Findbuch SER - Landratsamt Enzkreis
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Gemeinde Serres<br />
geretteten Bände hätten sich zum Zeitpunkt der Zerstörung des Ortes in einem Bunker neben dem<br />
Rathaus befunden. Es handelte sich um ein Familienregister mit dazugehörigem Index, ein Gebäudekataster<br />
(Nr. 117), neun Güterbücher (Nr. 96-104) sowie drei Unterpfandsbücher (Nr. 368-370).<br />
Der Bestand enthält weitere Unterlagen aus der Zeit vor 1945; allerdings handelt es sich hierbei in<br />
aller Regel um Schriftgut anderer Provenienz als der der Ortsverwaltung. Erhalten ist auch das im<br />
Jahr 1872 begonnene Hebammenbuch (Nr. 225) sowie ein im Jahre 1870 angelegtes Gebäudekataster<br />
(Nr. 117). Aus der Ortsregistratur haben sich zudem einzelne Rechnungen aus der Zeit vor 1945<br />
erhalten, die wohl zum Zeitpunkt des Rathaus-Brandes zur Prüfung beim <strong>Landratsamt</strong> Vaihingen/Enz<br />
waren.<br />
Wie bedeutend die Verlust an Archivgut durch den Rathaus-Brand waren, verdeutlicht ein Blick in<br />
die von den Pfarrern Max Duncker und Ernst Bassler im Jahre 1913 veröffentlichten „Pfarr- und Gemeinderegistraturen<br />
der Oberämter Brackenheim und Maulbronn“. 25 Dort werden erwähnt: Ein Inventur-<br />
und Teilungsbuch von 1722 an; Unterpfandsbuch ab 1742; Güterbuch 1751, Gerichtsprotokoll-<br />
Bände ab 1787 sowie – neben einer Urkunde aus dem Jahre 1757 – zwei große Markungskarten aus<br />
dem Jahre 1791.<br />
Wie erwähnt, wurde die Registratur vermutlich ab Mitte der 1960er Jahre auf den neuen Boorberg-<br />
Aktenplan umgestellt. Bei der Verzeichnung fiel auf, dass für manche Aktenplangruppen keine oder<br />
nur wenige Akten vorhanden waren. Ob dies daher rührt, dass die immer sehr kleine Gemeindeverwaltung<br />
diese Gruppen gar nicht belegte oder aber ob im Zeitraum bis 1973 Aussonderungen bzw.<br />
Kassationen stattgefunden haben, konnte nicht nachgeprüft werden. Ob Unterlagen im Zuge der Eingemeindung<br />
an die Registratur der Gemeinde Wiernsheim abgegeben wurden, lässt sich ebenfalls<br />
nicht sagen. Aufrufe an die Mitarbeiter der Gemeinde Wiernsheim im Jahre 2006, Unterlagen aus<br />
Serres aus der Zeit vor 1974 im Zuge der Verzeichnung des Bestandes auszusondern und den Mitarbeitern<br />
des Kreisarchivs zu übergeben, blieben ohne Resonanz. Es ist daher davon auszugehen,<br />
dass in der aktuellen, laufenden Registratur der Gemeinde Wiernsheim kein Schriftgut der selbständigen<br />
Gemeinde Serres aus der Zeit vor 1974 mehr vorhanden ist.<br />
Die Verzeichnung der 380 Archivalien im Gesamtumfang von ca. 9,70 lfm wurde im März 2007 abgeschlossen.<br />
Da das Archivgut fast ausschließlich jüngeren Datums ist, waren keine Restaurierungsmaßnahmen<br />
bezüglich beschädigter Archivalien nötig.<br />
25 Duncker/Bassler, Pfarr- und Gemeinderegistraturen, S. 67.