Die Kraft der Rhetorik
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Die Kraft der Rhetorik
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<strong>Die</strong> <strong>Kraft</strong> <strong>der</strong> <strong>Rhetorik</strong><br />
1
2<br />
“<br />
Eine gute Rede<br />
hat einen guten Anfang<br />
und ein gutes Ende,<br />
und beide sollten möglichst dicht<br />
“<br />
(Mark Twain)<br />
beieinan<strong>der</strong> liegen.
3<br />
Um den Weg in die Wahrnehmung <strong>der</strong> Zuhörer zu finden und Spuren<br />
zu hinterlassen, braucht Rede vor allem eines: Ordnung und Struktur.<br />
In <strong>der</strong> zweiten Phase – <strong>der</strong> Dispositio – geht es nun also darum, die<br />
Ideen aus <strong>der</strong> Inventio in eine logische Abfolge zu bringen, die<br />
folgende fünf Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllt:<br />
1. Interesse wecken<br />
2. Sagen, worum es geht<br />
3. Begründen und Beispiele bringen<br />
4. Fazit<br />
5. Auffor<strong>der</strong>n zum Handeln<br />
Struktur ist ein Qualitätssurrogat: Erwiesen ist, dass die<br />
Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Zuhörer höher ist, wenn diese die Ordnung<br />
hinter unseren Gedanken erkennen.<br />
<strong>Die</strong> Dispositio unterscheidet drei Redeteile und empfiehlt die<br />
Gewichtung:<br />
Einleitung<br />
3-gliedriger Hauptteil<br />
Schluss
4<br />
REDEEINSTIEG<br />
Wenn wir mit einer Rede unser Publikum bewegen und vielleicht<br />
sogar begeistern wollen, brauchen wir die volle Aufmerksamkeit<br />
unserer Zuhörer – am besten von Anfang an. Ein spannen<strong>der</strong> und<br />
stimulieren<strong>der</strong> Einstieg ist hierfür das optimale Mittel. Monotone und<br />
schon oft gehörte Floskeln sind hier jedoch völlig ungeeignet. „Ich<br />
freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind...“ – damit werden<br />
Sie sicher niemanden in Ihren Bann ziehen. Der Zuhörer wird Ihnen<br />
nur dann seine ganze Aufmerksamkeit schenken, wenn er sich nicht<br />
schon von vornherein langweilt.<br />
Vermutlich haben auch Sie schon vom Phänomen des ersten<br />
Eindrucks (Primacy-Effect) gehört. <strong>Die</strong> beson<strong>der</strong>e Bedeutung des<br />
ersten Eindrucks zeigt bereits die Vielzahl <strong>der</strong> entsprechenden Zitate<br />
zum Thema: „Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.“ –<br />
„Der erste Eindruck ist <strong>der</strong> beste.“ usw. In <strong>der</strong> Psychologie gilt es als<br />
bewiesen, dass schon ein kurzer Augenblick genügt (also Sekunden<br />
o<strong>der</strong> sogar Sekundenbruchteile), um einen ersten Eindruck vom<br />
Gegenüber zu erhalten. Das so entstandene Bild wird durch die so<br />
genannte „sich selbst erfüllende Prophezeiung“ noch verstärkt und<br />
manifestiert. Wird <strong>der</strong> erste Eindruck verpatzt, lässt sich das negativ<br />
eingeprägte Bild später nur schwerlich wie<strong>der</strong> korrigieren.<br />
Und warum sollte das nun ausgerechnet in einer Redesituation<br />
an<strong>der</strong>s sein Natürlich gilt die Macht des ersten Eindrucks auch hier,<br />
dieser entsteht durch die gesamte Atmosphäre vor Beginn einer Rede<br />
und bereits mit Ihren ersten Worten.
Wenn <strong>der</strong> Einstieg in eine Rede eher konventionell und damit<br />
vielleicht sogar langweilig ist, erwarten Ihre Zuhörer einen ebenso<br />
eintönigen und wenig prickelnden Redebeitrag. Den hervorgerufenen<br />
Erwartungen entsprechend wird das Publikum seine Aufmerksamkeit<br />
und die Bereitschaft konzentriert hinzuhören verteilen. <strong>Die</strong><br />
Aufmerksamkeitsreserven des Publikums sind zu Beginn einer Rede<br />
noch unverbraucht und damit am größten. Anfangs liegt noch eine<br />
spannende Erwartung in <strong>der</strong> Luft. Wer nun schon zu Beginn auf die<br />
Bremse tritt, darf für den weiteren Verlauf kaum mehr auf gespitzte<br />
Ohren hoffen. Wenn Sie also gehört werden wollen, Ihre Ziele<br />
erreichen und mit <strong>der</strong> Rede wirklich ankommen wollen, gilt es,<br />
gerade den Einstieg – das Entree – beson<strong>der</strong>s sorgfältig<br />
vorzubereiten.<br />
5
6<br />
Wie Sie Ihre Zuhörer einschläfern...<br />
Hier einige Beispiele für spröde Floskeln, mit denen Sie Ihr Publikum<br />
schon zu Beginn einer Rede garantiert narkotisieren:<br />
Meine Damen und Herren, vielen Dank für die Einladung zu diesem<br />
Forum. Ich habe mich sehr darüber gefreut und bin gerne hier...<br />
Sehr geehrte Anwesende. Ich freue mich, dass Sie so zahlreich<br />
erschienen sind...<br />
Verehrte Damen und Herren, bevor ich zum Thema des heutigen<br />
Abends komme, lassen Sie mich kurz...<br />
Mit solchen Einstiegsworten erreichen Sie bei Ihren Zuhörern nichts<br />
an<strong>der</strong>es als Desinteresse und fade Langeweile – und schon haben Sie<br />
nicht nur die Gunst des Publikums verspielt, son<strong>der</strong>n direkt auch die<br />
Chance, die Aufmerksamkeit gebündelt auf sich zu lenken.
7<br />
Grundsätzlich gilt: Beginnen Sie niemals mit einer Entschuldigung!<br />
Tatsächlich muss ich es jedoch oft erleben, dass Reden auf eben diese<br />
Art beginnen. Hierbei kursieren direkt mehrere abschreckende<br />
Varianten, bspw.:<br />
Lei<strong>der</strong> hatte ich nicht genügend Zeit, mich auf diese Redesituation<br />
gründlich vorzubereiten.<br />
Ich mache das heute zum ersten Mal.<br />
Toll, dass ich vor so vielen Menschen sprechen darf, aber nervös<br />
macht mich das schon.<br />
Derartige Redeeröffnungen sind selbstverständlich Gift für alle<br />
Vorträge und völlig fehl am Platz. Sie erreichen damit nur, dass sich<br />
Ihre Zuhörer auf Ihre Schwächen fokussieren. Wenn ich erwarte, dass<br />
jemand vor Nervosität Fehler macht, dann werde ich meine<br />
Wahrnehmung unbewusst auf genau diesen Makel ausrichten und<br />
geradezu zwangsläufig auch auf Fehler stoßen (wie<strong>der</strong> ganz nach<br />
dem Prinzip <strong>der</strong> sich selbst erfüllenden Prophezeiung).
8<br />
Viele Wege führen nach Rom – So geht es<br />
Für einen guten Redeeinstieg gibt es zunächst zwei sehr wesentliche<br />
Dinge zu beachten:<br />
Der Einstieg sollte die Zuhörer neugierig auf das machen, was noch<br />
kommt.<br />
Mit den ersten Worten wird das eigentliche Thema eingeleitet.<br />
Beim Redeeinstieg geht es also längst nicht nur um Effekthascherei –<br />
die ersten Worte sind Bestandteil <strong>der</strong> systematischen Struktur einer<br />
jeden Rede.<br />
<strong>Die</strong> Eröffnung geht dabei nahtlos in den Hauptteil <strong>der</strong> Rede über.<br />
Noch besser ist es, wenn er einen stichhaltigen Bezug zum Redeziel<br />
liefert. Alles Althergebrachte und allzu Konventionelle sollte gerade<br />
zu Beginn vermieden werden. Verzichten Sie bspw. ganz einfach auf<br />
förmliche Begrüßungsrituale, langwierige Beschreibungen des<br />
Verlaufs, auf ausufernde organisatorische Hinweise und ebenfalls auf<br />
detaillierte Selbstvorstellungen.
9<br />
„Entdecke die Möglichkeiten…“!<br />
An den Einstieg gibt es zwei wesentliche Ansprüche: Er soll<br />
unkonventionell sein - aber sachzentriert.<br />
Im Folgenden möchte ich Ihnen fünf effektive Wege vorstellen, das<br />
Publikum an Ihr Thema heran zu führen und für sich zu gewinnen:<br />
1. Bildhafter Einstieg<br />
2. Anekdoten<br />
3. Zahlen, Daten, Fakten<br />
4. Zitate<br />
5. Demonstration<br />
6. Abstimmungsfrage
10<br />
1. Der bildhafte Einstieg<br />
Beginnen Sie Ihren Vortrag möglichst plastisch – und zumindest<br />
große Teile des Publikums werden Ihnen sofort erhöhte<br />
Aufmerksamkeit schenken und konzentrierter zuhören. Eine<br />
anschauliche Sprache bringt das Gehirn auf Trab und sorgt für<br />
Abwechslungsreichtum. Ein Beispiel: Vor einiger Zeit war ich Zuhörer<br />
eines Vortrages zum sehr theoretischen Thema Privatisierung. Der<br />
Strategieberater Peter Schrö<strong>der</strong> startete seinen Vortrag mit <strong>der</strong><br />
Frage: „Warum gibt es so viele Kühe und so wenig Wale“ <strong>Die</strong><br />
Antwort: „Weil Kühe jemandem gehören!“. Das Publikum war<br />
aufgrund des intelligenten und doch einfachen Bildes wie elektrisiert.<br />
Ein brillanter Einstieg!<br />
Hiermit machen Sie Ihre Zuhörer neugierig und können Ihr Thema<br />
nachhaltig in den Köpfen <strong>der</strong> Menschen verankern. In unzähligen<br />
Publikationen lassen sich packende bildhafte Geschichten finden, die<br />
zu allen möglichen Themen passen – lassen Sie sich also von <strong>der</strong><br />
Lektüre inspirieren.
11<br />
2. Anekdote<br />
Eine Anekdote ist eine kurze und ungewöhnliche o<strong>der</strong> amüsante<br />
Erzählung über eine Begebenheit o<strong>der</strong> eine Person. Richtig gewählt,<br />
kann sie Ihnen helfen, Ihren Redeeinstieg lebendiger und<br />
interessanter zu gestalten. Und sie kann Ihnen helfen, ein abstraktes<br />
o<strong>der</strong> trockenes Thema zu personalisieren, damit es vor Ihrem<br />
Publikum zum Leben erwacht.<br />
<strong>Die</strong> Anekdote kann aus dem Fundus Ihrer eigenen Erinnerungen<br />
stammen o<strong>der</strong> das Erlebnis einer an<strong>der</strong>en Person thematisieren.<br />
Damit Ihre Anekdote wirklich zu Ihrer Rede passt, sollte sie fünf<br />
Kriterien er füllen:<br />
1. Sie muss wahr o<strong>der</strong> zumindest glaubwürdig sein.<br />
2. Sie muss sich mit dem Thema <strong>der</strong> Rede o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Veranstaltung in Einklang bringen lassen.<br />
3. Sie muss wirklich interessant o<strong>der</strong> amüsant sein (Kleiner Tipp:<br />
Testen Sie Ihre Anekdote).<br />
4. Sie muss für Ihr Publikum einfach nachvollziehbar sein.<br />
5. Sie muss zu Ihrer Rede passen, d. h. sie muss ein Argument o<strong>der</strong><br />
Aspekt illustrieren o<strong>der</strong> logisch darauf hinführen.
12<br />
3. Der Einstieg über Zahlen, Daten, Fakten<br />
Beson<strong>der</strong>s seriös und glaubwürdig wirkt <strong>der</strong> Einstieg mit<br />
themenrelevanten Zahlen, Daten und Fakten. Schneller und<br />
nachhaltiger können Sie Ihre Kompetenz kaum unter Beweis stellen.<br />
Gleichzeitig wird das Thema für Ihr Publikum anschaulicher, fassbar –<br />
Probleme werden auf den Punkt gebracht. Dabei gehen<br />
Prozentzahlen nicht so sehr ins Gefühl wie absolute Zahlen. Besser ist<br />
es also beispielsweise von 4,5 Milliarden Menschen weltweit zu<br />
sprechen als von 2/3 <strong>der</strong> Weltbevölkerung.
13<br />
4. Der Einstieg mit einem Zitat<br />
Nutzen Sie die Aura berühmter Persönlichkeiten. Der Fundus<br />
brillanter Zitate und Aphorismen ist unerschöpflich. Viele Zitate sind<br />
hervorragend geeignet, um mit dem Einstieg eine gute<br />
Redeatmosphäre zu schaffen. Außerdem ist hierfür nicht einmal sehr<br />
viel Vorbereitungszeit notwendig.<br />
Geeignete Zitate-Sammlungen gibt es viele, und auch das Internet<br />
bietet eine Fülle guter und leicht nutzbarer Recherchemöglichkeiten.<br />
Wenn ich beispielsweise Vorträge zum Thema <strong>Rhetorik</strong> halte,<br />
bevorzuge ich zuweilen den Einstieg über ein originelles Zitat. Doch<br />
Vorsicht: Da Sie mit Gänsen schlecht über Weihnachten reden<br />
können, sollten Sie genau überlegen, ob das Zitat (und vor allem <strong>der</strong><br />
Urheber) zur Zielgruppe und zum Thema passt. Im genannten Fall<br />
konnte ich mit Ciceros „Dichter werden geboren – Redner werden<br />
gemacht“ sicher nichts verkehrt machen. Allerdings verpufft<br />
schließlich auch die stimulierende Wirkung <strong>der</strong> besten Zitate, wenn<br />
sie allzu inflationär eingesetzt werden. Der mit Zitaten überhäufte<br />
Zuhörer könnte sich bald fragen, ob es vielleicht an mangeln<strong>der</strong><br />
Erfahrung o<strong>der</strong> Kompetenz liegt, dass <strong>der</strong> Redner ständig auf<br />
Autoritäten zurückgreift.<br />
www.zitate.de<br />
www.wikiquote.de
14<br />
5. Der Einstieg über Analogie<br />
Ihr Thema ist sehr komplex und abstrakt und Sie fürchten, Ihr<br />
Publikum versteht nur Bahnhof Raufen Sie sich nicht die Haare aus.<br />
Suchen Sie nach einer passenden Analogie, spielen Sie das Spiel mit<br />
dem Beispiel. Mit dem passenden Vergleich malen Sie ein Bild vor<br />
dem inneren Auge Ihres Publikums und ziehen es in Ihren Bann – und<br />
in Ihre Rede. Sie befürchten, keinen passenden Vergleich zu finden<br />
Ich kann Ihnen versprechen: Wenn Sie es wirklich versuchen, werden<br />
Sie einen Weg finden, selbst die unterschiedlichsten Dinge<br />
wirkungsvoll zu vergleichen.<br />
Als ich meiner Großmutter vor einigen Jahren ihren Computer<br />
eingerichtet habe, wurde in meiner Erklärung aus <strong>der</strong> Festplatte ein<br />
Büro mit Aktenordnern in Aktenschränken und Regalen, in denen<br />
Geräte und an<strong>der</strong>e Hilfsmittel liegen, die ihr bei <strong>der</strong> Arbeit helfen<br />
würden. Und <strong>der</strong> Arbeitsspeicher wurde zu einem Schreibtisch, auf<br />
dem die tatsächliche Arbeit stattfand. – Der Computer hat sich<br />
während meiner Erklärung vor ihren Augen von <strong>der</strong><br />
unverständlichen, latent bedrohlichen grauen Kiste in ein nützliches<br />
Arbeitsgerät verwandelt.<br />
Seien Sie offen. Seien Sie mutig. Vergleichen Sie Äpfel mit Birnen. –<br />
<strong>Die</strong>se Art von Kreativität lässt sich erlernen. Wirklich.
15<br />
6. Einstieg durch einen Bezug<br />
Eine ausgezeichnete Hilfe für jeden Redner und Redenschreiber ist<br />
das bei Harenberg erschienene Lexikon „Was geschah am...“. Hier<br />
treffen Sie zum Beispiel auf bedeutende Ereignisse, die am selben Tag<br />
Ihrer Rede in <strong>der</strong> Vergangenheit stattgefunden haben. Wenn Sie also<br />
am11.Mai eine Rede halten, dann finden Sie hier historische<br />
Begebenheiten, die Sie in Ihre Rede einbauen können. Außerdem<br />
sind umfangreiche Angaben über Geburtstage von berühmten<br />
Persönlichkeiten im Lexikon enthalten.<br />
Auch solche Daten lassen sich gut für einen gelungenen Redeeinstieg<br />
verwenden. Zu fast jedem Thema kann ein Geburtsdatum einer<br />
entsprechenden Persönlichkeit, die repräsentativ für Ihr Thema steht,<br />
gefunden werden. Mit dem Bild einer solchen Person, einer<br />
interessanten Anekdote usw. erhalten Sie so die Grundlage für einen<br />
plastischen und ungewöhnlichen Einstieg in Ihre Rede.
16<br />
7. Demonstration<br />
Nutzen Sie den „Königsweg <strong>der</strong> Stimulanz“: die Demonstration.<br />
Es hat sich als beson<strong>der</strong>s fesselnd ist ein Einstieg, <strong>der</strong> nicht mit<br />
Worten, son<strong>der</strong>n mit einer (ungewöhnlichen) Handlung beginnt.<br />
Gegenstände auf <strong>der</strong> Bühne erwecken immer die Aufmerksamkeit<br />
des Publikums. Was hat er da Was macht er damit – Mit einem<br />
Gegenstand können Sie eine perfekte Einleitung zu bestimmten<br />
Thesen Ihrer Rede herstellen. In einem Seminar habe ich Folgendes<br />
erlebt: Ein Politiker wollte über den kritischen Zustand seiner Partei<br />
sprechen und leitete seine Thesen mit einem Klebestift ein. Seine<br />
Worte dazu waren: „<strong>Die</strong>ser Klebestift erinnert mich an den aktuellen<br />
Zustand meiner Partei – wenn die Basis durchdreht, hebt die Spitze<br />
ab.“ Bestimmt finden auch Sie geeignete Gegenstände o<strong>der</strong> Dinge,<br />
mit denen Sie ähnlich gut einsteigen können. Analogien lassen sich<br />
mit ein wenig Kreativität leicht entwickeln.<br />
Sobald etwas geschieht, ohne dass es erklärt wird, bündeln wir damit<br />
die Aufmerksamkeit unserer Zuhörer ganz automatisch. Hans-Olaf<br />
Henkel zum Beispiel zerriss bei seiner Dankesrede (Cicero<br />
Rednerpreis 2001) sein Redemanuskript. <strong>Die</strong>se Handlung zu Beginn<br />
führte dazu, dass alle Zuhörer ganz gespannt und mit voller<br />
Konzentration den Taten und schließlich auch den Worten von Herrn<br />
Henkel folgten. Ein Redner, <strong>der</strong> über Kosteneinsparung spricht und<br />
einen Geldschein auf <strong>der</strong> Bühne verbrennt, bekommt mehr<br />
Aufmerksamkeit als durch einleitende Worte. <strong>Die</strong>ses Phänomen<br />
beweist sich immer wie<strong>der</strong>.<br />
Reden sind audio-visuelle Erlebnisse. Ihr Publikum will nicht nur<br />
zuhören, es will auch optisch etwas geboten bekommen. In den<br />
meisten Reden beschränkt sich die visuelle Komponente lei<strong>der</strong> allzu<br />
oft auf eine eher lieblos zusammengestellte PowerPoint-<br />
Präsentation.
17<br />
Dabei ist es so leicht, Ihrem Publikum etwas mehr Spannung und<br />
Drama zu bieten: Beginnen Sie Ihre Rede effektvoll – beginnen Sie<br />
Ihre Rede mit einer Requisite.<br />
Es gibt drei Möglichkeiten zur effektvollen Verwendung von<br />
Requisiten:<br />
1. <strong>Die</strong> Requisite kann Ihre Analogie illustrieren.<br />
Ein Beispiel: Sie stellen auf einer Tourismus-Börse einen Memory-<br />
Stick vor, auf dem sich Software für ein Navigationssystem befindet.<br />
Sie können sagen, diesen kleinen Stick zu besitzen, ist genauso als<br />
könnte man sich 10 Kilogramm Routenplaner in die Hosentasche<br />
stecken. Sie können aber auch eine Schubkarre voller Routenplaner<br />
vorfahren und dann den daumenlangen Stick dagegen halten.<br />
2. Ihre Requisite kann sinnbildlich sein.<br />
Ein Beispiel: Sie wollen Ihr Team zusammenschweißen, damit es sich<br />
gegen die Konkurrenz besser behaupten kann. Sie können die<br />
Vorteile erläutern, die ein größerer Zusammenhalt mit sich bringt. –<br />
Sie können aber auch ein paar Stäbe nehmen und erst einen<br />
einzelnen Stab zerbrechen – das wird Ihnen ohne Probleme gelingen.<br />
Und dann können Sie ein Bündel Stäbe nehmen – diesmal wird es<br />
Ihnen sehr viel schwerer fallen o<strong>der</strong> gar nicht gelingen, die Stäbe zu<br />
zerbrechen.<br />
3. Wenn Sie über einen tatsächlichen Gegenstand sprechen, kann<br />
dieser Ihre Requisite sein.<br />
Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie sind auf einer Gastro-Messe und<br />
wollen Ihrem Publikum in einer Präsentation unzerbrechliches<br />
Keramik-Geschirr vorstellen. Sie können dies natürlich ausführlich<br />
beschreiben. – Sie können aber auch einen Teller dramatisch und mit<br />
Wucht auf den Boden werfen.
18<br />
8. Abstimmungsfrage<br />
Es ist nicht leicht, die Aufmerksamkeit des Publikums zu Beginn einer<br />
Rede für sich zu gewinnen. Sehr wirksam ist es, die Zuhörer zu<br />
involvieren – so etwa mit einer Abstimmungsfrage:<br />
„Wer von Ihnen…“<br />
<strong>Die</strong> Frage muss positiv formuliert sein (keine Verneinung!) und in <strong>der</strong><br />
Art, dass sich das Publikum durch einfaches Handheben positionieren<br />
kann. Wichtig ist, dass Sie eine Frage formulieren, bei <strong>der</strong> Sie die<br />
Reaktion des Publikums einschätzen können. Schließlich soll das<br />
Ergebnis <strong>der</strong> „Umfrage“ zu Ihrer Argumentation passen.
19<br />
HAUPTTEIL<br />
Bei einer Rede geht es darum, sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> stilistischen Aspekte des Vortrags zu überzeugen. Ob dieses Ziel<br />
erreicht wird, liegt dabei immer beim Redner selbst. Ein wichtiger<br />
Aspekt ist hier die Stichhaltigkeit <strong>der</strong> Argumentation: Mit ihr wird an<br />
entscheiden<strong>der</strong> Stelle – nämlich im Hauptteil <strong>der</strong> Rede – die<br />
notwendige Überzeugungsarbeit geleistet. Gute und<br />
nachvollziehbare Argumente sind das Fundament einer jeden<br />
gelungenen Rede, sie machen die eigenen Thesen für an<strong>der</strong>e<br />
plausibel und erhöhen die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Zuhörer. Wenn Sie es<br />
verstehen, überzeugende Argumente anzubringen, diese in eine<br />
schlüssige Struktur einzubetten und obendrein noch eine lebhafte<br />
Sprache zu verwenden, werden Sie auch bei Ihren Zuhörern den<br />
gewünschten Eindruck hinterlassen.<br />
Im Mittelteil Ihrer Rede, <strong>der</strong> inhaltlich die zentralen Punkte behandelt<br />
und auch schon rein quantitativ den Hauptteil bildet, sind einige<br />
wichtige Grundsätze zu beachten. Für eine überzeugende Rede<br />
braucht es immer plausible Argumentationsketten, einen wohl<br />
strukturierten Spannungsbogen sowie für den Zuhörer verständliche<br />
und gut einprägsame Worte. <strong>Die</strong> Überzeugungskraft Ihrer Rede<br />
basiert demnach auf drei tragenden Säulen: Ihren Argumenten, Ihrer<br />
Redestruktur und Ihrem Rede-Stil.<br />
Für eine stichhaltige Begründung Ihrer Thesen stehen verschiedene<br />
Argumentationsarten zur Verfügung, von denen ich Ihnen hier die<br />
gängigsten vorstellen möchte:
20<br />
1. Fakten, Fakten, Fakten<br />
Argumentieren mit Statistiken und Studien<br />
Das faktenbezogene Argument ist in unserem Alltag sehr verbreitet.<br />
Für ein Rauchverbot werden bspw. Studien über das Gesundheit<br />
gefährdende Passivrauchen ins Feld geführt; für die Diskussion um<br />
die Mehrwertsteuer müssen Diagramme herhalten, die den<br />
Steuersatz im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Staaten zeigen usw. Beson<strong>der</strong>s im<br />
politischen Diskurs sind Zahlen, schematische<br />
Vergleichsdarstellungen, diverse Instituts-Veröffentlichungen,<br />
empirische Erhebungen etc. allgegenwärtig.<br />
Für diese Form des Argumentierens spricht, dass Sie Ihre<br />
Beweisführung im wahrsten Sinne des Wortes mit nachprüfbaren<br />
Fakten untermauern können: Schaut her, ich habe es schwarz auf<br />
weiß! Sie können sich hiermit auf das Prestige namhafter Institute<br />
und die Forschungsergebnisse allgemein anerkannter<br />
Untersuchungen berufen.<br />
Derartige Fakten vermitteln Kompetenz und ein hohes Maß an<br />
Glaubwürdigkeit, außerdem sind sie – zumindest auf den ersten Blick<br />
– kaum wi<strong>der</strong>legbar. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite ist nicht immer gesagt,<br />
dass Studien etc. auch tatsächlich auf die von Ihnen angesprochene<br />
Situation übertragbar sind. (Vielleicht gibt es Raucherzimmer,<br />
Rauchmöglichkeiten im Freien etc. – und schon werden eigentlich<br />
korrekte Aussagen zum Passivrauchen für die tatsächliche Situation<br />
eigentlich irrelevant.) Auch kann eine Quelle durchaus fragwürdig<br />
sein o<strong>der</strong> es gibt an<strong>der</strong>e Studien, die genau das Gegenteil belegen.<br />
Manche Zuhörer halten es gar mit Churchill, <strong>der</strong> den berühmten Satz<br />
sprach:<br />
„Ich traue nur <strong>der</strong> Statistik, die ich selbst gefälscht habe.“
21<br />
2. Ich muss es wissen, ich habe es selbst erlebt<br />
Argumentieren mit persönlichen Erfahrungen<br />
Wenn ich zum Beispiel behaupte, <strong>der</strong> Euro hätte alles teurer<br />
gemacht, dann kann ich diese These natürlich damit stützen, dass ich<br />
von meinen persönlichen Einkaufserfahrungen berichte. Eine<br />
persönliche Erfahrung ist kaum zu wi<strong>der</strong>legen, denn die Person hat es<br />
ja tatsächlich erlebt.<br />
<strong>Die</strong>se Form <strong>der</strong> Argumentation wird meist als sehr authentisch und<br />
echt erlebt. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite stellt sich auch hier wie<strong>der</strong> die<br />
Frage, inwieweit das Erlebte auf an<strong>der</strong>e Situationen übertragbar ist<br />
und ob es nicht auch an<strong>der</strong>e Erfahrungen geben kann. Außerdem ist<br />
diese Form <strong>der</strong> Beweisführung natürlich auch eng an die jeweilige<br />
Person gebunden. Ist <strong>der</strong> Redner nicht glaubwürdig, so ist auch das<br />
Argument nicht glaubwürdig, während ein charismatischer Redner<br />
auch mit sehr subjektiven Eindrücken überzeugen kann.
22<br />
3. Der Kaiser hat’s gesagt<br />
Argumentieren mit Experten und Autoritäten<br />
Expertenmeinungen und Aussagen möglichst unanfechtbarer<br />
Autoritäten sind immer ein sehr beliebtes Mittel, um die<br />
Stichhaltigkeit eigener Thesen zu belegen. Da werden<br />
Wissenschaftler, Wirtschaftsweise, unterschiedlichste Experten und<br />
Kenner ins Feld geführt, um unserer Rede mit dem Wissen eindeutig<br />
Sachverständiger zu würzen. Solche Argumentationen eignen sich oft<br />
ganz wun<strong>der</strong>bar, wenn die zitierte Person über ein hohes Ansehen<br />
verfügt und obendrein tatsächlich für das Thema steht.<br />
Problematisch ist diese Strategie, wenn die Autorität nicht zum<br />
Thema o<strong>der</strong> zur Zielgruppe passt. Also auch hierbei ist Vorsicht<br />
geboten: Denn das Expertenwissen eines bestimmten Fachgebietes<br />
lässt sich nicht ohne Weiteres auf an<strong>der</strong>e Bereiche übertragen.
23<br />
4. Ein guter Hocker hat mindestens drei Beine<br />
<strong>Die</strong> Mischung macht’s<br />
<strong>Die</strong> Spannbreite <strong>der</strong> Argumentationsmethoden ist sehr vielfältig.<br />
Neben den bereits genannten Arten, um unsere Aussagen<br />
argumentativ hervorzuheben, lässt sich bspw. noch mit Werten und<br />
Normen argumentieren o<strong>der</strong> wir können uns auf die Logik berufen<br />
usw. Wichtig ist vor allem jedoch, bewusst zu erkennen, dass jedes<br />
Argument sowohl seine Stärken als auch Schwachpunkte haben kann.<br />
Wenn Sie sich also auf Ihre Rede vorbereiten, dann verlassen Sie sich<br />
bitte nicht auf eine einzige Art von Argumenten. Unterschiedliche<br />
Menschen lieben verschiedene Argumente.<br />
Machen Sie sich also daher Gedanken, ob und wie Sie ein größeres<br />
Variantenreichtum bei Begründungen einsetzen können. Auf diese<br />
Weise wirken Sie überzeugen<strong>der</strong> und gleichzeitig wird Ihre Rede<br />
lebhafter und spannungsreicher.
24<br />
5. Früher, heute, morgen<br />
Eine gute Struktur überzeugt<br />
Nur mit einer klaren, prägnanten und insgesamt verständlichen Rede<br />
lassen sich die Zuhörer wirklich überzeugen. Daher benötigen Sie<br />
eine gute Struktur – ein wohl bedachter Aufbau sorgt dafür, dass Ihre<br />
Argumente und Botschaften im Zusammenhang stehen und so<br />
verständlich beim Zuhörer ankommen. Verschiedene<br />
Glie<strong>der</strong>ungselemente können Ihnen bei <strong>der</strong> Strukturierung einer<br />
Rede sehr hilfreich sein: Logik ist meines Erachtens ein sehr starkes<br />
Glie<strong>der</strong>ungselement, weil sie (wenn tatsächlich folgerichtig<br />
eingesetzt) den Zuhörer wie ein Magnet zum Redeziel zieht.<br />
Sie machen Logik hörbar mit allen Konjunktionen, wie zum Beispiel:<br />
Wenn…, dann…; nicht nur…, son<strong>der</strong>n auch; daraus folgt; damit;<br />
indem; weil usw.<br />
Außerdem bietet sich eine numerisch aufzählende Glie<strong>der</strong>ung an<br />
(erstens, zweitens, drittens). Benutzen Sie auch ruhig diese Worte, sie<br />
machen das Zuhören leichter und zeigen eindeutig, wann ein Punkt<br />
beendet ist und wann <strong>der</strong> nächste beginnt. In einem geschriebenen<br />
Text würden Sie ja auch übersichtliche Abschnitte setzen, in Ihrer<br />
Rede können Sie solche Sinnabschnitte nur durch akustische Mittel<br />
akzentuieren.<br />
Das klassisch dialektische Prinzip: „These – Antithese – Synthese“<br />
bietet sich auch hervorragend für die Strukturierung einer Rede an.<br />
Sehr überzeugend wirkt auch ein Aufbau nach dem Schema: „Wo<br />
stehen wir, was wollen wir, was ist zu tun“.
25<br />
“<br />
Der Schluss<br />
sollte es wert sein<br />
zu bleiben.<br />
“
26<br />
REDESCHLUSS<br />
<strong>Die</strong> überlange Rede ist das schlimmste Verbrechen, das Sie Ihrem<br />
Publikum antun können. Kommen Sie zum Ende, wenn Sie all das<br />
gesagt haben, was Sie sagen müssen, um Ihren Standpunkt klar zu<br />
machen. Sagen Sie auf gar keinen Fall alles, was Sie zu einem Thema<br />
sagen könnten. Der Schluss einer Rede birgt ein riesiges Potenzial an<br />
Überzeugungskraft. <strong>Die</strong> letzten Worte sind diejenigen, die Herzen<br />
gewinnen – und Stimmen o<strong>der</strong> worauf Sie sonst noch spekulieren.<br />
Allzu oft bleibt dieses Potenzial ungenutzt und wird leichtfertig<br />
verschenkt. Churchill, den ich schon an an<strong>der</strong>er Stelle in meinen<br />
Ausführungen erwähnt habe, plädierte dafür, dass Redner ein<br />
dramatisches Ende wählen, da das Ende <strong>der</strong> letzte Eindruck ist, den<br />
ein Redner (und seine Rede) beim Publikum hinterlässt. Ich gehe<br />
sogar soweit zu sagen: Ein flammendes Ende kann selbst eine<br />
lauwarme Rede retten.<br />
Am Ende noch einmal zur Hochform aufzulaufen, ist nicht einfach.<br />
Nicht umsonst sind sich viele professionelle Redner und<br />
Redenschreiber einig, wenn sie sagen: „Eine Rede kann wie Treibsand<br />
sein. Sie kommen leichter hinein als wie<strong>der</strong> heraus.“ Denn im<br />
Gegensatz zu <strong>der</strong> Gnadenfrist am Anfang, in <strong>der</strong> Ihnen Ihr Publikum<br />
eine Chance geben will, ist das Ende <strong>der</strong> Rede für die meisten<br />
Zuhörer eine Art Befreiung, auf die sie warten, damit sie sich danach<br />
wie<strong>der</strong> um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern können.
27<br />
Allzu oft erfüllt das Ende von vielen Reden nicht einmal die<br />
Mindestanfor<strong>der</strong>ung: Es sollte sich eindeutig als Ende zu erkennen<br />
geben. Ihr Publikum muss wissen, wann es applaudieren soll, die<br />
Jacken anziehen und gehen kann o<strong>der</strong> das Glas zum Prosit anheben<br />
darf. Nichts ist schlimmer, als wenn Sie am Ende angelangt sind und<br />
es hat wie<strong>der</strong> keiner gemerkt. – Ich bin mir sicher, Sie wissen wovon<br />
ich spreche.<br />
Ich ermutige Sie, mit dem Ende Ihrer Rede große Ziele zu verfolgen.<br />
Denn das Ende Ihrer Rede entscheidet darüber, was Ihre Zuhörer mit<br />
auf den Weg nehmen. Überlassen Sie dies nicht dem Zufall.<br />
Verleihen Sie dem Ende Ihrer Rede Flügel, damit das, was Sie zu<br />
sagen haben, Ihre Zuhörer auch dann noch begleitet, wenn Sie sich<br />
schon längst vom Podium verabschiedet haben. Überlegen Sie sich,<br />
welche Reaktion Sie sich von Ihren Zuhörern wünschen und<br />
schneiden Sie das Ende daraufhin zu. Vielleicht sollen Ihre Zuhörer<br />
auf eine bestimmte Weise über ein Thema denken, vielleicht soll Ihr<br />
Publikum etwas Konkretes tun – sich beispielsweise mehr für die<br />
Belange im eigenen Unternehmen engagieren.<br />
Wenn Sie auf eine Aktion abzielen, ist <strong>der</strong> Weg zum Erfolg nicht<br />
schwer: For<strong>der</strong>n Sie Ihr Publikum zu dem auf, was Sie sich von ihm<br />
wünschen. In Verkaufsgesprächen nennt man diese Technik „Closing<br />
the Sale“: Wenn es darum geht, den Abschluss zu machen, den<br />
Auftrag zu bekommen o<strong>der</strong> den Vertrag zu unterschreiben, reichen<br />
keine lauwarmen Floskeln. Da müssen starke Gründe vorgebracht<br />
und ein Gefühl von „Jetzt o<strong>der</strong> nie“ transportiert werden.
28<br />
Glauben Sie mir: In dieser Welt mit ihrer nie enden wollenden Fülle<br />
an Wahlmöglichkeiten freuen sich die meisten Menschen, wenn man<br />
ihnen bei <strong>der</strong> Entscheidungsfindung ein wenig auf die Sprünge hilft.<br />
Und darum sollte es beim Ende Ihrer Rede gehen: Helfen Sie Ihrem<br />
Publikum auf die Sprünge!<br />
Sagen Sie ihm, was es tun soll. Sprechen Sie es aus und geben Sie<br />
Ihrem Publikum Gründe, die handfest und plausibel sind und mit<br />
denen Sie drei Grundemotionen Ihrer Zuhörer ansprechen:<br />
1. Grundemotion Stolz<br />
Appellieren Sie an den Stolz Ihres Publikums! Dabei kann es sich um<br />
den Stolz auf das Unternehmen handeln, den Stolz auf den eigenen<br />
Beruf o<strong>der</strong> den Stolz darauf, Bestandteil einer irgendwie gearteten<br />
Gemeinschaft zu sein.<br />
2. Grundemotion Hoffnung<br />
Wecken Sie einen Funken Hoffnung in Ihren Zuhörern! Zeichnen Sie<br />
eine Zukunftsvision, in <strong>der</strong> Wichtiges erreicht wurde. Spenden Sie<br />
Hoffnung, dass morgen etwas erreicht werden kann, was heute noch<br />
unmöglich scheint.<br />
3. Grundemotion Angst<br />
Bei Ihrem Publikum Angst und Schrecken zu verbreiten ist natürlich<br />
nicht die feine englische Art. Aber es kann in mo<strong>der</strong>aten Dosierungen<br />
durchaus wirkungsvoll sein, allgemeine Ängste anzusprechen, wenn<br />
Ihre Rede sich mit passenden Themen beschäftigt. Geht es<br />
beispielsweise um Globale Erwärmung o<strong>der</strong> die gesundheitlichen<br />
Risiken des Rauchens, dann ist es durchaus legitim, die Gefahren zu<br />
erwähnen, die drohen, wenn nicht umgehend gehandelt wird.
29<br />
Sobald Sie wissen, was Sie erreichen wollen, können Sie mit <strong>der</strong><br />
Suche nach dem passenden Ende beginnen. Finden Sie eine<br />
mitreißende Anekdote, eine Redewendung, die Ihre Botschaft<br />
transportiert, ein erhellendes Zitat o<strong>der</strong> ein paar an<strong>der</strong>e Worte, mit<br />
denen Sie Ihre Zuhörer zum Lachen, zum Nachdenken o<strong>der</strong> zum<br />
Handeln motivieren.<br />
Einer meiner Lieblingsabschlüsse beginnt je nach dem Thema meiner<br />
Rede ungefähr so: „Lassen Sie uns noch einmal das Ziel meiner<br />
heutigen Präsentation vergegenwärtigen. Es ging darum, Ihnen<br />
wichtiges Handwerkszeug für die Vorbereitung einer packenden Rede<br />
vorzustellen.“ Danach kann ich mich gewandt auf meinen<br />
Redeeinstieg beziehen, mit einer witzigen Anekdote meine<br />
wichtigsten Argumente stützen o<strong>der</strong> mit einem Zitat punkten.<br />
Wie an jedem an<strong>der</strong>en Punkt Ihrer Präsentation gilt auch beim Ende<br />
Ihrer Rede: Sagen Sie nicht, was Sie tun wollen – tun Sie es einfach.<br />
Leiten Sie Ihr Ende deswegen auf gar keinen Fall mit den üblichen<br />
„Ich komme zum Ende“-Worten ein. Ich kann Ihnen versprechen:<br />
Sobald das Publikum ein „Bevor ich zum Ende komme, will ich noch<br />
einmal das wichtigste zusammenfassen.“ hören, fängt es an, die<br />
Taschen zu packen und nach den Jacken zu greifen.
30<br />
Passende Sätze für Ihren Redeausstieg<br />
„Ich hoffe, was Sie hier gehört haben, hat Sie gut unterhalten.<br />
Manche Zuhörer verlassen meine Vorträge enorm inspiriert. An<strong>der</strong>e<br />
wachen erfrischt auf.“<br />
„Lassen Sie mich noch eines sagen, bevor wir uns auf den Weg in die<br />
kommenden Monate machen: Wir können entwe<strong>der</strong> den Fahrstuhl<br />
nehmen o<strong>der</strong> wir können die Treppen wählen und zwei Stufen auf<br />
einmal nehmen. Dann werden wir vorher da sein, und wir werden<br />
wissen, was kommen wird.“<br />
„Unsere Reden sind vorbei und ich möchte Sie bitten die Fragebögen<br />
auszufüllen. Bitte denken Sie daran: Leserlichkeit ist eine Tugend.<br />
Und Schimpfworte werden nur akzeptiert, wenn sie künstlerisch<br />
wertvoll sind.“<br />
„Wenn ich Ihre Aufmerksamkeit mit einer guten Rede halten konnte,<br />
dann ist jetzt <strong>der</strong> richtige Zeitpunkt, zum Ende zu kommen. Und<br />
wenn es eine schlechte Rede war, dann ist jetzt allerhöchste Zeit,<br />
zum Ende zu kommen.“<br />
„Es war meine Aufgabe, zu reden und Ihre, zuzuhören. Ich hoffe wir<br />
kommen zur gleichen Zeit zum Ende.“<br />
„Im Jahre 50 vor Christus schrieb jemand die folgenden Worte an<br />
eine antike Mauer: ,<strong>Die</strong> Rede ist das Abbild <strong>der</strong> Gedanken. So wie die<br />
Gedanken sind, so ist die Rede.’ In meiner heutigen Rede habe ich<br />
versucht, Ihnen meine Gedanken näher zu bringen. Ich weiß, dass<br />
meine Worte nicht so lange wie das Zitat von eben überleben<br />
werden. Aber wenn Sie Ihnen einige Anregungen zum Nachdenken<br />
gegeben haben – dann bin ich überaus zufrieden.“<br />
„Und nun, meine sehr geehrten Damen und Herren, können Sie mich<br />
alles fragen, was Ihnen auf <strong>der</strong> Seele brennt. Wenn ich die Antwort<br />
weiß, werde ich Ihnen antworten. Und wenn ich sie nicht weiß –<br />
werde ich Ihnen trotzdem antworten.“
31<br />
“<br />
Einfach reden,<br />
aber kompliziert denken.<br />
“<br />
(Franz Josef Strauß)<br />
Nicht umgekehrt !
32<br />
Der Umgang mit Einwänden<br />
Vor allem bei Gesprächen mit Geschäftspartnern treffen im Zuge <strong>der</strong><br />
Überzeugungsarbeit nicht selten gegensätzliche und scheinbar kaum<br />
miteinan<strong>der</strong> zu vereinbarende Interessen aufeinan<strong>der</strong>. O<strong>der</strong> wir<br />
bekommen es mit Gesprächspartnern zu tun, die es sogar darauf<br />
abgesehen haben, uns nervös zu machen und aus dem Gleichgewicht<br />
zu bringen.<br />
In diesen Fällen gilt es dann, das Ru<strong>der</strong> selbst in <strong>der</strong> Hand zu<br />
behalten, um weiterhin zielgerichtet an Wi<strong>der</strong>ständen vorbei zu<br />
manövrieren. Ein guter Kapitän beweist sich in dem Moment, in dem<br />
sein Schiff in schwieriges Fahrwasser gerät. Nicht an<strong>der</strong>s ist das bei<br />
guten Gesprächsführern. <strong>Die</strong>se zeichnen sich aus, wenn das Gespräch<br />
einmal schwierig wird.
33<br />
Eine vorbereitete Rede halten, eine gut durchdachte und wohl<br />
strukturierte Präsentation einfach wie<strong>der</strong> geben – das können viele.<br />
Doch nur die Besten können ruhig, gelassen und souverän reagieren,<br />
wenn sie es mit Einwänden o<strong>der</strong> unfairen Verbalattacken zu tun<br />
bekommen. Schwierige Gesprächspartner kann es überall geben: in<br />
Meetings, Besprechungen, bei Präsentationen o<strong>der</strong> Vorträgen. Wir<br />
alle kennen sie: die „Ja-Aber“-Sager, die Besserwisser, die<br />
Streitsüchtigen, die Ausfrager, die Redseligen und viele an<strong>der</strong>e.<br />
Nicht selten reagieren wir hier spontan – und falsch: Wir werden<br />
unsicher, was sich auf Struktur und Körpersprache nie<strong>der</strong>schlägt. Wir<br />
greifen an, o<strong>der</strong> werden arrogant und erklären unserem Gegenüber<br />
die Welt. Solche Reaktionen im Affekt sind taktisch unklug, denn wir<br />
folgen grundsätzlich niemandem, <strong>der</strong> uns angreift. Und es ist nicht<br />
möglich, die Fassung zu verlieren und dabei Souveränität<br />
auszustrahlen.<br />
Im Übertragenen zeigt <strong>der</strong> Kampfsport <strong>der</strong> Fernasiaten, wie man<br />
Energien richtig nutzt. Während in Europa <strong>der</strong> Boxer Schlag um<br />
Schlag nur eigene Energien freisetzt, nimmt <strong>der</strong> Fernasiat die Energie<br />
eines Gegner-Schlages auf und multipliziert sie.<br />
Im Übertragenen bedeutet dies, wir sollten nicht kontern, son<strong>der</strong>n<br />
die negative Energie <strong>der</strong> Worte umwandeln. Folgende Methoden<br />
haben sich hier als beson<strong>der</strong>s effektiv erwiesen:<br />
„Gerade weil“-Methode<br />
Bedingte Zustimmung<br />
Straße <strong>der</strong> Sachlichkeit<br />
Empathie-Spen<strong>der</strong>
34<br />
▀ Pacing and Leading: Gerade weil…<br />
Nur wenn die Kommunikation und <strong>der</strong> Umgang mit<br />
Gesprächspartnern wertschätzend und empathisch ist, kann <strong>der</strong><br />
Erfolg nachhaltig sein. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Es ist immer zu<br />
beachten, dass Sie als Gesprächsführer den an<strong>der</strong>en Teilnehmern das<br />
Gefühl geben, dass sie ernst genommen werden und die Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> Besprechung konstruktiv mitgestalten. <strong>Die</strong>ses Gefühl zu<br />
vermitteln, ist eine hohe Kunst und auch dann eine Notwendigkeit,<br />
wenn die getroffenen Aussagen vorerst gar nicht in Ihrem Sinne sind.<br />
Gelingen kann dies mit <strong>der</strong> „Gerade weil…“-Methode. Dabei greifen<br />
Sie einen Einwand so auf, dass Sie mit den Worten „gerade weil…“<br />
beginnen und dann einen sachorientierten Gedanken ins Gespräch<br />
bringen. Ein Beispiel: Sie stellen in Ihrem Unternehmen eine neue<br />
Software-Lösung vor, die zukünftig von allen Mitarbeitern benutzt<br />
werden soll. Plötzlich kommt <strong>der</strong> Einwand: „Ja, aber das ist doch alles<br />
sehr aufwändig.“ Statt mit „Nein“ o<strong>der</strong> mit „Da müssen wir durch“<br />
begegnen Sie diesem Gesprächspartner mit den Worten: „Gerade<br />
weil dieser Prozess sehr aufwändig ist, ist eine gute Planung und ein<br />
verantwortungsvoller Umgang mit unserem Personal sehr wichtig.<br />
Deshalb sitzen wir heute hier zusammen.“<br />
Sie senden mit dieser Methode direkt mehrere wichtige Signale in<br />
Richtung Ihres Gesprächspartners. Sie signalisieren ihm: „Ich höre<br />
Ihnen zu, verstehe, was Sie sagen und nehme es sehr ernst.“ Sie<br />
holen ihn dort ab, wo er (mit seinen Sorgen) steht, und begleiten ihn<br />
ein Stück des Weges. Und sehr wahrscheinlich ist er nach dieser<br />
Erfahrung eher bereit, auch ein Stück mit Ihnen zu gehen, wenn Sie<br />
(nach dem Pacing) selbst die Richtung vorgeben (Leading), indem Sie<br />
die Notwendigkeit <strong>der</strong> Sitzung herausstellen.
35<br />
▀ <strong>Die</strong> bedingte Zustimmung<br />
<strong>Die</strong> bedingte Zustimmung funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip:<br />
Auch hier drücken wir eine wertschätzende Haltung aus, indem wir<br />
unserem Gesprächspartner zunächst zustimmen. Sie sagen zum<br />
Beispiel „Da haben Sie sicher Recht“, „Das sehe ich genau so“, „Das<br />
ist ein guter Hinweis“ etc. Dann relativieren wir unsere Zustimmung<br />
und fügen etwas ergänzend hinzu. <strong>Die</strong>s kann dann etwa so aussehen:<br />
„Damit haben Sie sicher Recht, bloß ist es wichtig, dass wir auch die<br />
folgenden Aspekte beachten…“ o<strong>der</strong> „Das sehe ich genau so, nur<br />
können wir noch mehr erreichen, wenn wir…“.<br />
Wichtig ist hierbei, dass unser Gegenüber Anerkennung spürt, indem<br />
wir ihm (bedingt) zustimmen und seinen Beitrag nicht (wie das so oft<br />
passiert) einfach abschmettern. So fühlt er sich ernst genommen und<br />
ist sicher eher bereit, unsere Ergänzung zu akzeptieren. Vermeiden<br />
Sie möglichst, die Relativierung mit dem Wort „aber“ einzuleiten. So<br />
landen Sie schnell in <strong>der</strong> „Ja-aber“-Sager-Ecke, womit oft negative<br />
Assoziationen verbunden sind. Es ist besser, stattdessen die Worte<br />
„bloß“ o<strong>der</strong> „nur“ zu verwenden.
36<br />
▀ <strong>Die</strong> Straße <strong>der</strong> Sachlichkeit<br />
Lei<strong>der</strong> haben wir es nicht immer nur mit Gesprächspartnern zu tun.<br />
Allzu oft müssen wir uns in Gesprächen und Diskussionen auch mit<br />
„Gesprächsgegnern“ auseinan<strong>der</strong>setzen. Unter „Gesprächsgegnern“<br />
verstehe ich Teilnehmer o<strong>der</strong> Diskutanten, denen es mit ihren<br />
Einwänden nicht um die Klärung von sachlichen Fragen geht, son<strong>der</strong>n<br />
darum, den an<strong>der</strong>en aus <strong>der</strong> Ruhe o<strong>der</strong> dem Konzept zu bringen. <strong>Die</strong><br />
Botschaft zielt meist auf einer emotionalen Ebene darauf ab, das<br />
Gegenüber infrage zu stellen. Hier ist es unbedingt ratsam, den<br />
Gesprächspartnerwie<strong>der</strong> auf den Weg <strong>der</strong> Sachlichkeit<br />
zurückzubringen.<br />
<strong>Die</strong>s gelingt ganz einfach mit den folgenden beiden Fragen „Worauf<br />
beziehen Sie sich“ und „An was denken Sie konkret“. Wenn Ihnen<br />
also Einwände wie „Das kann doch alles gar nicht wahr sein“, „Das ist<br />
ja ungeheuerlich“ o<strong>der</strong> Ähnliches begegnen, fragen Sie ruhig und<br />
sachlich: „Worauf beziehen Sie sich“. Jetzt geschieht Folgendes:<br />
Entwe<strong>der</strong> hat <strong>der</strong> Einwand Ihres Gegenübers tatsächlich einen<br />
sachlichen Hintergrund, dann wird er ihn jetzt kommunizieren. Sie<br />
können dann den Faden aufgreifen und sich auf <strong>der</strong> Sach-Ebene mit<br />
dem Einwand auseinan<strong>der</strong> setzen. Da Sie als Führungspersönlichkeit<br />
die inhaltliche Auseinan<strong>der</strong>setzung zu keiner Zeit fürchten müssen,<br />
werden Sie nun damit spielend fertig. Sollte Ihr Gegenüber allerdings<br />
gar keinen sachbezogenen Hintergrund anführen können und seinen<br />
Einwand nur gebracht haben, um Sie zu provozieren, dann wird das<br />
nun für alle Beteiligten sehr klar. Eine weitere hilfreiche Methode,<br />
um das Gespräch auf die Sache zu fokussieren, ist die Frage: „Was<br />
verstehen Sie unter…“. Wenn man Ihnen also fehlende<br />
Verantwortung o<strong>der</strong> Ähnliches vorwirft, dann fragen Sie Ihr<br />
Gegenüber einfach, was er denn selbst konkret unter Verantwortung<br />
versteht.<br />
So bringen Sie Ihr Gegenüber dazu, sachlich zu werden, und ganz<br />
nebenbei gewinnen Sie auch noch Zeit, um sich auf Ihren<br />
Gesprächspartner einzustellen.
37<br />
▀ Der „Empathie-Spen<strong>der</strong>“<br />
Überzeugungsarbeit – so viel steht fest – fällt uns wesentlich leichter,<br />
wenn wir mit unserem Gesprächspartner auf einer Wellenlänge<br />
liegen. Müssen wir gegen Antipathien und Vorbehalte ankämpfen,<br />
dann haben wir es sehr schwer.<br />
Wie kommt man mit an<strong>der</strong>en Menschen auf eine Wellenlänge –<br />
Indem man Ihnen Wertschätzung entgegenbringt und Ihnen<br />
signalisiert, dass das, was sie sagen, ernst genommen und respektiert<br />
wird. Im Alltag erleben wir oft das Gegenteil: Diskutanten gehen nicht<br />
aufeinan<strong>der</strong> ein – stattdessen sind Vorwürfe und Angriffe an <strong>der</strong><br />
Tagesordnung. Wie oft hören wir in Gesprächsrunden den Satz<br />
„Wenn Sie sich richtig vorbereitet hätten, dann wüssten Sie…“ Hier<br />
kann we<strong>der</strong> von Empathie noch von gleicher Wellenlänge die Rede<br />
sein. Es gibt eine einfache Frage, die Empathie ermöglicht und Ihrem<br />
Gesprächsteilnehmer ein sehr positives Gefühl vermitteln kann.<br />
Eine Frage, die mit den Worten „Ihnen ist also wichtig, dass…“<br />
beginnt. Wenn Ihnen demnächst ein Einwand entgegen gebracht<br />
wird, versuchen Sie einmal nach dem Schema „Ihnen ist also wichtig,<br />
dass…“ zu antworten. Ihr Gegenüber sagt z.B.: „Das ist doch reine<br />
Zeitverschwendung!“, dann könnten Sie mit <strong>der</strong> Frage: „Ihnen ist also<br />
wichtig, dass die Zeit optimal genutzt wird“ reagieren. Er wird dann<br />
mit „Ja“ antworten. Sie können nun weiter fragen, wie das zu<br />
bewerkstelligen sei o<strong>der</strong> selbst einen Vorschlag machen. Übrigens<br />
spielt es keine Rolle, ob Sie das Bedürfnis des an<strong>der</strong>en wirklich<br />
treffend „erraten“. Wenn Sie nämlich danebenliegen, dann wird <strong>der</strong><br />
Gesprächspartner das Ganze richtig stellen („Nein, es geht mir um<br />
Folgendes:…“).
38<br />
Mit dieser Form <strong>der</strong> Kommunikation zeigen Sie Ihrem Gegenüber,<br />
dass Ihnen <strong>der</strong> Einwand wichtig ist, denn Sie versuchen ja, das<br />
Bedürfnis, das hinter dem Einwand steht, zu antizipieren. Genau das<br />
versteht man unter Einfühlung o<strong>der</strong> Empathie.<br />
Bei dieser wertschätzenden Form <strong>der</strong> Kommunikation wird sich ihr<br />
Gesprächspartner wohl fühlen und zumindest auf <strong>der</strong> emotionalen<br />
Ebene von Ihnen überzeugt sein. Wichtig ist, dass Sie Angriffe<br />
vermeiden und demjenigen, <strong>der</strong> Ihnen einen Einwand entgegen<br />
bringt, nicht mit Vorwürfen begegnen. Sie haben nun vier<br />
verschiedene Methoden kennen gelernt, um mit schwierigen<br />
Gesprächspartnern umzugehen. Es erfor<strong>der</strong>t allerdings einige Übung,<br />
bis diese Methoden in „Fleisch und Blut“ übergegangen sind. Es<br />
hängt von <strong>der</strong> jeweiligen Situation und Ihren individuellen<br />
Gesprächspartnern ab, für welche <strong>der</strong> Vorgehensweisen Sie sich<br />
entscheiden. Oft wird eine Kombination <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Methoden sinnvoll sein. Sie werden mit ein bisschen Übung ein<br />
Gefühl dafür bekommen, welche die jeweils Passenden sind.
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