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KKI Juli 2010 - evangelischen Kirchenkreis Neukölln

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KIRCHENKREIS<br />

MiT luKas 8, 1-3 Für eine oFFene und VielFälTige Kirche<br />

ralf Meister führte Viola Kennert in ihr amt ein und freute sich mit dem <strong>Kirchenkreis</strong><br />

die Neuköllner Magdalenenkirche war<br />

bis auf den letzten Platz besetzt, als Viola<br />

Kennert am 13. Juni in ihr Amt eingeführt<br />

wurde. An der Karl-Marx-Straße war<br />

die Evangelische Kirche an diesem Tag<br />

wieder Volkskirche. Generalsuperintendent<br />

Meister, der die Einführung vornahm,<br />

zitierte in seiner Ansprache eine<br />

Lübecker Ausschreibung von 1531: man<br />

suche einen geistlichen Aufseher, der<br />

stärkt und stützt, tröstet und hilft. Schon<br />

damals habe man aber auch feststellen<br />

müssen, dass gute Superintendenten selten<br />

seien. deshalb könne der <strong>Kirchenkreis</strong><br />

Neukölln glücklich sein, dass die hiesige<br />

Wahl auf Viola Kennert fiel – Gott<br />

habe die Suche erhört. Viola Kennert sei<br />

unter anderem eine gute Theologin, aber<br />

nicht um der Theologie willen, sondern für<br />

die Menschen und zum Lobe Gottes.<br />

In ihrer Predigt stellte Viola Kennert ein<br />

besonderes biblisches Bild für Kirche ins<br />

Zentrum: Lukas 8, 1-3. der Evangelist leitet<br />

hier einen neuen Abschnitt in der darstellung<br />

des Wirkens Jesu ein. dass Jesu<br />

auch Frauen - daunter Maria, genannt<br />

Magdalena - in seiner Gefolgschaft duldete,<br />

musste als äußerst anstößig empfunden<br />

worden sein. Vielfältig beweglich und<br />

Gott dienend, offen, bunt und vielschichtig<br />

sei die Kirche in diesen Zeilen, so Viola<br />

Kennert: „denen zugewandt, mit<br />

denen sie lebt und arbeitet“. dabei geben<br />

keiner und keine die eigene Individualität<br />

auf, jeder lebe wachsam und aufmerksam<br />

in dieser Welt. Lukas entwerfe ein<br />

Bild von „Gemeindesein“, das hier im <strong>Kirchenkreis</strong><br />

oft zu finden sei: vernetzt<br />

untereinander und mit anderen über seine<br />

Grenzen hinaus.<br />

Eine andere Vernetzung erleben wir dieser<br />

Tage durch den Fußball, sagte Viola<br />

Kennert: die Welt schaue auf Südafrika.<br />

deshalb sei es etwas ganz besonderes,<br />

Viola Kennert, Lukas 8, 1-3 zitierend<br />

Schwestern und Brüder aus dem Partnerkreis<br />

Soweto unter uns zu haben. Sie<br />

freue sich sehr über die Wahrnehmung,<br />

die dem Land in diesen Wochen zuteil<br />

würde, teile aber auch die Sorge über<br />

neue Ausgrenzungen, von denen die Besucher<br />

berichteten.<br />

Praktische Solidarität zeigten die Kollekten<br />

an diesem Festtag: die eine soll zwei<br />

Menschen aus Soweto für ein Jahr ein<br />

Praktikum in einer Kita des Kirchenkreies<br />

zu ermöglichen. die andere kommt der<br />

Grundsanierung der orgel in der Magdalenenkirche<br />

zu gute.<br />

Nach der Einführung folgten die Grußworte<br />

aus Politik, Kirche und Partner-<strong>Kirchenkreis</strong><br />

in Soweto. den launigen Auftakt<br />

machte Bezirksbürgermeister Buschkowsky,<br />

der sich erfreut zeigte, dass es so<br />

schnell wieder eine geistliche Spitze in seinem<br />

Bezirk gibt. denn wie 1531 („und<br />

wie im Rathaus“) hätten viele, viele bei<br />

solchen Entscheidungen mitzureden, was<br />

sie bisweilen verzögere. Superintendentin<br />

und Bürgermeister haben einen gemeinsamen<br />

Auftrag zum Wohle der Menschen<br />

im Bezirk, so Buschkowsky. Er zitierte<br />

Viola Kennerts Interview in der Juni-Ausgabe<br />

der <strong>Kirchenkreis</strong>info, in dem sie<br />

betonte, wie wichtig fair bezahlte Arbeitsplätze<br />

für die Gesellschaft seien. Mit<br />

Blick auf die Fußballweltmeisterschaft<br />

musste er Viola Kennert widersprechen -<br />

wiederum die <strong>Kirchenkreis</strong>info zitierend:<br />

Nicht immer müsse der bessere gewinnen,<br />

wie es Viola Kennert hoffe. „Manchmal<br />

dürfe es auch der Glücklichere sein;<br />

stellen Sie sich nur einmal vor, heute<br />

abend gewinnt Australien!“.<br />

Es kam Martin Kalinowski zu, dem<br />

katholischen dekan von Neukölln, Bürgermeister<br />

Buschkowsky daran zu erinnern,<br />

dass zwischen Magdalenen und dem Rathaus<br />

noch ein Kirchturm steht, nämlich<br />

der von St. Clara. Auch er hieß Superintendentin<br />

Kennert herzlich willkommen.<br />

dean Lilana Kasper aus Soweto brachte<br />

Grüße aus dem sonnigen Südafrika und<br />

freute sich in ihren Grußworten über<br />

„female leadership“ in Soweto und Neukölln.<br />

Viele Menschen standen noch lange im<br />

Gemeindesaal und im Gemeindegarten<br />

von Magdalenen zusammen an diesem<br />

Sommertag. Wie hatte Ralf Meister<br />

gesagt? Viola Kennert würde junge Frische<br />

mitbringen in den <strong>Kirchenkreis</strong>. gh<br />

JuLi <strong>2010</strong> KirchenKreisinfo 3

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