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Herbst- genüsse - ZOO & Co. Betz in Bretten

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f r e u n d e & t i p p s<br />

© Foto: © CallallooFred – Fotolia.com<br />

ACHTUNG<br />

HERBSTGRASMILBEN<br />

Rostrote Plagegeister<br />

Obwohl er zuvor e<strong>in</strong>en langen Spaziergang<br />

im Park gemacht hatte, konnte der Golden<br />

Retriever Paul an e<strong>in</strong>em Sonntagabend im<br />

September e<strong>in</strong>fach nicht zur Ruhe kommen. Stattdessen<br />

benagte und beleckte er pausenlos und w<strong>in</strong>selnd<br />

se<strong>in</strong>e rechte Vorderpfote. Schon zweimal hatte<br />

Melanie Erens, Pauls Frauchen, sich die Pfote<br />

angesehen, aber nichts f<strong>in</strong>den können, was das Verhalten<br />

ihres Hundes erklärt hätte. Allerd<strong>in</strong>gs war die<br />

Untersuchung der Pfote bisher nur oberflächlich<br />

möglich gewesen, weil Paul ihr se<strong>in</strong>e Pfote immer<br />

wieder entrissen hatte. Deshalb bat Erens für die<br />

dritte Untersuchung ihren Mann, ihr zu helfen und<br />

Paul gut festzuhalten, damit sie die Pfote Millimeter<br />

für Millimeter genau <strong>in</strong>spizieren konnte. Und tatsächlich<br />

wurde sie jetzt fündig. In der zarten Zehenzwischenhaut,<br />

tief versteckt zwischen zweiter und<br />

dritter Zehe, entdeckte sie rostrote Punkte, die sich<br />

unter e<strong>in</strong>er beleuchteten Lupe als kle<strong>in</strong>e Tierchen<br />

entpuppten.<br />

So etwas hatte Erens bisher noch nie gesehen. Äußerst<br />

beunruhigt rief sie beim tierärztlichen Notdienst<br />

an und beschrieb der Tierärzt<strong>in</strong> am anderen<br />

Ende der Leitung, was sie entdeckt hatte. Die Tierärzt<strong>in</strong><br />

wusste sofort, was den armen Paul quälte, und<br />

sagte: „Paul hat vermutlich <strong>Herbst</strong>grasmilben, die<br />

treiben jetzt im Spätsommer und Frühherbst ihr Unwesen.<br />

Der Befall ist zwar ke<strong>in</strong> lebensbedrohlicher<br />

Notfall, aber der arme Kerl soll sich auch nicht die<br />

ganze Nacht quälen. Am besten br<strong>in</strong>gen Sie ihn<br />

gleich <strong>in</strong> die Praxis.“<br />

<strong>Herbst</strong>grasmilben (Neotrombicula autumnalis) gehören<br />

zu den Sp<strong>in</strong>nentieren. Nur die Larve der <strong>Herbst</strong>grasmilbe<br />

lebt parasitisch und sticht Tiere und Menschen.<br />

Die Milbenlarven s<strong>in</strong>d etwa 0,2–0,3 mm lang<br />

und rötlich gefärbt. Mit bloßem Auge s<strong>in</strong>d sie also<br />

gerade noch zu erkennen. In der Natur sitzen die Larven<br />

auf Grashalmen <strong>in</strong> fünf bis 20 Zentimetern Höhe<br />

und warten auf e<strong>in</strong>en Wirt (Vögel und Säugetiere).<br />

Sobald sie ihren Wirt geentert haben, suchen die Parasiten<br />

möglichst zarte Hautstellen aus und bilden<br />

dort kle<strong>in</strong>e Kolonien.<br />

Anders als Zecken saugen die Milbenlarven ke<strong>in</strong> Blut,<br />

sondern ritzen mit ihren Mundwerkzeugen die<br />

obers ten Hautschichten an und lösen mit e<strong>in</strong>em besonderen<br />

Speichelsekret die darunter liegenden Gewebeschichten<br />

auf. Von dem breiigen Gemisch aus<br />

Speichelsekret und Zellflüssigkeit ernähren sie sich.<br />

Nach sechs bis acht Tagen fallen die Milbenlarven<br />

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