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Bierstaedter Maerz 2015

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Seite 4<br />

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Die Bierstädter Bierologische Spezialitätenreise<br />

Brauerei Übelhack, Weiglathal – „Zum Fichta”<br />

Liebe Leser, heute führt uns unsere „bierologische Spezialitätenreise” in den Süden von<br />

Bayreuth. Etwa 18 km entfernt, direkt an der A 9 gelegen, finden wir die beliebte Ausflugs -<br />

gaststätte Zum Fichta in Weiglathal.<br />

Tagtäglich brausen Zigtausende auf der Auto -<br />

bahn vorbei, ohne zu wissen, was sich für<br />

ein Kleinod in unmittelbarer Nähe befindet.<br />

Da bei lohnt es sich immer, hier eine kleine<br />

Rast einzulegen.<br />

Die Brauerei Übelhack existiert schon<br />

seit 1870. Seit 2010 führt die Enkelin des<br />

Brauereigründers, Frau Elke Hofmann die<br />

Gaststätte.<br />

wird außerdem ein wechselndes Tages gericht<br />

angeboten.<br />

Besuchermagnet in Weiglathal ist der<br />

schöne Biergarten mit dem Kinderspielplatz<br />

gleich neben dem Haus. Bei gutem Wetter ist<br />

dieser sehr gut besucht. Neben den Auto fah -<br />

rern kommen auch viele Radfahrer und Wan -<br />

derer hierher, um sich zu stärken und um die<br />

Sonne zu genießen, die hier von Nachmittag bis Abend scheint. Hier führt ein 17,8 km langer<br />

Rundwanderweg vorbei (auf der Homepage der Gaststätte beschrieben), und die Rotmain-<br />

Quelle ist nur ca. 3 km entfernt.<br />

Sie erreichen die Gaststätte über die A 9 (Ausfahrt Trockau) oder über das Ahorntal bzw. über<br />

Hummeltal und Gesees. Geöffnet hat der „Fichta“ von Dienstag bis Sonntag (10 - 23 Uhr).<br />

Am Montag ist Ruhetag.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage www.weiglathal.de<br />

Jürgen Linhardt<br />

Impressum: „Der Bierstädter“ Erscheinung monatlich. Herausgeber: Roland Hermsdörfer.<br />

Chefredakteur: Wolf Gittel (V. i. S. d. P.). Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Abdruck, Kopie, Vervielfältigung, auch auszugs weise, nur mit Genehmigung der Redaktion möglich.<br />

Für eingesandte Beiträge kann keine Abdruckgarantie gegeben werden. Eine Rücksendung ist nicht möglich.<br />

Kauernburger Platz 4 · 95326 Kulmbach · bierstaedter1@web.de · www.bierstaedter.de<br />

Telefon: 0 92 21 / 6 74 95 oder 87 82 41, Fax: 0 92 21 / 87 82 48<br />

Für die Inhalte der Inserate sind die Auftraggeber verantwortlich.<br />

In unserem Haus gesetzte Inserate dürfen nur mit unserer Genehmigung weiterverwendet werden. Druck: MegaDruck.de<br />

In Memoriam: Vera Hermsdörfer (V.H.)<br />

Das Wichtigste ist natürlich das Bier. Das<br />

untergärige, dunkle Vollbier wird im Lohn sud -<br />

verfahren nach dem Original-Familienrezept<br />

gebraut und darf dann im hauseigenen Keller<br />

langsam gären. Nach 6-8 Wochen Reife -<br />

prozess wird es schließlich abgefüllt. Dazu<br />

braucht man natürlich eine solide Grundlage in Form einer großen Auswahl an deftigen Brot -<br />

zeiten – wie z.B. die Klassiker Presssack, Geräuchertes, Käse- und Wurstplatten, aber auch<br />

hausgemachte Spezialitäten, wie Wurst salat, Tellersülze oder Obatzter. Selbstverständlich gibt<br />

es auch warme Gerichte, wie Gulasch suppe, Bratwürste und Saure Lunge. Sonntags gibt es<br />

darüber hinaus noch Braten mit Kloß und selbstgebackene Kuchen. In der kalten Jahreszeit<br />

DIE KELTEN<br />

– GESCHICKTE BAUERN<br />

Lange Zeit galten die Kelten als ein Volk, dessen Geschichte weitgehend unbekannt war.<br />

Denn es sind von ihnen kaum Schriften überliefert. Man hatte nur das, was römische und griechische<br />

Geschichtsschreiber über sie äußerten. Da sie teils als Freunde, teils als Feinde gesehen<br />

wurden, sind diese Quellen nur bedingt zuverlässig.<br />

Durch zahlreiche Funde hat sich die Lage deutlich verbessert, wenn es auch schwierig ist,<br />

ohne Textzeugen alle Lebensbereiche eines Volkes richtig zu verstehen. Mittlerweile geht man<br />

davon aus, dass das, was die Griechen als keltoi und die Römer als Galli bezeichneten, nicht<br />

nur keltische Stämme umfasst. Es gibt Hinweise darauf, dass ursprüngliche Völker des keltischen<br />

Siedlungsgebietes keltische Sitten und Gebräuche übernahmen, sich also assimilierten.<br />

Eines steht aber fest: blindwütige Barbaren waren sie keineswegs. Die Kelten verfügten<br />

über eine für damalige Verhältnisse recht hohe Kultur. In ihrer Blütezeit bauten sie Städte<br />

(Oppida), die bis zu 2 000 Einwohner und mehr haben konnten mit den dazu erforderlichen<br />

gesellschaftlichen, verwaltungstechnischen und wirtschaftlichen Strukturen.<br />

Grundlage der keltischen Kultur war die Landwirtschaft, wobei Viehzucht zunächst den<br />

Schwerpunkt bildete. Ackerbau war vor allem dort verstärkt anzutreffen, wo die Kelten die<br />

Böden mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gut bearbeiten konnten. Auch Boden -<br />

erosion, klimatische Einflüsse, wie Kälteeinbrüche im Frühjahr oder verregnete Sommer, konnten<br />

den Ackerbau massiv beeinträchtigen.<br />

Von Bedeutung ist, dass die landwirtschaftliche Produktion nicht nur zur Nah rungs mit -<br />

telversorgung diente. Mit ihr wurden auch Rohstoffe gewonnen, um etwa Bekleidung zu produzieren,<br />

die ebenso wie Nahrungs mit telüberschüsse entscheidend dazu beitrugen, dass sich<br />

eine arbeitsteilige Gesellschaft entwickeln konnte. Wesentlichen Einfluss auf die Verbreitung<br />

der Kelten hatte das vielleicht wichtigste bäuerliche Arbeitsgerät, der Pflug. Schon seit dem 3.<br />

Jahrtausend vor Christus und damit lange vor den Kelten war der Holz pflug in Gebrauch. Die<br />

Kelten hatten daher natürlich solches Werkzeug. Aber als die mit Pflugscharen aus Eisen<br />

bestückten Pflüge der Römer sich nördlich der Alpen ausbreiteten (in der frühen Latène-Zeit),<br />

konnten auch schwierige Böden genutzt werden. Mög licherweise ist das der Grund, warum<br />

Oberfranken besiedelt wurde. Denn nun<br />

konnten die kargen Böden der Fränkischen<br />

Schweiz, des Fichtelgebirges und des<br />

Frankenwaldes unter den Pflug genommen<br />

werden.<br />

Im zentralen Grab vom Magdalenenberg<br />

bei Villingen-Schwenningen fand sich ein<br />

Gerät, das man als Vorläufer der Egge verstehen<br />

kann, eine Ackerschleppe. Zwei Vier -<br />

kanthölzer mit 2,2 Metern Länge sind durch<br />

fünf Querhölzer von 1,55 Metern Länge verbunden.<br />

Felsbilder aus dem Alpenraum zeigen<br />

die Verwendung. Das Gerät wurde nach<br />

der Aussaat über das Feld gezogen. Damit<br />

verschloss man die Furchen und verdichtete<br />

den Boden.<br />

Pollenanalysen von Grabungsfunden zeigen eine große Vielfalt der angebauten Früchte.<br />

Allerdings sind die Funde nur vereinzelt anzutreffen, sodass es schwierig ist, allgemeingültige<br />

Erkenntnisse daraus zu ziehen. Denn es hing stark von der Beschaffenheit der Böden und den<br />

klimatischen Verhältnissen vor Ort ab, was wo angebaut werden konnte. Eines steht aber fest:<br />

das bevorzugte Brotgetreide war Dinkel, gefolgt von der mehrzeiligen Spelzgerste. Für die<br />

Nutzung des Dinkels konnte etwas von Vorteil gewesen sein, was heute als Nachteil gesehen<br />

wird: Beim Dinkelkorn lösen sich die Spelzen während des Dreschens nicht so leicht ab wie<br />

beim Weizen, sodass diese am Korn bleiben. Die Spelzen wirken aber als Schutz vor Fäulnis<br />

und Schädlingsbefall. Damit konnte man das Getreide lange und weitgehend verlustfrei<br />

lagern. Für die Gerste sprach ihre kurze Reifezeit, ihre Unempfindlichkeit gegen Witterungs -<br />

ein flüsse und der Umstand, dass eine verspätete Ernte, etwa durch eine längere Regen -<br />

periode, kaum zu Ernteverlusten führte. Allerdings ist ihr Eiweißgehalt sehr gering, sodass sie<br />

zum Brotbacken nur in Mischung mit anderen Getreidesorten verwendet werden konnte. Gers -<br />

te und Dinkel wurden zum Fruchtwechsel genutzt, wobei man den Dinkel als Winter- und die<br />

Gerste als Sommergetreide einsetzte. Neben diesen beiden Sorten baute man Weizen, Hirse<br />

und die heute kaum noch bekannten Emmer und Einkorn an. Roggen und Hafer, schon in der<br />

Jungsteinzeit im Vorderen Orient bekannt, dringen erst im Laufe der Eisenzeit nach Mittel -<br />

europa vor.<br />

Linsen, Erbse, Linsenwicke und Ackerbohne wurden ebenso angebaut wie Lein, Mohn,<br />

Leindotter und Rübsamen, dazu Fenchel, wilde Möhre und verschiedene Laucharten. Darüber<br />

hinaus sammelte man Haselnuss, Attich, Schwarzen Holunder, Walderdbeeren, Hagebutten<br />

und Eicheln.<br />

Das vielfältige pflanzliche Angebot ergänzte man mit Fleisch von Haustieren, wobei das<br />

Rind mehr als 50 Prozent des Bedarfs deckte. Man nutzte es aber wohl auch als Lieferant von<br />

Milch und Leder sowie als Lasttier. Zweitwichtigster Fleischlieferant war das Schwein, dessen<br />

Haut man aber nicht zu Leder verarbeitete. Die Kelten hielten aber auch Schafe und Ziegen,<br />

wobei offensichtlich die Ziegen vor allem als Milchlieferanten dienten. Keineswegs die Stel -<br />

lung, die sie später hatten, wurde den Hühnern in der Eisenzeit zuteil. Da die Knochen funde<br />

einen hohen Anteil an Hähnen zeigen, muss man davon ausgehen, dass sie zunächst als<br />

Ziergeflügel gehalten wurden, nicht zuletzt vielleicht deshalb, weil damals Hühner noch keineswegs<br />

täglich ein Ei legten und für die Ernährung keine besondere Bedeutung hatten.<br />

Eine hohe Stellung nahmen die Pferde ein, die als Reit- und Zugtiere geschätzt waren. Sie<br />

galten auch als Statussymbol. Keltische Reiter erwiesen sich als so geschickt im Kampf, dass<br />

sie nach der Unterwerfung durch die Römer die Reiter-Elite bildeten.<br />

Ebenfalls als Haustiere hielten die Kelten bereits Hunde. Schnittspuren an deren Knochen,<br />

die im Oppidum bei Manching gefunden wurden, weisen darauf hin, dass sie auch verzehrt<br />

wurden. Katzen kamen so gut wie nicht vor. Man kann nach einigen wenigen Funden nur da -<br />

von ausgehen, dass einzelne Tiere aus dem Mittelmeerraum importiert wurden. WOG

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