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Entwicklung und Einsatz einer datenbankbasierten Dokumentations

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ENTWICKLUNG UND EINSATZ EINER DATENBANKBASIERTEN<br />

DOKUMENTATIONS-SOFTWARE ZUR LANGFRISTIGEN<br />

DOKUMENTATION VON GEFÄHRDUNGEN UND<br />

BELASTUNGEN DER MITARBEITER<br />

AN ARBEITSPLÄTZEN<br />

M&N DVI GmbH<br />

Neue Ramtelstr. 4<br />

D-71229 Leonberg<br />

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Telefax 07152.97932.90<br />

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Thema: D/A/S – <strong>Dokumentations</strong>-Software arbeitsplatzbezogener Sicherheitsdaten<br />

Titel: <strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>Einsatz</strong> <strong>einer</strong> <strong>datenbankbasierten</strong> <strong>Dokumentations</strong>-Software zur langfristigen<br />

Dokumentation von Gefährdungen <strong>und</strong> Belastungen der Mitarbeiter an Arbeitsplätzen<br />

Version: 1.00<br />

Stand: 31.07.2006<br />

Autor: Dipl.-Kfm. Jürgen Laurich<br />

Kontakt: juergen.laurich@mun-dvi.de<br />

Hinweis:<br />

Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen geben die gegenwärtige Position der M&N DVI GmbH zu<br />

den beschriebenen Themen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Weil die M&N DVI GmbH auf sich<br />

verändernde Marktbedingungen reagieren muss, kann daraus keine Verpflichtung seitens der M&N DVI GmbH<br />

abgeleitet werden, <strong>und</strong> die M&N DVI GmbH kann die Korrektheit jeder nach dem Datum der Veröffentlichung<br />

gezeigten Information nicht garantieren.<br />

Dieses Dokument ist nur für Informationszwecke bestimmt. Die M&N DVI GmbH übernimmt keine Garantien,<br />

weder ausdrücklich noch impliziert, bezüglich der Informationen in diesem Dokument.<br />

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ausdrückliche schriftliche Erlaubnis der M&N DVI GmbH darf kein Teil dieses Dokuments für irgendwelche<br />

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dieses Dokuments gewährt k<strong>einer</strong>lei Lizenzrechte an diesen Patenten, Warenzeichen, Copyrights oder anderem<br />

geistigem Eigentum, es sei denn, dies wurde ausdrücklich durch eine schriftliche Lizenzvereinbarung mit der<br />

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Die Gesellschaften, Organisationen, Produkte, Personen <strong>und</strong> Ereignisse, die hierin ggf. beispielhaft beschrieben<br />

sind, wurden frei erf<strong>und</strong>en. Jeder Bezug zu tatsächlichen Gesellschaften, Organisationen, Produkten, Personen<br />

oder Ereignissen ist unbeabsichtigt <strong>und</strong> rein zufällig.<br />

© 2006 M&N DVI GmbH. Leonberg. Alle Rechte vorbehalten.


Abstract<br />

Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) dient dazu, Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz der Beschäftigten bei der<br />

Arbeit durch Maßnahmen des Arbeitsschutzes zu sichern <strong>und</strong> zu verbessern. Jeder Arbeitgeber ist nach dem<br />

ArbSchG verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung je nach Art der Tätigkeiten vorzunehmen, die erforderlichen<br />

Maßnahmen des Arbeitsschutzes abzuleiten <strong>und</strong> nach §6 eine Dokumentation vorzunehmen [1].<br />

Im Rahmen der Umsetzung der BGV A 4 muss der Unternehmer ferner eine Vorsorgekartei für jeden Mitarbeiter<br />

führen [2]. Nach BGV A 4 §11 müssen darin neben den Vorsorgeuntersuchungen auch die Tätigkeiten <strong>und</strong> die<br />

Art der vom Arbeitsplatz ausgehenden Gefährdungsmöglichkeiten dokumentiert werden. Analog zum ArbSchG<br />

wird auch hier eine dokumentierte Gefährdungsbeurteilung gefordert.<br />

Um den Vorgesetzten bei der Erfüllung s<strong>einer</strong> <strong>Dokumentations</strong>pflicht aus dem Bereich Arbeitsschutz/Arbeits-<br />

medizin zu entlasten sollte ein neues Datenbanksystem als Hilfsmittel eingesetzt werden.<br />

Während früher derartige Dokumentationen dezentral, damit schwer recherchierbar, intransparent <strong>und</strong> teilweise<br />

unstrukturiert durchgeführt worden sind, sollte es zukünftig für alle Beteiligten möglich sein, dieser Aufgabe in<br />

einem zentralen <strong>Dokumentations</strong>system nachzukommen. Red<strong>und</strong>ante Datenhaltung, Doppelpflege durch<br />

Fachabteilungen <strong>und</strong> Anwender sowie unterschiedliche Konzepte der sich bisher im <strong>Einsatz</strong> befindlichen Insel-<br />

lösungen innerhalb der Unternehmens erschwerten bisher die <strong>Dokumentations</strong>aufgabe.<br />

Die Anforderungen an ein zentrales Datenbanksystem wurden analysiert, festgelegt <strong>und</strong> schließlich unter dem<br />

Namen D/A/S – <strong>Dokumentations</strong>system für arbeitsplatzbezogene Sicherheitsdaten – in <strong>einer</strong> Kooperation mit<br />

einem Softwarehersteller neu entwickelt.<br />

Mit D/A/S wurde ein von der Bedienoberfläche her einfaches, dennoch von der Datenbank her komplexes<br />

Hilfsmittel erstellt <strong>und</strong> dieses anschließend in <strong>einer</strong> Pilotphase zum <strong>Einsatz</strong> gebracht.<br />

Für einen Pilotbetrieb wurden mit D/A/S die Arbeitsplätze/Tätigkeiten <strong>und</strong> die dort vorhandenen Gefährdungen<br />

<strong>und</strong> Belastungen dokumentiert sowie anschließend das System genutzt, um entsprechend relevante arbeits-<br />

medizinische Vorsorgeuntersuchungen festzulegen.<br />

Es zeigte sich, dass aufgr<strong>und</strong> der optimierten Dokumentation auch die Ableitung von Schutzmaßnahmen, hier<br />

der Vorsorgeuntersuchungen, wirksamer durchgeführt werden konnten als bisher.<br />

Mit D/A/S ist es nun möglich strukturiert <strong>und</strong> differenziert nach verschiedenen Themen Gefährdungs-<br />

beurteilungen zentral zu dokumentieren <strong>und</strong> diese auch historisch korrekt abzubilden.<br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Kapitel 1 Handlungsanlass, Problemstellung <strong>und</strong> -analyse Seite 1<br />

Kapitel 2 Beurteilungen Seite 2<br />

Kapitel 3 Ziele Seite 3<br />

Kapitel 4 Entwickeln von Lösungsalternativen Seite 4<br />

Kapitel 5 Auswahl der Lösung Seite 6<br />

Kapitel 6 Durch- <strong>und</strong> Umsetzung der Lösung Seite 8<br />

Kapitel 7 Wirkungskontrollen Seite 11<br />

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Kapitel 1 Handlungsanlass, Problemstellung <strong>und</strong> -analyse<br />

Handlungsanlass, Problemstellung <strong>und</strong> -analyse<br />

Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) im Allgemeinen, die Umsetzung der RL89/391/EWG [3] in nationales Recht<br />

im Speziellen, dient dazu, Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz der Beschäftigten bei der Arbeit durch Maßnahmen<br />

des Arbeitsschutzes zu sichern <strong>und</strong> zu verbessern. Jeder Arbeitgeber ist nach dem ArbSchG verpflichtet, eine<br />

Gefährdungsbeurteilung vorzunehmen <strong>und</strong> erforderliche Maßnahmen des Arbeitsschutzes daraus abzuleiten.<br />

Nach §5 ArbSchG hat der Arbeitgeber die Beurteilung je nach Art der Tätigkeiten vorzunehmen.<br />

Die Verpflichtung zur Dokumentation von Gefährdungsbeurteilungen regelt §6 des ArbSchG. Danach hat in<br />

Deutschland jeder Arbeitgeber mit mehr als zehn Beschäftigten, eine Dokumentation über die Gefährdungs-<br />

beurteilung, aus welcher das Beurteilungsergebnis, die festgelegten Arbeitsschutzmaßnahmen <strong>und</strong> deren<br />

Überprüfungsergebnisse ersichtlich sein müssen, anzufertigen.<br />

Diese Forderungen nach <strong>einer</strong> dokumentierten Gefährdungsbeurteilung finden sich direkt <strong>und</strong> indirekt in<br />

weiteren Gesetzen <strong>und</strong> Verordnungen (insbes. BetrSichV [4]), sowie im Autonomen Satzungsrecht wieder.<br />

So ist im Rahmen der Umsetzung der BGV A 4 – Arbeitsmedizinische Vorsorge – ebenso eine dokumentierte<br />

Gefährdungsbeurteilung gefordert. Denn durch die BGV A 4 ist der Unternehmer verpflichtet, eine Vorsorge-<br />

kartei für jeden Mitarbeiter zu führen. Nach §11 müssen darin neben den Vorsorgeuntersuchungen auch die<br />

Tätigkeiten <strong>und</strong> die Art der vom Arbeitsplatz ausgehenden Gefährdungsmöglichkeiten dokumentiert werden.<br />

Adressat der Vorschrift BGV A 4 ist der Unternehmer/Arbeitgeber, der bedarfsgerecht, in Abhängigkeit vom<br />

Ergebnis der von ihm durchzuführenden <strong>und</strong> zu dokumentierenden Gefährdungsbeurteilung, seine Mitarbeiter<br />

arbeitsmedizinisch untersuchen lassen muss. Die erforderlichen Untersuchungen der Mitarbeiter müssen sich<br />

aus den Gefährdungen <strong>und</strong> Belastungen ableiten lassen, so dass transparent ist, weshalb ein Mitarbeiter<br />

untersucht wird <strong>und</strong> welches Ergebnis diese Untersuchung ergeben hat. Das Ergebnis wiederum kann weitere<br />

Maßnahmen seitens des Arbeitsschutzes nach sich ziehen, die wiederum separat dokumentiert werden müssen.<br />

Gerade im Hinblick auf die Organisation <strong>und</strong> die Durchführung der arbeitsmedizinischen Vorsorge-<br />

untersuchungen spielt eine korrekt durchgeführte <strong>und</strong> strukturiert dokumentierte Gefährdungsbeurteilung eine<br />

entscheidende Rolle, da die Gefährdungsbeurteilung die Basis für die vom Arbeitsmediziner durchzuführenden<br />

Untersuchungen darstellt.<br />

Die Gefährdungsbeurteilung selbst darf dabei nicht als einzelnes Dokument gesehen werden, sondern ist<br />

letztendlich als Summe aller Dokumente anzusehen, mit denen Beurteilungen von Arbeitsbedingungen<br />

durchgeführt werden. Angefangen bei Gefahrstoffmessungen, Lärmmessungen bis hin zu Protokollen von<br />

Begehungen der Arbeitsplätze oder diversen Stellungnahmen, sind hier zahlreiche Dokumentationen<br />

heranzuziehen, welche in sich Gefährdungsbeurteilungen darstellen.<br />

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Kapitel 2 Beurteilungen<br />

Beurteilungen<br />

Die Besonderheit bei der Dokumentation im Rahmen der BGV A 4 §11 ist, dass hier die Forderung nach <strong>einer</strong><br />

langfristigen Dokumentation besteht, somit also über Jahrzehnte Daten anfallen, welche die sich verändernden<br />

Arbeitsplatzverhältnisse beschreiben müssen.<br />

Die Schwierigkeit für Großunternehmen mit über 3.000 Mitarbeitern, ergibt sich primär aus der Vielzahl der<br />

Arbeitsplätze/Tätigkeiten <strong>und</strong> den unterschiedlichsten Gefährdungen <strong>und</strong> Belastungen für die Mitarbeiter.<br />

Im Laufe seines Arbeitslebens kann ein Mitarbeiter an diversen Arbeitsplätzen/Tätigkeiten eingesetzt worden<br />

sein, <strong>und</strong> an diesen Arbeitsplätzen/Tätigkeiten wiederum können verschiedenste Gefährdungen vorgekommen<br />

sein.<br />

Die Vorsorgekartei nach Anh. 5 BGV A 4, mit der eine Dokumentation der arbeitsmedizinischen Untersuchungen<br />

der Mitarbeiter erfolgen soll <strong>und</strong> welche die Informationen über Gefährdungen <strong>und</strong> Belastungen inkl. deren<br />

Historien enthalten muss, kann diese Aufgabe jedoch nur sehr eingeschränkt leisten. Die BGV A 4 schreibt eine<br />

personenbezogene <strong>und</strong> gleichzeitig auch arbeitsplatzbezogene Dokumentation vor.<br />

Diesem Anspruch wird die bisher genutzte Vorsorgekartei als "klassisches Papierdokument" nicht gerecht, da<br />

sie schwerpunktmäßig personenbezogen ausgerichtet ist.<br />

Es ist daher eine Lösung zu finden, welche dem Unternehmer ermöglicht, Gefährdungen <strong>und</strong> Belastungen von<br />

Arbeitsplätzen/Tätigkeiten zu dokumentieren <strong>und</strong> daraus bedarfsgerechte Vorsorgeuntersuchungen abzuleiten,<br />

um dadurch seinen <strong>Dokumentations</strong>pflichten aus der BGV A 4 §11 sowie nach ArbSchG §6 nachzukommen.<br />

Eine detaillierte Vorgabe über die Art <strong>und</strong> Weise der Dokumentation ist nicht gegeben <strong>und</strong> kann somit entweder<br />

papiergeb<strong>und</strong>en oder digital erfolgen.<br />

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Kapitel 3 Ziele<br />

Ziele<br />

Primäres Ziel ist es, die enorme Anzahl der unterschiedlichen Informationen strukturiert in einem EDV-System<br />

abzubilden <strong>und</strong> transparent zur Verfügung zu stellen. Das EDV-System muss dem Unternehmer, vertreten<br />

durch leitende Angestellte wie Meister o. ä. ermöglichen, die gesetzlichen Forderungen über die Dokumentation<br />

von Arbeitsplatzverhältnissen zu erfüllen um dadurch den Bedarf an arbeitsmedizinischen Vorsorgeunter-<br />

suchungen optimal zu ermitteln.<br />

Neben dem Ziel den Ges<strong>und</strong>heitsschutz der Mitarbeiter zu verbessern, soll durch das EDV-System die<br />

Rechtssicherheit des Unternehmers im Allgemeinen <strong>und</strong> den leitenden Angestellten im Speziellen erhöht<br />

werden, da den leitenden Angestellten durch deren Garantenstellung Handlungspflichten obliegen, die bei<br />

fehlender Durchführung mit rechtlichen Konsequenzen belegt sind.<br />

Ebenso muss durch die Einführung eines zentralen EDV-Systems ein wirtschaftlicher Nutzen erzielt werden, da<br />

hierdurch dezentrale, nicht vernetzte "Inselsysteme" mittel- bis langfristig abgeschafft werden <strong>und</strong> die oftmals<br />

durchgeführte Doppelarbeit bei der Dokumentation entfällt.<br />

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Kapitel 4 <strong>Entwicklung</strong> von Lösungsalternativen<br />

Entwickeln von Lösungsalternativen<br />

Um sich ein Bild über die Anforderungen an ein solches EDV-System zu machen, wurden zahlreiche Gespräche<br />

mit den bei der <strong>Dokumentations</strong>erstellung beteiligten Personen geführt. Es wurden die Sicherheitsfachkräfte<br />

<strong>und</strong> Arbeitsmediziner, einzelne Mitarbeiter, Vorgesetzte, Fachstellen, sowie der Betriebsrat dazu befragt <strong>und</strong><br />

aufgefordert ihre Anforderungen an das geplante System zu beschreiben. Es zeigte sich in diesen Gesprächen,<br />

dass auf der einen Seite die Anforderungen an die <strong>Dokumentations</strong>möglichkeiten innerhalb eines solchen<br />

Systems sehr hoch waren, da mit diesem System diverse Themen abgebildet werden müssen. Angefangen von<br />

Gefahrstoffmessungen bis hin zu einfachen Dingen wie Organigrammen sollen zahlreiche Elemente in einem<br />

System zusammengeführt werden. Auf der anderen Seite wird jedoch ein mit wenigen Handgriffen zu bedienen-<br />

des System erwartet, welches letztlich eine Entlastung <strong>und</strong> nicht eine zusätzliche Belastung darstellen soll.<br />

Für die Umsetzung des Vorhabens wurde ein auf den Anforderungen basierendes Lastenheft erarbeitet in<br />

welchem die Erwartungen an das einzusetzende EDV-System detailliert beschrieben sind. Im Anschluss an die<br />

Definition der Aufgaben wurden drei unterschiedliche Lösungsansätze hinsichtlich der Realisierungsmöglich-<br />

keiten geprüft (Abbildung 1):<br />

Abbildung 1: Lösungsansätze<br />

Es wurden einige kommerzielle Komplettlösungen, also marktübliche Produkte, individuelle Softwarelösungen,<br />

also Software, die auf Standardlösungen basiert <strong>und</strong> k<strong>und</strong>enspezifisch anzupassen ist, sowie eine vollständige<br />

Eigenentwicklung der Software hinsichtlich ihrer Eignung verglichen.<br />

In Anlehnung an das Lastenheft wurde eine Anforderungsmatrix (Abbildung 2) erstellt <strong>und</strong> darin die Gebiete a)<br />

Aufgabenerfüllung, b) Flexibilität, c) Datensicherheit <strong>und</strong> d) Kosten gegenübergestellt. Auch der Ist-Zustand<br />

wurde dabei berücksichtigt.<br />

Abbildung 2: Anforderungsmatrix zur Lösungsauswahl.<br />

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Kapitel 4 <strong>Entwicklung</strong> von Lösungsalternativen<br />

Der Vergleich zeigte, dass mit allen drei Ansätzen gegenüber dem Ist-Zustand eine Verbesserung erzielbar ist.<br />

Gleichzeitig zeigte sich, dass sämtliche geprüften kommerziellen Produkte die gestellten Anforderungen nur in<br />

geringem Maße erfüllen können <strong>und</strong> eine vollständige Eigenentwicklung im Vergleich zwar das beste Ergebnis<br />

im Hinblick auf die Erwartungen der Anwender liefert, jedoch in der Realisierung zu zeit- <strong>und</strong> kostenintensiv ist.<br />

Um die Vorteile <strong>einer</strong> Eigenentwicklung trotzdem nutzen zu können, gleichzeitig aber die wesentlichen Nachteile<br />

der kommerziellen Produkte ausschließen zu können, wurde letztlich der Weg <strong>einer</strong> individuellen Software-<br />

lösung eingeschlagen. Durch eine Kooperation mit einem Anbieter <strong>einer</strong> kommerziellen Komplettlösung sollten<br />

dabei bestehende Erfahrungen genutzt werden <strong>und</strong> auf diese Weise gemeinsam eine neue Software entwickelt<br />

werden.<br />

Mit vier Softwareherstellern wurden anschließend weiterführende Gespräche geführt <strong>und</strong> Detailangebote<br />

eingeholt.<br />

Man entschied sich nach Auswertung der vorliegenden Informationen für eine Zusammenarbeit mit der Firma<br />

M&N DVI GmbH mit Sitz in Leonberg bei Stuttgart, welche Erfahrungen mit <strong>Dokumentations</strong>systemen auf-<br />

weisen kann <strong>und</strong> im Bereich Arbeitsmedizin <strong>einer</strong> der in Deutschland führenden Softwarehersteller für arbeits-<br />

medizinische Software für Großunternehmen ist. Letztendlich konnte man in diesem Fall auch auf Erfahrungen<br />

aus der Vergangenheit zurückgreifen, da in einigen Werken bereits deren arbeitsmedizinische <strong>Dokumentations</strong>-<br />

Software eingesetzt wird, so dass zu diesem Anbieter bereits positive Kontakte bestehen.<br />

Insbesondere durch den Anspruch, mit der neuen EDV-Lösung gerade auch die Dokumentation der Vorsorge-<br />

untersuchungen abdecken zu wollen, sollte auf diese Weise eine Anbindung an die vorhandene arbeits-<br />

medizinische <strong>Dokumentations</strong>-Software sichergestellt werden.<br />

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Kapitel 5 Auswahl der Lösung<br />

Auswahl der Lösung<br />

Gemeinsam mit Verantwortlichen der Firma M&N DVI GmbH wurde nun basierend auf dem Lastenheft in zahl-<br />

reichen Einzelgesprächen die Umsetzung der Anforderungen an das neue <strong>Dokumentations</strong>system durchgeführt.<br />

Unter dem Name D/A/S – <strong>Dokumentations</strong>system für arbeitsplatzbezogene Sicherheitsdaten – wurde eine<br />

datenbankgestützte Software entwickelt, mit der es möglich ist, langfristig die im Unternehmen vorhandenen<br />

Arbeitsplätze/Tätigkeiten strukturiert abzubilden. Es sollten zu diesen Arbeitsplätzen/Tätigkeiten die Personen<br />

zugeordnet <strong>und</strong> elektronische Dokumente in diesem System erstellt sowie dauerhaft hinterlegt werden können.<br />

Die Software sollte in der Lage sein, den Arbeitsplätzen/Tätigkeiten mehrere Orte, Anlagen <strong>und</strong> Organisations-<br />

einheiten zuzuordnen <strong>und</strong> diese Zuordnungen bei Bedarf möglichst automatisch zu aktualisieren. Durch<br />

entsprechende Schnittstellen zu vorhandenen Systemen, wie z.B. SAP, sollten wichtige Stammdaten bereit-<br />

gestellt werden.<br />

Der Arbeitsplatz/Tätigkeit wird in D/A/S als logische Verbindung der Zuordnungen von Personen, Orten,<br />

Anlagen <strong>und</strong> Organisationseinheiten aufgefasst (Abbildung 3).<br />

Abbildung 3: Arbeitsplatzstruktur in D/A/S<br />

Beispiel: Tätigkeit "Abfüllen von Flüssigkeiten in Kleingebinde"<br />

Diese Tätigkeit findet reell in einem bestimmten Meisterbereich eines Betriebes statt <strong>und</strong> wird in<br />

D/A/S als "Abfüllen von Flüssigkeiten in Kleingebinde" erfasst <strong>und</strong> organisatorisch zugeordnet.<br />

Optional können geografische Einheiten wie Gebäude, Räume o. ä., sowie die Anlagen, an denen<br />

diese Arbeit verrichtet wird <strong>und</strong> die Personen, welche die Tätigkeiten ausführen, zugeordnet werden.<br />

Neben diesen Zuordnungen, die den Arbeitsplatz/Tätigkeit organisatorisch, geografisch, technisch <strong>und</strong> personell<br />

strukturieren, wird dann für jeden einzelnen Arbeitsplatz/Tätigkeit die erforderliche Dokumentation der Arbeits-<br />

platzsituation, mit allen Informationen zum Arbeitsplatz/Tätigkeit <strong>und</strong> dessen Umfeld erfolgen.<br />

Veranschaulicht werden kann dies durch das Bild eines "Leitz-Ordners" (Abbildung 4), der einen Arbeitsplatz/<br />

Tätigkeit repräsentiert. Im klassischen Papierordner, der für jeden einzelnen Arbeitsplatz geführt werden<br />

müsste, würden sich unterhalb verschiedener Register die Einzeldokumente finden lassen. So sind sämtliche<br />

Gefährdungsbeurteilungen, Gefahrstoffmessungen, Betriebsanweisungen oder die für den Arbeitsplatz fest-<br />

gelegten Vorsorgeuntersuchungen direkt am Arbeitsplatz dokumentiert.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Einprägsamkeit des Bildes über den "Leitz-Ordner" sollte dieses Prinzip auch in D/A/S Anwendung<br />

finden.<br />

Abbildung 4: Der Arbeitsplatz als "Leitz-Ordner“.<br />

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Kapitel 5 Auswahl der Lösung<br />

Um eine nach Gefährdungen <strong>und</strong> Belastungen strukturierte Dokumentation arbeitsplatz-/tätigkeitsbezogen<br />

durchführen zu können, sollten alle im BG-Merkblatt A017 [5] genannten Gefährdungs- <strong>und</strong> Belastungsfaktoren<br />

den jeweiligen Arbeitsplätzen/Tätigkeiten zuordenbar sein, so dass alle zu den einzelnen Punkten relevanten<br />

Dokumente direkt unterhalb dieser Punkte abgelegt <strong>und</strong> dauerhaft dokumentiert werden könnten.<br />

Abbildung 5: Abbildung der Arbeitsplatzverhältnisse in Anlehnung an BG-Merkblatt A017.<br />

Auf diese Weise kann die Arbeitsplatzsituation transparent dargestellt werden. Wichtig ist dabei, dass zudem<br />

auch sämtliche Änderungen r<strong>und</strong> um den Arbeitsplatz dokumentiert werden, so dass nicht nur der aktuelle<br />

Zustand, sondern vielmehr auch die gesamte Historie des Arbeitsplatzes zentral dokumentiert wird.<br />

Durch die Zuordnung von Personen zu Arbeitsplätzen/Tätigkeiten <strong>einer</strong>seits <strong>und</strong> die arbeitsplatz-/tätigkeits-<br />

seitige Dokumentation der Gefährdungssituation andererseits kann beispielsweise festgestellt werden, welchen<br />

Gefahren ein Mitarbeiter in welchem Zeitraum ausgesetzt war oder welche arbeitsmedizinischen Vorsorgeunter-<br />

suchungen in Abhängigkeit der Gefährdung für ihn definiert wurden.<br />

Durch die spezielle Art der Zuordnungen in D/A/S, die Strukturierung der Informationen <strong>und</strong> nicht zuletzt auch<br />

durch die Dokumentation der Historie, wird mit D/A/S die bestmögliche Umsetzung der gesetzlichen Vor-<br />

schriften im Allgemeinen <strong>und</strong> der BGV A 4 im Besonderen ermöglicht.<br />

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Kapitel 6 Durch- <strong>und</strong> Umsetzung der Lösung<br />

Durch- <strong>und</strong> Umsetzung der Problemlösung<br />

Die realisierte Software D/A/S wurde nach dessen Fertigstellung installiert <strong>und</strong> sollte erstmalig in <strong>einer</strong> Pilot-<br />

phase für einen Abfüllbetrieb eingesetzt werden.<br />

Die Benutzeroberfläche der Software lehnt sich an die bekannte Navigation von Standardsoftware wie<br />

beispielsweise dem Windows-Explorer an <strong>und</strong> stellt auf der linken Bildschirmseite eine Baumstruktur <strong>und</strong> auf<br />

der rechten Hälfte eine Tabellenstruktur bereit.<br />

Über die Baumstruktur, deren Inhalt über eine Klappbox einstellbar ist, kann der Anwender wahlweise entlang<br />

der Organisationsstruktur (Abbildung 6), des Anlagenbaumes (Abbildung 7) oder des Gebäudekatasters<br />

(Abbildung 8) navigieren.<br />

Abbildung 6: D/A/S Organisationsübersicht<br />

Abbildung 7: D/A/S Anlagenübersicht<br />

Abbildung 8: D/A/S Gebäudekataster<br />

Beispielsweise stellt die Tabelle auf der rechten Seite entsprechend dem in der linken Seite in der Baumstruktur<br />

selektierten Element dar, welche Arbeitsplätze/Tätigkeiten dokumentiert sind, welche Mitarbeiter zugeordnet<br />

sind etc. Die Festlegung, welche Tabelleninhalte dargestellt werden sollen, erfolgt über die entsprechende<br />

Auswahl der beiden Klappboxen (Abbildung 9).<br />

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Kapitel 6 Durch- <strong>und</strong> Umsetzung der Lösung<br />

Abbildung 9: D/A/S Auswahlmöglichkeiten der Tabelleninhalte<br />

Für die Einführung von D/A/S in dem vorgesehenen Abfüllbetrieb musste das System erstmalig konfiguriert <strong>und</strong><br />

mit Echtdaten gefüllt werden.<br />

Es wurden dabei in drei Stufen Daten aufgenommen <strong>und</strong> im System eingegeben:<br />

Stufe 1: Abbildung der Arbeitsplatzstruktur inkl. <strong>einer</strong> einfachen Gefährdungsermittlung<br />

Im Rahmen <strong>einer</strong> Arbeitsplatzbegehung zusammen mit Mitarbeitern des betroffenen Betriebes<br />

wurden die einzelnen Arbeitsplätze/Tätigkeiten vor Ort erfasst <strong>und</strong> mit <strong>einer</strong> Checkliste nach BG-<br />

Merkblatt A017 diesen verschiedenen Gefährdungen <strong>und</strong> Belastungsfaktoren zugeordnet. Durch die<br />

Vorgesetzten des Betriebes wurde anschließend in D/A/S festgelegt, welche Mitarbeiter zu welchem<br />

Teil (Bezug: Jahresarbeitszeit in Prozent) an welchen Arbeitsplätzen/Tätigkeiten zugeordnet sind.<br />

Stufe 2: Dokumentation von arbeitsplatzbezogenen Vorsorgeuntersuchungen<br />

Zusammen mit einem Werkarzt, den Sicherheitsfachkräften <strong>und</strong> Vorgesetzten wurde im Anschluss<br />

an die Arbeitsplatzstrukturaufnahme ausgehend von den vorliegenden Informationen festgelegt,<br />

welche arbeitsmedizinischen Untersuchungen für die jeweiligen Arbeitsplätze relevant sind. Diese<br />

Untersuchungen wurden als Profile ebenfalls im System hinterlegt.<br />

Stufe 3: Abbildung der Arbeitsplatzsituation – Details zu einzelnen Themen<br />

Da D/A/S als prospektives System eingeführt wurde, mit dem Ziel, zukünftig eine strukturierte<br />

Dokumentation sicherzustellen, sollten nur diejenigen Daten aus der Vergangenheit mit überführt<br />

werden, welche einen Bezug zur aktuellen Situation vor Ort hatten. Es lagen für die einzelnen<br />

Arbeitsplätze/Tätigkeiten zahlreiche Dokumente/Informationen aus der Vergangenheit vor. Neben<br />

einfachen Dokumenten, wie z.B. Begehungsprotokollen, Stellungnahmen, Betriebsanweisungen etc.<br />

lagen u. a. auch dokumentierte Messergebnisse für Gefahrstoffe <strong>und</strong> Lärm vor.<br />

Mit den Vorgesetzten des Betriebes wurden nun aus der Vielzahl der potentiell abbildbaren Themengebiete<br />

einzelne Themengebiete priorisiert. Um den Arbeitsaufwand gering zu halten, sollten die Dokumentationen zu<br />

diesen Themen in D/A/S schrittweise erfolgen. Für den Pilotbetrieb wurde das Thema "Umgang mit<br />

Gefahrstoffen" priorisiert.<br />

Abbildung 10: D/A/S Arbeitsplatzinformationen<br />

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Kapitel 6 Durch- <strong>und</strong> Umsetzung der Lösung<br />

Ein Beispiel für einen in D/A/S erfassten Arbeitsplatz aus dem Pilotbetrieb zeigt Abbildung 10. Es ist erkennbar,<br />

dass dokumentiert wurde, dass gem. BG-Merkblatt A017 Punkt 6 "Gefährdungen durch Stoffe" vorliegen. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> ist eine Gefahrstoffmessung durchgeführt worden, welche sowohl bildlich dokumentiert, als auch<br />

in einem separaten Dokument (Messdokumentation) beurteilt wurde. Aus der Dokumentation zu der Messung<br />

geht hervor, welche Maßnahmen seitens des Arbeitsschutzes erforderlich sind.<br />

Die vorliegenden Informationen waren auch für die Festlegung der arbeitsmedizinischen Vorsorgeunter-<br />

suchungen für diesen Arbeitsplatz relevant, welche ebenfalls in D/A/S dokumentiert sind. In diesem Fall wurden<br />

die Untersuchungen nach G26.2 <strong>und</strong> G25 als erforderlich erachtet.<br />

Über weitere Ansichten kann in D/A/S angezeigt werden, welche Mitarbeiter dem Arbeitsplatz zugeordnet sind.<br />

Zu jedem einzelnen Mitarbeiter lässt sich wiederum darstellen, an welchen Arbeitsplätzen dieser eingesetzt wird<br />

(Abbildung 11).<br />

Abbildung 11: Prozentuale Zuordnung der Mitarbeiter zu den Arbeitsplätzen.<br />

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Kapitel 7 Wirkungskontrolle<br />

Wirkungskontrolle<br />

Um eine Aussage über die Wirksamkeit von D/A/S im Hinblick auf die Zielsetzung geben zu können, liefern<br />

letztendlich nur Langzeituntersuchungen Aufschluss.<br />

Für eine kurzfristige Aussage, wurde anhand der für den Pilotbetrieb durchgeführten arbeitsmedizinischen<br />

Vorsorgeuntersuchungen geprüft, welche Effekte sich durch D/A/S direkt <strong>und</strong> indirekt ergeben haben.<br />

Gegenüber der Ausgangssituation kann für jeden Arbeitsplatz/Tätigkeit mit Hilfe von D/A/S wesentlich<br />

transparenter dargestellt werden, welche Gefährdungen <strong>und</strong> Belastungen am Arbeitsplatz/Tätigkeit vorliegen,<br />

so dass wesentlich gezielter der tatsächliche Bedarf von Vorsorgeuntersuchungen für die Mitarbeiter ermittelt<br />

werden kann.<br />

Über D/A/S ist für jeden Mitarbeiter ein individueller Vorsorgebedarf direkt erkennbar. Dieser Bedarf kann mit<br />

den aktuellen Vorsorgeuntersuchungen, welche in der Vorsorgekartei der arbeitsmedizinischen Dokumen-<br />

tationssoftware hinterlegt sind gegen geprüft werden (Abbildung 12).<br />

Durch D/A/S ermittelter individueller Vorsorgebedarf<br />

Durchgeführte <strong>und</strong> geplante Vorsorgeuntersuchungen<br />

Abbildung 12: D/A/S Übersicht der Vorsorgeuntersuchungen eines Mitarbeiters<br />

Dieser Abgleich wurde anschließend für den gesamten Pilotbetrieb durchgeführt. In Abbildung 13 ist das<br />

Ergebnis als Säulendiagramm dargestellt. Das Säulendiagramm zeigt die prozentualen Zu- bzw. Abnahmen der<br />

jeweiligen Untersuchungsgr<strong>und</strong>sätze (grüne Säulen) sowie der Gesamtsumme aller Untersuchungsgr<strong>und</strong>sätze<br />

(magentafarbenen Säule).<br />

150%<br />

100%<br />

50%<br />

0%<br />

-50%<br />

-100%<br />

Allgemein G20 G23 G24 G25 G26.2 G37 Summe<br />

Änderung -54% -100% -100% -100% 11% 180% 50% 20%<br />

Abbildung 13: Prozentuale Zu- <strong>und</strong> Abnahme aller Vorsorgeuntersuchungen für den Pilotbetrieb<br />

nach D/A/S<br />

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Kapitel 7 Wirkungskontrolle<br />

Es ist zu erkennen, dass für die Untersuchung nach G26.2 (Atemschutzgeräte Gruppe 2) eine Zunahme von<br />

180 % gegenüber dem Stand vor der Einführung von D/A/S registriert werden konnte. Auf der anderen Seite<br />

konnten mehrere Untersuchungsgr<strong>und</strong>sätze komplett entfallen. Insgesamt wurde eine Zunahme der Gesamt-<br />

summe aller Untersuchungen von 20 % festgestellt.<br />

Das Ergebnis belegt, dass durch die Einführung von D/A/S <strong>und</strong> die damit im Zusammenhang zu bringende<br />

transparentere Darstellung der Arbeitsplatzsituation neben der Erfüllung der Dokumentation auch eine<br />

verbesserte arbeitsmedizinische Beratung <strong>und</strong> Betreuung erzielt werden konnte.<br />

Durch das neue System wurde sowohl den betrieblichen Vorgesetzten, als auch den Fachstellen, wie den<br />

Abteilungen für Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Arbeitsmedizin, eine effektive Hilfs- <strong>und</strong> <strong>Dokumentations</strong>software nach<br />

ArbSchG als auch nach der BGV A 4 zur Verfügung gestellt, welche deren tägliche Arbeit unterstützt <strong>und</strong><br />

entlasten kann.<br />

D/A/S ist zwischenzeitlich im gesamten Unternehmen eingeführt <strong>und</strong> zur produktiven Nutzung freigegeben.<br />

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Quellen/Literatur<br />

[1] Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit <strong>und</strong><br />

des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit (Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG), in der<br />

Fassung vom 7. August 1996 (BGBl. I 1996 S. 1246), zuletzt geändert durch Artikel 11 des Gesetzes<br />

vom 30. Juli 2004 (BGBl. I S. 1950).<br />

[2] Unfallverhütungsvorschrift BGV A 4 – Arbeitsmedizinische Vorsorge – in der Fassung vom 1. Januar<br />

1997.<br />

[3] Richtlinie 89/391/EWG des Rates über die Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der<br />

Sicherheit <strong>und</strong> des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes der Arbeitnehmer bei der Arbeit, in der Fassung vom 12. Juni<br />

1989 (ABl. Nr. L 183 vom 29. Juni 1989, S. 1), zuletzt geändert durch Artikel 3 in Verbindung mit<br />

Anhang III Nr. 17 der Verordnung (EG) Nr. 1882/2003 vom 29. September 2003 (Abl. Nr. L 284 vom 31.<br />

Oktober 2003, S. 1).<br />

[4] Verordnung über Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Bereitstellung von Arbeitsmitteln <strong>und</strong> deren<br />

Benutzung bei der Arbeit, über Sicherheit beim Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen <strong>und</strong> über die<br />

Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes (Betriebssicherheitsverordnung – BetrSichV), in der<br />

Fassung vom 27. September 2002 (BGBl. I 2002 S.3777), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes<br />

vom 25. Juni 2005 (BGBl. I 2005 S. 1865).<br />

[5] Merkblätter der BG-Chemie, Allgemeine Themen A017 Gefährdungsbeurteilung (A 017 (BGI 571)<br />

Gefährdungsbeurteilung mit Gefährdungskatalog), in der Fassung vom April 2005.<br />

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