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Zulieferindustrie - Wulf Rabe Design Oy

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<strong>Zulieferindustrie</strong><br />

Claus Sagel<br />

Vauth-Sagel:<br />

Die Brüder bauen um<br />

Nr. 2<br />

vom 20.05.2011<br />

Klaus Monhoff über<br />

Eggers<br />

Interzum-<br />

Comeback<br />

Naber GmbH<br />

„Einfach mal querdenken“<br />

Nolte-Küchen-<strong>Design</strong>er Rainer Kalesse<br />

Technik und Emotionen


handenen Kunden noch intensiver zusammenarbeiten, wenn wir<br />

unsere Kompetenz im Materialmix verdeutlichen. Sie werden auch<br />

auf der Interzum sehen, dass wir jetzt Dinge anbieten, die wir vorher<br />

noch nicht gemacht haben. Da wird es einige Überraschungen<br />

geben. Es geht sowohl um eine intensivierte Entwicklungsarbeit,<br />

um Kundenbindung, aber auch darum, Märkte zu erschließen, in<br />

denen wir bislang noch nicht aktiv genug waren. Wir werden jetzt<br />

auch mit Vauth-Sagel auf Messen gehen, auf denen früher nur<br />

Westo war.<br />

Kleinere Unternehmen, die auf weniger Materialien beschränkt<br />

sind, könnten Ihre Neuausrichtung auch als Kampfansage empfinden.<br />

Ich glaube schon, dass wir unsere Marktposition erheblich stärken.<br />

Wir können jetzt auch bei kleineren und mittleren Stückzahlen Produkte<br />

in einer Vielfalt anbieten, wie das in Deutschland nicht viele<br />

andere machen. Die Entwicklungszyklen werden schneller. Wer da<br />

in Zukunft die Komplexität der Materialien beherrscht, der hat aus<br />

meiner Sicht einen klaren Wettbewerbsvorteil.<br />

Wie verändert die Neuausrichtung Ihre Wettbewerbsposition<br />

gegenüber den großen Dickschiffen im Markt, beispielsweise<br />

gegenüber Kesseböhmer?<br />

Wir werden natürlich gegen den einen oder anderen Großen, auch<br />

gegenüber Kesseböhmer, nur dann Chancen haben, wenn wir Dinge<br />

tun, die die anderen nicht können. Man darf nicht vergessen,<br />

dass sich Firmen wie Blum mit einer gewaltigen Geschwindigkeit<br />

weiterentwickeln. Die werden auch immer breiter in ihrem Sortiment,<br />

um weiter wachsen zu können, versuchen aus der Küche<br />

kommend zunehmend Bereiche wie Bad oder Schlafen zu erschließen.<br />

Das tun wir auch.<br />

Sie verstärken also Ihr Engagement auch im Wohnen?<br />

Genau. Wir wollen mehr Schlafen machen, mehr Wohnen und auch<br />

mehr Büro. Es werden in den nächsten zwei, drei Jahren viele neue<br />

Produkte kommen.<br />

In dieser Woche startet die in der Zulieferszene<br />

heuer heiß ersehnte INTERZUM.<br />

Im Folgenden ein Überblick, was es Neues<br />

zu sehen gibt in Köln, wo man hin<br />

muss – und wo nicht.<br />

„Die Automobil-, Metall- und Chemie-Branchen<br />

laufen mehr als super, doch die<br />

Möbelindustrie wurde von diesem Boom<br />

bis dato verschont”, sagt der unter das<br />

Dach von Andreas Hettich gerutschte<br />

Leuchten-Produzent Eckhard Halemeier.<br />

Zwar gebe es einzelne Firmen-Konjunkturen<br />

und die generelle Lage sei durchaus<br />

positiv – aber mehr auch nicht, so Halemeier.<br />

Andererseits: Was will man eigentlich<br />

mehr? Die Vorzeichen für die Interzum<br />

sind jedenfalls gut.<br />

Nr. 2 vom 20.05.11<br />

Haben Sie vertrieblich Ihre Fühler in der Wohnmöbelindustrie<br />

schon ausgestreckt. Wie war das Feedback?<br />

Wir haben mit dem einen oder anderen gesprochen, klar. Allein in<br />

Köln auf der IMM konnten wir das Who is Who der deutschen Wohnmöbelbranche<br />

auf unserem Mauser-Stand begrüßen. Alle unsere<br />

Kölner Gäste haben wir nun natürlich auch auf die Interzum eingeladen<br />

und werden versuchen, in den nächsten Jahren mit ihnen intensive<br />

Gespräche zu führen und Neugeschäfte zu generieren.<br />

Welches Umsatzpotenzial halten Sie durch die Neuausrichtung<br />

für realistisch?<br />

Das Ziel muss eindeutig sein: Deutlich über 100 Mio Euro. Wobei die<br />

Fokussierung nicht allein auf Umsatzwachstum abzielt. Es geht uns<br />

vor allem darum, in den unterschiedlichen Märkten effektiver und<br />

profitabler zu arbeiten, um dort neue Investitionsspielräume zu<br />

gewinnen. Angesichts der Materialpreisentwicklung wird das schwierig<br />

genug.<br />

Wo sehen Sie denn die großen Entwicklungsmöglichkeiten im<br />

Einrichtungsmarkt?<br />

Die demografische Entwicklung ist das beherrschende Thema. Es<br />

gibt nicht viele Unternehmen, die sich so intensiv mit der zunehmenden<br />

Alterung der Bevölkerung beschäftigen, wie unsere Gruppe. Das<br />

ist die große Herausforderung, die auf die <strong>Zulieferindustrie</strong>, aber<br />

auch auf die Möbelindustrie zukommt. Es geht darum, den demografischen<br />

Wandel mit entsprechenden Produkten zu begleiten.<br />

Und was ist mit den berühmten jungen Zielgruppen?<br />

Unser Fokus auf den demografischen Wandel bedeutet natürlich<br />

nicht, dass wir nur auf ältere Zielgruppen setzen. Allein das Presseecho<br />

auf unser iPad-Bad, das wir in Köln gezeigt haben, war gigantisch.<br />

Solche service- und komfortorientierten Produkte herzustellen,<br />

im Verbund von Mauser mit Vauth-Sagel, ist genau unser Thema:<br />

Unsere Produkte müssen einfach zu bedienen sein, dennoch Mehrwert<br />

bieten und der demografischen Entwicklung gerecht werden.<br />

Die große Interzum-Vorschau<br />

Die Tops und Flops in Köln<br />

„Mehr Spannung für Möbel“:<br />

Ralf Köhne, Eckhard Halemeier<br />

Auch der Bürokomponenten-Hersteller<br />

Konrad Merkt pflichtet bei: „Mit 15% mehr<br />

als in 2010 sind wir nicht unzufrieden, aber<br />

noch hat sich der Markt nicht erholt, so<br />

dass auch nicht von einer wahnsinnigen<br />

Hektik die Rede sein kann.“ Und Michael<br />

Ehrmann, Sohn des schwäbischen Denkmals<br />

für trockenen Humor, Wolfgang Ehrmann,<br />

EBB Beschlagstechnik, konstatiert:<br />

„Anfang des Jahres war es noch ganz gut,<br />

jetzt bröckelt es etwas.“<br />

Wie vielen anderen machen Agoform-Inhaber<br />

Thomas Meier wiederum die Rohstoff-<br />

Preisentwicklungen zu schaffen: „Allein Polystyrol<br />

stieg in zwei Jahren um 80%, und die<br />

Preise gelten immer nur für einen Monat. Wir<br />

dagegen müssen unseren Kunden meist<br />

einen Jahrespreis geben. Die Einbindung des<br />

Kunden in plötzliche Preiserhöhungen wird<br />

dann schon komisch, und wir stecken regelrecht<br />

in der Patsche. Sprich: Der Margen-<br />

>><br />

5


6 Nr. 2 vom 20.05.11<br />

>><br />

druck wächst ebenso wie die Gefahr, Geld<br />

dazu legen zu müssen.“ Die Entwicklung ist<br />

weiter beängstigend, natürlich nicht nur für<br />

die Zulieferer, vor allem für die Möbel- und<br />

Küchenindustrie, die letztendlich einen Großteil<br />

der gestiegenen Einkaufskosten nur<br />

schwer weitergeben kann.<br />

Allein für die Rohspanplatten wird in diesem<br />

Jahr ein Anstieg um 60% befürchtet. Schon<br />

jetzt liegt der Preis für Standardmaße bei<br />

150,- bis 160,- Euro/m³, für Sondermaße<br />

Halemeier: Flächig leuchten<br />

„Mehr Spannung für Möbel”, so umschreibt Halemeiers<br />

Düsentrieb Eckhard H. das über das Licht herausgewachsene<br />

Produkt-Spektrum. Denn in dieselbe Ausfräsung der neuen<br />

absolut gleichmäßig strahlenden Flächenleuchte LED<br />

PowerFlat, lässt sich auch ein Sound-Unit einsetzen, das die<br />

Musik von iPod, iPhone oder iPad am Möbel mittels integriertem<br />

Lautsprecher überträgt. Der Mobil-Charger als<br />

möbelintegrierte Ladestation löst das alltägliche Problem, mit<br />

verschiedenen Netzteilen MP3-Player, Digikamera oder<br />

Handy aufzuladen. Halemeiers neue Tankstelle lässt sich in<br />

nahezu jede Oberfläche und Position einbauen. Da die beiden<br />

neuen Leuchten LED Pady und LED Swing ein flächiges Licht<br />

ohne die giftig gelbe Oberfläche produzieren, war dies der<br />

Kölner Messe einen Interzum Award wert. Aber: „Mehr<br />

Spannung für Möbel“ will auch heißen, dass der Einsatz der<br />

12 V DC bespeisten LED-Technik als Beleuchtung für Sockel,<br />

Schubkästen, Nischen Rückwände, Leselampen, etc. unaufhaltsam<br />

voranschreitet.<br />

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bei 180,- €/m³. Bei den Hochglanz-Fronten<br />

zeigt der Trend wenigstens leicht ins Gegenteil<br />

– nach unten, behaupten einige. Speziell<br />

die Trendfarben Weiß und Magnolia werden<br />

schon in Preisgruppe „0“ angeboten – in<br />

Verbindung mit der aufkommenden Laserkante<br />

wird die „perfekte Front“ zum Spottpreis<br />

möglich sein.<br />

Andere wiederum sagen, dass vor allem der<br />

Weiß-Boom der vergangenen Jahre den<br />

Preis für das Titandioxyd (sorgt für gute<br />

Kesseböhmer:<br />

Serienreifer<br />

Convoy<br />

Um den starken Trend zum Innenauszug<br />

zu toppen, präsentierte die<br />

Kesseböhmer GmbH vor zwei<br />

Jahren mit Convoy Premio eine<br />

überraschende Studie für Schrankausstattungen.<br />

Das Besondere<br />

daran waren die scheinbar schwebend<br />

herausfahrbaren und von drei<br />

Seiten zugänglichen Fachböden.<br />

Nun wird die „Convoy“-Familie<br />

serienreif und erweitert präsentiert.<br />

U.a. als „Lavido“ für den<br />

direkten Zugriff auf das Staugut in<br />

Hochschränken mit Schiebe- und<br />

Schwenktüren. Das Geniale an<br />

Das neue Korbprogramm Premea Glassline ist<br />

für alle Vauth-Sagel Stauraumsysteme erhältlich.<br />

<strong>Design</strong>, Innovation, Funktion und Emotion –<br />

Premea Glassline bietet Ihnen die Möglichkeit,<br />

Ihre individuelle Gestaltungslinie auch hinter<br />

der Front fortzuführen.<br />

vs@vauth-sagel.de / www.vauth-sagel.de<br />

Deckkraft bei Weiß) weiter steigen lässt.<br />

Nur wenige Exportländer haben sich vollends<br />

von der Krise erholt, auch in Deutschland<br />

laufen die Möbelbänder noch nicht auf<br />

vollen Touren. Erinnern wir uns an die Interzum<br />

2009, die für die Nachfrage nach günstigeren<br />

Lösungen – aber eben nicht Made in<br />

China – nur wenige Antworten hatte.<br />

Wie wird Köln diesmal auf die Herausforderungen<br />

reagieren?<br />

Für Schiebe- und Schwenktüren:<br />

Clever Storage mit Convoy


„Convoy“ soll die werkzeuglose stufenlose Höhenverstellung<br />

sein. Neu dazu entwickelt wurde die zweiseitig wirkende Doppeldämpfung:<br />

sowohl beim Schließen wie beim Ausfahren.<br />

Diverse Features unterstreichen die Zugangs-Ergonomie, entsprechend<br />

Kesseböhmers Messemotto: „Clever Storage“.<br />

Agoform: Besserer Halt<br />

Die Antirutsch-Matte für Auszüge ist fast so alt wie deren<br />

Hersteller selbst. Immerhin schon 82 Jahre produziert das<br />

Löhner Unternehmen<br />

Agoform Kunststoff-<br />

Zubehör für die Küchenindustrie.<br />

Die Probleme der<br />

herkömmlichen Antirutschmatte<br />

sind nicht nur<br />

die „eintönige Nocke, sondern<br />

auch die Eselsohren“,<br />

sagt Agoform-Manager<br />

Thomas Meier. Mit<br />

dem brandneuen AGO-<br />

Rubberdeck werden nun<br />

Gummilippen direkt auf<br />

Polystyrolplatten extrudiert<br />

und geben dadurch<br />

bessere Haltbarkeit.<br />

Keine Eselsohren, bessere Haltbarkeit:<br />

Ago Rubberdeck Und als Mittel gegen die<br />

Eintönigkeit werden Holzdekore wie Ahorn oder Silber und<br />

Weiß mit kaschierter oder genarbter Struktur angeboten.<br />

Auch die passende Konfektionierung übernimmt Agoform für<br />

das 100% recyclebare Produkt. AGO-Protect wiederum<br />

ersetzt die herkömmlichen Alumatten im Spülenunterbauschrank<br />

in Kunststoff und produziert nur noch 0,5 g CO2,<br />

statt 8400 g CO2 (Aluminium), ist weit preiswerter und in vielen<br />

Unitönen lieferbar.<br />

Konrad Merkt: Ideen-Fluter<br />

Nr. 2 vom 20.05.11 7<br />

Dass die Möbelproduzenten oft von den pausenlos sprudelnden Ideen<br />

ihrer Zulieferer leben, beweist der Spaichinger Bürokomponenten-Lieferant,<br />

die Konrad Merkt GmbH. In Köln werden präsentiert: 1. Sitzsteh-<br />

Arbeitsplatz mit ökologischer<br />

Gasfeder-Höhenverstellung, auf<br />

Wunsch auch mit herkömmlichem<br />

E-Motor. 2. Zerlegbarer<br />

Tischrahmen mit werkzeugloser<br />

Montage durch einfaches Zu -<br />

sammenklipsen – höchst ökologisch<br />

dank geringem Transportund<br />

Lagervolumen sowie extrem<br />

geringem Materialeinsatz. 3.<br />

Sicht-Trennwand mit integrierten<br />

Tablaren für die Arbeitsfläche. In<br />

Ökologisch und designig:<br />

Sicht-Trennwand mit Tablaren<br />

nur 5 mm Stärke passte das <strong>Design</strong>element „Orgapaneel“ direkt in die<br />

Kataloge der <strong>Design</strong>-Versender. 4. Universeller Kabelhalter, anbindbar<br />

an Tischplatte, Längs- oder Querzarge. Neben werkzeugloser Montage<br />

nach vorn oder nach hinten abklappbar bieten diese Kabelhalter die<br />

Möglichkeit der Standardisierung höchst unterschiedlicher Büromöbel.<br />

Und 5.: Angeblich noch eine „Bombe“, die Merkt erst in Köln hoch<br />

gehen lassen will.<br />

Fritz Becker KG: Jubiläum<br />

Dankenswerter Weise gibt die Brakeler Fritz Becker KG freien <strong>Design</strong>ern<br />

die Chance, ihre neuesten Formholz-Ideen jeweils zur Interzum zu präsentieren.<br />

Heuer, zum Anlass des 75-jährigen Firmenjubiläums, wurde ein<br />

Produktdesign-Wettbewerb für Nachwuchs-<strong>Design</strong>er ausgeschrieben,<br />

dem überwältigende 1.132 Einreichungen aus 52 Ländern folgten. Die<br />

Gewinner werden am Vorabend zur Interzum in der Vulkanhalle ausgezeichnet<br />

und die Entwürfe nicht nur von Stühlen und Sesseln, sondern<br />

auch von Leuchten, Handtaschen, Badewannen, Wiegen, Fahrrädern, ja<br />

sogar Schuhen auf der Messe präsentiert. Der weltweit führende Formholzhersteller<br />

selbst erweitert auch sein Porte folio, verrät Entwicklungschef<br />

Joachim Schelper. Parallel mit der Produktions-Übernahme des<br />

finnischen Formholz-Mitbewerbers Backman erhielt die Fritz Becker KG<br />

Zugang zu einem Oberflächenverfahren, um Textilien, Druckpapiere, und ähnliche Materialien mit Formholz-Komponenten zu verprägen,<br />

aber gleichzeitig einen hohen mechanischen Abrieb und Beständigkeit zu garantieren.<br />

Nehl: Mehr Dekor-Profile<br />

Galt die Kunststoff KG Nehl & Co als Spezialist für technische<br />

Profile, Verbindungs-Beschläge und tausend pfiffige Lösungen aus<br />

Kunststoff, zuletzt für die Wabenplatten, so werden die Bünder in<br />

Köln mit dem Ausbau des Dekor-Profil-Bereiches überraschen, für<br />

den ein weiteres Werk in Betrieb genommen wurde. Die dekorativen<br />

Oberflächen werden geprägt und ummantelt – nicht auf schnöden<br />

PVC-Profilen, sondern auf extrem anspruchsvollen Kunststoffen<br />

wie ABS, SAN, PP u.a. zu Jalousien für die Caravan-, Küchen-<br />

Perfonet:<br />

Löcher aller Art<br />

Es gehört viel Vorstellungskraft dazu, mit<br />

Löchern Business zu machen. Das beweist<br />

die geringe Zahl der Anbieter. Als Marktführer<br />

sieht sich die Schwarzwälder Perfonet<br />

Lochsysteme GmbH mit Kunden in über<br />

36 Ländern. Speziell HDF-und HOL-Platten<br />

werden in jeder gewünschten Größe und<br />

Form gelöchert – für dekorativen Innenausbau,<br />

Wand- und Deckenverkleidungen,<br />

Trennwände, Akustikplatten, Paravants,<br />

Möbelfronten, Polsterelemente, etc. Laut<br />

Firmengründer Hartmut Lüderitz wurde die<br />

Produktions-Kapazität erneut erweitert,<br />

und Büro-Industrie verarbeitet. „Dort muss alles eine perfekte<br />

Oberfläche bis hin zu Hochglanz aufweisen, um das Produkt zum<br />

Highlight zu erheben“, sagt Geschäftsführer Dr. Jürgen Schnittke.<br />

Aufbauend darauf werden Speziallösungen für z.B. Nasszellen<br />

sowie montagefreundliche Kassettenlösungen geboten. „Für uns<br />

beschert diese doch erhebliche Ausweitung unseres Produktprogramms<br />

Möglichkeiten, auch in anderen Bereichen Fuß zu fassen.<br />

Parallel hierzu haben wir sowohl die Vertriebsstruktur im Inland wie<br />

im Export deutlich ausgebaut“, sagt Schnittke.<br />

auch wegen der steigenden Nachfrage aus<br />

Nord- und Südamerika. Als Neuheit werden<br />

in Köln u.a. fertig konfektionierte Heizkörper-Verkleidungen<br />

für den Vertrieb durch<br />

DIY-Märkte vorgestellt. Perfonet bietet hierzu<br />

komplette POS-Displays an. „Der Markt<br />

läuft für uns sehr gut“ bestätigt Peter Lüderitz.


8 Nr. 2 vom 20.05.11<br />

Exposicam srl<br />

Via G. Carducci, 12<br />

20123 Milano - Italy<br />

Tel: +39 0286995712<br />

Fax: +39 0272095158<br />

info@exposicam.it<br />

Schüco Int.: Grifflose Griffe<br />

Interessanterweise hat der Alu-Riese Schüco seine Position als<br />

Alu-Komponenten-Hersteller für die Möbelindustrie gegenüber<br />

seinen italienischen Mitbewerbern ausbauen können. Grund ist<br />

neben der Lieferzuverlässigkeit<br />

„direkt aus der Nachbarschaft“<br />

die Innovationsfreude.<br />

Gerade der grifflose Griff-Profil-Trend<br />

kommt Schüco entgegen.<br />

Jetzt werden die Griffmuldensysteme<br />

durch eine<br />

beleuchtete Variante erweitert,<br />

die Dank neuer Profil-<br />

querschnitte interessante<br />

Schatteneffekte erzielt. LED<br />

Lichtspiele in griffloser Mulde<br />

spielt auch bei den neuen Aluminium-Nischen System 4 – 18 mit.<br />

Von 4 bis 18 mm Stärken passen die verschiedensten Füllmaterialien<br />

problemlos in die Profile.<br />

cap.: Poggenpohl bis Poliform<br />

Es müssen nicht immer Neuheiten gezeigt werden, sondern das, was<br />

am besten läuft. Unter dieser Prämisse gestaltet die cap. ihren Messestand<br />

mit einem Querschnitt des Sortiments: Messerhalter, Sushibretter,<br />

Butcherblocks, Wandrosten, Brotschneidebretter, Nischensysteme,<br />

Entlüftungsgitter, Edelstahl-Arbeitsflächen, Schubkasten<br />

Innenausstattungen, Abstellroste, etc. „Wir werden nicht nur einen<br />

sehr schönen Stand haben“, schwärmt Helga Schwert, „wir sind<br />

inzwischen auch sehr schön gewachsen.“ Wachstums-Hintergrund<br />

des Hüllhorster Nischen-Anbieters war die Ausweitung des Sortiments<br />

auf Wohnen und Schlafen sowie „unsere guten Ideen, schnell,<br />

hochwertig und kundenbezogen zu entwickeln und in Deutschland zu<br />

fertigen“. Dass nach Poliform, Poggenpohl jetzt auch Raumplus<br />

und Hülsta zu den Kunden zählen, beweist, dass das Konzept der<br />

1997 gegründeten Ideenschmiede aufgegangen ist.<br />

BBP: Laufleistung<br />

Fast eine Generation trennt die Büro- von der Küchenwelt – denn<br />

Vollauszug mit Dämpfer sind in der Arbeitswelt so unbekannt, dass<br />

Büroler in ihrer Not Küchenbreitauszüge in Korpusse verbauten.<br />

BBP kombinierte jetzt seine organisierbaren Auszüge, Hängerahmen<br />

und Breitschubladen geschickt mit den Vollauszugführungen<br />

von Grass und bietet somit ein in der Bürowelt ungekanntes Niveau<br />

an Laufleistung, Seitenstabilität und Dämpfung. Hintergrund war<br />

sicherlich der Preisdruck in den Krisenjahren, eine eigentlich notwendige<br />

10-prozentige Preissteigerung<br />

war nicht umzusetzen. „Doch<br />

seit dem 2. Halbjahr 2010 ist eine<br />

deutliche Belebung zu spüren,“ so<br />

BBP-VKL Jörg Stötzel. „Selbst in<br />

Osteuropa setzen Kunden verstärkt<br />

die teurere Dämpfung ein. Die Kunden<br />

verlangen seit der Orgatec dieselbe<br />

Qualität wie in der Küche und<br />

sind bereit, den marktgerechten<br />

Mehrpreis zu zahlen.“ So wird die<br />

Systemfamilie OrgaAer für Contai-<br />

Seitenstabilität und Dämpfung<br />

mit OrgaAer


ner- und Karteischränke bei BBP das dominante Messethema sein.<br />

Ob werkzeuglose Montage, passende Schließsysteme, umfangreiches<br />

Zubehör, ja selbst „TipAer“-Technik, das Öffnen der Schränke<br />

durch Antippen, ist auf Kundenwunsch möglich.<br />

Lechner: Keramikmeister<br />

„Die Interzum ist für Neuheiten nicht so wichtig, denn unsere<br />

Dekorumstellung erfolgt turnusgemäß immer im Herbst”, verrät<br />

Lechners gute Seele Heike Jost. „Vielmehr wollen wir unser<br />

Gesamtspektrum auch für den Innen- und Möbelausbau zeigen.“<br />

Zu diesem Gesamtspektrum hat sich nach der höchst erfolgreichen<br />

Glas- auch die keramische Oberfläche „Ceramic“ gesellt – nach<br />

den Markt-Ergebnissen bei Villeroy & Boch und Systemceram ein<br />

logischer Schritt. Noch logischer, weil die keramischen Platten auf<br />

denselben Anlagen wie die quarzsteinigen konfektioniert werden<br />

können. Und gerade Keramik hat so viele Vorteile, dass sich alle<br />

Welt fragt, wieso eigentlich nicht schon früher? Mit dem neuen<br />

Werk im südschwedischen Markaryd hätten die Rothenburger vielleicht<br />

früher beginnen sollen, ist doch die derzeitige Küchen-Konjunktur<br />

in Skandinavien nicht gerade rosig. Andererseits bieten Stilllegungen,<br />

wie die Arbeitsplatten-Produktion von Iki-Formica in<br />

Finnland, neue Chancen. Lechner wird ab Herbst den Nordlichtern<br />

neben Laminat und Mineralwerkstoff auch Massivholz über ihre<br />

eigene lokale Vertriebsmannschaft anbieten.<br />

Schwinn: Weicher und verdrehter<br />

„Waren es vor zwei Jahren noch die Griffe in der iPod-Formensprache,<br />

zeigen wir diesmal etwas, was wir noch nicht hatten”, sagt<br />

Schwinn-Chefdesigner Andreas Geiger: „LED-Beleuchtung in Form<br />

von Zubehör für Einlassgriffschalen, Möbelfüße und -Sockel oder<br />

Wandbauleuchten. Speziell für Bad-Accessoires haben wir ein<br />

Befestigungssystem entwickelt unter dem Motto: nie wieder bohren.<br />

Es ist aus Sintermetall und speziellem Kleber, der sich rückstandslos<br />

entfernen lässt.“ Laut Geiger werden die Griffe wieder weicher<br />

und verdrehter durch den Einfluss aus Italien, doch seien sie in der<br />

Industrie noch schwer unterzubringen. Diese suche nach wie vor<br />

gradlinige, auswechselbare Modelle. Gefragt dagegen seien aber<br />

verspielte und bunte Griffe aus Kunststoff, um schlichte Fronten aufzuwerten.<br />

Auch wenn die Interzum für Schwinn die wichtigste<br />

Exportmesse ist, wird parallel der umfangreichste Kreativ-Katalog<br />

mit 1/3 mehr Inhalt für die Welt des Holzhandels und der Schreiner<br />

vorgestellt – vertrieben über zwei Handelsvertreter, die auch für<br />

Grass unterwegs sind. „Vor sechs Jahren kopierte die Interzum die<br />

ZOW – und jetzt? Nach wie vor ist auch Bad Salzuflen wichtig. Der<br />

frühe Termin ist einfach besser, “ meint Chefdesigner Geiger.<br />

Westag & Getalit: Fein bis grob<br />

Hochglanz beherrscht die Szene schon zu lange und zu dominant.<br />

Matte Oberflächen fallen dagegen auf. Sie suggerieren Exklusivität<br />

und Modernität und gelten bei Autos oder Schmuck bereits als eine<br />

Alternative zur Hochglanz-Fläche. Mit der kratzfesten Mattoberfläche<br />

„Seta“ zeigt die Westag & Getalit AG auf der Messe eine neue<br />

HPL-Oberfläche, mit der sich Projekte ab sofort auch matt umsetzen<br />

lassen. Verfügbar sind hier fünf Dekore, von Neon-Weiß,<br />

Creme-Ton, zwei Grauabstufungen bis hin zu Schwarz. Mit „Geta-<br />

Core White Line“ präsentiert der führende deutsche Produzent von<br />

TIOMOS SCHARNIER-SYSTEM<br />

Nr. 2 vom 20.05.11<br />

25.5. – 28.5.2011<br />

Interzum, Köln<br />

Halle 7, Stand E20<br />

Tiomos – die zur Zeit<br />

denkbar beste Bewegungs-<br />

Lösung für Möbeltüren.<br />

9


10 Nr. 2 vom 20.05.11<br />

>><br />

Mineralwerkstoffen fünf neue Dekore. Hintergrund ist der Wunsch<br />

verschiedener Kunden nach einem „eigenen Weiß“, zumal Weißtöne<br />

oft 80-90% Umsatzanteil haben und gleichzeitig gerade GetaCore im<br />

Export als Küchenarbeitsplatte erstaunliche Zuwächse erzielt. Neben<br />

einem klaren, kühlen Weißton und einem transparenten werden<br />

Dekore mit feinen und groben Partikeln vorgestellt. Erneut zeigen die<br />

Vorreiter des Digital-Druckers auch den digitalen Direktdruck „Direx“.<br />

Dank des großformatigen UV-Direktdruckes können unterschiedlichste<br />

Trägermaterialien wie Spanplatte, Acrylglas, metallbeschichtete<br />

Träger etc. bis zu einer Breite von 2.050 mm problemlos bedruckt<br />

werden. Für das Möbelsegment lassen sich selbst fertige Einbauteile<br />

im Nachgang bedrucken, da der Druck millimetergenau ausgerichtet<br />

werden kann. Ein abschließender UV-Lack versiegelt mit der notwendigen<br />

Widerstandsfähigkeit. Mit dem neuen Direktdruck bieten die<br />

Rheda-Wiedenbrücker eine optimale Ergänzung zu ihrem HPL-Digitaldruck,<br />

wobei die Kunden von den Synergien beider Verfahren profitieren<br />

sollen.<br />

EBB Beschlagstechnik:<br />

Echt schwäbisches Nischensystem<br />

Auch wenn die Bayern und Sachsen in Anzeigen versuchen, die emsigen<br />

schwäbischen Unternehmer vor der grünen Gefahr abzuwerben –<br />

die Nagolder Ideen-Stahlschmiede will vorerst nicht umziehen. Ein<br />

Grund, sei die örtliche Ostaria Da Gino – ohne die auf dem Messestand<br />

von EBB nichts laufen wird. Und spätestens auf der Opening-Party am Mittwoch von 17.00 bis 20.00 gibt es Gelegenheit, das echt schwäbische<br />

Nischensystem Miro zu bewundern, so Geschäftsführer Michal Ehrmann. Dessen Rezept? Koch: Thorsten Rosenstengel von by<br />

form <strong>Design</strong>. Zutaten: Nussbaum, Corian, gefrostetes Glas, Led, Aluminium. Geschmack: extrem schlank & elegant, viel Flavour bei<br />

geringsten Abmessungen. Genießbar: ob morgens oder abends oder nach nächtlicher Heimkehr von Da Gino. Wo: ob Kochstelle, Bad oder<br />

sogar im Büro verzehrbar. Motto: „Let your personality shine through“, wie es so schön auf schwäbisch heißt.<br />

Grass: Feeling für Bewegung<br />

Den großen Sprung wagte die Würth-Tochter Grass auf der vergangenen<br />

Interzum: Da zeigten<br />

die Österreicher ihre neue<br />

Scharnier-Generation Tiomos,<br />

dazu die Unterflurführung Dynapro<br />

– mitten im großen Krisenjahr.<br />

Die Umsetzung sei dennoch,<br />

sagt Geschäftsführer<br />

Frank Nessler, planmäßig<br />

gelaufen. Angesichts der Tatsache,<br />

dass allein in Tiomos sechs<br />

Jahre Entwicklungszeit stecken,<br />

ist die Interzum 2011 für Grass<br />

nicht schon wieder die große<br />

Produktergänzungen und<br />

Erweiterungen: Frank Nessler<br />

Neuheiten-Messe. Die Höchster<br />

konzentrieren sich auf ihrem<br />

860 qm großen Stand dieses<br />

FGV - Formenti & Giovenzana: Slowmotion<br />

Hettich: Die Krone auf dem Pils<br />

Die Großen lassen sich bekanntlich ungern vor der Messe in<br />

die Karten gucken – gilt doch gerade die Interzum als die<br />

Plattform der neuesten Neuheiten. Hettich verrät zumindest,<br />

dass der bisherige Marktplatz-Charakter einem neuen Messekonzept<br />

weichen wird. Doch die Schwerpunkte bleiben gleich:<br />

Küche, Büro, Wohnen, Schlafen<br />

und Trendforum. Als<br />

Schiebetür-System-Anbieter<br />

haben die Kirchlengener seit<br />

Jahrzehnten die Nase so weit<br />

voraus, dass sie zumindest<br />

hier ihre Neuheit vorab verkünden:<br />

TopLine L – für Türstärken<br />

von 16 bis 40 mm –<br />

hat unabhängig davon, ob<br />

Massiv- oder Alurahmen-<br />

Einheitliche Lauf- und Führungs-<br />

Fronten, immer dieselben<br />

teile für Türstärken bis zu 40mm<br />

Führungs-Komponenten und<br />

kann die bis zu 50 kg schweren Türen in der Höhe einstellen,<br />

ohne dass die Befestigungsschrauben an den Laufteilen<br />

gelöst werden müssen: Das ist die Krone auf dem Pils aus<br />

Herford – pardon Kirchlengern.<br />

Mal auf: Produktergänzungen, Erweiterungen. Die neue Tiomos-<br />

Kinematik wurde weiter getragen, in Klappen und Türen, Schubkästen<br />

wurden „voll synchronisiert“. „Bewegung fühlbar zu<br />

machen“, das ist nach wie vor das große Schlagwort der Würth-<br />

Tochter, die im vergangenen Jahr um 13,7 Prozent zulegte. 285,4<br />

Mio Euro kamen im vergangenen Jahr zusammen, nach 13 Prozent<br />

Minus in 2009. Aktuell laufe man „einiges über Vorjahr“, sagt<br />

Nessler. „Wir sind aber nicht ganz zufrieden.“ Die eigentlichen<br />

Planzahlen werden nicht erreicht, denn Nessler hatte sich 2011 ein<br />

„zweistelliges Wachstum an der oberen Kante“ vorgenommen.<br />

Allerdings: Märkte wie die USA, Spanien oder Portugal schwächeln<br />

nach wie vor. Der Zuwachs kommt vor allem aus dem Handelsgeschäft,<br />

das rund 50 Prozent der Umsätze ausmacht. Auf Industrieseite<br />

lägen „die Absatzzahlen auf guten Niveau“. Grass ist mit<br />

Küchenherstellern wie Häcker, Leicht, Ballerina, Bulthaup, der<br />

laCour-Gruppe oder Nobilia im Geschäft. Im Küchenmarkt sieht<br />

Nessler derzeit keine „tiefgreifenden Veränderungen“, das Wachstum<br />

muss demnach von den Bestandskunden kommen.<br />

Als FGV ihre neue Scharniergeneration Genios vorstellten und auch noch die Zulieferei für Ikea ankündigten, raunte manch einer in den<br />

Messegängen: „Viel Leistung für erstaunlich wenig Geld“. Kein Wunder, dass Formenti und Giovenzana Spa daraufhin „value for money“<br />

als Hausmotto wählte. Die Genios -Markteinführung verlief dann allerdings nicht ganz problemlos. Mit Ten – the space wonder wollen die<br />

Italiener beweisen, dass platzsparende Abfalltrennung nicht unbedingt viel kosten muss. Mit Exel, der brandneuen Unterflurführung, zielt<br />

FGV in Richtung Österreich und spricht pikanterweise von „slowmotion“. Als eine Konsumenten-orientierte Innovation soll auch Domino<br />

gesehen werden, eine völlig neue Produktreihe von Schiebetüren-Beschlägen. Die auf der Interzum präsentierte Version sei nur ein Auftakt<br />

für weitere Überraschungen, „die Karten im Schiebetürensektor neu zu mischen“, sagt Roger Reichert.

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