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RATGEBER AUSGABE<br />

Das gesun<strong>de</strong> Kind<br />

November 2013–März 2014<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />

Kuscheln<br />

Der beste<br />

Freund<br />

ein Monster<br />

Essen<br />

Neue Regeln für<br />

<strong>de</strong>n ersten Brei<br />

Zahnen<br />

Sieben Mythen auf<br />

<strong>de</strong>m Prüfstand<br />

Ihr<br />

persönliches<br />

Exemplar<br />

zum<br />

Mitnehmen<br />

<strong>Vorsorge</strong><br />

Was Kin<strong>de</strong>r<br />

heute brauchen


Inhalt<br />

Editorial 04<br />

Wissen 06<br />

Experten antworten auf <strong>Eltern</strong>fragen<br />

Weg mit <strong>de</strong>r alten VorsorGE 10<br />

Was sich Kin<strong>de</strong>rärzte für die Zukunft wünschen<br />

Gruselig schöne Kuscheltiere 16<br />

Ist das wirklich was für Kin<strong>de</strong>r<br />

Auf <strong>de</strong>n Zahn gefühlt 18<br />

Sieben Mythen ums Zahnen – und was dran ist<br />

Organspen<strong>de</strong> 21<br />

Auch bei Kin<strong>de</strong>rn gibt es Bedarf<br />

Atemlos durch Pseudokrupp 22<br />

Wie <strong>Eltern</strong> dann helfen können<br />

Der grosse Halsweh-Gui<strong>de</strong> 24<br />

Was bei welchem Symptom hilft<br />

Mama ist krank! 28<br />

Wo Sie jetzt Hilfe fin<strong>de</strong>n<br />

Organisationen 30<br />

Die Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit stellt sich vor<br />

Neuro<strong>de</strong>rmitis 32<br />

Was Kin<strong>de</strong>rn hilft, wenn es unangenehm juckt<br />

Schlechte Verlierer 34<br />

Wie Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nnoch die Freu<strong>de</strong> am Spielen bewahren<br />

Babyohren 37<br />

Wie Sie die empfindlichen Organe gut pflegen<br />

Vom Busen zum Brei 42<br />

Wie es <strong>Eltern</strong> und Kind bei <strong>de</strong>r Umstellung geht<br />

Erste HilfE 46<br />

Schnell han<strong>de</strong>ln bei Verbrennungsunfällen<br />

Impressum 47<br />

Verlosung 48<br />

<strong>Vorsorge</strong> 50<br />

U1 bis U10 – was untersucht <strong>de</strong>r Arzt<br />

Kurz und gut 54<br />

Aktuelle Meldungen<br />

6<br />

18<br />

34<br />

42<br />

TITELFOTO: Daniela Solomon/Getty Images<br />

DAS GESUNDE KIND ELTERN // 3


editorial<br />

Foto: Getty Images<br />

Liebe <strong>Eltern</strong>,<br />

wir Kin<strong>de</strong>r- und Jugendärzte führen je<strong>de</strong>s Jahr sechs Millionen <strong>Vorsorge</strong>untersuchungen<br />

durch. Das ist eine unglaublich hohe Zahl, die auch viel Verantwortung für uns<br />

be<strong>de</strong>utet: Sie, die <strong>Eltern</strong>, verlassen sich auf unseren Rat und unser wachsames Auge,<br />

wenn es um die Entwicklung Ihres Kin<strong>de</strong>s geht.<br />

Das offizielle <strong>Vorsorge</strong>programm gibt es seit über 40 Jahren. Seit<strong>de</strong>m hat sich viel<br />

geän<strong>de</strong>rt. Klassische Kin<strong>de</strong>rkrankheiten sind nebensächlich gewor<strong>de</strong>n, die Kin<strong>de</strong>r<br />

von heute haben an<strong>de</strong>re Schwierigkeiten: mit <strong>de</strong>r Ernährung, <strong>de</strong>r frühen Bindung, <strong>de</strong>r<br />

Sprachentwicklung, <strong>de</strong>m Verhalten, <strong>de</strong>m Lernen. Um Familien helfen zu können,<br />

brauchen wir eine vorausschauen<strong>de</strong> Beratung, die greift, bevor die Entwicklung schiefläuft.<br />

Dr. Hermann Josef Kahl,<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarzt<br />

und Sprecher <strong>de</strong>s<br />

Ausschusses „Prävention<br />

und Frühtherapie“ im<br />

Berufsverband <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rund<br />

Jugendärzte (BVKJ)<br />

Lei<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n die Kin<strong>de</strong>rrichtlinien bis heute nicht ausreichend an diese neuen<br />

Bedürfnisse angepasst. Das liegt nicht an uns Kin<strong>de</strong>r- und Jugendärzten. Gute Konzepte<br />

liegen in unseren Schubla<strong>de</strong>n. Ob sie umgesetzt wer<strong>de</strong>n, entschei<strong>de</strong>t aber <strong>de</strong>r<br />

Gemeinsame Bun<strong>de</strong>sausschuss (G-BA), das höchste Gremium <strong>de</strong>r gemeinsamen<br />

Selbstverwaltung im <strong>de</strong>utschen Gesundheitswesen.<br />

Wir Ärzte lassen in<strong>de</strong>s nicht locker. Und es gibt erste Erfolge: Seit Kurzem gibt es ein<br />

neues grünes <strong>Vorsorge</strong>heft, das die drei Extra-Us (U10, U11 und J2)<br />

enthält. Neben <strong>de</strong>r körperlichen und geistigen Entwicklung wer<strong>de</strong>n nun auch emotionale<br />

und soziale Fähigkeiten berücksichtigt.<br />

Seien Sie sicher: Wir wer<strong>de</strong>n auch weiterhin die neuesten wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse und Metho<strong>de</strong>n in die <strong>Vorsorge</strong>untersuchungen integrieren und<br />

größten Wert auf hohe Qualität legen. Wie das im Einzelnen aussehen sollte, lesen Sie<br />

in <strong>de</strong>r Titelgeschichte dieses Heftes ab Seite 10.<br />

Alles Gute für Sie und Ihre Familie wünscht<br />

4 // ELTERN DAS GESUNDE KIND


LENi, 18 MONATE<br />

ZUKUNFTiGE SCHRiFTSTELLERiN<br />

"MEiNE NR.1<br />

DER BEST-<br />

SELLERLiSTE!“<br />

Ent<strong>de</strong>ckerbuch & Fröhliche Taschenlampe<br />

Das Ent<strong>de</strong>ckerbuch steckt voll mit kunterbunten und liebevoll<br />

gestalteten Bil<strong>de</strong>rn sowie bekannten Kin<strong>de</strong>rlie<strong>de</strong>rn. Die Kin<strong>de</strong>r<br />

lernen verschie<strong>de</strong>ne Tiere, erste Sätze und Lie<strong>de</strong>r kennen und<br />

erweitern somit ihren Wortschatz. Das Ent<strong>de</strong>cken vielseitiger<br />

Spielelemente trainiert dabei die Motorik. Geeignet für zukünftige<br />

Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Alter von 9-36 Monaten.<br />

Mit <strong>de</strong>r Fröhlichen Taschenlampe können verschie<strong>de</strong>ne Tasten,<br />

Lichteffekte, Zahlen und Melodien ent<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n. Für zukünftige<br />

Ent<strong>de</strong>ckerinnen und Ent<strong>de</strong>cker im Alter von 12-36 Monaten.<br />

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macht klein ganz groß


Entwicklung<br />

Warum können Kleinkin<strong>de</strong>r<br />

eigentlich<br />

kein normales Tempo<br />

gehen, son<strong>de</strong>rn<br />

müssen immer rennen<br />

Weil sie einen angeborenen Bewegungsdrang<br />

haben, <strong>de</strong>r eng mit <strong>de</strong>m Spieltrieb<br />

verknüpft ist.<br />

Kleine Kin<strong>de</strong>r haben das dringen<strong>de</strong> Bedürfnis,<br />

zu rennen, zu klettern, zu springen,<br />

zu balancieren und zu toben – und<br />

sie schütten dabei Glückshormone aus,<br />

die sie dazu motivieren, sich noch mehr<br />

zu bewegen.<br />

Früher war dieses frühkindliche Konditionstraining<br />

überlebensnotwendig –<br />

schließlich ging <strong>de</strong>r erwachsene Steinzeitmensch<br />

täglich ca. 40 Kilometer zu Fuß.<br />

Heute schaffen wir es oft nicht einmal auf<br />

einen Kilometer pro Tag. Außer, wir müssen<br />

einem Kleinkind hinterherrennen, <strong>de</strong>ssen<br />

Bewegungsdrang stärker ist als unsere<br />

Bequemlichkeit. Zum Glück.<br />

Dicke Kin<strong>de</strong>r<br />

Mein Mann und ich sind<br />

bei<strong>de</strong> übergewichtig. Wie können<br />

wir vermei<strong>de</strong>n, dass unser<br />

neun Monate alter Sohn ebenfalls<br />

zu dick wird<br />

„Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind übergewichtiger <strong>Eltern</strong><br />

später ebenfalls zu viel wiegt, ist tatsächlich recht hoch. Vor<br />

allem, wenn zu einer familiären Neigung zu Übergewicht ein ungünstiges<br />

Essverhalten und ein ungesun<strong>de</strong>r Lebensstil hinzukommen“,<br />

sagt Professor Martin Wabitsch von <strong>de</strong>r Universitätsklinik<br />

für Kin<strong>de</strong>r- und Jugendmedizin in Ulm. Immerhin können <strong>Eltern</strong><br />

aber die folgen<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Punkte beeinflussen: Was und wie viel<br />

ein Kind isst und ob es sich genug bewegt, haben Mütter und<br />

Väter in <strong>de</strong>n ersten Lebensjahren selbst in <strong>de</strong>r Hand. Am besten<br />

lässt man sich dazu vom Kin<strong>de</strong>rarzt beraten. Er weiß, was zu tun<br />

ist, damit sich das Körpergewicht optimal entwickelt. Mit <strong>de</strong>m<br />

Arzt kann man auch das eigene Essverhalten besprechen, an <strong>de</strong>m<br />

sich Kin<strong>de</strong>r mit zunehmen<strong>de</strong>n Alter immer mehr orientieren.<br />

6 // ELTERN DAS GESUNDE KIND


Erziehung<br />

Meine Tochter, 3, re<strong>de</strong>t permanent<br />

dazwischen, wenn ich kurz<br />

telefoniere o<strong>de</strong>r mich unterhalte.<br />

Kann man von ihr nicht<br />

langsam etwas Geduld erwarten<br />

Mal ehrlich: Wie kurz ist bei Ihnen kurz In <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rwelt können<br />

zehn Minuten bereits eine Ewigkeit dauern, da haben Dreijährige alles<br />

Recht <strong>de</strong>r Welt zu quengeln. Wirklich kurze Erwachsenengespräche<br />

sollten aber im Alter Ihrer Tochter kein Problem sein; und<br />

sind ein gutes Mittel, Kin<strong>de</strong>r langsam daran zu gewöhnen, dass sie<br />

nicht immer die Hauptrolle spielen. Erwachsenengespräche haben<br />

übrigens eine bessere Chance, wenn das Kind einen kleinen Zuwendungsvorschuss<br />

hat. Wur<strong>de</strong> vorher eine halbe Stun<strong>de</strong> gemeinsam<br />

gespielt, sind kurze Gespräche und Telefonate in <strong>de</strong>r Regel kein Problem.<br />

Haben Sie allerdings Ihre Tochter <strong>de</strong>n ganzen Tag nicht gesehen,<br />

weil Sie zum Beispiel bei <strong>de</strong>r Arbeit waren Dann verschieben<br />

Sie Plau<strong>de</strong>rstun<strong>de</strong>n lieber auf einen späteren Zeitpunkt.<br />

FOTOS: Corbis, Mauritius Images, Getty Images (4)<br />

Schmuck<br />

Oma will unserer<br />

Tochter, 2, zum<br />

Geburtstag gol<strong>de</strong>ne<br />

Ohrringe schenken.<br />

Aber nur, wenn wir ihr<br />

Löcher stechen<br />

lassen. Ist es dafür<br />

nicht zu früh<br />

„Einem so kleinen Kind Ohrlöcher stechen<br />

zu lassen grenzt nach meiner Meinung und<br />

<strong>de</strong>r vieler an<strong>de</strong>rer Kin<strong>de</strong>rärzte an Körperverletzung“,<br />

sagt Dr. Michael Mühlschlegel,<br />

Sprecher <strong>de</strong>s Berufsverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rund<br />

Jugendärzte in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg.<br />

Das fange mit <strong>de</strong>r Infektionsgefahr an:<br />

Nicht immer wer<strong>de</strong> beim Stechen steril gearbeitet.<br />

Selbst bei <strong>de</strong>r Verwendung „medizinischer“<br />

Ohrstecker komme es immer<br />

wie<strong>de</strong>r zu Entzündungen am Ohrloch.<br />

Hinzu kommt, dass <strong>de</strong>r Nickelanteil in <strong>de</strong>n<br />

Ohrringen Allergien auslösen kann. Von<br />

Verletzungen, wenn das Kind beim Spielen<br />

irgendwo mit <strong>de</strong>n Ohrringen hängen bleibt,<br />

ganz zu schweigen.<br />

DAS GESUNDE KIND ELTERN // 7


wissen<br />

Ernährung<br />

Unser Sohn, zwei, isst<br />

Äpfel nur ohne Schale.<br />

Sind sie dann wirklich<br />

weniger gesund<br />

Das stimmt tatsächlich. „Direkt unter <strong>de</strong>r<br />

Schale sitzen die wichtigen sekundären<br />

Pflanzenstoffe, wie zum Beispiel das entzündungshemmen<strong>de</strong><br />

Quercetin. Sie entschärfen<br />

aggressive Substanzen in unserem<br />

Körper“, sagt Isabell Keller von <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Und<br />

auch direkt in <strong>de</strong>r Schale steckt viel Gesun<strong>de</strong>s:<br />

je<strong>de</strong> Menge Mineralien sowie rund ein<br />

Drittel <strong>de</strong>s gesamten Vitamin C. Deshalb:<br />

Auch wenn ihr Kind die Schale beim Apfel<br />

übrig lässt – bieten Sie ihn trotz<strong>de</strong>m immer<br />

mal wie<strong>de</strong>r ungeschält an. Und gehen Sie<br />

selbst mit gutem Beispiel voran!<br />

Betreuung<br />

Mein Sohn, 2, geht seit einem halben<br />

Jahr in die Krippe und ist dort als<br />

Rowdy verschrien. Deshalb will uns<br />

die Leitung nun <strong>de</strong>n Vertrag kündigen.<br />

Ist das erlaubt<br />

Vermutlich ja. Die meisten Krippenverträge – egal ob <strong>de</strong>r Träger die<br />

Stadt, die Kirche o<strong>de</strong>r ein Verein ist – enthalten Kündigungsklauseln,<br />

die auch einen Rauswurf möglich machen. Meist sind es Formulierungen<br />

wie „wichtige Grün<strong>de</strong>“, „unzumutbare Belastung“, „pädagogische<br />

Erwägungen“, die einer Krippenleitung die Möglichkeit geben,<br />

ein unliebsames Kind vom Besuch <strong>de</strong>r Einrichtung auszuschließen.<br />

Ganz unabhängig davon sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie<br />

dafür kämpfen wollen, dass Ihr Sohn weiterhin diese Krippe besucht.<br />

„Wenn das Kind von <strong>de</strong>n Erzieherinnen und auch von <strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn abgelehnt wird, dann wird es sich dort nicht mehr<br />

wohlfühlen“, gibt Dr. Fabienne Becker-Stoll, Leiterin <strong>de</strong>s Staatsinstituts<br />

für Frühpädagogik in München, zu be<strong>de</strong>nken. Selbst wenn<br />

ein Einklagen Aussicht auf Erfolg hätte, wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Konflikt weiter<br />

bestehen bleiben. Besser: So schnell wie möglich eine an<strong>de</strong>re Lösung<br />

für Ihren Sohn suchen (an<strong>de</strong>re Krippe, Kin<strong>de</strong>rfrau o<strong>de</strong>r Tagesmutter),<br />

mit <strong>de</strong>r sich dann hoffentlich alle wohlfühlen.<br />

Übrigens: Die Aggressivität von Kin<strong>de</strong>rn erreicht mit etwa zwei<br />

Jahren ihren Höhepunkt. Machen Sie sich <strong>de</strong>shalb also nicht<br />

allzu viele Gedanken!<br />

8 // ELTERN DAS GESUNDE KIND


Creme<br />

<strong>de</strong> la Creme.<br />

NIVEA.<strong>de</strong>


42 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind


kin<strong>de</strong>rarzt<br />

Ärztliche <strong>Vorsorge</strong>:<br />

Weg mit<br />

<strong>de</strong>n alten Us!<br />

Weil medizinische Probleme bei<br />

Kin<strong>de</strong>rn immer häufiger psychosoziale<br />

Ursachen haben, brauchen<br />

Deutschlands Kin<strong>de</strong>r eine an<strong>de</strong>re Form<br />

<strong>de</strong>r <strong>Vorsorge</strong>. Welche das sein muss,<br />

und woran die Umsetzung scheitert<br />

FOTOs: Getty Images<br />

Kin<strong>de</strong>rvorsorge: So fing es an<br />

„Bei je<strong>de</strong>m Auto macht man <strong>Vorsorge</strong>, nur bei Kin<strong>de</strong>rn nicht!“<br />

Angeblich war es diese Bemerkung seiner Frau, die <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rarzt<br />

Professor Dr. Theodor Hellbrügge 1971 <strong>de</strong>n Anstoß gab, ein<br />

lang gehegtes Vorhaben in die Tat umzusetzen: ein Kin<strong>de</strong>r-<strong>Vorsorge</strong>programm.<br />

Gedacht für Kids zwischen zehntem Lebenstag<br />

und viertem Geburtstag, bestand es aus sieben Untersuchungen,<br />

bei <strong>de</strong>nen nach angeborenen Krankheiten und Entwicklungsstörungen<br />

gefahn<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n sollte. Bis heute wur<strong>de</strong> dieses Programm<br />

schrittweise auf elf Us und bis zum 12. bis 14. Lebensjahr<br />

erweitert. Jüngste Neuerung war 2007 die U7a für Dreijährige.<br />

Ergänzend hinzu kamen außer<strong>de</strong>m das Neugeborenen-Screening<br />

(auf Stoffwechsel- und Hormonmangellei<strong>de</strong>n) sowie ein Hörtest<br />

bei Neugeborenen.<br />

Auf wie viele Us Kin<strong>de</strong>r Anspruch haben und was sie alles umfassen,<br />

das beschließt ein Gremium von insgesamt 13 Vertretern<br />

<strong>de</strong>r Ärzteschaft und <strong>de</strong>r gesetzlichen Krankenkassen: <strong>de</strong>r Gemeinsame<br />

Bun<strong>de</strong>sausschuss (G-BA).<br />

Seine Aufgabe besteht darin, <strong>de</strong>n gesetzlichen Krankenkassen<br />

Richtlinien für ihre Leistungen an die Versicherten vorzugeben.<br />

Damit ist <strong>de</strong>r G-BA <strong>de</strong>r Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die<br />

Frage geht, ob das Kin<strong>de</strong>r-<strong>Vorsorge</strong>programm umgestaltet wird<br />

o<strong>de</strong>r ob es bleiben soll, wie es ist.<br />

Warum die <strong>Vorsorge</strong> an<strong>de</strong>rs<br />

wer<strong>de</strong>n muss<br />

Vor Kurzem fragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Angestelltenkrankenkasse (DAK) bun<strong>de</strong>sweit 100<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendärzte nach <strong>de</strong>m Befin<strong>de</strong>n ihrer kleinen Patienten.<br />

Die Antworten bestätigen, was auch wir bei ELTERN in Gesprächen<br />

mit Kin<strong>de</strong>rgesundheitsexperten zu hören bekommen: Klassische<br />

Kin<strong>de</strong>rkrankheiten wie Masern, Mumps & Co. sind nebensächlich<br />

gewor<strong>de</strong>n, die Kin<strong>de</strong>r von heute haben an<strong>de</strong>re, oft gravieren<strong>de</strong>re und<br />

schwer behan<strong>de</strong>lbare Probleme. Chronische Lei<strong>de</strong>n, Entwicklungsstörungen<br />

und psychosoziale Schwierigkeiten nehmen zu. Dabei<br />

mehren sich bei <strong>de</strong>n Drei- bis Sechsjährigen vor allem motorische<br />

Defizite sowie Sprach- und Hörstörungen, während Grundschüler<br />

vor allem unter Verhaltensauffälligkeiten und Übergewicht lei<strong>de</strong>n.<br />

Alles Probleme, die nicht irgendwann beim Größerwer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r durch<br />

einen Besuch beim Kin<strong>de</strong>rarzt verschwin<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn die sich summieren<br />

– zu einer Hypothek fürs Leben.<br />

Schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> <strong>Eltern</strong>kompetenz<br />

Die Grün<strong>de</strong> für diesen negativen Trend sehen Kin<strong>de</strong>rärzte, Entwicklungspsychologen<br />

und Erzieher darin, dass es immer mehr Kin<strong>de</strong>rn<br />

an entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Entwicklungsimpulsen fehlt. Es wird zu wenig mit<br />

ihnen gesprochen, ihre Sozialkompetenz wird zu wenig geför<strong>de</strong>rt,<br />

das gesun<strong>de</strong> kind ELTERN // 11


kin<strong>de</strong>rarzt<br />

Reichlich Obst und<br />

Gemüse essen. Und auf<br />

genug Bewegung<br />

achten. Dazu<br />

raten Kin<strong>de</strong>rärzte,<br />

<strong>de</strong>nn viele ihrer<br />

kleinen Patienten<br />

sind heutzutage<br />

übergewichtig<br />

ihr Bewegungsdrang zu wenig unterstützt, und sie wer<strong>de</strong>n falsch<br />

ernährt. Mit <strong>de</strong>n Worten <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s Berufsverbands <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Kin<strong>de</strong>rärzte (BVKJ), Dr. Wolfram Hartmann: „Die Zahl <strong>de</strong>r<br />

erziehungsinkompetenten Familien hat zugenommen – mit erheblichen<br />

körperlichen und psychischen Folgen für die Kin<strong>de</strong>r.“<br />

Betroffen sind nicht alle Mädchen und Jungen gleichermaßen. Wie<br />

viele medizinsoziologische Studien zeigen und es <strong>de</strong>r große Kin<strong>de</strong>rgesundheitsüberblick<br />

(KiGGS) <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung 2007 bestätigte,<br />

gibt es ein soziales Gefälle. Die Kin<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Ober- und Mittelschicht<br />

sind weitgehend fit und wachsen nicht sehr viel an<strong>de</strong>rs auf als früher<br />

ihre <strong>Eltern</strong>, während sich bei Kin<strong>de</strong>rn aus bildungsfernen Bevölkerungsgruppen<br />

Entwicklungsprobleme sowie Störungen <strong>de</strong>r seelischen<br />

und körperlichen Gesundheit mehren. Sprachentwicklungsstörungen<br />

zum Beispiel beobachtet man bei rund vier Prozent <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r mit<br />

hohem Sozialstatus und bei etwa 17 Prozent <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r mit niedrigem<br />

Sozialstatus. Bei <strong>de</strong>n fettsüchtigen Kin<strong>de</strong>rn stammen vier von fünf aus<br />

sozial schwachen Familien. Und Störungen <strong>de</strong>r emotionalen sowie<br />

kognitiven Entwicklung treten bei sozial benachteiligten Kin<strong>de</strong>rn<br />

17-mal häufiger auf als bei Kin<strong>de</strong>rn aus <strong>de</strong>r gebil<strong>de</strong>ten Mittelschicht.<br />

<strong>Vorsorge</strong>, die keine ist<br />

Betroffene Familien zu erreichen, bevor ihre Kin<strong>de</strong>r Fehlentwicklungen<br />

zeigen o<strong>de</strong>r gar krank wer<strong>de</strong>n, ist die Aufgabe echter, pri-<br />

märer <strong>Vorsorge</strong>. Die Us, die wir <strong>de</strong>rzeit haben, sind jedoch eher<br />

Früherkennungsuntersuchungen als <strong>Vorsorge</strong>. Denn <strong>de</strong>r Doktor hat<br />

– gebun<strong>de</strong>n an das Konzept <strong>de</strong>r Untersuchungen – weniger die<br />

Aufgabe, Krankheiten und Entwicklungsstörungen zu verhin<strong>de</strong>rn,<br />

als vielmehr, sie möglichst früh zu erkennen und eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Therapie einzuleiten.<br />

Die Kassen wollen sparen<br />

Die Kin<strong>de</strong>r- und Jugendärzte sind sich dieses Problems bewusst.<br />

Ihr Berufsverband versucht schon seit Jahren, mehr primäre Prävention<br />

in die Kin<strong>de</strong>rmedizin einzubauen. Zum Beispiel mit <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung von vier zusätzlichen Untersuchungen für Kin<strong>de</strong>rgartenkin<strong>de</strong>r,<br />

Grundschüler und Teenager. Eine davon ist die U7a<br />

(für Dreijährige) mit ihrem Schwerpunkt Sprachentwicklung. Sie<br />

wird mittlerweile, wenn auch in abgespeckter Version, von <strong>de</strong>n<br />

Krankenkassen bezahlt. Ihre ausführliche Variante bieten die Kin<strong>de</strong>rärzte<br />

als Individuelle Gesundheitsleistung (= IGeL) an.<br />

Außer<strong>de</strong>m hat <strong>de</strong>r BVKJ das bisherige <strong>Vorsorge</strong>programm für<br />

Kin<strong>de</strong>r von null bis fünf Jahre überarbeitet und <strong>de</strong>m G-BA vorgelegt,<br />

wo seit Jahren darüber verhan<strong>de</strong>lt wird. Voran geht kaum<br />

etwas. Dies liegt Insi<strong>de</strong>r-Infos zufolge an <strong>de</strong>n gesetzlichen Krankenkassen.<br />

Deren Vertreter beharren offenbar darauf, nur das in<br />

ihren Leistungskatalog aufzunehmen, was in aussagekräftigen,<br />

12 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> Kind


wissenschaftlichen Untersuchungen bewiesen wur<strong>de</strong>. Doch es<br />

gibt keine Studien, die belegen, welche konkreten Inhalte bei<br />

<strong>Vorsorge</strong>n abgefragt und untersucht wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

Dr. Wolfram Hartmann vermutet hinter <strong>de</strong>r starren Haltung <strong>de</strong>r<br />

Krankenversicherungen, dass „die Kassen Angst haben vor <strong>de</strong>n<br />

zusätzlichen Kosten, die auf sie zukommen, wenn die Ärzte für<br />

die Us mehr Zeit aufwen<strong>de</strong>n und bei Kin<strong>de</strong>rn vorbeugen<strong>de</strong> Maßnahmen<br />

notwendig wer<strong>de</strong>n“. Hinzu kommt, dass sich die Krankenkassen<br />

bzw. <strong>de</strong>r G-BA als Ganzes auf das Gesetz berufen<br />

können. Laut G-BA-Pressestelle prüft <strong>de</strong>r Ausschuss „eine erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Neustrukturierung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>runtersuchungen im vom<br />

Gesetzgeber gesteckten und begrenzten Rahmen“ und sei dabei<br />

auf Früherkennung, das heißt Sekundärprävention, festgelegt.<br />

Allen von <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r- und Jugendärzten neu konzipierten <strong>Vorsorge</strong>ntersuchungen<br />

ist gemeinsam, dass sie sehr stark auf Beratung<br />

setzen. Die halten die Ärzte für dringend notwendig: „Viele<br />

<strong>Eltern</strong> heute wissen einfach nicht, was ihre Kin<strong>de</strong>r für eine gesun<strong>de</strong><br />

Entwicklung brauchen. Solche <strong>Eltern</strong> eingehend zu beraten<br />

ist eine primärpräventive Maßnahme und in <strong>de</strong>r heutigen Zeit<br />

unerlässlich“, sagt Dr. Hermann Josef Kahl, Kin<strong>de</strong>rarzt und Sprecher<br />

<strong>de</strong>s Ausschusses „Prävention und Früherkennung“ im Berufsverband<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r- und Jungendärzte.<br />

Wenn Hilfe annehmen schwerfällt<br />

Doch greift die Beratung wirklich Angenommen, die von <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rärzten<br />

neu konzipierte <strong>Vorsorge</strong>strategie wäre ab heute gültig:<br />

Wür<strong>de</strong> man mit mehr Beratung und häufigeren Us wirklich die Familien<br />

erreichen, <strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>r die meiste Hilfe brauchen „Eher<br />

nicht“, sagt Dr. Freia De Bock, Ärztin und wissenschaftliche Projektleiterin<br />

im Bereich „Child and Health“ am Mannheimer Institut<br />

für Public Health <strong>de</strong>r Uni Hei<strong>de</strong>lberg. „Sozial schwache Familien<br />

haben im Vergleich zu sozial starken mehr Schwierigkeiten, kin<strong>de</strong>rärztliche<br />

Angebote für sich zu nutzen.“ Dies liegt laut Dr. De Bock<br />

vor allem daran, dass sozial benachteiligte <strong>Eltern</strong><br />

• ihre Kin<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m Kleinkindalter umso seltener zur <strong>Vorsorge</strong><br />

bringen, je niedriger ihr Sozialstatus ist. Daran hat auch die in fast<br />

allen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn gelten<strong>de</strong> <strong>Vorsorge</strong>pflicht nichts geän<strong>de</strong>rt;<br />

• <strong>de</strong>n Rat <strong>de</strong>s Arztes nur bedingt umsetzen können (weil sich manche<br />

Belastungen auch bei gutem Willen nicht än<strong>de</strong>rn lassen: Die<br />

<strong>Eltern</strong> sind oft zu gestresst, sind öfter psychisch krank, haben nur<br />

ein kleines soziales Netz usw.). Hinzu kommen Einschränkungen<br />

aufseiten <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rärzte. Zum einen haben diese kaum Kontakt<br />

zu <strong>de</strong>n Lebenswelten ihrer kleinen Patienten. Oft wissen sie we<strong>de</strong>r,<br />

wie die Familien wohnen, noch, wie und wo die Kin<strong>de</strong>r spielen, noch<br />

kennen sie die Kita. Wie sollen sie da gute Ratschläge geben<br />

Bettnässen<br />

Nichts schützt besser als DryNites ®<br />

Bettnässen kommt häufi ger vor, als viele glauben. Bei <strong>de</strong>n betroffenen<br />

Kin<strong>de</strong>rn und <strong>Eltern</strong> verursacht es oft unangenehme Gefühle.<br />

Nicht nur morgens beim Aufwachen, son<strong>de</strong>rn auch vor <strong>de</strong>m ins<br />

Bett gehen. Wird es heute Nacht wie<strong>de</strong>r passieren<br />

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Mädchen in je zwei Größen, für 4–7<br />

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kin<strong>de</strong>rarzt<br />

Zu groß, zu klein<br />

Zu dick, zu dünn Das<br />

sind die Standarduntersuchungen<br />

in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Vorsorge</strong>. Probleme haben<br />

Kin<strong>de</strong>r heute aber<br />

an<strong>de</strong>rswo: Vor allem in<br />

Sachen Sprache und<br />

Motorik hinken sie hinterher<br />

Kin<strong>de</strong>rvorsorge – was wir<br />

jetzt brauchen<br />

• Einbindung weiterer Helfer. Beispielsweise Gemein<strong>de</strong>schwestern,<br />

Arzthelferinnen, Sozialarbeiter, die parallel bzw. in Kooperation<br />

mit <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rarzt Familien beraten, unterstützen und einfache<br />

medizinische Hilfe leisten.<br />

• För<strong>de</strong>rung von Kitas & Co. Von einer guten Kita profitieren alle<br />

Kin<strong>de</strong>r. Beson<strong>de</strong>rs die, bei <strong>de</strong>nen es daheim nicht so gut läuft.<br />

Aber gera<strong>de</strong> diese Familien wer<strong>de</strong>n oft von <strong>de</strong>n Beiträgen abgeschreckt.<br />

Das muss dringend geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Brücken zu <strong>de</strong>n Lebensräumen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r. Austausch zwischen<br />

allen erwachsenen Bezugs- und Betreuungspersonen<br />

(z. B. Kin<strong>de</strong>rarzt und Erzieherin) kann helfen, schädliche Entwicklungen<br />

frühzeitig zu ent<strong>de</strong>cken und aufzufangen.<br />

• Nie<strong>de</strong>rschwellige Hilfsangebote. Sozial benachteiligte Menschen<br />

kostet es oft große Überwindung, Beratungsstellen aufzusuchen,<br />

Termine zu vereinbaren, Arztpraxen zu betreten. Ihnen<br />

wür<strong>de</strong> es helfen, wenn z. B. <strong>de</strong>r Arzt die Us bei ihnen daheim o<strong>de</strong>r<br />

in <strong>de</strong>r Kita machen wür<strong>de</strong>; o<strong>de</strong>r wenn es Sprechstun<strong>de</strong>n bzw.<br />

Beratung irgendwo gäbe, wo man sowieso regelmäßig vorbeikommt,<br />

etwa im Familienzentrum o<strong>de</strong>r im Bürgerhaus.<br />

• Kin<strong>de</strong>rfreundliche Partnerschaften in Kommunen. Dürfen<br />

Kin<strong>de</strong>rärzte, Ernährungsexperten und Erzieher mitre<strong>de</strong>n, wenn es<br />

um die Planung neuer Spielplätze, Kin<strong>de</strong>rgärten, Schulen geht,<br />

entstehen ohne viel Mehraufwand kindgerechte Lebensräume.<br />

• An<strong>de</strong>rer Einsatz finanzieller Mittel. Statt für mehr Kin<strong>de</strong>rgeld,<br />

Us, Ergotherapien, Logopädien lieber mehr Geld dafür ausgeben,<br />

Lebensräume von Kin<strong>de</strong>rn (Kitas, Schulen) gesün<strong>de</strong>r und entwicklungsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r<br />

zu gestalten. Etwa mit mehr Bewegungsspielzeug,<br />

mehr kreativem Spiel, mit ausgewogener Verpflegung, integrativen<br />

Konzepten, mehr und besser bezahlten Erziehern.<br />

• Erweiterung <strong>de</strong>r schulischen Aufgaben. Wissensvermittlung<br />

allein genügt nicht mehr. Immer mehr Kin<strong>de</strong>r brauchen auch in <strong>de</strong>r<br />

Schule Entwicklungsför<strong>de</strong>rung. Auf die Lehrpläne gehören Fächer<br />

wie soziale Kompetenz, lebenspraktische Fähigkeiten, Gesundheitslehre.<br />

Dazu bewegter Unterricht statt Dauersitzen und Einbindung<br />

von School-Workern o<strong>de</strong>r/und Sozialarbeitern.<br />

• Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rarztausbildung. Statt fünf Jahre<br />

Facharztausbildung in <strong>de</strong>r Klinik min<strong>de</strong>stens ein Jahr ambulante,<br />

alltägliche Kin<strong>de</strong>rarztarbeit plus eine intensivere Schulung in Sozial-<br />

und Entwicklungspädiatrie, in Gesprächsführung mit <strong>Eltern</strong><br />

und Kin<strong>de</strong>rn, in Psychosomatik.<br />

• Lobbyarbeit bei Gesundheits-, Sozial- und Familienpolitikern.<br />

Es müssen endlich Studien gemacht wer<strong>de</strong>n, die belegen,<br />

dass unsere Gesellschaft nicht so weitermachen kann wie bisher,<br />

wenn wir mehr Kin<strong>de</strong>rgesundheit wollen.<br />

14 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> Kind


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kuscheltiere


Zum<br />

Gruseln schön<br />

Braune Knopfaugen waren gestern.<br />

Jetzt glotzen und schielen Kuscheltiere<br />

und zeigen Zähne. Aber sind die<br />

Trend-Monster gut für kleine Kin<strong>de</strong>r<br />

FOTOs: Mauritius Images<br />

Wie originell! Endlich wer<strong>de</strong>n die Designer kreativ und erfin<strong>de</strong>n<br />

Wesen, die das Schema „Punkt, Punkt, Komma,<br />

Strich: Fertig ist das Mondgesicht“ überwin<strong>de</strong>n. Die neuen<br />

Kuscheltiere sind grau-schwarz, unförmig, asymmetrisch. Sie<br />

tragen Narben, haben kahle Stellen, Augen fehlen, sie sind durch<br />

und durch räudig und zeigen Zähne.<br />

Hersteller beschreiben ihre Kreationen als skurril, unperfekt und<br />

herzerweichend. Und das sind sie manchmal auch wirklich. Die<br />

Frage ist nur, wessen Herz sie erweichen: das <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s O<strong>de</strong>r<br />

doch eher das von Mama, die entzückt aufjauchzt, weil das endlich<br />

mal was Neues ist<br />

Und so reagiert nicht nur Mama: Die Firma Sigikid zum Beispiel<br />

verkauft seit 2007 erfolgreich Kuscheltiere für Männer. Bei <strong>de</strong>n<br />

verwahrlost wirken<strong>de</strong>n Ratten, Hühnern und Wüstenfüchsen aus<br />

<strong>de</strong>r Beast-Reihe lässt die Firma aber keinen Zweifel daran, dass<br />

sie sich an eine erwachsene Zielgruppe wen<strong>de</strong>t. Für diese Kuscheltiere<br />

gibt es sogar ein Min<strong>de</strong>stalter. Es wird vorsorglich mit<br />

acht Jahren angegeben.<br />

Denn was für Große niedlich ist, ist es für Kleine noch lange nicht.<br />

„Kin<strong>de</strong>r müssen erst mal lernen, die Mimik eines Wesens zu erforschen“,<br />

sagt Spielzeugexpertin Sybille Engstrom, Mitglied <strong>de</strong>s<br />

Stiftungsvorstands <strong>de</strong>r Ostheimer GmbH. „Was ist gut, und was<br />

ist böse“ Hier unterschei<strong>de</strong>n zu können ist existenziell und <strong>de</strong>shalb<br />

einer <strong>de</strong>r ersten Entwicklungsschritte im Leben. Das Böse<br />

ist eben nicht mein Freund.<br />

Wie fühlt es sich für ein Baby an, wenn aus <strong>de</strong>m Nichts ein riesiger<br />

weißer Augapfel vor ihm auftaucht Darunter ein breites<br />

Maul mit einem spitzen Eckzahn Das Ding sieht we<strong>de</strong>r aus wie<br />

Mama noch wie Papa. Und das Gesicht entspricht nicht o<strong>de</strong>r nur<br />

verzerrt <strong>de</strong>m Kindchenschema, das bei allen Säugetieren <strong>de</strong>n<br />

Beschützerinstinkt wachruft.<br />

Erwachsene mögen Monster, weil sie sich über ihre kognitive<br />

Leistung freuen: Sie haben die Ironie verstan<strong>de</strong>n! Um etwas so<br />

Kompliziertes zu verstehen, muss man aber das Handwerkszeug<br />

haben. Und das ist frühestens im Alter von zehn Jahren entwickelt.<br />

Jüngere Kin<strong>de</strong>r reagieren rein emotional. Deshalb gehören nicht<br />

nur Monster, son<strong>de</strong>rn auch Plüsch-Raubtiere nicht ins Kin<strong>de</strong>rbett.<br />

Ist dann auch <strong>de</strong>r klassische Teddy ein Problembär „So weit<br />

wür<strong>de</strong> ich nicht gehen“, sagt Sybille Engstrom, „obwohl ich durchaus<br />

verstehe, dass Anthroposophen ihren Kin<strong>de</strong>rn lieber Stoffpuppen<br />

mit ange<strong>de</strong>uteten Gesichtszügen zum Kuscheln geben. Tierfiguren<br />

haben eben immer auch etwas Animalisches.“<br />

Kuschelmonster und -raubtiere verwischen also die Grenze zwischen<br />

Gut und Böse, die Kin<strong>de</strong>r erst ent<strong>de</strong>cken müssen. Aber<br />

scha<strong>de</strong>n sie einem Kind wirklich „Einem gut eingebun<strong>de</strong>nen Kind<br />

kann ein Monster nichts anhaben“, sagt die Kin<strong>de</strong>r- und Jugendpsychologin<br />

Sigrid Zverina, „es wird sich nur kaum dafür interessieren.“<br />

Und dann lan<strong>de</strong>t das Viech dort, wo es hingehört: auf <strong>de</strong>m Sofa<br />

von Mama und Papa. „An<strong>de</strong>rs ist das bei traumatisierten Kin<strong>de</strong>rn,<br />

die theoretisch mit ihrem Kuscheltier eine Ersatzbindung eingehen<br />

könnten“, erklärt Zverina, die ehrenamtlich für <strong>de</strong>n Verein „Spiel gut“<br />

tätig ist, weiter. Löst das Plüschmonster dann aber nur Abscheu aus,<br />

statt <strong>de</strong>m Bedürfnis <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s nach Nähe gerecht zu wer<strong>de</strong>n, so<br />

stört es laut Zverina die Bindungsfähigkeit <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s. Und dann<br />

kann sogar ein Kuscheltier Scha<strong>de</strong>n anrichten.<br />

das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 17


zahnen<br />

Auf <strong>de</strong>n<br />

Zahn gefühlt<br />

Um kaum ein<br />

an<strong>de</strong>res Thema<br />

ranken sich so<br />

viele Mythen wie<br />

um das Zahnen.<br />

Was ist<br />

wirklich dran<br />

an ihnen<br />

ELTERN hat die<br />

häufigsten<br />

Thesen unter die<br />

Lupe genommen<br />

Alle Babys lei<strong>de</strong>n beim Zähnekriegen<br />

Stimmt nicht. Zahnungsbeschwer<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n ein<strong>de</strong>utig überbewertet,<br />

fin<strong>de</strong>n viele Zahnärzte und Kin<strong>de</strong>rärzte. Klar, ein unangenehmes<br />

Druckgefühl bringt <strong>de</strong>r Durchbruch – vor allem bei <strong>de</strong>n<br />

Backenzähnen – bei vielen Kin<strong>de</strong>rn mit sich. Aber das Zahnen auch<br />

für Durchfall, wun<strong>de</strong>n Po und Fieber verantwortlich zu machen gehört<br />

für Fachleute ein<strong>de</strong>utig in <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Mythen. Wahrscheinlicher:<br />

Um <strong>de</strong>n sechsten Lebensmonat – also wenn bei <strong>de</strong>n<br />

meisten <strong>de</strong>r erste Zahn kommt – verliert sich auch <strong>de</strong>r Netzschutz,<br />

Babys sind dadurch infektanfälliger. Und: Im Krabbelalter nehmen<br />

Kin<strong>de</strong>r alles in <strong>de</strong>n Mund, was nicht niet- und nagelfest ist. Und so<br />

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geraten eben auch eine Menge Bakterien hinein, die schon mal zu<br />

Durchfall und Fieber führen können.<br />

Zä h nchen k riegen<br />

ohne Qual …<br />

Den ersten Zahn muss man noch nicht putzen<br />

Stimmt nicht. Spätestens wenn <strong>de</strong>r erste Zahn zu zwei Dritteln rausguckt,<br />

muss man ihn putzen. Auch <strong>de</strong>r zahnlose Kieferkamm verträgt<br />

schon eine Massage und gewöhnt das Baby langsam ans tägliche<br />

Ritual. Am besten putzen o<strong>de</strong>r massieren Sie mit einer weichen Kin<strong>de</strong>rzahnbürste<br />

o<strong>de</strong>r einer speziellen Fingerhut-Zahnbürste (natürlich<br />

müssen es noch keine drei Minuten sein). Zahnpasta ist erst ab <strong>de</strong>m<br />

ersten Geburtstag nötig, bis dahin tut’s klares Wasser.<br />

Kauen beschleunigt <strong>de</strong>n Durchbruch <strong>de</strong>r Zähne<br />

Stimmt teilweise. Schneller geht das mit <strong>de</strong>m Durchbruch nicht,<br />

außer <strong>de</strong>r Zahn sitzt wirklich schon ganz knapp unter <strong>de</strong>m Zahnfleisch<br />

– dann wird es durchs Kauen vielleicht aufgerieben. Aber in je<strong>de</strong>m<br />

Fall lenkt das Kauen auf einem harten, kühlen Gegenstand gut ab und<br />

nimmt das Spannungsgefühl. I<strong>de</strong>al: ein sauberer Löffel o<strong>de</strong>r ein spezieller<br />

Beißring ohne Weichmacher – legen Sie bei<strong>de</strong>s vorher in <strong>de</strong>n<br />

Kühlschrank (nicht ins Gefrierfach!). Vorsicht bei Karotten o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Gemüsestücken: Ihr Kind kann sich daran verschlucken.<br />

… durch rechtzeitige<br />

Anwendung von Dentinox-Gel N<br />

Zahnungshilfe<br />

Eine Bernsteinkette hilft bei Zahnungsbeschwer<strong>de</strong>n<br />

Stimmt nicht. Vielleicht hilft <strong>de</strong>r Glaube daran, aber einen wissenschaftlichen<br />

Beleg gibt es nicht. Wenn Ihr Kind trotz<strong>de</strong>m eine trägt,<br />

sollten Sie beson<strong>de</strong>rs achtsam sein: Es kann am Kettchen hängen<br />

bleiben und sich verletzen. Auch wenn die Kette reißt, ist das nicht<br />

ohne: Die kleinen glänzen<strong>de</strong>n Steinchen lan<strong>de</strong>n schnell im Mund.<br />

FOTO: Getty Images<br />

Wenn <strong>de</strong>r erste Zahn da ist, sollte man abstillen<br />

Stimmt nicht. Weil das Baby zubeißen könnte Keine Sorge, das<br />

kann es mit <strong>de</strong>m ersten Zahn gar nicht: In <strong>de</strong>r Regel bricht als Erstes<br />

ein Schnei<strong>de</strong>zahn im Unterkiefer durch, und <strong>de</strong>r ist beim Saugen von<br />

<strong>de</strong>r Zunge be<strong>de</strong>ckt. Hat ihr Baby mehr Zähne und zwickt doch mal<br />

zu, hilft nur eines: Stillen unterbrechen und klar „Nein“ sagen.<br />

Und was ist mit <strong>de</strong>m Kariesrisiko, wenn die Zähne von Muttermilch<br />

umspült wer<strong>de</strong>n Ultraschallbil<strong>de</strong>r zeigen, dass die Milch eher an <strong>de</strong>n<br />

Zähnen vorbeifließt. Trotz<strong>de</strong>m gilt: Ständiges Nuckeln an <strong>de</strong>r Brust<br />

zur Beruhigung o<strong>de</strong>r zum Einschlafen ist für die Zähne genauso<br />

schädlich wie Dauernuckeln an <strong>de</strong>r Flasche.<br />

Wer spät Zähne bekommt, behält sie länger<br />

Stimmt. Wenn die Milchzähne auf sich warten lassen, fallen sie in <strong>de</strong>r<br />

Regel auch später aus. Gera<strong>de</strong> bei Jungen kommt es häufig vor, dass<br />

am ersten Geburtstag immer noch kein Zähnchen zu sehen ist. Dafür<br />

wackelt zur Einschulung noch immer keiner. Ein Rückschluss auf die<br />

Gesundheit <strong>de</strong>r Zähne lässt sich daraus aber nicht ableiten! Erst recht<br />

nicht für die <strong>de</strong>r bleiben<strong>de</strong>n: Wie lange die Zähne einem im Alter erhalten<br />

bleiben, hängt vor allem von <strong>de</strong>r konsequenten Pflege ab.<br />

Fachliche Beratung: Dr. Johanna Kant, Kin<strong>de</strong>rzahnärztin in Ol<strong>de</strong>nburg und<br />

Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s für Kin<strong>de</strong>rzahnärzte.<br />

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Bei <strong>de</strong>n ersten<br />

Anzeichen <strong>de</strong>s Durchbruchs<br />

<strong>de</strong>r ersten Zähnchen sollten Sie<br />

Dentinox-Gel N Zahnungshilfe auf die<br />

Zahnleiste Ihres Babys auftragen.<br />

Dentinox-Gel N wur<strong>de</strong> speziell für<br />

die Zahnung entwickelt und lin<strong>de</strong>rt die<br />

Beschwer<strong>de</strong>n beim Durchtritt <strong>de</strong>r ersten<br />

Zähnchen und <strong>de</strong>s gesamten Milchgebisses.<br />

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Traditionell angewen<strong>de</strong>t als mild wirken<strong>de</strong>s Arzneimittel<br />

zur kurzzeitigen Lin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Beschwer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r<br />

ersten Zahnung. Enthält Sorbitol. Zu Risiken und Nebenwirkungen<br />

lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie<br />

Ihren Arzt o<strong>de</strong>r Apotheker. Stand: 09/2013<br />

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So 15.12.13 München Circus Krone<br />

Di 17.12.13 Wien Stadthalle F<br />

Do 19.12.13 Tuttlingen Stadthalle<br />

Fr 20.12.13 Zürich Kongresshaus<br />

Sa 21.12.13 Basel Musical Theater<br />

So 22.12.13 Frankfurt Jahrhun<strong>de</strong>rthalle<br />

Sa 28.12.13 Kiel Sparkassen Arena<br />

Mo 30.12.13 Stuttgart Lie<strong>de</strong>rhalle<br />

Do 02.01.14 Halle a. d. S. Hän<strong>de</strong>lhalle<br />

Fr 03.01.14 Hannover Theater am Aegi<br />

Sa 04.01.14 Bamberg Konzerthalle<br />

So 05.01.14 Trier Arena<br />

Mo 06.01.14 Aschaffenburg Stadthalle<br />

Mi 08.01.14 Rosenheim Ku‘Ko<br />

Do 09.01.14 Mainz Phönixhalle<br />

Fr 10.01.14 Saarbrücken Saarlandhalle<br />

So 12.01.14 Berlin Tempodrom


organspen<strong>de</strong><br />

Ein Herz<br />

für Kin<strong>de</strong>r<br />

Organspen<strong>de</strong> ist nicht nur für Erwachsene ein<br />

Thema. Auch viele Kin<strong>de</strong>r warten – oft Jahre –<br />

auf eine Niere, ein Herz o<strong>de</strong>r eine Augenhornhaut<br />

FOTO: Getty Images<br />

Kin<strong>de</strong>r haben weniger Zeit als Erwachsene: Je länger sie<br />

auf ein neues Organ warten, <strong>de</strong>sto stärker wird ihre Entwicklung<br />

gebremst. Selbst nach einer Transplantation<br />

holen sie nicht alles auf. Eine Niere etwa übernimmt im Körper<br />

nicht nur die Blutwäsche, sie stellt auch wichtige Hormone her.<br />

Daher haben Kin<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Wartelisten Vorrang bei Eurotransplant<br />

im nie<strong>de</strong>rländischen Lei<strong>de</strong>n. Weil es zu wenige Spen<strong>de</strong>r<br />

gibt, wer<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn ab sechs Jahren oft Organe von Erwachsenen<br />

eingesetzt. Bei Säuglingen und Kleinkin<strong>de</strong>rn geht das<br />

nicht, da muss alles ganz genau passen.<br />

Am längsten – drei bis sieben Jahre – warten Kin<strong>de</strong>r auf eine<br />

Niere; auf Herz, Lunge o<strong>de</strong>r Leber oft zwei, drei Jahre. Auch auf<br />

Augenhornhaut, Haut, Knochen warten Kin<strong>de</strong>r.<br />

Manche Organe, wie etwa eine Niere, können Verwandte, <strong>Eltern</strong><br />

und Geschwister spen<strong>de</strong>n, sogar „emotional nahestehen<strong>de</strong>“ Menschen<br />

wie Patentante o<strong>de</strong>r Großeltern. Solch eine „Lebendspen<strong>de</strong>“<br />

muss immer die Ethikkommission <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>särztekammer absegnen<br />

– sie überprüft, ob sie freiwillig und ohne Bezahlung erfolgt.<br />

Wie gut eine Organübertragung gelingt, hängt auch von <strong>de</strong>r Gewissenhaftigkeit<br />

<strong>de</strong>r Familie ab: Im ersten halben Jahr sollte <strong>de</strong>r<br />

kleine Patient mit einem neuem Herzen, einer neuen Bauchspeicheldrüse,<br />

Lunge o<strong>de</strong>r Leber, einen Mundschutz tragen, nicht in<br />

Krabbelgruppe o<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rgarten gehen, nicht verreisen.<br />

Für <strong>Eltern</strong>, die um das Leben ihres Kin<strong>de</strong>s bangen, ist oft zusätzlich<br />

quälend, dass sie auf <strong>de</strong>n Tod eines an<strong>de</strong>ren warten müssen. Nach<br />

einer Transplantation können sie bei <strong>de</strong>n Hinterbliebenen <strong>de</strong>s<br />

Spen<strong>de</strong>rs ihren Dank über die Deutsche Stiftung Organtransplantation<br />

aussprechen. Bei<strong>de</strong> Seiten bleiben aber immer anonym.<br />

Auch Kin<strong>de</strong>r können Spen<strong>de</strong>r sein. Bis sie 14 sind, entschei<strong>de</strong>n<br />

darüber die <strong>Eltern</strong>. Manche, die ihr Kind nicht mehr retten können,<br />

wollen wenigstens an<strong>de</strong>ren helfen. An<strong>de</strong>re bringen das nicht über<br />

sich. Bei<strong>de</strong>s lässt sich gleichermaßen nachvollziehen.<br />

Beratung: Dr. Daniela Watzke, Bun<strong>de</strong>szentrale<br />

für gesundheitliche Aufklärung<br />

Weitere Infos:<br />

Bun<strong>de</strong>szentrale für gesundheitliche Aufklärung, www.bzga.<strong>de</strong><br />

Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO),<br />

Tel. 069/6 77-32 80,<br />

www.dso.<strong>de</strong> und www.fuers-leben.<strong>de</strong><br />

(Website mit Einzelfallporträts)<br />

Beim Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Organtransplantierten gibt es die<br />

Broschüren „Unser transplantiertes Kind im Kin<strong>de</strong>rgarten“<br />

und „Organtransplantation bei Säuglingen und Kleinkin<strong>de</strong>rn“<br />

(1 Euro + Porto). Tel. 0203/44 20 10, www.bdo-ev.<strong>de</strong><br />

Einen Organspen<strong>de</strong>ausweis zum Herunterla<strong>de</strong>n gibt’s hier:<br />

www.organspen<strong>de</strong>-info.<strong>de</strong><br />

das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 21


kin<strong>de</strong>rkrankheiten<br />

Atemlos<br />

durch<br />

Pseudokrupp<br />

Mit <strong>de</strong>n nächtlichen<br />

Hustenanfällen haben viele<br />

Kin<strong>de</strong>r zu kämpfen.<br />

Der wichtigste Rat an <strong>Eltern</strong>:<br />

Ruhe bewahren!<br />

Wenn Kin<strong>de</strong>rärzte mitten in <strong>de</strong>r Nacht von verängstigten<br />

<strong>Eltern</strong> angerufen wer<strong>de</strong>n, dann steckt ganz oft Pseudokrupp<br />

dahinter. Der nächtliche Hustenanfall zählt zu <strong>de</strong>n<br />

häufigsten Erkrankungen im Kleinkindalter: Etwa fünf Prozent aller<br />

Kin<strong>de</strong>r zwischen einem und vier Jahren wer<strong>de</strong>n davon heimgesucht.<br />

Der bellen<strong>de</strong> Husten weckt die <strong>Eltern</strong> meist mitten in <strong>de</strong>r Nacht. Ihr<br />

Kind hat Schwierigkeiten beim Atmen und gibt beim Luftholen merkwürdig<br />

juchzen<strong>de</strong> Geräusche von sich. Seine Stimme ist heiser.<br />

Das Sprechen und das Husten klingen so fremd, weil die Stimmbän<strong>de</strong>r<br />

und unterhalb von ihnen die Schleimhaut <strong>de</strong>s Kehlkopfs<br />

entzün<strong>de</strong>t und geschwollen sind. Durch die Entzündung produzierter<br />

Schleim verengt die Luftröhre zusätzlich.<br />

Oft kündigt ein Pseudokruppanfall eine Virusinfektion an. Bei anfälligen<br />

Kin<strong>de</strong>rn setzen sich Viren, die bei an<strong>de</strong>ren nur eine normale<br />

Erkältung hervorrufen, auf die Kehlkopfschleimhaut. Schlechte<br />

Luft und Passivrauchen können die Atemnot noch verstärken.<br />

Eigentlich han<strong>de</strong>lt es sich bei Pseudokrupp um eine Laryngitis<br />

(Kehlkopfentzündung), doch ihren Namen bekam die Erkrankung,<br />

weil die Symptome <strong>de</strong>m (heute nur noch seltenen) Krupp-<br />

Husten bei Diphtherie ähneln.<br />

Was hilft jetzt schnell<br />

Das Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>: keine Panik<br />

Die Anfälle verlaufen in aller Regel ohne schlimme Folgen. Die<br />

<strong>Eltern</strong> sollten zunächst alles tun, um ihrem Kind die Angst zu<br />

nehmen. Also nicht in Hektik verfallen, son<strong>de</strong>rn es besänftigend<br />

in <strong>de</strong>n Arm nehmen, ruhig mit ihm re<strong>de</strong>n. Alles, was die Unruhe<br />

beim Kind steigert, verstärkt die Atemnot.<br />

Kühle Luft tut gut<br />

Wenn das Kind am offenen Fenster o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Balkon kühle,<br />

feuchte Luft einatmet, bringt das Luftröhre und Kehlkopfschleimhaut<br />

zum Abschwellen. Ein kleiner Spaziergang ums Haus (am<br />

betsen in eine warme Decke gehüllt) lin<strong>de</strong>rt die Beschwer<strong>de</strong>n und<br />

beruhigt zugleich.<br />

Der Trick mit <strong>de</strong>m Dampf<br />

Vielen Kin<strong>de</strong>rn hilft es auch, Wasserdampf einzuatmen: Dafür ins<br />

Ba<strong>de</strong>zimmer gehen und aus <strong>de</strong>m Duschkopf so lange warmes<br />

Wasser laufen lassen, bis sich <strong>de</strong>r Raum mit Dampf füllt. Vorsicht:<br />

Allzu heiß darf die feuchte Luft nicht sein!<br />

Mit einem Getränk geht es besser<br />

Dem Kind etwas zu trinken geben, wenn es mag (Zimmertemperatur),<br />

aber nichts zu essen.<br />

In schweren Fällen zum Arzt!<br />

Tritt <strong>de</strong>r Pseudokrupp zum ersten Mal auf, sollten Sie mit Ihrem<br />

Kind auf je<strong>de</strong>n Fall zum Arzt gehen – o<strong>de</strong>r in ein Krankenhaus.<br />

Dort wird man es wahrscheinlich zur Sicherheit bis zum nächsten<br />

Morgen beobachten. Und die <strong>Eltern</strong> bekommen Infos bzw. Medikamente<br />

(entzündungshemmen<strong>de</strong> Kortisonzäpfchen) für <strong>de</strong>n<br />

Fall, dass erneut Anfälle auftreten.<br />

Kennen Sie die Symptome bereits, können Sie die oben genannten<br />

Maßnahmen nutzen. Zeigen diese nach einer halben Stun<strong>de</strong> noch<br />

keinen Erfolg bzw. verschlechtert sich <strong>de</strong>r Zustand (bei ansteigen<strong>de</strong>r<br />

Temperatur, Blauverfärbung <strong>de</strong>r Lippen, erhöhtem Puls):<br />

einen Arzt rufen o<strong>de</strong>r in die Klinik fahren.<br />

22 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> Kind


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Der große<br />

Halsweh-Gui<strong>de</strong><br />

In <strong>de</strong>r kalten Jahreszeit geht’s wie<strong>de</strong>r los – eine<br />

Erkältung jagt die nächste. Aber Sie können vorbeugen.<br />

Und wenn es trotz<strong>de</strong>m passiert ist, gibt es<br />

einiges, was die Entzündungen in Hals und Rachen<br />

für kranke Kin<strong>de</strong>r erträglicher macht<br />

24 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind


erkältung<br />

Erkältung kommt nicht von Kälte! Dass sich Erkältungen in<br />

<strong>de</strong>r kalten Jahreszeit häufen, liegt nicht daran, dass Frieren<br />

und Frösteln krank machen. Der Grund ist vielmehr, dass<br />

wir uns jetzt vorwiegend in geschlossenen Räumen aufhalten,<br />

wo Krankheitserreger bessere Chancen haben, sich auszubreiten,<br />

als im Freien.<br />

Auslöser sind in <strong>de</strong>n meisten Fällen Erkältungsviren, von <strong>de</strong>nen es<br />

etwa 200 verschie<strong>de</strong>ne gibt. Sie verursachen Entzündungen in Hals<br />

und Rachen. Die Schleimhaut wird rot und schwillt an. Dabei geraten<br />

feine Nervenen<strong>de</strong>n unter Druck, und das tut weh.<br />

Von solchen Infekten bleibt niemand verschont. Auch Babys und<br />

Kleinkin<strong>de</strong>r nicht. Lei<strong>de</strong>n sie unter Halsweh, merkt man das meist<br />

daran, dass sie viel weinen, Brust, Fläschchen o<strong>de</strong>r Löffel verweigern<br />

und sich jammernd das Bäuchlein halten o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Hals<br />

fassen bzw. an die Ohren, wohin das Halsweh oft ausstrahlt.<br />

Für Erwachsene sind Erkältungen einfach nur lästig, bei Kin<strong>de</strong>rn<br />

dagegen haben sie auch eine positive Seite: Sie trainieren das Immunsystem.<br />

Trotz<strong>de</strong>m muss man sie nicht tatenlos ertragen, son<strong>de</strong>rn<br />

darf etwas dagegen tun – was übrigens <strong>de</strong>n Großen und <strong>de</strong>n<br />

Kleinen gleichermaßen hilft.<br />

FOTOS: Mauritius Images, Getty Images (2)<br />

Beim ersten Kratzen im Hals …<br />

... kann man <strong>de</strong>n Infekt meist noch ausbremsen:<br />

• Den Hals warm halten. Rollkragenpulli bzw. warmen Schal tragen.<br />

Das för<strong>de</strong>rt die Durchblutung, sodass vermehrt Abwehrstoffe herbeitransportiert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• Viel trinken (am besten Wasser, ungesüßten Tee, verdünnten Saft)<br />

und regelmäßig inhalieren (mit Wasser, Salbeitee, Emser-Salz-Lösung).<br />

Bei<strong>de</strong>s befeuchtet die Schleimhäute <strong>de</strong>r Atemwege und<br />

stärkt ihre Wi<strong>de</strong>rstandskräfte.<br />

• Kaugummi kauen. Der zusätzliche Speichel, <strong>de</strong>r dabei produziert<br />

wird, kann <strong>de</strong>n wun<strong>de</strong>n Hals beruhigen.<br />

• Gurgeln. Min<strong>de</strong>stens dreimal täglich. Das reduziert die Keimzahl<br />

in <strong>de</strong>r Kehle. Macht man es ihnen gut vor, können Kin<strong>de</strong>r ab etwa<br />

drei Jahren auch schon gurgeln. Bereit dazu sind sie allerdings nur,<br />

wenn die Gurgellösung erträglich ist. Deshalb schei<strong>de</strong>t warmes Salzwasser<br />

(1 gestrichenen Teelöffel Emser Salz in 1/2 Liter lauwarmem<br />

Wasser verrühren) bei Kin<strong>de</strong>rn meist aus, während warmer Salbeitee<br />

in <strong>de</strong>r Regel okay ist (2 Teelöffel Salbeiblätter – getrocknet o<strong>de</strong>r frisch<br />

und klein gehackt – mit 1/4 Liter kochen<strong>de</strong>m Wasser übergießen,<br />

15 Minuten zuge<strong>de</strong>ckt ziehen lassen und abseihen).<br />

• Lutschen (frühestens ab vier Jahren, bei jüngeren Kin<strong>de</strong>rn lan<strong>de</strong>t<br />

zu leicht etwas im falschen Hals. Und nicht parallel zu homöopathischer<br />

Behandlung):<br />

– Propolis-Pastillen. Propolis ist die harzige Substanz, mit <strong>de</strong>r Honigbienen<br />

ihren Stock gegen Krankheitserreger abdichten. Regelmäßiges<br />

Lutschen von Propolis-Bonbons lässt die Keime im Hals-<br />

Rachen-Raum schwin<strong>de</strong>n;<br />

– Thymian-Pastillen;<br />

– Salbeibonbons.<br />

• Hausgemachte Hühnerbrühe löffeln. Ein Standardrezept dafür<br />

gibt es nicht. Wichtig ist das lange Köcheln bei mäßiger Hitze. Denn<br />

dabei gibt das Hühnerfleisch entzündungshemmen<strong>de</strong> und schleimhautabschwellen<strong>de</strong><br />

Stoffe frei.<br />

• Zweimal täglich ein ansteigen<strong>de</strong>s Fußbad nehmen. Sind die Füße<br />

warm, wer<strong>de</strong>n – das ist ein Reflex – auch die Atemwegsschleimhäute<br />

besser durchblutet und damit wi<strong>de</strong>rstandsfähiger. Und <strong>de</strong>r Kreislauf<br />

reguliert sich: Füße in lauwarmes Wasser halten und nach und nach<br />

heißes Wasser zulaufen lassen, bis man anfängt zu schwitzen.<br />

• Halswickel machen. Wickel stimulieren dort, wo man sie anlegt,<br />

Stoffwechsel, Durchblutung und Abwehrkräfte. Gegen Halsschmerzen<br />

helfen:<br />

– kühle Wickel, z. B. mit Wasser o<strong>de</strong>r Quark. Sie wirken gleichzeitig<br />

wärmeziehend und abschwellend (Quarkwickel: drei bis vier Esslöffel<br />

Magerquark auf ein gefaltetes Geschirrtuch auftragen, um <strong>de</strong>n<br />

Hals legen, mit Wollschal fixieren und so lange einwirken lassen,<br />

bis <strong>de</strong>r Quark warm ist);<br />

– warme Wickel, z. B. mit Wasser, Schmalz bzw. Butter o<strong>de</strong>r frisch<br />

gekochten Kartoffeln. Sie lockern zusätzlich <strong>de</strong>n Schleim und dämpfen<br />

Reizhusten (Kartoffelwickel: drei geschälte Kartoffeln kochen,<br />

das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 25


erkältung<br />

Aua! Wenn das Schlucken wehtut,<br />

hilft oft nur ein Arztbesuch<br />

zerdrücken, in ein Geschirrtuch wickeln und mit einem Wollschal<br />

um <strong>de</strong>n Hals fixieren, sobald die Wickel-Temperatur an<br />

<strong>de</strong>r Handgelenk-Innenseite erträglich ist. Min<strong>de</strong>stens so lange<br />

einwirken lassen, bis die Kartoffeln lauwarm sind).<br />

Welche Wickel <strong>de</strong>m Kind am besten helfen, muss man ausprobieren.<br />

Kleine Patienten, die gern etwas Kaltes trinken,<br />

reagieren meist besser auf kalte als auf warme Wickel.<br />

• Homöopathische Globuli einnehmen (Potenz D12; Erwachsene<br />

und Schulkin<strong>de</strong>r pro Tag dreimal fünf, Babys, Klein- und<br />

Kita-Kin<strong>de</strong>r dreimal drei);<br />

– bei plötzlichem, heftigem Halsweh mit Unruhe, trockenen<br />

Schleimhäuten, tiefrotem Rachen; schlechter durch kalte Getränke:<br />

Belladonna;<br />

– bei Halsweh nach Frieren o<strong>de</strong>r nach Aufenthalt in kaltem<br />

Wind o<strong>de</strong>rZugluft; dazu großer Durst auf kaltes Wasser; bei<br />

Blässe: Aconitum;<br />

– bei rauem Gefühl im Hals; Mund und Rachen sind dunkelrot,<br />

die Zunge schleimig belegt; schlechter durch warme Getränke:<br />

Phytolacca (oft hilfreich, wenn Aconitum nicht wie erwartet<br />

geholfen hat).<br />

www.eltern.<strong>de</strong><br />

Was Sie für Ihr Kind tun<br />

können, wenn <strong>de</strong>r Hals<br />

kratzt o<strong>de</strong>r die Ohren wehtun,<br />

verrät Ihnen unser<br />

Schmerzmännchen unter<br />

www.eltern.<strong>de</strong>/<br />

schmerzmaennchen<br />

Schmerzt das Schlucken …<br />

... ist das ein Zeichen, dass auch die Man<strong>de</strong>ln befallen sind.<br />

Unerträgliche Schluckbeschwer<strong>de</strong>n, eventuell gekoppelt mit Fieber,<br />

hochrotem Rachen und eitrigen Belägen auf <strong>de</strong>n Man<strong>de</strong>ln (die man<br />

auch als Nicht-Mediziner erkennt), kommen fast immer von einer<br />

Angina. Und die ist ein Fall für <strong>de</strong>n Arzt.<br />

Hält sich <strong>de</strong>r Schluckschmerz in Grenzen, lässt sich die Man<strong>de</strong>lentzündung<br />

mit <strong>de</strong>nselben Tricks wie eine beginnen<strong>de</strong> Erkältung<br />

abfangen. Außer<strong>de</strong>m hilfreich:<br />

• Schmerzmittel. Wie an<strong>de</strong>re Schmerzen darf man auch Halsweh<br />

mit Ibuprofen, Paracetamol o<strong>de</strong>r Aspirin (Letzteres nicht bei Kin<strong>de</strong>rn!)<br />

bekämpfen;<br />

• schmerzlin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Tabletten und Pastillen zum Lutschen (die sind<br />

allerdings nur für größere Kin<strong>de</strong>r geeignet und nicht parallel zu homöopathischer<br />

Behandlung);<br />

• homöopathische Globuli<br />

– wenn die Schleimhaut blass, geschwollen, die Sprache kloßig ist;<br />

gleichzeitig Verlangen nach frischer Luft und Kaltem: Apis<br />

– bei Frösteln, wenn Kin<strong>de</strong>r sich freiwillig warm anziehen bzw. zu<strong>de</strong>cken;<br />

bei Verlangen nach warmen Getränken; wenn die Zunge<br />

grauweißlich belegt ist; sich das Halsweh trotz Homöopathika Richtung<br />

Angina entwickelt: Hepar sulfuris;<br />

– bei starkem Mundgeruch, Speichelfluss und Schwitzen; mit dickem<br />

Zungenbelag und ersten Spuren eitriger Man<strong>de</strong>lbeläge:<br />

Mercurius solubilis.<br />

Kommt Fieber dazu …<br />

... heißt das, die Immunabwehr läuft auf Hochtouren. Denn bei<br />

höheren Temperaturen arbeiten die Abwehrkräfte effektiver. Deshalb<br />

mit <strong>de</strong>m Fiebersenken erst mal warten. Feste Messwerte, ab<br />

26 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind


<strong>de</strong>nen man Fieber drosseln sollte, gibt es sowieso nicht.<br />

Außer<strong>de</strong>m hat je<strong>de</strong>s Kind, je<strong>de</strong>r Erwachsene sein eigenes<br />

Fieber. Wer mit 38 Grad schon schlapp herumhängt, braucht<br />

früher ein Fiebermittel als diejenigen, die mit 39,2 Grad noch<br />

gut drauf sind. Ob ein Baby Fiebermedizin kriegt, sollte <strong>de</strong>r<br />

Kin<strong>de</strong>rarzt entschei<strong>de</strong>n. Das neben Ibuprofensaft und Paracetamolzäpfchen<br />

wirksamste Anti-Fieber-Mittel sind Wa<strong>de</strong>nwickel<br />

(je<strong>de</strong>n Unterschenkel erst mit einem lauwarmfeuchten,<br />

dann mit einem trockenen Tuch umwickeln.<br />

Sobald das Innentuch warm ist, das Ganze erneuern. Zwei-,<br />

dreimal wie<strong>de</strong>rholen und nach ein paar Stun<strong>de</strong>n von Neuem<br />

beginnen). Ähnlich wirksam: <strong>de</strong>n Körper mit lauwarmem –<br />

nicht mit kaltem – Wasser abwaschen.<br />

Seit 1921<br />

Fühlt man sich total krank und elend …<br />

... sollte man sich am besten ins Bett legen. Und außer<strong>de</strong>m<br />

viel trinken, Halswickel machen und Kontakt zum Arzt aufnehmen.<br />

Faustregel: Je kleiner <strong>de</strong>r Patient ist, <strong>de</strong>sto eher<br />

braucht er ärztliche Hilfe. Vor allem Babys lieber früher als<br />

später zum Doc bringen!<br />

Weitere gute Grün<strong>de</strong> für einen Arztbesuch bei Halsweh:<br />

• Atemnot<br />

• Kloß-im-Hals-Gefühl<br />

• starke Schluckschmerzen<br />

• hohes Fieber<br />

• Ausschlag im Gesicht, am Körper<br />

• Probleme, <strong>de</strong>n Mund aufzumachen<br />

• ausgeprägter Mundgeruch<br />

• weiß-gelbe Tupfen auf <strong>de</strong>n Man<strong>de</strong>ln<br />

• zusätzliches Ohrenweh.<br />

DAS BEUGT HALSWEH VOR<br />

• Regelmäßig Hän<strong>de</strong> waschen.<br />

• Häufig an die frische Luft gehen.<br />

• Viel Vitamin reiches Obst und Gemüse essen.<br />

• Viel trinken. Das vertreibt Keime aus <strong>de</strong>m Hals-Rachen-<br />

Raum, bevor sie krank machen.<br />

• Raumluft anfeuchten – mit Zimmerbrunnen, Wasserbehältern<br />

o<strong>de</strong>r feuchten Handtüchern auf <strong>de</strong>n Heizkörpern.<br />

• Für warme Füße sorgen: zum Beispiel die Schuhe in geheizten<br />

Räumen aufbewahren, auf die passen<strong>de</strong> Schuhgröße<br />

achten,bei Minusgra<strong>de</strong>n Schuhe mit dicken Sohlen und<br />

warme (Woll-)Strümpfe o<strong>de</strong>r Strumpfhosen tragen.<br />

• Bei auffällig häufigem Halsweh vom Arzt ein Immuntherapeutikum<br />

(Han<strong>de</strong>lsname zum Beispiel Bronchovaxom) verschreiben<br />

lassen. Es enthält abgetötete Keimextrakte, wirkt<br />

so ähnlich wie eine Impfung und wird vier Wochen lang eingenommen.<br />

Fachliche Beratung: Dr. Sussan Rosenthal, HNO-Ärztin<br />

und Homöopathin, München;<br />

Dr. Christian Welsch, HNO-Arzt, Veitsbronn<br />

Für<br />

die ganze<br />

Familie<br />

Inudoron ® – Die<br />

wirksame Abwehr<br />

bei Erkältung.<br />

www.weleda.<strong>de</strong><br />

Inudoron® Streukügelchen Warnhinweis: Enthält Sucrose (Zucker) – Packungsbeilage<br />

beachten. Anwendungsgebiete gemäß <strong>de</strong>r anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis.<br />

Dazu gehören: Grippale Infekte und eberhafte Erkältungskrankheiten.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt o<strong>de</strong>r<br />

Apotheker. Weleda AG, Schwäbisch Gmünd


alltag<br />

Mama ist krank –<br />

und jetzt<br />

Die besten Tricks, wie<br />

kranke Mütter<br />

gut durch schwere<br />

Zeiten kommen<br />

Hilfe holen – und richtig einsetzen<br />

„Warum hast du nicht angerufen Ich hätte dir doch das Baby<br />

abgenommen! Für dich eingekauft! Gekocht ...!“ Die meisten<br />

Menschen sind erfreulich hilfsbereit, aber überfragt, was in einem<br />

Haushalt mit ein bis drei kleinen Kin<strong>de</strong>rn anfällt. Je klarer die<br />

Ansage, <strong>de</strong>sto besser.<br />

Für Papa: „Übernimmst du morgen früh bitte das Baby und gehst<br />

eine Stun<strong>de</strong> später ins Büro Damit ich ausschlafen kann.“ Für die<br />

kin<strong>de</strong>rlose Freundin: „Es wür<strong>de</strong> mir sehr helfen, wenn du einen Topf<br />

<strong>de</strong>iner wun<strong>de</strong>rbaren Hühnersuppe kochst.“ Für die Nachbarin:<br />

„Könnten Sie mir eine Packung Win<strong>de</strong>ln, Größe 3, besorgen“<br />

Zu groggy zum Telefonieren Dann sollten Sie sich jeman<strong>de</strong>n<br />

suchen, <strong>de</strong>r das für Sie erledigt. Und die Spielgruppenmütter<br />

kann man per SMS bitten: „Nehmt ihr Emily heute Nachmittag<br />

mit auf <strong>de</strong>n Spielplatz“<br />

Ganz viel schlafen<br />

Am schnellsten kommen kranke Mütter auf die Beine, wenn sie ein<br />

paar Stun<strong>de</strong>n ungestört schlafen können. O<strong>de</strong>r wenn wenigstens<br />

mal niemand etwas von ihnen will. Wenn das nicht möglich ist: das<br />

FOTOS: Mauritius Images, Getty Images<br />

28 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind


Leben rund um Kind und Krankenbett so organisieren, dass Sie<br />

möglichst wenig aufstehen müssen. Eine Karaffe Wasser, Fläschchen,<br />

Babygläschen fürs Kind, Obst und Schokola<strong>de</strong> für Sie kommen<br />

auf <strong>de</strong>n Nachttisch.<br />

Alle Spielsachen, mit <strong>de</strong>nen sich Ihr Nachwuchs möglicherweise<br />

bereits allein beschäftigt, dürfen ins Bett. Vergessen Sie Ihre pädagogischen<br />

I<strong>de</strong>ale: Es ist jetzt egal, ob Ihr Baby tagsüber mehr<br />

als sonst schläft und aus <strong>de</strong>m Rhythmus kommt. Das kriegt Papa<br />

am Abend schon wie<strong>de</strong>r hin. O<strong>de</strong>r Sie rufen die Oma o<strong>de</strong>r eine<br />

Freundin an.<br />

Und wenn Ihr Baby kein Baby, son<strong>de</strong>rn ein Kleinkind ist: Schalten<br />

Sie <strong>de</strong>n DVD-Player an. „Käpt’n Sharky“, „Der Maulwurf“ und<br />

„Oh, wie schön ist Panama“ sind großartig – so langsam, dass<br />

Ihr Zwerg dabei keinen Scha<strong>de</strong>n nehmen wird; so ruhig, dass Sie<br />

ganz entspannt nebenbei auf <strong>de</strong>m Sofa schlafen können.<br />

Profi-Hilfe von <strong>de</strong>r Krankenkasse<br />

Ist Mama im Krankenhaus, Papa im Büro unabkömmlich o<strong>de</strong>r<br />

Mama alleinerziehend und die nächste Oma kilometerweit entfernt,<br />

dann zahlt die Krankenkasse eine Haushaltshilfe, wenn<br />

min<strong>de</strong>stens ein Kind im Haushalt jünger als zwölf Jahre ist. Zunächst<br />

muss <strong>de</strong>r Hausarzt die medizinische Notwendigkeit bestätigen,<br />

dann die Krankenkasse das Ganze genehmigen. Die<br />

meisten Kassen haben Verträge mit diversen Anbietern (Sozialstationen,<br />

gemeinnützige Einrichtungen), man kann sich aber<br />

auch selbst eine Hilfe suchen und unter Familienpflege und <strong>de</strong>m<br />

Heimatort googeln. Relativ unkompliziert wer<strong>de</strong>n die Kosten<br />

(etwa 20 Euro pro Stun<strong>de</strong>) bei Risikoschwangerschaften und<br />

schweren Entbindungen übernommen, sonst liegt es oft im Ermessensspielraum<br />

<strong>de</strong>r Krankenkassen. Heißt: Durch die Wintergrippe<br />

wird sich eine kranke Mutter irgendwie mit Papa, Nachbarn<br />

und Freun<strong>de</strong>n wursteln müssen (auch weil bei Grippewellen<br />

Familienhelferinnen chronisch ausgebucht sind und es ca. drei<br />

Tage dauert, bis eine Helferin organisiert ist), aber wer nach einer<br />

Knie-OP ein paar Wochen nicht aufstehen soll, kann sich die Zeit<br />

mit einer Familienpflegerin <strong>de</strong>utlich erleichtern.<br />

Ihre Familie hat<br />

Ihnen viel zu geben.<br />

Wir auch!<br />

Das höchste Gut ist die Familie.<br />

Und Ihr Familienglück ist bei<br />

uns gut aufgehoben.<br />

Zeit mit <strong>de</strong>r Familie ist kostbar. Deshalb<br />

haben wir bei unseren umfangreichen<br />

Leistungen für Familien vor allem darauf<br />

geachtet, dass sie einfach, praktisch und<br />

schnell sind und auch Ihrem Familienbudget<br />

guttun. Wir begleiten Sie durch<br />

die Schwangerschaft und unterstützen Sie<br />

dabei, dass Ihre Kin<strong>de</strong>r gesund heranwachsen<br />

können.<br />

Genau das Richtige für Familien:<br />

Mit unseren Leistungen können Sie als<br />

vierköpfige Familie ganz einfach unseren<br />

2.000-Euro-Familien-Vorteil mitnehmen.<br />

Erfahren Sie mehr unter www.bkk-mobiloil.<strong>de</strong>/familien-vorteil.


stiftung kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />

30 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> Kind


Gesundheit<br />

für alle<br />

Wir wollen, dass Ihr Kind gesund<br />

aufwächst. Die Stiftung<br />

Kin<strong>de</strong>rgesundheit setzt sich dafür ein.<br />

Und stellt sich hier vor<br />

Kin<strong>de</strong>r sind Hoffnungsträger. Sie sind unsere Zukunft – unser<br />

höchstes Gut. Damit sie ihre Talente voll entfalten können,<br />

müssen wir alles für ihre Gesundheit tun. Deswegen gibt es<br />

die Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit. Sie hat bereits viele Projekte und<br />

Initiativen auf <strong>de</strong>n Weg gebracht.<br />

Dafür setzt sich die Stiftung ein<br />

Foto: Mauritius Images<br />

Keine Chance <strong>de</strong>m Übergewicht<br />

Etwa 15 Prozent unserer Kin<strong>de</strong>r sind zu dick. Um diese Entwicklung<br />

zu stoppen, sollen Kin<strong>de</strong>r schon im Kin<strong>de</strong>rgarten lernen und erleben,<br />

was gesun<strong>de</strong> Ernährung be<strong>de</strong>utet. Die Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />

hat <strong>de</strong>shalb gemeinsam mit <strong>de</strong>m Dr. von Haunerschen Kin<strong>de</strong>rspital<br />

<strong>de</strong>r Uni München und verschie<strong>de</strong>nen weiteren Partnern das Präventionsprojekt<br />

„TigerKids – Kin<strong>de</strong>rgarten aktiv“ auf <strong>de</strong>n Weg gebracht.<br />

Spielerisch wer<strong>de</strong>n Vorschulkin<strong>de</strong>r zu regelmäßiger Bewegung und<br />

gesun<strong>de</strong>r Ernährung geführt. Infos unter www.tigerkids.<strong>de</strong>. Für ältere<br />

Kin<strong>de</strong>r gibt es das Programm „PowerKids“ (www.powerkids.<strong>de</strong>).<br />

Kampf gegen Allergien<br />

Immer mehr Kin<strong>de</strong>r lei<strong>de</strong>n unter Heuschnupfen, Neuro<strong>de</strong>rmitis und<br />

Asthma. Damit wir mehr über Ursachen und Risikofaktoren erfahren,<br />

unterstützt unsere Stiftung die Langzeitstudie GINI. In <strong>de</strong>r<br />

„German Infant Nutritional Intervention Study“ wer<strong>de</strong>n mehr als<br />

2000 Kin<strong>de</strong>r von Geburt an über mehrere Jahre beobachtet und<br />

untersucht. Die Ergebnisse nehmen Einfluss auf die allgemeinen<br />

Empfehlungen zur Säuglings- und Kin<strong>de</strong>r ernährung.<br />

Schluss mit <strong>de</strong>m Qualm!<br />

Die Stiftung wen<strong>de</strong>t sich entschie<strong>de</strong>n dagegen, dass Kin<strong>de</strong>r Tabakrauch<br />

ausgesetzt wer<strong>de</strong>n. Zu ihrem Schutz führen wir u. a. mit<br />

<strong>de</strong>m Deutschen Krebsforschungszentrum in Hei<strong>de</strong>lberg (DKFZ) und<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>szentrale für gesundheitliche Aufklärung eine Nichtraucher-<br />

Kampagne durch. Die Broschüre „Passivrauchen<strong>de</strong> Kin<strong>de</strong>r – frühe<br />

Schädigung für ein ganzes Leben“ informiert über die Risiken <strong>de</strong>s<br />

(Passiv-)Rauchens (als PDF-Datei unter www.kin<strong>de</strong>rgesundheit.<strong>de</strong>).<br />

Säuglingstod – <strong>de</strong>m Schicksal trotzen<br />

Der Plötzliche Kindstod (SIDS, Sud<strong>de</strong>n Infant Death Syndrome) ist<br />

eine <strong>de</strong>r häufigsten To<strong>de</strong>sursachen im Säuglings alter. Forschungsergebnisse<br />

zeigen, dass die Rückenlage, das richtige Kin<strong>de</strong>rbett<br />

und eine rauchfreie Umgebung das Risiko für <strong>de</strong>n Plötzlichen Säuglingstod<br />

enorm senken. Die Stiftung unterstützt Informationskampagnen<br />

und <strong>de</strong>n Druck von Broschüren.<br />

Bitte helfen Sie uns!<br />

Als gemeinnütziger Verein ist die Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit auf Mitgliedsbeiträge,<br />

Spen<strong>de</strong>n und Schenkungen angewiesen. Sie können<br />

uns unterstützen durch:<br />

eine Überweisung auf unser Spen<strong>de</strong>nkonto 520 55 520 bei <strong>de</strong>r<br />

HypoVer einsbank München, BLZ 700 202 70,<br />

Ihre Mitgliedschaft im Freun<strong>de</strong>skreis, <strong>de</strong>r die Stiftung bei ihrer<br />

Öffentlichkeitsarbeit unterstützt, o<strong>de</strong>r<br />

eine Schenkung – als Investition in die Zukunft unserer Kin<strong>de</strong>r.<br />

Weitere Informationen: www.kin<strong>de</strong>rgesundheit.<strong>de</strong>.<br />

das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 31


neuro<strong>de</strong>rmitis<br />

Das große<br />

Jucken<br />

Manche Babys<br />

und Kleinkin<strong>de</strong>r lei<strong>de</strong>n<br />

extrem unter einer<br />

Neuro<strong>de</strong>rmitis,<br />

bei <strong>de</strong>n meisten<br />

verläuft die<br />

Hauterkrankung<br />

allerdings erträglich.<br />

Das A und O in<br />

bei<strong>de</strong>n Fällen:<br />

konsequente Pflege<br />

Die Behandlung von Neuro<strong>de</strong>rmitis muss zwei Richtlinien<br />

folgen: Erstens die Haut von <strong>de</strong>m erlösen, was sie reizt.<br />

Zweitens <strong>de</strong>r Haut das geben, was sie braucht.<br />

Das, was die Haut reizt, sind neben Nahrungsmittel-Allergien bestimmte<br />

Faktoren, zu <strong>de</strong>nen immer wie<strong>de</strong>r welche hinzukommen<br />

können. Zum Beispiel die Kinnbän<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s neuen Mützchens, bestimmte<br />

Pflegeprodukte, zu warme Raumtemperatur – die gilt es<br />

individuell herauszufin<strong>de</strong>n und zu beheben.<br />

Darüber hinaus braucht die Haut eine konsequente Basispflege<br />

für <strong>de</strong>n ganzen Körper, die die schwache Barriere individuell mit<br />

Fett und Feuchtigkeit stärkt und so neue Ekzemschübe hinauszögert<br />

bzw. abschwächt. Die Haut sollte dafür zwei- bis dreimal<br />

täglich mit einer rückfetten<strong>de</strong>n Creme versorgt wer<strong>de</strong>n. Ob die<br />

Creme mehr Fett o<strong>de</strong>r mehr Feuchtigkeit enthält, hängt vom Zustand<br />

<strong>de</strong>r Haut und von <strong>de</strong>r Jahreszeit ab. Im Winter braucht die<br />

FOTOs: Getty Images<br />

32 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind


Haut mehr Fett, im Sommer mehr Feuchtigkeit. Trockene<br />

Haut braucht viel Fett, entzün<strong>de</strong>te o<strong>de</strong>r gar nässen<strong>de</strong><br />

Haut wenig Fett. Manchmal hilft es, wenn Cremes und<br />

Lotionen mit Zusätzen wie Johanniskrautöl, Linolsäure,<br />

Borretschsamenöl, Ringelblumenextrakt o<strong>de</strong>r kolloidalem<br />

Silber angereichert sind; auch das muss man ausprobieren.<br />

Auf Harnstoffzusätze (Urea) aber bitte verzichten – sie<br />

kann auf entzün<strong>de</strong>ter Haut und auf empfindlicher Babyhaut<br />

brennen.<br />

Außer<strong>de</strong>m sollte man das Kind nicht öfter als zweimal pro<br />

Woche für maximal fünf Minuten ba<strong>de</strong>n und dabei <strong>de</strong>m<br />

Wasser ein paar Spritzer Ölbad zugeben. Anschließend die<br />

Haut vorsichtig trocken tupfen und eincremen.<br />

Entzün<strong>de</strong>t sich die Haut trotz konsequenter Basispflege,<br />

müssen die Cremes und Lotionen vorübergehend durch<br />

medizinische Wirkstoffe ergänzt wer<strong>de</strong>n. Bewährt ist dabei<br />

vor allem das Kortison, das seinen immer noch schlechten<br />

Ruf schon lange nicht mehr verdient, <strong>de</strong>nn es lässt sich<br />

mittlerweile minimal dosieren und punktgenau einsetzen.<br />

Längst ausgeräumt sind auch die Vorbehalte gegen die<br />

Wirkstoffe Tacrolimus und Pimecrolimus, die in <strong>de</strong>n USA<br />

kurzzeitig in Krebsverdacht gerieten. Sie wirken ähnlich wie<br />

Kortison, sind aber wesentlich besser erforscht; z. B. auch<br />

in Studien mit Tausen<strong>de</strong>n von Kin<strong>de</strong>rn.<br />

Für Babys sind die bei<strong>de</strong>n sogenannten Immunmodulatoren<br />

– bekannt auch als Calcineurinhemmer – in Deutschland<br />

noch nicht zugelassen. Als sogenannten Therapieversuch<br />

darf man sie aber trotz<strong>de</strong>m einsetzen, was viele<br />

Ärzte auch tun. Denn viele Babys haben ihre Neuro<strong>de</strong>rmitis<br />

lei<strong>de</strong>r im Gesicht, wo die Haut beson<strong>de</strong>rs dünn ist<br />

und Kortison – da es hautverdünnend wirkt – nicht gerne<br />

großflächig eingesetzt wird.<br />

Unbeschwert die Welt ent<strong>de</strong>cken<br />

Medizinische Hautpflege, die schützt und befreit<br />

Neu! Klinische Studie*<br />

bestätigt wirksame Pflege<br />

und verträglichen Schutz bei<br />

Säuglingen und Kleinkin<strong>de</strong>rn n<strong>de</strong>rn<br />

mit atopischer Dispositionsition<br />

* kontrollierte klinische Studie an Säuglingen und<br />

Kleinkin<strong>de</strong>rn mit atopischer Disposition (2012/2013),<br />

Anwendung 1 × täglich über 4 Monate.<br />

Medizinische Pflege mit <strong>de</strong>m Wissen <strong>de</strong>r Natur<br />

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For<strong>de</strong>rn Sie kostenlose Proben an unter info@dr.hauschka-med.<strong>de</strong>


spielen<br />

... und raus<br />

bist du!<br />

Wenn einer am Verlieren ist, ist es schnell<br />

vorbei mit <strong>de</strong>r Harmonie beim Spielen.<br />

Wie <strong>Eltern</strong> dann am besten helfen können<br />

34 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind


spielen<br />

Die gehört mir! Bei Memory sind<br />

Kin<strong>de</strong>r oft besser als Mama und Papa<br />

FOTOS: Corbis, Mauritius Images<br />

Gibt es jeman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r gern verliert Dem es egal ist, wenn<br />

er zum vierten Mal in Folge kurz vor <strong>de</strong>m Ziel rausgeworfen<br />

wird, während alle an<strong>de</strong>ren ihre „Mensch-ärgere-dichnicht“-Figuren<br />

in Sicherheit bringen Wenn ja, ist er nicht fünf Jahre<br />

alt. Kin<strong>de</strong>rgartenkin<strong>de</strong>r sind miserable Verlierer. Sie toben, sie<br />

schimpfen (über <strong>de</strong>n Würfel und die Mitspieler), sie fegen Spielfiguren<br />

vom Brett und pfeffern „Uno“-Karten gegen die Wand.<br />

Grässlich Nein, normal! „Kin<strong>de</strong>r leben im Hier und Jetzt. Sie verlieren<br />

nicht nur ein Spiel, sie versagen auf ganzer Linie. Zweiter,<br />

Dritter, Letzter sein kränkt die Kin<strong>de</strong>rseele“, erklärt Sozialpädagogin<br />

Nicole Stäblein-Rödl. „Dass in <strong>de</strong>r nächsten Run<strong>de</strong> die Karten<br />

neu gemischt wer<strong>de</strong>n und sie gleich wie<strong>de</strong>r gewinnen können,<br />

sehen und verstehen Kin<strong>de</strong>r in diesem Moment nicht.“ Zum Glück<br />

gibt’s ein paar Tricks.<br />

Im Team verliert sich’s leichter Bun<strong>de</strong>sliga-Kicker weinen nur<br />

in Ausnahmefällen, und das liegt nicht nur daran, dass sie erwachsen<br />

sind: Die Last <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlage verteilt sich auf mehrere Schultern.<br />

In <strong>de</strong>r Familie Stäblein-Rödl heißt es <strong>de</strong>shalb regelmäßig:<br />

Alle gegen Mama. Das erhöht die Gewinnchancen von Julius, 7,<br />

und Valentin, 3. Nach diesem Spielprinzip funktionieren übrigens<br />

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Tauschen Sie sich über<br />

diese und weitere<br />

Erziehungsfragen aus<br />

in unserem Forum<br />

unter www.eltern.<strong>de</strong>/<br />

forum-kleinkind<br />

auch Kooperationsspiele wie „Obstgarten“. Es gibt keinen Sieger,<br />

aber einen gemeinsa men Gegner.<br />

Der Ärger muss raus Wer <strong>de</strong>n dritten „Schwarzer-Peter“- Punkt<br />

auf <strong>de</strong>r Nase kassiert, ist wütend und darf das ruhig auch zeigen.<br />

Was kleinen Wutmonstern hilft, sind große Menschen, die Gefühle<br />

in Worte fassen: „Ich verstehe, dass du traurig bist. Gemein, dass<br />

ausgerechnet du immer die blö<strong>de</strong> Karte kriegst! “ Oft lässt sich<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rzorn umlenken: Wer sauer ist, darf ins Wutkissen boxen<br />

o<strong>de</strong>r zur Strafe ein großes Stück Schokola<strong>de</strong> essen.<br />

Das richtige Spiel zur richtigen Zeit Natürlich macht „Carcassonne“<br />

(für Kin<strong>de</strong>r ab acht) irgendwann mehr Spaß als die 700.<br />

Partie „Schneckenrennen“. Das sehen gewiefte Fünfjährige genau<br />

wie ihre <strong>Eltern</strong>. Trotz<strong>de</strong>m warnt Nicole Stäblein-Rödl davor, Kin<strong>de</strong>r<br />

zu überfor<strong>de</strong>rn: „Je komplizierter die Regeln, je länger die Spiele<br />

dauern, <strong>de</strong>sto schneller kann sich Frust anstauen.“ Am Abend,<br />

wenn kleine Spieler mü<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n, gilt erst recht: Es darf ruhig ein<br />

bisschen langweilig sein.<br />

Sün<strong>de</strong>nböcke vor „Das Schlimmste am Verlieren ist, wenn <strong>de</strong>r<br />

Sieger höhnisch lacht“, fin<strong>de</strong>t Julius. Weil das im Kin<strong>de</strong>rzimmer<br />

nicht auszuschließen ist, schicken er und sein Bru<strong>de</strong>r manchmal<br />

Lego-Männchen vor. Dann verlieren nicht Julius o<strong>de</strong>r Valentin,<br />

son<strong>de</strong>rn die Ritter gegen die Feuerwehrleute. O<strong>de</strong>r Gummibärchen.<br />

Denen kann man zur Strafe <strong>de</strong>n Kopf abbeißen.<br />

Bitte nicht: Kin<strong>de</strong>r einfach gewinnen lassen Kin<strong>de</strong>r spielen am<br />

liebsten gegen Oma und Opa, weil das die Gewinnchancen erhöht.<br />

Auf Dauer ist das aber keine gute I<strong>de</strong>e, fin<strong>de</strong>t die Erziehungsexpertin:<br />

„Kin<strong>de</strong>r müssen lernen, dass verlieren dazugehört. Kleine Mogeleien<br />

sind aber erlaubt: Regeln vereinfachen o<strong>de</strong>r einen Pechvogel noch<br />

mal würfeln lassen. Nicole Stäblein-Rödls Spezialität ist es, „Memory“-<br />

Paare zu übersehen – aber selten mehr als eins o<strong>de</strong>r zwei.<br />

das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 35


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Angebot gilt nur, solange <strong>de</strong>r Vorrat reicht.<br />

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Begründung beim ELTERN-Kun<strong>de</strong>nservice, 20080 Hamburg, in Textform (z.B. E-Mail o<strong>de</strong>r Brief)<br />

wi<strong>de</strong>rrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung.<br />

Datum<br />

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www.eltern.<strong>de</strong>/lesen


abyohren<br />

Kleine<br />

Lauscher<br />

FOTO: Getty Images<br />

Babyohren sind empfindlich.<br />

Die sechs wichtigsten Infos<br />

zu Funktion, Pflege und Schutz<br />

1. Vorsicht beim Putzen<br />

Höchstens die Ohrmuschel mit einem feuchten Tuch abwischen,<br />

Bohren ist dagegen streng verboten! Wichtiger: Die Haut hinterm<br />

Ohr waschen und gut abtrocknen. Wattestäbchen, Ohrentropfen,<br />

ölgetränkte Wattebäusche sind eher schädlich als nützlich.<br />

2. Zugluft aussperren<br />

Frischluft ist gut, Zugluft nicht. An <strong>de</strong>n Ohren sind Babys beson<strong>de</strong>rs<br />

empfindlich. Da sie außer<strong>de</strong>m über <strong>de</strong>n Kopf viel Wärme<br />

verlieren, sind Mützchen sowieso wichtig. Nicht nur draußen, son<strong>de</strong>rn<br />

zum Beispiel auch, wenn die Wiege beim Mittagsschlaf am<br />

offenen Fenster steht.<br />

3. Wichtiger Verkehrsweg<br />

Die Ohrtrompete heißt auch eustachische Röhre. Sie verbin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n<br />

Nasen-Rachen-Raum mit <strong>de</strong>m Mittelohr. Ihr Job ist <strong>de</strong>r Druckausgleich<br />

vor und hinter <strong>de</strong>m Trommelfell, ohne <strong>de</strong>n das Hören nicht<br />

funktioniert. Gleichzeitig ist die Ohrtrompete Hauptverkehrsa<strong>de</strong>r<br />

für Krankheitserreger. Bei Kleinkin<strong>de</strong>rn ist sie so kurz und eng, dass<br />

sie schnell Atemwegsinfekte nach oben leiten und anschwellen<br />

kann. Dann droht eine Mittelohrentzündung. Bei Verdacht darauf<br />

geht man mit seinem Kind am besten gleich zum Kin<strong>de</strong>rarzt.<br />

4. Klangproben machen<br />

Halten Sie Spielzeug, das Töne macht, vor <strong>de</strong>m Kauf ans Ohr. Es<br />

gibt Spieluhren, die mit 80 Dezibel viel zu laut sind! Bei Musik aus<br />

Radio o<strong>de</strong>r Stereoanlage o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Geräuschen daran <strong>de</strong>nken:<br />

Ihr Baby kann sich nicht die Ohren zuhalten.<br />

5. Erste Hilfe<br />

Es gibt nur ein gutes Hausmittel gegen Ohrenschmerzen: Zwiebelwickel.<br />

Klein geschnittene, rohe Zwiebel in einen Waschlappen<br />

o<strong>de</strong>r ein Mulltuch gewickelt für ein bis zwei Stun<strong>de</strong>n auf das<br />

schmerzen<strong>de</strong> Ohr legen, mit einer Mütze fixieren. Bei Seitenlage<br />

das kranke Ohr nach unten, damit Sekret ablaufen kann. Mit<br />

einem Baby aber bitte trotz<strong>de</strong>m immer zusätzlich zum Arzt!<br />

6. Ohrscreening<br />

Seit <strong>de</strong>m Jahr 2009 gehört das „Universelle Neugeborenen-Hörscreening“<br />

zum <strong>Vorsorge</strong>-Standard. Jetzt können Hörprobleme<br />

bereits im relevanten ersten Jahr therapiert wer<strong>de</strong>n, bevor die<br />

Sprach entwicklung lei<strong>de</strong>t. Bei <strong>de</strong>r harmlosen Untersuchung wer<strong>de</strong>n<br />

die Reaktionen <strong>de</strong>s Innenohrs auf Schallreize gemessen. Dabei<br />

kann das Baby sogar schlafen! Zur Beruhigung: Nur ein bis zwei<br />

Neugeborene von 1000 haben Hörschä<strong>de</strong>n.<br />

das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 37


Gemeinsam was erleben<br />

Wenn Paul Eddie und Jakob (hinten)<br />

mit lautem Krawumm um <strong>de</strong>n Block jagen,<br />

springen die älteren Damen <strong>de</strong>r<br />

Nachbarschaft schon mal erschrocken<br />

zur Seite. Gebremst wird mit <strong>de</strong>n<br />

Füßen – das sieht man an <strong>de</strong>n Schuhen.<br />

Nur bergab ist es manchmal wie<br />

verhext mit <strong>de</strong>m Anhalten. „Stopp“, ruft<br />

Paul Eddie. Aber das Bobbycar<br />

lässt sich nicht mehr bremsen. Gut,<br />

dass es Freun<strong>de</strong> wie Jakob gibt,<br />

die dann die Mamas mit <strong>de</strong>n Pflasterboxen<br />

holen. Und gut, dass es<br />

Freun<strong>de</strong> gibt, mit <strong>de</strong>nen man Gewinnen<br />

und Verlieren üben kann.<br />

Das ist nämlich das Schwerste am<br />

Bobbycar-Wettrennen.<br />

Bist du online<br />

Ja, du auch<br />

Haha. Hast du ein paar Minuten<br />

Was ist los<br />

Bin im Büro – kann nicht re<strong>de</strong>n.<br />

Bin ganz Ohr. Im übertragenen Sinn.<br />

SMS von A. Sie macht JETZT GERADE<br />

<strong>de</strong>n Test.<br />

Wer ist A<br />

Andrea. Sie sollte anonym bleiben.<br />

Alles klar, A = Andrea anonym. Welchen<br />

Test<br />

Diesen kleinen Test mit <strong>de</strong>n Streifen! Sie<br />

ist über eine Woche drüber und will es<br />

jetzt wissen.<br />

Erstens: Gratulation!!! Zweitens: Wolltet ihr<br />

nicht warten bis … irgendwann später<br />

Erstens: Ich hab gera<strong>de</strong> wenig Sinn für<br />

Humor. Zweitens: JA!!! Das ist ja das<br />

Problem.<br />

Und was willst du von mir<br />

Angenommen, <strong>de</strong>r Test sagt Ja – soll ich<br />

das durchziehen<br />

Du willst von mir per WhatsApp wissen,<br />

ob du Vater wer<strong>de</strong>n sollst Im Ernst<br />

Im Ernst. Du bist Vater, du musst das<br />

wissen. A mel<strong>de</strong>t sich gleich wie<strong>de</strong>r. Und<br />

wenn sie sich am Telefon furchtbar über<br />

einen Zwerg freut, was sag ich dann<br />

OK, dann ernst. Was willst du ihr <strong>de</strong>nn<br />

sagen<br />

Ich will sagen, dass ich mir nicht sicher<br />

bin, ob das jetzt richtig ist.<br />

Dann sag das so.<br />

Wenn ich das so SAGE, dann HÖRT sie<br />

a), dass ich sie nicht liebe o<strong>de</strong>r b),<br />

dass ich kleine Kin<strong>de</strong>r hasse o<strong>de</strong>r c),<br />

dass ich schon Kin<strong>de</strong>r will, aber<br />

noch auf die richtige Frau warte.<br />

Und was sollte sie hören<br />

Genau das, was ich gesagt habe: Ich weiß<br />

nicht, ob das jetzt schon richtig ist.<br />

Auf was willst du <strong>de</strong>nn noch warten<br />

Es passt noch nicht.<br />

Wann passt es <strong>de</strong>nn<br />

Später<br />

Wann später<br />

Das will ich von dir wissen!<br />

Wie viel Zeit hast du<br />

Teamplay muss man erst lernen. Das fängt mit zwei Jahren an,<br />

wenn sich ein Kind selbst als Ich und <strong>de</strong>n Freund als Du<br />

begreift. Erst dann kann so etwas wie ein friedliches Wir-Gefühl<br />

entstehen. Paul Eddie und Jakob fin<strong>de</strong>n Parallelspielen je<strong>de</strong>nfalls<br />

neuerdings eher langweilig. Sie sind jetzt neugierig, was <strong>de</strong>r<br />

Kumpel für gute Spieli<strong>de</strong>en hat. Und trainieren so ihre soziale<br />

Kompetenz: Je<strong>de</strong>r hört auch mal auf <strong>de</strong>n Sound <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren. Vor<br />

sechs Monaten hätte es noch Handgreiflichkeiten gegeben bei<br />

<strong>de</strong>r Frage, wer an das Mikro darf und wer in die Tasten haut. Heute<br />

einigen sich die Bandkollegen friedlich. Ganz neue Töne!<br />

Ein Baby erwarten<br />

Genug. Mein Chef glaubt, du bist die …<br />

Vertriebsleiterin aus Frankfurt.<br />

Was heißt das<br />

Du wirst vermutlich Vater und flirtest online Keine Ahnung. Ich mag mein Leben. Ich<br />

mit einer Kollegin<br />

mach Sport, ich treffe Kumpels.<br />

Lass das, bitte. Mir geht’s grad nicht so gut. Kannst du dann abhaken.<br />

Sorry. Also analytisch. Du bist 34, A(ndrea Na ja, du bist auch nicht ganz von <strong>de</strong>r<br />

anonym) ist 30. Vom Alter her sag ich: Bildfläche verschwun<strong>de</strong>n.<br />

gra<strong>de</strong> richtig. Ich hab da mal eine Studie Aber nur, weil ich die beste Frau <strong>de</strong>r<br />

rausgesucht, von <strong>de</strong>r Bertelsmann Stiftung Welt geheiratet hab. Mit einem<br />

und <strong>de</strong>m Deutschen Jugendinstitut. hast du recht – du hast schon was<br />

Da sagen über 50 % <strong>de</strong>r befragten jungen von einem (entschuldige die Offenheit)<br />

Männer, dass das i<strong>de</strong>ale Alter fürs<br />

Berufsjugendlichen.<br />

Vaterwer<strong>de</strong>n zwischen 25 und 30 liegt. Musst dich nicht entschuldigen. Da bin<br />

32 % wollen zwischen 30 und 35 Vater ich doch stolz drauf! ;-)<br />

wer<strong>de</strong>n wollen. Du liegst voll im Schnitt. Willst du das immer bleiben O<strong>de</strong>r willst<br />

Das hast du jetzt nebenbei recherchiert du mal einen Schritt weitergehen<br />

Nächster Punkt: Ihr verdient gut, ihr habt Und wenn ja, wohin soll <strong>de</strong>r Schritt dich<br />

eine große Wohnung.<br />

führen<br />

Miete!<br />

Was sind <strong>de</strong>nn die Optionen<br />

Und<br />

Familie ist eine Option. Eine an<strong>de</strong>re wären<br />

Sollte man nicht Eigentum haben<br />

Schönheits-OPs und junge Mo<strong>de</strong>ls.<br />

Was ist, wenn ich die Miete mal nicht ;-) Hast du <strong>de</strong>nn alles gemacht,<br />

mehr zahlen kann<br />

was du machen wolltest,<br />

Was ist, wenn du <strong>de</strong>n Kredit mal nicht bevor B schwanger wur<strong>de</strong><br />

mehr zahlen kannst Ihr müsst<br />

Nicht annähernd.<br />

irgendwo wohnen, also müsst ihr auch Und das hat dich nie gestört<br />

irgendwen bezahlen.<br />

Erstens hätte ich jetzt nix mehr, von <strong>de</strong>m<br />

OK. Bleiben wir beim Geld. Wird’s reichen ich träumen kann. Und zweitens<br />

Aber sicher! B(ettina anonym) und ich warte ich einfach ein paar Jahre und nehm<br />

haben nicht annähernd euer Einkommen, die Familie dann mit!<br />

und unsere Kleine läuft auch nicht in Sack Wohin<br />

und Asche rum. Außer<strong>de</strong>m isses nur Geld. Zum Segeln, nach Thailand, mit <strong>de</strong>m<br />

NUR Geld<br />

Wohnmobil durch Kanada …<br />

Schau mal nicht auf die äußeren<br />

Mit Kind<br />

Umstän<strong>de</strong>. Klar – es kann immer noch ein Ein Freund hat <strong>de</strong>n ersten Geburtstag<br />

wenig besser laufen, aber dann wartest seines Sohnes am Strand von<br />

du, bis du alt und grau bist. Schau auf die Koh Samui gefeiert. Der Kleine wirkte auf<br />

inneren Umstän<strong>de</strong>. In einer Studie (ja schon <strong>de</strong>n Fotos recht zufrie<strong>de</strong>n.<br />

wie<strong>de</strong>r) <strong>de</strong>r Uni Basel steht, viele Männer Ich kann nicht mehr nächtelang durch<br />

wollen „parat“ sein, sie übersetzen das mit Clubs ziehen!<br />

„bereit“ sein, und zwar innerlich. Für Was ist daran eigentlich so toll<br />

die Verantwortung, für die Umstellungen bei Dass die an<strong>de</strong>ren Berufsjugendlichen es<br />

Freizeit und Zeit für <strong>de</strong>n Partner, solche auch machen.<br />

Sachen. Soll heißen: Fühlst du dich bereit, Dazu kein Kommentar. Willst du Familie<br />

<strong>de</strong>in Leben zu än<strong>de</strong>rn Denn das<br />

Darüber re<strong>de</strong>n wir doch die ganze Zeit!<br />

kannst du mir glauben: Die Geburt <strong>de</strong>ines Nicht unbedingt. Ich bin wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Studie<br />

ersten Kin<strong>de</strong>s krempelt <strong>de</strong>in Leben auf aus Basel: Familienwunsch muss nicht<br />

eine Art um wie nichts vorher und nichts gleichbe<strong>de</strong>utend sein mit Kin<strong>de</strong>rwunsch!<br />

nachher. Kannst du dir das vorstellen Spannend, das ist mir auch neu.<br />

BESSER als ihr Ruf: Ständig liest man, was<br />

<strong>Eltern</strong> alles falsch machen. Dabei wür<strong>de</strong>n<br />

sie von ihren Kin<strong>de</strong>rn super Noten bekommen<br />

S t a r k e<br />

M ü t t e r ,<br />

tolle<br />

Vät e r<br />

Titelthema<br />

Glaubt man <strong>de</strong>n zahlreichen Kritikern, ist Kindheit heute vor<br />

allem ein großes Problem: verplant, durchgeför<strong>de</strong>rt,<br />

überbehütet. Was ist dran am Verdacht, dass Familie schon<br />

mal besser klappte ELTERN-Autorin Sabine Maus<br />

erlebt Mütter und Väter in <strong>de</strong>r dritten Generation und meint:<br />

Sie sind viel besser als ihr Ruf.<br />

Plus: ELTERN-Autorin Christiane Börger über zehn Dinge, die<br />

<strong>Eltern</strong> richtig gut können<br />

VEREINT in Spiel und kleinen Kabbeleien:<br />

Jakob und Paul Eddie erfahren gera<strong>de</strong>,<br />

was eine richtige Männerfreundschaft ist<br />

Ein super<br />

T e a m<br />

Paul Eddie und Jakob, 2, sind echte Hamburger Jungs. Sie wohnen<br />

direkt nebeneinan<strong>de</strong>r und sind stolz auf ihre Männerfreundschaft,<br />

die auch Beulen und ein kleines Gerangel in <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>wanne aushält<br />

9:30<br />

Auf die Plätze,<br />

fertig: Und wer schafft<br />

die Schräge<br />

1 3 : 3 0<br />

Ich Sänger, du Keyboar<strong>de</strong>r: Let’s have a band!<br />

DURCHEINANDER: Die Freundin macht<br />

gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Schwangerschaftstest –<br />

was geht Männern da durch <strong>de</strong>n Kopf<br />

Vater wer<strong>de</strong>n:<br />

Soll ich<br />

O<strong>de</strong>r<br />

nicht <br />

Was einem Mann durch<br />

<strong>de</strong>n Kopf geht, wenn seine<br />

Freundin gera<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>n Schwangerschaftstest<br />

macht ELTERN-Autor<br />

Joachim Brandl hat einen<br />

WhatsApp-Talk<br />

unter Freun<strong>de</strong>n protokolliert<br />

ILLUSTRATION: Skizzomat / Marie Emmermann<br />

ORIGINELL und sehr lecker: Mit <strong>de</strong>m<br />

klassischen Lebkuchenhaus sind<br />

unsere Bauwerke nur noch entfernt verwandt<br />

Schöner<br />

wohnen<br />

Dieser Advent wird kreativ –<br />

<strong>de</strong>nn das Lebkuchenhaus hat<br />

Konkurrenz bekommen.<br />

Da fin<strong>de</strong>t je<strong>de</strong>r eine Behausung<br />

nach seinem Geschmack<br />

Leise rieselt <strong>de</strong>r Pu<strong>de</strong>rzucker –<br />

aufs Iglu mit viel Marzipan<br />

Schmeckt apfelig und<br />

honigsüß: <strong>de</strong>r Zirkuswagen<br />

Jetzt am Kiosk<br />

ELTERN – für die schönsten Jahre <strong>de</strong>s Lebens


Ein Baby erwarten<br />

Gemeinsam was erleben<br />

In diesem Bauch<br />

Von außen sieht man: nichts.<br />

Der Bauch ist flach, die Brüste wie<br />

immer. Von innen nicht viel mehr:<br />

ein kleiner Wurm, Kopf und Schwanz.<br />

Und daraus soll einmal ein<br />

perfektes Baby wer<strong>de</strong>n Noch sind<br />

die Zellen nicht differenziert, erst<br />

nach und nach bekommen sie ihre Zuweisung:<br />

Ihr wer<strong>de</strong>t blaue Augen<br />

und ihr ein bummern<strong>de</strong>s Herzchen.<br />

Es ist ein chemisches Wun<strong>de</strong>r.<br />

Baby<br />

insi<strong>de</strong><br />

KLITZEKLEIN und je<strong>de</strong>s Mal wie<strong>de</strong>r ein<br />

großes Wun<strong>de</strong>r: tolle Bil<strong>de</strong>r vom beginnen<strong>de</strong>n<br />

Leben und <strong>de</strong>m mitwachsen<strong>de</strong>n Bauch<br />

vollzieht sich ein Wun<strong>de</strong>r.<br />

Ein kleiner Mensch<br />

wächst heran. Eine Fotoreise<br />

durch zehn Monate<br />

- 1 0<br />

Stillen o<strong>de</strong>r Fläschchen geben Wiege o<strong>de</strong>r <strong>Eltern</strong>bett Impfen o<strong>de</strong>r<br />

nicht <strong>Eltern</strong> sein heißt, Entscheidungen zu treffen, je<strong>de</strong>n Tag. Und dann<br />

dafür gera<strong>de</strong>stehen zu müssen. Eigentlich kein Wun<strong>de</strong>r, dass<br />

wir Mütter und Väter uns im alltäglichen Dschungel wi<strong>de</strong>rsprüchlicher<br />

Ratschläge und Ansichten eine Art Kompass wünschen. Und ihn<br />

da suchen, wo nicht Meinungen und Mo<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn Zahlen und Fakten<br />

regieren: in <strong>de</strong>r Wissenschaft. Sie soll uns möglichst objektiv<br />

erklären, was das Beste für unser Baby ist. Nur: Kann sie das auch<br />

IMMER die richtige Entscheidung treffen –<br />

das wäre toll. Können uns Studien<br />

dabei helfen O<strong>de</strong>r verunsichern sie eher<br />

Dossier<br />

Hilft die<br />

Wissenschaft<br />

beim E l t e r n - S e i n <br />

FOTO:S: Getty Images (1) , JinkyART.com<br />

SCHRÄG kommen uns die Weihnachtsbräuche<br />

in an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn vor.<br />

O<strong>de</strong>r was halten Sie von diebischen Zwergen<br />

Hexen auf <strong>de</strong>r Jagd,<br />

verfressene Holzklötze<br />

und Ziegenböcke, die Feuer<br />

fangen – wir haben<br />

für Sie die Weihnachtsbräuche<br />

unserer<br />

europäischen Nachbarn<br />

zusammengetragen.<br />

Und festgestellt: Da geht<br />

es beim Feiern manchmal<br />

So<br />

ganz schön schräg feiern<br />

zu!<br />

die<br />

an<strong>de</strong>ren!<br />

ERFRISCHEND an<strong>de</strong>rs: Wie Kneipp-<br />

Kin<strong>de</strong>rgärten ihre Schützlinge mit Backen,<br />

Wassertreten und Massage fit machen<br />

Glücklich groß wer<strong>de</strong>n<br />

Wenn<br />

P i r a t e n<br />

Kneippen mit Hand und Fuß:<br />

Tau treten<br />

... gehören sie wahrscheinlich zur<br />

„zertifizierten Kneipp-Kita“ <strong>de</strong>r Hamburger<br />

Elbpiraten. ELTERN-Autorin Silia Wiebe<br />

hat sie besucht – und hätte beim<br />

Lokaltermin beinahe kalte Füße gekriegt<br />

FOTOS: Plainpicture (1), Sabine Braun<br />

Jonah im feuchten Hamburger Herbstgras<br />

Jetzt bestellen!<br />

ELTERN – für die schönsten Jahre <strong>de</strong>s Lebens<br />

ELTERN erscheint im Verlag Gruner + Jahr AG & Co. KG, Dr. Frank Stahmer, Am Baumwall 11, 20459 Hamburg. Han<strong>de</strong>lsregister: AG Hamburg, HRA 102 257. Vertrieb: DPV<br />

Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg. Han<strong>de</strong>lsregister: AG Hamburg, HRB 95 752.


www.eltern.<strong>de</strong><br />

12/2013 3,20 € 13.11.2013<br />

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HABA „Knud<strong>de</strong>lquartett“<br />

• Kann quietschen, knistern, klingeln, rasseln<br />

• So wird Tasten zum Abenteuer<br />

• Material: Baumwolle/Polyester<br />

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„Barock Sand“<br />

• Lässt sich in einen Einkaufswagen einhängen.<br />

• Zusammengerollt nicht größer als ein<br />

Taschenregenschirm.<br />

• Öffnung durch Klettbän<strong>de</strong>r verschließbar.<br />

• Innentasche mit Reißverschluss.<br />

• Maße: 32,5 x 51 x 38 cm,<br />

• zusammengefaltet: 6 x 6 x 36,5 cm<br />

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3 Hefte für EUR 7,20 statt EUR 9,60<br />

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DEZEMBER 2013<br />

Starke Mütter, tolle Väter Baby schlauer machen Wun<strong>de</strong>r im Bauch<br />

Für die schönsten Jahre <strong>de</strong>s Lebens<br />

Starke Mütter,<br />

tolle Väter<br />

10 Dinge,<br />

die wir heute<br />

beson<strong>de</strong>rs<br />

gut hinkriegen<br />

Mü<strong>de</strong> Mamas<br />

I<strong>de</strong>en, die wirklich<br />

wacher machen<br />

Muss ich je<strong>de</strong>r<br />

Studie glauben<br />

Warum die Wissenschaft<br />

nicht immer beim <strong>Eltern</strong>-Sein hilft<br />

Kann ich mein Baby<br />

schlauer machen<br />

Intelligenzforscherin<br />

Elsbeth Stern im Interview<br />

Das Wun<strong>de</strong>r in<br />

meinem Bauch<br />

Spannen<strong>de</strong> Fakten<br />

rund ums Schwangersein<br />

Wir freuen<br />

uns auf<br />

Weihnachten<br />

Zirkuswagen aus Lebkuchen<br />

Vegane Plätzchen<br />

Schöne Geschenki<strong>de</strong>en<br />

Sterne basteln<br />

4 1 9 0 6 0 6 0 0 3 2 0 1 1 2


Vom Busen<br />

zum Brei<br />

Kaum ein paar Monate auf <strong>de</strong>r Welt, ent<strong>de</strong>cken Babys<br />

die wun<strong>de</strong>rbare Welt <strong>de</strong>s Essens – am liebsten<br />

auf eigene Faust. Alles über die neuesten Trends in<br />

Sachen Beikost; und wie es <strong>de</strong>m Baby und seinen<br />

<strong>Eltern</strong> beim Start in <strong>de</strong>n neuen Lebensabschnitt geht<br />

42 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind


eikost-start<br />

FOTOS: getty Images, Mauritius images<br />

So geht es Mutter und Vater<br />

Die erste feste Nahrung – das ist ein Grund zum Feiern. Und manche<br />

Familien machen tatsächlich ein Festmahl daraus: suchen beim<br />

Gemüsehändler die schönste Biokarotte aus und kre<strong>de</strong>nzen sie<br />

püriert im nagelneuen Kin<strong>de</strong>rschüsselchen. An<strong>de</strong>rs, aber genauso<br />

schön ist die Variante „Stu<strong>de</strong>ntenparty“: Das Baby sitzt beim<br />

Aben<strong>de</strong>ssen auf Papas Schoß und saugt selig am ersten Gurkenscheibchen.<br />

Fingerfood für die Allerkleinsten.<br />

Beim Beikoststart gehen <strong>Eltern</strong> sehr unterschiedlich vor. Die einen<br />

füttern nach einem festen Schema: Mit sechs Monaten gibt es <strong>de</strong>n<br />

ersten Gemüsebrei, mit einem Jahr wird abgestillt. An<strong>de</strong>re gehen<br />

weniger planvoll vor: Babys, die Brei doof fin<strong>de</strong>n, bekommen vielleicht<br />

als Erstes einen Kanten Brot in die Hand – und essen mit zehn<br />

Monaten fast alles bei <strong>de</strong>n <strong>Eltern</strong> mit.<br />

Wie man es macht – man kann nicht so viel falsch machen. Immer<br />

mehr Experten empfehlen, das Thema Beikost spielerischer anzugehen,<br />

ohne starre Zeitpläne und Zubereitung aus <strong>de</strong>m Diätlabor.<br />

Und das Kind ab <strong>de</strong>m fünften Lebensmonat zu beobachten: Interessiert<br />

es sich für Essen Kann es einen Löffel im Mund behalten<br />

Selbst etwas in die Hand nehmen Wenn es dann noch mit Unterstützung<br />

sitzen kann, ist das <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ale Zeitpunkt für <strong>de</strong>n Start.<br />

Umstritten ist dagegen, was <strong>de</strong>m Kind am besten bekommt: Allergie-Spezialisten<br />

setzen auf einen Schutzeffekt, wenn schon die<br />

Kleinsten auf einer Brotkante kauen, Hebammen warnen vor zu viel<br />

Neuem auf einmal.<br />

Ein<strong>de</strong>utig ist dagegen eines: Egal, wann und wie ein Kind zu essen<br />

beginnt, zusätzliches Stillen ist von Vorteil. Denn die Muttermilch hilft<br />

<strong>de</strong>m Kind nicht nur, neue Stoffe besser zu verdauen, sie ist auch ein<br />

guter Immunschutz, wenn es mobil wird und im Spiel auch wenig<br />

Appetitliches ablutscht. Für Flaschenbabys gilt dagegen: eine Mahlzeit<br />

nach <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren komplett ersetzen, nicht zum Brei noch Milchnahrung<br />

geben. Denn das macht Babys leicht zu moppelig.<br />

Der allmähliche Abschied von <strong>de</strong>r Brust ist für Mutter und Kind nicht<br />

nur eine praktische Umstellung von <strong>de</strong>r allzeit verfügbaren Milchbar<br />

auf die Spielplatz-Snackbox. Son<strong>de</strong>rn auch eine Trennung auf Raten.<br />

Und wie in je<strong>de</strong>r Beziehung sind sich die Beteiligten auch beim<br />

Stillen oft nicht einig, wann es Zeit ist, Schluss zu machen. Manche<br />

Babys verlieren schon kurz nach <strong>de</strong>m ersten Löffel Brei das Interesse<br />

an Mamas Milch, an<strong>de</strong>re viel später.<br />

So geht es <strong>de</strong>m Kind<br />

Der (kleine) Mensch ist ein Gewohnheitstier. Monatelang hat er gelernt,<br />

dass Milch einfach spitze ist: macht ein wohliges Gefühl im Bauch<br />

und kommt mit Kuschelbeilage. Warum, fragt er sich, sitzt Mama auf<br />

einmal mit diesem eifrig-gespannten Gesichtsausdruck vor mir und<br />

hält mir einen Löffel orangefarbenes Zeug hin Muss ein neues Spiel<br />

sein. Gib mal her! Hä Warum hält sie jetzt <strong>de</strong>n Löffel fest<br />

So ungefähr muss sich eine Breipremiere anfühlen. Babys sind begierig<br />

aufs Selbstmachen, aber verstehen oft nicht, was die <strong>Eltern</strong><br />

von ihnen wollen. O<strong>de</strong>r sind zu mü<strong>de</strong> zum Experimentieren.<br />

Kin<strong>de</strong>r ent<strong>de</strong>cken das Essen am liebsten, wenn man sie ihre eigenen<br />

Erfahrungen machen lässt. Ein gekochtes Brokkoliröschen, das man<br />

zwischen <strong>de</strong>n Fingern zermatschen o<strong>de</strong>r sich in <strong>de</strong>n Mund stecken<br />

kann, ist viel aufregen<strong>de</strong>r als <strong>de</strong>r for<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Breilöffel in Mamas Hand.<br />

Und am schönsten ist es, in Gesellschaft zu essen und probieren zu<br />

dürfen: ein Stück Kartoffel, später auch mal ein Stück Brotrin<strong>de</strong>.<br />

Auch wenn die Brust als Nahrungsquelle irgendwann weniger interessant<br />

ist, eines bleibt sie oft noch über lange Zeit: Kuschel-Rückzugspunkt,<br />

Nähetankstelle, Einschlafhilfe. Kein Wun<strong>de</strong>r, wenn ein<br />

Kind grantig auf <strong>de</strong>n Entzug seines Lieblings-Schlafrituals reagiert.<br />

Auch hier hilft: liebevoll etwas Neues ausprobieren. Manchmal<br />

schlägt jetzt zum ersten Mal Papas große Stun<strong>de</strong>: Der kann singen,<br />

herumtragen, Händchen halten, ohne dabei etwas verweigern zu<br />

müssen wie die Mutter.<br />

Auch <strong>de</strong>r Schnuller kann eine gute Übergangslösung sein. Für an<strong>de</strong>re<br />

ist es eher ein Kuscheltuch o<strong>de</strong>r die eigenen Fingerchen. Manche<br />

Kin<strong>de</strong>r brauchen das noch relativ lange. Zum Beispiel, wenn die<br />

Kita-Eingewöhnung alles bisher Gewohnte auf <strong>de</strong>n Kopf stellt. Nicht<br />

schlimm – auch wir Erwachsenen sehnen uns in einer neuen Umgebung<br />

oft nach vertrauten Ritualen.<br />

das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 43


eikost-start<br />

Gelutscht o<strong>de</strong>r gelöffelt:<br />

Birne darf<br />

schon im ersten Jahr<br />

auf <strong>de</strong>n Speiseplan<br />

Die Milch macht’s<br />

Was ist gesün<strong>de</strong>r: möglichst lang voll stillen<br />

o<strong>de</strong>r so früh wie möglich zufüttern<br />

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Beikost<br />

FOTO: getty Images<br />

Bis vor einigen Jahren empfahlen Fachleute,<br />

sechs Monate lang ausschließlich zu stillen.<br />

Warum gilt das plötzlich nicht mehr<br />

Sie gingen davon aus, dass ein halbes Jahr Muttermilch vor späteren<br />

Allergien schützt. Ein wichtiges Argument, <strong>de</strong>nn schließlich nehmen<br />

Lei<strong>de</strong>n wie Heuschnupfen o<strong>de</strong>r Lebensmittelunverträglichkeiten zu.<br />

Aktuelle Studien aus Deutschland und <strong>de</strong>n USA führen allerdings zu<br />

einem an<strong>de</strong>ren Ergebnis: Kin<strong>de</strong>r, die früher mit an<strong>de</strong>ren Nahrungsmitteln<br />

in Kontakt gekommen sind, haben sogar ein geringeres Allergierisiko.<br />

Torsten Schäfer, Hautarzt und Allergiespezialist aus Immenstadt,<br />

hat eine entsprechen<strong>de</strong> wissenschaftliche Leitlinie mit verfasst<br />

und erklärt: „Man muss sich das so ähnlich vorstellen wie bei einer<br />

Impfung: Kleinere Mengen, etwa von Kuhmilch, Brot o<strong>de</strong>r Karotte,<br />

steigern die Toleranz <strong>de</strong>n Inhaltsstoffen gegenüber, weil sich <strong>de</strong>r Körper<br />

früh an die Verarbeitung gewöhnt.“ Das gilt für alle Babys, ob sie<br />

nun als beson<strong>de</strong>rs allergiegefähr<strong>de</strong>t gelten o<strong>de</strong>r nicht. Allerdings:<br />

Zeigt ein Kind bereits Reaktionen, sollte man <strong>de</strong>n Beikost-Start auf<br />

je<strong>de</strong>n Fall mit Kin<strong>de</strong>rarzt o<strong>de</strong>r Hebamme besprechen.<br />

Braucht mein Baby mit vier Monaten schon<br />

eine Breimahlzeit<br />

Das Europäische Fachinstitut für Kin<strong>de</strong>rernährung empfiehlt offiziell:<br />

Beikost nicht vor <strong>de</strong>r 17. und spätestens ab <strong>de</strong>r 27. Woche beginnen.<br />

„Selbstverständlich soll man kein Baby zum Essen zwingen“,<br />

erklärt Torsten Schäfer, „aber anbieten sollte man es ihm.“<br />

Die Hebamme und Stillberaterin Ingrid Lohmann aus Bad Gan<strong>de</strong>rsheim<br />

äußert sich wesentlich zurückhalten<strong>de</strong>r. „Nur wenn das Kind<br />

großes Interesse und die erfor<strong>de</strong>rlichen Reifezeichen zeigt, also<br />

etwa in <strong>de</strong>r Lage ist, vom Löffel zu essen, dann kann man es Obstpüree<br />

o<strong>de</strong>r Gemüsebrei probieren lassen.“<br />

Darf mein Baby am Familientisch alles<br />

mitessen, was es möchte<br />

„Nein“, sagt Ingrid Lohmann und warnt: Die neuen Richtlinien<br />

könnten zu einem allzu sorglosen Umgang mit Babynahrung führen.<br />

Sie rät dazu, immer nur ein neues Nahrungsmittel einzuführen. Und<br />

Babys noch keine Lebensmittel wie Zwieback o<strong>de</strong>r Brot zu geben.<br />

„Sie enthalten zu viele unkontrollierbare Bestandteile und Inhaltsstoffe<br />

wie Salz, Zucker, Aromen.“<br />

Wenn ich früher mit Beikost starte,<br />

wird dadurch die Stillzeit kürzer<br />

„Wenn <strong>de</strong>r frühere Beikoststart Mütter dazu verleiten wür<strong>de</strong>, auch<br />

früher komplett abzustillen, wäre das scha<strong>de</strong>“, sagt die Stillberaterin.<br />

„Schließlich rät die WHO, Kin<strong>de</strong>rn bis zu ihrem zweiten Geburtstag<br />

und darüber hinaus die Brust anzubieten.“ Ob man so lange<br />

durchhält, ist eine Frage <strong>de</strong>r Haltung und <strong>de</strong>r Lebensumstän<strong>de</strong>.<br />

Aber: Wann das Kind <strong>de</strong>n ersten Brei bekommt und wann die letzte<br />

Muttermilch, sind zwei Paar Stiefel.<br />

Ich bin verunsichert. Woher weiß ich,<br />

was richtig ist für mein Baby<br />

Am besten lassen Sie sich nicht verrückt machen, hören auf das<br />

eigene Bauchgefühl – und auf die Signale <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s. Das Sympathische<br />

an <strong>de</strong>n neuen Empfehlungen: Sie sind ein ganzes Stück<br />

entspannter. Und das tut allen gut.<br />

44 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind


„Ich war so aufgeregt, als ich ihre zarte<br />

Haut zum ersten Mal berührte.<br />

Als ich sie in meinen Armen hielt, war ich so beeindruckt von<br />

<strong>de</strong>n winzigen Fältchen. Ich war so nervös, ihre Haut schien<br />

mir fast durchsichtig. Da war ich schon ziemlich dankbar für<br />

je<strong>de</strong> Hilfe, die ich kriegen konnte. Ich wollte einfach <strong>de</strong>n besten<br />

Schutz für die Kleine. Sie ist mein kleines Wun<strong>de</strong>r.“<br />

URIN-INDIKATOR<br />

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eines Neugeborenen.<br />

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Baby eine frische Win<strong>de</strong>l braucht.<br />

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So wird je<strong>de</strong> kleine Falte geschützt.<br />

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erste hilfe<br />

Alarmstufe<br />

Rot<br />

Wie <strong>Eltern</strong> bei Verbrennungen richtig han<strong>de</strong>ln<br />

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Wie Sie Ihrem Kind in an<strong>de</strong>ren<br />

Notfällen am besten<br />

helfen, lesen Sie in unserem<br />

Lexikon unter www.<br />

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46 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind


in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />

Es muss nicht immer Feuer sein. Tatsächlich erlei<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r<br />

Brandwun<strong>de</strong>n selten durch offene Flammen. Häufiger dadurch,<br />

dass sie auf die heiße Herdplatte greifen o<strong>de</strong>r sich<br />

mit kochen<strong>de</strong>m Wasser verbrühen. Selbst Verbrennungen durch<br />

zu heiße Wärmflaschen kommen vor. Denn nicht nur sehr hohe<br />

Temperaturen schädigen die Haut, schon 60 Grad reichen aus,<br />

wenn sie lange genug <strong>de</strong>r Wärme ausgesetzt ist.<br />

Was Sie tun können Zunächst, natürlich, <strong>de</strong>n Brandherd beseitigen,<br />

brennen<strong>de</strong> Kleidung mit Wasser löschen o<strong>de</strong>r mit einer<br />

Decke die Flammen ersticken.<br />

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Kuscheln<br />

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Essen<br />

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<strong>de</strong>n ersten Brei<br />

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Sieben Mythen auf<br />

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Das gesun<strong>de</strong> Kind<br />

<strong>Vorsorge</strong><br />

Was Kin<strong>de</strong>r<br />

heute brauchen<br />

FOTO: Getty Images<br />

Die wichtigsten Maßnahmen bei allen<br />

Verbrühungen und Verbrennungen:<br />

Wun<strong>de</strong> mit Wasser kühlen, sofort und<br />

min<strong>de</strong>stens 15 Minuten lang<br />

Kühlen verhin<strong>de</strong>rt, dass die Verbrennung auch in tieferen Hautschichten<br />

Schä<strong>de</strong>n anrichtet. Verbrannte Füße o<strong>de</strong>r Hän<strong>de</strong> sofort<br />

in kühles Wasser tauchen o<strong>de</strong>r unter fließen<strong>de</strong>s Wasser halten<br />

(bei weichem Strahl, um zusätzliche Schmerzen zu vermei<strong>de</strong>n).<br />

So lange unter <strong>de</strong>m Wasserstrahl bleiben, bis nach etwa einer<br />

Viertelstun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schmerz nachlässt.<br />

Bei Verbrühungen Kleidung vorsichtig ausziehen, bei Verbrennungen<br />

Stoff nur dort entfernen, wo er nicht festklebt<br />

Wird die Kleidung mit Gewalt entfernt, kann es zu zusätzlichen<br />

Hautverletzungen kommen. Am besten das Kind schon während<br />

<strong>de</strong>r Kühlung vom Kleidungsstück befreien.<br />

Verbrennungen ersten Gra<strong>de</strong>s (Rötung, Schwellung, mil<strong>de</strong>r<br />

Spannungsschmerz) braucht man nicht mit einem Verband abzu<strong>de</strong>cken.<br />

Sie heilen am besten an <strong>de</strong>r Luft.<br />

Bei Verbrennungen zweiten und dritten Gra<strong>de</strong>s (teilweise o<strong>de</strong>r<br />

völlige Zerstörung <strong>de</strong>r Haut, Blasenbildung) die Wun<strong>de</strong> am besten<br />

mit einem sogenannten Metalline-Brandtuch be<strong>de</strong>cken (die beschichtete<br />

Seite vorsichtig auf die Haut legen und das Tuch mit<br />

Pflaster o<strong>de</strong>r Dreieckstuch locker fixieren).<br />

Wichtig: Keine Salben o<strong>de</strong>r Pu<strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>n, keine Hausmittel<br />

wie Öl, Butter o<strong>de</strong>r Mehl! Sie gefähr<strong>de</strong>n die Heilung. Mehl etwa<br />

verklebt mit offenen Brandwun<strong>de</strong>n und muss vom Arzt mühsam<br />

aus <strong>de</strong>r Wun<strong>de</strong> entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />

Nach <strong>de</strong>r Kühlung <strong>de</strong>n Arzt verständigen, bei schweren Verbrennungen<br />

sofort <strong>de</strong>n Notarzt rufen.<br />

Verbrennungen ersten Gra<strong>de</strong>s können Sie zu Hause heilen lassen.<br />

Sind größere Hautpartien betroffen: ab zum Arzt o<strong>de</strong>r ins Krankenhaus!<br />

Für Kin<strong>de</strong>r entsteht schon bei fünf Prozent verbrannter Körperoberfläche<br />

die Gefahr eines lebensgefährlichen Schocks (ein<br />

Prozent <strong>de</strong>r Körperoberfläche entspricht <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r Handfläche<br />

ohne Daumen). Man sollte sein verletztes Kind auch nicht für kurze<br />

Zeit allein lassen, son<strong>de</strong>rn es viel trösten und warm halten, seine<br />

Atmung und <strong>de</strong>n Kreislauf beobachten.<br />

Brandwun<strong>de</strong>n möglichst nicht berühren, Brandblasen nicht öffnen!<br />

Redaktion:<br />

Weihenstephaner Str. 7,<br />

81673 München,<br />

Telefon: 0 89/41 52 607,<br />

Telefax: 0 89/41 52 645<br />

Verantwortlich für <strong>de</strong>n<br />

redaktionellen Inhalt: Christiane Börger<br />

Wissenschaftliche Mitarbeit:<br />

Professor Dr. med. Berthold Koletzko,<br />

STIFTUNG KINDERGESUNDHEIT<br />

Grafische Gestaltung: Nadine Rogovitz<br />

Bildredaktion: Eva Lichtenstern<br />

Imprimatur: Michaela Angermair<br />

Publisher: Astrid Hamer<br />

Leitung Projektmanagement: Andrea Kobelentz<br />

Marketing: Sabine Ossojnig<br />

Vertrieb: Andrea Sutter,<br />

Telefon: 0 89/41 52 607<br />

Anzeigenvermarktung: G+J Media Sales<br />

Executive Director: Heiko Hager<br />

Director Brand Sales: Hans-Joachim Weber,<br />

Telefon: 0 89/41 52 608,<br />

Telefax: 0 89/41 52 627.<br />

Key Account Manager:<br />

Regina Sporle<strong>de</strong>r, Telefon: 0 89/41 52 685<br />

Telefax: 0 89/41 52 627.<br />

Ad Management: Natascha Mooser,<br />

Telefon: 0 89/41 52 647, Telefax: 0 89/41 52 627<br />

zzt. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 42.<br />

„Das gesun<strong>de</strong> Kind“ erscheint<br />

in <strong>de</strong>r Gruner + Jahr AG & Co KG,<br />

Verlagsgruppe München<br />

Tel. 0 89/4152-0, Fax: 0 89/4152-640<br />

Weihenstephaner Str. 7, 81673 München.<br />

© für alle Beiträge bei <strong>de</strong>r<br />

Gruner + Jahr AG & Co KG.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung <strong>de</strong>s Verlages.<br />

Produktion: Peter Becker GmbH,<br />

Delpstr. 15, 97084 Würzburg.<br />

Druck: Evers-Druck GmbH,<br />

Ernst-Günter-Albers-Straße, 25704 Meldorf


verlosung<br />

3 x 1 Barbie DVD-Set „Barbie und<br />

ihre Schwestern im Pfer<strong>de</strong>glück“<br />

Das neueste Abenteuer von Barbie: Mit ihren drei Schwestern<br />

macht sich Barbie auf <strong>de</strong>n Weg in die Schweizer Alpen, um<br />

dort <strong>de</strong>n Sommer gemeinsam in einer Reitschule zu verbringen.<br />

Eine DVD, eine Barbiepuppe mit Pferd und eine komplett<br />

ausgestattete Pfer<strong>de</strong>putzbox <strong>de</strong>r Firma Kerbl sind Bestandteile<br />

dieses Gewinns. Wert: ca. 80 Euro (Stichwort: Barbie).<br />

Das große<br />

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Sie möchten ein Themenwochenen<strong>de</strong> „ADHS“<br />

o<strong>de</strong>r ein Smartphone gewinnen Einfach mitmachen!<br />

1 x 1 Adventswochenen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />

Univita Kurklinik Gut Holmecke<br />

Ein Kompaktwochenen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Art<br />

fin<strong>de</strong>t am vierten Adventswochenen<strong>de</strong> 2013<br />

in <strong>de</strong>r Kurklinik Gut Holmecke statt: drei Tage<br />

lang geht es um das Thema „ADHS verstehen“.<br />

Die Gewinnerfamilie (zwei Erwachsene<br />

und max. drei Kin<strong>de</strong>r) bekommt die Möglichkeit,<br />

sich in vorweihnachtlicher Atmosphäre<br />

über dieses spezielle Thema mit an<strong>de</strong>ren <strong>Eltern</strong>,<br />

Betroffenen und Fachleuten auszutauschen.<br />

Unter an<strong>de</strong>rem lernen sie das tierunterstützte<br />

Kompetenztraining kennen.<br />

Die Univita Kurklinik Gut Holmecke liegt am<br />

Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Ruhrgebiets, ca. 30 Autominuten<br />

von Hagen und Dortmund entfernt. Wert: 475<br />

Euro (Stichwort: ADHS).<br />

Achtung: Einsen<strong>de</strong>schluss für diesen<br />

Gewinn ist bereits <strong>de</strong>r 6.12.2013!<br />

48 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> Kind


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Dieser Babysessel aus Schaumstoff mit separatem Einlegekissen<br />

ist ein toller erster Sessel für Krabbler (i<strong>de</strong>al von acht Monaten<br />

bis 2,5 Jahre). Der Sessel ist niedrig und leicht und kann<br />

<strong>de</strong>shalb auch schon von <strong>de</strong>n Kleinen erklommen und verschoben<br />

wer<strong>de</strong>n. Wert je 50 Euro (Stichwort: Babysessel).<br />

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Hipp und Hüpfpolster von Jako-o<br />

Sei es auf <strong>de</strong>m Spielplatz o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Schulpause:<br />

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zum Mitnehmen. Beson<strong>de</strong>rs praktisch ist die<br />

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Zum Testen verlost Hipp drei fruchtig-frische<br />

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viel Bewegung wichtig ist, gibt es dazu ein Hüpfpolster<br />

von Jako-o. Der Polster-Sprungspaß für Kleinkin<strong>de</strong>r<br />

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Wert: je Set ca. 120 Euro (Stichwort: Flotte Karotte).<br />

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und Pampers Sensitive Feuchttücher<br />

<strong>Eltern</strong> weltweit wünschen sich einen gesun<strong>de</strong>n Start ins Leben<br />

für ihre Kin<strong>de</strong>r. Mit <strong>de</strong>r Aktion „1 Packung = 1 lebensretten<strong>de</strong><br />

Impfdosis“ gegen Tetanus bei Neugeborenen setzen sich<br />

Pampers und UNICEF für diesen Traum ein. Mit <strong>de</strong>m Panasonic<br />

Camcor<strong>de</strong>r können Sie <strong>de</strong>n wun<strong>de</strong>rbaren Start ins Leben<br />

Ihres Kin<strong>de</strong>s festhalten. Wert: gesamt ca. 500 Euro (Stichwort:<br />

Camcor<strong>de</strong>r bzw. Pampers).<br />

3 x 1 Nokia Asha 501 in Grün<br />

Herausragen<strong>de</strong>s Design, innovative Benutzeroberfläche und<br />

starke Farben – das ist das neue Nokia Asha 501. Das mo<strong>de</strong>rne<br />

Smartphone ermöglicht schnellen und unkomplizierten Zugriff<br />

auf alle Inhalte, die seinen Nutzern wichtig sind – mit einfachen<br />

Wisch-Bewegungen und <strong>de</strong>r Wahl zwischen zwei Haupt-Bildschirmen.<br />

Wert: je ca. 99 Euro (Stichwort: Smartphone).<br />

Schnell mitmachen und gewinnen:<br />

Bequem im Internet: www.eltern.<strong>de</strong>/gesund Kostenlos per Telefon: 0800/77442 88<br />

Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren. Je<strong>de</strong>r Teilnehmer kann nur einmal gewinnen. Mitarbeiter <strong>de</strong>r beteiligten Firmen und<br />

<strong>de</strong>ren Angehörige sind von <strong>de</strong>r Teilnahme ausgeschlossen. Die Gewinner wer<strong>de</strong>n unter allen Einsendungen durch das Los ermittelt und anschließend benachrichtigt.<br />

Einsen<strong>de</strong>schluss ist <strong>de</strong>r 25.03.2014, für das ADHS-Wochenen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 6.12.2013. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gegenwert <strong>de</strong>r Sachgewinne ist nicht auszahlbar.


Text Oliver Steinbach<br />

Der große<br />

Check-up<br />

Ihr Kind bekommt eine Reihe kostenloser<br />

Untersuchungen. Die Kin<strong>de</strong>rärzte wünschen<br />

sich eine Neuordnung dieser <strong>Vorsorge</strong><br />

(siehe Titelgeschichte). Trotz<strong>de</strong>m sollten alle<br />

14 Termine, wie sie bislang angeboten<br />

wer<strong>de</strong>n, wahrgenommen wer<strong>de</strong>n<br />

50 // ELTERN Reisen mit Kin<strong>de</strong>rn


U1<br />

Sofort nach <strong>de</strong>r Geburt<br />

Beim Neugeborenen wird geprüft: Wie ist die Hautfärbung Atmet<br />

das Baby normal Sind Herzschlag, Muskelspannung und Bewegungen<br />

in Ordnung Bei Verdacht auf eine Krankheit ziehen Hebammen und Geburtshelfer<br />

umgehend einen Kin<strong>de</strong>rarzt hinzu.<br />

FOTOS: Matton Images (5), Mauritius Images<br />

U2<br />

Basis-Untersuchung<br />

Sie fin<strong>de</strong>t meist noch in <strong>de</strong>r Geburtsklinik statt. Erst diese gründliche<br />

Untersuchung zwischen viertem und sechstem Lebenstag gibt <strong>de</strong>n<br />

<strong>Eltern</strong> Gewissheit, ob ihr Baby gesund ist. Von großer Be<strong>de</strong>utung sind Stoffwechsel-Tests,<br />

die klären, ob die Schilddrüse richtig arbeitet, ob Eiweiß- o<strong>de</strong>r Zuckerstoffwechsel-Störungen<br />

vorliegen (dazu wird ein Tropfen Blut aus <strong>de</strong>r Ferse <strong>de</strong>s Babys genommen). Die<br />

<strong>Eltern</strong> erfahren auch einiges über Rachitis- und Fluorid-Prophylaxe (zur Zahnhärtung).<br />

Auch Organe, Geschlechtsteile, Verdauungstätigkeit und Reflexe wer<strong>de</strong>n untersucht.<br />

U3<br />

Beim Kin<strong>de</strong>rarzt<br />

Zwischen vierter und sechster Lebenswoche bringen die <strong>Eltern</strong> ihr Kind<br />

zum Kin<strong>de</strong>rarzt, <strong>de</strong>r es in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Monaten und Jahren betreuen<br />

wird. Das Baby wird gemessen und gewogen. Stimmt <strong>de</strong>r Wachstumsverlauf Hört<br />

das Baby gut Stimmen Herzfrequenz und Reflexe Fällt beim Abtasten <strong>de</strong>r Organe etwas<br />

auf Kann das Baby in Bauchlage schon für kurze Zeit <strong>de</strong>n Kopf heben Lassen sich die Beinchen<br />

in <strong>de</strong>r Hüfte gut bewegen In <strong>de</strong>r Regel heißt es nach 15 bis 20 Minuten: „Alles okay mit<br />

Ihrem Baby!“ Bei etwa drei von 100 Kin<strong>de</strong>rn sind eingehen<strong>de</strong>re Untersuchungen nötig. Übrigens:<br />

Der Arzt kann in seiner Praxis nicht alle Beson<strong>de</strong>rheiten feststellen. Es hilft ihm sehr,<br />

wenn Sie ihm mitteilen, ob Ihnen zu Hause etwas an Ihrem Baby aufgefallen ist, z. B.<br />

ob es beson<strong>de</strong>rs schrill o<strong>de</strong>r aber kraftlos schreit,<br />

ob sein Stuhlgang schleimig o<strong>de</strong>r wässrig ist,<br />

ob es Probleme beim Schlafen, Trinken o<strong>de</strong>r Verdauen gibt.<br />

U4<br />

Erste Fortschritte<br />

Der Arzt untersucht, wie sich das Baby körperlich und geistig entwickelt<br />

hat. Es ist ja schon etwa drei Monate alt und nimmt immer stärker<br />

Kontakt zur Umwelt auf.Verfolgt es Gegenstän<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n Augen Kann es Spielsachen<br />

in <strong>de</strong>r Hand halten Die <strong>Eltern</strong> berichten <strong>de</strong>m Arzt, wie ihr Kind trinkt, ob es fähig ist, die<br />

Hän<strong>de</strong> zusammenzuführen bzw. zur Faust zu ballen. Und ob es zurücklächelt. Der Arzt informiert<br />

auch über wichtige Impfungen, die in <strong>de</strong>r Regel auch gleich stattfin<strong>de</strong>n.<br />

U5<br />

Bewegte Zeiten<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>s zweiten Lebenshalbjahres gilt das Augenmerk vor<br />

allem <strong>de</strong>r Bewegungsfähigkeit und Geschicklichkeit. Die meisten<br />

Kin<strong>de</strong>r können sich z. B. in Bauchlage schon gut mit bei<strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n abstützen und <strong>de</strong>n<br />

Kopf halten. Außer<strong>de</strong>m greifen sie jetzt mit <strong>de</strong>r ganzen Hand nach Gegenstän<strong>de</strong>n.Die<br />

<strong>Eltern</strong> berichten, ob ihr Baby in <strong>de</strong>r Lage ist, Blickkontakt aufzunehmen. Ob es auf Zurufe<br />

o<strong>de</strong>r Telefonklingeln reagiert und ob es sich schon drehen kann.<br />

Meins! Mit etwa sechs<br />

bis sieben Monaten<br />

können Babys mit <strong>de</strong>r<br />

ganzen Hand nach<br />

Gegenstän<strong>de</strong>n greifen<br />

Wer ist <strong>de</strong>nn das<br />

Verfolgt Ihr Baby bei <strong>de</strong>r<br />

U4 Gegenstän<strong>de</strong> mit<br />

<strong>de</strong>n Augen Hält es Blickkontakt<br />

Wun<strong>de</strong>rbar!<br />

das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 51


kin<strong>de</strong>rarzt<br />

U6<br />

Fast ein Jahr alt<br />

Wie bei <strong>de</strong>n vorangegangenen Untersuchungen geht es zwischen<br />

zehntem und zwölftem Lebensmonat beson<strong>de</strong>rs um die motorische<br />

Entwicklung: um Krabbeln, Rutschen und Hochziehen in <strong>de</strong>n Stand, um gezieltes Greifen<br />

mit Zeigefinger und Daumen. Neben <strong>de</strong>m Check <strong>de</strong>r wichtigen Organe und an<strong>de</strong>rer Körperfunktionen<br />

rückt jetzt auch das Sprechverhalten ins Blickfeld. Die meisten Kin<strong>de</strong>r führen<br />

schon kleine Plapper-Dialoge mit ihren <strong>Eltern</strong> und bil<strong>de</strong>n Doppelsilben wie papa o<strong>de</strong>r dada<br />

(meist ohne Sinnbezug).<br />

U7<br />

Kleinkind-Untersuchung<br />

Jetzt sollte das Kind sicher laufen, sich bücken und wie<strong>de</strong>r aufrichten<br />

können. Auch Treppen steigen, wenn es sich am Gelän<strong>de</strong>r festhält.<br />

Feinmotorische Fähigkeiten wer<strong>de</strong>n von vielen Ärzten anhand eines Steckspiels<br />

getestet.Der Kin<strong>de</strong>rarzt prüft, ob das Kind auf Auffor<strong>de</strong>rungen reagiert und einfache Gegenstän<strong>de</strong><br />

benennen kann. Außer<strong>de</strong>m im Programm: ein Check <strong>de</strong>r Haut, verschie<strong>de</strong>ner<br />

Organe, <strong>de</strong>s Skelettsystems, <strong>de</strong>r Sinnesorgane.<br />

Klappt ja schon<br />

prima! Mit zehn bis<br />

zwölf Monaten<br />

lernt Ihr Kind laufen<br />

und baut vielleicht<br />

schon kleine Türme<br />

U7a<br />

Check-up für Dreijährige<br />

Seit Juli 2008 schließt die U7a die zweijährige Lücke zwischen U7<br />

und U8. Die Schwerpunkte dieser Untersuchung sind das Erkennen<br />

und Behan<strong>de</strong>ln von Sehstörungen, aber auch von Sozialisations- und Verhaltensstörungen<br />

sowie Übergewicht.<br />

U8<br />

Verständigungs-Test<br />

Den Kin<strong>de</strong>rarzt interessiert jetzt vor allem die Sprachentwicklung. Er<br />

zeigt <strong>de</strong>m Kind z. B. Bil<strong>de</strong>r und Gegenstän<strong>de</strong>, zu <strong>de</strong>nen es eine Geschichte<br />

erzählen soll. Mädchen und Jungen im Kin<strong>de</strong>rgartenalter können sich selbst schon<br />

mit „ich“ benennen und in ganzen Sätzen sprechen. Der Arzt testet das Stehen bei geschlossenen<br />

Augen, die Gangsymmetrie, die Kontaktfähigkeit. Er möchte von <strong>de</strong>n <strong>Eltern</strong><br />

wissen, ob es Probleme mit nächtlichem Einnässen gibt, Schwierigkeiten im Umgang mit<br />

an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn, Konzentrationsprobleme o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Verhaltensauffälligkeiten. Zeigt das<br />

Kind Entwicklungsverzögerungen, gibt <strong>de</strong>r Arzt Informationen über För<strong>de</strong>rmaßnahmen.<br />

U9<br />

Letzte Kin<strong>de</strong>r-Untersuchung<br />

Im Jahr vor <strong>de</strong>r Einschulung achtet <strong>de</strong>r Arzt beson<strong>de</strong>rs auf die Sehfähigkeit,<br />

das Gehör, die Feinabstimmung <strong>de</strong>r Bewegungen und die<br />

Sprache. Wie ausdauernd kann das Kind spielen Wie steht es um sein Sozialverhalten<br />

Sind Darm- und Blasenkontrolle in Ordnung Kann es sich allein an- und ausziehen<br />

J1<br />

Teenager-Check<br />

Die Jugendgesundheitsberatung gibt es erst seit einigen Jahren.<br />

Sie ist eine gute Gelegenheit, Verformungen <strong>de</strong>r Wirbelsäule, Fußschä<strong>de</strong>n<br />

und Haltungsfehler, Übergewicht, Sehfehler und Allergien zu erkennen. Vielleicht<br />

fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Teenager auch Vertrauen, um mit seinem Arzt über Schulschwierigkeiten o<strong>de</strong>r<br />

Probleme zu Hause zu re<strong>de</strong>n.<br />

52 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind


Die vierzehn Termine<br />

im Überblick<br />

U1: Gleich nach <strong>de</strong>r Geburt<br />

U2: 3. bis 10. Lebenstag<br />

U3: 4. bis 6. Lebenswoche<br />

U4: 3. bis 4. Monat<br />

U5: 6. bis 7. Monat<br />

U6: 10. bis 12. Monat<br />

U7: 21. bis 24. Monat<br />

U7a:<br />

34. bis 36. Monat<br />

U8: 43. bis 48. Monat<br />

U9: 60. bis 64. Monat<br />

U10: mit 7 bis 8 Jahren<br />

U11: mit 9 bis 10 Jahren<br />

J1: mit 12 bis 14 Jahren<br />

J2: mit 16 bis 18 Jahren<br />

Drei Extra-Us für Ihr Kind<br />

Um die siebenjährige Lücke zu schließen, die das offizielle <strong>Vorsorge</strong>programm<br />

zwischen <strong>de</strong>r U9 (mit 5 Jahren) und <strong>de</strong>r J1 (12 bis 14 Jahre) lässt, bieten die<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendärzte zwei weitere Us an:<br />

1. die U10 für Sieben- bis Achtjährige. Dieser sogenannte Grundschulcheck soll<br />

helfen, mögliche Teilleistungsstörungen zu erkennen. Im Fokus stehen außer<strong>de</strong>m<br />

Verhaltensstörungen und motorische Entwicklung.<br />

2. die U11 für Neun- bis Zehnjährige. Schwerpunkte dieses Mal: Schulprobleme,<br />

psychosoziale Schwierigkeiten, Bewegungsmangel, Aufklärung über Suchtgefahren.<br />

Außer<strong>de</strong>m checkt <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rarzt kurz Mundhöhle und Zähne, um nötigenfalls<br />

zum Zahnarzt zu überweisen.<br />

3. Die dritte „außerplanmäßige“ U ist die J2 für 16- bis 18-Jährige. Diese zweite<br />

Jugenduntersuchung soll Teenager unterstützen, die Probleme mit<br />

Pubertät, Sexualität, Verhalten, sozialen Kontakten und Berufswahl haben. Weitere<br />

Themen sind Jodmangel und Diabetes-<strong>Vorsorge</strong>.<br />

U10, U11 und J2 sind keine Pflichtleistungen <strong>de</strong>r Gesetzlichen Krankenkassen.<br />

Trotz<strong>de</strong>m übernehmen etliche Versicherer die jeweils 50 bis 60 Euro. Infos<br />

dazu unter www.kin<strong>de</strong>raerzte-im-netz.<strong>de</strong> bzw. bei <strong>de</strong>r eigenen Krankenkasse.<br />

das gesun<strong>de</strong> Kind ELTERN // 53


meldungen<br />

kurz<br />

Babyblues<br />

Auch Väter sind von Depressionen<br />

nach <strong>de</strong>r Geburt betroffen<br />

Stress, Sorgen, Ängste: Je<strong>de</strong> zehnte Mutter lei<strong>de</strong>t nach <strong>de</strong>r Geburt<br />

eines Babys unter Depressionen. Und je<strong>de</strong>r zehnte Vater! Australische<br />

Forscher befragten 5000 junge Mütter und 3471 junge Väter<br />

und stellten überrascht fest: Postpartale Depressionen sind bei<br />

Vätern genau so häufig wie bei Müttern. „Man nimmt oft an, dass<br />

Wochenbett<strong>de</strong>pressionen bei Müttern biologische Ursachen haben<br />

und dass sie damit zu tun haben, dass sich Mütter in <strong>de</strong>r Anfangszeit<br />

beson<strong>de</strong>rs intensiv um die Kin<strong>de</strong>r kümmern – aber wie<br />

es mit <strong>de</strong>n Vätern aussieht, haben wir uns bislang nicht richtig<br />

angeschaut“, sagt die Forschungsdirektorin <strong>de</strong>s Instituts „Parenting<br />

Research Centre“ in Melbourne, Jan Nicholson. Auch für<br />

Männer müsse es in dieser Phase Hilfe geben, for<strong>de</strong>rte sie.<br />

Fotos: Getty Images (2), Mauritius Images<br />

Schwangerschaft<br />

Ultraschall-Untersuchungen sind<br />

ungefährlich fürs Baby<br />

Ein bisschen mulmig ist einem bei <strong>de</strong>n Ultraschalluntersuchungen doch immer: Sind die<br />

Schallwellen auch wirklich ungefährlich fürs Baby Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall<br />

gibt Entwarnung: We<strong>de</strong>r könne die Temperaturerhöhung im Gewebe etwas anrichten, noch<br />

wer<strong>de</strong> das Baby durch <strong>de</strong>n von vielen vermuteten „Lärm“ <strong>de</strong>r Wellen gestört, so Eberhard<br />

Merz, Chefarzt <strong>de</strong>r Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Nordwest in<br />

Frankfurt. Trotz<strong>de</strong>m sollten die Untersuchungen nur zur medizinischen Diagnostik erfolgen.<br />

Italien<br />

Die dicksten Kin<strong>de</strong>r Europas<br />

Von wegen „Mediteranes Essen hält schlank“! Ausgerechnet die Italiener<br />

haben Europas dickste Kin<strong>de</strong>r. Über 40 Prozent <strong>de</strong>r Zwei- bis<br />

Zehnjährigen sind einer europäischen Untersuchung nach übergewichtig<br />

– gefolgt von ihren Altersgenossen in Griechenland, auf Zypern<br />

und in Spanien. Die Kin<strong>de</strong>r im Nor<strong>de</strong>n Europas sind hingegen<br />

<strong>de</strong>utlich schlanker. Nach Angaben von Wolfgang Ahrens, Leiter <strong>de</strong>r<br />

I<strong>de</strong>fics-Studie am Bremer Institut für Epi<strong>de</strong>miologie und Präventionsforschung,<br />

essen schwedische Kin<strong>de</strong>r „mediterraner“ (mehr Gemüse<br />

und Olivenöl) als ihre Altersgenossen am Mittelmeer.<br />

54 // ELTERN das gesun<strong>de</strong> kind


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