Jahresbericht 2012 - Diakonie Ãsterreich
Jahresbericht 2012 - Diakonie Ãsterreich
Jahresbericht 2012 - Diakonie Ãsterreich
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Diakonische Information 167-2/13<br />
Menschlichkeit braucht Unterstützung
Inhalt<br />
Inhalt<br />
3<br />
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Vorwort<br />
Altenhilfe<br />
Behindertenhilfe<br />
Gesundheit<br />
Flüchtlingshilfe<br />
Katastrophenhilfe<br />
Entwicklungszusammenarbeit<br />
Bildung<br />
Kinder- und Jugendhilfe<br />
Menschen in sozialen Krisen<br />
Rettungs- und Sanitätsdienst<br />
Eurodiaconia<br />
Sponsoring<br />
<strong>Diakonie</strong> Produkte & Service<br />
Finanzübersicht<br />
Mitglieder<br />
Aus dem Leben<br />
schöpfen. Für mich<br />
und für andere.<br />
www.diakonie.at<br />
Spendenkonto PSK 23.96.444<br />
Altern in der Mitte der Gesellschaft. Lebensqualität sichern.<br />
2
Vorwort<br />
Very Inspired People<br />
Liebe Freundinnen und Freunde der <strong>Diakonie</strong>!<br />
Liebe Schwestern und Brüder!<br />
Die Welt braucht VIP’s – ist zu lesen. Gemeint<br />
sind aber nicht die Reichen und Schönen<br />
der Seitenblickgesellschaft, sondern die Welt<br />
brauche „Very Inspired People“. Dem kann ich<br />
zustimmen, die Welt braucht Menschen, die beseelt<br />
sind, die vom Geist erfüllt sind, die bewegt<br />
sind und andere bewegen können. Der Papst,<br />
der eine arme Kirche für die Armen wolle, sei<br />
so einer, oder Mutter Theresa, oder Bill Gates,<br />
ja auch die Wirtschaft braucht inspirierte und<br />
inspirierende Menschen. Da gehen Glanz und<br />
Geist, scheint’s Hand in Hand.<br />
Im Neuen Testament wird uns gesagt: „Es sind<br />
verschiedene Gaben; aber es ist „ein“ Geist.<br />
Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist<br />
„ein“ Gott, der da wirkt alles in allen. In einem<br />
jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen<br />
aller.“ (1.Kor.12)<br />
Die Welt braucht „Very Inspired People.“ Und<br />
die Welt hat diese VIP’s , sie sind mitten unter<br />
uns und müssen nur wahrgenommen werden.<br />
Jede und jeder von ihnen leben diese Begeisterung<br />
und ihre Begabungen an ihrem jeweils<br />
besonderen Ort. Dieser Jahresrückblick macht<br />
viele dieser Menschen sichtbar. Sie leben und<br />
arbeiten in der <strong>Diakonie</strong>, sie unterstützen die<br />
Arbeit der <strong>Diakonie</strong>, ob haupt- oder ehrenamtlich,<br />
ob durch ihren materiellen oder immateriellen<br />
Beitrag. Diese Heft gibt Gelegenheit, in<br />
die Welt der VIP’s einzutauchen, an die Orte zu<br />
gelangen, an denen sich das Leben entscheidet<br />
und all den Menschen, die sich vom Geist der<br />
Nächstenliebe inspirieren haben lassen und anderen<br />
zur Inspiration werden, auch Dank sagen<br />
zu können.<br />
Ihnen allen dankt besonders<br />
Pfarrer Mag. Michael Chalupka,<br />
Direktor der <strong>Diakonie</strong> Österreich<br />
<strong>Diakonie</strong> „Hoffnungsträger“-Kampagne<br />
Im Advent <strong>2012</strong> war die <strong>Diakonie</strong> Österreich<br />
wieder Botschafterin für Kinder und Jugendliche,<br />
die es schwer haben. <strong>Diakonie</strong> Direktor<br />
Michael Chalupka konnte auch in diesem Jahr<br />
diversen prominenten Persönlichkeiten aus<br />
Politik und Gesellschaft originale <strong>Diakonie</strong>-Adventkränze<br />
überreichen und nützte die Gelegenheit,<br />
die Geschichte des „Hoffnungsträgers“ zu<br />
erzählen. Der Adventkranz ist eine ursprünglich<br />
evangelische Erfindung. Er steht in engem<br />
Zusammenhang mit der Entstehungsgeschichte<br />
der <strong>Diakonie</strong> und der Hilfe für benachteiligte<br />
Kinder und Jugendliche.<br />
Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, So -<br />
zialminister Rudolf Hundstorfer, Kardinal Christoph<br />
Schönborn sowie die drei Landeshauptleute<br />
Erwin Pröll, Hans Niessl und Josef Püringer<br />
nahmen den <strong>Diakonie</strong> Adventkranz mit Freude<br />
entgegen.<br />
<strong>Diakonie</strong> Adventkampagne für Jugendliche, die<br />
es schwer haben<br />
3
Altenhilfe<br />
Leistbare Pflege<br />
für Menschen im Alter<br />
Die EU hat <strong>2012</strong> zum Jahr des „Aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen“ erklärt. Der <strong>Diakonie</strong> ging es bei<br />
den politischen Aktionen im EU-Jahr nicht um die „Aktivierung“ von Menschen im Alter, sondern um einen Aktivierungsschub für die<br />
Politik. Die Forderung der <strong>Diakonie</strong> ist es, Menschen im Alter ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.<br />
Die <strong>Diakonie</strong> bietet schon jetzt individuell zugeschnittene Dienstleistungen, wie Tageszentren oder Kurzzeitpflege, damit Menschen<br />
im Alter und ihre Angehörigen bei großen Belastungen aufgefangen werden können. Leistbare Pflege für alle Menschen im Alter ist<br />
das Ziel.<br />
Die Würdigung der Jury bei der Preisverleihung<br />
am 5. Dezember <strong>2012</strong> in Brüssel lautete: Das<br />
Projekt sei nicht nur innovativ und effektiv,<br />
sondern zeige auf eindrucksvolle Weise, wie<br />
„miteinander leben“ funktionieren kann.<br />
20 Jahre Tageszentren für SeniorInnen in Salzburg – ein Fest!<br />
20 Jahre Tageszentren in Salzburg<br />
Tageszentren bieten Betreuung für pflegebedürftige<br />
SeniorInnen tagsüber, während<br />
die Betroffenen jedoch im gewohnten Umfeld<br />
wohnen. Für viele Menschen im Alter sind die<br />
Tageszentren eine unverzichtbare Alternative<br />
zum Seniorenheim. Vor 20 Jahren stellte die<br />
Stadt Salzburg erstmals finanzielle Mittel für<br />
geriatrische Tageszentren zur Verfügung und<br />
übernahm damit österreichweit eine Vorreiterrolle.<br />
Das <strong>Diakonie</strong>-Zentrum Salzburg betreibt zwei<br />
Tageszentren und lud am 18. Oktober ehemalige<br />
MitarbeiterInnen, Freiwillige, VertreterInnen<br />
aus Politik und Verwaltung, sowie Angehörige<br />
zu einem Jubiläumsabend ein.<br />
Auf dem täglichen Engagement und der qualitätsvollen<br />
Arbeit der MitarbeiterInnen seit 20<br />
Jahren baut der Erfolg dieses wichtigen Angebotes<br />
in der SeniorInnenarbeit auf.<br />
Englischunterricht im Haus für Senioren<br />
Good morning!“ tönt es fröhlich aus einem<br />
„ Raum im Erdgeschoss des Hauses für<br />
SeniorInnen Wels. Dort sitzt nicht etwa eine<br />
Schulklasse, die mit dem Englischunterricht<br />
beginnen will, sondern eine Gruppe von sechs<br />
Elke Merl, Geschäftsführerin „Miteinander leben“<br />
bei der Verleihung des Europäischen <strong>Diakonie</strong>preis<br />
<strong>2012</strong> in Brüssel<br />
„Miteinander leben“ gewinnt den Europäischen<br />
<strong>Diakonie</strong>preis <strong>2012</strong><br />
Miteinander leben“ freut sich über den Eurodiaconia<br />
Award <strong>2012</strong>. Das ausgezeichnete<br />
„<br />
Projekt „Haus Lagergasse“ in Graz vereint drei<br />
Angebote unter einem Dach: Betreute Wohngemeinschaften<br />
für SeniorInnen, vollzeitbetreutes<br />
Wohnen für Menschen mit psychischen<br />
Beeinträchtigungen und geförderte Wohnungen<br />
für Familien und Studierende. Diese Durchmischung<br />
ermöglicht, dass sich alte und junge,<br />
kranke und gesunde Menschen im Alltag<br />
begegnen.<br />
Eine besondere Englischklasse: Sprachunterricht<br />
im Haus für Senioren<br />
Bewohnerinnen des Hauses, die vorhandene<br />
Kenntnisse auffrischen oder einfach etwas<br />
Neues kennen lernen wollen. Die gebürtige<br />
Südafrikanerin Elaine Pichler bietet ehrenamtlich<br />
Unterricht in ihrer Muttersprache an. „Es<br />
geht darum, die TeilnehmerInnen in Schwung<br />
zu bringen, ihnen eine schöne Abwechslung zu<br />
bieten – und nicht so sehr um das Erlernen der<br />
Sprache“, erklärt sie.<br />
4
Altenhilfe<br />
© dermaurer<br />
Im Garten des Altenwohn- und Pflegeheims St.Peter in Klagenfurt<br />
sind 12 barrierefreie und seniorengerechte<br />
Wohnungen mit jeweils 47 m² Wohnfläche<br />
entstanden. Nach einer rund einjährigen Bauzeit<br />
konnten die Wohnungen im November <strong>2012</strong> an<br />
die ersten BewohnerInnen übergeben werden.<br />
Weitere Projekte sind bereits in Umsetzung:<br />
In der Grazer Peter Rosegger Straße werden<br />
aktuell 34 betreute Seniorenwohnungen gebaut<br />
und im Bezirk Voitsberg wird das Schloss Maria<br />
Lankowitz revitalisiert.<br />
Zehn Jahre <strong>Diakonie</strong> in Harbach &<br />
Eröffnung Altenwohn- und Pflegeheim<br />
St. Peter<br />
Gleich zwei besonders schöne Ereignisse<br />
an einem Tag und Ort standen am Freitag<br />
dem 19. Oktober <strong>2012</strong> für die <strong>Diakonie</strong> de La<br />
Tour am Programm. Bei Sonnenschein und<br />
regem Gästeandrang wurde nicht nur das 10<br />
jährige Jubiläum der <strong>Diakonie</strong> in der Stadt Klagenfurt<br />
gefeiert, sondern auch das neue Altenwohn-<br />
und Pflegeheim St. Peter offiziell eröffnet.<br />
Ein modernes Bauwerk, dass junge Architektur<br />
mit den Bedürfnissen älterer Menschen gekonnt<br />
in Einklang bringt. „Ankommen und wohlfühlen“,<br />
Austausch zwischen Alt und Jung öffnet beiden<br />
die Augen und macht Spaß<br />
so der Grundsatz, den dieses Haus mit Licht,<br />
Wärme, freundlichen Farben, Wintergärten sowie<br />
großzügigen Platzverhältnissen im positiven<br />
Sinne erfüllt.<br />
Generationen gehen aufeinander zu<br />
Im Rahmen eines Sinnesprojektes initiierte die<br />
Evangelische Volksschule des <strong>Diakonie</strong>vereins<br />
in Salzburg begleitete Treffen zwischen Kindern<br />
und BewohnerInnen des Hauses für Senior-<br />
Innen. SchülerInnen besuchten die Bewohner-<br />
Innen im Haus für SeniorInnen und boten ihnen<br />
an zwei Tagen ein vielfältiges Programm:<br />
Märchen vorlesen, miteinander singen und<br />
musizieren, zeichnen und malen. Beim Bewegungsangebot<br />
der Ergotherapie war Jung und<br />
Alt willkommen und machte beiden Generationen<br />
viel Spaß. Beim Gegenbesuch in der<br />
Volksschule konnten SeniorInnen am Unterricht<br />
teilnehmen und erleben, wie abwechslungsreich<br />
Schule heutzutage sein kann.<br />
Neues Haus für Betreutes Wohnen in<br />
St. Stefan ob Leoben<br />
Miteinander leben“ konnte im Jahr <strong>2012</strong> bereits<br />
ihr sechszehntes Haus für Betreutes<br />
„<br />
Wohnen eröffnen. Im Mittelpunkt der Steiermark,<br />
in der Wohngemeinde St. Stefan ob Leoben,<br />
Schnupperstunde Musik- und Bewegungstraining<br />
beim Tag der offenen Tür in St. Stefan ob Leoben<br />
<strong>Diakonie</strong> Kernkompetenz<br />
Altenhilfe<br />
<strong>Diakonie</strong> Burgenland<br />
<strong>Diakonie</strong> Oberwart<br />
<strong>Diakonie</strong>verein Burgenland<br />
<strong>Diakonie</strong> de La Tour in Kärnten<br />
<strong>Diakonie</strong>werk Gallneukirchen in Steiermark,<br />
Oberösterreich, Salzburg, Wien<br />
Evangelischer <strong>Diakonie</strong>verein Linz<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe in Wien, NÖ,<br />
Tirol<br />
Miteinander leben in der Steiermark<br />
5
Behindertenhilfe<br />
Teilhabe und<br />
Selbstbestimmung<br />
Im Juli <strong>2012</strong> beschloss die Regierung den „Nationalen Aktionsplan für Menschen mit Behinderungen“, der die behindertenpolitische<br />
Strategie Österreichs bis 2020 vorgibt. Der NAP orientiert sich dabei an den Grundsätzen der UN-Konvention, die 2008 in Österreich<br />
ratifiziert wurde, und im Bereich Behinderung wesentliche Standards vorgibt. Die <strong>Diakonie</strong> begrüßte den NAP, und forderte gleichzeitig<br />
die Regierung auf, sofort mit der Umsetzung der vielen Maßnahmen, die darin definiert sind, zu beginnen.<br />
Projekt, weil es so viel Hoffnung in sich trägt, da<br />
es auch die Eltern- und Großelterngeneration<br />
anspricht“, sagte Antje Piller von der Raiffeisenlandesbank<br />
Oberösterreich, die den mit 10.000<br />
Euro dotierten Preis gestiftet hat.<br />
LIFEtool jetzt auch in Tirol<br />
Theatergruppe Malaria mit dem Stück „Experiment Leben – Winklergasse 43“<br />
Experiment Leben – Das Leben auf die<br />
Bühne bringen<br />
Vor 19 Jahren ist das Theater Malaria aus<br />
einer Eigeninitiative von künstlerisch tätigen<br />
Menschen mit Behinderung im <strong>Diakonie</strong>werk<br />
entstanden. Das Ensemble besteht derzeit aus<br />
zehn SchauspielerInnen aus dem <strong>Diakonie</strong>werk,<br />
die von externen Profis der freien Szene unterstützt<br />
werden. Diese sind oft überrascht vom<br />
komischen Talent sowie vom tänzerischen oder<br />
sprachlichen Ausdruck der SchauspielerInnen<br />
der Theatergruppe Malaria.<br />
„Experiment Leben – Winklergasse 43“ heißt<br />
das Stück, das im Frühsommer <strong>2012</strong> mehrmals<br />
in Linz vor ausverkauftem Haus aufgeführt wurde.<br />
„Es ist schon etwas Besonderes, auf dieser<br />
renommierten Bühne mit so viel Raum auftreten<br />
zu können. Den Posthof haben wir gewählt, weil<br />
er den Anspruch einer Zeitkultur am Hafen hat,<br />
und wir sind ein Stück Zeitkultur“, erklärt die<br />
Theaterpädagogin Iris Hanousek-Mader.<br />
Im Oktober startete LIFEtool mit einer Beratungsstelle<br />
für Unterstützte Kommunikation und<br />
Assistierende Technologien im slw Elisabethinum<br />
in Axams. Es ist die erste Beratungsstelle<br />
dieser Art in Tirol. Die offizielle Eröffnung fand<br />
am 15. November im Beisein von Landesrat<br />
Gerhard Reheis statt. Die Beratungsstelle ist ein<br />
kostenloses Angebot für Menschen mit Behinderungen,<br />
für ihre Angehörigen und FreundInnen,<br />
für TherapeutInnen sowie für PädagogInnen in<br />
ganz Tirol.<br />
Die Beratungsstellen LIFEtool Wien und LIFEtool<br />
Kärnten konnten <strong>2012</strong> ihr 10-jähriges Jubiläum<br />
feiern.<br />
Inklusion im integrativen Kindergarten „Sunčani<br />
most“ in Mostar<br />
Inklusiver Kindergarten in Bosnien-Herzegowina<br />
gewinnt <strong>Diakonie</strong>preis <strong>2012</strong><br />
Der integrative Kindergarten „Sunčani most“<br />
in Mostar wurde beim diesjährigen Reformationsempfang<br />
der Evangelischen Kirchen<br />
am 30. Oktober in Wien mit dem <strong>Diakonie</strong>preis<br />
<strong>2012</strong> ausgezeichnet.<br />
Der Kindergarten bemüht sich seit zehn Jahren<br />
um Toleranz zwischen Menschen unterschiedlicher<br />
Konfessionen und ethnischer Zugehörigkeit.<br />
Gleichzeitig ermöglicht er ein selbstverständliches<br />
Miteinander von Kindern mit und<br />
ohne Behinderungen. „Wir unterstützen dieses<br />
Eröffnung der LIFEtool Beratungsstelle für Unterstützte<br />
Kommunikation in Tirol<br />
6
Behindertenhilfe<br />
im Brucknerhaus in Linz statt. Am Symposion<br />
nahmen 900 Interessierte teil und diskutierten<br />
mit ExpertInnen und Betroffenen die Frage, wie<br />
Teilhabe konkret umgesetzt wird, und welche<br />
Schritte noch zu gehen sind.<br />
Menschen mit Behinderungen müssen zu Wort<br />
kommen, wenn es um ihre Rechte geht<br />
FRISBI feiert 30. Geburtstag<br />
Seit 30 Jahren gibt es im <strong>Diakonie</strong>werk Bildungs-<br />
und Freizeitarbeit für Menschen mit<br />
Behinderungen im Zentrum für Freizeit-Sport-<br />
Bildung (FRISBI). Heute sind es 90 Angebote<br />
und 550 TeilnehmerInnen pro Jahr, die FRISBI<br />
begleitet. FRISBI sieht sich als Inklusionsgestalter,<br />
-begleiter und als Informationsdrehscheibe.<br />
Zum Jubiläum fand am 30. Oktober im OK Centrum<br />
in Linz die Enquete „Sackgasse – Inklusive<br />
Bildung“ statt. Laut ExpertInnen sind es zwar<br />
zielgruppenbezogene Angebote, die das für<br />
Inklusion nötige Empowerment schaffen. Trotz<br />
allem sei es wichtig, hinaus zu gehen aus der<br />
Institution. „Erwachsenenbildung für Menschen<br />
mit Behinderungen muss Teil der allgemeinen<br />
Erwachsenenbildung sein,“ betonten die Veranstalter.<br />
Martinstift Symposion – Inklusion verändert<br />
die Gesellschaft<br />
Das Martinstift-Symposion zählt zu den traditionsreichsten<br />
und bedeutendsten Foren<br />
der Behindertenarbeit in Österreich. Durch die<br />
Mitwirkung international bekannter ReferentInnen<br />
bietet es die Gelegenheit, Entwicklungen<br />
in der Behindertenpolitik in einem fachlichen<br />
Kontext zu diskutieren. Das 40. Martinstift-<br />
Symposion zum Thema „Teilhabe verändert<br />
unsere Gesellschaft“ fand am 12. Oktober <strong>2012</strong>,<br />
Hohe Auszeichnung für Krippendarstellung<br />
des Ateliers de la Tour<br />
Für seinen einzigartigen Stil und seine unverkennbare<br />
künstlerische Ausdrucksweise<br />
erhielt Christoph Eder aus dem Atelier de La<br />
Tour eine hohe Auszeichnung. Er überzeugte<br />
mit seinem Werk eine fachkundige Jury und<br />
ging als einer der Preisträger bei der kärntenweiten<br />
Ausschreibung zur IV. Krippenbiennale<br />
der Galerie Muh hervor. „Der Engel im Himmel,<br />
der bringt die Flammen (symbolisch durch die<br />
Kerzen dargestellt) zur Maria und dann weiß die<br />
Maria, dass das Baby kommt. Der Jesus der<br />
ist heilig, weil er Geburtstag hat. Die Flammen<br />
scheinen durch die Kreuze,“ erläutert der Künstler,<br />
der dafür den 3. Preis erhielt.<br />
Das einzigartige Krippen-Sujet von Preisträger<br />
Christoph Eder<br />
Empfohlen: Auszeit im Café „Auszeit“<br />
Ein Café für Menschen mit und ohne Behinderung:<br />
das gibt es seit Sommer <strong>2012</strong> im<br />
Garten des David Zentrum, einem Werkstättenzentrum<br />
für behinderte Menschen der <strong>Diakonie</strong><br />
Renovierung des Café „Auszeit“ beim Engagementtag<br />
de La Tour. Ein Team aus MitarbeiterInnen des<br />
David Zentrums sowie des Integrationsbetrie bes<br />
Hotel Hochschober verwandelte im Rahmen<br />
der „Engagementtage“ ein unbenutztes Holzhäuschen<br />
in ein wahres Schmuckkästchen<br />
und schuf damit das Café „Auszeit“. Haus und<br />
Fenster wurden neu gestrichen, Böden verlegt,<br />
Innenräume ausgemalt und teils mit neuen<br />
Möbeln heimelig gestaltet. Im Außenbereich<br />
wurden Wege angelegt, Blumen gepflanzt und<br />
gemütliche Bänke und Schirme aufgestellt. Das<br />
Café „Auszeit“ ist mittlerweile zu einem gemütlichen,<br />
integrativen Treffpunkt geworden – Gäste<br />
sind herzlich willkommen!<br />
<strong>Diakonie</strong> Kernkompetenz<br />
Behindertenhilfe<br />
<strong>Diakonie</strong> de La Tour in Kärnten<br />
<strong>Diakonie</strong> Zentrum Spattstraße in OÖ<br />
<strong>Diakonie</strong>werk Gallneukirchen in OÖ,<br />
Salzburg, Steiermark, Tirol, Wien,<br />
Mostar/Bosnien, Rumänien<br />
<strong>Diakonie</strong> in der Gemeinde in OÖ<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe in Tirol<br />
LifeTool in Kärnten, Graz, Linz, Tirol,<br />
Wien, Prag (CZ), Novi Sad (SRB)<br />
7
Gesundheit<br />
Gesund bleiben – Prävention und<br />
im Fokus<br />
Prävention hat in Österreich noch immer einen nachgeordneten Stellenwert, denn nur etwa 2% des Gesundheitsbudgets werden für<br />
Gesundheitsförderung und Prävention ausgegeben.<br />
Die <strong>Diakonie</strong> legt besonderen Wert auf Förderung und Prävention in der Frühphase des Lebens. Auch Frauen sind eine wichtige Zielgruppe<br />
für Gesundheits-und Präventionsprojekte, da sie das Wissen vielfach in der Familie anwenden und weitertragen.<br />
Hilfe für Menschen ohne Krankenversicherung<br />
AmberMed ist eine Einrichtung des <strong>Diakonie</strong><br />
Flüchtlingsdienstes in Wien, die ambulantmedizinische<br />
Betreuung und Medikamentenhilfe<br />
für Menschen ohne Krankenversicherung bietet.<br />
Insgesamt gab es im Jahr <strong>2012</strong> pro Monat<br />
durchschnittlich 340 PatientInnenkontakte, die<br />
Tendenz ist stark steigend.<br />
Seit 2011 gibt es bei AmberMed das Gesundheitsvorsorge-Projekt<br />
„Meduna“ für Frauen. Sie<br />
können dort Ernährungsberatung in Anspruch<br />
nehmen, Gewicht, Blutdruck, Blutzucker mes -<br />
sen lassen und es gibt Tipps zu Erster Hilfe,<br />
Bewegung, kostenfreier und „gesunder“ Frei -<br />
zeit, auch mit den Kindern. Schwerpunktthemen<br />
in der Beratung sind auch Familienplanung und<br />
Schwangerschaft.<br />
Gesundheitsvorsorge-Projekt „Meduna“ für<br />
Frauen bei AmberMed<br />
Frauen sind als Zielgruppe für Vorsorgeprojekte<br />
wichtig, weil sie das Wissen zur Gesundheits-<br />
Vorsorge in der Familie anwenden und auch<br />
weitergeben.<br />
Für ÄrztInnen bietet AmberMed Vorträge zu<br />
Spezialthemen wie Flucht, Aufenthaltsrecht<br />
oder Asyl und damit verbundenen psychomedizinischen<br />
Themen wie etwa Traumatisierung.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> konnten mithilfe des Förderpreises<br />
der Bank Austria die Praxisräumlichkeiten<br />
bei AmberMed modernisiert werden.<br />
Neuartiges Verfahren zur Schmerzreduktion an der Klinik Diakonissen Linz<br />
Zimmer mit Aussicht und effizienter<br />
Betreuung<br />
Im Juni <strong>2012</strong> bezogen die ersten PatientInnen<br />
den neu fertiggestellten Bettentrakt des Krankenhauses<br />
Waiern, das durch den laufenden<br />
Großumbau zum modernen Kompetenzzentrum<br />
für Psychosomatik, Innere Medizin und Geriatrie<br />
werden wird.<br />
Im Bettentrakt sind vor allem die vergrößerten,<br />
rollstuhlgerechten PatientInnenbäder unmittelbar<br />
sichtbar und spürbar. Durch den Neubau<br />
kommt es insgesamt zu einer deutlichen Ver -<br />
Neuer Bettentrakt des Krankenhaus Waiern<br />
besserung des Funktionsgefüges, das die<br />
Effizienz des Betriebs erhöht. Die gesteigerte<br />
Zufriedenheit von MitarbeiterInnen und PatientInnen<br />
ist jedoch das oberste Ziel der Arbeiten.<br />
In einer zweiten Umbauphase werden derzeit<br />
noch Ambulanz und Altgebäude umgestaltet.<br />
Nach Abschluss der zweiten Baustufe – die<br />
bei Vollbetrieb läuft – wird in Kürze die große<br />
Eröffnung über die Bühne gehen.<br />
Neues Verfahren zu Schmerzreduktion in<br />
der Klinik Diakonissen Linz<br />
Das in der Klinik Diakonissen Linz seit Jahren<br />
etablierte Schmerzmanagement unter der<br />
Leitung von Prim. Dr. Josef F. Macher wurde<br />
verstärkt durch Dr. Andrea Marek, Schmerzexpertin<br />
und medizinische Hypnosetherapeutin,<br />
und Dr. Kambiz Yazdi, Facharzt für Neurologie.<br />
Das Schmerzmanagement beruht auf einem<br />
individuellen, durch und durch auf die Patient-<br />
Innen abgestimmten Therapiekonzept und<br />
umfasst eine Kombination verschiedenster<br />
Methoden. „Durch die Einbeziehung von Dr.<br />
Marek, ist es uns möglich, ein völlig neuartiges<br />
Verfahren zur Schmerzreduktion und -modulation<br />
anzubieten“, freut sich Macher.<br />
8
Gesundheitsförderung<br />
Gesundheit<br />
© dermaurer<br />
Prävention und Therapie für Jugendliche<br />
und Erwachsene<br />
Bulgarische Delegation im Diakonissen-<br />
Krankenhaus Schladming<br />
Eine hochrangige Delegation von ÄrztInnen,<br />
ProfessorInnen, Tourismusverantwortlichen<br />
und PolitikerInnen aus Bansko (Bulgarien)<br />
besuchte am 17. September das Diakonissen-<br />
Krankenhaus Schladming. Im Vordergrund<br />
stand der Erfahrungsaustausch, denn die<br />
Gemeinde Bansko möchte ihr Angebot im<br />
Gesundheitswesen, der Erstversorgung und<br />
Pflege erweitern. Bansko ist, wie Schladming,<br />
ein Tourismusskiort und auch Ski-Weltcup-<br />
Austragungsstätte.<br />
Kniegelenke der neuesten Generation<br />
erstmals im Diakonissen-Krankenhaus<br />
Schladming eingesetzt<br />
Als eine der ersten Abteilungen weltweit hat<br />
die Unfallchirurgie im Diakonissen-Krankenhaus<br />
Schladming kürzlich erstmals die neuen<br />
„Unity Knie Systems“ einer englischen Firma bei<br />
PatientInnen mit Kniegelenksproblemen eingesetzt.<br />
Diese künstlichen Kniegelenke wurden<br />
Erfolgreiches Team der Kniegelenksoperation in Schladming<br />
Die Alkoholambulanz de La Tour in Spittal an der<br />
Drau bietet kostenlose und anonyme Hilfe an<br />
in einem Zeitraum von drei Jahren von einem<br />
Chirurgenteam von Weltruf entwickelt, darunter<br />
der Orthopäde Dr. Thomas Paszicsnyek aus<br />
Kapfenberg, der immer wieder im Diakonissen-<br />
Krankenhaus als Ausbildner tätig ist. An der<br />
ersten Operation dieser Art war Dr. Paszicsnyek<br />
gemeinsam mit Dr. Christian Kaulfersch, Leiter<br />
des Departments für Unfallchirurgie, beteiligt.<br />
Immer mehr Menschen entwickeln Abhängigkeiten,<br />
die sie ohne professionelle Hilfe nicht<br />
mehr in den Griff bekommen. Die neue Alkoholambulanz<br />
de La Tour in Spittal an der Drau bietet<br />
seit Mai <strong>2012</strong> kostenlose und anonyme Hilfe<br />
an. Da Alkoholkrankheit zumeist Erwachsene<br />
betrifft, liegt der Angebotsschwerpunkt der Beratung<br />
und Therapie in der Erwachsenenarbeit.<br />
Um entstehender Abhängigkeit schon in Jugendjahren<br />
vorzubeugen, setzt die Einrichtung<br />
aber auch verstärkt auf Prävention und Jugendarbeit.<br />
So finden gefährdete Jugendliche in der<br />
Alkoholambulanz ebenfalls eine Anlaufstelle. Mit<br />
dem Sozialarbeiter und Gruppentrainer Norbert<br />
Arbesser und der Psychologin Jutta Trzesniowski<br />
stehen jungen Menschen mit riskantem<br />
Alkoholkonsum erfahrene Fachleute zur Seite.<br />
<strong>Diakonie</strong> Kernkompetenz<br />
Gesundheit<br />
AmberMed/<strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienst<br />
in Wien<br />
Spielsuchtambulanz der <strong>Diakonie</strong> de<br />
La Tour in Villach<br />
Sozialpsychiatrisches Wohnen/<br />
<strong>Diakonie</strong>zentrum Gols<br />
Klinik Diakonissen Linz/<br />
<strong>Diakonie</strong>werk Gallneukirchen<br />
Klinik Diakonissen Salzburg/<br />
<strong>Diakonie</strong>werk Gallneukirchen<br />
Diakonissen-Krankenhaus Schladming/<br />
<strong>Diakonie</strong>werk Gallneukirchen<br />
Evangelisches Krankenhaus Wien<br />
Sonderkrankenhaus für Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie Linz/<strong>Diakonie</strong><br />
Zentrum Spattstraße<br />
Öffentliches Krankenhaus Waiern/<br />
<strong>Diakonie</strong> de La Tour<br />
Sonderkrankenhaus de La Tour für<br />
Abhängigkeitserkrankungen in Treffen<br />
Ambulanz de La Tour für Abhängigkeitserkrankungen<br />
im LKH Villach<br />
9
Flüchtlingshilfe<br />
Der <strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienst ist<br />
Flüchtlingsarbeit in Österreich<br />
Mit der Annahme des staatlichen Auftrages zur österreichweiten Rechtsberatung in Asyl- und fremdenpolizeilichen Verfahren hat<br />
der <strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienst den Sprung ins kalte Wasser gewagt und sich dabei nicht nur Freunde gemacht. Engagierte Menschenrechtsarbeit<br />
wird auch angefeindet, überall auf der Welt. Als Lohn für ihre schwierige Arbeit erhalten die MitarbeiterInnen dafür<br />
manchmal nur die Gewissheit, die Würde eines Menschen gewahrt zu haben.<br />
nen dennoch gelungen, altersgemäße freizeitpädagogische<br />
Programme, Lernbetreuung und<br />
Deutschkurse anzubieten und für die Jugendlichen<br />
einen Ort der Geborgenheit und der<br />
Unbeschwertheit zu schaffen.<br />
Insgesamt stellten <strong>2012</strong> 17.415 Menschen<br />
einen Asylantrag. Das sind um 21% mehr als<br />
im Vorjahr. Die bestehenden Kapazitäten in der<br />
Grundversorgung reichten bei weitem nirgends<br />
mehr aus. Nach dem Asylgipfel von Bund und<br />
Ländern konnten Platzaufstockungen in den<br />
Bundesländern erreicht werden. Der <strong>Diakonie</strong><br />
Flüchtlingsdienst erhielt in Folge den Auftrag,<br />
In den Beratungsstellen des <strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienstes finden KlientInnen kompetente und engagierte<br />
Beratung.<br />
Rechtsberatung sichert Menschenrechtsstandards<br />
<strong>2012</strong> war das erste Jahr der operativen Tätig -<br />
keit der bundesweiten Rechtsberatung, die<br />
der <strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienst gemeinsam mit<br />
der Volkshilfe Oberösterreich betreibt. Die Entscheidung,<br />
sich trotz viel zu geringer Finanzierung<br />
auf dieses Projekt einzulassen, war im<br />
Sinne der KlientInnen äußerst wichtig.<br />
Ohne die unabhängige Rechtsberatung wäre<br />
es Menschen, die zu Unrecht in Schubhaft<br />
genommen wurden, weder möglich gewesen,<br />
sich gegen unrechtmäßige Schubhaft zu wehren,<br />
noch eine Haftentschädigung zu erhalten.<br />
Allein <strong>2012</strong> wurden etwa 1400 in Schubhaft<br />
sitzende Menschen beraten, in etwa 300 Fällen<br />
eine Schubhaftbeschwerde eingebracht und<br />
in 70 Fällen wurde dieser sogar stattgegeben.<br />
Das heißt, dass diese Menschen zu Unrecht<br />
inhaftiert worden waren.<br />
„Mutigste Initiative Tirols“ ausgezeichnet<br />
Die unabhängige Rechtsberatung Tirol, die<br />
von rund 30 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen,<br />
bestehend aus StudentInnen aber auch<br />
pensionierten RichterInnen,durchgeführt wird,<br />
hat mit ihrer hervorragenden Arbeit erreicht,<br />
dass viele Flüchtlinge bereits in erster Instanz<br />
Asyl erhalten haben. Sie wurde deshalb als<br />
„mutigste Initiative Tirols“ mit dem „Eduard<br />
Wallnöfer Preis <strong>2012</strong>“ ausgezeichnet. Wir gratulieren<br />
herzlich!<br />
Katharina Lang von der unabhängigen Rechtsberatung<br />
Tirol bei der Verleihung des „Eduard<br />
Wallnöfer Preis <strong>2012</strong>“.<br />
Unterbringung und Betreuung<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> stiegen die Asylanträge von minderjährigen<br />
Flüchtlingen um 46% an. In den<br />
Quartieren für minderjährige Flüchtlinge des<br />
<strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienstes waren sämtliche<br />
Plätze laufend belegt. In dieser herausfordernden<br />
Situation ist es den BetreuerInnen in den<br />
Quartieren mit Unterstützung von SpenderIn-<br />
Gemeinsames Kochen in einer LARES Wohngemeinschaft.<br />
20 Plätze mehr in den Wohngemeinschaften für<br />
Menschen in Grundversorgung in der Einrichtung<br />
LARES zu schaffen.<br />
Großer Ansturm auf AmberMed<br />
AmberMed, die ambulant-medizinische Versorgung<br />
für nicht krankenversicherte Menschen<br />
erlebte einen regelrechten Ansturm an<br />
KlientInnen. Das ist gut, denn die <strong>Diakonie</strong> will<br />
nicht, dass Menschen, die unversichert sind,<br />
im Krankheitsfall unversorgt bleiben. Leider<br />
lässt die öffentliche Hand aber nach wie vor um<br />
jeden Cent mit sich ringen, um dieses wichtige<br />
Projekt zu unterstützen. Wäre nicht eine große<br />
Zahl an ehrenamtlichen MitarbeiterInnen bereit,<br />
diesen wichtigen Beitrag zu leisten, müssten<br />
viele schmerzhafte Erkrankungen von Menschen<br />
unbehandelt bleiben.<br />
10
die tragende Säule der<br />
Flüchtlingshilfe<br />
Interkulturelle Psychotherapie und Krisenintervention<br />
Die beiden interkulturellen Psychotherapieeinrichtungen<br />
des <strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienstes<br />
leisteten im Jahr <strong>2012</strong> fast 5000 Therapiestunden,<br />
sowie psychiatrische Beratung und Krisenintervention.<br />
ANKYRA bietet in Innsbruck außerdem Gruppen -<br />
therapie für Frauen und eine Reittherapiegruppe<br />
für Flüchtlingskinder an. Das Psychotherapie<br />
Zentrum konnte <strong>2012</strong> in neue Räumlichkeiten<br />
übersiedeln, wodurch nun alle Einrichtungen<br />
des <strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienstes in Tirol unter<br />
einem Dach vereint sind.<br />
Bei JEFIRA, dem Interkulturellen Psychotherapiezentrum<br />
in St. Pölten, lag der Schwerpunkt<br />
der Arbeit aufgrund des Bedarfes im Jahr <strong>2012</strong><br />
auf dem Angebot von Krisenintervention. Das<br />
interdisziplinäre Team von PsychotherapeutInnen,<br />
PsychiaterInnen und DolmetscherInnen<br />
konnte vielen traumatisierten Menschen und<br />
Folter überlebenden bei der Bewältigung ihrer<br />
Erfahrungen helfen.<br />
Schwierige Lage für wohnungsuchende<br />
Flüchtlinge<br />
<strong>2012</strong> gab es keine Entspannung in der Problematik<br />
der obdachlosen Asylberechtigten<br />
und subsidiär Schutzberechtigten. Die Wiener<br />
Integrationseinrichtungen INTO Wien und ZukunftsRaum<br />
mussten bereits Anfang des Jahres<br />
Einzug in eine Integrationsstartwohnung in Salzburg.<br />
Mit dem Schulabschluss kann die Zukunft kommen!<br />
die Wartelisten für Einzelpersonen schließen.<br />
Nur mehr Familien und Menschen in humanitären<br />
Notlagen konnten aufgenommen werden.<br />
Ende des Jahres warteten immer noch 168<br />
Personen auf die Aufnahme in eine Integrations-<br />
Startwohnung und die Integrationsunterstützung<br />
des <strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienstes.<br />
Das Frauencafé im IZ St.Pölten bietet die Möglichkeit<br />
zum Vernetzen und zum ungezwungenen<br />
Gedankenaustausch.<br />
Integrationsprojekte in St. Pölten unter<br />
einem Dach vereint<br />
In Niederösterreich ist es <strong>2012</strong> gelungen, die<br />
fünf Integrationsprojekte des <strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienstes<br />
unter einem Dach zu vereinen.<br />
Die KlientInnen von INTO NÖ, „Perspektiva“,<br />
„Idioma“, „Aufschwung“ und „Elongó“ haben<br />
nun eine zentrale Anlaufstelle für ganzheitliche<br />
Integrationsunterstützung: Das Integrations- und<br />
Bildungszentrum St.Pölten bietet Startwohnungen,<br />
Deutschkurse, offene Integrationsberatung,<br />
Gemeinwesenarbeit und Job-Vermittlung für<br />
mehr als 1000 Menschen.<br />
Bildungsberatung in Mödling<br />
Die bewährten Projekte zur Basisbildung und<br />
zur Unterstützung beim Nachholen des<br />
Hauptschulabschlusses in Mödling konnten<br />
im Juni <strong>2012</strong> um ein Bildungsberatungsprojekt<br />
erweitert und im Bildungszentrum BACH zusammengeführt<br />
werden.<br />
Mit Ernst bei der Sache.<br />
Lernunterstützung in Wien<br />
Das Wiener Lernbetreuungsprojekt „Chancen<br />
Gleich!“ unterstützte <strong>2012</strong> über 70 Kinder<br />
mit nicht deutscher Erstsprache bei ihren schulischen<br />
Erfolgen. Dennoch wurde die Finanzierung<br />
für das Jahr 2013 leider nicht verlängert.<br />
Der <strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienst sucht nach einer<br />
Möglichkeit, die Unterstützung für die Kinder<br />
weiterhin aufrecht zu erhalten.<br />
<strong>Diakonie</strong> Kernkompetenz<br />
Flüchtlingshilfe<br />
<strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienst:<br />
Betreuung von Jugendlichen in NÖ<br />
Integrationsprojekte in NÖ, Wien, Sbg.<br />
Psychotherapie in NÖ, Tirol<br />
Rechtsberatung in ganz Österreich<br />
Soziale Beratung in NÖ, Wien<br />
Unterbringung von AsylwerberInnen in<br />
Wien<br />
<strong>Diakonie</strong>werk Gallneukirchen:<br />
Betreuung von AsylwerberInnen, insbes.<br />
Jugendlichen AsylwerberInnen in<br />
der Stmk.<br />
11
Katastrophenhilfe<br />
<strong>2012</strong> war ein Jahr der „stillen“<br />
Katastrophen<br />
Wer in der Katastrophenhilfe tätig ist, lernt mit der Zeit, dass es so etwas wie „stille“ und „laute“ Katastrophen gibt. Die „lauten“<br />
Katastrophen brechen mit einem dramatischen Ereignis über die Betroffen herein. Sie sind in den Medien präsent, sie erschüttern<br />
die Welt. – „Stille“ Katastrophen dagegen bahnen sich langsam an und ziehen sich über längere Zeiträume hinweg. Die Opfer sind<br />
meist nicht sofort sichtbar. „Stille“ Katastrophen gehen in der öffentlichen Wahrnehmung oft unter.<br />
Sahel: Frauen des Dorfes Dougui im Tschad graben<br />
nach Ameisennestern um dort angesammelte<br />
Getreide- und Grassamen zu sammeln.<br />
Dürre in den Sahelländern<br />
Die Dürre in den Sahelländern wurde medial<br />
weniger wahrgenommen, als die des Vorjah -<br />
res am Horn von Afrika. Hilfsorganisationen wie<br />
die <strong>Diakonie</strong> konnten frühzeitig auf die sich an -<br />
bahnende Katastrophe aufmerksam machen<br />
und mit Nahrungsmitteln und Landwirtschaftsprojekten<br />
helfen, das Schlimmste zu verhindern.<br />
Im Lauf des Jahres kam dann doch die heißersehnte<br />
Regenperiode.<br />
Langfristig bringen solche langen Dürre- und<br />
damit Hungerperioden für die Menschen großen<br />
Schaden mit sich. Mangelernährung, wenn sie<br />
eine Zeitlang andauert, richtet vor allem bei Kindern<br />
nicht wieder gut zu machende gesundheitliche<br />
Schäden an.<br />
Hungerphasen treiben die Menschen zur Flucht<br />
an. Familien werden zerrissen, weil die Männer<br />
in die Stadt gehen, um dort Arbeit zu suchen.<br />
Die Frauen bleiben mit den Alten und den Kindern<br />
allein in den Dörfern zurück.<br />
In solchen Situationen wird langfristige Hilfe be -<br />
nötigt, die ebenso „still“ vor sich geht, wie die<br />
Katastrophe selbst. Langfristige Projekte der<br />
<strong>Diakonie</strong> Katastrophenhilfe helfen den Betroffenen,<br />
ihre Landwirtschaft den veränderten<br />
Klimabedingungen anzupassen. So werden sie<br />
dabei unterstützt, Dürreperioden überbrücken<br />
zu können.<br />
Krieg in Syrien bedeutet Not für die<br />
Menschen<br />
Auch die Katastrophe in Syrien ist, auch<br />
wenn ein Krieg ganz und gar nicht leise ist,<br />
eine „stille“ Katastrophe, die nur sehr am Rande<br />
wahrgenommen wird. Tausende Menschen sind<br />
vor den Kampfhandlungen in die Nachbarländer<br />
geflüchtet. Dort leben sie entweder in Flüchtlingslagern<br />
oder bei entfernten Verwandten.<br />
Viele Familien in der Türkei, dem Libanon oder<br />
Jordanien haben Flüchtlinge bei sich zu Hause<br />
Türkei: Eine syrische Familie, die Unterschlupf bei<br />
Verwandten in der Türkei gefunden hat.<br />
aufgenommen. Ihre eigenen Ressourcen sind<br />
aber ebenso knapp. Das Wenige, das sie haben,<br />
reicht nicht, um die Flüchtlinge für längere<br />
Perioden mit zu versorgen. – Auch da hilft die<br />
<strong>Diakonie</strong> Katastrophenhilfe, indem sie die Menschen<br />
mit dem Notwendigsten versorgt.<br />
Familien in Nachbarländern nehmen<br />
Kriegsflüchtlinge auf<br />
Abu Abdullah ist im Sommer <strong>2012</strong> mit seiner<br />
Frau, den drei Kindern und seiner Mutter<br />
aus Aleppo in die Türkei geflohen. Sein Haus<br />
war von Bomben zerstört worden. Die Familie<br />
musste allen Besitz in Syrien zurücklassen. In<br />
einem Dorf in der Provinz Hatay wurde der Familie<br />
ein kleines Haus kostenlos zur Verfügung<br />
gestellt. Doch da die Familie keinerlei Einkommen<br />
hat, fehlte das Geld, um die einfachsten<br />
Einrichtungsgegenstände, Nahrungsmittel,<br />
Heizmaterial oder gar Medikamente zu kaufen.<br />
Die Partnerorganisation der <strong>Diakonie</strong> Katastrophenhilfe<br />
unterstützt, indem sie für die Familien<br />
das Notwendigste zur Verfügung stellt.<br />
<strong>Diakonie</strong> Kernkompetenz<br />
Katastrophenhilfe<br />
<strong>Diakonie</strong> Katastrophenhilfe derzeit v.a.<br />
in Sahelregion, Ostafrika, und Syrien in<br />
Kooperation mit dem weltweiten kirchlichen<br />
Netzwerk „ACT Alliance“<br />
Jordanien: Mehr als 65.000 Menschen leben mittlerweile im Auffanglager Za’atari, Jordanien.<br />
12
Lebensbedingungen<br />
verbessern, Menschen stärken<br />
Entwicklungszusammenarbeit<br />
Entwicklungszusammenarbeit bedeutet, Menschen in Ländern des Südens den Zugang zur Grundversorgung zu ermöglichen, damit<br />
sie selbstbestimmt ihr Leben in die Hand nehmen können. Wichtig war für „Brot für die Welt“ im Jahr <strong>2012</strong> auch der Austausch<br />
mit PartnerInnen aus dem Süden zu Themen, die beide in gleicher Weise betreffen. Auch das ist Entwicklungszusammenarbeit, die<br />
beide Seiten weiterbringt!<br />
Im Herbst <strong>2012</strong> reiste Dagmar Lassmann, Leiter in<br />
des Bereichs Projektarbeit von „Brot für die<br />
Welt“ nach Simbabwe, um jene Projektpartner<br />
zu besuchen, die sich im Süden Afrikas für Menschen<br />
mit Behinderung einsetzen. Die Bewusstseinsbildung<br />
für die Rechte und Bedürfnisse<br />
von Menschen mit Behinderung macht einen<br />
Schwerpunkt der Arbeit der entwicklungspolitischen<br />
Aktion der evangelischen Kirche aus.<br />
Eine Station auf ihrer Reise war Bulawayo. In<br />
der Berufsschule des Projektpartners Jairos<br />
Jiri Association (JJA) lernte Dagmar Lassmann<br />
Tarirai kennen, der mit einem Klumpfuß geboren<br />
wurde. Sein Vater erzählte, dass Tarirai bis zu<br />
seinem siebten Lebensjahr nicht gehen konnte.<br />
Er hätte zwar in Harare operiert werden sollen,<br />
aber das Geld der Familie reichte für den langen<br />
Krankenhausaufenthalt nicht aus. Durch<br />
die Unterstützung von JJA konnte Tarirai eine<br />
Schule besuchen. Heute ist Tarirai bereits in der<br />
Berufsschule und dort sehr beliebt. Im nächsten<br />
Jahr wird er seine Ausbildung zum Elektrotechniker<br />
abschließen.<br />
Kenia: Sauberes Trinkwasser aus einem eigenen Brunnen ist ein wertvolles Gut<br />
Ernährungssicherheit und Gesundheit in<br />
Kenia verbessern<br />
Brot für die Welt“ ist unter anderem in jenen<br />
„ Gebieten Kenias tätig, die von Wassermangel<br />
und Armut geprägt sind. Gemeinsam mit<br />
der Anglikanischen Kirche Christian Community<br />
Services (CCS) hilft „Brot für die Welt“ nachhaltige<br />
Strukturen zur Ernährungssicherheit<br />
aufzubauen.<br />
Im vergangenen Jahr stellte „Brot für die Welt“<br />
eine Handpumpe für die Familie von Grace und<br />
deren NachbarInnen zur Verfügung. Außerdem<br />
wurde der Brunnen abgedeckt. „Sehen Sie, wie<br />
sauber das Wasser ist“, fragt die Frau aus Isiolo,<br />
„Man kann es trinken, ohne es abzukochen.<br />
Früher, als der Brunnen noch offen war, starben<br />
Simbabwe: Tarirai wird in der Berufsschule zum<br />
Elektrotechniker ausgebildet<br />
die Menschen im Dorf an Cholera,“ sagt Grace.<br />
„Seit wir ihn abgedeckt haben, gibt es keinen<br />
einzigen Krankheitsfall mehr.“<br />
Zusätzlich haben die Familien im Projektgebiet<br />
in landwirtschaftlichen Schulungen gelernt, wie<br />
sie ihre Ernteerträge steigern können, da dies<br />
aufgrund der schwierigen klimatischen Bedingungen<br />
in den betroffenen Regionen eine große<br />
Herausforderung darstellt.<br />
Inklusion [er] leben im Süden Simbabwes<br />
Kosovo: Lernzentrum „Balkan Sunflowers“<br />
Die Vergangenheit verabschieden, neue<br />
Wege finden<br />
Da sich von den Ländern am Balkan besonders<br />
der Kosovo nach den Kriegsjahren<br />
noch immer in einer schwierigen Situation befindet,<br />
betreut „Brot für die Welt“ das Lernzentrum<br />
„Balkan Sunflowers“ für besonders benachteiligte<br />
Kinder aus Roma- und Ashkalifamilien, um sie<br />
schulisch zu fördern. Sie bekommen dort täglich<br />
eine warme Mahlzeit, verbringen ihre Freizeit<br />
zusammen und werden beim Lernen unterstützt.<br />
<strong>Diakonie</strong> Kernkompetenz<br />
Entwicklungszusammenarbeit<br />
Ost- und Südosteuropahilfe u.a. in<br />
Serbien, Kosovo, Bosnien-Herzegovina,<br />
Mol dawien, Rumänien<br />
Entwicklungszusammenarbeit u.a. in<br />
Kenia, Simbabwe, Mosambik, Israel/<br />
Palästina<br />
13
Bildung<br />
Gleiche Zukunftschancen<br />
durch gute Bildung für alle!<br />
Zukunftschancen durch Bildung sind ein zentrales Anliegen der <strong>Diakonie</strong>. Und zwar Zukunftschancen für alle, unabhängig von Herkunft<br />
oder sozialem Status, egal ob mit oder ohne Behinderung. Die <strong>Diakonie</strong> investiert in Bildung, die den ganzen Menschen sieht<br />
und setzt Schwerpunkte in den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung, Musik und sozialem Engagement.<br />
Oberstufenrealgymnasiums zu ermöglichen, da<br />
inklusive Schulen derzeit nach der I. Sekundarstufe<br />
enden. Das Angebot kann bis jetzt nur als<br />
Schulversuch geführt werden. Das generelle<br />
Recht auf inklusive Schule bis 18 Jahre ist noch<br />
nicht umgesetzt, obwohl die „UN-Konvention<br />
über die Rechte von Menschen mit Behinderung“<br />
inklusive Bildung fordert.<br />
150 Jahre Tradition und Innovation<br />
Klasse der inklusiven Oberstufe bei der Gestaltung<br />
ihres Klassenzimmers<br />
Erste inklusive Oberstufe Österreichs in<br />
Salzburg<br />
Im September eröffnete die Montessori-Schule<br />
der <strong>Diakonie</strong> in Salzburg die erste AHS Oberstufe,<br />
in deren Klassen Jugendliche mit und<br />
ohne Behinderung gemeinsam unterrichtet werden.<br />
Der Unterricht findet im Teamteaching statt<br />
und bei Schulaktivitäten sind alle Schüler Innen<br />
und Schülerinnen selbstverständlich ein gebunden.<br />
So wird durch den gemeinsamen Unterricht<br />
zu einer umfassenden Persönlichkeitsbildung<br />
beigetragen.<br />
Hauptziel des Schulversuchs ist es, Jugendlichen<br />
mit Behinderungen den Besuch eines<br />
Gäste des Festaktes vor dem Schulgebäude am<br />
Karlsplatz<br />
©Krobath<br />
Zahlreiche Feierlichkeiten gab es rund um<br />
das 150-jährige Bestandsjubiläum des<br />
Evangelischen Schulgebäudes am Karlsplatz.<br />
Das denkmalgeschützte Haus, erbaut von<br />
Theophil von Hansen, beherbergt neben Volksschule<br />
und Wiener Mittelschule auch eine Aufbaumittelschule<br />
(Polytechnikum), ein Tagesheim<br />
und einen Standort der Johann Sebastian Bach<br />
Musikschule.<br />
Der Festgottesdienst wurde im März in der sehr<br />
gut besuchten Gustav Adolf Kirche im sechsten<br />
Bezirk abgehalten.„Evangelische Kirche macht<br />
Schule“ war das Motto des offiziellen Festaktes,<br />
der im Juni im Wiener Konzerthaus stattfand.<br />
Bundespräsident Heinz Fischer stand an der<br />
Spitze der zahlreichen Ehrengäste und GratulantInnen.<br />
Neben dem großen Sommerfest der<br />
Schulen am Karlsplatz war auch eine Konzertreihe<br />
der Johann Sebastian Bach Musikschule<br />
ganz dem Jubiläum gewidmet.<br />
Neue Klänge<br />
Ganz neu und gar nicht traditionell tönt<br />
es aus der POP Akademie der Johann<br />
Sebastian Bach Musikschule, die unter starkem<br />
Medienecho im Herbst ihre Tore im Wiener<br />
Gasometer geöffnet hat. Die POP Akademie<br />
bietet in Kooperation mit der Stadt Wien eine<br />
fundierte und praxisnahe Ausbildung in den<br />
Bereichen Pop, Rock, Jazz, Soul, Funk – und<br />
Weltmusik und erfreut sich seit der Eröffnung<br />
über reges Interesse und starke Nachfrage.<br />
Vom Songwriting Workshop bis zum Aufnehmen<br />
im hauseigenen Tonstudio ist alles dabei, was<br />
Die Popakademie der JSBM wurde lautstark<br />
eröffnet<br />
den Einstieg in die Popmusik-Szene oder ein<br />
späteres Musikstudium leichter macht.<br />
Die Johann Sebastian Bach Musikschule in<br />
Innsbruck gab indessen im Juni erfolgreich ihr<br />
erstes Konzert seit der Gründung.<br />
Eine erste Klasse bei einem Friedensprojekt<br />
Frieden gemeinsam lernen und erleben<br />
Zum Thema Friedenserziehung arbeiteten<br />
Kindergärten, Schulen und Horte der <strong>Diakonie</strong><br />
Bildung im vergangenen Jahr in verschiedenen<br />
Projekten. Der Bogen spannte sich vom<br />
Erwerb sozial-emotionaler Kompetenzen durch<br />
Spiel, Kommunikation, Raum- und Materialgestaltung<br />
bis zu konkreten Projeken und einem<br />
Friedens fest mit dem <strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienst.<br />
Die Kinder waren mit viel Engagement bei der<br />
Sache und auch die PädagogInnen griffen das<br />
Thema in einer Weiterbildung zur Gewaltfreien<br />
14
Bildung<br />
©Wieser<br />
Kommunikation für sich auf. Friedenserziehung<br />
reiht sich neben Inklusion, Nachhaltigkeit, religiöser<br />
Kompetenz und Musik in die Kernthemen<br />
der Einrichtungen der <strong>Diakonie</strong> Bildung.<br />
Die DAVINCI-Schule lehrt Bionik<br />
Bionik – das Übertragen von Phänomenen<br />
der Natur auf die Technik lernen die SchülerInnen<br />
der DAVINCI-Schulen, die seit Sommer<br />
<strong>2012</strong> zur <strong>Diakonie</strong> de La Tour gehören. Der<br />
Name „da Vinci“ weist auf das Universalgenie<br />
Leonardo und dessen Geisteshaltung hin.<br />
Ökologie und Umweltschutz sind Schwerpunkte<br />
der Schulen, Bionik wird in keiner anderen<br />
Bionik als Lehrfach in der DAVINCI-Schule<br />
Schule Österreichs unterrichtet. Der sorgsame<br />
Umgang mit Ressour cen, die Achtung alles<br />
Lebendigen sowie eine positive Einstellung zur<br />
eigenen Person bilden das pädagogische Fundament<br />
dieser Schulen, in der individuell nach<br />
Montessori, Freinet und Birkenbiehl gelehrt und<br />
gefördert wird.<br />
Neue Ausbildungsmöglichkeiten für Sozialberufe<br />
PflegehelferInnen, die sich vom Gesundheitsbereich<br />
in die Altenarbeit weiterbilden wollen,<br />
können dies nun in den Ludwig-Schwarz-<br />
Schulen in Gallneukirchen tun und sich damit<br />
ein neues, zukunftsweisendes Berufsfeld<br />
erschließen. Aufbauend auf der vorhandenen<br />
Viel Platz zum Spielen im neuen integrativen und<br />
heilpädagogischen Hort<br />
Pflegehelfer-Qualifikation werden Inhalte der<br />
Fach-Sozialbetreuer-Ausbildung/Altenarbeit<br />
berufsbegleitend in 2 Semestern vermittelt.<br />
Ein sanfter Einstieg in den Sozialberuf ist in der<br />
„Stiftungsklasse“ der Implacementstiftung mög -<br />
lich. Mit zunächst nur einem Tag Theorie-Unterricht<br />
pro Woche und 200 Praxis-Stunden kommt<br />
die Ausbildung QuereinsteigerInnen besonders<br />
entgegen, denn in der Regel ist das Feld der<br />
Sozialberufe für sie Neuland. Bereits nach 2<br />
Semestern verfügen die Studierenden über eine<br />
Grundausbildung, die sie in ihren Praxisstellen<br />
einbringen können.<br />
Mehr Platz zum Spielen und Lernen<br />
Der integrative und heilpädagogische Hort in<br />
der Martin Boos-Schule in Gallneukirchen<br />
wurde am 11. Mai mit einem Festakt und einer<br />
Segnung offiziell eröffnet. „Die Qualität der Betreuung<br />
von Kindern mit und ohne Behinderung<br />
hängt auch von der Qualität der Räume ab“,<br />
erklärte Rektorin Mag.a Christa Schrauf und<br />
betonte, dass die neuen hellen Räumlichkeiten<br />
mit viel Platz fürs Lernen und Spielen ein großer<br />
Gewinn sind. Wichtig sei auch, dass durch das<br />
Hortangebot die Berufstätigkeit beider Elternteile<br />
gleichberechtigt möglich werde. Ein gutes<br />
und flächendeckendes Hortangebot mache<br />
jungen Menschen das Ja zu Kindern einfacher.<br />
Das <strong>Diakonie</strong>werk kann auf eine lange Tradition<br />
bei der Arbeit mit Kindern mit Behinderung<br />
zurückblicken.<br />
10 Jahre Schule zur Sozial-Emotionalen<br />
Stärkung<br />
Die SES – Schule zur sozial-emotionalen<br />
Stärkung in Klagenfurt feierte <strong>2012</strong> ihr<br />
10-jähriges Bestehen. Die Einrichtung achtet<br />
besonders die Bedürfnisse von SchülerInnen<br />
mit speziellem Förderbedarf im sozial-emotionalen<br />
Bereich und/oder im Bereich Lernen. Die<br />
SES betreut SchülerInnen im Pflichtschulalter,<br />
die den Schulbesuch verweigern und SchülerInnen,<br />
die im Rahmen der Jugendwohlfahrt in<br />
Heimen oder Wohngemeinschaften untergebracht<br />
sind und einer besonderen Betreuung<br />
bedürfen.<br />
Der Rektor der <strong>Diakonie</strong> de La Tour, Pfarrer Dr.<br />
Hubert Stotter, bedankte sich beim LehrerInnen-<br />
Team, allen voran bei Direktorin Daniela Gasser<br />
und wünschte den SchülerInnen auch für die<br />
Zukunft ihren eigenen Weg zu finden, der nur<br />
mit „Boden unter den Füßen“ zu beschreiten ist.<br />
Die Schule zur sozial-emotionalen Stärkung in<br />
Klagenfurt feierte <strong>2012</strong> ihr 10-jähriges Bestehen<br />
<strong>Diakonie</strong> Kernkompetenz Bildung<br />
<strong>Diakonie</strong> Bildung in Wien und NÖ<br />
<strong>Diakonie</strong> de La Tour in Knt. und Stmk.<br />
<strong>Diakonie</strong>werk Gallneukirchen<br />
in OÖ und Sbg.<br />
<strong>Diakonie</strong>verein Salzburg<br />
<strong>Diakonie</strong> Zentrum Spattstraße<br />
in NÖ und OÖ<br />
Evang. Kindergärten in Graz, St. Pölten<br />
15
Kinder- und<br />
Jugendhilfe<br />
Lernen, sich selbst und andere<br />
zu schützen<br />
Wer Gewalterfahrungen in der Familie macht, wer seine Eltern pflegen muss, oder selbst mit psychischer Erkrankungen aufwächst,<br />
tut sich oft im Alltag schwer. Die <strong>Diakonie</strong> bietet Prävention und Unterstützung – und macht im Rahmen der „Hoffnungsträgerkampagne“<br />
auf die Situation dieser Kinder und Jugendlichen aufmerksam.<br />
Starke Bindung, gesunde Entwicklung<br />
Bande zwischen Eltern und Kindern stärken<br />
und damit eine gesunde körperliche, seelische<br />
und mentale Entwicklung der Kinder ermöglichen:<br />
das ist das Anliegen des Pilotprojektes<br />
STEEP mit MUM-Talk im <strong>Diakonie</strong> Zentrum<br />
Spattstraße in Linz für Familien mit großer psychischer<br />
und sozialer Belastung. Derzeit werden<br />
zehn sogenannte „Hochrisiko“-Familien betreut.<br />
Psychologinnen besuchen die Mütter zu Hause<br />
und analysieren gemeinsam mit ihnen anhand<br />
von gefilmten Szenen und mit Methoden aus<br />
dem STEEP-Programm die Interaktion zwischen<br />
Mutter und Kindern. Diese Methode führt<br />
zu einer tieferen Bindung zwischen Eltern und<br />
Kindern. Eine solche trägt maßgeblich zu einer<br />
gesunden Entwicklung der Kinder bei.<br />
Kinderschutzpreis für „König der Kinder“<br />
Das Haus Herrenhilf, ein Wohnhaus für Kinder<br />
und Jugendliche der <strong>Diakonie</strong> de La Tour,<br />
erhielt für sein innovatives Projekt „König der<br />
Gewaltprävention – österreichischer Kinderschutzpreis<br />
für das Haus Herrenhilf<br />
Kinder“ den Österreichischen Kinderschutzpreis<br />
MYKI <strong>2012</strong>. Das Projekt bietet Kindern mit<br />
Gewalterfahrungen die Möglichkeit, ihre Sorgen<br />
mittels pantomimischem Schauspiels zu<br />
bewältigen. Die Kinder konnten in geschütztem<br />
Rahmen lernen, ihre Bedürfnisse und Gefühle<br />
zur rechten Zeit auszudrücken und zugleich<br />
aufeinander mit Rücksicht zu hören.<br />
Prävention von Missbrauch und Gewalt<br />
Die Geschäftsführung des <strong>Diakonie</strong> Zentrum<br />
Spattstraße hat <strong>2012</strong> ein bereichsübergreifendes<br />
Team intern mit der Erstellung eines<br />
„Konzepts zur Prävention von Missbrauch“<br />
beauftragt. Anstoß waren die Medienberichte<br />
zum Thema Missbrauch und Gewalt an Kindern<br />
und Jugendlichen, die große Betroffenheit<br />
auslösten. Um die große Verantwortung für die<br />
anvertrauten Kinder und Jugendlichen noch<br />
besser wahrzunehmen, wurden Vorschläge für<br />
die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen<br />
erarbeitet. Auch auf Teamebene, im Personalmanagement<br />
sowie auf Organisationsebene<br />
sieht das Konzept Maßnahmen zur Missbrauchsprävention<br />
vor. Bei einem ausgebuchten Symposium<br />
im Februar in Linz wurden Fachleute<br />
dazu angeregt, sich intensiv für die Prävention<br />
von Missbrauch und Gewalt in Einrichtungen<br />
der Erziehungshilfe einzusetzen.<br />
Neubau Sonderkrankenhaus für Kinderund<br />
Jugendliche in Linz<br />
Im Neubau des Sonderkrankenhauses für<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie des <strong>Diakonie</strong><br />
Zentrum Spattstraße in Linz finden seit Mai <strong>2012</strong><br />
drei heilpädagogische Wohngruppen mit jeweils<br />
sechs Kindern im Alter von 5 – 13 Jahren Platz.<br />
Die Kinder, die medizinische, psychiatrische<br />
und therapeutische Versorgung benötigen, werden<br />
ganzjährig und rund um die Uhr betreut. Die<br />
familienähnliche Atmosphäre und der geregelte<br />
Tagesablauf geben Orientierung und Sicherheit.<br />
Nach ein bis vier Jahren sind die Kinder meist<br />
Sozialpädagogische Einrichtung für Jugendliche<br />
im <strong>Diakonie</strong> Zentrum Spattstraße<br />
psychisch, emotional und sozial soweit stabil,<br />
dass sie wieder in ihre Familien zurückkehren<br />
können. Andernfalls wechseln sie in eine sozialpädagogische<br />
Einrichtung für Jugendliche.<br />
<strong>Diakonie</strong> Kernkompetenz Kinderund<br />
Jugendhilfe<br />
<strong>Diakonie</strong> Bildung in Wien<br />
<strong>Diakonie</strong> de La Tour in Kärnten<br />
<strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienst in NÖ und<br />
Bgld<br />
<strong>Diakonie</strong>werk Gallneukirchen<br />
in OÖ, Stmk., Wien<br />
Diakonischer Verein Tirol<br />
<strong>Diakonie</strong> Zentrum Spattstraße<br />
in NÖ, OÖ<br />
Evang. Waisenversorgungsverein<br />
LifeTool in Kärnten, Graz, Linz, Wien,<br />
Prag (CZ), Novi Sad (SRB)<br />
Stadtdiakonie Wien<br />
16
Armut bekämpfen,<br />
Armut vermeiden<br />
Menschen in<br />
sozialen Krisen<br />
Armut ist nicht nur ein Mangel an Einkommen, sondern auch ein Mangel an Möglichkeiten, um an den zentralen gesellschaftlichen<br />
Bereichen zumindest in einem Mindestausmaß teilhaben zu können: Wohnen, Gesundheit, Arbeitsmarkt, Sozialkontakte, Bildung.<br />
Die <strong>Diakonie</strong> unterstützt Betroffene in schwierigen Situationen, versucht sie zu stärken und kämpft für bessere Lebensbedingungen.<br />
Zum Glück gibt es viele FreundInnen des Häferl.<br />
Ohne deren Solidarität bliebe es im Häferl kalt:<br />
sowohl am Herd als auch in den Räumen.<br />
Kinder bereiten ihre Jause gemeinsam vor. Der soziale Aspekt ist genauso wichtig wie die gesunde Jause<br />
„Lernen mit leerem Bauch – Geht nicht!“<br />
Das jüngste Projekt der Stadtdiakonie Wien<br />
„Lernen mit leerem Bauch – Geht nicht!“<br />
ist <strong>2012</strong> in zwei Wiener Schulen angelaufen.<br />
Die Kooperative Mittelschule im 16. Bezirk und<br />
das Sonderpädagogische Zentrum im 22. Bezirk<br />
berichten über die zunehmende Anzahl an<br />
SchülerInnen, die das gemeinsame Essen sehr<br />
schätzen. Dabei geht es nicht nur um das Essen.<br />
Viele Kinder kommen auch wegen der sozialen<br />
Aspekte des Projektes. Sie ziehen das gemeinsame<br />
Essen und das Miteinander schon beim<br />
<strong>2012</strong> wurden im Häferl fast doppelt so viele Menschen<br />
versorgt wie 2011<br />
Herrichten der Jause dem Essen zuhause vor,<br />
wo sie oft alleine sind. Derzeit werden zwischen<br />
80 und 100 Kinder täglich versorgt. Pro Schule<br />
und Schuljahr werden ca. € 5.000,– benötigt.<br />
Pro Kind ist das nicht einmal € 1,– pro Tag um<br />
sich richtig satt zu essen. 2013 werden zwei<br />
weitere Schulen mit weiteren 120-150 Kindern in<br />
das Projekt aufgenommen.<br />
‘s Häferl – immer ein Ort für Wärme und<br />
gutes Essen<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> war für das Häferl ein Jahr der<br />
traurigen Rekorde. Mit 27.595 servierten<br />
Menüs wurden fast doppelt so viele Menschen<br />
versorgt wie im Vorjahr. Im November wurden<br />
an nur einem Öffnungstag 256 Essen serviert.<br />
Wenn man bedenkt, dass das Essen in einer<br />
4m²-Küche zubereitet wird, ist das auch eine<br />
logistische Hochleistung!<br />
<strong>2012</strong> wurden 872 kg Zwiebel, 1988 kg Kartoffeln,<br />
912 kg Teigwaren, 436 kg Reis, 880 kg<br />
Fleisch, 228 kg Wurst, 156 kg Fisolen, 356 kg<br />
Bohnen, 626 kg Tomaten, 1120 Eier, 256 kg<br />
Mehl, 464 Liter Milch und 616 Liter Öl verkocht.<br />
Daraus entstanden beispielsweise 2564 Liter<br />
Suppe oder 5600 Palatschinken. Ein Großteil<br />
der Lebensmittel wurde gespendet.<br />
Offenes Frauencafe – Ein Ort zum Atem<br />
holen<br />
Das Offene Frauencafé der Stadtdiakonie<br />
Linz ist ein offener Treffpunkt für Frauen in<br />
ganz verschiedenen Lebenssituationen. Armutsgefährdete<br />
Frauen mit Kindern finden einen<br />
Raum für Gespräch, Austausch, Beratung oder<br />
auch „nur“ für einen Tee/Kaffee in angenehmer<br />
Atmosphäre. Ent-Spannung in der Anspannung<br />
der Existenzsicherung.<br />
Frauen in der Wohnungshilfe brauchen geschützte<br />
Räume, um durchzuatmen und auch<br />
Themenkreise ansprechen zu können, die<br />
im männlich dominierten Setting keinen Platz<br />
haben. Geboten wird:<br />
●●<br />
●●<br />
●●<br />
●●<br />
Ein Raum für offene Kommunikation in angenehmer<br />
Atmosphäre.<br />
Gespräche/Beratung zu Themenkreis Erziehung<br />
und Schule.<br />
Erfahrungsaustausch von Betroffenen.<br />
Entwicklung kleiner Hilfsangebote wie z.B.<br />
eine Kinderkleiderbörse.<br />
<strong>Diakonie</strong> Kernkompetenz für<br />
Menschen in sozialen Krisen<br />
Altkatholische <strong>Diakonie</strong> in Wien<br />
AmberMed/<strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienst<br />
in Wien<br />
Blaues Kreuz<br />
Evangelische Stadt-DIAKONIE Linz<br />
Heilsarmee in Wien<br />
Schweizer Haus Hadersdorf in Wien/<br />
Evangelischer Waisenversorgungsverein<br />
Stadtdiakonie Wien<br />
17
Rettungs- und<br />
Sanitätsdienst<br />
Einsatz und Hilfe für<br />
die Nächsten<br />
Ende <strong>2012</strong> wurde die Studie des Sozialministeriums zur Situation pflegender Kinder in Österreich präsentiert. 42.700 Kinder sind in<br />
die Pflege ihrer Angehörigen eingebunden. Die damit verbundene Verantwortung und der zeitliche Aufwand lasten schwer auf ihnen.<br />
Schon seit Sommer gibt es mit der Homepage www.superhands.at ein erstes Angebot für Kinder und Jugendliche, die ihre Eltern<br />
pflegen. Die <strong>Diakonie</strong> fordert den Ausbau von Akutpflegediensten und anderen Dienstleistungen, um diese Kinder zu entlasten.<br />
Superhands – Hilfe für pflegende Kinder<br />
Kinder die Angehörige pflegen – diese<br />
schockierende Beobachtung wurde bei<br />
vielen Hausbesuchen im Rahmen des Akutpflegedienstes<br />
(s.u.) mehrfach gemacht. Als erstes,<br />
niederschwelliges Angebot in Österreich wurde<br />
daraufhin die Homepage superhands.at, mit<br />
praktischen Tipps und Beratungsangeboten für<br />
Betroffene, ins Leben gerufen.<br />
Praktische Tipps für pflegende Kinder<br />
Eine vom BMASK in Auftrag gegebene Studie<br />
der Uni Wien bestätigte die Beobachtung: die<br />
Zahl von 42.700 Betroffenen ist jedoch höher<br />
als erwartet.<br />
Junge Menschen die Angehörige pflegen sind<br />
oft überlastet, schneiden in der Schule schlechter<br />
ab und haben wenig Freunde. Zudem fehlt<br />
Geld und Zeit für Freizeitaktivitäten.<br />
Viele Betroffene nehmen sich nicht als solche<br />
wahr oder wollen nicht, dass jemand von ihrer<br />
Situation erfährt.<br />
Training für den Einsatz im unwegsamen Gelände: Hundeführer lernen ihre Vierbeiner abzuseilen<br />
superhands ist das erste Hilfsangebot für pflegende<br />
Kinder und Jugendliche. Der niederschwellige,<br />
anonyme Kontakt soll ermöglichen,<br />
dass Hilfe leichter in Anspruch genommen wird.<br />
Nur wenn der Erstkontakt gelingt, können Kinder<br />
entlastet und Angehörige unterstützt werden.<br />
www.superhands.at<br />
Auszeichnung für Wiener Akutpflegedienst<br />
als Lehreinrichtung<br />
Der Wiener Akutpflegedienst der Johanniter<br />
wurde im Januar <strong>2012</strong> als Lehreinrichtung<br />
der Fachhochschule Campus Wien mit einer<br />
Auszeichnung gewürdigt. Die Johanniter stellen<br />
im Pflegedienst Praktikumsplätze für die FH<br />
Campus Wien bereit und sichern so die qualitativ<br />
hochwertige praktische Ausbildung der<br />
Studierenden der Gesundheitsberufe.<br />
Der Akutpflegedienst ist ein Angebot, das nur<br />
in Wien existiert. Er kann in Notsituationen<br />
kurzfristig kontaktiert werden, auch abends,<br />
nachts und am Wochenende, wenn andere<br />
Pflegedienste nicht erreichbar sind. Der Ausbau<br />
des Akutpflegedienstes österreichweit ist eine<br />
zentrale Forderung der Johanniter und könnte<br />
vielen Betroffenen, auch Kindern, die Angehörige<br />
pflegen, helfen.<br />
Die Johanniter-Unfall-Hilfe beim Internationalen<br />
Tag der Rettungshunde<br />
Bei der Suche nach Lawinen- und Erdbebenopfern<br />
oder nach Vermissten sind die<br />
Rettungshunde unverzichtbar. In waghalsigen<br />
Einsätzen bringen sie Höchstleistungen, die nur<br />
durch intensives Training und die Vertrautheit<br />
mit der/dem HundeführerIn möglich sind.<br />
Wie aus einem jungen tollpatschigen Welpen<br />
ein erfahrener Rettungshund wird und wie die<br />
Vierbeiner für Einsätze trainieren, zeigten die<br />
ehrenamtlichen Hundeführer der Johanniter am<br />
internationalen Tag der Rettungshunde im April<br />
im Wiener Prater.<br />
<strong>Diakonie</strong> Kernkompetenz<br />
Rettungs- und Sanitätsdienst<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe in Kärnten,<br />
NÖ., Tirol und Wien<br />
Rettungsdienst und Krankentransport<br />
Erste-Hilfe-Ausbildung<br />
Pflege und soziale Dienste<br />
Hausnotruf<br />
Mobiles Palliativteam<br />
18
Investitionen in soziale<br />
Dienstleistungen<br />
Eurodiaconia<br />
Auf europäischer Ebene war das Jahr <strong>2012</strong> von Spardebatten geprägt – hier hielt die Eurodiaconia mit dem Konzept der Investitionen<br />
in soziale Dienstleistungen dagegen. Bereits heute arbeiten fast 22 Millionen Menschen im Gesundheits- und Sozialbereich.<br />
Und sie tragen 5 % der gesamten Wirtschaftsleistung in der EU bei. Diese Dienstleistungen auszubauen, und damit nicht nur den<br />
Konjunkturabschwung in Europa zu verhindern, sondern auch Menschen in ihrem tagtäglichen Leben zu unterstützen, hat sich die<br />
Eurodiaconia zur Aufgabe gemacht.<br />
Abschlussfoto der TeilnehmerInnen am Eurodiaconia Jahrestreffens an der Donau in Novi Sad<br />
Internationale Arbeitsgruppe zum Jahr<br />
des “Aktiven Alterns” in Wien<br />
Der sperrige Titel der Arbeitsgruppe –<br />
Healthy Ageing and Elderly Care Network<br />
Meeting – hielt die TeilnehmerInnen aus 11<br />
eu ropäischen Nationen im April <strong>2012</strong> nicht<br />
davon ab, nach Wien zu kommen. Denn hinter<br />
dem HAEC Meeting verbirgt sich eine sehr<br />
lebendige Plattform der Eurodiaconia, die sich<br />
mit dem Thema Alter und Pflege beschäftigt.<br />
ExpertInnen aus ganz Europa diskutierten in<br />
Wien mit der <strong>Diakonie</strong> Österreich Maßnahmen<br />
zum Europäischen Jahr des „Aktiven Alterns“,<br />
sowie zu weiteren Entwicklungen im Bereich<br />
Pflege auf EU-Ebene. Bei einem gemeinsamen<br />
Besuch in der Hausgemeinschaft Erdbergstraße<br />
wurden best practise Beispiele vorgestellt und<br />
diskutiert.<br />
Generalversammlung in Serbien<br />
Das Jahrestreffen der Eurodiaconia fand<br />
im Juni <strong>2012</strong> in Novi Sad, Serbien, statt.<br />
Gastgebende Organisation war die Ecumenical<br />
Humanitarian Organisation (EHO), die seit den<br />
Zeiten des Bürgerkrieges in der Stadt Novi Sad<br />
Sozialprojekte mit Aidskranken, Straßenkindern,<br />
Menschen im Alter und Menschen mit Behinderung,<br />
sowie Hausbauprojekte in Romasiedlungen<br />
durchführt.<br />
Am internationalen Jahrestreffen nahmen neben<br />
den VertreterInnen der <strong>Diakonie</strong> Österreich<br />
<strong>Diakonie</strong>-VertreterInnen aus rund 15 Ländern<br />
teil. In intensiven Diskussionen konnte eine gemeinsame<br />
Erklärung formuliert werden, die die<br />
Basis für die politischen Lobbyingarbeit in der<br />
EU im Jahr 2013 sein wird.<br />
Von einander lernen: Social Innovation<br />
in Helsinki<br />
Wir entwickeln spezielle Programme für<br />
Menschen, die schwer erreichbar sind<br />
und „ von der Gesellschaft sonst ausgeschlossen<br />
wären“, erklärt Jarmo Kökkö von der <strong>Diakonie</strong><br />
in Finnland. Landesweit berühmt geworden ist<br />
zum Beispiel das Projekt Vamos, das obdachlose<br />
Jugendliche aufspürt und zurück ins Leben<br />
bringt. Daneben gibt es am Helsinki Deaconess<br />
Institute Angebote zu Obdachlosigkeit, Suchtmittelabhängigkeit<br />
und Kinderschutz. Wir sind<br />
da um zu lernen: Wie können Armutsbetroffene<br />
gestärkt werden, welche guten neuen Projekte<br />
gibt es in Europa, wie kann Partizipation<br />
gelingen<br />
Eurodiaconia heute<br />
Die heutige Organisation Eurodiaconia<br />
entstand 1996 durch die Vereinigung<br />
von zwei bereits bestehenden diakonischen<br />
Organisationen: Der Europäische<br />
Verband für <strong>Diakonie</strong> wurde 1922 auf<br />
Initiative des lutherischen Erzbischofs<br />
Nathan Söderblom gegründet. Die<br />
frühere Eurodiaconia entstand 1992,<br />
um den diakonischen Organisationen<br />
bei den Institutionen der Europäischen<br />
Union Gehör zu verschaffen.<br />
Das Sekretariat von Eurodiaconia befindet<br />
sich in Brüssel. Dort repräsentiert<br />
der Verband auf europäischer Ebene<br />
das ökumenische Zusammenwirken<br />
der diakonischen Strukturen und Tätig -<br />
keiten zahlreicher Kirchen und kirchlicher<br />
Organisationen in Ost- und Westeuropa.<br />
Heather Roy ist Generalsekretärin<br />
der Eurodiaconia.<br />
19
Sponsoring<br />
Starker Partner für soziale<br />
Aufgaben<br />
Kooperationen helfen dort, wo es Lücken im öffentlichen Netz sozialer Unterstützungen gibt. Mit starken Partnern aus der Wirtschaft<br />
kann die <strong>Diakonie</strong> dringend notwendige Projekte für Menschen in Not verwirklichen. Immer mehr Unternehmen wollen im Rahmen<br />
ihrer CSR-Strategie auch ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen, indem Sie die Arbeit der <strong>Diakonie</strong> unterstützen.<br />
BAWAG-PSK unterstützt die <strong>Diakonie</strong><br />
in Linz<br />
Soccer Platz für die dort untergebrachten AsylwerberInnen<br />
errichtet.<br />
Niemand bleibt Sprachlos! – Assistierende Technologien<br />
helfen<br />
Immer mehr Familien befinden sich in schweren<br />
Belastungs- und Krisensituationen, aus denen<br />
sie nicht mehr alleine herauskommen. Das<br />
<strong>Diakonie</strong> Zentrum Spattstraße hilft mit der Betreuung<br />
von Kindern in heilpädagogischen Tagesgruppen.<br />
Die Familien werden entlastet und<br />
unterstützt und der Verbleib der Kinder in ihren<br />
Familien gesichert. Mit einer großzügigen Spende<br />
der BAWAG P.S.K. im Rahmen der „Licht ins<br />
Dunkel“ Weihnachtskampagne konnten <strong>2012</strong><br />
die Tagesgruppen in Linz in neu adaptierte und<br />
kindgerechte Räume übersiedeln.<br />
VERBUND Empowerment Fund der<br />
<strong>Diakonie</strong><br />
Seit mehreren Jahren hilft der VERBUND Empowerment<br />
Fund der <strong>Diakonie</strong> Menschen<br />
mit Behinderungen durch Einsatz modernster<br />
Technologien ein selbstbestimmtes Leben zu<br />
führen. Die <strong>Diakonie</strong> bietet mit dem LIFEtool<br />
Beratungsnetzwerk ein kostenfreies und österreichweit<br />
einzigartiges Angebot zum Thema<br />
„Assistierende Technologien“ und „Unterstützte<br />
Kommunikation“.<br />
Die durch VERBUND bereitgestellten Mittel<br />
bieten die Möglichkeit, dieses Beratungsnetzwerk<br />
strukturell abzusichern und bedarfsorientiert<br />
auszubauen. Ein besonderer Schwerpunkt<br />
liegt in der Frühförderung von Kindern mit<br />
Behinderungen. Der VERBUND Empowerment<br />
Fund der <strong>Diakonie</strong> leistet zudem finanzielle<br />
Unterstützung bei der Anschaffung und Ausstattung<br />
mit Assistierenden Technologien und<br />
Unterstützter Kommunikation.<br />
Die Volunteering Initiative „Freunde bei VER-<br />
BUND“ sowie die gemeinsame Lobbyingstrategie<br />
zur Verankerung des Rechtsanspruchs auf<br />
diese Technologien flankieren das Projekt.<br />
BAWAG P.S.K. unterstützt <strong>Diakonie</strong> Zentrum<br />
Spattstraße<br />
SAP engagiert sich<br />
SAP unterstützt einerseits das Projekt super -<br />
hands, wo für pflegende Kinder und Ju gend -<br />
liche eine neue und innovative Internet plattform<br />
der <strong>Diakonie</strong> Unterstützung und Hilfestellung<br />
anbietet. Andererseits engagierte sich SAP im<br />
Rahmen des Social Action Day <strong>2012</strong> tatkräftig<br />
für junge Flüchtlinge in Neu Albern. Auf dem<br />
weitläufigen Areal des Flüchtlingswohnhauses<br />
wurde von den SAP MitarbeiterInnen ein Street<br />
© BAWAG P.S.K./APA-Fotoservice/Gregor Hartl<br />
Adventkooperation – Der erste essbare Adventkranz<br />
von der Bäckerei „Der Mann“<br />
Bäckerei Der Mann und der erste essbare<br />
Adventkranz<br />
Im Rahmen der „Hoffnungsträger“ – Kampagne<br />
der <strong>Diakonie</strong> unterstützte die Bäckerei Der<br />
Mann sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche<br />
in Wien mit einem speziellen Gebäck: Das<br />
<strong>Diakonie</strong> Adventkranzerl. Mit jedem verkauften<br />
<strong>Diakonie</strong> Adventkranzerl werden benachteiligte<br />
junge Menschen dabei unterstützt, eine Ausbildung<br />
in Einrichtungen der <strong>Diakonie</strong> abzuschließen.<br />
Die Erfindung des Adventkranzes geht auf<br />
die Ursprünge der <strong>Diakonie</strong> zurück.<br />
Ansprechpartnerin<br />
für Unternehmenskooperationen<br />
Dr. in Michaela Richter<br />
Tel. 01/409 80 01 – 16<br />
michaela.richter@<br />
diakonie.at<br />
20
<strong>Diakonie</strong> Produkte & Service<br />
Service<br />
Produkte Hoffnungsträger –<br />
Kampagne<br />
Service<br />
Bestellen Sie Plakate unserer <strong>Diakonie</strong>-Cartoon-<br />
Serie, erhältlich in verschiedenen Motiven, die<br />
Lust auf Engagement und Mut zu gegenseitiger<br />
Hilfe machen. Im Büro, im Klassenzimmer und zu<br />
Hause.<br />
Unterstützen Sie unsere „Hoffnungsträger“<br />
– Kampagne für Kinder<br />
und Jugendliche in Not auch<br />
mit eigenen <strong>Diakonie</strong>-Produkten:<br />
unser exklusives <strong>Diakonie</strong>-Pixibuch<br />
über die Geschichte des Adventkranzes<br />
– erhältlich in unserem<br />
Shop unter www.diakonie.at<br />
Sozialpolitische Stellungnahmen<br />
der <strong>Diakonie</strong> zu Gesetzesvorhaben<br />
Die <strong>Diakonie</strong> setzt sich für die Anliegen der<br />
Menschen ein – ganz konkret u.a. durch<br />
Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen.<br />
Diese werden auf der Website veröffentlicht:<br />
www.diakonie.at/publikationen<br />
wie du Schmuck für den Adventskranz bastelst.<br />
Dazu suchst du dir ein paar Walnüsse aus,<br />
die ein kleines Loch an der Stelle haben, wo<br />
vorher der Stiel war. In das Loch spießt du<br />
einen Zahnstocher, damit du die Nüsse leichter<br />
bemalen kannst. Male die Nüsse mit goldener,<br />
silberner oder roter Farbe<br />
an. Wenn die Farbe<br />
getrocknet ist, steckst du<br />
die Nüsse zwischen die<br />
Zweige des Adventskranzes.<br />
Die Geschichte des<br />
Adventskranzes<br />
OD_9783551605504_<strong>Diakonie</strong>_Cov_2Logo_<strong>2012</strong>0914.indd 1-2 14.09.12 12:29<br />
Für die warme Jahreszeit gibt es<br />
unsere „Hoffnungsträger / Hoffnungsträgerin“<br />
– T-Shirts – als<br />
Damen- oder Herrenmodell auf<br />
Anfrage erhältlich.<br />
<strong>Diakonie</strong> Themen<br />
Die Zeitschrift<br />
„<strong>Diakonie</strong>-<br />
Themen“ (Hg.<br />
<strong>Diakonie</strong> Österreich)<br />
erscheint<br />
zwei Mal im Jahr<br />
und bietet einen<br />
Überblick über<br />
aktuelle sozialpolitische<br />
Themen.<br />
Alle unsere Themenhefte<br />
gibt es<br />
kostenlos zum<br />
Download unter www.diakonie.at/publikationen<br />
und zu bestellen.<br />
Für die Schule empfehlen wir das<br />
Mitteilungsheft.<br />
Unter dem Titel<br />
„Tragen helfen“ ist<br />
auch eine praktische<br />
Stofftasche<br />
auf Bestellung<br />
erhältlich.<br />
Service<br />
<strong>Diakonie</strong> Newsletter: newsletter@diakonie.at<br />
<strong>Diakonie</strong>-Shop: www.diakonie.at<br />
Bestellungen: service@diakonie.at<br />
facebook: www.facebook.com/diakonieAT<br />
21
Finanzübersicht<br />
Finanzübersicht <strong>2012</strong><br />
Ende des Jahres <strong>2012</strong> arbeiteten in der <strong>Diakonie</strong> rund 7.450 MitarbeiterInnen (inklusive PraktikantInnen, Freiwillige, Zivildiener) in<br />
allen Bereichen sozialer Hilfe. Sie erbrachten 1,99 Millionen Leistungstage.<br />
Aufwand nach Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für das Jahr, basierend auf vorläufigen Zahlen<br />
Sonstige Aufwendungen (inkl. Außerordentliche<br />
und Aufwand aus Vorperioden) 1,3 %<br />
Aufwendungen aus verbundenen<br />
Zinsaufwand und Abschreibungen 4,5 % Unternehmen 0,6 %<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 7,8 %<br />
Betriebsaufwand 12,6 %<br />
Materialaufwand und Aufwendungen<br />
für bezogene Leistung<br />
(Direktleistungen f. KlientInnen) 13,0 %<br />
Erlöse nach Arbeitsbereichen<br />
für das Jahr, basierend auf vorläufigen Zahlen<br />
Rettungsdienst und Krankentransport 2,2 %<br />
Kinder und Jugendliche 2,6 %<br />
MigrantInnen und Flüchtlinge 4,8 %<br />
Schule und Ausbildung 5,9 %<br />
Altenhilfe und Pflege 15,7 %<br />
Auslands- & Katastrophenhilfe 1,1 %<br />
Sonstige Bereiche 0,7 %<br />
Personalaufwand 60,2 %<br />
Gesundheitsbereich 42,7 %<br />
Kosten und Einnahmen<br />
Der Aufwand nach Gewinn und Verlustrechnung<br />
für das Jahr <strong>2012</strong> basiert auf operativen<br />
Zahlen. Der größte Anteil an den Ausgaben<br />
(60,2 %) wird für unsere MitarbeiterInnen aufgewendet.<br />
Die <strong>Diakonie</strong> ist weiblich. Knapp drei Viertel<br />
unserer MitarbeiterInnen sind Frauen.<br />
Die Gesamterlöse belaufen sich auf rund 305<br />
Millionen Euro. Sie setzen sich zusammen<br />
aus Spenden sowie öffentlichen leistungsbezogenen<br />
Kostenersätzen und Refundierungen.<br />
Außerdem umfassen sie öffentliche Subventionen<br />
sowie private Leistungsentgelte.<br />
Ihre Spende kommt an!<br />
Die <strong>Diakonie</strong> Österreich ist seit 2001 Trägerin<br />
des österreichischen Spendengütesiegels.<br />
Die SpenderInnen haben dadurch die Sicherheit,<br />
dass ihre Spenden widmungsgemäß verwendet<br />
werden.<br />
Behindertenbetreuung 24,3 %<br />
MitarbeiterInnen in der <strong>Diakonie</strong><br />
für das Jahr, basierend auf vorläufigen Zahlen<br />
Schule und Ausbildung 7 %<br />
Rettungsdienst und<br />
Krankentransport 8 %<br />
Sonstige Bereiche 10 %<br />
Altenhilfe und Pflege 16 %<br />
Kinder und Jugendliche 6 %<br />
MigrantInnen und Flüchtlinge 3 %<br />
Soziale Krisen 1 %<br />
Behindertenbetreuung 26 %<br />
Gesundheitsbereich 23 %<br />
22
Mitglieder<br />
Die <strong>Diakonie</strong> in Österreich<br />
Die <strong>Diakonie</strong> Österreich ist der Sozialverband der evangelischen Kirchen. Im Vorstand des Vereins <strong>Diakonie</strong> Österreich sind folgende<br />
Mitglieder ständig vertreten: Evangelisches <strong>Diakonie</strong>werk Gallneukirchen, Evangelisches <strong>Diakonie</strong>werk Waiern, Evangelische Stiftung<br />
de La Tour Treffen und Servitas – Dienst am Nächsten.<br />
Die <strong>Diakonie</strong> in Österreich ist ein Netzwerk zahlreicher Organisationen aus allen Bereichen der Sozialen Arbeit.<br />
Diese sind in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet:<br />
Altkatholische <strong>Diakonie</strong><br />
Schottenring 17<br />
1010 Wien<br />
Tel. +43 (0)1/317 83 94<br />
altkatholischediakonie@<br />
altkatholiken.at<br />
www.altkatholiken.at<br />
Blaues Kreuz in Österreich<br />
Kaiser Josef Platz 16b<br />
4600 Wels<br />
Tel. +43 (0)7242/46 519<br />
0699 146 519 01<br />
info@blaueskreuz.at<br />
www.blaueskreuz.at<br />
Christlicher Missionsverein<br />
für Österreich<br />
Seeallee 12<br />
9871 Seeboden<br />
Tel. +43 (0)4762/811 31<br />
seeboden@cmv.or.at<br />
www.cmv.or.at<br />
Christlicher Verein Junger<br />
Menschen<br />
Kenyongasse 15<br />
1070 Wien<br />
Tel. +43(0)1/523 63 04<br />
cvjm.wien@ymca.at<br />
www.ymca.at<br />
<strong>Diakonie</strong> Austria<br />
<strong>Diakonie</strong> Katastrophenhilfe<br />
Brot für die Welt<br />
Steinergasse 3/12<br />
1170 Wien<br />
Tel. +43 1 402 67 54-12<br />
www.brot-fuer-die-welt.at<br />
www.diakonie-katastrophenhilfe.at<br />
<strong>Diakonie</strong> Bildung<br />
<strong>Diakonie</strong> Eine Welt<br />
Steinergasse 3/12<br />
1170 Wien<br />
Tel. +43 (0)1/890 50 91<br />
bildung@diakonie.at<br />
www.diakonie.at/bildung<br />
<strong>Diakonie</strong> Burgenland und<br />
<strong>Diakonie</strong> Oberwart<br />
Evangelische Pfarrgemeinde<br />
Oberwart<br />
Evang. Kirchengasse 8-10<br />
7400 Oberwart<br />
Tel. +43 (0)3352/322 83<br />
pfaender@diakoniebgld.at<br />
www.diakoniebgld.at<br />
<strong>Diakonie</strong> de La Tour<br />
Stiftung de La Tour &<br />
<strong>Diakonie</strong> Waiern<br />
Harbacher Straße 70<br />
9020 Klagenfurt<br />
Tel. +43 (0)463/323 03-0<br />
rektorat@diakonie-delatour.at<br />
www.diakonie-kaernten.at<br />
<strong>Diakonie</strong> Eine Welt<br />
Evang. Hilfswerk & Evang.<br />
Schulwerk<br />
Steinergasse 3/12<br />
1170 Wien<br />
Tel. +43 (01) 402 67 54<br />
einewelt@diakonie.at<br />
www.diakonie.at/einewelt<br />
<strong>Diakonie</strong> Flüchtlingsdienst<br />
<strong>Diakonie</strong> Eine Welt<br />
Steinergasse 3/12<br />
1170 Wien<br />
Tel. +43 (0)1/402 67 54<br />
fluechtlingsdienst@diakonie.at<br />
www.diakonie.at/<br />
fluechtlingsdienst<br />
<strong>Diakonie</strong> Pinkafeld<br />
Burgenlandhaus<br />
Kirchengasse 10<br />
7423 Pinkafeld<br />
Tel. +43 (0)3352/322 83<br />
pfaender@diakoniebgld.at<br />
www.diakoniebgld.at<br />
Diakonischer Verein Tirol<br />
Gänsbacherstraße 4<br />
6020 Innsbruck<br />
Tel. +43 (0)512/587 820<br />
diakonie.tirol@ikbnet.at<br />
www.diakonie-tirol.at<br />
<strong>Diakonie</strong>zentrum Gols<br />
<strong>Diakonie</strong> Burgenland<br />
Bergstraße 16<br />
7000 Eisenstadt<br />
Tel. +43 (0)2173/232 08<br />
diakonie@diz-gols.at<br />
www.diz-gols.at<br />
<strong>Diakonie</strong> Zentrum<br />
Spattstraße<br />
Willingerstraße 21<br />
4030 Linz<br />
Tel. +43 (0)732/349 271<br />
office@spattstrasse.at<br />
www.spattstrasse.at<br />
Evangelische Frauenarbeit<br />
Blumengasse 4/6<br />
1180 Wien<br />
Tel. +43 (0)1/408 96 05<br />
frauenarbeit.oe@evang.at<br />
www.evang.at/frauenarbeit<br />
Evangelische Gemeinschaft<br />
Wort und Weg<br />
Eschenweg 1/19<br />
5081 Anif<br />
Tel. +43 (0)6246/787 19<br />
m.koranda@gmx.at<br />
Evangelische Pfarrgemeinde<br />
Graz Heilandskirche<br />
Kindergarten<br />
Kaiser-Josef-Platz 9<br />
8010 Graz<br />
Tel. +43 (0)316/827 528-0<br />
pfarramt@evang-grazheilandskirche.at<br />
www.evang-graz-heilandskirche.at<br />
Evangelische Pfarrgemeinde<br />
St. Pölten<br />
Kindergarten<br />
Heßstraße 20<br />
3100 St. Pölten<br />
Tel. +43 (0)2742/310 317-0<br />
stpoelten@evang.at<br />
http://stpoelten.evang.at<br />
Evangelische Stadt-<br />
<strong>Diakonie</strong> Linz<br />
Starhembergstraße 39<br />
4020 Linz<br />
Tel. +43 (0)732/663 266<br />
office@stadtdiakonie.net<br />
www.diakonie.at/<br />
stadtdiakonie-linz<br />
Evangelischer <strong>Diakonie</strong>verein<br />
Burgenland<br />
Kirchengasse 10<br />
7423 Pinkafeld<br />
Tel. +43 (0)3357/42436-69<br />
patrizia.kirnbauer@diakonie.at<br />
www.diakonieverein.at<br />
Evangelischer <strong>Diakonie</strong>verein<br />
Linz<br />
Weissenwolfstrasse 15<br />
4020 Linz<br />
Tel. +43 (0)732/7675-290<br />
diakonieverein.linz@diakoniewerk.at<br />
Evangelischer <strong>Diakonie</strong>verein<br />
Salzburg<br />
Hellbrunner Allee 51<br />
5020 Salzburg<br />
Tel. +43 (0)662/884 872<br />
verwaltung@diakonie.cc<br />
www.diakonie.cc<br />
Evangelischer Krankenhausverein<br />
EKH-Wien Gemeinnützige<br />
Betriebsges.m.b.H<br />
Hans-Sachs-Gasse 10-12<br />
1180 Wien<br />
Tel. +43 (0)1/404 22-0<br />
kontakt@ekhwien.at<br />
www.ekhwien.at<br />
Evangelischer Waisenversorgungsverein<br />
Hamburgerstraße 3<br />
1050 Wien<br />
Tel. +43 (0)1/587 31 41<br />
mail@waisenversorgungsverein.org<br />
www.waisenversorgungsverein.org<br />
Evangelisches <strong>Diakonie</strong>werk<br />
Gallneukirchen<br />
Martin Boos-Straße 4<br />
4210 Gallneukirchen<br />
Tel. +43 (0)7235/632 51<br />
oea@diakoniewerk.at<br />
www.diakoniewerk.at<br />
Evangelisches Diakonissenhaus<br />
Graz<br />
Nibelungengasse 69<br />
8020 Graz<br />
g.gaebler@diakoniewerk.at<br />
Heilsarmee Österreich<br />
Große Schiff-Gasse 3<br />
1020 Wien<br />
Tel. +43 (0)1/214 48 30<br />
www.heilsarmee.at<br />
Herzwerk – diakonische<br />
Initiative für Menschen in<br />
Prostitution<br />
Beheimgasse 1<br />
1170 Wien<br />
www.herzwerk-wien.com<br />
Hilfsverein der Baptisten<br />
Österreichs<br />
Krummgasse 7<br />
1030 Wien<br />
Tel. +43 (0)1/713 68 28<br />
hv@baptisten.at<br />
www.baptisten.at<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe<br />
Österreich<br />
Herbeckstraße 39<br />
1180 Wien<br />
Tel. +43 (0)1/470 70 30-0<br />
bund@johanniter.at<br />
www.johanniter.at<br />
Miteinander leben GmbH<br />
Hangweg 29<br />
8052 Graz<br />
Tel. +43 (0)316/825 266<br />
office@miteinander-leben.at<br />
www.miteinander-leben.at<br />
Österr. Arbeitsgemeinschaft<br />
„Hilfe und Heil“<br />
Ammeringstraße 9<br />
4910 Ried i.I.<br />
schiller@ivnet.co.at<br />
Schloss Klaus – <strong>Diakonie</strong> in<br />
der Gemeinde<br />
Klaus 16<br />
4564 Klaus a.d. Pyhrnbahn/OÖ<br />
Tel. +43 (0)7585/441 47<br />
diakonie@schlossklaus.at<br />
www.schlossklaus.at<br />
Servitas –<br />
Dienst am Nächsten<br />
Prechtlerstraße 25<br />
4030 Linz<br />
Tel. +43 (0) 732/657 137<br />
(Fax DW 20)<br />
www.emk.at<br />
Stadtdiakonie Wien<br />
Große Neugasse 42/1<br />
1040 Wien<br />
Tel. +43 (0)1/208 58 93<br />
Tel. +43 (0)664/522 75 46<br />
claudia.roethy@diakoniewien.at<br />
www.diakoniewien.at<br />
Verein der Freunde des<br />
Evangelischen Krankenhauses<br />
Wien<br />
Hans-Sachs-Gasse 10-12<br />
1180 Wien<br />
www.ekhwien.at<br />
<strong>Diakonie</strong> Österreich<br />
Kontakt:<br />
Schwarzspanierstr.13<br />
1090 Wien<br />
office@diakonie.at<br />
www.diakonie.at<br />
Tel. +43 (0)1409 8001-0<br />
ZVR-Zahl 023242603<br />
23
Hoffnungsträger<br />
Hilfe für Kinder und Jugendliche in Not. Seit es den Adventkranz gibt.<br />
PSK 23.96.444<br />
www.diakonie.at<br />
Österreichische Post AG Sponsoring Post GZ 02Z033615 S. Ben.Pa.1080<br />
Impressum: Medieninhaber, Herausgeber und Redaktion: <strong>Diakonie</strong> Österreich. Redaktionsteam: Roberta Rastl-Kircher, Magdalena Schwarz. Mitwirkende:<br />
Karin Brandstötter, Andrea Brummeier, Martina Gasser, Hannelore Kleiß, Dagmar Lassmann, Katharina Meichenitsch, Nikolaus Onitsch, Verena Reisinger, Michaela<br />
Richter, Christoph Riedl, Claudia Röthy, Eva Rohregger, Martin Schenk, Belinda Schneider, Hansjörg Szepannek, Thomas Katjejowsky, Birgit Wolf Redaktion: 1090 Wien,<br />
Albert Schweitzer-Haus, Schwarzspanierstraße 13. Tel. (0)1 409 80 01, Fax (0)1 409 80 01-20, E-Mail: diakonie@diakonie.at, Internet: www.diakonie.at Verlagsort: Wien.<br />
Direktor <strong>Diakonie</strong> Österreich: Pfr. Michael Chalupka. Grafik-Design: Elisabeth Frischengruber. Fotorechte: Cover: Karin Hofbauer, Seite 3: dermaurer, Seiten 4/5:<br />
<strong>Diakonie</strong>werk Gallneukirchen, Miteinander leben GmbH, dermaurer, Seiten 6/7: <strong>Diakonie</strong> de La Tour, <strong>Diakonie</strong>werk Gallneukirchen, LIFEtool, Seite 7/8: Diako nie werk Gallneukirchen,<br />
dermaurer, Regina Hügli, Seite 8 /9: <strong>Diakonie</strong> de La Tour, Seite 10 /11: Regina Hügli, IV Tirol, Seite 12: Christoph Püschner/DKH, Kerem Yücel/ STL, Paul Jeffrey/<br />
ACT, Seite 13: Brot für die Welt, Siobhán Geets, Seite 14/15: Barbara Krobath, <strong>Diakonie</strong> Bildung, <strong>Diakonie</strong> de La Tour, <strong>Diakonie</strong>verein Salzburg, Seite 16: dermaurer,<br />
<strong>Diakonie</strong> Zentrum Spattstraße, Seite 17: Stadtdiakonie Wien, Seite 18: Johanniter-Unfall-Hilfe, POV, Seite 19: Eurodiaconia, Seite 20: <strong>Diakonie</strong> Österreich, LIFEtool,<br />
BAWAG P.S.K./APA-Fotoservice/Gregor Hartl, W.A. Buhre, Seite 21: <strong>Diakonie</strong> Deutschland, U4: <strong>Diakonie</strong> Österreich<br />
Die Diakonische Information bringt Sachinformationen und Nachrichten zur <strong>Diakonie</strong> der Evangelischen Kirchen.<br />
Der Bezug ist kostenlos. DVR: 041 8056 (201) UWZ 734<br />
Spendenkonto <strong>Diakonie</strong> Österreich<br />
PSK 23.96.444<br />
Blz 60.000