nutzt den Gästemittagstisch Lore Bolay (79) - Wohlfahrtswerk für ...
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Mai 2012/1<br />
WEITwinkel<br />
M a g a z I n des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s <strong>für</strong> Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
Ernährung im Alter<br />
Essen ist viel mehr<br />
als Nahrungsaufnahme<br />
Seite 4<br />
Avantgarde-Küche<br />
Brokkolischaum bringt<br />
die Freude am Essen zurück<br />
Seite 8<br />
Show-Cooking<br />
Im Ludwigstift kommt<br />
die Küche zu <strong>den</strong> Bewohnern<br />
Seite 13
WEITwinkel<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Wohlfahrtswerk</strong> <strong>für</strong> Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
Falkertstraße 29 · 70176 Stuttgart<br />
www.wohlfahrtswerk.de<br />
V.i.S.d.P.: Ingrid Hastedt,<br />
Vorsitzende des Vorstands<br />
Redaktion: Katja Kubietziel (kk)<br />
Tel. 0711/ 619 26-104 · Fax 0711/ 6 19 26-199<br />
katja.kubietziel@wohlfahrtswerk.de<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Frank Bantle (fb),<br />
Veronika Pfeiffer (vp)<br />
Titelfoto<br />
Eduard-Mörike-Seniorenwohnanlage,<br />
Stuttgart-Süd,<br />
© <strong>Wohlfahrtswerk</strong> <strong>für</strong> Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
Satz und grafische Gestaltung<br />
Kreativ Plus GmbH<br />
Haußmannstraße 6 · 70188 Stuttgart<br />
Druck und Herstellung<br />
BruderhausDiakonie – Grafische Werkstätte<br />
Gustav-Werner-Straße 24 · 72762 Reutlingen<br />
Das <strong>Wohlfahrtswerk</strong> <strong>für</strong> Ba<strong>den</strong>-Württemberg ist<br />
Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband.<br />
Die Stiftungszeitschrift WEITwinkel erscheint<br />
zwei mal jährlich und kann kostenlos bezogen<br />
wer<strong>den</strong>. Auflage dieser Ausgabe: 7.500.<br />
2 Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
Inhalt<br />
Fokus Essen und Trinken<br />
Was macht gute Ernährung im Alter aus?<br />
So sehen es Experten verschie<strong>den</strong>er Fachrichtungen<br />
und Senioren selbst 4<br />
‚Haute Cuisine’ im Pflegeheim<br />
Avantgarde-Küche bringt Menschen<br />
mit Schluckbeschwer<strong>den</strong> die Freude am Essen zurück 8<br />
Essen – einmal anders...<br />
Tipps aus der Praxis <strong>für</strong> die Zubereitung von Fingerfood & Co 10<br />
Kuchenduft zieht durchs Haus<br />
Im Jakob-Sigle-Heim ist das Backstüble eine feste Institution 12<br />
Show-Cooking – ein Erfolgsrezept<br />
Im Ludwigstift kommt die Küche zu <strong>den</strong> Bewohnern 13<br />
Aus unserer Arbeit<br />
Bewohner- und Angehörigenbefragung 2011<br />
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick 14<br />
„Das ist es!“<br />
Das Berufe Café bietet FSJ-Teilnehmern<br />
Orientierung und wertvolle Tipps 16<br />
Ein buntes und fröhliches Jubiläum<br />
Das Generationenhaus West der Rudolf Schmid und<br />
Hermann Schmid Stiftung wird zehn Jahre alt 18<br />
Im Blick<br />
Haus Heckengäu: Landluft und gesunde Mitarbeiter 19<br />
Panorama<br />
Kurz berichtet 20<br />
Menschen<br />
Juliana Geissinger 22<br />
Spen<strong>den</strong>konten<br />
Ba<strong>den</strong>-Württembergische Bank · BLZ 600 50101 · Konto 2 026 408<br />
Postbank Stuttgart · BLZ 600 100 70 · Konto 2 825 703<br />
Bank <strong>für</strong> Sozialwirtschaft Stuttgart · BLZ 601 205 00 · Konto 7 739 500
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
was haben Sie das letzte<br />
Mal <strong>für</strong> ein Stück Fleisch<br />
beim Metzger bezahlt?<br />
Drei Euro fünfzig? Das ist<br />
in etwa der Betrag, <strong>den</strong> die<br />
Pflegekassen einem Pflegeheimbewohner pro Tag <strong>für</strong><br />
Essen und Trinken finanzieren. Das Geld muss aber<br />
nicht nur <strong>für</strong>s Mittagessen reichen, sondern <strong>für</strong> drei<br />
Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten sowie alle Getränke.<br />
Und die Pflegekasse macht dabei keinen Unterschied,<br />
ob eine Einrichtung tiefgekühltes Essen<br />
aufwärmt, sich aus einer Zentralküche beliefern lässt<br />
oder die Speisen selbst kocht. Eine große Leistung<br />
aller Beteiligten ist es unter diesen Voraussetzungen,<br />
kulinarisch ganz neue Wege zu beschreiten, wie wir es<br />
derzeit in unserem Projekt ‚OptiMahl’ tun.<br />
Seit Sommer vergangenen Jahres stehen nämlich auf<br />
dem Speiseplan einiger Einrichtungen des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s<br />
so exotische Gerichte wie ‚Bratwursttorte mit<br />
Brokkolischaum’ oder ‚Sahnesphäre mit Erdbeerkern<br />
auf Mangogelee’. Die Avantgarde-Küche, die bisher<br />
nur der Spitzengastronomie vorbehalten war, hält ihren<br />
Einzug ins Pflegeheim – und bietet gerade Menschen<br />
mit Kau- oder Schluckbeschwer<strong>den</strong>, Demenz oder<br />
Parkinson neue und ungeahnte Möglichkeiten (Seite 8).<br />
Editorial<br />
Essen und Trinken im Alter lässt sich aus ganz verschie<strong>den</strong>en<br />
Blickwinkeln betrachten. Lesen Sie auf <strong>den</strong><br />
folgen<strong>den</strong> Seiten, was Experten aus Medizin, Ethik<br />
und Pflege zu diesem Thema sagen und was nach<br />
deren Meinung gute Ernährung ausmacht. Im Kern<br />
stößt man dabei auf einen wohl unauflösbaren Konflikt:<br />
Auf der einen Seite steht der hehre Anspruch<br />
staatlicher Kontrollstellen, pflegebedürftige Menschen<br />
vor Mangelernährung zu schützen. Auf der anderen<br />
Seite das Recht eines je<strong>den</strong>, auch im Alter über die<br />
eigene Ernährung selbst bestimmen zu dürfen.<br />
„Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“,<br />
sagt ein Sprichwort. Essen in diesem Sinne ist viel<br />
mehr als reine Nahrungsaufnahme – es ist Geruch,<br />
Geschmack, Gemeinschaft, Genuss und vieles mehr.<br />
Die Mahlzeiten geben dem Alltag eine Struktur und<br />
bil<strong>den</strong> gerade <strong>für</strong> alte Menschen häufig <strong>den</strong> Höhepunkt<br />
ihres Tages.<br />
Obwohl gute Qualität beim Essen finanziell nicht<br />
honoriert wird, haben wir in allen unseren Häusern<br />
Küchen, in <strong>den</strong>en je<strong>den</strong> Tag frisch gekocht wird. Die<br />
Menschen, die bei uns essen oder über das Menü<br />
Mobil Mahlzeiten nach Hause geliefert bekommen,<br />
merken <strong>den</strong> Unterschied nämlich sehr wohl!<br />
Es grüßt Sie herzlich,<br />
Ihre<br />
Ingrid Hastedt<br />
Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
3
Fokus Essen und Trinken<br />
Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme<br />
Ernährung im Alter hat ganz unterschiedliche Facetten. Experten verschie<strong>den</strong>er<br />
Fachbereiche und Senioren erzählen hier aus ihrem jeweiligen Blickwinkel.<br />
Professor Dr. med. Stephan C. Bischoff<br />
ist Facharzt <strong>für</strong> Innere Medizin<br />
und Gastroenterologie sowie<br />
Direktor des Zentrums <strong>für</strong><br />
Ernährungsmedizin<br />
(ZEM) an der<br />
Universität<br />
Hohenheim.<br />
Foto: Fotolia<br />
Foto: privat<br />
Ernährung im Alter aus medizinischer Sicht<br />
Deutsches Netzwerk <strong>für</strong> Qualitätsentwicklung in der Pflege<br />
’Expertenstandard Ernährungsmanagement zur Sicherstellung<br />
und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege‘ – Präambel<br />
„Auch im Alter ist es wichtig, sich gesund zu ernähren – über kurz oder<br />
lang wirkt sich das sonst auf die Gesundheit aus. Ältere Menschen benötigen<br />
dabei weniger Kalorien als junge, einen guten Eiweißanteil, um <strong>den</strong><br />
Muskelabbau zu verhindern und – wie neuere Studien auch zeigen – ein<br />
gewisses Mindestmaß an Kohlehydraten. Auch Fette sind notwendig: um<br />
<strong>den</strong> Kalorienbedarf zu decken und weil sie Transporteur <strong>für</strong> fettlösliche<br />
Vitamine sind. Wie viel man davon braucht, kann sehr individuell sein und<br />
hängt davon ab, wie viel Energie man verbraucht: Ein alter Mensch, der ans<br />
Bett gebun<strong>den</strong> ist, benötigt natürlich viel weniger als jemand, der sich noch<br />
in seiner Wohnung bewegt oder noch Sport treibt.<br />
Dass man im Alter weniger isst, ist ganz normal und auch in Ordnung –<br />
schließlich hat man weniger Bewegung als junge Menschen und auch die<br />
Muskelmasse nimmt ab. Aber Vorsicht: Wer dauerhaft weniger als 1200<br />
Kalorien am Tag zu sich nimmt, dem droht eine Mangelernährung mit<br />
Folgen <strong>für</strong> die Gesundheit. Der Grund: Der Nahrungsbedarf nimmt im<br />
Alter zwar ab, der Bedarf an Mikronährstoffen – also an Vitaminen und<br />
Spurenelementen – bleibt aber gleich. So kann leicht ein Missverhältnis<br />
beziehungsweise eine Unterversorgung entstehen. Gerade im Alter sollte<br />
man daher auf eine ausgewogene Ernährung achten – oder die fehlen<strong>den</strong><br />
Nährstoffe ergänzen, was aber nicht bei allen funktioniert. Positiv formuliert<br />
heißt das: Wer im Alter in der Regel mehr als 1200 Kalorien am Tag<br />
zu sich nimmt und sich sinnvoll ernährt, hat gute Chancen, alle wichtigen<br />
Nährstoffe zu bekommen, die der Körper braucht.“<br />
„Essen und Trinken sind menschliche Grundbedürfnisse und spielen daher eine zentrale Rolle <strong>für</strong> Gesundheit<br />
und Wohlbefin<strong>den</strong>. Kranke und pflegeabhängige Menschen können sich selbst oft nicht angemessen ernähren<br />
und benötigen daher besondere Unterstützung. Findet keine adäquate Unterstützung statt, besteht die Gefahr<br />
einer Mangelernährung – in Anlehnung an die Definition der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährungsmedizin<br />
(DGEM) verstan<strong>den</strong> als anhaltendes Defizit an Energie und/oder Nährstoffen im Sinne einer negativen Bilanz<br />
zwischen Aufnahme und Bedarf mit Konsequenzen und Einbußen <strong>für</strong> Ernährungszustand, physiologische Funktion<br />
und Gesundheitszustand.“<br />
4 Weitwinkel · Mai 2012 · 1
„Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“ –<br />
eine ethische Perspektive<br />
„Der Vorgang des Essens lässt sich nicht auf <strong>den</strong> Stoffwechsel reduzieren,<br />
er hat ganz viele Facetten: Wir essen, weil wir Hunger oder auch nur Appetit<br />
auf etwas haben. Mit anderen Menschen essen gehen ist verknüpft<br />
mit der Freude auf das Zusammensein, auch mit der Freude auf etwas Besonderes.<br />
Ich selbst esse und trinke sehr gerne, aber ich <strong>den</strong>ke selten daran,<br />
dass ich mich ‚ernähre’. ‚Ernährung’ steht <strong>für</strong> ein primär körperbezogenes<br />
Konzept und setzt vor allem auf das physische Optimum eines leben<strong>den</strong><br />
Organismus. Demnach ist gesund, wenn Eiweiß, Kohlehydrate, Fett, Vitamine<br />
und Mineralstoffe in richtiger Menge und in richtigem Verhältnis<br />
zueinander aufgenommen wer<strong>den</strong>. Gesundes Essen bedeutet <strong>für</strong> mich<br />
aber sehr viel mehr als zähl- und messbare Einheiten. Dazu gehört, dass<br />
das Essen appetitlich angerichtet ist, es mir schmeckt, der Zeitpunkt<br />
stimmt und am liebsten noch mehrere Menschen mit essen. Keinesfalls<br />
möchte ich essen müssen, weil andere Menschen mir das auftragen.<br />
Diese Selbstverständlichkeit sollte natürlich auch <strong>für</strong> alte Menschen gelten,<br />
die in einer Einrichtung in ihrem letzten Zuhause leben. Das Essen<br />
und Trinken im hohen Lebensalter auf ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse<br />
zu reduzieren, widerspricht eklatant dem Selbstbestimmungsrecht<br />
eines Menschen. Warum sollte das, was jeder selbstständige Mensch<br />
<strong>für</strong> sich in Anspruch nimmt, nicht auch <strong>für</strong> Menschen mit Pflegebedürftigkeit<br />
gelten? Dazu gehört auch das Recht der alten Menschen, <strong>für</strong> sich zu<br />
entschei<strong>den</strong>, wann sie allmählich weniger oder nichts mehr essen oder trinken<br />
wollen bzw. nur noch, wenn sie auch wirklich Hunger und Durst verspüren.<br />
Alte Menschen – wie auch Menschen mit demenzieller Veränderung<br />
– spüren häufig, wann der Zeitpunkt gekommen ist, wo ‚Essen und<br />
Trinken nicht mehr Leib und Seele zusammenhalten‘, sondern der Tod<br />
sich meldet. Manche können uns das selbst mitteilen, andere dagegen nur<br />
noch durch die regelmäßige Ablehnung von Essen und Trinken. Gerade<br />
bei Menschen mit demenzieller Veränderung ist dies oft ein letzter Akt<br />
von Selbstbestimmung, der – bei regelmäßigem Angebot appetitanregender<br />
Speisen – entsprechend auch respektiert wer<strong>den</strong> sollte.“<br />
Fokus Essen und Trinken<br />
Foto: privat<br />
Irmgard Hofmann ist Gesundheits-<br />
und Krankenpflegerin und hat<br />
Philosophie studiert. Ihr Arbeitsschwerpunkt<br />
sind ethische Fragen<br />
in der Pflege. Sie ist Mitglied der<br />
Akademie <strong>für</strong> Ethik in der Medizin<br />
(AEM) e.V. und arbeitet in diesem<br />
Zusammenhang in mehreren<br />
Arbeitsgruppen mit. Von der<br />
Arbeitsgruppe „Pflege und Ethik“<br />
ist im Cornelsen-Verlag das Buch<br />
„Essen und Trinken im Alter –<br />
mehr als Ernährung und Flüssigkeitszufuhr“<br />
erschienen.<br />
Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
5<br />
Foto: iStockfoto
Fokus Essen und Trinken<br />
Foto: privat<br />
Die gelernte Altenpflegerin und<br />
Wirtschaftsdiplombetriebswirtin<br />
<strong>für</strong> Gesundheit (VWA) Jutta König<br />
arbeitet als unabhängige Pflegegutachterin<br />
und Dozentin. Zu ihren<br />
zahlreichen Veröffentlichungen<br />
gehören die Bücher „MDK - mit dem<br />
Prüfer eine Sprache sprechen“ oder<br />
„100 Tipps <strong>für</strong> die MDK-Prüfung“.<br />
Wie beurteilt der MDK Ernährung?<br />
So sieht es eine unabhängige Pflegegutachterin<br />
„Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) beurteilt<br />
nicht, ob Ernährung ‚gut’ oder ‚schlecht’, ob sie ‚gesund’ oder ‚ungesund’ ist.<br />
Aus einem Schutzgedanken heraus geht es ihm vielmehr darum, sicherzustellen,<br />
dass keine Mangelernährung vorliegt. Daher wird <strong>für</strong> alle Menschen,<br />
die in Deutschland in einem Pflegeheim leben, ein sogenanntes<br />
‚Ernährungsscreening’ durchgeführt. Als Grundlage dient der Expertenstandard<br />
Ernährungsmanagement des DNQP (s. Seite 4), als entschei<strong>den</strong>des<br />
Krite rium wird der Gewichtsverlauf – beziehungsweise eine relevante<br />
Gewichtsabnahme – gesehen. Die Gefahr einer Mangelernährung<br />
liegt demnach dann vor, wenn ein Bewohner innerhalb von ein bis drei<br />
Monaten fünf Prozent oder innerhalb eines halben Jahres zehn Prozent<br />
seines Körpergewichtes verliert. In diesem Fall erwartet der MDK von<br />
einem Pflegeheim, dass es sich um die Ursachen des Gewichtsverlustes<br />
kümmert. Diese können sehr individuell sein: Liegen Schmerzen vor? Gibt<br />
es ein Problem mit <strong>den</strong> Zähnen? Hat der Mensch Kummer, weil er vielleicht<br />
jeman<strong>den</strong> verloren hat? Wenn eine Einrichtung zeigen kann, dass sie<br />
nach <strong>den</strong> Ursachen geforscht und Maßnahmen eingeleitet hat, hat sie alles<br />
getan, was im Rahmen ihrer Einwirkungsmöglichkeiten liegt. Es kann<br />
dann zwar immer noch sein, dass ein Bewohner mangelernährt ist – daraus<br />
darf aber kein Vorwurf erwachsen.<br />
Überhaupt fordert der MDK-Prüfkatalog an keiner Stelle, dass Bewohner sanktioniert wer<strong>den</strong>. Wer zu wenig isst,<br />
darf nicht ‚gemästet’ und wer zu viel isst, darf nicht auf Diät gesetzt wer<strong>den</strong>. Es gibt alte Menschen, die schon immer<br />
sehr schlank waren – da benötigt man dann auch kein Ernährungsprotokoll... Der Prüfkatalog ist da eindeutig, aber<br />
natürlich sind auch MDK-Prüfer nur Menschen und haben ihre eigene Meinung,<br />
die hier vielleicht abweicht. In so einem Fall ermutige ich Einrichtungen,<br />
selbst bewusst <strong>für</strong> ihren Standpunkt einzustehen und auf die<br />
entsprechen<strong>den</strong> Stellen im Prüfkatalog (MDK-Anleitung zur<br />
Prüfung der Qualität: Erläuterungen<br />
zu Frage 9.2 und 9.7 sowie<br />
Transparenzfragen<br />
Nummer 15)<br />
hinzuweisen.“<br />
6 Weitwinkel · Mai 2012 · 1
Erika Nowak (73)<br />
<strong>nutzt</strong> <strong>den</strong> <strong>Gästemittagstisch</strong><br />
<strong>Lore</strong> <strong>Bolay</strong> (<strong>79</strong>)<br />
kocht noch je<strong>den</strong> Tag selbst<br />
„Von 12 bis 13 Uhr gibt es Mittagstisch bei uns im Hause – und ich bin<br />
immer dabei. Ich fahre dann mit dem Aufzug von meiner Wohnung im<br />
dritten Stock ins Erdgeschoss und treffe andere Bewohner im Saal.<br />
Und wie wir älteren Menschen das gerne haben, sitzen wir immer<br />
am gleichen Tisch und mit <strong>den</strong> gleichen Menschen<br />
zusammen. Das schafft Vertrautheit und zu re<strong>den</strong><br />
gibt es – zumindest bei mir am Tisch<br />
– immer irgend etwas. Wie das Essen<br />
schmeckt? Ich bin sehr zufrie<strong>den</strong> und<br />
finde die Zusammenstellung der Speisen abwechslungsreich,<br />
auch die Desserts lasse ich nie stehen… Ein Grund,<br />
warum ich <strong>den</strong> Mittagstisch im Ludwigstift regelmäßig<br />
wahrnehme: Ich war in meinem ganzen Leben keine<br />
große Köchin, war immer berufstätig – und da will<br />
ich mich jetzt nicht mehr damit beschäftigen. Außer<br />
dem warmen Essen in der Gemeinschaft brauche<br />
ich auch nicht viel mehr. Zum Frühstück esse<br />
ich nur ein Brot und trinke einen Tee in meiner<br />
Wohnung, abends gibt es ein kleines Vesper.“<br />
Foto: Bilderbox<br />
Fokus Essen und Trinken<br />
„Ich habe schon immer viel gekocht und gebacken – früher <strong>für</strong> meinen<br />
Mann und meine zwei Töchter, jetzt eben <strong>für</strong> mich alleine. Zwar wer<strong>den</strong><br />
die Portionen heute kleiner, aber ich esse noch immer, was mir schmeckt:<br />
Gulasch mit Sauerkraut und Kartoffeln, Linsen mit Saitenwürstchen und<br />
Spätzle oder eine Fischpfanne mit Gemüse. Zu meiner Wohnung im<br />
Ludwigstift gehört natürlich eine Küche, in der ich das Essen stets frisch<br />
zubereite. Oft schaue ich aber, dass es <strong>für</strong> zwei Tage reicht oder dass ich<br />
vorkoche. Wenn Wochenmarkt in Stuttgart ist, laufe ich nach dem Frühstück<br />
dorthin, kaufe ein und bin gegen 12 Uhr wieder in meiner Wohnung<br />
– dann wird Mittagessen gemacht. Bis zum Abendessen um 18 Uhr, meist<br />
ist es ein Vesper bei mir, gönne ich mir noch einen Apfel,<br />
eine Banane oder Kaffee und Kuchen. Solange es geht,<br />
will ich mich selbstständig versorgen und nicht auf das<br />
Essensangebot in der Einrichtung zurückgreifen.<br />
Dennoch: Es ist gut zu wissen, dass ich diesen Service<br />
jederzeit nutzen könnte!“<br />
Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
7
Fokus Essen und Trinken<br />
Broccolischaum bringt Freude<br />
am Essen zurück<br />
‚Haute Cuisine’ im Pflegeheim? Kulinarisches Neuland betritt das <strong>Wohlfahrtswerk</strong> <strong>für</strong><br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg mit dem Ansatz, die Avantgarde-Küche des katalanischen<br />
Sternekochs Ferran Adrià <strong>für</strong> die Verpflegung alter Menschen zu nutzen. Sie verhilft<br />
Menschen mit Kau- und Schluckbeschwer<strong>den</strong> wieder zu mehr Genuss beim Essen.<br />
Das Auge isst mit. Dieser Grundsatz ist vor<br />
allem in der Gourmetküche so festgeschrieben<br />
wie das Amuse Gueule vor dem eigentlichen<br />
Menü. Perfektioniert wurde die große Show<br />
ums feine Essen vor rund 15 Jahren durch die Kreationen<br />
der Molekular- oder Avantgarde-Küche. Als<br />
Vater gilt der katalanische Spitzenkoch Ferran Adrià,<br />
der in seinem Restaurant ‚elBulli’ als erster neuartige<br />
Gar- und Pürierverfahren einsetzte.<br />
Was Feinschmecker begeistert, funktioniert aber auch in<br />
einem ganzen anderen Rahmen – in Pflege- und Altenhilfeeinrichtungen.<br />
Das <strong>Wohlfahrtswerk</strong> <strong>für</strong> Ba<strong>den</strong>-<br />
Württemberg hat mit ‚OptiMahl’ letztes Jahr ein<br />
bundesweit einzigartiges Pilotprojekt gestartet. Im Altenburgheim<br />
in Bad Cannstatt, in der Eduard-Mörike-<br />
Seniorenwohnanlage in Stuttgart-Süd, im Ludwigstift<br />
in Stuttgart-West und im Haus Heckengäu in Heimsheim<br />
wer<strong>den</strong> seitdem Gerichte der Avantgarde-Küche<br />
serviert, weitere Pflegeheime der Stiftung wer<strong>den</strong> folgen.<br />
Der große Vorteil der modernen Küche ist, dass<br />
sich grundsätzlich alle Lebensmittel damit zubereiten<br />
lassen – auch Reis oder Nudeln, die als<br />
passierte Kost nicht angeboten wer<strong>den</strong> können.<br />
„Damit können wir Bewohnern mit Kau-<br />
8 Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
oder Schluck beschwer<strong>den</strong> zum ersten Mal genau das<br />
gleiche Essen anbieten wie <strong>den</strong> anderen. Der Speiseplan<br />
<strong>für</strong> Menschen, die auf pürierte Kost angewiesen<br />
sind, ist dadurch viel abwechslungsreicher gewor<strong>den</strong>“,<br />
erklärt Projektleiter Maurice Wiegel. Die bisherigen<br />
Erfahrungen mit der ganz neuen Art der Küche sind<br />
überaus positiv: „Menschen, die wegen Kaustörungen<br />
bislang nur geschluckt haben, fangen wieder an zu kauen.<br />
Menschen, die aufgrund von Problemen beim Essen<br />
bislang nicht im Speisesaal aßen, möchten wieder am<br />
Essen in der Gemeinschaft teilnehmen.“ Ein Bewohner,<br />
der bisher per Magensonde ernährt wurde, kann<br />
sogar wieder über <strong>den</strong> Mund Speisen zu sich nehmen.<br />
Was ist das Besondere bei der Zubereitung in der modernen<br />
Küche? Speisen wer<strong>den</strong> püriert, dann aber mit<br />
sogenannten Texturas (in Pulverform) verrührt. Die<br />
Konsistenz der Mahlzeit verändert sich dadurch – es<br />
entstehen heiße oder kalte Gelees,<br />
Pürees oder Schäume. Der<br />
Nähr- und Brennwert bleibt<br />
dabei erhalten, auch der<br />
natürliche Geschmack.<br />
Schweinefleisch mit<br />
Blaukraut und Curryreis
Großes Engagement aller Beteiligten<br />
Eine besondere Herausforderung in <strong>den</strong> Einrichtungen<br />
war es, neben dem normalen Alltag und der konventionellen<br />
Speiseplanung ‚OptiMahl’ vorzubereiten und<br />
in <strong>den</strong> laufen<strong>den</strong> Betrieb zu integrieren. Aus diesem<br />
Grund reiste ein Koch und Avantgarde-Experte aus<br />
Barcelona mehrfach nach Stuttgart und weihte die Küchenleiter<br />
der Einrichtungen in die Finessen der modernen<br />
Küche ein. Schon im Frühjahr 2011 begannen<br />
die Vorbereitungen und bis in <strong>den</strong> Sommer hinein wurde<br />
im wahrsten Sinne des Wortes experimentiert. Denn<br />
die Texturas müssen je nach eingesetzten Lebensmitteln<br />
auf das Milligramm genau abgemessen wer<strong>den</strong>, sonst<br />
zerläuft das Ergebnis oder bleibt zu hart. „Digitale Küchenwaagen<br />
waren die ersten Anschaffungen im Projekt“,<br />
schmunzelt Koch Kurt Gollnik, der gar nicht berechnen<br />
will und kann, wie viel Zeit und Herzblut er und<br />
seine Kochkollegen in der Startphase investiert haben.<br />
Vom hohen Personalaufwand in der Anfangsphase und<br />
Investitionen wie zum Beispiel Silikonförmchen abgesehen,<br />
ist die Avantgarde-Küche erstaunlicherweise jedoch<br />
gar nicht teurer als die konventionelle. Umso eindrucksvoller<br />
ist diese Tatsache, wenn man an die zur<br />
Verfügung stehen<strong>den</strong> Budgets <strong>den</strong>kt. Derzeit lassen<br />
sich mit <strong>den</strong> Pflegekassen pro Tag und Pflegeheimbewohner<br />
nur knapp vier Euro <strong>für</strong> fünf Mahlzeiten und<br />
Getränke in <strong>den</strong> Pflegesätzen verhandeln. „Es ist eine<br />
echte Herausforderung, trotz dieser Rahmenbedingungen<br />
Qualitätsverbesserungen umzusetzen“, betont<br />
Avantgarde-Küche kommt an<br />
• Breite Einsatzgebiete. Nicht nur bei Schluckstörungen<br />
helfen die pürierten Speisen – auch bei Kauproblemen,<br />
Parkinson, Demenz oder Depressionen<br />
sind sie eine ideale Darreichungsform.<br />
• Optisch ansprechend. Das Essen, auch die Schäume<br />
oder Gelees, wer<strong>den</strong> als appetitlich aussehend<br />
betrachtet. Die Freude am Essen bleibt erhalten<br />
Fokus Essen und Trinken<br />
Koch Kurt Gollnik serviert Mangogelee mit Sahnesphäre<br />
Ingrid Hastedt, Vorstandsvorsitzende des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s.<br />
Inzwischen ist die Erfolgsmeldung aus Stutt gart<br />
auch bei Ferran Adrià angekommen. Der Mitbegründer<br />
der Avantgarde-Küche ist „sehr gerührt, dass unsere<br />
Art zu kochen ihren Weg in die Küchen von Pflegeheimen<br />
gefun<strong>den</strong> hat.“ fb<br />
bzw. wird gesteigert. Auch weil der eigentliche Geschmack<br />
sich nicht verändert.<br />
• Mehr Appetit. Das Essen kann durch die neue<br />
Form einfacher angereicht wer<strong>den</strong>. Es wird auch<br />
nicht wie bislang zusammengerührt, sondern als<br />
jeweilige Komponente (z. B. Fleisch, Nudeln) serviert.<br />
In Summe wird mehr gegessen, die Avantgarde-Küche<br />
steigert <strong>den</strong> Appetit der Bewohner.<br />
Ergebnisse aus einer Befragung von 56 Mitarbeiten<strong>den</strong> aus Pflege und Betreuung der beteiligen Einrichtungen.<br />
Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
9
Fokus Essen und Trinken<br />
Essen – einmal anders …<br />
Wenn Menschen Probleme mit dem Schlucken haben oder an Demenz erkrankt sind, ist<br />
Kreativität gefragt, um <strong>den</strong> Appetit wieder anzuregen. Welche Möglichkeiten gibt es<br />
und was ist bei der Zubereitung zu beachten? Ina Konz, Qualitätsbeauftragte <strong>für</strong> Haus-<br />
wirtschaft im Haus am Kappelberg, gibt Tipps aus und <strong>für</strong> die Praxis.<br />
Tipps <strong>für</strong> die Praxis:<br />
1 Die Konsistenz der Speisen ist wichtig: Sie dürfen<br />
nicht zu klebrig, zu flüssig oder zu körnig sein.<br />
2 Die Stücke sollten weich sein und eine ‚handliche’<br />
Form und Größe haben.<br />
FingerFood<br />
Beim Fingerfood sind die Speisen von ihrer Konsistenz und Größe her so zubereitet, dass sie direkt von der Hand<br />
in <strong>den</strong> Mund geführt wer<strong>den</strong> können. Das ist besonders praktisch <strong>für</strong> Menschen, die aus psychischen und physischen<br />
Grün<strong>den</strong> nicht mehr mit Messer, Gabel und Löffel essen können.<br />
Seminar: ‚Mit Fingerfood zu mehr Ernährungsqualität’<br />
Wie lässt sich Fingerfood in der eigenen Einrichtung<br />
sinnvoll einsetzen? Ina Konz stellt Möglichkeiten dieser<br />
Zubereitungsart vor und bietet im praktischen Teil<br />
die Gelegenheit, gemeinsam salzi ges und süßes Fingerfood<br />
herzustellen.<br />
10 Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
Foto: iStockfoto<br />
3 Fleisch eignet sich <strong>für</strong> Fingerfood, es sollte aber nicht<br />
zu hart sein. Daher kommt vor allem Geflügel oder<br />
Kochfleisch wie Gulasch und Siedfleisch oder auch<br />
Wurst in Frage.<br />
4 Gemüse sollte nicht zu weich gekocht wer<strong>den</strong>, damit<br />
es beim Fassen nicht zerfällt und nicht zu hart sein,<br />
damit man es auch ohne Zähne zerkleinern kann.<br />
Salat oder Gemüse können mit wenig Soße oder<br />
mariniert serviert wer<strong>den</strong>.<br />
5 Als Beilagen eignen sich von ihrer Konsistenz her<br />
zum Beispiel Griesschnitten.<br />
6 Desserts wie Schokolade, kleine Törtchen, Hefegebäck,<br />
Kekse oder Obst in Stücken sind sehr gut<br />
geeignet. Süßspeisen wie Cremes, Puddings, Backwaren<br />
mit Füllung oder Mousse kommen aufgrund<br />
ihrer Konsistenz dagegen nicht in Frage.<br />
7 Vorsicht ist geboten, weil manchmal die Speisenstücke<br />
auf einmal in <strong>den</strong> Mund geschoben wer<strong>den</strong>,<br />
ohne sie mit <strong>den</strong> Zähnen zu verkleinern. Dann droht<br />
Erstickungsgefahr.<br />
Termin: 20. September 2012,<br />
9.00 bis 16.15 Uhr<br />
Ort: Bildungszentrum,<br />
Silberburgstraße 93, 70176 Stuttgart<br />
Weitere Informationen: 07 11/6 19 26-121/122
Tipps <strong>für</strong> die Praxis:<br />
1 Für ‚Eat by walking’ bietet sich Fingerfood in der alltäglichen Form an,<br />
also zum Beispiel Apfelschnitze, al <strong>den</strong>te gegartes Gemüse, Schokola<strong>den</strong>stückchen,<br />
Salzstangen oder Kekse.<br />
2 Ebenso wichtig ist eine Trinkstation, an der nicht nur Mineralwasser<br />
angeboten wird, sondern Fruchtsäfte oder auch Smoothies. Tipp: kleine<br />
Probiergläser machen, damit keine Unruhe aufkommt!<br />
3 Den hygienischen Aspekt nicht außer acht lassen! Die Statio nen müssen<br />
regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls erneuert wer<strong>den</strong>.<br />
Tipps <strong>für</strong> die Praxis:<br />
1 Viele Betroffene weisen Defizite in der Ernährung<br />
auf, welche sich zu einer Mangelernährung entwickeln<br />
können. Eine ausgewogene, bedarfsdeckende<br />
Ernährung (gemäß der ‚10 Regeln der Deutschen<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährung e.V.’) ist daher besonders<br />
wichtig.<br />
‘eat by walking’<br />
Fokus Essen und Trinken<br />
Viele Senioren mit Demenz sind rastlos und wollen nicht lange am Esstisch sitzen bleiben – mit der Folge, dass sie die eine<br />
oder andere Mahlzeit nicht been<strong>den</strong>. Hinzu kommt, dass manche Demenzkranke durch ständiges Umhergehen bis zu 50<br />
Kilometer am Tag zurücklegen. Um diesen hohen Energiebedarf decken zu helfen, ist das sogenannte ‚Eat by walking’ eine<br />
gute Lösung. Dabei wer<strong>den</strong> entlang der Wegstrecke Speisen und Getränke an sogenannten ‚Ess-Stationen’ angeboten.<br />
Passierte kost<br />
Das Kauen und Schlucken ist die natürlichste Sache der Welt. Wir schlucken bis zu 1500 Mal am Tag, ohne uns Gedanken<br />
darüber zu machen. Erst wenn eine Krankheit wie Hals- oder Zahnschmerzen vorliegt, können wir erahnen, wie es<br />
Menschen geht, die – etwa durch Zahnverlust, Einschränkung der Kaumuskulatur oder Mundtrockenheit – diese<br />
Symptome haben. Sie können nur passierte Kost, also leicht schluckbare Speisen wie Brei, Pudding oder Kartoffelpüree,<br />
zu sich nehmen.<br />
Foto: iStockfoto<br />
2 Obst und Gemüse kann in Form von Püree, Kompott<br />
oder frisch gepressten Säften serviert wer<strong>den</strong>.<br />
3 Bei Brot oder Getreideprodukten sollte man fein<br />
ausgemahlenes Vollkornbrot ohne Rinde verwen<strong>den</strong>.<br />
Vollkornhaferflocken über Nacht einweichen<br />
4 Fleisch kann über Hackfleischgerichte zubereitet<br />
wer<strong>den</strong>. Püriertes Fleisch lässt sich wieder in Form<br />
bringen mit einem Ei-Milch-Mehl-Gemisch oder<br />
mit Texturas (Artikel Seite 8).<br />
5 Zur Anreicherung Butter und hochwertige Pflanzenfette<br />
verwen<strong>den</strong>.<br />
6 Speisen mit unterschiedlichen Konsistenzen – also<br />
zum Beispiel Suppen mit Einlagen oder Joghurt mit<br />
Früchten – sollten vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, da sonst die<br />
Gefahr der Aspiration besteht.<br />
7 Schöne Gerichte sind zum Beispiel Käseflan mit<br />
Kräutersoße, Lachsklößchen in Kräutersoße mit<br />
Kartoffelbrei oder Maisbrei mit süßem Kompott<br />
oder mit herzhaften Gemüsemus.<br />
Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
11<br />
Foto: iStockfoto
Fokus Essen und Trinken<br />
Kuchenduft zieht durchs Haus<br />
Alle zwei Wochen findet im Jakob-Sigle-Heim das Backstüble statt. Drei bis fünf Senioren<br />
kommen regelmäßig zusammen, um in einer entspannten Atmosphäre schmackhafte Kuchen<br />
zu backen. Davon profitieren alle Bewohner und Mitarbeiten<strong>den</strong> des Hauses.<br />
Der Raum in der Tagespflege liegt im Erdgeschoss,<br />
er ist hell und sonnig. An einem großen<br />
Tisch hat sich eine kleine Gesellschaft<br />
versammelt. Das ist die Backgruppe der Einrichtung –<br />
zwei ältere Damen aus dem Betreuten Wohnen und ein<br />
Herr aus dem Pflegeheim. Eine Mitarbeiterin und zwei<br />
ehrenamtliche Helferinnen sind auch dabei, um die Senioren<br />
mit Rat und Tat zu unterstützen. Neben jedem<br />
Mitglied der Gruppe liegt ein Häufchen bereits geschälter<br />
und geschnittener Äpfel, <strong>den</strong>n heute steht ein<br />
‚versunkener Apfelkuchen’ auf dem Backzettel. Die Arbeit<br />
geht <strong>den</strong> Senioren gut von der Hand. Die Zutaten<br />
wer<strong>den</strong> genau nach Rezept abgemessen und verrührt.<br />
Während jeder mit seinem eigenen Kuchen beschäftigt<br />
ist, unterhalten sich alle Anwesen<strong>den</strong> angeregt miteinander:<br />
Sie tauschen ihre Lieblingsrezepte <strong>für</strong> einen<br />
Apfelkuchen und Erinnerungen aus früheren Tagen<br />
aus. Es muss natürlich nicht jedes Mal ein Apfelkuchen<br />
sein. Welches Obst <strong>den</strong> Kuchen zieren wird, hängt von<br />
der Jahreszeit und <strong>den</strong> Wünschen der Bewohner ab. Zu<br />
der fröhlichen Atmosphäre im Raum passt auch die angenehme<br />
Geräuschkulisse: Im großen Vogelkäfig an<br />
der Terrassentür geben zwei Wellensittiche ihre Gesangskünste<br />
zum Besten. Inzwischen sind alle drei Ku-<br />
Gruppenbild mit Herr: Die Backgruppe des Jakob-Sigle-Heims<br />
12 Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
chen fertig zum Backen und wandern gleich in <strong>den</strong><br />
Ofen. In etwa einer Stunde können die Bäcker das Ergebnis<br />
begutachten. Einer der Kuchen wird später unter<br />
ihnen verteilt.<br />
Das Backen gehört inzwischen zur Tradition im Jakob-<br />
Sigle-Heim in Kornwestheim. Am Anfang stand die<br />
Idee, <strong>den</strong> Gästen der Cafeteria selbst gebackene Kuchen<br />
anzubieten. Zunächst übernahmen das Backen<br />
die Mitarbeiten<strong>den</strong> der Einrichtung. Da es bekannt<br />
war, dass einige Bewohner des Hauses gut und gern backen,<br />
wurde im Juni 2010 eine Backgruppe ins Leben<br />
gerufen. Die Teilnehmer treffen sich seither alle zwei<br />
Wochen in <strong>den</strong> Räumen der Tagespflege zum Kuchenbacken.<br />
Eine Fachkraft unterstützt und begleitet sie<br />
dabei. Das regelmäßige Backen macht <strong>den</strong> Senioren bis<br />
heute einen großen Spaß.<br />
Selbst gebacken schmeckt einfach besser<br />
Am Abend riecht das ganze Haus nach frisch gebackenen<br />
Kuchen, die am nächsten Tag in der Cafeteria verkauft<br />
wer<strong>den</strong>. Durch <strong>den</strong> Erfolg des Projektes fühlt<br />
sich Birgit Fritz, die Sozialdienstleiterin des Jakob-<br />
Sigle-Heims, in ihren Zielen bestätigt: „Die Arbeit der<br />
Backgruppe hat viele positive Aspekte, vor allem aber<br />
einen wichtigen therapeutischen Effekt. Sie aktiviert<br />
das Erinnerungsvermögen der Teilnehmer, steigert ihr<br />
Selbstwertgefühl und fördert die Feinmotorik so wie<br />
<strong>den</strong> Geruchs- und Geschmacksinn. Gleichzeitig kommt<br />
der selbst gebackene Kuchen bei <strong>den</strong> Gästen der Cafeteria<br />
hervorragend an – ein Gewinn <strong>für</strong> alle also.“<br />
Die Betreuer der Backgruppe haben bereits neue Ideen.<br />
Zum Beispiel ein Backbuch aus <strong>den</strong> ausprobierten Rezepten<br />
zu veröffentlichen. Bereits in <strong>den</strong> letzten bei<strong>den</strong><br />
Jahren zauberten die Hobbybäcker feines Weihnachtsgebäck<br />
und verkauften es auf dem Weihnachtsmarkt –<br />
mit großem Erfolg. vp
Fokus Essen und Trinken<br />
Show-Cooking – ein Erfolgsrezept<br />
Im Ludwigstift im Stuttgarter Westen sind die Köche regelmäßig mit einem mobilen Wagen<br />
in <strong>den</strong> Pflegebereichen unterwegs und lassen sich beim Kochen über die Schulter schauen.<br />
Das Show-Cooking bietet Abwechslung und ist ein Erlebnis <strong>für</strong> die Sinne.<br />
Gekocht wird diesmal im Gemeinschaftsraum<br />
im ersten Stockwerk. Dazu sind alle Bewohnerinnen<br />
und Bewohner aus diesem Wohnbereich<br />
des Pflegeheims eingela<strong>den</strong>, und die meisten<br />
kommen sehr gerne zum Show-Cooking. Das kleine<br />
Kochteam – Küchenleiter Klaus Salat und sein Kollege<br />
Johannes Städtler – zaubert direkt vor <strong>den</strong> Augen der<br />
Anwesen<strong>den</strong> ein leichtes und leckeres Drei-Gänge-<br />
Menü. Als Hauptgericht gibt es heute Spiralnudeln mit<br />
Pilzrahmsoße, davor eine Gemüserahmsuppe mit frischer<br />
Sahne und zum Dessert wird Früchtejoghurt mit<br />
Pfirsichspalten gereicht. Klaus Salat zu <strong>den</strong> Grundsätzen<br />
bei der Auswahl der Gerichte: „Unser Ziel ist es,<br />
<strong>den</strong> Speiseplan so zu gestalten, dass unsere Bewohner<br />
nur altersgerechte, frische und gesunde Kost auf <strong>den</strong><br />
Tisch bekommen.“<br />
Die Sinne beim Essen stimulieren<br />
Ob das Essen <strong>den</strong> Teilnehmern der Aktion schmeckt?<br />
Die Frage erübrigt sich, <strong>den</strong>n die Teller wer<strong>den</strong> fleißig<br />
geleert. Auch die gesamte Atmosphäre stimmt: Der<br />
helle, in sonnigen Farben gehaltene Raum mit einem<br />
großen märchenhaften Wandrelief in Form eines Obstbaumes,<br />
ist festlich geschmückt und wirkt freundlich<br />
und sehr einla<strong>den</strong>d. Ein schöner Blickfang ist dabei<br />
auch die bunte Tischdekoration. Die Mitarbeiter und<br />
Betreuer des Ludwigstifts geben natürlich ihr Bestes,<br />
um dieses Event <strong>für</strong> alle Anwesen<strong>den</strong> so angenehm<br />
und interessant wie möglich zu gestalten.<br />
Günter Kassühlke, Leiter des Ludwigstifts, hält sehr<br />
viel vom Show-Cooking: „Generell fördern schmackhaft<br />
und abwechslungsreich zubereitete und angerichtete<br />
Speisen bei Senioren die Freude am Essen und<br />
Trinken. Sie geht nämlich im höheren Alter häufig<br />
verloren. Grund da<strong>für</strong> ist, dass mit zunehmendem Alter<br />
unsere Sinne deutlich nachlassen, auch das Geruchs-<br />
und Geschmacksempfin<strong>den</strong>. Als Folge fehlt alten,<br />
insbesondere pflegebedürftigen Menschen häufig<br />
der Appetit“, berichtet der Einrichtungsleiter.<br />
Veranstaltungen mit der mobilen Küche können diesem<br />
Problem effektiv entgegenwirken. Intensive Gerüche<br />
und Geräusche, die beim Kochen entstehen, stimulieren<br />
die Sinne der Senioren, wecken die Neugierde.<br />
Darüber hinaus schmeckt das Essen in der Gesellschaft<br />
und in einer angenehmen Atmosphäre wesentlich<br />
besser. Es fördert die Kommunikation untereinander<br />
und bringt eine willkommene<br />
Abwechslung in <strong>den</strong> Alltag. Das Show-<br />
Cooking hat sich im Ludwigstift<br />
eindeutig als ein Erfolgsrezept bewiesen.<br />
vp<br />
Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
13
Aus unserer Arbeit<br />
Freundlichkeit steht an erster Stelle<br />
Die Bewohner- und Angehörigenbefragung des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s gibt Auskunft,<br />
wie hoch die Zufrie<strong>den</strong>heit mit <strong>den</strong> Pflegeheimen der Stiftung ist. In der aktuellen<br />
Umfrage wird die Freundlichkeit der Mitarbeiten<strong>den</strong> besonders hoch eingeschätzt.<br />
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick.<br />
95<br />
Prozent der Angehörigen sind der Meinung,<br />
dass ihre Mutter, ihr Vater oder Ehepartner<br />
in <strong>den</strong> Einrichtungen des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s<br />
‚gut aufgehoben’ sei. Als wichtigste Gründe <strong>für</strong> diese<br />
Einschätzung geben sie an, dass ihr Angehöriger gut<br />
versorgt sei, sich wohl fühle und die Mitarbeiten<strong>den</strong><br />
kompetent seien. In dieses Bild passt, dass 80 Prozent<br />
die jeweilige Einrichtung ‚jederzeit’ weiterempfehlen<br />
und weitere 18 Prozent sie ‚vielleicht’ weiterempfehlen<br />
wür<strong>den</strong>.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Bewohner-<br />
und Angehörigenbefragung des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s, die<br />
alle zwei Jahre von Studieren<strong>den</strong> des Sozialwesens und<br />
der Sozialökonomie in allen Pflegeheimen der Stiftung<br />
durchgeführt wird. Die Auswertung erfolgt durch das<br />
Team von Professor Andreas Kruse vom Institut <strong>für</strong><br />
Gerontologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.<br />
Ergebnisse der Bewohnerbefragung<br />
An <strong>den</strong> Interviews nahmen in diesem Jahr 243 Bewohnerinnen<br />
und Bewohner aus 14 Pflegeheimen im Alter<br />
zwischen 43 und 99 Jahren teil – das Durchschnittsalter<br />
lag bei stolzen 82 Jahren. In vertraulichen Einzelgesprächen<br />
gaben die Befragten Auskunft, <strong>für</strong> wie wichtig<br />
sie bestimmte Themen halten – und wie zufrie<strong>den</strong><br />
sie jeweils damit sind. Fünf Bereiche wer<strong>den</strong> dabei regelmäßig<br />
überprüft:<br />
• Mahlzeiten<br />
• Wäsche<br />
• Wohnbedingungen<br />
• Angebote und Soziale Kontakte<br />
• Personal, Organisation und Angebote im Haus<br />
Auch in diesem Jahr haben die Befragten deutlich gemacht,<br />
dass ihnen das Thema Mahlzeiten besonders<br />
14 Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
am Herzen liegt – <strong>für</strong> 85 Prozent ist das Thema ‚wichtig<br />
oder sehr wichtig’. Etwa 80 Prozent zeigen sich dabei<br />
zufrie<strong>den</strong> mit dem Essensangebot in ihrer Einrichtung.<br />
Die Vorschläge und Wünsche an die Küche<br />
reichen von mehr Vielfalt bei der Auswahl über flexiblere<br />
Essenszeiten bis zum Glas Bier oder Wein zum<br />
Abendessen.<br />
Wie steht es um die Zufrie<strong>den</strong>heit mit dem ebenfalls<br />
als sehr wichtig eingeschätzten Bereich ‚Personal, Organisation<br />
und Angebote im Haus’? Sehr positiv beurteilen<br />
die Befragten die Freundlichkeit und Unterstützung<br />
durch die Mitarbeiten<strong>den</strong>, die Wahrung der<br />
Intimsphäre sowie die Möglichkeit, <strong>den</strong> Tag frei zu<br />
gestalten. Die Zufrie<strong>den</strong>heitswerte in diesem Bereich<br />
haben sich im Vergleich zur letzten Befragung leicht<br />
verbessert (Abbildung 1). ‚Völlig zufrie<strong>den</strong>’ äußern sich<br />
2011 29 Prozent der Befragten (2009: 25 Prozent),<br />
weitere 66 Prozent (2009: 68 Prozent) geben an, dass<br />
sie ‚zufrie<strong>den</strong> oder eher zufrie<strong>den</strong>’ seien. Knapp fünf<br />
Prozent (2009: sieben Prozent) sind ‚eher nicht oder<br />
nicht zufrie<strong>den</strong>’.<br />
Wie zufrie<strong>den</strong> sind Sie mit Personal,<br />
Organisation und Angeboten im Haus?<br />
Bewohner<br />
25%<br />
29 %<br />
völlig zufrie<strong>den</strong><br />
68%<br />
66%<br />
zufrie<strong>den</strong>/<br />
eher zufrie<strong>den</strong><br />
Abb.1<br />
2009 2011<br />
7%<br />
5%<br />
eher nicht/<br />
nicht zufrie<strong>den</strong>
Ergebnisse der Angehörigenbefragung<br />
Um ein rundes Bild zu bekommen, wur<strong>den</strong> auch in diesem<br />
Jahr die Angehörigen und sonstige Bezugsper-<br />
sonen zu ihrer Zufrie<strong>den</strong>heit befragt. Insgesamt<br />
383 Personen – die allermeisten von<br />
ihnen Verwandte – gaben Auskunft. Auf die<br />
Frage, wie zufrie<strong>den</strong> sie insgesamt mit der Versorgung<br />
ihres Angehörigen seien (Abbildung<br />
2), gibt etwa jeder Fünfte an, ‚völlig zufrie<strong>den</strong>’<br />
zu sein – diese Zahl ist leicht gesunken,<br />
2009 war es noch jeder Vierte. Etwas mehr<br />
als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) äußert<br />
sich ‚zufrie<strong>den</strong>’ mit der Versorgung, 19<br />
Prozent ‚eher zufrie<strong>den</strong>’, fünf Prozent ‚eher<br />
nicht zufrie<strong>den</strong>’ und knapp zwei Prozent geben<br />
an, ‚nicht zufrie<strong>den</strong>’ zu sein.<br />
Wie zufrie<strong>den</strong> sind Sie insgesamt mit der<br />
Versorgung Ihres/Ihrer Angehörigen?<br />
25%<br />
21%<br />
völlig<br />
zufrie<strong>den</strong><br />
52%<br />
53%<br />
17% 19 %<br />
zufrie<strong>den</strong> eher<br />
zufrie<strong>den</strong><br />
Die Angehörigen wur<strong>den</strong> außerdem gefragt, welche<br />
Aspekte der Versorgung ihnen besonders wichtig seien.<br />
Deutlich an erster Stelle wird hier die fachgerechte<br />
Pflege und Sauberkeit genannt – vor Freundlichkeit<br />
und Respekt und dem Engagement der Mitarbeiten<strong>den</strong>.<br />
Damit setzt sich der Trend von 2009 fort, dass <strong>für</strong><br />
Angehörige die medizinisch-pflegerische Versorgung<br />
offenbar oberste Priorität hat, noch vor dem Verhalten<br />
des Personals gegenüber dem Bewohner. Bei der Befragung<br />
im Jahr 2007 war dies noch umgekehrt.<br />
Auf die Frage, womit sie besonders zufrie<strong>den</strong> seien (Abbildung<br />
3), nennen die Angehörigen mit klarem Ab-<br />
Aus unserer Arbeit<br />
stand die Freundlichkeit der Mitarbeiten<strong>den</strong>, gefolgt<br />
von der Einrichtung des Zimmers und der Gestaltung<br />
des Hauses, der Pflege und Hygiene sowie dem Engagement<br />
der Mitarbeiten<strong>den</strong>.<br />
2009 2011<br />
5%<br />
Womit Sie bei der Versorgung Ihres/Ihrer<br />
Angehörigen besonders zufrie<strong>den</strong>?<br />
Freundlichkeit der Mitarbeiten<strong>den</strong><br />
Zimmereinrichtung & Hausgestaltung<br />
Pflege und Hygiene<br />
Engagement der Mitarbeiten<strong>den</strong><br />
5%<br />
eher nicht<br />
zufrie<strong>den</strong><br />
2%<br />
2%<br />
nicht<br />
zufrie<strong>den</strong><br />
Abb.2<br />
Abb.3<br />
70,1%<br />
51,5 %<br />
49,6 %<br />
47,1%<br />
Bei der Fra ge, womit sie besonders unzufrie<strong>den</strong><br />
seien, wird auf die zeitliche<br />
Verfügbarkeit der Pflegekräfte verwiesen.<br />
Dazu passt, dass 14 Prozent<br />
der befragten 383 An gehörigen fin<strong>den</strong>,<br />
ihr eigenes zeitliches Engagement<br />
spiele eine große Rolle da<strong>für</strong>,<br />
dass der Angehörige sich wohl fühle<br />
und in der Einrichtung gut aufgehoben<br />
sei.<br />
Dieses Ergebnis zeigt im Positiven<br />
wie im Negativen, wie wichtig gute<br />
Mitarbeiter <strong>für</strong> die Pflege sind und<br />
verweist auf ein Dilemma, mit dem sich alle Altenhilfeträger<br />
konfrontiert sehen: Schließlich können sie nur<br />
so viele Arbeitskräfte einsetzen, wie durch Pflegekassen<br />
und Sozialhilfe zugestan<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. „Qualität entscheidet<br />
sich letztlich beim Personal. Wir nutzen die maximalen<br />
Möglichkeiten des Personaleinsatzes gemäß des<br />
Landesrahmenvertrags“, erklärt die Vorstandsvorsitzende<br />
des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s, Ingrid Hastedt. „Gerne<br />
wür<strong>den</strong> wir mehr Personal beschäftigen, das wäre aber<br />
nur über einen besseren Personalschlüssel möglich –<br />
hier ist die Politik gefordert: auf Landesebene und auch<br />
in <strong>den</strong> Landkreisen, von <strong>den</strong>en die Sozialhilfekosten<br />
getragen wer<strong>den</strong>.“ kk<br />
Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
15
Aus unserer Arbeit<br />
„Das ist es!“<br />
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) nimmt <strong>für</strong> viele junge Erwachsene eine Brückenfunktion<br />
zwischen Schule und Ausbildung ein. Im Berufe Café konnten sich die Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer über Berufe aller Art schlau machen.<br />
Nach der Schule fängt der Ernst des Lebens<br />
an. Was möchte ich einmal machen? Was<br />
kann ich besonders gut? Was passt zu mir?<br />
Diese und ähnliche Fragen stellen sich junge Menschen,<br />
die vor der Entscheidung stehen, einen Beruf zu<br />
ergreifen. Im Berufe Café, das das <strong>Wohlfahrtswerk</strong><br />
zum zweiten Mal im Bürgerzentrum West in Stuttgart<br />
veranstaltete, konnten sich die FSJ-Teilnehmerinnen<br />
und -Teil nehmer an drei Tagen ausgiebig über ih-<br />
re Möglichkeiten informieren: Streetworkerin, Entwicklungshelfer,<br />
Journalistin, Bestatter, Altenpflegerin,<br />
Lehrer, Versicherungskauffrau, Informatiker – Refe-<br />
Johannes Schölch, 24<br />
rentinnen und Referenten aus <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>sten<br />
Berufen erzählten aus ihrem Alltag, beantworteten<br />
Fragen und gaben wertvolle Tipps und Ratschläge <strong>für</strong><br />
Ausbildung und Beruf. Bis zu 18 verschie<strong>den</strong>e Berufe<br />
stan<strong>den</strong> an jedem Tag zur Auswahl. Die 270 FSJ-Teilnehmerinnen<br />
und -Teilnehmer konnten sich <strong>für</strong> drei<br />
von ihnen entschei<strong>den</strong>. Während einige in ihrem<br />
schon vorhan<strong>den</strong>en Berufswunsch bestätigt wur<strong>den</strong>,<br />
kamen andere auf ganz neue Ideen. Und wenn auch<br />
kein passender Beruf dabei war, so kam es zumindest<br />
zur Einsicht darüber, was als Beruf einmal nicht in<br />
Frage kommt.<br />
Johannes Schölch macht sein FSJ im ambulant betreuten Wohnen der Lebenshilfe Vaihingen-Mühl acker. In seiner<br />
täglichen Arbeit hilft er Menschen mit Behinderung beim Einkaufen, Putzen, Waschen und im Haushalt.<br />
16 Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
Ich habe Wirtschaftsingenieurswesen studiert. Bei der Jobsuche gab es eine<br />
Menge Stellen, die zwar zu meinem Studium, aber irgendwie nicht zu mir<br />
gepasst haben. Irgendwie hat das Gesamtgefühl nicht gestimmt und<br />
ich wusste: Das ist nicht das, was ich vierzig Jahre lang machen<br />
möchte. Im FSJ gefällt mir nun besonders, dass ich mit Menschen<br />
arbeiten kann. Nach dem FSJ möchte ich gerne eine<br />
Ausbildung bei der Polizei beginnen. Das Berufe Café fand<br />
ich spannend, weil es sehr unterschiedliche Berufe gab, in<br />
die man reinschnuppern konnte. Das Spektrum war toll.<br />
Mein Gespräch mit dem Referenten der Polizei hat<br />
mich definitiv in meinem Berufswunsch bestätigt, auch<br />
wenn ich das meiste über die Ausbildung schon wusste.<br />
Es ist noch einmal etwas ganz anderes, ob man sich die<br />
Infos aus dem Internet holt oder ob eine Person, die in<br />
dem Beruf steckt und tagtäglich die Situationen erlebt,<br />
von ihrem Alltag erzählt.
Hürrem Kilic, 17<br />
Hürrem Kilic macht ihr FSJ in der Else-Heydlauf-Stiftung in Stuttgart-Zuffenhausen.<br />
Sie begleitet die Bewohner und hilft ihnen bei<br />
der täglichen Bewältigung ihres Alltags.<br />
In der 9. Klasse wusste ich noch überhaupt nicht, was ich<br />
einmal wer<strong>den</strong> will. Da habe ich ein Sozialpraktikum in<br />
einem Altenheim absolviert. Eine Lehrerin hat mich auf<br />
die Idee gebracht, nach der Schule ein FSJ zu machen.<br />
Jetzt bin ich hier in der Else-Heydlauf-Stiftung. Besonders<br />
gefällt mir, dass sich die alten Menschen so oft bedanken.<br />
Daran merke ich, dass ich das Richtige gemacht<br />
habe und ihnen etwas Gutes tun konnte. Im Berufe Café<br />
haben wir uns in Gruppen aufgeteilt und konnten verschie<strong>den</strong>en<br />
Referenten zuhören und Fragen stellen. Ich war bei der<br />
Altenpflege. Das war sehr spannend, weil ich diesen Beruf erlernen<br />
möchte. Das Berufe Café hat mir gezeigt, wie weit man in<br />
dem Beruf Altenpflegerin kommen kann und da wusste ich: Das ist es!<br />
Irgendwann würde ich gerne mal Bereichsleiterin in der Altenpflege wer<strong>den</strong>.<br />
Meinen Ausbildungsplatz zur Altenpflegehelferin in der Else-Heydlauf-Stiftung<br />
habe ich schon.<br />
Aus unserer Arbeit<br />
Blätter der Wohlfahrtspflege<br />
Deutsche Zeitschrift <strong>für</strong> Soziale Arbeit<br />
Mit <strong>den</strong> Blättern der Wohlfahrtspflege gibt das <strong>Wohlfahrtswerk</strong> <strong>für</strong> Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
eine der traditionsreichsten Fachzeitschriften in Europa heraus. Bereits 1848<br />
entstand die Publikation, die sich an Fachkräfte im Sozialwesen wendet und zu<br />
aktuellen Entwicklungen in allen Tätigkeitsfeldern der Sozialen Arbeit informiert.<br />
Aktuell: Themenheft »Person - Milieu - Sozialraum« (Heft 1/2012)<br />
Die neu gestalteten Blätter der Wohlfahrtspflege gehen der Frage nach, was <strong>für</strong><br />
ein gelingendes Leben letztlich entschei<strong>den</strong>der ist: die Person, das nahe Umfeld<br />
oder die Umwelt. Die Annahme, Menschen hätten allein in ihrem Wohnumfeld<br />
auch ihren Lebensmittelpunkt, trifft dabei nicht immer zu. Gerade alte Menschen<br />
in Pflegeheimen leben in Gedanken noch oft in ihrem alten Umfeld — ein Umstand,<br />
der <strong>für</strong> das Verständnis ihres Denkens und Handelns von Bedeutung ist.<br />
Bestellung<br />
Das Einzelheft kostet 16 Euro; das Jahresabonnement <strong>für</strong> alle sechs Ausgaben beträgt 74 Euro,<br />
<strong>für</strong> arbeitslose Bezieher und Studierende 37 Euro; jeweils zuzüglich Versandkosten.<br />
Nomos Verlagsgesellschaft<br />
76520 Ba<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong> | Telefon 072 21 / 2104-39 | Fax 072 21 / 2104-43<br />
E-Mail: hohmann@nomos.de | www.blaetter-der-wohlfahrtspflege.de<br />
Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
17
Aus unserer Arbeit<br />
Ein buntes und fröhliches Jubiläum<br />
Ein ganzer Korb voller (Brezel-)Schlüssel wurde zur Einweihung vor zehn Jahren überreicht<br />
- symbolisch <strong>für</strong> die Menschen aller Altersgruppen und Nationen, die das erste Generationenhaus<br />
in Stuttgart bevölkern sollten. Heute ist das Generationenhaus West, Rudolf Schmid und<br />
Hermann Schmid Stiftung, zum lebendigen Dorfplatz des Stuttgarter Westens gewor<strong>den</strong>. Zur<br />
Jubiläumsfeier im Februar kamen viele derjenigen, die das Haus auf <strong>den</strong> Weg gebracht haben<br />
und mit Leben füllen.<br />
Attraktion <strong>für</strong> große und kleine Gäste: Clown Hubert Dudel<br />
Die jüngsten Besucher des Jubiläumsfestes waren<br />
wenige Wochen, die ältesten über 80<br />
Jahre alt – wie es sich <strong>für</strong> ein richtiges Genera<br />
tionenhaus gehört. Seine Existenz verdankt das lebendige<br />
Haus, das mittlerweile rund 1.000 Menschen<br />
pro Woche anzieht, <strong>den</strong> Brüdern Rudolf und Hermann<br />
Schmid. Sie hatten der Stadt Stuttgart 20 Millionen<br />
D-Mark <strong>für</strong> die Erstellung des Gebäudes zur<br />
Verfügung gestellt. Testamentsvollstrecker Edgar Kurz<br />
erinnerte an die Stifter und würdigte die Besonderheit<br />
des Generationenhauses in der Ludwigstraße: „Es gibt<br />
viele Nachahmer, aber das hier ist das Original.“<br />
Das Haus beherbergt auf fünf Stockwerken und 6.000<br />
Quadratmetern vier Institutionen, die sich hervorragend<br />
ergänzen. Die Zusammenarbeit ist eng, alle<br />
wichtigen Entscheidungen wer<strong>den</strong> gemeinsam getroffen.<br />
Im Erdgeschoss betreibt das Eltern-Kind-Zentrum<br />
Stuttgart-West e.V. (EKiZ) ein gut besuchtes<br />
Café und Stadtteilzentrum, im ersten und zweiten<br />
Stock ist eine städtische Kindertagesstätte unterge-<br />
18 Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
bracht und in <strong>den</strong> oberen drei Stockwerken – abseits<br />
des Trubels der unteren Etagen – befindet sich das Betreute<br />
Wohnen des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s <strong>für</strong> 20 Senioren.<br />
Immer zwei Mieter teilen sich eine große Wohnküche<br />
und einen Süd-Balkon. Daneben hat jeder Bewohner<br />
seinen eigenen Wohn- und Schlafbereich, sein Bad<br />
und einen separaten Zugang. Wer pflegerische Hilfe<br />
benötigt, kann sich an <strong>den</strong> ebenfalls im Haus ansässigen<br />
ambulanten Pflegedienst ‚Freie Altenarbeit e.V.’<br />
wen<strong>den</strong>. Mit Leben gefüllt wird das Zusammenleben<br />
von Jung und Alt durch gemeinsame Ausflüge, Feste<br />
und Aktionen, eine generationenübergreifende Theatergruppe<br />
und regelmäßige gegenseitige Besuche.<br />
Im Herbst vergangenen Jahres wurde die seit 2008<br />
gewährte Förderung durch das Aktionsprogramm<br />
Mehrgenerationenhaus des Bundesfamilienministe riums<br />
um drei Jahre verlängert. Mit dem Geld soll das Engagement<br />
im und <strong>für</strong> <strong>den</strong> Stadtteil gefördert wer<strong>den</strong>. So<br />
soll zum Beispiel ein Beratungsangebot <strong>für</strong> Menschen<br />
aus der Nachbarschaft entstehen, das Hilfen in der<br />
Pflege und im Haushalt vermittelt. kk<br />
Rudolf Schmid und Hermann Schmid<br />
Die Stifter des Generationenhauses<br />
West mussten<br />
bereits früh <strong>den</strong><br />
Buch- und Zeitschriftenvertrieb<br />
ihres Vaters übernehmen. Nach einem<br />
arbeitsreichen und beschei<strong>den</strong>en Leben vererbten<br />
sie der Stadt Stuttgart insgesamt 100 Millionen<br />
D-Mark <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bau sozialer Einrichtungen. Rudolf<br />
Schmid starb 1994 im hohen Alter von 96 Jahren,<br />
sein Bruder Hermann im Jahr 1992 mit 88 Jahren.
Wer zu Fuß zum Haus Heckengäu läuft, der<br />
sollte auf ‚Rossbollen’ achten. Oder besser<br />
noch: aufpassen, dass keine Pferde im Weg<br />
stehen. Denn unweit der Altenpflegeeinrichtung in<br />
Heimsheim (Enzkreis) wird therapeutisches Reiten angeboten,<br />
und immer wieder kreuzen die Vierbeiner mit<br />
ihren Begleitern das Gelände. Die rund 70 Bewohner<br />
stört das überhaupt nicht, kommen die meisten von ihnen<br />
doch aus der näheren Umgebung, wo es auch heute<br />
noch Landwirtschaft gibt und Pferde gezüchtet wer<strong>den</strong>.<br />
Das 1996 eröffnete Pflegeheim liegt innerhalb des<br />
Ortskerns von Heimsheim und gleichzeitig erhöht.<br />
„Unsere Bewohner genießen <strong>den</strong> Panoramablick über<br />
das Tal“, berichtet Tina Laubengeiger, die das Haus<br />
Heckengäu seit sechs Jahren leitet. Belebt wird das Haus<br />
von zahlreichen Aktivitäten wie zum Beispiel Ausflügen<br />
ins Café, dem Singkreis oder der Gymnastik gruppe.<br />
Eine Sitzwachengruppe begleitet seit rund zwei Jahren<br />
Menschen in ihrer letzten Lebensphase intensiv und<br />
persönlich. Geschult wur<strong>den</strong> die ehrenamtlichen Begleiter<br />
von Pfarrer Rudolf Hermes, Mitbegründer der<br />
Hospizarbeit aus dem benachbarten Münklingen.<br />
In der eigenen Küche wer<strong>den</strong> täglich rund 150 Essen<br />
frisch zubereitet, mit Beilagen und Nachtisch. Über das<br />
Menü Mobil wer<strong>den</strong> die Speisen auch nach Hause geliefert.<br />
Einige ältere Bürger aus Heimsheim schätzen<br />
dagegen <strong>den</strong> Schwatz beim gemeinsamen Essen und<br />
kommen lieber zum offenen Mittagstisch in die Einrichtung<br />
des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s.<br />
Pforzheim<br />
Im Blick Haus Heckengäu<br />
Pforzheim<br />
Karlsruhe<br />
Landluft und gesunde Mitarbeiter<br />
Zusammen etwas unternehmen, in der Gruppe <strong>den</strong><br />
Tag verbringen – diese Gedanken führten 2008 dazu,<br />
auf <strong>den</strong> zwei Etagen des Hauses offene Wohnküchen<br />
und je ein gemütliches Wohnzimmer einzurichten.<br />
Hier findet eine Betreuung <strong>für</strong> einen ganz normalen<br />
Alltag statt, die sich vor allem an Menschen mit Demenz<br />
und psychisch Erkrankte wendet. Unterstützt<br />
von Alltagsbegleitern bereiten die Gruppen mit je 12<br />
bis 14 Personen zum Beispiel Mahlzeiten vor, basteln,<br />
singen, legen Wäsche zusammen oder backen einen<br />
Kuchen. Wer lieber alleine in einem Sessel ruhen will,<br />
kann sich auch zurückziehen – auf <strong>den</strong> je 55 Quadratmetern<br />
ist genügend Platz vorhan<strong>den</strong>.<br />
Ganzheitliche Gesundheitsförderung<br />
Seit 2007 gibt es im Haus Heckengäu mit dem ‚Gesundheitszirkel’<br />
eine besondere Gesundheitsförderung<br />
<strong>für</strong> die Mitarbeiten<strong>den</strong>. „Wir gehen dabei weit über die<br />
sonst üblichen Fitnesstage <strong>für</strong> die Belegschaft hinaus“,<br />
beschreibt Tina Laubengeiger das besondere Konzept.<br />
Dazu gehören zum Beispiel regelmäßige Massagen<br />
und ergonomische Beratung durch einen Physiotherapeuten,<br />
Kinästhetik-Kurse <strong>für</strong> alle Pflegekräfte, aber<br />
auch arbeitsorganisatorische Änderungen, um Stress zu<br />
reduzieren. So gibt es etwa eine Pflegesekretärin, die<br />
sich an fünf Tagen in der Woche um Bestellungen, das<br />
Rezeptmanagement sowie Ordnung und Ablage bei<br />
der Dokumentation kümmert. Positiver Effekt: Die<br />
Pflegekräfte wer<strong>den</strong> entlastet und haben mehr Zeit <strong>für</strong><br />
die Bewohner. fb<br />
A 8<br />
Mühlhausen<br />
Heimsheim<br />
Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
Renningen<br />
19<br />
Stuttgart<br />
Rutesheim
Panorama<br />
Pflege & Reha 2012 FSJ und BFD in neuen Räumen<br />
Das <strong>Wohlfahrtswerk</strong> <strong>für</strong> Ba<strong>den</strong>-<br />
Württemberg wird auf der ‚Pflege &<br />
Reha 2012’ wieder mit einem attraktiven<br />
Messestand vertreten sein<br />
(Halle 3, Standnummer 3C69). Die<br />
Altenpflegemesse findet vom 22. bis<br />
24. Mai in der Messe Stutt gart statt.<br />
Schwerpunk te des<br />
Mes se auftritts des<br />
<strong>Wohlfahrtswerk</strong>s<br />
sind in diesem Jahr<br />
die Avantgarde-<br />
Kü che im Pflegeheim<br />
(Projekt ‚OptiMahl’)<br />
sowie das Thema ‚Ambient<br />
Assisted Living’ (AAL) – hier geht es<br />
um die Frage, wie technische Assistenzsysteme<br />
das Leben im Alter<br />
erleichtern können. Die Messebesucher<br />
können sich am Stand zu <strong>den</strong><br />
aktuellen Projek ten der Stiftung in<br />
diesem Bereich in formieren und die<br />
Spielekonsole Wii selbst ausprobieren.<br />
Das Bildungszentrum <strong>Wohlfahrtswerk</strong><br />
ist außerdem mit einer<br />
Reihe von Vorträgen – zu Demenz,<br />
Palliativer Pflege, Ethik und vielen<br />
weiteren wichtigen Themen aus der<br />
Praxis – am diesjährigen Kon gressprogramm<br />
be teiligt. Das Programm<br />
ist auf der Homepage der Messe unter<br />
www.pflege-reha.de verfügbar.<br />
Erinnerungen in Bildern<br />
Das Team des Freiwilligen Sozialen Jahres und des Bundesfreiwilligendienstes<br />
des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s hat neue Büroräume bezogen. Nur fünf Gehminuten<br />
von der Hauptverwaltung der Stiftung im Stuttgarter Westen entfernt,<br />
steht <strong>den</strong> 13 Mitarbeiten<strong>den</strong> des Regionalbüros Stuttgart nun mehr Raum<br />
zur Verfügung. Neu ist auch ein eigener Veranstaltungsraum, wo Seminartage<br />
durchgeführt wer<strong>den</strong>. Anlass <strong>für</strong> <strong>den</strong> Umzug war<br />
die personelle Erweite- rung des Bereichs. Die<br />
Teilnehmerzahlen sind in <strong>den</strong> vergangenen Jahren<br />
stetig gewachsen: Mittler- weile sind es mehr als<br />
1.000 junge Menschen pro Jahrgang, die ein Freiwilliges<br />
Soziales Jahr oder ei- nen Bundesfreiwilligendienst<br />
beim Wohlfahrts- werk ab solvieren.<br />
Unternehmungslust und Offenheit prägen das Karl-Walser-Haus in Ludwigsburg. Dies brachte<br />
<strong>den</strong> Kreisseniorenrat auf die Idee, ein generationsübergreifendes Theaterprojekt zusammen mit Studieren<strong>den</strong><br />
der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und <strong>den</strong> Mietern der Betreuten Wohnanlage<br />
zu initiieren. Unter Leitung der Theaterpädagogin Dr. Gabriele Czerny erarbeitete die Gruppe<br />
die Lebensgeschichten der Mieter des Hauses und setzte diese als bewegte Bilder <strong>für</strong> die Bühne um.<br />
Eine interessante Erfahrung war <strong>für</strong> die Studieren<strong>den</strong> und Senioren, dass die Lebenserfahrungen<br />
zwar unterschiedlich sind, beim gemeinsamen Erarbeiten des Stückes aber eine Gleichberechtigung der Generationen<br />
herrschte. Das Publikum der Aufführung im Bild- und Theaterzentrum der PH war begeistert und weckte Lust auf mehr.<br />
20 Weitwinkel · Mai 2012 · 1
Neue Einrichtungsleitungen<br />
Stuttgart-Süd<br />
und -West<br />
Seit Januar 2012 ist<br />
Günter Kassühlke<br />
neuer Leiter der<br />
ambulanten, teilstationären und stationären<br />
Dienste und Einrichtungen<br />
des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s im Stuttgarter<br />
Sü<strong>den</strong> und Westen und damit unter<br />
anderem <strong>für</strong> das Ludwigstift, die<br />
Eduard-Mörike-Seniorenwohnanlage<br />
und das Betreute Wohnen Stuttgart-West<br />
verantwortlich. Der 53-<br />
jährige Verwaltungsfachmann bringt<br />
langjährige Erfahrung in der Altenhilfe<br />
mit, die er in Leitungspositionen<br />
in Ba<strong>den</strong>-Württemberg, Oberfranken<br />
und in <strong>den</strong> letzten Jahren in Hamburg<br />
erworben hat.<br />
Domus-Wohngruppe eröffnet<br />
Haus an der<br />
Steinlach<br />
Bettina Wolf (36)<br />
hat zum April die<br />
Leitung des Haus<br />
an der Steinlach in Mössingen übernommen.<br />
Die gelernte Altenpflegerin<br />
und Diplom-Sozialpädagogin<br />
war bereits seit 2006 im Haus <strong>für</strong> die<br />
Pflegedienstleitung verantwortlich.<br />
Die Einrichtung hat 68 Pflegeplätze<br />
und acht betreute Seniorenwohnungen.<br />
Daneben gibt es <strong>für</strong> zu Hause<br />
lebende Senioren einen mobilen<br />
Dienst, eine Tagespflege sowie die<br />
Möglichkeit der Kurzzeitpflege. Zum<br />
Haus an der Steinlach gehört auch<br />
das benachbarte Betreute Wohnen<br />
Kugelbeer.<br />
In der Else-Heydlauf-Stiftung<br />
in Stuttgart-Zuffenhausen<br />
wur de im Rahmen<br />
von Sanierungsmaßnahmen<br />
ein Wohnbereich konzeptionell<br />
neu ausgerichtet. Im<br />
dritten Stock befindet sich<br />
nun eine Wohngruppe nach<br />
dem Domus-Prinzip mit 15<br />
Plätzen <strong>für</strong> Menschen mit<br />
schwerer Demenz. Das neue Herzstück der Wohngruppe ist die geräumige<br />
Wohnküche, die <strong>für</strong> gemeinsames Kochen, Essen oder sonstige Unternehmungen<br />
ge<strong>nutzt</strong> wird. Direkten Zugang gibt es zur Dachterrasse,<br />
die demenzgerecht umgebaut wurde und nun einen schönen und geschützten<br />
Außenbereich bietet. Es gibt einen eigenen Pflegesatz, <strong>den</strong>n der<br />
Personalschlüssel in der neuen Domus-Wohngruppe ist höher als im restlichen<br />
Altenpflegebereich. Dadurch wird eine intensivere Betreuung der<br />
schwer an Demenz erkrankten Bewohner ermöglicht.<br />
Panorama<br />
Haus im Park<br />
Ebenfalls seit April<br />
ist Marianne Haug<br />
(51) Einrichtungsleiterin<br />
im Haus im<br />
Park. Zuvor war die gelernte Industriekauffrau<br />
und Altenpflegerin zwölf<br />
Jahre als Bereichsleitung in der Bisinger<br />
Einrichtung des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s<br />
tätig und hat in dieser Zeit Weiterbildungen<br />
zur Fachkraft <strong>für</strong> Gerontopsychiatrie,<br />
Pflegedienstleitung und<br />
Heimleitung absolviert. Das Haus im<br />
Park hat 48 Pflegeplätze und eine<br />
Seniorenwohnanlage mit 30 Appartements.<br />
Für Senioren aus der Umgebung<br />
wird ein offener Gästemittags<br />
tisch, Essen auf Rädern sowie<br />
Kurzzeitpflege angeboten.<br />
Fahrzeuge im neuen Design<br />
Mittlerweile elf Fahrzeuge des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s<br />
fahren in der neuen Stiftungsfarbe<br />
grün durch die Stadt. Die<br />
Beschriftung aller vier Seiten und des<br />
Dachs machen die Autos und Busse<br />
zu einem echten Hin gucker. Selbst<br />
aus höher gelegenen Stockwerken<br />
kann der Name und die Telefonnummer<br />
der Einrichtung gelesen<br />
wer<strong>den</strong>. Die Fens ter scheiben wur<strong>den</strong><br />
mit fröhli chen Fotos aus <strong>den</strong> Einrichtungen<br />
des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s gestaltet.<br />
Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
21
Menschen Juliana Geissinger<br />
„Man ist einfach ins Flugzeug gestiegen“<br />
Kein Wort deutsch sprach Juliana Geissinger, als sie 1972 nach Deutschland kam. Mittlerweile<br />
ist die 63-jährige Philippinerin im Schwäbischen sesshaft gewor<strong>den</strong>. Die gelernte Hebamme<br />
ist seit fast 40 Jahren beim <strong>Wohlfahrtswerk</strong> als Pflegehelferin beschäftigt, seit über 30 Jahren<br />
hält sie dem Jakob-Sigle-Heim in Kornwestheim die Treue.<br />
Juliana Geissinger schätzt ihre Arbeit<br />
Manchmal sind es ganz kleine Dinge, die<br />
einem eine Situation sehr bewusst machen.<br />
Bei Juliana Geissinger war es ein Glas<br />
sprudelndes Mineralwasser beim Halt in einer Raststätte<br />
auf dem Weg vom Frankfurter Flughafen nach<br />
Stuttgart. Das ungewohnte Getränk schmeckte ihr<br />
scheußlich und brachte sie zum Weinen. Mit einem<br />
mal wurde ihr klar, dass sie nun in der Fremde war.<br />
Dabei war die damals 24-Jährige ohne Vorbehalte in<br />
Manila ins Flugzeug gestiegen: „Man war schon naiv.<br />
Wir konnten kein Wort deutsch und wussten nicht<br />
einmal, wo Deutschland auf der Landkarte liegt“, erklärt<br />
sie heute schmunzelnd.<br />
Juliana Geissinger war eine von rund 30 jungen Frauen,<br />
die 1972 auf <strong>den</strong> Philippinen <strong>für</strong> eine Tätigkeit in<br />
Krankenhäusern und Altenheimen im Raum Stuttgart<br />
angeworben wur<strong>den</strong>. Die Armut in dem südostasiatischen<br />
Inselstaat ließ dabei wenig Raum <strong>für</strong> individuelle<br />
Befindlichkeiten und Wünsche. Juliana Geissinger,<br />
die einen Beruf mit Säuglingen gelernt hatte, sollte<br />
nun mit alten Menschen arbeiten. „Ich nehme die<br />
Dinge immer so, wie sie sind und mache das Beste<br />
22 Weitwinkel · Mai 2012 · 1<br />
daraus“, erklärt sie lakonisch ihr Lebensmotto. Am<br />
Flughafen abgeholt wur<strong>den</strong> die drei jungen Frauen, die<br />
beim <strong>Wohlfahrtswerk</strong> anfangen sollten, von einer Sozialarbeiterin,<br />
die sich in <strong>den</strong> ersten Wochen <strong>für</strong>sorglich<br />
um sie kümmerte – und ihnen vom Fernsehturm bis<br />
zum Musical alles zeigte, was Stuttgart zu bieten hat.<br />
Zwei Wochen nach der Ankunft trat Juliana Geissinger<br />
im Ludwigstift ihre Arbeit als Pflegehelferin an.<br />
Heimweh hatte sie in dieser ersten Zeit wenig – <strong>für</strong> sie<br />
war schließlich klar, dass sie nach drei Jahren wieder<br />
nach Hause zurückkehren würde. Dann aber kam alles<br />
anders: Als sie eines nachts alleine Nachtwache hatte,<br />
klemmte sich eine alte Dame in ihrem Polsterstuhl ein.<br />
Juliana Geissinger konnte sie nicht alleine ‚befreien’<br />
und klingelte in ihrer Not im Wohntrakt am Zimmer<br />
eines Zivis, <strong>den</strong> sie gar nicht kannte. Dieser kam sofort,<br />
half und gewann das Herz der jungen Philippinerin.<br />
Heute sind Juliana und Lothar Geissinger seit 34<br />
Jahren verheiratet und haben zwei erwachsene Söhne.<br />
Seit mehr als drei Jahrzehnten arbeitet Juliana Geissinger<br />
nun im Jakob-Sigle-Heim in Kornwestheim<br />
und ist dort kaum mehr wegzu<strong>den</strong>ken. Was gibt einem<br />
die Kraft, quasi ein Leben lang in der Pflege zu arbeiten?<br />
Da sind kleine Erlebnisse, die zeigen, dass man<br />
das Richtige tut, wie zum Beispiel die demenzkranke<br />
Dame, die ausschließlich mit ihr sprechen wollte. Und<br />
da ist die gute Atmosphäre im Haus mit <strong>den</strong> Kollegen<br />
und der Einrichtungsleitung, die auch dann Verständnis<br />
zeigen, „wenn das Leben mal nicht so rosig ist.“<br />
Für die nahende Zeit der Rente hat Juliana Geissinger<br />
einen Traum. Wenn es die Gesundheit erlaubt, möchte<br />
sie gemeinsam mit ihrem Mann ein Haus auf <strong>den</strong> Philippinen<br />
renovieren, wo ihre Mutter und ihre drei<br />
Schwestern leben und abwechselnd immer ein paar<br />
Monate dort und bei <strong>den</strong> Kindern in Deutschland<br />
verbringen. kk
Unsere Standorte<br />
Hauptverwaltung<br />
Einrichtungen<br />
a<br />
Alexander-Pflaum-Haus,<br />
Falkertstraße 29, 70176 Stuttgart<br />
Telefon 0711/619 26-0, Fax 0711/619 26-199<br />
info@wohlfahrtswerk.de<br />
Ludwigstift<br />
Silberburgstraße 89-95, 70176 Stuttgart (West)<br />
Telefon 0711/50 53 08–450, Fax 0711/50 53 08-459<br />
ludwigstift@wohlfahrtswerk.de<br />
Generationenhaus West – Haus der Rudolf Schmid<br />
und Hermann Schmid Stiftung<br />
Ludwigstraße 41+43, 70176 Stuttgart, Tel. 0711/2 63 55 08<br />
generationenhaus.west@wohlfahrtswerk.de<br />
Betreutes Wohnen Stuttgart-West<br />
Reinsburgstraße 46/48, 70178 Stuttgart<br />
Telefon 0711/6219 07, Fax 0711/50 53 08-459<br />
betreutes-wohnen-sw@wohlfahrtswerk.de<br />
Eduard-Mörike-Seniorenwohnanlage<br />
Humboldtstraße 3, 70178 Stuttgart (Süd)<br />
Telefon 0711/64 52-0, Fax 0711/64 52-30<br />
emoerike-seniorenwohnanlage@wohlfahrtswerk.de<br />
Altenburgheim<br />
Gleißbergstraße 2, 70376 Stuttgart (Bad Cannstatt)<br />
Telefon 0711/5 40 02-0, Fax 0711/5 40 02-32<br />
altenburgheim@wohlfahrtswerk.de<br />
Else-Heydlauf-Stiftung<br />
Mönchsbergstraße 111, 70435 Stuttgart (Zuffenhausen)<br />
Telefon 0711/8 70 06-0, Fax 0711/8 70 06-37<br />
else-heydlauf-stiftung@wohlfahrtswerk.de<br />
Wohngemeinschaft Schozacher Straße<br />
Schozacher Straße 12/14, 70437 Stuttgart (Rot)<br />
Telefon 0711/8 70 06-0, Fax 0711/8 70 06-37<br />
else-heydlauf-stiftung@wohlfahrtswerk.de<br />
Haus am Weinberg<br />
Augsburger Straße 555, 70329 Stuttgart (Obertürkheim)<br />
Telefon 0711/3 20 04-0, Fax 0711/3 20 04-44<br />
haus-am-weinberg@wohlfahrtswerk.de<br />
Jakob-Sigle-Heim<br />
Rosensteinstraße 28 + 30, 70806 Kornwestheim<br />
Telefon 07154 /13 25-0, Fax 07154 /13 25-44<br />
jakob-sigle-heim@wohlfahrtswerk.de<br />
Karl-Walser-Haus<br />
Jägerhofallee 15, 71638 Ludwigsburg<br />
Telefon 07141/ 92 3614, Fax 07141/ 92 3013<br />
karl-walser-haus@wohlfahrtswerk.de<br />
Haus am Kappelberg<br />
Stettener Straße 23–25, 70734 Fellbach<br />
Telefon 0711/5 75 41-0, Fax 0711/5 75 41-39<br />
haus-am-kappelberg@wohlfahrtswerk.de<br />
Seniorenwohnanlage In <strong>den</strong> Gärtlesäckern<br />
In <strong>den</strong> Gärtlesäckern 40–46, 70771 Leinf.-Echterdingen<br />
Telefon 0711/709 85-0, Fax 0711/709 85-10<br />
betreutesWohnen-SWIG@wohlfahrtswerk.de<br />
Haus am Fleinsbach<br />
Talstraße 33, 70<strong>79</strong>4 Filderstadt (Bernhausen)<br />
Telefon 0711/709 85-0, Fax 0711/709 85-10<br />
haus-am-fleinsbach@wohlfahrtswerk.de<br />
Haus Heckengäu<br />
Schulstraße 17, 71296 Heimsheim<br />
Telefon 070 33 / 53 91-0, Fax 070 33 / 53 91-99<br />
haus-heckengaeu@wohlfahrtswerk.de<br />
Haus an der Steinlach<br />
Falltorstraße 70, 72116 Mössingen<br />
Telefon 074 73/ 3 76-0, Fax 074 73/ 3 76-150<br />
haus-an-der-steinlach@wohlfahrtswerk.de<br />
Haus im Park<br />
Bahnhofstraße 34, 72406 Bisingen<br />
Telefon 074 76 / 94 39-0, Fax 074 76 / 94 39-39<br />
haus-im-park@wohlfahrtswerk.de<br />
Lußhardtheim<br />
Unterdorfstraße 72, 68753 Waghäusel (Kirrlach)<br />
Telefon 072 54 / 93 34-0, Fax 072 54 / 93 34-99<br />
lusshardtheim@wohlfahrtswerk.de<br />
Kraichgauheim<br />
Kraichgaustraße 15, 76669 Bad Schönborn<br />
Telefon 072 53 / 9 73-0, Fax 072 53 / 9 73-499<br />
kraichgauheim@wohlfahrtswerk.de<br />
Wohnzentrum Grüne Burg<br />
Bergwaldstraße 5, 88630 Pfullendorf<br />
Telefon 075 52 / 928 98-0, Fax 075 52 / 928 98-109<br />
wohnzentrum-gruene-burg@wohlfahrtswerk.de<br />
Freiwilliges Soziales Jahr und<br />
Bundesfreiwilligendienst<br />
Regionalbüro Stuttgart (Region Neckar-Alb)<br />
Breitscheidstraße 65, 70176 Stuttgart<br />
Telefon 0711/619 26-161, Fax 0711/619 26-155<br />
fsj@wohlfahrtswerk.de, bfd@wohlfahrtswerk.de<br />
Regionalbüro Heilbronn<br />
(Regionen Hohenlohe/Main-Tauber-Kreis)<br />
Urbanstraße 7, 74072 Heilbronn<br />
Telefon 07131/62 88 76, Fax 07131/59 88 07<br />
fsj-heilbronn@wohlfahrtswerk.de, bfd-heilbronn@wohlfahrtswerk.de<br />
Regionalbüro Mannheim<br />
(Region Rhein-Neckar, Ortenau und Karlsruhe)<br />
Spelzenstraße 10, 68167 Mannheim<br />
Telefon 06 21 /1 23 46 80, Fax 06 21/1 23 46 815<br />
fsj-mannheim@wohlfahrtswerk.de, bfd-mannheim@wohlfahrtswerk.de<br />
Regionalbüro Stockach<br />
(Regionen Bo<strong>den</strong>see/Südschwarzwald/Oberschwaben)<br />
H.-J.-Scheer-Weg 2, 78333 Stockach-Wahlwies<br />
Telefon 077 71/ 34 28, Fax 077 71/ 92 02 84<br />
fsj-stockach@wohlfahrtswerk.de, bfd-stockach@wohlfahrtswerk.de<br />
Kontaktbüro Freiburg (Region Südba<strong>den</strong>)<br />
c/o Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />
Kaiser-Joseph-Straße 268, <strong>79</strong>098 Freiburg<br />
Telefon 0180 / 3<strong>79</strong> 09 00<br />
fsj-freiburg@wohlfahrtswerk.de, bfd-freiburg@wohlfahrtswerk.de
www.wohlfahrtswerk.de<br />
Bildungszentrum <strong>Wohlfahrtswerk</strong><br />
Erfahren. Praxisnah. Zukunftsorientiert.<br />
Lernen Sie unser breites Angebot an Fort- und<br />
Weiterbildungen im Umfeld von Pflege praxis<br />
und Pflegewissenschaft kennen.<br />
Zusätzlich bieten wir zahlreiche berufs begleitende<br />
Veranstaltungen aus <strong>den</strong> Bereichen Alltagsbegleitung<br />
& Hauswirtschaft, Management & Führung,<br />
EDV & Verwaltung, Gesundheit & Prävention an.<br />
Aus unserem Programm<br />
Stressbewältigung und Entspannung<br />
Termin: 17. Juli 2012<br />
Qualifizierung zum SimA®-P Gruppenleiter<br />
Termin: 14. September bis 17. November 2012<br />
GPK – Weiterbildung zur staatlich<br />
anerkannten Fachkraft <strong>für</strong> Gerontopsychiatrie<br />
Termin: 15. Oktober 2012 bis 11. März 2014<br />
Koordinator/in <strong>für</strong> Betreutes Wohnen<br />
Termin: 26. Oktober 2012 bis 23. Februar 2013<br />
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Mittwoch 18. Juli 2012, Stuttgart<br />
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www.wohlfahrtswerk.de<br />
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www.wohlfahrtswerk.de.<br />
Bildungszentrum <strong>Wohlfahrtswerk</strong><br />
Sekretariat Christel Olleck/Christa Fischer<br />
Silberburgstraße 93<br />
70176 Stuttgart<br />
Tel. 0711/ 6 19 26-121/122<br />
Fax 0711/ 6 19 26-149<br />
info-bildungszentrum@wohlfahrtswerk.de<br />
www.bildungszentrum-wohlfahrtswerk.de