Modellvorhaben zur Förderung des Anbaus und ... - Niedersachsen
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von Ölleinfasern bei der Herstellung von Spezialpapieren, von Verpackungen für die<br />
Lebensmittelindustrie sowie für die Herstellung von Flachsmischgarnen zu prüfen.<br />
Auch hinsichtlich der erzielbaren Fasererträge <strong>und</strong> Faserqualitäten der für den Praxisanbau<br />
relevanten Ölleinsorten lagen keine ausreichenden Ergebnisse vor.<br />
Projekt: Untersuchungen <strong>zur</strong> Eignung von Ölleinstroh für die Herstellung<br />
spezifischer Papiere <strong>und</strong> Verpackungs materialien sowie Prüfung der<br />
Feldvorentholzung von Faser- <strong>und</strong> Ölleinstroh durch Einsatz <strong>des</strong> Axialflußmähdreschers<br />
<strong>und</strong> <strong>des</strong> Bahmer-Flachs-Feld-Brechers<br />
Projektträger: Landwirtschaftskammer Hannover<br />
Projektbeteiligte: Firma Windi Winderlich Design, Hamburg<br />
Bahmer, Sönstetten<br />
Projektlaufzeit: 1 Jahr (1993)<br />
Ergebnisse: Im Rahmen eines Feldversuches wurde die Einsatzeignung <strong>des</strong> mobilen<br />
Flachsentholzungsaggregates ("Flaksy R") der Firma Bahmer, Söhnstetten,<br />
geprüft. Die Maschine hatte erhebliche Probleme mit der Aufnahme <strong>und</strong> Bearbeitung<br />
der Ölleinstrohschwadreihen. Für einen großflächigen Praxiseinsatz war sie<br />
nicht geeignet. Bereits leichte Ungleichmäßigkeiten in der Schwadstärke führten<br />
zum Reißen der Antriebskette <strong>und</strong> zum Verstopfen der Entholzungswalzen. Die Entholzungsleistung<br />
wurde auch vom Feuchtegehalt <strong>des</strong> Strohes beeinflußt. Bei trockenem<br />
Stroh lag der Entholzungsgrad bei 30 %, feuchteres Material wurde nur gequetscht<br />
<strong>und</strong> angebrochen. Die Firma Bahmer nimmt aufgr<strong>und</strong> der Einsatzerfahrungen<br />
technische Änderungen im Antrieb <strong>und</strong> im Bereich der Pick-up vor.<br />
Die weitere Möglichkeit der Aufbereitung <strong>des</strong> vorentholzten Ölleinstrohes erfolgte<br />
auf der stationären Entholzungsanlage der Firma Bahmer, Söhnstetten, wo für die<br />
vorgesehenen Verwendungsbereiche zwei Materialqualitäten erzeugt wurden. Beim<br />
gröberen, nach dem Vorauflöser entnommenem Fasermaterial lag der Faserertrag<br />
bei 30 % <strong>des</strong> Strohgewichtes, beim feinaufgelösten Material lag die Faserausbeute<br />
bei 20 %. Beide Fasermuster waren von sehr guter, gleichmäßiger Qualität <strong>und</strong><br />
konnten in den von der Firma Winderlich Design angewendeten Produktionsverfahren<br />
<strong>zur</strong> Mischgarn- <strong>und</strong> Papierherstellung problemlos eingesetzt werden <strong>und</strong> qualitativ<br />
mit Flachswerg konkurrieren. Auch die Einsatztests mit dem feinaufgelösten Fasermuster<br />
bei der Herstellung von Formteilen für den Fahrzeugbau, die durch das<br />
Wilhelm-Klauditz-Institut Braunschweig durchgeführt wurden, verliefen positiv. Für<br />
die Verwendung <strong>des</strong> feinaufgelösten Ölleinfasermaterials im Bereich der Spezialpapierherstellung<br />
wurde Interesse von der Chemischen Bleicherei E. Jetter, Ortrand,<br />
gezeigt, die z. Z. erste Versuche durchführt.<br />
Im zweiten Teil <strong>des</strong> Projektes wurden Untersuchungen <strong>zur</strong> Faserqualität <strong>und</strong> Nutzungseignung<br />
von Ölleinstroh vorgenommen. Neben dem Fasergehalt wurden textiltechnische<br />
Fasereigenschaften (Faserfeinheit, Zugfestigkeit <strong>und</strong> Dehnung) an den