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Freizeitwelten von Grundschulkindern - Bildung und Sozialisation ...

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Jana 6<br />

1 01 Jana<br />

Zur Person<br />

Jana 1 ist zum Zeitpunkt der Erhebungen im Winter 1999 sieben Jahre alt. Ge-<br />

meinsam mit ihren Eltern, ihrer drei Jahre älteren Schwester Anja <strong>und</strong> ihrer<br />

Großmutter väterlicherseits wohnt sie in einem Haus in einem ruhigen Wohnviertel<br />

am Rande einer Großstadt. Jana besucht die zweite Klasse einer nahe gelegenen<br />

Gr<strong>und</strong>schule (vgl. Backhaus 1999b, 1). Ihre Mutter (39 Jahre) kam im Alter<br />

<strong>von</strong> 20 Jahren aus Polen nach Deutschland (vgl. Backhaus 1999a, 44), ist als<br />

Hausfrau tätig <strong>und</strong> widmet sich hauptsächlich der Kindererziehung, ihr Vater (38)<br />

ist Handwerker, <strong>und</strong> ihre Schwester besucht im ersten Jahr ein städtisches Gymnasium<br />

(vgl. Backhaus 1999b, 1).<br />

Jana ist ein stets ordentlich gekleidetes, durchschnittlich großes Mädchen mit<br />

schulterlangen, roten Haaren <strong>und</strong> Sommersprossen. Ihren Mitmenschen – Erwachsenen<br />

wie Gleichaltrigen – gegenüber ist sie zunächst sehr zurückhaltend<br />

<strong>und</strong> öffnet sich erst, wenn sie Vertrauen gef<strong>und</strong>en hat (vgl. ebd.). Die Prognose<br />

der Klassenlehrerin Janas für die weitere schulische Laufbahn ihrer Schülerin fällt<br />

auch aus diesem Gr<strong>und</strong>e nicht positiv aus, obwohl Jana große Disziplin, Fleiß<br />

<strong>und</strong> ausreichend Intelligenz bescheinigt werden können (vgl. ebd., 2f).<br />

Gemeinsam mit zwei ihrer besten Fre<strong>und</strong>innen – Pia <strong>und</strong> Ayse – sowie ihrer<br />

Schwester geht Jana wöchentlich einmal ihrem Hobby, dem Turnen im Verein,<br />

nach. Im Übrigen verbringt sie einen Großteil ihrer Freizeit vor dem Fernseher<br />

(vgl. ebd., 2) <strong>und</strong> zeichnet gerne (vgl. ebd., 4).<br />

Insgesamt scheint sie eine glückliche Kindheit zu verleben. Zu ihren Eltern hat<br />

sie ein harmonisches Verhältnis, ihre Schwester empfindet sie als Fre<strong>und</strong>in, <strong>und</strong><br />

auch mit sich selbst ist sie so zufrieden, wie sie ist. Zukunftspläne hat Jana noch<br />

nicht, weder beruflicher, noch privater Art (vgl. ebd., 4), weiß jedoch schon genau,<br />

wann sie „groß“ sein wird: „im dritten, vierten Schuljahr“ (Auskunft <strong>von</strong> Jana,<br />

Backhaus 1999a, 138).<br />

1 Mit dem Ziel bestmöglicher Amonymisierung sollten sich die Kinder selbst ein Pseudonym wählen. Zudem<br />

wurden <strong>von</strong> mir in sämtlichen 21 Porträts aufschlussreiche Details verfremdet – insbesondere die Berufe der<br />

Eltern. Ich habe entweder eine Entspezifizierung der jeweiligen beruflichen Tätigkeit bei gleichzeitiger Wahrung<br />

ihrer Charakteristika vorgenommen oder aber einen ähnlichen Beruf anstelle des eigentlichen eingefügt.

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