Regionales Entwicklungskonzept (1802 kb) - LAG GesundRegion ...
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Flecken<br />
Ottersberg<br />
Samtgemeinde<br />
Sottrum<br />
Gemeinde<br />
Gyhum<br />
Stadt Rotenburg<br />
(Wümme)<br />
Gemeinde<br />
Scheeßel<br />
Samtgemeinde<br />
Fintel<br />
<strong>Regionales</strong><br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong><br />
<strong>GesundRegion</strong><br />
Wümme-Wieste-Niederung<br />
Wümme - im fluss<br />
LEADER Wettbewerbsbeitrag für die Förderperiode<br />
2007 - 2013
Auftraggeber und Stadt Rotenburg (Wümme)<br />
geschäftsführende Dipl. Ing. Werner Scholz<br />
Gemeinde: Große Straße 1<br />
27356 Rotenburg<br />
werner.scholz@rotenburg-wuemme.de<br />
04261 71-0<br />
Begleitendes<br />
Planungsbüro:<br />
mensch und region<br />
Böhm, Kleine-Limberg GbR<br />
Wolfgang Kleine-Limberg<br />
Lindener Marktplatz 9<br />
30449 Hannover<br />
kleine-limberg@mensch-und-region.de<br />
Tel. 0511 444454<br />
Rotenburg (Wümme), den 27.09.2007<br />
mensch und region<br />
I
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Zusammenfassung ....................................................................................IV<br />
1 Abgrenzung und Lage des Gebietes ................................................1<br />
2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)..........3<br />
2.1 Entstehung der <strong>LAG</strong>..........................................................................................3<br />
2.2 Rechtsform und Sitz der Geschäftsstelle........................................................4<br />
2.3 Aufgaben der <strong>LAG</strong> .............................................................................................4<br />
2.4 Struktur der <strong>LAG</strong>................................................................................................4<br />
2.5 Kompetenz .........................................................................................................7<br />
2.6 Öffentlichkeitsarbeit ..........................................................................................8<br />
2.7 Fortbildung.........................................................................................................9<br />
2.8 Regionalmanagement........................................................................................9<br />
3 Methodik der Erarbeitung des Regionalen<br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong>s (REK)..........................................................11<br />
3.1 Ablauf................................................................................................................11<br />
3.2 Beteiligungsverfahren.....................................................................................12<br />
3.3 Öffentlichkeitsarbeit ........................................................................................13<br />
4 Bestandsaufnahme..........................................................................14<br />
4.1 Raum- und Siedlungsstruktur ........................................................................14<br />
4.2 Bevölkerungsstruktur und –entwicklung ......................................................15<br />
4.3 Wirtschaftsstruktur..........................................................................................17<br />
4.4 Arbeitsmarkt und Einkommen........................................................................20<br />
4.5 Soziale Infrastruktur und Kultur .....................................................................21<br />
4.6 Umweltsituation ...............................................................................................23<br />
4.7 Übergeordnete Planungen ..............................................................................24<br />
4.8 Ergebnis des ILEK-Prozesses Wümme-Wieste-Niederung..........................25<br />
5 SWOT-Analyse .................................................................................26<br />
5.1 Gewerbliche Wirtschaft...................................................................................26<br />
5.2 Dorf- und Siedlungsentwicklung....................................................................28<br />
5.3 Kultur und Soziales .........................................................................................30<br />
5.4 Landwirtschaft .................................................................................................31<br />
5.5 Natur und Landschaft......................................................................................32<br />
mensch und region<br />
II
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
5.6 Tourismus ........................................................................................................34<br />
5.7 Gesundheit.......................................................................................................35<br />
5.8 Regenerative Energie ......................................................................................37<br />
6 Entwicklungsstrategie.....................................................................38<br />
6.1 Leitbild und Entwicklungsziele: <strong>GesundRegion</strong> ...........................................38<br />
6.2 Auswahlkriterien für Projekte .........................................................................42<br />
6.2.1 Auswahl für prioritäre Projekte der Handlungsfelder (Leitprojekte)..................................... 42<br />
6.2.2 Auswahl für Projekte der Handlungsfelder.............................................................................. 42<br />
6.2.3 Kooperationsprojekte ................................................................................................................ 43<br />
6.3 Handlungsfelder und Projekte........................................................................43<br />
6.3.1 Handlungsfeld Dorf- und Siedlungsentwicklung .................................................................... 44<br />
6.3.2 Handlungsfeld Kunst und Kultur .............................................................................................. 48<br />
6.3.3 Handlungsfeld Gesundheit und Soziales................................................................................. 52<br />
6.3.4 Handlungsfeld Landwirtschaft.................................................................................................. 56<br />
6.3.5 Handlungsfeld: Natur- und Kulturlandschaft .......................................................................... 61<br />
6.3.6 Handlungsfeld Tourismus ......................................................................................................... 65<br />
6.3.7 Handlungsfeld Regenerative Energie....................................................................................... 69<br />
6.3.8 Handlungsfeld Gewerbliche Wirtschaft ................................................................................... 71<br />
7 Finanzierungskonzept .....................................................................74<br />
8 Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung ........................................77<br />
9 Quellenverzeichnis ..........................................................................81<br />
10 Anhang .............................................................................................83<br />
10.1 Geschäftsordnung...........................................................................................83<br />
10.2 Karte der Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung ..................................87<br />
10.3 Kooperationsvereinbarungen.........................................................................88<br />
10.4 Abbildungsverzeichnis....................................................................................91<br />
10.5 Tabellenverzeichnis.........................................................................................92<br />
Hinweis:<br />
Es sei darauf hingewiesen, dass innerhalb des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es die weibliche Form<br />
immer mitgedacht wird. Aus Rücksicht auf die Lesbarkeit wird auf die Verwendung von männlicher und<br />
weiblicher Form verzichtet. Eine Verwendung der Form „-Innen“ wurde ebenfalls unterlassen, da diese<br />
grammatikalisch unzulässig ist.<br />
mensch und region<br />
III
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Zusammenfassung<br />
Die Erarbeitung der Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung ist eine<br />
gemeinsame Aktion der beteiligten Kommunen mit ihren Bürgern. In der breit angelegten Erarbeitung<br />
des REK sind mit dem Thema „<strong>GesundRegion</strong>“ neue spezifische Potentiale aufgezeigt worden, die bisher<br />
in dieser Art in der Region noch nicht gesehen wurden. Das Thema „<strong>GesundRegion</strong>“ verbindet innovativ<br />
alle Arbeits- und Lebensbereiche der Region. Es greift starke Trends in der Gesellschaft auf (Alterung der<br />
Bevölkerung, gesunde Ernährung, Wellness, Kultur, etc.), die zukünftig ökonomisch und regional eine<br />
immer stärkere Bedeutung bekommen. Die Grundlage bieten in der Region schon bestehende Angebote,<br />
Betriebe, Institutionen und Erfahrungen. Die beabsichtigten und schon verabredeten Kooperationen mit<br />
anderen Regionen werden diese Strategie gezielt unterstützen.<br />
Entstehung<br />
Die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung ist in drei Schritten aus ihrer Mitte der Region heraus entstanden.<br />
Die Gemeinden Horstedt, Reeßum, Sottrum, Gyhum und der Ortsteil Mulmshorn der Stadt Rotenburg<br />
(Wümme) hatten sich ab 2001 zur Kräuterregion Wiesteniederung zusammengefunden. Neuartige<br />
Projekte sind unter dem Thema „Kräuter“ in Arbeitskreisen entwickelt und umgesetzt worden. Die Teilnahme<br />
als Vertreter des Landes Niedersachsen am und die Auszeichnung durch den Europäischen<br />
Dorferneuerungswettbewerb (2004) machte den Erfolg besonders sichtbar.<br />
Ausgelöst durch die Anforderung, sich im regionalen Wettbewerb zu positionieren und unter Nutzung der<br />
guten Erfahrungen von Politik, Verwaltung, Verbänden und Bürgern erweiterte sich 2006 diese Kooperation<br />
auf die sechs Städte, Gemeinden und Samtgemeinden entlang von Wümme und Wieste zum „Integrierten<br />
ländlichen <strong>Entwicklungskonzept</strong> Wümme-Wieste-Niederung“. In intensiven Konsultationen erarbeiteten<br />
über 120 Personen aus allen Bereichen der Gesellschaft das <strong>Entwicklungskonzept</strong> „Wümme im<br />
fluss“.<br />
Diese Kooperation vertiefte sich in der Erstellung des vorliegenden Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s der<br />
Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung ab Juni 2007. Das Gebiet umfasst mit einer Fläche von 638<br />
km 2 die Samtgemeinden Sottrum und Fintel, die Gemeinde Scheeßel sowie die Ortschaften Borchel,<br />
Mulmshorn, Unterstedt und Waffensen der Stadt Rotenburg (Wümme), die Gemeinde Gyhum der Samtgemeinde<br />
Zeven aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme) sowie den Flecken Ottersberg (Landkreis Verden).<br />
Bei einer Einwohnerzahl von 52.252 Personen lag Ende 2006 die Einwohnerdichte bei 82 Ew./km²<br />
und damit unter der des Landes Niedersachsen.<br />
Grundlage für die Zusammenarbeit ist eine Landkreis übergreifend wachsende regionale Identität. Dabei<br />
spielt die Wümme mit ihren Nebenflüssen eine entscheidende Bedeutung. Wümme und Wieste durchziehen<br />
das Leader-Gebiet und verbinden die Gemeinden untereinander. Dieser einheitliche Naturraum mit<br />
Wiesen und Weiden sowie Mooren prägt die Landschaft, ihre Nutzung und damit auch die Menschen.<br />
Hierzu hat auch die historische und kulturelle Entwicklung beigetragen. Wümme und Wieste waren über<br />
Jahrhunderte Grenzregionen zwischen den Bistümern Bremen und Verden und im wahrsten Sinne des<br />
Wortes „umkämpft“. Beiderseits dieser Grenze gelegen, wachsen sie nun zusammen. In den letzten zwei<br />
Jahrhunderten bekommt die Landschaft für die kulturelle Entwicklung der Region eine besondere Rolle.<br />
Künstler aus ganz Europa zogen in die Region (z.B. nach Fischerhude) und legten die Grundlage für eine<br />
eigenständige kulturelle Entwicklung, nicht nur auf dem Gebiet der Malerei.<br />
Eingebettet in den Raum zwischen den Metropolen Hamburg und Bremen hat die Region mit den Anschlussstellen<br />
an der BAB 7 „Bockel“ und „Stuckenborstel“ und den Bahnhöfen entlang der Bahnlinien<br />
Bremen bzw. Verden - Hamburg ein entscheidendes Standortpotential und weitgehend gleiche Wirt-<br />
mensch und region<br />
IV
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
schaftsbedingungen. Die gut erhaltenen Dörfer werden bevorzugt als Wohnstandort genutzt. Man wohnt<br />
im ländlichen Raum und arbeitet im Oberzentrum. Die Region wird zunehmend als Naherholungsraum<br />
und als touristische Region mit einen eigenständigen Profil wahrgenommen.<br />
Struktur und Eignung der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />
Die Zusammensetzung und Struktur der Lokalen Aktionsgruppe gründet sich auf die Kooperationserfahungen<br />
seit 2001. Den Ausgangspunkt stellt das Engagement der Bürger in den Arbeitsgruppen dar. Sie<br />
entwickeln Ideen und setzen Projekte um. Die Gemeinden begleiten und unterstützen aktiv diesen Prozess.<br />
Im ILEK-Prozess waren die Bürger in die Entscheidungsfindung über eine Steuerungsgruppe eingebunden,<br />
die sich aus den Vertretern der Kommunen, den Sprechern der Arbeitsgruppen und Interessierten<br />
zusammensetzte. Grundlage von Entscheidungen war das Konsensprinzip.<br />
Die nun vorgelegte Struktur der <strong>LAG</strong> berücksichtigt einerseits diese umfassende Beteiligung in der Steuerung<br />
und Entscheidungsfindung, andererseits jedoch die Notwendigkeit, eine arbeitsfähige Gruppe herauszubilden.<br />
Die <strong>LAG</strong> setzt sich daher paritätisch aus den Vertretern der beteiligten Kommunen und den<br />
Sprechern der Arbeitsgruppen als stimmberechtigte Personen zusammen sowie aus den Mitgliedern der<br />
Arbeitsgruppen und Vertretern der GLL und der Landkreise Verden und Rotenburg (Wümme) mit beratender<br />
Stimme. So ist immer gewährleistet, dass die Entscheidungsprozesse transparent sind und der<br />
Diskussion im Entwicklungsprozess entsprechen. Die Sprecher der Arbeitskreise haben jederzeit die<br />
Möglichkeit, auf die Kompetenzen der gesamten Arbeitsgruppe zurück zu greifen. Ändern sich die<br />
Schwerpunkte, können andere Sprecher gewählt werden.<br />
Die in die <strong>LAG</strong> gewählten Vertreter stammen aus der Region, sind langfristig in den Arbeitsgruppen aktiv<br />
und verfügen über fachliche Kompetenzen in den Themenbereichen der verschiedenen Handlungsfelder<br />
sowie über methodische Kompetenzen in Moderation, Marketing, systemische Analysemethoden sowie<br />
Prozessmanagement. Fort- und Weiterbildungen sowie Austauschseminare sind sowohl regional als<br />
auch überregional geplant.<br />
Die <strong>LAG</strong> wird sich eines professionellen Regionalmanagements bedienen. Dieses soll sehr flexibel eingesetzt<br />
werden. Neben einer kontinuierlichen Prozessbegleitung, die an ein externes Büro vergeben wird,<br />
sollen soweit wie möglich regionale Fachkräfte die themenbezogene Aktivierung der Bevölkerung sowie<br />
die Beratung der Projekte übernehmen. Damit wird das Ziel verfolgt, die Kompetenzen in der Region zu<br />
stärken und den Prozess selbsttragend zu gestalten.<br />
Ausgangslage<br />
Die Region ist geprägt durch ihre Lage zwischen den Oberzentren Hamburg und Bremen. Sie kann von<br />
der guten verkehrlichen Anbindung an den überregionalen Straßenverkehr profitieren. Dies macht sie für<br />
die Gewerbeansiedlung attraktiv. Bremen und Hamburg haben als Anbieter von Arbeitsplätzen eine besondere<br />
Bedeutung. Die Einwohnerzahlen der Städte und Gemeinden sind in den letzen Jahren moderat<br />
angestiegen, ein weiterer Anstieg wird bis 2020 in verhaltenem Rahmen vorhergesagt. Auf Grund der<br />
demografischen Entwicklung ist ein steigendes Durchschnittsalter zu erwarten.<br />
Die Region gehört nach EU Definition zum ländlichen Raum und ist durch eine hohe Bedeutung der<br />
Landwirtschaft sowie klein- und mittlere gewerblicher Betriebe gekennzeichnet. Die Finanzkraft der Gemeinden<br />
liegt z.T. weit unter dem nds. Durchschnitt.<br />
Die landwirtschaftlichen Betriebe weisen in den letzten Jahren einen starken Flächenzuwachs bei einer<br />
abnehmenden Anzahl auf. Eine breites Spektrum an Grünland, Ackerbau, Veredelungs- und Bio-<br />
mensch und region<br />
V
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Betrieben sind in der Region zu finden. Das Durchschnittsalter der Betriebsleiter ist relativ jung. Sie<br />
zeichnen sich durch eine hohe Innovationsbereitschaft aus.<br />
Zwischen den touristischen Hauptdestinationen Lüneburger Heide und Nordseeküste gelegen, entwickelt<br />
die Region ein eigenes natur-touristisches Profil. In den letzten Jahren haben die Übernachtungszahlen<br />
zugenommen. Insbesondere die überregionalen Radwege haben eine besucherfördernde Funktion. Die<br />
seit 2001 entstandene Kräuterregion Wiesteniederung sowie Fischerhude und Fintel haben spezifische<br />
Marktsegmente besetzen können.<br />
Neben einer großen Anzahl frei schaffender Künstler, haben sich sehr aktive Kunst- und Kulturvereine<br />
gegründet. Mit den zum Teil weit überregional wirkenden Veranstaltungen entwickeln sie sich zunehmend<br />
auch zu einem wirtschaftlichen Standortfaktor.<br />
Ergebnisse der bisherigen Förderung<br />
Das Leader-REK wurde auf der Grundlage des ILE-Konzepts „Wümme im fluss“ erarbeitet. Ausgangspunkt<br />
war eine Evaluierung in der Steuerungsgruppe, die zu folgenden Hinweisen kam:<br />
● die Aktiven in den Arbeitsgruppen sind hochmotiviert und erwarten die Förderrichtlinien für die Projektumsetzung,<br />
● die Umsetzung erster Projekte hat begonnen,<br />
● die regionale Zusammenarbeit ist durch den ILEK-Prozess gestärkt worden,<br />
● bereichsübergreifend konnten erste Kooperationen gegründet werden.<br />
Neben diesen positiven Entwicklungen wurde deutlich gemacht, dass<br />
● die Umsetzung der Projekte eine professionelle Begleitung erfordert, die bisher noch nicht gewährleistet<br />
ist,<br />
● es bisher an den entsprechenden Förderungen (noch nicht vorhandene Förderrichtlinien) fehlt,<br />
● durch die Vertiefung der Themen Gesundheit und Energie neue Akzente gesetzt werden sollen.<br />
SWOT-Analyse<br />
Die SWOT-Analyse zeigt, dass die Region über besondere Potentiale verfügt, die gemeinsam genutzt<br />
und weiterentwickelt werden können:<br />
● Die wirtschaftsgeographische Lage zwischen den beiden Oberzentren stellt für die Region einerseits<br />
die „Lebensader“ dar, andererseits entsteht dadurch auch eine Abhängigkeit von den Zentren als Job-<br />
Motoren.<br />
● In den letzten Jahren haben sich als regionale Schwerpunkte u.a. die Lebensmittelverarbeitung und<br />
der Gesundheits- und Sozialbereich entwickelt. Hier sind neue zusätzliche Arbeitsplätze entstanden.<br />
Der Zuwachs an Arbeitskräften im Gesundheitsbereich spiegelt die besondere Kompetenz der Region<br />
auf diesem Gebiet wieder. Der Ausbau dieses besonderen Entwicklungspotenzials sollte gezielt in<br />
Angriff genommen werden.<br />
● Die demografische Entwicklung stellt die Region trotz des Zuwachses an Einwohnern vor weitere<br />
Herausforderungen. Die Alterungsprozesse benötigen im Bereich der Versorgung adäquate Antworten.<br />
Durch Einbindung in entsprechende dörfliche <strong>Entwicklungskonzept</strong>e kann dies geleistet werden.<br />
● Die authentische Dorfgestalt soll weiter entwickelt und zukünftig noch stärker als Grundlage für innovative<br />
Vorhaben z.B. im Bereich des Tourismus genutzt werden. Die Umnutzung von landwirtschaftlichen<br />
Gebäuden zu Wohnnutzungen bzw. Ferienwohnungen greift die gute Lage zwischen den Zentren<br />
auf.<br />
mensch und region<br />
VI
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
● Kunst und Kultur haben einen besonderen Stellenwert in der Region. Notwendig erscheint der Ausbau<br />
von Kooperationen der Kulturinitiativen. Dabei kann auch die Verbindung von Kultur, Kunst und Therapie<br />
eine besondere Marktnische besetzen.<br />
● Hohe Potentiale liegen für die Region in dem Ausbau der Erzeugung und Verarbeitung neuer innovativer<br />
landwirtschaftlicher Produkte. In regionalen und überregionalen Kooperationen wurde der Anbau<br />
neuer Produkte und die Verarbeitung erfolgreich erprobt. Eine Kombination z.B. von Kräuterprodukten<br />
als Grundlage für Heilmittel, als Nahrungsergänzungs- oder als Futterzuschlagsstoff mit gesundheitlichen<br />
Aspekten bietet ein neues Marktpotential. Die Verknüpfung von Landwirtschaft und gewerblicher<br />
Verarbeitung erscheint als erfolgversprechende Innovationsstrategie für Betriebe, die Naturprodukte<br />
herstellen, verarbeiten oder mit ihnen handeln.<br />
● Die Kräuterregion Wiesteniederung zeigt beispielhaft, dass durch die Kooperation von Naturschutz,<br />
Landwirtschaft und Tourismus neue Kundengruppen erschlossen werden können. Verknüpfende Projekte<br />
kommen dabei allen Partnern zugute.<br />
● Die Herausforderungen zum Erhalt der Struktur der Wümmeniederung und ihrer Nutzung vereint die<br />
Anwohner. Die Ausweisung des Gebietes als Natura 2000-Gebiet und die Maßnahmen zur Umsetzung<br />
der Wasserrahmenrichtlinie werden als natur-touristisches Entwicklungspotential erkannt. Die<br />
vorhandenen Angebote sind auf ihre Zielgruppengenauigkeit zu überprüfen und an neue erlebnispädagogische<br />
Erkenntnisse anzupassen.<br />
● Die Bedeutung des Gesundheitssektors wird bisher unterschätzt. In seiner positiven<br />
Arbeitsplatzentwicklung wird seine Bedeutung und die Kompetenz in der Region deutlich. Dies<br />
umfasst sowohl die sog. Schulmedizin als auch die sog. Alternativmedizin. Die verschiedenen<br />
Einrichtungen sind über die gesamte Region verteilt mit Schwerpunkten in der Stadt Rotenburg<br />
● Die (Wümme) Verknüpfung und Ottersberg. von „schulmedizinischen“ und „alternativen“ Angeboten birgt erhebliche Arbeitsplatzpotenziale<br />
in sich. Die Verknüpfung mit dem Tourismus, der Dorfentwicklung, dem Gewerbe und der<br />
Landwirtschaft lässt einen ganzheitlichen Ansatz der Gesundheitsförderung entstehen.<br />
● Die Region verfügt über aktive private Initiativen zur Erzeugung regenerativer Energie. Der regionale<br />
CO 2 –Ausstoß kann durch Initiativen auf mehreren Ebenen vermindert werden (Forschung, Vermittlung<br />
an die Bevölkerung, Umsetzung konkreter Projekte).<br />
Leitbild und Handlungsfelder „<strong>GesundRegion</strong>“<br />
Die Entwicklungsstrategie wurde unter dem Motto „<strong>GesundRegion</strong>“ zusammengefasst. Damit greift die<br />
Region ihre vielfältigen Potentiale kreativ auf, um sie in ein vernetztes System regionaler Entwicklung<br />
einzubinden. Hieraus entstehen durch die neuartige Zusammenarbeit Synergieeffekte, die schon im Laufe<br />
des bisherigen Leader-Prozesses konkret umgesetzt werden.<br />
Dabei wird „Gesundheit“ entsprechend der WHO Definition umfassend verstanden. Nicht die Abwesenheit<br />
von Krankheit oder die Möglichkeit, Krankheiten zu heilen steht im Vordergrund, sondern die Salutogenese<br />
(Salus: das Wohlergehen, Gesundheit; Genese: das Hervorbringen), also die Frage wie die physische<br />
und psychische Gesundheit erhalten bzw. erreicht werden kann. Dazu gehören die Qualität der<br />
natürlichen Umgebung, die Wohn- und Arbeitsbedingungen ebenso wie Fragen der Ernährung, der Kreativität<br />
und Kultur oder der Energieversorgung.<br />
Diese Herangehensweise ist für alle Projekte im Rahmen der Leader-Strategie verbindlich. Damit grenzt<br />
sie sich von anderen Regionen ab, die sich im wesentlichen auf einzelne Elemente oder bestehende Therapieeinrichtungen<br />
gründen. Die Schwerpunkte und prioritären Projekte in den Handlungsfeldern sind:<br />
mensch und region<br />
VII
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Handlungsfeld Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />
● Erhalt und Weiterentwicklung des lebendigen und Generationen übergreifenden Wohnen mit intakter<br />
Infrastruktur<br />
● Weiterentwicklung der regionaler Baukultur, ästhetisches Bauen und charaktervolle Dorfbilder<br />
Prioritäres Projekt:<br />
Entwicklung von regionalen Gestaltungsregeln für Dorfmittelpunkte, Dorfplätze<br />
und Straßen<br />
Handlungsfeld Kunst und Kultur<br />
● Vernetzung der regionalen kulturellen Angebote<br />
● Entwicklung von Kunst und Kultur zu wirtschaftlichen Standortfaktor<br />
● Schaffung von Innovationen durch die Vernetzung von Kunst, Kultur und Therapie<br />
Prioritäres Projekt:<br />
<strong>Regionales</strong> Kulturbüro<br />
Handlungsfeld Gesundheit und Soziales<br />
● Entwicklung eines ganzheitlichen Gesundheitsbegriffs, Verbindung mit Kultur, Tourismus, Landwirtschaft<br />
● Vernetzung von schulmedizinischen und alternativen Gesundheitsdienstleistungen<br />
● Integration von Menschen mit Behinderung<br />
● Schaffung von familienfreundlichen Angeboten<br />
Prioritäre Projekt:<br />
Gesundheitskompetenzzentrum<br />
Handlungsfeld Landwirtschaft<br />
● Professionelle Erzeugung von professionell von gesunden, vielfältigen, kreativen und individuellen<br />
Produkten<br />
● Gläserne Produktion<br />
● Innovative und nachhaltige Produktion z.B. besondere Kräuterprodukte<br />
Prioritäres Projekt:<br />
Höfe der Region<br />
Handlungsfeld Natur- und Kulturlandschaft<br />
● Erhalt der Kultur- und Naturlandschaft, Erhalt und Förderung der Artenvielfalt<br />
● Schaffung von Zusatzeinkommen im Naturschutz<br />
● Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />
Prioritäres Projekt:<br />
Landschaftspflegeverband<br />
Handlungsfeld Tourismus<br />
● Schaffung qualitativ hochwertiger, vielfältiger und miteinander vernetzter touristische Angebote als Naturerlebnisregion<br />
und Fahrradparadies<br />
● Steigerung der Wertschöpfung im Tourismus, Steigerung der Gästezahlen in der Region<br />
● Entwicklung von natur-, kunst- und kulturorientierten Angeboten, die Erholung vom Stress des Alltags<br />
bieten<br />
Prioritäres Projekt:<br />
Melkhüüs<br />
Handlungsfeld Regenerative Energie<br />
● Steigerung der Produktion regenerativer Energie<br />
● Förderung der Kenntnis über den Einsatz regenerativer Energie<br />
Prioritäres Projekt:<br />
Informationszentrum für Umweltschutz und sparsamen Umgang mit Ressourcen<br />
Handlungsfeld Gewerbliche Wirtschaft<br />
● Erschließung von Gesundheit als Wirtschaftsfaktor und Ergebnis einer kulturell kreativen, aktiven und<br />
umweltorientierten Lebensweise<br />
● Berücksichtigung der Anforderungen des globalen Klimawandels<br />
Prioritäres Projekt:<br />
Interkommunale Gewerbegebiete<br />
mensch und region<br />
VIII
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung<br />
Das Ziel ist, die Evaluation zu einem den Prozess steuernden Instrument zu machen und gleichzeitig<br />
Kompetenz bei den Beteiligten in der Region aufzubauen.<br />
Auf der Grundlage einer jährlichen Evaluierung in Form eines Evaluierungsworkshops mit allen Aktiven<br />
der <strong>LAG</strong> und den Arbeitsgruppen entwickelt die <strong>LAG</strong> einen Arbeitsplan für das folgende Jahr mit einer<br />
Festlegung der vorgesehenen Arbeitsschwerpunkte und einer entsprechenden Budgetierung der finanziellen<br />
Mittel. Die Umsetzung erfolgt zum einen durch die Arbeitsgruppen, zum anderen durch das Regionalmanagement.<br />
Die Koordination und Prozessbegleitung wird für den gesamten Planungszeitraum an ein externes Büro<br />
übergeben. Dieses wird die allgemeine Projektberatung, die Öffentlichkeitsarbeit, die Kooperationen und<br />
die Vorprüfung der Projektanträge, übernehmen. Mit der Umsetzung von Projekten, Aktivierungsmaßnahmen<br />
oder mit der spezifischen Projektberatung in einem bestimmten Handlungsfeld werden jeweils<br />
Fachbüros beauftragt.<br />
mensch und region<br />
IX
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
1 Abgrenzung und Lage des Gebietes<br />
1 Abgrenzung und Lage des Gebietes<br />
Die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung liegt in der Mitte des Elbe-Weser-Dreiecks zwischen den<br />
Hansestädten Hamburg und Bremen. Entsprechend der Bezeichnung wird es geprägt durch die in Ost-West-<br />
Richtung verlaufende Wümme sowie die in Nord-Süd-Richtung das Gebiet durchziehende Wieste. Die Leader-Region<br />
Wümme-Wieste-Niederung umfasst folgende Kommunen aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme):<br />
die Samtgemeinden Sottrum und Fintel, die Gemeinde Scheeßel und die Ortschaften der Stadt Rotenburg<br />
(Wümme) sowie die Gemeinde Gyhum der Samtgemeinde Zeven. Aus dem Landkreis Verden gehört<br />
der Flecken Ottersberg zur Leader-Region. Die Kernstadt der Stadt Rotenburg (Wümme) zählt nicht zum<br />
Leader-Gebiet. Die genaue Gebietskulisse ist in der Anlage 2 (s. 10.2, S. 87, Karte des Geltungsgebietes<br />
1:100.000 sowie in dem Auszug 1:50.000 Stadt Rotenburg) ersichtlich. Die Abb. 1 gibt einen Überblick.<br />
N<br />
Abb. 1 Karte der Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung (ohne Kernstadt Rotenburg (Wümme), schraffiert)<br />
(Quelle): Eigene Darstellung<br />
Durch ihre Landkreisgrenzen überschreitende Lage verbindet die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung<br />
die Metropolregionen Hamburg und Metropolregion Bremen/Oldenburg. Im Osten grenzt das Gebiet an den<br />
Landkreis Soltau-Fallingbostel, im Westen erstreckt es sich bis in den Landkreis Verden hinein.<br />
Insgesamt umfasst das Leader-Gebiet eine Fläche von 638 km² bei einer Gesamtbevölkerung von 52.252<br />
Personen. Die Bevölkerungsdichte beträgt im Durchschnitt 82 EW/km². Sie ist erheblich niedriger als die<br />
Durchschnittwerte des Landkreises Rotenburg (Wümme) mit 79,7 EW/km² und des Landkreises Verden mit<br />
170,5 EW/km².<br />
mensch und region 1
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
1 Abgrenzung und Lage des Gebietes<br />
Die Region ist 2007 aus dem ILEK-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung hervorgegangen und will nun die bewährte<br />
Zusammenarbeit fortsetzen. Die Region prägt<br />
• die Lage zwischen den Oberzentren Hamburg und Bremen mit weitgehend gleichen Wirtschaftsbedingungen<br />
(Landwirtschaft, Gewerbe, Handel, Dienstleistung),<br />
• ein gemeinsamer naturräumlicher Zusammenhang über die Niederungsbereiche Wieste und<br />
Wümme,<br />
• ein einheitlicher Kulturraum, der der Region eine gemeinsame Mentalität und damit auch Identität<br />
verleiht,<br />
• eine aktive und auf die Gemeinsamkeiten ausgerichtete Beteiligung der Bevölkerung,<br />
• vergleichbare Siedlungsstrukturen und Probleme,<br />
• attraktive Dörfer,<br />
• gemeinsame Herausforderungen durch Naturschutz- und Wasserschutzregelungen (FFH, WRRL),<br />
• gemeinsame Aktivitäten in der Region durch den vorangegangenen ILEK-Prozess,<br />
• neu entstandene Kooperationsstrukturen unter den Gemeinden sowie der Gemeinden mit den<br />
Bürgern.<br />
Gemeinde<br />
Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung<br />
Gemeindedaten zum 31.12.2006**<br />
Fläche<br />
in km²<br />
Einwohner<br />
Einwohner<br />
pro km²<br />
Stadt Rotenburg (Wümme)* 46 2.666 58<br />
Gemeinde Scheeßel 150 12.877 86<br />
Flecken Ottersberg 99 12.370 125<br />
Gemeinde Gyhum 48 2.404 50<br />
Samtgemeinde Fintel 122 7.648 63<br />
Samtgemeinde Sottrum 173 14.287 83<br />
Summen 638 52.252 82<br />
* nur Ortschaften Borchel, Mulmshorn, Unterstedt, Waffensen<br />
** Amtliche Statistik: Einwohnerzahlen zum 31.12.2006<br />
Tab. 1 Kerndaten der Wümme-Wieste-Region<br />
Quelle: Stadt Rotenburg (Wümme) (2007)<br />
Der Natur- und Kulturraum zieht sich bis in das Gebiet<br />
des Landes Bremen, in dem sich Wümme und<br />
Hamme zur Leesum vereinigen. So sollte langfristig<br />
darüber nachgedacht werden, z.B. das Bremer<br />
Blockland langfristig in Kooperationsprojekte einzubeziehen.<br />
Es liegen keine Überschneidungen mit anderen Leader-Regionen<br />
vor. Gegenüber der ILEK-Region<br />
Wümme-Wieste-Niederung hat es keine Gebietsveränderung<br />
gegeben. Die Leader-Region Wümme-<br />
Wieste-Niederung liegt vollständig im Konvergenzgebiet.<br />
Abb. 2 Wümmelandschaft bei Clüversborstel<br />
mensch und region 2
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />
2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />
2.1 Entstehung der <strong>LAG</strong><br />
Zur Umsetzung des Leader-Prozesses wurde auf der Grundlage der bisherigen Struktur der Steuerungsgruppe<br />
(ILEK Wümme-Wieste-Niederung) die <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung gegründet. Sie basiert auf<br />
den bewährten Strukturen, Funktionen und Organisationsformen, die im Rahmen der Erstellung des ILEK<br />
„Wümme-Wieste-Niederung“ entstanden sind.<br />
In der Steuerungsgruppe des ILEK Wümme-Wieste-Niederung waren die (Samt-) Gemeinden, die Sprecher<br />
der Arbeitsgruppen sowie die Bürgermeister der samtgemeindeangehörigen Gemeinden und Ortsbürgermeister<br />
vertreten. Die Arbeitsgruppen bestimmten selbst ihre Vertreter. Entsprechend der Bedürfnisse der<br />
Arbeitsgruppen (z.B. besondere Schwerpunktsetzung) konnten diese ihre Vertreter austauschen.<br />
Beratend haben die Vertreter der Landkreise Verden und Rotenburg (Wümme) und die Behörde für Geoinformation,<br />
Landentwicklung und Liegenschaften Verden (GLL) den Entwicklungsprozess begleitet. Die Steuerungsgruppe<br />
war darüber hinaus offen für weitere Interessierte, insbesondere wenn neue Themenschwerpunkte<br />
entstanden.<br />
Im Rahmen des ILEK wurden die Organisation des Entwicklungsprozesses sowie die inhaltlichen Schwerpunktsetzungen<br />
von Beginn an als interaktiver Prozess zwischen den Vertretern der Gemeinden, den Bürgern<br />
sowie den Vertretern von Verbänden ausgestaltet. Es ist damit gelungen, von Beginn des Entwicklungsprozesses<br />
an, die Entscheidungen transparent und durch die Bürger in den Arbeitsgruppen beeinflussbar<br />
zu machen.<br />
Dieses Prinzip hat sich bewährt, denn nach der Erstellung des ILEK Prozesses arbeitete die Steuerungsgruppe<br />
weiter, um die Umsetzung des ILEK-Konzeptes einzuleiten und den Wettbewerbsbeitrag für das<br />
Leader-Programm zu erstellen. Die Diskussion der Zwischenergebnisse in der Steuerungsgruppe hat die<br />
Schwerpunktsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ herausgearbeitet.<br />
Der Diskussionsprozess in der ILEK-Steuerungsgruppe hat wertvolle Erkenntnisse gezeigt, die nun in der<br />
Erstellung des vorliegenden Leader-Regionale <strong>Entwicklungskonzept</strong>es (REK) wieder zu Tage treten:<br />
- transparente Entscheidungswege durch Rückkopplung zwischen Arbeitsgruppen und <strong>LAG</strong><br />
- organisatorische Unterstützung des Entwicklungsprozesses<br />
- inhaltliche Vernetzung der Arbeitsgruppen bzw. der verschiedenen Themen<br />
- Evaluation des Prozesses und der Strategie<br />
- Keimzelle des regionalen Bewusstseins<br />
- wachsendes Verständnis für die Positionen untereinander<br />
Ziel war es daher, den Übergang von ILEK zu Leader nachhaltig zu gestalten, indem die bisher bewährte<br />
strukturelle, organisatorische und inhaltliche Zusammenarbeit aus der Steuerungsgruppe (ILEK) in die <strong>LAG</strong><br />
(Leader) übertragen wird. Durch diese Kontinuität kann der begonnene Innovationsprozess (<strong>GesundRegion</strong>)<br />
nicht nur aufrecht erhalten, sondern auch weiter intensiviert werden.<br />
Aus dieser Zusammenarbeit heraus wurde am 17.09.2007 die <strong>LAG</strong> gegründet.<br />
mensch und region 3
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />
2.2 Rechtsform und Sitz der Geschäftsstelle<br />
Die <strong>LAG</strong> hat sich keine besondere rechtliche Form gegeben. Nach dem BGB ist sie eine Gesellschaft bürgerlichen<br />
Rechts (GbR). Eine weitere rechtliche Ausgestaltung ist derzeit nicht vorgesehen, da die Stadt Rotenburg<br />
(Wümme) die Geschäftsführung übernimmt und sie aus diesem Grunde Rechtsgeschäfte tätigt. Sollte<br />
dies erforderlich werden, ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein zu gründen.<br />
Ihre Anschrift lautet:<br />
Lokale Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung<br />
c/o Stadt Rotenburg (Wümme)<br />
Erste Stadträtin Frau Ute Scholz<br />
Große Str. 1<br />
27356 Rotenburg (Wümme)<br />
2.3 Aufgaben der <strong>LAG</strong><br />
Die <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung hat sich eine Geschäftsordnung gegeben (s. Anhang 1). Darin sind die<br />
grundsätzlichen Aufgaben benannt:<br />
• die Erarbeitung und Umsetzung des REK „Wümme-Wieste-Niederung“,<br />
• die regelmäßige Evaluation sowie die Weiterentwicklung des REK „Wümme-Wieste-Niederung“,<br />
• die Initiierung und Koordination von Handlungsfeldern und Projekten,<br />
• die Festsetzung von Arbeitsschwerpunkten in den Handlungsfeldern des REK und im Regionalmanagement,<br />
• die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
• die Motivation und Mobilisierung von Menschen zur Teilnahme an der Umsetzung des REK,<br />
• die Beratung und die Beschlussfassung zu Förderanträgen aus dem Aktionsgebiet,<br />
• die Unterstützung und Beratung potenzieller Projektträger,<br />
• die Dokumentation der geförderten Projekte und die Weitergabe der Informationen an das Nds. Ministerium<br />
für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bzw. an von ihm benannte<br />
Organisationen sowie an die nationale und europäische Vernetzungsstelle Leader,<br />
• die Teilnahme am Erfahrungsaustausch mit anderen Regionen,<br />
• Teilnahme an den nds. Lenkungsausschusssitzungen und<br />
• die Vorbereitung und Durchführung von Projekten in Partnerschaft mit anderen Leader-Aktionsgruppen<br />
in Niedersachsen, der Bundesrepublik Deutschland oder der Europäischen Union.<br />
2.4 Struktur der <strong>LAG</strong><br />
Die <strong>LAG</strong> setzt die Arbeit der Steuerungsgruppe des ILEK Wümme-Wieste-Niederung fort, in der möglichst<br />
viele Personen in die Arbeit eingebunden wurden (Transparenz, Partizipation, breite Diskussion von Entscheidungen).<br />
Dieses basisdemokratische Prinzip soll in der neuen <strong>LAG</strong> erhalten bleiben. Gleichzeitig wird<br />
das Ziel verfolgt, ein entscheidungsfähiges Gremium zu schaffen. Dies wird über folgende Mechanismen erreicht:<br />
mensch und region 4
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />
Die Vertreter der Handlungsfelder (Arbeitsgruppen) nehmen ihr Mandat als Wahlmänner und -frauen für die<br />
Arbeitsgruppen ein. Aus diesem Grunde wurden im Wesentlichen die bisherigen Sprecher der Arbeitsgruppen<br />
des ILEK als Vertreter gewählt.<br />
In den <strong>LAG</strong>-Beratungen unterstützen Mitglieder aus den Arbeitsgruppen ihre stimmberechtigten Vertreter.<br />
So wird eine sehr hohe Transparenz erreicht und gleichzeitig auch die Notwendigkeit, in den Arbeitsgruppen<br />
sich auf Positionen zu verständigen. Da diese Arbeitsgruppen interdisziplinär zusammengesetzt sind, wird<br />
der Austausch und der Einigungswille zwischen unterschiedlichen Positionen (z.B. Landwirtschaft, Wasserwirtschaft,<br />
Naturschutz) gestärkt.<br />
Sollte ein Mitglied der <strong>LAG</strong> ausscheiden, wird ein Nachfolger aus dem jeweiligen Handlungsfeld nachgewählt.<br />
Die <strong>LAG</strong> setzt sich zusammen aus den<br />
- Vertretern der sechs beteiligten Kommunen (stimmberechtigt),<br />
- sechs Vertretern der Wirtschafts- und Sozialpartner (stimmberechtigt) sowie<br />
- Vertretern des Landkreises Rotenburg (Wümme), des Landkreises Verden und der GLL Verden (mit<br />
beratender Stimme).<br />
Damit erreichen die Wirtschafts- und Sozialpartner 50 % der Stimmen.<br />
Entsenden<br />
Wählen<br />
Beraten<br />
Delegieren<br />
Mitglieder der<br />
Arbeitsgruppen,<br />
Ortsbürgermeister,<br />
Bürgermeister<br />
Landkreis Rotenburg<br />
(Wümme)<br />
Landkreis Verden<br />
GLL Verden<br />
WiSo-Partner<br />
- Gesundheit<br />
- Landwirtschaft<br />
- Kunst- und Kultur<br />
- Wirtschaft<br />
- Tourismus<br />
- Naturschutz<br />
Kommunen<br />
Gemeinde Scheeßel<br />
Stadt Rotenburg<br />
(Wümme)<br />
Samtgemeinde Fintel<br />
Samtgemeinde<br />
Sottrum<br />
Flecken Ottersberg<br />
Gemeinde Gyhum<br />
Beratende Mitglieder<br />
Stimmberechtigte<br />
Mitglieder<br />
Vorstand<br />
Arbeitsgruppen zu den<br />
Handlungsfeldern<br />
Regionalmanagement<br />
Abb. 3 Organisationsstruktur der <strong>LAG</strong><br />
mensch und region 5
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />
Vorstand<br />
Die <strong>LAG</strong> wählt einen Vorstand aus zwei Personen, der die Geschäftsführung der <strong>LAG</strong> übernimmt und die<br />
Aufsicht über das Regionalmanagement führt .<br />
Arbeitsgruppen<br />
Zur Weiterentwicklung des REK und zur Projektinitiierung richtet die <strong>LAG</strong> thematische oder projektorientierte<br />
Arbeitsgruppen ein. Dazu werden die bestehenden Arbeitsgruppen des ILEK-Prozesses fortgeführt und zusätzlich<br />
neue Themenbereiche erschlossen. Sie setzen sich sowohl aus Mitgliedern der <strong>LAG</strong> als auch aus<br />
weiteren Personen zusammen.<br />
Die Arbeitsgruppen führen die bestehenden inhaltlichen Aktivitäten fort und begleiten intensiv die Projektumsetzung.<br />
Sie entwickeln neue Projekte und Initiativen.<br />
Entscheidungsabläufe<br />
Bei Beantragung eines Förderprojektes erfolgt in den unten genannten<br />
Phasen:<br />
Projektträger<br />
reicht<br />
Projektskizze ein<br />
- Der Projektträger reicht eine Projektidee beim (REM) ein, das ihn im<br />
Hinblick auf die verschiedenen Fördermöglichkeiten und<br />
-bedingungen berät.<br />
- Der Projektträger reicht die Projektskizze beim REM ein. Das REM<br />
überprüft entsprechend den Kriterien (s. Kapitel 6.2, S. 42) die Förderfähigkeit<br />
und reicht das Projekt zusammen mit dem Prüfergebnis<br />
an die <strong>LAG</strong> weiter.<br />
- Die <strong>LAG</strong> entscheidet unter zu Hilfenahme des REK sowie der festgelegten<br />
Budgetierung (s. Abb. 35, S. 77 ) über die Förderwürdigkeit<br />
des Projektes.<br />
- Die Entscheidung bzw. die Stellungnahme der <strong>LAG</strong> reicht das REM<br />
an den Projektträger weiter, der im Falle einer positiven Stellungnahme<br />
bei der GLL den entsprechenden Förderantrag (mit Beratung<br />
durch das Regionalmanagement) stellt.<br />
nein<br />
nein<br />
stellt vor<br />
REM<br />
überprüft<br />
Stellung-<br />
Fördernahmfähigkeit<br />
ja<br />
ja<br />
<strong>LAG</strong><br />
überprüft<br />
Förderwürdigkeit<br />
Antragstellung<br />
GLL<br />
Abb. 4 Entscheidungsablauf Förderung<br />
Regionalmanagement (siehe auch Kap. 2.8)<br />
Die <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung richtet ein REM mit folgenden Aufgaben ein:<br />
• Teilnahme an den Sitzungen der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung,<br />
• Vor- und Nachbereitung der <strong>LAG</strong>-Sitzungen,<br />
• Überprüfung der Fördermöglichkeit von Projektanträgen in Zusammenarbeit mit der Bewilligungsstelle,<br />
• Koordinierung der Öffentlichkeitsarbeit,<br />
• Beratung der potenziellen Antragsteller,<br />
• Evaluation und Dokumentation der geförderten Projekte,<br />
• Organisation und Koordination der Projekte der Leader-Aktionsgruppe und<br />
• Umsetzung konkreter Arbeitsaufträge der Aktionsgruppe oder des Vorstandes.<br />
mensch und region 6
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />
2.5 Kompetenz<br />
Die Vertreter der Wirtschafts- und Sozialpartner spiegeln die verschiedenen Handlungsfelder der Regionalen<br />
Entwicklungsstrategie wider. Sie haben an der Erstellung des REK direkt mitgewirkt und sind in ihren Handlungsfeldern<br />
aktiv tätig.<br />
Bei der Auswahl der Mitglieder wurde auf eine gleichmäßige Verteilung der Kompetenzen und der Herkunft<br />
aus den verschiedenen Gemeinden geachtet, damit die gesamte Region entsprechend abgebildet wird.<br />
Handlungsfeld Mitglied und Kompetenz Vertretung und Kompetenz<br />
Gesundheit Frau Inama<br />
Supervisorin und Heilpraktikerin (Psychotherapie),<br />
Kenntnisse in Netzwer<strong>kb</strong>ildung,<br />
Herr Weinbichler<br />
25 Jahre Leiter Aus- u. Weiterbildung in<br />
einem mittelst. Unternehmen, Dozent IHK<br />
Moderation, systemische Entwicklung von Stade, Berufsbildungsausschuss<br />
Komm.prozessen, Großgruppeninterventionen,<br />
Netzwerke im Bereich Gesundheit,<br />
Kooperation mit der FH Ottersberg<br />
Erfahrung in ganzheitl. Ernährung, Wirtschaft,<br />
Kontakte zu IHK, Schulen, Agentur<br />
für Arbeit, Berufsschulen<br />
Landwirtschaft<br />
Kunst- und Kultur<br />
Wirtschaft<br />
Tourismus<br />
Natur, Umwelt,<br />
Wasser<br />
Herr Engelken<br />
Vertreter des Landvolks, Landwirtschaftsmeister,<br />
Vorsitzender des Naturschutzvereins<br />
des Kreis Rotenburg, Vorstandmitglied<br />
des Vereins Kräuterregion<br />
Wiesteniederung e.V., Horstedt<br />
Herr Rademacher<br />
Regisseur, Kulturinitiative Sottrum, Reeßum<br />
Frau Cassellius<br />
Vorsitzende des Gewerbevereins Sottrum,<br />
Reeßum<br />
Herr Udo Fischer<br />
Vertreter des TouROW<br />
Netzwerkerfahrung (Metropolregion<br />
Hamburg, Bremen Oldenburg, IHK Stade,<br />
Entwicklung und Umsetzung von touristischen<br />
Projekten. Moderation, Rotenburg<br />
(Wümme)<br />
Herr Lohmann<br />
Vorsitzender des Wasser- und Bodenverband<br />
Untere Wümme, Einbindung WRRL<br />
Stadt Rotenburg Frau Ute Scholz<br />
(Wümme)<br />
1. Stadträtin<br />
Gemeinde Scheeßel Frau Käte Dittmer-Scheele<br />
Bürgermeisterin<br />
Samtgemeinde Herr Markus Luckhaus<br />
Sottrum<br />
Bürgermeister<br />
Samtgemeinde Herr Friedrich Dreyer<br />
Fintel<br />
Samtgemeindedirektor<br />
Flecken Ottersberg Herr Horst Hofmann<br />
Bürgermeister<br />
Gemeinde Gyhum Herr Johann-Dietrich Klintworth<br />
Samtgemeindebürgermeister<br />
Landkreis Verden Herr Dieter Sander<br />
Fachdienstleitung der Wirtschaftsförderung<br />
Landkreis Verden<br />
Herr von Hammerstein<br />
Vorstandmitglied des Vereins Kräuterregion<br />
Wiesteniederung e.V., Entwicklung<br />
von Vermarktungskonzepten im Bereich<br />
Kräuter sowie Kräuteranbau, Gyhum<br />
Herr Braumüller<br />
Werbefachmann, Vorsitzender der Kulturinitiative<br />
Rotenburg (Wümme)<br />
Herr Behrens<br />
Vorsitzender des Rotenburger Wirtschaftsforums<br />
Herr Hicke<br />
Konzeption natur-touristischer Veranstaltungen<br />
und Reisen, Leitung Naturschutzverband,<br />
langjährige Erfahrung in der Leitung<br />
von Sitzungen, Tagungen, Verhandlungen,<br />
Pressearbeit<br />
Herr Düver<br />
Angelverein, Biologische Schutzgemeinschaft<br />
Wümme, Hemsbünde<br />
Herr Scholz<br />
Bauamtsleiter<br />
Joachim Köhnken<br />
Baumtsleiter<br />
NN<br />
Landkreis Rotenburg<br />
Frau Jungemann<br />
(Wümme) Regionalplanung und Entwicklung<br />
GLL Verden Herr Karweik Frau Wilke<br />
NN<br />
Herr Buthmann von Schwarz<br />
allgm. Vertreter<br />
Herr Claus Vollmer<br />
Herr André Schubert<br />
Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung, Beteiligung<br />
am Aufbau von Leader-<br />
Projekten in der Gemeinde Dörverden<br />
(2000-2006)<br />
NN<br />
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REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />
Bei der Besetzung der <strong>LAG</strong> wurde auf ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter geachtet. Ein Frauenteil<br />
von 50% wurde trotz intensiver Bemühungen nicht erreicht. Die in den Arbeitsgruppen engagierten Frauen<br />
haben schon oft mehrere Aufgaben übernommen und stehen aus diesem Grunde nicht für die <strong>LAG</strong> zur<br />
Verfügung; sie konzentrieren ihre Tätigkeiten auf die Umsetzung der geplanten Projekte.<br />
Den Vorstand übernehmen Frau Scholz (Stadt Rotenburg (Wümme)) und Frau Inama (Verein zur Förderung<br />
von Kunst, Therapie und Beratung im Flecken Ottersberg e.V.).<br />
Abb. 5 Gründungsmitglieder der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung<br />
Herr Lohmann, Frau Inama (stellv. Vorsitzende), Herr Braumüller, Herr Weinbichler, Herr Hofmann, Herr<br />
Dreyer, Frau Dittmer-Scheele, Herr Vollmer, Herr Hicke, Frau Scholz (Vorsitzende), Herr Luckhaus, Herr<br />
Scholz. Es fehlen: Frau Cassellius, Herr Engelke, Herr von Hammerstein, Herr Behrens, Herr Fischer, Herr<br />
Rademacher<br />
2.6 Öffentlichkeitsarbeit<br />
In der Weiterführung des bisherigen Entwicklungsprozesses werden verschiedene Maßnahmen und Formen<br />
zur umfassenden Verankerung des Entwicklungsprozesses in der Bevölkerung und Förderung des regionalen<br />
Bewusstseins durchgeführt. Sie knüpft dabei an die im ILEK-Prozess bewährten Kooperationen (z.B. mit<br />
den örtlichen Zeitungen) und Erfahrungen (z.B. Projektmesse mit einem Vertreter aus Österreich) an.<br />
Dabei werden sowohl Informationen an die Öffentlichkeit gegeben, als auch durch innovative Methoden, Informationen<br />
und Einstellungen sowie Hinweise aus der Bevölkerung erhoben:<br />
- Entwicklung eines Logos mit hohem Wiedererkennungswert für die Region,<br />
- kontinuierliche Einbindung der lokalen Presse,<br />
mensch und region 8
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />
- zielgruppenspezifische Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit regionalen Regisseuren, Schauspielern<br />
und Künstlern,<br />
- Sonderaktionen z.B. Postkartenaktionen,<br />
- die Herausgabe, Versendung und Auslage eines regelmäßigen vierseitigen Informationsblattes an<br />
Interessierte,<br />
- die Beteiligung an regionalen Veranstaltungen,<br />
- öffentliche Präsentation der umgesetzten Projekte in Form einer zweijährlichen Projektmesse mit<br />
den nationalen und internationalen Kooperationspartnern.<br />
2.7 Fortbildung<br />
Die Mitglieder der <strong>LAG</strong> werden sich regelmäßig an internen und externen Schulungen sowie an den Austauschseminaren<br />
der niedersächsischen oder bundesweiten Vernetzungsstellen beteiligen. Dies umfasst<br />
sowohl die Steigerung der methodischen Kompetenz (Aktivierungs- und Beteiligungsverfahren, Projektentwicklung<br />
und -steuerung, Öffentlichkeitsarbeit, Evaluation etc.) als auch die der technischen Kompetenz<br />
(Förderprogramme, Antragstellung, etc.).<br />
Darüber hinaus kommt dem Austauschprozess mit anderen Regionen über ihre Erfahrungen und Erfolgsfaktoren<br />
eine besondere Rolle zu.<br />
In regionalen (Fortbildungs-)Veranstaltungen, die nicht nur für die Mitglieder der <strong>LAG</strong> offen sind, sollen zunehmend<br />
die in der Region bestehenden Kompetenzen offen gelegt und genutzt werden. In Zusammenarbeit<br />
mit externen Referenten wird es gelingen, die Beteiligten zu befähigen, eigene Regionalentwicklungskapazitäten<br />
aufzubauen und Funktionen des REM selbst zu übernehmen (z.B. Fördermodalitäten, Kooperationsprozesse).<br />
Dieser Ansatz soll dazu dienen, den Entwicklungsprozess soweit zu verselbstständigen, dass<br />
er über das Jahr 2013 hinaus weiter selbständig getragen wird. Hierzu liegen schon erste Erfahrungen vor<br />
(z.B. Seminar des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege in Mulmshorn: „Mit Herz und Hand –<br />
Teamentwicklung für Regionalinitiativen“)<br />
Hierzu wird durch die <strong>LAG</strong> für jedes Jahr ein entsprechender Fortbildungsplan erstellt. Der konkrete Start<br />
besteht in der Vorstellung und dem Ablauf der verschiedenen Förderprogramme (PROFIL, ESF, EFRE) mit<br />
Vertretern der GLL und der NBank).<br />
2.8 Regionalmanagement<br />
Die Umsetzung der erarbeiteten Projekte in den jeweiligen Handlungsfeldern erfordert sowohl von den<br />
Kommunen als auch von den Bürger eine intensive Zusammenarbeit.<br />
Die Region hat sich mit dem ILEK bzw. Leader-REK auf einen gemeinsamen Weg begeben, der auch in der<br />
weiteren Folge zu einem grenzüberschreitenden, interkommunalen Handeln führen wird. Entsprechend wird<br />
die Fortführung der Abstimmung der vorrangigen Schwerpunkte und Projekte in der Region zukünftig eine<br />
größere Rolle spielen.<br />
Intensiviert wird auch die Kooperation von Kommunen, Verbänden sowie Bürgern bei der Umsetzung der<br />
Projekte in Form der „Privat-Public-Partnership“. In den einzelnen Projekten müssen jeweils spezifische Lösungen<br />
hierfür gefunden werden. Während die Kommunen weitgehend Erfahrung mit der Förderung öffentlicher<br />
Maßnahmen haben, gilt dies für die Träger privater Maßnahmen, die oft ehrenamtlich tätig sind, nicht.<br />
Hier ist eine Unterstützung notwendig.<br />
Ein differenziertes REM soll diese Prozesse in der Region befördern und so angelegt werden, dass zunehmend<br />
Kompetenzen zur Selbstorganisation in der Region aufgebaut werden. Bei der zielgerichteten Umset-<br />
mensch und region 9
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
2 Struktur und Kompetenz der Lokalen Aktionsgruppe (<strong>LAG</strong>)<br />
zung von Projekten sowie der Beförderung neuer Themen soll auf in der Region bestehende Institutionen<br />
(z.B. TouROW) zurückgegriffen werden oder diese in den Prozess einbezogen werden.<br />
Das REM der Wümme-Wieste-Niederung soll<br />
• das Zusammenwachsen und die regionale Identität durch Öffentlichkeitsarbeit weiter fördern in Form<br />
von<br />
- Pressearbeit,<br />
- Wettbewerben,<br />
- Entwicklung eines Logos.<br />
• Projekte in ihrer Umsetzung unterstützen durch<br />
- Formulierung von Förderanträgen,<br />
- Antragstellung,<br />
- Fördermöglichkeiten aufzeigen: PROFIL,<br />
EFRE und ESF – Programme,<br />
Wirtschaftsförderung, Einbindung von<br />
Stiftungen.<br />
• Neue Initiativen anregen durch<br />
- Begleitung von Arbeitsgruppen,<br />
- Entwicklung von strategischen Netzwerken,<br />
- Initiierung neuer Themen.<br />
Lokale Aktionsgruppe<br />
Wümme-Wieste<br />
Schwerpunkt-<br />
Setzung<br />
Regionalmanagement<br />
Projektberatung:<br />
Förderung<br />
Management<br />
Handlungsfelder<br />
Prozesssteuerung<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Presse, Logo,<br />
Wettbewerb<br />
Initiierung<br />
und<br />
Arbeitsaufträge<br />
• Kompetenzen entwickeln durch<br />
- Förderung von Kooperationen,<br />
- Durchführung von Schulungen.<br />
Umsetzung von Projekten<br />
Abb. 6 Organisation Umsetzungsprozess<br />
Das REM wird eng an die <strong>LAG</strong> Zielsetzungen gekoppelt. Die <strong>LAG</strong> befindet zu Beginn eines jeden Kalenderjahres<br />
über eine Schwerpunktsetzung und den Einsatz finanzieller und personeller Ressourcen für das REM.<br />
Mit dieser Budgetierung wird eine hohe inhaltliche Flexibilität bei gleichzeitiger Kontinuität in den grundlegenden<br />
Beratungsleistungen erreicht. Diese Aufteilung wird es ermöglichen, auch neue Themen anzusprechen<br />
oder die Unterstützungsleistungen für Handlungsfelder, die sich sehr gut entwickelt haben, zurückzufahren.<br />
Die Anforderung eines flexiblen Einsatzes von Ressourcen sind dabei:<br />
1. Beauftragung eines Büros / Stelle mit der kontinuierlichen Prozesssteuerung über die Jahre hinweg,<br />
ausgestattet mit einen festen Budget als Grundlage für die durchgehende Prozesssteuerung und Beratung<br />
zur Gewährleistung des integrativen und dauerhaften Charakters.<br />
2. Strategische Entscheidungen zum Einsatz von personellen und finanziellen Ressourcen für Schwerpunktthemen<br />
(Budgetierung). Diese Schwerpunktssetzung soll von Jahr zu Jahr an die aktuellen<br />
Bedingungen angepasst werden.<br />
3. Beauftragung von Personen und/oder Organisationen aus der Region mit Spezialwissen für bestimmte<br />
Themen.<br />
Die Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten zur Projektförderung an die Akteure der Region, damit die<br />
externe Unterstützung zurückgeführt werden kann, und der Prozess langfristig selbsttragend wird.<br />
mensch und region 10
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
3 Methodik der Erarbeitung des<br />
Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s (REK)<br />
3 Methodik der Erarbeitung des<br />
Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s (REK)<br />
3.1 Ablauf<br />
Das vorliegende REK ist das<br />
Ergebnis eines intensiven, ca.<br />
18 Monate währenden Diskussionsprozesses,<br />
der mit<br />
breiter Beteiligung der Bürger<br />
sowie der Vertreter der Wirtschafts-<br />
und Sozialpartner<br />
durchgeführt wurde.<br />
Abb. 7 Arbeitsschritte in der<br />
Erstellung des Leader<br />
REK<br />
A u fta k tve ra n s ta ltu n g a m 3 0 .1 1 .0 5<br />
In fo rm a tio n e n , e rste K oo p e ra tio n e n , A b la u f<br />
R e g io n a lk o n fe re n z<br />
E in b in d u n g w e ite re r G e m e in d e F n e ,<br />
stle g u n g d e r G e b ie ts ku liss e<br />
N a c h h a ltig k e its w e rk s ta tt a m 2 9 .0 3 .0 6<br />
P ro ze ss sta rt:<br />
S tä rke n , S c h w ä ch e n , K o o p e ra tio n sp o te n tia le , S ch w e rp u n ktse tzu n g e n<br />
D u rc h fü h ru n g vo n A rb e its g ru p p e n<br />
N a c h h a ltig k e its w e rk s ta tt a m 2 9 .0 6 .0 6<br />
H a n d lu n g sfe ld e r<br />
W o rk s h o p a m 1 8 .0 9 .0 6 , 1 2 .0 1 .0 7<br />
L e itb ild<br />
P ro je k tm e s s e a m 2 5 .1 1 .0 6<br />
P ro je ktp rä se n ta tio n<br />
A b s c h lu s s ve ra n s ta ltu n g a m 1 9 .0 4 .0 7<br />
Üb e rg a b e IL E K<br />
V e rtie fe n d e T re ffe n z u G e s u n d h e it u n d E n e rg ie<br />
S ch w e rp u n kts e tzu n g<br />
G rü n d u n g d e r L o k a le n A k tio n s g ru p p e 1 7 .0 9 .0 7<br />
Steuerungsgruppe<br />
Bürgermeister, GLL Verden, Lk Rotenburg ( Wümme ), AG Sprecher<br />
Die Erarbeitung des vorliegenden REK ist daher als kontinuierlicher Prozess zu betrachten, in dem die<br />
Grundlagen im Zeitraum 03/06 - 04/07 erarbeitet und durch vertiefende Diskussionen im Zeitraum 05 –<br />
09/07 zum Leader-REK weiter entwickelt wurden . Dabei wurden und werden<br />
Abb. 8 Arbeitsgruppe auf der Nachhaltigkeitswerkstatt<br />
• die Arbeitsgruppensitzungen<br />
(,,Landwirtschaft’’, ,,Natur, Umwelt,<br />
Wasser’’,<br />
,,Tourismus’,;<br />
,,Gesundheit’’, ,,Regenerative Energie’’,<br />
Dorf- und Siedlungsentwicklung’’)<br />
fortgeführt,<br />
• die Umsetzung erster Projekte vorbereitet,<br />
• spezifische Themen vertieft (Regenerative<br />
Energie, Gesundheit)<br />
• eine weitere inhaltliche Zuspitzung<br />
vorgenommen und<br />
• die <strong>LAG</strong> gegründet.<br />
Das überarbeitete REK wurde in der<br />
<strong>LAG</strong> am 17.09.2007 beraten und beschlossen.<br />
mensch und region 11
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
3 Methodik der Erarbeitung des<br />
Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s (REK)<br />
3.2 Beteiligungsverfahren<br />
Informelle Beteiligungsverfahren<br />
Der Entwicklungsprozess des REK ist durch einen umfassenden und intensiven regionalen Diskussionsprozess<br />
entstanden. Hierbei wurden unterschiedliche informelle Beteiligungsverfahren genutzt:<br />
Nachhaltigkeitswerkstätten:<br />
Gemeinsame Workshops mit jeweils mehr als 100 Teilnehmern zu den Themen Bestandsaufnahme, SWOT-<br />
Analyse, Bewertung von Zukunftsanalysen und Entwicklungstrends für die Region, Abstimmung der Entwicklungsstrategie.<br />
Leitbildworkshop:<br />
Die Bestimmung des Entwicklungsleitbildes erfolgte in zwei spezifischen Workshops mit ca. 80 Personen als<br />
Grundlage der Entwicklungsstrategie.<br />
Arbeitsgruppen<br />
Integrativ besetzte Arbeitsgruppen (z.B. im Themenfeld Landwirtschaft durch Landwirte und Personen aus<br />
dem Umwelt- und Naturschutz). Die Arbeitsgruppen umfassten jeweils zwischen 8 und 30 Beteiligten. Insgesamt<br />
beteiligten sich ca. 120 Personen in diesen Gruppen.<br />
Weiterbildung und Austausch<br />
Öffentliche Veranstaltungen zu spezifischen Themen dienten der vertiefenden Information der Beteiligten<br />
und zum Erfahrungsaustausch. Zu diesen Themen wurden jeweils Experten eingeladen:<br />
• Landschaftspflegeverband Göttingen<br />
• Spurensuche in Dorf und Siedlung<br />
• Regenerative Energie in der Region am Beispiel des Aller-Leine-Tals<br />
Projektmesse<br />
In einer öffentlichen Projektmesse erfolgte die Zwischenpräsentation der Projektergebnisse. Es wurden über<br />
30 Projekte zur öffentlichen Diskussion gestellt Die Beteiligung lag bei ca. 200 Personen. Die Vorstellung<br />
des Erfolgs eines 25-jährigen Entwicklungsweges im Waldviertel (Österreich) durch den Regionalmanager<br />
Herrn Richard Greindl motivierte die Anwesenden, ihre Aktivitäten weiter zu steigern und umzusetzen.<br />
Beteiligte<br />
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Zahl der Veranstaltungen:<br />
Veranstaltung Anzahl Veranstaltung Anzahl<br />
Nachhaltigkeitswerkstätten 2 Leitbildworkshop 2<br />
AG Landwirtschaft, Agrarwirtschaft, Kulturlandschaft<br />
8 AG Wirtschaft 3<br />
AG Natur, Umwelt, Wasser 9 AG Soziales und Kultur 11<br />
AG Tourismus und Sport 4 Steuerungsgruppe 4<br />
AG Dorf- und Siedlungsentwicklung 5 AG Gesundheitsregion 2<br />
AG Regenerative Energie 3 Weiterbildungsveranstaltungen 2<br />
Projektmesse 1<br />
Tab. 2<br />
Art und Anzahl der Veranstaltungen im Beteiligungsprozess<br />
mensch und region 12
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
3 Methodik der Erarbeitung des<br />
Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>s (REK)<br />
Die Teilnehmer setzen sich aus folgenden Bereichen zusammen:<br />
Aus dem Themenbereich:<br />
Anzahl der Personen<br />
Natur- und Umwelt 35<br />
Land- und Forstwirtschaft 27<br />
Soziales 9<br />
Kultur 12<br />
Dorf- und Siedlungsentwicklung 20<br />
Wirtschaft 9<br />
Gesundheitswirtschaft 10<br />
Regenerative Energie 8<br />
Tab. 3 Beteiligte im ILEK-Prozess (nach Themenbereichen)<br />
Formelle Beteiligungsverfahren<br />
Die Grundlage des vorliegenden REK, das ILEK Wümme-Wieste-Niederung, wurde in den kommunalen Gremien<br />
(Ratsausschüsse oder Ratsversammlungen) diskutiert und zustimmend zur Kenntnis genommen.<br />
3.3 Öffentlichkeitsarbeit<br />
Die Erstellung des REK erfolgte unter breiter Einbeziehung der Öffentlichkeit.<br />
Pressearbeit<br />
Grundlage war eine regelmäßige Pressearbeit, die nicht nur die Darstellung der „Highlights“ umfasste. Es<br />
wurde auf die Versammlungen der Arbeitsgruppen hingewiesen, über ihre Ergebnisse berichtet sowie Zwischen-<br />
und Endergebnisse ausführlich dargestellt. Die Zeitungen der Region (Rotenburger Rundschau, Rotenburger<br />
Kreiszeitung, Zevener Zeitung, Achimer Kurier sowie Torfkurier) wurden regelmäßig auf die Arbeitsgruppensitzungen<br />
und Veranstaltungen im Rahmen des REK-Prozesses hingewiesen. Sie berichteten<br />
ausführlich über einzelne Veranstaltungen oder zu herausgehobenen Themen.<br />
Newsletter<br />
Für ca. 100 Interessierte,<br />
die sich nicht direkt am<br />
Diskussionsprozess beteiligen<br />
konnten, wurde ein<br />
regelmäßiger Newsletter<br />
erstellt, der sie über die<br />
Ergebnisse, Projekte und<br />
Vorhaben informierte und<br />
auch auf Beispiele aus anderen<br />
Regionen hinwies.<br />
Internet<br />
Anhand der Selbstdarstellung durch die Internetseite „www.ilek-wuemme-wieste.de“ können jederzeit Informationen<br />
bezüglich der Ergebnisse, Termine und Informationen rund um den Prozess abgerufen werden.<br />
mensch und region 13
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
4 Bestandsaufnahme<br />
4 Bestandsaufnahme<br />
4.1 Raum- und Siedlungsstruktur<br />
Die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung liegt zwischen den beiden Oberzentren Hamburg und Bremen.<br />
Während die Kommunen des Landkreises Rotenburg (Wümme) durch das Bundesamt für Raumforschung<br />
dem Siedlungstyp „IV Agglomerationsräume − Ländliche Kreise“ zugeordnet werden, wird der Flecken<br />
Ottersberg im Landkreis Verden dem Siedlungstyp „III Agglomerationsräume - Verdichtete Kreise“ zugerechnet.<br />
Die Siedlungsdichte liegt dabei mit Ausnahme der Stadt Rotenburg (Wümme) (223 EW/km 2 ) und<br />
des Fleckens Ottersberg (125 EW/km 2 ) erheblich unter dem Durchschnittswert von Niedersachsen (168<br />
EW/km 2 ) (NLS-Online: Tab. Z1001691). Naturräumlich wird die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung<br />
durch die Niederungsbereiche der Wümme und ihrer Zuflüsse geprägt. Historisch bildeten die Wümme und<br />
die Wieste die jahrhunderte lange umkämpfte Grenze zwischen den Besitztümern Verden und Bremen.<br />
Die Wieste entspringt im Dammermoor zwischen Bockel und Gyhum und schlängelt sich über 16 km durch<br />
Wiesen, Wälder und Felder nach Süden, um bei Ottersberg in die Wümme zu münden. In den Mulden und<br />
Senken der Geestlandschaft bildeten sich kleine Moore, Sümpfe und Bruchwälder. Manche sind bis heute<br />
erhalten und tragen wesentlich zum natürlichen Reichtum der Landschaft bei.<br />
Die Wümme ist gekennzeichnet durch ein breites eiszeitliches Bett mit weitgehender Wiesen- und Weidenutzung.<br />
Die vergleichsweise kleinteilige Gliederung ist ein Ausdruck der aktiven Landwirtschaft in der Region<br />
und bietet ein abwechslungsreiches Bild mit Hecken und Gehölzstreifen an den Wegen, mit baumgesäumten<br />
Straßen und dicht bewachsenen Uferstreifen an den Wasserläufen. In mehreren Landschafts- und<br />
Naturschutzgebieten - den Wümmewiesen, dem Glindbusch nördlich von Mulmshorn oder dem Hemslinger<br />
Moor nördlich von Steinfeld - werden artenreiche Biotope erhalten.<br />
Durch die Regionalen Raumordnungsprogramme (RROP) der Landkreise Rotenburg (Wümme) und Verden<br />
werden die Stadt Rotenburg (Wümme), die Samtgemeinde Sottrum sowie der Flecken Ottersberg dem Ordnungsraum<br />
Bremen zugerechnet. Die Gemeinde Scheeßel, die Samtgemeinden Fintel und Zeven gehören<br />
dem ländlichen Raum an. Daraus ergeben sich unterschiedliche raumplanerische Zielvorgaben. (RROP Rotenburg/Wümme<br />
2005, RROP Verden 1998).<br />
Im Gebiet sind die Stadt<br />
Rotenburg (Wümme) als<br />
Mittelzentrum, die Gemeinde<br />
Scheeßel und die<br />
Samtgemeinde<br />
Sottrum<br />
sowie der Flecken Ottersberg<br />
und die Gemeinde<br />
Lauenbrück als Grundzentren<br />
ausgewiesen. Die<br />
Stadt Rotenburg (Wümme)<br />
Entwicklungsaufgabe im RROP<br />
Wohnen Arbeitsplätze Erholung Tourismus<br />
Sottrum x x x<br />
Rotenburg (Wümme) x x x<br />
Zeven x x x<br />
Ottersberg x x x<br />
Fintel<br />
x<br />
Lauenbrück x x<br />
Scheeßel x x<br />
Tab. 4 Zugewiesene Entwicklungsaufgaben im Leader-Gebiet<br />
Quelle: RROP Verden 1998, RROP Rotenburg (Wümme) 2005<br />
wird in ihrer Funktionswahrnehmung<br />
(Sicherung und Entwicklung von Arbeits- und Wohnstätten) durch die Grundzentren Scheeßel<br />
und Sottrum aufgrund deren Verkehrsgünstigen Lage teilweise unterstützt.<br />
Die sehr gute verkehrliche Anbindung an den überregionalen Straßenverkehr ist über die BAB 1 (Ruhrgebiet-Bremen-Hamburg-Lübeck)<br />
mit den Anschlussstellen Stuckenborstel und Bockel gewährleistet. Weitere<br />
Verkehrsverbindungen von überregionaler Bedeutung sind die B 75, die in West-Ost-Richtung verläuft sowie<br />
mensch und region 14
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
4 Bestandsaufnahme<br />
die B 71, die von Südosten kommend über Rotenburg (Wümme) Richtung Norden nach Bremerhaven führt.<br />
In Rotenburg (Wümme) trifft zudem die aus Südwesten über Verden kommende B 215 mit der aus südöstlicher<br />
Richtung über Walsrode kommenden B 440 zusammen.<br />
Die Region verfügt mit dem Zivilflugplatz Rotenburg am Gewerbegebiet Hohenesch über einen Landeplatz,<br />
der für Geschäftsflüge genutzt wird. Ein Ausbau wird zur Zeit geprüft.<br />
Die überregionale Bahnverbindung Hamburg-Bremen (Metronom) durchquert das Gebiet über Lauenbrück,<br />
Scheeßel, Rotenburg (Wümme), Sottrum und Ottersberg. Eine Regionalbahn führt ab Rotenburg (Wümme)<br />
weiter nach Verden. Alle diese Orte verfügen über Bahnhöfe, zentraler Umsteigeort ist der Bahnhof Rotenburg<br />
(Wümme). Die Verbindung nach Hannover wird über die Strecke Verden-Hamburg (über Rotenburg)<br />
gewährleistet. (Niedersächsisches Landesamt für Statistik (NLS) 2007a:192).<br />
Der hohe Wohnwert der Dörfer und die gute Infrastrukturausstattung für den motorisierten Verkehr führen zu<br />
einem erheblichen Verdrängungswettbewerb zwischen landwirtschaftlicher Nutzfläche und Bauland. Dies<br />
bezieht sich nicht nur auf die direkten Flächenverluste durch die Umwidmung von Fläche, sondern auch indirekt<br />
durch die notwendige Ausweisung von Ausgleichs- und Ersatzflächen. Aktuellstes Beispiel sind die Flächenansprüche,<br />
die als Folge der Autobahnerweiterung der BAB 1 zwischen Hamburg und Bremen entstehen<br />
werden. Notwendig ist eine Steuerung der Inanspruchnahme von Flächen, die es möglich macht, die<br />
durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft "unproduktiv" werdenden Flächen langfristig in einem ökonomisch<br />
und naturschutzfachlich interessanten Zustand zu halten.<br />
4.2 Bevölkerungsstruktur und –entwicklung<br />
Betrachtet man die Veränderung der Einwohnerzahl in der Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung inklusive<br />
des Kerngebietes der Stadt Rotenburg (Wümme), wird ein allgemeiner Anstieg zwischen 1970 und<br />
2006 deutlich. Ein regelrechter Bevölkerungssprung ist in der Zeit nach der Grenzöffnung zwischen 1990<br />
und 1995 festzustellen (s. Tab. 5)<br />
Einwohner 1970 1990 1995 2000 2005 2006<br />
Stadt Rotenburg (Wümme)* 18.236 18.985 21.202 21.670 22.111 22.128<br />
Gemeinde Scheeßel 9.460 10.406 11.465 12.496 12.935 12.877<br />
Samtgemeinde Fintel 4.962 5.908 6.694 7.274 7.614 7.648<br />
Samtgemeinde Sottrum 8.269 10.673 12.355 13.687 14.297 14.287<br />
Gemeinde Gyhum 1.917 2.078 2.149 2.352 2.411 2.404<br />
Flecken Ottersberg 8.565 10.056 11.354 12.040 12.183 12.370<br />
Gesamt Leader Wümme-Wieste* 51.409 58.106 65.219 69.519 71.551 71.714<br />
* Kernstadt mit Ortsteilen<br />
Tab. 5 Einwohnerentwicklung im Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung 1970 bis 2006<br />
Quelle: NLS-Online: Tabelle K1000014<br />
mensch und region 15
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
4 Bestandsaufnahme<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
Einwohnerentwicklung Leader-Region<br />
Wümme-Wieste-Niederung<br />
1970 1990 1995 2000 2005 2006<br />
In Zukunft wird der Leader-Region weiterhin ein<br />
Bevölkerungswachstum vorhergesagt. Dazu<br />
liegen unterschiedliche Berechnungen von der<br />
Bertelsmann Stiftung (auf der Grundlage der<br />
Bevölkerungszahlen 2006) und vom Nds. Landesamtes<br />
für Statistik vor, die sich in ihrer Höhe<br />
noch sehr unterscheiden. Das Bevölkerungswachstum<br />
wird von beiden Institutionen höher<br />
als in vielen anderen Regionen in Niedersachsen<br />
prognostiziert. Es wird allerdings weit unter<br />
dem des niedersächsischen Nordwestens bleiben.<br />
Stadt Rotenburg (Wümme)<br />
Samtgemeinde Fintel<br />
Gemeinde Gyhum<br />
Gemeinde Scheeßel<br />
Samtgemeinde Sottrum<br />
Flecken Ottersberg<br />
Abb. 9 Bevölkerungsentwicklung 1970 bis<br />
2006<br />
Quelle: NLS (2007)<br />
12<br />
Niedersachsen<br />
Abb. 10 Bevölkerungsprognose 2004<br />
bis 2014<br />
Quelle: Eigene Darstellung nach NLS<br />
(2007)<br />
Veränderung in %<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
2004-2009 2004-2014<br />
ILEK Wümme-Wieste-<br />
Niederung<br />
Flecken Ottersberg<br />
SG Sottrum<br />
Stadt Rotenburg<br />
(Wümme)<br />
Gemeinde Scheeßel<br />
SG Fintel<br />
Gemeinde Gyhum<br />
Die Steigerungsraten in der Zahl der Einwohner erreichen allerdings nicht mehr die des letzten Jahrzehnts.<br />
Zukünftig wird sich die Bevölkerungsstruktur ändern. Lag das Durchschnittsalter im Jahr 2003 noch bei 38<br />
Jahren (Samtgemeinde Sottrum) und 41 Jahren (Stadt Rotenburg (Wümme)), so wird durch den demographischen<br />
Wandel das Durchschnittsalter bis 2020 auf 43 Jahre (Samtgemeinde Sottrum) und 47 Jahre (Flecken<br />
Ottersberg) ansteigen. Dementsprechend sinkt der Anteil der unter 18-jährigen, während der Anteil der<br />
über 60-jährigen erheblich steigt (Bertelsmann Stiftung 2006:5).<br />
Zwischen der Bevölkerungsentwicklung und der wirtschaftlichen Zukunft einer Region bestehen enge Zusammenhänge.<br />
In den nächsten Jahren wird es eine zentrale Aufgabe im ländlichen Raum sein, die Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen in der Region zu halten und die wirtschaftliche Basis zu erhalten. Die Bindung<br />
qualifizierter Fachkräfte wird damit zu einem zentralen Thema. Die „Bildungswanderung“ in der Region<br />
zeigt, dass nur die Stadt Rotenburg (Wümme) hierbei recht gut aufgestellt ist (Abb. 11).<br />
mensch und region 16
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
4 Bestandsaufnahme<br />
Abb. 11 Bildungswanderung in der Region<br />
Quelle: Bertelsmann Stiftung (2006)<br />
4.3 Wirtschaftsstruktur<br />
Aufgrund der zentralen Lage zwischen den beiden Metropolen Hamburg und Bremen und der guten Verkehrsanbindung<br />
durch die BAB 1 Hamburg-Bremen weist das Leader-Gebiet gemeinsame gleichartige wirtschaftliche<br />
Strukturen auf. Obgleich stark landwirtschaftlich geprägt, wandeln sich die Dörfer immer stärker<br />
in Wohnstandorte mit entsprechendem Pendleraufkommen in die Zentren der Arbeitsplätze. Entlang der<br />
BAB 1 entwickeln sich zunehmend Gewerbegebiete an den BAB-Anschlussstellen.<br />
Die Region prägen die typischen Wirtschaftsmerkmale des ländlichen Raumes. Es ist stark landwirtschaftlich<br />
strukturiert und weist viele kleine und mittlere Wirtschaftsbetriebe auf.<br />
Im Vergleich mit den Daten Niedersachsens wird die relativ hohe Bedeutung der Landwirtschaft bei den Beschäftigten<br />
deutlich (1. Sektor), wobei die Samtgemeinde Fintel hier einen Spitzenwert einnimmt. Der industrielle<br />
Bereich (2. Sektor) ist überwiegend unterrepräsentiert, während der Dienstleistungssektor (3. Sektor)<br />
überwiegend über den Werten der Landkreise Verden und Rotenburg (Wümme) und des Landes Niedersachsen<br />
liegt.<br />
Beschäftigte<br />
2003<br />
im<br />
SG<br />
Sottrum<br />
Stadt<br />
Rotenburg<br />
(Wümme)<br />
Gem.<br />
Scheeßel<br />
SG Fintel SG Zeven Landkreis<br />
Verden<br />
Landkreis<br />
Rotenburg<br />
(Wümme)<br />
Flecken Ottersberg<br />
Niedersachsen<br />
1. Sektor (%) 2,51 6,18 1,76 2,31 18,01 1,18 2,06 2,73 1,48<br />
2. Sektor (%) 22,73 29,35 16,64 34,93 25,14 51,66 35,94 34,47 34,16<br />
3. Sektor (%) 74,77 64,21 81,6 62,76 56,85 47,16 61,99 62,6 64,09<br />
Tab. 6 Beschäftigte nach Wirtschaftssektoren 2003<br />
Quelle: Bertelsmann Stiftung (2006)<br />
Insgesamt verfügt die Region über ein relativ hohes Pro-Kopf-Einkommen mit einer hohen Kaufkraft.<br />
mensch und region 17
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
4 Bestandsaufnahme<br />
Landwirtschaft<br />
Die Landwirtschaft in der Region bietet ein breites Spektrum von Grünlandwirtschaft, Ackerbau, Veredelungs-<br />
und Bio-Betrieben. Hinsichtlich der Betriebsstrukturen sind die meisten landwirtschaftlichen Betriebe<br />
zukunftsfähig aufgestellt. So verfügen derzeit mehr als 42 % der Betriebe über mehr als 50 ha. Mit einem<br />
Durchschnittsalter der Betriebsleiter von 45 bis 50 Jahren und einer guten Flächenausstattung sind in der<br />
Region zwei der wichtigsten Voraussetzungen auf der betrieblichen Seite für eine zukunftsfähige Landwirtschaft<br />
vorhanden. Die bisher durchgeführten Flurbereinigungen und das geplante Flurbereinigungsverfahren<br />
Horstedt unterstützen diese<br />
Entwicklung.<br />
Größenstruktur der landw. Betriebe<br />
14%<br />
18%<br />
14%<br />
3%<br />
12%<br />
12%<br />
10%<br />
12%<br />
5%<br />
unter 2 ha<br />
2 bis unter 5 ha<br />
5 bis unter 10 ha<br />
10 bis unter 20 ha<br />
20 bis unter 30 ha<br />
30 bis unter 50 ha<br />
50 bis unter 75 ha<br />
75 bis unter 100 ha<br />
100 ha und mehr<br />
Abb. 12 Größenstruktur der<br />
landwirtschaftlichen Betriebe<br />
Quelle: NLS-Online: Tabelle<br />
Z6080011<br />
Insgesamt ist bei einer zunehmenden Vergrößerung der verbliebenen Betriebe eine kontinuierliche Verringerung<br />
der Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe festzustellen. Der Strukturwandel hat von 2001 bis 2005<br />
zu einer Verringerung um 17,8 % geführt (vgl. Tab. 7).<br />
Leader Wümme-<br />
Wieste-Niederung<br />
Die Auswirkungen des Strukturwandels<br />
und der EU-<br />
Agrarreform erfordern von den<br />
aktiven landwirtschaftlichen Betrieben<br />
einen stetigen Wandel<br />
und die Suche nach neuen Einkommensquellen.<br />
So haben<br />
beispielsweise die Diskussionen<br />
um die Zielsetzung der<br />
Kräuterregion<br />
Wieste-<br />
Niederung insbesondere im<br />
landwirtschaftlichen Bereich zu einem neuen innerregionalen Kommunikationsnetzwerk geführt. Die kleinräumige<br />
Kommunikation der landwirtschaftlichen Betriebe mit anderen gesellschaftlichen Gruppen wie Gastronomie<br />
und Handwerk/Weiterverarbeitung kann die Grundlage für neue Initiativen bilden.<br />
Tourismus<br />
2001 2003 2005 Veränderung<br />
2001-2005 in %<br />
Betriebe 893 808 734 -17,8<br />
LF / Betrieb 52,12 59,82 61,05 17,1<br />
Landwirtschaftl. genutzte<br />
Fläche (LF) 46.541,88 48.332,42 44.812,65 -3,7<br />
Ackerland 23.390,17 23.782,02 24.228,04 3,6<br />
Dauergrünland 17.702,52 17.100,76 14.591,80 -17,6<br />
Tab. 7 Bewirtschaftungsstruktur (2001 – 2005)<br />
Quelle: NLS-Online: Tabelle Z6080013<br />
Im RROP des Landkreises Rotenburg (Wümme) (2005) wurden die Orte Sottrum, Rotenburg (Wümme), Zeven,<br />
Lauenbrück, Scheeßel und Ottersberg als Standorte mit besonderer Entwicklungsaufgabe Erholung<br />
ausgewiesen. Fintel ist Standort mit besonderer Entwicklungsaufgabe Tourismus. Der Flecken Ottersberg<br />
hat die Schwerpunktaufgabe Erholung im RROP Verden (1998). Besonders der Ort Fischerhude ist ein Publikumsmagnet.<br />
Zwischen den Hauptdestinationen Lüneburger Heide und Küste gelegen gründet sich die tou-<br />
mensch und region 18
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
4 Bestandsaufnahme<br />
ristische Entwicklung vor allem auf die natürlichen Potenziale in der Region. Ruhe, sich fallen lassen, Angebote<br />
für Familien mit Kindern usw. sind hier die Stichworte.<br />
Der Touristikverband Rotenburg (Wümme) zwischen Heide und Nordsee e.V. (TouROW) ist die regionale<br />
Dachorganisation im Landkreis Rotenburg (Wümme). Ihm gehören die Kommunen sowie Unternehmer und<br />
Vermieter an. TouROW ist Ansprechpartner für alle Dienstleitungen rund um den Urlaub im Landkreis und<br />
fungiert als Netzwerk zwischen den einzelnen Beteiligten sowie zwischen den unterschiedlichen Regionen.<br />
Fintel hat aufgrund der hervorragenden touristischen Infrastruktur, der Rad- und Wanderrouten und der<br />
landschaftlichen Potenziale eine besondere Bedeutung für den Tourismus.<br />
Als Unterkunftsart sind im Gebiet überwiegend Privatquartiere zu finden. Kleine Hotels, die häufig auch von<br />
Handwerkern und Geschäftsleuten genutzt werden, Urlaub auf dem Bauernhof sowie auch Ferienhäuser<br />
und –wohnungen konnten ihre Kapazitäten im Vergleich von 2003 zu 2005 leicht ausbauen.<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
SG Fintel<br />
Stadt Rotenburg<br />
SG Sottrum<br />
SG Zeven<br />
Flecken Ottersberg<br />
2003 2005<br />
Betten gesamt<br />
Das Gebiet zeichnet sich durch eine Vielzahl<br />
touristischer Angebote aus. Hierbei kommt<br />
den Radtouristen eine herausragende<br />
Bedeutung zu. Insgesamt 1800 km gut<br />
ausgebaute und beschilderte Radwege (im<br />
Landkreis Rotenburg (Wümme)) führen durch<br />
eine abwechslungsreiche Landschaft<br />
zwischen Wäldern, Mooren und Wiesen sowie<br />
den Flussniederungen der Wümme und<br />
Wieste.<br />
Abb. 13 Übernachtungszahlen im Leader-<br />
Gebiet<br />
Quelle: TouROW (2006)<br />
Die Region wird durchzogen von Radwanderwegen von überregionaler Bedeutung. Der durch das gesamte<br />
Leader-Gebiet führende Wümme-Radweg mit insgesamt 250 km verbindet mit dem Teilstück “Nordroute“<br />
Lauenbrück, Scheeßel, Rotenburg (Wümme), Sottrum und Fischerhude. Die Südroute führt über Rotenburg<br />
(Wümme) in Ost-West Richtung durch das Gebiet. Des Weiteren ist der Fernwanderweg Hamburg-Bremen<br />
zu nennen, der auf seiner ca. 150 km langen Route parallel zur BAB 1 auf westlicher Seite durch die Samtgemeinde<br />
Zeven führt. Ein weiteres überregionales Angebot stellt die Mühlenroute dar, die mit 250 km Gesamtstrecke<br />
19 historische Mühlen verbindet. Auch hier bieten sich verschiedene Tourenvorschläge an, die<br />
Teilbereiche der Region verbinden.<br />
Entlang der Strecken werden in Form einzelner Broschüren Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten,<br />
Fahrradverleihstationen, gastronomischen Betrieben, u.v.m. gegeben. Zusätzlich sind auch Rad-<br />
Pauschalangebote (Mehrtagestouren mit fachlicher Begleitung) buchbar. Der Touristikverband Landkreis<br />
Rotenburg (Wümme) e.V. hat diese überregionalen Angebote in Zusammenarbeit mit den Gemeinden in der<br />
Region entwickelt.<br />
Neben dem Radtourismus kommt dem Wasserwandern eine weitere große touristische Bedeutung für das<br />
Gebiet zu. Auf der Wümme werden Touren angeboten und die dafür notwendigen Infrastruktureinrichtungen<br />
(Kanu- und Kajak-Verleih, Informationen zu Nutzungsbedingungen, Ein- und Ausstiegsstellen, Rastplätze<br />
sowie Übernachtungsmöglichkeiten) zur Verfügung gestellt.<br />
mensch und region 19
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
4 Bestandsaufnahme<br />
Im gesamten Landkreis Rotenburg (Wümme) sowie im Landkreis Verden sind eine große Anzahl weiterer<br />
Freizeitangebote zu finden, die sich an die unterschiedlichsten Nutzergruppen richten. Dabei kommt zum einen<br />
dem landschaftlichen Reiz der Gegend eine besondere Bedeutung zu. So werden touristische Angebote<br />
thematisch hervorgehoben. Neben der Bedeutung der Flüsse für den Tourismus gibt es auch in den Moorlandschaften<br />
Angebote, wie z.B. Moor-Lehrpfad, historischer Moorexpress oder Torfkahn. Die ausgedehnten<br />
Heidelandschaften, die Geestlandschaft sowie Wälder und Wiesen sind durchzogen von einem Wanderund<br />
Reitwegenetz.<br />
Heimathäuser und Museen sind in der gesamten Region zu finden und vermitteln die Kulturgeschichte der<br />
Gegend in Form von Ausstellungen, Aktionen zu bestimmten Themen u.v.m..<br />
4.4 Arbeitsmarkt und Einkommen<br />
Die beiden Oberzentren Hamburg und Bremen haben für das Leader-Gebiet eine hohe Bedeutung als Anbieter<br />
von Arbeitsplätzen. Aus der Tab. 8 wird deutlich, dass in der Gemeinde Scheeßel sowie in den Samtgemeinden<br />
Fintel und Sottrum die Zahl der Auspendler weit höher liegt als die Zahl der Einpendler. Die Stadt<br />
Rotenburg (Wümme) und die an das Leader-Gebiet angrenzende Stadt Zeven bilden jeweils als Mittelzentrum<br />
einen wirtschaftlichen Schwerpunkt und weisen daher auch Einpendlerüberschüsse aus der Wümme-<br />
Wieste-Niederung auf.<br />
Die „Lebensachse“ der Region ist die verkehrliche Infrastruktur in Form der BAB 1, der B75 und der Bahnstrecke<br />
Hamburg-Bremen. Obgleich sich gerade an den Autobahnanschlussstellen Stuckenborstel (zu Sottrum)<br />
und Bockel (zu Gyhum) und in der Stadt Rotenburg (Wümme) an der B75/71 prosperierende Gewerbegebiete<br />
entwickelt haben, konnten die Auspendlerüberschüsse in den letzten Jahren durch den ebenso<br />
deutlichen Einwohnerzuwachs nicht grundsätzlich verändert werden.<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte<br />
am<br />
Arbeitsort<br />
wohnt und<br />
arbeitet<br />
am Ort 1)<br />
Einpendler<br />
2)<br />
Auspendler<br />
2)<br />
Pendlersaldo<br />
am<br />
Wohnort<br />
Stadt Rotenburg (Wümme) 10315 4040 6275 2736 3539 6776<br />
Gemeinde Scheeßel 2372 1163 1209 3002 -1793 4165<br />
SG Fintel 1037 309 728 1965 -1237 2274<br />
SG Sottrum 1903 493 1410 4320 -2910 4813<br />
Gemeinde Gyhum 765 144 621 705 -84 849<br />
Flecken Ottersberg 3887 1050 2837 2675 162 3725<br />
1) d.h. überschreitet keine Mitglieds- bzw. Einheitsgemeindegrenze<br />
2) über Mitglieds- bzw. Einheitsgemeindegrenzen<br />
Tab. 8 Pendlerverhalten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
Quelle: NLS-Online: Tabelle K70A2021<br />
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Rotenburg (Wümme) betrug im August 2007 7%, im Landkreis Verden<br />
6,9%. Damit liegen beide Kreise unter dem Landesdurchschnitt Niedersachsens und dem Bundesdurchschnitt<br />
von 8,8%. (www.meinestadt.de)<br />
mensch und region 20
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
4 Bestandsaufnahme<br />
4.5 Soziale Infrastruktur und Kultur<br />
Die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung ist im Vergleich zu Niedersachsen mit einem überdurchschnittlich<br />
hohen Anteil an Arbeitsplätzen und Kompetenzen im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen ausgestattet.<br />
So war die Zunahme der Arbeitsplätze im Gesundheits- und Sozialwesen in Rotenburg (Wümme)<br />
zwischen 1998 und 2003 besonders hoch (Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung (NIW)<br />
2005:44).<br />
Die Region kann auf ein breit gefächertes Angebot des Sozial- und Gesundheitswesens zurückgreifen. Im<br />
Landkreis Rotenburg (Wümme) kommen 119 Ärzte auf 100.000 Einwohner (www.meinestadt.de). In der Leader-Region<br />
sind neben der Schulmedizin besonders verschiedenste Formen der Alternativmedizin sowie<br />
unterstützender Behandlungsformen konzentriert. Neben Angeboten an alternativen Therapien und Heilmethoden<br />
sind hier kompetente Ausbildungsinstitutionen (z.B. Kunsttherapie an der FH Ottersberg, Ausbildung<br />
zum Ergotherapeuten, Heilpraktiker) angesiedelt.<br />
Im stationären Bereich weist der Landkreis Rotenburg (Wümme) mit 62 Krankenhausbetten pro 10.000 Einwohnern<br />
eine überdurchschnittlich gute Versorgung im Vergleich mit dem Landesdurchschnitt von 57 Betten<br />
pro 10.000 Einwohner auf. (www.meinestadt.de)<br />
Das Diakoniekrankenhaus in Rotenburg (Wümme) mit fast 800 Betten, aufgeteilt in 19 verschiedene Kliniken<br />
und Institute (Schwerpunkt in der Behandlung von Krebskranken) mit angegliedertem Schulzentrum sowie<br />
die Reha-Klinik in Gyhum (Schwerpunkt Chirurgie/Orthopädie und Geriatrie/Rheuma) mit 300 Betten sind in<br />
der Region die größten Anbieter von Gesundheitsleistungen. Dem Reha-Zentrum ist angegliedert: der Verein<br />
zur Förderung der Gesundheitspflege und Krankheitsbewältigung Gyhum e.V. mit einem eigenen Schulzentrum<br />
für Altenpflege und Ergotherapie sowie ein Verein zur Förderung des Gesundheitsbewusstseinsund<br />
-verhaltens. Beide Krankenhäuser sind auch mit Pflegedienstangeboten ausgestattet.<br />
Es besteht ein großes Hilfsangebot für Krankheiten im psychiatrisch/seelischen Bereich. Eine Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie in Rotenburg (Wümme) - Unterstedt sowie verschiedene Angebote im teilstationären und<br />
ambulanten Bereich, wie z.B. durch die GESO (gemeinnützige Gesellschaft für soziale Hilfen mbH) zeigen<br />
die hohe Kompetenz der Region auf dem Gebiet.<br />
Die Rotenburger Werke der inneren Mission in Rotenburg (Wümme) bieten für Menschen mit geistigen Behinderungen<br />
Wohn- und Arbeitsplätze sowie<br />
Schulen und Freizeitangebote, oft auch mit<br />
integrativem Charakter.<br />
Die Region weist im Kulturbereich ein hohes<br />
Potenzial an kulturellen Aktivitäten auf. Traditionsbewusstsein<br />
und Heimatverbundenheit<br />
sind die Basis vieler Veranstaltungen<br />
(Märkte, Feste, Museen). Des Weiteren gibt<br />
es über die Region hinaus bekannte Veranstaltungen,<br />
wie z.B. das Hurricane-Festival<br />
und das Beeke-Trachtenfest. Die Fachhochschule<br />
für Kunsttherapie, Kunstpädagogik<br />
und Kunst in Ottersberg trägt dazu<br />
bei, dass die Region Anziehungspunkt für<br />
Kunstinteressierte von außerhalb ist.<br />
Abb. 14 Mehrgenerationenhaus Waffensen<br />
mensch und region 21
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
4 Bestandsaufnahme<br />
Neben einer großen Anzahl freischaffender Künstler aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Töpferei und<br />
Schauspiel haben sich in der Region die Kulturinitiativen in Ottersberg, Sottrum,Rotenburg (Wümme) und<br />
Fintel etabliert. Diese stehen für neue integrative und innovative Ansätze in der Kulturarbeit und haben<br />
schon einen relativ hohen Grad der Vernetzung untereinander erreicht. Sie sind oft Motor für spektakuläre<br />
und außergewöhnliche Kulturaktionen.<br />
Kultur- und Heimatvereine, Kirchen sowie Einrichtungen wie die Musikschule und die Volkshochschule komplettieren<br />
die Kulturarbeit.<br />
Therapieform<br />
Medizin<br />
Physikalische Therapien<br />
Bewegung / Sport<br />
Wellness<br />
Ernährung<br />
Psychotherapeutische<br />
Verfahren<br />
Beratung<br />
Lebenshilfe<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Spiritualität /Heilen<br />
Tab. 9<br />
Angebote<br />
Allgemeinmedizin<br />
Anthroposophische Medizin<br />
Klassische Homöopathie<br />
Krankengymnastik<br />
Cranio-Sacraltherapie<br />
Elektrotherapie<br />
Osteopathiebehandlung<br />
Spazieren, Wandern, Walken, Joggen,<br />
Radfahren,Reiten auf ausgeschilderten Wegen,<br />
Kanufahren auf der Wümme<br />
Schwimmen<br />
Sportvereine<br />
Shiatsumassage<br />
Klangmassage<br />
Entspannungsmassage<br />
Ayurvedische Massage<br />
Bioladen, Biohöfe<br />
Ernährungsberatung<br />
Familientherapie<br />
Gesprächstherapie<br />
Atemarbeit<br />
Bioenergetik<br />
Gestalttherapie<br />
Kunsttherapie<br />
Sprachtherapie<br />
Kinesiologie<br />
Konfliktberatung<br />
Krisenintervention<br />
Lebensberatung<br />
Mediation<br />
Suchtberatung<br />
Lernberatung<br />
Astrologische Beratung<br />
Praxisberatung<br />
Supervision<br />
Häusliche Pflege<br />
Altenpflege<br />
Kurzzeitpflege<br />
Kinder- und Jugendhilfe<br />
Hospizhilfe<br />
Kommunikationstraining<br />
Vorbereitung zur Heilpraktik für Psychotheapie<br />
Familiensystemik<br />
Wertschätzende Kommunikation<br />
Spirituelle Lichtarbeit<br />
Spirituelle Systemarbeit<br />
Esoterisches Heilen<br />
Geistiges Heilen<br />
Reiki<br />
Therapieangebote in der Region<br />
Chinesische Medizin<br />
Akupunktur<br />
Naturmoorpackungen<br />
Fußreflexzonentherapie<br />
Fußpflege<br />
Yoga, Tai Chi, Qigong, Pilates, Rückenschule,<br />
Feldenkrais<br />
Therapeutisches und Heilpädagogisches<br />
Reithöfe , Reiten<br />
Hawaianische LUMI Massage<br />
LOMI LOMI NUI Massageritual<br />
Partnermassage<br />
Nahrungsergänzung<br />
Ernährung nach TCM<br />
Schauspieltherapie<br />
Musiktherapie<br />
Märchentherapie<br />
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie<br />
Lerntherapie<br />
Logopädie<br />
Biographiearbeit<br />
Organisationsentwicklung<br />
Unternehmensberatung<br />
Feng-Shui-Beratung<br />
Geomantische und baubiologische<br />
Beratung<br />
Geländeentstörung<br />
Lebens- und Arbeitsgemeinschaft<br />
für Seelenpflege bedürftige Jugendliche<br />
und Erwachsene<br />
Biographiearbeit<br />
Kunsttherapie<br />
Schauspieltherapie<br />
Freie Kunst<br />
Inneres Team<br />
Meditation<br />
Mantrisches Singen<br />
Meditationstänze<br />
Rituelle Kreistänze<br />
mensch und region 22
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
4 Bestandsaufnahme<br />
4.6 Umweltsituation<br />
Neben den Gebieten der Zevener Geest mit ihren ackerbaulich und forstwirtschaftlich genutzten Flächen<br />
prägen Feuchtwiesen und Bruchwälder der Wümme und ihrer Nebenflüsse die Landschaft im Leader-<br />
Gebiet.<br />
Die Wümme verbindet über 125 km Länge die Kerngebiete der Lüneburger Heide mit dem Ballungsraum<br />
Bremen. Sie entspringt am Wilseder Berg und vereinigt sich bei Bremen-Blockland mit der Hamme zur Leesum.<br />
Im Leader-Gebiet wird sie durch die Nebenflüsse Fintau (Zufluss in Lauenbrück), Beeke (Zufluss in<br />
Scheeßel), Veerse (Zufluss in Veersebrück bei Scheeßel), Rodau (Zufluss in Rotenburg (Wümme)), Wiedau<br />
(Zufluss in Rotenburg (Wümme)) und Wieste (Zufluss bei Ottersberg) gespeist. Dieses ökologisch wertvolle<br />
Fließgewässersystem bietet einen Lebensraum für viele geschützte Pflanzen- und Tierarten. Daneben wird<br />
der Landschaftsraum auch von Touristen und der Landwirtschaft genutzt.<br />
Seit dem Mittelalter haben die Bewohner die<br />
Naturlandschaft durch Rodungen, Entwässerungen<br />
und die bäuerliche Bewirtschaftung immer<br />
stärker verändert. So ist im Lauf der Jahrhunderte<br />
eine reich gegliederte, weithin naturnahe<br />
Kulturlandschaft entstanden, die in ihrer<br />
Dynamik, Charakteristik und Vielfalt nur durch<br />
landwirtschaftliche Nutzung erhalten werden<br />
kann. Die Dörfer und Ackerflächen auf trockenen,<br />
höher gelegenen Sandplatten (Geest)<br />
wechseln sich mit Grünland und Weiden in<br />
feuchteren Gebieten und kleineren und größeren<br />
Waldflächen ab.<br />
Abb. 15 Wiesteniederung bei Bilstedt<br />
Der Naturraum bzw. die Morphologie der Wümme-Wieste-Niederung ist überwiegend zurückzuführen auf die<br />
der Saale-Kaltzeit. Prägend ist die trockene Geestlandschaft der Stader Geest, die durchschnitten wird<br />
durch weitflächige Talungen der Wümme und ihrer Nebenflüsse. Der Norden und der Osten des Leader-<br />
Gebietes sind geprägt durch die naturräumliche Einheit der Zevener Geest, einer eiszeitlich geprägten, sandigen<br />
und flachwelligen Grundmoränenlandschaft. Der weitaus größte Teil der Leader Region Wümme-<br />
Wieste-Niederung ist von der Einheit der Wümme-Niederung geprägt.<br />
Der Landkreis Rotenburg (Wümme) gehört zu den moorreichsten Kreisen innerhalb Deutschlands. Neben<br />
den Mooren tragen auch kleinere Sümpfe und Bruchwälder zum natürlichen Reichtum der Landschaft bei.<br />
Weite Bereiche der Wümme-Niederung und ihrer Nebenflüsse sowie der Moore sind von der Niedersächsischen<br />
Landesregierung als Natura 2000 - Gebiete gemeldet worden. Einzelne Bereiche an der Wümme sind<br />
Teil des niedersachsenweiten Feuchtgrünland-Programms.<br />
Im Rahmen des Niedersächsischen Fließgewässerschutzsystems ist die Wümme als Hauptgewässer, einige<br />
ihr zufließende Bäche mit naturnahen Strukturen als Nebengewässer ausgewiesen. Im Bearbeitungsgebiet<br />
Wümme soll die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) beispielhaft und länderübergreifend im Rahmen eines Modellprojektes<br />
umgesetzt werden. Sie gehören zu einem Fließgewässersystem, das als hochrangiges europäisches<br />
Schutzgut eingestuft und zum FFH-Gebiet bestimmt wurde. Als Feuchtgebiet nationaler Bedeutung<br />
wurde die Wümmeniederung von Fischerhude bis Lilienthal ausgewiesen.<br />
mensch und region 23
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
4 Bestandsaufnahme<br />
Schutzgebiete Nr. Bezeichnung Größe (ha)<br />
NSG-Lü 18 Oberes Fintautal<br />
19 Voßberge<br />
47 Ekelmoor<br />
61 Großes und Weißes Moor,<br />
84 Glindbusch<br />
105 Schneckenstiege<br />
167 Mühlenbachsee<br />
184 Hemslinger Moor<br />
217 Ottersberger Moor<br />
252 Tister Bauernmoor<br />
270 Fischerhuder Wümmeniederung<br />
FFH 38<br />
39<br />
227<br />
241<br />
Wümmeniederung<br />
Wiestetal, Glindbusch, Borchelsmoor<br />
Sotheler Moor<br />
Stellmoor und Weichel<br />
Ausdehung über Leader-<br />
Grenze hinaus<br />
Tab. 10 Naturschutz- und FFH-Gebiete im Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung<br />
Quelle: NLWKN (2007), http//:www.landkreis-verden.de/index.cfmcontent= http//:www.landkreisverden.de/bauen/naturschutz/naturschutzgebiete.cfm<br />
416<br />
100<br />
652<br />
440<br />
92<br />
148<br />
12<br />
320<br />
94<br />
570<br />
772<br />
67<br />
220<br />
4.7 Übergeordnete Planungen<br />
Das Leader-Gebiet liegt räumlich zwischen den Oberzentren und Hamburg und Bremen/Oldenburg. Seit der<br />
Gründung 1992 gehört der Landkreis Rotenburg (Wümme) zu der Metropolregion Hamburg. In der Metropolregion<br />
Hamburg leben auf einer Fläche von ca. 20.000 km² etwa 4,3 Millionen Menschen.<br />
Die Metropolregion hat folgende Schwerpunkte:<br />
• Die Metropolregion Hamburg – Herausforderungen und Chancen der internationalen Positionierung<br />
• Eine geordnet und zukunftsfähige Raumstruktur und Siedlungsentwicklung mit der Konzentration auf<br />
Siedlungsachsen<br />
• Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft<br />
• Gewährleistung eines vielfältigen und ausreichenden Wohnungsangebot mit hohen Wohn- und Freizeitqualitäten<br />
• Innovative, sozial und ökologisch verantwortliche Wirtschaft<br />
• Kultur: Beitrag zur regionalen Identität und Standortfaktor<br />
• Die Metropolregion als Arbeitsmarkt der Zukunft<br />
• Wissenschaft, Forschung und Technologie für eine nachhaltige Entwicklung<br />
• Zukunftssicherung als Aus- und Weiterbildungsregion<br />
• Landwirtschaft in enger Verflechtung von Stadt und Land<br />
• Verkehr: Leistungsfähig und verträglich<br />
• Regionale Stoff- und Energiekreisläufe<br />
• Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen für Männer und Frauen<br />
• Regionale Kooperation und Partizipation als Schlüsselstrategie<br />
Die Flecken Ottersberg als Teil des Landkreises Verden ist der Metropolregion Bremen/Oldenburg zugeordnet,<br />
die seit 2005 besteht. Sie umfasst eine Fläche von knapp 12.000 km² mit knapp 2,5 Mio. Einwohner. Ottersberg<br />
liegt eher in randständiger Lage und ist nur in Teilberiechen stark mit dieser Region verwachsen<br />
(z.B. Fischerhude). http://www.metropolregion.hamburg.de/ http://www.bremen-niedersachsen.de/<br />
mensch und region 24
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
4 Bestandsaufnahme<br />
4.8 Ergebnis des ILEK-Prozesses Wümme-Wieste-Niederung<br />
Das vorliegende REK ist auf der Grundlage des ILEK Wümme-Wieste-Niederung erstellt worden. Nach der<br />
Fertigstellung des ILEK und Übergabe an Minister Ehlen im April 2007 ergab ein Evaluierungsworkshop der<br />
Steuerungsgruppe:<br />
- die Aktiven in den Arbeitsgruppen sind weiter sehr motiviert,<br />
- die Umsetzung erster Projekte hat begonnen,<br />
- die regionale Zusammenarbeit ist durch den ILEK-Prozess gestärkt worden. So arbeiten nun die Kulturinitiativen<br />
intensiv zusammen und wollen gemeinsam das Leitprojekt „<strong>Regionales</strong> Kulturbüro“ einrichten.<br />
Die Zusammenarbeit von Initiativen und Kommunen hat sich dabei sehr positiv entwickelt.<br />
Die Landwirte haben Qualifizierungsveranstaltungen besucht, um das Projekt „Höfe der Region“ zu<br />
initiieren. Die Gemeinden wollen ihre Planer mit der Erstellung einer Liste von regionstypischen<br />
Elementen für die dörflichen Maßnahmen beauftragen, damit diese sich in ein regionales Konzept<br />
einbinden,<br />
- bereichsübergreifend konnten erste Kooperationen zwischen der Gesellschaft für soziale Arbeit, der<br />
Kräuterregion bzw. dem EschelsHoff gegründet werden,<br />
- durch die Vertiefung der Themen Gesundheit und Regenerative Energie in spezifischen Arbeitsgruppen<br />
wurden neue Akzente gesetzt,<br />
- das Thema Gesundheit wurde als zentrales Thema erarbeitet.<br />
Neben diesen positiven Entwicklungen wurde deutlich gemacht, dass<br />
- die Umsetzung der Projekte eine professionelle Begleitung erfordert, die bisher noch nicht gewährleistet<br />
ist,<br />
- es bisher an den entsprechenden Förderung (noch nicht vorhandene Förderrichtlinien) fehlte.<br />
Als Gesamtzusammenfassung ist festzuhalten, dass der regionale Entwicklungsprozess an Intensität noch<br />
zugenommen hat, jedoch nun intensiv weiter fachlich und finanziell begleitet werden sollte.<br />
mensch und region 25
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
5 SWOT-Analyse<br />
5 SWOT-Analyse<br />
Die Grundlage für die SWOT-Analyse wurde den Nachhaltigkeitswerkstätten mit ca. 100 Personen erarbeitet<br />
und im folgenden durch die Arbeitsgruppen diskutiert und ergänzt.<br />
5.1 Gewerbliche Wirtschaft<br />
Durch die gute Erreichbarkeit der großen Wirtschaftsräume Bremen und Hamburg ergeben sich für die Region<br />
besondere Standortqualitäten (NIW 2005). Die Strahlungseffekte, die von den Oberzentren z.B. im<br />
Rahmen der Zusammenarbeit in den Metropolregionen Hamburg und Bremen/Oldenburg ausgehen und der<br />
Region zugute kommen sollen, sind jedoch nicht so intensiv wie erwartet. Insbesondere die Orientierung auf<br />
weltmarktorientierte Entwicklungscluster im Rahmen der Metropolregion lässt die Bedeutung des ländlichen<br />
Raumes in den Hintergrund treten. Die Bedeutung<br />
des Großraums Hamburg wird nach<br />
den Vorraussagen des NIW (2005) weiter<br />
steigen, während die Bedeutung des Großraums<br />
Bremen fallen wird.<br />
Eine Chance für die Region bietet sich in der<br />
Nutzung der Arbeitsmarktpotenziale durch<br />
die bestehende ländlich geprägte Wirtschaftsstruktur<br />
für den Tourismus. Dieses<br />
bietet sich z.B. durch Vernetzung der Landwirtschaft<br />
mit Handel und Dienstleistungen<br />
an.<br />
Abb. 16 Verbindende Bundesautobahn BAB 7<br />
Die besonderen Chancen der Region liegen<br />
in der Nutzung der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur<br />
sowie in den Innovationskapazitäten<br />
der klein- und mittlelständischen Unternehmen.<br />
Durch die Verbindung von Ernährungsgewerbe,<br />
Gesundheit und Landwirtschaft<br />
lassen sich neue Produkte entwickeln<br />
und Märkte erschließen.<br />
Neben dem traditionellen Gewerbe haben<br />
sich mehrere Betriebe angesiedelt, die naturverträgliche<br />
Produkte bundesweit und international<br />
herstellen, verarbeiten oder handeln.<br />
Die Verbindung dieser Betriebe untereinander<br />
kann verstärkt werden.<br />
Abb. 17 Gewerbegebiet Sottrum<br />
mensch und region 26
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
5 SWOT-Analyse<br />
Stärken<br />
Hervorragende Standortgunst aufgrund von Schiene<br />
und Autobahn<br />
profitieren vom Arbeitsplatzangebot in den Ballungszentren<br />
Hamburg und Bremen<br />
zentrale Arbeitsplatzangebote in Rotenburg (Wümme)und<br />
Zeven<br />
50 % Land- und Forstwirtschaft, 12,5 % vor- und<br />
nachgelagerte Bereiche, 37,5% Ernährungsgewerbe<br />
(im Landkreis Rotenburg (Wümme))<br />
Zunahme der Arbeitsplätze im Gesundheits- und<br />
Sozialwesen in Rotenburg (Wümme) zwischen<br />
1998 und 2003 besonders hoch<br />
Pro-Kopf-Einkommen z.T. hoch<br />
Gewerbliche Wirtschaft<br />
Schwächen<br />
Wirtschaftsentwicklung im Wesentlichen entlang der<br />
BAB 1 und der B75<br />
Abhängigkeit von der Entwicklung der<br />
Industriestandorte Hamburg und Bremen<br />
z.T. unterschiedliches Arbeitskraftpotenzial (Anteil 18-<br />
25 jähriger in Rotenburg (Wümme) hoch, in Fintel und<br />
Ottersberg niedrig)<br />
Beschäftigtenentwicklung im produzierenden Gewerbe<br />
in allen Gemeinden leicht negativ<br />
Innovationspotenziale eher gering (s. Bildung)<br />
Finanzprobleme der mittelständischen Betriebe durch<br />
eingeschränkte Kreditvergabe (Basel II 1 )<br />
Pro-Kopf-Einkommen in den Kommunen sehr unterschiedlich<br />
verteilt<br />
Arbeitskräftebedarf von Hamburg bis 2021 steigend Arbeitskräftebedarf von Bremen bis 2021 fallend<br />
Chancen<br />
Jobmotoren in Hamburg und Bremen nutzen<br />
Wachstumsraten im Beschäftigungsbereich Gesundheit<br />
weiter ausbauen<br />
Nutzen der Arbeitsmarktpotenziale durch bestehende<br />
Wirtschaftsstruktur<br />
Weiterentwicklung der bestehenden Betriebe, die<br />
„ökologische“ Produkte herstellen, verarbeiten und<br />
handeln<br />
Tab. 11<br />
Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken der gewerblichen Wirtschaft<br />
Risiken<br />
Wettbewerbsnachteil durch unterdurchschnittlich<br />
schlechte Versorgung mit qualifizierten Arbeitskräften<br />
Ungleiche Entwicklung des Großraums Bremen und<br />
Hamburg<br />
Der spezifische Handlungsbedarf der Region liegt im gewerblichen Bereich in der Verknüpfung der verschiedenen<br />
Wirtschaftssektoren (Landwirtschaft, Weiterverarbeitung, etc.) sowie in der gezielten Nutzung<br />
des verkehrlichen Standortvorteils.<br />
Die Verknüpfung der Betriebe, die Naturprodukte verarbeiten oder mit ihnen handeln, mit lokalen Produzenten<br />
bietet neue Innovation für die Region.<br />
Der Zuwachs an Arbeitskräften im Gesundheitsbereich spiegelt die besondere Kompetenz der Region auf<br />
diesem Gebiet wieder. Der Ausbau dieses besonderen Entwicklungspotenzials sollte gezielt in Angriff genommen<br />
werden.<br />
1 Abkommen über Bedingungen der Kreditvergabe durch Banken<br />
mensch und region 27
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
5 SWOT-Analyse<br />
5.2 Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />
Die Leader-Region zeichnet sich durch eine relativ ausgeglichene Siedlungsstruktur aus, die neben der<br />
Stadt Rotenburg (Wümme) ihren Schwerpunkt in den ländlich geprägten Dörfern hat.<br />
Das Bevölkerungswachstum wird zwischen den Kommunen sehr unterschiedlich ausfallen und sich vor allem<br />
auf die Kernorte der Region konzentrieren, die leicht erreichbar sind und das entsprechende Infrastrukturpotenzial<br />
aufweisen (vgl. Abb. 10, S.16).<br />
Ebenso wird innerhalb der Kommunen eine Polarisierung zu Lasten der abseits gelegenen Dörfer stattfinden.<br />
Dies erfordert erhebliche Anstrengungen im Bereich der öffentlichen Infrastruktur sowie der Lenkung<br />
der Siedlungstätigkeit in den bestehenden dörflichen Strukturen.<br />
In den Pendlerzahlen (s. Tab. 8, S. 20) wird auch der hohe Wohnwert der Dörfer deutlich, der das kontinuierliche<br />
Bevölkerungswachstum fördert und die guten<br />
naturräumlichen und infrastrukturellen Bedingungen,<br />
die diese Gemeinden zum Wohnsitz mit hoher<br />
Lebensqualität machen, bestätigt.<br />
So sind die historischen Bezüge der Gebäude und<br />
der Siedlungslagen noch weitgehend erhalten. Sie<br />
stellen für die Umnutzung der Gebäude zu Wohnund<br />
Dienstleistungszwecken (z.B. als Ferienwohnungen)<br />
eine entscheidende Grundlage dar.<br />
Abb. 18 Ortsmittelpunkt in Reeßum<br />
Das alltägliche Handeln der Bevölkerung ist weitgehend regional ausgerichtet. Je nach Standortvoraussetzung<br />
unterscheiden sich Wohnort, Schulort, Arbeitsort und Einkaufsort. Die „Region“ ist ein Stück Lebensart,<br />
auch wenn sich dies in vielen Verwaltungs- und Politi<strong>kb</strong>ereichen noch nicht entsprechend widerspiegelt.<br />
Durch die Bildung der Kräuterregion Wiesteniederung ist ein erster regionaler Kooperationsraum entstanden,<br />
der der Katalysator eines interkommunalen Entwicklungsprozesses werden kann. Das Bewusstsein der Bevölkerung,<br />
in einer Region zu leben und zu arbeiten, kann diesen Entwicklungsprozess unterstützen.<br />
Die Zuzüge in die Dörfer haben eine Veränderung der Einwohnerstruktur zur Folge, die auch ihre Auswirkungen<br />
in der Dorfentwicklung zeigen. Während früher die Gaststätten den Dorfmittelpunkt prägten, sind<br />
diese derzeit nicht mehr vorhanden oder können diese Funktion nicht mehr wahrnehmen. Zunehmend werden<br />
daher Dorfgemeinschaftshäuser und Dorfmittelpunkte geplant.<br />
Durch landwirtschaftliche Betriebe geprägt sind die Dörfer in vielfältiger Weise dem dörflichen Strukturwandel<br />
ausgesetzt. Die Zahl der landwirtschaftlich genutzten Hofstellen geht erheblich zurück. Sie werden für<br />
Wohnzwecke umgenutzt bzw. sind oft ungenutzt. Hier besteht vor allem in den abseits der Hauptverkehrswege<br />
gelegenen Dörfern ein erheblicher Handlungsdruck.<br />
Von strategischer Bedeutung für die dörfliche Entwicklung ist die Dorferneuerung, die derzeit in den folgenden<br />
Dörfern als Planungs- oder Förderphase durchgeführt wird (s. Tab. 12).<br />
Bei der weiteren Lenkung der Siedlungstätigkeit muss die Bestandserhaltung und Nutzung bestehender Gebäude<br />
eine besondere Berücksichtigung finden.<br />
mensch und region 28
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
5 SWOT-Analyse<br />
Stadt Rotenburg (Wümme)<br />
Samtgemeinde Fintel<br />
Samtgemeinde Sottrum<br />
Gemeinde Scheeßel<br />
Flecken Ottersberg<br />
Gemeinde Gyhum<br />
Tab. 12<br />
Quelle:<br />
Mulmshorn, Waffensen<br />
Stemmen, Lauenbrück<br />
Hassendorf, Höperhöfen, Hellwege, Horstedt, Stuckenborstel<br />
Ostervesede, Westeresch<br />
Ottersberg, Otterstedt, Fischerhude<br />
Nartum, Wehldorf<br />
Dorferneuerungsverfahren im Leader Wümme-Wieste-Niederung<br />
Niedersächsisches Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz (2007a)<br />
Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />
Stärken<br />
Schwächen<br />
Attraktive Lage zwischen den Zentren Hamburg und Anpassungsentwicklung moderat gegenüber anderen<br />
Bremen<br />
Gebieten in Niedersachsen<br />
Gute Infrastruktur<br />
Notwendigkeit der Konzentration der Infrastruktur<br />
Fortschreiten des Suburbanisationsprozesses in geringerer<br />
Intensität (wird entscheidend für die Region)<br />
Hohe Heimatverbundenheit<br />
Attraktive Dörfer<br />
Steigende Bevölkerung im letzten Jahrzehnt<br />
Auch weiterhin steigende Bevölkerungszahlen bis<br />
2021 von bis zu 13 % prognostiziert<br />
Mittleres Bildungspotenzial hoch, FH- Abschlüsse<br />
niedrig, typisch für den ländlichen Raum<br />
Chancen<br />
Nutzen der hohen Lebensqualität der Dörfer<br />
Historische Bezüge der Gebäude und Sielungsanlagen<br />
als Grundlage für Umnutzung erhalten<br />
Kräuterregion Wiesteniederung als Kooperationsraum<br />
nutzen<br />
Dorfentwicklung entsprechend veränderter Ansprüche<br />
gestalten (Dorfgemeinschaftshäuser, Dorfmittelpunkte)<br />
Dorferneuerungsprozesse als Chance nutzen<br />
Neue Kooperationen aufgrund demografischen Wandels<br />
erproben<br />
Tab. 13<br />
Sicherung und Ausbau des ÖPNV<br />
Fehlende Kooperation zwischen den Gemeinden<br />
Im wesentlichen Pendler, Region als Wohnstandort,<br />
Wanderungssaldo ist positiv<br />
Alterspyramide verschiebt sich dramatisch<br />
Ungleichmäßige Verteilung der<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
Risiken<br />
Abwanderung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
gefährden wirtschaftliche Basis der Region<br />
Handlungsdruck auf abseits der Hauptverkehrswege<br />
gelegenen Dörfer durch dörflichen Strukturwandel<br />
Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich der Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />
Der spezifische Handlungsbedarf der Region liegt in der Nutzung der authentischen Dorfgestalt als Grundlage<br />
für innovative Projekte im Bereich des Tourismus oder der Verarbeitung von Produkten. Die Umnutzung<br />
von landwirtschaftlichen Gebäuden zu Wohnnutzungen greift die gute Lage zwischen den Zentren auf.<br />
mensch und region 29
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
5 SWOT-Analyse<br />
5.3 Kultur und Soziales<br />
Die Angebotspalette von kulturellen Veranstaltungen mit regionaler sowie überregionaler Bedeutung ist<br />
hoch. Die Bedingungen der Kulturschaffenden sind geprägt von einem hohen Anteil ehrenamtlicher Arbeit.<br />
Eigeninitiative und Kreativität werden durch diese Situation zwar gefördert, Ehrenamtlichkeit kann jedoch nur<br />
begrenzt eine qualitätsorientierte Kulturarbeit leisten. Aus Sicht der Kulturinitiativen wird die Bedeutung der<br />
Kultur als weicher Standortfaktor unterschätzt.<br />
Kultur und Soziales<br />
Stärken<br />
Schwächen<br />
Hohe Anzahl von Künstlern und Künstlervereinen Kultur wird als weicher Standortfaktor unterschätzt<br />
Viele verschiedene Kultureinrichtungen<br />
Vorhandene Potenziale werden nicht genutzt<br />
Fachhochschule Ottersberg<br />
Mangelnde Koordination und Kooperation zwischen<br />
den Organisationen und Aktiven<br />
Kulturelle Veranstaltungen für alle Interessen Gegeneinander statt miteinander<br />
Bereitschaft zur Zusammenarbeit<br />
Fehlende finanzielle Mittel<br />
Funktionierende Vereinslandschaft<br />
Ehrenamtlichkeit stößt an ihre Grenzen<br />
Hohe Bedeutung kirchlichen Engagements<br />
Mangelnde Akzeptanz innovativer Kulturarbeit<br />
Breite schulische Infrastruktur<br />
Veranstaltungen und Veranstaltern fehlt ein gemeinsames<br />
Profil<br />
Innovative Projekte, die ohne Vorurteile versch. Gruppen<br />
Anteil von Fachhochschulabschlüssen 75 % vom<br />
miteinander verbinden<br />
viele kulturelle Projekte, gerade für Jugendliche<br />
nds. Durchschnitt, sehr unterschiedlich ausgeprägt<br />
(Ottersberg < 3,7, Rotenburg (Wümme) zwischen 8,3<br />
Unterstützung durch Stiftungen und durch die Wirtschaft<br />
Hohe Kompetenz auf verschiedenen Ebenen des<br />
Gesundheitswesens<br />
Hoher Anteil von Betreuungseinrichtungen<br />
Starker Anteil der Beschäftigtenentwicklung geht auf<br />
den Gesundheitsbereich<br />
Gut eingebettete integrative Arbeit<br />
Chancen<br />
Kulturaktivitäten als weichen Standortfaktor begreifen<br />
Vernetzungscharakter von Kulturarbeit erkennen<br />
nutzen<br />
Qualifizierte Kulturarbeit strahlt über die Region hinaus<br />
Erhalt alter Bausubstanz durch Nachnutzung (kulturell,<br />
sozialer Bereich)<br />
Werbung für die ganze Region<br />
Steigerung des Bildungspotenzials<br />
Verringerung der Landflucht von jungen Erwachsenen<br />
Angebot von gesundem Leben in kulturell geprägter<br />
Umgebung<br />
Profilierung der Region durch innov. Kulturarbeit<br />
Tab. 14<br />
und 10,7, Nds. 8,5)<br />
Geringe Verknüpfung mit den Universitäten in Hamburg<br />
und Bremen<br />
Fehlende Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden<br />
Fehlende übergreifende Zusammenarbeit<br />
Geringe Außenwirkung dieses Wirtschaftsschwerpunktes<br />
Risiken<br />
Konkurrenz zu Großstädten<br />
Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Kultur und Soziales<br />
Mangelnde Kooperation und Koordination zwischen Organisatoren und Aktiven komplettieren die schwierige<br />
Situation, die für die Kulturschaffenden besteht. Derzeit entwickeln sich, ausgelöst durch das ILEK, vernetzende<br />
Strukturen in der Region. Noch fehlt den vielen kulturellen Angeboten ein gemeinsames Profil. Deut-<br />
mensch und region 30
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
5 SWOT-Analyse<br />
lich wird dies in der Schwierigkeit, auch innovative Kulturarbeit<br />
anzubieten, die nicht als Gegenpol zu Bestehendem zu sehen<br />
ist, sondern ergänzend und für die Region attraktivitätssteigernd<br />
wirken kann. Die Vernetzungsmöglichkeiten werden zudem<br />
dadurch erschwert, dass der Zugang zu schnellen Informationstechnologien<br />
wie z.B. DSL, gerade im ländlichen<br />
Raum noch nicht flächendeckend vorhanden ist.<br />
Abb. 19 Kunst im ländlichen Raum<br />
Der spezifische Handlungsbedarf der Region liegt im Ausbau der Kooperationen der verschiedenen Kulturinitiativen<br />
und der Mobilisierung des innovativen Kapitals der Region. Dabei kann auch die Verbindung von<br />
Kultur, Kunst und Therapie eine besondere Marktnische besetzen.<br />
5.4 Landwirtschaft<br />
Die Bestanderhebung hat gezeigt, dass die landwirtschaftliche Struktur sehr vielseitig ist. Dies gilt sowohl für<br />
die Betriebsformen als auch für alle Produkte. Die Bereitschaft der Landwirte, neue Einkommensmöglichkeiten<br />
zu erschließen, ist hoch. Daher bestehen konkrete Anknüpfungspunkte, Initiativen aus dem Gesundheitsbereich,<br />
der Landwirtschaft und dem Gewerbe miteinander so zu verknüpfen, dass innovative Produkte<br />
entwickelt werden.<br />
Die Chance für die regionale Entwicklung besteht in der Vernetzung der landwirtschaftlichen Betriebe mit<br />
anderen Wirtschaftsbereichen und der Diversifizierung der Produktion. Neue Produkte und Entwicklungscluster<br />
eröffnen ihnen neue Einkommensquellen und tragen langfristig zur Sicherung der Einkommen bei.<br />
Beispielsweise wurden im Jahr 2006 in der Kräuterregion Wiesteniederung erstmals Kräuter angebaut. Die<br />
bisherige Begrenzung des Anbaus auf die Gemeinden<br />
Horstedt, Sottrum, Gyhum, Bötersen und<br />
Reeßum reicht jedoch zur Hebung dieses Entwicklungspotenzial<br />
nicht aus. So besteht allein für<br />
Spitzwegerich ein Bedarf an ca. 600 ha Anbaufläche.<br />
Im Untersuchungsbereich der Leader-Region<br />
ist ein entsprechendes Flächen- und Betriebspotenzial<br />
vorhanden. Die durch den Naturschutz gesicherten<br />
Flächen könnten z.B. zur Produktion<br />
von Kräuterheu genutzt werden.<br />
Abb. 20 Kräuteranbau in Stapel<br />
Auch für Flächen, die durch naturschutzfachliche Vorgaben (z.B. FFH) in ihrer Nutzung eingeschränkt sind,<br />
müssen angepasste Nutzungskonzepte erarbeitet und umgesetzt werden, um die Situation für die landwirtschaftlichen<br />
Betriebe positiv zu entwickeln.<br />
mensch und region 31
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
5 SWOT-Analyse<br />
Landwirtschaft<br />
Stärken<br />
Schwächen<br />
Weit überdurchschnittliche landw. Prägung<br />
Niederung: Milchviehhaltung, Pferde, Grünland mit<br />
abnehmender Tendenz<br />
18 Betriebe auf 1000 Einwohner (Nds. Durchschnitt 7 Strukturwandel Abnahme der Betriebe 1992 - 2002<br />
Betriebe auf 1000 Einwohner)<br />
um 31%<br />
Leader-Gebiet 4. Stelle in Niedersachsen (Betriebe pro Konflikte zwischen Flächennutzern<br />
EW)<br />
Durchschnitt 50 ha,<br />
mittlere Position in Niedersachsen<br />
Beschäftigte im primären Sektor: 50 % Land- und<br />
Forstwirtschaft, 12,5 % vor- und nachgelagerte Bereiche,<br />
37,5% Ernährungsgewerbe (Landkreis Rotenburg<br />
(Wümme))<br />
Schwerpunkt Milchverarbeitung (Zeven)<br />
Gutes Alter der Betriebsleiter (45 - 50 Jahre)<br />
Chancen<br />
Risiken<br />
Kleinräumige Kommunikation der landw. Betriebe als Verdrängungswettbewerb landw. Nutzfläche durch<br />
Grundlage für neue Initiativen<br />
Bauland<br />
Angepasste Nutzungskonzepte für durch Naturschutz Sich schnell ändernde Märkte<br />
eingeschränkte Flächen erarbeiten<br />
Steuerung der Inanspruchnahme von Flächen Verdrängung Sonderkulturen z.B. Kräuter durch<br />
Energiepflanzen<br />
Vernetzung landw. Betriebe mit anderen Wirtschaftszweigen<br />
Diversifizierung der Produktion<br />
Bereitschaft zur Kooperation<br />
Innovative Produktionsverfahren z.B. im Kräuteranbau<br />
Interesse an einer Verknüpfung landwirtschaftliche<br />
Produkte mit Gesundheit<br />
Anbau von Gesundheitsprodukten, z.B. Spitzwegerich<br />
für die Pharmawerke<br />
Ausbau vorhandener Kontakte zur Vermarktung..<br />
Tab. 15<br />
Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich der Landwirtschaft<br />
Der spezifische Handlungsbedarf für die Region liegt in dem Ausbau der Urproduktion und der Verarbeitung<br />
landwirtschaftlicher Produkte. Dabei geht es weniger um Direktvermarktung, sondern um die Erzeugung und<br />
Verarbeitung neuer innovativer Produkte. Die sehr breite Betriebsstruktur lässt auch vielfältige Kooperationen<br />
im Bildungs- und Ausbildungsbereich zu.<br />
5.5 Natur und Landschaft<br />
Die Leader-Region ist besonders durch die Niederungsbereiche gekennzeichnet. Die Ausweisung als Natura<br />
2000-Gebiet sowie das Feuchtgrünlandprogramm, Maßnahmen zum Schutz des Bibers sowie die Umsetzung<br />
der Wasserrahmenrichtlinie stellen für die landwirtschaftliche Nutzung oberhalb von cross-compliance<br />
eine große Herausforderung dar. Die Notwendigkeit, angepasste Produktionsweisen zu finden, erfordert ein<br />
mensch und region 32
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
5 SWOT-Analyse<br />
regional abgestimmtes Vorgehen, das in Kooperation mit dem Tourismus und z.B. mit der Pferdehaltung<br />
neue Einkommenspotenziale ermöglicht.<br />
Gleichzeitig bieten die verkehrsgünstige Lage sowie die natürlichen Potenziale erhebliche Chancen im Tourismus<br />
und Bildungsbereich.<br />
Relativ „intakte“ Natur<br />
Stärken<br />
Natur und Landschaft<br />
Schwächen<br />
Konflikte zwischen Naturschutz und Landwirtschaft<br />
Vielfältige Landschaftstypen in der Region<br />
Keine abgestimmten Nutzungskonzepte im Grünland<br />
Viele engagierte Akteure in der Region<br />
Unklare Entwicklung im Naturschutz<br />
Breites Interesse an einer gemeinsamen Nutzungsstrategie<br />
Fehlende Durchgangsmöglichkeiten für Fische<br />
Viele Flächen in öffentlichem Besitz<br />
Zu hohe Sandfracht in der Wümme und der Nebengewässer<br />
Durch FFH- Kartierung und WRRL Vorarbeiten vorhanden<br />
Probleme der Verwendung des Grünschnitts<br />
Zugangs- und Erlebnismöglichkeiten fehlen<br />
Chancen<br />
Risiken<br />
Naturschutzfachliche Auflagen als Chance zur gesteuerten<br />
Entwicklung von Flächen im Sinne des Natur-<br />
Nicht oder (unter)genutzte verbrachen<br />
schutzes begreifen<br />
Neue Einkommenspotenziale durch regionale Kooperationen<br />
entwickeln<br />
Wasserabfluss<br />
Aufwuchs im Überschwemmungsgebiet reduziert<br />
Interesse bei unterschiedlichen Gruppen (Landwirte, Fehlende Einbindung in naturschutzfachliche überregionale<br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong>e<br />
Touristiker, Naturschützer) zur Zusammenarbeit vorhanden<br />
Steigendes Interesse an Bildungsangeboten (Schulen,<br />
Jugendherbergen, Seminargruppen)<br />
Tab. 16<br />
Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Natur und Landschaft<br />
Auf relativ kleiner Fläche liegen in der Region<br />
sehr unterschiedliche Landschaftsstrukturen<br />
vor, die sowohl für Touristen als auch für Bildungsmaßnahmen<br />
interessant und nutzbar<br />
sind. Das Bewusstsein, diese Potenziale entwickeln<br />
zu können, ist bei vielen Aktiven in der<br />
Region vorhanden. Es fehlen bisher nur gemeinsam<br />
abgestimmte Konzepte.<br />
Abb. 21 Wümmewiese mit Kunst-Storch<br />
Der spezifische Handlungsbedarf für die Region liegt in der Kooperation von Naturschutz, Landwirtschaft<br />
und Tourismus. Die Kräuterregion Wiesteniederung zeigt, dass durch dieses Strategie ein erhebliches Kundenpotenzial<br />
gewonnen werden kann. Verknüpfende Projekte kommen dabei allen drei Partner zu gute.<br />
mensch und region 33
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
5 SWOT-Analyse<br />
5.6 Tourismus<br />
Die Chancen, die sich durch die Nähe des Leader-Gebietes Wümme-Wieste-Niederung zu den Oberzentren<br />
Hamburg und Bremen ergeben, liegen besonders im Bereich des Tourismus und der Naherholung. Durch<br />
die Verkehrsvereine (Samtgemeinde Fintel, Zevener Geest e.V.), dem Touristikverband Landkreis Rotenburg<br />
(Wümme) e.V. sowie durch die Gemeinden wurden daher in den letzten Jahren etliche Anstrengungen<br />
unternommen, verschiedene Radwegerouten als Themenrouten und Verbindungsrouten (z.B. Radfernweg<br />
Hamburg-Bremen sowie den Wümme-Radwanderweg) zu erneuern und mit neuen Ausschilderungen zu<br />
versehen. Die bestehenden Schwerpunkte (z.B. Fischerhude: Kunst und Kultur, Horstedt: Kräuteranbau und<br />
Verarbeitung, Fintel: Natur, Gemeinde Scheeßel: Kultur) beginnen zu integrierten Entwicklungsprozessen zu<br />
führen, die z.B. das Naturerleben mit der Landwirtschaft, dem Gewerbe und dem Handel intensiv verbinden.<br />
Tourismus<br />
Stärken<br />
Schwächen<br />
Touristische Attraktionen (Fischerhude, Kräuterregion<br />
etc.)<br />
Politik über die Wirtschaftskraft des Tourismus<br />
Geringes Bewusstsein in der Bevölkerung und<br />
Abwechslungsreiche Landschaft<br />
Lückenschlüsse bei Radwegen fehlen<br />
Überregional angebundene Radfernwege (Hamburg-Bremen,,<br />
Wümme, Mühlenroute etc.), 10 re-<br />
Geringe Unterstützung durch die Kommunen<br />
gionale Themenrouten<br />
Geographisch günstige Lage zwischen den Metropolen<br />
(HH, HB, H) mit sehr guten Verkehrsanbin-<br />
Gastronomisches Angebot<br />
dungen<br />
Natur und Landschaft: ausgeprägtes Gewässernetz,<br />
Moore, Wiesen, Wälder und Heideflächen<br />
Es ist kein touristisches Gesamtkonzept vorhanden<br />
Möglichkeiten für vielfältige Aktivitäten, wie Es fehlt eine Vernetzung vorhandener Einzelangebote<br />
Naturtourismus, Radfahren, Wasserwandern usw.<br />
Regionaltypischer ländlicher Charakter<br />
Gute Einzelangebote reichen nicht aus, Touristen gezielt<br />
Mühlen, Heimat- und Fachwerkhäuser, Vereine, in die Region zu locken und an die Region zu binden<br />
Kirchen, Künstler, Veranstaltungen, kulturelle Attraktionen<br />
Chancen<br />
Nähe zu Hamburg und Bremen für touristische<br />
Entwicklung nutzbar machen<br />
Natürliche Potenziale zur Grundlage der touristischen<br />
Entwicklungsstrategie machen<br />
Ausbau vorhandener Potenziale<br />
Kräuterregion als Beispiel der Zusammenarbeit<br />
Zunehmendes Verständnis zwischen Landwirtschaft,<br />
Naturschutz und Tourismus<br />
Suche nach gemeinsamen Entwicklungswegen<br />
durch integrative Zusammenarbeit<br />
Tab. 17<br />
Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Tourismus<br />
Risiken<br />
Mangelnde Verbindung von tour. Themenschwerpunkten<br />
mit Handel, Landwirtschaft und Gewerbe gefährdet Möglichkeiten<br />
regionaler Wertschöpfung<br />
Geringe finanzielle und organisatorische Ausstattung<br />
von TouROW<br />
Der spezifische Handlungsbedarf im Tourismus liegt in der Herausarbeitung der naturorientierten Potenziale<br />
der Region und ihrer Vernetzung. Die vielfach vorhandenen Angebote sind auf ihre Zielgruppengenauigkeit<br />
zu überprüfen und an bestehende erlebnispädagogische Erkenntnisse anzupassen. Die Verbindung von<br />
Tourismus, Naturschutz und Landwirtschaft kann insbesondere im Bereich der Naherholung zu neuen Kunden<br />
führen.<br />
mensch und region 34
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
5 SWOT-Analyse<br />
5.7 Gesundheit<br />
Die Bestandsaufnahme hat ergeben, dass der demographische Wandel sehr unterschiedliche Folgen haben<br />
wird. Zum einen wird die Bevölkerungsverteilung zwischen den Dörfern und den Zentren sich verändern,<br />
zum anderen wird, trotz des leichten Bevölkerungsanstiegs, der Alterungsprozess zunehmen.<br />
Mit zunehmendem Alter entsteht eine Werteverschiebung vom reinen Konsumverhalten hin zu Investitionen<br />
für ein gesünderes, längeres und qualitativ besseres Leben. Die „Generation 50+“ wird zur einflussreichsten<br />
Bevölkerungsgruppe und bestimmt damit maßgeblich auch die Märkte und die Politik.<br />
Die wirtschaftliche Produktivität in einer Region wird zukünftig von der körperlichen und psychischen Gesundheit<br />
abhängen. Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema Gesundheit und Wohlbefinden bilden<br />
in den nächsten Jahrzehnten einen wichtigen Wachstumsmarkt.<br />
Gesundheit<br />
Stärken<br />
Schwächen<br />
Interessante Kultur mit Kunst- und Musikpotenzial Fehlende gesundheitstouristische Infrastruktur und Leistungselemente<br />
(wie Unterkunft, Wellness-Angebote)<br />
(viele Künstler, Maler, Musiker und Handwerker)<br />
Fachhochschule Ottersberg als Zentrum für Kunst Wenig kombinierte Angebote vorhanden (z.B. Gesundheit/<br />
Kunst plus Kultur, Natur und Erlebnis)<br />
und Kunsttherapie, Potenzial an Personal und Angeboten<br />
Große Dichte an Ärzten und therapeutischen Angeboten<br />
(Anthroposophie, Kunsttherapie),<br />
überregionaler Patientenkreis<br />
Hohe fachliche Kompetenz auf medizinisch und<br />
therapeutischem Gebiet<br />
Vielzahl Erfolg versprechender Ideen und engagierte<br />
Vereine<br />
Starker Anteil der Beschäftigten geht auf den Gesundheitssektor<br />
zurück<br />
Chancen<br />
Wirtschaftliche Produktivität wird zunehmend eine<br />
Funktion der körperlichen und psychischen Gesundheit.<br />
Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema<br />
Gesundheit und Wohlbefinden bilden in den<br />
nächsten Jahrzehnten einen wichtigen Wachstumsmarkt.<br />
Es verbreitet sich das Bewusstsein, dass ein erfülltes<br />
Leben eine Balance aus Arbeit, Sinn, Gesundheit<br />
und Beziehungen braucht. Das Interesse an<br />
gesundheitsfördernden Lebens- und<br />
Verhaltensweisen wächst.<br />
Präventive Gesundheitsfürsorge wird als höhere<br />
Lebensqualität erlebt.<br />
Die ökonomischen Rahmenbedingungen (Globalisierung,<br />
Flexibilisierung) verstärken den Wunsch<br />
nach Ruhe, Entspannung und Stressabbau<br />
Gesundheitsaffine Initiativen sind in der Region<br />
vorhanden z.B. Kräuterproduktion, Bildungsangebote<br />
zur Kräuterverwendung<br />
Betriebe wie die GESO suchen aktiv nach einer<br />
Verbindung zwischen psychosozialen Angeboten<br />
und Betreuung und der Einbindung ihrer Patienten<br />
in bestehende gewerbliche oder landwirtschaftliche<br />
Betriebe<br />
Tab. 18<br />
Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Gesundheit<br />
Nicht ausreichende Kapazitäten für Workshops oder<br />
Gruppensitzungen<br />
Risiken<br />
Schwierigkeiten der Kooperation zwischen unterschiedlichen<br />
medizinischen Grundlagen (Alternativ-<br />
Schulmedizin)<br />
Die fehlende Bereitschaft, im Konfliktfalle kurzfristig ökonomische<br />
Einbussen zugunsten des langfristigen Ziels<br />
hinzunehmen<br />
mensch und region 35
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
5 SWOT-Analyse<br />
Die Region weist hierzu besondere Stärken auf, die zukünftig koordiniert und konzentriert entwickelt werden<br />
können. Auf deren Grundlage kann in Kombination mit Angeboten aus anderen Wirtschaftsbereichen (Tourismus,<br />
Landwirtschaft, Kultur ...) ein spezifisches Entwicklungspotenzial aktiviert werden.<br />
Der Gesundheitsbereich ist für die Region trotz bisher fehlender Außenwirkung zu einem bedeutendem<br />
Wirtschaftszweig geworden, die positive Beschäftigungsentwicklung in diesem Sektor zeigt dies deutlich. In<br />
einzelnen Bereichen sind Kooperationen zwischen den einzelnen Gesundheitsanbietern vorhanden, eine<br />
übergreifende Zusammenarbeit und Koordination fehlt bisher.<br />
Der spezifische Handlungsbedarf für die Region liegt in der Nutzung des innovativen Potenzials im Gesundheitssektor.<br />
Die Verknüpfung von „schulmedizinischen“ und „alternativen“ Angeboten birgt erhebliche Arbeitsplatzpotenziale<br />
in sich. Die Einbeziehung der Ansätze im Tourismus, Dorfentwicklung, Gewerbe und<br />
Landwirtschaft lässt einen ganzheitlichen Ansatz der Gesundheitsförderung entstehen.<br />
mensch und region 36
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
5 SWOT-Analyse<br />
5.8 Regenerative Energie<br />
Der Landkreis Rotenburg (Wümme) ist im Bereich der Regenerativen Energien insbesondere im Biogas-<br />
Bereich stark positioniert. Hierzu hat sich auf Landkreisebene eine Bioenergie-Initiative gegründet.<br />
Im Leader-Gebiet Wümme-Wieste steht daher weniger die Förderung von Biogas-Anlagen im Mittelpunkt als<br />
die Koordination von Produktion und Verwendung (z.B. als Wärme oder Prozessenergie). Es bestehen verschiedene<br />
aktive Bürgergruppen, die die Energieproduktion mit Photovoltaik durch Bürgergruppen fördern<br />
möchten. Auch hier fehlt es an Informationen<br />
der Anwender sowie an der Koordination<br />
öffentlicher und privater Interessen.<br />
Ein besonderes Hindernis stellt in der<br />
Region die bisher geringe Durchdringung<br />
von Wissen zu diesem Thema in<br />
der Bevölkerung sowie im Handwerk<br />
dar. Hier liegt ein großes Potenzial als<br />
Beitrag zum Klimaschutz in der Region,<br />
besonders, da die klein- und mittelständischen<br />
Betriebe sehr innovationsbereit<br />
sind.<br />
Abb. 22 Bio-Gas Anlage in der Region<br />
Stärken<br />
Verschiedene Bürgergruppen mit hohem Engagement<br />
Einzelinitiativen von Landwirten etc., engagierte<br />
Landwirte<br />
Bioenergieinitiative Landkreis Rotenburg (Wümme)<br />
Ausgebildete Handwerksbetriebe mit innovativen<br />
Gedanken (KMU)<br />
Landwirtschaftliche Struktur, Produkte + Flächen<br />
Chancen<br />
Verbindung Energieproduktion und Wärmenutzung<br />
Verbindung Energieproduktion und Verarbeitung<br />
von landwirtschaftliche Produkten<br />
Aktive Rolle des Landkreises<br />
Potenziale bei den Landwirten<br />
Entwicklung neuer Energie<br />
Tab. 19<br />
Energie<br />
Schwächen<br />
Mehrere Initiativen nebeneinander<br />
Kein Gesamtkonzept, wenig Kooperation der Kommunen<br />
Geringe Verbindung von Energieproduktion und Abnahme<br />
Grenzen im Biogas-Bereich fast erreicht<br />
Risiken<br />
Preisentwicklung (z.B. Getreide, Mais für Biogas) stärker<br />
als staatl. Förderung<br />
Akzeptanz in der Öffentlichkeit durch Biogas-Produktion<br />
gefährdet<br />
Verteuerung der Grundstoffe für Biogas<br />
Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Regenerative Energie<br />
Der spezifische Handlungsbedarf für die Region liegt in der Mobilisierung der privaten Initiativen zur Reduzierung<br />
des CO 2 -Ausstoßes. Die Region verfügt über nicht genutzte Potenziale, die durch entsprechende Informationen<br />
bzw. Ausbildung aktiviert werden können. Dazu sind Maßnahmen auf der konkreten Umsetzungsebene,<br />
der Vermittlung von Kenntnissen und Erfahrungen sowie neuer Forschungsergebnisse in der<br />
Region notwendig.<br />
mensch und region 37
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Die regionale Entwicklungsstrategie wurde im „Gegenstromprinzip“ entwickelt. Ausgehend von der Bestandsaufnahme<br />
und der SWOT-Analyse sowie den Ideen und Projekten erarbeiteten die beteiligten Personen<br />
in den Arbeitsgruppen die Handlungsfelder und Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund legten die Arbeitsgruppen<br />
Elemente für ein Leitbild vor, das in zwei übergreifenden Sitzungen intensiv diskutiert wurde<br />
(<strong>GesundRegion</strong>). Die sich daraus ergebende Entwicklungsstrategie formulierten die Beteiligten aus den Arbeitgruppen<br />
in intensiven Diskussionen. Es spiegelt die Schwerpunktsetzungen der Handlungsfelder wider<br />
und steht mit ihnen in direktem Zusammenhang.<br />
6.1 Leitbild und Entwicklungsziele: <strong>GesundRegion</strong><br />
Die Region setzt den Fokus ihrer zukünftigen Entwicklung auf den Aspekt Gesundheit. Sie gründet diese<br />
neue Entwicklungsstrategie auf die erheblichen Potenziale und Chancen, die sowohl im engeren Gesundheitsbereich<br />
als auch in den vielen Verknüpfungsmöglichkeiten in die anderen Handlungsfelder bestehen.<br />
Dabei wird Gesundheit nicht als die Abwesenheit von Krankheit definiert, sondern als ein Zustand des körperlichen,<br />
psychischen und sozialen Wohlbefindens. Der Begriff „Wohlbefinden“ umfasst dabei verschiedenste<br />
Aspekte: Arbeitsbedingungen und Einkommen, Wohnverhältnisse, Ernährung, das Verhältnis der<br />
Geschlechter, die Rolle von Kindern, Gewalt, die soziale Stellung, Bildungschancen etc..<br />
Kunst und<br />
Kultur<br />
Gesundheit<br />
und<br />
Soziales<br />
Gewerbliche Wirtschaft<br />
Kulturelle<br />
Angebote als<br />
Therapieform<br />
Gesunde Arbeitsplätze<br />
Neue Arbeitsplätze im<br />
Gesundheitsbereich<br />
Integration von Menschen<br />
mit Behinderungen<br />
Anerkennung<br />
Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />
Jeder Mensch<br />
Entspannung<br />
ein Künstler<br />
(J.Beuys)<br />
Kreativität<br />
Therapieangebote<br />
Gesundheitsförderung<br />
Freunde<br />
Ganzheitliche<br />
Therapieformen<br />
Generationsüber-<br />
Gesunde<br />
greifende Angebote<br />
Nahrungsmittel<br />
Emotionale<br />
Biolandbetriebe<br />
Ausgeglichenheit<br />
Neue Absatzmärkte<br />
Gläserne Produktion<br />
<strong>GesundRegion</strong><br />
Wümme-Wieste<br />
Niederung<br />
Attraktive<br />
Dorfmittelpunkte<br />
Nachnutzungen leerstehender<br />
Intakte<br />
landwirtschaftl. Gebäude<br />
soziale<br />
Beziehungen<br />
Informations-<br />
Umweltfreundlicher<br />
veranstaltungen<br />
Transport<br />
Ausbildung<br />
Geborgenheit<br />
Sicherheit<br />
Ästhet. Dorfgestaltung<br />
stressfreie Umgebung<br />
vielfältige<br />
Sinneswahrnehmungen<br />
Einsatz regen. Energien in<br />
gesundheitsorientierten<br />
Einrichtungen<br />
Gesundheitsorientierte<br />
Angebote<br />
Regenerative<br />
Energie<br />
Entspannung<br />
Aufgenommen werden<br />
Naturnahe<br />
durch die Gastgeber<br />
Lebensräume<br />
Reizvolle Landschaft<br />
Tourismus<br />
Landwirtschaft<br />
Natur- u. Kulturlandschaft<br />
Abb. 23 Vernetzung der <strong>GesundRegion</strong> in die Handlungsfelder<br />
mensch und region 38
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Dieses umfassende Leitbild einer „<strong>GesundRegion</strong>“ spiegelt sich in der gemeinsam erarbeiteten Projektion<br />
auf das Jahr 2020 wider. Diese Ziele sollen verdeutlichen, dass nicht alle Vorstellungen in kürzester Zeit zu<br />
erreichen sind. Vielmehr begibt sich die Region auf einen Weg, gemeinsam neue Ziele anzustreben.<br />
Mit der Entwicklungsstrategie ’’<strong>GesundRegion</strong> Wümme-Wieste-Niederung’’ wird entsprechend der Lissabon-<br />
Strategie (Innovation als Grundlage für die Schaffung von Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen) und der<br />
Göteborg-Strategie (Nachhaltige Entwicklung der EU) das Ziel verfolgt, neue Arbeitsplätze im ländlichen<br />
Raum zu schaffen, bestehende zu sichern und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.<br />
Die Entwicklungsstrategie hat ihre Grundlage in der SWOT-Analyse, die deutliche Potenziale erkennen ließ:<br />
- Die verkehrsgünstige Lage<br />
- Die naturräumlichen Vorraussetzungen für den landschaftsgebundenen Tourismus<br />
- Die Bereitschaft zur Kooperation von Personenbetrieben aus verschiedenen Sektoren (Landwirtschaft,<br />
Gesundheit, Kunst...)<br />
- Der Erhalt und die Weiterentwicklung der attraktiven Dörfer<br />
- Die hohen Kompetenzen im Gesundheitswesen<br />
- Die Erfahrungen in der Landwirtschaft mit der Kräuterproduktion<br />
- Die umfangreichen kulturellen und künstlerischen Aktivitäten<br />
- Die Nutzung der Entwicklungsmöglichkeiten, die sich aus dem demographischen Wandel ergeben.<br />
Die Strategie der Region, sich als <strong>GesundRegion</strong> zu etablieren, wird in den folgenden Handlungsfeldern<br />
konkretisiert:<br />
• gewerbliche Wirtschaft • Kunst und Kultur<br />
• Dorf- und Siedlungsentwicklung • Landwirtschaft<br />
• Gesundheit und Soziales • Natur- und Kulturlandschaft<br />
• Tourismus • Regenerative Energie<br />
Die Region greift mit dieser Strategie die Entwicklungspotenziale auf, die im Rahmen der Metropolregion<br />
Hamburg als Leitziele festgelegt wurden:<br />
• Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft<br />
• Gewährleistung eines vielfältigen und ausreichenden Wohnungsangebot mit hohen Wohn- und Freizeitqualitäten<br />
• Innovative, sozial und ökologisch verantwortliche Wirtschaft<br />
• Im Kulturbereich einen Beitrag zur regionalen Identität und Standortfaktor<br />
• Wissenschaft, Forschung und Technologie für eine nachhaltige Entwicklung<br />
• Landwirtschaft in enger Verflechtung von Stadt und Land<br />
• Regionale Stoff- und Energiekreisläufe<br />
• Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen für Männer und Frauen<br />
• Regionale Kooperation und Partizipation als Schlüsselstrategie<br />
(Metropolregion Hamburg, <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> REK 2000)<br />
In der folgenden Tabelle werden die spezifischen Zielsetzungen der „<strong>GesundRegion</strong>“ aufgelistet, die erwarteten<br />
Wirkungen benannt und die Wirkungsindikatoren dargestellt.<br />
mensch und region 39
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Entwicklungsziele Erwartete Wirkung Indikator Mesung durch<br />
Gewerbliche Wirtschaft<br />
Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />
• ... die Gesundheit als Wirtschaftsfaktor und als Ergebnis einer kulturell kreativen,<br />
aktiven und umweltorientierten Lebensweise erschließt;<br />
• ... die die Anforderungen des globalen Klimawandels aufgreift sowie diese bei allen<br />
Entscheidungen berücksichtigt.<br />
Zunahme an Arbeitsplätzen in der Gesundheitswirtschaft<br />
Zunahme der Anlagen zur Nutzung regenerativer<br />
Energie<br />
#<br />
Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />
Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />
• ... die durch regionale Baukultur, ästhetisches Bauen und charaktervolle Dorfbilder Steigende Einwohnerzahlen in den<br />
gekennzeichnet ist (und damit die Grundlage bietet, so dass sich die Einwohner Ortsteilen<br />
in ihrer Umgebung wohlfühlen können);<br />
• ... in der lebendiges, Generationen übergreifendes Wohnen mit intakter Infrastruktur<br />
vor Ort möglich ist;<br />
• ... die über ein intelligentes und nachhaltiges ÖPNV-Netz verfügt;<br />
• ... in der kreative Beförderungsmöglichkeiten Bildung und Wirtschaft unterstützen.<br />
#<br />
Kunst und Kultur<br />
Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />
• ... die eine eigene kulturelle Identität hat und kulturelle Bildungsangebote und Ausbildungsstätten<br />
vor Ort bereit hält;<br />
Projekten aus anderen<br />
Vernetzung kultureller Aktivitäten mit<br />
Handlungsfeldern<br />
• ... die in ganz Deutschland für ihre erfolgreiche kulturelle Arbeit bekannt ist.<br />
Höhere Beachtung regionaler Kulturabeit<br />
Anzahl der Arbeitsplätze in der<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
Anzahl der Anlagen<br />
Entwicklung der Bevölkerungszahlen<br />
in den Gemeinden<br />
Bedienung der Dörfer durch den<br />
ÖPNV<br />
Anzahl regional orientierter Veranstaltungen<br />
Daten NLS<br />
Daten Landkreise Rotenburg/Wümme,<br />
Verden<br />
Daten Gemeinden<br />
Qualitative Beschreibung<br />
Daten Kulturbüro, qualitative<br />
Beschreibung<br />
Gesundheit und Soziales<br />
Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />
• ... die sich durch einen ganzheitlichen Gesundheitsansatz auszeichnet;<br />
• ... In der ein präventives und ganzheitliches Verständnis von Gesundheit der Normalfall<br />
ist und entsprechend gefördert wird;<br />
• ... die bundesweit eine einzigartige Konzentration verschiedener Therapieformen<br />
(„Schulmedizin“, „Naturheilverfahren“ und „geistiges Heilen“) aufweist;<br />
• ... In der Gesundheit ein starker mit anderen Bereichen (z.B. Kultur, Tourismus,<br />
Landwirtschaft) vernetzter Wirtschaftsfaktor ist;<br />
• ... in der behinderte Menschen integriert leben und arbeiten;<br />
• ... die die herausragende Fähigkeit besitzt, das Know-how der Arbeit mit behinderten<br />
Menschen als Lernfeld versteht und nutzt;<br />
mensch und region 40<br />
Steigendes vernetztes Angebot von Gesundheitsdienstleistungen<br />
Steigende Vernetzung von<br />
gesundheitsorientierten Dienstleistungen<br />
mit anderen Projekten aus anderen<br />
Handlungsfeldern<br />
Integration behinderter oder psychisch<br />
kranker Menschen in "normale" Arbeitsund<br />
Lebensbedingungen<br />
• ... in der sich alle Menschen als Gemeinschaft verstehen, Gleichstellung von Mann Entwicklung generationsübergreifender<br />
und Frau sowie das generationsübergreifende Zusammenleben realisiert sind; Angebote<br />
• ... in der ein funktionierendes und vielfältiges soziales Umfeld besteht, das Familien<br />
fördert, kinder- und jugendfreundlich ist und neben der traditionellen Familie Region<br />
Steigerung der jungen Einwohner in der<br />
auch andere Formen des Zusammenlebens toleriert.<br />
Anzahl der Dienstleistungen<br />
Anzahl von Kooperationen zwischen<br />
Betrieben<br />
Anzahl generationsübergreifender<br />
Angebote<br />
Qualitative Beschreibung,<br />
Daten Projekte<br />
Qualitative Beschreibung,<br />
Daten Projekte<br />
Daten Gemeinden
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Entwicklungsziele Erwartete Wirkung Indikator Mesung durch<br />
Landwirtschaft<br />
Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />
• ... deren bäuerliche Betriebe professionell vielfältige, kreative und individuelle Produkte<br />
erzeugen,;<br />
• ... in der die Landwirtschaft fest verankert und für ihre enge Verknüpfung von Produzenten<br />
und Verbrauchern bekannt ist;<br />
• ... deren landwirtschaftliche Betriebe innovativ, nachhaltig und ganzheitlich produzieren;<br />
• ... in der besondere Kräuterprodukte erzeugt werden;<br />
• ... in der die Menschen gesund leben können und das Potenzial der Landschaft in<br />
diesem Sinne geschützt und genutzt wird.<br />
Erzeugung von neuen gesundheitsfördernden<br />
Produkten und Entwicklung o-<br />
der Nutzung von innovativen Verfahren<br />
(Produktion, Verarbeitung)<br />
Anzahl der landwirtschaftlichen<br />
Betriebe, die entsprechende Produktionsverfahren<br />
nutzen<br />
Daten Landwirtschaftskammer,<br />
Landvolk, qualitative<br />
Beschreibung<br />
Natur- und Kulturlandschaft<br />
Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />
• ... in der die Natur zugänglich und ein Erlebnis ist;<br />
• ... in der eine vielfältige Kulturlandschaft erhalten und gemeinsam gepflegt wird;<br />
• ... in der die Artenvielfalt erhalten und durch Maßnahmen gefördert wird;<br />
• ... in der das Wissen um eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Bewirtschaftung<br />
bewahrt wird.<br />
Erhalt und Ausbau der Vielfältigkeit der<br />
Landschaft<br />
Tourismus<br />
Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />
• ... die sich durch qualitativ hochwertige, vielfältige und miteinander vernetzte touristische<br />
Angebote auszeichnet;<br />
rismus, Steigerung der Gästezahlen in<br />
Steigerung der Wertschöpfung im Tou-<br />
• ... in der die Angebote natur-, kunst- und kulturorientiert sind;<br />
der Region<br />
• ... die als Naturerlebnisregion und Fahrradparadies bekannt ist;<br />
• ... in der ein Urlaub im Einklang mit der Natur möglich ist und Erholung vom Stress<br />
bietet<br />
• ... die Anreize für Menschen aus der ganzen Welt bietet, in die Region zu kommen.<br />
Regenerative Energie<br />
Im Jahr 2020 ist die Wümme-Wieste-Niederung eine <strong>GesundRegion</strong>, ...<br />
• ... in der in jedem privaten und kommunalen Haushalt höchste Kenntnis über alternative<br />
Energien und die Praxis von Energiesparmaßnahmen vorhanden ist;<br />
• ... in der das energetische Potenzial durch dezentrale Produktionsstätten (wie<br />
BHKW´s, Photovoltaik, Windenergie und Biogas) genutzt wird;<br />
• ... in der an der weiteren Ausschöpfung des energetischen Potenzials geforscht<br />
wird.<br />
Reduzierung des CO²-Ausstoßes in der<br />
Region<br />
Steigerung der Kenntnisse und Fähigkeiten<br />
in der Region<br />
Umfang der naturschutzgerecht<br />
bewirtschafteten Fläche<br />
Anzahl der Übernachtungen und<br />
Führungen<br />
Anzahl der Anlagen zur Erzeugung<br />
regenerativer Energie<br />
Anzahl von Projekten zur Erforschung<br />
und Vermittlung von<br />
Kenntnissen<br />
Daten Landkreis Rotenburg<br />
(Wümme), Verden<br />
Qualitative Beschreibung<br />
Daten TouROW<br />
Daten Landkreis Rotenburg<br />
(Wümme), Landkreis<br />
Verden<br />
Tab. 20<br />
Entwicklungsziele und Wirkungsindikatoren<br />
mensch und region 41
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
6.2 Auswahlkriterien für Projekte<br />
Die Auswahl der Projekte erfolgt in zwei Stufen. Jedes durch Leader geförderte Projekt muss die Kriterien<br />
des Bewertungsschemas in Kap. 6.2.2, Tab. 22 erfüllen. Prioritäte Projekte (Leitprojekte) unterliegen zusätzlich<br />
den Kriterien des Bewertungsschemas der Tab. 21 in Kap. 6.2.1, da sie die Entwicklungsstrategie im<br />
Besonderen deutlich machen.<br />
6.2.1 Auswahl für prioritäre Projekte der Handlungsfelder (Leitprojekte)<br />
Die prioritären Projekte sollen beispielhaft die Entwicklungsstrategie verdeutlichen. Neben den Kriterien für<br />
alle Projekte (vgl. Kap. 6.2.2) sind an sie folgende Kriterien anzulegen:<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
A Ist es beispielhaft für die Region<br />
B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />
übertragen werden<br />
C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um <br />
D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen<br />
E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen <br />
Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte)<br />
Tab. 21<br />
Bewertungsschema für Leitprojektauswahl<br />
Bewertung<br />
++ Das Projekt oder die Maßnahmen tragen besonders zum Ziel bei<br />
+ Das Projekt oder die Maßnahmen tragen zum Ziel bei<br />
0 keine Bewertung möglich<br />
- Das Projekt oder die Maßnahmen berücksichtigt das Ziel in geringer Weise<br />
-- Das Projekt oder die Maßnahmen berücksichtigt das Ziel in keiner Weise oder steht dem Ziel entgegen<br />
++ Bewertungen zählen jeweils 2 Punkte, + Bewertungen jeweils einen Punkt. – Bewertungen reduzieren die Punkteanzahl<br />
um 1 Punkt, -- Bewertungen schließen das Projekt aus.<br />
6.2.2 Auswahl für Projekte der Handlungsfelder<br />
Die Auswahlkriterien der Projekte für die Förderung sollen die Entwicklungsstrategie berücksichtigen, sie unterstützen<br />
und durch Innovation befördern:<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder auf <br />
2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />
„<strong>GesundRegion</strong>“<br />
3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale in<br />
Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />
4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern z.B.<br />
• Nutzung neuer Medien,<br />
• Entwicklung neuer Techniken oder<br />
• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />
5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />
• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />
• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />
6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
erwarten<br />
7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />
Anzahl Punkte (max. 14 Punkte, mind. 9 Punkte)<br />
Tab. 22<br />
Bewertungsschema für Projektauswahl<br />
mensch und region 42
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Jedes einzelne Projekt wird an Hand der Kriterien durch das REM und die <strong>LAG</strong> eingeschätzt. Die Bewertung<br />
wird nach dem oben genannten Schlüssel vorgenommen: Um als Projekt in der Förderung Berücksichtigung<br />
zu finden, müssen von den 14 maximal zu erreichenden Punkten mindestens 9 + Punkte erreicht werden.<br />
6.2.3 Kooperationsprojekte<br />
Regionale Entwicklungsstrategien und lokale/regionale Projekte werden in vielen Regionen durchgeführt.<br />
Daher liegen erhebliche Erfahrungen zu spezifischen Themen vor. In den Regionen sind oft ähnliche Projekte<br />
vorgesehen, die erfahrungsgemäß durch die jeweiligen Akteure oft neu erarbeitet werden. Die dadurch<br />
jeweils notwendige Entwicklung neuer Kompetenzen und Fähigkeiten in jeder Region vergeudet erhebliche<br />
finanzielle und menschliche Ressourcen. Dagegen kann eine frühzeitige Kooperation von ähnlichen Projekten<br />
erhebliche Synergieeffekte hervorrufen.<br />
Darüber hinaus lassen sich durch eine strategische Kooperation von Ideen, Kenntnissen und Fähigkeiten<br />
neue Produkte entwickeln, die eine Region allein nicht herstellen könnte.<br />
Manche regionalen und lokalen Projekte erreichen durch ihre räumliche Beschränkung leider nicht die für ein<br />
erfolgreiches Projekt notwendige „kritische Masse“. Dies betrifft beispielsweise die verfügbaren Produktmengen<br />
in der Regionalvermarktung oder die notwendige Anzahl von Mitstreitern. Hier bietet sich eine Kooperation<br />
in der Produktion, Verarbeitung oder Vermarktung an, die auch größere, außerhalb der engen Region<br />
liegende Kundenkreise und Märkte befriedigen kann.<br />
Insbesondere bei Projekten, die auf einen räumlich größeren Zusammenhang angewiesen sind, ist die Abstimmung<br />
von Angeboten z.B. bei Naturschutzkonzepten oder bei touristischen Angeboten zwingend erforderlich.<br />
Aus diesen Gründen wird das Leader Gebiet Wümme-Wieste-Niederung zielgerichtet Kooperationen mit anderen<br />
Regionen aufbauen. Es werden Kooperationen zwischen Regionen auf internationaler und regionaler<br />
Ebene, aber auch ganz konkret zu bestimmten Projekten eingegangen. Diese Kooperationsprojekte werden<br />
jeweils in den Handlungsfeldern beschrieben und in einigen Projekten mit einer Kooperationsvereinbarung<br />
ergänzt.<br />
6.3 Handlungsfelder und Projekte<br />
Die Handlungsfelder ergeben sich aus der SWOT-Analyse und den Leitzielen. Die nachstehenden Beschreibung<br />
der einzelnen Handlungsfelder folgt der folgenden Struktur:<br />
• Die Leitlinie beschreibt das Motto des Handlungsfeldes.<br />
• Die Zielsetzungen beschreiben die Inhalte, die für die Region von zentraler Bedeutung sind und erreicht<br />
werden sollen.<br />
• Die Indikatoren benennen, woran der Erfolg langfristig gemessen werden kann.<br />
• Die Leitprojekte (prioritären Projekte) unterstützen in besonderer Weise die Zielsetzung im Handlungsfeld.<br />
Sie sind Vorhaben und Maßnahmen, die besonders die Zielsetzungen fördern und vorrangig vom<br />
Land Niedersachsen gefördert werden sollten.<br />
mensch und region 43
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
6.3.1 Handlungsfeld Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />
Leitlinien<br />
• Zukunftsfähige Dorf- und Siedlungsentwicklung<br />
• Regionale Identität schaffen<br />
Zielsetzung<br />
Die Dörfer im Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung sollen sich auch in Zukunft als lebenswerte und aktive<br />
Gemeinschaften sowie attraktiv gestaltete Dörfer präsentieren. Die psychische und physische Gesundheit<br />
des Menschen hängt eng mit seinen Lebensbedingungen zusammen. Kommunikation, Kreativität und<br />
Geborgenheit müssen daher aktiv gestaltet werden. Dies ist die Voraussetzung für ein aktives Dorfleben,<br />
touristische Aktivitäten und ökonomische Erfolge.<br />
Steigerung der regionalen Identität durch Weiterentwicklung der regionalen Baukultur<br />
Ein zentraler Aspekt ist die Dorfgestalt, in der Historie und Zukunft miteinander eine Verbindung eingehen.<br />
Das Leader-Gebiet umfasst eine Region, die historisch nicht immer eine Einheit war und auch heute noch<br />
nicht ist (z.B. die Wieste als Trennungsfluss zwischen den Bistümern Verden und Bremen, die Landkreisgrenze<br />
(Landkreis Rotenburg (Wümme) und Verden) zwischen dem Flecken Otterberg und der Gemeinde<br />
Sottrum etc.). Gemeinsam in einem einheitlichen Natur- und Kulturraum liegend, sollen die Dörfer diese Verbindung<br />
auch in ihrer Gestalt deutlich machen. Möglich erscheint dies durch gemeinsame Gestaltungselemente<br />
oder in der Wahl der Materialien. Dies betrifft die Straßengestaltung, Dorfplätze und Gebäude. So<br />
sind Glockentürme ein Gestaltungs- und Identifikationselement, die in vielen Ortschaften buchstäblich in den<br />
Dorfmittelpunkt gerückt werden. Eine regionale Verbindung können Infrastrukturelemente, wie z.B. künstlerisch<br />
gestaltete Buswartehäuschen, übernehmen.<br />
Schaffung von Dorf(mittel)punkten, Dorfplätzen und -straßen<br />
Dorf(mittel)punkte hat es historisch in der Regel in der Region nicht gegeben. Durch die Veränderung der<br />
Einwohnerstruktur werden sie immer mehr benötigt. Sie sind die Identifikationspunkte für die alte und die<br />
hinzugekommene Bevölkerung sowie für Gäste. Ihre Gestaltung sollte sich an gemeinsamen Prinzipien orientieren.<br />
Erhalt landwirtschaftlich genutzter Bausubstanz oder kulturhistorisch wichtiger Bausubstanz<br />
Der landwirtschaftliche und gewerbliche Strukturwandel hat dazu geführt, dass viele dorfbildprägende und<br />
kulturhistorisch wichtige Gebäude nicht mehr angemessen genutzt werden können bzw. ihr Erhalt erhebliche<br />
Mittel benötigt. Sie stellen einen besonderen Schatz der Region dar. Daher sind für diese Gebäude neue<br />
Nutzungen, z.B. im Dienstleistungsbereich, Gewerbe, Handel oder durch touristisch sowie kulturell orientierte<br />
Angebote, zu finden. Gerade die Etablierung von Einrichtungen im Gesundheitssektor bietet hier Chancen.<br />
Einsatz der Dorferneuerung<br />
Dorferneuerungsprozesse beschäftigen sich mit den für die jeweiligen Ortschaften wichtigen Zielsetzungen,<br />
Entwicklungsstrategien und Maßnahmen. Partizipativ orientiert integrieren sie die im Leader angesprochenen<br />
Aspekte und konkretisieren diese auf der lokalen Ebene. Durch die Verbindung von bürgerschaftlichem<br />
Engagement mit öffentlichen und privaten Maßnahmen besitzt die Dorferneuerung die besondere Fähigkeit,<br />
die Zielsetzungen vom Leader umzusetzen. Ausgehend von dem Impulsräumen Ottersberg (Gesundheitskompetenzzentrum)<br />
und Horstedt/Mulmshorn (Kräuterregion) kann das Thema in Dorferneuerungsverbunden<br />
beispielhaft umgesetzt werden (z.B. Reeßum, Stapel, Taaken, Abbendorf, Hetzwege, Jeersdorf und<br />
Wittkopsbostel).<br />
mensch und region 44
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Neue Formen der Daseinsvorsorge<br />
Die demographische Entwicklung in den Dörfern wird zu einer Bevölkerungsabnahme bei jungen Familien<br />
mit Kindern und Jugendlichen führen. Die Möglichkeit zur Betreuung von Kindern entscheidet über die Vereinbarung<br />
von Arbeit und Familie und damit über Wohnstandorte. Daher sind neue und flexible Betreuungsformen<br />
im ländlichen Raum notwendig. Gleichzeitig führt die Bevölkerungsentwicklung zu einer größeren<br />
Gruppe ältere Personen. Dies erfordert neue Konzepte in der Versorgung nicht mehr mobiler Bevölkerungsgruppen,<br />
z.B. mit Pflegediensten, der Grundversorgung oder mit Transporten sowie die Unterstützung intakter<br />
sozialer Beziehungen. Zu letzterem gehört auch der flexible Einsatz des ÖPNV sowie neue, umweltfreundliche<br />
Transportformen (z.B. Bürgerbus).<br />
Indikatoren:<br />
Indikatoren für die oben genannten Maßnahmen sind<br />
• die Anzahl der umgenutzten Gebäude<br />
• die Anzahl der umgestalten Dorfmittelpunkte<br />
• Anzahl der Dienstleistungszentren im ländlichen Raum<br />
Leitprojekt: Regionale Gestaltungsregeln für Dorf(mittel)punkte, Dorfplätze und –<br />
straßen<br />
Historisch hat es in der Region Wümme-Wieste-Niederung nur wenige Dorfplätze oder gestaltete Dorfmittelpunkte<br />
gegeben. Durch die den Verlust von inneren Zusammenhängen (z.B. durch die Landwirtschaft)<br />
wächst die Suche der Dorfbewohner nach identitätsstiftenden Orte oder Plätzen. Durch dieses Projekt soll<br />
die spezifische Identität der einzelnen Dörfer belebt und gleichzeitig eine regionale Verankerung bzw. Verbindung<br />
zwischen diesen hergestellt werden.<br />
Ziel:<br />
Die Projekte dienen der Förderung der Lebensqualität in der Wümme-Wieste-Niederung<br />
Umsetzung:<br />
Um die Verbindung der einzelnen Dörfer zu gewährleisten,<br />
sollen die zu gestaltenden Dorf(mittel)punkte<br />
der Region Wümme-Wieste-Niederung gemeinsame<br />
Elemente aufweisen. Durch sie sollen der zukünftige<br />
Besucher und die Bewohner das Regionaltypische erkennen.<br />
Als erster Schritt und gemeinsamer Projektstart ist die<br />
Entwicklung eines regionalen Gestaltungskonzeptes<br />
geplant. Es kann dann Beispiele für die zu gestaltenden<br />
Dorf(mittel)punkte entwickeln. Elemente können<br />
zum Beispiel die Bepflanzung, die Gestaltung aber<br />
auch ein bestimmtes Thema sein (Moor-, Heide- und<br />
Dünenlandschaften, Dorfschule...).<br />
Abb. 24 Auszug aus einem Gestaltungsplan<br />
Quelle: (mensch und region, 2007)<br />
mensch und region 45
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Regenerative Energie<br />
• Einbindung<br />
regenerativer<br />
Energieerzeugung<br />
(bspw. Photovoltaik) in<br />
die Gestaltung<br />
Handlungsfeld:<br />
Dorf- u. Siedlungsentwicklung<br />
Dorf(mittel)punkte<br />
Tourismus<br />
• Attraktivitätssteigerung<br />
des Tourismus durch<br />
attraktivere Dorf(mittel)-<br />
punkte<br />
Gewerbliche Wirtschaft<br />
• Förderung des<br />
regionalen Handwerks<br />
durch regionale Baustile<br />
Gesundheit<br />
• Infrastruktur für den<br />
Gesundheitsbereich<br />
fördert attraktive<br />
Ausgestaltung der<br />
Dörfer<br />
Kultur und Soziales<br />
• Einbettung von Kunst<br />
und Kunsthandwerk in<br />
die Dorf(mittel)punktgestaltung<br />
• Dorfmittelpunkte werden<br />
als Treffpunkte gestärkt<br />
Landwirtschaft, Agrarstruktur,<br />
Kulturlandschaft<br />
• Höfe und<br />
Kulturlandschaft sind<br />
wesentliche Elemente<br />
Natur, Umwelt, Wasser<br />
• Verbesserung innerörtlicher<br />
Gewässer und<br />
Erhalt des Baumbestandes<br />
Abb. 25 Vernetzung des Leitprojektes „Regionale Gestaltungsregeln für Dorf(mittel)punkte, Dorfplätze und<br />
-straßen“ mit den Handlungsfeldern<br />
Dorfgestaltung<br />
N<br />
Abb. 26 Dorf(mittel)punkte in der Region (u.a. in Stuckenborstel, Reeßum, Ahausen, Waffensen, Wohlsdorf,<br />
Lauenbrück, Scheeßel)<br />
mensch und region 46
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Trägerschaft Gemeinden<br />
Projektpartner Bürgergruppen in den Dörfern, Dorfplaner<br />
Finanzierung Gesamtsumme: 20.000 €<br />
ELER 10.000 €, kommunale Mittel: 10.000 €<br />
Zeitplan 2007 Erarbeitung von gemeinsamen gestalterischen Zielsetzungen als Grundlage<br />
für die individuellen Planungen<br />
2008 Konkrete Planung der Dorfmittelpunkte sowie erste Umsetzungen<br />
2009 bis 2013 Umgestaltung<br />
ELER-<br />
Maßnahmencode<br />
322,323-D<br />
Projektauswahl<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
A Ist es beispielhaft für die Region x<br />
B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />
x<br />
übertragen werden<br />
C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x<br />
D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen x<br />
E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen x<br />
Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 8<br />
Tab. 23 Leitprojektauswahl „Regionale Gestaltungsregeln für Dorf(mittel)punkte, Dorfplätze und –straßen“<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder X<br />
auf<br />
2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />
X<br />
„<strong>GesundRegion</strong>“<br />
3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale X<br />
in Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />
4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern z.B.<br />
X<br />
• Nutzung neuer Medien,<br />
• Entwicklung neuer Techniken oder<br />
• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />
5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />
X<br />
• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />
• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />
6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
X<br />
erwarten<br />
7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />
Anzahl Punkte 10<br />
Tab. 24<br />
Bewertung des Leitprojektes „Regionale Gestaltungsregeln für Dorf(mittel)punkte, Dorfplätze und<br />
–straßen<br />
Kooperationen mit anderen ländlichen Gebieten<br />
Derzeit keine geplant<br />
Zuordnung der geplanten Aktivitäten des Handlungsfeldes<br />
Profil 2007 – 2013<br />
EFRE<br />
ESF<br />
411 – 413 321, 322, 323-D<br />
421<br />
431<br />
Tourismus<br />
mensch und region 47
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
6.3.2 Handlungsfeld Kunst und Kultur<br />
Leitlinien<br />
• Kunst und Kultur als Standortfaktor für den ländlichen Raum nutzen<br />
• Unterstützung und Vernetzung kultureller Kräfte<br />
• Kunst und Kultur als Wirtschaftsfaktoren etablieren<br />
• Innovation in der Kulturarbeit<br />
• Die Region als etwas Besonderes herausstellen in Abgrenzung zur Lage zwischen den Metropolen<br />
Zielsetzung<br />
Kunst und Kultur als (weiche) Standortfaktoren für den ländlichen Raum<br />
Kunst und Kultur können für die Attraktivität einer Region eine standortrelevante Rolle spielen. Es geht dabei<br />
um die Qualität von kulturellen Angeboten, die z.B. für Einzelpersonen, Familien oder auch Unternehmen eine<br />
Rolle in der Entscheidung bei einem möglichen Umzug spielen können. Eine Region mit einem über die<br />
Region bekannten attraktiven Kulturangebot, z.B. durch Einbettung in die ganzheitlich orientierten gesundheitstherapeutischen<br />
Angebote der Region kann förderlich sein für den Verbleib in der Region. Die zu schaffenden<br />
Netzwerke steigern den Bekanntheitsgrad der Region.<br />
Unterstützung und Vernetzung kultureller Kräfte<br />
Innerhalb der Kulturschaffenden sowie auch zu anderen Themengebieten (Tourismus, Soziales, Landwirtschaft)<br />
sind Interessensüberschneidungen zu erkennen und Zusammenarbeit herzustellen. Hier sind Vernetzungsaktivitäten<br />
anzustreben, um Doppelarbeit bzw. ein Gegeneinanderarbeiten zu verhindern. Je mehr<br />
Menschen in diese Zusammenarbeit einbezogen werden, desto eher kann sich ein Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
entwickeln. Die Kunstschaffenden der Region sind in ihren Aktivitäten zu unterstützen, da sie zu einer<br />
Attraktivitätssteigerung der Region beitragen.<br />
Nicht nur inhaltlich, sondern auch räumlich sollen Örtlichkeiten geschaffen werden, die den Menschen unterschiedlichen<br />
Alters und Interesses die Möglichkeit geben, sich treffen zu können. Auch hier sind Überschneidungen<br />
mit den Belangen der Dorf- und Siedlungsentwicklung zu erkennen.<br />
Ein hohes Potenzial an ehrenamtlicher Arbeit sowie verschiedenste kulturelle Veranstaltungen wie Feste,<br />
Märkte und aktive örtliche Initiativen dienen hier als Basis und sind zu unterstützen (Projekt phonetischer<br />
Führer, Kulturcafe Fintel, Kulturbüro).<br />
Kunst und Kultur als Wirtschaftsfaktoren etablieren<br />
Die Zielsetzung, auch die Kulturarbeit als Wirtschaftsfaktor zu etablieren, ist für den ländlichen Raum von<br />
besonderer Bedeutung. Die bestehende Ehrenamtlichkeit kann nicht ausschließlich als Träger von Kulturarbeit<br />
verstanden werden. Es wird angestrebt, die Kulturarbeit auf ihre Wirtschaftlichkeit zu überprüfen, ohne<br />
sie zu kommerzialisieren. Sie kann für die Region einen „monetären“ Vorteil in Form von Arbeitsplätzen bringen.<br />
Innovation in der Kulturarbeit<br />
Die Region kann aus einem reichhaltigen Schatz an Tradition und Heimatverbundenheit schöpfen. Sie ist jedoch<br />
in einem Wandel begriffen, der es notwendig macht, sich mit den an sie gestellten Herausforderungen<br />
auseinander zu setzen. Die strukturelle Situation in den Dörfern ist einem Veränderungsprozess unterworfen,<br />
viele zentrale „Anlaufstellen“, wie die „Tante-Emma-Läden“ sind verschwunden und sind durch adäquate,<br />
der heutige Zeit entsprechende Treffpunkte zu ersetzen. Der Kulturbereich kann durch innovative Projekte<br />
dazu einen Beitrag leisten (generationsübergreifende Angebote im künstl. Bereich).<br />
mensch und region 48
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Die Arbeit im Kulturbereich beinhaltet Veränderung, sei es, dass Landschaft durch aufgestellte Exponate ein<br />
anderes Gesicht bekommt. Oder sei es durch Veranstaltungen, die die Menschen der Region aufwecken<br />
und bewegen. Die Kulturarbeit muss sich der Aufgabe, innovativ zu sein unter Berücksichtigung des Bestehenden<br />
und eine Balance zwischen Natur- und Kulturlandschaft herzustellen, stellen.<br />
Die Region als etwas Besonderes herausstellen<br />
Die Kunst- und Kulturarbeit soll sich der Besonderheiten der Region bewusst werden. Es gilt, sich aufgrund<br />
der regionalen Eigenarten zu entwickeln, wie z.B. alte Kultur auf dem Land erlebbar zu machen und ortsübergreifende<br />
Themen zur regionalen und überregionalen Wahrnehmung zu initiieren. So kann sich die Region<br />
als Einheit identifizieren, die eigene Identität wird gestärkt. (Projekt „Kulturbüro“)<br />
Flächendeckend finden thematische Veranstaltungen nach fast gleichem Muster statt, die kaum mehr regionalen<br />
Bezug aufweisen. Dem soll entgegengewirkt werden. Veranstaltungsorte sowie Veranstaltungs- und<br />
Bildungsangebote sind auf ihre Qualität hin zu überprüfen. Es gilt, in der Region kulturelle Angebote unter<br />
ein einheitliches Dach mit dem Namen „poetische Orte“ zu stellen. Poetische Orte sind als Markenzeichen<br />
zu begreifen, deren Kriterien noch genauer zu bearbeiten sind (Garten der verlorenen Früchte, Orte der<br />
Langsamkeit, aber auch Weihnachtsmärkte ohne Pommes Frites).<br />
Für Außenstehende soll diese Einheit sichtbar werden. Dabei ist die Lage zwischen den Metropolen Hamburg<br />
und Bremen zu nutzen. Es ist auf eine überregionale Wirkung hinzuarbeiten, die die Region auch für<br />
Großstädter attraktiv macht. Kulturelle Highlights verstärken dieses Ziel, die Region kann wirtschaftlich davon<br />
profitieren (Projekt „Begehbare Skulpturen“, „Gesundheitskompetenzzentrum“)<br />
Sicherung kultureller Einrichtungen<br />
Kleine Museen, Heimatmuseen, Kultureinrichtungen, Ausstellungsräume oder Hinterlassenschaften historisch<br />
wichtiger Personen haben einen sehr hohen Stellenwert für die Identifikation in der Region und bieten<br />
gute Anknüpfungspunkte für die touristische Entwicklung. Für diese Einrichtungen sind neue Formen der<br />
langfristigen Finanzierung zu erarbeiten, sie sind qualitativ weiter zu entwickeln und miteinander zu vernetzten.<br />
Indikatoren<br />
• Anzahl der gemeindeübergreifenden kulturellen Aktivitäten<br />
Leitprojekt: Kulturbüro (Bündelung von Projekten und Initiativen in der Region)<br />
Ziel des Kulturbüros ist die Entwicklung eigenständiger und integrativer ländlicher Kulturarbeit als Impulsgeber<br />
für die ganze Region sowie die Kultur als Identifikationsfaktor und Profil der Region herausarbeiten. Das<br />
Kulturbüro ist durch seine integrative ländliche Kulturarbeit in der Wümme-Wieste-Niederung eine Selbstverständlichkeit.<br />
Als Pilotprojekt strahlt es durch seine innovative Kraft weit über die Region hinaus.<br />
Die vielfältigen Aufgaben könnten wie folgt aussehen:<br />
• Know-how-Transfer<br />
• Beschaffung von Fördermitteln<br />
• Verwaltung von Ressourcen<br />
• Vernetzung der kulturellen Kräfte<br />
• Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Internetgestützte Kommunikationsplattform<br />
• Entwicklung regionaler Kulturprojekte mit exponierter Außenwahrnehmung<br />
• Fortbildung<br />
mensch und region 49
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Die Struktur des Kulturbüros besteht aus dem Verein Kulturbüro als Träger, dem Beirat zur Unterstützung<br />
des Vorstandes und der hauptamtlichen Kräfte. Die personelle Ausstattung des Büros ist im Idealfall mit zwei<br />
hauptamtlichen Stellen sowie Praktikanten z.B. im Rahmen von passenden Studiengängen geplant. Der<br />
Standort des Büros ist, da es um die Entwicklung ländlicher Kultur geht, „auf dem Lande“ geplant. Durch die<br />
Vernetzungsfähigkeit des Kulturbüros entstehen vielfältige positive Wechselwirkungen zu den Bereichen<br />
Wirtschaft, Tourismus, Bildung, Soziales und deren Umfeld.<br />
Trägerschaft<br />
Projektpartner<br />
Verein <strong>Regionales</strong> Kulturbüro „Wü-ste“ e.V., Stadt Rotenburg (Wümme)<br />
Pol. Mandatsträger, Kulturorganisationen der Region, Tourismus- und Wirtschaftsverbände,<br />
Einzelpersonen oder Vereine aus dem kulturellen, sozialen sowie bildungsorientierten<br />
Sektor<br />
Finanzierung Kosten: 100.000 €<br />
ELER 65.000 €, kommunale Mittel 35.000 €<br />
Für die ersten zwei Jahre Anschubfinanzierung aus Profil (Leader) in Höhe von jeweils<br />
50.000 €<br />
Zeitplan<br />
ELER-<br />
Maßnahmencode<br />
bis Ende 2007: Willenserklärung der Gemeinden und Landkreise,<br />
April 2008: Verabschiedung des Projektes durch die Gemeinden und Landkreise,<br />
August/September 2008: Gründung Förderverein<br />
1.1.2009: Eröffnung des Kulturbüros<br />
2010: Eigenständigkeit<br />
321, 421<br />
Gewerbliche Wirtschaft<br />
• Kultur als weicher<br />
Standortfaktor<br />
• Zusätzliche<br />
Bildungsangebote<br />
• Unterstützung der<br />
Unternehmen bei ihrer<br />
Kommunikation<br />
• Beratung bei Kunst<br />
und Kultur im<br />
Unternehmen (Kunst<br />
am Bau)<br />
Regenerative Energie<br />
• Kunst und Kultur als<br />
Kommunikator<br />
Landwirtschaft, Agrarstruktur,<br />
Kulturlandschaft<br />
• Zusatzeinkommen<br />
durch<br />
Naturschutzaufgaben<br />
• Impulse für<br />
umweltverträgliche<br />
Landnutzung<br />
• Konzerte und Events in<br />
Scheunen und Ställen<br />
• Landwirtschaftl.<br />
Betriebe als Orte für<br />
Ausstellungen<br />
Handlungsfeld:<br />
Kunst und Kultur<br />
Kulturbüro<br />
Dorf-, Siedlungsentwicklung<br />
und Infrastruktur<br />
• Verknüpfung von<br />
Infrastruktur und Kunst<br />
(Begehbare<br />
Unterstände)<br />
Abb. 27 Vernetzung des Leitprojektes „Kulturbüro“ mit den Handlungsfeldern<br />
Tourismus<br />
• Attraktivitätssteigerung<br />
des Tourismus durch<br />
zusätzliches Angebot<br />
• Stärkung des Kulturangebots<br />
durch verstärkte<br />
Nachfrage<br />
Gesundheit<br />
• Einbindung von Ateliers<br />
in das Gesundheitskompetenzzentrum<br />
• Kulturangebot förderlich<br />
für Entspannung<br />
• Förderung von geistiger<br />
und körperlicher<br />
Gesundheit<br />
Natur, Umwelt, Wasser<br />
• Natur als Thema der<br />
Kulturarbeit<br />
• Natur als Raum für<br />
Kulturveranstaltungen<br />
Projektauswahl<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
A Ist es beispielhaft für die Region x<br />
B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />
x<br />
übertragen werden<br />
C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x<br />
D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen x<br />
E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen x<br />
Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 9<br />
Tab. 25<br />
Leitprojektauswahl „Kulturbüro“<br />
mensch und region 50
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder x<br />
auf<br />
2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />
X<br />
„<strong>GesundRegion</strong>“<br />
3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale X<br />
in Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />
4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern Z.B.<br />
X<br />
• Nutzung neuer Medien,<br />
• Entwicklung neuer Techniken oder<br />
• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />
5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />
X<br />
• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />
• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />
6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
X<br />
erwarten<br />
7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />
X<br />
Anzahl Punkte 11<br />
Tab. 26<br />
Bewertung des Leitprojektes „Kulturbüro“<br />
Kooperationen mit anderen ländlichen Gebieten<br />
Kooperationsprojekt<br />
Kooperationspartner<br />
Projektbeschreibung<br />
und Ziel<br />
Weitere Projektpartner<br />
Erste Schritte einer<br />
Kooperation<br />
Gründe für die<br />
Zusammenarbeit<br />
Entwicklungsstand<br />
Zuordnung<br />
Entwicklungsziel<br />
Haus Kreienhoop<br />
Leader-Region Oste-Börde-Wörpe<br />
Im Ortsteil Nartum der Gemeinde Gyhum lebt der Schriftsteller Walter Kempowski.<br />
Herr Kempowski hat die Kulturstätte „Haus Kreienhoop“ geschaffen, in<br />
dem kulturelle Seminare, Ausstellungen, Tagungen und Führungen durchgeführt<br />
werden. Die Kulturstätte wurde in die Kempowski Stiftung „Haus Kreienhoop“<br />
überführt.<br />
Der Stiftungszweck soll insbesondere die Erhaltung und Nutzung der Kulturstätte<br />
Haus Kreienhoop beinhalten. Durch Ausstellungen und Führungen interessierter<br />
Bürger sowie durch die Aufbereitung und Verwaltung, Veröffentlichung<br />
und Erforschung des literarischen Werkes soll auch über das Ableben<br />
des Stifter hinaus, dieses Kulturgut erhalten bleiben.<br />
Um den Stiftungszweck erfüllen zu können, ist es erforderlich, durch geeignete<br />
Maßnahmen dieses Werk mit Leben zu erfüllen. Die Gebäude und Liegenschaften<br />
für die Ziele instandzusetzen und zu unterhalten. Durch geeignetes<br />
Personal sind Wissenschaftliche und kulturelle Seminare, Tagungen, Konzerte<br />
und Kongresse durchzuführen, die Stiftung zu verwalten, und im Sinne der<br />
Ziele zu entwickeln.<br />
Samtgemeinde Zeven<br />
Erarbeitung eines Finanzierungskonzeptes<br />
Gespräche mit möglichen Förderern (Stiftungen. Land Niedersachsen)<br />
Das Haus Kreienhoop ist kulturell von hoher Bedeutung für den gesamten<br />
Landkreis Rotenburg<br />
Konzept<br />
Leistet einen Beitrag zu den Entwicklungszielen Kunst und Kultur und Tourismus<br />
mensch und region 51
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Zuordnung der geplanten Aktivitäten des Handlungsfeldes<br />
Profil 2007 – 2013<br />
EFRE<br />
ESF<br />
411 – 413 313, 321, 323,<br />
421 421<br />
431<br />
Kulturförderung<br />
Beschäftigungsförderung<br />
6.3.3 Handlungsfeld Gesundheit und Soziales<br />
Leitlinien:<br />
• „Gesundheit“ zum Standortfaktor entwickeln<br />
• Ganzheitlicher Ansatz von Gesundheit in Bezug auf die Bedeutung von Natur und Wirtschaft<br />
• Generationsübergreifende Vernetzung<br />
Zielsetzung<br />
Gesundheit zum Standortfaktor entwickeln<br />
Die Bündelung der vielfältigen Angebote von verschiedensten Therapieformen und Kompetenzen im Gesundheitsbereich<br />
sowie die Weiterentwicklung zu einer <strong>GesundRegion</strong> können attraktivitätssteigernd wirken.<br />
Der Gesundheitsbereich soll als weicher Standortfaktor weiterentwickelt werden. Förderlich wäre auch der<br />
Beitritt einzelner Städte der Region zum „Netzwerk gesunder Städte“, dem Programm der WHO.<br />
Die Planung einer regionalen Gesundheitsregion mit einem übergeordneten Tourismus- und Wirtschaftsförderungskonzept<br />
kann der Region als Zugpferd wirtschaftlicher Entwicklung dienen und ist weiter zu entwickeln.<br />
Zunehmende Beschäftigungseffekte sind zu erwarten und stärken die Region. Neben den Kontakten<br />
zur Wirtschaft ist auch die Zusammenarbeit mit der Politik anzustreben.<br />
Ganzheitlicher Ansatz von Gesundheit in Bezug auf die Bedeutung von Natur, Wirtschaft und Sozialem<br />
Das ganzheitliche Verständnis von Gesundheit schließt die Bereiche Natur, Wirtschaft und Soziales mit ein.<br />
Als vernetzender Wirtschaftsfaktor kann der Gesundheitsbereich auf die Bereiche Landwirtschaft, Tourismus<br />
und Soziales einwirken und Synergieeffekte entstehen lassen.<br />
Generationsübergreifende Vernetzung<br />
Der demographische Wandel wird die Region in Zukunft vor neue Herausforderungen stellen. Der soziale<br />
Aspekt ist hier von besonderer Bedeutung. Einer veränderten Altersstruktur in der Region muss Rechnung<br />
getragen werden. Ziel muss es sein, die Lebensqualität der Menschen so zu gestalten, dass sie gerne in der<br />
Region leben. Neue Wohnformen und die Möglichkeit für ältere Menschen mobil zu bleiben, sind anzustreben<br />
(Projekt Mehrgenerationenwohnen, Bürgerbus).<br />
Ebenso sollen Vernetzungsaktivitäten zwischen den Generationen gefördert werden. Ein Wissenstransfer<br />
zwischen den Generationen ist in Zusammenarbeit mit den Schulen herzustellen. Auch die Stärkung des Jugendbereiches<br />
in innovativer Kulturarbeit (Schule, Bildung/Kunst, Kultur) ist auszubauen (Projekt Kulturbüro).<br />
mensch und region 52
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Indikatoren<br />
• Anzahl der Beschäftigten im Gesundheitssektor<br />
Leitprojekt: Gesundheitskompetenzzentrum<br />
Ziel: Als erster Schritt soll zum einen die Verknüpfung des Gesundheitskompetenzzentrums mit möglichen<br />
Initiativen in den Dörfern zur Absicherung der sozialen Versorgung geprüft werden, und zum anderen soll<br />
eine Vernetzung und überregionale Vermarktung des Wirtschaftsförderungs- und Tourismuskonzeptes „Natur<br />
– Kunst/Kultur – Gesundheit in der Wümme-Wieste-Region“ konzipiert werden.<br />
Das Gesundheitskompetenzzentrum umfasst:<br />
• Behandlungszentrum: Praxen von Ärzten, Heilpraktiker, Heilern<br />
• Beratungszentrum zur Gesunderhaltung und –förderung: Ernährung, Bewegung, Schlaf, Entspannung,<br />
erfüllte Beziehungen, Gesundheit in Unternehmen<br />
• Bildungszentrum: Aus- und Weiterbildungen für Therapeuten, Berater, Führungskräfte (GesundheitsCoaching,<br />
Gesundheitsmanagement)<br />
• Übernachtungsmöglichkeiten, Gastronomie, künstlerische Ateliers<br />
Trägerschaft Verein zur Förderung von Kunsttherapie und Beratung Flecken Ottersberg e.V.<br />
Projektpartner Ärzte und Heilpraktiker sowie weiter Institutionen<br />
Finanzierung 50.000 €<br />
ELER 32.500 €, kommunale Mittel 17.500 €<br />
Zeitplan Planungsphase 2007 – 2008<br />
Bau des Gesundheitskompetenzzentrums 2008 – 2009<br />
ELER-<br />
321, EFRE<br />
Maßnahmencode<br />
Abb. 28 Einbettung des Gesundheitskompetenzzentrums in die Entwicklungsstrategie<br />
Quelle: Verein zur Förderung von Kunst, Therapie und Beratung im Flecken Ottersberg e.V. (2005)<br />
mensch und region 53
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Regenerative Energie<br />
• Ideelle Förderung der<br />
Steigerung des Anteils<br />
regenerativ erzeugter<br />
Energie<br />
Gewerbliche Wirtschaft<br />
• Aus- und Weiterbildungszentrum<br />
für Gesundheitsorientierte<br />
berufe<br />
Dorf-, Siedlungsentwicklung<br />
und Infrastruktur<br />
• Schaffung zusätzlicher<br />
Infrastruktur durch<br />
Kompetenzzentrum<br />
Handlungsfeld:<br />
Gesundheit und Soziales<br />
Gesundheitskompetenzzentrum<br />
Landwirtschaft, Agrarstruktur,<br />
Kulturlandschaft<br />
• Förderung der Erholung<br />
durch intakte Kulturlandschaft<br />
Tourismus<br />
• Einbindung von<br />
Wellness- und Gesundheitstourismus<br />
• Stärkung des Tourismus<br />
durch zusätzliches<br />
Angebot<br />
Natur, Umwelt, Wasser<br />
• Förderung der Erholung<br />
durch intakte<br />
Naturlandschaft<br />
• Förderung des Umweltschutzes<br />
durch Inwertsetzung<br />
der Natur<br />
Kultur und Soziales<br />
• Verbesserung der<br />
medizinischen<br />
Versorgung<br />
• Einbindung von Ateliers<br />
Abb. 29 Vernetzung des Leitprojektes „Gesundheitskompetenzzentrum“ mit den Handlungsfeldern<br />
Projektauswahl<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
A Ist es beispielhaft für die Region x<br />
B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />
x<br />
übertragen werden<br />
C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x x<br />
D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen x<br />
E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen x<br />
Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 11<br />
Tab. 27 Leitprojektauswahl „Gesundheitskompetenzzentrum“<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder X<br />
auf<br />
2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />
X<br />
„<strong>GesundRegion</strong>“<br />
3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale X<br />
in Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />
4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern z.B.<br />
X<br />
• Nutzung neuer Medien,<br />
• Entwicklung neuer Techniken oder<br />
• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />
5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />
X<br />
• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />
• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />
6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
X<br />
erwarten<br />
7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />
X<br />
Anzahl Punkte 13<br />
Tab. 28<br />
Bewertung des Leitprojektes „Gesundheitskompetenzzentrum“<br />
mensch und region 54
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Geplante Kooperationen<br />
Kooperationsprojekt<br />
Vernetzung ganzheitlicher Gesundheitsangebote<br />
Kooperationspartner Leader-Region Kamptal-Wagram (Niederösterreich)<br />
Projektbeschreibung und . Die Leader-Region Kamptal-Wagram als Teil des niederösterreichischen<br />
Ziel<br />
Waldviertels hat neben ihren thematischen Schwerpunkten (u.a. Tourismus,<br />
Land-Weinwirtschaft, Regenerative Energie) das Aktionsfeld „Innovation<br />
und übergreifende Zusammenarbeit“ formuliert. Im Rahmen eines Projektes<br />
ist dort in Planung, verschiedenste Betriebe, die dem gesundheitstouristischen<br />
Sektor zugeordnet werden (Hotels, Psychologische Zentren,<br />
kleine Arztpraxen), als Gruppe zusammenzustellen und zu vernetzten. Ziel<br />
ist eine gemeinsame, ganzheitliche Angebotspalette im Rekreationsbereich.<br />
Die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung verfolgt mit dem Gesundheitskompetenzzentrum<br />
ähnliche Ziele und bietet wie auch die Kamptal-Wagram<br />
Region eine große Palette unterschiedlichster gesundheitstouristischer<br />
Angebote.<br />
Weitere Projektpartner Anbieter (gesundheits)touristischer Anbieter<br />
Erste Schritte einer<br />
Kontaktaufnahme und Planung eines Besuchs der Kamptal-Wagram-<br />
Kooperation<br />
Region<br />
Gründe für Zusammenarbeit Synergieeffekte und gemeinsame Interessen nutzen<br />
Entwicklungsstand<br />
Konzeptionsphase<br />
Zuordnung Entwicklungsziel Leistet einen Beitrag zur Vernetzung der <strong>GesundRegion</strong> Wümme-Wieste-<br />
Niederung mit einem internationalen Netzwerk<br />
Kooperationsprojekt<br />
Netzwerk Gesundheitstourismus<br />
Kooperationspartner Leader-Region Wesermünde-Nord<br />
Projektbeschreibung und Beide Regionen legen aufgrund ihres vielfältigen Angebotes an Gesundheitsleistungen<br />
einen Schwerpunkt ihrer Entwicklung auf die Vernetzung<br />
Ziel<br />
dieser Angebote, um sie für den Tourismus nutzbar zu machen. Die Entwicklung<br />
geeigneter Maßnahmen zur Bündelung dieser Produkte ist für<br />
beide Regionen erforderlich. Eine Kooperation der Regionen trägt neben<br />
dem Informationsaustausch auch dazu bei, gemeinsame Produkte zu entwickeln,<br />
z.B. Angebote entlang die Regionen durchziehenden Radewege<br />
unter gleicher Kennzeichnung<br />
Weitere Projektpartner Kommunen, TouROW, touristische Dienstleister, Anbieter von Gesundheitsleistungen<br />
Erste Schritte einer Kooperation<br />
zum Informationsaustausch und Festlegung gemeinsamer Ziele der Koope-<br />
Eine Kooperationsvereinbarung legt die Grundlage für ein erstes Treffen<br />
ration (vgl. Anhang)<br />
Gründe für Zusammenarbeit Synergieeffekte nutzen, gemeinsame Produkte entwickeln<br />
Entwicklungsstand<br />
Konzeptionsphase<br />
Zuordnung Entwicklungsziel Leistet einen Beitrag zur Vernetzung der <strong>GesundRegion</strong> Wümme-Wieste-<br />
Niederung mit einem regionalen Netzwerk<br />
Gesundheit als ein mit anderen Bereichen vernetzender Wirtschaftsfaktor<br />
Zuordnung der geplanten Aktivitäten des<br />
Handlungsfeldes Gesundheit und Soziales<br />
Profil 2007 – 2013 411 – 413 311, 313, 321, 322,<br />
421 421<br />
431<br />
EFRE<br />
Wirtschaftsförderung<br />
ESF<br />
Ausbildungsförderung<br />
mensch und region 55
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
6.3.4 Handlungsfeld Landwirtschaft<br />
Leitlinien<br />
• Verbesserung des Einkommens und der Arbeitsbedingungen<br />
• Transparente Produktion<br />
• Erhalt der bewirtschafteten Kulturlandschaft<br />
Zielsetzungen<br />
Verbesserung der Produktionsbedingungen durch Flurbereinigung, freiwilligen Landtausch und<br />
landwirtschaftlichen Wegebau<br />
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft wird weiter zu größeren Betriebseinheiten führen. Diese Entwicklung<br />
ist sowohl in der konventionellen als auch in der ökologisch orientierten Landwirtschaft zu beobachten.<br />
Über die verschiedenen Betriebsformen hinweg ist es ein zentrales Anliegen, die Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen<br />
der landwirtschaftlichen Betriebe in der Region voranzutreiben. Um die Produkte auf<br />
dem Markt zu angemessenen Preisen anbieten zu können, ist eine rationelle und umweltverträgliche Landbewirtschaftung<br />
notwendig. Dies kann nur erreicht werden, wenn die Produktionsbedingungen für die verschiedenartigen<br />
Betriebe jeweils optimal gestaltet werden. Dazu gehören Flächenzuschnitte, die eine rationelle<br />
Bewirtschaftung möglich machen und gleichzeitig ökologische Vernetzungsstrukturen erhalten. Dies ist<br />
erreichbar, indem Produktionsflächen zusammengelegt werden, und die landwirtschaftlichen Wege entsprechend<br />
den notwendigen Traglasten und Spurbreiten ausgebaut werden.<br />
Einkommensdiversifizierung und Entwicklung zukunftsfähiger Produkte<br />
Auf die Erfordernisse des immer differenzierter werdenden Marktes zu reagieren, erfordert von den landwirtschaftlichen<br />
Betriebsleitern die Entwicklung von Betriebskonzepten, die auf ihre ökonomischen, strukturellen<br />
und persönlichen Rahmenbedingungen exakt abgestimmt sind. Neben der Intensivierung und Rationalisierung<br />
der Produktion und der ökologischen Landbewirtschaftung können insbesondere Nischenprodukte (z.B.<br />
Produkte für die <strong>GesundRegion</strong>) zu einer entsprechenden Wertschöpfung beitragen. Einige landwirtschaftliche<br />
Betriebe der Kräuterregion haben gezeigt, dass neue Produkte eine ausreichende Wirtschaftlichkeit besitzen.<br />
Allerdings erfordert dies in der Regel auch, neben dem Anbau und der Ernte, die Verarbeitung und<br />
Vermarktung selbst „in die Hand zu nehmen“.<br />
Die Flurneuordnung kann dies unterstützen, indem sie bei der Bodenordnung nicht nur die rationelle Bewirtschaftung<br />
und ökologische Maßnahmen, sondern auch die besonderen Standortbedingungen für neue Produkte<br />
berücksichtigt. Oft erfordern diese Spezialprodukte weniger große Flächenzuschnitte als vielmehr<br />
spezifische Ausprägungen z.B. des Boden oder des Kleinklimas.<br />
Verknüpfung von Landwirtschaft, Handel, Gewerbe und Tourismus<br />
Regionale Wertschöpfung wird durch eine möglichst hohe Fertigungstiefe in der Region erreicht. Neuartige<br />
Produkte entstehen oft in der Zusammenarbeit unterschiedlicher Bereiche und Betriebe. Was für die gewerbliche<br />
Wirtschaft gilt, ist auch für die Landwirtschaft richtig. Die „Erfindung“ regionaler Produkte, ihre Verarbeitung<br />
in der Region zu Produkten mit ganz spezifischen Eigenschaften sowie ihre Vermarktung können besonders<br />
dann regional wirksam werden, wenn Landwirtschaft, Gewerbe und Tourismus „an einem Strang“<br />
ziehen.<br />
mensch und region 56
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Nutzung regenerativer Energiequellen<br />
Die Bereitstellung von Energie in unterschiedlichen Formen (Gas, Öl, Strom, Holz, ...) wird ein immer bedeutsameres<br />
Standbein für die landwirtschaftlichen Betriebe. Diese Tendenz aufzugreifen und in einer ökologisch<br />
orientierten Weise umzusetzen, ist ein sehr hoher Anspruch. Besonders im Grünland wird durch naturschutzfachliche<br />
Festsetzungen die Verwertung des Auswuchses zunehmend eingeschränkt. Beispielsweise<br />
ist oft bei späten Mahd-Terminen der Eiweißgehalt im Schnittgut zu gering. Daher muss nach anderen<br />
Verwertungsmöglichkeiten gesucht werden, die auch eine ökonomische Bewirtschaftung dieser Flächen unterstützen.<br />
Durch Pellettierungsanlagen kann dies beispielsweise erreicht werden.<br />
Verbesserung des Wissens über die Landwirtschaft (gläserne Produktion) in der Gesellschaft<br />
Das Wissen und die Akzeptanz von Landwirtschaft, ihrer Produktionsweisen und ihrer Produkte geht immer<br />
weiter zurück. Dieses Wissen ist jedoch für die Akzeptanz landwirtschaftlicher Produktion und die Bevorzugung<br />
lokaler und regionaler Produkte von entscheidender Bedeutung. Landwirtschaftliche Betriebe sind<br />
heutzutage hoch technisierte Betriebe, die Computer- und Kommunikationstechnologien intensiv nutzen.<br />
Die Kenntnis kann nur durch eine Offenheit (Transparenz) für alle Gruppen der Gesellschaft erreicht werden.<br />
Dieser Kommunikationsprozess muss schon im Kindesalter beginnen. Daher sollen Besuchs- und Informations-<br />
sowie Ausbildungsprogramme durchgeführt werden, die alle Alterstufen (z.B. durch Zusammenarbeit<br />
mit Schulen) umfassen. Es wird gleichzeitig gezeigt, durch welche Maßnahmen Verbraucherschutz erreicht<br />
wird.<br />
Indikatoren<br />
• Anzahl der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft<br />
• Anzahl der Betriebe mit transparenter Produktion<br />
• Anzahl der Bildungsangebote, Zahl der Besucher von Bildungsangeboten<br />
• Anzahl der Kooperationen zwischen Landwirtschaft, Gewerbe und Dienstleistungen<br />
Leitprojekt: „Höfe der Region“<br />
Mehrere landwirtschaftliche Betriebe haben – in ganz unterschiedlicher Art und Weise – Erfahrungen mit und<br />
ein starkes Interesse an Bildungsarbeit auf ihren Höfen. Alle sind bisher „Einzelkämpfer“. Es gibt einen erheblichen<br />
Bedarf an gegenseitigem Austausch sowie professioneller Information, um eine betriebswirtschaftlich<br />
fundierte Entscheidung für die Bildungsarbeit treffen zu können und um selbstsicher und kreativ in diesem<br />
Bereich arbeiten zu können. Die beteiligten Betriebe sind in ihrer Struktur sehr unterschiedlich (vom<br />
konventionellen Milchviehbetrieb bis zur biologisch wirtschaftenden Baumschule). Sie spiegeln die große<br />
Bandbreite der Landwirtschaft in der Wümme-Wieste-Niederung wider. Ziel ist es, eine Vernetzung aller –<br />
aktuell und künftig – in der Bildungsarbeit aktiven Höfe zu erreichen, um gemeinsam effektiv Kunden zu akquirieren,<br />
diesen ein vielschichtiges, hochwertiges Angebot zu machen, durch gegenseitige bzw. gemeinsam<br />
in Anspruch genommene Fortbildungen sowie Risiken wie Versicherungslücken, hygienerechtliche oder Sicherheitsprobleme<br />
zu minimieren. Auf dieser Basis soll Landwirtschaft auf echten, unter den heutigen Bedingungen<br />
wirtschaftenden Betrieben gezeigt werden. Die Kindergartenkinder, Schüler, Lehrer und andere<br />
Erwachsene erleben Landwirtschaft, Kulturpflanzen und Nutztiere hautnah und können dank sinnlicher Erlebnisse<br />
ein tieferes Verständnis und einen intensiveren Bezug zur Landwirtschaft als Grundlage unserer<br />
Ernährung aufbauen.<br />
mensch und region 57
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Dabei steht die Frage nach einer gesunden Ernährung im Mittelpunkt. Folgende Höfe planen eine Vernetzung:<br />
Mutterkuhhaltung in Unterstedt (Fam. Schumacher)<br />
Schweinemast und Ackerbau in Bockel (Alexander von Hammerstein)<br />
Baumschule, Obstbäume in Badenstedt (Gärtnerhof der Geso GmbH)<br />
Milchviehhaltung in Horstedt (verschiedene Betreiber)<br />
Mutterkühe, Ziegen, Gänse und Bienen in Stuckenborstel (Nikolaus Klee)<br />
Höfe der<br />
Region<br />
N<br />
Abb. 30 Lage der Höfe in der Region<br />
Regenerative Energie<br />
• Erzeugung von<br />
Bioenergie und Biogas<br />
Handlungsfeld:<br />
Landwirtschaft<br />
Höfe der Region<br />
Tourismus<br />
• Zusammenarbeit mit<br />
Jugendherbergen<br />
• Höfe stellen zusätzliches<br />
Angebot im Tourismus<br />
dar.<br />
Gewerbliche Wirtschaft<br />
• Landwirtschaft als<br />
hochtechnologische<br />
Produktion<br />
Gesundheit<br />
• Vermittlung von Wissen<br />
über gesunde<br />
Nahrungsmittel<br />
Dorf-, Siedlungsentwick-<br />
Lung und Infrastruktur<br />
• Prägung des ländlichen<br />
Raumes durch die<br />
Landwirtschaft<br />
• Gebäudenutzung<br />
Kultur, Soziales<br />
• Kooperation mit Schulen<br />
und Bildungseinrichtungen<br />
Natur, Umwelt, Wasser<br />
• Vermittlung praktizierten<br />
Naturschutzes in der<br />
Landwirtschaft<br />
Abb. 31 Vernetzung des Leitprojektes „Höfe der Region“ mit den Handlungsfeldern<br />
mensch und region 58
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Trägerschaft<br />
Projektpartner<br />
Finanzierung<br />
Zeitplan<br />
ELER-<br />
Maßnahmencode<br />
Arbeitsgemeinschaft der Höfe der Region<br />
Landvolk, Schulen und andere Bildungseinrichtungen, Jugendherberge<br />
Gesamtkosten 2008 bis 2012 100.000 Euro<br />
ELER (Transparenz Schaffen) 50.000 Euro<br />
Private Mittel<br />
50.000 Euro<br />
2007 Planung<br />
2008 Evtl. noch notwendige Investitionen auf den Höfen<br />
2008 erste Schulungen<br />
311,331<br />
Projektauswahl<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
A Ist es beispielhaft für die Region x<br />
B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />
x<br />
übertragen werden<br />
C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x<br />
D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen x<br />
E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen x<br />
Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 10<br />
Tab. 29 Leitprojektauswahl „Höfe der Region“<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder x<br />
auf<br />
2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />
X<br />
„<strong>GesundRegion</strong>“<br />
3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale X<br />
in Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />
4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern Z.B.<br />
X<br />
• Nutzung neuer Medien,<br />
• Entwicklung neuer Techniken oder<br />
• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />
5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />
X<br />
• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />
• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />
6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
X<br />
erwarten<br />
7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />
X<br />
Anzahl Punkte 13<br />
Tab. 30<br />
Bewertung des Leitprojektes „Höfe der Region“<br />
Leitprojekt: „Flurneuordnungsverfahren“<br />
Der fortschreitende Strukturwandel zwingt die landwirtschaftlichen Betriebe zur rationellen Bearbeitung der<br />
Flächen. Dazu ist auch die Bereitstellung einer entsprechenden Wegeinfrastruktur notwendig. Im Bereich der<br />
Wümme wurden und werden in den letzten Jahren mehrere Flurbereinigungsverfahren durchgeführt bzw.<br />
beendet (Nartum-Stellingsmoor, Waffensen, Wehldorf, Westeresch, Ottersberg etc.).<br />
Im Zuge der Flurbereinigungsverfahren oder des freiwilligen Landtausches sollen auf besonderen Erfordernisse/Standortbedingungen<br />
für innovative Produkte (Kräuter für die Nahrungsergänzung als Futterzuschlagsstoff<br />
oder als Heilmittel) berücksichtigt werden. Nur wenn es gelingt, die geeigneten Flächen und<br />
mensch und region 59
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Produzenten zusammen zu bringen, kann das bestehende Marktpotenzial im Gesundheitsbereich bei<br />
Mensch und Tier aktiviert werden.<br />
Ziel:<br />
In einigen Gebieten sollten Flurneuordnungsverfahren in überschaubarer Größe (2.000 - 5.000 ha) durchgeführt<br />
werden.<br />
Freiwilliger Landtausch<br />
Nicht in allen Fällen sind neue Flurbereinigungsverfahren notwendig. Die Verbesserung der Produktionsbedingungen<br />
kann ggfls. durch den freiwilligen Landtausch erreicht werden. Von den Aktiven des Leader-<br />
Prozesses wird im Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung ein Bedarf von ca. 50 Fällen pro Jahr geschätzt.<br />
Projektauswahl<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
A Ist es beispielhaft für die Region x<br />
B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />
x<br />
übertragen werden<br />
C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x<br />
D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen x<br />
E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen x<br />
Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 7<br />
Tab. 31 Leitprojektauswahl „Flurbereinigungsverfahren“<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
1 Greift das Projekt greift die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder<br />
X<br />
auf<br />
2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />
X<br />
„<strong>GesundRegion</strong>“<br />
3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale X<br />
in Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />
4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern z.B.<br />
x<br />
• Nutzung neuer Medien,<br />
• Entwicklung neuer Techniken oder<br />
• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />
5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />
x<br />
• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />
• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />
6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
X<br />
erwarten<br />
7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />
X<br />
Anzahl Punkte 10<br />
Tab. 32<br />
Bewertung des Leitprojektes „Flurbereinigungsverfahren“<br />
Trägerschaft<br />
Projektpartner<br />
Finanzierung<br />
Zeitplan<br />
Noch unklar<br />
Landwirte GLL Verden<br />
Noch unklar<br />
Noch unklar<br />
mensch und region 60
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Kooperationen mit anderen ländlichen Gebieten<br />
Kooperation Börde Oste Wörpe<br />
Der Gärtnerhof in Badenstedt bei Zeven wird konkrete Dienstleistungen für Betriebe im Leader-Gebiet<br />
Wümme-Wieste-Niederung erbringen und mit fünf weiteren Betrieben das Projekt „Höfe der Region“ umsetzen.<br />
Kooperation Leader Hohe Heide<br />
Die Landwirte der Kräuterregion haben intensive Kontakte mit dem Kompetenzzentrum Ökolandbau in Visselhövede<br />
sowie mit weiteren Projekten in der Leader-Region Hohe Heide aufgebaut. So wurde z.B. einen<br />
Trocknungsanlage gemeinschaftlich für die Trocknung von Kräutern erprobt. Diese Kontakte sollen zukünftig<br />
noch weiter ausgebaut werden.<br />
Kooperation Leader Wesermünde-Süd<br />
Eine höhere Wertschöpfung landwirtschaftlicher Produkte kann durch die Weiterverarbeitung zu regional<br />
spezifischen Produkten erreicht werden. Dies kann z.B. durch die Verarbeitung von Milch aus der Region zu<br />
Kräuterkäse und anderen Produkten erfolgen. Hierzu wurde ein Projektvorschlag eingereicht.<br />
Im Leader Gebiet Wesermünde-Süd bestehen ähnliche Überlegungen zur Schaffung eines regionalen<br />
(Milch)-Produktes. Die Betriebe haben sich untereinander ausgetauscht. Es wird daher eine Kooperation<br />
zwischen den Betrieben z.B. auch im Bereich der Verarbeitungstechnik angestrebt.<br />
Zuordnung der geplanten Aktivitäten des Handlungsfeldes Landwirtschaft<br />
Profil 2007 – 2013<br />
EFRE<br />
ESF<br />
411 – 413 111, 121, 123, 124,-A, 125-B, 311, 321, 331<br />
421 421<br />
431<br />
6.3.5 Handlungsfeld: Natur- und Kulturlandschaft<br />
Leitlinien<br />
• Erhalt der Kultur-, Natur-, Wümme-Landschaft und Schutz der Fließgewässer<br />
• Aufbau eines flächendeckenden Netzes natürlicher und naturnaher Lebensräume<br />
• Beschaffung eines Zusatzeinkommens für die Landwirtschaft im Naturschutz<br />
• Koordination und Unterstützung von Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen<br />
• Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie („guter ökologischer Zustand“)<br />
• Wiederherstellung naturnaher, vielfältiger Fließgewässer<br />
• Erweiterung bereits praktizierter Maßnahmen im Bereich Landschaftsschutz<br />
Zielsetzung<br />
Die verschiedenen schutzwürdige Landschaftsbestandteile wie Feuchtgrünland, Trockenrasen, Sanddünen<br />
etc. sollen stärker als bisher durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung erhalten werden. Naturschutzfach-<br />
mensch und region 61
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
liche Auflagen und Hinweise sollen dabei als Richtschnur dienen, jedoch die Rahmenbedingungen für die<br />
Landwirte so abgestimmt sein, dass sich die Bewirtschaftung auch weiterhin lohnt.<br />
Damit wird für einige Betriebe ein neuer Betriebszweig eröffnet (Landschaftspflege). Unterstützt werden soll<br />
dieses Ansinnen durch entsprechende Initiativen in der Vermarktung oder im Tourismus.<br />
Auch der Erhalt attraktiver Wälder ist zu berücksichtigen.<br />
Gerade für den Gesundheitstourismus sind naturnahe Landschaften für vielfältige Sinneswahrnehmungen in<br />
entspannter Umgebung eine wichtige Grundlage.<br />
Die Umsetzung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie wird in Zukunft erhebliche Anstrengungen erfordern.<br />
Hierzu sollen die Maßnahmen in Abstimmung mit den Landwirten umgesetzt werden (z.B. Verringerung der<br />
Sandfracht).<br />
Indikatoren<br />
• Umfang naturschutzfachlich bewirtschafteter Fläche<br />
• Fluss- und Bachlänge in ökologisch gutem Zustand<br />
Leitprojekt „Entwicklung eines regionalen Dienstleistungszentrums (Landschaftspflegeverband)“<br />
Landschaftspflegeverbände (LPV) sind Zusammenschlüsse von Landwirten, Naturschützern und Kommunalpolitikern,<br />
die sich die Erhaltung gewachsener Kulturlandschaften und den Aufbau naturnaher Lebensräume<br />
zum Ziel gesetzt haben. Entlang der Wümme in den Landkreisen Rotenburg (Wümme) und Verden<br />
sind ca. 2700 ha Grünland in öffentlicher Hand. Davon benötigen 300 ha eine spezifische Pflege.<br />
Ziele des Projektes sind:<br />
• Aufbau eines flächendeckenden Netzes natürlicher und naturnaher Lebensräume, Erhalt der historischen<br />
Kulturlandschaft<br />
• Schaffung eines verlässlichen Zusatzeinkommens für die Landwirtschaft im Naturschutz<br />
• Impulse für eine nachhaltige Regionalentwicklung und umweltverträgliche Landnutzung, die das Besondere<br />
der einzelnen Regionen herausarbeiten und ihre Eigenkräfte wecken<br />
Der Vorstand des LPV soll sich zu gleichen Teilen aus Vertretern der Landwirtschaft, des Naturschutzes und<br />
der Kommunen zusammensetzen.<br />
Während der LPV Koordination, Vermittlung, Initiierung von Nutzungs- und Pflegemaßnahmen übernimmt,<br />
erfolgt die Umsetzung mit Hilfe der Landwirte, dem Maschinenring, den Unterhaltungsverbänden sowie den<br />
Angelvereinen und Jägern und den Naturschutzverbänden. Die Flächen können umfassen: kommunale Flächen,<br />
Ausgleichs- und Ersatzflächen, Naturschutzflächen des Landes oder des Landkreises.<br />
Ergänzend kann der LPV weitere unterstützende Aktivitäten entwickeln (z.B. Vermarktungskonzepte, Zusammenarbeit<br />
mit Lehrern und Schulen, Kindergärten).<br />
mensch und region 62
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Regenerative Energie<br />
• Bioenergie<br />
• Holz, Heupellets<br />
Gewerbliche Wirtschaft<br />
• Einbindung von<br />
Fachfirmen und<br />
Maschinenringen<br />
• Einbringen von Fachkompetenzen<br />
und<br />
zusätzlichen Angeboten<br />
Handlungsfeld:<br />
Natur- und Kulturlandschaft<br />
Bewertung des Leitprojektes „Entwicklung eines regionalen Dienstleistungszentrums (Landschaftspflegeverband)“<br />
Landschaftspflegeverband<br />
Tourismus<br />
• Stärkung des Tourismus<br />
durch attraktivere<br />
Landschaft<br />
• Förderung des Umweltschutzes<br />
durch Inwertsetzung<br />
der Natur<br />
Gesundheit<br />
• Förderung der Erholung<br />
durch intakte<br />
Naturlandschaft<br />
• Förderung des Umweltschutzes<br />
durch Inwertsetzung<br />
der Natur<br />
Dorf-, Siedlungsentwicklung<br />
und Infrastruktur<br />
• Landschaftsentwicklung<br />
als Grundlage für die<br />
Umnutzung von<br />
Gebäuden<br />
• Landschaft als weicher<br />
Standortfaktor<br />
Landwirtschaft, Agrarstruktur,<br />
Kulturlandschaft<br />
• Zusatzeinkommen durch<br />
Naturschutzaufgaben<br />
• Impulse für<br />
umweltverträgliche<br />
Landnutzung<br />
Kultur und Soziales<br />
• Erhaltung der Eigenart<br />
der Region<br />
Abb. 32 Vernetzung des Leitprojektes „Entwicklung eines regionalen Dienstleistungszentrums (Land<br />
schaftspflegeverband)“ mit den Handlungsfeldern<br />
Projektauswahl<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
A Ist es beispielhaft für die Region X<br />
B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />
X<br />
übertragen werden<br />
C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um X<br />
D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen X<br />
E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen X<br />
Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 8<br />
Tab. 33 Leitprojektauswahl „Entwicklung eines regionalen Dienstleistungszentrums“<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder X<br />
auf<br />
2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />
X<br />
„<strong>GesundRegion</strong>“<br />
3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale X<br />
in Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />
4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern z.B.<br />
X<br />
• Nutzung neuer Medien,<br />
• Entwicklung neuer Techniken oder<br />
• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />
5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />
X<br />
• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />
• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />
6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
X<br />
erwarten<br />
7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />
X<br />
Anzahl Punkte 11<br />
Tab. 34<br />
mensch und region 63
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Trägerschaft Landschaftspflegeverband aus Gemeinden, Landkreis Rotenburg (Wümme), Naturschutzverbände,<br />
Landvolk, Kreisverband, Wasser- und Bodenverbände<br />
Projektpartner Naturschutzbehörden, Landwirte, Maschinenringe<br />
Finanzierung Gesamtkosten 100.000 €<br />
ELER 65.000 €, kommunale Mittel 35.000 €<br />
Zeitplan<br />
Noch nicht konkretisiert, erste Gespräche laufen<br />
ELER-<br />
Maßnahmencode<br />
321,323-A, 323-B<br />
Geplante Kooperationen<br />
Kooperationsprojekt<br />
Kooperationspartner<br />
Projektbeschreibung<br />
und Ziel<br />
Weitere Projektpartner<br />
Erste Schritte einer Kooperation<br />
Gründe für die Zusammenarbeit<br />
Entwicklungsstand<br />
Zuordnung Entwicklungsziel<br />
Vertragsnaturschutz im Wald<br />
Leader-Region Hohe Heide, Leader-Region Aller-Leine-Tal, Leader-Region<br />
Vogelpark-Region<br />
Der Vertragsnaturschutz im Wald soll zur qualitativen Sicherung und Verbesserung<br />
der Waldbestände eingesetzt werden. Neben einzelnen Bundesländern<br />
befinden sich erste Programme auch in Niedersachsen in der Erprobungsphase.<br />
Ziel des Konzeptes ist es, ein handhabbaren Systems für den<br />
Vertragsnaturschutz im Wald als Grundlage für eine Implementierung in die<br />
vorhandenen Umsetzungsinstrumente des Naturschutzes (Eingriffsregelung)<br />
zu entwickeln.<br />
Zielvorgaben und einzuleitende Maßnahmen im Rahmen dieser Programme<br />
sind in Abhängigkeit von regionalen Waldtypen und -standorten zu entwickeln<br />
und daher nicht an Verwaltungsgrenzen gebunden. Das geplante Konzept in<br />
Trägerschaft der Waldconsulting GmbH Hohe Heide ist auf die Geestgebiete<br />
im zentralen und östlichen Niedersachsen ausgerichtet. Es erfordert eine Kooperation<br />
aller beteiligten Akteure (s.u.). Die Universität Bremen begleitet und<br />
unterstützt das Projekt.<br />
Das Konzept bezieht sich auch auf das Gebiet der Leader-Regionen Wümme-<br />
Wieste-Niederung, des Aller-Leine-Tal sowie der Vogelparkt-Region und der<br />
Hohen Heide, sodass hier durch frühzeitige Zusammenarbeit Synergieeffekte<br />
erzielt werden können.<br />
Waldconsulting GmbH Hohe Heide, Universität Bremen, Landwirtschaftskammer<br />
Hannover, Jägerschaft, Kammerforstämter, untere Naturschutzbehörden<br />
der beteiligten Landkreise Rotenburg und Verden<br />
Eine Kooperationsvereinbarung liegt vor (vgl. Anhang) Die Bildung einer Arbeitsgruppe,<br />
die notwendige Maßnahmen, wie z.B. eine Biotopkartierung, die<br />
Erarbeitung von Vertragsmustern zentral und somit effektiv plant. Eine Diskussion<br />
der erarbeiteten Ergebnisse mündet zusammen mit der Erfahrung aus<br />
gemeinsamen Exkursionen in eine abgestimmte weitere Vorgehensweise.<br />
Synergieeffekte nutzen (Koordination der anzustehenden Arbeiten, durch Flächenzusammenlegung<br />
Durchführung sinnvoller Ersatzmaßnahmen)<br />
Konzeptionsphase<br />
Erhalt der vielfältigen Kulturlandschaft<br />
Zuordnung der geplanten Aktivitäten des Handlungsfeldes<br />
Natur- und Kulturlandschaft<br />
Profil 2007 – 2013<br />
EFRE<br />
ESF<br />
411 – 413 123, 214, 225, 227, 321, 323, 311, 313<br />
421 421<br />
431<br />
Natur erleben<br />
mensch und region 64
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
6.3.6 Handlungsfeld Tourismus<br />
Leitlinien<br />
• Stärkung vorhandener und Schaffung neuer touristischer Natur-Highlights bzw. „Leuchttürme“<br />
• Stärkung weiterer touristischer Attraktivitäten, Stärkung der Dienstleistungsanbieter<br />
• Tagestouristen und Übernachtungstouristen gewinnen<br />
Zielsetzungen<br />
Das Ziel im Tourismus der Wümme-Wieste-Niederung besteht sowohl in der Gewinnung von Tagestouristen<br />
(Bremen/Hamburg/Hannover) als auch in der Gewinnung von Übernachtungstouristen. Die Gäste sollen an<br />
die Region gebunden und die Einwohner in ihrem Heimatgefühl gestärkt werden. Leuchttürme mit besonders<br />
qualitativ hochstehenden Angeboten stellen dabei das Grundgerüst dar.<br />
Die Wümme-Wieste-Niederung verfügt über erhebliche, brachliegende Potenziale im naturorientierten Tourismus.<br />
Sie können gehoben werden, indem sie im Rahmen eines Gesamtkonzeptes jeweils eine spezifische<br />
Rolle übernehmen. Die Region benötigt „Magneten“/Leuchttürme zur Stärkung der regionalen Besonderheiten<br />
mit hohem Erlebnischarakter. Durch die Prägung eines naturtouristischen Markenzeichens „Natur-<br />
Erlebnis-Region“ lassen sich die regionalen Besonderheiten mit hohem Erlebnischarakter (z.B. Kräuterregion)<br />
einbinden, ausbauen und die vorhandenen naturtouristischen Leuchttürme nutzen bzw. neue schaffen.<br />
So erscheint ein über das Leader-Gebiet hinausreichendes touristisches Konzept notwendig, dass die bestehenden<br />
„Leuchttürme“ im Landkreis Rotenburg (Wümme) wie das Tister Bauernmoor (Kraniche, Wasservögel,<br />
Aussichtsturm), das Huvenhoopsmoor (Kraniche, Vögel, Moorerlebnispfad), die Umweltpyramide<br />
Bremervörde (Besucherzenrum mit Naturerlebnispfad und Veranstaltungen), den Natur- und Erlebnispfad<br />
Bremervörde sowie die Kräuterregion Wiesteniederung mit neuen Leuchttürmen (z.B. Kranichbeobachtungsflächen,<br />
Großbeweidungsprojekt an der Wümme mit Auerochsen und Wildpferden, Wasserlandschaft Mittlere<br />
Oste mit Erlebnispfad Auenlandschaft) zu vernetzen (vgl. Abb. 33).<br />
Leuchttürme/<br />
Projekte<br />
N<br />
Abb. 33 Vernetzung Natur-Pur-Region<br />
mensch und region 65
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Zielgruppenorientierte Angebote (Naturtouristen, Familien, ältere Menschen, Bildungstouristen usw.) sind zu<br />
entwickeln. Ergänzend sind weitere touristische Attraktivitäten (z.B. Museen, Mühlen, Heimathäuser) zu<br />
stärken. Die touristischen Leistungsträger (z.B. Hotels, Gastronomie, Einzelhandel, Nahverkehr) sind weiter<br />
zu qualifizieren.<br />
Für eine professionelle und kreative Vermarktung erscheint die Wümme-Wieste-Niederung zu klein. Daher<br />
ist hier die Kooperation und Abstimmung mit den angrenzenden Leader bzw. Leader-Regionen notwendig.<br />
Beispielhaft sind hier bereits durchgeführte Lückenschlüsse zwischen Themenradwegen in den Regionen<br />
(Anlage eines Radweges auf der eingestellten Bahnstrecke Rotenburg-Brockel zwischen Wümme-Radweg<br />
und Wegen der Region Hohe Heide) zu nennen.<br />
Erfolg hat diese Strategie besonders, wenn es gelingt, Kommunen, Politik, Wirtschaft und sonstige Verwaltungen<br />
in dieses Konzept aktiv einzubinden und ihr Handeln auf das gemeinsame Ziel auszurichten.<br />
Indikatoren<br />
• Anzahl der Übernachtungen und Tagesgäste<br />
• Aufenthaltsdauer der Gäste<br />
Leitprojekt: Melkhus-Route<br />
Die Projekt „Melkhus-Route“ sieht vor, mehrere Milchraststätten (sog. Melkhüüs = Mehrzahl) im Landkreis<br />
Rotenburg (Wümme) mit einem einheitlichen Erscheinungsbild entlang von Radrouten aufzustellen. Melkhüüs<br />
stehen auf aktiven landwirtschaftlichen Betrieben, bieten Milch und Milchprodukte zum direkten Verzehr<br />
an und sind an einem einheitlichen grünen Holzhaus mit rotem Dach immer gut zu erkennen. Der Name<br />
ist geschützt und kann nur auf Antrag genutzt werden.<br />
Melkhüüs schließen Versorgungslücken im ländlichen Raum entlang von Fahrradwegen. Das Bewusstseins<br />
der Verbraucher für regionale Produkte wird gestärkt. Die aufgestellten Melkhüüs stellen ein weiteres touristisches<br />
Highlight für den Landkreis Rotenburg (Wümme) dar und bieten auch für Einheimische eine Gelegenheit,<br />
sich mit frischen Milchprodukten einzudecken. Zusätzlich können dem Verbraucher die Produktionsabläufe<br />
in einem ländlichen Betrieb aus erster Hand erläutert bzw. vorgestellt werden, wodurch die Produkttransparenz<br />
deutlich erhöht wird. Für landwirtschaftliche Betriebe bedeutet dies eine Möglichkeit, ihre<br />
Produkte zu vermarkten und das Bewusstsein der Verbraucher für regionale Produkte zu stärken.<br />
Ein Begleitprospekt mit allgemeinen Informationen, Öffnungszeiten, Adressen, einem Lageplan und mit weiteren<br />
touristischen Zielen komplettiert das Projektvorhaben. Ein Landwirt möchte zudem ein mobiles Melkhus<br />
betreiben, welches neben dem eigentlichen Standort auf dem Hof u.a. auch auf Wochenmärkten und<br />
touristischen Veranstaltungen in der Region eingesetzt und damit für die Melkhüüs werben soll.<br />
Die beteiligten Betriebe werden in die Tourismusentwicklung eingebunden, der zusätzliche Vermarktungsweg<br />
ermöglicht ein Zusatzeinkommen für die landwirtschaftlichen Betriebe.<br />
Erforderliche Maßnahmen: Anschaffung von Melkhüüs für interessierte Betriebe, Anschluss der Angebote an<br />
das Routensystem, Ausschilderung, Besucherlenkung, Besucherinformation (PR; Internet, …). In einem<br />
zweiten Schritt ist geplant, mobile Melkhüüs anzuschaffen und Wochenmärkte sowie touristische Veranstaltungen<br />
zu beschicken.<br />
mensch und region 66
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Regenerative Energie<br />
• Nutzung regenerativer<br />
Energien zur Betreibung<br />
der Melkhus<br />
Gewerbliche Wirtschaft<br />
• Absatzmöglichkeiten<br />
regional produzierter u.<br />
verarbeiteter Produkte<br />
(z.B. Kräuterprodukte)<br />
• Neue Produkte<br />
• Förderung reg.<br />
Handwerksbetriebe<br />
Dorf-, Siedlungsentwicklung<br />
und Infrastruktur<br />
• Einbinden aller<br />
Altersgruppen bei<br />
Vermarktung der Marke<br />
„Melkhus“<br />
• Attraktive Dörfer als<br />
Melkhus-Standort<br />
• Ausbau tour.<br />
Infrastrukur<br />
Handlungsfeld:<br />
Tourismus<br />
„Melkhus-Route“<br />
Landwirtschaft, Agrarstruktur,<br />
Kulturlandschaft<br />
• Inwertsetzung<br />
regionaler Produkte<br />
• Zusatzeinkommen für<br />
landw. Betriebe<br />
• Vernetzung landwl.<br />
Produzenten<br />
• Infos über landw.<br />
Produkte und<br />
Produktionsabläufe<br />
Gesundheit<br />
• Touristische<br />
Dienstleister Abnehmer<br />
der Produkte<br />
• Stärkung des Tourismus<br />
durch zusätzliches<br />
Angebot<br />
Natur, Umwelt, Wasser<br />
• Attraktivitätssteigerung<br />
des Tourismus durch<br />
intakte Naturlandschaft<br />
• Gesunde Umwelt<br />
produziert gesunde<br />
(Milch)produkte<br />
Kultur und Soziales<br />
• Attraktivitätssteigerung<br />
des Tourismus durch<br />
zusätzliches Angebot<br />
• Stärkung des Kulturangebots<br />
durch verstärkte<br />
Nachfrage<br />
Abb. 34 Vernetzung des Leitprojektes „Melkhus-Route“ mit den Handlungsfeldern<br />
Trägerschaft TouROW e.V.<br />
Projektpartner Landwirte, Tourismusvereine<br />
Finanzierung Gesamtkosten 45.000 €<br />
Kommunale Mittel 11.250 €, sonstige Mittel 33.750 €<br />
Hier sind die Mittel geschätzt, die im Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung anfallen<br />
Zeitplan<br />
2007: Planungsphase<br />
2008: Umsetzung<br />
ELER-<br />
313, 421, EFRE<br />
Maßnahmencode<br />
Projektauswahl<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
A Ist es beispielhaft für die Region x<br />
B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />
x<br />
übertragen werden<br />
C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x<br />
D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen x<br />
E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen x<br />
Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 10<br />
Tab. 35<br />
Leitprojektauswahl „Melkhus-Route“<br />
mensch und region 67
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelderauf<br />
x<br />
2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />
X<br />
„<strong>GesundRegion</strong>“<br />
3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale X<br />
oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung in Wert<br />
4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern Z.B.<br />
X<br />
• Nutzung neuer Medien,<br />
• Entwicklung neuer Techniken oder<br />
• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />
5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />
X<br />
• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />
• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />
6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
X<br />
erwarten<br />
7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />
X<br />
Anzahl Punkte 13<br />
Tab. 36<br />
Bewertung des Leitprojektes „Melkhus-Route“<br />
Geplante Kooperationen<br />
Kooperationsprojekt<br />
Kooperationspartner<br />
Projektbeschreibung und Ziel<br />
Weitere Projektpartner<br />
Erste Schritte einer Kooperation<br />
Gründe für Zusammenarbeit<br />
Entwicklungsstand<br />
Zuordnung Entwicklungsziel<br />
Melkhüüs-<br />
Leader-Region Moorexpress-Stader Geest<br />
Grundlage des Kooperationsprojektes ist eine Positionierung des Tourismus<br />
auch mit den angrenzenden Regionen. Dazu gehört auch die<br />
Umsetzung einzelner Projekte wie der Melkhus-Route, an der auch verschiedene<br />
Partner aus dem Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung<br />
teilnehmen möchten. Die Marke „Melkhus“ mit einheitlichem Erscheinungsbild<br />
steigert den Wiedererkennungswert und macht die Region ü-<br />
ber ihre Grenzen mit den Werten und Inhalten, die diese Marke verkörpert,<br />
bekannt. Da das Projekt über die Grenzen des Leader-Gebietes<br />
Wümme-Wieste-Niederung hinausgeht, ist eine Kooperation sinnvoll.<br />
Landwirte, Anbieter von touristischen Leistungen (Übernachtungsmöglichkeiten,<br />
Verköstigung,...), TouROW und weitere Tourismusverbände<br />
Auf der Grundlage der Kooperationsvereinbarung (s. Anhang) zwischen<br />
den <strong>LAG</strong>`s beider Leader-Regionen findet ein erstes Treffen statt.<br />
Profitieren der Regionen durch Bekanntheit des Projektes sowie Einbindung<br />
in überregionales Tourismuskonzept<br />
Konzeptionsphase<br />
Vernetzung qualitativ hochwertiger touristischer Angebote<br />
mensch und region 68
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Kooperationen auf internationaler Ebene<br />
Die Erfahrungen der österreichischen Waldviertels sowie die teilweise sich deckenden Zielsetzungen der<br />
Leader-Regionen Kamptal-Wagram und Waldviertler Kernland sind für die Leader-Region Wümme-Wieste-<br />
Niederung nutzbar zu machen. Gerade in Bezug auf die regionale Kräutervermarktung hat die Leader-<br />
Region Waldviertler Kernland bereits Erfahrungen aufzuweisen Daher soll ein Kontakt hergestellt werden.<br />
Zuordnung der geplanten Aktivitäten des Handlungsfeldes Tourismus<br />
Profil 2007 – 2013<br />
EFRE<br />
ESF<br />
411 – 413 311, 313, 321<br />
421 421<br />
431<br />
Tourismus<br />
Beschäftigungsförderung<br />
6.3.7 Handlungsfeld Regenerative Energie<br />
Leitlinien<br />
• Steigerung der Produktion regenerativer Energie<br />
• Forderung der Kenntnis über den Einsatz regenerativer Energie<br />
Zielsetzungen<br />
Im Handlungsfeld Regenerative Energie konzentriert sich die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung auf<br />
den Bereich Forschung, Ausbildung und Photovoltaik. Die Produktion und der Einsatz regenerativer Energie<br />
unterstützt das Leitbild <strong>GesundRegion</strong>. Neben der CO 2 -Einsparung spielt dabei vor allem der psychologische<br />
Effekt eine Rolle. In einer fortschrittlichen und innovativen Region zu leben oder Urlaub zu machen, die<br />
ihre spezifischen Ressourcen nutzt und sie zur Reduzierung der Folgen des Klimawandels einsetzt, erzeugt<br />
ein „gutes Gefühl.<br />
Das Handlungsfeld wird auf drei Ebenen bearbeitet:<br />
a) die Initiierung von Projekten zur Erzeugung regenerativer Energien<br />
b) die Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten zum Einsatz regenerativer Energien<br />
c) die Erforschung und Vermittlung von Kenntnissen in Kooperationen mit überregionalen Institutionen<br />
(Universitäten, etc.)<br />
Durch den verstärkten Einsatz von regenerativer Energie ergeben sich durch die Verknüpfung z.B. mit der<br />
Landwirtschaft (Heupellettierung, Nutzung der Wärme aus Biogas-Anlagen) oder mit den Kommunen (Photovoltaik<br />
auf öffentlichen Dächern, Einspeisung von Wärme in Nahversorgungssysteme) erhebliche Potenziale.<br />
Indikatoren<br />
• Anzahl von Anlagen zur Produktion von regenerativer Energie<br />
• Anzahl der Besucher von Ausstellungen und Fortbildungsveranstaltungen<br />
mensch und region 69
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Leitprojekt : „Informationszentrum für Umweltschutz und sparsamen Umgang mit<br />
Ressourcen im Haus der Vereine in Mulmshorn“<br />
Es wird die Gründung eines Informationszentrums in Mulmshorn, einem Stadtteil von Rotenburg (Wümme)<br />
geplant. Zielgruppen für Veranstaltungen sind gewählte Vertreter für Wirtschaft, Touristik, Bauherren und<br />
solche, die es noch werden wollen sowie Baufinanzierer und alle weiteren am Thema Regenerative Energie<br />
Interessierte. Im Rahmen von Bildungs- und Schulungsveranstaltungen wird u.a. über Umweltschutz und<br />
sparsamer Umgang mit Energie und Ressourcen und Bewusstseinwandel in den Ortschaften anhand praktischer<br />
Beispiele informiert. Dies soll verwirklicht werden durch den Wideraufbau eines Niedersachsenhauses<br />
mit regionaltypischer Geschichte, in dessen Räumlichkeiten Veranstaltungen mit diesem Thema, aber auch<br />
typische Nutzungen der örtlichen Gemeinschaft stattfinden, und das alle Teilnehmer am Wirtschaftsleben<br />
unter einen gemeinsamen Dach verbindet. Als erster Schritt ist die Erarbeitung einer Konzeption zur Realisierung<br />
des Dienstleistungszentrums Regenerative Energie geplant.<br />
Trägerschaft<br />
Projektpartner<br />
Finanzierung<br />
Zeitplan<br />
ELER-Maßnahmencode 321<br />
Projektauswahl<br />
Stadt Rotenburg (Wümme), Stadtteil Mulmshorn<br />
Volkshochschulen, Handwerk, IHK, Universitäten<br />
Gesamtkosten 50.000 Euro<br />
ELER 25.000 €, kommunale Mittel 25.000 €<br />
2008 Konzeption und Planung<br />
2009 Errichtung des Gebäudes<br />
2010 Start der Einrichtung<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
A Ist es beispielhaft für die Region x<br />
B Kann es durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />
x<br />
übertragen werden<br />
C Setzt es in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x<br />
D Ist es besonders beispielhaft für neue Kooperationsformen x<br />
E Lässt es neu Standortpotentiale entstehen x<br />
Anzahl Punkte (max. 10, min. 7 Punkte) 10<br />
Tab. 37 Leitprojektauswahl „Informationszentrum für Umweltschutz und sparsamen Umgang mit Ressourcen<br />
im Haus der Vereine in Mulmshorn“<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelder auf x<br />
2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />
x<br />
„<strong>GesundRegion</strong>“<br />
3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale in x<br />
Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />
4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern z.B.<br />
x<br />
• Nutzung neuer Medien,<br />
• Entwicklung neuer Techniken oder<br />
• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />
5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />
x<br />
• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />
• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />
6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
x<br />
erwarten<br />
7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />
x<br />
Anzahl Punkte 11<br />
Tab. 38 Bewertung des Leitprojektes „Informationszentrum für Umweltschutz und sparsamen Umgang mit<br />
Ressourcen im Haus der Vereine in Mulmshorn“<br />
mensch und region 70
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Kooperationen<br />
Bisher keine<br />
Zuordnung der geplanten Aktivitäten des Handlungsfeldes Regenerative Energie<br />
Profil 2007 – 2013<br />
EFRE<br />
ESF<br />
411 – 413 321, 322<br />
421<br />
431<br />
6.3.8 Handlungsfeld Gewerbliche Wirtschaft<br />
Leitlinie<br />
• Nutzung der geographischen Lage zwischen den Oberzentren Hamburg und Bremen<br />
• Nutzung der Standortkompetenz „<strong>GesundRegion</strong>“ für gesunde und attraktive Arbeitsplätze<br />
• Ressourcenschutz durch Verringerung des Flächenverbrauchs<br />
Zielsetzungen<br />
Die Umsetzung der Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ im Bereich der gewerblichen Wirtschaft steht noch am Anfang.<br />
Im Bereich der Umweltvorsorge und des Klimaschutzes kann dies durch die Konzentration von Gewerbeflächen<br />
in der Region erfolgen. Betrieblich sind gesunde und innovative Arbeitsplätze zu schaffen.<br />
Dies soll erfolgen, indem die verbindende Infrastruktur in Form der BAB 1, der Eisenbahn und der Straßenverbindungen<br />
B 71 und B 75 gezielt genutzt wird. Die Region bietet sich mit ihren Gewerbegebieten in der<br />
Nähe der Autobahnabfahrten Stuckenborstel und Bockel und in der Stadt Rotenburg (Wümme) an der B75<br />
mit dem benachbarten Zivilflugplatz als Standort für Logistikunternehmen sowie aufgrund ihrer landwirtschaftlichen<br />
Struktur als Zentrum der Nahrungsmittelgewerbe an.<br />
Des Weiteren ist die Erreichbarkeit für vielfältige Angebote in der Therapie, mit der die Region ausgestattet<br />
ist, auch für Interessierte von außerhalb gewährleistet. Auch für den Gesundheitstourismus ist die gute Verkehrsanbindung<br />
eine wichtige Voraussetzung.<br />
Als innovatives Qualitätsmerkmal hat die Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung bei der Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen im Gesundheitsbereich gesunde Arbeitsplätze, bei der Ansiedlung von Betrieben und Einrichtungen<br />
im Gesundheitsbereich die Umweltverträglichkeit zu berücksichtigen.<br />
In der Verknüpfung von Landwirtschaft, Handel und Weiterverarbeitung gerade in Bezug auf die Etablierung<br />
der Region als <strong>GesundRegion</strong> wird aufgrund der bestehenden Wirtschaftsstruktur ein weiteres ökonomisches<br />
Standbein gesehen. Die (Weiter-) Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten soll die Wertschöpfung<br />
in der Region erhöhen und sowohl für die gewerblichen als auch die landwirtschaftlichen Betriebe<br />
neue Entwicklungsperspektiven entstehen lassen.<br />
Für die Entwicklung neuer Produkte und Produktionsverfahren ist ein kontinuierlicher Austausch zwischen<br />
der Wissenschaft und den klein- und mittelständischen Betrieben der Region notwendig. Gleichzeitig müssen<br />
die Bildungsangebote an die Bedürfnisse der Betriebe angepasst werden. Hierzu ist eine stärkere Verknüpfung<br />
der Wirtschaft mit den Hochschulen und Berufsschulen erforderlich.<br />
mensch und region 71
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Indikatoren zur Zielerreichung<br />
• Anzahl der Arbeitsplätze in der Region<br />
• Verringerung des Flächenverbrauchs für Gewerbegebiete<br />
Leitprojekt „Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet“<br />
Zwischen den Kommunen Stadt Rotenburg (Wümme) und Gyhum soll bei Bockel/Mulmshorn ein interkommunales<br />
Gewerbegebiet entstehen. Ebenso planen die Gemeinde Sottrum und Reeßum gemeinsame Flächenausweisungen.<br />
Durch die Konzentration der Gewerbeflächen lässt sich die Flächeninanspruchnahme<br />
reduzieren. Die Lage an der BAB 1 hat schon zu konkreten Nachfragen im Bereich der Verarbeitung von<br />
nachhaltigen Kräuterprodukten für den nationalen und internationalen Markt geführt. Eine naturnahe<br />
Ausgestaltung würde besonders zur Qualität der Fläche beitragen.<br />
Trägerschaft<br />
Projektpartner<br />
Finanzierung<br />
Zeitplan<br />
Gemeinden<br />
Städte und Gemeinden<br />
K.A.<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
A Sind sie beispielhaft für die Region X<br />
B Können Sie durch andere ergänzt, weitergeführt oder auf ähnliche Gegebenheiten<br />
X<br />
übertragen werden<br />
C Setzen Sie in besonderer Weise die Zielsetzung „<strong>GesundRegion</strong>“ um x<br />
D Sind sie besonders Beispielhaft für neue Kooperationsformen X<br />
E Lassen Sie neu Standortpotentiale entstehen x<br />
Anzahl Punkte 8<br />
Tab. 39 Leitprojektauswahl „Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiete“<br />
Nr. Kriterium ++ + 0 - --<br />
1 Greift das Projekt die Zielsetzung des REK bzw. der Handlungsfelderauf<br />
x<br />
2 Leistet das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Entwicklungsstrategie<br />
x<br />
„<strong>GesundRegion</strong>“<br />
3 Setzt das Vorhaben die regionalen natürlichen und kulturellen Potenziale x<br />
in Wert oder unterstützt es die regionale Identitätsbildung<br />
4 Hat das Vorhaben einen innovativen Kern z.B.<br />
x<br />
• Nutzung neuer Medien,<br />
• Entwicklung neuer Techniken oder<br />
• Nutzung neuer Methoden oder Vorgehensweisen<br />
5 Gründet oder vertieft das Vorhaben Kooperationen z.B.<br />
x<br />
• Zusammenarbeit unterschiedlicher Partner<br />
• Entwicklung ähnlicher Projekte unter einer gemeinsamen Idee<br />
6 Lässt das Vorhaben die Sicherung und/oder Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
x<br />
erwarten<br />
7 Ist eine Weiterführung des Vorhabens nach Auslauf der Förderung sichergestellt<br />
x<br />
Anzahl Punkte 11<br />
Tab. 40<br />
Bewertung des Leitprojektes „Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiete“<br />
mensch und region 72
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
6 Entwicklungsstrategie<br />
Kooperationen mit anderen ländlichen Gebieten<br />
Noch keine<br />
Zuordnung der geplanten Aktivitäten des Handlungsfeldes Regenerative Energie<br />
Profil 2007 – 2013<br />
EFRE<br />
ESF<br />
411 – 413<br />
421<br />
431<br />
Wirtschaftsförderung<br />
mensch und region 73
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
7 Finanzierungskonzept<br />
7 Finanzierungskonzept<br />
Der Finanzierungsplan wurde auf der Grundlage der bisher angemeldeten Projekte und den vorliegenden<br />
Kostenschätzungen erstellt. Dabei ist festzustellen, dass ein Investitionsvolumen von ca. 8 Mio. Euro in den<br />
nächsten Jahren erreicht werden soll. Darunter fallen allerdings nicht nur durch ELER sondern auch durch<br />
EFRE geförderte Projekte. Zusätzlich sind erhebliche private Investitionen, die nur indirekt mit einer Förderung<br />
verbunden sind, in Aussicht gestellt worden. In die Kalkulation wurden nur Projekte aufgenommen, die<br />
eine Verbindung zu ELER haben. Die Spalte „sonstige Mittel“ enthält eine Schätzung zum Einsatz von EF-<br />
RE und ESF-Mitteln sowie Mittel aus öffentlichen Stiftungen.<br />
In der Berechnung der Fördersumme wurde für ELER von einer durchschnittlichen Förderhöhe von 65 %<br />
ausgegangen, da die einzelnen Maßnahmen jeweils spezifische Zuschusshöhen aufweisen und die Förderhöhe<br />
auch von der Steuerkraft der jeweiligen Gemeinde abhängig ist.<br />
Grundsätzlich wurde abgeschätzt, welche Bedeutung die einzelnen Handlungsfelder für die Entwicklungsstrategie<br />
bei dem Einsatz von Fördermitteln haben. Darüber hinaus ist die Abschätzung auch von den bestehenden<br />
konkreten Förderichtlinien abhängig. Da im Bereich der gewerblichen Wirtschaft in der Regel eine<br />
ELER-Förderung nicht Betracht kommt, wurde dieses Handlungsfeld entsprechend geringer ausgestattet.<br />
Hier werden vielmehr Mittel aus EFRE oder ESF außerhalb von ELER eine Rolle spielen.<br />
Der Mittelabfluss wird erst am 2008 unterstellt. Die Aufteilung auf die Haushaltsjahre wurde abgeschätzt,<br />
welche Projekte mit welcher weiteren öffentlichen Förderung umgesetzt werden. Da auf Grund des schon<br />
längeren Vorlaufes (ILEK) einige Projekte kurz vor der Umsetzungsreife stehen, wurden ein relativ ausgeglichener<br />
Mittelabfluss unterstellt.<br />
Das „Regionalmanagement“ sowie die „sonstigen Projekte der <strong>LAG</strong>“ werden im ersten Jahr intensiver gefördert<br />
als in den darauf folgenden, da sich die Grundprinzipien herausbilden und informative Grundlagen gelegt<br />
werden müssen. Daher wurde hier ein geringfügig höherer Betrag gewählt.<br />
Die beteiligten Städte und Samt- sowie Einheitsgemeinden stellen grundsätzlich im Rahmen ihrer verfügbaren<br />
Haushaltsmittel die Kofinanzierung von Leader-Projekten sicher. Ziel ist es, entsprechend der jeweils<br />
spezifischen Ausgestaltung und Trägerschaft der Vorhaben neben den oben genannten entsprechende Mittel<br />
durch die zuständigen Mitgliedsgemeinden und andere mit geeignete Kofinanzierungsstatus wie Landkreise,<br />
Stiftungen, Kirchen etc. einzusetzen.<br />
mensch und region 74
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
7 Finanzierungskonzept<br />
Indikativer Finanzplan der Lokalen Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung<br />
Aufteilung nach Jahren<br />
öffentliche Aufwendungen<br />
nationale Aufwendungen<br />
Jahre Gesamtkosten Gesamt<br />
Beteiligung<br />
ELER<br />
kommunale<br />
Mittel<br />
sonst. öffentl.<br />
Mittel<br />
Private Aufwendungen<br />
1 2=3+7 3=6+5+4 4 5 6 7<br />
Maßnahme 41 (411-413) 2007 - € 0<br />
2008 493.000,00 € 493.000,00 € 200.000,00 € 93.000,00 € 200.000,00 €<br />
2009 380.000,00 € 380.000,00 € 200.000,00 € 80.000,00 € 100.000,00 €<br />
2010 550.000,00 € 550.000,00 € 300.000,00 € 150.000,00 € 100.000,00 €<br />
2011 495.000,00 € 495.000,00 € 300.000,00 € 195.000,00 €<br />
2012 635.000,00 € 635.000,00 € 375.000,00 € 200.000,00 € 60.000,00 €<br />
2013 330.000,00 € 330.000,00 € 200.000,00 € 130.000,00 €<br />
Total 2.883.000,00 € 2.883.000,00 € 1.575.000,00 € 848.000,00 € 460.000,00 € - €<br />
Maßnahme 421<br />
2007 - € - € - € - €<br />
2008 40.000,00 € 40.000,00 € 26.000,00 € 14.000,00 €<br />
2009 40.000,00 € 40.000,00 € 26.000,00 € 14.000,00 €<br />
2010 40.000,00 € 40.000,00 € 26.000,00 € 14.000,00 €<br />
2011 40.000,00 € 40.000,00 € 26.000,00 € 14.000,00 €<br />
2012 40.000,00 € 40.000,00 € 26.000,00 € 14.000,00 €<br />
2013 40.000,00 € 40.000,00 € 26.000,00 € 14.000,00 €<br />
Total 240.000,00 € 240.000,00 € 156.000,00 € 84.000,00 € - € 0<br />
Maßnahme 431<br />
Regionalmanagement<br />
2007 - € - € - € - €<br />
2008 50.000,00 € 50.000,00 € 40.000,00 € 10.000,00 €<br />
2009 40.000,00 € 40.000,00 € 32.000,00 € 8.000,00 €<br />
2010 40.000,00 € 40.000,00 € 32.000,00 € 8.000,00 €<br />
2011 40.000,00 € 40.000,00 € 32.000,00 € 8.000,00 €<br />
2012 40.000,00 € 40.000,00 € 32.000,00 € 8.000,00 €<br />
2013 40.000,00 € 40.000,00 € 32.000,00 € 8.000,00 €<br />
Total 250.000,00 € 250.000,00 € 200.000,00 € 50.000,00 € - € 0<br />
sonst. Projekte<br />
2007 - € - €<br />
2008 15.000,00 € 15.000,00 € 12.000,00 € 3.000,00 €<br />
2009 14.250,00 € 14.250,00 € 11.400,00 € 2.850,00 €<br />
2010 14.000,00 € 14.000,00 € 11.200,00 € 2.800,00 €<br />
2011 14.000,00 € 14.000,00 € 11.200,00 € 2.800,00 €<br />
2012 14.000,00 € 14.000,00 € 11.200,00 € 2.800,00 €<br />
2013 15.000,00 € 15.000,00 € 12.000,00 € 3.000,00 €<br />
Total 86.250,00 € 86.250,00 € 69.000,00 € 17.250,00 € - € 0<br />
Gesamt 3.459.250,00 € 3.459.250,00 € 2.000.000,00 € 999.250,00 € 460.000,00 € 0<br />
Tab. 41<br />
Indikativer Finanzplan der Lokalen Aktionsgruppe Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung<br />
Aufteilung nach Jahren<br />
mensch und region 75
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
7 Finanzierungskonzept<br />
Indikativer Finanzplan der Lokalen Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung<br />
Aufteilung nach Handlungsfeldern für die gesamte Laufzeit<br />
Handlungsfelder<br />
Maßnahmecode<br />
(ELER) oder<br />
ggf. Zuordnung<br />
zu Strukturfonds<br />
Gesamtkosten<br />
öffentliche<br />
Aufwendungen<br />
Beteiligung<br />
ELER<br />
geplante Finanzierung<br />
kommunale<br />
Mittel<br />
sonstige öffentl.<br />
Mittel<br />
private Mittel<br />
1 2 3=4+8 4=5+6+7 5 6 7 8<br />
Gewerbliche Wirtschaft 321, EFRE, ESF 56.153,85 € 56.153,85 € 30.000,00 € 16.153,85 € 10.000,00 €<br />
Dorf- und Siedlungsentwicklung 322, 323 D, 384.615,38 € 384.615,38 € 250.000,00 € 134.615,38 €<br />
Kunst- und Kultur 321, ESF 357.692,31 € 357.692,31 € 200.000,00 € 107.692,31 € 50.000,00 €<br />
Gesundheit und Soziales 322, ESF 434.615,38 € 434.615,38 € 250.000,00 € 134.615,38 € 50.000,00 €<br />
Landwirtschaft 311, 321, 331 230.769,23 € 230.769,23 € 150.000,00 € 80.769,23 €<br />
Natur- und Kulturlandschaft<br />
311, 321, 323-A,<br />
323-C, EFRE 507.692,31 € 507.692,31 € 200.000,00 € 107.692,31 € 200.000,00 €<br />
Tourismus 313, EFRE 630.769,23 € 630.769,23 € 345.000,00 € 185.769,23 € 100.000,00 €<br />
Regenerative Energien 321, EFRE 280.769,23 € 280.769,23 € 150.000,00 € 80.769,23 € 50.000,00 €<br />
Gesamt 2.883.076,92 € 2.883.076,92 € 1.575.000,00 € 848.076,92 € 460.000,00 € - €<br />
In diesen Werten sind Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern enthalten, die über die ZILE-Richtlinie oder EFRE / ESF Programme gefördert werden sollen.<br />
Im Bereich ELER wird von einem durchschnittlichen Fördersatz von 65 % ausgegangen.<br />
Förderung abhängig von der Finanzkraft der Gemeinde<br />
Tab. 42<br />
Indikativer Finanzplan der Lokalen Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung<br />
Aufteilung nach Handlungsfeldern für die gesamte Laufzeit<br />
mensch und region 76
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
8 Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung<br />
8 Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung<br />
Entwicklungsstrategie<br />
Jährliche Schwerpunktsetzung<br />
Handlungsfelder<br />
%<br />
Budgetierung<br />
%<br />
Projektinitiierung<br />
Dorf-und<br />
Natur- und<br />
Gesundheit<br />
Kunst und<br />
Landwirt-<br />
Regenerative<br />
Wirtschaft<br />
Siedlungs-<br />
Tourismus<br />
Kulturland-<br />
und Soziales<br />
Kultur<br />
schaft<br />
Energioe<br />
entwicklung<br />
schaft<br />
Regionalmanagement<br />
Planung,<br />
Prozessorganisation<br />
Beratung<br />
Sonderprojekte<br />
Die Erfolgskontrolle sowohl des Entwicklungsprozesses selbst als auch der Ergebnisse erfolgt mittels in der<br />
Region bewährter und erprobter Methoden, die um innovative Elemente ergänzt werden. Das Ziel ist, die<br />
Evaluation zu einem Prozess der Selbsterkenntnis und der Vermittlung von Fähigkeiten in der Region, den<br />
Arbeitsgruppen und Projekten zu machen. Daher erfolgt die Erarbeitung der Grundlagen in einem partizipativen<br />
Verfahren, deren Ergebnisse durch das REK aufbereitet und dokumentiert werden.<br />
Grundsätzlich ist die Erfolgskontrolle<br />
integrativer<br />
Bestandteil der <strong>LAG</strong>-Arbeit,<br />
da die Schwerpunktsetzung<br />
zur Umsetzung der Entwikklungsstrategie<br />
den jeweils<br />
vorliegenden Ergebnissen<br />
und Erfahrungen angepasst<br />
wird. Daher wird durch die<br />
<strong>LAG</strong> die Schwerpunktsetzung<br />
ihrer Aktivitäten in den Handlungsfeldern<br />
jährlich neu<br />
festgelegt und in Form von<br />
Arbeitsaufträgen des REM<br />
auch finanziell budgetiert.<br />
Die Ist-Analyse und die<br />
daraus resultierenden Handlungsnotwendigkeiten zur weiteren Umsetzung der Entwicklungsstrategie werden<br />
zu einer Zielvereinbarung mit dem Regionalmanagement für das nächste Jahr verdichtet.<br />
Abb. 35<br />
Budgetierung<br />
Die Evaluierung (Erfolgskontrolle) hat drei Ebenen, die im methodischen Vorgehen berücksichtigt werden<br />
sollen:<br />
1. Rückschau auf die Ergebnisse<br />
Zielvorgabe/Erreichtes<br />
durch REM und Evaluierungsworkshop<br />
2. Analyse des Umsetzungsprozesses durch Evaluierungsworkshop, Befragung<br />
3. Benchmarking<br />
Vergleiche mit den Erfolgen anderer Regionen<br />
durch Kooperationsprojekte und Teilnahme an<br />
Netzwerktreffen<br />
Grundlage für die Bewertung der bisherigen Erfolge und Hindernisse sowie der zukünftigen Maßnahmen<br />
sind<br />
• ein jährlich durch das REM zu erstellender Bericht über die Aktivitäten, Maßnahmen und Projekte<br />
• eine Selbstbewertung entsprechend der Bewertungsleitfäden „Erfolgreiche integrative Regionalentwicklung<br />
(s. Auswahlverfahren Leader http://www.leaderplus.de/download/free/nov_chck.pdf)<br />
• Bewertungsberichte zum 30.06.2010 sowie zum 30.06.2012<br />
Methodisch erfolgt dies auf einen speziellen Evaluierungsworkshop, der jeweils im November des Jahres<br />
durchgeführt wird. An diesem Evaluierungsworkshop nehmen die Mitglieder der <strong>LAG</strong> sowie interessierte Mit-<br />
mensch und region 77
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
8 Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung<br />
glieder der Arbeitsgruppen teil, damit eine möglichst hohe Transparenz gewährleistet ist. Darüber hinaus<br />
ermöglicht dieses Vorgehen eine Verbreitung der methodischen Kompetenz in die Region bzw. in die Arbeitsgruppen.<br />
Dies wird zu einer erhöhten Effektivität der Aktivitäten führen.<br />
Diese Evaluationselemente sind in der Region schon erprobt: Der Vorläufer des Bewertungsleitfadens „Erfolgreiche<br />
integrative Regionalentwicklung“ wurde im Rahmen des Forums Landentwicklung „Kräuterregion<br />
Wiesteniederung“ auf die spezifische Situation angepasst und erfolgreich eingesetzt.<br />
Die Evaluation des ILEK wurde nach der Fertigstellung des REK in der Steuerungsgruppe vorgenommen.<br />
Regionalmanagement<br />
Aktivitäten<br />
Evaluation<br />
Strategie<br />
Zielvereinbarung<br />
Ergebnisse<br />
Abb. 36 Schema Prozesssteuerung<br />
Lokale Aktionsgruppe<br />
Arbeitsgruppen<br />
Diese Herangehensweise kann innovativ weiterentwickelt werden durch ein EDV-gestütztes Budgetierungsmodell,<br />
das im Auftrage des Landes Niedersachsen für die Dorfentwicklung entwickelt wurde. Mit ihm lassen<br />
sich die finanziellen Auswirkungen der jeweiligen Schwerpunktsetzungen modellieren. Damit wird der Steuerungsaufwand<br />
für das REM verringert, die Schwerpunktsetzung in den Handlungsfeldern geklärt und die Ergebnisse<br />
objektiviert.<br />
Neben den Wirkungsindikatoren werden durch das REM folgende nach Profil 2007-2013 notwendige Indikatoren<br />
erfasst, die auch eine erste Grundlage für ein Benchmarking mit anderen Regionen darstellen kann.<br />
Damit werden die eigenen Erfolge an den Erfolgen anderer Regionen gemessen und so eine externe Bewertung<br />
ermöglicht.<br />
Bei der <strong>LAG</strong> zu erfassende Indikatoren nach PROFIL 2007-2013:<br />
- Anzahl der durch geförderte Projekte angestoßenen Folgeaktivitäten<br />
- Anzahl Projekte, die Wechselwirkungen zu anderen Projekten haben<br />
- Gesamtgröße der Leader-Region<br />
- Bevölkerungsdichte pro km²<br />
- Anzahl und Art der durch Kooperation angestoßenen Aktivitäten<br />
- Anteil der <strong>LAG</strong>-Mitglieder, nach deren Einschätzung Kooperationsprojekte der <strong>LAG</strong> einen Beitrag zur Optimierung<br />
der Strategie geleistet haben.<br />
- Anteil der <strong>LAG</strong>-Mitglieder, für die die Arbeit der <strong>LAG</strong> zu einer Verbesserung der regionalen Handlungskompetenz<br />
geführt hat<br />
- Anzahl der Aktivitäten zur Mobilisierung, Information und Qualifikation der Akteure<br />
- Art und Anzahl von Koordinierungsaktivitäten<br />
- Anzahl von in der <strong>LAG</strong> und in Arbeitsgruppen der <strong>LAG</strong> beteiligten Akteure nach Art und Sektor<br />
Erreicht wird mit dieser Struktur ein kontinuierlicher regionaler Lernprozess, der nicht nur auf die beteiligten<br />
Personen, sondern auch auf die durch sie vertretende Institutionen (Vereine, Initiativen etc.) wirkt.<br />
mensch und region 78
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
8 Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung<br />
Fragestellung Festlegung /<br />
Überprüfung<br />
durch<br />
Methode<br />
Erfahrung in<br />
der Region<br />
Indikatoren Rhythmus / Datum Folgerungen Dokumentation<br />
- Festlegung von<br />
Zielen für die<br />
Handlungsfelder<br />
- Qualitative Überprüfung<br />
der Erfol-<br />
<strong>LAG</strong><br />
- REM,<br />
ge / Ergebnisse in<br />
den Handlungsfeldern<br />
- Quantitative Überprüfung<br />
der Erfol-<br />
<strong>LAG</strong><br />
- REM,<br />
ge / Ergebnisse in<br />
den Handlungsfeldern<br />
- Überprüfung der<br />
Leistung des Prozesses<br />
- <strong>LAG</strong> - - Diskussion - Evaluierungsworkshop<br />
nach<br />
ILEK-REK<br />
- REM,<br />
<strong>LAG</strong>,<br />
Arbeitsgruppenmitglieder<br />
- - Arbeitsbericht REM<br />
als Grundlage,<br />
- Evaluierungsworkshop<br />
mit der <strong>LAG</strong><br />
sowie interessierten<br />
Mitgliedern der Arbeitsgruppen<br />
- - Auswertung der<br />
Projektanträge<br />
- Befragung der Projekte<br />
- Umfrage bei den<br />
<strong>LAG</strong>-Mitgliedern und<br />
durch Zufall ausgewählte<br />
Arbeitsgruppenmitglieder<br />
mittels<br />
Bewertungsleitfaden<br />
„Erfolgreiche integrative<br />
Regionalentwicklung“<br />
- Evaluierungsworkshop<br />
ILEK -<br />
Prozess 2007<br />
- Evaluierung: Forum<br />
Landentwicklung<br />
Kräuterregion<br />
Wiesteniederung<br />
2004<br />
- - Festlegung der Indikatoren - - erstmalig Frühjahr 2008 - - Schwerpunktsetzung für<br />
- danach jährlich im November<br />
das Regionalmanagement<br />
und Einsatz finanzieller<br />
Ressourcen<br />
- Entwicklung von Meilensteinen<br />
für die Projektumsetzung<br />
- Abschluss einer Zielvereinbarung<br />
und Budgetfestlegung<br />
mit dem Regionalmanagement<br />
- - Aufgabenstellung und<br />
Meilensteine für die Arbeitsgruppen<br />
- Augabenstellung und<br />
Meilensteine für Projekte<br />
- Qualitative Beschreibung - jährlich im November - (Budgetierung)<br />
- - Indikatoren s.u.<br />
- Anzahl der Projekte je<br />
Handlungsfeld<br />
- Anzahl von Arbeitsplätzen<br />
- Investitionssumme<br />
- spezifische Indikatoren je<br />
Handlungsfeld<br />
- Indikatoren entsprechend<br />
dem Bewertungsleitfaden<br />
„Erfolgreiche integrative<br />
Regionalentwicklung“<br />
- zweijährlich im November<br />
- - Referenzstand im Frühjahr<br />
2008<br />
- danach jährlich im November<br />
- (Budgetierung)<br />
- Organisatorische und<br />
technische Veränderungen<br />
im Prozessablauf<br />
- - Protokoll<br />
- Handlungsanweisung<br />
an Regionalmanagement<br />
- Jahresbericht der<br />
<strong>LAG</strong><br />
mensch und region 79
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
8 Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung<br />
Fragestellung Festlegung /<br />
Überprüfung<br />
durch<br />
Methode<br />
Erfahrung in<br />
der Region<br />
Indikatoren Rhythmus / Datum Folgerungen Dokumentation<br />
- - Erste Erfahrungen<br />
mit der Umsetzung<br />
- Erste Erfolge<br />
<strong>LAG</strong> - - Leader-Indikatoren nach<br />
PROFIL s.u.<br />
zusätzlich:<br />
- - Anzahl der Projekte je<br />
Handlungsfeld<br />
- Anzahl von Arbeitsplätzen<br />
- Investitionssumme<br />
- spezifische Indikatoren je<br />
Handlungsfeld s. Entwicklungsstrategie<br />
- 30.06.2010: - erforderliche Anpassungen<br />
zur Verbesserung der Umsetzung<br />
in der Region, Anregungen<br />
zur Verbesserung<br />
der Umsetzung auf<br />
der Programmebene<br />
- Bewertung der<br />
Umsetzung des<br />
REK.<br />
- Ergebnisse und<br />
Wirkungen im<br />
Hinblick auf die<br />
angestrebten Entwicklungsziele<br />
- <strong>LAG</strong> Leader-Indikatoren nach<br />
PROFIL s.u.<br />
Indikatoren Entwicklungsziele<br />
und<br />
die Ziele der<br />
Handlungsfelder,<br />
Entwicklungsperspektiven<br />
Tab. 43<br />
Evaluationskonzept<br />
- 30.06.2012 - Überlegungen zur Verstetigung<br />
des Prozesses nach<br />
Ende der Förderperiode<br />
mensch und region 80
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
9 Quellenverzeichnis<br />
9 Quellenverzeichnis<br />
BERTELSMANN STIFTUNG GÜTERSLOH (2006): Demographiebericht – Ein Baustein des Wegweisers Demographischer<br />
Wandel (von): Ottersberg, Landkreis Verden; Fintel, Landkreis Rotenburg (Wümme);<br />
Sottrum, Landkreis Rotenburg (Wümme); Stadt Rotenburg (Wümme); Zeven, Landkreis Rotenburg<br />
(Wümme)<br />
KUNSTVEREIN FISCHERHUDE IN BUTHMANNS HOF E.V. (HRSG.) (2005): Die Wümme – von der Quelle bis zur<br />
Mündung<br />
LANDKREIS ROTENBURG (2005): <strong>Regionales</strong> Raumordnungsprogramm für den Landkreis Rotenburg (Wümme)<br />
LANDKREIS ROTENBURG (WÜMME) (2006): Bürger Info<br />
LANDKREIS VERDEN (1998): <strong>Regionales</strong> Raumordnungsprogramm für den Landkreis Verden<br />
MENSCH UND REGION (2007): Integriertes ländliches <strong>Entwicklungskonzept</strong> (ILEK) – Wümme im fluss<br />
METROPOLREGION HAMBURG (2000): <strong>Regionales</strong> <strong>Entwicklungskonzept</strong> REK 2000, Hamburg<br />
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG (NIW) (2004):<br />
Regionalmonitoring Niedersachsen Regionalreport 2004 - Positionierung und Entwicklungstrend<br />
ländlicher und städtischer Räume<br />
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG (2005):<br />
Regionalmonitoring Niedersachsen Regionalreport 2005 - Positionierung und Entwicklungstrend<br />
ländlicher und städtischer Räume<br />
NIEDERSÄCHSISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK (2007): NLS-Online Tabelle K70A2021, K1000014,<br />
Z1001691, Z6080011, Z6080013<br />
NIEDERSÄCHSISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK (NLS) (2007A): Das Land und sein Regionen, Hannover<br />
NIEDERSÄCHSISCHES MINISTERIUM FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM, ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND<br />
VERBRAUCHERSCHUTZ (2007a) Dorferneuerungsprogramm, Hannover<br />
NIEDERSÄCHSISCHES MINISTERIUM FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM, ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND<br />
VERBRAUCHERSCHUTZ (2006): Landesraumordungsprogramm Niedersachsens – Entwurf 2006 /<br />
Änderung und Ergänzungen (Hannover)<br />
NIEDERSÄCHSISCHES MINISTERIUM FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM, ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND<br />
VERBRAUCHERSCHUTZ (2006a) : ZILE: Zuwendung zur Integrierter Ländlichen Entwicklung<br />
NIEDERSÄCHSISCHES MINISTERIUM FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM, ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND VERBRAU-<br />
CHERSCHUTZ (2007b): Integrierte ländliche Entwicklung in Niedersachsen – Der Erfolg der Förderung<br />
für den ländlichen Raum<br />
NIEDERSÄCHSISCHES LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT, KÜSTEN- UND NATURSCHUTZ NLWKN (2007): Karte<br />
der Naturschutzgebiete<br />
STADT ROTENBURG (WÜMME) (2007): Kerndaten der Wümme-Wieste-Region<br />
TOUROW (2006): Übernachtungszahlen im Landkreis Rotenburg (Wümme), unveröffentlicht<br />
VEREIN ZUR FÖRDERUNG VON KUNST, THERAPIE UND BERATUNG IM FLECKEN OTTERSBERG E.V. (2005): Konzept<br />
des Gesundheitskompetenzzentrums<br />
mensch und region 81
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
9 Quellenverzeichnis<br />
Internetseiten:<br />
http://www.munlv.nrw.de/ministerium/gender_mainstreaming/gm_auf_bundesebene/index.php<br />
http://www.bmelv.de/nn_752874/SharedDocs/downloads/08-<br />
LaendlicheRaeume/LaendlicheEntwicklung/LeitfadenIntegrierteLaendlicheEntwicklung.html<br />
http://www.kampseen.at/leader-kamptal-wagram/<br />
www.kamptalgaerten.at<br />
www.meinestadt.de<br />
http://www.kampseen.at/leader-kamptal-wagram/ziele.htm - Ziele Kamptal<br />
http://www.landkreis-verden.de/index.cfmcontent=http://www.landkreisverden.de/bauen/naturschutz/naturschutzgebiete.cfm<br />
http://www.metropolregion.hamburg.de<br />
http://www.bremen-niedersachsen.de/<br />
http://www.leaderplus.de/download/free/nov_chck.pdf<br />
mensch und region 82
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
10 Anhang<br />
10 Anhang<br />
10.1 Geschäftsordnung<br />
Lokale Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung<br />
<strong>GesundRegion</strong> – Wümme im fluss<br />
Die folgende Geschäftsordnung legt ergänzend zum „Antrag zur Aufnahme in das Förderprogramm Leader“<br />
(Leader-Antrag der Lokalen Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung) die Arbeitsweise und die Entscheidungsfindung<br />
der Lokalen Aktionsgruppe „Wümme-Wieste-Niederung“ dar.<br />
§1<br />
Name, Gebiet und Sitz der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung<br />
1. Die lokale Aktionsgruppe trägt den Namen „Lokale Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung“, abgekürzt<br />
„<strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung“.<br />
2. Das Aktionsgebiet der <strong>LAG</strong> umfasst folgende Gemeinden: im Landkreis Verden den Flecken Ottersberg<br />
und im Landkreis Rotenburg (Wümme) die Samtgemeinden Sottrum und Fintel, die Gemeinde Scheeßel,<br />
die Gemeinde Gyhum (Samtgemeinde Zeven) sowie die Ortschaften der Stadt Rotenburg (Wümme).<br />
Das Gebiet ist in der Anlage dargestellt.<br />
3. Der Sitz der <strong>LAG</strong> ist die Stadt Rotenburg (Wümme).<br />
§2<br />
Ziele der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung<br />
1. Die <strong>LAG</strong> konstituiert sich, um in einer strukturierten und organisierten Form verschiedene Gruppen des<br />
Aktionsgebietes an der Entwicklung der Region zu beteiligen.<br />
2. Die <strong>LAG</strong> ist zentrales Steuerungs- und Entscheidungsgremium. Sie berät und entscheidet über die Gesamtstrategie,<br />
bringt neue Aspekte ein, sie berät und beschließt über Förderprojekte. Die Aktionsgruppe<br />
benennt zudem projektbezogene, temporäre Arbeitsgruppen und löst diese wieder auf.<br />
§3<br />
Aufgaben der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung<br />
1. Die <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung übernimmt dabei folgende Aufgaben:<br />
• die Erarbeitung und Umsetzung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es „Wümme-Wieste-<br />
Niederung“,<br />
• die regelmäßige Evaluation sowie die Weiterentwicklung des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />
„Wümme-Wieste-Niederung“,<br />
• die Initiierung und Koordination von Handlungsfeldern und Projekten,<br />
• die Festsetzung von Arbeitsschwerpunkten in den Handlungsfeldern des Regionalen <strong>Entwicklungskonzept</strong>es<br />
und im Regionalmanagement,<br />
• die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
• die Motivation und Mobilisierung von Menschen zur Teilnahme an der Umsetzung des Regionalen<br />
<strong>Entwicklungskonzept</strong>es,<br />
• die Beratung und die Beschlussfassung zu Förderanträgen aus dem Aktionsgebiet,<br />
• die Unterstützung und Beratung potentieller Projektträger,<br />
• die Dokumentation der geförderten Projekte und die Weitergabe der Informationen an das Niedersächsische<br />
Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
bzw. von ihm benannte Organisationen sowie an die nationale und europäische Vernetzungsstelle<br />
Leader;<br />
• die Teilnahme am Erfahrungsaustausch mit anderen Regionen<br />
• Teilnahme an den niedersächsischen. Lenkungsausschusssitzungen und<br />
• die Vorbereitung und Durchführung von Projekten in Partnerschaft mit anderen Leader-<br />
Aktionsgruppen in Niedersachsen, der Bundesrepublik Deutschland oder der Europäischen Union.<br />
mensch und region 83
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
10 Anhang<br />
§4<br />
Zusammensetzung der Lokalen Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung<br />
(1) Zusammensetzung:<br />
Die <strong>LAG</strong> besteht aus 12 stimmberechtigten Mitgliedern sowie ergänzenden beratenden Mitgliedern.<br />
Die stimmberechtigten Mitglieder setzen sich aus kommunalen Vertreter sowie aus VertreterInnen der Wirtschafts-<br />
und Sozialpartner zusammen.<br />
Für alle stimmberechtigten Mitglieder sollen VertreterInnen benannt werden. Nach Bedarf werden zusätzlich<br />
beratende Mitglieder (z.B. Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinden sowie der Ortschaften)<br />
integriert.<br />
Stimmberechtigte kommunale VertreterInnen aus:<br />
- der Stadt Rotenburg (Wümme)<br />
- der Samtgemeinde Sottrum<br />
- der Samtgemeinde Fintel,<br />
- der Gemeinde Scheeßel<br />
- der Gemeinde Gyhum (Samtgemeinde Zeven) sowie<br />
- dem Flecken Ottersberg<br />
Stimmberechtigte VertreterInnen der Wirtschafts- und Sozialpartner:<br />
- Gesundheit<br />
- Landwirtschaft<br />
- Kunst- und Kultur<br />
- Wirtschaft<br />
- Tourismus<br />
- Natur, Umwelt, Wasser<br />
Beratende Mitglieder:<br />
- GLL Verden<br />
- Landkreis Rotenburg (Wümme)<br />
- Landkreis Verden.<br />
(2) Beschlussfassung<br />
Die Versammlungen der <strong>LAG</strong> werden vom/ von der Vorsitzenden einberufen. Sie sind beschlussfähig, wenn<br />
mindestens die Hälfte der stimmberechtigten Mitglieder anwesend ist. Bei der Beschlussfassung entscheidet<br />
die einfache Mehrheit. Jedes stimmberechtigte Mitglied hat eine Stimme. Über den Verlauf der Sitzungen<br />
der <strong>LAG</strong> ist eine Niederschrift anzufertigen.<br />
Beschlüsse im Umlaufverfahren sind möglich (schriftlich oder per Email).<br />
(3) Sitzungen<br />
Die <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung tritt jährlich mindestens 2 Mal sowie nach Bedarf zusammen.<br />
Die Sitzungen erfolgen öffentlich. Bei Bedarf kann die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden.<br />
Das Engagement in der <strong>LAG</strong> erfolgt ehrenamtlich. Sitzungsgelder oder Reisekosten werden nicht gewährt.<br />
§ 5<br />
Der/ die Vorsitzende<br />
(1) Zusammensetzung:<br />
Die <strong>LAG</strong> wählt aus ihrer Mitte eine/n Vorsitzende/n und eine/n stellvertretende/n Vorsitzende/n.<br />
(2) Aufgaben<br />
Der/ die Vorsitzende beruft die <strong>LAG</strong> ein: Er/ Sie legt die Tagesordnung der <strong>LAG</strong>-Sitzungen fest und führt die<br />
Sitzungen.<br />
Er/ Sie vertritt die <strong>LAG</strong> in der Öffentlichkeit.<br />
In besonders eiligen Fällen hat er/ sie das Recht, über einzelne Förderanträge im Wege einer Eilentscheidung<br />
– in Abstimmung mit dem Regionalmanagement und der Bewilligungsstelle – zu beschließen. Bei der<br />
nächsten Sitzung der <strong>LAG</strong> muss über die Eilentscheidungen informiert werden.<br />
Der/ die Vorsitzende hat die Aufsicht über das Regionalmanagement und kann ihm Arbeiten zuweisen.<br />
mensch und region 84
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
10 Anhang<br />
§6<br />
Interne Organisation der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung<br />
Die <strong>LAG</strong> bildet folgende Organisationseinheiten:<br />
1. projektbezogene, temporäre Arbeitsgruppen,<br />
2. das Regionalmanagement.<br />
§ 7 Projektbezogene, temporäre Arbeitsgruppen<br />
(1) Zusammensetzung<br />
Die projektbezogenen, temporären Arbeitsgruppen können sich sowohl aus Mitgliedern der <strong>LAG</strong> als auch<br />
aus weiteren Personen zusammensetzen;<br />
Einberufen werden die Arbeitsgruppen durch den/ die Vorsitzende/ -n oder das Regionalmanagement.<br />
(2) Aufgaben<br />
Die Aufgaben werden bei der Einberufung der Arbeitsgruppen benannt. Grundsätzlich sollen sie Teilbereiche<br />
der Gesamtstrategie bearbeiten und Teilaufgaben lösen helfen.<br />
§ 8 Regionalmanagement<br />
Die <strong>LAG</strong> richtet ein Regionalmanagement mit folgenden Aufgaben ein:<br />
Das Regionalmanagement unterstützt die Aktionsgruppe und den/ die Vorsitzende/ -n bei allen Arbeiten.<br />
Es<br />
• nimmt an den Sitzungen der <strong>LAG</strong> teil,<br />
• bereitet die Aktionsgruppensitzungen vor und nach,<br />
• klärt die Fördermöglichkeit von Projektanträgen in Zusammenarbeit mit der Bewilligungsstelle ab,<br />
• koordiniert die Öffentlichkeitsarbeit,<br />
• berät potenzielle Antragsteller,<br />
• dokumentiert die geförderten Projekte,<br />
• organisiert und koordiniert die Projekte der Leader-Aktionsgruppe und<br />
• arbeitet konkrete Arbeitsaufträge der Aktionsgruppe oder des/ der Vorsitzenden ab.<br />
§9<br />
Beendigung der Mitgliedschaft<br />
1. Grundsätzlich sollten alle Mitglieder der Aktionsgruppe versuchen, eine kontinuierliche Mitarbeit sicher<br />
zu stellen.<br />
2. Die Beendigung der Mitgliedschaft in der <strong>LAG</strong> kann auf eigenen Wunsch erfolgen. In der nächsten Sitzung<br />
der <strong>LAG</strong> wird dann ein neues Mitglied gewählt.<br />
§10<br />
Dauer der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung<br />
Die <strong>LAG</strong> wird für einen unbefristeten Zeitraum gegründet. Eine Auflösung soll frühestens bei vollständiger<br />
Abwicklung des Leader-Programms bis 2015 erfolgen.<br />
§11<br />
Änderungen der Geschäftsordnung<br />
Änderungen der Geschäftsordnung können mit einfacher Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder der <strong>LAG</strong><br />
erfolgen. Die Zusammensetzung der stimmberechtigten Mitglieder der <strong>LAG</strong> kann nur mit einer 2/3-Mehrheit<br />
der stimmberechtigten Mitglieder der <strong>LAG</strong> geändert werden<br />
Die <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung wurde errichtet<br />
am 17.09.2007<br />
in Rotenburg (Wümme)<br />
mensch und region 85
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
10 Anhang<br />
Vertreter der Kommunen<br />
Stadt Rotenburg (Wümme)<br />
Samtgemeinde Sottrum<br />
Samtgemeinde Fintel<br />
Gemeinde Scheeßel<br />
Gemeinde Gyhum<br />
(Samtgemeinde Zeven)<br />
Flecken Ottersberg<br />
1. Stadträtin Frau Ute Scholz<br />
stellv. Herr Werner Scholz<br />
Herr Samtgemeindebürgermeister Markus Luckhaus<br />
stellv.<br />
Herr Samtgemeindedirektor Friedrich Dreyer<br />
stellv.<br />
Frau Käthe Dittmer-Scheele<br />
stellv.<br />
Herr Claus Vollmer<br />
stellv.<br />
Herr Bürgermeister Horst Hofmann<br />
stellv.<br />
VertreterInnen der Wirtschafts- und Sozialpartner:<br />
Gesundheit<br />
Landwirtschaft<br />
Kunst- und Kultur<br />
Wirtschaft<br />
Tourismus<br />
Natur, Umwelt, Wasser<br />
Frau Karin Inama<br />
stellv. Herr Weinbichler<br />
Herr Hans-Hermann Engelke<br />
stellv. Herr Alexander von Hammerstein<br />
Herr Dirk Rademacher<br />
stellv. Herr Bernd Braumüller<br />
Frau Waltraud Cassellius<br />
stellv. Herr Norbert Behrens<br />
Herr Udo Fischer<br />
stellv. Herr Jürgen Hicke<br />
Herr Gerhard Lohmann<br />
stellv. Klaus Düver<br />
mensch und region 86
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
10 Anhang<br />
10.2 Karte der Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung<br />
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REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
10 Anhang<br />
10.3 Kooperationsvereinbarungen<br />
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REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
10 Anhang<br />
mensch und region 89
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
10 Anhang<br />
mensch und region 90
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
10 Anhang<br />
10.4 Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1 Karte der Leader-Region Wümme-Wieste-Niederung (ohne Kernstadt Rotenburg<br />
(Wümme), schraffiert).......................................................................................................................1<br />
Abb. 2 Wümmelandschaft bei Clüversborstel..............................................................................................2<br />
Abb. 3 Organisationsstruktur der <strong>LAG</strong>.........................................................................................................5<br />
Abb. 4 Entscheidungsablauf Förderung ......................................................................................................6<br />
Abb. 5 Gründungsmitglieder der <strong>LAG</strong> Wümme-Wieste-Niederung.............................................................8<br />
Abb. 6 Organisation Umsetzungsprozess .................................................................................................10<br />
Abb. 7 Arbeitsschritte in der Erstellung des Leader REK..........................................................................11<br />
Abb. 8 Arbeitsgruppe auf der Nachhaltigkeitswerkstatt.............................................................................11<br />
Abb. 9 Bevölkerungsentwicklung 1970 bis 2006 .......................................................................................16<br />
Abb. 10 Bevölkerungsprognose 2004 bis 2014...........................................................................................16<br />
Abb. 11 Bildungswanderung in der Region .................................................................................................17<br />
Abb. 12 Größenstruktur der landwirtschaftlichen Betriebe..........................................................................18<br />
Abb. 13 Übernachtungszahlen im Leader-Gebiet .......................................................................................19<br />
Abb. 14 Mehrgenerationenhaus Waffensen ................................................................................................21<br />
Abb. 15 Wiesteniederung bei Bilstedt..........................................................................................................23<br />
Abb. 16 Verbindende Bundesautobahn BAB 7 ...........................................................................................26<br />
Abb. 17 Gewerbegebiet Sottrum .................................................................................................................26<br />
Abb. 18 Ortsmittelpunkt in Reeßum.............................................................................................................28<br />
Abb. 19 Kunst im ländlichen Raum..............................................................................................................31<br />
Abb. 20 Kräuteranbau in Stapel...................................................................................................................31<br />
Abb. 21 Wümmewiese mit Kunst-Storch .....................................................................................................33<br />
Abb. 22 Bio-Gas Anlage in der Region........................................................................................................37<br />
Abb. 23 Vernetzung der <strong>GesundRegion</strong> in die Handlungsfelder.................................................................38<br />
Abb. 24 Auszug aus einem Gestaltungsplan...............................................................................................45<br />
Abb. 25 Vernetzung des Leitprojektes „Regionale Gestaltungsregeln für Dorf(mittel)punkte,<br />
Dorfplätze und -straßen“ mit den Handlungsfeldern .....................................................................46<br />
Abb. 26 Dorf(mittel)punkte in der Region (u.a. in Stuckenborstel, Reeßum, Ahausen, Waffensen,<br />
Wohlsdorf, Lauenbrück, Scheeßel)................................................................................................46<br />
Abb. 27 Vernetzung des Leitprojektes „Kulturbüro“ mit den Handlungsfeldern ..........................................50<br />
Abb. 28 Einbettung des Gesundheitskompetenzzentrums in die Entwicklungsstrategie............................53<br />
Abb. 29 Vernetzung des Leitprojektes „Gesundheitskompetenzzentrum“ mit den<br />
Handlungsfeldern ...........................................................................................................................54<br />
Abb. 30 Lage der Höfe in der Region .........................................................................................................58<br />
Abb. 31 Vernetzung des Leitprojektes „Höfe der Region“ mit den Handlungsfeldern.................................58<br />
Abb. 32 Vernetzung des Leitprojektes „Entwicklung eines regionalen Dienstleistungszentrums<br />
(Land schaftspflegeverband)“ mit den Handlungsfeldern ..............................................................63<br />
Abb. 33 Vernetzung Natur-Pur-Region........................................................................................................65<br />
Abb. 34 Vernetzung des Leitprojektes „Melkhus-Route“ mit den Handlungsfeldern...................................67<br />
Abb. 35 Budgetierung ..................................................................................................................................77<br />
Abb. 36 Schema Prozesssteuerung ............................................................................................................78<br />
mensch und region 91
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
10 Anhang<br />
10.5 Tabellenverzeichnis<br />
Tab. 1 Kerndaten der Wümme-Wieste-Region ...........................................................................................2<br />
Tab. 2 Art und Anzahl der Veranstaltungen im Beteiligungsprozess ........................................................12<br />
Tab. 3 Beteiligte im ILEK-Prozess (nach Themenbereichen) ...................................................................13<br />
Tab. 4 Zugewiesene Entwicklungsaufgaben im Leader-Gebiet................................................................14<br />
Tab. 5 Einwohnerentwicklung im Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung 1970 bis 2006 ..................15<br />
Tab. 6 Beschäftigte nach Wirtschaftssektoren 2003 .................................................................................17<br />
Tab. 7 Bewirtschaftungsstruktur (2001 – 2005) ........................................................................................18<br />
Tab. 8 Pendlerverhalten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten..................................................20<br />
Tab. 9 Therapieangebote in der Region....................................................................................................22<br />
Tab. 10 Naturschutz- und FFH-Gebiete im Leader-Gebiet Wümme-Wieste-Niederung ............................24<br />
Tab. 11 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken der gewerblichen Wirtschaft .........................................27<br />
Tab. 12 Dorferneuerungsverfahren im Leader Wümme-Wieste-Niederung ...............................................29<br />
Tab. 13 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich der Dorf- und Siedlungsentwicklung............29<br />
Tab. 14 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Kultur und Soziales......................................30<br />
Tab. 15 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich der Landwirtschaft .......................................32<br />
Tab. 16 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Natur und Landschaft ..................................33<br />
Tab. 17 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Tourismus....................................................34<br />
Tab. 18 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Gesundheit ..................................................35<br />
Tab. 19 Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken im Bereich Regenerative Energie..................................37<br />
Tab. 20 Entwicklungsziele und Wirkungsindikatoren ..................................................................................41<br />
Tab. 21 Bewertungsschema für Leitprojektauswahl....................................................................................42<br />
Tab. 22 Bewertungsschema für Projektauswahl .........................................................................................42<br />
Tab. 23 Leitprojektauswahl „Regionale Gestaltungsregeln für Dorf(mittel)punkte, Dorfplätze und –<br />
straßen“ ..........................................................................................................................................47<br />
Tab. 24 Bewertung des Leitprojektes „Regionale Gestaltungsregeln für Dorf(mittel)punkte,<br />
Dorfplätze und –straßen.................................................................................................................47<br />
Tab. 25 Leitprojektauswahl „Kulturbüro“......................................................................................................50<br />
Tab. 26 Bewertung des Leitprojektes „Kulturbüro“......................................................................................51<br />
Tab. 27 Leitprojektauswahl „Gesundheitskompetenzzentrum“ ...................................................................54<br />
Tab. 28 Bewertung des Leitprojektes „Gesundheitskompetenzzentrum“ ...................................................54<br />
Tab. 29 Leitprojektauswahl „Höfe der Region“............................................................................................59<br />
Tab. 30 Bewertung des Leitprojektes „Höfe der Region“ ............................................................................59<br />
Tab. 31 Leitprojektauswahl „Flurbereinigungsverfahren“ ............................................................................60<br />
Tab. 32 Bewertung des Leitprojektes „Flurbereinigungsverfahren“ ............................................................60<br />
Tab. 33 Leitprojektauswahl „Entwicklung eines regionalen Dienstleistungszentrums“...............................63<br />
Tab. 34 Bewertung des Leitprojektes „Entwicklung eines regionalen Dienstleistungszentrums<br />
(Landschaftspflegeverband)“..........................................................................................................63<br />
Tab. 35 Leitprojektauswahl „Melkhus-Route“..............................................................................................67<br />
Tab. 36 Bewertung des Leitprojektes „Melkhus-Route“ ..............................................................................68<br />
Tab. 37 Leitprojektauswahl „Informationszentrum für Umweltschutz und sparsamen Umgang mit<br />
Ressourcen im Haus der Vereine in Mulmshorn“ ..........................................................................70<br />
Tab. 38 Bewertung des Leitprojektes „Informationszentrum für Umweltschutz und sparsamen<br />
Umgang mit Ressourcen im Haus der Vereine in Mulmshorn“......................................................70<br />
Tab. 39 Leitprojektauswahl „Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiete“........................................72<br />
Tab. 40 Bewertung des Leitprojektes „Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiete“ ........................72<br />
Tab. 41 Indikativer Finanzplan der Lokalen Aktionsgruppe Leader-Region Wümme-Wieste-<br />
Niederung Aufteilung nach Jahren.................................................................................................75<br />
Tab. 42 Indikativer Finanzplan der Lokalen Aktionsgruppe Wümme-Wieste-Niederung Aufteilung<br />
nach Handlungsfeldern für die gesamte Laufzeit...........................................................................76<br />
Tab. 43 Evaluationskonzept ........................................................................................................................80<br />
mensch und region 92
REK Wümme-Wieste-Niederung<br />
10 Anhang<br />
mensch und region 93