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Katholisch in Südost - St. Nikolaus Münster

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<strong>Katholisch</strong> <strong>in</strong> <strong>Südost</strong><br />

Vier Geme<strong>in</strong>den stellen sich vor<br />

<strong>Münster</strong><br />

<strong>St</strong>.Agatha · <strong>St</strong>. Bernhard · <strong>St</strong>. Ida · <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>


Inhalt<br />

� Vorwort<br />

� Seelsorgeteam<br />

� Kirchenporträt<br />

9 <strong>St</strong>. Agatha<br />

10 <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

11 <strong>St</strong>. Ida<br />

12 <strong>St</strong>. Bernhard<br />

� Kirchenpatrone<br />

13 <strong>St</strong>. Ida<br />

14 <strong>St</strong>. Agatha<br />

15 <strong>St</strong>. Bernhard<br />

16 <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

� Gelebte Nächstenliebe<br />

17 Caritas-Leben<br />

19 Die Kleiderkammer <strong>Südost</strong><br />

20 Der Kreuzbund<br />

� Glauben erleben<br />

21 Die liturgische Landschaft<br />

22 Liturgie für K<strong>in</strong>der<br />

23 Mit Bibel und Rucksack<br />

24 „Touch and go“ – Jugendliturgie<br />

� Ökumene vor Ort<br />

26 Interview mit<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Wemhöner<br />

und Pfarrer Hawerkamp<br />

� K<strong>in</strong>der und Familie<br />

29 Familienseelsorge<br />

30 Das Familienzentrum<br />

31 Wolbecks Villa Kunterbunt<br />

32 K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

33 Familienkreise<br />

� Jugend<br />

34 . . . da ist mehr dr<strong>in</strong><br />

35 Wir Messdiener<br />

36 Wenn Kirche zur Schule geht<br />

38 K<strong>in</strong>der- und Jugendtreff<br />

� Senioren<br />

39 Seniorenangebote<br />

40 Aktivkreis ab 60<br />

41 Haus der Begegnung<br />

42 Kard<strong>in</strong>al-von-Galen-<strong>St</strong>ift<br />

43 Das Achatius-Haus<br />

� Verbände<br />

44 Pfadf<strong>in</strong>der <strong>St</strong>. Ida<br />

44 60 Jahre Pfadf<strong>in</strong>der <strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

45 kfd-<strong>St</strong>adtfrauen <strong>Münster</strong><br />

46 kfd-Theatergruppe<br />

47 60 Jahre Kolp<strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

47 KAB <strong>St</strong>. Ida<br />

48 Achatius-Bruderschaft<br />

� Kultur <strong>in</strong> <strong>Südost</strong><br />

49 Kirchenmusik<br />

49 Chöre<br />

50 <strong>Katholisch</strong>e öffentliche<br />

Büchereien<br />

51 Literaturschoppen<br />

52 <strong>Katholisch</strong>es Bildungsforum<br />

52 Kunstreisen s<strong>in</strong>d gefragt<br />

� E<strong>in</strong>e Welt<br />

53 Gelebte Weltkirche<br />

55 Segnen, S<strong>in</strong>gen, Sammeln<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Pfarreiengeme<strong>in</strong>schaft <strong>Münster</strong> <strong>Südost</strong><br />

Koord<strong>in</strong>ierungskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

Herrenstraße 15, 48167 <strong>Münster</strong><br />

Redaktion<br />

Friedhelm Hoppe<br />

Klaus Nelißen<br />

Kar<strong>in</strong> Plas<br />

Sebastian Reimann (verantwortlich)<br />

Heike Tytko<br />

Kar<strong>in</strong> Wiggel<strong>in</strong>ghoff<br />

Auflage<br />

12.000 Exemplare<br />

Layout<br />

Friedhelm Hoppe<br />

Kar<strong>in</strong> Wiggel<strong>in</strong>ghoff


Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser,<br />

<strong>Katholisch</strong> – das ist momentan ke<strong>in</strong><br />

populärer Begriff. Ich denke, Ihnen fallen<br />

zahlreiche negative Assoziationen<br />

e<strong>in</strong>, wenn Sie das Wort „katholisch“<br />

hören. Wenn nicht: e<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> die<br />

Zeitungen und Nachrichten der letzten<br />

Monate genügt.<br />

Und trotzdem haben wir <strong>in</strong> der Redaktion<br />

den Titel „<strong>Katholisch</strong> <strong>in</strong> <strong>Südost</strong>“ für<br />

diesen Sonderpfarrbrief gewählt. Wir<br />

haben lange überlegt, wie wir diese<br />

erste geme<strong>in</strong>same Pfarrbriefausgabe<br />

nennen und noch länger diskutiert, ob<br />

wir wirklich „katholisch“ sei n wollen.<br />

E<strong>in</strong> Blick auf die Titelseite zeigt: wir<br />

s<strong>in</strong>d es.<br />

Aber vielleicht ist das ja e<strong>in</strong> ganz<br />

typischer Prozess: zunächst schauen<br />

wir, was uns alles Negatives e<strong>in</strong>fällt . . .<br />

Versuchen wir „<strong>Katholisch</strong> <strong>in</strong> <strong>Südost</strong>“<br />

noch e<strong>in</strong>mal aus e<strong>in</strong>er anderen Perspektive<br />

zu betrachten:<br />

Zunächst s<strong>in</strong>d da die vier Kirchen <strong>St</strong>.<br />

Agatha, <strong>St</strong>. Bernhard, <strong>St</strong>. Ida und <strong>St</strong>.<br />

<strong>Nikolaus</strong> mit ihrer zum Teil sehr langen<br />

Geschichte und ihrer stadtbildprägenden<br />

Architektur. Würde ohne diese Gebäude<br />

nicht etwas fehlen? Zu jeder Kirche<br />

gehört e<strong>in</strong>e Heilige / e<strong>in</strong> Heiliger.<br />

Zahlreiche Legenden und Geschichten<br />

ranken sich um diese Figuren und so<br />

manch e<strong>in</strong> Brauch ist überliefert.<br />

Doch damit nicht genug, „<strong>Katholisch</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Südost</strong>“ bedeutet auch gelebte Nächstenliebe,<br />

karitatives Engagement für<br />

<strong>Katholisch</strong> und trotzdem okay<br />

Benachteiligte <strong>in</strong> unserer unmittelbaren<br />

Nachbarschaft und <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen,<br />

die sich professionell um die Anliegen<br />

Schwächerer kümmern.<br />

„<strong>Katholisch</strong> <strong>in</strong> <strong>Südost</strong>“, diesen Glauben<br />

kann ich erleben: e<strong>in</strong> feierliches<br />

Hochamt mit Weihrauch und Orgel,<br />

e<strong>in</strong> fröhlicher Familiengottesdienst am<br />

Sonntag, die Begegnung bei Brot und<br />

We<strong>in</strong> am Gründonnerstag. All das s<strong>in</strong>d<br />

Punkte, bei denen ich spüre: ich b<strong>in</strong><br />

gerne katholisch.<br />

„<strong>Katholisch</strong> <strong>in</strong> <strong>Südost</strong>“ ist zudem gelebte<br />

Ökumene: geme<strong>in</strong>same Schulgottesdienste<br />

und e<strong>in</strong> Partnerschaftsvertrag<br />

s<strong>in</strong>d nur zwei Beispiele für Ökumene<br />

vor Ort.<br />

K<strong>in</strong>der, Familien, Jugend und Senioren<br />

s<strong>in</strong>d aktiv <strong>in</strong> unseren Geme<strong>in</strong>den,<br />

leben und gestalten unseren Glauben.<br />

Organisiert <strong>in</strong> Gruppen und Verbänden<br />

setzen sie sich für unsere Gesellschaft<br />

im <strong>St</strong>adtteil und darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>.<br />

Orgeln, Chöre und Konzerte, Kunstausstellungen<br />

und Kunstreisen, vier<br />

Büchereien und e<strong>in</strong> buntes Bildungsprogramm:<br />

„<strong>Katholisch</strong> <strong>in</strong> <strong>Südost</strong>“ ist<br />

Kultur <strong>in</strong> <strong>Südost</strong>.<br />

Und noch etwas, was mich immer wieder<br />

fasz<strong>in</strong>iert: katholisch endet nicht<br />

an Geme<strong>in</strong>de- oder Ländergrenzen.<br />

Weltjugendtage, Papst und Rom, Fairer<br />

Handel, Afrika, Asien und Late<strong>in</strong>amerika:<br />

E<strong>in</strong>e Welt ist bei uns Programm.<br />

So bunt und lebendig ist „<strong>Katholisch</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Südost</strong>“.<br />

Auch bei weiteren Negativschlagzeilen<br />

s<strong>in</strong>d das für mich genug positive Assoziationen<br />

zum Titel „<strong>Katholisch</strong> <strong>in</strong> <strong>Südost</strong>“,<br />

um aus dieser Perspektive sagen<br />

zu können: Ich b<strong>in</strong> gerne katholisch.<br />

Sebastian Reimann<br />

Info: <strong>Katholisch</strong> <strong>in</strong> <strong>Südost</strong><br />

Am Pf<strong>in</strong>gstfest 2012 werden die<br />

Geme<strong>in</strong>den <strong>St</strong>. Agatha, <strong>St</strong>. Bernhard,<br />

<strong>St</strong>. Ida und <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

zur neuen Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>,<br />

<strong>Münster</strong> zusammengeführt. In<br />

vielen Gesprächen und Diskussionen<br />

beraten die <strong>St</strong>euerungsgruppe,<br />

das Seelsorgeteam, die<br />

Gremien und Ausschüsse der<br />

Geme<strong>in</strong>den, wie dieser Schritt<br />

gel<strong>in</strong>gen kann. Alle vier Geme<strong>in</strong>den<br />

haben e<strong>in</strong> sehr lebendiges<br />

Geme<strong>in</strong>deleben und oft wissen<br />

wir nicht, welche Gruppen und<br />

Traditionen es an den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Kirchtürmen gibt. Diese Sonderausgabe<br />

will dazu beitragen,<br />

mehr aus den Nachbargeme<strong>in</strong>den<br />

zu erfahren. Exemplarisch<br />

werden Gruppen aus e<strong>in</strong>zelnen<br />

Bereichen des Geme<strong>in</strong>delebens<br />

vorgestellt und die jeweiligen<br />

Ansprechpartner <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den<br />

benannt.<br />

3


Pfarrer<br />

Jörg Hagemann<br />

Geburtstag: 9. April 1969<br />

Pfarrer Hagemann, h<strong>in</strong>ter jedem Christ<br />

steht bekanntlich e<strong>in</strong>e Glaubensgeschichte.<br />

Was mögen Sie uns über Ihre<br />

Herkunft und Ihren Weg zum Priesteramt<br />

erzählen?<br />

Me<strong>in</strong>e Glaubensgeschichte lässt sich<br />

eigentlich <strong>in</strong> zwei Teile unterteilen.<br />

E<strong>in</strong>em eher klassischen ersten Teil<br />

im münsterländischen Neuenkirchen.<br />

Dieser Abschnitt me<strong>in</strong>er Biographie ist<br />

gekennzeichnet von me<strong>in</strong>er ehrenamtlichen<br />

Mitarbeit <strong>in</strong> der Pfarrgeme<strong>in</strong>de<br />

und der Begleitung durch me<strong>in</strong> Elternhaus<br />

und durch den damaligen Pfarrer<br />

Josef Grube.<br />

Nach der Ausbildung zum Krankenpfleger<br />

und me<strong>in</strong>er Überlegung, Priester<br />

werden zu wollen, verlagerte sich<br />

4 Seelsorgeteam<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweiten Teil me<strong>in</strong>e Glaubensbiographie<br />

aus dem katholischen Dorf<br />

Neuenkirchen weg. Ich habe das Abitur<br />

nachgeholt und <strong>in</strong> <strong>Münster</strong> und Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Theologie studiert. Innerhalb dieser<br />

Jahre gab es viele, ganz unterschiedliche<br />

spirituelle Aufbrüche <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />

Leben. Me<strong>in</strong>e ganz persönlichen Fragen<br />

nach me<strong>in</strong>er Berufung und da auch<br />

nach me<strong>in</strong>er Lebensform, fanden Antworten<br />

<strong>in</strong> der Exerzitienspiritualität des<br />

Gründers des Jesuitenordens, des Heiligen<br />

Ignatius von Loyola (1491-1556).<br />

Dieser Mann, der auf der Schwelle zur<br />

Moderne lebte, hat es sich – gerade<br />

auch durch se<strong>in</strong>e eigene Glaubensgeschichte<br />

– zur Aufgabe gemacht, e<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong>dividuellen Weg mit Christus zu ermöglichen,<br />

um der eigenen Berufung<br />

auf die Spur zu kommen. Den Hl. Ignatius<br />

habe ich durch die Geme<strong>in</strong>schaft<br />

Christlichen Lebens (GCL) kennengelernt.<br />

Der GCL selbst b<strong>in</strong> ich seit vielen<br />

Jahren verbunden und seit e<strong>in</strong>iger Zeit<br />

übernehme ich <strong>in</strong> ihr auch als kirchlicher<br />

Assistent Verantwortung.<br />

Und wenn ich nun noch versuchen<br />

würde, me<strong>in</strong>er aktuellen Glaubensgeschichte<br />

e<strong>in</strong>e Überschrift zu geben, ist<br />

diese <strong>in</strong> der ignatianischen Spiritualität<br />

der GCL zu f<strong>in</strong>den. Neben dem Austausch<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er festen Gruppe geht es<br />

dieser geistlichen Geme<strong>in</strong>schaft darum,<br />

durch Exerzitien und geistliche Tagesrückblicke,<br />

durch die Feier der Eucharistie<br />

und das Lesen der Bibel im besten<br />

S<strong>in</strong>ne „alltäglich“ Jesus Christus nahe<br />

zu kommen. Diese Nähe brauchte es<br />

immer wieder, um me<strong>in</strong>er Berufung als<br />

Christ und Priester treu zu bleiben!<br />

Gibt es e<strong>in</strong> Zitat aus der Bibel, oder e<strong>in</strong>en<br />

theologischen Leitspruch, der für<br />

Ihren Glaubensweg e<strong>in</strong>e besondere<br />

Rolle spielt?<br />

Auch wenn die ignatianische Spiritualität<br />

immer mit Entscheidungen zu tun<br />

hat, muss ich hier doch zwei Zitate vorstellen:<br />

Zuerst me<strong>in</strong>en Primizspruch: „Gott ist<br />

der, der durch die Macht, die <strong>in</strong> uns<br />

wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als<br />

wir erbitten oder uns ausdenken können“<br />

(nach Eph 3,20). Diesen Spruch<br />

hat mir Josef Grube als Pfarrer me<strong>in</strong>er<br />

Heimatgeme<strong>in</strong>de zum Abschied aus<br />

Neuenkirchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es griechisches<br />

Neues Testament geschrieben. Er<br />

hat mich durch me<strong>in</strong>e ganze weitere<br />

Ausbildung und Bildung h<strong>in</strong> bis zum<br />

heutigen Tag als Mahnung und Chance<br />

begleitet. Gott bietet e<strong>in</strong>er Jeden<br />

und e<strong>in</strong>em Jeden von uns verschiedene<br />

Möglichkeiten, die Welt und die Kirche<br />

mitzugestalten!<br />

Und nun der zweite Spruch, der wieder<br />

von Ignatius von Loyola stammt: „Die<br />

meisten Menschen ahnen nicht, was<br />

Gott aus ihnen machen könnte, wenn<br />

sie sich ihm nur zur Verfügung stellen<br />

würden.“ Dieses Zitat baut fast auf<br />

me<strong>in</strong> erstes Zitat auf, es verschärft das


dort Gesagte nochmals um die Dimension,<br />

dass wir uns Gott ganz überlassen<br />

sollen und so wirken können.<br />

In welchen Bereichen Ihrer seelsorgerischen<br />

Aufgaben steckt bei Ihnen<br />

besonders viel Herzblut?<br />

Überall soll es darum gehen, e<strong>in</strong>en<br />

Weg von uns Menschen mit Jesus<br />

Christus zu gestalten. Diese Dimension<br />

f<strong>in</strong>det sich ganz stark <strong>in</strong> kritischen<br />

und außergewöhnlichen Phasen des<br />

menschlichen Lebens. Daher s<strong>in</strong>d mir<br />

neben den katechetischen Impulsen<br />

bei K<strong>in</strong>dern, Jugendlichen und Erwachsenen<br />

gerade die pastoralen Felder<br />

nahe, wo es um existenzielle Veränderungen<br />

im menschlichen Leben geht, d.<br />

h. neben dem Bereich der <strong>St</strong>erbe- und<br />

Trauerbegleitung auch die Begleitung<br />

von Hochzeitspaaren auf e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />

Ja vor Gott h<strong>in</strong>. Nicht vergessen<br />

möchte ich den Bereich der Exerzitienspiritualität,<br />

hier besonders die E<strong>in</strong>zelbegleitung<br />

und Exerzitienangebote,<br />

sowohl als Exerzitien im Alltag als auch<br />

Kursexerzitien.<br />

Als Seelsorger <strong>in</strong> Reckl<strong>in</strong>ghausen, <strong>in</strong><br />

Coesfeld und <strong>in</strong> <strong>St</strong>. Benedikt <strong>Münster</strong><br />

waren Sie jeweils <strong>in</strong> fusionierten Pfarreien<br />

tätig. Wor<strong>in</strong> liegen die Chancen<br />

e<strong>in</strong>er fusionierten Pfarrei? Und worauf<br />

muss man achten, damit e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>dezusammenführung<br />

gel<strong>in</strong>gt?<br />

Ich möchte bei all dem zukünftigen<br />

Tun immer e<strong>in</strong>en Weg mit Jesus Chris-<br />

tus von den Menschen aus gehen. E<strong>in</strong>e<br />

Fusion hat nur dann S<strong>in</strong>n, wenn sie<br />

aus dieser Richtung gedacht, gestaltet<br />

und auch gebetet wird. In unserer<br />

Kirche geht es darum, dass Menschen<br />

sich versammeln und <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaft<br />

Gottesdienst feiern. Hierbei me<strong>in</strong>e ich<br />

nicht ausschließlich die Feier unseres<br />

Glaubens <strong>in</strong> der Liturgie, sondern<br />

auch <strong>in</strong> der Caritas, der Verkündigung<br />

und der Bildung von Geme<strong>in</strong>schaft. Ich<br />

glaube, dass wir uns <strong>in</strong> Zukunft immer<br />

mehr zusammentun müssen, um diese<br />

Form des „Gottes-Dienstes“ mit vielen<br />

Menschen attraktiv feiern zu können.<br />

Wenn wir uns immer weiter vere<strong>in</strong>zeln<br />

würden, sähe ich die große Gefahr, dass<br />

wir als Kirche immer „un<strong>in</strong>teressanter“<br />

für fernere Menschen werden.<br />

Daher sehe ich <strong>in</strong> den neuen fusionierten<br />

und größeren Pfarrgeme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>e<br />

Chance, vielleicht sogar im Moment<br />

die Chance für unsere Zukunft. Dies<br />

gel<strong>in</strong>gt aber nur, wenn wir möglichst<br />

viele, möglichst alle Menschen mit auf<br />

diesen zukunftsträchtigen und geistlichen<br />

Weg nehmen. Daher ist für mich<br />

e<strong>in</strong>e Fusion ke<strong>in</strong> ausschließlicher Verwaltungsakt,<br />

sondern e<strong>in</strong> betendes Geschehen<br />

e<strong>in</strong>er sich immer weiter entwickelnden<br />

Kirche vor Ort, im Bistum<br />

und <strong>in</strong> der Welt.<br />

Tel. 02506 8101111<br />

hagemann-j@bistum-muenster.de<br />

Kontakt<br />

<strong>St</strong>. Agatha<br />

Angelmodder Weg 99<br />

Tel. 02506 7318 7318<br />

Fax 02506 3712<br />

stagatha-angelmodde@<br />

bistum-muenster.de<br />

<strong>St</strong>. Bernhard<br />

Höftestraße 26<br />

Tel. 0251 619888<br />

Fax 0251 626854<br />

<strong>in</strong>fo@st-bernhard-muenster.de<br />

<strong>St</strong>. Ida<br />

Vörnste Esch 22<br />

Tel. 0251 61071<br />

Fax 0251 62184<br />

stida-gremmendorf@<br />

stida-gremmendorf@<br />

bistum-muenster.de<br />

<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

Herrenstraße 15<br />

Tel. 02506 810110<br />

Fax 02506 8101120<br />

buero@st-nikolaus-wolbeck.de<br />

Seelsorgeteam 5


Pastoralreferent<strong>in</strong><br />

Helga Maria Kemper<br />

Geburtstag: 7. Februar 1958<br />

H<strong>in</strong>ter jedem Christ steht bekanntlich<br />

e<strong>in</strong>e Glaubensgeschichte. Was mögen<br />

Sie uns über Ihre Herkunft erzählen?<br />

In e<strong>in</strong>em christlich geprägten Elternhaus<br />

aufgewachsen, habe ich mich als<br />

junge Erwachsene e<strong>in</strong> wenig von der<br />

Kirche entfernt und durch me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />

wieder h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gefunden. Nach und<br />

nach habe ich viele Aufgaben <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er<br />

Heimatgeme<strong>in</strong>de übernommen und irgendwann<br />

entstand der Wunsch, mich<br />

zur Pastoralreferent<strong>in</strong> ausbilden zu lassen.<br />

Es war e<strong>in</strong> langer Weg dorth<strong>in</strong>.<br />

Auf diesem Weg b<strong>in</strong> ich immer wieder<br />

Menschen begegnet, die mir Mut gemacht<br />

haben, die mich weitergebracht<br />

haben – manchmal alle<strong>in</strong> durch ihr Da-<br />

Se<strong>in</strong>.<br />

Gibt es Zitate oder Geschichten aus der<br />

Bibel, die für Ihren Glaubensweg e<strong>in</strong>e<br />

besondere Rolle spielen?<br />

6 Seelsorgeteam<br />

Es gibt e<strong>in</strong>ige Zitate oder Geschichten,<br />

die e<strong>in</strong>e wichtige „Rolle spielen“ auf<br />

me<strong>in</strong>em Weg zum tiefen Glauben an<br />

IHN. Das wichtigste auf me<strong>in</strong>em Weg<br />

ist wohl dieses:<br />

„Du hast mich betört, o Herr, und ich<br />

ließ mich betören…“ (Jer 20, 7a)<br />

Es war/ist me<strong>in</strong> <strong>St</strong>ab und me<strong>in</strong> <strong>St</strong>ock,<br />

an dem ich mich halten kann, wenn<br />

der Weg eng und ste<strong>in</strong>ig wird. Dazu<br />

gehört untrennbar: „Nada te turbe“<br />

(Nichts störe dich. Nichts erschrecke<br />

dich. Alles vergeht. Gott verändert sich<br />

nicht. Die Geduld, alles, sie erreicht es.<br />

Wer Gott hat, nichts fehlt dem. Alle<strong>in</strong><br />

Gott genügt. – Teresa v. Avila)<br />

Durch dieses „Lied“ wird mir immer<br />

wieder deutlich, dass und wie sehr ich<br />

(der Mensch) vertrauen darf!<br />

In welchen Bereichen Ihrer seelsorgerischen<br />

Aufgaben steckt bei Ihnen besonders<br />

viel Herzblut?<br />

Me<strong>in</strong> Herz geht auf <strong>in</strong> allem, was mit<br />

der Katechese zu tun hat. Und dar<strong>in</strong><br />

ganz besonders all das, was sich um<br />

das Sakrament der Taufe dreht: ob nun<br />

Erwachsenenkatechumenat oder Elternkatechese<br />

im Rahmen der K<strong>in</strong>dertaufe…<br />

E<strong>in</strong> weiteres, mir sehr wichtiges und damit<br />

auch mit „Herzblut“ verbundenes<br />

Feld ist das der E<strong>in</strong>zelgespräche/-begleitung.<br />

Den Menschen nahe se<strong>in</strong>…<br />

Tel. 0251 6250726<br />

kemper-h@bistum-muenster.de<br />

Dr. Jochen Reidegeld, Pfarrer<br />

Tel. 0251 495371<br />

reidegeld@bistum-muenster.de<br />

Klaus Wirth, Pfarrer<br />

Tel. 0251 619888<br />

pfr@st-bernhard-muenster.de<br />

Theo Vogelpoth,<br />

Vicarius Cooperator<br />

Tel. 02506 8101249<br />

vogelpoth@st-nikolaus-wolbeck.de


H<strong>in</strong>ter jedem Christ steht bekanntlich<br />

e<strong>in</strong>e Glaubensgeschichte. Was mögen<br />

Sie uns über Ihre Herkunft erzählen?<br />

Me<strong>in</strong>e Glaubensgeschichte hat viel mit<br />

Dialog und Austausch zu tun. In me<strong>in</strong>er<br />

Heimatgeme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Reckl<strong>in</strong>ghausen<br />

b<strong>in</strong> ich <strong>in</strong> der<br />

Jugend- und E<strong>in</strong>e-<br />

Welt-Arbeit aktiv<br />

gewesen. Besonders<br />

fasz<strong>in</strong>iert haben<br />

mich die oraet-labora-Wochen<br />

und die Assisi-Fahrten. Hier konnte ich<br />

mich im Austausch mit anderen mit<br />

me<strong>in</strong>em Glauben ause<strong>in</strong>andersetzen.<br />

Gibt es e<strong>in</strong> Zitat aus der Bibel, das für<br />

Ihren Glaubensweg e<strong>in</strong>e besondere<br />

Rolle spielt?<br />

Der Ausspruch Jesu „Ich b<strong>in</strong> gekommen,<br />

damit sie das Leben haben und<br />

es <strong>in</strong> Fülle haben“ (Joh 10,10) er<strong>in</strong>nert<br />

mich immer wieder daran, wofür ich<br />

mich als Christ e<strong>in</strong>setzen will. E<strong>in</strong> Leben<br />

<strong>in</strong> Fülle ist mehr, als nur die Erfüllung<br />

menschlicher Grundbedürfnisse.<br />

Dieses immer wieder <strong>in</strong>s Bewusstse<strong>in</strong><br />

zu rufen, ist für mich e<strong>in</strong>e spannende<br />

Herausforderung und zeigt sich z. B. <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>em Engagement <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>e-Welt-<br />

Arbeit. Zugleich hat dieses Zitat aber<br />

auch e<strong>in</strong>e zutiefst spirituelle Bedeutung,<br />

da e<strong>in</strong> Leben <strong>in</strong> Fülle ohne Gott<br />

nicht möglich ist.<br />

In welchen Bereichen Ihrer seelsorgeri-<br />

Pastoralreferent<br />

Sebastian Reimann<br />

Geburtstag: 24. August 1980<br />

schen Aufgaben steckt bei Ihnen besonders<br />

viel Herzblut?<br />

Die Themen „Gerechtigkeit, Frieden<br />

und Schöpfung“ s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e Leidenschaft<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>dearbeit. Hier sehe<br />

ich e<strong>in</strong>e große Herausforderung für uns<br />

als Christen und e<strong>in</strong> starkes Potential für<br />

die Geme<strong>in</strong>de. Spannend f<strong>in</strong>de ich es,<br />

Neues zu entwickeln und geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der Geme<strong>in</strong>de zu überlegen, wie<br />

wir Kirche <strong>in</strong> der heutigen Zeit <strong>in</strong> <strong>Südost</strong><br />

se<strong>in</strong> können.<br />

Tel. 0251 6285776<br />

reimann-s@bistum-muenster.de<br />

Cornelius Chukwu, Kaplan<br />

Tel. 0251 9872456<br />

cchukwu99@yahoo.com<br />

Hilarius Mbao Nawej, Kaplan<br />

Tel. 0251 3848546<br />

hilmbao@yahoo.fr<br />

Johannes Gröger, Diakon<br />

Tel. 02506 3744<br />

groeger@st-nikolaus-wolbeck.de<br />

Seelsorgeteam 7


Pastoralreferent<br />

Richard Schu-Schätter<br />

Geburtstag: 9. April 1973<br />

H<strong>in</strong>ter jedem Christ steht bekanntlich<br />

e<strong>in</strong>e Glaubensgeschichte. Was mögen<br />

Sie uns über Ihre Herkunft erzählen?<br />

Ich b<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Dorf an der<br />

Mosel auf e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Bauern- und<br />

W<strong>in</strong>zerhof aufgewachsen. Die fast 1700<br />

Jahre Glaubensgeschichte me<strong>in</strong>er Hei-<br />

matregion mit ihren vielen Geschichten<br />

und Legenden haben mich immer fasz<strong>in</strong>iert,<br />

besonders der Aspekt, dass der<br />

Glaube trotz menschlicher Fehler und<br />

Schwächen und vieler gesellschaftlicher<br />

Umbrüche immer wieder weiter<br />

gegeben wurde und aufgeblüht ist.<br />

8 Seelsorgeteam<br />

Gibt es e<strong>in</strong> Zitat aus der Bibel, das für<br />

Ihren Glaubensweg e<strong>in</strong>e besondere<br />

Rolle spielt?<br />

„Wer se<strong>in</strong> Leben retten will, wird es verlieren;<br />

wer aber se<strong>in</strong> Leben um me<strong>in</strong>etwillen<br />

und um des Evangeliums willen<br />

verliert, wird es retten.“ (MK 8,35) In<br />

der momentanen Situation, <strong>in</strong> der wir<br />

uns viele Sorgen machen, wie wir Geme<strong>in</strong>de<br />

und Kirche am Leben erhalten<br />

können, beschäftigt mich dieser Satz<br />

Jesu, der <strong>in</strong> allen Evangelien vorkommt<br />

<strong>in</strong> besonderem Maße – als Herausforderung<br />

und als Zusage.<br />

In welchen Bereichen Ihrer seelsorgerischen<br />

Aufgaben steckt bei Ihnen besonders<br />

viel Herzblut?<br />

Immer da, wo ich mit Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Austausch über persönliche Lebensund<br />

Glaubenserfahrungen komme<br />

und wir uns so gegenseitig bereichern<br />

zum Beispiel bei Bibel- und Rucksack-<br />

Wanderungen, bei den Jugendkartagen<br />

oder der Gesprächsgruppe „7 Wochen<br />

anders“ <strong>in</strong> der Fastenzeit.<br />

Tel. 02506 8101112<br />

schu-schaetter@st-nikolaus-wolbeck.de<br />

Markus Damwerth,<br />

Diakonatsbewerber<br />

Tel. 02506 85884<br />

markus.damwerth@gmail.com<br />

Alfons D<strong>in</strong>kelborg, Pfarrer em.<br />

Tel. 0251 615595<br />

Hubert Cluse, Diakon em.<br />

Tel. 0251 619350<br />

Gerd Suppanz, Diakon em.<br />

Tel. 0251 6097592


<strong>St</strong>. Agatha Angelmodde<br />

e<strong>in</strong>e der ältesten Kirchen <strong>Münster</strong>s<br />

von Dr. Johannes Hasenkamp<br />

Die kle<strong>in</strong>e Kirche oberhalb der Werse,<br />

<strong>in</strong> die alsbald die Angel mündet,<br />

ist nicht nur e<strong>in</strong>e der ältesten Kirchen<br />

<strong>Münster</strong>s, sie ist auch <strong>in</strong> der Kunstgeschichte<br />

das Paradebeispiel für e<strong>in</strong>e<br />

„Dorfkirche“ im <strong>Münster</strong>land. Seit<br />

800 Jahren steht sie an der <strong>St</strong>elle, wo<br />

die Archäologie die Reste e<strong>in</strong>er wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

bescheidenen Holzkirche<br />

aus der Zeit um 1000 (und womöglich<br />

noch früher) festgestellt hat. Spät erst<br />

kann der Anreisende den gedrungenen,<br />

das Hauptschiff nur um wenige Meter<br />

überragenden Turm erkennen, dessen<br />

ungewöhnlich dicke Mauern den Gedanken<br />

nahe legen, dass er e<strong>in</strong>st auch<br />

Wehrturm und Fluchtburg war. Nur<br />

e<strong>in</strong>e enge Treppe führt <strong>in</strong> das Obergeschoss<br />

und zur Orgelbühne. Von dort<br />

erkl<strong>in</strong>gt die älteste Orgel <strong>Münster</strong>s,<br />

1842 von Johann Kerst<strong>in</strong>g erbaut. Unter<br />

Orgelfreunden ist sie bekannt wegen<br />

ihrer alten, orig<strong>in</strong>alen Register. Der<br />

Ursprung der Kirche ist nicht bekannt.<br />

E<strong>in</strong>e Figur im Inneren verweist darauf,<br />

dass sie der Hl. Agatha, der Beschützer<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Feuergefahr geweiht wurde.<br />

Die romanische, e<strong>in</strong>schiffige, schlichte<br />

Kirche, aus verputzten Bruchste<strong>in</strong>en erbaut,<br />

bietet noch heute den ursprünglichen<br />

Raume<strong>in</strong>druck, hervorgerufen<br />

durch die deutliche <strong>St</strong>ufung von der<br />

halbrunden kle<strong>in</strong>en Apsis über Chor<br />

und Langhaus bis zum Turm.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Legende hat der Heilige<br />

Suitbert, e<strong>in</strong> angelsächsischer Mönch,<br />

die Kirche als erste christliche Grün-<br />

dung im <strong>Münster</strong>land geschaffen. In<br />

den Obödienzien des münsterschen<br />

Domes wird 1176 e<strong>in</strong>e „curia <strong>in</strong> Angelmude“<br />

erwähnt. Der Kirchbau wird um<br />

1200 angesetzt, e<strong>in</strong> Pfarrer wird erst<br />

um 1286 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Urkunde genannt. <strong>St</strong>.<br />

Agatha blieb lange e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Pfarre.<br />

Im Jahre 1818 zählte sie erst 200 Seelen.<br />

Wie alle Orte rund um <strong>Münster</strong> hat<br />

der Ort nicht nur Pest und Brand erlebt,<br />

sondern auch manche Kriege wie<br />

zur Zeit der Täuferunruhen. Erst <strong>in</strong> der<br />

Neuzeit wurde er sogar <strong>in</strong> der Literatur-<br />

geschichte genannt. Auf dem Friedhof,<br />

wo bis 1935 alle Angelmodder begraben<br />

wurden, zieht e<strong>in</strong> großes Kreuz den<br />

Blick an: das Grabmal der Fürst<strong>in</strong> Amalia<br />

von Gallitz<strong>in</strong>, geborene Schmettau.<br />

Durch das pädagogisch fortschrittliche<br />

Schulwerk des M<strong>in</strong>isters und Generalvikars<br />

Franz von Fürstenberg (1729 bis<br />

1810) angezogen, kaufte sie 1779 <strong>in</strong><br />

<strong>Münster</strong> als <strong>St</strong>adtwohnung den Ascheberger<br />

Hof und <strong>in</strong> Angelmodde das<br />

„Haus Angelmodde“ an der Werse. Sie<br />

bildete um sich die „Familia sacra“,<br />

den Kreis von <strong>Münster</strong>. Die Ortschaft<br />

hält ihr rühriges Wirken als „Mutter der<br />

Armen und Bedrängten“ <strong>in</strong> Ehren. Sie<br />

zog viele bedeutende Persönlichkeiten<br />

nach <strong>Münster</strong> und Angelmodde,<br />

darunter Bernhard He<strong>in</strong>rich Overberg,<br />

Johann Georg Hamann und Friedrich<br />

Leopold Graf zu <strong>St</strong>olberg.<br />

Kirchenporträt 9


Das dreifache päpstliche Kreuz auf der<br />

Spitze des Turmes der Pfarrkirche <strong>St</strong>.<br />

<strong>Nikolaus</strong> <strong>in</strong> <strong>Münster</strong>-Wolbeck weist darauf<br />

h<strong>in</strong>, dass die Kirche e<strong>in</strong>st zum Archidiakonat<br />

der bischöflichen Kanzlei<br />

gehörte. Der Flecken Wolbeck, 1185<br />

erstmals als Walbecke erwähnt und seit<br />

1310 Wigbold, also mit besonderen<br />

Rechten ausgestattet, liegt an der Talniederung<br />

von Angel und Piepenbach<br />

an e<strong>in</strong>em alten, von der Salzstraße <strong>in</strong><br />

<strong>Münster</strong> ausgehenden Handelsweg<br />

und war von Überschwemmungen gefährdet.<br />

Diese Umstände mögen dazu<br />

10 Kirchenporträt<br />

<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> Wolbeck<br />

päpstliches Kreuz und Wiedertäufer-Kette<br />

von Dr. Johannes Hasenkamp<br />

beigetragen haben, dass die bischöfliche<br />

Gründung von 1245, e<strong>in</strong>es der<br />

ältesten Patroz<strong>in</strong>ien der Diözese, als<br />

Schutzpatron den Heiligen Bischof von<br />

Myra erhielt.<br />

Er ist der Patron der Handelsreisenden,<br />

der Schiffer, We<strong>in</strong>händler, Fassb<strong>in</strong>der<br />

und Bäcker und e<strong>in</strong>er der<br />

beliebtesten Heiligen nicht<br />

nur Deutschlands. An diesen<br />

so k<strong>in</strong>derfreundlichen<br />

Bischof er<strong>in</strong>nert <strong>in</strong> Wolbeck<br />

der Brauch, jährlich am 6.<br />

Dezember, „Vögelkes“ zu<br />

verteilen, e<strong>in</strong> Hefegebäck.<br />

Die älteste Glocke im Turm<br />

ist darum auch e<strong>in</strong>e <strong>Nikolaus</strong>-Glocke<br />

aus dem Jahre<br />

1487.<br />

Auf der e<strong>in</strong>en Seite des Tales<br />

lag das Schloss, die bischöfliche<br />

Landesburg, im Siebenjährigen<br />

Krieg von den<br />

Franzosen so zerschossen,<br />

dass sich e<strong>in</strong> Wiederaufbau<br />

nicht lohnte, auf der anderen<br />

Seite liegt die bescheidene,<br />

zwischen den Häusern<br />

fast verschw<strong>in</strong>dende<br />

Kirche. Der erste Kirchbau<br />

an dieser <strong>St</strong>elle war sicherlich<br />

e<strong>in</strong> Holzgebäude. Die<br />

jetzige Kirche ist e<strong>in</strong>e frühgotische<br />

Hallenkirche, im<br />

13. Jahrhundert nach dem<br />

Vorbild der münsterschen<br />

M<strong>in</strong>oritenkirche (Apostelkir-<br />

che) erbaut. Sie wurde an den unteren<br />

romanischen Teil des kräftigen Turms<br />

angebaut, der im 17. Jahrhundert e<strong>in</strong>en<br />

barocken Aufbau mit e<strong>in</strong>er geschwungenen<br />

Haube erhielt. Seit 1924 ist der<br />

untere Teil des Turmes <strong>in</strong> den Kirchenraum<br />

e<strong>in</strong>bezogen. Er erhielt e<strong>in</strong> Tonnengewölbe.<br />

Die typisch westfälische Hallenkirche<br />

strahlt Ebenmaß, Weite und Ruhe aus.<br />

E<strong>in</strong>zigartig ist der sofort Aufmerksamkeit<br />

erweckende Blick zum Hauptaltar.<br />

Das Epitaph für den Reichsgrafen Gosw<strong>in</strong><br />

von Merveldt umgibt wie schützend<br />

mit se<strong>in</strong>en Säulen und barock<br />

geschwungenen Halbkreisbögen heute<br />

den Tabernakel. Der Entwurf wird Johann<br />

Conrad Schlaun zugesprochen.<br />

Außen h<strong>in</strong>ter dem Chor liegt die im<br />

18. Jahrhundert errichtete Merveldt-<br />

Kapelle mit der Familiengruft der Grafen.<br />

Diese „Alte Sakristei“ dient heute<br />

Gottesdiensten <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen.<br />

Die Kirche ist reich an Kunstwerken.<br />

In den Chorwänden bef<strong>in</strong>den sich<br />

prachtvolle Holzreliefs, Epitaphien der<br />

Merveldts. Dirk von Merveldt trägt die<br />

Wiedertäuferkette zur Er<strong>in</strong>nerung an<br />

die Belagerung <strong>Münster</strong>s von Wolbeck<br />

aus. Das große Kreuz über dem Chor<br />

ist mehrfach mit der Geschichte Wolbecks<br />

verbunden. Mehrmals ist der<br />

gütige Bischof von Myra dargestellt.<br />

Mit viel Liebe wird jährlich die große<br />

Wandelkrippe von Beg<strong>in</strong>n der Adventszeit<br />

an mit wöchentlich neuen Bildern<br />

aufgebaut.


<strong>St</strong>. Ida Gremmendorf<br />

das Weihegeläut kam von der Schallplatte<br />

von Dr. Johannes Hasenkamp<br />

H<strong>in</strong>ter dem Grün, aus dem der hierzulande<br />

seltene, schlanke und durchsichtige<br />

Campanile ragt, liegt die Pfarrkirche<br />

<strong>St</strong>. Ida. Dem westlichen E<strong>in</strong>gang<br />

vorgelagert ist e<strong>in</strong> weiter Platz, den<br />

halbkreisförmig wie schützend Gebäude<br />

der Pfarre umgeben mit Pfarrsaal<br />

und Gruppenräumen. Die Kirche ist<br />

der Heiligen Ida von Herzfeld geweiht<br />

(gestorben 4. 9. 820). Sie ist die älteste<br />

Heilige des Bistums <strong>Münster</strong>. Wegen<br />

ihrer selbstlosen Nächstenliebe erhielt<br />

sie den Titel „Mutter der Armen“. Seit<br />

1977 lässt die jährliche Wallfahrt nach<br />

Herzfeld die Beziehung zu ihr tiefer<br />

werden.<br />

<strong>St</strong>. Ida zählt zu den jüngeren Pfarrkirchen<br />

<strong>Münster</strong>s und ist doch älter als<br />

es sche<strong>in</strong>t. Sie ist nämlich bereits die<br />

zweite Kirche auf diesem Platz, an dem<br />

noch ländliche Welt zu Hause ist. E<strong>in</strong><br />

Knubbel von Häusern entstand vor 200<br />

Jahren rund um den Bauernhof Gremme<br />

und wurde zu „Gremmentorpe“. Die<br />

Eisenbahn, der „Pängelanton“, brachte<br />

Leben <strong>in</strong> die ländliche Bauernschaft.<br />

E<strong>in</strong>e Arbeitskolonie „Kle<strong>in</strong> Wolbeck“<br />

entstand und daneben wuchsen anspruchsvollere<br />

Wohnhäuser. Die Siedlung<br />

verlangte alsbald nach e<strong>in</strong>er eigenen<br />

Kirche und Pfarrei. Pfarrer Eltrop<br />

von Herz Jesu, von dessen Geme<strong>in</strong>de<br />

die neue Pfarre abgetrennt wurde, betrieb<br />

energisch den Bau e<strong>in</strong>er Kirche.<br />

Graf Droste Vischer<strong>in</strong>g schenkte e<strong>in</strong><br />

10.000 Quadratmeter großes Grundstück<br />

am Vörnste Esch. Im Jahre 1930<br />

wurde das Kirchle<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Notkirche<br />

mit 150 Plätzen, erbaut und geweiht.<br />

Bischof Dr. Michael Keller erhob 1949<br />

die Geme<strong>in</strong>de um das „Waldkapelle“<br />

oder „kle<strong>in</strong>e Kirche“ genannte Gotteshaus<br />

zur Pfarre. Die im Krieg schwer<br />

beschädigte Kirche war längst zu kle<strong>in</strong><br />

geworden.<br />

Für die <strong>in</strong>zwischen 2.300 Seelen zählende<br />

Geme<strong>in</strong>de entstand im Jahre<br />

1959 die heutige Kirche. Von der<br />

„Waldkirche“ blieb ke<strong>in</strong>e Spur. Für<br />

die ländliche, noch immer waldreiche<br />

Umgebung entwarf Architekt Lorenz<br />

Fehige e<strong>in</strong> schlichtes, damals recht modernes<br />

Gotteshaus. Kl<strong>in</strong>ker und Sichtbeton<br />

umgeben e<strong>in</strong>en hellen asymmetrischen<br />

Raum ohne <strong>St</strong>ützen mit e<strong>in</strong>em<br />

Seitenschiff an der Nordseite. Der Turm<br />

entstand etwas später: zur Weihe gab<br />

es nur Glockengeläut von e<strong>in</strong>er Schallplatte!<br />

Inzwischen hängen drei neu gegossene<br />

Glocken im Turm. Nach dem<br />

Zweiten Vatikanischen Konzil wurde<br />

der Altarraum neu gestaltet. Seit 1960<br />

wird Ökumene gelebt: es besteht e<strong>in</strong>e<br />

lebendige Nachbarschaft zur evangelischen<br />

Friedensgeme<strong>in</strong>de, seit Februar<br />

1992 ist <strong>St</strong>.Ida partnerschaftlich mit der<br />

polnischen Pfarrgeme<strong>in</strong>de <strong>St</strong>. Maria Geburt<br />

<strong>in</strong> Dubrowica bei Lubl<strong>in</strong> verbunden.<br />

Im Jahre 2009 konnte die Geme<strong>in</strong>de<br />

ihr 50-jähriges Bestehen feiern.<br />

Kirchenporträt 11


<strong>St</strong>. Bernhard Angelmodde<br />

sparsamer Kirchbau mit reichlich Kirchenkunst<br />

von Dr. Johannes Hasenkamp<br />

<strong>St</strong>. Bernhard an der Höftestraße <strong>in</strong><br />

Angelmodde-West besitzt e<strong>in</strong>en Campanile,<br />

e<strong>in</strong>en steilen kantigen Turm aus<br />

hellem Beton. Direkt an der <strong>St</strong>raße stehend<br />

kann er kaum übersehen werden.<br />

Wie <strong>St</strong>. Ida entstand auch die <strong>St</strong>.- Bernhard-Pfarre<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weith<strong>in</strong> unbebauten<br />

ländlichen Wald- und Heidegebiet.<br />

Dort wuchs nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

schnell e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de heran.<br />

Der Mangel <strong>in</strong> der Nachkriegszeit verzögerte<br />

jedoch e<strong>in</strong>en Kirchenbau. Die<br />

Entscheidung fiel am 20. August 1953,<br />

dem 800. Todestag des Zisterzienserabtes<br />

und Kirchenlehrers Bernhard von<br />

Clairvaux (geboren um 1090). Aus dem<br />

Neubaugebiet kam großzügige Hil-<br />

12 Kirchenporträt<br />

fe durch Gebet, Handleistungen und<br />

Geld, doch erst nach fast zwei Jahren<br />

Bauzeit konnte der damalige Weihbischof<br />

He<strong>in</strong>rich Tenhumberg 1959 Kirche<br />

und Altar konsekrieren. Aus dem<br />

von <strong>St</strong>. Agatha aus gegründeten Rektorat<br />

<strong>St</strong>. Bernhard wurde 1966 e<strong>in</strong>e<br />

selbstständige Pfarre <strong>in</strong> dem Gebiet<br />

zwischen Albersloher Weg und Werse,<br />

Paul-Engelhard-Weg und Emmerbach.<br />

Von Anfang an hieß die Auflage E<strong>in</strong>fachheit<br />

und Sparsamkeit. Die nüchterne<br />

Saalkirche <strong>in</strong> den Ausmaßen 35 mal<br />

14 Meter bietet Platz für 300 Besucher<br />

und verwirrt e<strong>in</strong> wenig durch e<strong>in</strong>e Besonderheit:<br />

der Altar steht im Norden<br />

der Kirche! An Bau und Ausstattung<br />

wirkten vor allem heimische Künstler<br />

zusammen: der Architekt Bernhard Tönies,<br />

Angelmodde und der Bildhauer<br />

He<strong>in</strong>z-Gerd Bücker, Vellern (Taufste<strong>in</strong><br />

und Altar). An die <strong>St</strong>elle se<strong>in</strong>es großen<br />

Kruzifixes, das jetzt <strong>in</strong> der Werktagskapelle<br />

hängt, kam e<strong>in</strong> im Kunsthandel<br />

erworbener gotischer Corpus Christi.<br />

Zur Eigenart der <strong>St</strong>.-Bernhard-Kirche<br />

gehört, dass ihr von Sparsamkeit und<br />

E<strong>in</strong>fachheit bestimmter Bau zu zahlreichen<br />

Veränderungen und vor allem zu<br />

vielen künstlerischen Bereicherungen<br />

führte. Das sollte die „münsterländisch<br />

geprägte schlichte (Tenne) und zugleich<br />

von Kriegserfahrung geläuterte, demütige<br />

(<strong>St</strong>all von Bethlehem) Architektur“<br />

ermöglichen.<br />

Der „Zweckbau“ regte zu manchen<br />

Aktivitäten der Geme<strong>in</strong>de und künstlerischen<br />

Ideen an. So besitzt die Kirche<br />

e<strong>in</strong>en Kreuzweg von Tisa von der Schulenburg.<br />

E<strong>in</strong> Schüler von V<strong>in</strong>zenz Pieper,<br />

der heute hoch angesehene Glaskünstler<br />

Professor Johannes Schreiter<br />

entwarf mehrmals e<strong>in</strong>drucksvolle Fenster<br />

für den bisher nur e<strong>in</strong>fach verglasten<br />

Raum. Gegenwart und Vergangenheit<br />

wurden verbunden nicht nur <strong>in</strong> dem<br />

gotischen Corpus Christi, sondern auch<br />

mit den Glocken im Turm. E<strong>in</strong>e, 1711<br />

gegossen, h<strong>in</strong>g bis 1944 <strong>in</strong> Polsnitz,<br />

Kreis Waldenburg, die 1491 gegossene<br />

Marienglocke stammt aus Langneundorf<br />

(ebenfalls Schlesien). Die<br />

kle<strong>in</strong>ste und jüngste der Glocken wurde<br />

1925 <strong>in</strong> der Glockengießerei Petit und<br />

Edelbrock <strong>in</strong> Gescher gegossen und<br />

von e<strong>in</strong>er Familie geschenkt. Die Geme<strong>in</strong>de<br />

<strong>St</strong>. Bernhard kann <strong>in</strong>zwischen<br />

auf mehr als 50 Jahre zurückblicken.<br />

Weit über das eigene Geme<strong>in</strong>degebiet<br />

h<strong>in</strong>aus unterstützt <strong>St</strong>. Bernhard soziale<br />

E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Peru und Bolivien.


„Unsere Heiligen“<br />

die unseren Alltag und unseren Sonntag mitprägen<br />

Seit vielen Jahren kennen wir sie, sprechen ihre Namen aus<br />

und wissen, dass Kirchen und E<strong>in</strong>richtungen nach ihnen benannt<br />

werden.<br />

Aller Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit nach fällt es uns leichter, etwas über<br />

die Orte Angelmodde, Gremmendorf oder Wolbeck zu erzählen<br />

– welche Traditionen dort gelebt werden und welche<br />

Der Legende nach war die<br />

Heilige Ida e<strong>in</strong>e Verwandte<br />

von Karl dem Großen.<br />

Sie stiftete nach e<strong>in</strong>em<br />

Traum um 790 die<br />

Kirche von Herzfeld <strong>in</strong> Westfalen. Sie war<br />

mit dem Sachsenherzog Egbert verheiratet<br />

und als er starb, zog sie sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Klause<br />

zurück, die sie an der Kirche über se<strong>in</strong>em<br />

Grab errichten ließ. Mit großer H<strong>in</strong>gabe<br />

wirkte sie als Wohltäter<strong>in</strong> <strong>in</strong> ihrer Gegend<br />

und wurde vom Volk „Mutter der Armen“<br />

genannt. E<strong>in</strong>e spätmittelalterliche Legende<br />

berichtet, wie sie e<strong>in</strong>em Hirsch<br />

Zuflucht gab, der von Jägern verfolgt<br />

wurde.<br />

Ida war die erste Heilige <strong>in</strong><br />

Westfalen. Bischof Dodo von<br />

<strong>Münster</strong> erhob 980 ihre Gebei-<br />

besonderen Festlichkeiten es dort gibt – als über die Heiligen<br />

selbst zu berichten. Was wissen wir über die Heilige Agatha,<br />

den Heiligen Bernhard, die Heilige Ida oder den Heiligen<br />

<strong>Nikolaus</strong>? Was prägte ihr Leben, von dem sich Menschen<br />

über Jahrhunderte <strong>in</strong>spirieren ließen und dies auch heute<br />

noch tun?<br />

Info: Ida-Wallfahrt<br />

Ida von Herzfeld († 825)<br />

Die Heilige Ida ist <strong>in</strong> Herzfeld beigesetzt<br />

worden. Seit vielen Jahren<br />

unternimmt die die <strong>St</strong>.-Ida-Geme<strong>in</strong>de<br />

<strong>St</strong>.-Ida-Geme<strong>in</strong>de<br />

im Sommer e<strong>in</strong>e Wallfahrt mit dem dem<br />

Gedenktag: 4. September<br />

Name bedeutet: die Seher<strong>in</strong> (althochdt.)<br />

Attribute: Kirchenmodell, Hirsch<br />

Patron<strong>in</strong> der Schwangeren<br />

(Quelle: www.heiligenlexikon.de)<br />

ne, damals fand der erste Umzug mit<br />

ihren Reliquien statt; bis heute wird<br />

die „Identracht” alljährlich <strong>in</strong> der Woche<br />

ab dem 4. September begangen<br />

und dabei der „Ida-Segen” erteilt. Idas<br />

Grablege <strong>in</strong> der zur Kapelle umgewidmeten<br />

Klause <strong>in</strong> Herzfeld wurde e<strong>in</strong>e<br />

bedeutende Wallfahrtsstätte, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

kostbaren Schre<strong>in</strong>, der 1976 restauriert<br />

wurde, ruhen ihre Gebe<strong>in</strong>e. Schwangeren<br />

hilft der geweihte „Ida-Gürtel”.<br />

Fahrrad Fahrrad bzw. Bus zur Grabesstätte<br />

ihrer Namenspatron<strong>in</strong>, um<br />

so an diese bedeutende Frau zu<br />

er<strong>in</strong>nern.<br />

Kirchenpatrone 13


Der Legende nach war die Heilige Agatha e<strong>in</strong>e<br />

wohlhabende wie anmutige Jungfrau aus Sizilien<br />

von adliger Herkunft. Sie wuchs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit auf,<br />

als das Christentum noch nicht <strong>St</strong>aatsreligion war<br />

und oft noch Verfolgungen ausgesetzt war. Weil<br />

sie Christ<strong>in</strong> war, widersetzte sie sich der Brautwerbung<br />

des <strong>St</strong>atthalters Qu<strong>in</strong>tianus. Dieser<br />

nutzte den kaiserlichen Erlass zur Christenverfolgung,<br />

ließ sie verhaften und <strong>in</strong>s<br />

Bordell der Aphrodisia br<strong>in</strong>gen. Er wollte<br />

ihren Willen brechen, <strong>in</strong>dem er sie zur<br />

Unzucht verführen wollte. Da sich Agatha<br />

aber widersetzte, griff der <strong>St</strong>atthalter<br />

zu grausamen Foltermethoden:<br />

Mit den Händen an e<strong>in</strong>en Balken<br />

gebunden, wurden Agatha die<br />

Brüste mit e<strong>in</strong>er Zange zerrissen,<br />

mit e<strong>in</strong>er Fackel gebrandmarkt und<br />

dann abgeschnitten. Am Tag darauf starb<br />

Agatha. Die Legende besagt, dass bei ihrer<br />

Beerdigung e<strong>in</strong> von hellem Licht strahlender<br />

Jüngl<strong>in</strong>g erschien und e<strong>in</strong>e Marmortafel <strong>in</strong><br />

den Sarkophag legte mit der Aufschrift: „E<strong>in</strong><br />

heiliger und freiwilliger Geist, belohnt von<br />

Gott, Rettung für das Land”. Agathas Grab <strong>in</strong><br />

Catania wurden zahlreiche Wundertaten zugesprochen,<br />

besonders die wiederholte Abwehr<br />

von Unglücken durch die Lavaströme des<br />

nahe gelegenen Vulkans Ätna.<br />

Schnell wurde Agatha auch über Sizilien<br />

h<strong>in</strong>aus verehrt. Bereits um 500 wurde ihr<br />

e<strong>in</strong>e Kirche <strong>in</strong> Rom errichtet. Die Bewohner<br />

von Catania verehren Agatha als ihre<br />

Schutzheilige; ab 3. Februar wird das große<br />

dreitägige <strong>St</strong>raßenfest „Santuzza” gefeiert,<br />

mit mehreren Hunderttausenden Gläubigen.<br />

Zu den zahlreichen Agatha-Traditionen<br />

14 Kirchenpatrone<br />

Agatha von Catania<br />

(† 825)<br />

Gedenktag: 5. Februar<br />

Name bedeutet: die Gute (griech.)<br />

Attribute: Fackel oder Kerze, auf e<strong>in</strong>er<br />

Platte ihre Brüste tragend<br />

Patron<strong>in</strong> von Catania und Malta;<br />

der Ammen, Weber, Bergarbeiter,<br />

Hochofenarbeiter, Goldschmiede,<br />

Glockengießer, Glaser und Hungerleidenden;<br />

bei K<strong>in</strong>derlosigkeit; gegen Krankheiten<br />

der Brüste, Fieber, Unwetter, Erdbeben<br />

und Unglück.<br />

Bauernregel: „<strong>St</strong>. Agatha, die Gottesbraut,<br />

/ macht, dass Schnee und Eis<br />

gern taut.”<br />

(Quelle: www.heiligenlexikon.de)<br />

gehört das Backen der „Agathabrötchen“,<br />

gebacken <strong>in</strong> Form kle<strong>in</strong>er Brüste,<br />

die am 5. Februar oder an dessen<br />

Vorabend gesegnet werden. Sie sollen<br />

vor Fieber und Krankheiten der Brust<br />

schützen und gegen Heimweh helfen,<br />

das ja oft „wie Feuer brennt”; man gab<br />

diese Brote Frauen gleich nach der Geburt<br />

e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des, um den Milchfluss<br />

zu sichern. Aus Catania stammt die<br />

Leckerei „m<strong>in</strong>ni di virg<strong>in</strong>i” „Jungfrauenbrüste”,<br />

e<strong>in</strong>e übergroße Pral<strong>in</strong>e mit<br />

e<strong>in</strong>em Knübbelchen obenauf.


Bernhard von Clairvaux<br />

(1090 – 1153)<br />

Abt <strong>in</strong> Clairvaux, Kirchenlehrer<br />

Gedenktag: 20. August<br />

Name bedeutet: der Bärenstarke (althochdt.)<br />

Attribute: mit Totenschädel und Hund,<br />

mit Maria, Regelbuch, Bienenkorb<br />

Patron der Imker, Wachszieher und Barkeeper;<br />

der Bienen; gegen Besessenheit,<br />

K<strong>in</strong>derkrankheiten; bei Gewitter und<br />

Unwetter; <strong>in</strong> der Todesstunde<br />

Bauernregel: Wie der <strong>St</strong>. Bernhard ist, /<br />

man auch den September misst.<br />

(Quelle: www.heiligenlexikon.de)<br />

Der Heilige Bernhard entstammt e<strong>in</strong>er<br />

adligen Familie im Burgund. Nach<br />

dem Tod se<strong>in</strong>er Mutter trat er 1113 geme<strong>in</strong>sam<br />

mit vier se<strong>in</strong>er Brüder und<br />

mit 30 jungen Männern, die zum Teil<br />

die höchsten Bildungsgrade hatten,<br />

<strong>in</strong> das Reformkloster von Cîteaux e<strong>in</strong>.<br />

Bernhard und se<strong>in</strong>e Gefährten belebten<br />

schnell das Klosterleben der Zisterzienserabtei,<br />

die unter se<strong>in</strong>er Führung<br />

zum e<strong>in</strong>flussreichsten Kloster ihrer<br />

Zeit wurde. 1115 wurde Bernhard zum<br />

Priester geweiht, 1118 Leiter des Zisterzienserordens.<br />

Dank se<strong>in</strong>er außergewöhnlichen<br />

Persönlichkeit begeisterte<br />

er so viele junge Männer fürs Klosterleben,<br />

dass zu se<strong>in</strong>en Lebzeiten 343<br />

neue Klöster gegründet wurden, die<br />

alle ihm persönlich unterstellt waren.<br />

1135 wurde Himmerod als das erste<br />

Zisterzienserkloster auf deutschem Boden<br />

von Bernhard gegründet. Bernhard<br />

reformierte die alte Mönchsregel des<br />

Benedikt von Nursia. Er betonte besonders<br />

den Wert der körperlichen Arbeit.<br />

Se<strong>in</strong>e Klostergründungen dienten im-<br />

mer auch der Urbarmachung und Kultivierung des Landes.<br />

In se<strong>in</strong>er regen Brieftätigkeit wandte er sich gegen jeglichen<br />

Pomp im Kirchbau. Figürliche Ausgestaltung <strong>in</strong> den Kirchen<br />

und Kreuzgängen waren ihm zuwider, da sie nach se<strong>in</strong>er<br />

Me<strong>in</strong>ung vom Gebet ablenkten. Auch wenn er dem<br />

Papsttum stets treu war, scheute er vor Kritik an den<br />

Päpsten nicht zurück. Er geißelte ihre weltliche<br />

Macht und ihre höfischen Inszenierungen.<br />

Sosehr auch Bernhard Mystiker war, und das<br />

wird <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Schriften deutlich, sosehr war er<br />

auch politisch gewandt und vertrat gerade mit<br />

Blick auf die damaligen Kreuzzüge radikale Ansichten.<br />

Se<strong>in</strong>e große Gabe zu predigen stellte<br />

er Papst Eugen III. <strong>in</strong> den Dienst zur Anwerbung<br />

für Kreuzritter. So entfachte Bernhard e<strong>in</strong>en wahren<br />

Begeisterungsrausch für die Rückeroberung<br />

Jerusalems. Se<strong>in</strong> ritterliches Ideal des <strong>St</strong>erbens für<br />

Gott formulierte Bernhard wie folgt: „E<strong>in</strong> Ritter<br />

Christi tötet mit gutem Gewissen; noch ruhiger<br />

stirbt er. Wenn er stirbt, nützt er sich selber; wenn<br />

er tötet, nützt er Christus.” Diese aus heutiger Sicht<br />

fanatischen Worte entfachten nicht nur im Nahen<br />

Osten blutige Gefechte, sondern feuerten die Pogrome<br />

an den jüdischen Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Europa an. Der<br />

Misserfolg des Kreuzzugs traf Bernhard schwer. 1153<br />

starb Bernhard <strong>in</strong> Clairvaux und wurde <strong>in</strong> Cluny begraben.<br />

1174 wurde er von Papst Alexander III. heilig<br />

gesprochen, 1830 erfolgte die Ernennung zum Kirchenlehrer<br />

durch Papst Pius VIII.<br />

Bernhard wird oft mit dem Bienenkorb dargestellt,<br />

was se<strong>in</strong>e überzeugende Beredsamkeit<br />

symbolisiert. Noch heute kennt man se<strong>in</strong>e<br />

Hymnen, darunter die ergänzenden Worte zum<br />

„Salve Reg<strong>in</strong>a“ und das von Paul Gerhardt<br />

deutsch bearbeitete Lied „O Haupt voll<br />

Blut und Wunden”.<br />

Kirchenpatrone 15


<strong>Nikolaus</strong> von Myra gilt als e<strong>in</strong>er der<br />

beliebtesten Heiligen – sowohl <strong>in</strong> der<br />

katholischen Westkirche, als auch <strong>in</strong><br />

der orthodoxen Ostkirche. Dabei liegt<br />

vieles um se<strong>in</strong> Leben im Reich der Legenden.<br />

Danach wurde <strong>Nikolaus</strong> mit<br />

19 Jahren von se<strong>in</strong>em Onkel, dem damaligen<br />

Bischof von Myra (dem heutigen<br />

Demre <strong>in</strong> der Türkei) zum Priester<br />

geweiht. Schnell wurde er Abt e<strong>in</strong>es<br />

Klosters und als se<strong>in</strong>e Eltern an der Pest<br />

starben, erbte <strong>Nikolaus</strong> ihr Vermögen.<br />

Er verteilte es an Arme.<br />

Nach dem Tod se<strong>in</strong>es Onkels pilgerte<br />

<strong>Nikolaus</strong> <strong>in</strong>s Heilige Land und nach<br />

der Rückkehr wählte<br />

ihn die Geme<strong>in</strong>de zum neuen Bischof.<br />

Die Legende zeichnet ihn als temperamentvollen<br />

<strong>St</strong>reiter für den Glauben<br />

und zugleich als Mann der fähig war,<br />

diplomatisch zu vermitteln und Gnade<br />

vor Recht ergehen zu lassen. So stritt<br />

er gegen den heidnischen Kult der Gött<strong>in</strong><br />

Diana – ihr Tempel <strong>in</strong> Myra war der<br />

prunkvollste. Nicht ohne Grund ist <strong>Nikolaus</strong>‘<br />

Gedenktag am 6. Dezember <strong>in</strong><br />

der Mythologie Dianas Geburtstag.<br />

Während der bald schon e<strong>in</strong>setzenden<br />

Christenverfolgung durch die Römer<br />

16 Kirchenpatrone<br />

<strong>Nikolaus</strong> von Myra<br />

(280 – 351)<br />

wurde er um 310 gefangen genommen<br />

und gefoltert. Dann wandte sich<br />

das Blatt für die Christen durch Kaiser<br />

Konstant<strong>in</strong>, der die Weichen stellte,<br />

dass das Christentum zur <strong>St</strong>aatsreligion<br />

Roms wurde.<br />

So nahm 325 <strong>Nikolaus</strong> am 1. Konzil<br />

von Nicäa teil. Überliefert ist, wie er<br />

kämpferisch gegen die falsche Lehre<br />

des Arianismus vorg<strong>in</strong>g; die Legende<br />

erzählt, dass er deren Verfechter Arius<br />

während des Konzils geohrfeigt habe.<br />

Bekannter als se<strong>in</strong> theologisches Werk<br />

s<strong>in</strong>d jedoch die Legenden über se<strong>in</strong>e<br />

Wohltätigkeiten. Sie erzählen zum Beispiel<br />

von e<strong>in</strong>em Geldgeschenk,<br />

das er heimlich durchs<br />

Fenster und durch<br />

den Kam<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> die dar<strong>in</strong><br />

aufgehängten<br />

Socken warf<br />

um zu verh<strong>in</strong>dern,<br />

dass der Vater se<strong>in</strong>e Töchter zur<br />

Prostitution hergeben musste.<br />

Drei zu Unrecht zum Tod Verurteilte<br />

soll er gerettet haben, <strong>in</strong>dem er im<br />

Traum dem Kaiser erschien und um ihre<br />

Befreiung bat; <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er anderen Legende,<br />

die <strong>in</strong> der <strong>St</strong>.-<strong>Nikolaus</strong>-Kirche auch<br />

dargestellt ist, rettete er drei Jungen:<br />

Sie fielen auf der Suche nach Arbeit<br />

dem Metzger <strong>in</strong> die Hände, der sie <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> Pökelfass steckte und zu Wurst verarbeiten<br />

wollte. Sie waren schon zerteilt,<br />

als der Bischof davon erfuhr und<br />

Gedenktag: 6. Dezember<br />

Name bedeutet: der Sieger<br />

über das / aus dem Volk (griech.)<br />

Attribute: Bischof, drei Goldkugeln,<br />

drei Brote, drei Äpfel, Pökelfass mit drei<br />

Knaben, Schiffe, <strong>St</strong>euerrad, Anker<br />

Patron (u.a.) von Russland, von Amsterdam,<br />

und New York; der K<strong>in</strong>der,<br />

der Schüler, Mädchen, Jungfrauen, der<br />

M<strong>in</strong>istranten, Feuerwehr, der Pilger und<br />

Reisenden, Seeleute, Schiffer, der Kaufleute,<br />

Bankiers, Pfandleiher; der Richter,<br />

Rechtsanwälte und Notare, der Apotheker,<br />

Bauern, Bäcker, Müller, Korn- und<br />

Samenhändler, Metzger, Bierbrauer,<br />

Schnapsbrenner, Wirte, We<strong>in</strong>händler,<br />

Fassb<strong>in</strong>der.<br />

Bauernregel: „Regnet es an <strong>Nikolaus</strong> /<br />

wird der W<strong>in</strong>ter streng, e<strong>in</strong> Graus.”<br />

(Quelle: www.heiligenlexikon.de)<br />

sie wieder zum Leben erweckte. Vom<br />

15. Jahrhundert an verbreitete sich die<br />

Legende von den Getreidehändlern:<br />

<strong>Nikolaus</strong> erbat bei e<strong>in</strong>er Hungersnot<br />

<strong>in</strong> Myra von jedem der für den Kaiser<br />

<strong>in</strong> Rom bestimmten Schiffe nur 100<br />

Scheffel und versicherte, dass durch<br />

se<strong>in</strong> Gebet nichts bei der Ablieferung<br />

fehlen werde, was sich bewahrheitete;<br />

<strong>Nikolaus</strong> aber konnte se<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de<br />

auf Jahre h<strong>in</strong>aus ernähren und sogar<br />

Saatgut austeilen. Auch soll <strong>Nikolaus</strong><br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Schiff mit Pilgern aus Seenot<br />

gerettet haben.<br />

Der Kult um <strong>Nikolaus</strong> entwickelte sich<br />

etwa 200 Jahre nach se<strong>in</strong>em Tod. Kaiser<br />

Just<strong>in</strong>ian weihte ihm Mitte des 6.<br />

Jahrhunderts e<strong>in</strong>e Kirche <strong>in</strong> Konstant<strong>in</strong>opel,<br />

die Verehrung verbreitete sich<br />

auch <strong>in</strong> Griechenland und kam dann <strong>in</strong>


die slawischen Länder. Über die byzant<strong>in</strong>ische<br />

Tradition wurde <strong>Nikolaus</strong> e<strong>in</strong>er<br />

der am meisten verehrten Heiligen<br />

Russlands, er folgt im Osten <strong>in</strong> der Verehrung<br />

unmittelbar nach Maria. Se<strong>in</strong><br />

zerbrochener, leerer Sarkophag wird<br />

noch heute <strong>in</strong> der wiederhergestellten<br />

Unterkirche von Demre verehrt.<br />

In Rom begann die <strong>Nikolaus</strong>-Verehrung<br />

im 8. Jahrhundert und verbreitete sich<br />

dann <strong>in</strong> Süd- und Mitteleuropa. Schon<br />

Friesen-Missionar Liudger baute der<br />

Überlieferung nach die erste deutsche<br />

<strong>Nikolaus</strong>kapelle im münsterländischen<br />

Billerbeck. Im April 1087 wurden <strong>Nikolaus</strong>‘<br />

Gebe<strong>in</strong>e von Abenteurern aus<br />

Bari, die auf drei Schiffen anreisten, aus<br />

Gelebte Nächstenliebe<br />

von Hildegard Schweitzer<br />

Als ehemals Hauptberufliche des Caritsverbandes<br />

s<strong>in</strong>d mir noch die oft<br />

konkurrierenden Verhaltensweisen und<br />

Diskussionen <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung. Es hatte<br />

manchmal den Ansche<strong>in</strong>, als solle<br />

die caritative Arbeit entsprechend der<br />

Organisationsform verschiedene Bewertungen<br />

erhalten. Glücklicherweise<br />

gelang es dann doch, die Anliegen<br />

der geme<strong>in</strong>dlichen Caritas und die des<br />

Wohlfahrtsverbandes <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu<br />

br<strong>in</strong>gen. Der Caritasverband ist nun<br />

mal e<strong>in</strong> sehr großes Unternehmen der<br />

<strong>Katholisch</strong>en Kirche mit zahlreichen<br />

dem Marmorgrab unter dem Fußboden<br />

der Kirche <strong>in</strong> Myra entwendet und <strong>in</strong><br />

ihre Heimatstadt entführt. Dort errichtete<br />

man auf den Trümmern des byzant<strong>in</strong>ischen<br />

Gouverneurspalastes die monumentale<br />

Basilika S. Nicola, die Papst<br />

Urban II. 1098 weihte.<br />

Die Verehrung des Heiligen <strong>Nikolaus</strong><br />

auf deutschem Boden wurde im 10.<br />

Jahrhundert besonders durch Kaiser<strong>in</strong><br />

Theophanu, der griechischen Ehefrau<br />

des Kaisers Otto II., gefördert. Schon<br />

damals entstand der Brauch, dass <strong>Nikolaus</strong><br />

die K<strong>in</strong>der beschenkt. Grundlage<br />

hierfür war der Brauch des „Bischofsspieles”<br />

<strong>in</strong> Klosterschulen, wo<br />

e<strong>in</strong> Schüler für e<strong>in</strong>en Tag – zuerst am<br />

Aufgabenstellungen, die zunehmend<br />

komplizierter zu gestalten s<strong>in</strong>d. Viele<br />

se<strong>in</strong>er Beschäftigten s<strong>in</strong>d jedoch auch<br />

Mitglieder der Geme<strong>in</strong>den und erfüllen<br />

dort zusammen mit anderen Ehrenamtlichen<br />

e<strong>in</strong>en caritativen Dienst. Vor<br />

vielen Jahren hieß das Jahresthema des<br />

Deutschen Caritasverbandes: „Schöne<br />

Worte s<strong>in</strong>d zu wenig“. Es kann e<strong>in</strong> Vortrag,<br />

e<strong>in</strong>e Predigt, der richtige Satz zur<br />

richtigen Zeit wohltuend und erbauend<br />

se<strong>in</strong>, dennoch bleibt ohne Caritas – die<br />

tätige Nächstenliebe – die Kirche unvollständig.<br />

Prof. Alfons Deissler aus<br />

Tag der „Unschuldigen K<strong>in</strong>dle<strong>in</strong>”, dann<br />

am <strong>Nikolaus</strong>tag – als „Bischof” fungieren<br />

durfte.<br />

Auch <strong>in</strong> Wolbeck gibt es seit e<strong>in</strong>igen<br />

Jahren die Tradition des „K<strong>in</strong>der-<strong>Nikolaus</strong>“,<br />

der am <strong>Nikolaus</strong>tag auf e<strong>in</strong>em<br />

Esel durch den Ort reitet.<br />

Der Reformator Mart<strong>in</strong> Luther lehnte<br />

die <strong>Nikolaus</strong>-Verehrung ab. So konsequent,<br />

wie Luther den <strong>Nikolaus</strong>brauch<br />

am 6. Dezember bekämpfte, versuchte<br />

er, das Beschenken durch das Christk<strong>in</strong>d<br />

am 25. Dezember zu beleben,<br />

seitdem wurde die Bescherung <strong>in</strong> vielen<br />

– auch <strong>in</strong> katholischen – Ländern<br />

auf Weihnachten verlegt.<br />

Freiburg betonte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vortrag sehr<br />

e<strong>in</strong>drücklich: Der Weg zu Gott geht<br />

immer über die ausgestreckten Arme!<br />

Die Werke der Barmherzigkeit werden<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de den Möglichkeiten<br />

entsprechend geübt. Gruppen mit oft<br />

schon langjährig Tätigen organisieren<br />

und leisten ihre Dienste an und bei den<br />

Menschen. Neben den vielen organisatorischen<br />

Aufgaben für den gel<strong>in</strong>genden<br />

Ablauf von Veranstaltungen und<br />

Angeboten s<strong>in</strong>d da die treuen Helfer,<br />

die <strong>in</strong> der Bücherei ihren Dienst tun<br />

oder diejenigen, die die Begleitung der<br />

K<strong>in</strong>der unterstützen.<br />

Der Dienst <strong>in</strong> der Kleiderkammer ist<br />

nicht immer leicht. „Nackte bekleiden“<br />

– ist zwar nicht wörtlich zu nehmen,<br />

doch viele Arme benötigen diese Hilfe,<br />

ihre Kleidung zu ergänzen und zu<br />

ersetzen, – dort dann verschmutzte<br />

Gelebte Nächstenliebe 17


Info: Caritas<br />

Caritasausschuss <strong>St</strong>. Ida<br />

Frau Maria Reuter, Tel. 0251 615298<br />

Krankenhausbesuchsdienst <strong>St</strong>. Ida<br />

Büro Büro <strong>St</strong>. <strong>St</strong>. Ida, Tel. 0251 61071<br />

Kleiderkammer <strong>Südost</strong><br />

Am Hohen Ufer 111a<br />

Tel. 0251 1355560<br />

Kleiderannahme:<br />

montags von 15.00 15.00 Uhr bis 17.30 17.30 Uhr<br />

Kleiderausgabe:<br />

mittwochs mittwochs 15.00 15.00 Uhr bis 17.30 17.30 Uhr<br />

Freundeskreis Haus Haus Gremmendorf<br />

Frau Marianne Cherouny<br />

Tel. 0251 61384<br />

Pfarrcaritas <strong>St</strong>. Bernhard Bernhard<br />

Büro <strong>St</strong>. Bernhard<br />

Tel. 0251 619888<br />

Wäsche und Lumpen vorzuf<strong>in</strong>den, ist<br />

nicht nur für die Mitarbeiter ärgerlich<br />

und arbeitsaufwändig, solches Handeln<br />

demonstriert auch Gleichgültigkeit und<br />

Entwürdigung.<br />

Besondere Hilfen s<strong>in</strong>d gefragt, wenn<br />

Geme<strong>in</strong>demitglieder <strong>in</strong> ihren körperlichen<br />

Fähigkeiten zunehmend e<strong>in</strong>geschränkt<br />

s<strong>in</strong>d und nicht mehr mobil<br />

s<strong>in</strong>d. Schnell gerät der unbewegliche<br />

Mensch <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>samkeit, er fühlt sich<br />

ausgegrenzt. Die Kranken zu besuchen<br />

ist seit langer Zeit e<strong>in</strong>e Aufgabe der Geme<strong>in</strong>de.<br />

Neben diesem urchristlichen<br />

Dienst stellt die Begleitung Kranker e<strong>in</strong>en<br />

wesentlichen Beitrag im Gesundheitswesen<br />

dar. Der Besuch bei e<strong>in</strong>em<br />

erkrankten Menschen erfordert die Fähigkeit,<br />

sich zurücknehmen zu können,<br />

18 Gelebte Nächstenliebe<br />

Krankenhausbesuchsdienst<br />

<strong>St</strong>. Bernhard<br />

Büro <strong>St</strong>. Bernhard<br />

Tel. 0251 619888<br />

<strong>St</strong>adtteil<strong>in</strong>itiative<br />

„Von Mensch zu Mensch“<br />

Arm<strong>in</strong> Bern<strong>in</strong>ghaus<br />

Petra Eggemann-Omolaja<br />

Marianne Schmidt<br />

Tel. 0172 2002046<br />

Sozialkreis <strong>St</strong>. Agatha<br />

Jochen Brück<br />

Tel. 02506 7365<br />

Caritasbüro<br />

Im Pfarrheim <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>,<br />

Herrenstraße 17<br />

Jeden 2. und 4. Dienstag im Monat<br />

von 15.30 – 17.00 Uhr<br />

zu spüren, ob nur das „Dase<strong>in</strong>“ gefragt<br />

ist, aktiv zuzuhören, wenn der Kranke<br />

sich mitteilen will. Es kann durchaus<br />

se<strong>in</strong>, dass ke<strong>in</strong>e Antwort gewünscht ist<br />

oder auch nicht möglich ist.<br />

Besondere Anforderung stellt der Umgang<br />

mit Aggression dar, manchmal erfolgt<br />

auch e<strong>in</strong>e schroffe Ablehnung des<br />

Besuchers, diese Verhaltensweisen s<strong>in</strong>d<br />

nicht unbed<strong>in</strong>gt davon abhängig, ob<br />

sich der Besuchsdienst und der Kranke<br />

aus der Geme<strong>in</strong>de kennen. Die Persönlichkeiten,<br />

Lebens- und Krankheitsumstände<br />

s<strong>in</strong>d vielfältig und erfordern von<br />

den Mitgliedern des Besuchdienstes,<br />

sich stets neu ganz bewusst auf den<br />

Menschen e<strong>in</strong>zulassen. Es ist e<strong>in</strong>e große<br />

und oft schöne Aufgabe, denn dieser<br />

Dienst ist nicht e<strong>in</strong>seitig auf das Geben<br />

Krankenhausbesuchsdienst<br />

<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

Büro <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

Tel. 02506 810110<br />

Ökumenisches Netz kle<strong>in</strong>er Hilfen<br />

Annegret Richter<br />

Tel. 02506 1315<br />

Soziale Beratungsstelle<br />

des Caritasverbandes<br />

Bonnenkamp 73<br />

Margret Bollrath, Tel. 0251 625837<br />

montags: 14.00 – 16.30 Uhr<br />

freitags: 10.00 – 12.00 Uhr<br />

Thomas Borgs<br />

Tel. 0251 8999734<br />

montags: 10.00 – 12.00 Uhr<br />

Alfred Dickhoff<br />

Tel. 0251 8998660<br />

mittwochs: 14.00 – 16.30 Uhr<br />

beschränkt, – der Besucher erfährt Vertrauen,<br />

Freude darüber, endlich jemand<br />

zum Reden zu haben, manchmal ist es<br />

auch nur der <strong>St</strong>oßseufzer der Erleichterung<br />

oder auch das „Mite<strong>in</strong>anderlachen-können“.<br />

Bei manchen Besuchen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere, wenn die Aussicht<br />

auf Genesung nicht gegeben ist und<br />

der Kranke jüngeren Alters ist, wird neben<br />

dem Mitgefühl Hochachtung und<br />

Wertschätzung ausgelöst angesichts<br />

der Würde und Reife, mit der der Betroffene<br />

dieser Situation begegnet.<br />

Die konkrete, praktische Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit Krankheit, <strong>St</strong>erben und<br />

Trauer gibt den Menschen, die sich<br />

darauf e<strong>in</strong>lassen viele Chancen, Leben<br />

zu lernen, gesundes Leben schätzen zu<br />

lernen.


Die Kleiderkammer <strong>Südost</strong><br />

Am Hohen Ufer 111a wird seit Jahren Caritas gelebt!<br />

von Kar<strong>in</strong> Plas<br />

Seit etwa 11 Jahren bef<strong>in</strong>det sich die<br />

Kleiderkammer an ihrem jetzigen<br />

<strong>St</strong>andort Am Hohen Ufer 111a. Ehrenamtliche<br />

aus den vier katholischen<br />

und zwei evangelischen Geme<strong>in</strong>den<br />

<strong>in</strong> <strong>Münster</strong>-<strong>Südost</strong> sorgen für e<strong>in</strong>en reibungslosen<br />

Ablauf.<br />

Montags <strong>in</strong> der Zeit von 15.00 bis 17.30<br />

Uhr können gut erhaltene Kleidung für<br />

Erwachsene und K<strong>in</strong>der, Bettwäsche<br />

und Schuhe abgegeben werden. Mittwochs<br />

<strong>in</strong> der Zeit von 15.00 bis 17.30<br />

Uhr f<strong>in</strong>det die Kleiderausgabe gegen<br />

e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Kostenbeitrag statt.<br />

Der Erlös der Kleiderkammer <strong>Südost</strong><br />

kommt den sechs beteiligten Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

zu und kann nach eigener<br />

Entscheidung für soziale Zwecke verwandt<br />

werden.<br />

Frau Echterhölter (Mitarbeiter<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />

Kleiderkammer) beantwortet e<strong>in</strong>ige<br />

Fragen:<br />

Wie lange s<strong>in</strong>d Sie schon ehrenamtlich<br />

<strong>in</strong> der Kleiderkammer tätig? Die Tätigkeit<br />

ist sicherlich nicht immer leicht und<br />

angenehm. Was ist für Sie das Positive<br />

daran? Was gibt Ihnen den Anreiz, weiter<br />

zu machen?<br />

Ich b<strong>in</strong> von Anfang an (seit Januar<br />

2000) im Team. Der Anreiz für mich<br />

ist, die vielen <strong>St</strong>ammkunden und auch<br />

neuen Kunden zu ihrer Zufriedenheit<br />

bedienen zu können. E<strong>in</strong>mal monatlich<br />

werden aussortierte Textilien für K<strong>in</strong>der<br />

und Erwachsene durch den Malteser<br />

Hilfsdienst an Hilfsbedürftige nach<br />

Kal<strong>in</strong><strong>in</strong>grad (Königsberg) transportiert.<br />

Das ist e<strong>in</strong>e besondere Herzensangelegenheit<br />

von mir.<br />

Wie viele Ehrenamtliche engagieren<br />

sich zurzeit regelmäßig? Müssen Sie –<br />

wie auch <strong>in</strong> anderen Bereichen des gesellschaftlichen<br />

und kirchlichen Lebens<br />

– e<strong>in</strong>en Rücklauf an Ehrenamtlichen<br />

feststellen?<br />

Wir haben im Moment e<strong>in</strong> Team von<br />

etwa 20 Ehrenamtlichen. Zwei Ehrenamtliche<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der letzten Zeit ausgeschieden.<br />

Im Bereich Gremmendorf/Angelmodde<br />

sche<strong>in</strong>t es auf den ersten Blick ke<strong>in</strong><br />

hohes Maß an sozial Bedürftigen zu<br />

geben. Können Sie das im Zusammenhang<br />

mit Ihrer Tätigkeit <strong>in</strong> der Kleiderkammer<br />

bestätigen?<br />

Die Mehrzahl unserer Kunden s<strong>in</strong>d<br />

bedürftig. Grundsätzlich kann jede/jeder<br />

die Kleiderkammer besuchen. Der<br />

Hauptkundenstamm wohnt auf dem<br />

Gebiet der sechs angeschlossenen Kirchengeme<strong>in</strong>den.<br />

Mit welchen Schwierigkeiten werden<br />

Sie bei Ihrer Tätigkeit konfrontiert?<br />

Leider werden immer noch „herrenlose“<br />

Kleidersäcke bei jedem Wetter vor<br />

der Tür abgelegt.<br />

Was erhoffen Sie sich für die Zukunft,<br />

wenn Sie an die Kleiderkammer denken?<br />

Das Team freut sich über das Interesse<br />

der Kirchengeme<strong>in</strong>den, die hoffentlich<br />

auch noch weitere Ehrenamtliche mobilisieren<br />

können.<br />

Gelebte Nächstenliebe 19


Der geme<strong>in</strong>same Weg aus der Sucht<br />

Wie der Kreuzbund <strong>in</strong> <strong>St</strong>. Ida Selbsthilfe bei Alkoholabhängigkeit bietet<br />

von Pfarrer em. Ewald Spieker<br />

Im Mai 1986 wurde das neue Pfarrheim<br />

<strong>St</strong>. Ida e<strong>in</strong>geweiht. Die erste Gruppe,<br />

die dieses Haus am Tag nach der Eröffnung<br />

bezogen hat, war der Kreuzbund,<br />

e<strong>in</strong>e bis dah<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>St</strong>. Ida noch nicht bestehende<br />

Gruppe für Menschen, die<br />

alkoholkrank s<strong>in</strong>d und die sich nach<br />

e<strong>in</strong>er Kur gegenseitig stützen und helfen.<br />

Dieser Gruppe b<strong>in</strong> ich von Anfang<br />

an mit hoher Achtung begegnet. Diese<br />

Achtung wuchs noch, als wenig später<br />

Kaplan Fritz <strong>St</strong>öcker zu uns kam, der<br />

selbst alkoholkrank war und beispielhaft<br />

mit dieser Krankheit umg<strong>in</strong>g.<br />

Seit me<strong>in</strong>em Weggang von <strong>St</strong>. Ida b<strong>in</strong><br />

ich vom Bischof beauftragt, mich um<br />

Priester <strong>in</strong> unserer Diözese zu kümmern,<br />

die e<strong>in</strong> Alkoholproblem haben.<br />

Me<strong>in</strong>e Augen wurden noch e<strong>in</strong>mal neu<br />

geschärft. Gerade die Selbsthilfegruppen<br />

haben e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung<br />

für Menschen, die alkoholkrank s<strong>in</strong>d.<br />

Diese Krankheit ist nicht wirklich zu<br />

heilen, Menschen, die an ihr leiden,<br />

20 Gelebte Nächstenliebe<br />

müssen lernen, mit ihr zu leben. Und<br />

da ist der Kreuzbund, wie auch andere<br />

Selbsthilfegruppen, unverzichtbar.<br />

In den Geme<strong>in</strong>den geben diese Gruppen<br />

e<strong>in</strong> hervorragendes Beispiel, sie<br />

arbeiten sehr selbstständig und geben<br />

vielen Menschen Halt und Orientie-<br />

Info: AA-Gruppe • Kreuzbund<br />

AA-Gruppe Ort: Pfarrzentrum <strong>St</strong>. Bernhard / Raum III<br />

Ansprechpartner: Renate: Tel. 02501 96 40 446<br />

Term<strong>in</strong>: 1. Montag im Monat offener Treff um 19.30 Uhr<br />

Kreuzbund Ort: Haus der Begegnung / <strong>St</strong>. Ida<br />

Ansprechpartner: Willi Harbrock, Tel. 0251 617629<br />

Term<strong>in</strong>: jeden Dienstag um 19.45 Uhr<br />

rung. Zahlen, die aus der Erfahrung erwachsen<br />

s<strong>in</strong>d, mögen das belegen: 80<br />

Prozent der behandelten Suchtkranken,<br />

die über längere Zeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Selbsthilfegruppe<br />

mitmachen, bleiben abst<strong>in</strong>ent<br />

und sozial gefestigt. Von den Patienten,<br />

Das macht <strong>St</strong>. Agatha für mich aus . . .<br />

In der Kirche gibt es viele K<strong>in</strong>derbücher,<br />

es werden schöne Lieder gesungen,<br />

ich f<strong>in</strong>de die Musik <strong>in</strong> der Messe schön.<br />

die sich ke<strong>in</strong>er Gruppe anschließen,<br />

werden 80 Prozent rückfällig.<br />

Da ca. 3 bis 5 Prozent der Bevölkerung<br />

<strong>in</strong> unserem Land e<strong>in</strong> Alkoholproblem<br />

haben, ist dieses Thema ke<strong>in</strong> Randproblem.<br />

Alle Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d dr<strong>in</strong>gend<br />

e<strong>in</strong>geladen, diesen Menschen beson-<br />

dere Beachtung zu schenken. In allen<br />

Pfarrzentren sollten solchen Gruppen<br />

Tür und Tor offen stehen.<br />

Alkoholismus – und das muss immer<br />

wieder gesagt werden – ist <strong>in</strong> der Regel<br />

ke<strong>in</strong>e Frage nach moralischem oder<br />

sittlichem Verhalten. Die Alkoholkrankheit<br />

stellt sich <strong>in</strong> der Regel schleichend<br />

e<strong>in</strong>. Dabei ist nicht die Menge Alkohol,<br />

die jemand tr<strong>in</strong>kt, entscheidend dafür,<br />

ob er oder sie alkoholabhängig wird.<br />

Dafür s<strong>in</strong>d andere Faktoren ausschlaggebend.<br />

Ohne e<strong>in</strong>e stützende Gruppe<br />

wird es allerd<strong>in</strong>gs auf Dauer ke<strong>in</strong> erfülltes<br />

Leben mit dieser Krankheit geben.


Glauben erleben<br />

Mehr als nur „öffentlicher Dienst“<br />

von Klaus Nelißen<br />

Zuerst wirft das Feuer von draußen se<strong>in</strong>en<br />

flackernden Sche<strong>in</strong> <strong>in</strong> den dunklen<br />

Kirchraum, später dann dröhnt der Gesang<br />

durch die Kirchenmauern: Es ist<br />

Osternacht. Jedes Jahr ist diese Nacht,<br />

<strong>in</strong> der die Osterkerze den Raum erhellt,<br />

<strong>in</strong> der das Gloria mit allem, was läuten<br />

kann, geschmettert wird, <strong>in</strong> der Auferstehung<br />

gefeiert wird, e<strong>in</strong>e der reichsten<br />

Liturgien, die <strong>in</strong> den vier katholischen<br />

Kirchen <strong>in</strong> <strong>Münster</strong>s <strong>Südost</strong>en<br />

gefeiert wird: reich an Symbolen, reich<br />

an Abwechslung, reich an Gesängen,<br />

reich an Länge. Die Osternacht ist,<br />

wenn man so will, „Primetime“ für jeden<br />

Christen.<br />

Liturgie – das bedeutet, wörtlich aus<br />

dem Griechischen übersetzt, „öffentlicher<br />

Dienst“. Was nach Amtsstube<br />

kl<strong>in</strong>gt, ist jedoch viel mehr: e<strong>in</strong> Fest<br />

der Zeichen, Lieder und Gebete – Gottesdienst.<br />

In den zum Teil uralten Zeichenhandlungen<br />

geschieht etwas, das<br />

wir Christen „heilig“ nennen: Wir feiern<br />

die Gegenwart Gottes – <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>schaft,<br />

<strong>in</strong> den Worten der Heiligen<br />

Schrift, <strong>in</strong> der Wandlung von Brot und<br />

We<strong>in</strong>. Und das schon seit mehreren<br />

Generationen: In der <strong>St</strong>.-Agatha-Kirche<br />

feiern Christen seit mehr als 800 Jahren<br />

Gottesdienst – immer auch <strong>in</strong> gewandelter<br />

Form. Und so wandlungsfähig<br />

das Gesicht der Gottesdienste über die<br />

Zeiten ist, so vielfältig ist die liturgische<br />

Landschaft <strong>in</strong> den vier Kirchen <strong>in</strong> <strong>Münster</strong>s<br />

<strong>Südost</strong>en heute. Dabei schaffen<br />

Kirchraum und Gottesdienstgeme<strong>in</strong>de<br />

immer neu e<strong>in</strong>e je eigene wie unnachahmliche<br />

Mischung.<br />

So lädt täglich das Glockengeläut der<br />

Kirchen zu Gottesdiensten nach <strong>St</strong>.<br />

Agatha, <strong>St</strong>. Bernhard, <strong>St</strong>. Ida und <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>.<br />

Und nicht nur dort – auch an<br />

Orten wie dem Achatiushaus <strong>in</strong> Wolbeck<br />

oder dem Kard<strong>in</strong>al-von-Galen-<br />

<strong>St</strong>ift <strong>in</strong> Angelmodde wird regelmäßig<br />

die Messe gefeiert. Dabei haben viele<br />

Gottesdienste e<strong>in</strong>en besonderen Charakter:<br />

Es gibt Familienmessen, M<strong>in</strong>i-<br />

und Krabbelgottesdienste, Messen mit<br />

Chorgesängen, Konzertmessen, zum<br />

Teil mit hochkarätigen Gast-Musikern,<br />

Jugendmessen und Frauenmessen.<br />

Aber der Reichtum der Liturgien beschränkt<br />

sich nicht nur auf die Messen.<br />

Es gibt zahlreiche Formen<br />

des Gottesdienstes,<br />

die an den vier<br />

Kirchorten gepflegt<br />

werden. Das fängt mit<br />

den jährlich wiederkommendenMaiandachten<br />

an, geht über<br />

die Prozessionen, an<br />

denen der Gottesdienst<br />

förmlich mit den Füßen<br />

auf der <strong>St</strong>raße gehalten<br />

wird, bis zu den geprägten<br />

Gebetszeiten.<br />

So werden <strong>in</strong> <strong>St</strong>. Agatha<br />

die Komplet, das<br />

Nachtgebet der Kirche<br />

und <strong>in</strong> <strong>St</strong>. Ida die Laudes<br />

und die Vesper, das<br />

Früh- und Abendgebet der Kirche, gebetet.<br />

Auch gibt es ökumenische Gottesdienste<br />

– so z. B. das Taizé-Gebet <strong>in</strong><br />

der Friedenskirche und auch regelmäßige<br />

Rosenkranzgebete.<br />

Zu den Hochfesten laden die Kirchen<br />

mit besonderen Liturgien e<strong>in</strong>. Da wird<br />

auch mal der Platz knapp. An e<strong>in</strong>em<br />

Fest wie Weihnachten gibt es gleich<br />

mehrere Gottesdienste: anregende<br />

Feiern für die ganz Kle<strong>in</strong>en und stimmungsvolle<br />

Andachten für Erwachsene.<br />

Und besonders <strong>in</strong> den geprägten Zeiten<br />

wie Advent oder <strong>in</strong> der Fastenzeit f<strong>in</strong>den<br />

an allen Orten Gottesdienste statt,<br />

die dem Charakter dieser Zeiten angemessen<br />

s<strong>in</strong>d. Die liturgische Landschaft<br />

<strong>in</strong> <strong>Münster</strong>s <strong>Südost</strong>en ist reich und vielfältig<br />

und will dabei immer e<strong>in</strong>ladend<br />

se<strong>in</strong>: und <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne s<strong>in</strong>d diese Liturgien<br />

dann doch auch immer wieder<br />

bewusst „öffentlicher Dienst“!<br />

Glauben erleben 21


Liturgie für K<strong>in</strong>der<br />

von Thomas Hermes<br />

Vor gut e<strong>in</strong>em Jahr trafen sich drei Mütter<br />

und e<strong>in</strong> Vater um den vor Jahren e<strong>in</strong>geschlafenen<br />

Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dergottesdienst<br />

wieder mit neuem Leben zu füllen.<br />

Jetzt, e<strong>in</strong> Jahr später, s<strong>in</strong>d wir froh, dass<br />

sich diese Form der Liturgie wieder zu<br />

e<strong>in</strong>er lebendigen Glaubensvermittlung<br />

entwickelt hat, die auf große Resonanz<br />

stößt. Der Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dergottesdienst<br />

richtet sich dabei an K<strong>in</strong>der zwischen<br />

0 und 6 Jahren mit ihren Eltern. Wir<br />

haben damals schon versucht, e<strong>in</strong>en<br />

geme<strong>in</strong>deübergreifenden Rahmen zu<br />

spannen. So f<strong>in</strong>den diese Gottesdienste<br />

am ersten Sonntag im Monat immer<br />

abwechselnd <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den <strong>St</strong>.<br />

Agatha und <strong>St</strong>. Bernhard statt.<br />

Wir s<strong>in</strong>gen und beten mit den K<strong>in</strong>dern,<br />

s<strong>in</strong>d aber auch schon im Gottesdienst<br />

22 Glauben erleben<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Karnevalspolonaise durch die<br />

Räume marschiert, dem Wachsen und<br />

Blühen auf den Grund gegangen oder<br />

haben uns mit unseren Füßen und<br />

deren Gespür beschäftigt. Nach dem<br />

Gottesdienst gibt es für alle K<strong>in</strong>der<br />

und Eltern Kaffee und Apfelschorle im<br />

Pfarrheim oder bei gutem Wetter auch<br />

davor.<br />

Wir freuen uns immer über weitere Vä-<br />

Info: Gottesdienstzeiten<br />

Die aktuellen Gottesdienstzeiten<br />

f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> der wöchentlichen<br />

Ausgabe von „Kirche und Leben“,<br />

<strong>in</strong> den jeweiligen Publikanden <strong>in</strong><br />

den Kirchen und unter<br />

www.st-nikolaus-muenster.de<br />

ter und Mütter aus den Geme<strong>in</strong>den zur<br />

Vergrößerung unseres noch sehr kle<strong>in</strong>en<br />

Vorbereitungsteams. Da der Ablauf<br />

sich wiederholt, ist die Vorbereitung an<br />

e<strong>in</strong>em Abend zu schaffen. Der Spaß<br />

kommt dabei nie zu kurz. Bei Interesse<br />

kommt doch e<strong>in</strong>fach zum nächsten<br />

Gottesdienst und sprecht uns an.<br />

Das macht <strong>St</strong>. Agatha für mich aus ...<br />

kle<strong>in</strong>e, lebendige Geme<strong>in</strong>de...<br />

offen für alle und für alles


Mit Bibel und Rucksack<br />

Ich will, dass E<strong>in</strong>er mit mir geht<br />

von Beate Schmedd<strong>in</strong>g<br />

Fronleichnamsprozession – e<strong>in</strong>e Möglichkeit im Glauben an Gott unterwegs zu se<strong>in</strong><br />

Wir s<strong>in</strong>d „Wiederholungstäter“, wie<br />

bei dem E<strong>in</strong>en oder Anderen ist es uns<br />

zum festen Bestandteil e<strong>in</strong>es Jahres geworden,<br />

e<strong>in</strong> Wochenende oder e<strong>in</strong>e<br />

ganze Woche mit Bibel und Rucksack<br />

zu wandern.<br />

Begonnen hat es bei uns mit der Suche<br />

nach christlicher Geme<strong>in</strong>schaft, nach<br />

Austausch mit Gleichges<strong>in</strong>nten und<br />

nach Antworten auf Fragen wie z. B.:<br />

„Was glaube ich eigentlich?“.<br />

Das macht <strong>St</strong>. Bernhard für mich aus . . .<br />

Für mich und unsere Familie ist <strong>St</strong>.Bernhard<br />

<strong>in</strong> 40 Jahren e<strong>in</strong> Zuhause geworden.<br />

Das Angebot von <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>, dies alles<br />

mit unserer Wanderleidenschaft zu<br />

verb<strong>in</strong>den, kam für uns genau richtig.<br />

Seit 2003 wandern wir mit.<br />

Die Gruppe besteht aus max. 30 Teilnehmern,<br />

übernachtet wird <strong>in</strong> Jugendherbergen.<br />

Wir wandern 20 bis 25<br />

km am Tag und gehen abends <strong>in</strong> nahe<br />

gelegene Restaurants zum Essen. E<strong>in</strong><br />

hauptamtlicher Seelsorger begleitet die<br />

Gruppe <strong>in</strong>haltlich und stellt die Wan-<br />

derung unter e<strong>in</strong> Thema. Ehrenamtliche<br />

übernehmen die weitere Organisation.<br />

Für manche ist es zum festen Ritual geworden,<br />

aber es tauchen auch immer<br />

wieder neue Gesichter auf. Jeder ist<br />

willkommen. Die Menschen, die zusammen<br />

kommen, haben e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />

Anliegen. Sie s<strong>in</strong>d auf der Suche<br />

nach christlicher Weggeme<strong>in</strong>schaft<br />

und nach Ause<strong>in</strong>andersetzung mit dem<br />

eigenen Glauben.<br />

Wir starten morgens mit e<strong>in</strong>em Impuls.<br />

Das kann e<strong>in</strong> Gebet oder e<strong>in</strong> Psalm<br />

se<strong>in</strong>, der e<strong>in</strong>en Bezug zum Leitthema<br />

hat. Wir haben auch schon Lockerungsübungen<br />

gemacht und s<strong>in</strong>d mit<br />

herzlichem Lachen <strong>in</strong> den Tag gestartet.<br />

Gut gelaunt, mit e<strong>in</strong>em Lied auf den<br />

Glauben erleben 23


Lippen oder dem Impuls im Kopf gehen<br />

wir die ersten Schritte und s<strong>in</strong>d schnell<br />

weit weg von den D<strong>in</strong>gen, die wir h<strong>in</strong>ter<br />

uns lassen möchten. Wir kommen<br />

<strong>in</strong> Bewegung, körperlich und geistig.<br />

Es werden immer wieder Pausen gemacht,<br />

nicht nur zum Vespern. Die<br />

e<strong>in</strong>e oder andere auch, um geme<strong>in</strong>sam<br />

zu s<strong>in</strong>gen oder ausgesuchte Textstellen<br />

der Bibel zu lesen. Wir beschäftigen<br />

uns mit der Bedeutung für das Heute<br />

und für uns. Es tut gut, <strong>in</strong>s Gespräch zu<br />

kommen. Wenn wir dann aber e<strong>in</strong>mal<br />

am Tag e<strong>in</strong>e Etappe schweigend gehen,<br />

ist das immer wieder e<strong>in</strong> Höhepunkt<br />

des Mite<strong>in</strong>anders. Dann können wir<br />

uns ganz e<strong>in</strong>lassen auf den, der mit uns<br />

geht und uns kompromisslos se<strong>in</strong>e Liebe<br />

schenkt. „So spricht Gott se<strong>in</strong> ,JA‘,<br />

so stirbt unser ,Ne<strong>in</strong>‘“.<br />

Wenn wir abends dann <strong>in</strong> der Jugendherberge<br />

ankommen, herrscht nach<br />

Zimmerverteilung, Betten beziehen<br />

und Duschen turbulente Fröhlichkeit.<br />

Interessanterweise auffälliger auf den<br />

„Frauenzimmern“. Aus den „Männerzimmern“<br />

hört man eher e<strong>in</strong> leises<br />

Schnarchen, bis wir uns alle zum Essen<br />

wiedersehen.<br />

Witze und kle<strong>in</strong>e Anekdoten oder der<br />

e<strong>in</strong>e oder andere „Muntermacher“<br />

tragen dann dazu bei, dass auch die<br />

Abende kurzweilig s<strong>in</strong>d und wir manches<br />

Mal vor Lachen kaum <strong>in</strong> den<br />

Schlaf f<strong>in</strong>den.<br />

Diese Komb<strong>in</strong>ation von körperlicher<br />

Anstrengung, geistigem Anspruch,<br />

geistlichen Impulsen und fröhlichem<br />

Beisammense<strong>in</strong>, hat mir immer wieder<br />

Mut für me<strong>in</strong>en Glauben gegeben.<br />

Ich freue mich schon jetzt darauf, beim<br />

nächsten „Wandern mit Bibel und<br />

Rucksack“ e<strong>in</strong> <strong>St</strong>ück mit Dir/Ihnen zu<br />

gehen.<br />

24 Glauben erleben<br />

„Touch and go“<br />

Pastoralreferent Sebastian Reimann über Liturgie mit jungen Menschen<br />

Im Interview berichtet Sebastian Reimann, der bis zum Sommer 2008 auf der<br />

Jugendburg Gemen tätig war, über se<strong>in</strong>e Erfahrung mit Jugendlichen Gottesdienst<br />

zu feiern und was dieses für unsere Geme<strong>in</strong>den bedeuten kann.<br />

Herr Reimann, was bedeutet es für Sie,<br />

mit jungen Menschen ihren Glauben<br />

zu feiern?<br />

Für mich bedeutet das zunächst e<strong>in</strong>mal<br />

e<strong>in</strong>e Unterbrechung des Alltags, e<strong>in</strong>e<br />

Auszeit, <strong>in</strong> der ich Ruhe f<strong>in</strong>den kann.<br />

Vielleicht auch e<strong>in</strong> Moment, <strong>in</strong> dem<br />

ich Antworten bekomme, manchmal<br />

gehe ich aber auch mit mehr Fragen<br />

zum Leben nach Hause, als ich vor-<br />

Info: Glauben erleben<br />

Bibelkreis <strong>St</strong>. Agatha<br />

Helmi <strong>St</strong>apper<br />

Tel. 02506 7338<br />

Philosophischer Gesprächskreis <strong>St</strong>. Ida<br />

Jeden Montag um 19.30 Uhr<br />

im Pfarrheim<br />

Adelheid Honerlage<br />

Tel. 0251 615144<br />

Bibelkreise <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

Bibel teilen – Glauben teilen – Leben<br />

teilen<br />

Jeden ersten Mittwoch im Monat um 20.00<br />

Uhr im Pfarrheim <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

Dr. Johannes Hasenkamp<br />

Tel. 02506 7447<br />

her hatte. Jugendliturgie bedeutet aber<br />

auch Spaß und vielleicht auch mal Action.<br />

Wenn ich durch e<strong>in</strong>en Seilgarten<br />

<strong>in</strong> der Kirche klettere und me<strong>in</strong>e eigenen<br />

Grenzen erfahre hilft mir das, um<br />

mir bewusst zu machen, was mich im<br />

Leben und im Glauben trägt. Solche<br />

Aktionen, wie sie zum Beispiel oft <strong>in</strong><br />

der Effata-Kirche stattf<strong>in</strong>den, s<strong>in</strong>d mehr<br />

als nur e<strong>in</strong> Event. Sie eröffnen e<strong>in</strong>en<br />

neuen Blick auf me<strong>in</strong> Leben und auf<br />

Geme<strong>in</strong>same Schriftlesung<br />

Alle vierzehn Tage am<br />

Freitag um 20.00 Uhr<br />

im Pfarrheim <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

Ursula Vetter<br />

Tel. 02506 2345<br />

Arbeitskreis [glauben leben]<br />

Sigrid Kantner<br />

Tel. 02506 7542<br />

Meditativer Morgenimpuls<br />

Jeden 3. Dienstag im Monat<br />

um 9.00 Uhr<br />

im Haus der Begegnung / <strong>St</strong>. Ida<br />

Mechthild Lattekamp<br />

Tel. 0251 9619671


das, was mich im Innersten berührt.<br />

Dieses <strong>in</strong> der Begegnung mit anderen<br />

jungen Menschen zu vermitteln, ist<br />

aus me<strong>in</strong>er Sicht e<strong>in</strong>e spannende und<br />

lohnende Herausforderung für die Geme<strong>in</strong>dearbeit.<br />

Sie nennen gerade die „Jugendkirche<br />

Effata“. Ist es bei diesem Angebot <strong>in</strong><br />

der <strong>St</strong>adt überhaupt nötig, <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de<br />

eigene Jugendangebote anzubieten?<br />

Natürlich bietet die Jugendkirche Angebote,<br />

die wir so nicht nachmachen<br />

können, da uns dafür die Ressourcen<br />

fehlen. Die Jugendkirche ist Profi auf<br />

ihrem Gebiet und e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Ergänzung<br />

unserer Angebote<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de.<br />

Jedoch denke ich, ist es<br />

weiterh<strong>in</strong> wichtig, jungen<br />

Menschen auch hier<br />

vor Ort etwas zu bieten.<br />

Dabei können wir e<strong>in</strong>iges<br />

von der Jugendkirche<br />

lernen. „Effata!“ das heißt<br />

„öffne dich!“ Jugend und<br />

Kirche, das bedeutet auch<br />

immer wieder Offenheit<br />

für neue Ideen, für unkonventionelle<br />

Wege und<br />

für Veränderungen.<br />

Diese Offenheit fängt für<br />

mich bei den Fragen und<br />

Themen der Jugendlichen<br />

an. In vielen Gesprächen<br />

mit Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern auf der<br />

Jugendburg Gemen habe ich gemerkt,<br />

dass viele auf der Suche nach Antworten<br />

auf Lebensfragen, nach e<strong>in</strong>em<br />

S<strong>in</strong>n im Leben s<strong>in</strong>d. Leider erfahren<br />

sie jedoch oft, dass die Kirche nicht<br />

ihre Sprache spricht, nicht ihre Probleme<br />

kennt. Würden Sie zu e<strong>in</strong>em Arzt<br />

Foto: www.pixelio.de<br />

gehen, der Ihnen erklärt, wie Ihr Herz<br />

funktioniert, obwohl Sie ihm eigentlich<br />

von Ihren Knieproblemen erzählt<br />

haben? Leider ist das oft die Erfahrung<br />

junger Menschen <strong>in</strong> unseren Gottesdiensten.<br />

Was braucht es dann aus Ihrer Sicht,<br />

um junge Menschen im Gottesdienst<br />

zu begeistern?<br />

Mir fällt es leichter zu sagen, was es<br />

nicht braucht. Jedenfalls kommen wir<br />

mit leeren Floskeln, überladenen Formeln<br />

und e<strong>in</strong>er lebensfremden Theologie<br />

nicht weiter. Was bedeutet es <strong>in</strong> der<br />

Messe, wenn der Priester sagt „lasset<br />

uns beten!“? Das ist ke<strong>in</strong>e Regiean-<br />

weisung zum Aufstehen. Jugendliche<br />

s<strong>in</strong>d sehr sensibel für Sprache, Ästhetik<br />

und Authentizität. Wenn wir selber<br />

nicht mehr unseren Glauben, sondern<br />

nur noch unsere Tradition feiern, dann<br />

merken sie dieses schnell. Aus me<strong>in</strong>er<br />

Erfahrung ist es notwendig, dass Inhalt<br />

und Ausdrucksform zue<strong>in</strong>ander passen,<br />

sodass deutlich wird, dass das, was wir<br />

im Gottesdienst tun, uns im Innersten<br />

berührt. Manchmal reicht dafür e<strong>in</strong><br />

Lied, e<strong>in</strong> Gedanke, e<strong>in</strong> persönliches<br />

Gebet.<br />

E<strong>in</strong> Lied, e<strong>in</strong> Gedanke, e<strong>in</strong> Gebet – ist<br />

das nicht e<strong>in</strong> bisschen wenig für e<strong>in</strong>en<br />

Gottesdienst?<br />

Bei e<strong>in</strong>em Gottesdienst sollten wir<br />

nicht immer gleich an die Sonntagsmesse<br />

denken. Manchmal s<strong>in</strong>d es kurze<br />

Momente, die wirken, die mir Kraft<br />

geben und bei denen ich Gott begegnen<br />

kann. E<strong>in</strong> Morgenimpuls <strong>in</strong> der<br />

Fastenzeit, e<strong>in</strong>e kurze Bes<strong>in</strong>nung <strong>in</strong> der<br />

Firmvorbereitung, e<strong>in</strong> Text, der mich<br />

nachdenklich macht auf<br />

dem Kurswochenende,<br />

manchmal nur 10 M<strong>in</strong>uten,<br />

e<strong>in</strong>fach „kurz und<br />

gut,“ e<strong>in</strong>fach „touch and<br />

go“.<br />

E<strong>in</strong> Lied kann e<strong>in</strong>e Menge<br />

auslösen. Und damit<br />

s<strong>in</strong>d wir schon an e<strong>in</strong>em<br />

heiklen Punkt angelangt.<br />

Orgel und Gesang am<br />

frühen Morgen s<strong>in</strong>d sicherlich<br />

e<strong>in</strong>e Herausforderung,<br />

auch für mich.<br />

Auf me<strong>in</strong>em iPod f<strong>in</strong>det<br />

so was nur selten Platz<br />

und auch im Radio habe<br />

ich andere Sender-Vorlieben.<br />

Das hat auch Konsequenzen<br />

für die Liturgie. Viele Lieder<br />

aus der Pop-Musik br<strong>in</strong>gen Glaubensund<br />

Lebensfragen zum Ausdruck. „Geboren<br />

um zu leben“ von Unheilig an<br />

Allerheiligen? Aus me<strong>in</strong>er Sicht macht<br />

das S<strong>in</strong>n, das spricht mich an und lässt<br />

mich neu auf me<strong>in</strong> Leben, auf me<strong>in</strong>e<br />

Beziehung zu Gott schauen.<br />

Glauben erleben 25


Geme<strong>in</strong>sam das christliche<br />

Leben stärken<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Wemhöner und Pfarrer Hawerkamp<br />

über die Ökumene <strong>in</strong> <strong>Münster</strong>s <strong>Südost</strong>en im Gespräch mit Klaus Nelißen<br />

E<strong>in</strong> lebendiges ökumenisches Mite<strong>in</strong>ander prägt das Kirchenleben <strong>in</strong> <strong>Münster</strong>s<br />

<strong>Südost</strong>en. <strong>Katholisch</strong>e und evangelische Christen treffen sich <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samen<br />

Arbeitskreisen, feiern geme<strong>in</strong>sam Feste und arbeiten zusammen an den Herausforderungen<br />

für die Kirchen im <strong>St</strong>adtteil. Im Interview berichten die beiden evangelischen<br />

Pfarrer <strong>in</strong> <strong>Münster</strong>-<strong>Südost</strong>, Pfarrer<strong>in</strong> Helga Wemhöner aus Wolbeck und<br />

Pfarrer Hartmut Hawerkamp aus Gremmendorf, über den <strong>St</strong>and der Ökumene,<br />

über den Beg<strong>in</strong>n der ökumenischen Beziehungen und über die Herausforderungen<br />

für die Zukunft.<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Wemhöner, können Sie sich<br />

noch an Ihre erste ökumenische Begegnung<br />

<strong>in</strong> Wolbeck er<strong>in</strong>nern?<br />

Helga Wemhöner: Bei me<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führung<br />

<strong>in</strong> die Pfarrstelle <strong>in</strong> Wolbeck<br />

überbrachten der damalige Pfarrer<br />

Siegfried Kleymann und die damalige<br />

26 Ökumene vor Ort<br />

Pfarrgeme<strong>in</strong>deratsvorsitzende Ulrike<br />

Pöll<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>en Gruß der katholischen<br />

Schwestergeme<strong>in</strong>de. Mit viel Phantasie<br />

und Humor waren das Geschenk und<br />

die Grußworte unter dem Leitmotiv des<br />

Olivenbaums zusammengestellt:<br />

E<strong>in</strong> Olivenbäumchen, Olivenöl, Oliven-Körperbutter<br />

und<br />

Olivenseife fügten sich<br />

zu e<strong>in</strong>em S<strong>in</strong>nbild des<br />

herzlichen Willkommens<br />

zusammen.<br />

Pfarrer Hawerkamp,<br />

Sie s<strong>in</strong>d seit 2001 Pfarrer<br />

der evangelischen<br />

Friedensgeme<strong>in</strong>de.<br />

Wie war Ihre erste Begegnung<br />

vor Ort?<br />

Hartmut Hawerkamp:<br />

Die erste Begegnung<br />

war gleich <strong>in</strong>tensiv und<br />

fand sofort bei me<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>führung statt. Pfarrer<br />

Klaus Wirth war<br />

dabei und ich er<strong>in</strong>nere<br />

mich gerne an se<strong>in</strong>en bewegenden Segensspruch.<br />

Das war schon e<strong>in</strong>drücklich:<br />

Er betonte die Ökumene und das<br />

soziale Engagement für die, die am<br />

Rand stehen. Das zeigte Profil und war<br />

e<strong>in</strong> schöner Türöffner.<br />

Pfarrer Hawerkamp, wie ist die Ökumene<br />

vor Ort <strong>in</strong> Gremmendorf und Angelmodde<br />

aufgestellt?<br />

Hawerkamp: Es gibt hier tragende<br />

<strong>St</strong>rukturen, wie den ökumenischen Arbeitskreis<br />

und zugleich zählen die persönlichen<br />

Beziehungen. Diese zählen<br />

zwar nicht alle<strong>in</strong>, aber wenn man auf<br />

die Intensivpunkte der ökumenischen<br />

Zusammenarbeit schaut, dann hat das<br />

immer mit guten Beziehungen zwischen<br />

Personen zu tun.<br />

Wie arbeitet dieser Ökumene-Kreis?<br />

Hawerkamp: Neben den Hauptamtlichen<br />

arbeiten im Arbeitskreis Gesandte<br />

der evangelischen Geme<strong>in</strong>de und der<br />

drei katholischen Geme<strong>in</strong>den. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d immer wieder auch Interessierte<br />

dabei – das ist über Jahrzehnte<br />

gewachsen. Wir s<strong>in</strong>d eigentlich immer<br />

rund 20 Leute, wenn wir uns viermal<br />

im Jahr zusammenf<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong>e Besonderheit<br />

ist die ökumenische Klausurtagung.<br />

E<strong>in</strong>mal pro Jahr treffen wir<br />

uns zu e<strong>in</strong>er thematischen Reflexion,<br />

früher auch oft mit Übernachtung. Ich<br />

er<strong>in</strong>nere mich gut an die Tagungen zum<br />

Thema Eucharistie/Abendmahl oder<br />

zur Taufe. Dabei spielt die theoretische<br />

Orientierung e<strong>in</strong>e ebenso große Rolle<br />

wie der persönliche Erfahrungsaustausch.<br />

Es geht auch um den Austausch<br />

von Haupt- und Ehrenamtlichen. Schön<br />

s<strong>in</strong>d immer die liturgischen Elemente –<br />

die Agapefeier gehört fest zu den Klausurtagungen.


Was gibt es noch für ökumenische<br />

Aktivitäten?<br />

Hawerkamp: M<strong>in</strong>destens alle zwei Monate<br />

treffen wir uns mit allen Hauptamtlichen<br />

aus <strong>St</strong>. Bernhard, <strong>St</strong>. Agatha,<br />

<strong>St</strong>. Ida zum ökumenischen Arbeitsfrühstück.<br />

Aber die Ökumene-Bewegung<br />

g<strong>in</strong>g hier <strong>in</strong> MS-<strong>Südost</strong> vor allem von<br />

den Ehrenamtlichen aus! Der AK Ökumene<br />

war für das Wachsen der Ökumene<br />

entscheidend und wurde vor über<br />

20 Jahren vor allem von Menschen getragen,<br />

die <strong>in</strong> konfessionell gemischten<br />

Ehen lebten. Diese haben die Hauptamtlichen<br />

zum Aufe<strong>in</strong>anderzugehen<br />

überzeugen können und sie tragen diese<br />

Dynamik zum Teil bis heute!<br />

Pfarrer<strong>in</strong> Wemhöner, <strong>in</strong> Wolbeck haben<br />

die beiden Geme<strong>in</strong>den vor drei Jahren<br />

e<strong>in</strong>e ökumenische Partnerschaftserklärung<br />

unterzeichnet. Wie kam es dazu<br />

und was besagt sie?<br />

Wemhöner: Die Ökumenische Partnerschaftserklärung<br />

verstehen wir als<br />

Selbstvergewisserung und Selbstverpflichtung<br />

der beiden Kirchengeme<strong>in</strong>den.<br />

E<strong>in</strong> Vertrag ist für beide Seiten b<strong>in</strong>dend.<br />

Er trägt auch bei Veränderungen<br />

von <strong>St</strong>rukturen und beim Wechsel von<br />

haupt- oder ehrenamtlichen Kräften.<br />

Wie waren die Reaktionen des Bistums<br />

und des Kirchenkreises auf diese Erklärung?<br />

Wemhöner: Das Bistum <strong>Münster</strong> und<br />

der Evangelische Kirchenkreis <strong>Münster</strong><br />

haben den Abschluss der Ökumenischen<br />

Partnerschaftsvere<strong>in</strong>barung begrüßt.<br />

Wesentlich aber ist die Erarbeitung<br />

und Umsetzung hier vor Ort.<br />

Was wissen Sie, wie es früher war zwischen<br />

Evangelischen und Katholiken <strong>in</strong><br />

Gremmendorf und Angelmodde?<br />

Hawerkamp: Diese<br />

Erfahrungen habe<br />

ich natürlich nicht<br />

selber gemacht, sondern<br />

davon ist mir<br />

viel erzählt worden:<br />

Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg muss es<br />

nicht selbstverständlich<br />

gewesen se<strong>in</strong>,<br />

mit Katholiken <strong>in</strong><br />

Kontakt zu kommen.<br />

Wir s<strong>in</strong>d hier eben im<br />

katholischen <strong>Münster</strong>land<br />

und damals<br />

gab es e<strong>in</strong>e klare<br />

Unterscheidung zwischen<br />

den Konfessionen.<br />

Das lag wohl<br />

auch daran, dass die<br />

Gründungsmitglieder dieser Geme<strong>in</strong>de<br />

zu über 90 Prozent Flüchtl<strong>in</strong>ge aus<br />

dem Osten waren. Die Fremdheitsgefühle<br />

der Zugezogenen spielten sicherlich<br />

e<strong>in</strong>e Rolle bei den anfangs eher<br />

distanzierten Konstellationen.<br />

Und wie war es <strong>in</strong> Wolbeck?<br />

Wemhöner: Auch <strong>in</strong> Wolbeck entstand<br />

e<strong>in</strong>e evangelische Geme<strong>in</strong>de erst nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg. Vorher waren<br />

die beiden preußischen Beamten – der<br />

Förster und der Polizist – sowie e<strong>in</strong>e<br />

Magd im Hause Schwegmann evangelisch,<br />

alle anderen waren katholisch.<br />

Das macht <strong>St</strong>. Ida für mich aus . . .<br />

Als die Flüchtl<strong>in</strong>ge kamen, die größtenteils<br />

evangelisch waren, entstand<br />

die evangelische Geme<strong>in</strong>de auch im<br />

S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>schaft derer, die<br />

e<strong>in</strong>e ähnliche Geschichte hatten und<br />

die ihre Erlebnisse von Flucht und Vertreibung<br />

sowie ihre Bemühungen um<br />

e<strong>in</strong>en Neuanfang mite<strong>in</strong>ander teilen<br />

konnten.<br />

Dass sie schon bald ihre Gottesdienste<br />

im „Schloss“ feiern durften, verdanken<br />

wir der letztlich schon ökumenisch zu<br />

nennenden Weite des damaligen Grafen<br />

von Merveldt, der als katholischer<br />

Hausherr des Drostenhofes die evange-<br />

<strong>St</strong>. Ida mit den vielen lebendigen Gruppen ist für mich<br />

e<strong>in</strong>e Lebens- und Glaubensgeme<strong>in</strong>schaft.<br />

Ökumene vor Ort 27


lische Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Haus Gottesdienste<br />

feiern ließ.<br />

Von der großen Ökumene heißt es oft,<br />

es knirsche im Gebälk. Wie muss Ökumene<br />

vor Ort stattf<strong>in</strong>den, damit sie sich<br />

<strong>in</strong> diese Negativstimmungen nicht re<strong>in</strong>ziehen<br />

lässt?<br />

Hawerkamp: Ich stamme aus Bielefeld<br />

und dort fand ich die Ökumene nicht<br />

<strong>in</strong>teressant. Was ich dort erfuhr, möchte<br />

ich „Pflicht-Ökumene“ nennen.<br />

Diese ist eher formell und das nichtausgesprochene<br />

Thema ist „Wir stören<br />

uns nicht“. Aber hier <strong>in</strong> <strong>Südost</strong>en<br />

erfahre ich das anders. Hier kommen<br />

Menschen zusammen, die ane<strong>in</strong>ander<br />

aufrichtig <strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d. Daraus ent-<br />

Das macht <strong>St</strong>. Bernhard für mich aus . . .<br />

die vielen Aktivitäten<br />

mit anderen Familien.<br />

spr<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> enormer Mehrwert. Zum<br />

Beispiel die ökumenische Bibelwoche.<br />

Wir hatten hier 120 bis 150 K<strong>in</strong>der<br />

und so viele Ehrenamtliche dabei – das<br />

hätte ke<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de alle<strong>in</strong> stemmen<br />

können. Was für e<strong>in</strong>e Bereicherung!<br />

Ich er<strong>in</strong>nere mich auch an den ökumenischen<br />

Kirchentag, den wir 2007 hier<br />

vor Ort machten, mit über 100 Veranstaltungen,<br />

<strong>in</strong> allen vier Geme<strong>in</strong>den.<br />

Das ist e<strong>in</strong>e ganz eigene Qualität von<br />

Ökumene: Sie lebt von den Begegnungen<br />

<strong>in</strong> der Unterschiedlichkeit. Diese<br />

kann zwar auch stören, aber sie bereichert<br />

enorm. Das ist Beziehungsarbeit.<br />

Wemhöner: Ja, das sehe ich ähnlich.<br />

Ökumene ist etwas, was man nicht nur<br />

mit dem Kopf gestalten und erfassen<br />

28 Ökumene vor Ort<br />

kann. Es braucht das Erleben. In Wolbeck<br />

fängt das bei den Kle<strong>in</strong>en ganz<br />

selbstverständlich an: Sie feiern ihren<br />

M<strong>in</strong>i-Gottesdienst mal <strong>in</strong> der „großen“<br />

und mal <strong>in</strong> der „kle<strong>in</strong>en“ Kirche und<br />

fühlen sich <strong>in</strong> beiden zu Hause.<br />

Bei den „Großen“ gibt es Menschen,<br />

die mal <strong>in</strong> der e<strong>in</strong>en, mal <strong>in</strong> der anderen<br />

Kirche Gottesdienst feiern. Und neben<br />

weiteren sehr alltäglichen Begegnungen<br />

gibt es Ereignisse, die sehr selbstverständlich<br />

ökumenisch gewürdigt<br />

werden, u. a. das jährliche Gedenken<br />

des Schicksals der Jüd<strong>in</strong>nen und Juden<br />

am 9. November, Schützenfeste und<br />

der Ziegenbocksmontag, wozu jeweils<br />

sehr selbstverständlich auch die Pfarrer<strong>in</strong><br />

als Repräsentant<strong>in</strong> der evangelischen<br />

Geme<strong>in</strong>de<br />

e<strong>in</strong>geladen wird,<br />

aber auch die Aktionen<br />

des „Ökumenischen<br />

E<strong>in</strong>e-<br />

Welt-Kreises“,<br />

der wöchentliche<br />

Wolbecker MittagsTreff<br />

im Achatius-Haus, das Café<br />

am Sonntag im evangelischen Geme<strong>in</strong>dehaus,<br />

oder die ökumenische<br />

Auferstehungsfeier auf dem Friedhof<br />

am Ostermorgen. Sie sehen – da tut<br />

sich viel <strong>in</strong> Wolbeck.<br />

Pf<strong>in</strong>gsten 2012 ist das Datum, an dem<br />

die vier katholischen Geme<strong>in</strong>den im<br />

<strong>Südost</strong>en <strong>Münster</strong>s zur neuen Pfarrei<br />

„<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> <strong>Münster</strong>“ zusammenge-<br />

Das macht <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> für mich aus . . .<br />

führt werden. Was s<strong>in</strong>d Ihre Hoffnungen<br />

und Befürchtungen?<br />

Wemhöner: Ich hoffe, dass es gel<strong>in</strong>gt,<br />

<strong>in</strong> der Region das Motto „global denken<br />

– lokal handeln“ auch für das ökumenische<br />

Mite<strong>in</strong>ander zu beherzigen,<br />

auf dass es das Bewusstse<strong>in</strong> der größeren<br />

E<strong>in</strong>heit ebenso gibt wie das unko<br />

mplizierte, nachbarschaftliche Zusammenleben<br />

direkt vor Ort – eben da, wo<br />

es geme<strong>in</strong>same Geschichte und Geschichten<br />

und den geteilten Alltag gibt.<br />

Ökumene lebt eben vom direkten Kontakt<br />

und der konkreten Begegnung.<br />

Hawerkamp: Me<strong>in</strong>e Sorgen betreffen<br />

die Beziehungen unter den Hauptamtlichen.<br />

Die spielen neben den <strong>in</strong>takten<br />

<strong>St</strong>rukturen eben e<strong>in</strong>e besondere Rolle.<br />

Für den Mehrwert ist der Umgang untere<strong>in</strong>ander<br />

sehr wichtig. Und Gott sei<br />

Dank spielen hier vor Ort subtile dogmatische<br />

Setzungen wie „Wer ist hier<br />

wirklich Kirche?“ ke<strong>in</strong>e Rolle. Ökumene<br />

geschieht hier auf Augenhöhe.<br />

Daher sorge ich mich schon, ob dies<br />

auch künftig Bestand hat. Das liegt<br />

nicht nur an den Priestern, sondern<br />

auch an den Laien-Hauptamtlichen,<br />

die unsere Ökumene bereichern. Aber<br />

zugleich hege ich auch Hoffnungen:<br />

Nämlich, dass mit der Fusion die Region<br />

<strong>Münster</strong>-<strong>Südost</strong> noch mehr <strong>in</strong> den<br />

Blick kommt. Wir leben hier geme<strong>in</strong>sam<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Region und geme<strong>in</strong>sam<br />

das christliche Leben zu stärken, ist<br />

me<strong>in</strong>e große Hoffnung.<br />

. . . wir stammen aus <strong>Münster</strong>-Innenstadt und wurden<br />

damals gleich <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>de aufgenommen.<br />

Es ist schön, wenn man so willkommen geheißen wird. Jetzt<br />

gehören wir dazu – seit über 32 Jahren.


Famlienseelsorge <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de<br />

von Pastoralreferent Richard Schu-Schätter<br />

Blut ist ja bekanntlich dicker als Wasser.<br />

Deshalb spielt die Familie <strong>in</strong> fast allen<br />

Kulturen und Religionen und Zeitaltern<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Das ist <strong>in</strong><br />

unserer Zeit nicht anders. Die Familie<br />

ist der Ort, wo Menschen Geborgenheit,<br />

Nähe und Unterstützung erfahren<br />

können. Aber auch <strong>St</strong>reit<br />

und Wut und Trauer. Die<br />

Kirche hat immer wieder<br />

betont, dass die Familie<br />

die „Keimzelle des<br />

Glaubens“ ist. Hier wird<br />

Glaube weitergegeben<br />

(unthematisch, durch<br />

die Erfahrung von Liebe<br />

und Vertrauen oder<br />

auch thematisch, durch<br />

geme<strong>in</strong>sames Beten oder<br />

R<strong>in</strong>gen um Glaubensüberzeugungen).<br />

E<strong>in</strong>e<br />

Geme<strong>in</strong>de, die Familien<br />

aus dem Blick verlöre,<br />

könnte ihrem Auftrag<br />

vermutlich nicht gerecht<br />

werden.<br />

Aber wer gehört eigentlich<br />

zur Familie? In den<br />

Köpfen ist beim <strong>St</strong>ichwort<br />

Familie zunächst<br />

das Ideal von Eltern mit<br />

ihren K<strong>in</strong>dern präsent.<br />

Die Wirklichkeit ist viel<br />

differenzierter: Alle<strong>in</strong>erziehende,Patchworkfamilien<br />

und auch Menschen<br />

ohne K<strong>in</strong>der haben<br />

ihre eigene Familiengeschichte, die sie<br />

prägt und bewegt. Familie ist nicht nur<br />

<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit oder beim Erziehen von<br />

K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong> wichtiges Thema. Wenn<br />

die K<strong>in</strong>der aus dem Haus gehen, wenn<br />

Eltern alt werden und eventuell Pflege<br />

brauchen, wenn Familienangehörige<br />

sterben - die Familienbande begleiten<br />

e<strong>in</strong>en Menschen se<strong>in</strong> Leben lang.<br />

An vielen Lebensstationen können<br />

Menschen bei den verschiedenen Angeboten<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>en Ort<br />

f<strong>in</strong>den, an dem ihre ganz <strong>in</strong>dividuelle<br />

Familiensituation <strong>in</strong> den Blick gerät.<br />

Sakramentenkatechese und besondere<br />

liturgische Angebote zählen genauso<br />

dazu wie E<strong>in</strong>richtungen (vom K<strong>in</strong>dergarten<br />

bis zum Altenheim) und auch<br />

karitative Hilfsangebote und geme<strong>in</strong>schaftsbildende<br />

Angebote und Gruppen<br />

blenden das Thema Familie nicht<br />

aus.<br />

Wenn Sie im Folgenden e<strong>in</strong>ige exemplarische<br />

Beispiele aus unseren Geme<strong>in</strong>den<br />

lesen, bei denen Familien besonders<br />

im Blick s<strong>in</strong>d, so ist dies ke<strong>in</strong>e<br />

vollzählige Zusammenstellung. Auch<br />

<strong>in</strong> den anderen Themenbereichen dieses<br />

Heftes können Sie entdecken, wo<br />

und wie Familien-Seelsorge <strong>in</strong> unseren<br />

Geme<strong>in</strong>den geschieht.<br />

Info: Erstkommunion<br />

E<strong>in</strong> Highlight <strong>in</strong> der Familienpastoral<br />

ist die Feier der Erstkommunion.<br />

E<strong>in</strong>geladen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

der Regel alle K<strong>in</strong>der der dritten<br />

Jahrgangsstufe unserer Geme<strong>in</strong>den.<br />

In Katechesestunden, verschiedenen<br />

Aktionsnachmittagen<br />

und durch die Mitfeier von Gottesdiensten<br />

erleben die K<strong>in</strong>der<br />

christliche Geme<strong>in</strong>schaft und werden<br />

auf die Begegnung mit Jesus,<br />

dem Brot des Lebens, vorbereitet.<br />

Pastoralreferent Richard<br />

Schu-Schätter, Tel. 02506 8101112<br />

K<strong>in</strong>der und Familie 29


Das Familienzentrum <strong>St</strong>. Bernhard<br />

von Marion Aupers<br />

In der Trägerschaft der Pfarrgeme<strong>in</strong>de<br />

<strong>St</strong>. Bernhard wurde unser K<strong>in</strong>dergarten<br />

1972 e<strong>in</strong>geweiht. Immer wieder wurden<br />

die Gruppenstrukturen, aber auch<br />

die Räumlichkeiten den veränderten<br />

Bedürfnissen angepasst. Heute s<strong>in</strong>d wir<br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrative K<strong>in</strong>dertagesstätte, <strong>in</strong><br />

der K<strong>in</strong>der im Alter von zwei bis sechs<br />

Jahren betreut und gefördert werden.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Ausbau unserer E<strong>in</strong>richtung<br />

zur Aufnahme von jüngeren K<strong>in</strong>dern<br />

ist geplant.<br />

Seit August 2008 s<strong>in</strong>d wir e<strong>in</strong> zertifiziertes<br />

Familienzentrum. Neben der<br />

orig<strong>in</strong>ären Kita-Arbeit, die durch unser<br />

30 K<strong>in</strong>der und Familie<br />

Team gewährleistet ist, werden durch<br />

externe Fachkräfte sowohl für die K<strong>in</strong>der<br />

als auch für die Eltern Unterstützung,<br />

Beratung und Bildung <strong>in</strong> unserem<br />

Haus angeboten. Unser pädagogisches<br />

Team besteht aus 12 Fachkräften und<br />

e<strong>in</strong>er Praktikant<strong>in</strong>. Viele externe Kräfte<br />

unterstützen die K<strong>in</strong>der und ihre Familien<br />

(nicht nur aus unserer E<strong>in</strong>richtung)<br />

e<strong>in</strong>mal wöchentlich z. B. durch Sprachförderung<br />

nach Delf<strong>in</strong> 4, Logopädie<br />

und Motopädie für die K<strong>in</strong>der, e<strong>in</strong>en<br />

Sprach- und Alphabetisierungskurs sowie<br />

durch e<strong>in</strong> Sportangebot für Frauen,<br />

e<strong>in</strong>e Babyspielgruppe (Sure <strong>St</strong>art) und<br />

e<strong>in</strong>e Hebammensprechstunde. Durch<br />

diese Angebote werden Familien unterstützende<br />

Hilfen gegeben.<br />

Seit Oktober 2008 arbeiten wir mit e<strong>in</strong>em<br />

Qualitätsmanagementsystem.<br />

Im Frühjahr 2011 bekamen wir durch<br />

die Bundes<strong>in</strong>itiative „Frühe Chancen“<br />

die Möglichkeit, e<strong>in</strong>e „Schwerpunkte<strong>in</strong>richtung<br />

Sprache & Integration“ zu<br />

werden, wodurch K<strong>in</strong>dern im frühen<br />

Lebensalter e<strong>in</strong>e bessere Zukunft ermöglicht<br />

werden soll.<br />

Familienzentrum <strong>St</strong>. Bernhard<br />

Clemens-August-Platz 8a<br />

Tel. 0251 619555<br />

kita.stbernhard-angelmodde@<br />

bistum-muenster.de<br />

Das macht <strong>St</strong>. Bernhard für mich aus . . .<br />

Es ist toll, <strong>in</strong> <strong>St</strong>. Bernhard für Geme<strong>in</strong>demitglieder<br />

und „Externe“ e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen<br />

Platz zu haben, um zu spielen, zu s<strong>in</strong>gen, zu<br />

basteln und natürlich auch zu klönen.


Wolbecks Villa Kunterbunt<br />

In der Alten Gartenbauschule ist der K<strong>in</strong>dergarten <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> beheimatet<br />

von Mechthild Lödd<strong>in</strong>g<br />

Die Kirchengeme<strong>in</strong>de <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> eröffnete<br />

1995 <strong>in</strong> den Räumen der ehemaligen<br />

Gartenbauschule Wolbeck<br />

• e<strong>in</strong>er alten Villa mit großem Garten<br />

• die Tagese<strong>in</strong>richtung für K<strong>in</strong>der <strong>St</strong>.<br />

<strong>Nikolaus</strong>.<br />

In der zweigruppigen E<strong>in</strong>richtung werden<br />

50 K<strong>in</strong>der im Alter zwischen drei<br />

und sechs Jahren betreut.<br />

Folgende wöchentliche Betreuungsstundenkont<strong>in</strong>gente<br />

bieten wir an:<br />

• 35 <strong>St</strong>unden als Blocköffnungszeit<br />

(<strong>in</strong>kl. Mittagessen)<br />

• 35 <strong>St</strong>unden aufgeteilt auf vor- und<br />

nachmittags<br />

• 45 <strong>St</strong>unden Ganztagsbetreuung<br />

Im Rahmen des K<strong>in</strong>derbildungsgesetzes<br />

NRW arbeiten wir nach dem „Situativen<br />

Ansatz“. Themen und Ereignisse,<br />

die für die K<strong>in</strong>der von Bedeutung s<strong>in</strong>d,<br />

werden aufgegriffen und <strong>in</strong> Form von<br />

Projekten vertieft. Als große Bereicherung<br />

empf<strong>in</strong>den wir die nachbarschaftliche<br />

Nähe unserer E<strong>in</strong>richtung zum<br />

Pflege- und Seniorenheim Haus Achatius.<br />

K<strong>in</strong>der und ältere Menschen besuchen<br />

e<strong>in</strong>ander und bekommen E<strong>in</strong>blick<br />

<strong>in</strong> das Lebensgefühl der jeweils anderen<br />

Generation.<br />

Die Tagese<strong>in</strong>richtung für K<strong>in</strong>der <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

versteht sich als lebendiger Teil<br />

der Kirchengeme<strong>in</strong>de. K<strong>in</strong>dgemäß vermitteln<br />

wir christliche Glaubens<strong>in</strong>halte.<br />

Es ist uns wichtig, dass die K<strong>in</strong>der den<br />

christlichen Glauben im menschlichen<br />

Mite<strong>in</strong>ander erleben – sei es beim Feiern<br />

mit den Bewohnern des Senioren-<br />

heims „Achatius-Haus“ von nebenan,<br />

oder beim <strong>Nikolaus</strong>umzug durch die<br />

Geme<strong>in</strong>de.<br />

Das vertrauensvolle Mite<strong>in</strong>ander von<br />

Eltern, Trägervertretern, den Menschen<br />

und Institutionen der Geme<strong>in</strong>de sowie<br />

den pädagogischen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

ist uns e<strong>in</strong> Grundanliegen ganz im S<strong>in</strong>ne<br />

des afrikanischen Sprichwortes: „Es<br />

braucht e<strong>in</strong> Dorf um e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d großzuziehen.“<br />

Tagese<strong>in</strong>richtung für K<strong>in</strong>der <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

<strong>Münster</strong>straße 24<br />

Tel. 02506 85997<br />

kita.stnikolaus-wolbeck@<br />

bistum-muenster.de<br />

Das macht <strong>St</strong>. Agatha für mich aus . . .<br />

Geme<strong>in</strong>samer Gottesdienst<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er überschaubaren Geme<strong>in</strong>de.<br />

K<strong>in</strong>der und Familie 31


Die K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung von <strong>St</strong>. Ida<br />

von Simone Jarl<strong>in</strong>g<br />

Unsere Tagese<strong>in</strong>richtung wird zurzeit<br />

von 98 K<strong>in</strong>dern im Alter von drei bis<br />

sechs Jahren besucht. Die K<strong>in</strong>der werden<br />

<strong>in</strong> vier Gruppen von e<strong>in</strong>em Team<br />

aus 13 Kollegen (Erzieher<strong>in</strong>nen und<br />

e<strong>in</strong>er Heilpädagog<strong>in</strong>) betreut. Unsere<br />

E<strong>in</strong>richtung arbeitet <strong>in</strong>tegrativ, das<br />

heißt, K<strong>in</strong>der mit und ohne Beh<strong>in</strong>derung<br />

spielen und lernen hier geme<strong>in</strong>sam.<br />

Die Betreuung, Erziehung und Bildung<br />

der K<strong>in</strong>der geschieht <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />

Verantwortung mit den Eltern und ist<br />

familienergänzend.<br />

E<strong>in</strong>ige der vielen Erfahrungen, die die<br />

K<strong>in</strong>der bei uns machen können, kann<br />

unser K<strong>in</strong>dergarten-ABC kurz darstellen.<br />

32 K<strong>in</strong>der und Familie<br />

Es erfasst unsere Ziele:<br />

K - K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>en Ort zum Forschen, Spielen und Lernen bieten<br />

I - Individualität fördern<br />

N - Neue Räume schaffen, um die Welt k<strong>in</strong>dgerecht zu entdecken<br />

D - Die Geme<strong>in</strong>schaft erleben<br />

E - Experimentieren und so zur Selbstständigkeit f<strong>in</strong>den<br />

R - Ruhephasen geben, um Erlebtes zu verarbeiten<br />

G - Geme<strong>in</strong>sam etwas unternehmen<br />

A - Andere akzeptieren und respektieren; auf Andere Rücksicht nehmen;<br />

aufmerksam se<strong>in</strong>, damit es allen <strong>in</strong> unserer Geme<strong>in</strong>schaft gut geht<br />

R - Religion erfahren, verstehen und weitergeben<br />

T - Turnen und toben<br />

E - Eigene Erfahrungen sammeln und daran wachsen<br />

N - Neugierde der K<strong>in</strong>der nutzen<br />

K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung <strong>St</strong>. Ida<br />

Nachtigallenweg 19<br />

48167 <strong>Münster</strong><br />

Tel. 0251 615412<br />

kita.stida-gremmendorf@<br />

bistum-muenster.de


Familienkreise <strong>St</strong>. Ida<br />

von Heike Tytko<br />

Seit vielen Jahren gibt es Familienkreise<br />

<strong>in</strong> Gremmendorf. Familienkreise treffen<br />

sich und gestalten geme<strong>in</strong>sam ihre<br />

Freizeit. Mal s<strong>in</strong>d es „lockere“ Treffen,<br />

dann Gesprächsabende zu Themen, die<br />

uns bewegen, e<strong>in</strong> anderes Mal starten<br />

wir Ausflüge und Unternehmungen,<br />

mal mit und mal ohne K<strong>in</strong>der. Viele<br />

verschiedene Aktivitäten, so vielfältig<br />

und bunt wie wir Menschen eben s<strong>in</strong>d.<br />

Aus diesen Bekanntschaften haben sich<br />

im Laufe der Zeit enge Freundschaften<br />

entwickelt. E<strong>in</strong>mal im Jahr werden alle<br />

e<strong>in</strong>geladen, die e<strong>in</strong>en neuen Familienkreis<br />

bilden möchten.<br />

Momentan blicken wir auf 15 Familienkreise<br />

<strong>in</strong> unterschiedlicher Größe.<br />

Fünf- bis sechsmal im Jahr schickt jeder<br />

Kreis e<strong>in</strong>en „Sprecher“ zum Sachausschuss<br />

„Ehe, Familie und andere<br />

Lebensformen“. Die Familienkreissprecher<br />

treffen sich im Pfarrheim und<br />

planen geme<strong>in</strong>same Aktivitäten. „Geme<strong>in</strong>sam<br />

statt e<strong>in</strong>sam“ – das ist hier<br />

das Motto!<br />

Das macht <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> für<br />

mich aus . . .<br />

. . . die coolen Leute hier.<br />

Info: K<strong>in</strong>der und Familie<br />

Familienausschuss <strong>St</strong>. Bernhard<br />

Dietmar Brandherm<br />

Tel. 0251 624285<br />

Die kle<strong>in</strong>en <strong>St</strong>rolche<br />

Pfarrheim <strong>St</strong>. Bernhard<br />

Martha Greve<br />

Tel. 0251 619423<br />

Mo, Do, Fr von 8.45 – 11.45 Uhr<br />

Eltern-K<strong>in</strong>d-Gruppen<br />

Pfarrheim <strong>St</strong>. Bernhard<br />

Kar<strong>in</strong>a Kipke<br />

Tel. 0251 615677<br />

Familienkreis <strong>St</strong>. Ida<br />

Heike Tytko<br />

Tel. 0251 61071<br />

K<strong>in</strong>der und Familie 33


. . . als man auf den ersten Blick sehen<br />

kann. Vieles, was im K<strong>in</strong>der- und Jugendbereich<br />

der Geme<strong>in</strong>den stattf<strong>in</strong>det,<br />

bleibt unsichtbar, unsche<strong>in</strong>bar:<br />

die regelmäßigen Gruppenstunden am<br />

Nachmittag, die unzähligen Vorbereitungstreffen<br />

für die nächste Ferienfreizeit,<br />

das Reflexionstreffen nach der<br />

Firmvorbereitung, der Jugendgottesdienst<br />

am Sonntagabend oder die Gruppenleiterschulung<br />

am Wochenende auf<br />

der Jugendburg Gemen. Und das alles<br />

trotz Schulstress und dadurch immer<br />

knapper werdender Freizeit. Viele Jugendliche<br />

und junge Erwachsene engagieren<br />

sich <strong>in</strong> unseren Geme<strong>in</strong>den und<br />

tragen so dazu bei, dass K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en<br />

Ort der Begegnung f<strong>in</strong>den können. Sie<br />

34 Jugend<br />

da ist mehr dr<strong>in</strong> . . .<br />

von Pastoralreferent Sebastian Reimann<br />

lernen so, soziale Verantwortung<br />

zu übernehmen, Projekte<br />

zu managen, Gruppen zu leiten<br />

und Werte zu vermitteln.<br />

Regelmäßig treffen sich die<br />

Gruppenleiter aus unseren<br />

Geme<strong>in</strong>den, um sich über<br />

die K<strong>in</strong>der- und Jugendarbeit<br />

auszutauschen und neue Aktionen,<br />

Ferienfreizeiten und<br />

Ausflüge für die K<strong>in</strong>der vorzubereiten.<br />

Etwa 140 Jugendliche<br />

engagieren sich <strong>in</strong> unseren<br />

vier Geme<strong>in</strong>den für die<br />

unterschiedlichen Aufgaben.<br />

Viele Jugendliche, die <strong>in</strong> unseren<br />

Geme<strong>in</strong>den Gruppen<br />

und Lager betreuen, haben<br />

e<strong>in</strong>e Gruppenleiterausbildung<br />

und e<strong>in</strong>en Erste-Hilfe-Kurs absolviert.<br />

In den Gruppenstunden basteln und<br />

spielen sie mit den K<strong>in</strong>dern, lesen Geschichten<br />

vor und backen z. B. <strong>in</strong> der<br />

Weihnachtszeit Plätzchen. Mit den<br />

Messdienergruppen üben sie zudem<br />

Foto: froodmat / www.photocase.de<br />

Ferienlagerfeel<strong>in</strong>g<br />

<strong>in</strong> den Kirchen und erklären den K<strong>in</strong>dern<br />

den Ablauf der Messe.<br />

Doch da ist noch mehr: Jugendarbeit im<br />

kirchlichen Kontext hat für uns Christen<br />

e<strong>in</strong>en Mehrwert: Sie ist getragen von<br />

der Überzeugung, dass Gott <strong>in</strong> unserem<br />

Handeln, <strong>in</strong> unserer Geme<strong>in</strong>schaft<br />

gegenwärtig ist. Besonders deutlich<br />

wird dies <strong>in</strong> den spirituellen Angeboten,<br />

die für die Jugendlichen <strong>in</strong> unserer<br />

Geme<strong>in</strong>den stattf<strong>in</strong>den. In der Adventund<br />

Fastenzeit werden „Atempausen“<br />

für Jugendliche angeboten. Auch Spätschichten<br />

am Aschermittwoch, die „Liturgische<br />

Nacht“ am Gründonnerstag,<br />

oder e<strong>in</strong> Glaubenstag für die Leiterrunde<br />

laden dazu e<strong>in</strong>, über das eigene Leben,<br />

den eigenen Glauben und die persönliche<br />

Gottesbeziehung nachzudenken<br />

und darüber mit anderen Jugendlichen<br />

<strong>in</strong> den Austausch zu treten. Diese liturgischen<br />

und religiösen Elemente der<br />

Jugendarbeit tragen dazu bei, e<strong>in</strong>en<br />

neuen Blick auf die Welt zu ermöglichen<br />

und im Glauben zu wachsen.<br />

Ungewohnte Freiräume, neue Begegnungen, unbekannte Verantwortung – soziales<br />

Lernen <strong>in</strong> der Gruppe ist nirgendwo so <strong>in</strong>tensiv möglich, wie <strong>in</strong> der Ferienfreizeit.<br />

Entscheidend dabei ist vor allem der E<strong>in</strong>satz der ehrenamtlichen Betreuer.<br />

Sie schaffen jenen Raum, <strong>in</strong> dem sich die K<strong>in</strong>der und Jugendlichen kreativ<br />

und eigenständig entwickeln können. Das Ziel der Ferienfreizeit rückt dabei <strong>in</strong><br />

den H<strong>in</strong>tergrund: Ob Insel, Schützenhalle oder Zeltlager – dieses „Ferienlagerfeel<strong>in</strong>g“<br />

kann an jedem Ort aufkommen. Unsere Geme<strong>in</strong>den bieten jedes Jahr<br />

unterschiedliche Fahrten für K<strong>in</strong>der und Jugendliche an und auch für die K<strong>in</strong>der,<br />

die nicht wegfahren, gibt es e<strong>in</strong> reichhaltiges Ferien-Freizeit-Spaß-Programm.


Wir Messdiener<br />

von Jürgen Hoheisel<br />

Die Geme<strong>in</strong>schaft der Messdiener ist<br />

stetig gewachsen. In den 70ern war es<br />

noch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e, überschaubare Runde.<br />

Die Hauptaufgabe war das Messedienen,<br />

und dies wurde <strong>in</strong> den Gruppenstunden<br />

geübt. Über die Jahre hat<br />

sich dies deutlich verändert. Heute ist<br />

das Dienen zwar nach wie vor wichtig,<br />

aber die Gruppenstunden haben sich<br />

außerdem zu e<strong>in</strong>em wichtigen Teil der<br />

lebendigen Jugendarbeit <strong>in</strong> <strong>St</strong>. Ida entwickelt.<br />

So entstand e<strong>in</strong>e immer größere<br />

Geme<strong>in</strong>schaft, zu der seit 1988 auch<br />

Messdiener<strong>in</strong>nen gehören. Viele Messdiener<br />

werden Gruppenleiter, denen es<br />

immer wieder gel<strong>in</strong>gt, mit viel E<strong>in</strong>satz<br />

e<strong>in</strong>e Gruppe von Messdienern zu leiten,<br />

sodass diese mit viel Spaß, Freude<br />

und Engagement den Funken weitergeben.<br />

Viele Gruppen treffen sich auch<br />

heute nach ihrer aktiven Messdienerzeit<br />

immer noch, um geme<strong>in</strong>sam etwas<br />

zu unternehmen.<br />

Info: Messdiener<br />

Messdiener <strong>St</strong>. Bernhard<br />

Andrea Buschkamp<br />

Tel. 0251 132634<br />

Messdiener / Jugend <strong>St</strong>. Agatha<br />

Ruth Lewe, Tel. 0251 624839<br />

Laur<strong>in</strong> Anuth<br />

Tel. 02506 3318<br />

E<strong>in</strong> Highlight aller Messdiener war<br />

schon immer die Dankeschön-Fahrt <strong>in</strong><br />

den Herbstferien. Die ersten Fahrten<br />

führten mit dem Geme<strong>in</strong>debulli nach<br />

Kroge <strong>in</strong> e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Selbstversorger-<br />

Haus auf e<strong>in</strong>em Bauernhof. Die Messdiener-Geme<strong>in</strong>schaft<br />

wurde immer<br />

größer, sodass heute als „Erholungsstätte“<br />

verschiedene Schützenhallen<br />

im Sauerland ausgewählt werden. In<br />

folgenden Schützenhallen verbrachten<br />

wir e<strong>in</strong>e schöne Zeit: Ostwig, Westen-<br />

Messdiener <strong>St</strong>. Ida<br />

Jürgen Hoheisel<br />

Tel. 0251 615095<br />

Messdiener <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

Maria Ritter<br />

Tel. 02506 810110<br />

feld, Hellefeld, Herleshausen, Bestwig<br />

und Belecke. Von den ca. 160 aktiven<br />

Messdienern fuhr 2010 e<strong>in</strong>e unglaubliche<br />

Zahl von 102 begeisterten Messdienern<br />

nach Belecke und genoss dort<br />

sehr spannende und erlebnisreiche<br />

Tage. 2011 fahren wir <strong>in</strong> die Schützenhalle<br />

von Ramsbeck.<br />

Außerdem veranstalten die Messdiener<br />

nach Möglichkeit e<strong>in</strong>en Messdienertag<br />

für alle Messdiener vor den Sommerferien.<br />

Beliebtes Ausflugsziel ist der „Ketteler<br />

Hof“ mit se<strong>in</strong>en vielfältigen Angeboten<br />

und Vergnügungsmöglichkeiten<br />

für Messdiener aller Altersgruppen.<br />

Die Messdiener übernehmen nicht nur<br />

den Dienst am Altar, sondern treffen sich<br />

wöchentlich <strong>in</strong> ihren Gruppen, um mite<strong>in</strong>ander<br />

etwas zu unternehmen. Aber<br />

auch unterschiedlichste Geme<strong>in</strong>deveranstaltungen<br />

wie z.B. das Pfarrfest, das<br />

Herbstfest, die 72-<strong>St</strong>unden-Aktion und<br />

viele andere Aktivitäten, werden von<br />

den Messdienern unterstützt. So s<strong>in</strong>d<br />

wir aktiv dabei, <strong>St</strong>. Ida lebendig zu erhalten<br />

und mitzugestalten.<br />

Jugend 35


Wenn Kirche zur Schule geht<br />

von Pastoralreferent Richard Schu-Schätter<br />

An ke<strong>in</strong>em Ort außerhalb ihres Elternhauses<br />

verbr<strong>in</strong>gen K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />

so viel Zeit wie <strong>in</strong> der Schule.<br />

Das war schon vor 10 Jahren so, als die<br />

Geme<strong>in</strong>den der Pfarreiengeme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>Münster</strong>-<strong>Südost</strong> beschlossen, geme<strong>in</strong>sam<br />

den Lebensraum Schule <strong>in</strong> den<br />

Blick zu nehmen und enger mit dem<br />

Schulzentrum zu kooperieren. Selbstverständlich<br />

gab es auch vorher e<strong>in</strong>e<br />

gute Zusammenarbeit. Mit der E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>er halben <strong>St</strong>elle für Schulseelsorge<br />

durch das Bistum <strong>Münster</strong> wurde<br />

diese Kooperation damals auf neue<br />

Füße gestellt. Möglich war es nun, Tage<br />

religiöser Orientierung <strong>in</strong>haltlich durch<br />

den Schulseelsorger (die Schulseelsorger<strong>in</strong>)<br />

und e<strong>in</strong>em Team von <strong>St</strong>udierenden<br />

aus <strong>Münster</strong> zu begleiten, für alle<br />

9. Klassen des Schulzentrums e<strong>in</strong>en<br />

sogenannten Oasentag im Pfarrheim<br />

<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> anzubieten, oder die 5.<br />

Klassen der Real- und der Hauptschule<br />

zu Kennenlerntagen e<strong>in</strong>zuladen. Wichtig<br />

war und ist auch der kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Kontakt zu den Schulleitungen, den<br />

LehrerInnen und den Fachkonferen-<br />

Info: Firmvorbereitung<br />

Jedes Jahr bereiten sich etwa 130 Jugendliche auf das Sakrament der Firmung<br />

vor. Begleitet werden sie dabei von jungen Erwachsenen, die den<br />

Jugendlichen als Katechet<strong>in</strong>nen und Katecheten die Frohe Botschaft näher<br />

br<strong>in</strong>gen, von ihrem Glauben erzählen und mit den Jugendlichen über „Gott<br />

und die Welt“ <strong>in</strong>s Gespräch kommen.<br />

Pastoralreferent Sebastian Reimann, Tel. 0251 619888<br />

36 Jugend<br />

zen Religion. Nachdem Anfang 2006<br />

das Bistum die <strong>St</strong>elle des pastoralen<br />

Mitarbeiters für die Schulseelsorge <strong>in</strong><br />

Wolbeck nicht mehr neu besetzte, bekam<br />

ich als neuer Pastoralreferent der<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> den Auftrag,<br />

die Schulseelsorge fortzuführen. Dabei<br />

wurde mir schnell bewusst, dass viel<br />

mehr Schulseelsorge möglich, s<strong>in</strong>nvoll<br />

und notwendig wäre, als es die personellen<br />

und zeitlichen Ressourcen zulassen.<br />

Viel zu wenig Zeit bleibt zum<br />

Beispiel, um SchülerInnen <strong>in</strong> Krisensituationen<br />

zu begleiten oder Lerngruppen<br />

beim E<strong>in</strong>üben e<strong>in</strong>es guten Mite<strong>in</strong>anders<br />

zu unterstützen.<br />

Anfang Mai dieses Jahres fand auf der<br />

Jugendburg Gemen die Fachtagung<br />

Jugendpastoral statt. 120 SeelsorgerInnen<br />

und PädagogInnen im kirchlichen<br />

Dienst setzten sich mit Kooperationsmöglichkeiten<br />

zwischen kirchlicher<br />

Jugendarbeit und Schule ause<strong>in</strong>ander.<br />

Der <strong>St</strong>e<strong>in</strong> der Weisen wurde dabei<br />

nicht gefunden, aber e<strong>in</strong> wohltuend kritischer<br />

und konstruktiver Blick auf die<br />

beiden Systeme Kirche und Schule half<br />

und hilft Möglichkeiten<br />

und Grenzen<br />

der Kooperation zu<br />

entdecken.<br />

Beide Systeme s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

mit umwälzenden<br />

Veränderungen<br />

konfrontiert, die so<br />

manches Mal zu e<strong>in</strong>er<br />

großen Verunsicherung<br />

führen.<br />

Die E<strong>in</strong>führung von<br />

offenen und gebundenGanztagsschulen,<br />

die Ausweitung<br />

des Unterrichts auf<br />

den Nachmittagsbereich,<br />

zentrale Abschlussprüfungen,<br />

G8 und weitere Veränderungsprozesse<br />

führen dazu, dass der Druck auf SchülerInnen<br />

aber auch auf das Lehrpersonal<br />

und die Eltern stetig ansteigt.<br />

E<strong>in</strong> Nebeneffekt dieser Prozesse ist,<br />

dass SchülerInnen die Angebote von<br />

kirchlicher Jugendarbeit am Nachmittag<br />

immer seltener wahrnehmen können.<br />

Das betrifft die klassischen Gruppenangebote<br />

genauso wie die Sakramentenkatechese<br />

und die Offene K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendarbeit. Umfragen ergeben, dass<br />

heutige Jugendliche sehr wohl gewillt<br />

s<strong>in</strong>d, sich ehrenamtlich zu engagieren,<br />

ihnen aber oftmals die Zeit fehlt. Dazu<br />

kommt, dass die Zahl derer, die nichts<br />

mehr von Kirche erwarten, immer größer<br />

wird. Sichtbar wird dies für uns als


Pfarrgeme<strong>in</strong>den bei den zunehmenden<br />

Schwierigkeiten, jugendliche LeiterInnen<br />

zu f<strong>in</strong>den.<br />

Dabei können K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />

<strong>in</strong> der kirchlichen Jugendarbeit wichtige<br />

Erfahrung machen: In Projekten und<br />

Gruppen werden sie ermutigt, eigene<br />

<strong>St</strong>ärken zu entdecken und sie lernen<br />

sich verantwortungsvoll für andere e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Durch das Zusammense<strong>in</strong><br />

mit anderen K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />

sowie Erwachsenen machen sie wertvolle<br />

Geme<strong>in</strong>schaftserfahrungen und<br />

können das christliche Gottes- und<br />

Menschenbild als mögliche Basis für<br />

ihr eigenes Leben und als Kraftquelle<br />

<strong>in</strong> Zeiten der Krise und der Not entdecken.<br />

Und auch das ist wichtig: K<strong>in</strong>der<br />

und Jugendliche brauchen Freiräume,<br />

Foto: www.pixelio.de<br />

<strong>in</strong> denen sie ke<strong>in</strong>em Bewertungsdruck<br />

ausgesetzt s<strong>in</strong>d; nur so können sie sich<br />

frei entfalten. Schule kann von diesen<br />

Möglichkeiten profitieren, denn <strong>in</strong><br />

den steigenden Anforderungen an die<br />

Schule wird den Verantwortlichen bewusst,<br />

dass sie auf kompetente Kooperationspartner<br />

angewiesen s<strong>in</strong>d.<br />

Als Geme<strong>in</strong>de dürfen wir nicht dem<br />

Irrglauben erliegen, unsere K<strong>in</strong>der-<br />

und Jugendarbeit e<strong>in</strong>fach von den<br />

Pfarrheimen <strong>in</strong> die Schule verlagern<br />

zu können. E<strong>in</strong>e gute Kooperation ist<br />

darauf angewiesen, dass beide Partner<br />

sich ihre Ziele und Grenzen für e<strong>in</strong>e<br />

Kooperation bewusst machen und<br />

sie klar benennen. Kooperationsziele<br />

können nur dann umgesetzt werden,<br />

wenn beide Partner dies auch wollen.<br />

Junge Menschen zu engagierten<br />

Geme<strong>in</strong>demitgliedern zu machen, ist<br />

aber nicht Auftrag und Ziel e<strong>in</strong>er staatlichen<br />

Schule. Schule ist also nicht der<br />

Ort, an dem wir junge Menschen für<br />

unsere Ziele und Zwecke rekrutieren<br />

und sie wird es auch nie se<strong>in</strong>. Aber<br />

Schule ist e<strong>in</strong> Ort, an dem wir junge<br />

Menschen begleiten und dabei unterstützen<br />

können, zu selbstbestimmten<br />

und verantwortungsbewussten Menschen<br />

heranzuwachsen. Wenn wir das<br />

auf der Grundlage unseres christlichen<br />

Menschenbildes tun, dann können<br />

SchülerInnen e<strong>in</strong>e Ahnung davon bekommen,<br />

dass sie von Gott gewollt<br />

und geliebt s<strong>in</strong>d, noch<br />

bevor sie irgendetwas<br />

geleistet haben.<br />

Mit der bevorstehendenZusammenlegung<br />

unserer Geme<strong>in</strong>den<br />

stellt sich<br />

die Frage, wie wir<br />

künftig lebendige Kir-<br />

che <strong>in</strong> <strong>Münster</strong>-<strong>Südost</strong> se<strong>in</strong> wollen. Die<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen verändern sich<br />

rasant und ausgesprochen stark. Das<br />

führt auch bei uns zu Unsicherheiten<br />

und zu Fragen, was wir uns als Geme<strong>in</strong>de<br />

vor Ort noch leisten müssen,<br />

können und wollen. Immer wieder<br />

höre ich <strong>in</strong> diesem Zusammenhang,<br />

dass Schulseelsorge dabei e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Rolle spielen soll und muss. Gleichzeitig<br />

s<strong>in</strong>d wir damit konfrontiert, dass<br />

das Seelsorgepersonal knapper wird.<br />

Der <strong>St</strong>ellenplan für das Jahr 2020, der<br />

Anfang des Jahres vom Bistum erstellt<br />

wurde, sieht vor, dass es künftig ke<strong>in</strong>e<br />

bischöflichen (Sonder-) Beauftragungen<br />

für die Schulseelsorge an staatlichen<br />

Schulen geben wird. Mag diese Entscheidung<br />

vielleicht auch aus der Not<br />

des fehlenden Personals geboren se<strong>in</strong>,<br />

die Grundüberlegung, dass Schulseelsorge<br />

Aufgabe des Seelsorgeteams und<br />

der Geme<strong>in</strong>de vor Ort se<strong>in</strong> sollte, halte<br />

ich für richtig (für die Grundschulen<br />

war das nie anders). In <strong>Münster</strong> <strong>Südost</strong><br />

schauen wir auf viele Jahre gelungener<br />

Kooperation zwischen Kirche und<br />

Schule zurück. Mit Blick auf die Veränderungen<br />

der vergangenen und der<br />

kommenden Jahre dürfen wir uns nicht<br />

darauf ausruhen. Vielmehr ist es s<strong>in</strong>nvoll<br />

und notwendig die sich ändernden<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den Blick zu<br />

nehmen, Altbewährtes zu überprüfen<br />

und Neues zu wagen.<br />

Das macht <strong>St</strong>. Ida für mich aus . . .<br />

Glauben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em starken<br />

Zusammenhalt erleben zu dürfen.<br />

Jugend 37


K<strong>in</strong>der- und Jugendtreff <strong>St</strong>. Ida<br />

von Berthold Sanders<br />

K<strong>in</strong>der- und Jugendtreff<br />

Der Offene K<strong>in</strong>der- und Jugendtreff <strong>St</strong>.<br />

Ida ist e<strong>in</strong> Treffpunkt für K<strong>in</strong>der und<br />

Jugendliche im Alter von 6 bis 20 Jahren.<br />

Für die K<strong>in</strong>der- und Jugendarbeit<br />

stehen <strong>in</strong> <strong>St</strong>. Ida verschiedene Räume,<br />

z. B. e<strong>in</strong> Billardraum, e<strong>in</strong> Thekenraum,<br />

e<strong>in</strong>e Holzwerkstatt und drei Gruppenräume<br />

zur Verfügung. Außerdem können<br />

bei Bedarf auch die Küche und<br />

der Pfarrsaal genutzt werden. Rund um<br />

den K<strong>in</strong>der- und Jugendtreff <strong>St</strong>. Ida f<strong>in</strong>den<br />

sich viele Möglichkeiten für Spiel<br />

und Sport. Viele ehrenamtliche MitarbeiterInnen,<br />

e<strong>in</strong>ige Honorarkräfte und<br />

e<strong>in</strong> Sozialpädagoge sorgen dafür, dass<br />

es im Offenen K<strong>in</strong>der- und Jugendtreff<br />

<strong>St</strong>. Ida nie langweilig wird und stehen<br />

allen K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen mit Rat<br />

und Tat zur Seite.<br />

Offener K<strong>in</strong>dertreff<br />

...hier könnt Ihr jeden Freitag von<br />

16.30 bis 18.00 Uhr mit anderen K<strong>in</strong>dern<br />

zwischen 6 und 10 Jahren spielen,<br />

basteln, toben, kreativ se<strong>in</strong>, Spaß<br />

haben und vieles mehr.<br />

Offener Teenietreff<br />

...die Chance für Kids zwischen 10<br />

und 14 Jahren, dienstags von 16.00 bis<br />

18.00 Uhr Billard zu spielen, spontane<br />

Aktionen zu starten, zu backen, kreativ<br />

zu se<strong>in</strong>, zu kickern, im Internet zu surfen<br />

und, und, und.<br />

38 Jugend<br />

Offener Mädchentreff<br />

...jeden Montag s<strong>in</strong>d alle Mädchen ab<br />

12 Jahren herzlich zum Mädchentreff<br />

e<strong>in</strong>geladen. Das Programm wird von<br />

den Mädchen des Treffs jeden Monat<br />

neu festgelegt.<br />

Kurse<br />

...zweimal im Jahr gibt es im Offenen<br />

K<strong>in</strong>der- und Jugendtreff e<strong>in</strong> Programmheft<br />

mit verschiedenen Kursangeboten<br />

für K<strong>in</strong>der und Jugendliche, wie z. B.<br />

e<strong>in</strong>e Holzwerkstatt, e<strong>in</strong>en Jonglierkurs,<br />

e<strong>in</strong>en Kochkurs, e<strong>in</strong>en PC-Kurs.<br />

Offener Treff<br />

...Billard spielen, kickern, Musik hören,<br />

Freunde treffen, auch Rat und<br />

Unterstützung holen, neue Leute ken-<br />

Info: Jugend<br />

K<strong>in</strong>der- und Jugendtreff <strong>St</strong>. Ida<br />

Berthold Sanders, Tel. 0251 617588<br />

kot-ida@muenster.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

montags:<br />

17.00 – 19.00 Uhr Mädchentreff<br />

dienstags:<br />

15.00 – 17.00 Uhr Teenietreff<br />

15.00 – 19.00 Uhr Offener Treff<br />

donnerstags:<br />

15.00 –19.00 Uhr Offener Treff<br />

freitags:<br />

16.30 – 18.00 Uhr K<strong>in</strong>dertreff<br />

15.00 – 20.00 Uhr Offener Treff<br />

nenlernen, Gesellschaftsspiele spielen,<br />

e<strong>in</strong>fach mal mit jemandem reden, e<strong>in</strong>e<br />

Cola tr<strong>in</strong>ken, quatschen, e<strong>in</strong>fach nur<br />

abhängen, nur mal gucken, was da so<br />

los ist, Wii und Playstation spielen, eigene<br />

Ideen umsetzen.<br />

Hausaufgabenhilfe<br />

Wenn es <strong>in</strong> der Schule mal nicht rund<br />

läuft, bieten euch erfahrene Senioren<br />

Hilfe bei den Hausaufgaben an.<br />

…und <strong>in</strong> den Ferien<br />

In den Oster-, Sommer- und Herbstferien<br />

bieten wir e<strong>in</strong>e Ganztagsbetreuung<br />

für Grundschulk<strong>in</strong>der an. Immer unter<br />

e<strong>in</strong>em anderen Motto könnt ihr e<strong>in</strong><br />

buntes Programm bei uns erleben, ob<br />

Spiele, Kreatives, Werken, Sportliches<br />

oder Kul<strong>in</strong>arisches – für jeden ist etwas<br />

dabei.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es <strong>in</strong> den Sommerferien<br />

auch noch das K<strong>in</strong>derferienprogramm,<br />

das gerade den K<strong>in</strong>dern, die<br />

nicht verreisen, fun und action <strong>in</strong> den<br />

Ferien verschafft.<br />

Café Maulbeerbaum<br />

Christ<strong>in</strong>a Puke<br />

Tel. 02506 85460<br />

donnerstags:<br />

19.00 – 22.00 Uhr<br />

Pfarrheim <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

Sachausschuss Jugend <strong>St</strong>. Bernhard<br />

Jannik Schulte<br />

Tel. 0251 615854


Seniorenangebot <strong>in</strong> <strong>Südost</strong><br />

Bunt, lebendig und vielfältig zeigen sich die Seniorenangebote<br />

und -e<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> <strong>Münster</strong> <strong>Südost</strong>. An jedem Kirchturm<br />

gibt es Gruppen, die von Kaffeetr<strong>in</strong>ken über Radtouren<br />

und Ausflüge bis h<strong>in</strong> zu tatkräftiger Unterstützung bei vielen<br />

Me<strong>in</strong> neues Leben im Achatius-Haus<br />

Ingrid Guntenhöner berichtet von ihrem Leben <strong>in</strong> Wolbecks Seniorenstift<br />

Der Entschluss, als 80-jährige von Dortmund<br />

nach <strong>Münster</strong> umzuziehen, ist<br />

mir nicht leicht gefallen, zumal mich<br />

me<strong>in</strong>e Freunde <strong>in</strong> Dortmund warnten:<br />

„Außer de<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern kennst du dort<br />

niemanden, alles Vertraute lässt du zurück?“<br />

Aber der Wunsch, me<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern<br />

auch räumlich näher zu se<strong>in</strong>, war stärker<br />

als alle Bedenken. Und so wohne<br />

ich seit zwei Jahren im Obergeschoss<br />

des Achatius-Hauses <strong>in</strong> Wolbeck.<br />

Mit allen S<strong>in</strong>nen nehme ich jeden Morgen<br />

das weite Panorama wahr, wenn<br />

ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em W<strong>in</strong>tergarten beim<br />

Frühstück sitze: 70 Prozent Himmel,<br />

30 Prozent grüne Baumgipfel, die sich<br />

zum W<strong>in</strong>ter h<strong>in</strong> <strong>in</strong> knorriges Geäst<br />

verwandeln und im H<strong>in</strong>tergrund die<br />

rot gedeckte <strong>St</strong>.-<strong>Nikolaus</strong>-Kirche von<br />

Wolbeck – das e<strong>in</strong>zige Gebäude, das<br />

ich zwischen Frühjahr und Herbst klar<br />

erkenne. Und immer, wenn ich h<strong>in</strong>über<br />

sehe, halte ich kurz <strong>in</strong>ne und es<br />

geschieht etwas <strong>in</strong> mir. Es ist wie e<strong>in</strong><br />

Anflug von Wesentlichkeit.<br />

Wenn das Wetter es zulässt, gehen wir<br />

Bewohner gerne auf dem Angelpfad<br />

spazieren. Der kle<strong>in</strong>e Fluss Angel, der<br />

immer still dah<strong>in</strong> fließt und nie aufschäumend<br />

rebelliert, begrenzt nach<br />

Süden h<strong>in</strong> unseren Wohnbereich.<br />

Ich liebe es auch, h<strong>in</strong> und wieder mit<br />

Aufgaben <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den Ansprechpartner s<strong>in</strong>d. Auf den<br />

folgenden Seiten f<strong>in</strong>den Sie nach e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das Leben<br />

im Seniorenstift, die Vorstellung unserer Seniorene<strong>in</strong>richtungen<br />

und e<strong>in</strong>e Übersicht über die Gruppen <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den.<br />

Das macht <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> für mich aus . . .<br />

me<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Wagen e<strong>in</strong>fach nur<br />

durch die Landschaft zu fahren. Die<br />

für mich ganz ungewohnte Weite des<br />

<strong>Münster</strong>landes weitet auch me<strong>in</strong> Herz<br />

und nicht selten halte ich kurz an, um<br />

diese Augenblicke aufzunehmen und<br />

nicht e<strong>in</strong>fach nur vorbeirauschen zu<br />

lassen.<br />

Dankbar nehme ich im Haus auch an<br />

den Aktivitäten teil, die <strong>in</strong> der Regel<br />

wöchentlich angeboten werden. Geistig<br />

fit hält uns e<strong>in</strong> Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />

Für körperliche Beweglichkeit sorgt<br />

e<strong>in</strong>e wöchentliche Sitzgymnastik, an<br />

der wir geme<strong>in</strong>sam mit Beh<strong>in</strong>derten aus<br />

dem Pflegebereich teilnehmen. Ich b<strong>in</strong><br />

immer wieder erstaunt, wie beweglich<br />

und fröhlich Menschen s<strong>in</strong>d, die sich<br />

nur im Rollstuhl fortbewegen können.<br />

Schließlich tragen regelmäßig stattf<strong>in</strong>dende<br />

Gottesdienste beider Konfessio-<br />

die Geme<strong>in</strong>schaft, die generationenübergreifend ist<br />

und die gelungene Symbiose<br />

von Tradition und Aufbrüchen.<br />

Senioren 39


nen dazu bei, uns <strong>in</strong>tensiver zu begegnen.<br />

Schier Unglaubliches geschieht dienstags<br />

und donnerstags beim „Mittagstreff“.<br />

Schon an der Tür werden wir von den<br />

ausschließlich ehrenamtlich tätigen<br />

Frauen freundlich begrüßt, um dann an<br />

dem liebevoll dekorierten und gedeckten<br />

Tisch Platz zu nehmen. Zu diesem<br />

Mittagstreff s<strong>in</strong>d nicht nur die Bewohner<br />

e<strong>in</strong>geladen, sondern auch alle <strong>in</strong>teressierten<br />

Senioren aus Wolbeck und<br />

Umgebung.<br />

Wir im Haus Achatius bef<strong>in</strong>den uns<br />

im Spätherbst des Lebens; Wir müssen<br />

nichts mehr leisten. Dennoch gilt auch<br />

hier: Wir dürfen wählen. Es gibt auch<br />

im Alter noch geistige und kulturelle<br />

Interessen, denen wir jederzeit nachgehen<br />

dürfen. Das Angebot ist groß. Beide<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den und die Volkshochschule<br />

bieten e<strong>in</strong> großes Spektrum. Wir<br />

dürfen aber auch e<strong>in</strong>fach nur da se<strong>in</strong><br />

und leben. Ist das nicht wunderschön?<br />

„Ich werde vor dem Haus me<strong>in</strong>er Seele<br />

sitzen und die Er<strong>in</strong>nerungen gehen aus<br />

und e<strong>in</strong>…“, schrieb e<strong>in</strong>mal Jörg Z<strong>in</strong>k,<br />

als er über das Alter sprach.<br />

Dieses Er<strong>in</strong>nern ist sicher immer von<br />

etwas Wehmut durchweht, aber auch<br />

von Dankbarkeit: „Bis hierher hat mich<br />

Gott gebracht…“ heißt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kirchenlied<br />

und ich ergänze: Er wird me<strong>in</strong>e<br />

Schritte auch weiter lenken.<br />

Wir Bewohner stehen alle da, wo das<br />

Ende sichtbar wird. Voller Vertrauen<br />

dürfen wir unser weiteres Leben <strong>in</strong> die<br />

Hände des unbegreiflich großen Gottes,<br />

des unbegreiflich liebenden Gottes<br />

legen, von dessen realer Gegenwart ich<br />

tief überzeugt b<strong>in</strong>.<br />

40 Senioren<br />

„Aktivkreis ab 60“ <strong>in</strong> <strong>St</strong>. Agatha<br />

von Jochen Brück<br />

Als sich vor 10 Jahren im Dezember<br />

2001 e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Gruppe unserer Geme<strong>in</strong>de<br />

überlegte, wie sich die „Altersstufe<br />

um 60“ ihre freie Zeit außerhalb<br />

des Berufes oder auch schon <strong>in</strong> der<br />

Pensions- oder Rentenzeit vorstellte,<br />

wurde dieser Kreis gegründet. Für e<strong>in</strong>en<br />

Seniorenkreis me<strong>in</strong>ten wir damals<br />

noch nicht alt genug zu se<strong>in</strong>, und wir<br />

wollten ja auch noch aktiv bleiben. So<br />

entstand schnell der „Aktivkreis um<br />

60“, heute „…ab 60“, der mittlerweile<br />

e<strong>in</strong> festes Glied <strong>in</strong> unserer Geme<strong>in</strong>de<br />

geworden ist. Natürlich s<strong>in</strong>d wir älter<br />

geworden, möchten aber noch lange<br />

zusammen <strong>in</strong> dieser freundschaftlichen<br />

Geme<strong>in</strong>schaft Erlebnisse teilen: auf dem<br />

Sportplatz Nordic-Walk<strong>in</strong>g pflegen, an<br />

vielen kulturellen Veranstaltungen –<br />

z.B. Museumsbesuche, Ausstellungen,<br />

Konzerte – und anderen <strong>in</strong>teressanten<br />

Zielfahrten teilnehmen.<br />

Wichtig ist für uns, dass wir den Kontakt<br />

zu unserer Geme<strong>in</strong>de pflegen und unsere<br />

Zugehörigkeit hier zum Ausdruck<br />

br<strong>in</strong>gen. So treffen wir uns nach den<br />

sonntäglichen Gottesdiensten <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er<br />

oder auch großer Runde. Der Kreis<br />

ist nach wie vor für jeden offen und<br />

wir freuen uns, wenn er so auch größer<br />

werden kann. Kle<strong>in</strong>er wird er von<br />

selbst. Auch Mitglieder unserer Nachgeme<strong>in</strong>den<br />

s<strong>in</strong>d herzlich e<strong>in</strong>geladen.<br />

Die Ziele der Ausflüge mit dem Rad,<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln oder <strong>in</strong><br />

privaten PKWs s<strong>in</strong>d vielseitig und jeder<br />

kann auf se<strong>in</strong>e Kosten kommen. Möglichst<br />

bei jeder Wetterlage unternehmen<br />

wir an zwei Fixtagen im Monat<br />

Radtouren <strong>in</strong> die nähere Umgebung<br />

um und nach <strong>Münster</strong>.<br />

Die Ziele bleiben<br />

meistens e<strong>in</strong>e<br />

Überraschung. In<br />

den vergangenen 10<br />

Jahren besichtigten<br />

wir zahlreiche Sehenswürdigkeiten<br />

<strong>in</strong> Westfalen und <strong>in</strong><br />

den nahe gelegenen<br />

Niederlanden.<br />

Der „Aktivkreis ab<br />

60“ ist zuversichtlich,<br />

dass er auch <strong>in</strong><br />

den nächsten Jahren<br />

se<strong>in</strong>e Beständigkeit<br />

nicht verliert.


Haus der Begegnung <strong>in</strong> <strong>St</strong>. Ida<br />

von Ruth Kaspar<br />

Das Haus der Begegnung <strong>St</strong>. Ida (HdB)<br />

wurde im Mai 2002 als Seniorenbegegnungszentrum<br />

für <strong>Münster</strong> <strong>Südost</strong><br />

e<strong>in</strong>geweiht. Es schließt sich räumlich<br />

an das Pfarrheim an und besteht aus<br />

e<strong>in</strong>em Tagesraum mit E<strong>in</strong>bauküche,<br />

Büro, Sitzungs- und Gruppenraum,<br />

Medienraum sowie Ruhezimmer mit<br />

Ruhesesseln. Mit Beh<strong>in</strong>dertentoilette,<br />

automatischen E<strong>in</strong>gangstüren und e<strong>in</strong>em<br />

großzügigen Flur erfüllt das HdB<br />

alle Anforderungen an e<strong>in</strong>e seniorengerechte<br />

E<strong>in</strong>richtung.<br />

Das Angebot ist vielseitig, genauso wie<br />

die Interessen und Bedürfnisse von Senioren:<br />

Zunächst ist das HdB e<strong>in</strong>e Anlaufstelle<br />

für alle Fragen des Älterwerdens<br />

und Altse<strong>in</strong>s; e<strong>in</strong>e sozialpädagogische<br />

Fachkraft steht dafür zur Verfügung.<br />

Besonders Demenzkranke und deren<br />

Angehörige sollen unterstützt werden,<br />

z.B. mit e<strong>in</strong>em niedrig-schwelligen Betreuungsangebot<br />

(Gruppe D).<br />

Kulturelle Angebote wie Vorträge, Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

und PC-Kurse, Spielenachmittage<br />

und Ausflüge stehen<br />

ebenso auf dem Programm wie Tanz,<br />

Info: Senioren<br />

Haus der Begegnung<br />

Büro Tel. 0251 1365829<br />

Gruppe „D“ für Menschen mit<br />

Demenz im HdB<br />

Seniorengeme<strong>in</strong>schaft <strong>St</strong>. Ida<br />

Hermann Preckel<br />

Tel. 0251 614633<br />

Hildegard Venherm<br />

Tel. 0251 624219<br />

Das macht <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> für mich aus . . .<br />

Aktive Senioren <strong>St</strong>. Bernhard<br />

Johannes Braun<br />

Tel. 0251 616194<br />

Manfred Fiener, Tel. 0251 619468<br />

dienstags 14.30 – 16.30 Uhr im<br />

KvG-<strong>St</strong>ift<br />

Bewegung und Musik. Bibelgespräch,<br />

meditativer Morgenimpuls und philosophisch-theologischer<br />

Gesprächskreis<br />

runden diesen Bereich ab.<br />

Nicht fehlen dürfen geselliges Kaffee-<br />

. . . es ist immer wieder <strong>in</strong>teressant hier.<br />

In unserer Geme<strong>in</strong>de steckt so viel Abwechslung dr<strong>in</strong> – das<br />

ist enorm anregend!<br />

Seniorengeme<strong>in</strong>schaft <strong>St</strong>. Bernhard<br />

Hiltrud Gramatke<br />

Tel. 0251 6279032<br />

14-tägig dienstags: Seniorengottesdienst,<br />

anschl. Treffen<br />

Seniorenkreis <strong>St</strong>. Agatha<br />

Büro <strong>St</strong>. Agatha<br />

Tel. 02506 7318<br />

Aktivkreis ab 60 <strong>St</strong>. Agatha<br />

Jochen Brück<br />

Tel. 02506 7365<br />

Aktiv im Alter <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

Alfons Gerw<strong>in</strong>g<br />

Tel. 02506 7448<br />

tr<strong>in</strong>ken, Mittagstisch und e<strong>in</strong> Sonntagsfrühstück.<br />

Auch Generationsübergreifendes<br />

wie Hausaufgabenhilfe durch<br />

Senioren oder das Patengroßeltern-Projekt<br />

s<strong>in</strong>d wichtige Elemente der Seniorenarbeit.<br />

Alle Angebote werden hauptsächlich<br />

von ehrenamtlich tätigen Damen und<br />

Herren durchgeführt, die getreu dem<br />

Motto des HdB „aktiv bis <strong>in</strong>s Alter“<br />

bleiben wollen.<br />

Senioren 41


Kard<strong>in</strong>al-von-Galen-<strong>St</strong>ift<br />

von Maria-Theresia Könemann<br />

Im <strong>Südost</strong>en <strong>Münster</strong>s, im <strong>St</strong>adtteil Angelmodde<br />

liegt das Kard<strong>in</strong>al-von-Galen-<strong>St</strong>ift.<br />

Direkt nebenan bef<strong>in</strong>det sich<br />

das Familienzentrum <strong>St</strong>. Bernhard und<br />

das E<strong>in</strong>kaufszentrum ist nur e<strong>in</strong> Katzensprung<br />

entfernt. So ist es für unsere<br />

Bewohner leicht e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>igkeit e<strong>in</strong>zukaufen,<br />

oder Freunde und Bekannte<br />

beim E<strong>in</strong>kaufen zu treffen.<br />

Die Architektur des Hauses orientiert<br />

sich an den Bedürfnissen älterer Menschen.<br />

Bed<strong>in</strong>gt durch die Reduzierung<br />

der Doppelzimmer, die zu E<strong>in</strong>zelzimmer<br />

verändert wurden, hat sich die<br />

Platzzahl von 72 auf 66 Heimplätze<br />

reduziert, so dass den Bewohnern nun<br />

54 E<strong>in</strong>zel- und 6 Doppelzimmer zur<br />

Verfügung stehen.<br />

42 Senioren<br />

Klangtherapie<br />

Seit Januar 2010 haben wir e<strong>in</strong>e Klangtherapeut<strong>in</strong><br />

für unsere Bewohner gew<strong>in</strong>nen<br />

können, die das Angebot der<br />

sozialen Betreuung erweitert.<br />

Die Klangtherapeut<strong>in</strong> bietet ihre Leistung<br />

der Klangtherapie durch Klangschalen<br />

und Gong den Bewohnern als<br />

E<strong>in</strong>zelbegleitung an.<br />

Die Klangmassage wird überwiegend<br />

bei Menschen angeboten, die aufgrund<br />

ihrer fortschreitenden Demenz e<strong>in</strong>e<br />

ger<strong>in</strong>ge Kommunikationsmöglichkeit,<br />

oder e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschränkte eigene Körperwahrnehmung<br />

haben.<br />

Begleithundetherapie<br />

Seit Februar 2011 bieten wir für unsere<br />

Bewohner zudem e<strong>in</strong>e therapeutische<br />

Begleitung mit e<strong>in</strong>em Therapiehund<br />

an.<br />

Nanook ist e<strong>in</strong> ausgeglichener und entspannter<br />

Australian-Shepherd-Rüde,<br />

der nach e<strong>in</strong>er zweijährigen Ausbildung<br />

als Therapiehund gut <strong>in</strong> der Begleitung<br />

von unsicheren, zurückhaltenden und<br />

weniger „standfesten“ Personen ist.<br />

Er hat Erfahrungen <strong>in</strong> der Begleitung<br />

von Menschen mit Handicaps und ist<br />

vertraut mit Hilfsmitteln.<br />

Er hat e<strong>in</strong> großes Repertoire an Wahrnehmungs-<br />

und Bewegungsangeboten.<br />

Die Besitzer<strong>in</strong> von Nanook ist Erzieher<strong>in</strong><br />

und Diplom-Sozialpädagog<strong>in</strong><br />

und hat umfassende Erfahrungen <strong>in</strong> der<br />

Arbeit mit K<strong>in</strong>dern, Menschen mit geistiger<br />

Beh<strong>in</strong>derung und der Begleitung<br />

älterer Menschen.<br />

Kard<strong>in</strong>al-von-Galen-<strong>St</strong>ift<br />

Clemens-August-Platz 8a<br />

Tel. 0251 96263<br />

altenwohnheim.kard<strong>in</strong>al-von-galenaltenwohnheim.kard<strong>in</strong>al-von-galenstift@caritas-ms.de


E<strong>in</strong>e Heimat für Senioren <strong>in</strong> Wolbeck<br />

Das Achatius-Haus ist geprägt vom christlichen Geist<br />

von Bernhard Sandbothe<br />

Seit nunmehr zehn Jahren liegt das<br />

Achatius-Haus <strong>in</strong> menschlicher und<br />

geographischer Sicht mitten <strong>in</strong> Wolbeck.<br />

Folgende Angebote werden <strong>in</strong><br />

der E<strong>in</strong>richtung vorgehalten:<br />

48 Plätze <strong>in</strong> der Seniorenpflege, davon<br />

drei e<strong>in</strong>gestreute Kurzzeitpflegeplätze,<br />

18 Plätze <strong>in</strong> der Jungen Pflege, davon<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gestreuter Kurzzeitpflegeplatz,<br />

12 Plätze <strong>in</strong> der Tagespflege, 23 Servicewohnungen.<br />

Die Alexianer s<strong>in</strong>d seit 2003 leitend<br />

für die E<strong>in</strong>richtung verantwortlich. Seit<br />

800 Jahren kümmert sich der katholi-<br />

sche Krankenpflegeorden um kranke,<br />

alte und pflegebedürftige Menschen.<br />

Dieser christliche Geist prägt die Angebote<br />

im Achatius-Haus.<br />

Die E<strong>in</strong>richtung profitiert von der guten<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> das Geme<strong>in</strong>wesen des<br />

Ortes. Das zeigt sich <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong><br />

dem großen ehrenamtlichen Engagement<br />

der Wolbecker für die E<strong>in</strong>richtung.<br />

Die beiden Wolbecker Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

bieten regelmäßige Gottesdienste<br />

<strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung an und zeigen so<br />

unseren Bewohnern und Mietern, dass<br />

sie weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> lebendiger Teil der<br />

Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d. Der Förderkreis unterstützt<br />

seit vielen Jahren ideell und<br />

f<strong>in</strong>anziell wertvolle Projekte <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung.<br />

Ganz selbstverständlich engagieren<br />

sich viele Wolbecker Vere<strong>in</strong>e<br />

und Gruppierungen <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung<br />

und lassen so die Bewohner und Mieter<br />

weiter am öffentlichen Leben teilhaben.<br />

Seit zwei Jahren bieten Ehrenamtliche<br />

auf Initiative des Ökumenischen<br />

Arbeitskreises für Senioren zweimal<br />

die Woche e<strong>in</strong>en Mittagstisch für Wolbecker<br />

an, der sehr gut angenommen<br />

wird.<br />

Achatius-Haus<br />

<strong>Münster</strong>straße 24 b<br />

Tel. 02506 30460<br />

www.achatius-haus.de<br />

Senioren 43


Pfadf<strong>in</strong>der <strong>St</strong>. Ida<br />

von Jana Schneider<br />

Woran man e<strong>in</strong>en Pfadf<strong>in</strong>der erkennt?<br />

In erster L<strong>in</strong>ie an se<strong>in</strong>em Halstuch! E<strong>in</strong>es<br />

davon b<strong>in</strong> ich, ich leuchte strahlend<br />

orange. Ich muss sagen, mir gefällt<br />

es <strong>in</strong> Gremmendorf gut. E<strong>in</strong>mal<br />

wöchentlich werde ich ausgeführt,<br />

zum Pfarrheim <strong>St</strong>. Ida. Dort treffe ich<br />

die Anderen. Wir Orangenen gehören<br />

zu den Wölfl<strong>in</strong>gen, die s<strong>in</strong>d mit sieben<br />

bis zehn Jahren manchmal noch recht<br />

unvernünftig, aber dafür kriegen wir <strong>in</strong><br />

den Gruppenstunden auch die meiste<br />

Bewegung! Mmmmh, frische Luft mag<br />

ich gerne. E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Tipp: Während<br />

der Gruppenstunden sollte man schon<br />

darauf achten, was die Leiter sagen.<br />

„Gut Pfad“ an der Angel<br />

Seit 60 Jahren gibt es Pfadf<strong>in</strong>der <strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

von He<strong>in</strong>z Schwienheer<br />

Die Deutsche Pfadf<strong>in</strong>derschaft Sankt<br />

Georg (DPSG) ist der katholische<br />

Pfadf<strong>in</strong>derverband <strong>in</strong> der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Als e<strong>in</strong> Zusammenschluss<br />

von K<strong>in</strong>dern, Jugendlichen und<br />

Erwachsenen ist sie offen für alle Menschen,<br />

die sich mit ihren Zielen identifizieren<br />

können. In vier Altersstufen<br />

bilden die Mitglieder Gruppen, die <strong>in</strong><br />

der Regel aus mehreren Kle<strong>in</strong>gruppen<br />

bestehen.<br />

Der <strong>St</strong>amm Don Bosco Wolbeck wurde<br />

44 Verbände<br />

Diese kann man an den grauen Halstüchern<br />

erkennen und älter s<strong>in</strong>d sie auch,<br />

so um die 20 Jahre. Die anderen aus<br />

dem <strong>St</strong>amm, die Jungpfadf<strong>in</strong>der, Pfadf<strong>in</strong>der<br />

und Rover, die die blauen, grünen<br />

und roten Halstücher tragen, sieht<br />

man etwas seltener.<br />

Über das ganze Jahr h<strong>in</strong>weg f<strong>in</strong>den<br />

<strong>St</strong>ammesaktionen statt, wo wir uns treffen<br />

– beim Honduras-Spendenbrunch,<br />

zur Hochstufung, <strong>St</strong>ammesversammlung,<br />

Weihnachtsfeier… Manchmal<br />

wird dafür auch die Jurte, das traditionelle<br />

schwarze Pfadf<strong>in</strong>derzelt, aufgebaut<br />

und der <strong>St</strong>amm sitzt zusammen<br />

am Lagerfeuer und s<strong>in</strong>gt. Oh, das er-<br />

1950 gegründet und hat<br />

zurzeit rund 100 Mitglieder<br />

(Mädchen und Jungen)<br />

<strong>in</strong> allen Altersstufen.<br />

Die Gruppen treffen sich<br />

im kath. Pfarrheim <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>.<br />

Weitere Informationen<br />

rund um den <strong>St</strong>amm Don<br />

Bosco f<strong>in</strong>den Sie im Internet<br />

unter:<br />

www.dpsg-wolbeck.de<br />

<strong>in</strong>nert mich an das Sommerlager! Zwei<br />

Wochen Wald, See und Lagerfeuer<br />

mit den Anderen. Schön! Auch, wenn<br />

ich mich danach immer schon auf die<br />

Waschmasch<strong>in</strong>e zuhause freue...<br />

Mitunter trifft sich sogar der ganze Bezirk<br />

<strong>Münster</strong>, zum Beispiel zum Pfadf<strong>in</strong>dertag<br />

<strong>in</strong> der <strong>St</strong>adt, zur Friedenslichtaktion<br />

im Dom im Dezember oder zum<br />

Bezirkslager. Dort waren 2010 über<br />

400 <strong>Münster</strong>aner Pfadf<strong>in</strong>der. So viele<br />

Halstücher zu sehen, macht mich immer<br />

glücklich – aber auch über neue<br />

Gesichter im <strong>St</strong>amm <strong>in</strong> Gremmendorf<br />

freue ich mich sehr.<br />

Gut Pfad!<br />

DPSG <strong>St</strong>. Ida<br />

Jana Schneider<br />

Tel. 02 51 661982<br />

jana@schneider-ms.de<br />

DPSG Don Bosco Wolbeck<br />

He<strong>in</strong>z Schwienheer<br />

Tel. 02506 1448


kfd-<strong>St</strong>adtfrauen <strong>Münster</strong><br />

Ende des 19. Jahrhunderts gründeten<br />

sich Frauen- und Müttervere<strong>in</strong>e, aus<br />

denen <strong>in</strong> den 60er Jahren die kfd hervorg<strong>in</strong>g<br />

und schnell der größte Frauenverband<br />

Deutschlands wurde, was sie<br />

auch bis heute geblieben ist. In <strong>Münster</strong><br />

schlossen sich 2007 die pfarrlichen<br />

kfd’s zu den <strong>St</strong>adtfrauen zusammen.<br />

Die <strong>St</strong>ruktur änderte sich vom Dachverband<br />

zum Mitgliedervere<strong>in</strong>.<br />

Die <strong>Katholisch</strong>e Frauengeme<strong>in</strong>schaft<br />

Deutschlands – kfd – ist e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaft<br />

von Frauen, die e<strong>in</strong>ander helfen,<br />

ermutigen und begleiten, ihre eigene<br />

Persönlichkeit zu entfalten und <strong>in</strong> Part-<br />

nerschaft zu allen Menschen zu leben.<br />

Die kfd vor Ort organisiert Aktivitäten,<br />

die die Geme<strong>in</strong>schaft fördern (Radtouren,<br />

Tagesfahrten, Karnevalsveranstaltungen,<br />

Bes<strong>in</strong>nungstage, Infoveranstaltungen<br />

zu verschiedenen Themen),<br />

gestaltet Feste mit (z.B. Pfarrfeste, Sommerfeste)<br />

und bereitet Gottesdienste<br />

vor, so auch den Weltgebetstag <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit der evangelischen<br />

Geme<strong>in</strong>de.<br />

Das Motto „kfd – Leidenschaftlich glauben<br />

und leben“ verdeutlicht sich auch<br />

<strong>in</strong> den neuen Leitbildsätzen, die zeigen,<br />

woh<strong>in</strong> wir gehen:<br />

Das macht <strong>St</strong>. Ida für mich aus . . .<br />

<strong>St</strong>. Ida ist für mich e<strong>in</strong> zweites Zuhause geworden.<br />

Das macht <strong>St</strong>. Bernhard für mich aus . . .<br />

Das harmonische Mite<strong>in</strong>ander<br />

zwischen Jung und Alt. Man bemüht sich,<br />

für e<strong>in</strong>ander da zu se<strong>in</strong>.<br />

• kfd – e<strong>in</strong>e starke Partner<strong>in</strong> <strong>in</strong> Kirche<br />

und Gesellschaft<br />

• kfd – e<strong>in</strong> Frauenort <strong>in</strong> der Kirche,<br />

offen für Suchende und<br />

Fragende<br />

• kfd – wir stärken die Frauen <strong>in</strong> ihrer<br />

E<strong>in</strong>zigartigkeit und <strong>in</strong> ihren<br />

jeweiligen Lebenssituationen<br />

• kfd – wir fördern das Mite<strong>in</strong>ander<br />

der Generationen<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>nen vor Ort s<strong>in</strong>d<br />

<strong>St</strong>. Agatha<br />

Elke Anuth<br />

Tel. 02506 3318<br />

<strong>St</strong>. Ida<br />

Barbara Elvert<br />

Tel. 0251 614426<br />

<strong>St</strong>. Bernhard<br />

Marita Prietzel<br />

Tel. 0251 615448<br />

<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

Elisabeth Brodrecht<br />

Tel. 02506 7904<br />

Verbände 45


Meisterboxer<strong>in</strong>nen auf der Lebensbühne<br />

Bei der kfd-Theatergruppe <strong>St</strong>. Bernhard spielt Geme<strong>in</strong>schaft die Hauptrolle<br />

von Klaus Nelißen<br />

Die Bretter, die die Welt bedeuten, s<strong>in</strong>d<br />

hier nicht weit von geweihtem Boden:<br />

Die Bühne der kfd-Theatergruppe <strong>St</strong>.<br />

Bernhard bef<strong>in</strong>det sich im Alten Pfarrheim,<br />

Mauer an Mauer zum Kirchenraum.<br />

Hier proben zehn Frauen von Juni<br />

bei November jeden Dienstagabend an<br />

ihrem Theaterstück, das sie jährlich auf<br />

die Bühne br<strong>in</strong>gen. Mit riesigem Erfolg:<br />

über 500 Leute sehen Jahr für Jahr die<br />

Aufführungen im Alten Pfarrheim. Während<br />

der Proben ist der Bühnenraum<br />

normalerweise e<strong>in</strong>gedeckt mit Spielgeräten<br />

der Krabbelgruppen, die tagsüber<br />

hier für die Kle<strong>in</strong>sten der Geme<strong>in</strong>de da<br />

s<strong>in</strong>d. Mit e<strong>in</strong>er Krabbelgruppe habe es<br />

auch angefangen, berichtet Eva Hammer,<br />

die zu den Gründungsmitgliedern<br />

gehört. Vor über 20 Jahren traten die<br />

damals jungen Mütter der Krabbelgruppe<br />

allesamt <strong>in</strong> die Frauengeme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>St</strong>. Bernhard e<strong>in</strong>. Schnell kam<br />

die Anfrage, beim kfd-Karneval etwas<br />

mitzuwirken. „Bald schon haben wir<br />

den ganzen Karneval geschmissen“, erzählt<br />

Frau Hammer. Dann sei die Idee<br />

gekommen, auch mal e<strong>in</strong> ganzes <strong>St</strong>ück<br />

auf die Bühne zu br<strong>in</strong>gen, erzählt Ulrike<br />

Gaucz<strong>in</strong>ski. Seit 1999 br<strong>in</strong>gen<br />

die Frauen nun jedes Jahr am zweiten<br />

und dritten Novemberwochenende e<strong>in</strong><br />

Theaterstück auf die Bühne. Zumeist<br />

spielen sie Heiteres, Komödien, Volksstücke.<br />

Gleich nach jeder Aufführung geht die<br />

neue <strong>St</strong>ücke-Suche los. Dies wird dann<br />

im Mai vorgestellt – wobei die Rollen-<br />

46 Verbände<br />

wahl ke<strong>in</strong> Wunschkonzert ist, sondern<br />

von den <strong>St</strong>ückesucher<strong>in</strong>nen bestimmt<br />

wird. „Auch wenn man anfangs manchmal<br />

denkt, ‚das geht ja gar nicht’ passen<br />

die Rollen am Ende immer wie angegossen“,<br />

sagt Anne Holtkötter. Natürlich<br />

müssen die Damen auch immer wieder<br />

Männerrollen übernehmen – ke<strong>in</strong><br />

Problem. „Nur ich darf ke<strong>in</strong>en Mann<br />

spielen“, sagt Gabi Söllner und lacht:<br />

„Irgendwie komme ich<br />

immer zu weiblich rüber.“<br />

Petra Wulfers mag den alljährlichen<br />

Rollenwechsel:<br />

„Es macht so e<strong>in</strong>en Spaß,<br />

hier auf der Bühne mal jemand<br />

anders zu se<strong>in</strong>.“<br />

Ab Juni wird geprobt –<br />

erst <strong>in</strong> geselliger Runde,<br />

ab Herbst wird es dann<br />

stressiger. „Da werfen wir<br />

auch manchmal kurz vor<br />

knapp noch etwas um“,<br />

weiß Edeltraud Hermes<br />

zu berichten. Bühnenbild,<br />

Kostüme – alles machen<br />

die Frauen selber. Und auch bei der<br />

Regie packen alle mit an. „Wir haben<br />

ke<strong>in</strong>e Regisseur<strong>in</strong> – das glaubt uns ke<strong>in</strong>er,<br />

aber das funktioniert wunderbar!“,<br />

sagt Elisabeth Bentlage-Schelp. Und<br />

auch wenn kurz vor der Premiere oft<br />

die Nerven blank liegen – „bei der Premiere<br />

ist all der Aufwand vergessen“,<br />

sagt Ulrike Gaucz<strong>in</strong>ski. „Für mich s<strong>in</strong>d<br />

die Proben wie e<strong>in</strong> Urlaub aus dem Alltag“,<br />

pflichtet Krist<strong>in</strong>e Lilje-Pike bei.<br />

In all den Jahren haben die Damen so<br />

manchen Erfolg erspielt. „Beim ‚Meisterboxer’<br />

hat Eva den Millowitsch klar<br />

<strong>in</strong> den Schatten gespielt“, sagt Anne<br />

Holtkötter. Aber dieses <strong>St</strong>ück von 2004<br />

ist nicht nur wegen des Erfolgs im Gedächtnis.<br />

Tragisch waren die Begleitumstände:<br />

E<strong>in</strong> Monat vor der Premiere<br />

starb die damalige Souffleuse Elke bei<br />

e<strong>in</strong>em Autounfall. „Wir waren erschüt-<br />

tert und fragten uns, ob wir überhaupt<br />

spielen sollten“, sagt Edeltrud Hermes.<br />

„Aber Elke hätte uns was erzählt, wenn<br />

wir nicht gespielt hätten“, sagt Eva<br />

Hammer. „Wir haben für Elke gespielt.“<br />

Die Frauen der kfd-Theatergruppe <strong>St</strong>.<br />

Bernhard: bei all der Heiterkeit, die sie<br />

durch ihr Spiel br<strong>in</strong>gen – sie wissen,<br />

dass die besondere Geme<strong>in</strong>schaft ihrer<br />

Gruppe, auch <strong>in</strong> Krisenzeiten, seit Jahren<br />

die wahre Hauptrolle spielt.


Treu Kolp<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Wolbeck<br />

Seit 60 Jahren wirkt die Kolp<strong>in</strong>gsfamilie<br />

von Hildegard Schmiech<br />

55 Mitglieder gibt es <strong>in</strong> der Wolbecker<br />

Kolp<strong>in</strong>gsfamilie. Regelmäßig kommen<br />

sie zusammen. E<strong>in</strong>ige s<strong>in</strong>d schon seit<br />

50, manche schon seit 60 Jahren Mitglied<br />

dieses traditionsreichen Sozialverbandes<br />

der Kirche.<br />

Die Kolp<strong>in</strong>gsfamilie Wolbeck ist mit<br />

acht weiteren Kolp<strong>in</strong>gsfamilien im<br />

<strong>St</strong>adtverband <strong>Münster</strong> e<strong>in</strong>gebunden.<br />

Der Höhepunkt <strong>in</strong> jedem Jahr ist der<br />

Kolp<strong>in</strong>ggedenktag im Dezember. In der<br />

Messe wird <strong>in</strong> besonderer Weise an den<br />

Gesellenvater Adolph Kolp<strong>in</strong>g gedacht.<br />

Beim anschließenden Beisammense<strong>in</strong><br />

werden neue Mitglieder aufgenommen<br />

und lang gediente Mitglieder geehrt.<br />

E<strong>in</strong> Mitglied beschreibt se<strong>in</strong>e Begeisterung<br />

für Kolp<strong>in</strong>g wie folgt: „Als Mitglied<br />

dieses segensreich weltweit handelnden<br />

Kolp<strong>in</strong>gwerks b<strong>in</strong> ich dankbar<br />

KAB <strong>St</strong>. Ida<br />

von Bernhard Emmerich<br />

Die <strong>Katholisch</strong>e Arbeitnehmer Bewegung<br />

gehört zur Weltbewegung Christlicher<br />

Arbeitnehmer (WBCA). Die Mitglieder<br />

<strong>in</strong>formieren sich und mischen<br />

sich e<strong>in</strong>, damit Familie und Beruf, Arbeit<br />

und E<strong>in</strong>kommen, Leben und Politik<br />

zusammenpassen und dem Menschen<br />

für die Ideen und Leitsätze dieses großen<br />

Sozialreformers, dem seligen Pater<br />

Adolph Kolp<strong>in</strong>g:<br />

‚Werdet tüchtige Fachleute. Werdet<br />

mündige Christen. Werdet gewissenhafte<br />

Ehepartner. Werdet verantwortungsbewusste<br />

<strong>St</strong>aatsbürger.’ Wer versucht,<br />

sich diesen Idealen anzunähern,<br />

kann mit guter Lebense<strong>in</strong>stellung e<strong>in</strong><br />

erfülltes Dase<strong>in</strong> führen.“<br />

Immer wieder f<strong>in</strong>den Veranstaltungen<br />

<strong>in</strong> geselliger Runde statt. In der Regel<br />

organisiert sie <strong>in</strong> jedem Jahr e<strong>in</strong>e Tages-<br />

dienen. Wir wollen e<strong>in</strong>e aktive Lebens-<br />

und Glaubensgeme<strong>in</strong>schaft se<strong>in</strong>.<br />

Höhepunkte unseres für alle offenen<br />

Programms s<strong>in</strong>d: Betriebsbesuche, aktuelle<br />

sozialpolitische Diskussionen,<br />

<strong>St</strong>udien- und Pättkesfahrten, Kartenspielabende<br />

(Erlös für das Berufsbil-<br />

fahrt und nimmt an e<strong>in</strong>er, vom Kolp<strong>in</strong>g-<br />

Reisedienst angebotenen, mehrtägigen<br />

Reise teil. Die Kolp<strong>in</strong>gsfamilie Wolbeck<br />

wirkt darüber h<strong>in</strong>aus auch wohltätig.<br />

Seit über 15 Jahren sammelt sie<br />

an vielen <strong>St</strong>ellen im Ort Briefmarken.<br />

Mit dem Weiterverkauf ermöglichen<br />

sie jungen Menschen der „E<strong>in</strong>en Welt“<br />

Zugänge zur Bildung. E<strong>in</strong>mal im Jahr<br />

führt die Kolp<strong>in</strong>gsfamilie e<strong>in</strong>e Altkleidersammlung<br />

durch – mit großem Erfolg.<br />

Ebenso sammeln die Mitglieder<br />

jährlich im November und Dezember<br />

Spielzeug für bedürftige K<strong>in</strong>der. Diese<br />

werden dann bei e<strong>in</strong>er <strong>Nikolaus</strong>feier<br />

verschenkt.<br />

Kolp<strong>in</strong>g <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

Hildegard Schmiech<br />

Tel. 02506 3200<br />

Das macht <strong>St</strong>. Agatha für mich aus . . .<br />

Geme<strong>in</strong>schaft erleben<br />

dungswerk der KAB) oder die jährliche<br />

Weltnotwerk-Kaffeestube.<br />

Die Bildungshäuser der KAB <strong>in</strong> Haltern<br />

und Günne am Möhnesee bieten Sem<strong>in</strong>are<br />

und Erholungswochen für Jung<br />

und Alt an. Für ihre Mitglieder gibt es<br />

e<strong>in</strong>en Arbeits- und Sozialrechtsschutz.<br />

Die KAB <strong>St</strong>. Ida wurde<br />

1948 gegründet und umfasst<br />

momentan 140 Mitglieder.<br />

KAB <strong>St</strong>. Ida<br />

Bernhard Emmerich<br />

Tel. 0251 615125<br />

Verbände 47


„Ist doch e<strong>in</strong> Schützenvere<strong>in</strong>, oder?<br />

von Roland Vorholt<br />

In den Wolbecker Kirchenfenstern ist<br />

er verewigt: Der Heilige Achatius –<br />

Schutzpatron e<strong>in</strong>er der beiden Bruderschaften,<br />

die seit über 500 Jahren die<br />

Wolbecker Ortsgeme<strong>in</strong>schaft prägen.<br />

Sichtbar werden die Traditionen der<br />

Bruderschaften im Ort beim Schützenfest,<br />

wenn die <strong>St</strong>raßen bunt beflaggt<br />

s<strong>in</strong>d und an der Vogelrute im Tiergarten<br />

der Schützenkönig gekürt wird. Zwar<br />

feiern die Bruderschaften Schützenfest,<br />

aber sie s<strong>in</strong>d eben doch ke<strong>in</strong>e Schützenvere<strong>in</strong>e.<br />

Die bis heute gepflegten<br />

Traditionen gehen auf die Zeit der Pest<br />

zurück.<br />

48 Verbände<br />

Damals hat noch ke<strong>in</strong>er an e<strong>in</strong> Schützenfest<br />

gedacht. Anlass für die Männer<br />

der ersten <strong>St</strong>unde war die traurige<br />

Tatsache, dass den Opfern der Pest aus<br />

Angst vor e<strong>in</strong>er Ansteckung nicht geholfen<br />

wurde. Die Wolbecker gaben<br />

aus ihrer christlichen Überzeugung<br />

heraus <strong>in</strong> <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> e<strong>in</strong>ander das<br />

Versprechen, sich gegenseitig zu helfen,<br />

die Kranken zu versorgen und die<br />

Toten <strong>in</strong> geweihter Erde zu bestatten.<br />

Zum Gedenken an dieses Versprechen<br />

und um diese Überzeugung über Generationen<br />

zu bewahren, gründeten sie<br />

zwei katholische Bruderschaften. E<strong>in</strong>ziger<br />

Unterschied der beiden Wolbecker<br />

Bruderschaften ist die Zielgruppe: Die<br />

Achatius-Bruderschaft nimmt nur Verheiratete<br />

auf, die Nikolaibruderschaft<br />

steht für Ledige offen.<br />

Die Zusicherung der gegenseitigen<br />

Hilfe dom<strong>in</strong>iert auch heute noch das<br />

Leben der Bruderschaften, die sich<br />

längst im ökumenischen S<strong>in</strong>ne für alle<br />

Christen geöffnet haben. Dabei wird<br />

auch der E<strong>in</strong>satz für das Geme<strong>in</strong>wohl<br />

großgeschrieben. Ob Organisieren e<strong>in</strong>es<br />

Hilfstransports oder Re<strong>in</strong>igen e<strong>in</strong>es<br />

großen Parkplatzes: Tradition verpflichtet<br />

auch heute noch.<br />

Und wie war das mit dem Schützenfest?<br />

Die Bruderschaften unterstützten<br />

1535 den Bischof von <strong>Münster</strong> erfolgreich<br />

im Kampf gegen die Täufer. Zur<br />

Er<strong>in</strong>nerung an diesen freudigen Sieg<br />

beschlossen die Bruderschaften jährlich<br />

e<strong>in</strong> Schützenfest durchzuführen. Und<br />

e<strong>in</strong>es kommt dabei sicherlich nicht zu<br />

kurz: Die Förderung der Geme<strong>in</strong>schaft<br />

und des Zusammenhalts um der alt<br />

hergebrachten Verpflichtung bewusst<br />

und mit Freude zu entsprechen.<br />

Die Wolbecker Bruderschaften s<strong>in</strong>d<br />

mehr als Schützenvere<strong>in</strong>e. Sie demonstrieren<br />

über die Jahrhunderte h<strong>in</strong>weg,<br />

wie wertvoll christliche E<strong>in</strong>stellungen<br />

und Haltungen für e<strong>in</strong> funktionierendes<br />

Geme<strong>in</strong>wesen s<strong>in</strong>d.<br />

Achatius-Bruderschaft<br />

Wilhelm Runtenberg<br />

Tel. 02506 7228<br />

Nikolaibruderschaft<br />

Bruderschaftshandy<br />

Tel. 01578 6160618<br />

Das macht <strong>St</strong>. Agatha für mich aus . . .<br />

kle<strong>in</strong>, übersichtlich,<br />

man kennt viele Leute,<br />

es wird viel für Familien gemacht.


Kirchenmusik <strong>in</strong> <strong>Südost</strong><br />

von Thorsten Schwarte<br />

Unsere Geme<strong>in</strong>den weisen e<strong>in</strong> reiches Spektrum an kirchenmusikalischen Möglichkeiten<br />

auf. Zahlreiche Chöre laden zum Mits<strong>in</strong>gen und zur Gestaltung der<br />

Liturgie e<strong>in</strong>. In den Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d unterschiedlichste Instrumente vorhanden,<br />

von der historischen Kle<strong>in</strong>orgel bis zur „konzertanten“ Orgel. Vielfältige Konzerte<br />

und kirchenmusikalische Andachten bereichern das Geme<strong>in</strong>deleben. Nachfolgend<br />

werden die musikalischen E<strong>in</strong>richtungen der e<strong>in</strong>zelnen Geme<strong>in</strong>den beschrieben.<br />

E<strong>in</strong>e Übersicht gibt die verschiedenen Probenzeiten unserer Chöre wieder.<br />

Info: Chöre <strong>in</strong> <strong>Südost</strong><br />

Choralschola <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

Proben: samstags 14tg. 9.00 – 10.00 Uhr<br />

Thorsten Schwarte<br />

Tel. 02506 303653<br />

Kirchenchor <strong>St</strong>. Bernhard<br />

Proben: montags 20.00 – 22.00 Uhr<br />

Markus Reidegeld<br />

Tel. 02509 9161<br />

<strong>St</strong>. Agatha<br />

Die Geme<strong>in</strong>de <strong>St</strong>. Agatha besitzt e<strong>in</strong>e<br />

historische Kle<strong>in</strong>orgel von 1842. Der<br />

münsteraner Orgelbauer Johan Kers-<br />

Info: K<strong>in</strong>der- und Jugendchöre<br />

K<strong>in</strong>derchor <strong>St</strong>. Bernhard<br />

Proben: dienstags 16.45 – 17.30 Uhr<br />

Arne Tigges<br />

Tel. 0251 619888<br />

K<strong>in</strong>derchor <strong>St</strong>. Ida<br />

Proben: mittwochs 17.30 – 18.30 Uhr<br />

Jan<strong>in</strong>e Bensmann<br />

Tel. 0251 615697<br />

Kirchenchor <strong>St</strong>. Ida<br />

Proben: montags 17.45 – 19.15 Uhr<br />

Thorsten Schwarte<br />

Tel. 02506 303653<br />

Kirchenchor <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

Proben: montags 20.00 – 22.00 Uhr<br />

Thorsten Schwarte<br />

Tel. 02506 303653<br />

t<strong>in</strong>g erbaute dieses Instrument. Es weist<br />

8 Register verteilt auf e<strong>in</strong> Manual und<br />

Pedal auf. Die Spiel- und Registertraktur<br />

ist mechanisch.<br />

Jugendchor JuBaCho<br />

Proben: samstags 12.00 – 13.30 Uhr<br />

Thorsten Schwarte<br />

Tel. 02506 303653<br />

Jugendchor Lagicka<br />

Proben: mittwochs 19.30 – 21.00 Uhr<br />

Thorsten Schwarte<br />

Tel. 02506 303653<br />

<strong>St</strong>. Bernhard<br />

Friedrich Fleiter aus <strong>Münster</strong> erbaute<br />

1980 die Orgel der <strong>St</strong>.-Bernhard-Kirche.<br />

18 Register weist das Instrument<br />

auf, verteilt auf zwei Manuale und Pedal.<br />

Die Spieltraktur ist mechanisch,<br />

die Registertraktur ist elektrisch. Die<br />

Orgel besitzt zudem 6 Setzerkomb<strong>in</strong>ationen.<br />

2008 wurde das Instrument<br />

durch Eberhard Hilse (vorm. Orgelbau<br />

Fleiter) gere<strong>in</strong>igt und überholt.<br />

<strong>St</strong>. Ida<br />

Die <strong>St</strong>.-Ida-Geme<strong>in</strong>de besitzt e<strong>in</strong>e Orgel<br />

der Gebrüder <strong>St</strong>ockmann aus Werl.<br />

Auch dieses Instrument wurde 1980 erbaut.<br />

Die 18 Register verteilen sich auf<br />

zwei Manuale und Pedal. Die Spiel-<br />

und Registertraktur ist mechanisch. Die<br />

Orgel wurde erst vor kurzem (2010)<br />

durch die Firma <strong>St</strong>ockmann ausgere<strong>in</strong>igt<br />

und gründlich überholt.<br />

<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

Die <strong>St</strong>.-<strong>Nikolaus</strong>-Geme<strong>in</strong>de besitzt<br />

e<strong>in</strong>e Orgel von Paul Ott aus Gött<strong>in</strong>gen.<br />

Diese wurde 1976 erbaut unter Verwendung<br />

e<strong>in</strong>iger historischer Register<br />

der Vorgängerorgel von Friedrich Fleiter<br />

(1894). 29 Register verteilen sich<br />

auf zwei Manuale und Pedal. Die Spieltraktur<br />

ist mechanisch, die Registertraktur<br />

ist elektrisch und wird über e<strong>in</strong>en<br />

Setzer (4000f) gesteuert. Der Westfälische<br />

Orgelbauer S. Sauer (Höxter) hat<br />

das Instrument 2006 renoviert. Neben<br />

e<strong>in</strong>er kompletten Ausre<strong>in</strong>igung und der<br />

Neu<strong>in</strong>tonation der Orgel wurden auch<br />

zwei Register getauscht. 2010 konnten<br />

noch e<strong>in</strong>mal zwei Register durch Orgelbau<br />

Klimke (Holzwickede) ersetzt<br />

werden.<br />

Kultur <strong>in</strong> <strong>Südost</strong> 49


Gut aufgestellt<br />

die <strong>Katholisch</strong>en öffentlichen Büchereien <strong>in</strong> <strong>Münster</strong>-<strong>Südost</strong><br />

von Inge Lewejohann<br />

<strong>Katholisch</strong>e öffentliche Bücherei (KöB)<br />

– mit diesem Namen ist e<strong>in</strong> Programm<br />

verbunden, das die „lebendige Büche- Büche- Büche- Büche- BücheBüchereiarbeit“ <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den zu ihrem<br />

ausdrücklichen Ziel erklärt hat. Als öföf- fentliche Bibliotheken <strong>in</strong> kirchlicher<br />

Trägerschaft s<strong>in</strong>d die KöBs e<strong>in</strong> Glied<br />

<strong>in</strong> der Kette des gesamten öffentlichen<br />

Bibliothekswesens und für jedermann<br />

zugänglich, aber verbunden mit e<strong>in</strong>em<br />

ganz <strong>in</strong>dividuellen eigenen Programm.<br />

Die vier KöBs <strong>St</strong>. Agatha, <strong>St</strong>. Bernhard,<br />

<strong>St</strong>. Ida und <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> werden ausschließlich<br />

ehrenamtlich geführt und<br />

haben im Laufe der vielen Jahre, die<br />

sie schon bestehen, e<strong>in</strong>en hohen <strong>St</strong>ellenwert<br />

<strong>in</strong> ihren Kirchengeme<strong>in</strong>den erreicht.<br />

Dort s<strong>in</strong>d sie zu offenen Orten der Information,<br />

Begegnung, Kommunikation,<br />

Diskussion, Unterhaltung und so-<br />

50 Kultur <strong>in</strong> <strong>Südost</strong><br />

mit allumfassend zu Orten der Bildung<br />

und Kultur geworden.<br />

Das alles ist nur möglich, weil sich die<br />

vielen MitarbeiterInnen mit ihren unterschiedlichen<br />

Begabungen, Visionen<br />

und ihrem unglaublichen Engagement<br />

e<strong>in</strong>er Fülle von Anforderungen, die für<br />

die ehrenamtliche Büchereiarbeit notwendig<br />

ist, stellen. Die Anzahl der MitarbeiterInnen<br />

variiert <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Büchereien. Sie liegt zwischen 19 und<br />

27 Personen im Alter von 12 bis über<br />

70 Jahren, wobei gerade die K<strong>in</strong>der mit<br />

e<strong>in</strong>er Begeisterung bei der Sache s<strong>in</strong>d,<br />

die ansteckend ist und bei den Büchere<strong>in</strong>utzern<br />

besonders positiv auffällt.<br />

Die Aufgaben der katholischen öffentlichen<br />

Büchereien s<strong>in</strong>d vielfältig. Wie<br />

bei allen anderen öffentlichen Bibliotheken<br />

hat die Bildung e<strong>in</strong>e große<br />

Bedeutung. Aktuelle Medienbestände<br />

<strong>in</strong> den Sparten K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendbuch, Belletristik,<br />

Sachbuch und Zeitschriften<br />

sowie im Nichtbuchbereich,<br />

wie Spiele, Hörbücher<br />

und Spielfilme auf<br />

DVD, s<strong>in</strong>d zunächst der<br />

Grund dafür, dass so viele<br />

Menschen diese Büchereien<br />

nutzen.<br />

Obwohl Vermittlung von<br />

Bildung <strong>in</strong> Bibliotheken<br />

sich heute nicht mehr nur<br />

auf das Lesen beschränkt,<br />

nimmt das Buch <strong>in</strong> den<br />

KöBs den weitaus größten<br />

Foto: www.pixelio.de<br />

Raum e<strong>in</strong>. Hier gilt es im Besonderen,<br />

schon die Jüngsten für das Buch zu <strong>in</strong>teressieren<br />

und sie für das Lesen zu begeistern.<br />

Junge Vielleser bleiben meist<br />

Leseratten, die wissen, wie viel Neues<br />

es mit jedem Buch zu entdecken gibt<br />

und wie viele neue Erkenntnisse e<strong>in</strong><br />

Buch bietet.<br />

So ergibt sich neben der Bildungsvermittlung<br />

ganz automatisch auch e<strong>in</strong>e<br />

weitere kulturelle Aufgabe der Pfarrbüchereien.<br />

Es s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> großer Anzahl<br />

junge Familien mit ihren K<strong>in</strong>dern, die<br />

das attraktive Angebot nutzen, sodass<br />

die Bücherei zu e<strong>in</strong>em Ort der Begegnung,<br />

Kommunikation und Unterhaltung<br />

wird.<br />

Die besondere Atmosphäre, e<strong>in</strong>mal<br />

aufgrund der überschaubaren Größe<br />

der Büchereien, dann der Lage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Geme<strong>in</strong>de, <strong>in</strong> der man sich kennt oder<br />

schnell kennenlernt, trägt dazu bei,<br />

dass sich die Leser <strong>in</strong> den KöBs ausgesprochen<br />

wohlfühlen. Man trifft sich<br />

dort ganz ungezwungen, aber nicht<br />

nur zur Ausleihe; genauso wichtig s<strong>in</strong>d<br />

den Besuchern die Gespräche und der<br />

Austausch von Erfahrungen <strong>in</strong> oft gleichen<br />

Lebenslagen. Mit diesem Angebot<br />

erreichen die Pfarrbüchereien neben<br />

den Mitgliedern der Geme<strong>in</strong>de auch<br />

Menschen, die sonst ke<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung<br />

an die Kirche mehr haben.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus haben die Pfarrbüchereien<br />

viele Möglichkeiten, ihren<br />

Geme<strong>in</strong>den mit Veranstaltungen wie<br />

Buchausstellungen, Vorleseaktionen,<br />

Spielenachmittagen, Lesenächten sowie<br />

der Zusammenarbeit mit K<strong>in</strong>dergarten<br />

und Schule e<strong>in</strong>en Dienst von<br />

großem pastoralen Wert zu leisten.<br />

Damit unterstützen sie aber auch <strong>in</strong><br />

hohem Maße ihre eigene Wirkung als<br />

Treffpunkt „Bücherei“.


So haben sich z. B. aus der Büchereiarbeit<br />

heraus <strong>in</strong> den vier Geme<strong>in</strong>den<br />

Lesekreise gegründet, die Interessierte<br />

zum regelmäßigen Austausch über Literatur<br />

zusammenbr<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong>e Aktion<br />

zur frühen Leseförderung, die der Borromäusvere<strong>in</strong><br />

für die <strong>Katholisch</strong>en öffentlichen<br />

Büchereien entwickelt hat,<br />

macht K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der mit Büchern<br />

und der Bücherei vertraut; auch hier<br />

beteiligen sich unsere Pfarrbüchereien.<br />

Diese Vielfalt an Aufgaben e<strong>in</strong>er Pfarrbücherei<br />

zeigt, dass Büchereiarbeit äußerst<br />

komplex ist und dass für junge,<br />

wie ältere Mitarbeiter mit ihren jeweiligen<br />

Talenten die unterschiedlichsten<br />

E<strong>in</strong>sätze möglich s<strong>in</strong>d. Die Gründe, <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Pfarrbücherei mitzuarbeiten, reichen<br />

von der eigenen Begeisterung für<br />

Literatur, über die s<strong>in</strong>nvolle Gestaltung<br />

e<strong>in</strong>er aktuellen Lebensphase bis h<strong>in</strong><br />

zur Möglichkeit, überhaupt e<strong>in</strong>en nützlichen<br />

Dienst <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de zu leisten.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt, dass die Mitarbeiter<br />

im Büchereiteam „ihren“ Ort f<strong>in</strong>den,<br />

an dem sie Geborgenheit, Anerkennung<br />

und Freude erfahren.<br />

Abschließend bleibt anzumerken, dass<br />

im Rahmen der Zusammenführung<br />

der Pfarrgeme<strong>in</strong>den Zukunftspläne für<br />

die vier Pfarrbüchereien sehr behutsam<br />

und sorgfältig entworfen werden<br />

sollten. Jede e<strong>in</strong>zelne Pfarrbücherei<br />

bedeutet e<strong>in</strong> niederschwelliges Angebot<br />

für die Menschen und gehört als<br />

Grundausstattung eigenständig und<br />

wohnortnah <strong>in</strong> jede Geme<strong>in</strong>de. Nur so<br />

kann lebendige Büchereiarbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

lebendigen Geme<strong>in</strong>de stattf<strong>in</strong>den. In<br />

diesem S<strong>in</strong>ne s<strong>in</strong>d die KöBs <strong>St</strong>. Agatha,<br />

<strong>St</strong>. Bernhard, <strong>St</strong>. Ida und <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Münster</strong>-<strong>Südost</strong> wirklich gut aufgestellt.<br />

Lesenswert<br />

von Dr. Petra He<strong>in</strong>ker<br />

Seit März 2000 f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> regelmäßigen<br />

Abständen etwa 4-mal im Jahr unter<br />

der Leitung von Frau Dr. Petra He<strong>in</strong>ker<br />

der Literaturschoppen statt. Bei diesem<br />

Treffen widmen sich die <strong>in</strong>teressierten<br />

Leser aktuellen Büchern aus unterschiedlichen<br />

Sparten wie Belletristik,<br />

Autobiographien oder Sachbüchern.<br />

In gemütlicher Atmosphäre wird bei<br />

e<strong>in</strong>em Schoppen We<strong>in</strong> über das meist<br />

nach den Vorschlägen aus den Reihen<br />

Info: KöBs <strong>in</strong> <strong>Münster</strong>-<strong>Südost</strong><br />

KöB <strong>St</strong>. Agatha, Angelmodder Weg 99, neben der Kirche<br />

ca. 5.700 Medien e<strong>in</strong>schl. Spiele, Kassetten, Hörbücher, DVDs<br />

Öffnungszeiten: Sonntag 10.00 – 11.30 Uhr<br />

Dienstag 15.00 – 16.00 Uhr<br />

Donnerstag 17.00 – 18.00 Uhr<br />

KöB <strong>St</strong>. Bernhard, Höftestraße 24, direkt h<strong>in</strong>ter der Kirche<br />

ca. 6.200 Medien e<strong>in</strong>schl. Spiele, Musik-CDs, DVDs, Videos<br />

Öffnungszeiten: Sonntag 10.30 – 12.30 Uhr<br />

Mittwoch 17.00 – 18.00 Uhr<br />

Samstag 16.30 – 18.00 Uhr<br />

KöB <strong>St</strong>. Ida, Vörnste Esch 22 – im Souterra<strong>in</strong> des Pfarhauses<br />

ca. 7.100 Medien, e<strong>in</strong>schl. Spiele, Hörbücher, DVDs<br />

Öffnungszeiten: Sonntag 10.00 – 12.30 Uhr<br />

Mittwoch 16.00 – 18.00 Uhr<br />

Freitag 16.30 – 18.00 Uhr<br />

der Teilnehmer ausgesuchte Buch geplaudert.<br />

Dabei geht es nicht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie um<br />

Literaturkritik, wissenschaftliche Textanalysen<br />

oder spitzf<strong>in</strong>dige Interpretationen,<br />

sondern vielmehr um das<br />

Austauschen von persönlichen Lesee<strong>in</strong>drücken.<br />

Die mittlerweile knapp 45 besprochenen<br />

Bücher stießen dabei auf unterschiedliche<br />

Leser<strong>in</strong>teressen: waren es<br />

beim ersten Literaturschoppen gerade<br />

e<strong>in</strong>mal sechs Teilnehmer<strong>in</strong>nen, so gab<br />

es bei den beiden Gastmoderationen<br />

von Pfarrer Klaus Wirth im Geme<strong>in</strong>desaal<br />

jedesmal e<strong>in</strong> volles Haus und auch<br />

e<strong>in</strong>ige angesagte Medien sprengten die<br />

Kapazität der <strong>St</strong>.-Bernhard-Bücherei.<br />

KöB <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>, Herrenstraße 17, im Pfarrheim<br />

ca. 10.100 Medien, e<strong>in</strong>schl. Spiele, Kassetten, Musik-CDs, Hörbücher, DVDs<br />

Öffnungszeiten: Montag 15.30 – 17.30 Uhr<br />

Dienstag 09.30 – 11.30 Uhr<br />

Mittwoch 15.30 – 17.30 Uhr<br />

Freitag 15.30 – 17.30 Uhr<br />

Kultur <strong>in</strong> <strong>Südost</strong> 51


<strong>Katholisch</strong>es Bildungsforum<br />

von Ludwiga Thoss<br />

Kunstreisen s<strong>in</strong>d gefragt<br />

von Pfarrer Klaus Wirth<br />

Kirche und Kunst? Viele me<strong>in</strong>en, dass<br />

christliche Kunst e<strong>in</strong>e Ausgrenzung<br />

zur künstlerischen Arbeit unserer Zeit<br />

vornimmt. Gut ist es, nach neuen Zugängen<br />

zu suchen. Ausgezeichnete<br />

Erfahrungen machen wir <strong>in</strong> unserer<br />

<strong>St</strong>.-Bernhard-Geme<strong>in</strong>de seit vielen<br />

Jahren mit dem monatlichen Angebot<br />

e<strong>in</strong>er Kunstfahrt, die uns <strong>in</strong> der Regel<br />

e<strong>in</strong>e große Ausstellung von Bildern und<br />

Plastiken, aber auch von Kultur und<br />

Geschichte nahe br<strong>in</strong>gt.<br />

Durch die geme<strong>in</strong>same Fahrt entsteht<br />

e<strong>in</strong> gutes Klima der Aufgeschlossenheit<br />

für Neues. Dankbar s<strong>in</strong>d wir, wenn<br />

uns durch Kunsthistoriker bedeutende<br />

Künstler mit ihren Werken erschlossen<br />

52 Kultur <strong>in</strong> <strong>Südost</strong><br />

Das katholische Bildungsforum (früher<br />

katholisches Bildungswerk) hat <strong>in</strong> <strong>St</strong>.<br />

Bernhard e<strong>in</strong>e fast vierzigjährige Tradition<br />

und mittlerweile e<strong>in</strong> breites Spektrum<br />

an Angeboten. So kommen im<br />

Schnitt jede Woche etwa 80 Personen<br />

zu den Veranstaltungen des Bildungsforums.<br />

Das Angebot orientiert sich an Nachfragen<br />

aus der Geme<strong>in</strong>de oder den Nachbargeme<strong>in</strong>den.<br />

Dementsprechend wird<br />

das Programm e<strong>in</strong>mal jährlich gestaltet.<br />

werden. Oft verb<strong>in</strong>den wir unsere Museumsfahrten<br />

mit dem Besuch wichtiger<br />

Zeugnisse von Architektur, aber<br />

auch von Religion und Geschichte.<br />

So lernten wir <strong>in</strong> Duisburg die altehrwürdige<br />

Prämonstratenser-Abtei durch<br />

e<strong>in</strong> Mitglied des Konventes neu schätzen<br />

und wurden auf die alten historischen<br />

Beziehungen zum Kloster Cappenberg<br />

aufmerksam gemacht.Anschlie-<br />

ßend besuchten<br />

wir <strong>in</strong> Marxloh die<br />

große DITIB-Moschee<br />

und wurden<br />

als Gäste<br />

freundlich aufge-<br />

Zurzeit liegen Bastel- und Kreativkurse<br />

nicht im Trend, dafür s<strong>in</strong>d die eher<br />

sportlichen Kurse wie Rückengymnastik,<br />

Meditativer Tanz, Bauchtanz und<br />

Seniorengymnastik umso beliebter.<br />

E<strong>in</strong> Dauerbrenner s<strong>in</strong>d die Englischkurse.<br />

Das lässt sich leicht erklären, denn<br />

erstens erspart man sich die Fahrt <strong>in</strong> die<br />

<strong>St</strong>adt und zweitens gibt es verschiedene<br />

E<strong>in</strong>stiegsmöglichkeiten je nach Vorkenntnissen.<br />

Die sechs <strong>St</strong>udienfahrten<br />

nach England, Irland, Schottland und<br />

Wales haben die Englischkurse attraktiver<br />

gemacht. Bei den anderen Sprachen<br />

wie z. B. Italienisch, Französisch<br />

oder Spanisch fehlen Teilnehmer, die<br />

über e<strong>in</strong>e längere Zeit h<strong>in</strong>aus teilnehmen.<br />

Immer beliebter werden zudem<br />

Präsentationen und Reiseberichte.<br />

nommen. In Essen waren es nicht nur<br />

die Villa Hügel und das neue Folkwang-Museum,<br />

sondern auch die alte<br />

Synagoge mit ihren besonderen E<strong>in</strong>blicken<br />

<strong>in</strong> jüdisches Leben.<br />

Für alle Kunstbegeisterten ist die Gruppe<br />

der Mitfahrenden wichtig für den<br />

Austausch und die Begegnung. Man<br />

fühlt sich sicher und weiß, dass der<br />

Bus immer ganz nahe an die Besichtigungsorte<br />

fährt und abends alle gut am<br />

Kirchplatz wieder ankommen. Selbstverständlich<br />

werden diese Fahrten für<br />

alle angeboten, die sich für Kunst <strong>in</strong>teressieren.<br />

Das macht <strong>St</strong>. Ida für mich aus . . .<br />

<strong>St</strong>. Ida ist e<strong>in</strong>e generationsübergreifende<br />

Geme<strong>in</strong>schaft für mich.


Gelebte Weltkirche<br />

von Pastoralreferent Sebastian Reimann<br />

Kirche ist e<strong>in</strong> „global player“ und das<br />

Engagement der E<strong>in</strong>e-Welt-Gruppen<br />

macht deutlich, dass unser Christse<strong>in</strong><br />

nicht an der Geme<strong>in</strong>degrenze endet.<br />

Wir fühlen uns verbunden mit den<br />

Menschen dieser „E<strong>in</strong>en Welt“, <strong>in</strong>sbesondere<br />

mit den Bedürftigen und<br />

Schwächeren.<br />

Seit vielen Jahren engagieren sich E<strong>in</strong>e-<br />

Welt-Gruppen <strong>in</strong> unseren Geme<strong>in</strong>den<br />

für benachteiligte Menschen <strong>in</strong> Brasilien,<br />

Honduras, Indien, Namibia, Nepal,<br />

Nigeria, Paraguay, Peru, Polen, Südafrika<br />

und Togo. E<strong>in</strong>ige Geme<strong>in</strong>demitglie-<br />

Info: TRANSFAIR − Fairer Handel<br />

Regelmäßig verkauft der E<strong>in</strong>e-Welt-Kreis<br />

<strong>St</strong>. Ida Produkte aus Fairem Handel.<br />

Auch im Weltladen im „Treff am Turm“<br />

<strong>in</strong> Wolbeck s<strong>in</strong>d viele Produkte mit dem<br />

Fairtrade-Siegel zu erwerben. Ziel ist es<br />

dabei, den Fairen Handel bekannter zu<br />

machen und so den vielen Produzenten<br />

<strong>in</strong> den Entwicklungsländern e<strong>in</strong>en gerechten<br />

Preis zu zahlen.<br />

So funktioniert der Faire Handel:<br />

Rohstoffe wie Kaffee, Kakao, Zucker<br />

oder Orangensaft werden an den Börsen<br />

gehandelt. Dort setzt sich der Preis aus<br />

Angebot und Nachfrage sowie Spekulationen<br />

zusammen. Die Produzenten haben<br />

auf dieses System ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss.<br />

Bei dem Fairen Handel gelten M<strong>in</strong>destpreise.<br />

Sie decken sowohl die Produktions-<br />

als auch die alltäglichen Lebenshaltungskosten.<br />

Über die Verwendung<br />

der haben bereits die Partnerprojekte<br />

besucht, Freundschaften s<strong>in</strong>d entstanden<br />

und viele Aktionen zur Unterstützung<br />

der Projekte wurden durchgeführt.<br />

In solidarischer Verbundenheit mit den<br />

Menschen <strong>in</strong> den Partnerprojekten versuchen<br />

wir durch Aktionen <strong>in</strong> unserer<br />

Geme<strong>in</strong>de, uns für e<strong>in</strong>e gerechtere<br />

Weltgeme<strong>in</strong>schaft e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Als Grundlage für diese kirchliche Entwicklungs-<br />

und Missionsarbeit gibt es<br />

e<strong>in</strong>e Vielzahl biblischer Textstellen.<br />

Der <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>e-Welt-Arbeit wohl am<br />

häufigsten verwendete Impuls aus Jo-<br />

zusätzlicher Aufschläge für Geme<strong>in</strong>schaftsprojekte<br />

(Lagerhaus, Schule,<br />

Brunnen, Krankenstation etc.) stimmen<br />

die Produzenten demokratisch ab.<br />

www.fairtrade-deutschland.de<br />

TransFair e.V. ®<br />

Achten Sie beim E<strong>in</strong>kauf auf dieses Siegel<br />

hannes 10,10 „Ich b<strong>in</strong> gekommen,<br />

damit sie das Leben haben und es <strong>in</strong><br />

Fülle haben“, macht deutlich, worum<br />

es gehen soll. E<strong>in</strong> Leben <strong>in</strong> Fülle, das ist<br />

mehr als nur die Erfüllung der menschlichen<br />

Grundbedürfnisse, wie sie zum<br />

Beispiel <strong>in</strong> den Menschenrechten festgeschrieben<br />

s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> Dach über dem<br />

Kopf, ausreichend zu essen, Zugang zu<br />

Tr<strong>in</strong>kwasser, Kleidung und das Recht<br />

auf körperliche Unversehrtheit s<strong>in</strong>d<br />

wesentliche Bed<strong>in</strong>gungen, die jeder<br />

Mensch zum Leben braucht. Leider ist<br />

es bis heute nicht gelungen, dass die<br />

gesamte Weltbevölkerung Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

vorf<strong>in</strong>det, die diese Grundbedürfnisse<br />

befriedigen.<br />

Die vielen Projekte der E<strong>in</strong>e-Welt-<br />

Gruppen tragen dazu bei, dass Menschen<br />

überall auf der Welt besser leben<br />

können. Doch nicht nur die direkte<br />

Unterstützung mit Spenden hilft den<br />

Menschen <strong>in</strong> den Ländern des Südens.<br />

Auch die Bildungsarbeit der Gruppen<br />

und die Unterstützung des Fairen Handels<br />

tragen dazu bei, dass die Welt jeden<br />

Tag gerechter wird.<br />

Der <strong>in</strong> der Fair-Handels-Bewegung<br />

häufig propagierte Ausspruch „Gerechtigkeit<br />

statt Almosen“ macht dieses<br />

deutlich. Der Faire Handel verfolgt das<br />

Ziel, die Menschen <strong>in</strong> den Ländern des<br />

Südens zu befähigen, selbst ihr Leben<br />

zu gestalten. Dies befreit aus der Abhängigkeit<br />

von Spenden und ermutigt<br />

zu e<strong>in</strong>em selbstverantworteten Leben.<br />

Die vielen Kle<strong>in</strong>bauern und Kle<strong>in</strong>pro-<br />

E<strong>in</strong>e Welt 53


duzenten s<strong>in</strong>d nicht mehr abhängige<br />

Spendenempfänger sondern Handelspartner<br />

auf Augenhöhe.<br />

Die Kommission „Gerechtigkeit, Frieden,<br />

Bewahrung der Schöpfung und<br />

Mission“ des Diözesanforums formulierte<br />

den Anspruch „Die Kirche von<br />

<strong>Münster</strong> muss verstärkt Anwält<strong>in</strong> der<br />

Armen der Welt werden. Sie soll die<br />

ungerechten Auswirkungen des Weltwirtschaftssystems<br />

anklagen und ggf.<br />

entsprechend öffentlich Kritik üben.“<br />

Die Unterstützung des Fairen Handels<br />

ist politisches und karitatives Handeln<br />

zugleich, da sie der Motivation entspr<strong>in</strong>gt,<br />

den Armen und Unterdrückten<br />

durch Überw<strong>in</strong>dung „der <strong>St</strong>rukturen<br />

der Sünde“ zu helfen. Unser Christse<strong>in</strong><br />

ist global und endet nicht an der Geme<strong>in</strong>degrenze<br />

– auch nicht beim E<strong>in</strong>kauf.<br />

Klimaschutz<br />

Gott hat uns se<strong>in</strong>e Schöpfung anvertraut.<br />

Dies verpflichtet uns, sie zu bewahren<br />

und für nachfolgende Generationen<br />

zu erhalten. Die zunehmende<br />

Veränderung des Klimas, die Erderwärmung<br />

und der damit verbundene Anstieg<br />

der Meere, mahnen uns als Christen,<br />

dieser Verantwortung gerecht zu<br />

werden und zu handeln.<br />

Machen Sie mit beim BürgerPakt für<br />

Klimaschutz, denn Klimaschutz kann<br />

Alltag werden.<br />

Mehr Infos im Netz unter:<br />

www.muenster-klima.de<br />

54 E<strong>in</strong>e Welt<br />

Das macht <strong>St</strong>. Bernhard für mich aus . . .<br />

Die Offenheit, auch neue Geme<strong>in</strong>demitglieder<br />

herzlich willkommen zu heißen.<br />

Foto: Bobot / www.photocase.de


Info: E<strong>in</strong>e-Welt-Gruppen<br />

Brasilienkreis <strong>St</strong>. Agatha<br />

Monika Pohl<br />

Tel. 02506 2625<br />

E<strong>in</strong>e-Welt-Kreis <strong>St</strong>. Ida<br />

Jürgen Hoheisel<br />

Tel. 0251 615095<br />

Vere<strong>in</strong> zur Förderung von Selbsthilfegruppen<br />

<strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika e.V.<br />

„Fördervere<strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika“<br />

Werner Buchwald<br />

Tel. 0251 61144<br />

Fördervere<strong>in</strong> <strong>St</strong>. Raphael e.V.<br />

Thomas Reikert<br />

Tel. 0251 617075<br />

<strong>St</strong>rickkreis <strong>St</strong>. Bernhard<br />

Agnes Niehoff<br />

Tel.0251 615692<br />

Hope & Future e.V.<br />

Gregor Lamers<br />

Tel. 0251 67498161<br />

Ökumenischer E<strong>in</strong>e-Welt-Kreis<br />

<strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong> Wolbeck e.V.<br />

Ingrid Sieverd<strong>in</strong>g<br />

Tel. 02506 2494<br />

Wolbecker Weltladen<br />

Im „Treff am Turm“, Herrenstraße 16<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstags 10.00 – 11.30 Uhr<br />

Freitags 10.00 – 11.30 Uhr<br />

Sonntags 9.15 – 9.45 Uhr<br />

11.45 – 12.15 Uhr<br />

Partnerschaftskreis „Dabrowica“<br />

Ursula Wolf<br />

Tel. 0251 614915<br />

Segnen, S<strong>in</strong>gen, Sammeln<br />

Festlich gekleidet und mit e<strong>in</strong>em <strong>St</strong>ern<br />

vorneweg s<strong>in</strong>d jedes Jahr rund um den<br />

6. Januar bundesweit über 500.000<br />

<strong>St</strong>erns<strong>in</strong>ger unterwegs. Auch <strong>in</strong> unseren<br />

Geme<strong>in</strong>den br<strong>in</strong>gen sie als „Heilige<br />

Drei Könige“ mit dem Kreidezeichen<br />

„C+M+B“ den Segen „Christus<br />

mansionem benedicat<br />

– Christus segne<br />

dieses Haus“ zu<br />

den Menschen und<br />

sammeln für Not<br />

leidende K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />

aller Welt.<br />

Seit ihrem <strong>St</strong>art 1959<br />

hat sich die Aktion<br />

zur weltweit größtenSolidaritätsaktion<br />

von K<strong>in</strong>dern für<br />

K<strong>in</strong>der entwickelt.<br />

Über 690 Millionen<br />

Euro wurden seither<br />

gesammelt, über<br />

56.300 Projekte und<br />

Hilfsprogramme für<br />

K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Afrika, Late<strong>in</strong>amerika, Asien,<br />

Ozeanien und Osteuropa unterstützt.<br />

In unseren Geme<strong>in</strong>den engagieren<br />

sich zahlreiche K<strong>in</strong>der als <strong>St</strong>erns<strong>in</strong>ger:<br />

Messdiener, Erstkommunionk<strong>in</strong>der und<br />

K<strong>in</strong>der aus den K<strong>in</strong>derchören machen<br />

mit. Neben den K<strong>in</strong>dern, die als Kaspar,<br />

Melchior und Balthasar Anfang<br />

Januar von Haus zu Haus ziehen, s<strong>in</strong>d<br />

auch Jugendliche und Erwachsene bei<br />

der Begleitung der K<strong>in</strong>der und <strong>in</strong> der<br />

Vorbereitung aktiv. Durch die Beschäf-<br />

tigung mit dem Beispielland und den<br />

Aktionsmaterialien bereiten sie sich<br />

und die K<strong>in</strong>der auf die Aktion vor. Die<br />

K<strong>in</strong>der lernen so die Lebenssituation<br />

von Gleichaltrigen <strong>in</strong> den Entwicklungsländern<br />

kennen und erfahren auf<br />

diese Weise, dass der E<strong>in</strong>satz für e<strong>in</strong>e<br />

gerechte Welt Spaß machen kann.<br />

2011 war Kambodscha das Beispielland.<br />

Die Erlöse aus der Aktion s<strong>in</strong>d<br />

jedoch nicht nur für Projekte im jeweiligen<br />

Beispielland bestimmt, sondern<br />

fließen <strong>in</strong> Hilfsprogramme für K<strong>in</strong>der<br />

rund um den Globus.<br />

E<strong>in</strong>e Welt 55


www.st-nikolaus-muenster.de

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