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Cami de cavalls GR 223 Menorca

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<strong>Cami</strong> <strong>de</strong> <strong>cavalls</strong><br />

<strong>GR</strong> <strong>223</strong><br />

<strong>Menorca</strong>


Einige Vergleiche muss die kleine Schwester Mallorcas<br />

über sich ergehen lassen. Sie sieht aus wie eine Bohne –<br />

o<strong>de</strong>r aber im Sommer wie ein herbstlich gefärbtes Blatt.<br />

Je<strong>de</strong> Himmelsrichtung strahlt in einer an<strong>de</strong>ren Farbe –<br />

vom weissen Strand über grüne Waldgebiete bis zu<br />

braunen Ebenen und roten Felsformationen. Und nur eine<br />

Handvoll Straßen durchziehen das Eiland.<br />

Die Hauptverkehrsstraße verbin<strong>de</strong>t das westliche<br />

Ciuta<strong>de</strong>lla mit <strong>de</strong>m östlichen Mahon. Ein paar schmale<br />

Straßen gehen von ihr ab und verketten die wenigen<br />

Ortschaften mit <strong>de</strong>r Nabelschnur. Hüfthoch geschichtete<br />

Trockensteinmauern – Parets genannt -, die wie<br />

Spinnennetze die gesamte Insel umspannen, run<strong>de</strong>n das<br />

Bild ab.<br />

Diese Landschaft wirkt altbacken. Bausün<strong>de</strong>n wie bei <strong>de</strong>r<br />

großen Schwester sucht man ( fast ) vergebens. Obwohl<br />

die ca. 85.000 Insulaner jährlich fast 1,5 Mio. Gäste<br />

willkommen heißen, gibt es nur zwei ganz unterschiedliche<br />

Kleinstädte. Maó ist die offizielle Hauptstadt, Ciuta<strong>de</strong>lla<br />

die Hauptstadt <strong>de</strong>r Schuhlä<strong>de</strong>n ( und damit Hauptstadt<br />

einer je<strong>de</strong>n Frau dieser Insel ).


<strong>Menorca</strong> ist seit 1993 von <strong>de</strong>r UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt wor<strong>de</strong>n.<br />

Fast 40 % <strong>de</strong>r Insel sind geschützt und wird von <strong>de</strong>n Menorquinern<br />

verantwortungsvoll genutzt. Zuerst wur<strong>de</strong>n we<strong>de</strong>r Auflagen noch Gesetze<br />

erlassen. Es wur<strong>de</strong> lediglich festgestellt, dass auf <strong>Menorca</strong> eine schützenswerte<br />

Kulturlandschaft mit großer Artenvielfalt existiert. Zu <strong>de</strong>ren Erhalt<br />

und zur För<strong>de</strong>rung nachhaltigen Wirtschaftens gibt die UNESCO Empfehlungen.<br />

Orientieren sich die örtliche Verwaltung und die Bewohner daran, locken<br />

Subventionen, Preise - und ein zukunftsträchtiges Leben in Harmonie mit <strong>de</strong>r Umwelt.<br />

Der Begriff Biosphäre be<strong>de</strong>utet „Lebensraum wahren“ und macht <strong>de</strong>utlich, dass diese beson<strong>de</strong>ren Schutzzonen für kommen<strong>de</strong><br />

Generationen eine lebenswerte Welt erhalten sollen. Biosphären widmen sich <strong>de</strong>r Frage: wie kann man die Natur nutzen, ohne sie zu<br />

zerstören? Gera<strong>de</strong> in ländlichen Gegen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n Biosphärenreservate als Entwicklungschance verstan<strong>de</strong>n. Dabei stehen <strong>de</strong>r Erhalt<br />

einmaliger Kulturlandschaft sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen und einer gesun<strong>de</strong>n Erwerbsstruktur im Vor<strong>de</strong>rgrund. Der<br />

Naturschutz ist <strong>de</strong>mnach nur ein Teil <strong>de</strong>r Aufgabe, welche gleichermaßen wirtschaftliche, kulturelle und soziale Aspekte einschließt.<br />

Und die Menorquiner haben gelernt. Nach<strong>de</strong>m sie die Auswirkungen <strong>de</strong>r bedingungslosen Touristenbelustigung auf <strong>de</strong>n Nachbarinseln<br />

gesehen haben, kamen sie zur Überzeugung, dass <strong>de</strong>r Schutzstatus auch wirtschaftlich rentabel sein kann.


Das Geschäft mit <strong>de</strong>m Tourismus begann auf <strong>Menorca</strong> eh sehr spät, Mitte <strong>de</strong>r 1970er-Jahre erst. Als <strong>de</strong>r Touristenansturm<br />

und die bro<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Zeiten auf Mallorca <strong>de</strong>n ersten Höhepunkt erreichten, hat man auf <strong>de</strong>r Nachbarinsel die Vorzüge <strong>de</strong>r<br />

Nachhaltigkeit ent<strong>de</strong>ckt.<br />

In einem Tourismusgebiet, das auch noch zum Biosphärenreservat ernannt wur<strong>de</strong>, ist die Zahl <strong>de</strong>r Betten und die Gestaltung<br />

<strong>de</strong>r Landschaft eng miteinan<strong>de</strong>r verzahnt. Die Inselregierung hat sich <strong>de</strong>m Ziel verschrieben, dass Naturerlebnis mit Urlaub<br />

auf <strong>Menorca</strong> gleich zu setzten sind. Und dies soll sich in <strong>de</strong>n Köpfen <strong>de</strong>r Tourismusindustrie langsam festigen. Man arbeitet<br />

daran, dass nicht unbedingt mehr, aber die richtigen Touristen kommen. Dass nicht alle Gäste hehere Absichten hatten, hat die<br />

Vergangenheit eindrucksvoll gezeigt.<br />

Wegen seiner strategisch günstigen Lage im Mittelmeer war <strong>Menorca</strong> schon immer begehrt. Die Spuren menschlicher<br />

Besiedlung reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. Später ließen sich auch Phönizier, Griechen, Karthager, Römer, Vandalen,<br />

Mauren, Spanier, Franzosen und Briten zeitweilig auf <strong>Menorca</strong> nie<strong>de</strong>r, bis die Insel endgültig Spanien zugeteilt wur<strong>de</strong>.


Eigentlich ist <strong>Menorca</strong> eine beschauliche Ferieninsel. Vor allem Familien mit kleinen Kin<strong>de</strong>rn machen hier an <strong>de</strong>n seichten<br />

Strän<strong>de</strong>n mit glasklarem Wasser Urlaub. Verglichen mit <strong>de</strong>m fünfmal größeren Mallorca ist <strong>Menorca</strong> eine Schönheit vom Lan<strong>de</strong>.<br />

Abseits <strong>de</strong>r Küste lässt es sich herrlich wan<strong>de</strong>rn und ra<strong>de</strong>ln. Knallroter Klatschmohn leuchtet vor weiß gekalkten Landgütern,<br />

hinter Bruchsteinmauern wei<strong>de</strong>n meist schwarz-bunte Kühe o<strong>de</strong>r die schwarzen Menorquiner-Pfer<strong>de</strong>, die bei vielen <strong>de</strong>r<br />

sommerlichen Patronatsfeste eine Hauptrolle spielen So auch bei <strong>de</strong>n "Festes <strong>de</strong> Sant Joan" in Ciuta<strong>de</strong>lla.<br />

Zwei Städte hat <strong>Menorca</strong> zu bieten, je eine am äußersten westlichen und eine am äußersten östlichen Rand. Jahrhun<strong>de</strong>rtelang<br />

rivalisierten die bei<strong>de</strong>n Orte miteinan<strong>de</strong>r, hatte doch Mahón, von <strong>de</strong>n Einheimischen Maó genannt, 1722 <strong>de</strong>m altehrwürdigen<br />

Ciuta<strong>de</strong>lla die Hauptstadtwür<strong>de</strong> abgerungen. Manches kommt einem in Ciuta<strong>de</strong>lla "spanischer" vor als in Mahón mit seinem<br />

britischen Flair.


Der Weg<br />

Da es sich um einen Rundweg han<strong>de</strong>lt, können Sie an je<strong>de</strong>r beliebigen Stelle beginnen, <strong>de</strong>r offizielle Beginn befin<strong>de</strong>t sich<br />

jedoch am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Hafens von Mahón.<br />

Der Weg ist als Fernwan<strong>de</strong>rweg anerkannt und trägt die Bezeichnung <strong>GR</strong> <strong>223</strong>. Schon im 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n die ersten<br />

Wege für Patrouillenreiter angelegt, um auch die versteckten Buchten kontrollieren zu können. Obwohl es keine Information<br />

über <strong>de</strong>n genauen Ursprung <strong>de</strong>s Camí <strong>de</strong> Cavalls gibt, ist bekannt, dass dieser Weg für militärische Zwecke benutzt wur<strong>de</strong>.<br />

Nebenbei aber auch von <strong>de</strong>n Bauern, um ihre Waren in <strong>de</strong>n Dörfern zu verkaufen.


Im XX Jahrhun<strong>de</strong>rt geriet <strong>de</strong>r Camí <strong>de</strong> Cavalls in Vergessenheit und wur<strong>de</strong> kaum mehr benutzt. Erst einer Bürgerinitiative<br />

ist es zu verdanken, dass <strong>de</strong>r Weg – obwohl er über Privatgrundstücke geht - für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Deshalb<br />

ist es auch so wichtig, sich an einige Regeln zu halten. So ist das Campen offiziell verboten, ebenso das Feuermachen – und<br />

die Barreres, hübsche krumme Olivenholzgatter, die das 15.000 km lange Spinnennetz an Steinmauern durchlässig macht,<br />

sind stets zu verschließen.<br />

Der Rundweg überquert Schluchten, Felsen, Täler, Flüsse, Feuchtzonen, Anbauzonen und verbin<strong>de</strong>t antike Türme mit<br />

Aussichtstürmen, Leuchttürmen und Gräben. Er führt zu unzähligen Buchten und versteckten Winkeln <strong>de</strong>r Insel. Fast die<br />

Hälfte aller Strän<strong>de</strong> und Buchten auf <strong>Menorca</strong> sind ohnehin nicht mit <strong>de</strong>m Auto zu erreichen.<br />

Im Laufe <strong>de</strong>r Geschichte hat <strong>de</strong>r Camí <strong>de</strong> Cavalls viele Funktionen erfüllt, die außerhalb seiner militärischen Be<strong>de</strong>utung<br />

stan<strong>de</strong>n. Zum Beispiel, <strong>de</strong>n Austausch zwischen <strong>de</strong>n Gehöften, die in <strong>de</strong>r Küstenregion lagen; o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Zugang zum Strand<br />

für die Fischer und die Salzgewinner. In letzter Zeit diente er als Zugang zu Buchten o<strong>de</strong>r als bevorzugte Wan<strong>de</strong>rstrecke.


Wer <strong>de</strong>n Camí <strong>de</strong> Cavalls begeht, soll ihn in seiner Ursprünglichkeit belassen. Gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb hat er die Jahrhun<strong>de</strong>rte<br />

überstan<strong>de</strong>n. Der Camí bietet mit seiner landschaftlichen Vielfalt ein kulturelles Erbe. Seine Benutzung setzt Verantwortung<br />

und Respekt voraus. Die 185 km rund um <strong>Menorca</strong> setzt sich aus Pfa<strong>de</strong>n, Fußwegen, aber auch kurzen Straßenabschnitten<br />

zusammen.<br />

Die höchste Erhebung <strong>de</strong>r Insel misst gera<strong>de</strong> mal 358 m. Der höchste Punkt <strong>de</strong>s Camí <strong>de</strong> Cavalls liegt 135 Metern über <strong>de</strong>m<br />

Meeresspiegel. Die geringe Höhe macht ihn zu einem gut begehbaren Weg für je<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n unmittelbaren Kontakt zur Natur<br />

sucht und die Stille genießen möchte. Trotz<strong>de</strong>m sind festes Schuhwerk und Trittsicherheit ein Muss eines je<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>rers.<br />

Die Fels- und Erdformationen bieten ein sich täglich än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s Farbenspiel. Zu <strong>de</strong>n über 2000 Hinweispflöcken rund um die<br />

Insel kommen alle Nase lang noch Wegweiser zu <strong>de</strong>n Calas – <strong>de</strong>n versteckten Buchten. Da ist die Cala Pregonda mit ihren<br />

gelben Sandstein-Felsen, die Cala Pilar mit ihrer roten Er<strong>de</strong>, das Cap <strong>de</strong> Favàritx mit seinem schwarzen Schiefergestein, die<br />

weiß schimmern<strong>de</strong>n Dünen von Son Parc.


Bei einem Wan<strong>de</strong>rurlaub rund um <strong>Menorca</strong> ist für echte Wan<strong>de</strong>rer nicht so sehr das sportliche Wan<strong>de</strong>rn wichtig. Wan<strong>de</strong>rungen<br />

auf <strong>de</strong>r balearischen Insel sind vielmehr Wan<strong>de</strong>rungen für die Sinne. Genußwan<strong>de</strong>rn halt.<br />

Wan<strong>de</strong>rurlaub auf <strong>Menorca</strong> ist Rückbesinnung auf sich selbst, sagen die Menschen hier. Wan<strong>de</strong>rn inmitten reiner und<br />

unmittelbarer Natur und damit auch echter Urlaub – gesun<strong>de</strong> Erholung und sportliche Betätigung an frischer Meeresluft.<br />

O<strong>de</strong>r um es mal an<strong>de</strong>rs auszudrücken: Wan<strong>de</strong>rn auf <strong>Menorca</strong> ist pilgern ohne religiöse Frömmigkeit.<br />

Pilgern ohne Pilgerweg.


1. Maó - Es Grau<br />

10 km<br />

Máo, wie die Menorquiner ihre Hauptstadt nennen, scheint die Stadt <strong>de</strong>r<br />

Superlative zu sein. Sie hat einen <strong>de</strong>r längsten Naturhäfen <strong>de</strong>r Welt, eine<br />

<strong>de</strong>r größten Festungsanlagen Europas, eines <strong>de</strong>r ältesten Opernhäuser<br />

Spaniens und in <strong>de</strong>r Kirche Santa Maria eine <strong>de</strong>r größten Orgeln.<br />

Beson<strong>de</strong>rs wur<strong>de</strong> Mahón durch die englischen Besatzer geprägt. Und das<br />

ist auch heute noch sichtbar. Die roten Hausfassa<strong>de</strong>n mit grünen Klapplä<strong>de</strong>n<br />

und Glasveran<strong>de</strong>n dominieren die Stadt. Und vereinzelt sind auch<br />

noch Guillotinefenster im Einsatz – zweigeteilte Fenster, <strong>de</strong>ren untere<br />

Hälfte man zum Öffnen hochschiebt.<br />

Die schöne Altstadt mit ihren idyllischen Plazas, ihren Kirchen und Klöstern liegt erhaben<br />

auf einem Felsplateau über <strong>de</strong>m Hafen. Die Altstadt mit ihren herrlichen<br />

Jugendstilpalästen reizt mit vielen Details, die es zu ent<strong>de</strong>cken lohnt! Beson<strong>de</strong>rs<br />

beeindruckend präsentiert sich das historische Zentrum <strong>de</strong>r Hauptstadt all jenen, die es<br />

durch das alte Stadttor Pont <strong>de</strong> Sant Roc betreten.<br />

Und dann die vielen Gassen und Seitenstraßen, die kleinen Geschäfte und die Bars und Bo<strong>de</strong>gas. Das ganze Flair<br />

läd zum Bummeln. Hervorzuheben sind die vielen Plazas mit einer grandiosen Außengastronomie. Hier läßt es sich<br />

leben. Und so starten wir erst einmal zum ausge<strong>de</strong>hnten Stadtbummel in <strong>de</strong>r Oberstadt.


Die Klöster Convento <strong>de</strong> San Francisco und Claustro <strong>de</strong>l Carme wur<strong>de</strong>n mangels Nachwuchs einfach umfunktioniert. Das<br />

Franziskanerkloster beherbergt das Museo <strong>de</strong> <strong>Menorca</strong>, das über die Inselgeschichte Aufschluss gibt. In <strong>de</strong>n Hallen <strong>de</strong>s<br />

Karmeliterklosters fin<strong>de</strong>t heute ein beliebter Lebensmittelmarkt statt.<br />

Nahe <strong>de</strong>s Claustro <strong>de</strong>l Carme führt eine feudale Marmortreppe hinab zur schönen Hafenpromena<strong>de</strong>.<br />

Auch hier la<strong>de</strong>n zahllose Cafe`s und Restaurants entlang <strong>de</strong>r Hafenpromena<strong>de</strong> zum Verweilen. Angeboten wer<strong>de</strong>n<br />

menorquinische (Fisch-)Spezialitäten, die reine Mittelmeerküche, die alles das anbietet, was in<br />

<strong>de</strong>r Region wächst und ge<strong>de</strong>iht und alles wird gekrönt mit <strong>de</strong>r salsa mahonesa.<br />

Wir haben Mahon ausgiebig erkun<strong>de</strong>t. Und immer wie<strong>de</strong>r neues ent<strong>de</strong>ckt - und geschmeckt.<br />

Somit hat sich <strong>de</strong>r Start zum <strong>Cami</strong> <strong>de</strong> cavals jetzt schon um einen Tag verlängert. Aber <strong>de</strong>r<br />

innere Schweinehund hat ja so recht – genießen und nochmals genießen.


Im 18.Jahrhun<strong>de</strong>rt waren Tausen<strong>de</strong> von Seeleuten und englische Soldaten auf <strong>de</strong>r Insel<br />

stationiert und besuchten die Tavernen, in <strong>de</strong>nen sie <strong>de</strong>n damals in ihrer Heimat in Mo<strong>de</strong><br />

gekommenen Schnaps, <strong>de</strong>n GIN, jedoch nicht fan<strong>de</strong>n. Einige findige Menorquiner arbeiteten bald<br />

an <strong>de</strong>r Lösung <strong>de</strong>s Problems: es wur<strong>de</strong>n Wachol<strong>de</strong>rbeeren eingeführt, um Gin auf <strong>de</strong>r Insel<br />

herzustellen und zwar auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s für <strong>de</strong>n Mittelmeerraum typischen Weinalkohols.<br />

Von <strong>de</strong>r strategischen Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Naturhafens von Mahon zeugen die zahlreichen Festungsbauten, die <strong>de</strong>n schmalen Hafenfjord<br />

säumen:<br />

Das Castillo <strong>de</strong> San Felip aus <strong>de</strong>m 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt markiert die westliche,<br />

die massive Festung La Mola (Fortalesa <strong>de</strong> Isabel II.) aus <strong>de</strong>m 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt die östliche Hafeneinfahrt.<br />

Fort Malborough, welches halb in <strong>de</strong>n Fels gebaut wur<strong>de</strong>, stammt aus <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt und sollte die Südflanke <strong>de</strong>s Hafens<br />

sichern.<br />

Es gibt noch so viel zu ent<strong>de</strong>cken, noch so viel zu genießen. Aber wir wollen uns auf <strong>de</strong>n Weg machen, ganz <strong>Menorca</strong><br />

zu erkun<strong>de</strong>n. Den inneren Schweinehund lassen wir in einer dieser Festungen zurück und starten hier im Hafen in<br />

Richtung Es Grau – mit Zwischenstation an <strong>de</strong>r Cala Mesquida.


Der Weg führt uns über eine Straße zu <strong>de</strong>r kleinen Ortschaft Sa Mesquida mit einem erwähnenswerten Verteidigungsturm,<br />

<strong>de</strong>r während <strong>de</strong>r britischen Herrschaft im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt gebaut wur<strong>de</strong>. Insgesamt wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Spaniern 3 und von <strong>de</strong>n<br />

Briten 11 dieser Wehrtürme erbaut. Sehr gut kann man hier auch <strong>de</strong>n starken Einfluss <strong>de</strong>s Win<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>s Meersalzes auf die<br />

Landschaft spüren. Ein Beispiel dafür sind die Socarrels – Dornlattich auf <strong>de</strong>r Insel heimische, halbkugelförmige Sträucher,<br />

die stark verzweigt und stachelig sind, was auf die extremen Umweltbedingungen zurückzuführen ist, <strong>de</strong>nen sie ausgesetzt<br />

sind.<br />

Im Laufe unsere Wan<strong>de</strong>rung öffnen sich uns Buchten mit herrlicher Naturlandschaft, wie die Kieselstein-Bucht Macar <strong>de</strong><br />

Binillautí, an die eine kleine Feuchtzone grenzt. Weiter lan<strong>de</strong>inwärts führt uns <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rweg an Fel<strong>de</strong>r vorbei, zusammen mit<br />

<strong>de</strong>n wil<strong>de</strong>n Olivenbäumen bil<strong>de</strong>n diese die so charakteristische Agrarlandschaft mit ihren Bauernhäusern von <strong>Menorca</strong>, <strong>de</strong>n Els<br />

Llocs.<br />

Diese Wan<strong>de</strong>rstrecke en<strong>de</strong>t am Strand Es Grau, und genau dahinter beginnt <strong>de</strong>r Naturpark s’Albufera <strong>de</strong>s Grau, Kernzone <strong>de</strong>s<br />

Biosphärenreservats.


Insgesamt herrscht noch das Fischerambiete "alter Zeiten". Gilt <strong>de</strong>r Ort doch als<br />

Naherholungszone von Mao. Die Hauptstadtbewohner schufen sich unweit <strong>de</strong>r städtischen<br />

Urbanisation Fluchtpunkte und Ferienwohnungen. Souvenirlä<strong>de</strong>n sind <strong>de</strong>shalb eher selten.<br />

Dennoch gibt es Strandliegen, Sonnenschirme und Wassersportangebote.<br />

Den Strand begrenzt ein 60 Meter hohen Fels, <strong>de</strong>r Pa Gros, von <strong>de</strong>m aus man einen herrlichen<br />

Rundblick hat.<br />

In Sa Mesquida lan<strong>de</strong>tet im Jahre 1781 die französich-spanischen Truppen, um die Insel<br />

zu erobern. Dank <strong>de</strong>m ausgeklüngelten Wachsystem, welches die britische Herrschaft auf<br />

<strong>Menorca</strong> installierte, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Angriff jedoch zurückgeschlagen.<br />

Uns aber zog es weiter – zur Cova dén Colom – <strong>de</strong>r größten Höhle auf <strong>Menorca</strong>.<br />

Die Höhle ist aber gar nicht so einfach zu fin<strong>de</strong>n. Laut Reiseführer sollte <strong>de</strong>r<br />

Weg dahin an <strong>de</strong>r Dorfschule und <strong>de</strong>m Friedhof im kleinen Ort Es Migjorn Gran beginnen. Der anschließen<strong>de</strong><br />

Pfad durch die Wildnis ist ausgesprochen romantisch und interessant, hier ist man mitten in <strong>de</strong>r wil<strong>de</strong>n Landschaft<br />

<strong>de</strong>r Insel. Es geht durch die Schlucht von Binigaus und auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite ziemlich steil einen Hang<br />

hinauf, wo sich auf etwa halber Höhe <strong>de</strong>r Eingang zur Höhle auftut. Der Eingang ist von Bäumen umgeben, was<br />

<strong>de</strong>n Ort noch geheimnisvoller wer<strong>de</strong>n lässt. Es war ein tolles Gefühl, in <strong>de</strong>r einer riesigen Halle gleichen<strong>de</strong>n 24 m<br />

hohen Höhle zu stehen. Schon in prähistorischen Zeiten diente die Höhle als Unterschlupf, wie Fun<strong>de</strong> belegten.


Nach <strong>de</strong>r Höhlentour führt <strong>de</strong>r <strong>Cami</strong> <strong>de</strong> Cavals uns weiter zur Kieselsteinbucht von Binilauti; und dann weiter ins Lan<strong>de</strong>sinnere.<br />

Wir verlassen die Küste und begeben uns über Fel<strong>de</strong>r und Äcker, die von kunstvoll aufgeschichteten Trockensteinmauern gesäumt<br />

sind. Da die Insel so flach ist – <strong>de</strong>r höchste Punkt <strong>de</strong>s Weges misst gera<strong>de</strong> mal 135 m, die höchste Erhebung <strong>de</strong>r Insel, <strong>de</strong>r<br />

Mont Toro mit 358 m, dienen die Mauern auch zum Schutz <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s vor Erosion durch <strong>de</strong>n ständig wehen<strong>de</strong>n Tramuntana.<br />

Über 15000 km Windschutz soll es auf <strong>Menorca</strong> geben. Unterbrochen wer<strong>de</strong>n die Mauern von Toren aus Olivenholz, die immer<br />

wie<strong>de</strong>r zu schließen sind. Die 20.000 Rindviecher – von <strong>de</strong>r englischen Besatzungsmacht auf die Insel geholt – sollen ja in ihren<br />

gewohnten Arealen verbleiben. Übrigens stammt von <strong>de</strong>n meist schwarz-bunten Wie<strong>de</strong>rkäuern <strong>de</strong>r berühmte traditionelle Hartkäse<br />

aus Kuhmilch.<br />

Die ersten Wegweiser zum Parque Natural <strong>de</strong> s'Albufera <strong>de</strong>s Grau tauchen auf. Der rund 1947 Hektar große Naturpark setzt sich<br />

zusammen aus Landflächen, Feuchtgebieten und einer Lagune, die von drei Sturzbächen mit Süßwasser gespeist wird. Die von <strong>de</strong>r<br />

Lagune be<strong>de</strong>ckte Senke hatte sich im Paläozoikum gebil<strong>de</strong>t. Der Bereich ist aus sehr altem, stark von <strong>de</strong>r Erosion beeinflusstem<br />

und nicht durchlässigem <strong>de</strong>vonischem Gestein durchzogen. Vom Mittelmeer trennt die Lagune ein Dünengürtel. Zugleich ist die<br />

Lagune das Kernstück <strong>de</strong>s Biosphären-reservats. Ein wesentlicher Grund für die Einrichtung <strong>de</strong>s Naturparks war <strong>de</strong>r Schutz <strong>de</strong>r<br />

dort vorkommen<strong>de</strong>n rund 100 verschie<strong>de</strong>nen Vogelpopulationen.


2.Es Grau – Favàritx<br />

9 km<br />

Im Jahre 1993 wur<strong>de</strong> <strong>Menorca</strong> von <strong>de</strong>r UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Diese Teilstrecke führt<br />

durch das Herz dieses Reservates, <strong>de</strong>m Naturpark Albufera <strong>de</strong>s Grau. Die große landschaftliche und<br />

ökologische Vielfalt sind Zeichen seines hohen Naturwertes. Hinter <strong>de</strong>m Strand von Es Grau, <strong>de</strong>r direkt an<br />

die Albufera grenzt, kann man die unterschiedlichsten Landschaften dieses Gebietes genießen.<br />

Was in <strong>de</strong>utschen Ohren nach <strong>de</strong>r Farbe Grau klingt, sieht in <strong>de</strong>r Tat so aus: Der Sand <strong>de</strong>r Bucht, die gut<br />

zehn Kilometer von <strong>de</strong>r Hauptstadt Mao entfernt liegt, verfügt über einen zarten Grauschimmer. Doch das<br />

stört nicht die Optik. Die landschaftliche Schönheit und das harmonische Zusammenspiel <strong>de</strong>r Farben<br />

verleihen <strong>de</strong>r Bucht ihren unverwechselbaren Reiz.


Dem Biosphärenreservates <strong>Menorca</strong> ist es zu verdanken, dass die Feriensiedlung in Es Grau so klein<br />

geblieben ist. Die Planungen für einen größeren touristischen Ausbau waren schon in <strong>de</strong>r Schubla<strong>de</strong>, doch<br />

die Ausweisung als Naturpark hat Es Grau so erhalten, wie es Einheimische und Touristen lieben: als Natur<br />

pur. Halbmondförmig zieht sich <strong>de</strong>r circa fünf Meter breite Strand von <strong>de</strong>n nahen Parkplätzen bis zu <strong>de</strong>r<br />

Felsnasen am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Naturparks. Dort lässt es sich bequem zwischen <strong>de</strong>n Felsformationen liegen – auf<br />

<strong>de</strong>m eigenen Handtuch. Denn Liegen o<strong>de</strong>r Sonnenschirme gibt es in Es Grau nicht zu mieten, schließlich<br />

regiert hier die Natur. Der hellgraue Strand fällt flach und seicht ab – perfekt fürs gefahrlose<br />

Planschvergnügen. Für uns reicht es aber nur zu einem erfrischen<strong>de</strong>n Fußbad.<br />

Entlang unseres Weges wer<strong>de</strong>n wir wie<strong>de</strong>r einmal von einem Wehrturm aus britischer Besatzungszeit bewacht.<br />

Vorbei an <strong>de</strong>r Illa d'en Colom geht es über Fel<strong>de</strong>r und Wei<strong>de</strong>n – Tore bitte wie<strong>de</strong>r schließen !!! - bis zur Cala<br />

Toreta. Wir folgen <strong>de</strong>m <strong>Cami</strong> Richtung Nor<strong>de</strong>n, streifen die Platja Tortuga , wan<strong>de</strong>rn über Anhöhen ( max. 50 m )<br />

und begeben uns in eine karge, extreme aber eindrucksvolle Landschaft. Fast schwarzes Schiefergestein bil<strong>de</strong>t<br />

einen schönen Kontrast zum schwarz-weiß geringelten Leuchtturm am Cap <strong>de</strong> Favaritx.


Die Nordküste <strong>Menorca</strong>s zeigt die wil<strong>de</strong>, die am wenigsten erschlossene Küste <strong>de</strong>r Insel. Hier gibt es zusätzliche unverbrauchte,<br />

pure Natur. Aber auch offizielle Ba<strong>de</strong>strän<strong>de</strong> sind hier zu fin<strong>de</strong>n, jedoch sind auch hierfür weite Wege zurückzulegen. Ist das<br />

logistische Problem erst einmal gelöst, hat man ganze Strandabschnitte fast für sich allein.<br />

Lan<strong>de</strong>inwärts entspringen zahlreiche kleine Quellen, <strong>de</strong>ren Wasser ein Stück weit an <strong>de</strong>r Oberfläche fließt, bis es schließlich<br />

erneut im Erdreich versickert. Im Schiefergestein kann man fossile Reste <strong>de</strong>r ersten Lebewesen auf <strong>de</strong>n Balearen fin<strong>de</strong>n:<br />

Schalentiere und sonstige, jahrtausen<strong>de</strong>alte Meeresbewohner. Die bizarre, stark erodierte Landschaft weist im Inneren viele<br />

kleine Hügel auf, die nur 50-100 m hoch sind. An <strong>de</strong>r wild zerklüfteten Nordküste fallen die Felsen steil ins Meer ab.<br />

Die Tramuntana setzt beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>n Klippen unterhalb <strong>de</strong>s 1922 erbauten Leuchtturms “Faro <strong>de</strong> Favàritx” zu. Wenn dieser raue<br />

Wind aus <strong>de</strong>m Nor<strong>de</strong>n bläst, überwin<strong>de</strong>n die Brecher die Barriere <strong>de</strong>s Kieselsteinstran<strong>de</strong>s und füllen die dahinter gelegene<br />

Fläche mit Wasser. Sobald es verdunstet ist, hinterlässt es auf <strong>de</strong>n Felsen eine weiße Oberfläche. Diesem Naturphänomen<br />

verdankt <strong>de</strong>r Ort seinen Namen “La Salina” – die Saline.


3.Favàritx - Arenal d'en Castell<br />

14 km<br />

Diese Strecke spiegelt am besten die unterschiedlichen Landschaften <strong>de</strong>r Nordküste <strong>Menorca</strong>s wi<strong>de</strong>r.<br />

Nach<strong>de</strong>m wir <strong>de</strong>r Straße PM715, die Carretera <strong>de</strong>l Far <strong>de</strong> Favaritx verlassen haben, führt uns <strong>de</strong>r Weg weiter durch die<br />

weite und flache Agrarlandschaft <strong>de</strong>r Insel. Auch hier sind die Fel<strong>de</strong>r, Wei<strong>de</strong>n und Wiesen durch kunstvoll errichtete<br />

Trockensteinmauern parzelliert. Und immer wie<strong>de</strong>r gewähren uns urtümliche Pinienholz-Gatter <strong>de</strong>n Eintritt auf privates<br />

Gelän<strong>de</strong>. Dann nähert sich <strong>de</strong>r Weg wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Küste, und wir erreichen Pou d’es Cal<strong>de</strong>s, einer <strong>de</strong>r Gebiete an <strong>de</strong>r<br />

menorquinischen Küste, wo man die größte Ansammlung en<strong>de</strong>mischer Pflanzen fin<strong>de</strong>t.<br />

Wir verlassen die Bucht, und <strong>de</strong>r Weg führt wie<strong>de</strong>r ins Lan<strong>de</strong>sinnere. Auf diesem Abschnitt können wir schöne<br />

Felsenformationen bewun<strong>de</strong>rn, wie Es Capell <strong>de</strong> Ferro, ein großer Felshügel, <strong>de</strong>r mit einer dichten Vegetationsschicht<br />

bewachsen ist.


Der <strong>Cami</strong> <strong>de</strong> Cavalls verläuft auch hier noch immer innerhalb <strong>de</strong>s Naturschutzgebietes. Die<br />

Salines <strong>de</strong> Mongofra und das Feuchtgebiet Prat <strong>de</strong> Bellavista wer<strong>de</strong>n nicht nur von uns son<strong>de</strong>rn<br />

auch – und hauptsächlich - von zahlreichen Zugvögeln aufgesucht.<br />

Am Hafen von Addaia bietet sich ein herrliches Panorama mit vielen kleinen Inselchen sowie<br />

einem britischen Wehrturm aus <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt in <strong>de</strong>r Cala Molí.<br />

Das letzte 3.5km. lange Teilstück <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rroute führt über eine asphaltierte Straße, die die Siedlungen<br />

Addaia und Arenal d’en Castell verbin<strong>de</strong>t.


4. Arenal d'en Castell - Cala Tirant<br />

11 km<br />

Diese Strecke <strong>de</strong>s Camí <strong>de</strong> Cavalls verläuft ohne beson<strong>de</strong>re Steigungen und ist leicht zu laufen.<br />

Trotz<strong>de</strong>m ist Trittsicherheit und ein bestimmtes Maß an Kondition für <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>rer ein natürliches<br />

Muß. - geht es zuweilen über Stock und Stein und sogar durch Dünengebiete.<br />

Wir beginnen diese Etappe am Strand von Arenal d’en Castell und folgen <strong>de</strong>r Küstenlinie bis nach Son Parc.<br />

Wir durchqueren die Ortschaft , die als ö<strong>de</strong> und langweilig beschrieben wird. Im Sommer sitzt man draußen<br />

unterm Sonnendach und träumt vor sich hin bei einem Café con leche o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r berühmten Pomada, einer<br />

menorquinischen Spezialmischung aus Gin und Zitronenlimo.<br />

Es ist halt ein von Touristen geprägter Ort. Man vertreibt sich die Zeit mit Sonnenba<strong>de</strong>n, Schwimmen und<br />

Schnorcheln – und Golfen auf <strong>de</strong>m einzigen Platz <strong>de</strong>r Insel. Uns aber zieht es weiter und schon nach kurzer Zeit<br />

erreichen wir <strong>de</strong>n Strand Son Saura. Wenn das so weitergeht, wer<strong>de</strong>n wir <strong>de</strong>n Weg umbenennen müssen – in <strong>Cami</strong><br />

<strong>de</strong> Cala. Auf dieser Route durchqueren wir noch mehrere Buchten, wie z.B. die Cala Roja und die Cala Blanca.


Wir verlassen die Küste und <strong>de</strong>n Strand und wan<strong>de</strong>rn durch Fel<strong>de</strong>r, Wald und Wiese. Begleitet vom ständig wehen<strong>de</strong>n<br />

Tramuntana-Wind und geführt durch bei<strong>de</strong>rseits <strong>de</strong>s Weges hochgezogene Trockensteinmauern erreichen wir die frühchristliche<br />

Basilika von Cap <strong>de</strong>s Port <strong>de</strong> Fornells.<br />

Bei Urlaubern beson<strong>de</strong>rs beliebt ist Fornells an <strong>de</strong>r Nordküste . Im Westen <strong>de</strong>r Einfahrt <strong>de</strong>s Naturhafens steht <strong>de</strong>r Turm<br />

von Fornells. Dieser Turm wur<strong>de</strong> Anfang <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts während <strong>de</strong>r britischen Herrschaft als Bollwerk gegen<br />

mögliche Angreifer auf <strong>de</strong>n Hafen erbaut. Das einstige Fischerdorf hat sich zu einem bezaubern<strong>de</strong>n Ferienort gemausert,<br />

<strong>de</strong>r auch gern von spanischen A<strong>de</strong>lsfamilien besucht wird, sogar die Königsfamilie wur<strong>de</strong> hier schon gesichtet. Ein Hauch von<br />

mediterranem Flair scheint durch die schmalen Gassen mit ihren schneeweißen Häusern und kleinen Geschäften zu wehen. Am<br />

palmen-geschmückten Boulevard locken zahlreiche Restaurants, in <strong>de</strong>nen auch die Cal<strong>de</strong>rata <strong>de</strong> Langusta, eine berühmte<br />

Spezialität <strong>Menorca</strong>s, angeboten wird.


Hinter Ses Salines gehen wir 5 km auf einer asphaltierten Straße bis Cala Tirant. Die Bungalows, Ferienhäuser und kleinen<br />

Hotels sind zumeist im traditionellen menorquischen Stil mit weißgetünchten Häuserwän<strong>de</strong>n und roten Schin<strong>de</strong>ln erbaut.<br />

Dank ihrer niedrigen Höhe und <strong>de</strong>n oft wun<strong>de</strong>rschön gestalteten Gärten schmiegen sie sich perfekt in die grüne<br />

Hügellandschaft <strong>de</strong>s wil<strong>de</strong>n Nor<strong>de</strong>ns.<br />

Lohnenswert ist auch ein Abstecher die schmale Landzunge hinauf bis zum Cap <strong>de</strong> Cavalleria, <strong>de</strong>m nördlichsten Punkt <strong>de</strong>r<br />

Baleareninsel <strong>Menorca</strong>. Hier erwartet uns ein Leuchtturm, ein kleines Ökomuseum sowie ein natur-belassener Sandstrand.<br />

Außer<strong>de</strong>m genießen man hier einen umwerfen<strong>de</strong>n Ausblick über das Meer, die Insel und die umliegen<strong>de</strong>n Steilklippen an <strong>de</strong>r Küste.<br />

Die von grünen Sträuchern und Bäumen bewachsenen Steilklippen <strong>de</strong>r Cala Tirant bil<strong>de</strong>t ein i<strong>de</strong>ales Ziel für Romantiker, aber auch<br />

für Kajakfahrer, Segler und Windsurfer, die von <strong>de</strong>n kräftigen Nordwin<strong>de</strong>n profitieren, während Taucher die Steilklippen<br />

unterhalb <strong>de</strong>r Wasseroberfläche erkun<strong>de</strong>n.


5. Cala Tirant – Binimel-là<br />

10 km<br />

Da die vor uns liegen<strong>de</strong> Strecke sehr hügelig ist, wird vor <strong>de</strong>r anstrengen<strong>de</strong>n Tour zuerst einmal die Kalorienzufuhr<br />

erhöht. Dies ist bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Speisen gar nicht so schwierig – nicht, weil es hier nur Kalorienbomben zu essen<br />

gibt, son<strong>de</strong>rn weil's so appetitlich angerichtet ist und auch beson<strong>de</strong>rs gut schmeckt.<br />

Wer „internationale Küche“ schon mal gegessen hat, weiß wie es überall schmeckt – man muß sich nur noch merken, wo<br />

man is(s)t. <strong>Menorca</strong>s Küche aber ist einfach und herzhaft, im Zweifelsfall kalorienreich und immer schmackhaft.<br />

Arabische und katalanische Grundrezepte erhalten einen britischen touch o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n um eine feine französische Note<br />

bereichert. Gegessen wird, was die Fel<strong>de</strong>r und das Mittelmeer hergeben: typische Gemüse wie Tomaten, Artischocken,<br />

Erbsen, Bohnen, Zwiebeln, Kartoffeln, Möhren und Kohl, dazu Wild, Lamm, Kalb, Schwein und viel frischer Fisch und<br />

an<strong>de</strong>re Meeresfrüchte - alles bevorzugt zubereitet mit Knoblauch, Olivenöl und <strong>de</strong>n aromatischen Kräutern <strong>de</strong>r Insel,<br />

wie Thymian und Rosmarin.


Dieses gesamte Gebiet dieser Etappe wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Europäischen Union zum LIC (Im Interesse <strong>de</strong>r Gemeinschaft<br />

schützenswerte Zone) und ZEPA (beson<strong>de</strong>re Schutzzone für Vögel) erklärt. Geologische Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r Landschaft<br />

und die große Artvielfalt waren ausschlaggebend. Unter <strong>de</strong>n Pflanzen ist beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Dornlattich erwähnenswert.<br />

Diese en<strong>de</strong>mischen Sträucher mussten sich <strong>de</strong>n widrigen Umweltbedingungen anpassen, die durch <strong>de</strong>n starken Nordwind<br />

verursacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Nicht weit entfernt von dieser Route Können wir die interessante archäologische Fundstelle <strong>de</strong>r ehemals römischen Stadt Sanicera<br />

bestaunen. Ein ganz beson<strong>de</strong>rer Ort dieser Wegstrecke und unbedingt zu besuchen, ist <strong>de</strong>r Leuchtturm von Cavalleria. Umgeben von<br />

<strong>de</strong>r über 80m hohen Steilküsten gewährt er uns einen imposanten Blick über das Meer.


Die Nähe zu es Mercadal lädt dazu ein <strong>de</strong>n höchsten Berg <strong>de</strong>r Insel, el Toro (358 Meter Höhe) zu besuchen. Dieser befin<strong>de</strong>t sich 3,5<br />

Kilometer von <strong>de</strong>r Ortschaft entfernt und ist das geografische Zentrum <strong>Menorca</strong>s, auf <strong>de</strong>ssen Gipfel sich die Wallfahrtsstätte<br />

Santuari <strong>de</strong> la Verge <strong>de</strong>l Toro befin<strong>de</strong>t, Schutzpatronin <strong>de</strong>r Insel, und von wo man einen phantastischen Panoramablick über ganz<br />

<strong>Menorca</strong> hat.<br />

Die Bucht um Binimel-la ist ein Geheimtipp <strong>de</strong>r Einheimischer und Touristen, die bereit sind, einen gewissen Weg auf sich zu<br />

nehmen, um dort die einzigartige Ruhe und die Einsamkeit zu genießen. Neben <strong>de</strong>r großen Bucht sind in unmittelbarer Nähe auch<br />

mehrere kleine Buchten aufzufin<strong>de</strong>n. So kann es vorkommen, dass man eine komplette Bucht auch für sich alleine hat und nicht auf<br />

an<strong>de</strong>re Ba<strong>de</strong>gäste Rücksicht nehmen muss.


6. Binimel-là - Ets Alocs<br />

9 km<br />

Diese Etappe <strong>de</strong>s Camí <strong>de</strong> Cavalls verläuft entlang <strong>de</strong>r wil<strong>de</strong>sten und beeindruckendsten Küstenlinie im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Insel;<br />

Steigungen und Gefälle wechseln sich ständig ab an diesem völlig unberührten Küstenstreifen. Das steile Relief <strong>de</strong>r Gegend<br />

zeichnet ein einzigartiges Landschaftsbild. Ein gutes Beispiel hierfür fin<strong>de</strong>n wir in <strong>de</strong>r Cala Pregonda, wo die vulkanischen,<br />

weiß-gelblichen Felsen <strong>de</strong>r Landschaft eine zauberhafte Atmosphäre verleihen. Durch ein schönes Tal und einen schattige<br />

Pinienwald geht’s zur Cala Barril. Weiter über ein buntes Meer von Felsen ( von rot über weiß bis schwarz ) führt <strong>de</strong>r Weg<br />

zur nächsten einsamen Bucht – die <strong>de</strong>r Cala en Cal<strong>de</strong>rer. Dunkel zeichnet sich auch die Kieselsteinbucht Ets Alocs hinter<br />

<strong>de</strong>n Hügeln ab.


Dieser Teil <strong>de</strong>s <strong>Cami</strong> <strong>de</strong> Cavalls wird von vielen – auch Einheimischen – als <strong>de</strong>r schwierigste beschrieben.<br />

Es geht über Stock und Stein, über „Berg“ und Tal. Soll heißen. es ist sehr hügelig und mit fast 140 Metern<br />

über Meeresniveau erklimmen wir die höchste Erhebung <strong>de</strong>s Weges. Obwohl es sehr anstrengend ist, wer<strong>de</strong>n<br />

wir mit fantastischen Aus- und Einsichten hinreichend belohnt.<br />

Nur das obligatorische Bad in <strong>de</strong>r ein o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren einsamen und naturbelassenen Bucht war uns nicht vergönnt.<br />

<strong>Cami</strong> <strong>de</strong> Cavalls heißt wörtlich übersetzt : Weg <strong>de</strong>r Pfer<strong>de</strong>. Nur sind uns bis dahin keine Pfer<strong>de</strong> begegnet.<br />

Einzig einige wenige Wan<strong>de</strong>rer und Mountainbiker teilten sich mit uns die mitunter schmalen Pfa<strong>de</strong>. Abseits<br />

<strong>de</strong>r Wege sieht man jedoch die Pfer<strong>de</strong>, wie sie genüßlich die Wei<strong>de</strong>n abgrasen.


7. Ets Alocs – Algaiarens<br />

Auf <strong>de</strong>n Höhen erstrahlen die verstreuten Gehöfte <strong>Menorca</strong>s – Llocs genannt. Fast immer in weiß und mit einer Vielzahl<br />

von Anbauten und Nebengebäu<strong>de</strong>n. Auffallend sind die tönernen Regenrinnen, die das aufgefangene Regenwasser in<br />

unterirdische Zisternen leiten. Die Gebäu<strong>de</strong> sind meist aus Sandstein, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Elementen Wind und Regen beson<strong>de</strong>rs zu<br />

schaffen macht. Daher wer<strong>de</strong>n die Häuser mittels einer min<strong>de</strong>stens einmal jährlich aufgetragenen Kalkschicht<br />

geschützt.<br />

Auf <strong>Menorca</strong> gibt es circa 330 kommerzielle bäuerliche Betriebe. Die meisten davon widmen sich <strong>de</strong>r Viehhaltung o<strong>de</strong>r -zucht.<br />

Fast die Hälfte sind Milcherzeuger. Die Bauern verwalten die natürlichen Ressourcen <strong>de</strong>r Insel. Fast die Hälfte <strong>de</strong>r Insel<br />

steht unter Schutz – <strong>de</strong>n Bauern sei Dank. Die auf <strong>de</strong>n Märkten angebotenen landwirtschaftlichen Erzeugnisse weisen eine<br />

hohe Qualität auf. Eine beson<strong>de</strong>re Spezialität ist <strong>de</strong>r Käse <strong>de</strong>r Insel, Queso Mahón genannt. Er wird aus roher Kuhmilch<br />

hergestellt und verfügt über das Qualitätssiegel „Denominación <strong>de</strong> Origen“. Dieses wird streng überprüft. Angeboten wer<strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>ne Reifestufen. So sollte für je<strong>de</strong>n Käseliebhaber etwas dabei sein.


Im Verlaufe dieser Wan<strong>de</strong>rstrecke wird man immer wie<strong>de</strong>r neu überrascht von <strong>de</strong>m ständigen Landschaftwechsel. Der Weg<br />

verlässt Els Alocs, <strong>de</strong>n Strand mit <strong>de</strong>n großen run<strong>de</strong>n Kieselsteinen, und erreicht bald darauf <strong>de</strong>n Sandstrand Pilar und Alfurí.<br />

Ab El Pla <strong>de</strong> Mar verlassen wir die Küstenlinie. Der Weg führt ins Hinterland und bald darauf erreicht man eine Dünenlandschaft,<br />

die wir durchqueren bevor wir zur Bucht Cala Algaiarens kommen. Diese Bucht - auch unter <strong>de</strong>m Namen "La Vall" bekannt - ist als<br />

"Naturgebiet von beson<strong>de</strong>rem Interesse" geschützt. Der geschützte Bereich erstreckt sich von Cala Morell bis La Vall und<br />

schließt auch die Strän<strong>de</strong> und Dünenzonen mit ein. Es han<strong>de</strong>lt sich um zwei ruhige Sandsträn<strong>de</strong>, welche sich auf Privatbesitz<br />

befin<strong>de</strong>n. Nach spanischem Recht müssen Strän<strong>de</strong> jedoch <strong>de</strong>r Allgemeinheit verfügbar sein. Die Besitzer jedoch wollten für <strong>de</strong>n<br />

Zugang zum Strand eine Art Wegezoll. Vehemente Proteste <strong>de</strong>r Bevölkerung, die das heutige Naturschutzgebiet seit jeher zum<br />

Ba<strong>de</strong>n und Campen nutzte, waren die logische Folge. Daraufhin bekamen zunächst die Einwohner von Ciuta<strong>de</strong>lla wie<strong>de</strong>r freien<br />

Zutritt.


8. Algaiarens - Cala Morell<br />

5 km<br />

Uns erwartet eine Strecke, die vom Tramontanagebiet in Richtung <strong>de</strong>s sogenannten trockenen <strong>Menorca</strong> führt. Der<br />

Wechsel <strong>de</strong>r Landschaft beginnt in La Vall d’Algaiarens mit schönem Wald, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Bucht Ses Fontanelles zu<br />

niedrigem Buschwerk wird. Die größte Ansammlung en<strong>de</strong>mischer Pflanzen fin<strong>de</strong>n wir in <strong>de</strong>r Marina <strong>de</strong> Corniola, wo es viel<br />

Rosmarin, Hei<strong>de</strong>kraut und die berühmte Kamille von <strong>Menorca</strong> (Manzanilla – Santonina Chamaecyparissus subs. Magonica)<br />

gibt, eine Pflanze, die traditionell wegen ihrer medizinischen Eigenschaften sehr geschätzt wird. Weiter nach Westen<br />

wird die Landschaft plötzlich karg: Es sind praktisch keine Bäume mehr vorhan<strong>de</strong>n und die Vegetation entlang <strong>de</strong>r Küste<br />

passt sich an <strong>de</strong>m starken Einfluss <strong>de</strong>s Win<strong>de</strong>s an.


Wir folgen <strong>de</strong>m Weg weiter die Küste entlang und gelangen zur Bucht Cala Morell. Hier befin<strong>de</strong>t sich eine beachtliche Nekropole aus<br />

<strong>de</strong>r Epoche <strong>de</strong>r Talaot Kultur (1500-300v. CHR.), <strong>de</strong>ren Höhlen in die Felsen dieser steilen Küstenlandschaft gehauen wur<strong>de</strong>n<br />

(Hypogäum). Diese häufig besuchte Bucht ist geologisch interessant, da genau hier zwei Gesteinsschichten <strong>de</strong>r Insel aufeinan<strong>de</strong>r<br />

treffen.<br />

Weiße Ferienresi<strong>de</strong>nzen, Hotels und Apartments bil<strong>de</strong>n die beliebte Urlaubssiedlung Cala Morell an <strong>de</strong>r zerklüfteten Nordwestküste<br />

<strong>Menorca</strong>s. Die rötlichen Felsen <strong>de</strong>r Umgebung unterstreichen das strahlen<strong>de</strong> Weiß <strong>de</strong>r Häuser. Weiß ist auch die vorherrschen<strong>de</strong><br />

Farbe <strong>de</strong>r Yachten, die in <strong>de</strong>r geschützten Bucht liegen.


Wir folgen <strong>de</strong>m Weg weiter die Küste entlang und gelangen zur Bucht Cala Morell. Nördlich von Ciuta<strong>de</strong>lla, nur acht Kilometer<br />

entfernt, liegt <strong>de</strong>r Touristenort. Obwohl aus <strong>de</strong>r Retorte, gibt es doch individuell gestaltete Ferienhäuser an <strong>de</strong>r wild aussehen<strong>de</strong>n<br />

Nordküste <strong>de</strong>r Insel. Im Kontrast hierzu die größeren Ferienhäuser mit ihren weißen Fassa<strong>de</strong>n und ihrer run<strong>de</strong>n Architektur. Hier<br />

gibt es auch einen feinen Sandstrand in einer hohen, weitgehend windgeschützten Bucht, aber auch Überbleibsel einiger Höhlen aus<br />

<strong>de</strong>r Bronzezeit zu sehen. Es befin<strong>de</strong>t sich eine beachtliche Nekropole aus <strong>de</strong>r Epoche <strong>de</strong>r Talaot Kultur (1500-300v. CHR.), <strong>de</strong>ren<br />

Höhlen in die Felsen dieser steilen Küstenlandschaft gehauen wur<strong>de</strong>n. Diese häufig besuchte Bucht ist geologisch interessant, da<br />

genau hier zwei Gesteinsschichten <strong>de</strong>r Insel aufeinan<strong>de</strong>r treffen.<br />

Die rötlichen Felsen <strong>de</strong>r Umgebung unterstreichen das strahlen<strong>de</strong> Weiß <strong>de</strong>r Häuser. Weiß ist auch die vorherrschen<strong>de</strong> Farbe <strong>de</strong>r<br />

Yachten, die in <strong>de</strong>r geschützten Bucht liegen.


Der Ausblick von <strong>de</strong>r höher gelegenen Feriensiedlung über die Bucht und die felsige Landschaft ist gar nicht so schlecht. Das<br />

allein wür<strong>de</strong> sicher keinen Ausflug hierher rechtfertigen, doch <strong>de</strong>r Ort hat noch eine nicht alltägliche Beson<strong>de</strong>rheit zu bieten :<br />

die Höhlen von Morell.<br />

Am Anfang <strong>de</strong>s Ortes fin<strong>de</strong>n sich immerhin 17 Höhlen. Ein Pfad führt durch die Felsen zu <strong>de</strong>n Coves <strong>de</strong> Morell. Vom Ortseingang<br />

sind es nur wenige Minuten. Aber das ist kein Problem für uns erfahrene Wan<strong>de</strong>rsleut, haben wir doch fast die Hälfte <strong>de</strong>s <strong>Cami</strong><br />

<strong>de</strong> Cavalls hinter uns gelassen. Eintritt wird hier nicht verlangt und die Höhlen können betreten wer<strong>de</strong>n. Es ist schon ein tolles<br />

Erlebnis hier zu stehen, <strong>de</strong>nn schon vor rund 3500 Jahren waren diese Höhlen besie<strong>de</strong>lt. Sie dienten zwar vorrangig als<br />

Begräbnisstätten, doch zeitweise auch als Wohnstätte. Erstaunlich ist immer wie<strong>de</strong>r, über welche Fertigkeiten die Menschen<br />

schon vor mehreren Jahrtausen<strong>de</strong>n verfügten. Um 1500-1300 v.Chr. bauten die Ureinwohner diese Behausungen in <strong>de</strong>n roten<br />

Sandstein. Geologisch interessant: Die Decke besteht aus weichem Kalkstein. Zwar waren die Höhlen natürlichen Ursprungs, doch<br />

sind überall Spuren <strong>de</strong>r Bearbeitung zu sehen. Teilweise sind die Höhlen erstaunlich groß, so gibt es eine mit etwa 160 m².


9. Cala Morell - Punta Nati<br />

7 km<br />

Hier gibt es ein fast nicht erkennbares Gefälle, mit Ausnahme <strong>de</strong>r Schlucht von Morell, die diese harmonisch flachen<br />

Formen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns durchbricht. In <strong>de</strong>m felsigen Gelän<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>t man eine niedrige Vegetation, bei <strong>de</strong>r die Büsche durch<br />

Kräuterpflanzen ersetzt wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Gegend von Punta Nati ragt <strong>de</strong>r historische Leuchtturm empor, <strong>de</strong>r im letzten<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt gebaut wur<strong>de</strong>, um weitere Schiffsbrüche von dieser oft vom Sturm heimgesuchten Küste zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />

Wir durchqueren ein kleines Tal mit Namen S'Encletxa <strong>de</strong> s'Ull <strong>de</strong> Sol, und danach führt <strong>de</strong>r Weg weiter an einer alten<br />

Steinmauer entlang.


Auf <strong>de</strong>r ganzen Strecke kann man die traditionellen Bauten <strong>de</strong>r bäuerlichen Landschaft von <strong>Menorca</strong> erkennen, wie Ses<br />

Barraques, Es Pont <strong>de</strong> Bens o<strong>de</strong>r Bestiar, Konstruktionen aus aufgetürmten Felsqua<strong>de</strong>rn, die <strong>de</strong>n Wei<strong>de</strong>tieren als<br />

Unterschlupf vor Unwettern dienen.<br />

Einige Schafe suchen hier nach Kräutern, die aus <strong>de</strong>m zerklüfteten Fels sprießen. Im Frühjahr nehmen auch die Einwohner<br />

Ciuta<strong>de</strong>llas die holprige Anfahrt zur Punta Nati in Kauf. Kapern fin<strong>de</strong>t man dann am Kap, die dort im Schatten <strong>de</strong>r Mauern<br />

wachsen. Das trostlose Kap wird seit 1913 von einem Leuchtturm gekrönt. Von hier aus hat man nachts eine phantastische Sicht<br />

auf <strong>de</strong>n Sternenhimmel, tagsüber auf das Meer, <strong>de</strong>n zerklüfteten Küstenstreifen und zwei Buchten im Osten, die Cala es Pous und<br />

die Cala es Morts ("Totenbucht"). Dieser Name rührt daher, dass im Winter 1910 ein französisches Passagierschiff vor <strong>de</strong>r Bucht<br />

auf die Klippen geschleu<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong> und sank. Von <strong>de</strong>n 150 Menschen an Bord überlebte damals nur ein junger Franzose das<br />

Unglück, von <strong>de</strong>m heute noch ein Kreuz und das geborstene, rosten<strong>de</strong> Metallgerippe <strong>de</strong>s Schiffswracks erzählen.


Auf <strong>de</strong>r ganzen Strecke kann man die traditionellen Bauten <strong>de</strong>r bäuerlichen Landschaft von <strong>Menorca</strong> erkennen, wie Ses<br />

Barraques, Es Pont <strong>de</strong> Bens o<strong>de</strong>r Bestiar, Konstruktionen aus aufgetürmten Felsqua<strong>de</strong>rn, die <strong>de</strong>n Wei<strong>de</strong>tieren als<br />

Unterschlupf vor Unwettern dienen.<br />

Einige Schafe suchen hier nach Kräutern, die aus <strong>de</strong>m zerklüfteten Fels sprießen. Im Frühjahr nehmen auch die Einwohner<br />

Ciuta<strong>de</strong>llas die holprige Anfahrt zur Punta Nati in Kauf. Kapern fin<strong>de</strong>t man dann am Kap, die dort im Schatten <strong>de</strong>r Mauern<br />

wachsen. Das trostlose Kap wird seit 1913 von einem Leuchtturm gekrönt. Von hier aus hat man nachts eine phantastische Sicht<br />

auf <strong>de</strong>n Sternenhimmel, tagsüber auf das Meer, <strong>de</strong>n zerklüfteten Küstenstreifen und zwei Buchten im Osten, die Cala es Pous und<br />

die Cala es Morts ("Totenbucht"). Dieser Name rührt daher, dass im Winter 1910 ein französisches Passagierschiff vor <strong>de</strong>r Bucht<br />

auf die Klippen geschleu<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong> und sank. Von <strong>de</strong>n 150 Menschen an Bord überlebte damals nur ein junger Franzose das<br />

Unglück, von <strong>de</strong>m heute noch ein Kreuz und das geborstene, rosten<strong>de</strong> Metallgerippe <strong>de</strong>s Schiffswracks erzählen.


10. Punta Nati – Ciuta<strong>de</strong>lla<br />

10 km<br />

Am nördlichsten Punkt <strong>Menorca</strong>s befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Aussichtspunkt und Leuchtturm von Punta Nati. Nur hier und da<br />

sieht man ein paar Schafe, die die spärlichen Gräser aus <strong>de</strong>n Steinen zupfen. Bei schlechten Witterungsverhältnissen und<br />

in <strong>de</strong>r Nacht fin<strong>de</strong>n die Wei<strong>de</strong>tiere Unterschlupf in sogenannten „Barracas“, aufgetürmten Felsqua<strong>de</strong>rn, die aus<br />

prähistorischen Zeiten stammen.


Im Verlauf <strong>de</strong>r Strecke gelang man zu mehreren Buchten, wie z.B. Cala <strong>de</strong>s Corbetar, von wo wir <strong>de</strong>n Pont d’en Gil bewun<strong>de</strong>rn können,<br />

eine vom Meerwasser ausgewaschene natürliche Steinbrücke, die sich ganz in <strong>de</strong>r Nähe einer dreihun<strong>de</strong>rt Meter tiefen Höhle<br />

befin<strong>de</strong>t. Durch ein karges, wüstenähnliches Gebiet, das nahezu bar jeglicher Vegetation ist, geht es weiter auf asphaltierter<br />

Straße etwa 5 km die Küste entlang bis zum Hafen von Ciuta<strong>de</strong>lla.<br />

Das Pferd spielt in Geschichte und Gesellschaft <strong>de</strong>r Balearen eine wichtige Rolle, und bei <strong>de</strong>n beliebten Trabrennen wird diese<br />

Tradition zum unterhaltsamen Sport. Auch Sprungreitturniere wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Reitsporttagen auf <strong>de</strong>n Balearen ausgerichtet. Auf<br />

<strong>Menorca</strong> sind die menorquinischen Zuchtpfer<strong>de</strong> fester Bestandteil aller Volksfeste, die ureigene Dressur dieser Pfer<strong>de</strong> ist Teil<br />

zahlreicher Bräuche. Und so verwun<strong>de</strong>rt es nicht, dass kurz vor <strong>de</strong>m Ortseingang das Hipodrom unseren Weg flankiert.


Rund um die mächtige Kathedrale bummelt man durch enge Gassen unter schattigen Arka<strong>de</strong>n, passiert noble A<strong>de</strong>lspaläste, und<br />

die prächtige Fischhalle aus <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Einmal im Jahr jedoch, wenn <strong>de</strong>r Sommer beginnt, erwacht Ciuta<strong>de</strong>lla aus<br />

seiner wür<strong>de</strong>vollen Trägheit. Schon am Wochenen<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>m Namenstag <strong>de</strong>s Heiligen beginnt die Fiesta, die nach einer genau<br />

festgelegten Choreographie gefeiert wird. Die wichtigsten Protagonisten <strong>de</strong>r Feierlichkeiten sind die Vertreter verschie<strong>de</strong>ner<br />

Stän<strong>de</strong>, die in traditionelle Kostüme geklei<strong>de</strong>t sind. In <strong>de</strong>r Nacht zum Sonntag vor <strong>de</strong>m 24. Juni wird ein einjähriger<br />

Schafsbock sauber shampooniert, gekämmt, geschmückt und die ganze Nacht von auserwählten Betreuern bewacht.<br />

Punkt neun Uhr am Sonntagmorgen, wenn die Altstadt bereits vor Menschen überquillt, erfolgt <strong>de</strong>r "primer toc", <strong>de</strong>r erste<br />

Ton eines Flötenspielers. Den Rest <strong>de</strong>r von einer Trommel begleiteten schlichten Melodie ist kaum noch zu vernehmen, da<br />

die Menge <strong>de</strong>r Zuhörer in laute Begeisterungsschreie ausbricht. Die Honoratioren sammeln sich hinter <strong>de</strong>m Schaf, das als<br />

Symbol Johannes <strong>de</strong>s Täufers gilt. Das Tier wird nun von einem selbst in Felle geklei<strong>de</strong>ten, eigens dazu ausgewählten Träger<br />

auf die Schulter genommen, <strong>de</strong>r mit seiner frommen Fracht rund einhun<strong>de</strong>rt Familien besucht und vor <strong>de</strong>ren Türen die<br />

offizielle Einladung zum Fest ausspricht.<br />

Unterwegs versuchen die Schaulustigen das Glück bringen<strong>de</strong> Tier zu berühren. Babys wer<strong>de</strong>n über die Köpfe <strong>de</strong>r Zuschauer<br />

nach vorn gereicht, um ihre Händchen in das weiche Fell zu drücken. Erwartungsvolle Vorfreu<strong>de</strong> auf das bevorstehen<strong>de</strong> Fest<br />

liegt über <strong>de</strong>r Stadt. Immer wie<strong>de</strong>r hört man von Flöten, Trommeln und Tröten die eingängige Festmelodie.


Der Ursprung <strong>de</strong>s mittelalterlichen Umzuges ist nur wenig bekannt. Die Festes <strong>de</strong> Sant Joan dürfte aber auf heidnische<br />

Bräuche zur Sommersonnenwen<strong>de</strong> zurückgehen. Viel Platz gibt es in <strong>de</strong>n engen Gassen und auf <strong>de</strong>n Plätzen <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Hauptstadt kaum. Das Publikum und die sich wild aufbäumen<strong>de</strong>n Pfer<strong>de</strong> kommen sich bedrohlich nahe. Mit ihren Reitern<br />

preschen die Pfer<strong>de</strong> durch das Gedränge <strong>de</strong>r engen Gassen und steigen immer wie<strong>de</strong>r in die Höhe, während sich die<br />

Menschenmenge dicht um sie drängt.<br />

Unfassbar: Es gibt kaum Unfälle, obwohl die Teilnehmer <strong>de</strong>r Fiesta sehr dicht an die Tiere kommen und sie berühren. Das soll<br />

Glück bringen. Dabei sind die gesamten Besucher <strong>de</strong>r Prozession mit Pomada benebelt, die sie aus Plastikflaschen trinken. Reiter<br />

und Besucher spornen die Tiere an, zu steigen und so lange wie möglich auf <strong>de</strong>n Hinterbeinen zu stehen und zu springen. Der<br />

Sprung über die Hinterhand heißt "Bot" . Dabei werfen die Zuschauer die Arme in die Höhe und feuern das Tier an. Je länger es<br />

steht, <strong>de</strong>sto lauter die Rufe und aufgeheizter die Stimmung.


Die Stadt (heute Gemein<strong>de</strong>sitz, früher Hauptstadt ganz <strong>Menorca</strong>s) wur<strong>de</strong> ursprünglich von <strong>de</strong>n Karthagern gegrün<strong>de</strong>t. Später<br />

wur<strong>de</strong> sie von <strong>de</strong>n Vandalen erobert und ins byzantinische Reich eingeglie<strong>de</strong>rt. Im siebten Jahrhun<strong>de</strong>rt gab es immer wie<strong>de</strong>r<br />

Angriffe <strong>de</strong>r Muselmanen, die endgültige Eroberung fand jedoch nicht vor Beginn <strong>de</strong>s zehnten Jahrhun<strong>de</strong>rts statt. Unter <strong>de</strong>r<br />

muselmanischen Herrschaft wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Medina Minurka die Stadt Ciuta<strong>de</strong>lla.<br />

Die Altstadt ist eine burgähnliche Festung mit labyrinthähnlichen Gassen, die an die muselmanische Präsenz erinnern und von <strong>de</strong>m<br />

Plaça d'es Born innerhalb <strong>de</strong>r Stadtmauern ausgehen. Auf <strong>de</strong>m großen, herrschaftlichen Platz steht ein in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s 19.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rts errichteter Obelisk, <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Angriff <strong>de</strong>r Türken im Jahre 1558 erinnert, bei <strong>de</strong>m die Einwohner getötet o<strong>de</strong>r als<br />

Sklaven entführt wur<strong>de</strong>n. Von <strong>de</strong>r Plaça <strong>de</strong>s Born gehen die Straßen zur Altstadt, vorbei an einer imposanten Kathedrale aus <strong>de</strong>m<br />

14. Jahrhun<strong>de</strong>rt, die auf <strong>de</strong>n Grundmauern einer alten arabischen Moschee errichtet wur<strong>de</strong>. Neue architektonische Bauten wie,<br />

die Kirche <strong>de</strong>l Roser o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Palast Saura, bei<strong>de</strong> in Ausstellungssäle verwan<strong>de</strong>lt, kann man von dort aus bewun<strong>de</strong>rn. Beson<strong>de</strong>rs<br />

beliebt ist <strong>de</strong>r Ses Voltes, eine Flanier- und Geschäftsmeile, von <strong>de</strong>r man auch die Bronzestatue eines Hammels, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Fiesta<br />

von Sant Joan von großer Be<strong>de</strong>utung ist.<br />

Das typischste und traditionellste Schuhwerk von <strong>Menorca</strong> nennt sich Avarca. Es han<strong>de</strong>lt<br />

sich um Sandalen mit Kautschuksohle und Spann aus Le<strong>de</strong>r mit einem Streifen aus <strong>de</strong>mselben<br />

Material an <strong>de</strong>r Ferse. Früher waren sie das Schuhwerk von Schäfern und Tagelöhnern und<br />

heute wer<strong>de</strong>n sie sogar von <strong>de</strong>r Königsfamilie getragen. Und in Ciuta<strong>de</strong>lla, <strong>de</strong>r Hauptstadt<br />

<strong>de</strong>s Le<strong>de</strong>rhandwerks, überall zu bekommen.


11. Ciuta<strong>de</strong>lla - Punta d'Artruix<br />

13 km<br />

Diese Wan<strong>de</strong>rstrecke ist sehr flach und durchläuft entlang <strong>de</strong>r Westküste <strong>de</strong>r Insel. Sie beginnt im<br />

Hafen und läuft durch Ciuta<strong>de</strong>lla - wir gehen etwa 4 km weiter auf <strong>de</strong>r Asphaltstrasse bis zur Bucht<br />

Cala Blanca. Dieser beliebte Strand mit feinem weißen Sand wird von einer sanften Felsenlandschaft<br />

eingesäumt, an <strong>de</strong>n Ufern wächst üppige Dünenvegetation. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Stran<strong>de</strong>s befin<strong>de</strong>n sich die<br />

Überreste einer Wohn-Naveta aus <strong>de</strong>r prätalayotischen Epoche (200-1500 v. Chr.), ein typischer<br />

Beweis <strong>de</strong>r ersten menschlichen Ansiedlungen auf <strong>de</strong>r Insel.<br />

Macht man die Wan<strong>de</strong>rung im Frühling, wird man von <strong>de</strong>r Natur mit vielen blühen<strong>de</strong>n Blumen überrascht,<br />

beson<strong>de</strong>rs die Orchi<strong>de</strong>en bezaubern mit ihrer Schönheit und Farbenpracht. Wir gehen nun ins<br />

Hinterland und Können feststellen, wie <strong>de</strong>r Einfluss <strong>de</strong>s Meeres auf die Vegetationen abnimmt und <strong>de</strong>r<br />

Wald sich mehr und mehr verdichtet.


Der Weg führt dann an <strong>de</strong>r Küste entlang weiter durch viele Siedlungen hindurch bzw. daran vorbei. Das heißt, es ist langweilig<br />

und die Touristenregion im äußerten Westen <strong>de</strong>r Insel bietet nur wenig Schatten. Kurz vor Cap d'Artruix führt <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rweg<br />

etwa 100 Meter von <strong>de</strong>r Küste entfernt über das Gehöft von Son Olivaret. Hier wer<strong>de</strong>n Pfer<strong>de</strong> gezüchtet und es wer<strong>de</strong>n sogar<br />

auf ihnen Ausritte über <strong>de</strong>n <strong>Cami</strong> angeboten. Endlich habe ich <strong>de</strong>n Sinn <strong>de</strong>s Weges im wahren verstan<strong>de</strong>n.<br />

Der Weg en<strong>de</strong>t am Leuchtturm von Cap d'Artruix, in <strong>de</strong>ssen Erdgeschoss sich ein Restaurant mit Außenterrasse - und<br />

herrlichem Blick auf das 28 km entfernte Mallorca - befin<strong>de</strong>t.


12. Punta d'Artruix - Cala en Turqueta<br />

13 km<br />

Ausgehend vom Leuchtturm in Cap d'Artruix - <strong>de</strong>r Leuchtturm in <strong>Menorca</strong>, <strong>de</strong>r am nächsten an Mallorca liegt -<br />

führt <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rweg zunächst nach Cala'n Bosch. Wir wan<strong>de</strong>rn an einem künstlichen See vorbei, <strong>de</strong>r landläufig als<br />

"el Lago" bekannt ist, und kommen dann zum Strand von Cala'n Bosch. Damit wir sich nicht durch <strong>de</strong>n Sand kämpfen<br />

müssen, führt <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rweg dort über einen Brettersteg und führt ins benachbarte Son Xoriguer.<br />

Wir überqueren <strong>de</strong>n Strand von Son Xoriguer und folgen weiter <strong>de</strong>m markierten Weg. So gelangen wir dann zur<br />

Cala Parejals, Cala <strong>de</strong> Son Vell und kurze Zeit danach zur Höhle von Pardals sowie weiteren vorgeschichtlichen<br />

Höhlen. Der Wan<strong>de</strong>rweg führt weiter nach Son Saura mit seinem Dünensystem und seinen bei<strong>de</strong>n Strän<strong>de</strong>n Banyul<br />

und Bellavista. Die nächste Station ist Es Talaier.


Das Gebiet ist hier vorwiegend flach, und die niedrigen Klippen lan<strong>de</strong>n zu einem angenehmen Spaziergang am Ufer <strong>de</strong>s Meeres<br />

ein. Hinter <strong>de</strong>r Siedlung Son Xoriguer verlassen wir das größte Touristengebiet im Westen <strong>Menorca</strong>s und können bald eine<br />

Naturlandschaft beobachten, die in diesem Abschnitt <strong>de</strong>s Camí <strong>de</strong> Cavalls hauptsächlich aus einer Mischung aus Felsenküste und<br />

kleinen Buchten besteht. An einigen Strän<strong>de</strong>n dieses Abschnitts fin<strong>de</strong>n wir üppige Dünenvegetation. Hinter <strong>de</strong>m Strand von Son<br />

Saura befin<strong>de</strong>t sich das Feuchtgebiet Prat <strong>de</strong> Bellavista, das beson<strong>de</strong>rs erwähnenswert ist, da es vielen Wasservögeln als<br />

Refugium dient.<br />

Wenn wir die Pflanzen betrachten, die uns zu Füssen wachsen, so han<strong>de</strong>lt es sich um regelrechte Überlebenskünstler im täglichen<br />

Zusammenleben mit Wind und Salz.. Auf <strong>de</strong>r Höhe von Cala en Turqueta beginnen bereits die Steineichenwäl<strong>de</strong>r, die wir dann die<br />

ganze Küste entlang in allen Schluchten wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n, die im Meer mü<strong>de</strong>n. Auf <strong>de</strong>m Weg Kommen wir an Sa Talaia <strong>de</strong> Artrutx<br />

vorbei, einem Wachturm aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt, von <strong>de</strong>m aus man damals vor möglichen Angreifern warnte.


13. Cala en Turqueta - Cala Galdana<br />

6 km<br />

Charakteristisch für <strong>de</strong>n zentralen Teil von <strong>Menorca</strong>s Sü<strong>de</strong>n sind die Schluchten. Sie durchschnei<strong>de</strong>n die Insel senkrecht<br />

und wer<strong>de</strong>n von Nor<strong>de</strong>n nach Sü<strong>de</strong>n immer tiefer und breiter. Auf dieser Teilstrecke können wir beobachten, wie sich<br />

die Landschaft auf Grund dieser Schluchten verän<strong>de</strong>rt. Der Weg führt von eher trockenen Gebieten bis zum feuchten,<br />

schattigen Inneren <strong>de</strong>r Schluchten. Hier herrschen überall Steineichen vor und beson<strong>de</strong>rs erwähnenswert sind die<br />

Einschnitte von Turqueta, Macarella und Algendar, sowie die Cala Galdana, die in die Schlucht Algendar mün<strong>de</strong>t, eine <strong>de</strong>r<br />

größten <strong>de</strong>r Insel.<br />

Es empfiehlt sich, vor Beginn <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rung auf <strong>de</strong>n Turm zu steigen, um eine Aussicht auf fast die gesamte Südküste <strong>de</strong>r<br />

Insel zu genießen, vom Kap Artrutx im Westen bis zu <strong>de</strong>n Felsen von Alaior im Osten. Der Turm <strong>de</strong>s Talaier wur<strong>de</strong> zu Beginn<br />

<strong>de</strong>s 17. Jahrhun<strong>de</strong>rts zum Schutze <strong>de</strong>r Turmwächter errichtet, die von hier aus die südliche Küste überwachten. Der Zugang<br />

zum Rundturm erfolgt auf halber Höhe. Das Innere ist mit einer Gewölbe<strong>de</strong>cke abgeschlossen. Eine Eisentreppe führt auf<br />

die obere Terrasse.


Nach einem kurzen Stopp an <strong>de</strong>r wun<strong>de</strong>rschönen "Cala en Turqueta" erreicht man bald die einsame und von Felsen<br />

eingerahmte Bucht "Cala Macarelleta". Hier führt ein in <strong>de</strong>n Fels gehauener Weg vorbei an prähistorischen Höhlen in<br />

wenigen Minuten zur "Cala Macarella". Von hier geht es rund 15 Minuten weiter die Felsklippen hinauf und über eine steile<br />

Holztreppe wie<strong>de</strong>r hinab. Schwin<strong>de</strong>lfrei sollte man schon sein, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Blick auf Meer und Bucht fällt teilweise senkrecht<br />

in die Tiefe. Ein Holzzaun sorgt für ein Gefühl <strong>de</strong>r Sicherheit.<br />

Etwas weiter entfernt, in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Spitze von Macarella, befin<strong>de</strong>t sich eine weitere Gruppe vorgeschichtlicher<br />

Höhlen und die Zyklopenmauern <strong>de</strong>s sogenannten Castellet <strong>de</strong> Macarella,


Cala Galdana ist ein viel besuchter Ferienort an einer sehr schönen Bucht mit familienfreundlichem Sandstrand. Die<br />

friedliche Naturstimmung wird jedoch durch <strong>de</strong>n viel zu groß geratenen Komplex <strong>de</strong>s "Sol Gavilanes"-Hotels <strong>de</strong>utlich<br />

beeinträchtigt. Dafür bietet <strong>de</strong>r Ort Geschäfte und Restaurants, in <strong>de</strong>nen Verpflegung und Getränke in allen<br />

Preisklassen erhältlich sind. Das Ortsbild ist von mehreren Hotelhochhäusern sowie von Villen und Appartementhäuser<br />

geprägt, die die Felshänge rings um die Bucht und die Flussmündung säumen.<br />

Am östlichen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Stran<strong>de</strong>s steigt ein langer, gut begehbarer Treppenweg hinauf auf ein ca. 70 m hoch gelegenes Plateau,<br />

auf <strong>de</strong>r sich eine Siedlung mit Ferienhäusern befin<strong>de</strong>t. Von einem ausgeschil<strong>de</strong>rten Parkplatz führt <strong>de</strong>r Weg durch einen Wald<br />

zur "Cala Mitjana", einer weiteren, spektakulär schönen Ba<strong>de</strong>bucht. Dort beginnt <strong>de</strong>r abwechslungsreichste Teil dieses<br />

Abschnittes. Über kurze Abstecher verläuft <strong>de</strong>r Weg nun auch einige hun<strong>de</strong>rt Meter im Inselinneren.


14. Cala Galdana - Sant Tomás<br />

Man Könnte diesen Abschnitt auch als die Route <strong>de</strong>r Schluchten bezeichnen, da wir auf diesem Teilstück die<br />

bekanntesten Schluchten <strong>de</strong>r Insel durchwan<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Diese für <strong>Menorca</strong> typischen geologischen Formationen<br />

bestimmen sehr die Landschaft und machen aus dieser Wan<strong>de</strong>rstrecke ein überwältigen<strong>de</strong>s Naturerlebnis. Den Weg<br />

entlang fin<strong>de</strong>t man eine reichhaltige und unterschiedliche Flora mit vielen en<strong>de</strong>mischen Pflanzen.<br />

Nicht weit entfernt von dieser Route befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Barranc <strong>de</strong> Binigaus, in <strong>de</strong>r man drei von <strong>de</strong>n wichtigsten Höhlen von<br />

<strong>Menorca</strong> besichtigen Kann. Beson<strong>de</strong>rs beeindruckend aufgrund ihrer Ausmaße ist die Cova <strong>de</strong>s Coloms, die wegen ihrer Größe<br />

auch „die Kathedrale“ genannt wird. Oberhalb <strong>de</strong>r Schlucht befin<strong>de</strong>t sich eine interessante Säulenhalle: „Es Galliner <strong>de</strong><br />

Madona“.


Auch ist es fast gelungen, <strong>de</strong>n ursprünglichen Charakter dieses Küstenabschnitts kaum zu verän<strong>de</strong>rn. Dies trifft in vollem<br />

Umfang auch auf die touristisch erschlossenen Nachbarbuchten links und rechts von „Cala Galdana“ zu. Kleine Spazierwege<br />

verbin<strong>de</strong>n die Buchten miteinan<strong>de</strong>r, so dass für sehr viel Abwechslung gesorgt ist. Und nicht zu vergessen, hier liegt auch <strong>de</strong>r<br />

berühmte „Barranco d'Algendar“ - ein Highlight für Naturfreun<strong>de</strong>.<br />

Einige Kilometer weiter fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Urlauber „Sant Tomás“ und eine <strong>de</strong>r schönsten Landschaften <strong>de</strong>r Insel: die wun<strong>de</strong>rschönen<br />

Wäl<strong>de</strong>r <strong>Menorca</strong>s.<br />

Sant Tomas an <strong>de</strong>r zentralen Südküste <strong>Menorca</strong>s, auch San Tomas genannt, entwickelte sich zu einer beliebten, beschaulichen<br />

Urlaubssiedlung. Zahlreiche Unterkünfte für Urlauber flankieren heute <strong>de</strong>n weiten Sandstrand. Die Playa <strong>de</strong> Sant Tomas gilt<br />

als eine <strong>de</strong>r längsten <strong>de</strong>r gesamten Insel. Lediglich schmale Felsarme trennen <strong>de</strong>n Strand von <strong>de</strong>r benachbarten, ruhigeren<br />

Playa <strong>de</strong> Sant A<strong>de</strong>odat du <strong>de</strong>n Playas <strong>de</strong> Binigaus im Osten, an <strong>de</strong>r man sich auch hüllenlos sonnen kann.


15. Sant Tomás - Son Bou<br />

7 km<br />

Auf <strong>de</strong>r gesamten, fast flachen Stecke verän<strong>de</strong>rt sich auch die Landschaft nur wenig. Das Flachland<br />

wird hauptsächlich zum landwirtschaftlichen Anbau genutzt. Die Farben <strong>de</strong>r Natur wechseln von<br />

sandbraun zu sattem grün. Man passiert wei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kühe und Schafe o<strong>de</strong>r schreckt Kraniche auf; dicht<br />

bewal<strong>de</strong>te Hügel spen<strong>de</strong>n Kühle und wohltuen<strong>de</strong>n Schatten<br />

Auf <strong>de</strong>m letzten Teil dieses Abschnittes durchwan<strong>de</strong>rn wir die Schlucht Sa Vall, und wir können hier<br />

einen spektakulären Blick auf ihr Inneres sowie über die für Feuchtgebiete typische, wuchern<strong>de</strong><br />

Vegetation von Prat <strong>de</strong> Son Bou genießen.


16. Son Bou - Cala en Porter<br />

8 km<br />

Der Strand protzt nur so mit Superlativen: längster, größter, bequemster. Er gilt mit einer Länge von<br />

drei Kilometern als längster Sandstrand <strong>de</strong>r Insel. Im weichen goldgelben Sand fin<strong>de</strong>t je<strong>de</strong>r einen Platz<br />

nach seinem Geschmack – je weiter Richtung Osten, <strong>de</strong>sto lebhafter. Insbeson<strong>de</strong>re Familien wissen <strong>de</strong>n<br />

Komfort von Son Bou zu schätzen: Parkplätze direkt hinter <strong>de</strong>n Sanddünen, Strandcafés servieren Café<br />

con leche, kühles Bier und frischen Fisch ohne nervige Musikbeschallung. Die Kin<strong>de</strong>r können <strong>de</strong>rweil<br />

gefahrlos im flachen Wasser plantschen o<strong>de</strong>r Sandburgen bauen. Es gibt sogar einen Ba<strong>de</strong>meister, <strong>de</strong>r<br />

darauf achtet, dass niemand weiter als bis zu <strong>de</strong>n gelben Bojen hinausschwimmt.


Von Son Bou aus, <strong>de</strong>m längsten Strand <strong>Menorca</strong>s, passieren wir die abrupte wil<strong>de</strong> Schlucht von Llucalari, queren das Hochplateau<br />

mit seinem endlos scheinen<strong>de</strong>n Netz von Steinmauern und <strong>de</strong>n im Frühling bunt blühen<strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>rn, folgen <strong>de</strong>m Verlauf <strong>de</strong>s<br />

Barranc <strong>de</strong>s Rellotge, wo heute noch windgeschützt die größten Obstbaumplantagen <strong>de</strong>r Insel zu fin<strong>de</strong>n sind.<br />

Darüber hinaus lohnen sich – ob zu Fuß, mit <strong>de</strong>m Rad o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Rücken eines Pfer<strong>de</strong>s – ausge<strong>de</strong>hnte Ausflüge in die malerische<br />

Naturlandschaft rund um Son Bou. Ent<strong>de</strong>cken Sie auf Ihren Streifzügen etwa die märchenhaften Kiefernwäl<strong>de</strong>r, die weiten<br />

Dünenlandschaften, die paradiesischen Calas Covas und die unberührten Natursträn<strong>de</strong>. Ebenfalls sehr sehenswert sind weiterhin die<br />

Ruinen <strong>de</strong>r Basilika am Strand von Son Bou, welche aus <strong>de</strong>m 6. Jahrhun<strong>de</strong>rt stammen, die spektakuläre Höhle Cova d´en Xoroi bei<br />

Cala en Porter, in welcher sich – 25 Meter über <strong>de</strong>m Meer - eine Bar bzw. Diskothek befin<strong>de</strong>t, sowie die prähistorische Siedlung<br />

Torre <strong>de</strong>n Gaumes.


Spektakulär ist schon die Weg zur Cala en Porter: Eine enge Serpentine führt steil hinunter zu <strong>de</strong>r geschützten weißen<br />

Sandbucht, die sich zwischen zwei rund 200 Meter hohe Felswän<strong>de</strong> schmiegt. Der rechte Fels ist unbebaut und mit grünem<br />

Buschwerk bewachsen. Am linken Felsblock kleben kleine weiß getünchte Häuschen wie Adlerhorste. Das majestätische<br />

Setting um <strong>de</strong>n rund 150 langen Sandstrand vermittelt vor allem eines: Ruhe.<br />

Das Meer ist so ruhig wie in <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>wanne und wegen <strong>de</strong>r tief eingeschnittenen Bucht ist es auch unmöglich, aufs offene<br />

Meer hinauszutreiben. Eltern wissen diese geografische Beson<strong>de</strong>rheit zu schätzen: Selbst von <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n Strandbars<br />

können sie ihre im flachen Wasser spielen<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r stets im Auge behalten. Hinter <strong>de</strong>m Strand stehen nicht nur Parkplätze<br />

mit imposanten Fächerpalmen zur Verfügung, son<strong>de</strong>rn auch ein Kin<strong>de</strong>rspielplatz. Hun<strong>de</strong> sind am Strand übrigens verboten.<br />

Diese riesige Sandbucht ist vor allem im Sommer von Sonnenschirmen und Sonnenliegen übersäht. Der Strand ist in<br />

unmittelbarer Nähe <strong>de</strong>r Hotels, kann jedoch nur über eine steile Treppe erreicht wer<strong>de</strong>n. Cala en Porter war die erste Bucht,<br />

die für Touristen hergerichtet wur<strong>de</strong>.


17. Cala en Porter – Binisafúller<br />

11 km<br />

Der erste Teil unserer Wan<strong>de</strong>rung ist von <strong>de</strong>n Barrancs bestimmt, <strong>de</strong>n Schluchten, wie z.B. auf <strong>de</strong>r Höhe von Cala en<br />

Porter, wo <strong>de</strong>r Weg durch eine <strong>de</strong>r größten Schluchten verläuft. Hier treffen wir auf die unterschiedlichsten<br />

Naturgebiete, zum Beispiel auf ein Feuchtgebiet, dass sich direkt hinter <strong>de</strong>m Strand von Cala en Porter gebil<strong>de</strong>t hat. Der<br />

Weg führt uns weiter nach Cala <strong>de</strong>s Canutells, diese Schlucht ist viel kleiner als die von Cala en Porter aber das<br />

beson<strong>de</strong>re hier ist <strong>de</strong>r majestätische Ulmenwald. Auf <strong>de</strong>m Weg treffen wir auf weitere kleinere malerische Schluchten,<br />

wie Binidalí und Biniparratx. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Weges verlassen wir die Welt <strong>de</strong>r Schluchten und gelangen wie<strong>de</strong>r in das<br />

typisch menorquinische Landschaftsbild, mit Fel<strong>de</strong>rn, Wei<strong>de</strong>n und Wiesen, alles unterteilt mit einer Vielzahl von Parets<br />

seques, <strong>de</strong>n Trockenmauern.


Binibéquer - ein kleiner Ort direkt neben an <strong>de</strong>r Südostküste <strong>Menorca</strong>s, <strong>de</strong>r vor allem aus Anlagen mit Ferienhäusern und<br />

Ferienwohnungen besteht. Nach Mahón, <strong>de</strong>m Ziel unserer Wan<strong>de</strong>rung, sind es nur noch 20 km. O<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs ausgedrückt,<br />

nur noch 3 Etappen. Eine schmale längliche Bucht mit einem kleinen Sandstrand am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Ortes bietet ruhige<br />

Ba<strong>de</strong>möglichkeiten. Im Ort selbst fin<strong>de</strong>n wir zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Binisafúller geht direkt<br />

über in das größere und lebendige Binibéquer mit seinen zahlreichen touristischen Einrichtungen.<br />

Die Palmen, welche die Schlucht und die alten Häuser an <strong>de</strong>r kleinen Landungsbrücke schützen, lassen <strong>de</strong>n Eindruck einer<br />

kleinen Oase entstehen, was diese kleine Bucht wohl auch einst war, bevor die ersten Siedlungen entstan<strong>de</strong>n. Neben dieser<br />

Siedlung liegen die kleinen Buchten Caló Blanc und Caló Fondo, kleine, vom Meer geformte Schwimmbä<strong>de</strong>r, die zu einem<br />

erfrischen<strong>de</strong>n Bad einla<strong>de</strong>n.


18. Binisafúller - Punta Prima<br />

8 km<br />

Dieser leichte Wan<strong>de</strong>rabschnitt führt über flaches, besie<strong>de</strong>ltes Land. Er beginnt in <strong>de</strong>r Siedlung Binissafúller und führt<br />

weiter an <strong>de</strong>r Küste entlang durch die kleinen Ortschaften Binibèquer Vell, Biniancolla und Son Ganxo. Beson<strong>de</strong>rs lohnt es<br />

sich, einen Halt in Binibèquer Vell zu machen, ein beliebter, pittoresker Ferienort. Seine engen Gassen und Weiß<br />

getünchten Häuschen bil<strong>de</strong>n ein Labyrinth, in <strong>de</strong>m man sich gerne eine Zeitlang verliert.<br />

Hier erinnert alles an einen Termitenbau. Zwar sind die Strukturen <strong>de</strong>s „typischen Fischerdorfs" neueren Ursprungs, die<br />

verschachtelten Gänge, Tunnel, Abzweigungen und Nischen sollen in ähnlicher Form jedoch schon von fischen<strong>de</strong>n Vorfahren<br />

ersonnen wor<strong>de</strong>n sein. Enge Gassen durchziehen <strong>de</strong>n Ort, wie eine Na<strong>de</strong>l ragt <strong>de</strong>r Kirchturm aus <strong>de</strong>m weißen Häusermeer<br />

hervor.<br />

Über Treppen und durch Torbögen kommt man hinunter zu einem kleinen Hafen mit kristallklarem Wasser. Hier fin<strong>de</strong>n<br />

wir nur kleine Fischerboote. Beson<strong>de</strong>rs kurz vor Beginn <strong>de</strong>r Saison glänzt die gesamte Siedlung in ta<strong>de</strong>llosem Weiß, die<br />

Natursteinbö<strong>de</strong>n sind geputzt, Souvenirlä<strong>de</strong>n und Bars hängen die ersten Angebote ins Fenster. Zur Hauptsaison wird es<br />

dann allerdings eng in <strong>de</strong>n schmalen Gässchen und Winkeln.


19. Punta Prima - Cala <strong>de</strong> Sant Esteve<br />

7 km<br />

Der erste Teil <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rstecke verläuft durch das flachste Küstengebiet <strong>de</strong>r Insel. Auf <strong>de</strong>m zweiten Teil weicht <strong>de</strong>r<br />

Weg von <strong>de</strong>r Küste ab und taucht ins Hinterland ein. Das Gelän<strong>de</strong> ist auch hier überwiegend eben, nur ab und zu wird es<br />

unterbrochen von Kleinen Schluchten. Die Mosaiklandschaft geformt von wil<strong>de</strong>n Olivenhainen und Buschwerk mit Fel<strong>de</strong>rn,<br />

Wiesen und Wei<strong>de</strong>n än<strong>de</strong>rt sich schlagartig an <strong>de</strong>r Schlucht von Caló <strong>de</strong> Rafalet. Diese Schlucht ist bekannt durch ihren<br />

Bestand an auffallend hohen Steineichen. In <strong>de</strong>n Schluchten Binissaida und Cala Sant Esteve ist unter <strong>de</strong>r Vegetation <strong>de</strong>r<br />

wil<strong>de</strong> Olivenhain hervorzuheben, <strong>de</strong>r auf Grund <strong>de</strong>r windgeschützten Lage beson<strong>de</strong>rs hoch gewachsen ist.<br />

Die Feriensiedlung Punta Prima an <strong>de</strong>r Südostspitze ist bei Einheimischen wie Urlaubern gleichermaßen beliebt. Grund hierfür ist<br />

<strong>de</strong>r herrlich weiße Sandstrand, <strong>de</strong>r mit Blick auf die vorgelagerte Leuchtturminsel Isla <strong>de</strong>l Aire zu erholsamen Stun<strong>de</strong>n in Sonne<br />

und azurblauen Meer einlädt. Sommerhäuser <strong>de</strong>r Menorquiner, zahlreiche Hotel- und Ferienanlagen, Bars und Restaurants<br />

flankieren die schöne Playa <strong>de</strong> Punta Prima unterhalb <strong>de</strong>s Wachturms Torre <strong>de</strong> Son Ganxo aus <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt.


Cala Sant Esteve wird vom Fort Marlborough (von <strong>de</strong>n Englän<strong>de</strong>rn zwischen 1710 und 1716 gebaut) und vom Castell <strong>de</strong><br />

Sant Felip (im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt lebenswichtig für die Verteidigung <strong>de</strong>s Hafens von Maó) gerahmt und liegt zwischen<br />

Torre d’en Penjat (150 Meter über <strong>de</strong>m Meer, dreistöckiger Leuchtturm in Form eines Kegelstumpfes mit schönem<br />

Panoramablick) und Punta Sant Carles, wo sich an <strong>de</strong>r Einfahrt nach Maó <strong>de</strong>r Leuchtturm von Maó erhebt.<br />

Wie auch in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren kleinen Buchten, die sich in Stadtnähe befin<strong>de</strong>n, sind die Hauptnutzer <strong>de</strong>r Cala Sant Esteve die Anwohner,<br />

die dort ihr Wochenendhäuschen stehen haben. Die Be<strong>de</strong>utung dieser Bucht liegt weniger in ihrem Freizeitwert, son<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r<br />

strategischen Rolle, die sie in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Insel gespielt hatte. In <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s Bischofs Severo wur<strong>de</strong>n hier die Reliquien<br />

<strong>de</strong>s Heiligen Sant Esteve entla<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>r Name, und dies führte auch zu zahlreichen Konversionen unter <strong>de</strong>n Ju<strong>de</strong>n.


20. Cala <strong>de</strong> Sant Esteve – Maó<br />

6 km<br />

Wir beginnen die letzte Etappe <strong>de</strong>s Wan<strong>de</strong>rweges in <strong>de</strong>r Bucht Cala Sant Esteve. Der Weg führt eine kleine Steigung<br />

hinauf und weiter auf einer Landstraße, die uns eine herrliche Sicht auf <strong>de</strong>n Hafen von Maó und <strong>de</strong>r Festung La Mola<br />

gewährt. Diese Festung wur<strong>de</strong> am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Hafens erbaut, um die Hafeneinfahrt vor feindlichen Angreifern zu<br />

schützen. Ganz in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Cala Esteve befin<strong>de</strong>t sich an <strong>de</strong>r Südseite <strong>de</strong>r Hafeneinfahrt das Fort <strong>de</strong> Malborough,<br />

eine englische Festung, die Anfang <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts gebaut wur<strong>de</strong>. Ungewöhnlich ist die Bauweise <strong>de</strong>r Festung, <strong>de</strong>nn<br />

sie ist in <strong>de</strong>n Felsen hinein gegraben und schließt mit <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n ab. Somit ist es als Festung kaum erkennbar und erst<br />

Luftaufnahmen machen die gesamte Anlage als Festung erkennbar.<br />

Direkt hinter <strong>de</strong>r Burg Sant Felipe und <strong>de</strong>m Dorf Es Castell führt <strong>de</strong>r Weg weiter nach Maó, <strong>de</strong>r Hauptstadt von <strong>Menorca</strong>.<br />

Die Stadt Maó hat eine tausendjährige Geschichte, die in <strong>de</strong>n unterschiedlichen architektonischen Stilen <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong><br />

sichtbar wird. Am En<strong>de</strong> führt <strong>de</strong>r Weg durch die Stadt und hinunter zum Hafen, <strong>de</strong>r mit seiner Länge von 5 km als <strong>de</strong>r<br />

zweitgrößter Naturhafen Europas gilt. Die Etappe en<strong>de</strong>t am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Hafens, an <strong>de</strong>n Gemüsegärten Vergers <strong>de</strong> Sant Joan.

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