhlgang schleimig o<strong>de</strong>r wässrig ist,<br />
ob es Probleme beim Schlafen, Trinken o<strong>de</strong>r Verdauen gibt.<br />
U4<br />
Erste Fortschritte<br />
Der Arzt untersucht, wie sich das Baby körperlich und geistig entwickelt<br />
hat. Es ist ja schon etwa drei Monate alt und nimmt immer stärker<br />
Kontakt zur Umwelt auf.Verfolgt es Gegenstän<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n Augen Kann es Spielsachen<br />
in <strong>de</strong>r Hand halten Die <strong>Eltern</strong> berichten <strong>de</strong>m Arzt, wie ihr Kind trinkt, ob es fähig ist, die<br />
Hän<strong>de</strong> zusammenzuführen bzw. zur Faust zu ballen. Und ob es zurücklächelt. Der Arzt informiert<br />
auch über wichtige Impfungen, die in <strong>de</strong>r Regel auch gleich stattfin<strong>de</strong>n.<br />
U5<br />
Bewegte Zeiten<br />
Zu Beginn <strong>de</strong>s zweiten Lebenshalbjahres gilt das Augenmerk vor<br />
allem <strong>de</strong>r Bewegungsfähigkeit und Geschicklichkeit. Die meisten<br />
Kin<strong>de</strong>r können sich z. B. in Bauchlage schon gut mit bei<strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n abstützen und <strong>de</strong>n<br />
Kopf halten. Außer<strong>de</strong>m greifen sie jetzt mit <strong>de</strong>r ganzen Hand nach Gegenstän<strong>de</strong>n.Die<br />
<strong>Eltern</strong> berichten, ob ihr Baby in <strong>de</strong>r Lage ist, Blickkontakt aufzunehmen. Ob es auf Zurufe<br />
o<strong>de</strong>r Telefonklingeln reagiert und ob es sich schon drehen kann.<br />
Meins! Mit etwa sechs<br />
bis sieben Monaten<br />
können Babys mit <strong>de</strong>r<br />
ganzen Hand nach<br />
Gegenstän<strong>de</strong>n greifen<br />
Wer ist <strong>de</strong>nn das<br />
Verfolgt Ihr Baby bei <strong>de</strong>r<br />
U4 Gegenstän<strong>de</strong> mit<br />
<strong>de</strong>n Augen Hält es Blickkontakt<br />
Wun<strong>de</strong>rbar!<br />
das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 51
kin<strong>de</strong>rarzt<br />
U6<br />
Fast ein Jahr alt<br />
Wie bei <strong>de</strong>n vorangegangenen Untersuchungen geht es zwischen<br />
zehntem und zwölftem Lebensmonat beson<strong>de</strong>rs um die motorische<br />
Entwicklung: um Krabbeln, Rutschen und Hochziehen in <strong>de</strong>n Stand, um gezieltes Greifen<br />
mit Zeigefinger und Daumen. Neben <strong>de</strong>m Check <strong>de</strong>r wichtigen Organe und an<strong>de</strong>rer Körperfunktionen<br />
rückt jetzt auch das Sprechverhalten ins Blickfeld. Die meisten Kin<strong>de</strong>r führen<br />
schon kleine Plapper-Dialoge mit ihren <strong>Eltern</strong> und bil<strong>de</strong>n Doppelsilben wie papa o<strong>de</strong>r dada<br />
(meist ohne Sinnbezug).<br />
U7<br />
Kleinkind-Untersuchung<br />
Jetzt sollte das Kind sicher laufen, sich bücken und wie<strong>de</strong>r aufrichten<br />
können. Auch Treppen steigen, wenn es sich am Gelän<strong>de</strong>r festhält.<br />
Feinmotorische Fähigkeiten wer<strong>de</strong>n von vielen Ärzten anhand eines Steckspiels<br />
getestet.Der Kin<strong>de</strong>rarzt prüft, ob das Kind auf Auffor<strong>de</strong>rungen reagiert und einfache Gegenstän<strong>de</strong><br />
benennen kann. Außer<strong>de</strong>m im Programm: ein Check <strong>de</strong>r Haut, verschie<strong>de</strong>ner<br />
Organe, <strong>de</strong>s Skelettsystems, <strong>de</strong>r Sinnesorgane.<br />
Klappt ja schon<br />
prima! Mit zehn bis<br />
zwölf Monaten<br />
lernt Ihr Kind laufen<br />
und baut vielleicht<br />
schon kleine Türme<br />
U7a<br />
Check-up für Dreijährige<br />
Seit Juli 2008 schließt die U7a die zweijährige Lücke zwischen U7<br />
und U8. Die Schwerpunkte dieser Untersuchung sind das Erkennen<br />
und Behan<strong>de</strong>ln von Sehstörungen, aber auch von Sozialisations- und Verhaltensstörungen<br />
sowie Übergewicht.<br />
U8<br />
Verständigungs-Test<br />
Den Kin<strong>de</strong>rarzt interessiert jetzt vor allem die Sprachentwicklung. Er<br />
zeigt <strong>de</strong>m Kind z. B. Bil<strong>de</strong>r und Gegenstän<strong>de</strong>, zu <strong>de</strong>nen es eine Geschichte<br />
erzählen soll. Mädchen und Jungen im Kin<strong>de</strong>rgartenalter können sich selbst schon<br />
mit „ich“ benennen und in ganzen Sätzen sprechen. Der Arzt testet das Stehen bei geschlossenen<br />
Augen, die Gangsymmetrie, die Kontaktfähigkeit. Er möchte von <strong>de</strong>n <strong>Eltern</strong><br />
wissen, ob es Probleme mit nächtlichem Einnässen gibt, Schwierigkeiten im Umgang mit<br />
an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn, Konzentrationsprobleme o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Verhaltensauffälligkeiten. Zeigt das<br />
Kind Entwicklungsverzögerungen, gibt <strong>de</strong>r Arzt Informationen über För<strong>de</strong>rmaßnahmen.<br />
U9<br />
Letzte Kin<strong>de</strong>r-Untersuchung<br />
Im Jahr vor <strong>de</strong>r Einschulung achtet <strong>de</strong>r Arzt beson<strong>de</strong>rs auf die Sehfähigkeit,<br />
das Gehör, die Feinabstimmung <strong>de</strong>r Bewegungen und die<br />
Sprache. Wie ausdauernd kann das Kind spielen Wie steht es um sein Sozialverhalten<br />
Sind Darm- und Blasenkontrolle in Ordnung Kann es sich allein an- und ausziehen<br />
J1<br />
Teenager-Check<br />
Die Jugendgesundheitsberatung gibt es erst seit einigen Jahren.<br />
Sie ist eine gute Gelegenheit, Verformungen <strong>de</strong>r Wirbelsäule, Fußschä<strong>de</strong>n<br />
und Haltungsfehler, Übergewicht, Sehfehler und Allergien zu erkennen. Vielleicht<br />
fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Teenager auch Vertrauen, um mit seinem Arzt über Schulschwierigkeiten o<strong>de</strong>r<br />
Probleme zu Hause zu re<strong>de</strong>n.<br />
52 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind
Die vierzehn Termine<br />
im Überblick<br />
U1: Gleich nach <strong>de</strong>r Geburt<br />
U2: 3. bis 10. Lebenstag<br />
U3: 4. bis 6. Lebenswoche<br />
U4: 3. bis 4. Monat<br />
U5: 6. bis 7. Monat<br />
U6: 10. bis 12. Monat<br />
U7: 21. bis 24. Monat<br />
U7a:<br />
34. bis 36. Monat<br />
U8: 43. bis 48. Monat<br />
U9: 60. bis 64. Monat<br />
U10: mit 7 bis 8 Jahren<br />
U11: mit 9 bis 10 Jahren<br />
J1: mit 12 bis 14 Jahren<br />
J2: mit 16 bis 18 Jahren<br />
Drei Extra-Us für Ihr Kind<br />
Um die siebenjährige Lücke zu schließen, die das offizielle <strong>Vorsorge</strong>programm<br />
zwischen <strong>de</strong>r U9 (mit 5 Jahren) und <strong>de</strong>r J1 (12 bis 14 Jahre) lässt, bieten die<br />
Kin<strong>de</strong>r- und Jugendärzte zwei weitere Us an:<br />
1. die U10 für Sieben- bis Achtjährige. Dieser sogenannte Grundschulcheck soll<br />
helfen, mögliche Teilleistungsstörungen zu erkennen. Im Fokus stehen außer<strong>de</strong>m<br />
Verhaltensstörungen und motorische Entwicklung.<br />
2. die U11 für Neun- bis Zehnjährige. Schwerpunkte dieses Mal: Schulprobleme,<br />
psychosoziale Schwierigkeiten, Bewegungsmangel, Aufklärung über Suchtgefahren.<br />
Außer<strong>de</strong>m checkt <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rarzt kurz Mundhöhle und Zähne, um nötigenfalls<br />
zum Zahnarzt zu überweisen.<br />
3. Die dritte „außerplanmäßige“ U ist die J2 für 16- bis 18-Jährige. Diese zweite<br />
Jugenduntersuchung soll Teenager unterstützen, die Probleme mit<br />
Pubertät, Sexualität, Verhalten, sozialen Kontakten und Berufswahl haben. Weitere<br />
Themen sind Jodmangel und Diabetes-<strong>Vorsorge</strong>.<br />
U10, U11 und J2 sind keine Pflichtleistungen <strong>de</strong>r Gesetzlichen Krankenkassen.<br />
Trotz<strong>de</strong>m übernehmen etliche Versicherer die jeweils 50 bis 60 Euro. Infos<br />
dazu unter www.kin<strong>de</strong>raerzte-im-netz.<strong>de</strong> bzw. bei <strong>de</strong>r eigenen Krankenkasse.<br />
das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 53
meldungen<br />
kurz<br />
Babyblues<br />
Auch Väter sind von Depressionen<br />
nach <strong>de</strong>r Geburt betroffen<br />
Stress, Sorgen, Ängste: Je<strong>de</strong> zehnte Mutter lei<strong>de</strong>t nach <strong>de</strong>r Geburt<br />
eines Babys unter Depressionen. Und je<strong>de</strong>r zehnte Vater! Australische<br />
Forscher befragten 5000 junge Mütter und 3471 junge Väter<br />
und stellten überrascht fest: Postpartale Depressionen sind bei<br />
Vätern genau so häufig wie bei Müttern. „Man nimmt oft an, dass<br />
Wochenbett<strong>de</strong>pressionen bei Müttern biologische Ursachen haben<br />
und dass sie damit zu tun haben, dass sich Mütter in <strong>de</strong>r Anfangszeit<br />
beson<strong>de</strong>rs intensiv um die Kin<strong>de</strong>r kümmern – aber wie<br />
es mit <strong>de</strong>n Vätern aussieht, haben wir uns bislang nicht richtig<br />
angeschaut“, sagt die Forschungsdirektorin <strong>de</strong>s Instituts „Parenting<br />
Research Centre“ in Melbourne, Jan Nicholson. Auch für<br />
Männer müsse es in dieser Phase Hilfe geben, for<strong>de</strong>rte sie.<br />
Fotos: Getty Images (2), Mauritius Images<br />
Schwangerschaft<br />
Ultraschall-Untersuchungen sind<br />
ungefährlich fürs Baby<br />
Ein bisschen mulmig ist einem bei <strong>de</strong>n Ultraschalluntersuchungen doch immer: Sind die<br />
Schallwellen auch wirklich ungefährlich fürs Baby Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall<br />
gibt Entwarnung: We<strong>de</strong>r könne die Temperaturerhöhung im Gewebe etwas anrichten, noch<br />
wer<strong>de</strong> das Baby durch <strong>de</strong>n von vielen vermuteten „Lärm“ <strong>de</strong>r Wellen gestört, so Eberhard<br />
Merz, Chefarzt <strong>de</strong>r Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Nordwest in<br />
Frankfurt. Trotz<strong>de</strong>m sollten die Untersuchungen nur zur medizinischen Diagnostik erfolgen.<br />
Italien<br />
Die dicksten Kin<strong>de</strong>r Europas<br />
Von wegen „Mediteranes Essen hält schlank“! Ausgerechnet die Italiener<br />
haben Europas dickste Kin<strong>de</strong>r. Über 40 Prozent <strong>de</strong>r Zwei- bis<br />
Zehnjährigen sind einer europäischen Untersuchung nach übergewichtig<br />
– gefolgt von ihren Altersgenossen in Griechenland, auf Zypern<br />
und in Spanien. Die Kin<strong>de</strong>r im Nor<strong>de</strong>n Europas sind hingegen<br />
<strong>de</strong>utlich schlanker. Nach Angaben von Wolfgang Ahrens, Leiter <strong>de</strong>r<br />
I<strong>de</strong>fics-Studie am Bremer Institut für Epi<strong>de</strong>miologie und Präventionsforschung,<br />
essen schwedische Kin<strong>de</strong>r „mediterraner“ (mehr Gemüse<br />
und Olivenöl) als ihre Altersgenossen am Mittelmeer.<br />
54 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind
Attraktivierend.<br />
Der AktivBonus junior: Regelmäßig vorsorgen.<br />
Regelrecht profitieren.<br />
knappschaft.<strong>de</strong> | 08000 200501 (kostenfrei)<br />
Zusatzbeitrag 2014:<br />
Nicht bei uns!<br />
Mit Vorfreu<strong>de</strong> zur <strong>Vorsorge</strong>: Mit <strong>de</strong>m AktivBonus junior gibt es zum 18. Geburtstag<br />
<strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s bis zu 500 Euro für das Mitglied, wenn die jungen Versicherten die<br />
regelmäßigen <strong>Vorsorge</strong>untersuchungen für Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche mitgemacht<br />
haben. Und das ist nur eine von vielen Extraleistungen, für die unsere Kun<strong>de</strong>n uns<br />
schätzen. Falls auch Sie Interesse an <strong>de</strong>n Voraussetzungen <strong>de</strong>s AktivBonus junior<br />
haben, informieren Sie sich einfach hier: www.knappschaft.<strong>de</strong>/aktivbonus-junior.
NEU<br />
WERTVOLLER MILCHBREI kommt nicht von ungefähr.<br />
Son<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>n BEBA SCHUTZEXPERTEN.<br />
S<br />
Der erste Brei ist ein wichtiger neuer Schritt im<br />
Leben Ihres Babys. Vertrauen Sie <strong>de</strong>shalb schon<br />
ab <strong>de</strong>m ersten Löffel <strong>de</strong>n neuen BEBA Milchbreien<br />
mit <strong>de</strong>m bewährten BEBA Schutz.<br />
Mit hochwertiger Folgemilch und<br />
wertvollem Getrei<strong>de</strong><br />
Mit natürlichen Bifiduskulturen Bifidus BL<br />
Zur Unterstützung <strong>de</strong>r natürlichen<br />
Abwehrkräfte durch Vitamin C und Zink<br />
Sicherheit für Ihr Baby.<br />
www.beba.<strong>de</strong>