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Regionales Entwicklungskonzept (1802 kb) - LAG GesundRegion ...

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Flecken<br />

Ottersberg<br />

Samtgemeinde<br />

Sottrum<br />

Gemeinde<br />

Gyhum<br />

Stadt Rotenburg<br />

(Wümme)<br />

Gemeinde<br />

Scheeßel<br />

Samtgemeinde<br />

Fintel<br />

<strong>Regionales</strong><br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong><br />

<strong>GesundRegion</strong><br />

Wümme-Wieste-Niederung<br />

Wümme - im fluss<br />

LEADER Wettbewerbsbeitrag für die Förderperiode<br />

2007 - 2013


Auftraggeber und Stadt Rotenburg (Wümme)<br />

geschäftsführende Dipl. Ing. Werner Scholz<br />

Gemeinde: Große Straße 1<br />

27356 Rotenburg<br />

werner.scholz@rotenburg-wuemme.de<br />

04261 71-0<br />

Begleitendes<br />

Planungsbüro:<br />

mensch und region<br />

Böhm, Kleine-Limberg GbR<br />

Wolfgang Kleine-Limberg<br />

Lindener Marktplatz 9<br />

30449 Hannover<br />

kleine-limberg@mensch-und-region.de<br />

Tel. 0511 444454<br />

Rotenburg (Wümme), den 27.09.2007<br />

mensch und region<br />

I


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Zusammenfassung ....................................................................................IV<br />

1 Abgrenzung und Lage des Gebietes ................................................1<br />

2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)..........3<br />

2.1 Entstehung der <strong>LAG</strong>..........................................................................................3<br />

2.2 Rechtsform und Sitz der Geschäftsstelle........................................................4<br />

2.3 Aufgaben der <strong>LAG</strong> .............................................................................................4<br />

2.4 Struktur der <strong>LAG</strong>................................................................................................4<br />

2.5 Kompetenz .........................................................................................................7<br />

2.6 Öffentlichkeitsarbeit ..........................................................................................8<br />

2.7 Fortbildung.........................................................................................................9<br />

2.8 Regionalmanagement........................................................................................9<br />

3 Methodik der Erarbeitung des Regionalen<br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong>s (REK)..........................................................11<br />

3.1 Ablauf................................................................................................................11<br />

3.2 Beteiligungsverfahren.....................................................................................12<br />

3.3 Öffentlichkeitsarbeit ........................................................................................13<br />

4 Bestandsaufnahme..........................................................................14<br />

4.1 Raum- und Siedlungsstruktur ........................................................................14<br />

4.2 Bevölkerungsstruktur und –entwicklung ......................................................15<br />

4.3 Wirtschaftsstruktur..........................................................................................17<br />

4.4 Arbeitsmarkt und Einkommen........................................................................20<br />

4.5 Soziale Infrastruktur und Kultur .....................................................................21<br />

4.6 Umweltsituation ...............................................................................................23<br />

4.7 Übergeordnete Planungen ..............................................................................24<br />

4.8 Ergebnis des ILEK-Prozesses Wümme-Wieste-Niederung..........................25<br />

5 SWOT-Analyse .................................................................................26<br />

5.1 Gewerbliche Wirtschaft...................................................................................26<br />

5.2 Dorf- und Siedlungsentwicklung....................................................................28<br />

5.3 Kultur und Soziales .........................................................................................30<br />

5.4 Landwirtschaft .................................................................................................31<br />

5.5 Natur und Landschaft......................................................................................32<br />

mensch und region<br />

II


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5.6 Tourismus ........................................................................................................34<br />

5.7 Gesundheit.......................................................................................................35<br />

5.8 Regenerative Energie ......................................................................................37<br />

6 Entwicklungsstrategie.....................................................................38<br />

6.1 Leitbild und Entwicklungsziele: <strong>GesundRegion</strong> ...........................................38<br />

6.2 Auswahlkriterien für Projekte .........................................................................42<br />

6.2.1 Auswahl für prioritäre Projekte der Handlungsfelder (Leitprojekte)..................................... 42<br />

6.2.2 Auswahl für Projekte der Handlungsfelder.............................................................................. 42<br />

6.2.3 Kooperationsprojekte ................................................................................................................ 43<br />

6.3 Handlungsfelder und Projekte........................................................................43<br />

6.3.1 Handlungsfeld Dorf- und Siedlungsentwicklung .................................................................... 44<br />

6.3.2 Handlungsfeld Kunst und Kultur .............................................................................................. 48<br />

6.3.3 Handlungsfeld Gesundheit und Soziales................................................................................. 52<br />

6.3.4 Handlungsfeld Landwirtschaft.................................................................................................. 56<br />

6.3.5 Handlungsfeld: Natur- und Kulturlandschaft .......................................................................... 61<br />

6.3.6 Handlungsfeld Tourismus ......................................................................................................... 65<br />

6.3.7 Handlungsfeld Regenerative Energie....................................................................................... 69<br />

6.3.8 Handlungsfeld Gewerbliche Wirtschaft ................................................................................... 71<br />

7 Finanzierungskonzept .....................................................................74<br />

8 Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung ........................................77<br />

9 Quellenverzeichnis ..........................................................................81<br />

10 Anhang .............................................................................................83<br />

10.1 Geschäftsordnung...........................................................................................83<br />

10.2 Karte der Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung ..................................87<br />

10.3 Kooperationsvereinbarungen.........................................................................88<br />

10.4 Abbildungsverzeichnis....................................................................................91<br />

10.5 Tabellenverzeichnis.........................................................................................92<br />

Hinweis:<br />

Es sei darauf hingewiesen, dass innerhalb des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es die weibliche Form<br />

immer mitgedacht wird. Aus Rücksicht auf die Lesbarkeit wird auf die Verwendung von männlicher und<br />

weiblicher Form verzichtet. Eine Verwendung der Form „-Innen“ wurde ebenfalls unterlassen, da diese<br />

grammatikalisch unzulässig ist.<br />

mensch und region<br />

III


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Zusammenfassung<br />

Die Erarbeitung der Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung ist eine<br />

gemeinsame Aktion der beteiligten Kommunen mit ihren Bürgern. In der breit angelegten Erarbeitung<br />

des REK sind mit dem Thema „<strong>GesundRegion</strong>“ neue spezifische Potentiale aufgezeigt worden, die bisher<br />

in dieser Art in der Region noch nicht gesehen wurden. Das Thema „<strong>GesundRegion</strong>“ verbindet innovativ<br />

alle Arbeits- und Lebensbereiche der Region. Es greift starke Trends in der Gesellschaft auf (Alterung der<br />

Bevölkerung, gesunde Ernährung, Wellness, Kultur, etc.), die zukünftig ökonomisch und regional eine<br />

immer stärkere Bedeutung bekommen. Die Grundlage bieten in der Region schon bestehende Angebote,<br />

Betriebe, Institutionen und Erfahrungen. Die beabsichtigten und schon verabredeten Kooperationen mit<br />

anderen Regionen werden diese Strategie gezielt unterstützen.<br />

Entstehung<br />

Die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung ist in drei Schritten aus ihrer Mitte der Region heraus entstanden.<br />

Die Gemeinden Horstedt, Reeßum, Sottrum, Gyhum und der Ortsteil Mulmshorn der Stadt Rotenburg<br />

(Wümme) hatten sich ab 2001 zur Kräuterregion Wiesteniederung zusammengefunden. Neuartige<br />

Projekte sind unter dem Thema „Kräuter“ in Arbeitskreisen entwickelt und umgesetzt worden. Die Teilnahme<br />

als Vertreter des Landes Niedersachsen am und die Auszeichnung durch den Europäischen<br />

Dorferneuerungswettbewerb (2004) machte den Erfolg besonders sichtbar.<br />

Ausgelöst durch die Anforderung, sich im regionalen Wettbewerb zu positionieren und unter Nutzung der<br />

guten Erfahrungen von Politik, Verwaltung, Verbänden und Bürgern erweiterte sich 2006 diese Kooperation<br />

auf die sechs Städte, Gemeinden und Samtgemeinden entlang von Wümme und Wieste zum „Integrierten<br />

ländlichen <strong>Entwicklungskonzept</strong> Wümme-Wieste-Niederung“. In intensiven Konsultationen erarbeiteten<br />

über 120 Personen aus allen Bereichen der Gesellschaft das <strong>Entwicklungskonzept</strong> „Wümme im<br />

fluss“.<br />

Diese Kooperation vertiefte sich in der Erstellung des vorliegenden Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s der<br />

Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung ab Juni 2007. Das Gebiet umfasst mit einer Fläche von 638<br />

km 2 die Samtgemeinden Sottrum und Fintel, die Gemeinde Scheeßel sowie die Ortschaften Borchel,<br />

Mulmshorn, Unterstedt und Waffensen der Stadt Rotenburg (Wümme), die Gemeinde Gyhum der Samtgemeinde<br />

Zeven aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme) sowie den Flecken Ottersberg (Landkreis Verden).<br />

Bei einer Einwohnerzahl von 52.252 Personen lag Ende 2006 die Einwohnerdichte bei 82 Ew./km²<br />

und damit unter der des Landes Niedersachsen.<br />

Grundlage für die Zusammenarbeit ist eine Landkreis übergreifend wachsende regionale Identität. Dabei<br />

spielt die Wümme mit ihren Nebenflüssen eine entscheidende Bedeutung. Wümme und Wieste durchziehen<br />

das Leader-Gebiet und verbinden die Gemeinden untereinander. Dieser einheitliche Naturraum mit<br />

Wiesen und Weiden sowie Mooren prägt die Landschaft, ihre Nutzung und damit auch die Menschen.<br />

Hierzu hat auch die historische und kulturelle Entwicklung beigetragen. Wümme und Wieste waren über<br />

Jahrhunderte Grenzregionen zwischen den Bistümern Bremen und Verden und im wahrsten Sinne des<br />

Wortes „umkämpft“. Beiderseits dieser Grenze gelegen, wachsen sie nun zusammen. In den letzten zwei<br />

Jahrhunderten bekommt die Landschaft für die kulturelle Entwicklung der Region eine besondere Rolle.<br />

Künstler aus ganz Europa zogen in die Region (z.B. nach Fischerhude) und legten die Grundlage für eine<br />

eigenständige kulturelle Entwicklung, nicht nur auf dem Gebiet der Malerei.<br />

Eingebettet in den Raum zwischen den Metropolen Hamburg und Bremen hat die Region mit den Anschlussstellen<br />

an der BAB 7 „Bockel“ und „Stuckenborstel“ und den Bahnhöfen entlang der Bahnlinien<br />

Bremen bzw. Verden - Hamburg ein entscheidendes Standortpotential und weitgehend gleiche Wirt-<br />

mensch und region<br />

IV


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

schaftsbedingungen. Die gut erhaltenen Dörfer werden bevorzugt als Wohnstandort genutzt. Man wohnt<br />

im ländlichen Raum und arbeitet im Oberzentrum. Die Region wird zunehmend als Naherholungsraum<br />

und als touristische Region mit einen eigenständigen Profil wahrgenommen.<br />

Struktur und Eignung der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />

Die Zusammensetzung und Struktur der Lokalen Aktionsgruppe gründet sich auf die Kooperationserfahungen<br />

seit 2001. Den Ausgangspunkt stellt das Engagement der Bürger in den Arbeitsgruppen dar. Sie<br />

entwickeln Ideen und setzen Projekte um. Die Gemeinden begleiten und unterstützen aktiv diesen Prozess.<br />

Im ILEK-Prozess waren die Bürger in die Entscheidungsfindung über eine Steuerungsgruppe eingebunden,<br />

die sich aus den Vertretern der Kommunen, den Sprechern der Arbeitsgruppen und Interessierten<br />

zusammensetzte. Grundlage von Entscheidungen war das Konsensprinzip.<br />

Die nun vorgelegte Struktur der <strong>LAG</strong> berücksichtigt einerseits diese umfassende Beteiligung in der Steuerung<br />

und Entscheidungsfindung, andererseits jedoch die Notwendigkeit, eine arbeitsfähige Gruppe herauszubilden.<br />

Die <strong>LAG</strong> setzt sich daher paritätisch aus den Vertretern der beteiligten Kommunen und den<br />

Sprechern der Arbeitsgruppen als stimmberechtigte Personen zusammen sowie aus den Mitgliedern der<br />

Arbeitsgruppen und Vertretern der GLL und der Landkreise Verden und Rotenburg (Wümme) mit beratender<br />

Stimme. So ist immer gewährleistet, dass die Entscheidungsprozesse transparent sind und der<br />

Diskussion im Entwicklungsprozess entsprechen. Die Sprecher der Arbeitskreise haben jederzeit die<br />

Möglichkeit, auf die Kompetenzen der gesamten Arbeitsgruppe zurück zu greifen. Ändern sich die<br />

Schwerpunkte, können andere Sprecher gewählt werden.<br />

Die in die <strong>LAG</strong> gewählten Vertreter stammen aus der Region, sind langfristig in den Arbeitsgruppen aktiv<br />

und verfügen über fachliche Kompetenzen in den Themenbereichen der verschiedenen Handlungsfelder<br />

sowie über methodische Kompetenzen in Moderation, Marketing, systemische Analysemethoden sowie<br />

Prozessmanagement. Fort- und Weiterbildungen sowie Austauschseminare sind sowohl regional als<br />

auch überregional geplant.<br />

Die <strong>LAG</strong> wird sich eines professionellen Regionalmanagements bedienen. Dieses soll sehr flexibel eingesetzt<br />

werden. Neben einer kontinuierlichen Prozessbegleitung, die an ein externes Büro vergeben wird,<br />

sollen soweit wie möglich regionale Fachkräfte die themenbezogene Aktivierung der Bevölkerung sowie<br />

die Beratung der Projekte übernehmen. Damit wird das Ziel verfolgt, die Kompetenzen in der Region zu<br />

stärken und den Prozess selbsttragend zu gestalten.<br />

Ausgangslage<br />

Die Region ist geprägt durch ihre Lage zwischen den Oberzentren Hamburg und Bremen. Sie kann von<br />

der guten verkehrlichen Anbindung an den überregionalen Straßenverkehr profitieren. Dies macht sie für<br />

die Gewerbeansiedlung attraktiv. Bremen und Hamburg haben als Anbieter von Arbeitsplätzen eine besondere<br />

Bedeutung. Die Einwohnerzahlen der Städte und Gemeinden sind in den letzen Jahren moderat<br />

angestiegen, ein weiterer Anstieg wird bis 2020 in verhaltenem Rahmen vorhergesagt. Auf Grund der<br />

demografischen Entwicklung ist ein steigendes Durchschnittsalter zu erwarten.<br />

Die Region gehört nach EU Definition zum ländlichen Raum und ist durch eine hohe Bedeutung der<br />

Landwirtschaft sowie klein- und mittlere gewerblicher Betriebe gekennzeichnet. Die Finanzkraft der Gemeinden<br />

liegt z.T. weit unter dem nds. Durchschnitt.<br />

Die landwirtschaftlichen Betriebe weisen in den letzten Jahren einen starken Flächenzuwachs bei einer<br />

abnehmenden Anzahl auf. Eine breites Spektrum an Grünland, Ackerbau, Veredelungs- und Bio-<br />

mensch und region<br />

V


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Betrieben sind in der Region zu finden. Das Durchschnittsalter der Betriebsleiter ist relativ jung. Sie<br />

zeichnen sich durch eine hohe Innovationsbereitschaft aus.<br />

Zwischen den touristischen Hauptdestinationen Lüneburger Heide und Nordseeküste gelegen, entwickelt<br />

die Region ein eigenes natur-touristisches Profil. In den letzten Jahren haben die Übernachtungszahlen<br />

zugenommen. Insbesondere die überregionalen Radwege haben eine besucherfördernde Funktion. Die<br />

seit 2001 entstandene Kräuterregion Wiesteniederung sowie Fischerhude und Fintel haben spezifische<br />

Marktsegmente besetzen können.<br />

Neben einer großen Anzahl frei schaffender Künstler, haben sich sehr aktive Kunst- und Kulturvereine<br />

gegründet. Mit den zum Teil weit überregional wirkenden Veranstaltungen entwickeln sie sich zunehmend<br />

auch zu einem wirtschaftlichen Standortfaktor.<br />

Ergebnisse der bisherigen Förderung<br />

Das Leader-REK wurde auf der Grundlage des ILE-Konzepts „Wümme im fluss“ erarbeitet. Ausgangspunkt<br />

war eine Evaluierung in der Steuerungsgruppe, die zu folgenden Hinweisen kam:<br />

● die Aktiven in den Arbeitsgruppen sind hochmotiviert und erwarten die Förderrichtlinien für die Projektumsetzung,<br />

● die Umsetzung erster Projekte hat begonnen,<br />

● die regionale Zusammenarbeit ist durch den ILEK-Prozess gestärkt worden,<br />

● bereichsübergreifend konnten erste Kooperationen gegründet werden.<br />

Neben diesen positiven Entwicklungen wurde deutlich gemacht, dass<br />

● die Umsetzung der Projekte eine professionelle Begleitung erfordert, die bisher noch nicht gewährleistet<br />

ist,<br />

● es bisher an den entsprechenden Förderungen (noch nicht vorhandene Förderrichtlinien) fehlt,<br />

● durch die Vertiefung der Themen Gesundheit und Energie neue Akzente gesetzt werden sollen.<br />

SWOT-Analyse<br />

Die SWOT-Analyse zeigt, dass die Region über besondere Potentiale verfügt, die gemeinsam genutzt<br />

und weiterentwickelt werden können:<br />

● Die wirtschaftsgeographische Lage zwischen den beiden Oberzentren stellt für die Region einerseits<br />

die „Lebensader“ dar, andererseits entsteht dadurch auch eine Abhängigkeit von den Zentren als Job-<br />

Motoren.<br />

● In den letzten Jahren haben sich als regionale Schwerpunkte u.a. die Lebensmittelverarbeitung und<br />

der Gesundheits- und Sozialbereich entwickelt. Hier sind neue zusätzliche Arbeitsplätze entstanden.<br />

Der Zuwachs an Arbeitskräften im Gesundheitsbereich spiegelt die besondere Kompetenz der Region<br />

auf diesem Gebiet wieder. Der Ausbau dieses besonderen Entwicklungspotenzials sollte gezielt in<br />

Angriff genommen werden.<br />

● Die demografische Entwicklung stellt die Region trotz des Zuwachses an Einwohnern vor weitere<br />

Herausforderungen. Die Alterungsprozesse benötigen im Bereich der Versorgung adäquate Antworten.<br />

Durch Einbindung in entsprechende dörfliche <strong>Entwicklungskonzept</strong>e kann dies geleistet werden.<br />

● Die authentische Dorfgestalt soll weiter entwickelt und zukünftig noch stärker als Grundlage für innovative<br />

Vorhaben z.B. im Bereich des Tourismus genutzt werden. Die Umnutzung von landwirtschaftlichen<br />

Gebäuden zu Wohnnutzungen bzw. Ferienwohnungen greift die gute Lage zwischen den Zentren<br />

auf.<br />

mensch und region<br />

VI


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

● Kunst und Kultur haben einen besonderen Stellenwert in der Region. Notwendig erscheint der Ausbau<br />

von Kooperationen der Kulturinitiativen. Dabei kann auch die Verbindung von Kultur, Kunst und Therapie<br />

eine besondere Marktnische besetzen.<br />

● Hohe Potentiale liegen für die Region in dem Ausbau der Erzeugung und Verarbeitung neuer innovativer<br />

landwirtschaftlicher Produkte. In regionalen und überregionalen Kooperationen wurde der Anbau<br />

neuer Produkte und die Verarbeitung erfolgreich erprobt. Eine Kombination z.B. von Kräuterprodukten<br />

als Grundlage für Heilmittel, als Nahrungsergänzungs- oder als Futterzuschlagsstoff mit gesundheitlichen<br />

Aspekten bietet ein neues Marktpotential. Die Verknüpfung von Landwirtschaft und gewerblicher<br />

Verarbeitung erscheint als erfolgversprechende Innovationsstrategie für Betriebe, die Naturprodukte<br />

herstellen, verarbeiten oder mit ihnen handeln.<br />

● Die Kräuterregion Wiesteniederung zeigt beispielhaft, dass durch die Kooperation von Naturschutz,<br />

Landwirtschaft und Tourismus neue Kundengruppen erschlossen werden können. Verknüpfende Projekte<br />

kommen dabei allen Partnern zugute.<br />

● Die Herausforderungen zum Erhalt der Struktur der Wümmeniederung und ihrer Nutzung vereint die<br />

Anwohner. Die Ausweisung des Gebietes als Natura 2000-Gebiet und die Maßnahmen zur Umsetzung<br />

der Wasserrahmenrichtlinie werden als natur-touristisches Entwicklungspotential erkannt. Die<br />

vorhandenen Angebote sind auf ihre Zielgruppengenauigkeit zu überprüfen und an neue erlebnispädagogische<br />

Erkenntnisse anzupassen.<br />

● Die Bedeutung des Gesundheitssektors wird bisher unterschätzt. In seiner positiven<br />

Arbeitsplatzentwicklung wird seine Bedeutung und die Kompetenz in der Region deutlich. Dies<br />

umfasst sowohl die sog. Schulmedizin als auch die sog. Alternativmedizin. Die verschiedenen<br />

Einrichtungen sind über die gesamte Region verteilt mit Schwerpunkten in der Stadt Rotenburg<br />

● Die (Wümme) Verknüpfung und Ottersberg. von „schulmedizinischen“ und „alternativen“ Angeboten birgt erhebliche Arbeitsplatzpotenziale<br />

in sich. Die Verknüpfung mit dem Tourismus, der Dorfentwicklung, dem Gewerbe und der<br />

Landwirtschaft lässt einen ganzheitlichen Ansatz der Gesundheitsförderung entstehen.<br />

● Die Region verfügt über aktive private Initiativen zur Erzeugung regenerativer Energie. Der regionale<br />

CO 2 –Ausstoß kann durch Initiativen auf mehreren Ebenen vermindert werden (Forschung, Vermittlung<br />

an die Bevölkerung, Umsetzung konkreter Projekte).<br />

Leitbild und Handlungsfelder „<strong>GesundRegion</strong>“<br />

Die Entwicklungsstrategie wurde unter dem Motto „<strong>GesundRegion</strong>“ zusammengefasst. Damit greift die<br />

Region ihre vielfältigen Potentiale kreativ auf, um sie in ein vernetztes System regionaler Entwicklung<br />

einzubinden. Hieraus entstehen durch die neuartige Zusammenarbeit Synergieeffekte, die schon im Laufe<br />

des bisherigen Leader-Prozesses konkret umgesetzt werden.<br />

Dabei wird „Gesundheit“ entsprechend der WHO Definition umfassend verstanden. Nicht die Abwesenheit<br />

von Krankheit oder die Möglichkeit, Krankheiten zu heilen steht im Vordergrund, sondern die Salutogenese<br />

(Salus: das Wohlergehen, Gesundheit; Genese: das Hervorbringen), also die Frage wie die physische<br />

und psychische Gesundheit erhalten bzw. erreicht werden kann. Dazu gehören die Qualität der<br />

natürlichen Umgebung, die Wohn- und Arbeitsbedingungen ebenso wie Fragen der Ernährung, der Kreativität<br />

und Kultur oder der Energieversorgung.<br />

Diese Herangehensweise ist für alle Projekte im Rahmen der Leader-Strategie verbindlich. Damit grenzt<br />

sie sich von anderen Regionen ab, die sich im wesentlichen auf einzelne Elemente oder bestehende Therapieeinrichtungen<br />

gründen. Die Schwerpunkte und prioritären Projekte in den Handlungsfeldern sind:<br />

mensch und region<br />

VII


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Handlungsfeld Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />

● Erhalt und Weiterentwicklung des lebendigen und Generationen übergreifenden Wohnen mit intakter<br />

Infrastruktur<br />

● Weiterentwicklung der regionaler Baukultur, ästhetisches Bauen und charaktervolle Dorfbilder<br />

Prioritäres Projekt:<br />

Entwicklung von regionalen Gestaltungsregeln für Dorfmittelpunkte, Dorfplätze<br />

und Straßen<br />

Handlungsfeld Kunst und Kultur<br />

● Vernetzung der regionalen kulturellen Angebote<br />

● Entwicklung von Kunst und Kultur zu wirtschaftlichen Standortfaktor<br />

● Schaffung von Innovationen durch die Vernetzung von Kunst, Kultur und Therapie<br />

Prioritäres Projekt:<br />

<strong>Regionales</strong> Kulturbüro<br />

Handlungsfeld Gesundheit und Soziales<br />

● Entwicklung eines ganzheitlichen Gesundheitsbegriffs, Verbindung mit Kultur, Tourismus, Landwirtschaft<br />

● Vernetzung von schulmedizinischen und alternativen Gesundheitsdienstleistungen<br />

● Integration von Menschen mit Behinderung<br />

● Schaffung von familienfreundlichen Angeboten<br />

Prioritäre Projekt:<br />

Gesundheitskompetenzzentrum<br />

Handlungsfeld Landwirtschaft<br />

● Professionelle Erzeugung von professionell von gesunden, vielfältigen, kreativen und individuellen<br />

Produkten<br />

● Gläserne Produktion<br />

● Innovative und nachhaltige Produktion z.B. besondere Kräuterprodukte<br />

Prioritäres Projekt:<br />

Höfe der Region<br />

Handlungsfeld Natur- und Kulturlandschaft<br />

● Erhalt der Kultur- und Naturlandschaft, Erhalt und Förderung der Artenvielfalt<br />

● Schaffung von Zusatzeinkommen im Naturschutz<br />

● Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

Prioritäres Projekt:<br />

Landschaftspflegeverband<br />

Handlungsfeld Tourismus<br />

● Schaffung qualitativ hochwertiger, vielfältiger und miteinander vernetzter touristische Angebote als Naturerlebnisregion<br />

und Fahrradparadies<br />

● Steigerung der Wertschöpfung im Tourismus, Steigerung der Gästezahlen in der Region<br />

● Entwicklung von natur-, kunst- und kulturorientierten Angeboten, die Erholung vom Stress des Alltags<br />

bieten<br />

Prioritäres Projekt:<br />

Melkhüüs<br />

Handlungsfeld Regenerative Energie<br />

● Steigerung der Produktion regenerativer Energie<br />

● Förderung der Kenntnis über den Einsatz regenerativer Energie<br />

Prioritäres Projekt:<br />

Informationszentrum für Umweltschutz und sparsamen Umgang mit Ressourcen<br />

Handlungsfeld Gewerbliche Wirtschaft<br />

● Erschließung von Gesundheit als Wirtschaftsfaktor und Ergebnis einer kulturell kreativen, aktiven und<br />

umweltorientierten Lebensweise<br />

● Berücksichtigung der Anforderungen des globalen Klimawandels<br />

Prioritäres Projekt:<br />

Interkommunale Gewerbegebiete<br />

mensch und region<br />

VIII


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung<br />

Das Ziel ist, die Evaluation zu einem den Prozess steuernden Instrument zu machen und gleichzeitig<br />

Kompetenz bei den Beteiligten in der Region aufzubauen.<br />

Auf der Grundlage einer jährlichen Evaluierung in Form eines Evaluierungsworkshops mit allen Aktiven<br />

der <strong>LAG</strong> und den Arbeitsgruppen entwickelt die <strong>LAG</strong> einen Arbeitsplan für das folgende Jahr mit einer<br />

Festlegung der vorgesehenen Arbeitsschwerpunkte und einer entsprechenden Budgetierung der finanziellen<br />

Mittel. Die Umsetzung erfolgt zum einen durch die Arbeitsgruppen, zum anderen durch das Regionalmanagement.<br />

Die Koordination und Prozessbegleitung wird für den gesamten Planungszeitraum an ein externes Büro<br />

übergeben. Dieses wird die allgemeine Projektberatung, die Öffentlichkeitsarbeit, die Kooperationen und<br />

die Vorprüfung der Projektanträge, übernehmen. Mit der Umsetzung von Projekten, Aktivierungsmaßnahmen<br />

oder mit der spezifischen Projektberatung in einem bestimmten Handlungsfeld werden jeweils<br />

Fachbüros beauftragt.<br />

mensch und region<br />

IX


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

1 Abgrenzung und Lage des Gebietes<br />

1 Abgrenzung und Lage des Gebietes<br />

Die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung liegt in der Mitte des Elbe-Weser-Dreiecks zwischen den<br />

Hansestädten Hamburg und Bremen. Entsprechend der Bezeichnung wird es geprägt durch die in Ost-West-<br />

Richtung verlaufende Wümme sowie die in Nord-Süd-Richtung das Gebiet durchziehende Wieste. Die Leader-Region<br />

Wümme-Wieste-Niederung umfasst folgende Kommunen aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme):<br />

die Samtgemeinden Sottrum und Fintel, die Gemeinde Scheeßel und die Ortschaften der Stadt Rotenburg<br />

(Wümme) sowie die Gemeinde Gyhum der Samtgemeinde Zeven. Aus dem Landkreis Verden gehört<br />

der Flecken Ottersberg zur Leader-Region. Die Kernstadt der Stadt Rotenburg (Wümme) zählt nicht zum<br />

Leader-Gebiet. Die genaue Gebietskulisse ist in der Anlage 2 (s. 10.2, S. 87, Karte des Geltungsgebietes<br />

1:100.000 sowie in dem Auszug 1:50.000 Stadt Rotenburg) ersichtlich. Die Abb. 1 gibt einen Überblick.<br />

N<br />

Abb. 1 Karte der Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung (ohne Kernstadt Rotenburg (Wümme), schraffiert)<br />

(Quelle): Eigene Darstellung<br />

Durch ihre Landkreisgrenzen überschreitende Lage verbindet die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung<br />

die Metropolregionen Hamburg und Metropolregion Bremen/Oldenburg. Im Osten grenzt das Gebiet an den<br />

Landkreis Soltau-Fallingbostel, im Westen erstreckt es sich bis in den Landkreis Verden hinein.<br />

Insgesamt umfasst das Leader-Gebiet eine Fläche von 638 km² bei einer Gesamtbevölkerung von 52.252<br />

Personen. Die Bevölkerungsdichte beträgt im Durchschnitt 82 EW/km². Sie ist erheblich niedriger als die<br />

Durchschnittwerte des Landkreises Rotenburg (Wümme) mit 79,7 EW/km² und des Landkreises Verden mit<br />

170,5 EW/km².<br />

mensch und region 1


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

1 Abgrenzung und Lage des Gebietes<br />

Die Region ist 2007 aus dem ILEK-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung hervorgegangen und will nun die bewährte<br />

Zusammenarbeit fortsetzen. Die Region prägt<br />

• die Lage zwischen den Oberzentren Hamburg und Bremen mit weitgehend gleichen Wirtschaftsbedingungen<br />

(Landwirtschaft, Gewerbe, Handel, Dienstleistung),<br />

• ein gemeinsamer naturräumlicher Zusammenhang über die Niederungsbereiche Wieste und<br />

Wümme,<br />

• ein einheitlicher Kulturraum, der der Region eine gemeinsame Mentalität und damit auch Identität<br />

verleiht,<br />

• eine aktive und auf die Gemeinsamkeiten ausgerichtete Beteiligung der Bevölkerung,<br />

• vergleichbare Siedlungsstrukturen und Probleme,<br />

• attraktive Dörfer,<br />

• gemeinsame Herausforderungen durch Naturschutz- und Wasserschutzregelungen (FFH, WRRL),<br />

• gemeinsame Aktivitäten in der Region durch den vorangegangenen ILEK-Prozess,<br />

• neu entstandene Kooperationsstrukturen unter den Gemeinden sowie der Gemeinden mit den<br />

Bürgern.<br />

Gemeinde<br />

Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung<br />

Gemeindedaten zum 31.12.2006**<br />

Fläche<br />

in km²<br />

Einwohner<br />

Einwohner<br />

pro km²<br />

Stadt Rotenburg (Wümme)* 46 2.666 58<br />

Gemeinde Scheeßel 150 12.877 86<br />

Flecken Ottersberg 99 12.370 125<br />

Gemeinde Gyhum 48 2.404 50<br />

Samtgemeinde Fintel 122 7.648 63<br />

Samtgemeinde Sottrum 173 14.287 83<br />

Summen 638 52.252 82<br />

* nur Ortschaften Borchel, Mulmshorn, Unterstedt, Waffensen<br />

** Amtliche Statistik: Einwohnerzahlen zum 31.12.2006<br />

Tab. 1 Kerndaten der Wümme-Wieste-Region<br />

Quelle: Stadt Rotenburg (Wümme) (2007)<br />

Der Natur- und Kulturraum zieht sich bis in das Gebiet<br />

des Landes Bremen, in dem sich Wümme und<br />

Hamme zur Leesum vereinigen. So sollte langfristig<br />

darüber nachgedacht werden, z.B. das Bremer<br />

Blockland langfristig in Kooperationsprojekte einzubeziehen.<br />

Es liegen keine Überschneidungen mit anderen Leader-Regionen<br />

vor. Gegenüber der ILEK-Region<br />

Wümme-Wieste-Niederung hat es keine Gebietsveränderung<br />

gegeben. Die Leader-Region Wümme-<br />

Wieste-Niederung liegt vollständig im Konvergenzgebiet.<br />

Abb. 2 Wümmelandschaft bei Clüversborstel<br />

mensch und region 2


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />

2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />

2.1 Entstehung der <strong>LAG</strong><br />

Zur Umsetzung des Leader-Prozesses wurde auf der Grundlage der bisherigen Struktur der Steuerungsgruppe<br />

(ILEK Wümme-Wieste-Niederung) die <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung gegründet. Sie basiert auf<br />

den bewährten Strukturen, Funktionen und Organisationsformen, die im Rahmen der Erstellung des ILEK<br />

„Wümme-Wieste-Niederung“ entstanden sind.<br />

In der Steuerungsgruppe des ILEK Wümme-Wieste-Niederung waren die (Samt-) Gemeinden, die Sprecher<br />

der Arbeitsgruppen sowie die Bürgermeister der samtgemeindeangehörigen Gemeinden und Ortsbürgermeister<br />

vertreten. Die Arbeitsgruppen bestimmten selbst ihre Vertreter. Entsprechend der Bedürfnisse der<br />

Arbeitsgruppen (z.B. besondere Schwerpunktsetzung) konnten diese ihre Vertreter austauschen.<br />

Beratend haben die Vertreter der Landkreise Verden und Rotenburg (Wümme) und die Behörde für Geoinformation,<br />

Landentwicklung und Liegenschaften Verden (GLL) den Entwicklungsprozess begleitet. Die Steuerungsgruppe<br />

war darüber hinaus offen für weitere Interessierte, insbesondere wenn neue Themenschwerpunkte<br />

entstanden.<br />

Im Rahmen des ILEK wurden die Organisation des Entwicklungsprozesses sowie die inhaltlichen Schwerpunktsetzungen<br />

von Beginn an als interaktiver Prozess zwischen den Vertretern der Gemeinden, den Bürgern<br />

sowie den Vertretern von Verbänden ausgestaltet. Es ist damit gelungen, von Beginn des Entwicklungsprozesses<br />

an, die Entscheidungen transparent und durch die Bürger in den Arbeitsgruppen beeinflussbar<br />

zu machen.<br />

Dieses Prinzip hat sich bewährt, denn nach der Erstellung des ILEK Prozesses arbeitete die Steuerungsgruppe<br />

weiter, um die Umsetzung des ILEK-Konzeptes einzuleiten und den Wettbewerbsbeitrag für das<br />

Leader-Programm zu erstellen. Die Diskussion der Zwischenergebnisse in der Steuerungsgruppe hat die<br />

Schwerpunktsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ herausgearbeitet.<br />

Der Diskussionsprozess in der ILEK-Steuerungsgruppe hat wertvolle Erkenntnisse gezeigt, die nun in der<br />

Erstellung des vorliegenden Leader-Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong>es (REK) wieder zu Tage treten:<br />

- transparente Entscheidungswege durch Rückkopplung zwischen Arbeitsgruppen und <strong>LAG</strong><br />

- organisatorische Unterstützung des Entwicklungsprozesses<br />

- inhaltliche Vernetzung der Arbeitsgruppen bzw. der verschiedenen Themen<br />

- Evaluation des Prozesses und der Strategie<br />

- Keimzelle des regionalen Bewusstseins<br />

- wachsendes Verständnis für die Positionen untereinander<br />

Ziel war es daher, den Übergang von ILEK zu Leader nachhaltig zu gestalten, indem die bisher bewährte<br />

strukturelle, organisatorische und inhaltliche Zusammenarbeit aus der Steuerungsgruppe (ILEK) in die <strong>LAG</strong><br />

(Leader) übertragen wird. Durch diese Kontinuität kann der begonnene Innovationsprozess (<strong>GesundRegion</strong>)<br />

nicht nur aufrecht erhalten, sondern auch weiter intensiviert werden.<br />

Aus dieser Zusammenarbeit heraus wurde am 17.09.2007 die <strong>LAG</strong> gegründet.<br />

mensch und region 3


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />

2.2 Rechtsform und Sitz der Geschäftsstelle<br />

Die <strong>LAG</strong> hat sich keine besondere rechtliche Form gegeben. Nach dem BGB ist sie eine Gesellschaft bürgerlichen<br />

Rechts (GbR). Eine weitere rechtliche Ausgestaltung ist derzeit nicht vorgesehen, da die Stadt Rotenburg<br />

(Wümme) die Geschäftsführung übernimmt und sie aus diesem Grunde Rechtsgeschäfte tätigt. Sollte<br />

dies erforderlich werden, ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein zu gründen.<br />

Ihre Anschrift lautet:<br />

Lokale Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung<br />

c/o Stadt Rotenburg (Wümme)<br />

Erste Stadträtin Frau Ute Scholz<br />

Große Str. 1<br />

27356 Rotenburg (Wümme)<br />

2.3 Aufgaben der <strong>LAG</strong><br />

Die <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung hat sich eine Geschäftsordnung gegeben (s. Anhang 1). Darin sind die<br />

grundsätzlichen Aufgaben benannt:<br />

• die Erarbeitung und Umsetzung des REK „Wümme-Wieste-Niederung“,<br />

• die regelmäßige Evaluation sowie die Weiterentwicklung des REK „Wümme-Wieste-Niederung“,<br />

• die Initiierung und Koordination von Handlungsfeldern und Projekten,<br />

• die Festsetzung von Arbeitsschwerpunkten in den Handlungsfeldern des REK und im Regionalmanagement,<br />

• die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

• die Motivation und Mobilisierung von Menschen zur Teilnahme an der Umsetzung des REK,<br />

• die Beratung und die Beschlussfassung zu Förderanträgen aus dem Aktionsgebiet,<br />

• die Unterstützung und Beratung potenzieller Projektträger,<br />

• die Dokumentation der geförderten Projekte und die Weitergabe der Informationen an das Nds. Ministerium<br />

für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bzw. an von ihm benannte<br />

Organisationen sowie an die nationale und europäische Vernetzungsstelle Leader,<br />

• die Teilnahme am Erfahrungsaustausch mit anderen Regionen,<br />

• Teilnahme an den nds. Lenkungsausschusssitzungen und<br />

• die Vorbereitung und Durchführung von Projekten in Partnerschaft mit anderen Leader-Aktionsgruppen<br />

in Niedersachsen, der Bundesrepublik Deutschland oder der Europäischen Union.<br />

2.4 Struktur der <strong>LAG</strong><br />

Die <strong>LAG</strong> setzt die Arbeit der Steuerungsgruppe des ILEK Wümme-Wieste-Niederung fort, in der möglichst<br />

viele Personen in die Arbeit eingebunden wurden (Transparenz, Partizipation, breite Diskussion von Entscheidungen).<br />

Dieses basisdemokratische Prinzip soll in der neuen <strong>LAG</strong> erhalten bleiben. Gleichzeitig wird<br />

das Ziel verfolgt, ein entscheidungsfähiges Gremium zu schaffen. Dies wird über folgende Mechanismen erreicht:<br />

mensch und region 4


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />

Die Vertreter der Handlungsfelder (Arbeitsgruppen) nehmen ihr Mandat als Wahlmänner und -frauen für die<br />

Arbeitsgruppen ein. Aus diesem Grunde wurden im Wesentlichen die bisherigen Sprecher der Arbeitsgruppen<br />

des ILEK als Vertreter gewählt.<br />

In den <strong>LAG</strong>-Beratungen unterstützen Mitglieder aus den Arbeitsgruppen ihre stimmberechtigten Vertreter.<br />

So wird eine sehr hohe Transparenz erreicht und gleichzeitig auch die Notwendigkeit, in den Arbeitsgruppen<br />

sich auf Positionen zu verständigen. Da diese Arbeitsgruppen interdisziplinär zusammengesetzt sind, wird<br />

der Austausch und der Einigungswille zwischen unterschiedlichen Positionen (z.B. Landwirtschaft, Wasserwirtschaft,<br />

Naturschutz) gestärkt.<br />

Sollte ein Mitglied der <strong>LAG</strong> ausscheiden, wird ein Nachfolger aus dem jeweiligen Handlungsfeld nachgewählt.<br />

Die <strong>LAG</strong> setzt sich zusammen aus den<br />

- Vertretern der sechs beteiligten Kommunen (stimmberechtigt),<br />

- sechs Vertretern der Wirtschafts- und Sozialpartner (stimmberechtigt) sowie<br />

- Vertretern des Landkreises Rotenburg (Wümme), des Landkreises Verden und der GLL Verden (mit<br />

beratender Stimme).<br />

Damit erreichen die Wirtschafts- und Sozialpartner 50 % der Stimmen.<br />

Entsenden<br />

Wählen<br />

Beraten<br />

Delegieren<br />

Mitglieder der<br />

Arbeitsgruppen,<br />

Ortsbürgermeister,<br />

Bürgermeister<br />

Landkreis Rotenburg<br />

(Wümme)<br />

Landkreis Verden<br />

GLL Verden<br />

WiSo-Partner<br />

- Gesundheit<br />

- Landwirtschaft<br />

- Kunst- und Kultur<br />

- Wirtschaft<br />

- Tourismus<br />

- Naturschutz<br />

Kommunen<br />

Gemeinde Scheeßel<br />

Stadt Rotenburg<br />

(Wümme)<br />

Samtgemeinde Fintel<br />

Samtgemeinde<br />

Sottrum<br />

Flecken Ottersberg<br />

Gemeinde Gyhum<br />

Beratende Mitglieder<br />

Stimmberechtigte<br />

Mitglieder<br />

Vorstand<br />

Arbeitsgruppen zu den<br />

Handlungsfeldern<br />

Regionalmanagement<br />

Abb. 3 Organisationsstruktur der <strong>LAG</strong><br />

mensch und region 5


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />

Vorstand<br />

Die <strong>LAG</strong> wählt einen Vorstand aus zwei Personen, der die Geschäftsführung der <strong>LAG</strong> übernimmt und die<br />

Aufsicht über das Regionalmanagement führt .<br />

Arbeitsgruppen<br />

Zur Weiterentwicklung des REK und zur Projektinitiierung richtet die <strong>LAG</strong> thematische oder projektorientierte<br />

Arbeitsgruppen ein. Dazu werden die bestehenden Arbeitsgruppen des ILEK-Prozesses fortgeführt und zusätzlich<br />

neue Themenbereiche erschlossen. Sie setzen sich sowohl aus Mitgliedern der <strong>LAG</strong> als auch aus<br />

weiteren Personen zusammen.<br />

Die Arbeitsgruppen führen die bestehenden inhaltlichen Aktivitäten fort und begleiten intensiv die Projektumsetzung.<br />

Sie entwickeln neue Projekte und Initiativen.<br />

Entscheidungsabläufe<br />

Bei Beantragung eines Förderprojektes erfolgt in den unten genannten<br />

Phasen:<br />

Projektträger<br />

reicht<br />

Projektskizze ein<br />

- Der Projektträger reicht eine Projektidee beim (REM) ein, das ihn im<br />

Hinblick auf die verschiedenen Fördermöglichkeiten und<br />

-bedingungen berät.<br />

- Der Projektträger reicht die Projektskizze beim REM ein. Das REM<br />

überprüft entsprechend den Kriterien (s. Kapitel 6.2, S. 42) die Förderfähigkeit<br />

und reicht das Projekt zusammen mit dem Prüfergebnis<br />

an die <strong>LAG</strong> weiter.<br />

- Die <strong>LAG</strong> entscheidet unter zu Hilfenahme des REK sowie der festgelegten<br />

Budgetierung (s. Abb. 35, S. 77 ) über die Förderwürdigkeit<br />

des Projektes.<br />

- Die Entscheidung bzw. die Stellungnahme der <strong>LAG</strong> reicht das REM<br />

an den Projektträger weiter, der im Falle einer positiven Stellungnahme<br />

bei der GLL den entsprechenden Förderantrag (mit Beratung<br />

durch das Regionalmanagement) stellt.<br />

nein<br />

nein<br />

stellt vor<br />

REM<br />

überprüft<br />

Stellung-<br />

Fördernahmfähigkeit<br />

ja<br />

ja<br />

<strong>LAG</strong><br />

überprüft<br />

Förderwürdigkeit<br />

Antragstellung<br />

GLL<br />

Abb. 4 Entscheidungsablauf Förderung<br />

Regionalmanagement (siehe auch Kap. 2.8)<br />

Die <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung richtet ein REM mit folgenden Aufgaben ein:<br />

• Teilnahme an den Sitzungen der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung,<br />

• Vor- und Nachbereitung der <strong>LAG</strong>-Sitzungen,<br />

• Überprüfung der Fördermöglichkeit von Projektanträgen in Zusammenarbeit mit der Bewilligungsstelle,<br />

• Koordinierung der Öffentlichkeitsarbeit,<br />

• Beratung der potenziellen Antragsteller,<br />

• Evaluation und Dokumentation der geförderten Projekte,<br />

• Organisation und Koordination der Projekte der Leader-Aktionsgruppe und<br />

• Umsetzung konkreter Arbeitsaufträge der Aktionsgruppe oder des Vorstandes.<br />

mensch und region 6


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />

2.5 Kompetenz<br />

Die Vertreter der Wirtschafts- und Sozialpartner spiegeln die verschiedenen Handlungsfelder der Regionalen<br />

Entwicklungsstrategie wider. Sie haben an der Erstellung des REK direkt mitgewirkt und sind in ihren Handlungsfeldern<br />

aktiv tätig.<br />

Bei der Auswahl der Mitglieder wurde auf eine gleichmäßige Verteilung der Kompetenzen und der Herkunft<br />

aus den verschiedenen Gemeinden geachtet, damit die gesamte Region entsprechend abgebildet wird.<br />

Handlungsfeld Mitglied und Kompetenz Vertretung und Kompetenz<br />

Gesundheit Frau Inama<br />

Supervisorin und Heilpraktikerin (Psychotherapie),<br />

Kenntnisse in Netzwer<strong>kb</strong>ildung,<br />

Herr Weinbichler<br />

25 Jahre Leiter Aus- u. Weiterbildung in<br />

einem mittelst. Unternehmen, Dozent IHK<br />

Moderation, systemische Entwicklung von Stade, Berufsbildungsausschuss<br />

Komm.prozessen, Großgruppeninterventionen,<br />

Netzwerke im Bereich Gesundheit,<br />

Kooperation mit der FH Ottersberg<br />

Erfahrung in ganzheitl. Ernährung, Wirtschaft,<br />

Kontakte zu IHK, Schulen, Agentur<br />

für Arbeit, Berufsschulen<br />

Landwirtschaft<br />

Kunst- und Kultur<br />

Wirtschaft<br />

Tourismus<br />

Natur, Umwelt,<br />

Wasser<br />

Herr Engelken<br />

Vertreter des Landvolks, Landwirtschaftsmeister,<br />

Vorsitzender des Naturschutzvereins<br />

des Kreis Rotenburg, Vorstandmitglied<br />

des Vereins Kräuterregion<br />

Wiesteniederung e.V., Horstedt<br />

Herr Rademacher<br />

Regisseur, Kulturinitiative Sottrum, Reeßum<br />

Frau Cassellius<br />

Vorsitzende des Gewerbevereins Sottrum,<br />

Reeßum<br />

Herr Udo Fischer<br />

Vertreter des TouROW<br />

Netzwerkerfahrung (Metropolregion<br />

Hamburg, Bremen Oldenburg, IHK Stade,<br />

Entwicklung und Umsetzung von touristischen<br />

Projekten. Moderation, Rotenburg<br />

(Wümme)<br />

Herr Lohmann<br />

Vorsitzender des Wasser- und Bodenverband<br />

Untere Wümme, Einbindung WRRL<br />

Stadt Rotenburg Frau Ute Scholz<br />

(Wümme)<br />

1. Stadträtin<br />

Gemeinde Scheeßel Frau Käte Dittmer-Scheele<br />

Bürgermeisterin<br />

Samtgemeinde Herr Markus Luckhaus<br />

Sottrum<br />

Bürgermeister<br />

Samtgemeinde Herr Friedrich Dreyer<br />

Fintel<br />

Samtgemeindedirektor<br />

Flecken Ottersberg Herr Horst Hofmann<br />

Bürgermeister<br />

Gemeinde Gyhum Herr Johann-Dietrich Klintworth<br />

Samtgemeindebürgermeister<br />

Landkreis Verden Herr Dieter Sander<br />

Fachdienstleitung der Wirtschaftsförderung<br />

Landkreis Verden<br />

Herr von Hammerstein<br />

Vorstandmitglied des Vereins Kräuterregion<br />

Wiesteniederung e.V., Entwicklung<br />

von Vermarktungskonzepten im Bereich<br />

Kräuter sowie Kräuteranbau, Gyhum<br />

Herr Braumüller<br />

Werbefachmann, Vorsitzender der Kulturinitiative<br />

Rotenburg (Wümme)<br />

Herr Behrens<br />

Vorsitzender des Rotenburger Wirtschaftsforums<br />

Herr Hicke<br />

Konzeption natur-touristischer Veranstaltungen<br />

und Reisen, Leitung Naturschutzverband,<br />

langjährige Erfahrung in der Leitung<br />

von Sitzungen, Tagungen, Verhandlungen,<br />

Pressearbeit<br />

Herr Düver<br />

Angelverein, Biologische Schutzgemeinschaft<br />

Wümme, Hemsbünde<br />

Herr Scholz<br />

Bauamtsleiter<br />

Joachim Köhnken<br />

Baumtsleiter<br />

NN<br />

Landkreis Rotenburg<br />

Frau Jungemann<br />

(Wümme) Regionalplanung und Entwicklung<br />

GLL Verden Herr Karweik Frau Wilke<br />

NN<br />

Herr Buthmann von Schwarz<br />

allgm. Vertreter<br />

Herr Claus Vollmer<br />

Herr André Schubert<br />

Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung, Beteiligung<br />

am Aufbau von Leader-<br />

Projekten in der Gemeinde Dörverden<br />

(2000-2006)<br />

NN<br />

mensch und region 7


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />

Bei der Besetzung der <strong>LAG</strong> wurde auf ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter geachtet. Ein Frauenteil<br />

von 50% wurde trotz intensiver Bemühungen nicht erreicht. Die in den Arbeitsgruppen engagierten Frauen<br />

haben schon oft mehrere Aufgaben übernommen und stehen aus diesem Grunde nicht für die <strong>LAG</strong> zur<br />

Verfügung; sie konzentrieren ihre Tätigkeiten auf die Umsetzung der geplanten Projekte.<br />

Den Vorstand übernehmen Frau Scholz (Stadt Rotenburg (Wümme)) und Frau Inama (Verein zur Förderung<br />

von Kunst, Therapie und Beratung im Flecken Ottersberg e.V.).<br />

Abb. 5 Gründungsmitglieder der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung<br />

Herr Lohmann, Frau Inama (stellv. Vorsitzende), Herr Braumüller, Herr Weinbichler, Herr Hofmann, Herr<br />

Dreyer, Frau Dittmer-Scheele, Herr Vollmer, Herr Hicke, Frau Scholz (Vorsitzende), Herr Luckhaus, Herr<br />

Scholz. Es fehlen: Frau Cassellius, Herr Engelke, Herr von Hammerstein, Herr Behrens, Herr Fischer, Herr<br />

Rademacher<br />

2.6 Öffentlichkeitsarbeit<br />

In der Weiterführung des bisherigen Entwicklungsprozesses werden verschiedene Maßnahmen und Formen<br />

zur umfassenden Verankerung des Entwicklungsprozesses in der Bevölkerung und Förderung des regionalen<br />

Bewusstseins durchgeführt. Sie knüpft dabei an die im ILEK-Prozess bewährten Kooperationen (z.B. mit<br />

den örtlichen Zeitungen) und Erfahrungen (z.B. Projektmesse mit einem Vertreter aus Österreich) an.<br />

Dabei werden sowohl Informationen an die Öffentlichkeit gegeben, als auch durch innovative Methoden, Informationen<br />

und Einstellungen sowie Hinweise aus der Bevölkerung erhoben:<br />

- Entwicklung eines Logos mit hohem Wiedererkennungswert für die Region,<br />

- kontinuierliche Einbindung der lokalen Presse,<br />

mensch und region 8


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />

- zielgruppenspezifische Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit regionalen Regisseuren, Schauspielern<br />

und Künstlern,<br />

- Sonderaktionen z.B. Postkartenaktionen,<br />

- die Herausgabe, Versendung und Auslage eines regelmäßigen vierseitigen Informationsblattes an<br />

Interessierte,<br />

- die Beteiligung an regionalen Veranstaltungen,<br />

- öffentliche Präsentation der umgesetzten Projekte in Form einer zweijährlichen Projektmesse mit<br />

den nationalen und internationalen Kooperationspartnern.<br />

2.7 Fortbildung<br />

Die Mitglieder der <strong>LAG</strong> werden sich regelmäßig an internen und externen Schulungen sowie an den Austauschseminaren<br />

der niedersächsischen oder bundesweiten Vernetzungsstellen beteiligen. Dies umfasst<br />

sowohl die Steigerung der methodischen Kompetenz (Aktivierungs- und Beteiligungsverfahren, Projektentwicklung<br />

und -steuerung, Öffentlichkeitsarbeit, Evaluation etc.) als auch die der technischen Kompetenz<br />

(Förderprogramme, Antragstellung, etc.).<br />

Darüber hinaus kommt dem Austauschprozess mit anderen Regionen über ihre Erfahrungen und Erfolgsfaktoren<br />

eine besondere Rolle zu.<br />

In regionalen (Fortbildungs-)Veranstaltungen, die nicht nur für die Mitglieder der <strong>LAG</strong> offen sind, sollen zunehmend<br />

die in der Region bestehenden Kompetenzen offen gelegt und genutzt werden. In Zusammenarbeit<br />

mit externen Referenten wird es gelingen, die Beteiligten zu befähigen, eigene Regionalentwicklungskapazitäten<br />

aufzubauen und Funktionen des REM selbst zu übernehmen (z.B. Fördermodalitäten, Kooperationsprozesse).<br />

Dieser Ansatz soll dazu dienen, den Entwicklungsprozess soweit zu verselbstständigen, dass<br />

er über das Jahr 2013 hinaus weiter selbständig getragen wird. Hierzu liegen schon erste Erfahrungen vor<br />

(z.B. Seminar des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege in Mulmshorn: „Mit Herz und Hand –<br />

Teamentwicklung für Regionalinitiativen“)<br />

Hierzu wird durch die <strong>LAG</strong> für jedes Jahr ein entsprechender Fortbildungsplan erstellt. Der konkrete Start<br />

besteht in der Vorstellung und dem Ablauf der verschiedenen Förderprogramme (PROFIL, ESF, EFRE) mit<br />

Vertretern der GLL und der NBank).<br />

2.8 Regionalmanagement<br />

Die Umsetzung der erarbeiteten Projekte in den jeweiligen Handlungsfeldern erfordert sowohl von den<br />

Kommunen als auch von den Bürger eine intensive Zusammenarbeit.<br />

Die Region hat sich mit dem ILEK bzw. Leader-REK auf einen gemeinsamen Weg begeben, der auch in der<br />

weiteren Folge zu einem grenzüberschreitenden, interkommunalen Handeln führen wird. Entsprechend wird<br />

die Fortführung der Abstimmung der vorrangigen Schwerpunkte und Projekte in der Region zukünftig eine<br />

größere Rolle spielen.<br />

Intensiviert wird auch die Kooperation von Kommunen, Verbänden sowie Bürgern bei der Umsetzung der<br />

Projekte in Form der „Privat-Public-Partnership“. In den einzelnen Projekten müssen jeweils spezifische Lösungen<br />

hierfür gefunden werden. Während die Kommunen weitgehend Erfahrung mit der Förderung öffentlicher<br />

Maßnahmen haben, gilt dies für die Träger privater Maßnahmen, die oft ehrenamtlich tätig sind, nicht.<br />

Hier ist eine Unterstützung notwendig.<br />

Ein differenziertes REM soll diese Prozesse in der Region befördern und so angelegt werden, dass zunehmend<br />

Kompetenzen zur Selbstorganisation in der Region aufgebaut werden. Bei der zielgerichteten Umset-<br />

mensch und region 9


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />

zung von Projekten sowie der Beförderung neuer Themen soll auf in der Region bestehende Institutionen<br />

(z.B. TouROW) zurückgegriffen werden oder diese in den Prozess einbezogen werden.<br />

Das REM der Wümme-Wieste-Niederung soll<br />

• das Zusammenwachsen und die regionale Identität durch Öffentlichkeitsarbeit weiter fördern in Form<br />

von<br />

- Pressearbeit,<br />

- Wettbewerben,<br />

- Entwicklung eines Logos.<br />

• Projekte in ihrer Umsetzung unterstützen durch<br />

- Formulierung von Förderanträgen,<br />

- Antragstellung,<br />

- Fördermöglichkeiten aufzeigen: PROFIL,<br />

EFRE und ESF – Programme,<br />

Wirtschaftsförderung, Einbindung von<br />

Stiftungen.<br />

• Neue Initiativen anregen durch<br />

- Begleitung von Arbeitsgruppen,<br />

- Entwicklung von strategischen Netzwerken,<br />

- Initiierung neuer Themen.<br />

Lokale Aktionsgruppe<br />

Wümme-Wieste<br />

Schwerpunkt-<br />

Setzung<br />

Regionalmanagement<br />

Projektberatung:<br />

Förderung<br />

Management<br />

Handlungsfelder<br />

Prozesssteuerung<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Presse, Logo,<br />

Wettbewerb<br />

Initiierung<br />

und<br />

Arbeitsaufträge<br />

• Kompetenzen entwickeln durch<br />

- Förderung von Kooperationen,<br />

- Durchführung von Schulungen.<br />

Umsetzung von Projekten<br />

Abb. 6 Organisation Umsetzungsprozess<br />

Das REM wird eng an die <strong>LAG</strong> Zielsetzungen gekoppelt. Die <strong>LAG</strong> befindet zu Beginn eines jeden Kalenderjahres<br />

über eine Schwerpunktsetzung und den Einsatz finanzieller und personeller Ressourcen für das REM.<br />

Mit dieser Budgetierung wird eine hohe inhaltliche Flexibilität bei gleichzeitiger Kontinuität in den grundlegenden<br />

Beratungsleistungen erreicht. Diese Aufteilung wird es ermöglichen, auch neue Themen anzusprechen<br />

oder die Unterstützungsleistungen für Handlungsfelder, die sich sehr gut entwickelt haben, zurückzufahren.<br />

Die Anforderung eines flexiblen Einsatzes von Ressourcen sind dabei:<br />

1. Beauftragung eines Büros / Stelle mit der kontinuierlichen Prozesssteuerung über die Jahre hinweg,<br />

ausgestattet mit einen festen Budget als Grundlage für die durchgehende Prozesssteuerung und Beratung<br />

zur Gewährleistung des integrativen und dauerhaften Charakters.<br />

2. Strategische Entscheidungen zum Einsatz von personellen und finanziellen Ressourcen für Schwerpunktthemen<br />

(Budgetierung). Diese Schwerpunktssetzung soll von Jahr zu Jahr an die aktuellen<br />

Bedingungen angepasst werden.<br />

3. Beauftragung von Personen und/oder Organisationen aus der Region mit Spezialwissen für bestimmte<br />

Themen.<br />

Die Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten zur Projektförderung an die Akteure der Region, damit die<br />

externe Unterstützung zurückgeführt werden kann, und der Prozess langfristig selbsttragend wird.<br />

mensch und region 10


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

3 Methodik der Erarbeitung des<br />

Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s (REK)<br />

3 Methodik der Erarbeitung des<br />

Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s (REK)<br />

3.1 Ablauf<br />

Das vorliegende REK ist das<br />

Ergebnis eines intensiven, ca.<br />

18 Monate währenden Diskussionsprozesses,<br />

der mit<br />

breiter Beteiligung der Bürger<br />

sowie der Vertreter der Wirtschafts-<br />

und Sozialpartner<br />

durchgeführt wurde.<br />

Abb. 7 Arbeitsschritte in der<br />

Erstellung des Leader<br />

REK<br />

A u fta k tve ra n s ta ltu n g a m 3 0 .1 1 .0 5<br />

In fo rm a tio n e n , e rste K oo p e ra tio n e n , A b la u f<br />

R e g io n a lk o n fe re n z<br />

E in b in d u n g w e ite re r G e m e in d e F n e ,<br />

stle g u n g d e r G e b ie ts ku liss e<br />

N a c h h a ltig k e its w e rk s ta tt a m 2 9 .0 3 .0 6<br />

P ro ze ss sta rt:<br />

S tä rke n , S c h w ä ch e n , K o o p e ra tio n sp o te n tia le , S ch w e rp u n ktse tzu n g e n<br />

D u rc h fü h ru n g vo n A rb e its g ru p p e n<br />

N a c h h a ltig k e its w e rk s ta tt a m 2 9 .0 6 .0 6<br />

H a n d lu n g sfe ld e r<br />

W o rk s h o p a m 1 8 .0 9 .0 6 , 1 2 .0 1 .0 7<br />

L e itb ild<br />

P ro je k tm e s s e a m 2 5 .1 1 .0 6<br />

P ro je ktp rä se n ta tio n<br />

A b s c h lu s s ve ra n s ta ltu n g a m 1 9 .0 4 .0 7<br />

Üb e rg a b e IL E K<br />

V e rtie fe n d e T re ffe n z u G e s u n d h e it u n d E n e rg ie<br />

S ch w e rp u n kts e tzu n g<br />

G rü n d u n g d e r L o k a le n A k tio n s g ru p p e 1 7 .0 9 .0 7<br />

Steuerungsgruppe<br />

Bürgermeister, GLL Verden, Lk Rotenburg ( Wümme ), AG Sprecher<br />

Die Erarbeitung des vorliegenden REK ist daher als kontinuierlicher Prozess zu betrachten, in dem die<br />

Grundlagen im Zeitraum 03/06 - 04/07 erarbeitet und durch vertiefende Diskussionen im Zeitraum 05 –<br />

09/07 zum Leader-REK weiter entwickelt wurden . Dabei wurden und werden<br />

Abb. 8 Arbeitsgruppe auf der Nachhaltigkeitswerkstatt<br />

• die Arbeitsgruppensitzungen<br />

(,,Landwirtschaft’’, ,,Natur, Umwelt,<br />

Wasser’’,<br />

,,Tourismus’,;<br />

,,Gesundheit’’, ,,Regenerative Energie’’,<br />

Dorf- und Siedlungsentwicklung’’)<br />

fortgeführt,<br />

• die Umsetzung erster Projekte vorbereitet,<br />

• spezifische Themen vertieft (Regenerative<br />

Energie, Gesundheit)<br />

• eine weitere inhaltliche Zuspitzung<br />

vorgenommen und<br />

• die <strong>LAG</strong> gegründet.<br />

Das überarbeitete REK wurde in der<br />

<strong>LAG</strong> am 17.09.2007 beraten und beschlossen.<br />

mensch und region 11


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

3 Methodik der Erarbeitung des<br />

Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s (REK)<br />

3.2 Beteiligungsverfahren<br />

Informelle Beteiligungsverfahren<br />

Der Entwicklungsprozess des REK ist durch einen umfassenden und intensiven regionalen Diskussionsprozess<br />

entstanden. Hierbei wurden unterschiedliche informelle Beteiligungsverfahren genutzt:<br />

Nachhaltigkeitswerkstätten:<br />

Gemeinsame Workshops mit jeweils mehr als 100 Teilnehmern zu den Themen Bestandsaufnahme, SWOT-<br />

Analyse, Bewertung von Zukunftsanalysen und Entwicklungstrends für die Region, Abstimmung der Entwicklungsstrategie.<br />

Leitbildworkshop:<br />

Die Bestimmung des Entwicklungsleitbildes erfolgte in zwei spezifischen Workshops mit ca. 80 Personen als<br />

Grundlage der Entwicklungsstrategie.<br />

Arbeitsgruppen<br />

Integrativ besetzte Arbeitsgruppen (z.B. im Themenfeld Landwirtschaft durch Landwirte und Personen aus<br />

dem Umwelt- und Naturschutz). Die Arbeitsgruppen umfassten jeweils zwischen 8 und 30 Beteiligten. Insgesamt<br />

beteiligten sich ca. 120 Personen in diesen Gruppen.<br />

Weiterbildung und Austausch<br />

Öffentliche Veranstaltungen zu spezifischen Themen dienten der vertiefenden Information der Beteiligten<br />

und zum Erfahrungsaustausch. Zu diesen Themen wurden jeweils Experten eingeladen:<br />

• Landschaftspflegeverband Göttingen<br />

• Spurensuche in Dorf und Siedlung<br />

• Regenerative Energie in der Region am Beispiel des Aller-Leine-Tals<br />

Projektmesse<br />

In einer öffentlichen Projektmesse erfolgte die Zwischenpräsentation der Projektergebnisse. Es wurden über<br />

30 Projekte zur öffentlichen Diskussion gestellt Die Beteiligung lag bei ca. 200 Personen. Die Vorstellung<br />

des Erfolgs eines 25-jährigen Entwicklungsweges im Waldviertel (Österreich) durch den Regionalmanager<br />

Herrn Richard Greindl motivierte die Anwesenden, ihre Aktivitäten weiter zu steigern und umzusetzen.<br />

Beteiligte<br />

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Zahl der Veranstaltungen:<br />

Veranstaltung Anzahl Veranstaltung Anzahl<br />

Nachhaltigkeitswerkstätten 2 Leitbildworkshop 2<br />

AG Landwirtschaft, Agrarwirtschaft, Kulturlandschaft<br />

8 AG Wirtschaft 3<br />

AG Natur, Umwelt, Wasser 9 AG Soziales und Kultur 11<br />

AG Tourismus und Sport 4 Steuerungsgruppe 4<br />

AG Dorf- und Siedlungsentwicklung 5 AG Gesundheitsregion 2<br />

AG Regenerative Energie 3 Weiterbildungsveranstaltungen 2<br />

Projektmesse 1<br />

Tab. 2<br />

Art und Anzahl der Veranstaltungen im Beteiligungsprozess<br />

mensch und region 12


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

3 Methodik der Erarbeitung des<br />

Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s (REK)<br />

Die Teilnehmer setzen sich aus folgenden Bereichen zusammen:<br />

Aus dem Themenbereich:<br />

Anzahl der Personen<br />

Natur- und Umwelt 35<br />

Land- und Forstwirtschaft 27<br />

Soziales 9<br />

Kultur 12<br />

Dorf- und Siedlungsentwicklung 20<br />

Wirtschaft 9<br />

Gesundheitswirtschaft 10<br />

Regenerative Energie 8<br />

Tab. 3 Beteiligte im ILEK-Prozess (nach Themenbereichen)<br />

Formelle Beteiligungsverfahren<br />

Die Grundlage des vorliegenden REK, das ILEK Wümme-Wieste-Niederung, wurde in den kommunalen Gremien<br />

(Ratsausschüsse oder Ratsversammlungen) diskutiert und zustimmend zur Kenntnis genommen.<br />

3.3 Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Erstellung des REK erfolgte unter breiter Einbeziehung der Öffentlichkeit.<br />

Pressearbeit<br />

Grundlage war eine regelmäßige Pressearbeit, die nicht nur die Darstellung der „Highlights“ umfasste. Es<br />

wurde auf die Versammlungen der Arbeitsgruppen hingewiesen, über ihre Ergebnisse berichtet sowie Zwischen-<br />

und Endergebnisse ausführlich dargestellt. Die Zeitungen der Region (Rotenburger Rundschau, Rotenburger<br />

Kreiszeitung, Zevener Zeitung, Achimer Kurier sowie Torfkurier) wurden regelmäßig auf die Arbeitsgruppensitzungen<br />

und Veranstaltungen im Rahmen des REK-Prozesses hingewiesen. Sie berichteten<br />

ausführlich über einzelne Veranstaltungen oder zu herausgehobenen Themen.<br />

Newsletter<br />

Für ca. 100 Interessierte,<br />

die sich nicht direkt am<br />

Diskussionsprozess beteiligen<br />

konnten, wurde ein<br />

regelmäßiger Newsletter<br />

erstellt, der sie über die<br />

Ergebnisse, Projekte und<br />

Vorhaben informierte und<br />

auch auf Beispiele aus anderen<br />

Regionen hinwies.<br />

Internet<br />

Anhand der Selbstdarstellung durch die Internetseite „www.ilek-wuemme-wieste.de“ können jederzeit Informationen<br />

bezüglich der Ergebnisse, Termine und Informationen rund um den Prozess abgerufen werden.<br />

mensch und region 13


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

4 Bestandsaufnahme<br />

4 Bestandsaufnahme<br />

4.1 Raum- und Siedlungsstruktur<br />

Die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung liegt zwischen den beiden Oberzentren Hamburg und Bremen.<br />

Während die Kommunen des Landkreises Rotenburg (Wümme) durch das Bundesamt für Raumforschung<br />

dem Siedlungstyp „IV Agglomerationsräume − Ländliche Kreise“ zugeordnet werden, wird der Flecken<br />

Ottersberg im Landkreis Verden dem Siedlungstyp „III Agglomerationsräume - Verdichtete Kreise“ zugerechnet.<br />

Die Siedlungsdichte liegt dabei mit Ausnahme der Stadt Rotenburg (Wümme) (223 EW/km 2 ) und<br />

des Fleckens Ottersberg (125 EW/km 2 ) erheblich unter dem Durchschnittswert von Niedersachsen (168<br />

EW/km 2 ) (NLS-Online: Tab. Z1001691). Naturräumlich wird die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung<br />

durch die Niederungsbereiche der Wümme und ihrer Zuflüsse geprägt. Historisch bildeten die Wümme und<br />

die Wieste die jahrhunderte lange umkämpfte Grenze zwischen den Besitztümern Verden und Bremen.<br />

Die Wieste entspringt im Dammermoor zwischen Bockel und Gyhum und schlängelt sich über 16 km durch<br />

Wiesen, Wälder und Felder nach Süden, um bei Ottersberg in die Wümme zu münden. In den Mulden und<br />

Senken der Geestlandschaft bildeten sich kleine Moore, Sümpfe und Bruchwälder. Manche sind bis heute<br />

erhalten und tragen wesentlich zum natürlichen Reichtum der Landschaft bei.<br />

Die Wümme ist gekennzeichnet durch ein breites eiszeitliches Bett mit weitgehender Wiesen- und Weidenutzung.<br />

Die vergleichsweise kleinteilige Gliederung ist ein Ausdruck der aktiven Landwirtschaft in der Region<br />

und bietet ein abwechslungsreiches Bild mit Hecken und Gehölzstreifen an den Wegen, mit baumgesäumten<br />

Straßen und dicht bewachsenen Uferstreifen an den Wasserläufen. In mehreren Landschafts- und<br />

Naturschutzgebieten - den Wümmewiesen, dem Glindbusch nördlich von Mulmshorn oder dem Hemslinger<br />

Moor nördlich von Steinfeld - werden artenreiche Biotope erhalten.<br />

Durch die Regionalen Raumordnungsprogramme (RROP) der Landkreise Rotenburg (Wümme) und Verden<br />

werden die Stadt Rotenburg (Wümme), die Samtgemeinde Sottrum sowie der Flecken Ottersberg dem Ordnungsraum<br />

Bremen zugerechnet. Die Gemeinde Scheeßel, die Samtgemeinden Fintel und Zeven gehören<br />

dem ländlichen Raum an. Daraus ergeben sich unterschiedliche raumplanerische Zielvorgaben. (RROP Rotenburg/Wümme<br />

2005, RROP Verden 1998).<br />

Im Gebiet sind die Stadt<br />

Rotenburg (Wümme) als<br />

Mittelzentrum, die Gemeinde<br />

Scheeßel und die<br />

Samtgemeinde<br />

Sottrum<br />

sowie der Flecken Ottersberg<br />

und die Gemeinde<br />

Lauenbrück als Grundzentren<br />

ausgewiesen. Die<br />

Stadt Rotenburg (Wümme)<br />

Entwicklungsaufgabe im RROP<br />

Wohnen Arbeitsplätze Erholung Tourismus<br />

Sottrum x x x<br />

Rotenburg (Wümme) x x x<br />

Zeven x x x<br />

Ottersberg x x x<br />

Fintel<br />

x<br />

Lauenbrück x x<br />

Scheeßel x x<br />

Tab. 4 Zugewiesene Entwicklungsaufgaben im Leader-Gebiet<br />

Quelle: RROP Verden 1998, RROP Rotenburg (Wümme) 2005<br />

wird in ihrer Funktionswahrnehmung<br />

(Sicherung und Entwicklung von Arbeits- und Wohnstätten) durch die Grundzentren Scheeßel<br />

und Sottrum aufgrund deren Verkehrsgünstigen Lage teilweise unterstützt.<br />

Die sehr gute verkehrliche Anbindung an den überregionalen Straßenverkehr ist über die BAB 1 (Ruhrgebiet-Bremen-Hamburg-Lübeck)<br />

mit den Anschlussstellen Stuckenborstel und Bockel gewährleistet. Weitere<br />

Verkehrsverbindungen von überregionaler Bedeutung sind die B 75, die in West-Ost-Richtung verläuft sowie<br />

mensch und region 14


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

4 Bestandsaufnahme<br />

die B 71, die von Südosten kommend über Rotenburg (Wümme) Richtung Norden nach Bremerhaven führt.<br />

In Rotenburg (Wümme) trifft zudem die aus Südwesten über Verden kommende B 215 mit der aus südöstlicher<br />

Richtung über Walsrode kommenden B 440 zusammen.<br />

Die Region verfügt mit dem Zivilflugplatz Rotenburg am Gewerbegebiet Hohenesch über einen Landeplatz,<br />

der für Geschäftsflüge genutzt wird. Ein Ausbau wird zur Zeit geprüft.<br />

Die überregionale Bahnverbindung Hamburg-Bremen (Metronom) durchquert das Gebiet über Lauenbrück,<br />

Scheeßel, Rotenburg (Wümme), Sottrum und Ottersberg. Eine Regionalbahn führt ab Rotenburg (Wümme)<br />

weiter nach Verden. Alle diese Orte verfügen über Bahnhöfe, zentraler Umsteigeort ist der Bahnhof Rotenburg<br />

(Wümme). Die Verbindung nach Hannover wird über die Strecke Verden-Hamburg (über Rotenburg)<br />

gewährleistet. (Niedersächsisches Landesamt für Statistik (NLS) 2007a:192).<br />

Der hohe Wohnwert der Dörfer und die gute Infrastrukturausstattung für den motorisierten Verkehr führen zu<br />

einem erheblichen Verdrängungswettbewerb zwischen landwirtschaftlicher Nutzfläche und Bauland. Dies<br />

bezieht sich nicht nur auf die direkten Flächenverluste durch die Umwidmung von Fläche, sondern auch indirekt<br />

durch die notwendige Ausweisung von Ausgleichs- und Ersatzflächen. Aktuellstes Beispiel sind die Flächenansprüche,<br />

die als Folge der Autobahnerweiterung der BAB 1 zwischen Hamburg und Bremen entstehen<br />

werden. Notwendig ist eine Steuerung der Inanspruchnahme von Flächen, die es möglich macht, die<br />

durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft "unproduktiv" werdenden Flächen langfristig in einem ökonomisch<br />

und naturschutzfachlich interessanten Zustand zu halten.<br />

4.2 Bevölkerungsstruktur und –entwicklung<br />

Betrachtet man die Veränderung der Einwohnerzahl in der Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung inklusive<br />

des Kerngebietes der Stadt Rotenburg (Wümme), wird ein allgemeiner Anstieg zwischen 1970 und<br />

2006 deutlich. Ein regelrechter Bevölkerungssprung ist in der Zeit nach der Grenzöffnung zwischen 1990<br />

und 1995 festzustellen (s. Tab. 5)<br />

Einwohner 1970 1990 1995 2000 2005 2006<br />

Stadt Rotenburg (Wümme)* 18.236 18.985 21.202 21.670 22.111 22.128<br />

Gemeinde Scheeßel 9.460 10.406 11.465 12.496 12.935 12.877<br />

Samtgemeinde Fintel 4.962 5.908 6.694 7.274 7.614 7.648<br />

Samtgemeinde Sottrum 8.269 10.673 12.355 13.687 14.297 14.287<br />

Gemeinde Gyhum 1.917 2.078 2.149 2.352 2.411 2.404<br />

Flecken Ottersberg 8.565 10.056 11.354 12.040 12.183 12.370<br />

Gesamt Leader Wümme-Wieste* 51.409 58.106 65.219 69.519 71.551 71.714<br />

* Kernstadt mit Ortsteilen<br />

Tab. 5 Einwohnerentwicklung im Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung 1970 bis 2006<br />

Quelle: NLS-Online: Tabelle K1000014<br />

mensch und region 15


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

4 Bestandsaufnahme<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Einwohnerentwicklung Leader-Region<br />

Wümme-Wieste-Niederung<br />

1970 1990 1995 2000 2005 2006<br />

In Zukunft wird der Leader-Region weiterhin ein<br />

Bevölkerungswachstum vorhergesagt. Dazu<br />

liegen unterschiedliche Berechnungen von der<br />

Bertelsmann Stiftung (auf der Grundlage der<br />

Bevölkerungszahlen 2006) und vom Nds. Landesamtes<br />

für Statistik vor, die sich in ihrer Höhe<br />

noch sehr unterscheiden. Das Bevölkerungswachstum<br />

wird von beiden Institutionen höher<br />

als in vielen anderen Regionen in Niedersachsen<br />

prognostiziert. Es wird allerdings weit unter<br />

dem des niedersächsischen Nordwestens bleiben.<br />

Stadt Rotenburg (Wümme)<br />

Samtgemeinde Fintel<br />

Gemeinde Gyhum<br />

Gemeinde Scheeßel<br />

Samtgemeinde Sottrum<br />

Flecken Ottersberg<br />

Abb. 9 Bevölkerungsentwicklung 1970 bis<br />

2006<br />

Quelle: NLS (2007)<br />

12<br />

Niedersachsen<br />

Abb. 10 Bevölkerungsprognose 2004<br />

bis 2014<br />

Quelle: Eigene Darstellung nach NLS<br />

(2007)<br />

Veränderung in %<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

2004-2009 2004-2014<br />

ILEK Wümme-Wieste-<br />

Niederung<br />

Flecken Ottersberg<br />

SG Sottrum<br />

Stadt Rotenburg<br />

(Wümme)<br />

Gemeinde Scheeßel<br />

SG Fintel<br />

Gemeinde Gyhum<br />

Die Steigerungsraten in der Zahl der Einwohner erreichen allerdings nicht mehr die des letzten Jahrzehnts.<br />

Zukünftig wird sich die Bevölkerungsstruktur ändern. Lag das Durchschnittsalter im Jahr 2003 noch bei 38<br />

Jahren (Samtgemeinde Sottrum) und 41 Jahren (Stadt Rotenburg (Wümme)), so wird durch den demographischen<br />

Wandel das Durchschnittsalter bis 2020 auf 43 Jahre (Samtgemeinde Sottrum) und 47 Jahre (Flecken<br />

Ottersberg) ansteigen. Dementsprechend sinkt der Anteil der unter 18-jährigen, während der Anteil der<br />

über 60-jährigen erheblich steigt (Bertelsmann Stiftung 2006:5).<br />

Zwischen der Bevölkerungsentwicklung und der wirtschaftlichen Zukunft einer Region bestehen enge Zusammenhänge.<br />

In den nächsten Jahren wird es eine zentrale Aufgabe im ländlichen Raum sein, die Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen in der Region zu halten und die wirtschaftliche Basis zu erhalten. Die Bindung<br />

qualifizierter Fachkräfte wird damit zu einem zentralen Thema. Die „Bildungswanderung“ in der Region<br />

zeigt, dass nur die Stadt Rotenburg (Wümme) hierbei recht gut aufgestellt ist (Abb. 11).<br />

mensch und region 16


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

4 Bestandsaufnahme<br />

Abb. 11 Bildungswanderung in der Region<br />

Quelle: Bertelsmann Stiftung (2006)<br />

4.3 Wirtschaftsstruktur<br />

Aufgrund der zentralen Lage zwischen den beiden Metropolen Hamburg und Bremen und der guten Verkehrsanbindung<br />

durch die BAB 1 Hamburg-Bremen weist das Leader-Gebiet gemeinsame gleichartige wirtschaftliche<br />

Strukturen auf. Obgleich stark landwirtschaftlich geprägt, wandeln sich die Dörfer immer stärker<br />

in Wohnstandorte mit entsprechendem Pendleraufkommen in die Zentren der Arbeitsplätze. Entlang der<br />

BAB 1 entwickeln sich zunehmend Gewerbegebiete an den BAB-Anschlussstellen.<br />

Die Region prägen die typischen Wirtschaftsmerkmale des ländlichen Raumes. Es ist stark landwirtschaftlich<br />

strukturiert und weist viele kleine und mittlere Wirtschaftsbetriebe auf.<br />

Im Vergleich mit den Daten Niedersachsens wird die relativ hohe Bedeutung der Landwirtschaft bei den Beschäftigten<br />

deutlich (1. Sektor), wobei die Samtgemeinde Fintel hier einen Spitzenwert einnimmt. Der industrielle<br />

Bereich (2. Sektor) ist überwiegend unterrepräsentiert, während der Dienstleistungssektor (3. Sektor)<br />

überwiegend über den Werten der Landkreise Verden und Rotenburg (Wümme) und des Landes Niedersachsen<br />

liegt.<br />

Beschäftigte<br />

2003<br />

im<br />

SG<br />

Sottrum<br />

Stadt<br />

Rotenburg<br />

(Wümme)<br />

Gem.<br />

Scheeßel<br />

SG Fintel SG Zeven Landkreis<br />

Verden<br />

Landkreis<br />

Rotenburg<br />

(Wümme)<br />

Flecken Ottersberg<br />

Niedersachsen<br />

1. Sektor (%) 2,51 6,18 1,76 2,31 18,01 1,18 2,06 2,73 1,48<br />

2. Sektor (%) 22,73 29,35 16,64 34,93 25,14 51,66 35,94 34,47 34,16<br />

3. Sektor (%) 74,77 64,21 81,6 62,76 56,85 47,16 61,99 62,6 64,09<br />

Tab. 6 Beschäftigte nach Wirtschaftssektoren 2003<br />

Quelle: Bertelsmann Stiftung (2006)<br />

Insgesamt verfügt die Region über ein relativ hohes Pro-Kopf-Einkommen mit einer hohen Kaufkraft.<br />

mensch und region 17


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

4 Bestandsaufnahme<br />

Landwirtschaft<br />

Die Landwirtschaft in der Region bietet ein breites Spektrum von Grünlandwirtschaft, Ackerbau, Veredelungs-<br />

und Bio-Betrieben. Hinsichtlich der Betriebsstrukturen sind die meisten landwirtschaftlichen Betriebe<br />

zukunftsfähig aufgestellt. So verfügen derzeit mehr als 42 % der Betriebe über mehr als 50 ha. Mit einem<br />

Durchschnittsalter der Betriebsleiter von 45 bis 50 Jahren und einer guten Flächenausstattung sind in der<br />

Region zwei der wichtigsten Voraussetzungen auf der betrieblichen Seite für eine zukunftsfähige Landwirtschaft<br />

vorhanden. Die bisher durchgeführten Flurbereinigungen und das geplante Flurbereinigungsverfahren<br />

Horstedt unterstützen diese<br />

Entwicklung.<br />

Größenstruktur der landw. Betriebe<br />

14%<br />

18%<br />

14%<br />

3%<br />

12%<br />

12%<br />

10%<br />

12%<br />

5%<br />

unter 2 ha<br />

2 bis unter 5 ha<br />

5 bis unter 10 ha<br />

10 bis unter 20 ha<br />

20 bis unter 30 ha<br />

30 bis unter 50 ha<br />

50 bis unter 75 ha<br />

75 bis unter 100 ha<br />

100 ha und mehr<br />

Abb. 12 Größenstruktur der<br />

landwirtschaftlichen Betriebe<br />

Quelle: NLS-Online: Tabelle<br />

Z6080011<br />

Insgesamt ist bei einer zunehmenden Vergrößerung der verbliebenen Betriebe eine kontinuierliche Verringerung<br />

der Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe festzustellen. Der Strukturwandel hat von 2001 bis 2005<br />

zu einer Verringerung um 17,8 % geführt (vgl. Tab. 7).<br />

Leader Wümme-<br />

Wieste-Niederung<br />

Die Auswirkungen des Strukturwandels<br />

und der EU-<br />

Agrarreform erfordern von den<br />

aktiven landwirtschaftlichen Betrieben<br />

einen stetigen Wandel<br />

und die Suche nach neuen Einkommensquellen.<br />

So haben<br />

beispielsweise die Diskussionen<br />

um die Zielsetzung der<br />

Kräuterregion<br />

Wieste-<br />

Niederung insbesondere im<br />

landwirtschaftlichen Bereich zu einem neuen innerregionalen Kommunikationsnetzwerk geführt. Die kleinräumige<br />

Kommunikation der landwirtschaftlichen Betriebe mit anderen gesellschaftlichen Gruppen wie Gastronomie<br />

und Handwerk/Weiterverarbeitung kann die Grundlage für neue Initiativen bilden.<br />

Tourismus<br />

2001 2003 2005 Veränderung<br />

2001-2005 in %<br />

Betriebe 893 808 734 -17,8<br />

LF / Betrieb 52,12 59,82 61,05 17,1<br />

Landwirtschaftl. genutzte<br />

Fläche (LF) 46.541,88 48.332,42 44.812,65 -3,7<br />

Ackerland 23.390,17 23.782,02 24.228,04 3,6<br />

Dauergrünland 17.702,52 17.100,76 14.591,80 -17,6<br />

Tab. 7 Bewirtschaftungsstruktur (2001 – 2005)<br />

Quelle: NLS-Online: Tabelle Z6080013<br />

Im RROP des Landkreises Rotenburg (Wümme) (2005) wurden die Orte Sottrum, Rotenburg (Wümme), Zeven,<br />

Lauenbrück, Scheeßel und Ottersberg als Standorte mit besonderer Entwicklungsaufgabe Erholung<br />

ausgewiesen. Fintel ist Standort mit besonderer Entwicklungsaufgabe Tourismus. Der Flecken Ottersberg<br />

hat die Schwerpunktaufgabe Erholung im RROP Verden (1998). Besonders der Ort Fischerhude ist ein Publikumsmagnet.<br />

Zwischen den Hauptdestinationen Lüneburger Heide und Küste gelegen gründet sich die tou-<br />

mensch und region 18


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

4 Bestandsaufnahme<br />

ristische Entwicklung vor allem auf die natürlichen Potenziale in der Region. Ruhe, sich fallen lassen, Angebote<br />

für Familien mit Kindern usw. sind hier die Stichworte.<br />

Der Touristikverband Rotenburg (Wümme) zwischen Heide und Nordsee e.V. (TouROW) ist die regionale<br />

Dachorganisation im Landkreis Rotenburg (Wümme). Ihm gehören die Kommunen sowie Unternehmer und<br />

Vermieter an. TouROW ist Ansprechpartner für alle Dienstleitungen rund um den Urlaub im Landkreis und<br />

fungiert als Netzwerk zwischen den einzelnen Beteiligten sowie zwischen den unterschiedlichen Regionen.<br />

Fintel hat aufgrund der hervorragenden touristischen Infrastruktur, der Rad- und Wanderrouten und der<br />

landschaftlichen Potenziale eine besondere Bedeutung für den Tourismus.<br />

Als Unterkunftsart sind im Gebiet überwiegend Privatquartiere zu finden. Kleine Hotels, die häufig auch von<br />

Handwerkern und Geschäftsleuten genutzt werden, Urlaub auf dem Bauernhof sowie auch Ferienhäuser<br />

und –wohnungen konnten ihre Kapazitäten im Vergleich von 2003 zu 2005 leicht ausbauen.<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

SG Fintel<br />

Stadt Rotenburg<br />

SG Sottrum<br />

SG Zeven<br />

Flecken Ottersberg<br />

2003 2005<br />

Betten gesamt<br />

Das Gebiet zeichnet sich durch eine Vielzahl<br />

touristischer Angebote aus. Hierbei kommt<br />

den Radtouristen eine herausragende<br />

Bedeutung zu. Insgesamt 1800 km gut<br />

ausgebaute und beschilderte Radwege (im<br />

Landkreis Rotenburg (Wümme)) führen durch<br />

eine abwechslungsreiche Landschaft<br />

zwischen Wäldern, Mooren und Wiesen sowie<br />

den Flussniederungen der Wümme und<br />

Wieste.<br />

Abb. 13 Übernachtungszahlen im Leader-<br />

Gebiet<br />

Quelle: TouROW (2006)<br />

Die Region wird durchzogen von Radwanderwegen von überregionaler Bedeutung. Der durch das gesamte<br />

Leader-Gebiet führende Wümme-Radweg mit insgesamt 250 km verbindet mit dem Teilstück “Nordroute“<br />

Lauenbrück, Scheeßel, Rotenburg (Wümme), Sottrum und Fischerhude. Die Südroute führt über Rotenburg<br />

(Wümme) in Ost-West Richtung durch das Gebiet. Des Weiteren ist der Fernwanderweg Hamburg-Bremen<br />

zu nennen, der auf seiner ca. 150 km langen Route parallel zur BAB 1 auf westlicher Seite durch die Samtgemeinde<br />

Zeven führt. Ein weiteres überregionales Angebot stellt die Mühlenroute dar, die mit 250 km Gesamtstrecke<br />

19 historische Mühlen verbindet. Auch hier bieten sich verschiedene Tourenvorschläge an, die<br />

Teilbereiche der Region verbinden.<br />

Entlang der Strecken werden in Form einzelner Broschüren Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten,<br />

Fahrradverleihstationen, gastronomischen Betrieben, u.v.m. gegeben. Zusätzlich sind auch Rad-<br />

Pauschalangebote (Mehrtagestouren mit fachlicher Begleitung) buchbar. Der Touristikverband Landkreis<br />

Rotenburg (Wümme) e.V. hat diese überregionalen Angebote in Zusammenarbeit mit den Gemeinden in der<br />

Region entwickelt.<br />

Neben dem Radtourismus kommt dem Wasserwandern eine weitere große touristische Bedeutung für das<br />

Gebiet zu. Auf der Wümme werden Touren angeboten und die dafür notwendigen Infrastruktureinrichtungen<br />

(Kanu- und Kajak-Verleih, Informationen zu Nutzungsbedingungen, Ein- und Ausstiegsstellen, Rastplätze<br />

sowie Übernachtungsmöglichkeiten) zur Verfügung gestellt.<br />

mensch und region 19


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

4 Bestandsaufnahme<br />

Im gesamten Landkreis Rotenburg (Wümme) sowie im Landkreis Verden sind eine große Anzahl weiterer<br />

Freizeitangebote zu finden, die sich an die unterschiedlichsten Nutzergruppen richten. Dabei kommt zum einen<br />

dem landschaftlichen Reiz der Gegend eine besondere Bedeutung zu. So werden touristische Angebote<br />

thematisch hervorgehoben. Neben der Bedeutung der Flüsse für den Tourismus gibt es auch in den Moorlandschaften<br />

Angebote, wie z.B. Moor-Lehrpfad, historischer Moorexpress oder Torfkahn. Die ausgedehnten<br />

Heidelandschaften, die Geestlandschaft sowie Wälder und Wiesen sind durchzogen von einem Wanderund<br />

Reitwegenetz.<br />

Heimathäuser und Museen sind in der gesamten Region zu finden und vermitteln die Kulturgeschichte der<br />

Gegend in Form von Ausstellungen, Aktionen zu bestimmten Themen u.v.m..<br />

4.4 Arbeitsmarkt und Einkommen<br />

Die beiden Oberzentren Hamburg und Bremen haben für das Leader-Gebiet eine hohe Bedeutung als Anbieter<br />

von Arbeitsplätzen. Aus der Tab. 8 wird deutlich, dass in der Gemeinde Scheeßel sowie in den Samtgemeinden<br />

Fintel und Sottrum die Zahl der Auspendler weit höher liegt als die Zahl der Einpendler. Die Stadt<br />

Rotenburg (Wümme) und die an das Leader-Gebiet angrenzende Stadt Zeven bilden jeweils als Mittelzentrum<br />

einen wirtschaftlichen Schwerpunkt und weisen daher auch Einpendlerüberschüsse aus der Wümme-<br />

Wieste-Niederung auf.<br />

Die „Lebensachse“ der Region ist die verkehrliche Infrastruktur in Form der BAB 1, der B75 und der Bahnstrecke<br />

Hamburg-Bremen. Obgleich sich gerade an den Autobahnanschlussstellen Stuckenborstel (zu Sottrum)<br />

und Bockel (zu Gyhum) und in der Stadt Rotenburg (Wümme) an der B75/71 prosperierende Gewerbegebiete<br />

entwickelt haben, konnten die Auspendlerüberschüsse in den letzten Jahren durch den ebenso<br />

deutlichen Einwohnerzuwachs nicht grundsätzlich verändert werden.<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte<br />

am<br />

Arbeitsort<br />

wohnt und<br />

arbeitet<br />

am Ort 1)<br />

Einpendler<br />

2)<br />

Auspendler<br />

2)<br />

Pendlersaldo<br />

am<br />

Wohnort<br />

Stadt Rotenburg (Wümme) 10315 4040 6275 2736 3539 6776<br />

Gemeinde Scheeßel 2372 1163 1209 3002 -1793 4165<br />

SG Fintel 1037 309 728 1965 -1237 2274<br />

SG Sottrum 1903 493 1410 4320 -2910 4813<br />

Gemeinde Gyhum 765 144 621 705 -84 849<br />

Flecken Ottersberg 3887 1050 2837 2675 162 3725<br />

1) d.h. überschreitet keine Mitglieds- bzw. Einheitsgemeindegrenze<br />

2) über Mitglieds- bzw. Einheitsgemeindegrenzen<br />

Tab. 8 Pendlerverhalten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

Quelle: NLS-Online: Tabelle K70A2021<br />

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Rotenburg (Wümme) betrug im August 2007 7%, im Landkreis Verden<br />

6,9%. Damit liegen beide Kreise unter dem Landesdurchschnitt Niedersachsens und dem Bundesdurchschnitt<br />

von 8,8%. (www.meinestadt.de)<br />

mensch und region 20


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

4 Bestandsaufnahme<br />

4.5 Soziale Infrastruktur und Kultur<br />

Die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung ist im Vergleich zu Niedersachsen mit einem überdurchschnittlich<br />

hohen Anteil an Arbeitsplätzen und Kompetenzen im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen ausgestattet.<br />

So war die Zunahme der Arbeitsplätze im Gesundheits- und Sozialwesen in Rotenburg (Wümme)<br />

zwischen 1998 und 2003 besonders hoch (Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung (NIW)<br />

2005:44).<br />

Die Region kann auf ein breit gefächertes Angebot des Sozial- und Gesundheitswesens zurückgreifen. Im<br />

Landkreis Rotenburg (Wümme) kommen 119 Ärzte auf 100.000 Einwohner (www.meinestadt.de). In der Leader-Region<br />

sind neben der Schulmedizin besonders verschiedenste Formen der Alternativmedizin sowie<br />

unterstützender Behandlungsformen konzentriert. Neben Angeboten an alternativen Therapien und Heilmethoden<br />

sind hier kompetente Ausbildungsinstitutionen (z.B. Kunsttherapie an der FH Ottersberg, Ausbildung<br />

zum Ergotherapeuten, Heilpraktiker) angesiedelt.<br />

Im stationären Bereich weist der Landkreis Rotenburg (Wümme) mit 62 Krankenhausbetten pro 10.000 Einwohnern<br />

eine überdurchschnittlich gute Versorgung im Vergleich mit dem Landesdurchschnitt von 57 Betten<br />

pro 10.000 Einwohner auf. (www.meinestadt.de)<br />

Das Diakoniekrankenhaus in Rotenburg (Wümme) mit fast 800 Betten, aufgeteilt in 19 verschiedene Kliniken<br />

und Institute (Schwerpunkt in der Behandlung von Krebskranken) mit angegliedertem Schulzentrum sowie<br />

die Reha-Klinik in Gyhum (Schwerpunkt Chirurgie/Orthopädie und Geriatrie/Rheuma) mit 300 Betten sind in<br />

der Region die größten Anbieter von Gesundheitsleistungen. Dem Reha-Zentrum ist angegliedert: der Verein<br />

zur Förderung der Gesundheitspflege und Krankheitsbewältigung Gyhum e.V. mit einem eigenen Schulzentrum<br />

für Altenpflege und Ergotherapie sowie ein Verein zur Förderung des Gesundheitsbewusstseinsund<br />

-verhaltens. Beide Krankenhäuser sind auch mit Pflegedienstangeboten ausgestattet.<br />

Es besteht ein großes Hilfsangebot für Krankheiten im psychiatrisch/seelischen Bereich. Eine Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie in Rotenburg (Wümme) - Unterstedt sowie verschiedene Angebote im teilstationären und<br />

ambulanten Bereich, wie z.B. durch die GESO (gemeinnützige Gesellschaft für soziale Hilfen mbH) zeigen<br />

die hohe Kompetenz der Region auf dem Gebiet.<br />

Die Rotenburger Werke der inneren Mission in Rotenburg (Wümme) bieten für Menschen mit geistigen Behinderungen<br />

Wohn- und Arbeitsplätze sowie<br />

Schulen und Freizeitangebote, oft auch mit<br />

integrativem Charakter.<br />

Die Region weist im Kulturbereich ein hohes<br />

Potenzial an kulturellen Aktivitäten auf. Traditionsbewusstsein<br />

und Heimatverbundenheit<br />

sind die Basis vieler Veranstaltungen<br />

(Märkte, Feste, Museen). Des Weiteren gibt<br />

es über die Region hinaus bekannte Veranstaltungen,<br />

wie z.B. das Hurricane-Festival<br />

und das Beeke-Trachtenfest. Die Fachhochschule<br />

für Kunsttherapie, Kunstpädagogik<br />

und Kunst in Ottersberg trägt dazu<br />

bei, dass die Region Anziehungspunkt für<br />

Kunstinteressierte von außerhalb ist.<br />

Abb. 14 Mehrgenerationenhaus Waffensen<br />

mensch und region 21


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

4 Bestandsaufnahme<br />

Neben einer großen Anzahl freischaffender Künstler aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Töpferei und<br />

Schauspiel haben sich in der Region die Kulturinitiativen in Ottersberg, Sottrum,Rotenburg (Wümme) und<br />

Fintel etabliert. Diese stehen für neue integrative und innovative Ansätze in der Kulturarbeit und haben<br />

schon einen relativ hohen Grad der Vernetzung untereinander erreicht. Sie sind oft Motor für spektakuläre<br />

und außergewöhnliche Kulturaktionen.<br />

Kultur- und Heimatvereine, Kirchen sowie Einrichtungen wie die Musikschule und die Volkshochschule komplettieren<br />

die Kulturarbeit.<br />

Therapieform<br />

Medizin<br />

Physikalische Therapien<br />

Bewegung / Sport<br />

Wellness<br />

Ernährung<br />

Psychotherapeutische<br />

Verfahren<br />

Beratung<br />

Lebenshilfe<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Spiritualität /Heilen<br />

Tab. 9<br />

Angebote<br />

Allgemeinmedizin<br />

Anthroposophische Medizin<br />

Klassische Homöopathie<br />

Krankengymnastik<br />

Cranio-Sacraltherapie<br />

Elektrotherapie<br />

Osteopathiebehandlung<br />

Spazieren, Wandern, Walken, Joggen,<br />

Radfahren,Reiten auf ausgeschilderten Wegen,<br />

Kanufahren auf der Wümme<br />

Schwimmen<br />

Sportvereine<br />

Shiatsumassage<br />

Klangmassage<br />

Entspannungsmassage<br />

Ayurvedische Massage<br />

Bioladen, Biohöfe<br />

Ernährungsberatung<br />

Familientherapie<br />

Gesprächstherapie<br />

Atemarbeit<br />

Bioenergetik<br />

Gestalttherapie<br />

Kunsttherapie<br />

Sprachtherapie<br />

Kinesiologie<br />

Konfliktberatung<br />

Krisenintervention<br />

Lebensberatung<br />

Mediation<br />

Suchtberatung<br />

Lernberatung<br />

Astrologische Beratung<br />

Praxisberatung<br />

Supervision<br />

Häusliche Pflege<br />

Altenpflege<br />

Kurzzeitpflege<br />

Kinder- und Jugendhilfe<br />

Hospizhilfe<br />

Kommunikationstraining<br />

Vorbereitung zur Heilpraktik für Psychotheapie<br />

Familiensystemik<br />

Wertschätzende Kommunikation<br />

Spirituelle Lichtarbeit<br />

Spirituelle Systemarbeit<br />

Esoterisches Heilen<br />

Geistiges Heilen<br />

Reiki<br />

Therapieangebote in der Region<br />

Chinesische Medizin<br />

Akupunktur<br />

Naturmoorpackungen<br />

Fußreflexzonentherapie<br />

Fußpflege<br />

Yoga, Tai Chi, Qigong, Pilates, Rückenschule,<br />

Feldenkrais<br />

Therapeutisches und Heilpädagogisches<br />

Reithöfe , Reiten<br />

Hawaianische LUMI Massage<br />

LOMI LOMI NUI Massageritual<br />

Partnermassage<br />

Nahrungsergänzung<br />

Ernährung nach TCM<br />

Schauspieltherapie<br />

Musiktherapie<br />

Märchentherapie<br />

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie<br />

Lerntherapie<br />

Logopädie<br />

Biographiearbeit<br />

Organisationsentwicklung<br />

Unternehmensberatung<br />

Feng-Shui-Beratung<br />

Geomantische und baubiologische<br />

Beratung<br />

Geländeentstörung<br />

Lebens- und Arbeitsgemeinschaft<br />

für Seelenpflege bedürftige Jugendliche<br />

und Erwachsene<br />

Biographiearbeit<br />

Kunsttherapie<br />

Schauspieltherapie<br />

Freie Kunst<br />

Inneres Team<br />

Meditation<br />

Mantrisches Singen<br />

Meditationstänze<br />

Rituelle Kreistänze<br />

mensch und region 22


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

4 Bestandsaufnahme<br />

4.6 Umweltsituation<br />

Neben den Gebieten der Zevener Geest mit ihren ackerbaulich und forstwirtschaftlich genutzten Flächen<br />

prägen Feuchtwiesen und Bruchwälder der Wümme und ihrer Nebenflüsse die Landschaft im Leader-<br />

Gebiet.<br />

Die Wümme verbindet über 125 km Länge die Kerngebiete der Lüneburger Heide mit dem Ballungsraum<br />

Bremen. Sie entspringt am Wilseder Berg und vereinigt sich bei Bremen-Blockland mit der Hamme zur Leesum.<br />

Im Leader-Gebiet wird sie durch die Nebenflüsse Fintau (Zufluss in Lauenbrück), Beeke (Zufluss in<br />

Scheeßel), Veerse (Zufluss in Veersebrück bei Scheeßel), Rodau (Zufluss in Rotenburg (Wümme)), Wiedau<br />

(Zufluss in Rotenburg (Wümme)) und Wieste (Zufluss bei Ottersberg) gespeist. Dieses ökologisch wertvolle<br />

Fließgewässersystem bietet einen Lebensraum für viele geschützte Pflanzen- und Tierarten. Daneben wird<br />

der Landschaftsraum auch von Touristen und der Landwirtschaft genutzt.<br />

Seit dem Mittelalter haben die Bewohner die<br />

Naturlandschaft durch Rodungen, Entwässerungen<br />

und die bäuerliche Bewirtschaftung immer<br />

stärker verändert. So ist im Lauf der Jahrhunderte<br />

eine reich gegliederte, weithin naturnahe<br />

Kulturlandschaft entstanden, die in ihrer<br />

Dynamik, Charakteristik und Vielfalt nur durch<br />

landwirtschaftliche Nutzung erhalten werden<br />

kann. Die Dörfer und Ackerflächen auf trockenen,<br />

höher gelegenen Sandplatten (Geest)<br />

wechseln sich mit Grünland und Weiden in<br />

feuchteren Gebieten und kleineren und größeren<br />

Waldflächen ab.<br />

Abb. 15 Wiesteniederung bei Bilstedt<br />

Der Naturraum bzw. die Morphologie der Wümme-Wieste-Niederung ist überwiegend zurückzuführen auf die<br />

der Saale-Kaltzeit. Prägend ist die trockene Geestlandschaft der Stader Geest, die durchschnitten wird<br />

durch weitflächige Talungen der Wümme und ihrer Nebenflüsse. Der Norden und der Osten des Leader-<br />

Gebietes sind geprägt durch die naturräumliche Einheit der Zevener Geest, einer eiszeitlich geprägten, sandigen<br />

und flachwelligen Grundmoränenlandschaft. Der weitaus größte Teil der Leader Region Wümme-<br />

Wieste-Niederung ist von der Einheit der Wümme-Niederung geprägt.<br />

Der Landkreis Rotenburg (Wümme) gehört zu den moorreichsten Kreisen innerhalb Deutschlands. Neben<br />

den Mooren tragen auch kleinere Sümpfe und Bruchwälder zum natürlichen Reichtum der Landschaft bei.<br />

Weite Bereiche der Wümme-Niederung und ihrer Nebenflüsse sowie der Moore sind von der Niedersächsischen<br />

Landesregierung als Natura 2000 - Gebiete gemeldet worden. Einzelne Bereiche an der Wümme sind<br />

Teil des niedersachsenweiten Feuchtgrünland-Programms.<br />

Im Rahmen des Niedersächsischen Fließgewässerschutzsystems ist die Wümme als Hauptgewässer, einige<br />

ihr zufließende Bäche mit naturnahen Strukturen als Nebengewässer ausgewiesen. Im Bearbeitungsgebiet<br />

Wümme soll die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) beispielhaft und länderübergreifend im Rahmen eines Modellprojektes<br />

umgesetzt werden. Sie gehören zu einem Fließgewässersystem, das als hochrangiges europäisches<br />

Schutzgut eingestuft und zum FFH-Gebiet bestimmt wurde. Als Feuchtgebiet nationaler Bedeutung<br />

wurde die Wümmeniederung von Fischerhude bis Lilienthal ausgewiesen.<br />

mensch und region 23


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

4 Bestandsaufnahme<br />

Schutzgebiete Nr. Bezeichnung Größe (ha)<br />

NSG-Lü 18 Oberes Fintautal<br />

19 Voßberge<br />

47 Ekelmoor<br />

61 Großes und Weißes Moor,<br />

84 Glindbusch<br />

105 Schneckenstiege<br />

167 Mühlenbachsee<br />

184 Hemslinger Moor<br />

217 Ottersberger Moor<br />

252 Tister Bauernmoor<br />

270 Fischerhuder Wümmeniederung<br />

FFH 38<br />

39<br />

227<br />

241<br />

Wümmeniederung<br />

Wiestetal, Glindbusch, Borchelsmoor<br />

Sotheler Moor<br />

Stellmoor und Weichel<br />

Ausdehung über Leader-<br />

Grenze hinaus<br />

Tab. 10 Naturschutz- und FFH-Gebiete im Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung<br />

Quelle: NLWKN (2007), http//:www.landkreis-verden.de/index.cfmcontent= http//:www.landkreisverden.de/bauen/naturschutz/naturschutzgebiete.cfm<br />

416<br />

100<br />

652<br />

440<br />

92<br />

148<br />

12<br />

320<br />

94<br />

570<br />

772<br />

67<br />

220<br />

4.7 Übergeordnete Planungen<br />

Das Leader-Gebiet liegt räumlich zwischen den Oberzentren und Hamburg und Bremen/Oldenburg. Seit der<br />

Gründung 1992 gehört der Landkreis Rotenburg (Wümme) zu der Metropolregion Hamburg. In der Metropolregion<br />

Hamburg leben auf einer Fläche von ca. 20.000 km² etwa 4,3 Millionen Menschen.<br />

Die Metropolregion hat folgende Schwerpunkte:<br />

• Die Metropolregion Hamburg – Herausforderungen und Chancen der internationalen Positionierung<br />

• Eine geordnet und zukunftsfähige Raumstruktur und Siedlungsentwicklung mit der Konzentration auf<br />

Siedlungsachsen<br />

• Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft<br />

• Gewährleistung eines vielfältigen und ausreichenden Wohnungsangebot mit hohen Wohn- und Freizeitqualitäten<br />

• Innovative, sozial und ökologisch verantwortliche Wirtschaft<br />

• Kultur: Beitrag zur regionalen Identität und Standortfaktor<br />

• Die Metropolregion als Arbeitsmarkt der Zukunft<br />

• Wissenschaft, Forschung und Technologie für eine nachhaltige Entwicklung<br />

• Zukunftssicherung als Aus- und Weiterbildungsregion<br />

• Landwirtschaft in enger Verflechtung von Stadt und Land<br />

• Verkehr: Leistungsfähig und verträglich<br />

• Regionale Stoff- und Energiekreisläufe<br />

• Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen für Männer und Frauen<br />

• Regionale Kooperation und Partizipation als Schlüsselstrategie<br />

Die Flecken Ottersberg als Teil des Landkreises Verden ist der Metropolregion Bremen/Oldenburg zugeordnet,<br />

die seit 2005 besteht. Sie umfasst eine Fläche von knapp 12.000 km² mit knapp 2,5 Mio. Einwohner. Ottersberg<br />

liegt eher in randständiger Lage und ist nur in Teilberiechen stark mit dieser Region verwachsen<br />

(z.B. Fischerhude). http://www.metropolregion.hamburg.de/ http://www.bremen-niedersachsen.de/<br />

mensch und region 24


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

4 Bestandsaufnahme<br />

4.8 Ergebnis des ILEK-Prozesses Wümme-Wieste-Niederung<br />

Das vorliegende REK ist auf der Grundlage des ILEK Wümme-Wieste-Niederung erstellt worden. Nach der<br />

Fertigstellung des ILEK und Übergabe an Minister Ehlen im April 2007 ergab ein Evaluierungsworkshop der<br />

Steuerungsgruppe:<br />

- die Aktiven in den Arbeitsgruppen sind weiter sehr motiviert,<br />

- die Umsetzung erster Projekte hat begonnen,<br />

- die regionale Zusammenarbeit ist durch den ILEK-Prozess gestärkt worden. So arbeiten nun die Kulturinitiativen<br />

intensiv zusammen und wollen gemeinsam das Leitprojekt „<strong>Regionales</strong> Kulturbüro“ einrichten.<br />

Die Zusammenarbeit von Initiativen und Kommunen hat sich dabei sehr positiv entwickelt.<br />

Die Landwirte haben Qualifizierungsveranstaltungen besucht, um das Projekt „Höfe der Region“ zu<br />

initiieren. Die Gemeinden wollen ihre Planer mit der Erstellung einer Liste von regionstypischen<br />

Elementen für die dörflichen Maßnahmen beauftragen, damit diese sich in ein regionales Konzept<br />

einbinden,<br />

- bereichsübergreifend konnten erste Kooperationen zwischen der Gesellschaft für soziale Arbeit, der<br />

Kräuterregion bzw. dem EschelsHoff gegründet werden,<br />

- durch die Vertiefung der Themen Gesundheit und Regenerative Energie in spezifischen Arbeitsgruppen<br />

wurden neue Akzente gesetzt,<br />

- das Thema Gesundheit wurde als zentrales Thema erarbeitet.<br />

Neben diesen positiven Entwicklungen wurde deutlich gemacht, dass<br />

- die Umsetzung der Projekte eine professionelle Begleitung erfordert, die bisher noch nicht gewährleistet<br />

ist,<br />

- es bisher an den entsprechenden Förderung (noch nicht vorhandene Förderrichtlinien) fehlte.<br />

Als Gesamtzusammenfassung ist festzuhalten, dass der regionale Entwicklungsprozess an Intensität noch<br />

zugenommen hat, jedoch nun intensiv weiter fachlich und finanziell begleitet werden sollte.<br />

mensch und region 25


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

5 SWOT-Analyse<br />

5 SWOT-Analyse<br />

Die Grundlage für die SWOT-Analyse wurde den Nachhaltigkeitswerkstätten mit ca. 100 Personen erarbeitet<br />

und im folgenden durch die Arbeitsgruppen diskutiert und ergänzt.<br />

5.1 Gewerbliche Wirtschaft<br />

Durch die gute Erreichbarkeit der großen Wirtschaftsräume Bremen und Hamburg ergeben sich für die Region<br />

besondere Standortqualitäten (NIW 2005). Die Strahlungseffekte, die von den Oberzentren z.B. im<br />

Rahmen der Zusammenarbeit in den Metropolregionen Hamburg und Bremen/Oldenburg ausgehen und der<br />

Region zugute kommen sollen, sind jedoch nicht so intensiv wie erwartet. Insbesondere die Orientierung auf<br />

weltmarktorientierte Entwicklungscluster im Rahmen der Metropolregion lässt die Bedeutung des ländlichen<br />

Raumes in den Hintergrund treten. Die Bedeutung<br />

des Großraums Hamburg wird nach<br />

den Vorraussagen des NIW (2005) weiter<br />

steigen, während die Bedeutung des Großraums<br />

Bremen fallen wird.<br />

Eine Chance für die Region bietet sich in der<br />

Nutzung der Arbeitsmarktpotenziale durch<br />

die bestehende ländlich geprägte Wirtschaftsstruktur<br />

für den Tourismus. Dieses<br />

bietet sich z.B. durch Vernetzung der Landwirtschaft<br />

mit Handel und Dienstleistungen<br />

an.<br />

Abb. 16 Verbindende Bundesautobahn BAB 7<br />

Die besonderen Chancen der Region liegen<br />

in der Nutzung der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur<br />

sowie in den Innovationskapazitäten<br />

der klein- und mittlelständischen Unternehmen.<br />

Durch die Verbindung von Ernährungsgewerbe,<br />

Gesundheit und Landwirtschaft<br />

lassen sich neue Produkte entwickeln<br />

und Märkte erschließen.<br />

Neben dem traditionellen Gewerbe haben<br />

sich mehrere Betriebe angesiedelt, die naturverträgliche<br />

Produkte bundesweit und international<br />

herstellen, verarbeiten oder handeln.<br />

Die Verbindung dieser Betriebe untereinander<br />

kann verstärkt werden.<br />

Abb. 17 Gewerbegebiet Sottrum<br />

mensch und region 26


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

5 SWOT-Analyse<br />

Stärken<br />

Hervorragende Standortgunst aufgrund von Schiene<br />

und Autobahn<br />

profitieren vom Arbeitsplatzangebot in den Ballungszentren<br />

Hamburg und Bremen<br />

zentrale Arbeitsplatzangebote in Rotenburg (Wümme)und<br />

Zeven<br />

50 % Land- und Forstwirtschaft, 12,5 % vor- und<br />

nachgelagerte Bereiche, 37,5% Ernährungsgewerbe<br />

(im Landkreis Rotenburg (Wümme))<br />

Zunahme der Arbeitsplätze im Gesundheits- und<br />

Sozialwesen in Rotenburg (Wümme) zwischen<br />

1998 und 2003 besonders hoch<br />

Pro-Kopf-Einkommen z.T. hoch<br />

Gewerbliche Wirtschaft<br />

Schwächen<br />

Wirtschaftsentwicklung im Wesentlichen entlang der<br />

BAB 1 und der B75<br />

Abhängigkeit von der Entwicklung der<br />

Industriestandorte Hamburg und Bremen<br />

z.T. unterschiedliches Arbeitskraftpotenzial (Anteil 18-<br />

25 jähriger in Rotenburg (Wümme) hoch, in Fintel und<br />

Ottersberg niedrig)<br />

Beschäftigtenentwicklung im produzierenden Gewerbe<br />

in allen Gemeinden leicht negativ<br />

Innovationspotenziale eher gering (s. Bildung)<br />

Finanzprobleme der mittelständischen Betriebe durch<br />

eingeschränkte Kreditvergabe (Basel II 1 )<br />

Pro-Kopf-Einkommen in den Kommunen sehr unterschiedlich<br />

verteilt<br />

Arbeitskräftebedarf von Hamburg bis 2021 steigend Arbeitskräftebedarf von Bremen bis 2021 fallend<br />

Chancen<br />

Jobmotoren in Hamburg und Bremen nutzen<br />

Wachstumsraten im Beschäftigungsbereich Gesundheit<br />

weiter ausbauen<br />

Nutzen der Arbeitsmarktpotenziale durch bestehende<br />

Wirtschaftsstruktur<br />

Weiterentwicklung der bestehenden Betriebe, die<br />

„ökologische“ Produkte herstellen, verarbeiten und<br />

handeln<br />

Tab. 11<br />

Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken der gewerblichen Wirtschaft<br />

Risiken<br />

Wettbewerbsnachteil durch unterdurchschnittlich<br />

schlechte Versorgung mit qualifizierten Arbeitskräften<br />

Ungleiche Entwicklung des Großraums Bremen und<br />

Hamburg<br />

Der spezifische Handlungsbedarf der Region liegt im gewerblichen Bereich in der Verknüpfung der verschiedenen<br />

Wirtschaftssektoren (Landwirtschaft, Weiterverarbeitung, etc.) sowie in der gezielten Nutzung<br />

des verkehrlichen Standortvorteils.<br />

Die Verknüpfung der Betriebe, die Naturprodukte verarbeiten oder mit ihnen handeln, mit lokalen Produzenten<br />

bietet neue Innovation für die Region.<br />

Der Zuwachs an Arbeitskräften im Gesundheitsbereich spiegelt die besondere Kompetenz der Region auf<br />

diesem Gebiet wieder. Der Ausbau dieses besonderen Entwicklungspotenzials sollte gezielt in Angriff genommen<br />

werden.<br />

1 Abkommen über Bedingungen der Kreditvergabe durch Banken<br />

mensch und region 27


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

5 SWOT-Analyse<br />

5.2 Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />

Die Leader-Region zeichnet sich durch eine relativ ausgeglichene Siedlungsstruktur aus, die neben der<br />

Stadt Rotenburg (Wümme) ihren Schwerpunkt in den ländlich geprägten Dörfern hat.<br />

Das Bevölkerungswachstum wird zwischen den Kommunen sehr unterschiedlich ausfallen und sich vor allem<br />

auf die Kernorte der Region konzentrieren, die leicht erreichbar sind und das entsprechende Infrastrukturpotenzial<br />

aufweisen (vgl. Abb. 10, S.16).<br />

Ebenso wird innerhalb der Kommunen eine Polarisierung zu Lasten der abseits gelegenen Dörfer stattfinden.<br />

Dies erfordert erhebliche Anstrengungen im Bereich der öffentlichen Infrastruktur sowie der Lenkung<br />

der Siedlungstätigkeit in den bestehenden dörflichen Strukturen.<br />

In den Pendlerzahlen (s. Tab. 8, S. 20) wird auch der hohe Wohnwert der Dörfer deutlich, der das kontinuierliche<br />

Bevölkerungswachstum fördert und die guten<br />

naturräumlichen und infrastrukturellen Bedingungen,<br />

die diese Gemeinden zum Wohnsitz mit hoher<br />

Lebensqualität machen, bestätigt.<br />

So sind die historischen Bezüge der Gebäude und<br />

der Siedlungslagen noch weitgehend erhalten. Sie<br />

stellen für die Umnutzung der Gebäude zu Wohnund<br />

Dienstleistungszwecken (z.B. als Ferienwohnungen)<br />

eine entscheidende Grundlage dar.<br />

Abb. 18 Ortsmittelpunkt in Reeßum<br />

Das alltägliche Handeln der Bevölkerung ist weitgehend regional ausgerichtet. Je nach Standortvoraussetzung<br />

unterscheiden sich Wohnort, Schulort, Arbeitsort und Einkaufsort. Die „Region“ ist ein Stück Lebensart,<br />

auch wenn sich dies in vielen Verwaltungs- und Politi<strong>kb</strong>ereichen noch nicht entsprechend widerspiegelt.<br />

Durch die Bildung der Kräuterregion Wiesteniederung ist ein erster regionaler Kooperationsraum entstanden,<br />

der der Katalysator eines interkommunalen Entwicklungsprozesses werden kann. Das Bewusstsein der Bevölkerung,<br />

in einer Region zu leben und zu arbeiten, kann diesen Entwicklungsprozess unterstützen.<br />

Die Zuzüge in die Dörfer haben eine Veränderung der Einwohnerstruktur zur Folge, die auch ihre Auswirkungen<br />

in der Dorfentwicklung zeigen. Während früher die Gaststätten den Dorfmittelpunkt prägten, sind<br />

diese derzeit nicht mehr vorhanden oder können diese Funktion nicht mehr wahrnehmen. Zunehmend werden<br />

daher Dorfgemeinschaftshäuser und Dorfmittelpunkte geplant.<br />

Durch landwirtschaftliche Betriebe geprägt sind die Dörfer in vielfältiger Weise dem dörflichen Strukturwandel<br />

ausgesetzt. Die Zahl der landwirtschaftlich genutzten Hofstellen geht erheblich zurück. Sie werden für<br />

Wohnzwecke umgenutzt bzw. sind oft ungenutzt. Hier besteht vor allem in den abseits der Hauptverkehrswege<br />

gelegenen Dörfern ein erheblicher Handlungsdruck.<br />

Von strategischer Bedeutung für die dörfliche Entwicklung ist die Dorferneuerung, die derzeit in den folgenden<br />

Dörfern als Planungs- oder Förderphase durchgeführt wird (s. Tab. 12).<br />

Bei der weiteren Lenkung der Siedlungstätigkeit muss die Bestandserhaltung und Nutzung bestehender Gebäude<br />

eine besondere Berücksichtigung finden.<br />

mensch und region 28


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

5 SWOT-Analyse<br />

Stadt Rotenburg (Wümme)<br />

Samtgemeinde Fintel<br />

Samtgemeinde Sottrum<br />

Gemeinde Scheeßel<br />

Flecken Ottersberg<br />

Gemeinde Gyhum<br />

Tab. 12<br />

Quelle:<br />

Mulmshorn, Waffensen<br />

Stemmen, Lauenbrück<br />

Hassendorf, Höperhöfen, Hellwege, Horstedt, Stuckenborstel<br />

Ostervesede, Westeresch<br />

Ottersberg, Otterstedt, Fischerhude<br />

Nartum, Wehldorf<br />

Dorferneuerungsverfahren im Leader Wümme-Wieste-Niederung<br />

Niedersächsisches Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz (2007a)<br />

Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />

Stärken<br />

Schwächen<br />

Attraktive Lage zwischen den Zentren Hamburg und Anpassungsentwicklung moderat gegenüber anderen<br />

Bremen<br />

Gebieten in Niedersachsen<br />

Gute Infrastruktur<br />

Notwendigkeit der Konzentration der Infrastruktur<br />

Fortschreiten des Suburbanisationsprozesses in geringerer<br />

Intensität (wird entscheidend für die Region)<br />

Hohe Heimatverbundenheit<br />

Attraktive Dörfer<br />

Steigende Bevölkerung im letzten Jahrzehnt<br />

Auch weiterhin steigende Bevölkerungszahlen bis<br />

2021 von bis zu 13 % prognostiziert<br />

Mittleres Bildungspotenzial hoch, FH- Abschlüsse<br />

niedrig, typisch für den ländlichen Raum<br />

Chancen<br />

Nutzen der hohen Lebensqualität der Dörfer<br />

Historische Bezüge der Gebäude und Sielungsanlagen<br />

als Grundlage für Umnutzung erhalten<br />

Kräuterregion Wiesteniederung als Kooperationsraum<br />

nutzen<br />

Dorfentwicklung entsprechend veränderter Ansprüche<br />

gestalten (Dorfgemeinschaftshäuser, Dorfmittelpunkte)<br />

Dorferneuerungsprozesse als Chance nutzen<br />

Neue Kooperationen aufgrund demografischen Wandels<br />

erproben<br />

Tab. 13<br />

Sicherung und Ausbau des ÖPNV<br />

Fehlende Kooperation zwischen den Gemeinden<br />

Im wesentlichen Pendler, Region als Wohnstandort,<br />

Wanderungssaldo ist positiv<br />

Alterspyramide verschiebt sich dramatisch<br />

Ungleichmäßige Verteilung der<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Risiken<br />

Abwanderung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

gefährden wirtschaftliche Basis der Region<br />

Handlungsdruck auf abseits der Hauptverkehrswege<br />

gelegenen Dörfer durch dörflichen Strukturwandel<br />

Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich der Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />

Der spezifische Handlungsbedarf der Region liegt in der Nutzung der authentischen Dorfgestalt als Grundlage<br />

für innovative Projekte im Bereich des Tourismus oder der Verarbeitung von Produkten. Die Umnutzung<br />

von landwirtschaftlichen Gebäuden zu Wohnnutzungen greift die gute Lage zwischen den Zentren auf.<br />

mensch und region 29


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

5 SWOT-Analyse<br />

5.3 Kultur und Soziales<br />

Die Angebotspalette von kulturellen Veranstaltungen mit regionaler sowie überregionaler Bedeutung ist<br />

hoch. Die Bedingungen der Kulturschaffenden sind geprägt von einem hohen Anteil ehrenamtlicher Arbeit.<br />

Eigeninitiative und Kreativität werden durch diese Situation zwar gefördert, Ehrenamtlichkeit kann jedoch nur<br />

begrenzt eine qualitätsorientierte Kulturarbeit leisten. Aus Sicht der Kulturinitiativen wird die Bedeutung der<br />

Kultur als weicher Standortfaktor unterschätzt.<br />

Kultur und Soziales<br />

Stärken<br />

Schwächen<br />

Hohe Anzahl von Künstlern und Künstlervereinen Kultur wird als weicher Standortfaktor unterschätzt<br />

Viele verschiedene Kultureinrichtungen<br />

Vorhandene Potenziale werden nicht genutzt<br />

Fachhochschule Ottersberg<br />

Mangelnde Koordination und Kooperation zwischen<br />

den Organisationen und Aktiven<br />

Kulturelle Veranstaltungen für alle Interessen Gegeneinander statt miteinander<br />

Bereitschaft zur Zusammenarbeit<br />

Fehlende finanzielle Mittel<br />

Funktionierende Vereinslandschaft<br />

Ehrenamtlichkeit stößt an ihre Grenzen<br />

Hohe Bedeutung kirchlichen Engagements<br />

Mangelnde Akzeptanz innovativer Kulturarbeit<br />

Breite schulische Infrastruktur<br />

Veranstaltungen und Veranstaltern fehlt ein gemeinsames<br />

Profil<br />

Innovative Projekte, die ohne Vorurteile versch. Gruppen<br />

Anteil von Fachhochschulabschlüssen 75 % vom<br />

miteinander verbinden<br />

viele kulturelle Projekte, gerade für Jugendliche<br />

nds. Durchschnitt, sehr unterschiedlich ausgeprägt<br />

(Ottersberg < 3,7, Rotenburg (Wümme) zwischen 8,3<br />

Unterstützung durch Stiftungen und durch die Wirtschaft<br />

Hohe Kompetenz auf verschiedenen Ebenen des<br />

Gesundheitswesens<br />

Hoher Anteil von Betreuungseinrichtungen<br />

Starker Anteil der Beschäftigtenentwicklung geht auf<br />

den Gesundheitsbereich<br />

Gut eingebettete integrative Arbeit<br />

Chancen<br />

Kulturaktivitäten als weichen Standortfaktor begreifen<br />

Vernetzungscharakter von Kulturarbeit erkennen<br />

nutzen<br />

Qualifizierte Kulturarbeit strahlt über die Region hinaus<br />

Erhalt alter Bausubstanz durch Nachnutzung (kulturell,<br />

sozialer Bereich)<br />

Werbung für die ganze Region<br />

Steigerung des Bildungspotenzials<br />

Verringerung der Landflucht von jungen Erwachsenen<br />

Angebot von gesundem Leben in kulturell geprägter<br />

Umgebung<br />

Profilierung der Region durch innov. Kulturarbeit<br />

Tab. 14<br />

und 10,7, Nds. 8,5)<br />

Geringe Verknüpfung mit den Universitäten in Hamburg<br />

und Bremen<br />

Fehlende Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden<br />

Fehlende übergreifende Zusammenarbeit<br />

Geringe Außenwirkung dieses Wirtschaftsschwerpunktes<br />

Risiken<br />

Konkurrenz zu Großstädten<br />

Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Kultur und Soziales<br />

Mangelnde Kooperation und Koordination zwischen Organisatoren und Aktiven komplettieren die schwierige<br />

Situation, die für die Kulturschaffenden besteht. Derzeit entwickeln sich, ausgelöst durch das ILEK, vernetzende<br />

Strukturen in der Region. Noch fehlt den vielen kulturellen Angeboten ein gemeinsames Profil. Deut-<br />

mensch und region 30


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

5 SWOT-Analyse<br />

lich wird dies in der Schwierigkeit, auch innovative Kulturarbeit<br />

anzubieten, die nicht als Gegenpol zu Bestehendem zu sehen<br />

ist, sondern ergänzend und für die Region attraktivitätssteigernd<br />

wirken kann. Die Vernetzungsmöglichkeiten werden zudem<br />

dadurch erschwert, dass der Zugang zu schnellen Informationstechnologien<br />

wie z.B. DSL, gerade im ländlichen<br />

Raum noch nicht flächendeckend vorhanden ist.<br />

Abb. 19 Kunst im ländlichen Raum<br />

Der spezifische Handlungsbedarf der Region liegt im Ausbau der Kooperationen der verschiedenen Kulturinitiativen<br />

und der Mobilisierung des innovativen Kapitals der Region. Dabei kann auch die Verbindung von<br />

Kultur, Kunst und Therapie eine besondere Marktnische besetzen.<br />

5.4 Landwirtschaft<br />

Die Bestanderhebung hat gezeigt, dass die landwirtschaftliche Struktur sehr vielseitig ist. Dies gilt sowohl für<br />

die Betriebsformen als auch für alle Produkte. Die Bereitschaft der Landwirte, neue Einkommensmöglichkeiten<br />

zu erschließen, ist hoch. Daher bestehen konkrete Anknüpfungspunkte, Initiativen aus dem Gesundheitsbereich,<br />

der Landwirtschaft und dem Gewerbe miteinander so zu verknüpfen, dass innovative Produkte<br />

entwickelt werden.<br />

Die Chance für die regionale Entwicklung besteht in der Vernetzung der landwirtschaftlichen Betriebe mit<br />

anderen Wirtschaftsbereichen und der Diversifizierung der Produktion. Neue Produkte und Entwicklungscluster<br />

eröffnen ihnen neue Einkommensquellen und tragen langfristig zur Sicherung der Einkommen bei.<br />

Beispielsweise wurden im Jahr 2006 in der Kräuterregion Wiesteniederung erstmals Kräuter angebaut. Die<br />

bisherige Begrenzung des Anbaus auf die Gemeinden<br />

Horstedt, Sottrum, Gyhum, Bötersen und<br />

Reeßum reicht jedoch zur Hebung dieses Entwicklungspotenzial<br />

nicht aus. So besteht allein für<br />

Spitzwegerich ein Bedarf an ca. 600 ha Anbaufläche.<br />

Im Untersuchungsbereich der Leader-Region<br />

ist ein entsprechendes Flächen- und Betriebspotenzial<br />

vorhanden. Die durch den Naturschutz gesicherten<br />

Flächen könnten z.B. zur Produktion<br />

von Kräuterheu genutzt werden.<br />

Abb. 20 Kräuteranbau in Stapel<br />

Auch für Flächen, die durch naturschutzfachliche Vorgaben (z.B. FFH) in ihrer Nutzung eingeschränkt sind,<br />

müssen angepasste Nutzungskonzepte erarbeitet und umgesetzt werden, um die Situation für die landwirtschaftlichen<br />

Betriebe positiv zu entwickeln.<br />

mensch und region 31


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

5 SWOT-Analyse<br />

Landwirtschaft<br />

Stärken<br />

Schwächen<br />

Weit überdurchschnittliche landw. Prägung<br />

Niederung: Milchviehhaltung, Pferde, Grünland mit<br />

abnehmender Tendenz<br />

18 Betriebe auf 1000 Einwohner (Nds. Durchschnitt 7 Strukturwandel Abnahme der Betriebe 1992 - 2002<br />

Betriebe auf 1000 Einwohner)<br />

um 31%<br />

Leader-Gebiet 4. Stelle in Niedersachsen (Betriebe pro Konflikte zwischen Flächennutzern<br />

EW)<br />

Durchschnitt 50 ha,<br />

mittlere Position in Niedersachsen<br />

Beschäftigte im primären Sektor: 50 % Land- und<br />

Forstwirtschaft, 12,5 % vor- und nachgelagerte Bereiche,<br />

37,5% Ernährungsgewerbe (Landkreis Rotenburg<br />

(Wümme))<br />

Schwerpunkt Milchverarbeitung (Zeven)<br />

Gutes Alter der Betriebsleiter (45 - 50 Jahre)<br />

Chancen<br />

Risiken<br />

Kleinräumige Kommunikation der landw. Betriebe als Verdrängungswettbewerb landw. Nutzfläche durch<br />

Grundlage für neue Initiativen<br />

Bauland<br />

Angepasste Nutzungskonzepte für durch Naturschutz Sich schnell ändernde Märkte<br />

eingeschränkte Flächen erarbeiten<br />

Steuerung der Inanspruchnahme von Flächen Verdrängung Sonderkulturen z.B. Kräuter durch<br />

Energiepflanzen<br />

Vernetzung landw. Betriebe mit anderen Wirtschaftszweigen<br />

Diversifizierung der Produktion<br />

Bereitschaft zur Kooperation<br />

Innovative Produktionsverfahren z.B. im Kräuteranbau<br />

Interesse an einer Verknüpfung landwirtschaftliche<br />

Produkte mit Gesundheit<br />

Anbau von Gesundheitsprodukten, z.B. Spitzwegerich<br />

für die Pharmawerke<br />

Ausbau vorhandener Kontakte zur Vermarktung..<br />

Tab. 15<br />

Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich der Landwirtschaft<br />

Der spezifische Handlungsbedarf für die Region liegt in dem Ausbau der Urproduktion und der Verarbeitung<br />

landwirtschaftlicher Produkte. Dabei geht es weniger um Direktvermarktung, sondern um die Erzeugung und<br />

Verarbeitung neuer innovativer Produkte. Die sehr breite Betriebsstruktur lässt auch vielfältige Kooperationen<br />

im Bildungs- und Ausbildungsbereich zu.<br />

5.5 Natur und Landschaft<br />

Die Leader-Region ist besonders durch die Niederungsbereiche gekennzeichnet. Die Ausweisung als Natura<br />

2000-Gebiet sowie das Feuchtgrünlandprogramm, Maßnahmen zum Schutz des Bibers sowie die Umsetzung<br />

der Wasserrahmenrichtlinie stellen für die landwirtschaftliche Nutzung oberhalb von cross-compliance<br />

eine große Herausforderung dar. Die Notwendigkeit, angepasste Produktionsweisen zu finden, erfordert ein<br />

mensch und region 32


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

5 SWOT-Analyse<br />

regional abgestimmtes Vorgehen, das in Kooperation mit dem Tourismus und z.B. mit der Pferdehaltung<br />

neue Einkommenspotenziale ermöglicht.<br />

Gleichzeitig bieten die verkehrsgünstige Lage sowie die natürlichen Potenziale erhebliche Chancen im Tourismus<br />

und Bildungsbereich.<br />

Relativ „intakte“ Natur<br />

Stärken<br />

Natur und Landschaft<br />

Schwächen<br />

Konflikte zwischen Naturschutz und Landwirtschaft<br />

Vielfältige Landschaftstypen in der Region<br />

Keine abgestimmten Nutzungskonzepte im Grünland<br />

Viele engagierte Akteure in der Region<br />

Unklare Entwicklung im Naturschutz<br />

Breites Interesse an einer gemeinsamen Nutzungsstrategie<br />

Fehlende Durchgangsmöglichkeiten für Fische<br />

Viele Flächen in öffentlichem Besitz<br />

Zu hohe Sandfracht in der Wümme und der Nebengewässer<br />

Durch FFH- Kartierung und WRRL Vorarbeiten vorhanden<br />

Probleme der Verwendung des Grünschnitts<br />

Zugangs- und Erlebnismöglichkeiten fehlen<br />

Chancen<br />

Risiken<br />

Naturschutzfachliche Auflagen als Chance zur gesteuerten<br />

Entwicklung von Flächen im Sinne des Natur-<br />

Nicht oder (unter)genutzte verbrachen<br />

schutzes begreifen<br />

Neue Einkommenspotenziale durch regionale Kooperationen<br />

entwickeln<br />

Wasserabfluss<br />

Aufwuchs im Überschwemmungsgebiet reduziert<br />

Interesse bei unterschiedlichen Gruppen (Landwirte, Fehlende Einbindung in naturschutzfachliche überregionale<br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong>e<br />

Touristiker, Naturschützer) zur Zusammenarbeit vorhanden<br />

Steigendes Interesse an Bildungsangeboten (Schulen,<br />

Jugendherbergen, Seminargruppen)<br />

Tab. 16<br />

Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Natur und Landschaft<br />

Auf relativ kleiner Fläche liegen in der Region<br />

sehr unterschiedliche Landschaftsstrukturen<br />

vor, die sowohl für Touristen als auch für Bildungsmaßnahmen<br />

interessant und nutzbar<br />

sind. Das Bewusstsein, diese Potenziale entwickeln<br />

zu können, ist bei vielen Aktiven in der<br />

Region vorhanden. Es fehlen bisher nur gemeinsam<br />

abgestimmte Konzepte.<br />

Abb. 21 Wümmewiese mit Kunst-Storch<br />

Der spezifische Handlungsbedarf für die Region liegt in der Kooperation von Naturschutz, Landwirtschaft<br />

und Tourismus. Die Kräuterregion Wiesteniederung zeigt, dass durch dieses Strategie ein erhebliches Kundenpotenzial<br />

gewonnen werden kann. Verknüpfende Projekte kommen dabei allen drei Partner zu gute.<br />

mensch und region 33


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

5 SWOT-Analyse<br />

5.6 Tourismus<br />

Die Chancen, die sich durch die Nähe des Leader-Gebietes Wümme-Wieste-Niederung zu den Oberzentren<br />

Hamburg und Bremen ergeben, liegen besonders im Bereich des Tourismus und der Naherholung. Durch<br />

die Verkehrsvereine (Samtgemeinde Fintel, Zevener Geest e.V.), dem Touristikverband Landkreis Rotenburg<br />

(Wümme) e.V. sowie durch die Gemeinden wurden daher in den letzten Jahren etliche Anstrengungen<br />

unternommen, verschiedene Radwegerouten als Themenrouten und Verbindungsrouten (z.B. Radfernweg<br />

Hamburg-Bremen sowie den Wümme-Radwanderweg) zu erneuern und mit neuen Ausschilderungen zu<br />

versehen. Die bestehenden Schwerpunkte (z.B. Fischerhude: Kunst und Kultur, Horstedt: Kräuteranbau und<br />

Verarbeitung, Fintel: Natur, Gemeinde Scheeßel: Kultur) beginnen zu integrierten Entwicklungsprozessen zu<br />

führen, die z.B. das Naturerleben mit der Landwirtschaft, dem Gewerbe und dem Handel intensiv verbinden.<br />

Tourismus<br />

Stärken<br />

Schwächen<br />

Touristische Attraktionen (Fischerhude, Kräuterregion<br />

etc.)<br />

Politik über die Wirtschaftskraft des Tourismus<br />

Geringes Bewusstsein in der Bevölkerung und<br />

Abwechslungsreiche Landschaft<br />

Lückenschlüsse bei Radwegen fehlen<br />

Überregional angebundene Radfernwege (Hamburg-Bremen,,<br />

Wümme, Mühlenroute etc.), 10 re-<br />

Geringe Unterstützung durch die Kommunen<br />

gionale Themenrouten<br />

Geographisch günstige Lage zwischen den Metropolen<br />

(HH, HB, H) mit sehr guten Verkehrsanbin-<br />

Gastronomisches Angebot<br />

dungen<br />

Natur und Landschaft: ausgeprägtes Gewässernetz,<br />

Moore, Wiesen, Wälder und Heideflächen<br />

Es ist kein touristisches Gesamtkonzept vorhanden<br />

Möglichkeiten für vielfältige Aktivitäten, wie Es fehlt eine Vernetzung vorhandener Einzelangebote<br />

Naturtourismus, Radfahren, Wasserwandern usw.<br />

Regionaltypischer ländlicher Charakter<br />

Gute Einzelangebote reichen nicht aus, Touristen gezielt<br />

Mühlen, Heimat- und Fachwerkhäuser, Vereine, in die Region zu locken und an die Region zu binden<br />

Kirchen, Künstler, Veranstaltungen, kulturelle Attraktionen<br />

Chancen<br />

Nähe zu Hamburg und Bremen für touristische<br />

Entwicklung nutzbar machen<br />

Natürliche Potenziale zur Grundlage der touristischen<br />

Entwicklungsstrategie machen<br />

Ausbau vorhandener Potenziale<br />

Kräuterregion als Beispiel der Zusammenarbeit<br />

Zunehmendes Verständnis zwischen Landwirtschaft,<br />

Naturschutz und Tourismus<br />

Suche nach gemeinsamen Entwicklungswegen<br />

durch integrative Zusammenarbeit<br />

Tab. 17<br />

Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Tourismus<br />

Risiken<br />

Mangelnde Verbindung von tour. Themenschwerpunkten<br />

mit Handel, Landwirtschaft und Gewerbe gefährdet Möglichkeiten<br />

regionaler Wertschöpfung<br />

Geringe finanzielle und organisatorische Ausstattung<br />

von TouROW<br />

Der spezifische Handlungsbedarf im Tourismus liegt in der Herausarbeitung der naturorientierten Potenziale<br />

der Region und ihrer Vernetzung. Die vielfach vorhandenen Angebote sind auf ihre Zielgruppengenauigkeit<br />

zu überprüfen und an bestehende erlebnispädagogische Erkenntnisse anzupassen. Die Verbindung von<br />

Tourismus, Naturschutz und Landwirtschaft kann insbesondere im Bereich der Naherholung zu neuen Kunden<br />

führen.<br />

mensch und region 34


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

5 SWOT-Analyse<br />

5.7 Gesundheit<br />

Die Bestandsaufnahme hat ergeben, dass der demographische Wandel sehr unterschiedliche Folgen haben<br />

wird. Zum einen wird die Bevölkerungsverteilung zwischen den Dörfern und den Zentren sich verändern,<br />

zum anderen wird, trotz des leichten Bevölkerungsanstiegs, der Alterungsprozess zunehmen.<br />

Mit zunehmendem Alter entsteht eine Werteverschiebung vom reinen Konsumverhalten hin zu Investitionen<br />

für ein gesünderes, längeres und qualitativ besseres Leben. Die „Generation 50+“ wird zur einflussreichsten<br />

Bevölkerungsgruppe und bestimmt damit maßgeblich auch die Märkte und die Politik.<br />

Die wirtschaftliche Produktivität in einer Region wird zukünftig von der körperlichen und psychischen Gesundheit<br />

abhängen. Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema Gesundheit und Wohlbefinden bilden<br />

in den nächsten Jahrzehnten einen wichtigen Wachstumsmarkt.<br />

Gesundheit<br />

Stärken<br />

Schwächen<br />

Interessante Kultur mit Kunst- und Musikpotenzial Fehlende gesundheitstouristische Infrastruktur und Leistungselemente<br />

(wie Unterkunft, Wellness-Angebote)<br />

(viele Künstler, Maler, Musiker und Handwerker)<br />

Fachhochschule Ottersberg als Zentrum für Kunst Wenig kombinierte Angebote vorhanden (z.B. Gesundheit/<br />

Kunst plus Kultur, Natur und Erlebnis)<br />

und Kunsttherapie, Potenzial an Personal und Angeboten<br />

Große Dichte an Ärzten und therapeutischen Angeboten<br />

(Anthroposophie, Kunsttherapie),<br />

überregionaler Patientenkreis<br />

Hohe fachliche Kompetenz auf medizinisch und<br />

therapeutischem Gebiet<br />

Vielzahl Erfolg versprechender Ideen und engagierte<br />

Vereine<br />

Starker Anteil der Beschäftigten geht auf den Gesundheitssektor<br />

zurück<br />

Chancen<br />

Wirtschaftliche Produktivität wird zunehmend eine<br />

Funktion der körperlichen und psychischen Gesundheit.<br />

Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema<br />

Gesundheit und Wohlbefinden bilden in den<br />

nächsten Jahrzehnten einen wichtigen Wachstumsmarkt.<br />

Es verbreitet sich das Bewusstsein, dass ein erfülltes<br />

Leben eine Balance aus Arbeit, Sinn, Gesundheit<br />

und Beziehungen braucht. Das Interesse an<br />

gesundheitsfördernden Lebens- und<br />

Verhaltensweisen wächst.<br />

Präventive Gesundheitsfürsorge wird als höhere<br />

Lebensqualität erlebt.<br />

Die ökonomischen Rahmenbedingungen (Globalisierung,<br />

Flexibilisierung) verstärken den Wunsch<br />

nach Ruhe, Entspannung und Stressabbau<br />

Gesundheitsaffine Initiativen sind in der Region<br />

vorhanden z.B. Kräuterproduktion, Bildungsangebote<br />

zur Kräuterverwendung<br />

Betriebe wie die GESO suchen aktiv nach einer<br />

Verbindung zwischen psychosozialen Angeboten<br />

und Betreuung und der Einbindung ihrer Patienten<br />

in bestehende gewerbliche oder landwirtschaftliche<br />

Betriebe<br />

Tab. 18<br />

Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Gesundheit<br />

Nicht ausreichende Kapazitäten für Workshops oder<br />

Gruppensitzungen<br />

Risiken<br />

Schwierigkeiten der Kooperation zwischen unterschiedlichen<br />

medizinischen Grundlagen (Alternativ-<br />

Schulmedizin)<br />

Die fehlende Bereitschaft, im Konfliktfalle kurzfristig ökonomische<br />

Einbussen zugunsten des langfristigen Ziels<br />

hinzunehmen<br />

mensch und region 35


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

5 SWOT-Analyse<br />

Die Region weist hierzu besondere Stärken auf, die zukünftig koordiniert und konzentriert entwickelt werden<br />

können. Auf deren Grundlage kann in Kombination mit Angeboten aus anderen Wirtschaftsbereichen (Tourismus,<br />

Landwirtschaft, Kultur ...) ein spezifisches Entwicklungspotenzial aktiviert werden.<br />

Der Gesundheitsbereich ist für die Region trotz bisher fehlender Außenwirkung zu einem bedeutendem<br />

Wirtschaftszweig geworden, die positive Beschäftigungsentwicklung in diesem Sektor zeigt dies deutlich. In<br />

einzelnen Bereichen sind Kooperationen zwischen den einzelnen Gesundheitsanbietern vorhanden, eine<br />

übergreifende Zusammenarbeit und Koordination fehlt bisher.<br />

Der spezifische Handlungsbedarf für die Region liegt in der Nutzung des innovativen Potenzials im Gesundheitssektor.<br />

Die Verknüpfung von „schulmedizinischen“ und „alternativen“ Angeboten birgt erhebliche Arbeitsplatzpotenziale<br />

in sich. Die Einbeziehung der Ansätze im Tourismus, Dorfentwicklung, Gewerbe und<br />

Landwirtschaft lässt einen ganzheitlichen Ansatz der Gesundheitsförderung entstehen.<br />

mensch und region 36


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

5 SWOT-Analyse<br />

5.8 Regenerative Energie<br />

Der Landkreis Rotenburg (Wümme) ist im Bereich der Regenerativen Energien insbesondere im Biogas-<br />

Bereich stark positioniert. Hierzu hat sich auf Landkreisebene eine Bioenergie-Initiative gegründet.<br />

Im Leader-Gebiet Wümme-Wieste steht daher weniger die Förderung von Biogas-Anlagen im Mittelpunkt als<br />

die Koordination von Produktion und Verwendung (z.B. als Wärme oder Prozessenergie). Es bestehen verschiedene<br />

aktive Bürgergruppen, die die Energieproduktion mit Photovoltaik durch Bürgergruppen fördern<br />

möchten. Auch hier fehlt es an Informationen<br />

der Anwender sowie an der Koordination<br />

öffentlicher und privater Interessen.<br />

Ein besonderes Hindernis stellt in der<br />

Region die bisher geringe Durchdringung<br />

von Wissen zu diesem Thema in<br />

der Bevölkerung sowie im Handwerk<br />

dar. Hier liegt ein großes Potenzial als<br />

Beitrag zum Klimaschutz in der Region,<br />

besonders, da die klein- und mittelständischen<br />

Betriebe sehr innovationsbereit<br />

sind.<br />

Abb. 22 Bio-Gas Anlage in der Region<br />

Stärken<br />

Verschiedene Bürgergruppen mit hohem Engagement<br />

Einzelinitiativen von Landwirten etc., engagierte<br />

Landwirte<br />

Bioenergieinitiative Landkreis Rotenburg (Wümme)<br />

Ausgebildete Handwerksbetriebe mit innovativen<br />

Gedanken (KMU)<br />

Landwirtschaftliche Struktur, Produkte + Flächen<br />

Chancen<br />

Verbindung Energieproduktion und Wärmenutzung<br />

Verbindung Energieproduktion und Verarbeitung<br />

von landwirtschaftliche Produkten<br />

Aktive Rolle des Landkreises<br />

Potenziale bei den Landwirten<br />

Entwicklung neuer Energie<br />

Tab. 19<br />

Energie<br />

Schwächen<br />

Mehrere Initiativen nebeneinander<br />

Kein Gesamtkonzept, wenig Kooperation der Kommunen<br />

Geringe Verbindung von Energieproduktion und Abnahme<br />

Grenzen im Biogas-Bereich fast erreicht<br />

Risiken<br />

Preisentwicklung (z.B. Getreide, Mais für Biogas) stärker<br />

als staatl. Förderung<br />

Akzeptanz in der Öffentlichkeit durch Biogas-Produktion<br />

gefährdet<br />

Verteuerung der Grundstoffe für Biogas<br />

Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Regenerative Energie<br />

Der spezifische Handlungsbedarf für die Region liegt in der Mobilisierung der privaten Initiativen zur Reduzierung<br />

des CO 2 -Ausstoßes. Die Region verfügt über nicht genutzte Potenziale, die durch entsprechende Informationen<br />

bzw. Ausbildung aktiviert werden können. Dazu sind Maßnahmen auf der konkreten Umsetzungsebene,<br />

der Vermittlung von Kenntnissen und Erfahrungen sowie neuer Forschungsergebnisse in der<br />

Region notwendig.<br />

mensch und region 37


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Die regionale Entwicklungsstrategie wurde im „Gegenstromprinzip“ entwickelt. Ausgehend von der Bestandsaufnahme<br />

und der SWOT-Analyse sowie den Ideen und Projekten erarbeiteten die beteiligten Personen<br />

in den Arbeitsgruppen die Handlungsfelder und Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund legten die Arbeitsgruppen<br />

Elemente für ein Leitbild vor, das in zwei übergreifenden Sitzungen intensiv diskutiert wurde<br />

(<strong>GesundRegion</strong>). Die sich daraus ergebende Entwicklungsstrategie formulierten die Beteiligten aus den Arbeitgruppen<br />

in intensiven Diskussionen. Es spiegelt die Schwerpunktsetzungen der Handlungsfelder wider<br />

und steht mit ihnen in direktem Zusammenhang.<br />

6.1 Leitbild und Entwicklungsziele: <strong>GesundRegion</strong><br />

Die Region setzt den Fokus ihrer zukünftigen Entwicklung auf den Aspekt Gesundheit. Sie gründet diese<br />

neue Entwicklungsstrategie auf die erheblichen Potenziale und Chancen, die sowohl im engeren Gesundheitsbereich<br />

als auch in den vielen Verknüpfungsmöglichkeiten in die anderen Handlungsfelder bestehen.<br />

Dabei wird Gesundheit nicht als die Abwesenheit von Krankheit definiert, sondern als ein Zustand des körperlichen,<br />

psychischen und sozialen Wohlbefindens. Der Begriff „Wohlbefinden“ umfasst dabei verschiedenste<br />

Aspekte: Arbeitsbedingungen und Einkommen, Wohnverhältnisse, Ernährung, das Verhältnis der<br />

Geschlechter, die Rolle von Kindern, Gewalt, die soziale Stellung, Bildungschancen etc..<br />

Kunst und<br />

Kultur<br />

Gesundheit<br />

und<br />

Soziales<br />

Gewerbliche Wirtschaft<br />

Kulturelle<br />

Angebote als<br />

Therapieform<br />

Gesunde Arbeitsplätze<br />

Neue Arbeitsplätze im<br />

Gesundheitsbereich<br />

Integration von Menschen<br />

mit Behinderungen<br />

Anerkennung<br />

Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />

Jeder Mensch<br />

Entspannung<br />

ein Künstler<br />

(J.Beuys)<br />

Kreativität<br />

Therapieangebote<br />

Gesundheitsförderung<br />

Freunde<br />

Ganzheitliche<br />

Therapieformen<br />

Generationsüber-<br />

Gesunde<br />

greifende Angebote<br />

Nahrungsmittel<br />

Emotionale<br />

Biolandbetriebe<br />

Ausgeglichenheit<br />

Neue Absatzmärkte<br />

Gläserne Produktion<br />

<strong>GesundRegion</strong><br />

Wümme-Wieste<br />

Niederung<br />

Attraktive<br />

Dorfmittelpunkte<br />

Nachnutzungen leerstehender<br />

Intakte<br />

landwirtschaftl. Gebäude<br />

soziale<br />

Beziehungen<br />

Informations-<br />

Umweltfreundlicher<br />

veranstaltungen<br />

Transport<br />

Ausbildung<br />

Geborgenheit<br />

Sicherheit<br />

Ästhet. Dorfgestaltung<br />

stressfreie Umgebung<br />

vielfältige<br />

Sinneswahrnehmungen<br />

Einsatz regen. Energien in<br />

gesundheitsorientierten<br />

Einrichtungen<br />

Gesundheitsorientierte<br />

Angebote<br />

Regenerative<br />

Energie<br />

Entspannung<br />

Aufgenommen werden<br />

Naturnahe<br />

durch die Gastgeber<br />

Lebensräume<br />

Reizvolle Landschaft<br />

Tourismus<br />

Landwirtschaft<br />

Natur- u. Kulturlandschaft<br />

Abb. 23 Vernetzung der <strong>GesundRegion</strong> in die Handlungsfelder<br />

mensch und region 38


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Dieses umfassende Leitbild einer „<strong>GesundRegion</strong>“ spiegelt sich in der gemeinsam erarbeiteten Projektion<br />

auf das Jahr 2020 wider. Diese Ziele sollen verdeutlichen, dass nicht alle Vorstellungen in kürzester Zeit zu<br />

erreichen sind. Vielmehr begibt sich die Region auf einen Weg, gemeinsam neue Ziele anzustreben.<br />

Mit der Entwicklungsstrategie ’’<strong>GesundRegion</strong> Wümme-Wieste-Niederung’’ wird entsprechend der Lissabon-<br />

Strategie (Innovation als Grundlage für die Schaffung von Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen) und der<br />

Göteborg-Strategie (Nachhaltige Entwicklung der EU) das Ziel verfolgt, neue Arbeitsplätze im ländlichen<br />

Raum zu schaffen, bestehende zu sichern und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.<br />

Die Entwicklungsstrategie hat ihre Grundlage in der SWOT-Analyse, die deutliche Potenziale erkennen ließ:<br />

- Die verkehrsgünstige Lage<br />

- Die naturräumlichen Vorraussetzungen für den landschaftsgebundenen Tourismus<br />

- Die Bereitschaft zur Kooperation von Personenbetrieben aus verschiedenen Sektoren (Landwirtschaft,<br />

Gesundheit, Kunst...)<br />

- Der Erhalt und die Weiterentwicklung der attraktiven Dörfer<br />

- Die hohen Kompetenzen im Gesundheitswesen<br />

- Die Erfahrungen in der Landwirtschaft mit der Kräuterproduktion<br />

- Die umfangreichen kulturellen und künstlerischen Aktivitäten<br />

- Die Nutzung der Entwicklungsmöglichkeiten, die sich aus dem demographischen Wandel ergeben.<br />

Die Strategie der Region, sich als <strong>GesundRegion</strong> zu etablieren, wird in den folgenden Handlungsfeldern<br />

konkretisiert:<br />

• gewerbliche Wirtschaft • Kunst und Kultur<br />

• Dorf- und Siedlungsentwicklung • Landwirtschaft<br />

• Gesundheit und Soziales • Natur- und Kulturlandschaft<br />

• Tourismus • Regenerative Energie<br />

Die Region greift mit dieser Strategie die Entwicklungspotenziale auf, die im Rahmen der Metropolregion<br />

Hamburg als Leitziele festgelegt wurden:<br />

• Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft<br />

• Gewährleistung eines vielfältigen und ausreichenden Wohnungsangebot mit hohen Wohn- und Freizeitqualitäten<br />

• Innovative, sozial und ökologisch verantwortliche Wirtschaft<br />

• Im Kulturbereich einen Beitrag zur regionalen Identität und Standortfaktor<br />

• Wissenschaft, Forschung und Technologie für eine nachhaltige Entwicklung<br />

• Landwirtschaft in enger Verflechtung von Stadt und Land<br />

• Regionale Stoff- und Energiekreisläufe<br />

• Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen für Männer und Frauen<br />

• Regionale Kooperation und Partizipation als Schlüsselstrategie<br />

(Metropolregion Hamburg, <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> REK 2000)<br />

In der folgenden Tabelle werden die spezifischen Zielsetzungen der „<strong>GesundRegion</strong>“ aufgelistet, die erwarteten<br />

Wirkungen benannt und die Wirkungsindikatoren dargestellt.<br />

mensch und region 39


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Entwicklungsziele Erwartete Wirkung Indikator Mesung durch<br />

Gewerbliche Wirtschaft<br />

Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />

• ... die Gesundheit als Wirtschaftsfaktor und als Ergebnis einer kulturell kreativen,<br />

aktiven und umweltorientierten Lebensweise erschließt;<br />

• ... die die Anforderungen des globalen Klimawandels aufgreift sowie diese bei allen<br />

Entscheidungen berücksichtigt.<br />

Zunahme an Arbeitsplätzen in der Gesundheitswirtschaft<br />

Zunahme der Anlagen zur Nutzung regenerativer<br />

Energie<br />

#<br />

Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />

Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />

• ... die durch regionale Baukultur, ästhetisches Bauen und charaktervolle Dorfbilder Steigende Einwohnerzahlen in den<br />

gekennzeichnet ist (und damit die Grundlage bietet, so dass sich die Einwohner Ortsteilen<br />

in ihrer Umgebung wohlfühlen können);<br />

• ... in der lebendiges, Generationen übergreifendes Wohnen mit intakter Infrastruktur<br />

vor Ort möglich ist;<br />

• ... die über ein intelligentes und nachhaltiges ÖPNV-Netz verfügt;<br />

• ... in der kreative Beförderungsmöglichkeiten Bildung und Wirtschaft unterstützen.<br />

#<br />

Kunst und Kultur<br />

Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />

• ... die eine eigene kulturelle Identität hat und kulturelle Bildungsangebote und Ausbildungsstätten<br />

vor Ort bereit hält;<br />

Projekten aus anderen<br />

Vernetzung kultureller Aktivitäten mit<br />

Handlungsfeldern<br />

• ... die in ganz Deutschland für ihre erfolgreiche kulturelle Arbeit bekannt ist.<br />

Höhere Beachtung regionaler Kulturabeit<br />

Anzahl der Arbeitsplätze in der<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Anzahl der Anlagen<br />

Entwicklung der Bevölkerungszahlen<br />

in den Gemeinden<br />

Bedienung der Dörfer durch den<br />

ÖPNV<br />

Anzahl regional orientierter Veranstaltungen<br />

Daten NLS<br />

Daten Landkreise Rotenburg/Wümme,<br />

Verden<br />

Daten Gemeinden<br />

Qualitative Beschreibung<br />

Daten Kulturbüro, qualitative<br />

Beschreibung<br />

Gesundheit und Soziales<br />

Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />

• ... die sich durch einen ganzheitlichen Gesundheitsansatz auszeichnet;<br />

• ... In der ein präventives und ganzheitliches Verständnis von Gesundheit der Normalfall<br />

ist und entsprechend gefördert wird;<br />

• ... die bundesweit eine einzigartige Konzentration verschiedener Therapieformen<br />

(„Schulmedizin“, „Naturheilverfahren“ und „geistiges Heilen“) aufweist;<br />

• ... In der Gesundheit ein starker mit anderen Bereichen (z.B. Kultur, Tourismus,<br />

Landwirtschaft) vernetzter Wirtschaftsfaktor ist;<br />

• ... in der behinderte Menschen integriert leben und arbeiten;<br />

• ... die die herausragende Fähigkeit besitzt, das Know-how der Arbeit mit behinderten<br />

Menschen als Lernfeld versteht und nutzt;<br />

mensch und region 40<br />

Steigendes vernetztes Angebot von Gesundheitsdienstleistungen<br />

Steigende Vernetzung von<br />

gesundheitsorientierten Dienstleistungen<br />

mit anderen Projekten aus anderen<br />

Handlungsfeldern<br />

Integration behinderter oder psychisch<br />

kranker Menschen in "normale" Arbeitsund<br />

Lebensbedingungen<br />

• ... in der sich alle Menschen als Gemeinschaft verstehen, Gleichstellung von Mann Entwicklung generationsübergreifender<br />

und Frau sowie das generationsübergreifende Zusammenleben realisiert sind; Angebote<br />

• ... in der ein funktionierendes und vielfältiges soziales Umfeld besteht, das Familien<br />

fördert, kinder- und jugendfreundlich ist und neben der traditionellen Familie Region<br />

Steigerung der jungen Einwohner in der<br />

auch andere Formen des Zusammenlebens toleriert.<br />

Anzahl der Dienstleistungen<br />

Anzahl von Kooperationen zwischen<br />

Betrieben<br />

Anzahl generationsübergreifender<br />

Angebote<br />

Qualitative Beschreibung,<br />

Daten Projekte<br />

Qualitative Beschreibung,<br />

Daten Projekte<br />

Daten Gemeinden


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Entwicklungsziele Erwartete Wirkung Indikator Mesung durch<br />

Landwirtschaft<br />

Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />

• ... deren bäuerliche Betriebe professionell vielfältige, kreative und individuelle Produkte<br />

erzeugen,;<br />

• ... in der die Landwirtschaft fest verankert und für ihre enge Verknüpfung von Produzenten<br />

und Verbrauchern bekannt ist;<br />

• ... deren landwirtschaftliche Betriebe innovativ, nachhaltig und ganzheitlich produzieren;<br />

• ... in der besondere Kräuterprodukte erzeugt werden;<br />

• ... in der die Menschen gesund leben können und das Potenzial der Landschaft in<br />

diesem Sinne geschützt und genutzt wird.<br />

Erzeugung von neuen gesundheitsfördernden<br />

Produkten und Entwicklung o-<br />

der Nutzung von innovativen Verfahren<br />

(Produktion, Verarbeitung)<br />

Anzahl der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe, die entsprechende Produktionsverfahren<br />

nutzen<br />

Daten Landwirtschaftskammer,<br />

Landvolk, qualitative<br />

Beschreibung<br />

Natur- und Kulturlandschaft<br />

Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />

• ... in der die Natur zugänglich und ein Erlebnis ist;<br />

• ... in der eine vielfältige Kulturlandschaft erhalten und gemeinsam gepflegt wird;<br />

• ... in der die Artenvielfalt erhalten und durch Maßnahmen gefördert wird;<br />

• ... in der das Wissen um eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Bewirtschaftung<br />

bewahrt wird.<br />

Erhalt und Ausbau der Vielfältigkeit der<br />

Landschaft<br />

Tourismus<br />

Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />

• ... die sich durch qualitativ hochwertige, vielfältige und miteinander vernetzte touristische<br />

Angebote auszeichnet;<br />

rismus, Steigerung der Gästezahlen in<br />

Steigerung der Wertschöpfung im Tou-<br />

• ... in der die Angebote natur-, kunst- und kulturorientiert sind;<br />

der Region<br />

• ... die als Naturerlebnisregion und Fahrradparadies bekannt ist;<br />

• ... in der ein Urlaub im Einklang mit der Natur möglich ist und Erholung vom Stress<br />

bietet<br />

• ... die Anreize für Menschen aus der ganzen Welt bietet, in die Region zu kommen.<br />

Regenerative Energie<br />

Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />

• ... in der in jedem privaten und kommunalen Haushalt höchste Kenntnis über alternative<br />

Energien und die Praxis von Energiesparmaßnahmen vorhanden ist;<br />

• ... in der das energetische Potenzial durch dezentrale Produktionsstätten (wie<br />

BHKW´s, Photovoltaik, Windenergie und Biogas) genutzt wird;<br />

• ... in der an der weiteren Ausschöpfung des energetischen Potenzials geforscht<br />

wird.<br />

Reduzierung des CO²-Ausstoßes in der<br />

Region<br />

Steigerung der Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

in der Region<br />

Umfang der naturschutzgerecht<br />

bewirtschafteten Fläche<br />

Anzahl der Übernachtungen und<br />

Führungen<br />

Anzahl der Anlagen zur Erzeugung<br />

regenerativer Energie<br />

Anzahl von Projekten zur Erforschung<br />

und Vermittlung von<br />

Kenntnissen<br />

Daten Landkreis Rotenburg<br />

(Wümme), Verden<br />

Qualitative Beschreibung<br />

Daten TouROW<br />

Daten Landkreis Rotenburg<br />

(Wümme), Landkreis<br />

Verden<br />

Tab. 20<br />

Entwicklungsziele und Wirkungsindikatoren<br />

mensch und region 41


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

6.2 Auswahlkriterien für Projekte<br />

Die Auswahl der Projekte erfolgt in zwei Stufen. Jedes durch Leader geförderte Projekt muss die Kriterien<br />

des Bewertungsschemas in Kap. 6.2.2, Tab. 22 erfüllen. Prioritäte Projekte (Leitprojekte) unterliegen zusätzlich<br />

den Kriterien des Bewertungsschemas der Tab. 21 in Kap. 6.2.1, da sie die Entwicklungsstrategie im<br />

Besonderen deutlich machen.<br />

6.2.1 Auswahl für prioritäre Projekte der Handlungsfelder (Leitprojekte)<br />

Die prioritären Projekte sollen beispielhaft die Entwicklungsstrategie verdeutlichen. Neben den Kriterien für<br />

alle Projekte (vgl. Kap. 6.2.2) sind an sie folgende Kriterien anzulegen:<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

A Ist es beispielhaft für die Region<br />

B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />

übertragen werden<br />

C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um <br />

D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen<br />

E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen <br />

Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte)<br />

Tab. 21<br />

Bewertungsschema für Leitprojektauswahl<br />

Bewertung<br />

++ Das Projekt oder die Maßnahmen tragen besonders zum Ziel bei<br />

+ Das Projekt oder die Maßnahmen tragen zum Ziel bei<br />

0 keine Bewertung möglich<br />

- Das Projekt oder die Maßnahmen berücksichtigt das Ziel in geringer Weise<br />

-- Das Projekt oder die Maßnahmen berücksichtigt das Ziel in keiner Weise oder steht dem Ziel entgegen<br />

++ Bewertungen zählen jeweils 2 Punkte, + Bewertungen jeweils einen Punkt. – Bewertungen reduzieren die Punkteanzahl<br />

um 1 Punkt, -- Bewertungen schließen das Projekt aus.<br />

6.2.2 Auswahl für Projekte der Handlungsfelder<br />

Die Auswahlkriterien der Projekte für die Förderung sollen die Entwicklungsstrategie berücksichtigen, sie unterstützen<br />

und durch Innovation befördern:<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder auf <br />

2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />

„<strong>GesundRegion</strong>“<br />

3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale in<br />

Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />

4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern z.B.<br />

• Nutzung neuer Medien,<br />

• Entwicklung neuer Techniken oder<br />

• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />

5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />

• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />

• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />

6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

erwarten<br />

7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />

Anzahl Punkte (max. 14 Punkte, mind. 9 Punkte)<br />

Tab. 22<br />

Bewertungsschema für Projektauswahl<br />

mensch und region 42


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Jedes einzelne Projekt wird an Hand der Kriterien durch das REM und die <strong>LAG</strong> eingeschätzt. Die Bewertung<br />

wird nach dem oben genannten Schlüssel vorgenommen: Um als Projekt in der Förderung Berücksichtigung<br />

zu finden, müssen von den 14 maximal zu erreichenden Punkten mindestens 9 + Punkte erreicht werden.<br />

6.2.3 Kooperationsprojekte<br />

Regionale Entwicklungsstrategien und lokale/regionale Projekte werden in vielen Regionen durchgeführt.<br />

Daher liegen erhebliche Erfahrungen zu spezifischen Themen vor. In den Regionen sind oft ähnliche Projekte<br />

vorgesehen, die erfahrungsgemäß durch die jeweiligen Akteure oft neu erarbeitet werden. Die dadurch<br />

jeweils notwendige Entwicklung neuer Kompetenzen und Fähigkeiten in jeder Region vergeudet erhebliche<br />

finanzielle und menschliche Ressourcen. Dagegen kann eine frühzeitige Kooperation von ähnlichen Projekten<br />

erhebliche Synergieeffekte hervorrufen.<br />

Darüber hinaus lassen sich durch eine strategische Kooperation von Ideen, Kenntnissen und Fähigkeiten<br />

neue Produkte entwickeln, die eine Region allein nicht herstellen könnte.<br />

Manche regionalen und lokalen Projekte erreichen durch ihre räumliche Beschränkung leider nicht die für ein<br />

erfolgreiches Projekt notwendige „kritische Masse“. Dies betrifft beispielsweise die verfügbaren Produktmengen<br />

in der Regionalvermarktung oder die notwendige Anzahl von Mitstreitern. Hier bietet sich eine Kooperation<br />

in der Produktion, Verarbeitung oder Vermarktung an, die auch größere, außerhalb der engen Region<br />

liegende Kundenkreise und Märkte befriedigen kann.<br />

Insbesondere bei Projekten, die auf einen räumlich größeren Zusammenhang angewiesen sind, ist die Abstimmung<br />

von Angeboten z.B. bei Naturschutzkonzepten oder bei touristischen Angeboten zwingend erforderlich.<br />

Aus diesen Gründen wird das Leader Gebiet Wümme-Wieste-Niederung zielgerichtet Kooperationen mit anderen<br />

Regionen aufbauen. Es werden Kooperationen zwischen Regionen auf internationaler und regionaler<br />

Ebene, aber auch ganz konkret zu bestimmten Projekten eingegangen. Diese Kooperationsprojekte werden<br />

jeweils in den Handlungsfeldern beschrieben und in einigen Projekten mit einer Kooperationsvereinbarung<br />

ergänzt.<br />

6.3 Handlungsfelder und Projekte<br />

Die Handlungsfelder ergeben sich aus der SWOT-Analyse und den Leitzielen. Die nachstehenden Beschreibung<br />

der einzelnen Handlungsfelder folgt der folgenden Struktur:<br />

• Die Leitlinie beschreibt das Motto des Handlungsfeldes.<br />

• Die Zielsetzungen beschreiben die Inhalte, die für die Region von zentraler Bedeutung sind und erreicht<br />

werden sollen.<br />

• Die Indikatoren benennen, woran der Erfolg langfristig gemessen werden kann.<br />

• Die Leitprojekte (prioritären Projekte) unterstützen in besonderer Weise die Zielsetzung im Handlungsfeld.<br />

Sie sind Vorhaben und Maßnahmen, die besonders die Zielsetzungen fördern und vorrangig vom<br />

Land Niedersachsen gefördert werden sollten.<br />

mensch und region 43


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

6.3.1 Handlungsfeld Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />

Leitlinien<br />

• Zukunftsfähige Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />

• Regionale Identität schaffen<br />

Zielsetzung<br />

Die Dörfer im Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung sollen sich auch in Zukunft als lebenswerte und aktive<br />

Gemeinschaften sowie attraktiv gestaltete Dörfer präsentieren. Die psychische und physische Gesundheit<br />

des Menschen hängt eng mit seinen Lebensbedingungen zusammen. Kommunikation, Kreativität und<br />

Geborgenheit müssen daher aktiv gestaltet werden. Dies ist die Voraussetzung für ein aktives Dorfleben,<br />

touristische Aktivitäten und ökonomische Erfolge.<br />

Steigerung der regionalen Identität durch Weiterentwicklung der regionalen Baukultur<br />

Ein zentraler Aspekt ist die Dorfgestalt, in der Historie und Zukunft miteinander eine Verbindung eingehen.<br />

Das Leader-Gebiet umfasst eine Region, die historisch nicht immer eine Einheit war und auch heute noch<br />

nicht ist (z.B. die Wieste als Trennungsfluss zwischen den Bistümern Verden und Bremen, die Landkreisgrenze<br />

(Landkreis Rotenburg (Wümme) und Verden) zwischen dem Flecken Otterberg und der Gemeinde<br />

Sottrum etc.). Gemeinsam in einem einheitlichen Natur- und Kulturraum liegend, sollen die Dörfer diese Verbindung<br />

auch in ihrer Gestalt deutlich machen. Möglich erscheint dies durch gemeinsame Gestaltungselemente<br />

oder in der Wahl der Materialien. Dies betrifft die Straßengestaltung, Dorfplätze und Gebäude. So<br />

sind Glockentürme ein Gestaltungs- und Identifikationselement, die in vielen Ortschaften buchstäblich in den<br />

Dorfmittelpunkt gerückt werden. Eine regionale Verbindung können Infrastrukturelemente, wie z.B. künstlerisch<br />

gestaltete Buswartehäuschen, übernehmen.<br />

Schaffung von Dorf(mittel)punkten, Dorfplätzen und -straßen<br />

Dorf(mittel)punkte hat es historisch in der Regel in der Region nicht gegeben. Durch die Veränderung der<br />

Einwohnerstruktur werden sie immer mehr benötigt. Sie sind die Identifikationspunkte für die alte und die<br />

hinzugekommene Bevölkerung sowie für Gäste. Ihre Gestaltung sollte sich an gemeinsamen Prinzipien orientieren.<br />

Erhalt landwirtschaftlich genutzter Bausubstanz oder kulturhistorisch wichtiger Bausubstanz<br />

Der landwirtschaftliche und gewerbliche Strukturwandel hat dazu geführt, dass viele dorfbildprägende und<br />

kulturhistorisch wichtige Gebäude nicht mehr angemessen genutzt werden können bzw. ihr Erhalt erhebliche<br />

Mittel benötigt. Sie stellen einen besonderen Schatz der Region dar. Daher sind für diese Gebäude neue<br />

Nutzungen, z.B. im Dienstleistungsbereich, Gewerbe, Handel oder durch touristisch sowie kulturell orientierte<br />

Angebote, zu finden. Gerade die Etablierung von Einrichtungen im Gesundheitssektor bietet hier Chancen.<br />

Einsatz der Dorferneuerung<br />

Dorferneuerungsprozesse beschäftigen sich mit den für die jeweiligen Ortschaften wichtigen Zielsetzungen,<br />

Entwicklungsstrategien und Maßnahmen. Partizipativ orientiert integrieren sie die im Leader angesprochenen<br />

Aspekte und konkretisieren diese auf der lokalen Ebene. Durch die Verbindung von bürgerschaftlichem<br />

Engagement mit öffentlichen und privaten Maßnahmen besitzt die Dorferneuerung die besondere Fähigkeit,<br />

die Zielsetzungen vom Leader umzusetzen. Ausgehend von dem Impulsräumen Ottersberg (Gesundheitskompetenzzentrum)<br />

und Horstedt/Mulmshorn (Kräuterregion) kann das Thema in Dorferneuerungsverbunden<br />

beispielhaft umgesetzt werden (z.B. Reeßum, Stapel, Taaken, Abbendorf, Hetzwege, Jeersdorf und<br />

Wittkopsbostel).<br />

mensch und region 44


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Neue Formen der Daseinsvorsorge<br />

Die demographische Entwicklung in den Dörfern wird zu einer Bevölkerungsabnahme bei jungen Familien<br />

mit Kindern und Jugendlichen führen. Die Möglichkeit zur Betreuung von Kindern entscheidet über die Vereinbarung<br />

von Arbeit und Familie und damit über Wohnstandorte. Daher sind neue und flexible Betreuungsformen<br />

im ländlichen Raum notwendig. Gleichzeitig führt die Bevölkerungsentwicklung zu einer größeren<br />

Gruppe ältere Personen. Dies erfordert neue Konzepte in der Versorgung nicht mehr mobiler Bevölkerungsgruppen,<br />

z.B. mit Pflegediensten, der Grundversorgung oder mit Transporten sowie die Unterstützung intakter<br />

sozialer Beziehungen. Zu letzterem gehört auch der flexible Einsatz des ÖPNV sowie neue, umweltfreundliche<br />

Transportformen (z.B. Bürgerbus).<br />

Indikatoren:<br />

Indikatoren für die oben genannten Maßnahmen sind<br />

• die Anzahl der umgenutzten Gebäude<br />

• die Anzahl der umgestalten Dorfmittelpunkte<br />

• Anzahl der Dienstleistungszentren im ländlichen Raum<br />

Leitprojekt: Regionale Gestaltungsregeln für Dorf(mittel)punkte, Dorfplätze und –<br />

straßen<br />

Historisch hat es in der Region Wümme-Wieste-Niederung nur wenige Dorfplätze oder gestaltete Dorfmittelpunkte<br />

gegeben. Durch die den Verlust von inneren Zusammenhängen (z.B. durch die Landwirtschaft)<br />

wächst die Suche der Dorfbewohner nach identitätsstiftenden Orte oder Plätzen. Durch dieses Projekt soll<br />

die spezifische Identität der einzelnen Dörfer belebt und gleichzeitig eine regionale Verankerung bzw. Verbindung<br />

zwischen diesen hergestellt werden.<br />

Ziel:<br />

Die Projekte dienen der Förderung der Lebensqualität in der Wümme-Wieste-Niederung<br />

Umsetzung:<br />

Um die Verbindung der einzelnen Dörfer zu gewährleisten,<br />

sollen die zu gestaltenden Dorf(mittel)punkte<br />

der Region Wümme-Wieste-Niederung gemeinsame<br />

Elemente aufweisen. Durch sie sollen der zukünftige<br />

Besucher und die Bewohner das Regionaltypische erkennen.<br />

Als erster Schritt und gemeinsamer Projektstart ist die<br />

Entwicklung eines regionalen Gestaltungskonzeptes<br />

geplant. Es kann dann Beispiele für die zu gestaltenden<br />

Dorf(mittel)punkte entwickeln. Elemente können<br />

zum Beispiel die Bepflanzung, die Gestaltung aber<br />

auch ein bestimmtes Thema sein (Moor-, Heide- und<br />

Dünenlandschaften, Dorfschule...).<br />

Abb. 24 Auszug aus einem Gestaltungsplan<br />

Quelle: (mensch und region, 2007)<br />

mensch und region 45


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Regenerative Energie<br />

• Einbindung<br />

regenerativer<br />

Energieerzeugung<br />

(bspw. Photovoltaik) in<br />

die Gestaltung<br />

Handlungsfeld:<br />

Dorf- u. Siedlungsentwicklung<br />

Dorf(mittel)punkte<br />

Tourismus<br />

• Attraktivitätssteigerung<br />

des Tourismus durch<br />

attraktivere Dorf(mittel)-<br />

punkte<br />

Gewerbliche Wirtschaft<br />

• Förderung des<br />

regionalen Handwerks<br />

durch regionale Baustile<br />

Gesundheit<br />

• Infrastruktur für den<br />

Gesundheitsbereich<br />

fördert attraktive<br />

Ausgestaltung der<br />

Dörfer<br />

Kultur und Soziales<br />

• Einbettung von Kunst<br />

und Kunsthandwerk in<br />

die Dorf(mittel)punktgestaltung<br />

• Dorfmittelpunkte werden<br />

als Treffpunkte gestärkt<br />

Landwirtschaft, Agrarstruktur,<br />

Kulturlandschaft<br />

• Höfe und<br />

Kulturlandschaft sind<br />

wesentliche Elemente<br />

Natur, Umwelt, Wasser<br />

• Verbesserung innerörtlicher<br />

Gewässer und<br />

Erhalt des Baumbestandes<br />

Abb. 25 Vernetzung des Leitprojektes „Regionale Gestaltungsregeln für Dorf(mittel)punkte, Dorfplätze und<br />

-straßen“ mit den Handlungsfeldern<br />

Dorfgestaltung<br />

N<br />

Abb. 26 Dorf(mittel)punkte in der Region (u.a. in Stuckenborstel, Reeßum, Ahausen, Waffensen, Wohlsdorf,<br />

Lauenbrück, Scheeßel)<br />

mensch und region 46


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Trägerschaft Gemeinden<br />

Projektpartner Bürgergruppen in den Dörfern, Dorfplaner<br />

Finanzierung Gesamtsumme: 20.000 €<br />

ELER 10.000 €, kommunale Mittel: 10.000 €<br />

Zeitplan 2007 Erarbeitung von gemeinsamen gestalterischen Zielsetzungen als Grundlage<br />

für die individuellen Planungen<br />

2008 Konkrete Planung der Dorfmittelpunkte sowie erste Umsetzungen<br />

2009 bis 2013 Umgestaltung<br />

ELER-<br />

Maßnahmencode<br />

322,323-D<br />

Projektauswahl<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

A Ist es beispielhaft für die Region x<br />

B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />

x<br />

übertragen werden<br />

C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x<br />

D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen x<br />

E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen x<br />

Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 8<br />

Tab. 23 Leitprojektauswahl „Regionale Gestaltungsregeln für Dorf(mittel)punkte, Dorfplätze und –straßen“<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder X<br />

auf<br />

2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />

X<br />

„<strong>GesundRegion</strong>“<br />

3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale X<br />

in Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />

4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern z.B.<br />

X<br />

• Nutzung neuer Medien,<br />

• Entwicklung neuer Techniken oder<br />

• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />

5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />

X<br />

• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />

• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />

6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

X<br />

erwarten<br />

7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />

Anzahl Punkte 10<br />

Tab. 24<br />

Bewertung des Leitprojektes „Regionale Gestaltungsregeln für Dorf(mittel)punkte, Dorfplätze und<br />

–straßen<br />

Kooperationen mit anderen ländlichen Gebieten<br />

Derzeit keine geplant<br />

Zuordnung der geplanten Aktivitäten des Handlungsfeldes<br />

Profil 2007 – 2013<br />

EFRE<br />

ESF<br />

411 – 413 321, 322, 323-D<br />

421<br />

431<br />

Tourismus<br />

mensch und region 47


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

6.3.2 Handlungsfeld Kunst und Kultur<br />

Leitlinien<br />

• Kunst und Kultur als Standortfaktor für den ländlichen Raum nutzen<br />

• Unterstützung und Vernetzung kultureller Kräfte<br />

• Kunst und Kultur als Wirtschaftsfaktoren etablieren<br />

• Innovation in der Kulturarbeit<br />

• Die Region als etwas Besonderes herausstellen in Abgrenzung zur Lage zwischen den Metropolen<br />

Zielsetzung<br />

Kunst und Kultur als (weiche) Standortfaktoren für den ländlichen Raum<br />

Kunst und Kultur können für die Attraktivität einer Region eine standortrelevante Rolle spielen. Es geht dabei<br />

um die Qualität von kulturellen Angeboten, die z.B. für Einzelpersonen, Familien oder auch Unternehmen eine<br />

Rolle in der Entscheidung bei einem möglichen Umzug spielen können. Eine Region mit einem über die<br />

Region bekannten attraktiven Kulturangebot, z.B. durch Einbettung in die ganzheitlich orientierten gesundheitstherapeutischen<br />

Angebote der Region kann förderlich sein für den Verbleib in der Region. Die zu schaffenden<br />

Netzwerke steigern den Bekanntheitsgrad der Region.<br />

Unterstützung und Vernetzung kultureller Kräfte<br />

Innerhalb der Kulturschaffenden sowie auch zu anderen Themengebieten (Tourismus, Soziales, Landwirtschaft)<br />

sind Interessensüberschneidungen zu erkennen und Zusammenarbeit herzustellen. Hier sind Vernetzungsaktivitäten<br />

anzustreben, um Doppelarbeit bzw. ein Gegeneinanderarbeiten zu verhindern. Je mehr<br />

Menschen in diese Zusammenarbeit einbezogen werden, desto eher kann sich ein Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

entwickeln. Die Kunstschaffenden der Region sind in ihren Aktivitäten zu unterstützen, da sie zu einer<br />

Attraktivitätssteigerung der Region beitragen.<br />

Nicht nur inhaltlich, sondern auch räumlich sollen Örtlichkeiten geschaffen werden, die den Menschen unterschiedlichen<br />

Alters und Interesses die Möglichkeit geben, sich treffen zu können. Auch hier sind Überschneidungen<br />

mit den Belangen der Dorf- und Siedlungsentwicklung zu erkennen.<br />

Ein hohes Potenzial an ehrenamtlicher Arbeit sowie verschiedenste kulturelle Veranstaltungen wie Feste,<br />

Märkte und aktive örtliche Initiativen dienen hier als Basis und sind zu unterstützen (Projekt phonetischer<br />

Führer, Kulturcafe Fintel, Kulturbüro).<br />

Kunst und Kultur als Wirtschaftsfaktoren etablieren<br />

Die Zielsetzung, auch die Kulturarbeit als Wirtschaftsfaktor zu etablieren, ist für den ländlichen Raum von<br />

besonderer Bedeutung. Die bestehende Ehrenamtlichkeit kann nicht ausschließlich als Träger von Kulturarbeit<br />

verstanden werden. Es wird angestrebt, die Kulturarbeit auf ihre Wirtschaftlichkeit zu überprüfen, ohne<br />

sie zu kommerzialisieren. Sie kann für die Region einen „monetären“ Vorteil in Form von Arbeitsplätzen bringen.<br />

Innovation in der Kulturarbeit<br />

Die Region kann aus einem reichhaltigen Schatz an Tradition und Heimatverbundenheit schöpfen. Sie ist jedoch<br />

in einem Wandel begriffen, der es notwendig macht, sich mit den an sie gestellten Herausforderungen<br />

auseinander zu setzen. Die strukturelle Situation in den Dörfern ist einem Veränderungsprozess unterworfen,<br />

viele zentrale „Anlaufstellen“, wie die „Tante-Emma-Läden“ sind verschwunden und sind durch adäquate,<br />

der heutige Zeit entsprechende Treffpunkte zu ersetzen. Der Kulturbereich kann durch innovative Projekte<br />

dazu einen Beitrag leisten (generationsübergreifende Angebote im künstl. Bereich).<br />

mensch und region 48


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Die Arbeit im Kulturbereich beinhaltet Veränderung, sei es, dass Landschaft durch aufgestellte Exponate ein<br />

anderes Gesicht bekommt. Oder sei es durch Veranstaltungen, die die Menschen der Region aufwecken<br />

und bewegen. Die Kulturarbeit muss sich der Aufgabe, innovativ zu sein unter Berücksichtigung des Bestehenden<br />

und eine Balance zwischen Natur- und Kulturlandschaft herzustellen, stellen.<br />

Die Region als etwas Besonderes herausstellen<br />

Die Kunst- und Kulturarbeit soll sich der Besonderheiten der Region bewusst werden. Es gilt, sich aufgrund<br />

der regionalen Eigenarten zu entwickeln, wie z.B. alte Kultur auf dem Land erlebbar zu machen und ortsübergreifende<br />

Themen zur regionalen und überregionalen Wahrnehmung zu initiieren. So kann sich die Region<br />

als Einheit identifizieren, die eigene Identität wird gestärkt. (Projekt „Kulturbüro“)<br />

Flächendeckend finden thematische Veranstaltungen nach fast gleichem Muster statt, die kaum mehr regionalen<br />

Bezug aufweisen. Dem soll entgegengewirkt werden. Veranstaltungsorte sowie Veranstaltungs- und<br />

Bildungsangebote sind auf ihre Qualität hin zu überprüfen. Es gilt, in der Region kulturelle Angebote unter<br />

ein einheitliches Dach mit dem Namen „poetische Orte“ zu stellen. Poetische Orte sind als Markenzeichen<br />

zu begreifen, deren Kriterien noch genauer zu bearbeiten sind (Garten der verlorenen Früchte, Orte der<br />

Langsamkeit, aber auch Weihnachtsmärkte ohne Pommes Frites).<br />

Für Außenstehende soll diese Einheit sichtbar werden. Dabei ist die Lage zwischen den Metropolen Hamburg<br />

und Bremen zu nutzen. Es ist auf eine überregionale Wirkung hinzuarbeiten, die die Region auch für<br />

Großstädter attraktiv macht. Kulturelle Highlights verstärken dieses Ziel, die Region kann wirtschaftlich davon<br />

profitieren (Projekt „Begehbare Skulpturen“, „Gesundheitskompetenzzentrum“)<br />

Sicherung kultureller Einrichtungen<br />

Kleine Museen, Heimatmuseen, Kultureinrichtungen, Ausstellungsräume oder Hinterlassenschaften historisch<br />

wichtiger Personen haben einen sehr hohen Stellenwert für die Identifikation in der Region und bieten<br />

gute Anknüpfungspunkte für die touristische Entwicklung. Für diese Einrichtungen sind neue Formen der<br />

langfristigen Finanzierung zu erarbeiten, sie sind qualitativ weiter zu entwickeln und miteinander zu vernetzten.<br />

Indikatoren<br />

• Anzahl der gemeindeübergreifenden kulturellen Aktivitäten<br />

Leitprojekt: Kulturbüro (Bündelung von Projekten und Initiativen in der Region)<br />

Ziel des Kulturbüros ist die Entwicklung eigenständiger und integrativer ländlicher Kulturarbeit als Impulsgeber<br />

für die ganze Region sowie die Kultur als Identifikationsfaktor und Profil der Region herausarbeiten. Das<br />

Kulturbüro ist durch seine integrative ländliche Kulturarbeit in der Wümme-Wieste-Niederung eine Selbstverständlichkeit.<br />

Als Pilotprojekt strahlt es durch seine innovative Kraft weit über die Region hinaus.<br />

Die vielfältigen Aufgaben könnten wie folgt aussehen:<br />

• Know-how-Transfer<br />

• Beschaffung von Fördermitteln<br />

• Verwaltung von Ressourcen<br />

• Vernetzung der kulturellen Kräfte<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Internetgestützte Kommunikationsplattform<br />

• Entwicklung regionaler Kulturprojekte mit exponierter Außenwahrnehmung<br />

• Fortbildung<br />

mensch und region 49


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Die Struktur des Kulturbüros besteht aus dem Verein Kulturbüro als Träger, dem Beirat zur Unterstützung<br />

des Vorstandes und der hauptamtlichen Kräfte. Die personelle Ausstattung des Büros ist im Idealfall mit zwei<br />

hauptamtlichen Stellen sowie Praktikanten z.B. im Rahmen von passenden Studiengängen geplant. Der<br />

Standort des Büros ist, da es um die Entwicklung ländlicher Kultur geht, „auf dem Lande“ geplant. Durch die<br />

Vernetzungsfähigkeit des Kulturbüros entstehen vielfältige positive Wechselwirkungen zu den Bereichen<br />

Wirtschaft, Tourismus, Bildung, Soziales und deren Umfeld.<br />

Trägerschaft<br />

Projektpartner<br />

Verein <strong>Regionales</strong> Kulturbüro „Wü-ste“ e.V., Stadt Rotenburg (Wümme)<br />

Pol. Mandatsträger, Kulturorganisationen der Region, Tourismus- und Wirtschaftsverbände,<br />

Einzelpersonen oder Vereine aus dem kulturellen, sozialen sowie bildungsorientierten<br />

Sektor<br />

Finanzierung Kosten: 100.000 €<br />

ELER 65.000 €, kommunale Mittel 35.000 €<br />

Für die ersten zwei Jahre Anschubfinanzierung aus Profil (Leader) in Höhe von jeweils<br />

50.000 €<br />

Zeitplan<br />

ELER-<br />

Maßnahmencode<br />

bis Ende 2007: Willenserklärung der Gemeinden und Landkreise,<br />

April 2008: Verabschiedung des Projektes durch die Gemeinden und Landkreise,<br />

August/September 2008: Gründung Förderverein<br />

1.1.2009: Eröffnung des Kulturbüros<br />

2010: Eigenständigkeit<br />

321, 421<br />

Gewerbliche Wirtschaft<br />

• Kultur als weicher<br />

Standortfaktor<br />

• Zusätzliche<br />

Bildungsangebote<br />

• Unterstützung der<br />

Unternehmen bei ihrer<br />

Kommunikation<br />

• Beratung bei Kunst<br />

und Kultur im<br />

Unternehmen (Kunst<br />

am Bau)<br />

Regenerative Energie<br />

• Kunst und Kultur als<br />

Kommunikator<br />

Landwirtschaft, Agrarstruktur,<br />

Kulturlandschaft<br />

• Zusatzeinkommen<br />

durch<br />

Naturschutzaufgaben<br />

• Impulse für<br />

umweltverträgliche<br />

Landnutzung<br />

• Konzerte und Events in<br />

Scheunen und Ställen<br />

• Landwirtschaftl.<br />

Betriebe als Orte für<br />

Ausstellungen<br />

Handlungsfeld:<br />

Kunst und Kultur<br />

Kulturbüro<br />

Dorf-, Siedlungsentwicklung<br />

und Infrastruktur<br />

• Verknüpfung von<br />

Infrastruktur und Kunst<br />

(Begehbare<br />

Unterstände)<br />

Abb. 27 Vernetzung des Leitprojektes „Kulturbüro“ mit den Handlungsfeldern<br />

Tourismus<br />

• Attraktivitätssteigerung<br />

des Tourismus durch<br />

zusätzliches Angebot<br />

• Stärkung des Kulturangebots<br />

durch verstärkte<br />

Nachfrage<br />

Gesundheit<br />

• Einbindung von Ateliers<br />

in das Gesundheitskompetenzzentrum<br />

• Kulturangebot förderlich<br />

für Entspannung<br />

• Förderung von geistiger<br />

und körperlicher<br />

Gesundheit<br />

Natur, Umwelt, Wasser<br />

• Natur als Thema der<br />

Kulturarbeit<br />

• Natur als Raum für<br />

Kulturveranstaltungen<br />

Projektauswahl<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

A Ist es beispielhaft für die Region x<br />

B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />

x<br />

übertragen werden<br />

C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x<br />

D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen x<br />

E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen x<br />

Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 9<br />

Tab. 25<br />

Leitprojektauswahl „Kulturbüro“<br />

mensch und region 50


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder x<br />

auf<br />

2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />

X<br />

„<strong>GesundRegion</strong>“<br />

3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale X<br />

in Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />

4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern Z.B.<br />

X<br />

• Nutzung neuer Medien,<br />

• Entwicklung neuer Techniken oder<br />

• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />

5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />

X<br />

• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />

• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />

6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

X<br />

erwarten<br />

7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />

X<br />

Anzahl Punkte 11<br />

Tab. 26<br />

Bewertung des Leitprojektes „Kulturbüro“<br />

Kooperationen mit anderen ländlichen Gebieten<br />

Kooperationsprojekt<br />

Kooperationspartner<br />

Projektbeschreibung<br />

und Ziel<br />

Weitere Projektpartner<br />

Erste Schritte einer<br />

Kooperation<br />

Gründe für die<br />

Zusammenarbeit<br />

Entwicklungsstand<br />

Zuordnung<br />

Entwicklungsziel<br />

Haus Kreienhoop<br />

Leader-Region Oste-Börde-Wörpe<br />

Im Ortsteil Nartum der Gemeinde Gyhum lebt der Schriftsteller Walter Kempowski.<br />

Herr Kempowski hat die Kulturstätte „Haus Kreienhoop“ geschaffen, in<br />

dem kulturelle Seminare, Ausstellungen, Tagungen und Führungen durchgeführt<br />

werden. Die Kulturstätte wurde in die Kempowski Stiftung „Haus Kreienhoop“<br />

überführt.<br />

Der Stiftungszweck soll insbesondere die Erhaltung und Nutzung der Kulturstätte<br />

Haus Kreienhoop beinhalten. Durch Ausstellungen und Führungen interessierter<br />

Bürger sowie durch die Aufbereitung und Verwaltung, Veröffentlichung<br />

und Erforschung des literarischen Werkes soll auch über das Ableben<br />

des Stifter hinaus, dieses Kulturgut erhalten bleiben.<br />

Um den Stiftungszweck erfüllen zu können, ist es erforderlich, durch geeignete<br />

Maßnahmen dieses Werk mit Leben zu erfüllen. Die Gebäude und Liegenschaften<br />

für die Ziele instandzusetzen und zu unterhalten. Durch geeignetes<br />

Personal sind Wissenschaftliche und kulturelle Seminare, Tagungen, Konzerte<br />

und Kongresse durchzuführen, die Stiftung zu verwalten, und im Sinne der<br />

Ziele zu entwickeln.<br />

Samtgemeinde Zeven<br />

Erarbeitung eines Finanzierungskonzeptes<br />

Gespräche mit möglichen Förderern (Stiftungen. Land Niedersachsen)<br />

Das Haus Kreienhoop ist kulturell von hoher Bedeutung für den gesamten<br />

Landkreis Rotenburg<br />

Konzept<br />

Leistet einen Beitrag zu den Entwicklungszielen Kunst und Kultur und Tourismus<br />

mensch und region 51


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Zuordnung der geplanten Aktivitäten des Handlungsfeldes<br />

Profil 2007 – 2013<br />

EFRE<br />

ESF<br />

411 – 413 313, 321, 323,<br />

421 421<br />

431<br />

Kulturförderung<br />

Beschäftigungsförderung<br />

6.3.3 Handlungsfeld Gesundheit und Soziales<br />

Leitlinien:<br />

• „Gesundheit“ zum Standortfaktor entwickeln<br />

• Ganzheitlicher Ansatz von Gesundheit in Bezug auf die Bedeutung von Natur und Wirtschaft<br />

• Generationsübergreifende Vernetzung<br />

Zielsetzung<br />

Gesundheit zum Standortfaktor entwickeln<br />

Die Bündelung der vielfältigen Angebote von verschiedensten Therapieformen und Kompetenzen im Gesundheitsbereich<br />

sowie die Weiterentwicklung zu einer <strong>GesundRegion</strong> können attraktivitätssteigernd wirken.<br />

Der Gesundheitsbereich soll als weicher Standortfaktor weiterentwickelt werden. Förderlich wäre auch der<br />

Beitritt einzelner Städte der Region zum „Netzwerk gesunder Städte“, dem Programm der WHO.<br />

Die Planung einer regionalen Gesundheitsregion mit einem übergeordneten Tourismus- und Wirtschaftsförderungskonzept<br />

kann der Region als Zugpferd wirtschaftlicher Entwicklung dienen und ist weiter zu entwickeln.<br />

Zunehmende Beschäftigungseffekte sind zu erwarten und stärken die Region. Neben den Kontakten<br />

zur Wirtschaft ist auch die Zusammenarbeit mit der Politik anzustreben.<br />

Ganzheitlicher Ansatz von Gesundheit in Bezug auf die Bedeutung von Natur, Wirtschaft und Sozialem<br />

Das ganzheitliche Verständnis von Gesundheit schließt die Bereiche Natur, Wirtschaft und Soziales mit ein.<br />

Als vernetzender Wirtschaftsfaktor kann der Gesundheitsbereich auf die Bereiche Landwirtschaft, Tourismus<br />

und Soziales einwirken und Synergieeffekte entstehen lassen.<br />

Generationsübergreifende Vernetzung<br />

Der demographische Wandel wird die Region in Zukunft vor neue Herausforderungen stellen. Der soziale<br />

Aspekt ist hier von besonderer Bedeutung. Einer veränderten Altersstruktur in der Region muss Rechnung<br />

getragen werden. Ziel muss es sein, die Lebensqualität der Menschen so zu gestalten, dass sie gerne in der<br />

Region leben. Neue Wohnformen und die Möglichkeit für ältere Menschen mobil zu bleiben, sind anzustreben<br />

(Projekt Mehrgenerationenwohnen, Bürgerbus).<br />

Ebenso sollen Vernetzungsaktivitäten zwischen den Generationen gefördert werden. Ein Wissenstransfer<br />

zwischen den Generationen ist in Zusammenarbeit mit den Schulen herzustellen. Auch die Stärkung des Jugendbereiches<br />

in innovativer Kulturarbeit (Schule, Bildung/Kunst, Kultur) ist auszubauen (Projekt Kulturbüro).<br />

mensch und region 52


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Indikatoren<br />

• Anzahl der Beschäftigten im Gesundheitssektor<br />

Leitprojekt: Gesundheitskompetenzzentrum<br />

Ziel: Als erster Schritt soll zum einen die Verknüpfung des Gesundheitskompetenzzentrums mit möglichen<br />

Initiativen in den Dörfern zur Absicherung der sozialen Versorgung geprüft werden, und zum anderen soll<br />

eine Vernetzung und überregionale Vermarktung des Wirtschaftsförderungs- und Tourismuskonzeptes „Natur<br />

– Kunst/Kultur – Gesundheit in der Wümme-Wieste-Region“ konzipiert werden.<br />

Das Gesundheitskompetenzzentrum umfasst:<br />

• Behandlungszentrum: Praxen von Ärzten, Heilpraktiker, Heilern<br />

• Beratungszentrum zur Gesunderhaltung und –förderung: Ernährung, Bewegung, Schlaf, Entspannung,<br />

erfüllte Beziehungen, Gesundheit in Unternehmen<br />

• Bildungszentrum: Aus- und Weiterbildungen für Therapeuten, Berater, Führungskräfte (GesundheitsCoaching,<br />

Gesundheitsmanagement)<br />

• Übernachtungsmöglichkeiten, Gastronomie, künstlerische Ateliers<br />

Trägerschaft Verein zur Förderung von Kunsttherapie und Beratung Flecken Ottersberg e.V.<br />

Projektpartner Ärzte und Heilpraktiker sowie weiter Institutionen<br />

Finanzierung 50.000 €<br />

ELER 32.500 €, kommunale Mittel 17.500 €<br />

Zeitplan Planungsphase 2007 – 2008<br />

Bau des Gesundheitskompetenzzentrums 2008 – 2009<br />

ELER-<br />

321, EFRE<br />

Maßnahmencode<br />

Abb. 28 Einbettung des Gesundheitskompetenzzentrums in die Entwicklungsstrategie<br />

Quelle: Verein zur Förderung von Kunst, Therapie und Beratung im Flecken Ottersberg e.V. (2005)<br />

mensch und region 53


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Regenerative Energie<br />

• Ideelle Förderung der<br />

Steigerung des Anteils<br />

regenerativ erzeugter<br />

Energie<br />

Gewerbliche Wirtschaft<br />

• Aus- und Weiterbildungszentrum<br />

für Gesundheitsorientierte<br />

berufe<br />

Dorf-, Siedlungsentwicklung<br />

und Infrastruktur<br />

• Schaffung zusätzlicher<br />

Infrastruktur durch<br />

Kompetenzzentrum<br />

Handlungsfeld:<br />

Gesundheit und Soziales<br />

Gesundheitskompetenzzentrum<br />

Landwirtschaft, Agrarstruktur,<br />

Kulturlandschaft<br />

• Förderung der Erholung<br />

durch intakte Kulturlandschaft<br />

Tourismus<br />

• Einbindung von<br />

Wellness- und Gesundheitstourismus<br />

• Stärkung des Tourismus<br />

durch zusätzliches<br />

Angebot<br />

Natur, Umwelt, Wasser<br />

• Förderung der Erholung<br />

durch intakte<br />

Naturlandschaft<br />

• Förderung des Umweltschutzes<br />

durch Inwertsetzung<br />

der Natur<br />

Kultur und Soziales<br />

• Verbesserung der<br />

medizinischen<br />

Versorgung<br />

• Einbindung von Ateliers<br />

Abb. 29 Vernetzung des Leitprojektes „Gesundheitskompetenzzentrum“ mit den Handlungsfeldern<br />

Projektauswahl<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

A Ist es beispielhaft für die Region x<br />

B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />

x<br />

übertragen werden<br />

C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x x<br />

D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen x<br />

E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen x<br />

Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 11<br />

Tab. 27 Leitprojektauswahl „Gesundheitskompetenzzentrum“<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder X<br />

auf<br />

2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />

X<br />

„<strong>GesundRegion</strong>“<br />

3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale X<br />

in Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />

4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern z.B.<br />

X<br />

• Nutzung neuer Medien,<br />

• Entwicklung neuer Techniken oder<br />

• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />

5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />

X<br />

• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />

• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />

6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

X<br />

erwarten<br />

7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />

X<br />

Anzahl Punkte 13<br />

Tab. 28<br />

Bewertung des Leitprojektes „Gesundheitskompetenzzentrum“<br />

mensch und region 54


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Geplante Kooperationen<br />

Kooperationsprojekt<br />

Vernetzung ganzheitlicher Gesundheitsangebote<br />

Kooperationspartner Leader-Region Kamptal-Wagram (Niederösterreich)<br />

Projektbeschreibung und . Die Leader-Region Kamptal-Wagram als Teil des niederösterreichischen<br />

Ziel<br />

Waldviertels hat neben ihren thematischen Schwerpunkten (u.a. Tourismus,<br />

Land-Weinwirtschaft, Regenerative Energie) das Aktionsfeld „Innovation<br />

und übergreifende Zusammenarbeit“ formuliert. Im Rahmen eines Projektes<br />

ist dort in Planung, verschiedenste Betriebe, die dem gesundheitstouristischen<br />

Sektor zugeordnet werden (Hotels, Psychologische Zentren,<br />

kleine Arztpraxen), als Gruppe zusammenzustellen und zu vernetzten. Ziel<br />

ist eine gemeinsame, ganzheitliche Angebotspalette im Rekreationsbereich.<br />

Die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung verfolgt mit dem Gesundheitskompetenzzentrum<br />

ähnliche Ziele und bietet wie auch die Kamptal-Wagram<br />

Region eine große Palette unterschiedlichster gesundheitstouristischer<br />

Angebote.<br />

Weitere Projektpartner Anbieter (gesundheits)touristischer Anbieter<br />

Erste Schritte einer<br />

Kontaktaufnahme und Planung eines Besuchs der Kamptal-Wagram-<br />

Kooperation<br />

Region<br />

Gründe für Zusammenarbeit Synergieeffekte und gemeinsame Interessen nutzen<br />

Entwicklungsstand<br />

Konzeptionsphase<br />

Zuordnung Entwicklungsziel Leistet einen Beitrag zur Vernetzung der <strong>GesundRegion</strong> Wümme-Wieste-<br />

Niederung mit einem internationalen Netzwerk<br />

Kooperationsprojekt<br />

Netzwerk Gesundheitstourismus<br />

Kooperationspartner Leader-Region Wesermünde-Nord<br />

Projektbeschreibung und Beide Regionen legen aufgrund ihres vielfältigen Angebotes an Gesundheitsleistungen<br />

einen Schwerpunkt ihrer Entwicklung auf die Vernetzung<br />

Ziel<br />

dieser Angebote, um sie für den Tourismus nutzbar zu machen. Die Entwicklung<br />

geeigneter Maßnahmen zur Bündelung dieser Produkte ist für<br />

beide Regionen erforderlich. Eine Kooperation der Regionen trägt neben<br />

dem Informationsaustausch auch dazu bei, gemeinsame Produkte zu entwickeln,<br />

z.B. Angebote entlang die Regionen durchziehenden Radewege<br />

unter gleicher Kennzeichnung<br />

Weitere Projektpartner Kommunen, TouROW, touristische Dienstleister, Anbieter von Gesundheitsleistungen<br />

Erste Schritte einer Kooperation<br />

zum Informationsaustausch und Festlegung gemeinsamer Ziele der Koope-<br />

Eine Kooperationsvereinbarung legt die Grundlage für ein erstes Treffen<br />

ration (vgl. Anhang)<br />

Gründe für Zusammenarbeit Synergieeffekte nutzen, gemeinsame Produkte entwickeln<br />

Entwicklungsstand<br />

Konzeptionsphase<br />

Zuordnung Entwicklungsziel Leistet einen Beitrag zur Vernetzung der <strong>GesundRegion</strong> Wümme-Wieste-<br />

Niederung mit einem regionalen Netzwerk<br />

Gesundheit als ein mit anderen Bereichen vernetzender Wirtschaftsfaktor<br />

Zuordnung der geplanten Aktivitäten des<br />

Handlungsfeldes Gesundheit und Soziales<br />

Profil 2007 – 2013 411 – 413 311, 313, 321, 322,<br />

421 421<br />

431<br />

EFRE<br />

Wirtschaftsförderung<br />

ESF<br />

Ausbildungsförderung<br />

mensch und region 55


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

6.3.4 Handlungsfeld Landwirtschaft<br />

Leitlinien<br />

• Verbesserung des Einkommens und der Arbeitsbedingungen<br />

• Transparente Produktion<br />

• Erhalt der bewirtschafteten Kulturlandschaft<br />

Zielsetzungen<br />

Verbesserung der Produktionsbedingungen durch Flurbereinigung, freiwilligen Landtausch und<br />

landwirtschaftlichen Wegebau<br />

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft wird weiter zu größeren Betriebseinheiten führen. Diese Entwicklung<br />

ist sowohl in der konventionellen als auch in der ökologisch orientierten Landwirtschaft zu beobachten.<br />

Über die verschiedenen Betriebsformen hinweg ist es ein zentrales Anliegen, die Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen<br />

der landwirtschaftlichen Betriebe in der Region voranzutreiben. Um die Produkte auf<br />

dem Markt zu angemessenen Preisen anbieten zu können, ist eine rationelle und umweltverträgliche Landbewirtschaftung<br />

notwendig. Dies kann nur erreicht werden, wenn die Produktionsbedingungen für die verschiedenartigen<br />

Betriebe jeweils optimal gestaltet werden. Dazu gehören Flächenzuschnitte, die eine rationelle<br />

Bewirtschaftung möglich machen und gleichzeitig ökologische Vernetzungsstrukturen erhalten. Dies ist<br />

erreichbar, indem Produktionsflächen zusammengelegt werden, und die landwirtschaftlichen Wege entsprechend<br />

den notwendigen Traglasten und Spurbreiten ausgebaut werden.<br />

Einkommensdiversifizierung und Entwicklung zukunftsfähiger Produkte<br />

Auf die Erfordernisse des immer differenzierter werdenden Marktes zu reagieren, erfordert von den landwirtschaftlichen<br />

Betriebsleitern die Entwicklung von Betriebskonzepten, die auf ihre ökonomischen, strukturellen<br />

und persönlichen Rahmenbedingungen exakt abgestimmt sind. Neben der Intensivierung und Rationalisierung<br />

der Produktion und der ökologischen Landbewirtschaftung können insbesondere Nischenprodukte (z.B.<br />

Produkte für die <strong>GesundRegion</strong>) zu einer entsprechenden Wertschöpfung beitragen. Einige landwirtschaftliche<br />

Betriebe der Kräuterregion haben gezeigt, dass neue Produkte eine ausreichende Wirtschaftlichkeit besitzen.<br />

Allerdings erfordert dies in der Regel auch, neben dem Anbau und der Ernte, die Verarbeitung und<br />

Vermarktung selbst „in die Hand zu nehmen“.<br />

Die Flurneuordnung kann dies unterstützen, indem sie bei der Bodenordnung nicht nur die rationelle Bewirtschaftung<br />

und ökologische Maßnahmen, sondern auch die besonderen Standortbedingungen für neue Produkte<br />

berücksichtigt. Oft erfordern diese Spezialprodukte weniger große Flächenzuschnitte als vielmehr<br />

spezifische Ausprägungen z.B. des Boden oder des Kleinklimas.<br />

Verknüpfung von Landwirtschaft, Handel, Gewerbe und Tourismus<br />

Regionale Wertschöpfung wird durch eine möglichst hohe Fertigungstiefe in der Region erreicht. Neuartige<br />

Produkte entstehen oft in der Zusammenarbeit unterschiedlicher Bereiche und Betriebe. Was für die gewerbliche<br />

Wirtschaft gilt, ist auch für die Landwirtschaft richtig. Die „Erfindung“ regionaler Produkte, ihre Verarbeitung<br />

in der Region zu Produkten mit ganz spezifischen Eigenschaften sowie ihre Vermarktung können besonders<br />

dann regional wirksam werden, wenn Landwirtschaft, Gewerbe und Tourismus „an einem Strang“<br />

ziehen.<br />

mensch und region 56


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Nutzung regenerativer Energiequellen<br />

Die Bereitstellung von Energie in unterschiedlichen Formen (Gas, Öl, Strom, Holz, ...) wird ein immer bedeutsameres<br />

Standbein für die landwirtschaftlichen Betriebe. Diese Tendenz aufzugreifen und in einer ökologisch<br />

orientierten Weise umzusetzen, ist ein sehr hoher Anspruch. Besonders im Grünland wird durch naturschutzfachliche<br />

Festsetzungen die Verwertung des Auswuchses zunehmend eingeschränkt. Beispielsweise<br />

ist oft bei späten Mahd-Terminen der Eiweißgehalt im Schnittgut zu gering. Daher muss nach anderen<br />

Verwertungsmöglichkeiten gesucht werden, die auch eine ökonomische Bewirtschaftung dieser Flächen unterstützen.<br />

Durch Pellettierungsanlagen kann dies beispielsweise erreicht werden.<br />

Verbesserung des Wissens über die Landwirtschaft (gläserne Produktion) in der Gesellschaft<br />

Das Wissen und die Akzeptanz von Landwirtschaft, ihrer Produktionsweisen und ihrer Produkte geht immer<br />

weiter zurück. Dieses Wissen ist jedoch für die Akzeptanz landwirtschaftlicher Produktion und die Bevorzugung<br />

lokaler und regionaler Produkte von entscheidender Bedeutung. Landwirtschaftliche Betriebe sind<br />

heutzutage hoch technisierte Betriebe, die Computer- und Kommunikationstechnologien intensiv nutzen.<br />

Die Kenntnis kann nur durch eine Offenheit (Transparenz) für alle Gruppen der Gesellschaft erreicht werden.<br />

Dieser Kommunikationsprozess muss schon im Kindesalter beginnen. Daher sollen Besuchs- und Informations-<br />

sowie Ausbildungsprogramme durchgeführt werden, die alle Alterstufen (z.B. durch Zusammenarbeit<br />

mit Schulen) umfassen. Es wird gleichzeitig gezeigt, durch welche Maßnahmen Verbraucherschutz erreicht<br />

wird.<br />

Indikatoren<br />

• Anzahl der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft<br />

• Anzahl der Betriebe mit transparenter Produktion<br />

• Anzahl der Bildungsangebote, Zahl der Besucher von Bildungsangeboten<br />

• Anzahl der Kooperationen zwischen Landwirtschaft, Gewerbe und Dienstleistungen<br />

Leitprojekt: „Höfe der Region“<br />

Mehrere landwirtschaftliche Betriebe haben – in ganz unterschiedlicher Art und Weise – Erfahrungen mit und<br />

ein starkes Interesse an Bildungsarbeit auf ihren Höfen. Alle sind bisher „Einzelkämpfer“. Es gibt einen erheblichen<br />

Bedarf an gegenseitigem Austausch sowie professioneller Information, um eine betriebswirtschaftlich<br />

fundierte Entscheidung für die Bildungsarbeit treffen zu können und um selbstsicher und kreativ in diesem<br />

Bereich arbeiten zu können. Die beteiligten Betriebe sind in ihrer Struktur sehr unterschiedlich (vom<br />

konventionellen Milchviehbetrieb bis zur biologisch wirtschaftenden Baumschule). Sie spiegeln die große<br />

Bandbreite der Landwirtschaft in der Wümme-Wieste-Niederung wider. Ziel ist es, eine Vernetzung aller –<br />

aktuell und künftig – in der Bildungsarbeit aktiven Höfe zu erreichen, um gemeinsam effektiv Kunden zu akquirieren,<br />

diesen ein vielschichtiges, hochwertiges Angebot zu machen, durch gegenseitige bzw. gemeinsam<br />

in Anspruch genommene Fortbildungen sowie Risiken wie Versicherungslücken, hygienerechtliche oder Sicherheitsprobleme<br />

zu minimieren. Auf dieser Basis soll Landwirtschaft auf echten, unter den heutigen Bedingungen<br />

wirtschaftenden Betrieben gezeigt werden. Die Kindergartenkinder, Schüler, Lehrer und andere<br />

Erwachsene erleben Landwirtschaft, Kulturpflanzen und Nutztiere hautnah und können dank sinnlicher Erlebnisse<br />

ein tieferes Verständnis und einen intensiveren Bezug zur Landwirtschaft als Grundlage unserer<br />

Ernährung aufbauen.<br />

mensch und region 57


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Dabei steht die Frage nach einer gesunden Ernährung im Mittelpunkt. Folgende Höfe planen eine Vernetzung:<br />

Mutterkuhhaltung in Unterstedt (Fam. Schumacher)<br />

Schweinemast und Ackerbau in Bockel (Alexander von Hammerstein)<br />

Baumschule, Obstbäume in Badenstedt (Gärtnerhof der Geso GmbH)<br />

Milchviehhaltung in Horstedt (verschiedene Betreiber)<br />

Mutterkühe, Ziegen, Gänse und Bienen in Stuckenborstel (Nikolaus Klee)<br />

Höfe der<br />

Region<br />

N<br />

Abb. 30 Lage der Höfe in der Region<br />

Regenerative Energie<br />

• Erzeugung von<br />

Bioenergie und Biogas<br />

Handlungsfeld:<br />

Landwirtschaft<br />

Höfe der Region<br />

Tourismus<br />

• Zusammenarbeit mit<br />

Jugendherbergen<br />

• Höfe stellen zusätzliches<br />

Angebot im Tourismus<br />

dar.<br />

Gewerbliche Wirtschaft<br />

• Landwirtschaft als<br />

hochtechnologische<br />

Produktion<br />

Gesundheit<br />

• Vermittlung von Wissen<br />

über gesunde<br />

Nahrungsmittel<br />

Dorf-, Siedlungsentwick-<br />

Lung und Infrastruktur<br />

• Prägung des ländlichen<br />

Raumes durch die<br />

Landwirtschaft<br />

• Gebäudenutzung<br />

Kultur, Soziales<br />

• Kooperation mit Schulen<br />

und Bildungseinrichtungen<br />

Natur, Umwelt, Wasser<br />

• Vermittlung praktizierten<br />

Naturschutzes in der<br />

Landwirtschaft<br />

Abb. 31 Vernetzung des Leitprojektes „Höfe der Region“ mit den Handlungsfeldern<br />

mensch und region 58


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Trägerschaft<br />

Projektpartner<br />

Finanzierung<br />

Zeitplan<br />

ELER-<br />

Maßnahmencode<br />

Arbeitsgemeinschaft der Höfe der Region<br />

Landvolk, Schulen und andere Bildungseinrichtungen, Jugendherberge<br />

Gesamtkosten 2008 bis 2012 100.000 Euro<br />

ELER (Transparenz Schaffen) 50.000 Euro<br />

Private Mittel<br />

50.000 Euro<br />

2007 Planung<br />

2008 Evtl. noch notwendige Investitionen auf den Höfen<br />

2008 erste Schulungen<br />

311,331<br />

Projektauswahl<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

A Ist es beispielhaft für die Region x<br />

B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />

x<br />

übertragen werden<br />

C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x<br />

D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen x<br />

E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen x<br />

Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 10<br />

Tab. 29 Leitprojektauswahl „Höfe der Region“<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder x<br />

auf<br />

2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />

X<br />

„<strong>GesundRegion</strong>“<br />

3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale X<br />

in Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />

4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern Z.B.<br />

X<br />

• Nutzung neuer Medien,<br />

• Entwicklung neuer Techniken oder<br />

• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />

5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />

X<br />

• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />

• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />

6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

X<br />

erwarten<br />

7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />

X<br />

Anzahl Punkte 13<br />

Tab. 30<br />

Bewertung des Leitprojektes „Höfe der Region“<br />

Leitprojekt: „Flurneuordnungsverfahren“<br />

Der fortschreitende Strukturwandel zwingt die landwirtschaftlichen Betriebe zur rationellen Bearbeitung der<br />

Flächen. Dazu ist auch die Bereitstellung einer entsprechenden Wegeinfrastruktur notwendig. Im Bereich der<br />

Wümme wurden und werden in den letzten Jahren mehrere Flurbereinigungsverfahren durchgeführt bzw.<br />

beendet (Nartum-Stellingsmoor, Waffensen, Wehldorf, Westeresch, Ottersberg etc.).<br />

Im Zuge der Flurbereinigungsverfahren oder des freiwilligen Landtausches sollen auf besonderen Erfordernisse/Standortbedingungen<br />

für innovative Produkte (Kräuter für die Nahrungsergänzung als Futterzuschlagsstoff<br />

oder als Heilmittel) berücksichtigt werden. Nur wenn es gelingt, die geeigneten Flächen und<br />

mensch und region 59


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Produzenten zusammen zu bringen, kann das bestehende Marktpotenzial im Gesundheitsbereich bei<br />

Mensch und Tier aktiviert werden.<br />

Ziel:<br />

In einigen Gebieten sollten Flurneuordnungsverfahren in überschaubarer Größe (2.000 - 5.000 ha) durchgeführt<br />

werden.<br />

Freiwilliger Landtausch<br />

Nicht in allen Fällen sind neue Flurbereinigungsverfahren notwendig. Die Verbesserung der Produktionsbedingungen<br />

kann ggfls. durch den freiwilligen Landtausch erreicht werden. Von den Aktiven des Leader-<br />

Prozesses wird im Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung ein Bedarf von ca. 50 Fällen pro Jahr geschätzt.<br />

Projektauswahl<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

A Ist es beispielhaft für die Region x<br />

B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />

x<br />

übertragen werden<br />

C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x<br />

D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen x<br />

E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen x<br />

Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 7<br />

Tab. 31 Leitprojektauswahl „Flurbereinigungsverfahren“<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

1 Greift das Projekt greift die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder<br />

X<br />

auf<br />

2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />

X<br />

„<strong>GesundRegion</strong>“<br />

3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale X<br />

in Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />

4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern z.B.<br />

x<br />

• Nutzung neuer Medien,<br />

• Entwicklung neuer Techniken oder<br />

• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />

5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />

x<br />

• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />

• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />

6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

X<br />

erwarten<br />

7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />

X<br />

Anzahl Punkte 10<br />

Tab. 32<br />

Bewertung des Leitprojektes „Flurbereinigungsverfahren“<br />

Trägerschaft<br />

Projektpartner<br />

Finanzierung<br />

Zeitplan<br />

Noch unklar<br />

Landwirte GLL Verden<br />

Noch unklar<br />

Noch unklar<br />

mensch und region 60


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Kooperationen mit anderen ländlichen Gebieten<br />

Kooperation Börde Oste Wörpe<br />

Der Gärtnerhof in Badenstedt bei Zeven wird konkrete Dienstleistungen für Betriebe im Leader-Gebiet<br />

Wümme-Wieste-Niederung erbringen und mit fünf weiteren Betrieben das Projekt „Höfe der Region“ umsetzen.<br />

Kooperation Leader Hohe Heide<br />

Die Landwirte der Kräuterregion haben intensive Kontakte mit dem Kompetenzzentrum Ökolandbau in Visselhövede<br />

sowie mit weiteren Projekten in der Leader-Region Hohe Heide aufgebaut. So wurde z.B. einen<br />

Trocknungsanlage gemeinschaftlich für die Trocknung von Kräutern erprobt. Diese Kontakte sollen zukünftig<br />

noch weiter ausgebaut werden.<br />

Kooperation Leader Wesermünde-Süd<br />

Eine höhere Wertschöpfung landwirtschaftlicher Produkte kann durch die Weiterverarbeitung zu regional<br />

spezifischen Produkten erreicht werden. Dies kann z.B. durch die Verarbeitung von Milch aus der Region zu<br />

Kräuterkäse und anderen Produkten erfolgen. Hierzu wurde ein Projektvorschlag eingereicht.<br />

Im Leader Gebiet Wesermünde-Süd bestehen ähnliche Überlegungen zur Schaffung eines regionalen<br />

(Milch)-Produktes. Die Betriebe haben sich untereinander ausgetauscht. Es wird daher eine Kooperation<br />

zwischen den Betrieben z.B. auch im Bereich der Verarbeitungstechnik angestrebt.<br />

Zuordnung der geplanten Aktivitäten des Handlungsfeldes Landwirtschaft<br />

Profil 2007 – 2013<br />

EFRE<br />

ESF<br />

411 – 413 111, 121, 123, 124,-A, 125-B, 311, 321, 331<br />

421 421<br />

431<br />

6.3.5 Handlungsfeld: Natur- und Kulturlandschaft<br />

Leitlinien<br />

• Erhalt der Kultur-, Natur-, Wümme-Landschaft und Schutz der Fließgewässer<br />

• Aufbau eines flächendeckenden Netzes natürlicher und naturnaher Lebensräume<br />

• Beschaffung eines Zusatzeinkommens für die Landwirtschaft im Naturschutz<br />

• Koordination und Unterstützung von Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen<br />

• Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie („guter ökologischer Zustand“)<br />

• Wiederherstellung naturnaher, vielfältiger Fließgewässer<br />

• Erweiterung bereits praktizierter Maßnahmen im Bereich Landschaftsschutz<br />

Zielsetzung<br />

Die verschiedenen schutzwürdige Landschaftsbestandteile wie Feuchtgrünland, Trockenrasen, Sanddünen<br />

etc. sollen stärker als bisher durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung erhalten werden. Naturschutzfach-<br />

mensch und region 61


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

liche Auflagen und Hinweise sollen dabei als Richtschnur dienen, jedoch die Rahmenbedingungen für die<br />

Landwirte so abgestimmt sein, dass sich die Bewirtschaftung auch weiterhin lohnt.<br />

Damit wird für einige Betriebe ein neuer Betriebszweig eröffnet (Landschaftspflege). Unterstützt werden soll<br />

dieses Ansinnen durch entsprechende Initiativen in der Vermarktung oder im Tourismus.<br />

Auch der Erhalt attraktiver Wälder ist zu berücksichtigen.<br />

Gerade für den Gesundheitstourismus sind naturnahe Landschaften für vielfältige Sinneswahrnehmungen in<br />

entspannter Umgebung eine wichtige Grundlage.<br />

Die Umsetzung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie wird in Zukunft erhebliche Anstrengungen erfordern.<br />

Hierzu sollen die Maßnahmen in Abstimmung mit den Landwirten umgesetzt werden (z.B. Verringerung der<br />

Sandfracht).<br />

Indikatoren<br />

• Umfang naturschutzfachlich bewirtschafteter Fläche<br />

• Fluss- und Bachlänge in ökologisch gutem Zustand<br />

Leitprojekt „Entwicklung eines regionalen Dienstleistungszentrums (Landschaftspflegeverband)“<br />

Landschaftspflegeverbände (LPV) sind Zusammenschlüsse von Landwirten, Naturschützern und Kommunalpolitikern,<br />

die sich die Erhaltung gewachsener Kulturlandschaften und den Aufbau naturnaher Lebensräume<br />

zum Ziel gesetzt haben. Entlang der Wümme in den Landkreisen Rotenburg (Wümme) und Verden<br />

sind ca. 2700 ha Grünland in öffentlicher Hand. Davon benötigen 300 ha eine spezifische Pflege.<br />

Ziele des Projektes sind:<br />

• Aufbau eines flächendeckenden Netzes natürlicher und naturnaher Lebensräume, Erhalt der historischen<br />

Kulturlandschaft<br />

• Schaffung eines verlässlichen Zusatzeinkommens für die Landwirtschaft im Naturschutz<br />

• Impulse für eine nachhaltige Regionalentwicklung und umweltverträgliche Landnutzung, die das Besondere<br />

der einzelnen Regionen herausarbeiten und ihre Eigenkräfte wecken<br />

Der Vorstand des LPV soll sich zu gleichen Teilen aus Vertretern der Landwirtschaft, des Naturschutzes und<br />

der Kommunen zusammensetzen.<br />

Während der LPV Koordination, Vermittlung, Initiierung von Nutzungs- und Pflegemaßnahmen übernimmt,<br />

erfolgt die Umsetzung mit Hilfe der Landwirte, dem Maschinenring, den Unterhaltungsverbänden sowie den<br />

Angelvereinen und Jägern und den Naturschutzverbänden. Die Flächen können umfassen: kommunale Flächen,<br />

Ausgleichs- und Ersatzflächen, Naturschutzflächen des Landes oder des Landkreises.<br />

Ergänzend kann der LPV weitere unterstützende Aktivitäten entwickeln (z.B. Vermarktungskonzepte, Zusammenarbeit<br />

mit Lehrern und Schulen, Kindergärten).<br />

mensch und region 62


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Regenerative Energie<br />

• Bioenergie<br />

• Holz, Heupellets<br />

Gewerbliche Wirtschaft<br />

• Einbindung von<br />

Fachfirmen und<br />

Maschinenringen<br />

• Einbringen von Fachkompetenzen<br />

und<br />

zusätzlichen Angeboten<br />

Handlungsfeld:<br />

Natur- und Kulturlandschaft<br />

Bewertung des Leitprojektes „Entwicklung eines regionalen Dienstleistungszentrums (Landschaftspflegeverband)“<br />

Landschaftspflegeverband<br />

Tourismus<br />

• Stärkung des Tourismus<br />

durch attraktivere<br />

Landschaft<br />

• Förderung des Umweltschutzes<br />

durch Inwertsetzung<br />

der Natur<br />

Gesundheit<br />

• Förderung der Erholung<br />

durch intakte<br />

Naturlandschaft<br />

• Förderung des Umweltschutzes<br />

durch Inwertsetzung<br />

der Natur<br />

Dorf-, Siedlungsentwicklung<br />

und Infrastruktur<br />

• Landschaftsentwicklung<br />

als Grundlage für die<br />

Umnutzung von<br />

Gebäuden<br />

• Landschaft als weicher<br />

Standortfaktor<br />

Landwirtschaft, Agrarstruktur,<br />

Kulturlandschaft<br />

• Zusatzeinkommen durch<br />

Naturschutzaufgaben<br />

• Impulse für<br />

umweltverträgliche<br />

Landnutzung<br />

Kultur und Soziales<br />

• Erhaltung der Eigenart<br />

der Region<br />

Abb. 32 Vernetzung des Leitprojektes „Entwicklung eines regionalen Dienstleistungszentrums (Land<br />

schaftspflegeverband)“ mit den Handlungsfeldern<br />

Projektauswahl<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

A Ist es beispielhaft für die Region X<br />

B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />

X<br />

übertragen werden<br />

C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um X<br />

D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen X<br />

E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen X<br />

Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 8<br />

Tab. 33 Leitprojektauswahl „Entwicklung eines regionalen Dienstleistungszentrums“<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder X<br />

auf<br />

2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />

X<br />

„<strong>GesundRegion</strong>“<br />

3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale X<br />

in Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />

4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern z.B.<br />

X<br />

• Nutzung neuer Medien,<br />

• Entwicklung neuer Techniken oder<br />

• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />

5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />

X<br />

• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />

• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />

6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

X<br />

erwarten<br />

7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />

X<br />

Anzahl Punkte 11<br />

Tab. 34<br />

mensch und region 63


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Trägerschaft Landschaftspflegeverband aus Gemeinden, Landkreis Rotenburg (Wümme), Naturschutzverbände,<br />

Landvolk, Kreisverband, Wasser- und Bodenverbände<br />

Projektpartner Naturschutzbehörden, Landwirte, Maschinenringe<br />

Finanzierung Gesamtkosten 100.000 €<br />

ELER 65.000 €, kommunale Mittel 35.000 €<br />

Zeitplan<br />

Noch nicht konkretisiert, erste Gespräche laufen<br />

ELER-<br />

Maßnahmencode<br />

321,323-A, 323-B<br />

Geplante Kooperationen<br />

Kooperationsprojekt<br />

Kooperationspartner<br />

Projektbeschreibung<br />

und Ziel<br />

Weitere Projektpartner<br />

Erste Schritte einer Kooperation<br />

Gründe für die Zusammenarbeit<br />

Entwicklungsstand<br />

Zuordnung Entwicklungsziel<br />

Vertragsnaturschutz im Wald<br />

Leader-Region Hohe Heide, Leader-Region Aller-Leine-Tal, Leader-Region<br />

Vogelpark-Region<br />

Der Vertragsnaturschutz im Wald soll zur qualitativen Sicherung und Verbesserung<br />

der Waldbestände eingesetzt werden. Neben einzelnen Bundesländern<br />

befinden sich erste Programme auch in Niedersachsen in der Erprobungsphase.<br />

Ziel des Konzeptes ist es, ein handhabbaren Systems für den<br />

Vertragsnaturschutz im Wald als Grundlage für eine Implementierung in die<br />

vorhandenen Umsetzungsinstrumente des Naturschutzes (Eingriffsregelung)<br />

zu entwickeln.<br />

Zielvorgaben und einzuleitende Maßnahmen im Rahmen dieser Programme<br />

sind in Abhängigkeit von regionalen Waldtypen und -standorten zu entwickeln<br />

und daher nicht an Verwaltungsgrenzen gebunden. Das geplante Konzept in<br />

Trägerschaft der Waldconsulting GmbH Hohe Heide ist auf die Geestgebiete<br />

im zentralen und östlichen Niedersachsen ausgerichtet. Es erfordert eine Kooperation<br />

aller beteiligten Akteure (s.u.). Die Universität Bremen begleitet und<br />

unterstützt das Projekt.<br />

Das Konzept bezieht sich auch auf das Gebiet der Leader-Regionen Wümme-<br />

Wieste-Niederung, des Aller-Leine-Tal sowie der Vogelparkt-Region und der<br />

Hohen Heide, sodass hier durch frühzeitige Zusammenarbeit Synergieeffekte<br />

erzielt werden können.<br />

Waldconsulting GmbH Hohe Heide, Universität Bremen, Landwirtschaftskammer<br />

Hannover, Jägerschaft, Kammerforstämter, untere Naturschutzbehörden<br />

der beteiligten Landkreise Rotenburg und Verden<br />

Eine Kooperationsvereinbarung liegt vor (vgl. Anhang) Die Bildung einer Arbeitsgruppe,<br />

die notwendige Maßnahmen, wie z.B. eine Biotopkartierung, die<br />

Erarbeitung von Vertragsmustern zentral und somit effektiv plant. Eine Diskussion<br />

der erarbeiteten Ergebnisse mündet zusammen mit der Erfahrung aus<br />

gemeinsamen Exkursionen in eine abgestimmte weitere Vorgehensweise.<br />

Synergieeffekte nutzen (Koordination der anzustehenden Arbeiten, durch Flächenzusammenlegung<br />

Durchführung sinnvoller Ersatzmaßnahmen)<br />

Konzeptionsphase<br />

Erhalt der vielfältigen Kulturlandschaft<br />

Zuordnung der geplanten Aktivitäten des Handlungsfeldes<br />

Natur- und Kulturlandschaft<br />

Profil 2007 – 2013<br />

EFRE<br />

ESF<br />

411 – 413 123, 214, 225, 227, 321, 323, 311, 313<br />

421 421<br />

431<br />

Natur erleben<br />

mensch und region 64


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

6.3.6 Handlungsfeld Tourismus<br />

Leitlinien<br />

• Stärkung vorhandener und Schaffung neuer touristischer Natur-Highlights bzw. „Leuchttürme“<br />

• Stärkung weiterer touristischer Attraktivitäten, Stärkung der Dienstleistungsanbieter<br />

• Tagestouristen und Übernachtungstouristen gewinnen<br />

Zielsetzungen<br />

Das Ziel im Tourismus der Wümme-Wieste-Niederung besteht sowohl in der Gewinnung von Tagestouristen<br />

(Bremen/Hamburg/Hannover) als auch in der Gewinnung von Übernachtungstouristen. Die Gäste sollen an<br />

die Region gebunden und die Einwohner in ihrem Heimatgefühl gestärkt werden. Leuchttürme mit besonders<br />

qualitativ hochstehenden Angeboten stellen dabei das Grundgerüst dar.<br />

Die Wümme-Wieste-Niederung verfügt über erhebliche, brachliegende Potenziale im naturorientierten Tourismus.<br />

Sie können gehoben werden, indem sie im Rahmen eines Gesamtkonzeptes jeweils eine spezifische<br />

Rolle übernehmen. Die Region benötigt „Magneten“/Leuchttürme zur Stärkung der regionalen Besonderheiten<br />

mit hohem Erlebnischarakter. Durch die Prägung eines naturtouristischen Markenzeichens „Natur-<br />

Erlebnis-Region“ lassen sich die regionalen Besonderheiten mit hohem Erlebnischarakter (z.B. Kräuterregion)<br />

einbinden, ausbauen und die vorhandenen naturtouristischen Leuchttürme nutzen bzw. neue schaffen.<br />

So erscheint ein über das Leader-Gebiet hinausreichendes touristisches Konzept notwendig, dass die bestehenden<br />

„Leuchttürme“ im Landkreis Rotenburg (Wümme) wie das Tister Bauernmoor (Kraniche, Wasservögel,<br />

Aussichtsturm), das Huvenhoopsmoor (Kraniche, Vögel, Moorerlebnispfad), die Umweltpyramide<br />

Bremervörde (Besucherzenrum mit Naturerlebnispfad und Veranstaltungen), den Natur- und Erlebnispfad<br />

Bremervörde sowie die Kräuterregion Wiesteniederung mit neuen Leuchttürmen (z.B. Kranichbeobachtungsflächen,<br />

Großbeweidungsprojekt an der Wümme mit Auerochsen und Wildpferden, Wasserlandschaft Mittlere<br />

Oste mit Erlebnispfad Auenlandschaft) zu vernetzen (vgl. Abb. 33).<br />

Leuchttürme/<br />

Projekte<br />

N<br />

Abb. 33 Vernetzung Natur-Pur-Region<br />

mensch und region 65


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Zielgruppenorientierte Angebote (Naturtouristen, Familien, ältere Menschen, Bildungstouristen usw.) sind zu<br />

entwickeln. Ergänzend sind weitere touristische Attraktivitäten (z.B. Museen, Mühlen, Heimathäuser) zu<br />

stärken. Die touristischen Leistungsträger (z.B. Hotels, Gastronomie, Einzelhandel, Nahverkehr) sind weiter<br />

zu qualifizieren.<br />

Für eine professionelle und kreative Vermarktung erscheint die Wümme-Wieste-Niederung zu klein. Daher<br />

ist hier die Kooperation und Abstimmung mit den angrenzenden Leader bzw. Leader-Regionen notwendig.<br />

Beispielhaft sind hier bereits durchgeführte Lückenschlüsse zwischen Themenradwegen in den Regionen<br />

(Anlage eines Radweges auf der eingestellten Bahnstrecke Rotenburg-Brockel zwischen Wümme-Radweg<br />

und Wegen der Region Hohe Heide) zu nennen.<br />

Erfolg hat diese Strategie besonders, wenn es gelingt, Kommunen, Politik, Wirtschaft und sonstige Verwaltungen<br />

in dieses Konzept aktiv einzubinden und ihr Handeln auf das gemeinsame Ziel auszurichten.<br />

Indikatoren<br />

• Anzahl der Übernachtungen und Tagesgäste<br />

• Aufenthaltsdauer der Gäste<br />

Leitprojekt: Melkhus-Route<br />

Die Projekt „Melkhus-Route“ sieht vor, mehrere Milchraststätten (sog. Melkhüüs = Mehrzahl) im Landkreis<br />

Rotenburg (Wümme) mit einem einheitlichen Erscheinungsbild entlang von Radrouten aufzustellen. Melkhüüs<br />

stehen auf aktiven landwirtschaftlichen Betrieben, bieten Milch und Milchprodukte zum direkten Verzehr<br />

an und sind an einem einheitlichen grünen Holzhaus mit rotem Dach immer gut zu erkennen. Der Name<br />

ist geschützt und kann nur auf Antrag genutzt werden.<br />

Melkhüüs schließen Versorgungslücken im ländlichen Raum entlang von Fahrradwegen. Das Bewusstseins<br />

der Verbraucher für regionale Produkte wird gestärkt. Die aufgestellten Melkhüüs stellen ein weiteres touristisches<br />

Highlight für den Landkreis Rotenburg (Wümme) dar und bieten auch für Einheimische eine Gelegenheit,<br />

sich mit frischen Milchprodukten einzudecken. Zusätzlich können dem Verbraucher die Produktionsabläufe<br />

in einem ländlichen Betrieb aus erster Hand erläutert bzw. vorgestellt werden, wodurch die Produkttransparenz<br />

deutlich erhöht wird. Für landwirtschaftliche Betriebe bedeutet dies eine Möglichkeit, ihre<br />

Produkte zu vermarkten und das Bewusstsein der Verbraucher für regionale Produkte zu stärken.<br />

Ein Begleitprospekt mit allgemeinen Informationen, Öffnungszeiten, Adressen, einem Lageplan und mit weiteren<br />

touristischen Zielen komplettiert das Projektvorhaben. Ein Landwirt möchte zudem ein mobiles Melkhus<br />

betreiben, welches neben dem eigentlichen Standort auf dem Hof u.a. auch auf Wochenmärkten und<br />

touristischen Veranstaltungen in der Region eingesetzt und damit für die Melkhüüs werben soll.<br />

Die beteiligten Betriebe werden in die Tourismusentwicklung eingebunden, der zusätzliche Vermarktungsweg<br />

ermöglicht ein Zusatzeinkommen für die landwirtschaftlichen Betriebe.<br />

Erforderliche Maßnahmen: Anschaffung von Melkhüüs für interessierte Betriebe, Anschluss der Angebote an<br />

das Routensystem, Ausschilderung, Besucherlenkung, Besucherinformation (PR; Internet, …). In einem<br />

zweiten Schritt ist geplant, mobile Melkhüüs anzuschaffen und Wochenmärkte sowie touristische Veranstaltungen<br />

zu beschicken.<br />

mensch und region 66


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Regenerative Energie<br />

• Nutzung regenerativer<br />

Energien zur Betreibung<br />

der Melkhus<br />

Gewerbliche Wirtschaft<br />

• Absatzmöglichkeiten<br />

regional produzierter u.<br />

verarbeiteter Produkte<br />

(z.B. Kräuterprodukte)<br />

• Neue Produkte<br />

• Förderung reg.<br />

Handwerksbetriebe<br />

Dorf-, Siedlungsentwicklung<br />

und Infrastruktur<br />

• Einbinden aller<br />

Altersgruppen bei<br />

Vermarktung der Marke<br />

„Melkhus“<br />

• Attraktive Dörfer als<br />

Melkhus-Standort<br />

• Ausbau tour.<br />

Infrastrukur<br />

Handlungsfeld:<br />

Tourismus<br />

„Melkhus-Route“<br />

Landwirtschaft, Agrarstruktur,<br />

Kulturlandschaft<br />

• Inwertsetzung<br />

regionaler Produkte<br />

• Zusatzeinkommen für<br />

landw. Betriebe<br />

• Vernetzung landwl.<br />

Produzenten<br />

• Infos über landw.<br />

Produkte und<br />

Produktionsabläufe<br />

Gesundheit<br />

• Touristische<br />

Dienstleister Abnehmer<br />

der Produkte<br />

• Stärkung des Tourismus<br />

durch zusätzliches<br />

Angebot<br />

Natur, Umwelt, Wasser<br />

• Attraktivitätssteigerung<br />

des Tourismus durch<br />

intakte Naturlandschaft<br />

• Gesunde Umwelt<br />

produziert gesunde<br />

(Milch)produkte<br />

Kultur und Soziales<br />

• Attraktivitätssteigerung<br />

des Tourismus durch<br />

zusätzliches Angebot<br />

• Stärkung des Kulturangebots<br />

durch verstärkte<br />

Nachfrage<br />

Abb. 34 Vernetzung des Leitprojektes „Melkhus-Route“ mit den Handlungsfeldern<br />

Trägerschaft TouROW e.V.<br />

Projektpartner Landwirte, Tourismusvereine<br />

Finanzierung Gesamtkosten 45.000 €<br />

Kommunale Mittel 11.250 €, sonstige Mittel 33.750 €<br />

Hier sind die Mittel geschätzt, die im Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung anfallen<br />

Zeitplan<br />

2007: Planungsphase<br />

2008: Umsetzung<br />

ELER-<br />

313, 421, EFRE<br />

Maßnahmencode<br />

Projektauswahl<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

A Ist es beispielhaft für die Region x<br />

B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />

x<br />

übertragen werden<br />

C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x<br />

D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen x<br />

E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen x<br />

Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 10<br />

Tab. 35<br />

Leitprojektauswahl „Melkhus-Route“<br />

mensch und region 67


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelderauf<br />

x<br />

2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />

X<br />

„<strong>GesundRegion</strong>“<br />

3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale X<br />

oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung in Wert<br />

4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern Z.B.<br />

X<br />

• Nutzung neuer Medien,<br />

• Entwicklung neuer Techniken oder<br />

• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />

5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />

X<br />

• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />

• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />

6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

X<br />

erwarten<br />

7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />

X<br />

Anzahl Punkte 13<br />

Tab. 36<br />

Bewertung des Leitprojektes „Melkhus-Route“<br />

Geplante Kooperationen<br />

Kooperationsprojekt<br />

Kooperationspartner<br />

Projektbeschreibung und Ziel<br />

Weitere Projektpartner<br />

Erste Schritte einer Kooperation<br />

Gründe für Zusammenarbeit<br />

Entwicklungsstand<br />

Zuordnung Entwicklungsziel<br />

Melkhüüs-<br />

Leader-Region Moorexpress-Stader Geest<br />

Grundlage des Kooperationsprojektes ist eine Positionierung des Tourismus<br />

auch mit den angrenzenden Regionen. Dazu gehört auch die<br />

Umsetzung einzelner Projekte wie der Melkhus-Route, an der auch verschiedene<br />

Partner aus dem Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung<br />

teilnehmen möchten. Die Marke „Melkhus“ mit einheitlichem Erscheinungsbild<br />

steigert den Wiedererkennungswert und macht die Region ü-<br />

ber ihre Grenzen mit den Werten und Inhalten, die diese Marke verkörpert,<br />

bekannt. Da das Projekt über die Grenzen des Leader-Gebietes<br />

Wümme-Wieste-Niederung hinausgeht, ist eine Kooperation sinnvoll.<br />

Landwirte, Anbieter von touristischen Leistungen (Übernachtungsmöglichkeiten,<br />

Verköstigung,...), TouROW und weitere Tourismusverbände<br />

Auf der Grundlage der Kooperationsvereinbarung (s. Anhang) zwischen<br />

den <strong>LAG</strong>`s beider Leader-Regionen findet ein erstes Treffen statt.<br />

Profitieren der Regionen durch Bekanntheit des Projektes sowie Einbindung<br />

in überregionales Tourismuskonzept<br />

Konzeptionsphase<br />

Vernetzung qualitativ hochwertiger touristischer Angebote<br />

mensch und region 68


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Kooperationen auf internationaler Ebene<br />

Die Erfahrungen der österreichischen Waldviertels sowie die teilweise sich deckenden Zielsetzungen der<br />

Leader-Regionen Kamptal-Wagram und Waldviertler Kernland sind für die Leader-Region Wümme-Wieste-<br />

Niederung nutzbar zu machen. Gerade in Bezug auf die regionale Kräutervermarktung hat die Leader-<br />

Region Waldviertler Kernland bereits Erfahrungen aufzuweisen Daher soll ein Kontakt hergestellt werden.<br />

Zuordnung der geplanten Aktivitäten des Handlungsfeldes Tourismus<br />

Profil 2007 – 2013<br />

EFRE<br />

ESF<br />

411 – 413 311, 313, 321<br />

421 421<br />

431<br />

Tourismus<br />

Beschäftigungsförderung<br />

6.3.7 Handlungsfeld Regenerative Energie<br />

Leitlinien<br />

• Steigerung der Produktion regenerativer Energie<br />

• Forderung der Kenntnis über den Einsatz regenerativer Energie<br />

Zielsetzungen<br />

Im Handlungsfeld Regenerative Energie konzentriert sich die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung auf<br />

den Bereich Forschung, Ausbildung und Photovoltaik. Die Produktion und der Einsatz regenerativer Energie<br />

unterstützt das Leitbild <strong>GesundRegion</strong>. Neben der CO 2 -Einsparung spielt dabei vor allem der psychologische<br />

Effekt eine Rolle. In einer fortschrittlichen und innovativen Region zu leben oder Urlaub zu machen, die<br />

ihre spezifischen Ressourcen nutzt und sie zur Reduzierung der Folgen des Klimawandels einsetzt, erzeugt<br />

ein „gutes Gefühl.<br />

Das Handlungsfeld wird auf drei Ebenen bearbeitet:<br />

a) die Initiierung von Projekten zur Erzeugung regenerativer Energien<br />

b) die Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten zum Einsatz regenerativer Energien<br />

c) die Erforschung und Vermittlung von Kenntnissen in Kooperationen mit überregionalen Institutionen<br />

(Universitäten, etc.)<br />

Durch den verstärkten Einsatz von regenerativer Energie ergeben sich durch die Verknüpfung z.B. mit der<br />

Landwirtschaft (Heupellettierung, Nutzung der Wärme aus Biogas-Anlagen) oder mit den Kommunen (Photovoltaik<br />

auf öffentlichen Dächern, Einspeisung von Wärme in Nahversorgungssysteme) erhebliche Potenziale.<br />

Indikatoren<br />

• Anzahl von Anlagen zur Produktion von regenerativer Energie<br />

• Anzahl der Besucher von Ausstellungen und Fortbildungsveranstaltungen<br />

mensch und region 69


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Leitprojekt : „Informationszentrum für Umweltschutz und sparsamen Umgang mit<br />

Ressourcen im Haus der Vereine in Mulmshorn“<br />

Es wird die Gründung eines Informationszentrums in Mulmshorn, einem Stadtteil von Rotenburg (Wümme)<br />

geplant. Zielgruppen für Veranstaltungen sind gewählte Vertreter für Wirtschaft, Touristik, Bauherren und<br />

solche, die es noch werden wollen sowie Baufinanzierer und alle weiteren am Thema Regenerative Energie<br />

Interessierte. Im Rahmen von Bildungs- und Schulungsveranstaltungen wird u.a. über Umweltschutz und<br />

sparsamer Umgang mit Energie und Ressourcen und Bewusstseinwandel in den Ortschaften anhand praktischer<br />

Beispiele informiert. Dies soll verwirklicht werden durch den Wideraufbau eines Niedersachsenhauses<br />

mit regionaltypischer Geschichte, in dessen Räumlichkeiten Veranstaltungen mit diesem Thema, aber auch<br />

typische Nutzungen der örtlichen Gemeinschaft stattfinden, und das alle Teilnehmer am Wirtschaftsleben<br />

unter einen gemeinsamen Dach verbindet. Als erster Schritt ist die Erarbeitung einer Konzeption zur Realisierung<br />

des Dienstleistungszentrums Regenerative Energie geplant.<br />

Trägerschaft<br />

Projektpartner<br />

Finanzierung<br />

Zeitplan<br />

ELER-Maßnahmencode 321<br />

Projektauswahl<br />

Stadt Rotenburg (Wümme), Stadtteil Mulmshorn<br />

Volkshochschulen, Handwerk, IHK, Universitäten<br />

Gesamtkosten 50.000 Euro<br />

ELER 25.000 €, kommunale Mittel 25.000 €<br />

2008 Konzeption und Planung<br />

2009 Errichtung des Gebäudes<br />

2010 Start der Einrichtung<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

A Ist es beispielhaft für die Region x<br />

B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />

x<br />

übertragen werden<br />

C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x<br />

D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen x<br />

E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen x<br />

Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 10<br />

Tab. 37 Leitprojektauswahl „Informationszentrum für Umweltschutz und sparsamen Umgang mit Ressourcen<br />

im Haus der Vereine in Mulmshorn“<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder auf x<br />

2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />

x<br />

„<strong>GesundRegion</strong>“<br />

3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale in x<br />

Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />

4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern z.B.<br />

x<br />

• Nutzung neuer Medien,<br />

• Entwicklung neuer Techniken oder<br />

• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />

5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />

x<br />

• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />

• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />

6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

x<br />

erwarten<br />

7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />

x<br />

Anzahl Punkte 11<br />

Tab. 38 Bewertung des Leitprojektes „Informationszentrum für Umweltschutz und sparsamen Umgang mit<br />

Ressourcen im Haus der Vereine in Mulmshorn“<br />

mensch und region 70


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Kooperationen<br />

Bisher keine<br />

Zuordnung der geplanten Aktivitäten des Handlungsfeldes Regenerative Energie<br />

Profil 2007 – 2013<br />

EFRE<br />

ESF<br />

411 – 413 321, 322<br />

421<br />

431<br />

6.3.8 Handlungsfeld Gewerbliche Wirtschaft<br />

Leitlinie<br />

• Nutzung der geographischen Lage zwischen den Oberzentren Hamburg und Bremen<br />

• Nutzung der Standortkompetenz „<strong>GesundRegion</strong>“ für gesunde und attraktive Arbeitsplätze<br />

• Ressourcenschutz durch Verringerung des Flächenverbrauchs<br />

Zielsetzungen<br />

Die Umsetzung der Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ im Bereich der gewerblichen Wirtschaft steht noch am Anfang.<br />

Im Bereich der Umweltvorsorge und des Klimaschutzes kann dies durch die Konzentration von Gewerbeflächen<br />

in der Region erfolgen. Betrieblich sind gesunde und innovative Arbeitsplätze zu schaffen.<br />

Dies soll erfolgen, indem die verbindende Infrastruktur in Form der BAB 1, der Eisenbahn und der Straßenverbindungen<br />

B 71 und B 75 gezielt genutzt wird. Die Region bietet sich mit ihren Gewerbegebieten in der<br />

Nähe der Autobahnabfahrten Stuckenborstel und Bockel und in der Stadt Rotenburg (Wümme) an der B75<br />

mit dem benachbarten Zivilflugplatz als Standort für Logistikunternehmen sowie aufgrund ihrer landwirtschaftlichen<br />

Struktur als Zentrum der Nahrungsmittelgewerbe an.<br />

Des Weiteren ist die Erreichbarkeit für vielfältige Angebote in der Therapie, mit der die Region ausgestattet<br />

ist, auch für Interessierte von außerhalb gewährleistet. Auch für den Gesundheitstourismus ist die gute Verkehrsanbindung<br />

eine wichtige Voraussetzung.<br />

Als innovatives Qualitätsmerkmal hat die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung bei der Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen im Gesundheitsbereich gesunde Arbeitsplätze, bei der Ansiedlung von Betrieben und Einrichtungen<br />

im Gesundheitsbereich die Umweltverträglichkeit zu berücksichtigen.<br />

In der Verknüpfung von Landwirtschaft, Handel und Weiterverarbeitung gerade in Bezug auf die Etablierung<br />

der Region als <strong>GesundRegion</strong> wird aufgrund der bestehenden Wirtschaftsstruktur ein weiteres ökonomisches<br />

Standbein gesehen. Die (Weiter-) Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten soll die Wertschöpfung<br />

in der Region erhöhen und sowohl für die gewerblichen als auch die landwirtschaftlichen Betriebe<br />

neue Entwicklungsperspektiven entstehen lassen.<br />

Für die Entwicklung neuer Produkte und Produktionsverfahren ist ein kontinuierlicher Austausch zwischen<br />

der Wissenschaft und den klein- und mittelständischen Betrieben der Region notwendig. Gleichzeitig müssen<br />

die Bildungsangebote an die Bedürfnisse der Betriebe angepasst werden. Hierzu ist eine stärkere Verknüpfung<br />

der Wirtschaft mit den Hochschulen und Berufsschulen erforderlich.<br />

mensch und region 71


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Indikatoren zur Zielerreichung<br />

• Anzahl der Arbeitsplätze in der Region<br />

• Verringerung des Flächenverbrauchs für Gewerbegebiete<br />

Leitprojekt „Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet“<br />

Zwischen den Kommunen Stadt Rotenburg (Wümme) und Gyhum soll bei Bockel/Mulmshorn ein interkommunales<br />

Gewerbegebiet entstehen. Ebenso planen die Gemeinde Sottrum und Reeßum gemeinsame Flächenausweisungen.<br />

Durch die Konzentration der Gewerbeflächen lässt sich die Flächeninanspruchnahme<br />

reduzieren. Die Lage an der BAB 1 hat schon zu konkreten Nachfragen im Bereich der Verarbeitung von<br />

nachhaltigen Kräuterprodukten für den nationalen und internationalen Markt geführt. Eine naturnahe<br />

Ausgestaltung würde besonders zur Qualität der Fläche beitragen.<br />

Trägerschaft<br />

Projektpartner<br />

Finanzierung<br />

Zeitplan<br />

Gemeinden<br />

Städte und Gemeinden<br />

K.A.<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

A Sind sie beispielhaft für die Region X<br />

B Können Sie durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />

X<br />

übertragen werden<br />

C Setzen Sie in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x<br />

D Sind sie besonders Beispielhaft für neue Kooperationsformen X<br />

E Lassen Sie neu Standortpotentiale entstehen x<br />

Anzahl Punkte 8<br />

Tab. 39 Leitprojektauswahl „Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiete“<br />

Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />

1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelderauf<br />

x<br />

2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />

x<br />

„<strong>GesundRegion</strong>“<br />

3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale x<br />

in Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />

4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern z.B.<br />

x<br />

• Nutzung neuer Medien,<br />

• Entwicklung neuer Techniken oder<br />

• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />

5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />

x<br />

• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />

• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />

6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

x<br />

erwarten<br />

7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />

x<br />

Anzahl Punkte 11<br />

Tab. 40<br />

Bewertung des Leitprojektes „Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiete“<br />

mensch und region 72


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

6 Entwicklungsstrategie<br />

Kooperationen mit anderen ländlichen Gebieten<br />

Noch keine<br />

Zuordnung der geplanten Aktivitäten des Handlungsfeldes Regenerative Energie<br />

Profil 2007 – 2013<br />

EFRE<br />

ESF<br />

411 – 413<br />

421<br />

431<br />

Wirtschaftsförderung<br />

mensch und region 73


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

7 Finanzierungskonzept<br />

7 Finanzierungskonzept<br />

Der Finanzierungsplan wurde auf der Grundlage der bisher angemeldeten Projekte und den vorliegenden<br />

Kostenschätzungen erstellt. Dabei ist festzustellen, dass ein Investitionsvolumen von ca. 8 Mio. Euro in den<br />

nächsten Jahren erreicht werden soll. Darunter fallen allerdings nicht nur durch ELER sondern auch durch<br />

EFRE geförderte Projekte. Zusätzlich sind erhebliche private Investitionen, die nur indirekt mit einer Förderung<br />

verbunden sind, in Aussicht gestellt worden. In die Kalkulation wurden nur Projekte aufgenommen, die<br />

eine Verbindung zu ELER haben. Die Spalte „sonstige Mittel“ enthält eine Schätzung zum Einsatz von EF-<br />

RE und ESF-Mitteln sowie Mittel aus öffentlichen Stiftungen.<br />

In der Berechnung der Fördersumme wurde für ELER von einer durchschnittlichen Förderhöhe von 65 %<br />

ausgegangen, da die einzelnen Maßnahmen jeweils spezifische Zuschusshöhen aufweisen und die Förderhöhe<br />

auch von der Steuerkraft der jeweiligen Gemeinde abhängig ist.<br />

Grundsätzlich wurde abgeschätzt, welche Bedeutung die einzelnen Handlungsfelder für die Entwicklungsstrategie<br />

bei dem Einsatz von Fördermitteln haben. Darüber hinaus ist die Abschätzung auch von den bestehenden<br />

konkreten Förderichtlinien abhängig. Da im Bereich der gewerblichen Wirtschaft in der Regel eine<br />

ELER-Förderung nicht Betracht kommt, wurde dieses Handlungsfeld entsprechend geringer ausgestattet.<br />

Hier werden vielmehr Mittel aus EFRE oder ESF außerhalb von ELER eine Rolle spielen.<br />

Der Mittelabfluss wird erst am 2008 unterstellt. Die Aufteilung auf die Haushaltsjahre wurde abgeschätzt,<br />

welche Projekte mit welcher weiteren öffentlichen Förderung umgesetzt werden. Da auf Grund des schon<br />

längeren Vorlaufes (ILEK) einige Projekte kurz vor der Umsetzungsreife stehen, wurden ein relativ ausgeglichener<br />

Mittelabfluss unterstellt.<br />

Das „Regionalmanagement“ sowie die „sonstigen Projekte der <strong>LAG</strong>“ werden im ersten Jahr intensiver gefördert<br />

als in den darauf folgenden, da sich die Grundprinzipien herausbilden und informative Grundlagen gelegt<br />

werden müssen. Daher wurde hier ein geringfügig höherer Betrag gewählt.<br />

Die beteiligten Städte und Samt- sowie Einheitsgemeinden stellen grundsätzlich im Rahmen ihrer verfügbaren<br />

Haushaltsmittel die Kofinanzierung von Leader-Projekten sicher. Ziel ist es, entsprechend der jeweils<br />

spezifischen Ausgestaltung und Trägerschaft der Vorhaben neben den oben genannten entsprechende Mittel<br />

durch die zuständigen Mitgliedsgemeinden und andere mit geeignete Kofinanzierungsstatus wie Landkreise,<br />

Stiftungen, Kirchen etc. einzusetzen.<br />

mensch und region 74


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

7 Finanzierungskonzept<br />

Indikativer Finanzplan der Lokalen Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung<br />

Aufteilung nach Jahren<br />

öffentliche Aufwendungen<br />

nationale Aufwendungen<br />

Jahre Gesamtkosten Gesamt<br />

Beteiligung<br />

ELER<br />

kommunale<br />

Mittel<br />

sonst. öffentl.<br />

Mittel<br />

Private Aufwendungen<br />

1 2=3+7 3=6+5+4 4 5 6 7<br />

Maßnahme 41 (411-413) 2007 - € 0<br />

2008 493.000,00 € 493.000,00 € 200.000,00 € 93.000,00 € 200.000,00 €<br />

2009 380.000,00 € 380.000,00 € 200.000,00 € 80.000,00 € 100.000,00 €<br />

2010 550.000,00 € 550.000,00 € 300.000,00 € 150.000,00 € 100.000,00 €<br />

2011 495.000,00 € 495.000,00 € 300.000,00 € 195.000,00 €<br />

2012 635.000,00 € 635.000,00 € 375.000,00 € 200.000,00 € 60.000,00 €<br />

2013 330.000,00 € 330.000,00 € 200.000,00 € 130.000,00 €<br />

Total 2.883.000,00 € 2.883.000,00 € 1.575.000,00 € 848.000,00 € 460.000,00 € - €<br />

Maßnahme 421<br />

2007 - € - € - € - €<br />

2008 40.000,00 € 40.000,00 € 26.000,00 € 14.000,00 €<br />

2009 40.000,00 € 40.000,00 € 26.000,00 € 14.000,00 €<br />

2010 40.000,00 € 40.000,00 € 26.000,00 € 14.000,00 €<br />

2011 40.000,00 € 40.000,00 € 26.000,00 € 14.000,00 €<br />

2012 40.000,00 € 40.000,00 € 26.000,00 € 14.000,00 €<br />

2013 40.000,00 € 40.000,00 € 26.000,00 € 14.000,00 €<br />

Total 240.000,00 € 240.000,00 € 156.000,00 € 84.000,00 € - € 0<br />

Maßnahme 431<br />

Regionalmanagement<br />

2007 - € - € - € - €<br />

2008 50.000,00 € 50.000,00 € 40.000,00 € 10.000,00 €<br />

2009 40.000,00 € 40.000,00 € 32.000,00 € 8.000,00 €<br />

2010 40.000,00 € 40.000,00 € 32.000,00 € 8.000,00 €<br />

2011 40.000,00 € 40.000,00 € 32.000,00 € 8.000,00 €<br />

2012 40.000,00 € 40.000,00 € 32.000,00 € 8.000,00 €<br />

2013 40.000,00 € 40.000,00 € 32.000,00 € 8.000,00 €<br />

Total 250.000,00 € 250.000,00 € 200.000,00 € 50.000,00 € - € 0<br />

sonst. Projekte<br />

2007 - € - €<br />

2008 15.000,00 € 15.000,00 € 12.000,00 € 3.000,00 €<br />

2009 14.250,00 € 14.250,00 € 11.400,00 € 2.850,00 €<br />

2010 14.000,00 € 14.000,00 € 11.200,00 € 2.800,00 €<br />

2011 14.000,00 € 14.000,00 € 11.200,00 € 2.800,00 €<br />

2012 14.000,00 € 14.000,00 € 11.200,00 € 2.800,00 €<br />

2013 15.000,00 € 15.000,00 € 12.000,00 € 3.000,00 €<br />

Total 86.250,00 € 86.250,00 € 69.000,00 € 17.250,00 € - € 0<br />

Gesamt 3.459.250,00 € 3.459.250,00 € 2.000.000,00 € 999.250,00 € 460.000,00 € 0<br />

Tab. 41<br />

Indikativer Finanzplan der Lokalen Aktionsgruppe Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung<br />

Aufteilung nach Jahren<br />

mensch und region 75


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

7 Finanzierungskonzept<br />

Indikativer Finanzplan der Lokalen Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung<br />

Aufteilung nach Handlungsfeldern für die gesamte Laufzeit<br />

Handlungsfelder<br />

Maßnahmecode<br />

(ELER) oder<br />

ggf. Zuordnung<br />

zu Strukturfonds<br />

Gesamtkosten<br />

öffentliche<br />

Aufwendungen<br />

Beteiligung<br />

ELER<br />

geplante Finanzierung<br />

kommunale<br />

Mittel<br />

sonstige öffentl.<br />

Mittel<br />

private Mittel<br />

1 2 3=4+8 4=5+6+7 5 6 7 8<br />

Gewerbliche Wirtschaft 321, EFRE, ESF 56.153,85 € 56.153,85 € 30.000,00 € 16.153,85 € 10.000,00 €<br />

Dorf- und Siedlungsentwicklung 322, 323 D, 384.615,38 € 384.615,38 € 250.000,00 € 134.615,38 €<br />

Kunst- und Kultur 321, ESF 357.692,31 € 357.692,31 € 200.000,00 € 107.692,31 € 50.000,00 €<br />

Gesundheit und Soziales 322, ESF 434.615,38 € 434.615,38 € 250.000,00 € 134.615,38 € 50.000,00 €<br />

Landwirtschaft 311, 321, 331 230.769,23 € 230.769,23 € 150.000,00 € 80.769,23 €<br />

Natur- und Kulturlandschaft<br />

311, 321, 323-A,<br />

323-C, EFRE 507.692,31 € 507.692,31 € 200.000,00 € 107.692,31 € 200.000,00 €<br />

Tourismus 313, EFRE 630.769,23 € 630.769,23 € 345.000,00 € 185.769,23 € 100.000,00 €<br />

Regenerative Energien 321, EFRE 280.769,23 € 280.769,23 € 150.000,00 € 80.769,23 € 50.000,00 €<br />

Gesamt 2.883.076,92 € 2.883.076,92 € 1.575.000,00 € 848.076,92 € 460.000,00 € - €<br />

In diesen Werten sind Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern enthalten, die über die ZILE-Richtlinie oder EFRE / ESF Programme gefördert werden sollen.<br />

Im Bereich ELER wird von einem durchschnittlichen Fördersatz von 65 % ausgegangen.<br />

Förderung abhängig von der Finanzkraft der Gemeinde<br />

Tab. 42<br />

Indikativer Finanzplan der Lokalen Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung<br />

Aufteilung nach Handlungsfeldern für die gesamte Laufzeit<br />

mensch und region 76


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

8 Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung<br />

8 Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung<br />

Entwicklungsstrategie<br />

Jährliche Schwerpunktsetzung<br />

Handlungsfelder<br />

%<br />

Budgetierung<br />

%<br />

Projektinitiierung<br />

Dorf-und<br />

Natur- und<br />

Gesundheit<br />

Kunst und<br />

Landwirt-<br />

Regenerative<br />

Wirtschaft<br />

Siedlungs-<br />

Tourismus<br />

Kulturland-<br />

und Soziales<br />

Kultur<br />

schaft<br />

Energioe<br />

entwicklung<br />

schaft<br />

Regionalmanagement<br />

Planung,<br />

Prozessorganisation<br />

Beratung<br />

Sonderprojekte<br />

Die Erfolgskontrolle sowohl des Entwicklungsprozesses selbst als auch der Ergebnisse erfolgt mittels in der<br />

Region bewährter und erprobter Methoden, die um innovative Elemente ergänzt werden. Das Ziel ist, die<br />

Evaluation zu einem Prozess der Selbsterkenntnis und der Vermittlung von Fähigkeiten in der Region, den<br />

Arbeitsgruppen und Projekten zu machen. Daher erfolgt die Erarbeitung der Grundlagen in einem partizipativen<br />

Verfahren, deren Ergebnisse durch das REK aufbereitet und dokumentiert werden.<br />

Grundsätzlich ist die Erfolgskontrolle<br />

integrativer<br />

Bestandteil der <strong>LAG</strong>-Arbeit,<br />

da die Schwerpunktsetzung<br />

zur Umsetzung der Entwikklungsstrategie<br />

den jeweils<br />

vorliegenden Ergebnissen<br />

und Erfahrungen angepasst<br />

wird. Daher wird durch die<br />

<strong>LAG</strong> die Schwerpunktsetzung<br />

ihrer Aktivitäten in den Handlungsfeldern<br />

jährlich neu<br />

festgelegt und in Form von<br />

Arbeitsaufträgen des REM<br />

auch finanziell budgetiert.<br />

Die Ist-Analyse und die<br />

daraus resultierenden Handlungsnotwendigkeiten zur weiteren Umsetzung der Entwicklungsstrategie werden<br />

zu einer Zielvereinbarung mit dem Regionalmanagement für das nächste Jahr verdichtet.<br />

Abb. 35<br />

Budgetierung<br />

Die Evaluierung (Erfolgskontrolle) hat drei Ebenen, die im methodischen Vorgehen berücksichtigt werden<br />

sollen:<br />

1. Rückschau auf die Ergebnisse<br />

Zielvorgabe/Erreichtes<br />

durch REM und Evaluierungsworkshop<br />

2. Analyse des Umsetzungsprozesses durch Evaluierungsworkshop, Befragung<br />

3. Benchmarking<br />

Vergleiche mit den Erfolgen anderer Regionen<br />

durch Kooperationsprojekte und Teilnahme an<br />

Netzwerktreffen<br />

Grundlage für die Bewertung der bisherigen Erfolge und Hindernisse sowie der zukünftigen Maßnahmen<br />

sind<br />

• ein jährlich durch das REM zu erstellender Bericht über die Aktivitäten, Maßnahmen und Projekte<br />

• eine Selbstbewertung entsprechend der Bewertungsleitfäden „Erfolgreiche integrative Regionalentwicklung<br />

(s. Auswahlverfahren Leader http://www.leaderplus.de/download/free/nov_chck.pdf)<br />

• Bewertungsberichte zum 30.06.2010 sowie zum 30.06.2012<br />

Methodisch erfolgt dies auf einen speziellen Evaluierungsworkshop, der jeweils im November des Jahres<br />

durchgeführt wird. An diesem Evaluierungsworkshop nehmen die Mitglieder der <strong>LAG</strong> sowie interessierte Mit-<br />

mensch und region 77


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

8 Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung<br />

glieder der Arbeitsgruppen teil, damit eine möglichst hohe Transparenz gewährleistet ist. Darüber hinaus<br />

ermöglicht dieses Vorgehen eine Verbreitung der methodischen Kompetenz in die Region bzw. in die Arbeitsgruppen.<br />

Dies wird zu einer erhöhten Effektivität der Aktivitäten führen.<br />

Diese Evaluationselemente sind in der Region schon erprobt: Der Vorläufer des Bewertungsleitfadens „Erfolgreiche<br />

integrative Regionalentwicklung“ wurde im Rahmen des Forums Landentwicklung „Kräuterregion<br />

Wiesteniederung“ auf die spezifische Situation angepasst und erfolgreich eingesetzt.<br />

Die Evaluation des ILEK wurde nach der Fertigstellung des REK in der Steuerungsgruppe vorgenommen.<br />

Regionalmanagement<br />

Aktivitäten<br />

Evaluation<br />

Strategie<br />

Zielvereinbarung<br />

Ergebnisse<br />

Abb. 36 Schema Prozesssteuerung<br />

Lokale Aktionsgruppe<br />

Arbeitsgruppen<br />

Diese Herangehensweise kann innovativ weiterentwickelt werden durch ein EDV-gestütztes Budgetierungsmodell,<br />

das im Auftrage des Landes Niedersachsen für die Dorfentwicklung entwickelt wurde. Mit ihm lassen<br />

sich die finanziellen Auswirkungen der jeweiligen Schwerpunktsetzungen modellieren. Damit wird der Steuerungsaufwand<br />

für das REM verringert, die Schwerpunktsetzung in den Handlungsfeldern geklärt und die Ergebnisse<br />

objektiviert.<br />

Neben den Wirkungsindikatoren werden durch das REM folgende nach Profil 2007-2013 notwendige Indikatoren<br />

erfasst, die auch eine erste Grundlage für ein Benchmarking mit anderen Regionen darstellen kann.<br />

Damit werden die eigenen Erfolge an den Erfolgen anderer Regionen gemessen und so eine externe Bewertung<br />

ermöglicht.<br />

Bei der <strong>LAG</strong> zu erfassende Indikatoren nach PROFIL 2007-2013:<br />

- Anzahl der durch geförderte Projekte angestoßenen Folgeaktivitäten<br />

- Anzahl Projekte, die Wechselwirkungen zu anderen Projekten haben<br />

- Gesamtgröße der Leader-Region<br />

- Bevölkerungsdichte pro km²<br />

- Anzahl und Art der durch Kooperation angestoßenen Aktivitäten<br />

- Anteil der <strong>LAG</strong>-Mitglieder, nach deren Einschätzung Kooperationsprojekte der <strong>LAG</strong> einen Beitrag zur Optimierung<br />

der Strategie geleistet haben.<br />

- Anteil der <strong>LAG</strong>-Mitglieder, für die die Arbeit der <strong>LAG</strong> zu einer Verbesserung der regionalen Handlungskompetenz<br />

geführt hat<br />

- Anzahl der Aktivitäten zur Mobilisierung, Information und Qualifikation der Akteure<br />

- Art und Anzahl von Koordinierungsaktivitäten<br />

- Anzahl von in der <strong>LAG</strong> und in Arbeitsgruppen der <strong>LAG</strong> beteiligten Akteure nach Art und Sektor<br />

Erreicht wird mit dieser Struktur ein kontinuierlicher regionaler Lernprozess, der nicht nur auf die beteiligten<br />

Personen, sondern auch auf die durch sie vertretende Institutionen (Vereine, Initiativen etc.) wirkt.<br />

mensch und region 78


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

8 Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung<br />

Fragestellung Festlegung /<br />

Überprüfung<br />

durch<br />

Methode<br />

Erfahrung in<br />

der Region<br />

Indikatoren Rhythmus / Datum Folgerungen Dokumentation<br />

- Festlegung von<br />

Zielen für die<br />

Handlungsfelder<br />

- Qualitative Überprüfung<br />

der Erfol-<br />

<strong>LAG</strong><br />

- REM,<br />

ge / Ergebnisse in<br />

den Handlungsfeldern<br />

- Quantitative Überprüfung<br />

der Erfol-<br />

<strong>LAG</strong><br />

- REM,<br />

ge / Ergebnisse in<br />

den Handlungsfeldern<br />

- Überprüfung der<br />

Leistung des Prozesses<br />

- <strong>LAG</strong> - - Diskussion - Evaluierungsworkshop<br />

nach<br />

ILEK-REK<br />

- REM,<br />

<strong>LAG</strong>,<br />

Arbeitsgruppenmitglieder<br />

- - Arbeitsbericht REM<br />

als Grundlage,<br />

- Evaluierungsworkshop<br />

mit der <strong>LAG</strong><br />

sowie interessierten<br />

Mitgliedern der Arbeitsgruppen<br />

- - Auswertung der<br />

Projektanträge<br />

- Befragung der Projekte<br />

- Umfrage bei den<br />

<strong>LAG</strong>-Mitgliedern und<br />

durch Zufall ausgewählte<br />

Arbeitsgruppenmitglieder<br />

mittels<br />

Bewertungsleitfaden<br />

„Erfolgreiche integrative<br />

Regionalentwicklung“<br />

- Evaluierungsworkshop<br />

ILEK -<br />

Prozess 2007<br />

- Evaluierung: Forum<br />

Landentwicklung<br />

Kräuterregion<br />

Wiesteniederung<br />

2004<br />

- - Festlegung der Indikatoren - - erstmalig Frühjahr 2008 - - Schwerpunktsetzung für<br />

- danach jährlich im November<br />

das Regionalmanagement<br />

und Einsatz finanzieller<br />

Ressourcen<br />

- Entwicklung von Meilensteinen<br />

für die Projektumsetzung<br />

- Abschluss einer Zielvereinbarung<br />

und Budgetfestlegung<br />

mit dem Regionalmanagement<br />

- - Aufgabenstellung und<br />

Meilensteine für die Arbeitsgruppen<br />

- Augabenstellung und<br />

Meilensteine für Projekte<br />

- Qualitative Beschreibung - jährlich im November - (Budgetierung)<br />

- - Indikatoren s.u.<br />

- Anzahl der Projekte je<br />

Handlungsfeld<br />

- Anzahl von Arbeitsplätzen<br />

- Investitionssumme<br />

- spezifische Indikatoren je<br />

Handlungsfeld<br />

- Indikatoren entsprechend<br />

dem Bewertungsleitfaden<br />

„Erfolgreiche integrative<br />

Regionalentwicklung“<br />

- zweijährlich im November<br />

- - Referenzstand im Frühjahr<br />

2008<br />

- danach jährlich im November<br />

- (Budgetierung)<br />

- Organisatorische und<br />

technische Veränderungen<br />

im Prozessablauf<br />

- - Protokoll<br />

- Handlungsanweisung<br />

an Regionalmanagement<br />

- Jahresbericht der<br />

<strong>LAG</strong><br />

mensch und region 79


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

8 Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung<br />

Fragestellung Festlegung /<br />

Überprüfung<br />

durch<br />

Methode<br />

Erfahrung in<br />

der Region<br />

Indikatoren Rhythmus / Datum Folgerungen Dokumentation<br />

- - Erste Erfahrungen<br />

mit der Umsetzung<br />

- Erste Erfolge<br />

<strong>LAG</strong> - - Leader-Indikatoren nach<br />

PROFIL s.u.<br />

zusätzlich:<br />

- - Anzahl der Projekte je<br />

Handlungsfeld<br />

- Anzahl von Arbeitsplätzen<br />

- Investitionssumme<br />

- spezifische Indikatoren je<br />

Handlungsfeld s. Entwicklungsstrategie<br />

- 30.06.2010: - erforderliche Anpassungen<br />

zur Verbesserung der Umsetzung<br />

in der Region, Anregungen<br />

zur Verbesserung<br />

der Umsetzung auf<br />

der Programmebene<br />

- Bewertung der<br />

Umsetzung des<br />

REK.<br />

- Ergebnisse und<br />

Wirkungen im<br />

Hinblick auf die<br />

angestrebten Entwicklungsziele<br />

- <strong>LAG</strong> Leader-Indikatoren nach<br />

PROFIL s.u.<br />

Indikatoren Entwicklungsziele<br />

und<br />

die Ziele der<br />

Handlungsfelder,<br />

Entwicklungsperspektiven<br />

Tab. 43<br />

Evaluationskonzept<br />

- 30.06.2012 - Überlegungen zur Verstetigung<br />

des Prozesses nach<br />

Ende der Förderperiode<br />

mensch und region 80


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

9 Quellenverzeichnis<br />

9 Quellenverzeichnis<br />

BERTELSMANN STIFTUNG GÜTERSLOH (2006): Demographiebericht – Ein Baustein des Wegweisers Demographischer<br />

Wandel (von): Ottersberg, Landkreis Verden; Fintel, Landkreis Rotenburg (Wümme);<br />

Sottrum, Landkreis Rotenburg (Wümme); Stadt Rotenburg (Wümme); Zeven, Landkreis Rotenburg<br />

(Wümme)<br />

KUNSTVEREIN FISCHERHUDE IN BUTHMANNS HOF E.V. (HRSG.) (2005): Die Wümme – von der Quelle bis zur<br />

Mündung<br />

LANDKREIS ROTENBURG (2005): <strong>Regionales</strong> Raumordnungsprogramm für den Landkreis Rotenburg (Wümme)<br />

LANDKREIS ROTENBURG (WÜMME) (2006): Bürger Info<br />

LANDKREIS VERDEN (1998): <strong>Regionales</strong> Raumordnungsprogramm für den Landkreis Verden<br />

MENSCH UND REGION (2007): Integriertes ländliches <strong>Entwicklungskonzept</strong> (ILEK) – Wümme im fluss<br />

METROPOLREGION HAMBURG (2000): <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> REK 2000, Hamburg<br />

NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG (NIW) (2004):<br />

Regionalmonitoring Niedersachsen Regionalreport 2004 - Positionierung und Entwicklungstrend<br />

ländlicher und städtischer Räume<br />

NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG (2005):<br />

Regionalmonitoring Niedersachsen Regionalreport 2005 - Positionierung und Entwicklungstrend<br />

ländlicher und städtischer Räume<br />

NIEDERSÄCHSISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK (2007): NLS-Online Tabelle K70A2021, K1000014,<br />

Z1001691, Z6080011, Z6080013<br />

NIEDERSÄCHSISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK (NLS) (2007A): Das Land und sein Regionen, Hannover<br />

NIEDERSÄCHSISCHES MINISTERIUM FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM, ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND<br />

VERBRAUCHERSCHUTZ (2007a) Dorferneuerungsprogramm, Hannover<br />

NIEDERSÄCHSISCHES MINISTERIUM FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM, ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND<br />

VERBRAUCHERSCHUTZ (2006): Landesraumordungsprogramm Niedersachsens – Entwurf 2006 /<br />

Änderung und Ergänzungen (Hannover)<br />

NIEDERSÄCHSISCHES MINISTERIUM FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM, ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND<br />

VERBRAUCHERSCHUTZ (2006a) : ZILE: Zuwendung zur Integrierter Ländlichen Entwicklung<br />

NIEDERSÄCHSISCHES MINISTERIUM FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM, ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND VERBRAU-<br />

CHERSCHUTZ (2007b): Integrierte ländliche Entwicklung in Niedersachsen – Der Erfolg der Förderung<br />

für den ländlichen Raum<br />

NIEDERSÄCHSISCHES LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZ NLWKN (2007): Karte<br />

der Naturschutzgebiete<br />

STADT ROTENBURG (WÜMME) (2007): Kerndaten der Wümme-Wieste-Region<br />

TOUROW (2006): Übernachtungszahlen im Landkreis Rotenburg (Wümme), unveröffentlicht<br />

VEREIN ZUR FÖRDERUNG VON KUNST, THERAPIE UND BERATUNG IM FLECKEN OTTERSBERG E.V. (2005): Konzept<br />

des Gesundheitskompetenzzentrums<br />

mensch und region 81


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

9 Quellenverzeichnis<br />

Internetseiten:<br />

http://www.munlv.nrw.de/ministerium/gender_mainstreaming/gm_auf_bundesebene/index.php<br />

http://www.bmelv.de/nn_752874/SharedDocs/downloads/08-<br />

LaendlicheRaeume/LaendlicheEntwicklung/LeitfadenIntegrierteLaendlicheEntwicklung.html<br />

http://www.kampseen.at/leader-kamptal-wagram/<br />

www.kamptalgaerten.at<br />

www.meinestadt.de<br />

http://www.kampseen.at/leader-kamptal-wagram/ziele.htm - Ziele Kamptal<br />

http://www.landkreis-verden.de/index.cfmcontent=http://www.landkreisverden.de/bauen/naturschutz/naturschutzgebiete.cfm<br />

http://www.metropolregion.hamburg.de<br />

http://www.bremen-niedersachsen.de/<br />

http://www.leaderplus.de/download/free/nov_chck.pdf<br />

mensch und region 82


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

10 Anhang<br />

10 Anhang<br />

10.1 Geschäftsordnung<br />

Lokale Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung<br />

<strong>GesundRegion</strong> – Wümme im fluss<br />

Die folgende Geschäftsordnung legt ergänzend zum „Antrag zur Aufnahme in das Förderprogramm Leader“<br />

(Leader-Antrag der Lokalen Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung) die Arbeitsweise und die Entscheidungsfindung<br />

der Lokalen Aktionsgruppe „Wümme-Wieste-Niederung“ dar.<br />

§1<br />

Name, Gebiet und Sitz der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung<br />

1. Die lokale Aktionsgruppe trägt den Namen „Lokale Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung“, abgekürzt<br />

„<strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung“.<br />

2. Das Aktionsgebiet der <strong>LAG</strong> umfasst folgende Gemeinden: im Landkreis Verden den Flecken Ottersberg<br />

und im Landkreis Rotenburg (Wümme) die Samtgemeinden Sottrum und Fintel, die Gemeinde Scheeßel,<br />

die Gemeinde Gyhum (Samtgemeinde Zeven) sowie die Ortschaften der Stadt Rotenburg (Wümme).<br />

Das Gebiet ist in der Anlage dargestellt.<br />

3. Der Sitz der <strong>LAG</strong> ist die Stadt Rotenburg (Wümme).<br />

§2<br />

Ziele der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung<br />

1. Die <strong>LAG</strong> konstituiert sich, um in einer strukturierten und organisierten Form verschiedene Gruppen des<br />

Aktionsgebietes an der Entwicklung der Region zu beteiligen.<br />

2. Die <strong>LAG</strong> ist zentrales Steuerungs- und Entscheidungsgremium. Sie berät und entscheidet über die Gesamtstrategie,<br />

bringt neue Aspekte ein, sie berät und beschließt über Förderprojekte. Die Aktionsgruppe<br />

benennt zudem projektbezogene, temporäre Arbeitsgruppen und löst diese wieder auf.<br />

§3<br />

Aufgaben der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung<br />

1. Die <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung übernimmt dabei folgende Aufgaben:<br />

• die Erarbeitung und Umsetzung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es „Wümme-Wieste-<br />

Niederung“,<br />

• die regelmäßige Evaluation sowie die Weiterentwicklung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />

„Wümme-Wieste-Niederung“,<br />

• die Initiierung und Koordination von Handlungsfeldern und Projekten,<br />

• die Festsetzung von Arbeitsschwerpunkten in den Handlungsfeldern des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />

und im Regionalmanagement,<br />

• die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

• die Motivation und Mobilisierung von Menschen zur Teilnahme an der Umsetzung des Regionalen<br />

<strong>Entwicklungskonzept</strong>es,<br />

• die Beratung und die Beschlussfassung zu Förderanträgen aus dem Aktionsgebiet,<br />

• die Unterstützung und Beratung potentieller Projektträger,<br />

• die Dokumentation der geförderten Projekte und die Weitergabe der Informationen an das Niedersächsische<br />

Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

bzw. von ihm benannte Organisationen sowie an die nationale und europäische Vernetzungsstelle<br />

Leader;<br />

• die Teilnahme am Erfahrungsaustausch mit anderen Regionen<br />

• Teilnahme an den niedersächsischen. Lenkungsausschusssitzungen und<br />

• die Vorbereitung und Durchführung von Projekten in Partnerschaft mit anderen Leader-<br />

Aktionsgruppen in Niedersachsen, der Bundesrepublik Deutschland oder der Europäischen Union.<br />

mensch und region 83


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

10 Anhang<br />

§4<br />

Zusammensetzung der Lokalen Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung<br />

(1) Zusammensetzung:<br />

Die <strong>LAG</strong> besteht aus 12 stimmberechtigten Mitgliedern sowie ergänzenden beratenden Mitgliedern.<br />

Die stimmberechtigten Mitglieder setzen sich aus kommunalen Vertreter sowie aus VertreterInnen der Wirtschafts-<br />

und Sozialpartner zusammen.<br />

Für alle stimmberechtigten Mitglieder sollen VertreterInnen benannt werden. Nach Bedarf werden zusätzlich<br />

beratende Mitglieder (z.B. Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinden sowie der Ortschaften)<br />

integriert.<br />

Stimmberechtigte kommunale VertreterInnen aus:<br />

- der Stadt Rotenburg (Wümme)<br />

- der Samtgemeinde Sottrum<br />

- der Samtgemeinde Fintel,<br />

- der Gemeinde Scheeßel<br />

- der Gemeinde Gyhum (Samtgemeinde Zeven) sowie<br />

- dem Flecken Ottersberg<br />

Stimmberechtigte VertreterInnen der Wirtschafts- und Sozialpartner:<br />

- Gesundheit<br />

- Landwirtschaft<br />

- Kunst- und Kultur<br />

- Wirtschaft<br />

- Tourismus<br />

- Natur, Umwelt, Wasser<br />

Beratende Mitglieder:<br />

- GLL Verden<br />

- Landkreis Rotenburg (Wümme)<br />

- Landkreis Verden.<br />

(2) Beschlussfassung<br />

Die Versammlungen der <strong>LAG</strong> werden vom/ von der Vorsitzenden einberufen. Sie sind beschlussfähig, wenn<br />

mindestens die Hälfte der stimmberechtigten Mitglieder anwesend ist. Bei der Beschlussfassung entscheidet<br />

die einfache Mehrheit. Jedes stimmberechtigte Mitglied hat eine Stimme. Über den Verlauf der Sitzungen<br />

der <strong>LAG</strong> ist eine Niederschrift anzufertigen.<br />

Beschlüsse im Umlaufverfahren sind möglich (schriftlich oder per Email).<br />

(3) Sitzungen<br />

Die <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung tritt jährlich mindestens 2 Mal sowie nach Bedarf zusammen.<br />

Die Sitzungen erfolgen öffentlich. Bei Bedarf kann die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden.<br />

Das Engagement in der <strong>LAG</strong> erfolgt ehrenamtlich. Sitzungsgelder oder Reisekosten werden nicht gewährt.<br />

§ 5<br />

Der/ die Vorsitzende<br />

(1) Zusammensetzung:<br />

Die <strong>LAG</strong> wählt aus ihrer Mitte eine/n Vorsitzende/n und eine/n stellvertretende/n Vorsitzende/n.<br />

(2) Aufgaben<br />

Der/ die Vorsitzende beruft die <strong>LAG</strong> ein: Er/ Sie legt die Tagesordnung der <strong>LAG</strong>-Sitzungen fest und führt die<br />

Sitzungen.<br />

Er/ Sie vertritt die <strong>LAG</strong> in der Öffentlichkeit.<br />

In besonders eiligen Fällen hat er/ sie das Recht, über einzelne Förderanträge im Wege einer Eilentscheidung<br />

– in Abstimmung mit dem Regionalmanagement und der Bewilligungsstelle – zu beschließen. Bei der<br />

nächsten Sitzung der <strong>LAG</strong> muss über die Eilentscheidungen informiert werden.<br />

Der/ die Vorsitzende hat die Aufsicht über das Regionalmanagement und kann ihm Arbeiten zuweisen.<br />

mensch und region 84


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

10 Anhang<br />

§6<br />

Interne Organisation der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung<br />

Die <strong>LAG</strong> bildet folgende Organisationseinheiten:<br />

1. projektbezogene, temporäre Arbeitsgruppen,<br />

2. das Regionalmanagement.<br />

§ 7 Projektbezogene, temporäre Arbeitsgruppen<br />

(1) Zusammensetzung<br />

Die projektbezogenen, temporären Arbeitsgruppen können sich sowohl aus Mitgliedern der <strong>LAG</strong> als auch<br />

aus weiteren Personen zusammensetzen;<br />

Einberufen werden die Arbeitsgruppen durch den/ die Vorsitzende/ -n oder das Regionalmanagement.<br />

(2) Aufgaben<br />

Die Aufgaben werden bei der Einberufung der Arbeitsgruppen benannt. Grundsätzlich sollen sie Teilbereiche<br />

der Gesamtstrategie bearbeiten und Teilaufgaben lösen helfen.<br />

§ 8 Regionalmanagement<br />

Die <strong>LAG</strong> richtet ein Regionalmanagement mit folgenden Aufgaben ein:<br />

Das Regionalmanagement unterstützt die Aktionsgruppe und den/ die Vorsitzende/ -n bei allen Arbeiten.<br />

Es<br />

• nimmt an den Sitzungen der <strong>LAG</strong> teil,<br />

• bereitet die Aktionsgruppensitzungen vor und nach,<br />

• klärt die Fördermöglichkeit von Projektanträgen in Zusammenarbeit mit der Bewilligungsstelle ab,<br />

• koordiniert die Öffentlichkeitsarbeit,<br />

• berät potenzielle Antragsteller,<br />

• dokumentiert die geförderten Projekte,<br />

• organisiert und koordiniert die Projekte der Leader-Aktionsgruppe und<br />

• arbeitet konkrete Arbeitsaufträge der Aktionsgruppe oder des/ der Vorsitzenden ab.<br />

§9<br />

Beendigung der Mitgliedschaft<br />

1. Grundsätzlich sollten alle Mitglieder der Aktionsgruppe versuchen, eine kontinuierliche Mitarbeit sicher<br />

zu stellen.<br />

2. Die Beendigung der Mitgliedschaft in der <strong>LAG</strong> kann auf eigenen Wunsch erfolgen. In der nächsten Sitzung<br />

der <strong>LAG</strong> wird dann ein neues Mitglied gewählt.<br />

§10<br />

Dauer der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung<br />

Die <strong>LAG</strong> wird für einen unbefristeten Zeitraum gegründet. Eine Auflösung soll frühestens bei vollständiger<br />

Abwicklung des Leader-Programms bis 2015 erfolgen.<br />

§11<br />

Änderungen der Geschäftsordnung<br />

Änderungen der Geschäftsordnung können mit einfacher Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder der <strong>LAG</strong><br />

erfolgen. Die Zusammensetzung der stimmberechtigten Mitglieder der <strong>LAG</strong> kann nur mit einer 2/3-Mehrheit<br />

der stimmberechtigten Mitglieder der <strong>LAG</strong> geändert werden<br />

Die <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung wurde errichtet<br />

am 17.09.2007<br />

in Rotenburg (Wümme)<br />

mensch und region 85


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

10 Anhang<br />

Vertreter der Kommunen<br />

Stadt Rotenburg (Wümme)<br />

Samtgemeinde Sottrum<br />

Samtgemeinde Fintel<br />

Gemeinde Scheeßel<br />

Gemeinde Gyhum<br />

(Samtgemeinde Zeven)<br />

Flecken Ottersberg<br />

1. Stadträtin Frau Ute Scholz<br />

stellv. Herr Werner Scholz<br />

Herr Samtgemeindebürgermeister Markus Luckhaus<br />

stellv.<br />

Herr Samtgemeindedirektor Friedrich Dreyer<br />

stellv.<br />

Frau Käthe Dittmer-Scheele<br />

stellv.<br />

Herr Claus Vollmer<br />

stellv.<br />

Herr Bürgermeister Horst Hofmann<br />

stellv.<br />

VertreterInnen der Wirtschafts- und Sozialpartner:<br />

Gesundheit<br />

Landwirtschaft<br />

Kunst- und Kultur<br />

Wirtschaft<br />

Tourismus<br />

Natur, Umwelt, Wasser<br />

Frau Karin Inama<br />

stellv. Herr Weinbichler<br />

Herr Hans-Hermann Engelke<br />

stellv. Herr Alexander von Hammerstein<br />

Herr Dirk Rademacher<br />

stellv. Herr Bernd Braumüller<br />

Frau Waltraud Cassellius<br />

stellv. Herr Norbert Behrens<br />

Herr Udo Fischer<br />

stellv. Herr Jürgen Hicke<br />

Herr Gerhard Lohmann<br />

stellv. Klaus Düver<br />

mensch und region 86


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

10 Anhang<br />

10.2 Karte der Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung<br />

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REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

10 Anhang<br />

10.3 Kooperationsvereinbarungen<br />

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REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

10 Anhang<br />

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REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

10 Anhang<br />

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REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

10 Anhang<br />

10.4 Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1 Karte der Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung (ohne Kernstadt Rotenburg<br />

(Wümme), schraffiert).......................................................................................................................1<br />

Abb. 2 Wümmelandschaft bei Clüversborstel..............................................................................................2<br />

Abb. 3 Organisationsstruktur der <strong>LAG</strong>.........................................................................................................5<br />

Abb. 4 Entscheidungsablauf Förderung ......................................................................................................6<br />

Abb. 5 Gründungsmitglieder der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung.............................................................8<br />

Abb. 6 Organisation Umsetzungsprozess .................................................................................................10<br />

Abb. 7 Arbeitsschritte in der Erstellung des Leader REK..........................................................................11<br />

Abb. 8 Arbeitsgruppe auf der Nachhaltigkeitswerkstatt.............................................................................11<br />

Abb. 9 Bevölkerungsentwicklung 1970 bis 2006 .......................................................................................16<br />

Abb. 10 Bevölkerungsprognose 2004 bis 2014...........................................................................................16<br />

Abb. 11 Bildungswanderung in der Region .................................................................................................17<br />

Abb. 12 Größenstruktur der landwirtschaftlichen Betriebe..........................................................................18<br />

Abb. 13 Übernachtungszahlen im Leader-Gebiet .......................................................................................19<br />

Abb. 14 Mehrgenerationenhaus Waffensen ................................................................................................21<br />

Abb. 15 Wiesteniederung bei Bilstedt..........................................................................................................23<br />

Abb. 16 Verbindende Bundesautobahn BAB 7 ...........................................................................................26<br />

Abb. 17 Gewerbegebiet Sottrum .................................................................................................................26<br />

Abb. 18 Ortsmittelpunkt in Reeßum.............................................................................................................28<br />

Abb. 19 Kunst im ländlichen Raum..............................................................................................................31<br />

Abb. 20 Kräuteranbau in Stapel...................................................................................................................31<br />

Abb. 21 Wümmewiese mit Kunst-Storch .....................................................................................................33<br />

Abb. 22 Bio-Gas Anlage in der Region........................................................................................................37<br />

Abb. 23 Vernetzung der <strong>GesundRegion</strong> in die Handlungsfelder.................................................................38<br />

Abb. 24 Auszug aus einem Gestaltungsplan...............................................................................................45<br />

Abb. 25 Vernetzung des Leitprojektes „Regionale Gestaltungsregeln für Dorf(mittel)punkte,<br />

Dorfplätze und -straßen“ mit den Handlungsfeldern .....................................................................46<br />

Abb. 26 Dorf(mittel)punkte in der Region (u.a. in Stuckenborstel, Reeßum, Ahausen, Waffensen,<br />

Wohlsdorf, Lauenbrück, Scheeßel)................................................................................................46<br />

Abb. 27 Vernetzung des Leitprojektes „Kulturbüro“ mit den Handlungsfeldern ..........................................50<br />

Abb. 28 Einbettung des Gesundheitskompetenzzentrums in die Entwicklungsstrategie............................53<br />

Abb. 29 Vernetzung des Leitprojektes „Gesundheitskompetenzzentrum“ mit den<br />

Handlungsfeldern ...........................................................................................................................54<br />

Abb. 30 Lage der Höfe in der Region .........................................................................................................58<br />

Abb. 31 Vernetzung des Leitprojektes „Höfe der Region“ mit den Handlungsfeldern.................................58<br />

Abb. 32 Vernetzung des Leitprojektes „Entwicklung eines regionalen Dienstleistungszentrums<br />

(Land schaftspflegeverband)“ mit den Handlungsfeldern ..............................................................63<br />

Abb. 33 Vernetzung Natur-Pur-Region........................................................................................................65<br />

Abb. 34 Vernetzung des Leitprojektes „Melkhus-Route“ mit den Handlungsfeldern...................................67<br />

Abb. 35 Budgetierung ..................................................................................................................................77<br />

Abb. 36 Schema Prozesssteuerung ............................................................................................................78<br />

mensch und region 91


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

10 Anhang<br />

10.5 Tabellenverzeichnis<br />

Tab. 1 Kerndaten der Wümme-Wieste-Region ...........................................................................................2<br />

Tab. 2 Art und Anzahl der Veranstaltungen im Beteiligungsprozess ........................................................12<br />

Tab. 3 Beteiligte im ILEK-Prozess (nach Themenbereichen) ...................................................................13<br />

Tab. 4 Zugewiesene Entwicklungsaufgaben im Leader-Gebiet................................................................14<br />

Tab. 5 Einwohnerentwicklung im Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung 1970 bis 2006 ..................15<br />

Tab. 6 Beschäftigte nach Wirtschaftssektoren 2003 .................................................................................17<br />

Tab. 7 Bewirtschaftungsstruktur (2001 – 2005) ........................................................................................18<br />

Tab. 8 Pendlerverhalten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten..................................................20<br />

Tab. 9 Therapieangebote in der Region....................................................................................................22<br />

Tab. 10 Naturschutz- und FFH-Gebiete im Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung ............................24<br />

Tab. 11 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken der gewerblichen Wirtschaft .........................................27<br />

Tab. 12 Dorferneuerungsverfahren im Leader Wümme-Wieste-Niederung ...............................................29<br />

Tab. 13 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich der Dorf- und Siedlungsentwicklung............29<br />

Tab. 14 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Kultur und Soziales......................................30<br />

Tab. 15 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich der Landwirtschaft .......................................32<br />

Tab. 16 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Natur und Landschaft ..................................33<br />

Tab. 17 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Tourismus....................................................34<br />

Tab. 18 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Gesundheit ..................................................35<br />

Tab. 19 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Regenerative Energie..................................37<br />

Tab. 20 Entwicklungsziele und Wirkungsindikatoren ..................................................................................41<br />

Tab. 21 Bewertungsschema für Leitprojektauswahl....................................................................................42<br />

Tab. 22 Bewertungsschema für Projektauswahl .........................................................................................42<br />

Tab. 23 Leitprojektauswahl „Regionale Gestaltungsregeln für Dorf(mittel)punkte, Dorfplätze und –<br />

straßen“ ..........................................................................................................................................47<br />

Tab. 24 Bewertung des Leitprojektes „Regionale Gestaltungsregeln für Dorf(mittel)punkte,<br />

Dorfplätze und –straßen.................................................................................................................47<br />

Tab. 25 Leitprojektauswahl „Kulturbüro“......................................................................................................50<br />

Tab. 26 Bewertung des Leitprojektes „Kulturbüro“......................................................................................51<br />

Tab. 27 Leitprojektauswahl „Gesundheitskompetenzzentrum“ ...................................................................54<br />

Tab. 28 Bewertung des Leitprojektes „Gesundheitskompetenzzentrum“ ...................................................54<br />

Tab. 29 Leitprojektauswahl „Höfe der Region“............................................................................................59<br />

Tab. 30 Bewertung des Leitprojektes „Höfe der Region“ ............................................................................59<br />

Tab. 31 Leitprojektauswahl „Flurbereinigungsverfahren“ ............................................................................60<br />

Tab. 32 Bewertung des Leitprojektes „Flurbereinigungsverfahren“ ............................................................60<br />

Tab. 33 Leitprojektauswahl „Entwicklung eines regionalen Dienstleistungszentrums“...............................63<br />

Tab. 34 Bewertung des Leitprojektes „Entwicklung eines regionalen Dienstleistungszentrums<br />

(Landschaftspflegeverband)“..........................................................................................................63<br />

Tab. 35 Leitprojektauswahl „Melkhus-Route“..............................................................................................67<br />

Tab. 36 Bewertung des Leitprojektes „Melkhus-Route“ ..............................................................................68<br />

Tab. 37 Leitprojektauswahl „Informationszentrum für Umweltschutz und sparsamen Umgang mit<br />

Ressourcen im Haus der Vereine in Mulmshorn“ ..........................................................................70<br />

Tab. 38 Bewertung des Leitprojektes „Informationszentrum für Umweltschutz und sparsamen<br />

Umgang mit Ressourcen im Haus der Vereine in Mulmshorn“......................................................70<br />

Tab. 39 Leitprojektauswahl „Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiete“........................................72<br />

Tab. 40 Bewertung des Leitprojektes „Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiete“ ........................72<br />

Tab. 41 Indikativer Finanzplan der Lokalen Aktionsgruppe Leader-Region Wümme-Wieste-<br />

Niederung Aufteilung nach Jahren.................................................................................................75<br />

Tab. 42 Indikativer Finanzplan der Lokalen Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung Aufteilung<br />

nach Handlungsfeldern für die gesamte Laufzeit...........................................................................76<br />

Tab. 43 Evaluationskonzept ........................................................................................................................80<br />

mensch und region 92


REK Wümme-Wieste-Niederung<br />

10 Anhang<br />

mensch und region 93

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