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Modellvorhaben zur Förderung des Anbaus und ... - Niedersachsen

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Neben der energetischen Nutzung kann Chinaschilf auch als Rohstoff <strong>zur</strong> Zellstoffproduktion<br />

oder <strong>zur</strong> Herstellung von Verpackungsmaterialien, Spanplatten <strong>und</strong><br />

Formpreßteilen verwendet werden. Für die Verwertungslinien wurden von Forschungseinrichtungen<br />

<strong>und</strong> Industrieunternehmen (VEBA-Öl AG, Gelsenkirchen, Firma<br />

GLUNZ, Meppen, INUMA, Papenburg) Versuchsprojekte durchgeführt.<br />

Projektbeschreibung: Die Prüfung der Biomasseleistung <strong>und</strong> Anpassungsfähigkeit<br />

von Chinaschilf wurde unter standardisierten Versuchsbedingungen an zwei<br />

Standorten (Borwede: sandiger Lehm/Dasselsbruch: Sand) durchgeführt. Da die<br />

Dauerkultur erst ab dem dritten Anbaujahr ihre volle Ertragsleistung erreicht, wurden<br />

die Versuche auf 5 Prüfjahre angelegt.<br />

Während der Versuchsjahre traten erhebliche Probleme bei der Etablierung <strong>und</strong><br />

Erstüberwinterung der Jungbestände auf. Bei der überwiegenden Zahl der seit<br />

1991 in <strong>Niedersachsen</strong> angelegten Chinaschilfbestände war der Wiederaustrieb<br />

der Pflanzen nach der ersten Überwinterung schwer gestört. Hohe Pflanzenausfälle<br />

bis hin zu Totalverlusten der jährigen Jungbestände waren die Folge. Die Ursachen<br />

der extrem hohen Pflanzenverluste sind bisher wissenschaftlich nicht vollständig<br />

geklärt. Sie werden u. a. in einer mangelnden Rhizomentwicklung <strong>und</strong> fehlenden<br />

Reservestoffverfügbarkeit vermutet.<br />

Auf der Versuchsfläche Dasselbruch wurde daher 1993/94 ergänzend ein Etablierungsvergleich<br />

verschiedener Pflanzgutherkünfte durchgeführt. Untersuchungen <strong>zur</strong><br />

Rhizomentwicklung <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Reservestoffeinlagerung der Jungpflanzen wurden von<br />

der Universität Bonn vorgenommen.<br />

Der Einfluß der Pflanztiefe auf das Auswinterungsverhalten wurde 1994/95 geprüft.<br />

Ergebnisse: Die hohen Ertragserwartungen wurden nicht erfüllt.<br />

Durchschnittliche TM-Erträge im 3. <strong>und</strong> 4. Anbaujahr:<br />

VF Dasselsbruch<br />

VF Borwede<br />

8,7 t TM/ha<br />

12,6 t TM/ha<br />

Bedingt durch die sehr ungleichmäßige Pflanzentwicklung ließen sich Ertragsunterschiede<br />

zwischen den Düngungsstufen <strong>und</strong> Bestan<strong>des</strong>dichten statistisch nicht<br />

nachweisen.<br />

Fazit: Landwirtschaftlicher Anbau kann derzeit nicht empfohlen werden. Chinaschilf<br />

gedeiht nur an klimatisch günstigen Standorten (Süddeutschland) problemlos. In<br />

Norddeutschland treten hohe Überwinterungsverluste bei Jungbeständen auf, die<br />

durch pflanzenbauliche Maßnahmen nicht auszugleichen sind.

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