Weitere Probeseiten auf www.helblingchor.com - Helbling Verlag
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Fachliteratur Popchorleitung<br />
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ISBN 978-3-85061-935-6<br />
9 78385 0 61 935 6<br />
CARSTEN GERLITZ IDEEN ZUR POPCHORLEITUNG<br />
just sing it!<br />
1 First Steps<br />
CARSTEN GERLITZ<br />
just sing<br />
it!<br />
singit!<br />
IDEEN ZUR POPCHORLEITUNG<br />
Carsten Gerlitz<br />
just sing it! – Ideen zur Popchorleitung<br />
just sing it! ist eine reichhaltige Sammlung von Ideen, Tipps, Gedanken und Anleitungen<br />
zur Chorleitung - Schwerpunkt Pop.<br />
Als der Autor 1985 in Berlin seinen ersten eigenen Popchor gründete, betrat er<br />
chorleiterisches Neuland. Aus Mangel an passenden Arrangements begann er selber<br />
zu schreiben. Carsten Gerlitz gehört mittlerweile zu den meistpubliziertesten<br />
Chorarrangeuren und ist dazu gefragter Workshopleiter und Chorcoach.<br />
Hier erläutert er seine Arbeitsweisen, seine Methodik und Didaktik, wirbt für lebendige<br />
und unterhaltsame Proben und Konzerte und gibt hilfreiche Tipps zu<br />
den vielen Aspekten der Popchorwelt. Locker und kurzweilig geschrieben - ein<br />
Lesebuch, das jeden Chorleiter anregen wird und für die nächste Probe motiviert.<br />
Inhalt:<br />
1. First Steps (Auswahl des passenden<br />
Chormaterials)<br />
2. Planen, Proben, Aufführen<br />
(Vorbereitung der Probe, Wer zu spät<br />
kommt …)<br />
3. Probendidaktik (Texte sprechen bis es<br />
groovt, Der Rhythmus …)<br />
4. Nun mal ganz konkret (Exemplarisches<br />
Erarbeiten von Chorstücken)<br />
17.10.12 14:38<br />
5. Der rote Faden (Warum singen wir<br />
das Die Verpackung macht’s)<br />
6. Gut zu wissen (Darf es etwas mehr<br />
knallen Hilfsmittel …)<br />
Rhythmischer Aspekt<br />
Ferner ist zu bedenken, dass sich die Rhythmik der aktuelleren<br />
Popmusik oft freudig in komplexen 16tel-Synkopationen tummelt.<br />
Rhythmen, die für ältere Jahrgänge oft nicht zu bewältigen<br />
sind, da die eigene Hörerfahrung und musikalische Sozialisation<br />
in rhythmisch einfacheren Strukturen lag. Allein die simplen Achtelsynkopen<br />
von z. B. Wochenend und Sonnenschein 2 sind für viele<br />
ältere Semester eine große Herausforderung. Oder das Fingerschnipsen<br />
<strong>auf</strong> die Zählzeiten 2 und 4 … Ich erlebe in Workshops<br />
ab einer höheren Altersgrenze manchmal eine regelrechte Synkopenresistenz.<br />
Carsten Gerlitz<br />
Notenbeispiel: Wochenend<br />
und Sonnenschein,<br />
<strong>Helbling</strong> <strong>Verlag</strong><br />
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just sing it! – Ideen zur Popchorleitung<br />
HI - C7005 € 24,90 / Fr. 31.10<br />
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Undenkbar mit solchen Chören einen Rhythmus wie den von<br />
Stings Fragile 3 zu singen. Eine derartige Überforderung würde<br />
immer in Unzufriedenheit und Frust enden.<br />
Notenbeispiel: Fragile<br />
15<br />
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2.10 Nach der Probe<br />
Nach der Probe 2.10<br />
16<br />
Sprachlicher Aspekt<br />
Ein ähnliches Problem kann die Sprache sein: Die meisten Pop-<br />
songs sind in Englisch. „Das ist für mich wie Chinesisch!“, kommentierte<br />
ein 70-jähriger Tenor meinen Versuch, mit ihm einen<br />
Elton-John-Titel zu singen.<br />
2 Erschienen in 4 voices und als Einzelausgabe, <strong>Helbling</strong> <strong>Verlag</strong><br />
3 Chorarrangement erschienen in The Hits of Sting for Choir, Tonos <strong>Verlag</strong><br />
Nun folgt das längere vokale Warm-up: Ich lasse den Chor zunächst<br />
in der Mittellage und später in allen Registern summen,<br />
wobei ich diese Minuten nutze, um anstehende organisatorische<br />
Ansagen zu machen: alle hören zu, keiner redet. Anschließend<br />
folgt ein unisono Lippenflattern bllll über gebrochene Dreiklänge.<br />
Das lockert die Wangen und Lippen, holt den Stimmsitz nach<br />
vorne und lenkt dazu wunderbar vom eigentlichen Singen ab.<br />
Der Chor kommt damit meistens entkrampft in die Höhe. Es ist<br />
ein gutes Zeichen, wenn die Chormitglieder zeigen, dass ihnen<br />
die Nasenflügel jucken.<br />
Es folgen einige Übungen zum Vokalausgleich. Oft singe ich dazu<br />
in angenehmer Mittellage einen Kanon 5 <strong>auf</strong> wechselnden Vokalen<br />
(siehe Beispiel in D-Dur oder E b -Dur, je nach Uhrzeit und Tagesform<br />
der Sänger). Der Kanon lässt sich als einfache Form der Mehrstimmigkeit<br />
gut zur „Chorhygiene“ nutzen: Intonation, Aufeinanderhören,<br />
Klang, Sängerhaltung … – Ich erlebe immer wieder Chöre, die<br />
schon mit einem einfachen Kanon Schwierigkeiten haben, aber anschließend<br />
komplexe Poparrangements singen wollen.<br />
C7005_Just sing it_Kern.indd 16 12.10.12 10:59<br />
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1. 2.<br />
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3. 4.<br />
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1. 2. 3. 4. 5.<br />
(Übung Intonation siehe S. 30)<br />
Die zwei Takte sollen gestaltet werden (cresc. <strong>auf</strong> die Sexte, danach<br />
abphrasieren). Die vier möglichen Stimmeinsätze können<br />
frei verteilt werden, z. B. A-T-B-S. Die Sänger beginnen <strong>auf</strong> der<br />
Klangsilbe wo (gebunden über die zwei Takte, dann atmen). Die<br />
Choristen sollen einen einheitlichen Klang finden: innerhalb der<br />
Gruppe und auch für die Vokale an sich. Klingt es homogen, wechseln<br />
wir stimmweise beim nächsten Einsatz den Vokal: u, ü, e, i,<br />
a …. Das i soll z. B. möglichst gleich offen und klangvoll klingen<br />
wie das u. Ich korrigiere während des Singens, der Chor soll singen<br />
und dabei den Reden und Anweisungen des Chorleiters lauschen.<br />
Oft klingen o und u voll und dunkel, e und i klein und leicht abgeklemmt<br />
und das a sehr unterschiedlich. Es helfen Ansagen wie<br />
Einsingen und Aufwärmen 2.3<br />
Vokales Warm-up<br />
Einsing-Kanon<br />
Der soziale Zusammenhalt eines Chores ist u. a. Voraussetzung<br />
für regelmäßig gutbesuchte Proben. Wer sich in der Gruppe<br />
wohlfühlt, kommt gerne! Daher ist es wünschenswert, wenn der<br />
Chor nach der Probe noch für eine Weile zusammenbleibt: Hatte<br />
jemand Geburtstag Bereits bei 25 Chorsängern passiert das<br />
rein statistisch alle zwei Wochen. Werben Sie z. B. dafür, dass diese<br />
Personen eine kleine Sektlage geben. Ganz ungezwungen, ohne<br />
großen Aufwand im Probenraum. Dann steht der Chor noch beieinander<br />
und man hat Zeit für einige persönliche Gespräche. Oder<br />
werben Sie für ein gemeinsames Getränk in einer benachbarten<br />
Restauration. Neben den Chorausflügen, -konzerten und -reisen<br />
sind dies die Momente, in denen eine Gruppe zusammenwächst.<br />
Nach der Probe gilt es den Plan zu aktualisieren. Waren die Erwartungen<br />
zu hoch, zu niedrig, benötigen Sie mehr Probenzeit<br />
Vielleicht ist das neue Stück zu schwer oder der Chor lehnt es ab<br />
Welche Stellen sollen beim nächsten Proben vertieft werden Es<br />
empfiehlt sich, den Plan dafür gleich im Anschluss oder am folgenden<br />
Tag zu machen. Nach einer Woche sind die Erinnerungen<br />
oft nicht mehr so detailliert.<br />
Ich schneide gerne Proben komplett mit. Dazu nutze ich einen<br />
kleinen mobilen Recorder (z. B. von ZOOM). Diese Geräte nehmen<br />
mehrere Stunden im MP3-Format <strong>auf</strong> (in fantastischer Qualität!)<br />
und ich stelle es dazu vor der Probe angeschaltet an eine entsprechende<br />
Stelle im Raum. Bei der Nachbereitung sieht man in jedem<br />
einfachen Schnittprogramm schnell den Probenverl<strong>auf</strong>:<br />
Sozialer Zusammenhalt<br />
Resümee der Probe<br />
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47<br />
II<br />
III<br />
IV<br />
I<br />
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Mit meinem Chor sang ich Paul Simons 50 Ways To Leave Your<br />
Lover und verteilte den anfänglichen Schlagzeug-Groove im<br />
ganzen Chor. Jede Trommel, jedes Ereignis kam aus einer unterschiedlichen<br />
Ecke und klang individuell verschieden. Zusammen<br />
ergab das eine spannende große Beatbox-Collage in Extrem-Stereo.<br />
Viele Popchor-Bassstimmen enthalten scharfe Klanglaute, die die<br />
Hi-Hat des Schlagzeugs nachahmen:<br />
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Solche Passagen können auch effektvoll <strong>auf</strong>geteilt werden, in<br />
dem nur ein Sänger (oder auch Sängerin!) die scharfen s-Laute<br />
macht und der Rest nur die Töne singt. Wie ein Triangel im Orchester<br />
setzt sich auch in einem großen Chor ein stimmloses s immer<br />
durch. Und wird dieser Part solistisch besetzt, besteht keine Gefahr,<br />
dass es rhythmisch diffus klingt.<br />
Der Sound und dubidubi 3.5<br />
Notenbeispiel:<br />
Schlagzeug-Imitation<br />
Notenbeispiel:<br />
Hihat-Imitation<br />
in der Bass-Stimme<br />
5 Diesen Kanon hörte ich vom sich einsingenden Berliner Staats- und Domchor.<br />
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