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Die Bierstädter Bierologische Spezialitätenreise<br />
Brauerei Übelhack, Weiglathal – „Zum Fichta”<br />
Liebe Leser, heute führt uns unsere „bierologische Spezialitätenreise” in den Süden von<br />
Bayreuth. Etwa 18 km entfernt, direkt an der A 9 gelegen, finden wir die beliebte Ausflugs -<br />
gaststätte Zum Fichta in Weiglathal.<br />
Tagtäglich brausen Zigtausende auf der Auto -<br />
bahn vorbei, ohne zu wissen, was sich für<br />
ein Kleinod in unmittelbarer Nähe befindet.<br />
Da bei lohnt es sich immer, hier eine kleine<br />
Rast einzulegen.<br />
Die Brauerei Übelhack existiert schon<br />
seit 1870. Seit 2010 führt die Enkelin des<br />
Brauereigründers, Frau Elke Hofmann die<br />
Gaststätte.<br />
wird außerdem ein wechselndes Tages gericht<br />
angeboten.<br />
Besuchermagnet in Weiglathal ist der<br />
schöne Biergarten mit dem Kinderspielplatz<br />
gleich neben dem Haus. Bei gutem Wetter ist<br />
dieser sehr gut besucht. Neben den Auto fah -<br />
rern kommen auch viele Radfahrer und Wan -<br />
derer hierher, um sich zu stärken und um die<br />
Sonne zu genießen, die hier von Nachmittag bis Abend scheint. Hier führt ein 17,8 km langer<br />
Rundwanderweg vorbei (auf der Homepage der Gaststätte beschrieben), und die Rotmain-<br />
Quelle ist nur ca. 3 km entfernt.<br />
Sie erreichen die Gaststätte über die A 9 (Ausfahrt Trockau) oder über das Ahorntal bzw. über<br />
Hummeltal und Gesees. Geöffnet hat der „Fichta“ von Dienstag bis Sonntag (10 - 23 Uhr).<br />
Am Montag ist Ruhetag.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage www.weiglathal.de<br />
Jürgen Linhardt<br />
Impressum: „Der Bierstädter“ Erscheinung monatlich. Herausgeber: Roland Hermsdörfer.<br />
Chefredakteur: Wolf Gittel (V. i. S. d. P.). Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Abdruck, Kopie, Vervielfältigung, auch auszugs weise, nur mit Genehmigung der Redaktion möglich.<br />
Für eingesandte Beiträge kann keine Abdruckgarantie gegeben werden. Eine Rücksendung ist nicht möglich.<br />
Kauernburger Platz 4 · 95326 Kulmbach · bierstaedter1@web.de · www.bierstaedter.de<br />
Telefon: 0 92 21 / 6 74 95 oder 87 82 41, Fax: 0 92 21 / 87 82 48<br />
Für die Inhalte der Inserate sind die Auftraggeber verantwortlich.<br />
In unserem Haus gesetzte Inserate dürfen nur mit unserer Genehmigung weiterverwendet werden. Druck: MegaDruck.de<br />
In Memoriam: Vera Hermsdörfer (V.H.)<br />
Das Wichtigste ist natürlich das Bier. Das<br />
untergärige, dunkle Vollbier wird im Lohn sud -<br />
verfahren nach dem Original-Familienrezept<br />
gebraut und darf dann im hauseigenen Keller<br />
langsam gären. Nach 6-8 Wochen Reife -<br />
prozess wird es schließlich abgefüllt. Dazu<br />
braucht man natürlich eine solide Grundlage in Form einer großen Auswahl an deftigen Brot -<br />
zeiten – wie z.B. die Klassiker Presssack, Geräuchertes, Käse- und Wurstplatten, aber auch<br />
hausgemachte Spezialitäten, wie Wurst salat, Tellersülze oder Obatzter. Selbstverständlich gibt<br />
es auch warme Gerichte, wie Gulasch suppe, Bratwürste und Saure Lunge. Sonntags gibt es<br />
darüber hinaus noch Braten mit Kloß und selbstgebackene Kuchen. In der kalten Jahreszeit<br />
DIE KELTEN<br />
– GESCHICKTE BAUERN<br />
Lange Zeit galten die Kelten als ein Volk, dessen Geschichte weitgehend unbekannt war.<br />
Denn es sind von ihnen kaum Schriften überliefert. Man hatte nur das, was römische und griechische<br />
Geschichtsschreiber über sie äußerten. Da sie teils als Freunde, teils als Feinde gesehen<br />
wurden, sind diese Quellen nur bedingt zuverlässig.<br />
Durch zahlreiche Funde hat sich die Lage deutlich verbessert, wenn es auch schwierig ist,<br />
ohne Textzeugen alle Lebensbereiche eines Volkes richtig zu verstehen. Mittlerweile geht man<br />
davon aus, dass das, was die Griechen als keltoi und die Römer als Galli bezeichneten, nicht<br />
nur keltische Stämme umfasst. Es gibt Hinweise darauf, dass ursprüngliche Völker des keltischen<br />
Siedlungsgebietes keltische Sitten und Gebräuche übernahmen, sich also assimilierten.<br />
Eines steht aber fest: blindwütige Barbaren waren sie keineswegs. Die Kelten verfügten<br />
über eine für damalige Verhältnisse recht hohe Kultur. In ihrer Blütezeit bauten sie Städte<br />
(Oppida), die bis zu 2 000 Einwohner und mehr haben konnten mit den dazu erforderlichen<br />
gesellschaftlichen, verwaltungstechnischen und wirtschaftlichen Strukturen.<br />
Grundlage der keltischen Kultur war die Landwirtschaft, wobei Viehzucht zunächst den<br />
Schwerpunkt bildete. Ackerbau war vor allem dort verstärkt anzutreffen, wo die Kelten die<br />
Böden mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gut bearbeiten konnten. Auch Boden -<br />
erosion, klimatische Einflüsse, wie Kälteeinbrüche im Frühjahr oder verregnete Sommer, konnten<br />
den Ackerbau massiv beeinträchtigen.<br />
Von Bedeutung ist, dass die landwirtschaftliche Produktion nicht nur zur Nah rungs mit -<br />
telversorgung diente. Mit ihr wurden auch Rohstoffe gewonnen, um etwa Bekleidung zu produzieren,<br />
die ebenso wie Nahrungs mit telüberschüsse entscheidend dazu beitrugen, dass sich<br />
eine arbeitsteilige Gesellschaft entwickeln konnte. Wesentlichen Einfluss auf die Verbreitung<br />
der Kelten hatte das vielleicht wichtigste bäuerliche Arbeitsgerät, der Pflug. Schon seit dem 3.<br />
Jahrtausend vor Christus und damit lange vor den Kelten war der Holz pflug in Gebrauch. Die<br />
Kelten hatten daher natürlich solches Werkzeug. Aber als die mit Pflugscharen aus Eisen<br />
bestückten Pflüge der Römer sich nördlich der Alpen ausbreiteten (in der frühen Latène-Zeit),<br />
konnten auch schwierige Böden genutzt werden. Mög licherweise ist das der Grund, warum<br />
Oberfranken besiedelt wurde. Denn nun<br />
konnten die kargen Böden der Fränkischen<br />
Schweiz, des Fichtelgebirges und des<br />
Frankenwaldes unter den Pflug genommen<br />
werden.<br />
Im zentralen Grab vom Magdalenenberg<br />
bei Villingen-Schwenningen fand sich ein<br />
Gerät, das man als Vorläufer der Egge verstehen<br />
kann, eine Ackerschleppe. Zwei Vier -<br />
kanthölzer mit 2,2 Metern Länge sind durch<br />
fünf Querhölzer von 1,55 Metern Länge verbunden.<br />
Felsbilder aus dem Alpenraum zeigen<br />
die Verwendung. Das Gerät wurde nach<br />
der Aussaat über das Feld gezogen. Damit<br />
verschloss man die Furchen und verdichtete<br />
den Boden.<br />
Pollenanalysen von Grabungsfunden zeigen eine große Vielfalt der angebauten Früchte.<br />
Allerdings sind die Funde nur vereinzelt anzutreffen, sodass es schwierig ist, allgemeingültige<br />
Erkenntnisse daraus zu ziehen. Denn es hing stark von der Beschaffenheit der Böden und den<br />
klimatischen Verhältnissen vor Ort ab, was wo angebaut werden konnte. Eines steht aber fest:<br />
das bevorzugte Brotgetreide war Dinkel, gefolgt von der mehrzeiligen Spelzgerste. Für die<br />
Nutzung des Dinkels konnte etwas von Vorteil gewesen sein, was heute als Nachteil gesehen<br />
wird: Beim Dinkelkorn lösen sich die Spelzen während des Dreschens nicht so leicht ab wie<br />
beim Weizen, sodass diese am Korn bleiben. Die Spelzen wirken aber als Schutz vor Fäulnis<br />
und Schädlingsbefall. Damit konnte man das Getreide lange und weitgehend verlustfrei<br />
lagern. Für die Gerste sprach ihre kurze Reifezeit, ihre Unempfindlichkeit gegen Witterungs -<br />
ein flüsse und der Umstand, dass eine verspätete Ernte, etwa durch eine längere Regen -<br />
periode, kaum zu Ernteverlusten führte. Allerdings ist ihr Eiweißgehalt sehr gering, sodass sie<br />
zum Brotbacken nur in Mischung mit anderen Getreidesorten verwendet werden konnte. Gers -<br />
te und Dinkel wurden zum Fruchtwechsel genutzt, wobei man den Dinkel als Winter- und die<br />
Gerste als Sommergetreide einsetzte. Neben diesen beiden Sorten baute man Weizen, Hirse<br />
und die heute kaum noch bekannten Emmer und Einkorn an. Roggen und Hafer, schon in der<br />
Jungsteinzeit im Vorderen Orient bekannt, dringen erst im Laufe der Eisenzeit nach Mittel -<br />
europa vor.<br />
Linsen, Erbse, Linsenwicke und Ackerbohne wurden ebenso angebaut wie Lein, Mohn,<br />
Leindotter und Rübsamen, dazu Fenchel, wilde Möhre und verschiedene Laucharten. Darüber<br />
hinaus sammelte man Haselnuss, Attich, Schwarzen Holunder, Walderdbeeren, Hagebutten<br />
und Eicheln.<br />
Das vielfältige pflanzliche Angebot ergänzte man mit Fleisch von Haustieren, wobei das<br />
Rind mehr als 50 Prozent des Bedarfs deckte. Man nutzte es aber wohl auch als Lieferant von<br />
Milch und Leder sowie als Lasttier. Zweitwichtigster Fleischlieferant war das Schwein, dessen<br />
Haut man aber nicht zu Leder verarbeitete. Die Kelten hielten aber auch Schafe und Ziegen,<br />
wobei offensichtlich die Ziegen vor allem als Milchlieferanten dienten. Keineswegs die Stel -<br />
lung, die sie später hatten, wurde den Hühnern in der Eisenzeit zuteil. Da die Knochen funde<br />
einen hohen Anteil an Hähnen zeigen, muss man davon ausgehen, dass sie zunächst als<br />
Ziergeflügel gehalten wurden, nicht zuletzt vielleicht deshalb, weil damals Hühner noch keineswegs<br />
täglich ein Ei legten und für die Ernährung keine besondere Bedeutung hatten.<br />
Eine hohe Stellung nahmen die Pferde ein, die als Reit- und Zugtiere geschätzt waren. Sie<br />
galten auch als Statussymbol. Keltische Reiter erwiesen sich als so geschickt im Kampf, dass<br />
sie nach der Unterwerfung durch die Römer die Reiter-Elite bildeten.<br />
Ebenfalls als Haustiere hielten die Kelten bereits Hunde. Schnittspuren an deren Knochen,<br />
die im Oppidum bei Manching gefunden wurden, weisen darauf hin, dass sie auch verzehrt<br />
wurden. Katzen kamen so gut wie nicht vor. Man kann nach einigen wenigen Funden nur da -<br />
von ausgehen, dass einzelne Tiere aus dem Mittelmeerraum importiert wurden. WOG