CHBraunvieh 07-2012 [7.88 MB] - Schweizer Braunviehzuchtverband

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Info Zuchtwertschätzung August 2012 BeAT BAPST, Qualitas Die Zuchtwertschätzungsrunde in diesem August hat keine grossen Veränderungen an den Tag gebracht. Auf Anhieb schafften ein paar neu klassierte Vererber den Sprung in die Toplisten der KB-Stiere. Im Zuge des neu formulierten Zuchtziels 2016 von Braunvieh Schweiz wurden die Gewichte der Einzelmerkmale beim GZW, MIW und ÖZW angepasst. Beim ÖZW sind die Veränderungen am grössten. Demzufolge gibt es bei dieser Rangierung die meisten Verschiebungen. Der Vater von Blanca, Nelgor, schaffte im ersten Anlauf den Sprung auf Rang 7 in der Topliste Milch kg (E/Z: Gerda Klaus- Wagner, Zuckenriet). Bild: KeLeKi Nachdem der Verbandsvorstand von Braunvieh Schweiz das Zuchtziel bis ins Jahr 2016 festgelegt hatte, mussten die Gesamtzuchtwerte dem neuen Ziel angepasst werden. Dies wurde auf diese Zuchtwertschätzungsrunde hin vollzogen. Der Gesamtzuchtwert (GZW) stellt die mathematische Abbildung des Zuchtziels dar. Das Zuchtziel wird jedoch nur dann bestmöglich erreicht, wenn Selektion und Anpaarung konsequent nach GZW erfolgen. GZW: Mehr Milch und Eiweiss – ÖZW: weniger Exterieur Beim Gesamtzuchtwert wurde das Gewicht der Milchmenge von bisher 5 % auf 13 % angehoben. Dies wird die Leistungssicherheit der Rasse noch mehr festigen. Damit jedoch die geforderte jährliche Leistungssteigerung von 100–200 kg Milch erreicht wird, müssen die eingesetzten Stiere im Durchschnitt einen ZW von +800 kg ausweisen. Die Anhebung des Eiweissgehaltes 12 CHbraunvieh Nr. 7 ∙ August 2012
um 3 %-Punkte unterstreicht das Braunvieh als die Eiweissrasse. Dafür wurden die Fettmerkmale gänzlich aus dem GZW gestrichen. Beim Milchwert (MIW) wurden die oben beschriebenen Anpassungen, in den jeweiligen Relationen, gleich umgesetzt. Der Fitnesswert (FIW) wurde unverändert beibehalten. Dagegen wurde das Exterieur beim ökologischen Gesamtzuchtwert (ÖZW) zugunsten der Fruchtbarkeit und der Zellzahl weniger stark betont. Weitere Hintergrundinformationen zum ÖZW sind in dieser Ausgabe auf den Seiten 4 – 6 zu finden. Die neuen Gewichte der Einzelmerkmale beim GZW, MIW, FIW und ÖZW sind in den Tabellen 1 – 4 aufgeführt. Neuklassierungen stürmen die Toplisten Dadurch, dass sich die Zuchtwerte wenig verändert haben, blieben auch die Toplisten sehr stabil. Vasir bekommt erneut drei Goldmedaillen; nämlich im GZW, MIW und ZW Milch kg. In diesen drei Merkmalen gibt es auch bei den Plätzen danach nur geringfügige Veränderungen. Bei der Gesamtnote LBE taucht Julen wieder auf und holt sich die Erstplatzierung. Dieser Stier erhielt nach einjähriger Abwesenheit wieder einen Startplatz, weil er die Bedingungen von ZW Milch kg grösser als +500 erfüllen konnte. Beim Original Braunvieh stösst man bei den Produktionsmerkmalen immer wieder auf die Namen Urner, Lorenz und Vulkos, welche die ersten Plätze unter sich ausmachen. Im Bereich der Fitness ist nach wie vor Vigor der Fitteste. Beim OB ist dies Edual. Auch beim ÖZW werden die Erstrangierungen weiterhin durch Vigor und Edual eingenommen. Neu stösst Rico beim OB in die Top Drei vor. Rangverschiebungen beim ÖZW durch die neue Gewichtung sind vor allem in den hinteren Platzierungen zu finden. Wie eingangs erwähnt, schafften neu klassierte Stiere den Sprung in die Toplisten: Silverstar beim Fitnesswert und der Nutzungsdauer, Astro bei der Zellzahl, Fantastic bei der Gesamtnote LBE und Nelgor bei Milch kg. Genomische Zuchtwertschätzung Bei der genomischen Zuchtwertschätzung wird bei jeder Auswertung für jeden Marker (SNP) ein Effekt geschätzt. Die Summe aller SNP-Effekte stellt den direkt genomischen Zuchtwert (DGZW) dar. Routinemässig werden bei jeder genomischen Zuchtwertschätzung die neuen Effekte mit den alten verglichen und die Korrelationen zwischen diesen berechnet. Da der Zuwachs der Stiere im Trainingsdatensatz von der Frühlingszuchtwertschätzung zur aktuellen Schätzrunde gering war, sind die Korrelationen zwischen den alten und den neuen Effekten sehr gut. In praktisch allen Merkmalen liegen sie im Bereich von 0.96 bis 0.99. Nr. 7 ∙ August 2012 CHbraunvieh Tabelle 1: Gesamtzuchtwert (GZW) Ab dieser Schätzrunde werden auf der Homepage von Braunvieh Schweiz die Resultate der länderübergreifenden genomischen Zuchwertschätzung Intergenomics, welche im Rahmen von Interbull läuft, publiziert. Es werden die Resultate von mehr als 7000 Braunviehstieren publiziert. www.braunvieh.ch ➔ Zuchtwertschätzung e-Mail: beat.bapst@qualitasag.ch Info GZW Stiere GZW Stiere neu GZW Kühe GZW Kühe neu Milchmenge 5% 13% 5.50% 14% Fettmenge 11% 0% 11% 0% Eiweissmenge 33% 33% 33% 33% Fettgehalt 0% 0% 0% 0% Eiweissgehalt 5% 8% 5.50% 8% Nutzungsdauer 10% 10% Bonus Bonus Persistenz 3% 3% 5% 5% Zellzahl 8% 8% 15% 15% NRR Töchter 6% 6% Rastzeit 3% 3% Melkbarkeit 6% 6% Exterieur 10% 10% 25% 25% Tabelle 2: Milchwert (MIW) MIW bisher MIW neu Milchmenge 10 % 25 % Fettmenge 20 % 0 % Eiweissmenge 60 % 60 % Fettgehalt 0 % 0 % Eiweissgehalt 10 % 15 % Tabelle 3: Fitnesswert (FIW) (es wurden keine Veränderungen vorgenommen) Nutzungsdauer FIW alt/neu 28 % Persistenz 8 % Zellzahl 22 % NRR Töchter 17 % Rastzeit 8 % Melkbarkeit 17 % Tabelle 4: Ökologischer Gesamtzuchtwert (ÖZW) ÖZW bisher ÖZW neu Milchmenge 8 % 8 % Fettmenge 7 % 0 % Eiweissmenge 6 % 6 % Eiweissgehalt 3 % 7 % Persistenz 8 % 8 % Leistungssteigerung 8 % 8 % Nutzungsdauer 20 % 22 % Lebendgeburtenrate 2 % – Normalgeburtenrate – 2 % NRR Töchter 2 % 8 % Rastzeit 2 % 6 % Zellzahl 9 % 15 % Exterieur 25 % 10 % 13
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