MEISSEN COUTURE - Limitierte Kunstwerke 2015

LIMITIERTE
KUNSTWERKE 2015
LIMITED-EDITION
ART WORKS 2015

INHALT
Contents
008 Willkommen!
Lassen Sie sich verzaubern von unserer neuen
Edition herausragender Kunstwerke, inspiriert
von vier Jahrhunderten Kunsthandwerk.
008 Welcome!
Here’s inviting you to be spirited away by our superb
new series of artworks, inspired by many centuries of
craftsmanship.
010 Eine Zeitreise durch Stile und Epochen
Von Rokoko bis Jugendstil, von den Anfängen der
Manufaktur bis ins 20. Jahrhundert: Die Limitierten
Kunstwerke sind eine Zeitreise durch die Stilepochen.
010 A time-trip through styles and epochs
From the Rococo to art nouveau, from the beginnings
of the Manufactory to the 20th century: our Limited-
Edition Art Works are a time-trip through epochs in style.
014 Ikonen
Unvergänglich und einzigartig – die Ikonen
von MEISSEN ® belegen eindrucksvoll die
künstlerischen Höchstleistungen der
Manufakturisten im Lauf der Jahrhunderte.
014 Icons
Everlasting and unique – icons by MEISSEN ® are
impressive testimony to the supreme artistic feats of
Manufactory artists over the centuries.
030 Limitierte Kunstwerke 2015
Sorgsam gehütete Schätze der Meissener Porzellankunst,
bewahrt in unserem über 300-jährigen
Archiv und in strenger Limitierung neu aufgelegt.
030 Limited-Edition Art Works 2015
Jealously guarded treasures of MEISSEN ® porcelain art,
kept in our over 300-year-old archives and re-issued in
strictly limited-editions.
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EINZIGARTIGE
KUNSTWERKE
VALUABLE
COLLECTORS’ ITEMS
Jedes Objekt der neuen Edition Limitierter Kunstwerke symbolisiert einen Abschnitt
unserer 300-jährigen Geschichte. Kunstsammler auf der ganzen Welt sind, wie schon
unser Gründer August der Starke, der „maladie de porcelaine“ erlegen – und schätzen
nicht zuletzt die Werthaltigkeit dieser seltenen Handwerkskunst.
Each item in our new series of Limited-Edition Art Works symbolises a given point in
our 300-year history. Art collectors all over the world are, like our founder Augustus the
Strong before them, afflicted by the “maladie de porcelaine” – and certainly appreciate
the enduring value of this rare craftsmanship.

Vorwort
SEHR GEEHRTE DAMEN UND
HERREN, LIEBE FREUNDE DES
MEISSENER PORZELLANS®,
Liane Werner
Vertriebsleiterin
MEISSEN COUTURE
Art Collection
Vice President
MEISSEN COUTURE
Art Collection
ich freue mich, Ihnen mit dieser Broschüre die Edition
2015 unserer Limitierten Kunstwerke vorstellen zu dürfen.
Es ist wieder gelungen, aus nahezu jeder Kunstperiode
seit Gründung der Manufaktur vor über 300 Jahren hervorragende
Objekte für diese Kollektion auszuwählen, so dass
wir unseren Sammlern ein exquisites Angebot unterbreiten
können.
Gerade am Beispiel der Vasen zeigt sich die große Bandbreite
von MEISSEN ® . Die prunkvolle Potpourrivase mit
Figurenmalerei nach Boucher aus dem Jahr 1763 ist dabei
ein ganz besonderes Objekt, bei dem alle Beteiligten – ob
Modelleur, Bossierer oder Maler – höchste Kunstfertigkeit
beweisen.
Die 300-jährige Tradition spiegelt sich aber auch in der
neuen zeitgenössischen Vase „Sommerduft“ von Horst
Bretschneider wider. Perfekt ergänzen sich hier Form, plastische
Elemente und Malerei.
Sammler von Hundefiguren finden diesmal gleich zwei
Objekte, die durch ihre Einzigartigkeit bestechen. Erstens
der Mops als Tabatiere. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts
werden Möpse in der Manufaktur Meissen gefertigt. Dem
Mopskult geschuldet, entstanden damals nicht nur ca. 90
verschiedene Mopsfiguren, sondern das liebenswerte Tierchen
ziert auch Dosen und wird hier außergewöhnlich als
Tabatiere gestaltet.
Der zweite Hund als Hüter einer Schatulle kann Ihre
ganz besonderen Schätz bewachen. Kenner von MEISSEN ®
entdecken sofort die Ähnlichkeit zum „Russischen Windhund“
und sicher hat jener auch den Schöpfer der Dose,
Johann Daniel Schöne, zu diesem Stück inspiriert.
Für besonderen Kaffee- oder Teegenuss sorgen zwei
Dejeuners, beide dem Thema Figurenmalerei gewidmet und
jedes auf seine Art einzigartig. So entführt das Gotzkowsky-Service
den Betrachter nach Venedig in die Welt der
Commedia dell‘Arte. Mit der Figurenmalerei nach Stadler
auf dem zweiten Dejeuner begeben wir uns ins ferne China.
Durch die stimmungsvollen Szenen aus dem chinesischen
Alltag, wie man ihn sich im Europa des 18. Jahrhunderts
vorgestellt hat, und in Verbindung mit dem fliederfarbenen
Fonds strahlt dieses Service eine besondere Art von Lebensfreude
und Harmonie aus.
Vielleicht haben Sie schon einmal einen Elefanten angefasst.
Es war sicher ein schönes Erlebnis – so wie das Berühren
des Elefanten von Max Esser. Gefertigt aus dem ältesten
Werkstoff der Manufaktur, dem Böttgersteinzeug ® , lässt
der Elefant die weichen Körperflächen und die fein ausgearbeiteten
Details spüren. Hier ist Berührung ausdrücklich
erlaubt und erwünscht.
Im November 2014 konnten wir im HAUS MEISSEN ®
„Saxonia“ vorstellen, die weltweit größte freistehende
Porzellanskulptur, die MEISSEN ® bisher geschaffen hat.
Jörg Danielczyk, Gestalter und Chefplastiker der Manufaktur,
hat sich damit einen Lebenstraum erfüllt. Schon über
viele Jahre beschäftigt den Künstler das Thema Mode. Das
Model in Abendrobe besticht durch elegante Grazie und
stand als solches sozusagen Modell für das große Model
„Saxonia“.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Entdecken unserer
Edition 2015!
Es grüßt Sie herzlich
Liane Werner
Vertriebsleiterin MEISSEN COUTURE ® Art Collection
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Preface
LADIES AND GENTLEMEN,
LOVERS OF MEISSEN PORCELAIN®,
I have great pleasure in being able to present our 2015
series of Limited-Edition Artworks to you with this brochure.
It has again proved possible to select outstanding
items from every artistic period since the Manufactory was
founded over 300 years ago for this collection, allowing us
to submit an exquisite offering to collectors.
Our vases demonstrate just how broadly based
MEISSEN ® is. The showpiece potpourri vase from 1763
with figure painting after Boucher, for instance, really is a
bit special, an item that demanded the highest skills of all
concerned - from modellers, to repairers, to painters.
Our 300-year tradition is likewise reflected in Horst
Bretschneider’s state-of-the-art “Fragrance of Summer”
vase. Its shape, moulded features and painting complement
each other perfectly.
There are not one, but two dazzlingly distinctive offerings
for collectors of dog figurines. First there is a pug as
snuff box. The Meissen Manufactory has been producing
pug dogs since the mid-18th century. The cult of the pug
gave rise not only to 90 or so different models of the lovable
little dog, it additionally adorned boxes and is unusually
fashioned as a snuff box here.
The other dog guards a casket and will be able to watch
over your most special treasures. MEISSEN ® connoisseurs
will immediately spot the similarity to the “Russian Greyhound”
and this is sure to have also inspired Johann Daniel
Schöne, the box’s creator.
Two déjeuners, both devoted to the issue of figure painting
and both unique in their own different ways, will make
for greatly enjoyable coffee or tea ceremonies. The Gotzkowski
set transports its beholder to Venice and the world
of the Commedia dell‘Arte. The Stadler-style figure painting
on the second déjeuner, by contrast, takes us to far-off
China. Atmospheric scenes from everyday Chinese life as it
was imagined to be in 18th-century Europe join with a lilac
ground to imbue this set with a radiant sense of joie de vivre
and harmony.
You may have touched an elephant at some time in your
life. It was undoubtedly a pleasant experience - as is taking
hold of the elephant by Max Esser. Produced in Böttger
Stoneware ® , the Manufactory’s oldest material, the elephant
is notable for its soft-looking body areas and elaborate fine
detail. A hands-on approach is certainly the order of the day
here.
November 2014 saw the unveiling at the House of
Meissen of “Saxonia”, the largest free-standing porcelain
sculpture ever produced by MEISSEN ® , indeed the largest
in the world. Jörg Danielczyk, designer and Sculptor-in-
Chief at the Manufactory, fulfilled a life’s dream with this
work. Fashion has preoccupied the artist for several years
now. The model exudes elegant grace in her evening gown
and can be said to have served as a model for the somewhat
larger “Saxonia”.
Have fun browsing through our 2015 series.
Yours sincerely,
Liane Werner
Vice President MEISSEN COUTURE ® Art Collection
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EINE ZEITREISE DURCH
STILE UND EPOCHEN
A TIME-TRIP THROUGH STYLES AND EPOCHS
Von Rokoko bis Jugendstil, von den impressionistischen Motiven François Bouchers bis zu den
üppig-barocken Formen Johann Joachim Kaendlers: Die Limitierten Kunstwerke sind eine Zeitreise
durch die Stilepochen – und das einzigartige Kunsthandwerk der Manufaktur Meissen.
From the Rococo to art nouveau, from the impressionistic motifs of François Boucher to the
voluptuous Baroque shapes of Johann Joachim Kaendler, our Limited-Edition Artworks are a
time-trip through epochs in style – and the unique craftsmanship of the Meissen Manufactory.

Handwerkskunst / Craftsmanship
300 JAHRE KUNSTHANDWERK –
SAMMLERSTÜCKE FÜR DIE EWIGKEIT
300 YEARS OF CRAFTSMANSHIP –
COLLECTIBLES FOR ETERNITY
Naturalistische Blumenmalerei auf einem Wandbild und exotische
Chinoiserien als Motiv einer Schale. Üppig dekorierte Vasen und
Figuren tragen die Handschrift des Rokoko oder Biedermeier: Die
Limitierten Kunstwerke sind eine Zeitreise durch Stile und Epochen
– und ein traditionsreiches, einzigartiges Kunsthandwerk.
Seit vier Jahrhunderten erschafft MEISSEN ® Kunstwerke für die
Ewigkeit. Ihre Formen werden in unserem großen Archiv sorgsam
gehütet und bewahrt, um sie dann in limitierter Auflage zu neuem
Leben zu erwecken. So können die Werke vergangener Blütezeiten –
von Kaendler, Acier oder Scheurich, von Rokoko bis zum Jugendstil
– jederzeit neu erschafffen werden. Es ist ein weltweit einzigartiger
Schatz, aus dem wir schöpfen, der uns immer wieder inspiriert. Und
so sind die Limitierten Kunstwerke auch immer eine Zeitreise durch
die Stilepochen, durch über 300 Jahre Manufakturgeschichte – und das
große Erbe von Generationen an Meissener Porzellanmalern und Farblaboranten,
Bossierern und Modelleuren.
Aus Liebe zur Handwerkskunst
Alle limitierten Werke sind kunsthandwerklich so herausfordernd,
dass sie nur von den besten Manufakturisten hergestellt werden können.
Das gilt sowohl für den plastischen Bereich der Porzellanformung als
auch für die aufwendige Dekoration von Hand. In jedem einzelnen
Werk steckt Können und Ausdauer, viel Liebe und Leidenschaft für
ein jahrhundertealtes Kunsthandwerk, das schon zu den Anfängen der
Manufaktur in höchster Vollendung bestand. Dass man bei MEISSEN ®
die verschiedenen Techniken auch heute noch pefekt beherrscht, ist nur
möglich aufgrund der eigenen Ausbildung unserer Maler und Gestalter
und der Weitergabe dieses Wissens von einer Generation zur nächsten.
Viele unserer Künstler bleiben ein Berufsleben lang – und werden so
Teil der Geschichte und von Europas ältester Porzellanmanfuaktur.
Naturalistic flower painting on a wall plaque and exotic chinoiseries
as the motif on a dish. Profusely decorated vases and figurines
bear the stamp of the Rococo or Biedermeier: our Limited-Edition
Artworks are a time-trip through styles and epochs - and through
unique, rich-in-tradition craftsmanship.
MEISSEN ® has been creating artworks for eternity in a period spanning
four centuries. Their moulds are jealously guarded and stored
in our sizeable archives, from which they are brought back to life in
limited editions. This enables works from past heydays - by Kaendler,
Acier or Scheurich, from the Rococo to art nouveau - to be recreated at
any time. It is a globally unique treasure trove from which we tap, one
that inspires us over and over again. Our Limited-Edition Artworks
are thus invariably also a time-trip through epochs in style, through
300 years of Manufactory history and the great legacy of generations of
Meissen porcelain painters and paint chemists, repairers and modellers.
Born of a love of crafted art
All our limited-edition pieces are so challenging in terms of their
craftsmanship that they can only be made by the very best Manufactory
staff. That holds both for the sculptural sphere of porcelain shaping and
for their intricate decoration by hand. Every single work is marked
by ability and patience, by a great love and passion for centuries-old
craftsmanship that has been practised to utter perfection from the
Manufactory’s very beginnings. The fact that the various techniques
are still mastered at MEISSEN ® today is solely due to our training our
painters and designers ourselves and to know-how having been passed
down from one generation to the next. Many of our artists stay with
us all their working lives - thus becoming part of history and Europe’s
oldest porcelain manufactory.
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IKONEN
ICONS
Unvergänglich, einzigartig, historisch – Die Ikonen von MEISSEN ® belegen
eindrucksvoll, zu welchen künstlerischen Höchstleistungen die Manufakturisten
seit Jahrhunderten in der Lage sind. Sammlerstücke aus Porzellan, von Kennern
auf der ganzen Welt bewundert und verehrt.
Everlasting, unique, historical - MEISSEN ® icons are impressive testimony to the
supreme artistic feats of which Manufactory artists have been capable over the
centuries. Collectors’ items in porcelain, cherished and honoured by connoisseurs
the world over.

Ikonen / Icons
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Ikonen / Icons
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Ikonen
Kaendlers prunkvolles Meisterwerk des
Rokoko vereint das gesamte Können der
Manufaktur – komplexe Formgebung,
perfekte Modellierkunst und impressionistische
Malerei im Stil François
Bouchers.
Kaendler’s lavish Rococo masterpiece
pools all the Manufactory’s abilities -
complex design, perfect modelling and
impressionistic painting in the manner of
François Boucher.
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Icons
POTPOURRIVASE „FIGUREN-
MALEREI NACH BOUCHER“
VASE WITH “FIGURE PAINTING
AFTER BOUCHER”
Täuschend echte Blüten, komplexe Formgebung, perfekt modellierte
Figuren und filigrane Malerei im Stile des Impressionismus
– die prunkvolle Potpourrivase ist eines der barocken Meisterwerke
des Meissener Modelleurgenies Johann Joachim Kaendler. Und
vereint das gesamte Können der Meissener Künstler.
Deceptively lifelike flowers, complex design, perfectly modelled
figures and filigree painting in the impressionist style - this opulent
potpourri vase is one of the Baroque masterpieces produced
by Meissen’s modelling genius Johann Joachim Kaendler and
pools all the abilities of artists at Meissen.
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Ikonen
BAROCKES
PRACHTSTÜCK
BAROQUE SHOWPIECE
Potpourrivase „Figurenmalerei nach Boucher“
Vase with “figure painting after Boucher”
270284-81M05-1
H 66 cm, Lim. 10
Das Barock und Rokoko gelten als formenfreudigste Zeitalter mit
üppigster Prachtentfaltung. Prunkvolle Potpourrivasen, reich
belegt mit plastischen Blumen und Figuren, waren Mitte des 18.
Jahrhunderts außerordentlich beliebt. Sie vereinen das gesamte
Können der Künstler MEISSEN ® s von der komplexen Formgebung,
über die Plastik und das Modellieren bis hin zur Malerei. Und
sie belegen, zu welcher Blüte es die Manufaktur schon in den ersten
40 Jahren ihres Bestehens gebracht hatte.
Einer ihrer bedeutendsten Modelleure, Johann Joachim Kaendler
(1706-1775), schuf dieses Meisterwerk auf dem Höhepunkt seines
künstlerischen Schaffens um 1763. Bei aller Opulenz wirken die
Gesamtkomposition und Anordnung der Dekoration perfekt proportioniert.
Kaendlers Figuren zeigen mit elegantem Schwung und leichter
Anmut den vollkommenen Ausdruck des Rokoko. Sie ähneln den Putten
und Nymphen, die auch sein berühmtes Schwanenservice zieren.
Plastisch und in sehr lebendiger Haltung ergänzen sie die impressionistische
Malerei nach dem Motiv „Der Herbst“ aus einer Jahreszeitenserie
des Franzosen François Boucher (1703-1770). Wie kein zweiter
beherrschte es der Hofmaler Ludwig XV. und Günstling der Marquise
de Pompadour, die galante Welt des Rokoko in lasziven, mythologischen,
allegorischen und erotischen Motiven wider zu spiegeln. Seine
Werke hängen unter anderem im Louvre und in der Petersburger Eremitage
– das prächtige Kunststück Kaendlers aus Porzellan hätte den
Platz daneben verdient.
The Baroque and Rococo are regarded as ages of very exuberant
form in which splendour was given full rein. Extravagant potpourri
vases, copiously applied with moulded flowers and figurines,
were extraordinarily popular in the mid-18th century. They pool
the whole gamut of MEISSEN ® artistic skills from complex formal
design through sculpture and modelling to painting. They are similarly
evidence of the fact that, after just 40 years in operation, the
Manufactory was flourishing.
One of its most outstanding modellers, Johann Joachim Kaendler
(1706-1775), created this masterpiece at the height of his artistic powers
in around 1763. Opulent as the vase may be, the composition and
layout of its decoration are nevertheless perfectly proportioned. The
elegant verve and subtle charm of Kaendler’s figures are wholly in the
Rococo vein. They resemble the cherubs and nymphs that also adorn
his famous Swan Service. With their plasticity and extremely vibrant
posture, they augment impressionistic painted detail based on a picture
of “Autumn” from a Four Seasons series by the Frenchman François
Boucher (1703-1770). Court painter to Louis Quinze and favourite of
the Marquise de Pompadour, he was peerless in his ability to portray
the gallant world of the Rococo in motifs that are by turn lascivious,
mythological, allegorical and erotic. Some of his works hang in the Louvre
and the St. Petersburg Hermitage – Kaendler’s magnificent work of
art in porcelain would have merited a place next to them.
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Icons
Von oben im Uhrzeigersinn: Beim
Ausmodellieren der plastischen Blüten
wird auf jedes Detail geachtet. Die
Vorlage der Malerei lieferte François
Bouchers allegorisch-laszives Motiv „Der
Herbst“, auf Porzellan zu neuem Leben
erweckt.
Clockwise from top: attention is paid to
even the smallest detail when moulding
the flower-heads. The source material for
the painting took the form of François
Boucher’s lascivious allegorical “Autumn”
motif, lent new life on porcelain.
21

Ikonen
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Icons
KIRCHNER-UHR
„SEEPROSPEKTMALEREI
NACH HÖROLDT“
KIRCHNER CLOCK WITH “SEASCAPE
PAINTING AFTER HÖROLDT”
„Carpe diem“, „Nutze den Tag“, lautet die Botschaft dieses prächtigen
Zeitmessers aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Mit der
Kaminuhr symbolisierte der Meissener Bildhauer Johann Gottlieb
Kirchner kunstvoll und facettenreich den Wandel der Zeit – und
die Endlichkeit unseres Lebens.
Carpe diem, “Pluck the day when it is ripe”, is the motto of this
splendid time-piece from the mid-18th century. Meissen sculptor
Johann Gottlieb Kirchner symbolised the course of time – and
finiteness of life – in a consummate, multifaceted manner in his
mantelpiece clock.
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Ikonen
SYMBOL FÜR WANDEL
UND VERGÄNGLICHKEIT
SYMBOL OF GLORY
AND TRANSIENCE
Kirchner-Uhr „Seeprospektmalerei
nach Höroldt“
Kirchner clock with “Seascape
painting after Höroldt”
900084-60M15-1
H 50 cm, Lim. 10
In vielen Facetten symbolisierte Bildhauer Johann Gottlieb Kirchner
(1706-1768) bei MEISSEN ® 1727 den Lauf der Zeit mit einer
prächtigen Kaminuhr, die Johann Joachim Kaendler (1706-1775)
nochmals überarbeitete.
Kleine Putten halten ein Tuch in strahlendem Blau, der Farbe des
Himmels, der Weite und Unendlichkeit. Vor dieser Kulisse drehen sich
die Zeiger der Uhr übers Zifferblatt vom Tag, dargestellt als Frauen-
Figur mit einer Sonne, bis zur Nacht auf der linken Seite. Zwei Sphinxen
zwischen Sockel und Aufbau verweisen auf die Vergänglichkeit. Ihr
Rätsel, das sie laut griechischer Mythologie dem Ödipus gestellt haben,
erinnert an die Endlichkeit des Lebens: „Was geht am Morgen auf vier
Füßen, am Mittag auf zweien und am Abend auf dreien Beinen?“ –
der Mensch als Säugling, Erwachsener und Greis. Auch seine Umwelt
unterliegt stetem Wandel. Davon zeugen die in feinsten Pinselstrichen
gemalten, Gold gerahmten Miniaturen auf Sockel und Schild: Hafenszenen
aus den Niederlanden, England und Portugal. Der Handelsweg
über die alte Seidenstraße hatte im 18. Jahrhundert an Bedeutung verloren.
Stoffe, exotische Gewürze und vieles mehr gelangten jetzt über die
Meere aus fernen Ländern nach Europa. Der Handel per Schiff boomte
seinerzeit ähnlich wie heute – wenn auch in vergleichbar bescheidenen
Dimensionen. Und auch noch nach fast 300 Jahren lautet die Botschaft
der kunstvollen Uhr noch „Carpe diem“. Den Überseehändlern und
Abenteurern musste man das in der Aufbruchsstimmung des 18. Jahrhunderts
nicht zweimal sagen.
The sculptor Johann Gottlieb Kirchner (1706-1768) symbolised
the course of time in a great many facets on a splendid mantelpiece
clock he produced at MEISSEN ® in 1727 and which Johann Joachim
Kaendler (1706-1775) subsequently reworked.
Tiny cherubs hold a fabric in gleaming blue – colour of the sky, distance
and infinity. Against this backdrop, the clock’s hands move round
the clockface from daytime, represented as a female figure with a sun,
to night-time on the lefthand side. Two sphinxes between the base and
the upper section are indicative of transience. The riddle with which,
according to Greek mythology, they confronted Oedipus recalls the
finiteness of life: “What walks on four feet in the morning, two at noon
and three in the evening?” – Answer: human beings during infancy,
adulthood and old age. The world around is likewise subject to constant
change. Gilt-framed miniatures painted with the finest of brush-strokes
on base and panel bear witness to this, portraying harbour scenes from
the Netherlands, Britain and Portugal. The trade route via the ancient
Silk Road dwindled in importance in the 18th century. Fabrics, exotic
spices and much more besides now reached Europe from distant lands
by sea. Maritime commerce boomed then much as it is doing these
days - though to a comparably more modest degree. And “carpe diem”
is still the watchword of this consummate clock almost 300 years on.
The overseas traders and adventurers of the time would have lost no
time taking up the suggestion in the mood of euphoria that reigned in
the 18th century.
24

Icons
25

Ikonen
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Icons
WANDGEMÄLDE
„STILLEBEN MIT BLUMEN-
VASE NACH VAN DAEL“
WALLPLAQUE “STILL LIFE WITH
FLOWER VASE AFTER VAN DAEL”
Gemäldekopie (Ausschnitt) nach van Dael (1765-1840)
Ausführung Horst Bretschneider
Copy of a painting (detail) after van Dael (1765-1840),
executed by Horst Bretschneider
Die Gemäldemalerei zählt zu den höchsten Künsten der Manufaktur,
wie das Wandgemälde nach einem Werk des niederländischen
Malers Jan Frans van Dael eindrucksvoll belegt. Den
Meissener Porzellanmalern gelang es meisterhaft, die Natürlichkeit
der Frühlingsblumen detailgetreu wiederzugeben – eine
Kunst, die nur wenige, besonders talentierte und erfahrene
Manufakturisten beherrschen.
Imitating oil-paintings is one of the Manufactory’s supreme skills,
as the wall plaque to a work by the Dutch painter Jan Frans van
Dael impressively demonstrates. Porcelain painters at Meissen have
succeeded in exquisitely rendering the naturalness of the spring
flowers down to the last detail – an art that only a few particularly
talented and experienced Manufactory staff are capable of.
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Ikonen
VOLLENDETES KUNSTHANDWERK
ACCOMPLISHED CRAFTSMANSHIP
Ein üppiges Arrangement aus Rosen, Tulpen, Iris, Federmohn,
Aurikel und anderen Frühlings- und Sommerblumen leuchtet uns
von diesem Meisterwerk auf Porzellan entgegen: ein leicht abgewandeltes
Werk des großen niederländischen Blumen- und Früchtemalers
Jan Frans van Dael (1774-1840).
Die Gemäldemalerei zählt zu den höchsten Künsten bei
MEISSEN ® , beherrscht nur von wenigen Mitarbeiter, die nicht nur eine
herausragende Begabung, sondern auch langjährige Erfahrung besitzen.
Die Gemäldekopie spiegelt perfekt van Daels unvergleichliche Technik
wider, Blüten besonders naturalistisch und detailgetreu darzustellen.
Die Farben werden dazu in mehreren Schichten und Lasuren auf das
glasierte Porzellan gemalt und mehrfach gebrannt. Meisterlich beweist
der Porzellanmaler darin sein Können, handwerkliches Geschick und
Beherrschung der Farbpalette. Zu den Auftraggebern des Niederländers
van Dael gehörten einst Napoléon Bonaparte und Karl X. Seine
Gemälde hängen im Hermitage Museum zu St. Petersburg, im Lyoner
Museum und im Louvre. Die Kopie „Stillleben mit Blumenvase“ mit
kostbaren gravierten Goldrahmen ist ein exquisites Pendant, dessen
Pracht man ganz privat und jeden Tag wieder genießen kann. Die Blumen
welken nie. Und das kostbare Kunstwerk wird im Gegensatz zum
Original nie an Farbe und Brillanz verlieren.
A bountiful array of roses, tulips, iris, plume poppies, bear’s ear
and other flowers of spring and summer shine out at us from this
masterpiece on porcelain, a slightly modified version of a work
by the great Dutch flower-and-fruit painter Jan Frans van Dael
(1774-1840).
Picture painting is one of the highest arts practised at the Manufactory,
one that none but a very few staff with long experience and exceeding
aptitude are versed in. The replica painting reflects to perfection
van Dael’s inimitable penchant for rendering flowers in a particularly
naturalistic, faithfully detailed manner. The colours are painted and
scumbled onto the glazed porcelain in several layers and fired several
times. Our porcelain painter most ably manifests his great talent, craft
skills and mastery of the colour palette in the process. The Dutchman
van Dael’s clients included Napoleon Bonaparte and Charles the
Fifth. His pictures can now be admired in the Hermitage Museum at
St. Petersburg, the Lyon Museum or the Louvre. The copy of “Still
life with vase of flowers” with its sumptuous gilt-tooled frame is an
exquisite counterpart whose splendour can be enjoyed anew in private
and every day. Its flowers will never wither and, unlike the original, this
choice work of art will never fade or lose its sheen.
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Icons
Wandgemälde „Stillleben mit Blumenvase nach Van Dael“
Wall plaque “Still life with flower vase after Van Dael”
932984-9MA47-1
70 x 50 cm, Lim. 10
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LIMITIERTE
KUNSTWERKE
LIMITED-EDITION
ART WORKS
Schätze der Meissener Porzellankunst, bewahrt in unserem über
300-jährigen Archiv und in strenger Limitierung neu aufgelegt –
die Edition Limitierter Kunstwerke 2015 wird Sammler und Liebhaber des
Meissener Porzellans ® aufs Neue begeistern.
Treasures of Meissen porcelain art, stored in our over 300-year-old archives and
re-issued in strictly limit editions - the series of Limited-Edition Artworks for
2015 will once again thrill collectors and devotees of Meissen Porcelain ® .

Limitierte Kunstwerke
TASSEN-SERIE
CUP-AND-SAUCER SETS
Ernst August Leuteritz (1818-1893)
Tasse „Purpur und gold staffiert“
Cup and saucer “coloured in
purple and gold”
H 7,5 cm, Lim. 100
998684-55921-1 Tasse „Grün und gold staffiert“
Cup and saucer “coloured in
Tasse „Blau und gold staffiert“
Cup and saucer “coloured in
blue and gold”
H 7,5 cm, Lim. 100
998784-55920-1
green and gold”
H 7,5 cm, Lim. 100
998584-55923-1
Tassen haben als Sammlerstücke eine lange Tradition. Bereits
zu Beginn des 19. Jahrhundert entwickelte sich in bürgerlichen
Kreisen der Brauch, zu Anlässen wie Geburtstag, Taufe oder
Jubiläum und als besonderen Freundschaftsbeweis einzelne, reich
dekorierte Tassen zu verschenken.
Im Biedermeier wurde der Kaffee- oder Teetisch zum Mittelpunkt
der Familie und zum Treffpunkt der Frauen. Beim so genannten
Kaffeeklatsch tauschten die Damen Neuigkeiten aus und bildeten sich
im privaten Kreis weiter. Diese drei farbenfrohen Relieftassen hätten als
dekorativer Mittelpunkt der Tafel sicherlich bestens für Gesprächsstoff
sorgen können. Ihre Entwürfe stammen aus den Jahren 1840 bis 1850
und gehen auf Ernst August Leuteritz (1818-1893) zurück. Als Leiter
der Modellabteilung setzte er in MEISSEN ® auf ein zweites Rokoko,
um den Reichtum des 18. Jahrhunderts wieder aufleben zu lassen.
Mit plastischen Muschel-, Feigenblatt- und Akanthusreliefs sind seine
bauchigen Tassen opulent dekoriert, in ausdrucksvollen Farben handgestuppt
und mit 23-karätigem Gold veredelt – schöner kann man die
Kostbarkeit von Freundschaft nicht beweisen. Und heute wie damals
sind die wertvollen Schmuckstücke zudem ein prächtiger Blickfang in
der Sammlervitrine.
Cups have a long tradition as collectors’ items. It had already
become customary in middle-class circles by the beginning of the
19 th century to make gifts of single, richly decorated cups as special
tokens of friendship on occasions such as birthdays, christenings or
anniversaries.
Coffee and tea-tables increasingly became the centre of middle-class
family life and a meeting place for women in the Biedermeier period.
Coffee mornings were held at which the latter would privately exchange
the latest news and improve their minds. These three, gaily coloured,
relief-moulded cups would have provided plenty to talk about as the
decorative point of focus on the table.
Their designs date back to between 1840 and 1850 and were the
work of Ernst August Leuteritz (1818-1893). As Head of the Model
Shop at MEISSEN ® , he championed a Rococo revival in order to reinvoke
the exuberance of the 18th century. His bellied cups are opulently
decorated with relief-moulded seashells, fig leaves and acanthus,
hand-daubed in strong colours and enriched with 23-karat gold – there
can be no more beautiful token of the preciousness of friendship. These
valuable showpiece items are as eye-catching in any collector’s cabinet
today as they ever were.
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Limited-Edition Art Works
Edle Sammlerstücke für die
gehobene Kaffeetafel: Die
„Tassen-Serie“ von Ernst
August Leuteritz.
Classy collectors’ items
for select coffee tables: the
“Cup Series” by Ernst
August Leuteritz.
33

Limitierte Kunstwerke
WELLENSPIEL-
VASEN MIT BELAG
SPRIGGED “WAVES” VASES
Zauberhaft zart machen kleine plastische Blüten jede dieser Vasen
zum Unikat. Kunstvoll von Hand modelliert, gleicht keine exakt
der anderen.
Die Formen, die zum Service „Wellenspiel“ mit geschwungenem
Rand und feinem Relief gehören, wurden erst 1996 bei MEISSEN ®
kreiert. Durch ihre ausgewogenen Proportionen gelten sie schon heute
als moderne Klassiker. Mit den für das 18. Jahrhundert typischen,
aufgesetzten Dekorelementen harmonieren sie im wahrsten Sinne des
Wortes auf das Feinste. Ob Röschen, Orchideen oder Lotosblumen,
die Pastellfarben geben ihnen eine frühlingshafte Ausstrahlung. Und
die Malerei, die die Blüten ins Dekor fortsetzt, verleiht den kleinen
Arrangements eine so räumliche Natürlichkeit, dass man ihren feinen
Duft wahrzunehmen meint. Damit machen die Porzellankünstler
MEISSEN ® s allen Blumenliebhabern ein großes Geschenk – außer den
Floristen, denn deren Dekorationen sind hier nicht gefragt.
Tiny moulded flowers of enchanting delicacy make each of these
vases unique. Consummately modelled by hand, no two are alike.
The shapes that go to make up the “Waves” tableware service with
its flowing rims and fine relief-moulding were not created until 1996
at MEISSEN ® . They have already come to be regarded as modern classics,
however, by dint of their harmonious proportions. They blend
in with the applied decoration so typical of the early 18 th century in
literally the finest possible way. Roses, orchids and water-lilies alike
are all lent a radiance befitting spring by the pastel shades in which
they are coloured. And the painting that replicates the flowers in the
pattern instils such a natural sense of space into the tiny arrangements
that they seem to give off a fine fragrance. MEISSEN ® porcelain artists
have thus come up with a major gift for flower enthusiasts – florists
excluded, since their decorations are not sought here.
34

Limited-Edition Art Works
Zauberhaft zart
machen kleine
plastische Blüten
jede dieser Vasen
zum Unikat.
Tiny moulded
flowers of enchanting
delicacy make each
of these vases unique.
Täuschend echt: Jede der kleinen
plastischen Blüten ist von Hand
modelliert.
Deceptively lifelike: each of the
tiny moulded flowers is modelled
by hand.
35

Limitierte Kunstwerke
Die Malerei, die die Blüten ins Dekor
fortsetzt, verleiht den kleinen Arrangements
eine räumliche Natürlichkeit.
The painting that replicates the flowers
in the pattern instils such a natural sense
of space into the tiny arrangements.
36

Limited-Edition Art Works
Wellenspielvase mit
plastischem Belag „Rosen“
“Waves” vase sprigged
with “Roses”
719384-50319-1
13,5 cm, Lim. 100
Wellenspielvase mit
plastischem Belag “Orchideen”
“Waves” vase sprigged with “Orchids”
719384-50318-1
H 20,5 cm, Lim. 75
Wellenspielvase mit
plastischem Belag “Seerosen”
“Waves” vase sprigged with “Water Lilies”
719384-50317-1
H 30 cm, Lim. 75
37

Limitierte Kunstwerke
FALTVASE „BLUMENMALEREI
NACH MONIKA ZEINAR“
FOLDED VASE WITH
“FLOWER PAINTING AFTER MONIKA ZEINAR”
Monika Zeinars Inspirationen
stammen einmal nicht aus den
Archiven der Manufaktur,
sondern aus der freien Natur.
Monika Zeinar draws
inspiration from Mother
Nature rather than the
Manufactory archives.
Mit ihrer unerschöpflichen Vielfalt an Farben, Formen und Düften
weiß die Welt der Blumen Menschen seit jeher zu faszinieren. Als
Tulpen noch exotische Raritäten aus dem fernen Konstantinopel
waren, entfachten sie in den Niederlanden eine wahre Manie: Schon
für eine von ihnen setzte mancher in den 1630er Jahren Haus und
Hof aufs Spiel.
Auf Tulpenzwiebeln wurden Anteilsscheine gehandelt. Sieben Jahre
später endete das Spektakel mit dem ersten Börsencrash der Geschichte.
Aber im Zuge der Weltumsegler, Eroberer, Abenteurer und Naturforscher
gelangten noch weit exotischere Pflanzen nach Europa. Ihre
Begehrlichkeit war so groß, dass selbst ihre Abbildungen Höchstpreise
erzielten. Im Barock entfaltete sich Blumenmalerei zu höchster Blüte.
Und in Deutschlands erster Porzellan-Manufaktur MEISSEN ® entwickelte
sie sich zum beständigsten Genre: Mitte des 18. Jahrhundert
als „trockene Blumenmalerei“ nach Kupferstichen der Malerin und
Naturforscherin Maria Sybilla Merian, später als dekoratives „Manierblumen-“
oder „Streublumendekor“.
Die „naturalistische Blumenmalerei“, die Malerin Monika Zeinar
heute modern interpretiert, eroberte seit dem 19. Jahrhundert das Porzellan.
Nicht aus den Archiven, sondern aus der freien Natur stammen
die Inspirationen für das Dekor. Kleine Unregelmäßigkeiten und
Besonderheiten lassen jedes Blatt und jede Blüte wie echt wirken. Fein
abgestufte Farben und das Spiel von Licht und Schatten unterstreichen
die optische Täuschung. Monika Zeinar bezieht die Form der Vase,
einen Entwurf aus dem Jahr 2000, ins Arrangement ein und gibt ihm
eine räumliche Dimension – damit sind auch ihre Tulpen eine kostbare
Rarität.
The world of flowers has always conspired to engross us with its
inexhaustible variety of colours, shapes and fragrances. Tulips, an
exotic rarity from distant Constantinople at the time, once triggered
a veritable craze in the Netherlands: there were those who risked
house and home to acquire just one of them in the 1630s.
Shares began to be traded in tulip bulbs. The show was over within
seven years, however, culminating in the first stock-exchange crash in
history. But far more exotic plants still were now brought to Europe
by circumnavigators, conquerors, adventurers and naturists. They
were coveted to such a degree that even pictures of them fetched top
prices. Flower painting unfolded to the full in the Baroque. And it
evolved into the most steadfast of all genres in Germany’s first porcelain
manufactory at MEISSEN ® – in the form of “dry flower painting”
based on etchings by the painter and naturist Maria Sybilla Merian in
the mid-18th century, thereafter as decorative “mannered flowers” or
the “scattered flowers pattern”.
“Naturalistic flower painting” of the sort our painter Monika
Zeinar has now interpreted in a modern guise began to take over on
porcelain from the 19th century. Inspiration for patterns was drawn
not from archives but from Nature herself. Minor irregularities and
peculiarities give a sense of authenticity to every leaf and petal. Finely
graduated colours and the play of light and shade heighten the optical
illusion. Monika Zeinar incorporates the shape of the vase, designed
in the year 2000, into the arrangement to lend it a spatial dimension
– her tulips, too, are a costly rarity as a result.
38

Limited-Edition Art Works
Die „naturalistische
Blumenmalerei“, die Malerin
Monika Zeinar heute modern
interpretiert, eroberte seit
dem 19. Jahrhundert das
Porzellan.
“Naturalistic flower painting”
of the sort our painter
Monika Zeinar has now
interpreted in a modern guise
began to take over on porcelain
from the 19th century.
Faltvase „Blumenmalerei nach
Monika Zeinar“
Folded vase with “flower painting
after Monika Zeinar”
207884-54959-1
H 16 cm, Lim. 50
39

Limitierte Kunstwerke
SCHALE MIT BLÜTENBELÄGEN
PLATE SPRIGGED WITH FLOWERS
Wie schön die Konkurrenz das künstlerische Schaffen beflügeln
kann, beweist die Schale mit Reliefrand und feinster Bemalung in
alter Manier.
Ihre Form geht auf Dessertteller aus einem Service des Grafen Brühl
(1700-1763) zurück, das zur Zeit des ersten Höhepunktes der Manufaktur
MEISSEN ® um 1730 entstand. Beflügelt wurde der unter anderem
durch den Wettstreit zwischen den beiden großen Künsten der
Porzellangestaltung: der Malerei und der Formgebung, dem Bossieren.
Gerade erst hatte Johann Gregorius Höroldt (1606-1775) mit der
Entwicklung von sechzehn neuen Aufglasurfarben die Voraussetzung
für fein differenzierte, farbige Porzellanmalereien geschaffen, als von
Frankreich her Reliefdekore in Mode kamen. Als „Brühl’sches Allerlei“
wird das ausgeschnittene und mit Relief verzierte Muster dieses Tellerrands
bezeichnet, das Korbgitter und ineinander verschlungene Blütenranken
bilden. Auch die Bemalung des Tellerspiegels in alter Manier
mit Kupferfarben ist inspiriert von frühen Stücken der Manufaktur.
Und sie variiert ein ständig wiederkehrendes Thema MEISSEN ® s neu:
die Rose, hier umspielt von zarten Blüten, die der Königin der Blumen
den Vortritt lassen. Farblich darauf abgestimmt sind die Belege
im Reliefrand staffiert und unterstreichen das harmonische Ganze von
kunstvoller Form und Malerei.
Proof of how beneficial competition can be to creative endeavour
is to be found in this plate with its relief-moulded rim and finest
painted decoration in the Old Style.
It is formally related to a dessert plate from a service for Count Brühl
(1700-1763), designed in around 1730 during the MEISSEN ® Manufactory’s
first heyday. Its creation was aided by rivalry between the
two great artistic skills brought to bear in the fashioning of porcelain:
painting and the lending of shape, i.e. modelling.
Hardly had Johann Gregorius Höroldt (1606-1775) developed his
sixteen new overglaze colours, and hence created the wherewithal for
painting porcelain in finely differentiated colours, than relief-moulded
patterns came into fashion from France. The relief-decorated pattern
of wickerwork trellising and intertwined floral tendrils on this plate’s
pierced rim is known as “Brühl’sches Allerlei”. The Old Style painting
with copper colours in the well of the plate was inspired by early
pieces from the Manufactory. It is also a fresh variation on a constantly
recurring MEISSEN ® theme: the rose, encircled here by dainty flowerheads
that do not seek to steal the show from the Queen of Flowers.
The sprigged detail on the relief-moulded rim is coloured to match,
underscoring the harmonious unity of consummate form and painting.
40

Limited-Edition Art Works
Als „Brühl’sches Allerlei“ wird
das ausgeschnittene und mit
Relief verzierte Muster dieses
Tellerrands bezeichnet.
The relief-decorated pattern
of wickerwork trellising and
intertwined floral tendrils on
this plate’s pierced rim is known
as “Brühl’sches Allerlei”.
Schale mit Blütenbelägen
Plate sprigged with flowers
208184-54M71-1
Ø 25,5 cm, Lim. 50
41

Limitierte Kunstwerke
Chinesische Wasserflasche mit Blütenbelägen
Chinese water bottle sprigged with flowers
208184-82307-1
H 25,5 cm, Lim. 50
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Limited-Edition Art Works
CHINESISCHE WASSERFLASCHE MIT
BLÜTENBELÄGEN
CHINESE WATER BOTTLE SPRIGGED WITH FLOWERS
Auf dem Dekor der Vase bringen
plastische, in Kupferstichmanier bunt
staffierte Blütenköpfe die flächige
Bemalung zum Blühen.
Moulded flower-heads coloured in the
manner of a copperplate engraving really
bring out the broad-wash painting in the
vase’s decoration.
Frische Blumen könnten die Vase nicht schöner schmücken als der
Blütenreigen, mit dem die Vase bestreut zu sein scheint – eine Reminiszenz
an das frühe künstlerische Schaffen von MEISSEN ® .
In den Anfängen der Manufaktur, als die Farbentwicklung der Glasuren
noch in den Kinderschuhen steckte, standen plastische Verzierungen
im Vordergrund. Erst mit der Erweiterung der Palette um 16
neue Farben durch Johann Gregorius Höroldt (1696-1775) wurden
detailreiche Porzellandekore möglich, anfänglich vor allem Chinoiserien,
Hafenszenen und indische Blumenmalerei. Wenig später boten
dann Bilder, auf denen Pflanzen- und Insektenkundler die exotischen
Funde ihrer Expeditionen dokumentierten, den Porzellanmalern reichlich
neue Inspirationen. Bereits im 18. Jahrhundert gelangten die handkolorierten
Kupferstiche in die grafischen Sammlungen MEISSEN ® s.
Bis heute bietet vor allem Maria Sibylla Merian (1647-1717) mit ihrer
„Metamorphosis insectorum Surinamensium“, einem Meilenstein der
Buchkunst und Entomologie, perfekte Vorlagen für faszinierend naturalistische
Darstellungen von Fauna und Flora.
Auf dem Dekor der Vase bringen plastische, in Kupferstichmanier
bunt staffierte Blütenköpfe die flächige Bemalung zum Blühen. Einzelne
goldene, nach dem Brand mit dem Achatstift gravierte Blätter setzen
Glanzpunkte – ein kostbarer Schmuck für den Blütenreigen, der zum
Glück niemals welkt.
Real flowers could never outdo the flourish of freshness that appears
to envelop this particular vase – a throw-back to early artistic outpourings
from MEISSEN ® .
Whilst the Manufactory was still in its infancy and coloured glazes
had yet to evolve, decoration of a sculptural nature predominated. It
was only once Johann Gregorius Höroldt (1696-1775) had added16
new colours to the palette that it became possible to produce richly
detailed porcelain patterns - chinoiseries, harbour scenes and oriental
flower painting for the most part initially. Within a short while, however,
our porcelain painters were drawing no end of fresh inspiration
from pictures documenting the exotic finds made on expeditions by
botanists and entomologists. Hand-coloured etchings found their way
into the graphic collections at MEISSEN ® back in the 18th century.
The gripping naturalistic representations of flora and fauna produced
by Maria Sibylla Merian (1647-1717) in “Metamorphosis insectorum
Surinamensium”, a milestone in both publishing and entomological
terms, still serve as ideal source material today.
Moulded flower-heads coloured in the manner of a copperplate
engraving really bring out the broad-wash painting in the vase’s decoration.
Single leaves, tooled in gold with an agate stick following firing,
create points of gleaming focus – enriching a floral profusion that will
thankfully never wither.
43

Limitierte Kunstwerke
DOSE „BLUMENMALEREI“,
PURPUR GLASIERT
BOX WITH “FLOWER PAINTING”,
PURPLE GLAZE
Mit ruhiger Hand dekoriert eine Porzellanmalerin die
feinen Blüten der Dose mit verschiedensten, eigens
angemischten Farben.
With a calm hand, a porcelain painter applies a wide
variety of self-mixed colours to the frail flowers on the box.
Die Kaffee- oder Teetafel wurde im Biedermeier zunehmend zum
Zentrum des bürgerlichen Familienlebens – und zum so genannten
Kaffeeklatsch, einem Treffen, bei dem die Damen Neuigkeiten austauschten
und sich weiterbildeten.
Repräsentative, reich dekorierte Sammeltassen oder kostbare Service
waren dabei ein „must have“. Kuchenteller brauchte man nicht,
denn damals wurden keine Tortenstücke sondern kleine Knabbereien
oder Kekse gereicht – am liebsten aus einer Porzellandose passend zum
prächtigen Service.
Coffee and tea-tables increasingly became the centre of middleclass
family life in the Biedermeier period – or the venue for coffee
mornings at which the ladies would exchange the latest news and
improve their minds.
Showy, opulently decorated collectors’ cups and choice services
were a “must have” at such events. No cake plates were required, since
the custom then was to pass round titbits or biscuits – preferably from a
porcelain box matching the splendid service – rather than slices of cake.
44

Limited-Edition Art Works
Dose „Blumenmalerei“, purpur glasiert
Box with “flower painting”, purple glaze
H 17,5 cm, Lim. 50
20A184-15825-1
45

Limitierte Kunstwerke
Sempervase „Reiche Blumen -
malerei“, Bord rot glasiert
Semper Vase with “opulent flower
painting”, red border glaze
H 48,5 cm, Lim. 25
20A284-50M21-1
46

Limited-Edition Art Works
SEMPERVASE
„REICHE BLUMENMALEREI“,
PURPUR GLASIERT
SEMPER VASE WITH “OPULENT FLOWER
PAINTING”, RED BORDER GLAZE
Zwei prächtige Sommersträuße in
traditioneller Blumenmalerei zieren die
Vorder- und Rückseite dieses Kunstwerks
nach Gottfried Semper.
Two magnificent bunches of summer
flowers painted in the traditional style
adorn the front and back of this artwork
after Gottfried Semper.
Der frei denkende Architekt und Kunsthistoriker Gottfried
Semper (1803 –1879) hatte ohne Zweifel Sinn für Großes. Eindrucksvoll
nahm er Einfluss auf das Städtebild von Dresden, Zürich und
Wien. 1834 wurde er zum Professor für Baukunst an die Königliche
Akademie der Bildenden Künste in Dresden berufen.
Während dieser Zeit in Elbflorenz kam es auch zur Zusammenarbeit
mit MEISSEN ® . 1836 entwarf er diese Prachtvase, die selbst für
die versierten Porzellankünstler der Manufaktur technisch eine große
Herausforderung werden sollte. Ihre beachtliche Größe machte den
Brand äußerst schwierig. Doch das Kunststück gelang, und so konnte
das spektakuläre Meisterwerk 1851 auf der Londoner Weltausstellung
präsentiert werden. Das Original ging leider verloren. Aber
erfreulicherweise sind im über 300-jährigen Formenschatz der Manufaktur
Gottfried Sempers Formteile und Gipsmodelle bewahrt. Das
MEISSEN ® -Archiv hütet seine Entwürfe bis heute. Auf deren Grundlage
konnte die Sempervase mit viel Aufwand rekonstruiert werden,
wenn auch nicht mehr komplett, denn die heutige Ausführung ist ohne
den ursprünglichen Deckel. Vorder- und Rückseite zeigen zwei prächtige
Sommersträuße, wie gerade frisch aus dem Garten gepflückt, in
traditioneller Blumenmalerei. Der rote Fond unterstreicht die warme
Sommerstimmung und bildet die dekorative Basis für edle Vergoldung,
die das Prachtstück effektvoll akzentuiert.
The free-thinking architect and art historian Gottfried Semper
(1803-1879) certainly had an eye for grandeur, making an impressive
impact on the cityscapes of Dresden, Zurich and Vienna. He was
appointed Professor of Architecture at Dresden’s Royal Academy
of Fine Arts in 1834.
It was during this period of residence in the Saxon capital that he
worked with MEISSEN ® . He designed this showpiece vase, which was
to prove a major technical challenge even for the Manufactory’s practised
porcelain artists, in 1836. It was extremely difficult to fire owing
to its great size but the process was nevertheless a success, allowing the
spectacular masterpiece to be presented at the 1851 World’s Fair in London.
The original is no longer extant unfortunately. Luckily, however,
Gottfried Semper’s mould sections and plaster model have been preserved
in the Manufactory’s more than 300-year-old stock of moulds,
the MEISSEN ® archives, until the present-day. It has been possible
with their help to painstakingly reconstruct the Semper Vase, albeit
not completely, since the new edition comes without the original cover.
Its front and back show two magnificent bouquets of flowers, seemingly
just picked out of the garden, in a traditional flower-painting
style. The red ground underscores this warm summer mood and acts
as a decorative basis for refined gilding that sets the splendid piece off
to great effect.
47

Limitierte Kunstwerke
DEJEUNER NACH LEUTERITZ
„WALDBEEREN“
DEJEUNER AFTER LEUTERITZ WITH
“WOODLAND BERRIES”
Das Dekor mit Walderdbeeren und Blüten
wird kostbar ergänzt durch die golden
hervorgehobenen Reliefs.
The pattern with small woodland berries is
lusciously augmented by areas of moulded
relief picked out in gilt.
Verspielt und voller faszinierender Details, kurzum ganz und gar
im Stil von MEISSEN ® , präsentiert sich das Kaffeeservice in Empire
Form nach Ernst August Leuteritz (1818-1893).
Als Leiter der Modellabteilung setzte er darauf, bei MEISSEN ® den
Reichtum des 18. Jahrhunderts, den das Repräsentationsbedürfnis des
Adels hervorgebracht hatte, wieder aufleben zu lassen. Bemalt ist es
im Stil des Biedermeiers, einer Zeit des Rückzugs des Bürgertums ins
Private. Der Kaffee- und Teetisch war zum Treffpunkt mit Familie und
Gästen geworden. Entsprechend entwickelte sich wieder die Begeisterung
für repräsentatives Porzellan. Nicht etwa für den täglichen
Gebrauch, sondern um es in der Vitrine zur Schau zu stellen oder um
damit bei besonderen Anlässen Stilgefühl und Wohlstand zu zeigen.
Kleine Walderdbeeren, die der Porzellanmaler auf einem Spaziergang
fand, und eine große Form von Ehrenpreis, die er auf einer Reise
durch den Kaukasus entdeckte, inspirierten den Künstler zu einem
Dekor voller Blüten und Früchte. Sie werden kostbar ergänzt durch
die golden hervorgehobenen Reliefs. Kleine Beeren toppen die Deckel
von Kanne und Zuckertopf – mehr Dekoration braucht keine Kaffeetafel
und keine Vitrine.
The Empire coffee service after Ernst August Leuteritz (1818-1893)
comes across as being capricious and full of fascinating detail –
wholly in the MEISSEN ® manner in other words.
As Head of the Modelling Department at MEISSEN ® , Leuteritz
championed a revival of the opulence engendered by the 18th century
nobility’s need for show. The present work is in the style of the Biedermeier,
an age in which the bourgeoisie withdrew into its own private
realm. Coffee and tea-tables became places where meetings with the
family and guests took place. Enthusiasm for showy porcelain reemerged
accordingly – not for day-to-day use, but as something to
be placed in a showcase cabinet or else as a means of demonstrating
affluence and an awareness of style on special occasions.
Small woodland berries, which our porcelain painter found whilst
out walking, and a large species of speedwell, which he discovered on a
trip through the Caucasus, inspired the artist to author a pattern full of
flowers and fruit. These are lusciously augmented by areas of moulded
relief picked out in gilt. Small berries crown the covers of the pot and
sugar basin – decoration enough for any coffee table or cabinet.
48

Limited-Edition Art Works
Dejeuner nach Leuteritz
„Waldbeeren“
Dejeuner after Leuteritz
with “Woodland berries”
213184-S0913-1
Lim. 25
49

Limitierte Kunstwerke
VERGISSMEINNICHT-VASE
„NATURALISTISCHE BEERENFRÜCHTE“
FORGET-ME-NOT VASE WITH “NATURALISTIC BERRIES”
Brombeeren und Erdbeeren erscheinen
auf der Vase zum Greifen nah. Seit
Mitte des 19. Jahrhunderts wird die
naturalistische Frucht- und Blumenmalerei
in der Manufaktur perfektioniert.
Blackberries and strawberries seem close
enough to take hold of on this vase.
Naturalistic fruit-and-flower painting
has been honed to perfection at the
Manufactory since the mid-19th century.
Einen Blick ins Gartenbeet eröffnen die in kostbarem Gold gerahmten
Felder der Deckelvase. Brombeeren und Erdbeeren scheinen auf
der Wölbung von Deckel und Vase zum Greifen nah.
Ihre realistische räumliche Wirkung verdanken die roten Beeren vor
allem der meisterhaften naturalistischen Frucht- und Blumenmalerei
Matthias Steinerts. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist diese Malweise
in MEISSEN ® zu höchster Perfektion gereift. Im Spiel mit Licht und
Schatten und durch extrem abgestufte Farbwerte sind alle Feinheiten
so detailreich dargestellt, dass Blüten und Früchte geradezu gegenständlich
erscheinen. Umspielt werden sie hier durch hunderte kleiner
Vergissmeinnicht, dem Relief der Vase, dem goldene Punkte kleine
Glanzlichter aufsetzen. Ohne sich unterzuordnen, machen die zauberhaft
zarten Blüten in ihrer symmetrischen Anordnung der Malerei
keine Konkurrenz. Form und Dekoration gehen hier eine symbiotische
Verbindung ein, ganz wie in der Natur, aber mit dem großen Vorteil,
dass sie keinen Herbst kennen.
The choicely gilt-framed panels on this covered vase afford a glimpse
into a prolific world of horticulture. The blackberries and strawberries
on the cover’s vaulted sides appear to be within easy grasp.
The realistic spatial quality of the red berries is largely down to
Matthias Steinert’s prowess as a naturalistic painter of fruit and flowers.
This is a style of painting that artists at MEISSEN ® have been honing to
a peak of perfection since the mid-19 th century. Use is made of the play
of light and shade as well as of extreme chromatic gradations to portray
even the finest of detail in such clarity that flower-heads and fruit
come across as being virtually three-dimensional. They are caressed by
hundreds of tiny forget-me-nots moulded onto the vase that are caused
to gleam by tiny dots of gilding. These beguiling, symmetrically arranged
little flowers do not seek to rival the painted detail, yet neither are
they about to take second place to it. Form and decoration enter into
a symbiotic union, just as in Nature, though with the advantage that
they know no autumn.
50

Limited-Edition Art Works
Vergissmeinnicht-Vase
„Naturalistische Beerenfrüchte“
Forget-me-not vase with
“Naturalistic Berries”
245784-51181-1
H 20,5 cm, Lim. 75
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Limitierte Kunstwerke
WANDBILD
„KOHLMEISEN MIT INSEKTEN“
WALL PLAQUE WITH “GREAT TITS AND INSECTS”
Wandbild „Kohlmeisen
mit Insekten“
Wall plaque with
“Great tits and insects”
261784-9M008-1
23 x 23 cm, Lim. 75
Ein munteres Kohlmeisenpärchen auf der Jagd nach Insekten steht
im Mittelpunkt der Wandplatte. Mit bis zu zwölf Jungvögeln im
Gelege, sind die farbenfrohen heimischen Vögel im Frühjahr pausenlos
im Einsatz, um die vielen Schnäbel zu stopfen.
Vorwitzig, intelligent und anpassungsfähig wie sie sind, haben sie
wenig Scheu vor den Menschen und kommen oft als Gast in ihre Gärten.
Offensichtlich auch bei der Porzellanmalerin, der sie so lebhaftes
Anschauungsmaterial geboten haben. Auf jeden Fall ist es ihr meisterhaft
gelungen, die bunten Gesellen so natürlich in ihrer Bewegung
einzufangen, als würden wir sie selbst durch ein Fenster beobachten.
Eine stilisierte Ranke mit Blättern und Beeren umspielt das Motiv auf
dem Rahmen und unterstreicht zart verlaufend den Zauber der kleinen
Momentaufnahme. Zweige und Blattwerk sind raffiniert mit Platin
belegt, so dass sie wie in der Morgensonne glänzen. Ein kleines Kunstwerk
der MEISSEN ® er Vogelmalerei von einem Meisenpärchen, das
uns zum Glück nicht davon fliegen kann.
This wall plaque centres on a chirpy pair of great tits on the lookout
for insects. They may have up to twelve young in their nest, meaning
these gaily hued native birds are constantly engaged in filling all
their gullets in spring.
Precocious, intelligent and adaptable as they are, they are not at all
shy of humans and often come into their gardens. As clearly was the
case with our porcelain painter, for whom they constituted lively observation
material. She has certainly done a fantastic job of capturing the
movements of these colourful fellows – indeed, they look as authentic
as if we were watching them through the window. A stylised tendril
with leaves and berries encircles the motif on the frame and underscores
with the delicate course it takes the magic of this moment caught in
time. Branches and foliage are classily coated in platinum so they gleam
as if in the morning sun. A miniature work of art from the MEISSEN ®
bird painting department depicting a pair of tits that, luckily, are not
about to fly away.
52

Limited-Edition Art Works
Eine zauberhafte Momentaufnahme
zwischen Zweigen
und Blütenranken – ein kleines
Kunstwerk der Meissener
Vogelmalerei.
A bewitchingly caught moment
amongst branches and trailing
flowers – a miniature ornithological
work of art from MEISSEN ® .
53

Limitierte Kunstwerke
WANDBILD „EISVÖGEL MIT INSEKTEN“
WALL PLAQUE WITH “KINGFISHERS AND INSECTS”
Der flüchtige Moment des Abflugs,
virtuos eingefangen zwischen stilisierten,
mit Platin belegten Schilfzweigen.
The fleeting moment of take-off, ably
captured amidst stylised reeds applied
with platinum.Viennese manner.
Die einheimische Vogelwelt steht bei der Meissener Vogelmalerei im
Mittelpunkt. Dabei mutet das prächtige Paar, das hier im Schilf auf
Insektenjagd geht, geradezu exotisch an.
An der Elbe hat die Porzellanmalerin die Eisvögel mit kobaltblauem
Kopf, Rücken und Flügeln und rostrotem Bauch entdeckt. Durch die
Zweige hindurch konnte sie beobachten, wie sie sich mit ihrem nahezu
keilförmigen Körper und dem langen, spitzen Schnabel immer wieder
kopfüber fast senkrecht ins Wasser stürzten, um Insekten, kleine Fische,
Krebs und Kaulquappen zu fangen. Im Zentrum des Wandbildes fängt
die Künstlerin den Moment des Abflugs so lebhaft ein, dass wir an der
Beobachtung dieser spritzigen Jagd nach Nahrung teilhaben. Ein zart
stilisierter Zweig mit Blättern und Beeren umspielt das Motiv auf dem
Rahmen. Schilf und Blattwerk sind so mit Platin belegt, dass sie in der
Morgensonne zu glänzen scheinen. Damit wirkt die Szenerie so natürlich,
dass man fürchtet, die Vögel könnten jeden Moment abtauchen.
The onus at MEISSEN ® is generally on painting native birds, and
yet the splendid pair hunting insects in the reeds here are well-nigh
exotic in appearance.
Our porcelain painter discovered these kingfishers with their heads,
backs and wings in cobalt-blue and rust-red bellies by the river Elbe.
She was able to observe through the undergrowth how, with their
almost wedge-shaped bodies and long pointed beaks, they repeatedly
performed somersaults as they plunged into the water almost vertically
in order to catch insects, small fish, crabs and tadpoles. The artist captures
their taking off so vividly in the middle of the wall plaque that we
actually experience the splashing of the water as they home in. Encircling
the motif around the frame is a gently stylised spray of leaves and
berries. Reeds and foliage are coated with platinum in such a manner
that they appear to glint in the morning sun. The setting is so authentic
as a result that one fears the birds might dive under at any moment.
54

Limited-Edition Art Works
Wandbild „Eisvögel mit Insekten“
Wall plaque with “Kingfishers and insects”
261884-9M008-1
23 x 23 cm, Lim. 75
55

Limitierte Kunstwerke
VASE „JAGDMALEREI NACH
RIDINGER“,GELBER FOND
VASE WITH “HUNTING SCENES AFTER RIDINGER”
ON A YELLOW GROUND
Die Farben der Parforcejagd,
der Hetzjagd mit
Hunden und Pferden,
bilden den perfekten
Rahmen für die detailreiche
Jagdszene.
The colours of par force
hunting, where the game is
run down by hounds and
horses, form a perfect
framework for the richly
detailed hunt scene.
Zwei große Leidenschaften hatten der sächsische Kurfürst und
Manufaktur-Gründer August der Starke (1670-1733) und sein Sohn
August III (1696-1763) gemeinsam: Sie liebten die schönen Künste
und die Jagd. Diese Symbole der Weltgewandtheit und der Macht
wussten sie im Jagdschloss Hubertusburg aufs prunkvollste zu
repräsentieren.
1761 war es nach Plünderungen in Folge des Siebenjährigen Krieges
mit der Pracht vorbei. Umso wunderbarer ist es, dass vier von
ursprünglich fünf kostbaren Deckelvasen von MEISSEN ® bis heute
erhalten blieben. Ihre Form stammt von Johann Joachim Kaendler
(1706-1775). Bemalt sind sie in den Farben der Parforcejagd mit
gelbem Fond, in den blaue Reserven eingesetzt sind. Die Vorder- und
Rückseite hat der talentierte Höroldt-Schüler Johann Georg Heintze
(1706-1750) mit höchst kunstvoller Malerei dekoriert: detailreiche
Szenen von Parforcejagden nach den Kupferstichen von Johann Elias
Ridinger (1698-1767), der für seine charakteristischen „Momentaufnahmen“
berühmt war. Als Höhepunkt des St. Hubertustages lieferte
MEISSEN ® die berühmte Serie am 3. November 1739 aus. Die größte
der fünf Vasen, das Mittelstück, war Vorbild für die limitierte Neuauflage,
die eine große Tafelrunde mit Fürst und Fürstin während der Jagd
zeigt. Der Deckel ist bossiert mit einem Jäger, der durch sein Halali das
erfolgreiche Ende der Jagd verkündet – das Fest kann beginnen.
The Saxon Elector and Manufactory founder Augustus the Strong
(1670-1733) shared two major passions with his son Augustus III
(1696-1763) – for the fine arts and for hunting. These are simultaneously
symbols of a worldliness and power most lavishly articulated
in their hunting lodge at Hubertusburg.
The ravages of the Seven Years’ War put an end to all such pomp by
1761, however. It is accordingly all the more amazing that four of an
original set of five choice MEISSEN ® mantelshelf vases have survived
to the present day. They were modelled by Johann Joachim Kaendler
(1706-1775). The talented Höroldt pupil Johann Georg Heintze (1706-
1750) consummately adorned them with highly detailed par force hunting
scenes based on copperplate engravings by Johann Elias Ridinger
(1698-1767), who was famed for his ability to capture the essence of a
moment. MEISSEN ® made delivery of the famous series to crown the
St. Hubert’s Day celebrations on 3 November 1739. It is the largest of
the five vases, the central item, that provided the source material for the
present limited edition, depicting as it does a major round-table hunt
banquet attended by the prince and princess. The cover is embossed
with a hunter blowing his horn to announce the successful completion
of the hunt – the revelries can commence.
56

Limited-Edition Art Works
Zwei große Leidenschaften
hatten der sächsische
Kurfürst und Manufaktur-Gründer
August der
Starke (1670-1733) und
sein Sohn August III
(1696-1763) gemeinsam:
die schönen Künste und
die Jagd.
The Saxon Elector and
Manufactory founder
Augustus the Strong
(1670-1733) shared two
major passions with his
son Augustus III (1696-
1763) – for the fine arts
and for hunting.
Vase „Jagdmalerei nach Ridinger“,
gelber Fond
Vase with “Hunting scenes after
Ridinger” on a yellow ground
278584-51326-1
H 70 cm, Lim. 10
57

Limitierte Kunstwerke
TABAKPFEIFE “CHINOISERIEN
NACH HÖROLDT” IN SEPIA
PIPE WITH “CHINOISERIES AFTER HÖROLDT”
IN SEPIA
Bereits die Meissener
Manufakturisten der ersten
Stunde zauberten kleine
Alltagsszenen aus dem
Reich der Mitte auf
Porzellan.
Some of the earliest artists
at the Meissen Manufactory
committed magical
little everyday scenes from
the Middle Kingdom to
porcelain.
Bereits in den ersten Inventaren der Manufaktur MEISSEN ® sind
hunderte Tabakpfeifen aufgelistet, nach dem Vorbild holländischer
Tonpfeifen in einem Stück aus Böttgersteinzeug geformt.
Schon zwei Jahre nach seiner Erfindung löste jedoch das ‚weiße
Gold‘ den braunen Werkstoff ab. Seit 1710 werden daher Pfeifenköpfe
in MEISSEN ® aus Porzellan hergestellt. Weil es sich beim Rauchen
stark erhitzt, entwickelte man Gesteckpfeifen mit abnehmbaren
Behältern für das Kondensat und einem Rohr aus Holz. Die glatten,
schlanken Pfeifenköpfe boten den Porzellanmalern neue Gestaltungsmöglichkeiten
für Kunstwerke en miniature.
Die schönsten Vorlagen für die im 18. Jahrhundert in ganz Europa
beliebten Chinoiserien lieferte das als ‚Schulz-Codex’ bekannte
Skizzenbuch Johann Gregorius Höroldts (1696-1775). Bereits in den
1720er Jahren, als für die Aufglasurmalerei erst fünf Farben verfügbar
waren, wussten die Männer der ersten Stunde bei MEISSEN ® kleine
Alltagsszenen aus dem Reich der Mitte auf das Porzellan zu zaubern.
Als erfahrene Silberschmiede und Emaillierkünstler beherrschten sie
die Kunst, die weiße Fläche mit goldenen Silhouetten zu verzieren.
Auf diese „Goldchinesen“ aus den Anfängen der Manufaktur nimmt
die kostbare Replik der damals außerordentlich beliebten Porzellanpfeifen
Bezug, die im Biedermeier ihre Blütezeit hatten. Um 1900
endete ihre Rauchkultur – zum Glück für so ein Prachtstück, das in
schwarzem Ebenholz, weißem Porzellan und kostbarem Gold über
300 Jahre Handwerkskunst in Perfektion vereint.
The very first inventories drawn up for the MEISSEN ® Manufactory
list hundreds of tobacco-pipes. They were made in one piece
out of Böttger stoneware along the lines of clay pipes from Holland.
The brown material was eclipsed by “white gold” within two years
of the latter’s invention, however. Thus, from 1710, MEISSEN ® pipe
bowls were made in porcelain. This gets very hot when the pipe is
smoked, which led to multiple-section pipes with removable containers
for the residue and a pipe section made of wood being developed. The
slender smooth-faced pipe bowls provided porcelain painters with a
new means of fashioning miniature works of art.
The most beautiful source material for the chinoiseries so beloved
throughout Europe in the 18th century took the form of a sketchbook
by Johann Gregorius Höroldt (1696-1775) known as the “Schulz
Codex”. The pioneering spirits at MEISSEN ® had become adept at
transposing everyday scenes from the Middle Kingdom onto porcelain
back in the 1720s, at a time when there were just five colours
available for overglaze painting. They were experienced silversmiths
and enamellists and as such well versed in embellishing white surfaces
with golden silhouettes. It is these “Gold Chinese figures” from the
Manufactory’s early years to which this sumptuous replica of a porcelain
pipe refers. Such pipes were extraordinarily popular at the time,
the custom of smoking them peaking during the Biedermeier period.
It came to an end in around 1900 – good news for this splendid mix of
black ebony, white porcelain and sumptuous gold that combines over
300 years of craftsmanship to perfection.
58

Limited-Edition Art Works
Tabakpfeife „Chinoiserien nach Höroldt“
in sepia
Pipe with “chinoiseries after Höroldt”
in sepia
286084-53N89-1
L 38 cm, Lim. 25
59

Limitierte Kunstwerke
Teedose „Motive zu Ludwig XIV.“
Tea caddy with “Louis Quatorze motifs”
28A684-52866-1
H 23,5 cm, Lim. 25
60

Limited-Edition Art Works
TEEDOSE
„MOTIVE ZU LUDWIG XIV.“
TEA CADDY WITH “LOUIS QUATORZE MOTIFS”
Ein Medaillon mit dem Portrait vom
„Sonnenkönig“ Ludwig XIV. und
seine Unterschrift zieren eine Seite der
kunstvoll verzierten Dose.
A medallion bearing a portrait of the
“Sun King” Louis XIV and his
signature adorn one side of this
consummately embellished box.
Für sein prunkvolles Auftreten, aber auch für die Förderung der
Künste und Wissenschaften, ist Ludwig XIV. (1638-1715) bekannt.
Unter ihm blühte die französische Kultur im 17. Jahrhundert auf.
Durch seine expansive Außenpolitik konnte er die Großmachtstellung
Frankreichs festigen. Die Sonne wählte der absolutistische
Monarch, der schon mit vier Jahren inthronisiert worden war, zum
Wappen. Wie sie, wollte er im Mittelpunkt seines Universums stehen.
Am 1. September 1715 starb der „Sonnenkönig“ in Versailles. Anlässlich
seines 300. Todestages setzt ihm MEISSEN ® mit einer kunstvoll
bemalten Porzellandose ein kleines Denkmal. Farbige, detailreiche
Miniaturen im Stil der Figuren-, Jagd- und Landschaftsmalerei lassen
die Vergangenheit lebendig werden. Die Vorderseite zeigt den
Sonnenkönig und seine Generäle zu Pferd mit einem Boten, der ihm
eine Nachricht überbringt. Die Rückseite ist mit dem Apollobrunnen
im Schlosspark von Versailles dekoriert. Rechts zieren ein Medaillon
mit dem Portrait des Monarchen und seine Unterschrift die Dose,
links das Symbol der Sonne aus dem Haupttor von Versailles mit dem
Schriftzug „Roi Soleil“. Ein Deckel in königlichem Blau übersät von
goldenen Bourbonen-Lilien, dem Zeichen seines Adelsgeschlechts,
bildet den krönenden Abschluss der Dose: ein kleines Prunkstück,
das Glanz in den modernen bürgerlichen Alltag bringt.
Louis Quatorze (1638-1715) is famed for the pomp that attended
his every move but also for furthering the arts and sciences. 17th
century French culture blossomed during his reign.
He pursued an expansive foreign policy that enabled him to establish
France as a major power. The absolutist monarch, who ascended the
throne at the tender age of four, chose the sun as his crest. He sought
to emulate it by likewise becoming the centre of his universe. The “Sun
King” died on 1 September 1715 in Versailles. MEISSEN ® is marking
the 300th anniversary of his death with a small memorial in the form of
this consummately painted porcelain box. Finely detailed polychrome
miniatures in the style of figure, hunting and landscape painting bring
the past emphatically back to life. The front shows the Sun King and
his generals on horseback with a messenger bringing him news. The
back is decorated with the Apollo Fountain from the palace grounds
in Versailles. The right of the box is adorned by a medallion bearing a
portrait of the monarch and his signature, the left with the symbol of
the sun over the main gates at Versailles and the words “Roi Soleil”.
Crowning the receptacle is a royal-blue cover awash with golden Bourbon
lilies, emblem of his noble line. This is a miniature gem that injects
a little sparkle into the lives of us modern-day subjects.
61

Limitierte Kunstwerke
Der berühmte Schlosspark von
Versailles, opulente Heimat des
luxusverliebten „Sonnenkönigs“.
Rechts davon das Symbol der Sonne
aus dem Haupttor des Parks mit der
Inschrift „Roi Soleil“.
The famous palace grounds at Versailles,
lavish home of the luxury-loving “Sun
King”. To the right, the symbol of the sun
from the main gate of the park with the
inscription “Roi Soleil”.
62

Limited-Edition Art Works
Am 1. September 1715 starb der „Sonnenkönig“ in
Versailles. Anlässlich seines 300. Todestages setzt
ihm MEISSEN ® mit einer kunstvoll bemalten
Porzellandose ein kleines Denkmal.
The “Sun King” died on 1 September 1715 in Versailles.
MEISSEN ® is marking the 300th anniversary
of his death with a small memorial in the form of
this consummately painted porcelain box.
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Limitierte Kunstwerke
FLAKON „FIGURENMALEREI
NACH WATTEAU“
SCENT BOTTLE WITH
“FIGURE PAINTING AFTER WATTEAU”
Flakon „Figurenmalerei nach Watteau“
Scent bottle with “figure painting
after Watteau”
292184-51089-1
H 19 cm, Lim. 50
In den Anfängen der Porzellangestaltung bei MEISSEN ® dienten
Silber- und Zinngefäße nicht nur für die Formen als Vorlagen. Auch
das Relief des Services, das Graf Joseph Alexander von Sulkowski
(1695-1762) für sein Lustschloss Übigau 1735 bei dem legendären
Modelleur Johann Joachim Kaendler (1706-1765) in Auftrag gab,
ist von einem Silbergefäß inspiriert.
Das Flechtmuster umspielt als Relief des Flakons zwei Gold gerahmte
Schilder. Anlässlich ihres 275. Jubiläums ziert Watteaumalerei die
Vorderseite – ein Bild des Franzosen Antoine Watteau (1684-1721), der
im Rokoko außerordentlich beliebt war. 1741 hat die Manufaktur einige
seiner Kupferstiche erstanden. Sie inspirierten die Porzellankünstler
auf vielfältige Weise immer wieder, unter anderem für die Modellierung
der bekannten Jahreszeitenfiguren und für detailreiche Dekore voller
Koketterie wie diesem: „Welke Liebe mir nicht gefällt. Ich habe mir was
frisch erwählt“ lautet der Text zum Kupferstich, der hier die Vorlage
lieferte. Die Rückseite des Flakons ziert eine Blumenmalerei im Stil
der alten Manier. So symbolisiert das kostbare Schmuckstück aus dem
Lustschloss heute die zwei Seiten der Lebensfreude: die Schönheit der
Natur und die Liebe.
It was not only as source material for shapes that silver and pewter
vessels were used while the fashioning of porcelain was still in its
infancy at MEISSEN ® . The relief moulding on the tableware service
Count Joseph Alexander von Sulkowski (1695-1762) ordered in 1735
from the legendary modeller Johann Joachim Kaendler (1706-1765),
for his pleasure palace at Übigau, was likewise inspired by silverware.
The scent bottle’s relief-moulded basketweave pattern encircles two
gilt-framed cartouches. The bottle’s 275th anniversary is marked on the
obverse by a picture by the French painter Antoine Watteau (1684-
1721), whose work was extraordinarily popular during the Rococo.
Indeed, the Manufactory purchased a number of his etchings in 1741.
These have inspired our porcelain artists in manifold ways over and
over again ever since, cases in point being the modelling of the familiar
Four Seasons figures and richly detailed patterns redolent with coquettishness
such as this one. The legend to the etching on which it is based
translates roughly thus: “In withered love I find no joy. To find a new
one was my ploy“. The reverse of the scent bottle is embellished with
Old Style flower painting. This choice gem from the pleasure palace
accordingly symbolises two aspects of life crying out to be enjoyed: the
beauty of Nature and that of love.
64

Limited-Edition Art Works
Die Vorderseite ist mit
goldenem Flechtmuster
und Watteaumalerei
dekoriert, die Rückseite in
manieristischer Blumenmalerei.
The front is decorated
with a gilt interlace
pattern and Watteau
painting, the back with
Mannerist flower painting.
devised by MEISSEN ® .
65

Limitierte Kunstwerke
Die „Commedia dell’arte“, eine Form
des italienischen Volkstheaters, das auf
Masken und festgelegten Charakteren
basiert, war an barocken Höfen außerordentlich
beliebt.
The “Commedia dell’Arte”, a form of
Italian folk theatre that operates with
masks and stock characters, was exceedingly
popular at Baroque courts.
Figuren der „Italienischen Komödie“ sowie aufwendige
Blumen- und Reliefdekore verzieren die
Neuinterpretation des Dejeuners von 1741.
Commedia dell‘Arte characters and elaborate
floral and relief-moulded patterns adorn this
re-interpretation of a dejeuner from 1741.
66

Limited-Edition Art Works
GOTZKOWSKY-DEJEUNER
„ITALIENISCHE KOMÖDIE“
GOTZKOWSKY “COMMEDIA DELL‘ARTE“ DEJEUNER
Gotzkowsky-Dejeuner
„Italienische Komödie“
Gotzkowsky “Commedia
dell‘Arte” dejeuner
29A284-C0801-1, Lim. 25
Auf Bestellung des Berliner Kaufmanns Johann Ernst Gotzkowsky
(1710-1775) wurde das Service 1741 entworfen. Als Galanteriewaren-
und Juwelenhändler mit eigenen Fabriken war er zum Hoflieferanten
Friedrich des Großen (1712-1786) avanciert. Mit August
dem Starken (1670-1733) teilte der bürgerliche Selfmademan seine
„Maladie fürs weiße Gold“, die Leidenschaft fürs Porzellan und die
schönen Künste.
Der damaligen Mode entsprechend war das Service mit Reliefs und
Blumen dekoriert. In der Neu-Interpretation zeigen die Schilder Figuren
der italienischen Komödie, die vor dem Hintergrund Venedigs in
der Abendsonne lange Schatten werfen – ein Thema, das in MEISSEN ®
lange Tradition hat. Die „Commedia dell’arte“, eine Form des italienischen
Volkstheaters, das auf Masken und festgelegten Charakteren
basiert, war an barocken Höfen außerordentlich beliebt. Ihr ursprüngliches
Zentrum lag in Neapel und Venedig, wo die fahrenden Theatervölkchen
auf improvisierten Straßenbühnen Komödien aufführten.
Ihre Handlung folgte dem Muster, dass Figuren aus dem einfachen
Volk, zu denen auch Harlekin gehört, mit denen der Oberschicht
streiten – mit Figuren, die sich durch ihren Hochmut und Dünkel
höchst lächerlich machen. Die farbenfrohen Kostüme, die Masken
und die Gestik der einzelnen Charaktere inspirierten nahezu alle großen
Modelleure MEISSEN ® s, wie Johann Joachim Kaendler (1706-
1775) und Peter Reinecke (1717-1768), zu ganzen Figuren-Ensembles
aus Porzellan. Mit der französischen Revolution endete die Zeit der
„Commedia dell’arte“. Das effektvolle Dekor des barocken Dejeuners
zeigt nun eine außerordentlich sehenswerte Neu-Inszenierung.
This service was designed in 1741 to an order by Johann Ernst Gotzkowsky
(1710-1775), a Berlin businessman. He had a line in fashion
accessories and jewellery, ran factories and managed to become a
supplier to the court of Frederick the Great (1712-1786). He was a
middle-class self-made man who shared the consuming passion of
Augustus the Strong (1670-1733) for porcelain and the fine arts.
As was the fashion at the time, the service was decorated with relief
moulding and flowers. The cartouches on this re-interpreted version
enclose Commedia dell’Arte figures who throw long shadows against
a Venetian backdrop in the evening sun – a theme with a long tradition
at MEISSEN ® . The “Commedia dell’Arte”, a form of Italian folk
theatre that operates with masks and stock characters, was exceedingly
popular at Baroque courts. It was originally at home in Naples and
Venice, where travelling troupes would act out comedies on improvised
street stages.
The plot was invariably about figures from the lower echelons of
society, of which Harlequin was one, tussling with the upper classes
– figures who make complete fools of themselves on account of their
supercilious arrogance. The masks, body language and brightly coloured
costumes of the various characters inspired almost all great modellers
at MEISSEN ® , including Johann Joachim Kaendler (1706-1775)
and Peter Reinecke (1717-1768), to produce entire sets of such figures
in porcelain. The “Commedia dell’Arte” era ended with the French
Revolution. The feature-rich pattern on this Baroque dejeuner offers a
re-enactment that is uncommonly well worth seeing.
67

Limitierte Kunstwerke
DEJEUNER „ASIATISCHE BLUMEN-
UND VOGELMALEREI“,
FLIEDERFARBENER FOND
DEJEUNER WITH “ASIAN FLOWER AND BIRD PAINTING”
ON A LILAC GROUND
Die Chinoiserien Johann
Ehrenfried Stadlers sind
berühmt für ihre detailgetreue
Wiedergabe chinesischer
Szenen.
Johann Ehrenfried Stadler’s
chinoiseries are renowned for
their faithfully detailed
renditions of Chinese scenes.
Heiterkeit strahlen die Gartenszenen aus, die mit feinsten Pinselstrichen
kunstvoll auf das Kaffeeservice gemalt sind. Ein handgestuppter,
fliederfarbener Fond verleiht den zarten Motiven im Stil von
Johann Ehrenfried Stadler (1701-1741) besondere Ausdruckskraft.
Schon bevor Stadler 1723 von Johann Gregorius Höroldt (1696-
1775) von MEISSEN ® als Malergeselle eingestellt wurde, hatte er seine
Kunstfertigkeit als Fayencemaler bei Eggebrecht in Dresden entwickelt.
Bald galt er als der Spezialist für Chinoiserien. Mit skizzenhafter
Linienführung, aquarellähnlichem Farbauftrag und asymmetrischen
Kompositionen zeigt seine Malerei Nähe zum japanischen Kakiemonstil.
Die Gesichter bleiben weiß und sind eisenrot konturiert. Oft bildet
ein Zaungitter den Hintergrund, manchmal ein Pagodendach oder
Gebäude.
Obwohl er Europa nie verlassen hat, gelten die Chinamotive Stadlers
als besonders „chinesisch“, denn er hat sich stets sehr detailgetreu
und ohne eigene Ergänzungen an die alten Vorlagen gehalten. Seine
Figuren wandeln meist mit Fächer oder Schirm in der Hand zwischen
exotischen Blüten durch den Garten. Die Motive des Kaffeeservice zeigen
sie bei der Aufzucht, Fütterung und Pflege von Vögeln. Der asiatischen
Symbolik nach stehen Kraniche für ein langes Leben, Chrysanthemen
für die Lebenskraft und Päonien für Weiblichkeit. Gemeinsam
vermitteln die frei herumflatternden Vögel und prächtigen Blüten hier
die reine Lebensfreude, betont durch den strahlenden fliederfarbenen
Fond, das vitale Orange und tiefe Blau-Violett der Malerei. So verführt
das Service dazu, gelegentlich mit einer Kaffee-Zeremonie im Alltag
inne zu halten und diese Kostbarkeit zu genießen.
These garden scenes, ably painted with the finest of brush-strokes on
this coffee set, simply ooze high spirits. A hand-daubed lilac ground
lends delicate motifs in the style of Johann Ehrenfried Stadler (1701-
1741) great expressive power.
Stadler acquired skills as a faience painter working with Eggebrecht
in Dresden before being appointed by Johann Gregorius Höroldt
(1696-1775) as a journeyman painter at MEISSEN ® in 1723. He was
soon looked upon as the chinoiserie specialist. With its sketchily drawn
lines, water-colour effect and asymmetrical compositions, his painting
reveals a proximity to the Japanese kakiemon style. His faces are left
white and outlined in iron-red. There is often a trellised fence in the
background, sometimes a pagoda roof or building.
Despite his never having set foot outside Europe, Stadler‘s Chinese
motifs are considered particularly “Chinese”. This is because he
always adhered very faithfully to the source material without adding
anything of his own. His figures generally wander through gardens
of exotic blooms carrying fans or shades in their hands. The motifs
on this coffee set relate to the rearing, feeding and nurturing of birds.
Cranes symbolise long life, chrysanthemums the life-force, and peonies
femininity in the Asian world. Birds in full flight and flowers in
magnificent bloom combine here to convey an unadulterated joy of life
that is underscored by the brilliant lilac ground as well as by the vibrant
orange and deep violet-blue of the painted detail. This is a set conducive
to pausing for thought during the daily coffee ceremony and thrilling
to such sumptuousness.
68

Limited-Edition Art Works
Das Service verführt
dazu, gelegentlich mit
einer Kaffee-Zeremonie
im Alltag inne zu halten
und diese Kostbarkeit zu
genießen.
This is a set conducive
to pausing for thought
during the daily coffee
ceremony and thrilling to
such sumptuousness.
Dejeuner „Asiatische Blumen- und
Vogelmalerei“, fliederfarbener Fond
Dejeuner with “Asian flower and bird
painting” on a lilac ground
396484-C1006-1, Lim. 25
69

Limitierte Kunstwerke
LIKÖRSET „JAPANISCHE FELS-,
AST- UND VOGELMOTIVE NACH WACHE“
LIQUEUR SET WITH “JAPANESE ROCK, BRANCH AND BIRD
MOTIFS AFTER WACHE”
Song-birds on branches
and yellow chrysanthemums
heightened with gilt
and platinum – the
Asian-style service.
Singvögel auf Zweigen
und gelbe Chrysanthemen
verziert mit Gold und
Platin – das Service im
asiatischen Stil.
Ein Meister der heiteren, feinen Töne, Porzellanmaler Wilhelm
Wache (1860-1926), hat das Dekor in Japanischer Fels-, Ast und
Vogelmalerei einst geschaffen, das bestens zur Form asiatischer
Sake-Gefäße passte.
Bunte Vögel tummeln sich auf Flakon und Bechern zwischen purpurfarbenen
Päonien. Das Tablett zieren Singvögel, die auf Zweigen
voller gelber Chrysanthemen sitzen. Gold und Platin unterstreichen
die kunstvolle Malerei auf kostbare Weise. Eine reiche Sonnenkante
im Stil Waches fügt alle Teile zum Service zusammen. Päonien stehen
in Ost und West für Gesundheit, Wohlstand und Erfolg. Gelbe
Chrysanthemen symbolisieren die Sonne und ein langes Leben. Ihre
Farbe ist die des Kaisers. So trägt schon das kostbare kleine Service
an sich dazu bei, uns Freude zu bereiten. Daraus ein Eau de Vie oder
einen anderen feinen Tropfen zu genießen, hat Stil und ist wahrlich
die Krönung des Tages: Zum Wohl und auf ein langes Leben!
It was the porcelain painter Wilhelm Wache (1860-1926), a master of
subtle, light-hearted hues, who created this Japanese rock, branch
and bird pattern, which so admirably suited the shape of Asian sake
vessels.
Colourful birds cavort between purple peonies on the decanter and
beakers. The tray is embellished with songbirds perched on sprays of
full yellow chrysanthemums. The consummate painting is sumptuously
underscored by gold and platinum. An opulent sun border in the
style of Wache is a theme unifying all the individual pieces. Peonies
stand for health, affluence and success in East and West alike. Yellow
chrysanthemums symbolise the sun and a long life. Their colour is that
of the Emperor. Hence, this choice little service is conducive to making
us happy even on its own. Enjoying a brandy or some other fine drop
from it is an act of some style and will truly crown any day: Cheers
and long may you live!
70

Limited-Edition Art Works
Likörset „Japanische Fels-, Astund
Vogelmotive nach Wache“
Liqueur set with “Japanese rock,
branch and bird motifs after Wache”
587184-C5522-1, Lim. 50
71

Limitierte Kunstwerke
VASE „STEINBÖCKE“, KOBALTBLAU
VASE WITH “IBEXES” IN COBALT BLUE
Das Dekor wird als Negativ
angelegt. Hierbei skizziert der
Porzellanmaler mit feinen
Pinselstrichen Zweige und
Steinböcke im berühmten
Kobaltblau auf.
The pattern is laid on as a
negative. To this end, the
porcelain painter uses fine
brush-strokes to sketch
branches and ibexes onto the
famous cobalt blue.
Elegant vereint die Deckelvase im Stil der Schlossvasen des
MEISSEN ® -Gründers August des Starken (1670-1733) Beispiele aus
drei Jahrhunderten künstlerischen Schaffens der Manufaktur: Ihre
Form stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Dekoriert ist sie in Kobaltblau – der einzigen Unterglasurfarbe, die
in den Anfängen der Manufaktur in Europa verfügbar war. Und für
die Motive stand eine Vase von Otto Eduard Gottfried Voigt (1870-
1949) aus der Art déco Zeit der 1920er Jahren Pate: Vier verschiedene
Darstellungen eines Steinbocks eingebettet in florale Ranken, die sich
vom Sockel bis zum Deckel hin ausbreiten. Besonders raffiniert ist das
Dekor als Negativ angelegt: Nur leicht schattiert, heben sich die Zweige
und Steinböcke im Weiß des Porzellans vom tiefblau ausgemalten
Hintergrund ab. Höchste Kunstfertigkeit erfordert die Blaumalerei.
Mit jedem Pinselstrich zieht die Farbe tief in den Scherben ein und lässt
keine Korrekturen zu. Ränder und Deckelknauf der Vase sind kostbar
mit Gold staffiert und lassen das Blau besonders intensiv strahlen –
eine Komposition, die über dreihundert Jahre künstlerische Traditionen
harmonisch vereint und einmal mehr beweist, welch kostbares
Erbe in den Archiven der Manufaktur darauf wartet, zeitgemäß neu
interpretiert zu werden.
This covered vase in the manner of the Palace Vases of MEISSEN ®
founder Augustus the Strong (1670-1733) elegantly combines
examples from three centuries of artistic creativity at the Manufactory.
Its shape dates from the mid-19th century; it is decorated in
cobalt-blue – the only underglaze colour available in Europe in the
Manufactory’s earliest years; the motifs, by turn, draw on a vase by
Otto Eduard Gottfried Voigt (1870-1949) from the art deco of the
1920s. They comprise four different renditions of an ibex embedded
in floral tendrils extending from the base to the cover. The pattern has
been produced in a particularly refined way as a negative: very lightly
shaded branches and ibexes within the white of the porcelain stand
out against a background coloured over in deep blue. Painting the blue
demands the greatest of dexterity, since the paint soaks deep into the
ceramic body with every brush-stroke and cannot be gone over. The
vase’s borders and finial have been sumptuously gilded so as to really
bring out the intense brilliance of the blue – a composition that harmoniously
combines over three hundred years of artistic traditions and
yet again demonstrates what a precious heritage there is waiting to be
re-interpreted in a contemporary vein in the Manufactory archives.
72

Limited-Edition Art Works
Eine Komposition, die
über dreihundert Jahre
künstlerische Traditionen
harmonisch
vereint.
A composition that
harmoniously combines
over three hundred
years of artistic traditions.
Vase „Steinböcke“, kobaltblau
Vase with “Ibexes” in cobalt blue
824984-51083-1
H 32 cm, Lim. 50
73

Limitierte Kunstwerke
VASE „BLAUER BROKAT MIT
GOLDCHINESEN“
VASE “BLUE BROCADE WITH GILT CHINESE FIGURES”
Spezielle Glasurmaltechnik mit Goldüberlage:
Wie eingraviert wirken am Ende die
sogenannten „Goldchinesen“ und heben
sich glänzend von einer Fläche mattem,
23-karätigen Gold ab.
Special glaze painting technique with gilt
overlay: when complete, the gilt Chinese
figures seem to have been tooled in,
standing out brilliantly against a backing
of matt 23-carat gold.
Ihre elegante Form erinnert an die frühen MEISSEN ® er „Schlossvasen“
nach ostasiatischen Vorbildern. Mit ihrem prächtigen Dekor
zeigt sie überraschende Bezüge zum Barock: Kostbare Goldbrokatmalerei,
die kunstvoll mit kobaltblauer Unterglasurmalerei kombiniert
ist.
Wie eingraviert wirken die Chinoiserien nach Johann Gregorius
Höroldt (1796-1775) in dieser speziellen Glasurmaltechnik mit
Goldüberlage. Sie stammen aus dem nach ihrem Sammler benannten
‚Schulz-Codex’, dem Skizzenbuch Höroldts, in denen er Szenen aus
dem chinesischen Alltag als Malvorlagen festgehalten hatte. Obwohl sie
aus der Perspektive eines Mitteleuropäers entworfen sind, der niemals
das „Reich der Mitte“ bereist hatte, gelten sie als zentrale Motive der
Chinoiserie-Begeisterung, die sich im 18. Jahrhundert in ganz Europa
verbreitet hatte – vermittelt durch Meissener Porzellan ® . So genannte
„Goldchinesen“ zierten es bereits in den 1720er Jahren, als in der Manufaktur
für Aufglasurmalerei erst fünf Farben verfügbar waren. Doch die
Männer der ersten Stunde, die das europäische Porzellan gestalteten,
waren erfahrene Silberschmiede und Emaillierkünstler. Sie vergoldeten
die weißen Flächen mit den Silhouetten der Chinoiserien, gravierten sie
anschließend meisterhaft und polierten sie mit einem Achatstift.
Die Goldchinesen von heute heben sich glänzend von einer Fläche
in mattem, 23-karätigen Gold ab, das vom kobaltblauen Dekor prächtig
ergänzt wird – ein gelungener Brückenschlag von den Anfängen
MEISSEN ® s in die Moderne – als Kunstwerk auch für puristische
Glaspaläste geeignet.
This elegantly styled vase recalls the early MEISSEN ® “Palace
Vases” based on oriental models. Its splendid decoration has surprising
overtones of the Baroque even though the sumptuous gold
brocade painting, consummately combined with painting in underglaze
cobalt-blue.
This specialised glaze-painting technique with gilt overlay gives chinoiseries
after Johann Gregorius Höroldt (1796-1775) the appearance
of being engraved. These are taken from the “Schulz Codex”, a sketchbook
named after their collector, in which Höroldt captured scenes
from everyday life in China as source material for painters. Despite
being drafted from the perspective of a Central European who had
never set foot in the “Middle Kingdom”, they were central to the chinoiserie
craze that swept through Europe in the 18 th century - through
the agency of MEISSEN ® porcelain. The latter was already being adorned
with “Gold Chinese figures” in the 1720s, when there were just
five colours available for overglaze painting at the Manufactory. But
the pioneering spirits who first fashioned European porcelain were
experienced silversmiths and enamellists. They gilded white surfaces
with the silhouettes of chinoiseries which they then adroitly tooled and
polished with an agate stick.
Today’s Gold Chinese stand out brilliantly against an area of matt,
23-carat gold that is magnificently supplemented by decoration in
cobalt-blue. They successfully forge a link between the beginnings of
MEISSEN ® and modernity – also suitable as a work of art for purist
glass palaces.
74

Limited-Edition Art Works
Ein gelungener Brückenschlag von
den Anfängen MEISSEN ® s in die
Moderne – als Kunstwerk auch für
puristische Glaspaläste geeignet.
They successfully forge a link between
the beginnings of MEISSEN ®
and modernity – also suitable as a
work of art for purist glass palaces.
Vase „Blauer Brokat mit Goldchinesen“
Vase “Blue brocade with gilt Chinese figures”
82A584-50461-1
H 57 cm, Lim. 25
75

Limitierte Kunstwerke
SCHALE „FASAN AUF BLUMENKORB“
NACH MÜNCH-KHE
“PHEASANT ON BASKET OF FLOWERS” CHARGER
AFTER MÜNCH-KHE
Noch heute rekonstruieren die Meissener
Porzellanmaler Willi Münch-Khes
typische, beschwingte Malweise, hier in
kobaltblauer Unterglasurmalerei.
Meissen porcelain painters still try their
hand at reconstructing the flowing style of
painting typical of Willi Münch-Khe, here
in underglaze cobalt-blue.
Mit einem stilisierten Goldfasan auf einem opulenten Blumenkorb
ehrt MEISSEN ® das Schaffen des Künstlers Willi Münch-Khe (1885-
1961), einem innovativen Grenzgänger zwischen den Stilen und
Ausdrucksformen.
Vielschichtig und immer ein wenig rätselhaft setzte er in seinen
Arbeiten Akzente, um Konventionen zu überwinden – auch in
MEISSEN ® . Von 1912 bis 1913 schuf der Bildhauer, Grafiker und Maler
Gefäße und Gefäßdekore zwischen Art Déco und Jugendstil. In den
1920er Jahren überraschte er mit humorvollen literarischen Figuren
und später mit konventionellen Plastiken niedlicher Jungtiere.
Viele phantasievolle Grafiken in seiner typischen, beschwingten
Malweise sind im Archiv MEISSEN ® s erhalten: Florale Motive,
Ornamente, Figuren und immer wieder Paradiesvögel symbolisieren
im Jugendstil die Schönheit und Einzigartigkeit der Natur. Seine „Wundervögel“
stehen für die Überwindung der Strenge der alten Welt. In
kobaltblauer Unterglasurmalerei, die dezent mit Gold akzentuiert ist,
zeigen auch die fließenden Linien ihre ganze Dynamik. Verschiedene
auf das Motiv ausgerichtete Ornamente umspielen es eher, als es zu
rahmen. Die Spannung zwischen klarer Komposition und fehlender
Strenge verleiht dem Motiv einen eigenwilligen Reiz, ganz im Sinne
des unkonventionellen Künstlers Willi Münch-Khe.
MEISSEN ® is honouring the work of the artist Willi Münch-Khe
(1885-1961), an innovative crosser of boundaries between styles and
idioms, with a stylised golden pheasant on an opulent basket of flowers.
He lent each of his works a complex and invariably rather mystifying
slant as a means of transcending convention – including in MEISSEN ® .
Sculptor, graphic artist and painter in one, he produced vessels and
patterns straddling art deco and art nouveau in 1912 and 1913. He made
a surprising switch to humorous literary figures in the 1920s and, thereafter,
to conventional sculptures of cute baby animals.
The MEISSEN ® archives contain a great many fanciful works of
graphic art in his inimitably vivacious style of painting: floral motifs,
ornament, figures and never-ending birds of paradise symbolise the
beauty and uniqueness of Nature in art nouveau. His “Wonder Birds”
are all about transcending the severity of the old world. Flowing lines
painted in underglaze cobalt blue and subtly picked out in gold likewise
generate a sense of total momentum. Various forms of ornament
complementing the motif appear more frolicsome than framing. The
clash of clean-lined composition and lack of severity injects a singular
charm into the motif, just as the unconventional artist Willi Münch-
Khe intended.
76

Limited-Edition Art Works
Florale Motive, Ornamente,
Figuren und immer wieder
Paradiesvögel symbolisieren
im Jugendstil die Schönheit
und Einzigartigkeit der
Natur.
Floral motifs, ornament,
figures and never-ending
birds of paradise symbolise
the beauty and uniqueness
of Nature in art nouveau.
Schale „Fasan auf Blumenkorb“
nach Münch-Khe
“Pheasant on basket of flowers”
charger after Münch-Khe
82A684-54M51-1
Ø 45 cm, Lim. 25
77

Limitierte Kunstwerke
In MEISSEN ® entstanden unter Johann
Joachim Kaendler zahlreiche
Mopsfiguren und verschiedene Dosen,
verziert mit einem plastischen Mops.
MEISSEN ® came up with no end of pug
figurines under the direction of Johann
Joachim Kaendler as well as diverse boxes
surmounted by figures of pugs.
Tabatiere „Mops“
“Pug” snuff box
900184-52M30-1
6 x 6 cm, Lim. 25
78

Limited-Edition Art Works
TABATIERE „MOPS“
“PUG” SNUFF BOX
Der MEISSEN ® -Mops, seit
Johann Joachim Kaendler
eine der beliebtesten
MEISSEN ® -Figuren – auch
auf einer Tabakdose.
The MEISSEN ® pug, since
Johann Joachim Kaendler
one of the most popular
MEISSEN ® figures – even as
a snuff-box.
Er ist mehr als ein lustiger Begleiter. Spätestens seit Mitte der 1730er
Jahre gilt der Mops als Symbol für Treue, Zuverlässigkeit und Standfestigkeit.
So jedenfalls sahen ihn die Freimaurer, die trotz der Androhung
der Exkommunikation durch Papst Clemens XII. Mitglied einer Loge
wurden. 1738 gründete Friedrich Graf von Rutowski, ein illegitimer
Sohn August des Starken, die Freimaurervereinigung „Zu den drei
weißen Adlern“ im Stadtpalast in Dresden. Zwei Jahre später rief Clemens
August von Bayern (1700-1761), der Erzbischof von Köln, den
„Mopsorden“ ins Leben. Auch katholische Frauen waren zugelassen.
Und die Loge, deren Brauchtum der Galanterie des Rokoko entsprach,
verbreitete sich schnell an den Höfen und Universitäten. Die Anhänger
nannten sich Möpse, trugen ein Mops-Medaillon um den Hals. Und
auch sonst setzte mit der Gründung des Ordens eine wahre Flut von
Mopsdekoren ein. In MEISSEN ® entstanden unter Johann Joachim
Kaendler (1706-1775) nicht nur zahlreiche Mopsfiguren, sondern auch
verschiedene Dosen, verziert mit einem plastischen Mops. Der Orden
wurde 1748 verboten und verschwand von der Bildfläche. Sein Symbol
ist in vielen Formen erhalten und weiß noch heute unsere Herzen zu
erobern. Und wie sagte der deutsche Humorist Loriot so treffend: „Ein
Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.“
The pug dog is more than simply a merry companion. From the
mid-1730s at the very latest, it was seen to symbolise loyalty, dependability
and steadfastness.
That was certainly the belief held by those who joined a masonic
lodge despite the threat of excommunication by Pope Clement XII.
Frederick Count Rutowski, an illegitimate son of Augustus the Strong,
set up a Masonic association called “To the three white eagles” at the
City Palace in Dresden in 1738. Two years later, the Archbishop of
Cologne, Clemens August of Bavaria (1700-1761), inaugurated the
“Order of the Pug”. Catholic women were also admitted. The customs
of the lodge accorded with the gallantry of the Rococo and, as a result,
soon caught on at royal courts and universities. Adherents called themselves
pugs and wore pug medallions around their necks. The advent
of the Order also led to a veritable glut of decorative motifs depicting
pugs. MEISSEN ® came up with no end of pug figurines under the
direction of Johann Joachim Kaendler (1706-1775), as well as diverse
boxes surmounted by figures of pugs. The Order was banned in 1748
and fell into oblivion. Its symbol has lived on in many forms, however,
and can still win over our hearts today. As the German comic Loriot
so tellingly put it: “A life without pugs is conceivable but would be
quite pointless.”
79

Limitierte Kunstwerke
KANNE MIT HUND
POT WITH LITTLE DOG
Das Hündchen nach
Michel Victor Acier – Symbol
eines treuen Freundes.
Little dog after Michel
Victor Acier – symbol of a
loyal friend.
Ob England, Frankreich oder Deutschland, mit dem blühenden
Seehandel wurde auch der Genuss von Tee im 18. Jahrhundert in
West-Europa immer beliebter.
Um sein feines Aroma zu entfalten, wird er traditionell in bauchigen
Kannen serviert – besonders stilvoll in feinstem Porzellan. Seit dem
letzten Viertel des 18. Jahrhunderts kamen klassizistische Geschirrformen
in Mode, deren strenge Formensprache oft durch plastische Verzierungen
mit mythologischen Figuren, Blumengewinden oder Symbolen
der Freundschaft und Zuneigung aufgelockert wurde. Besonders
charmant ist das dem Künstler Michel Victor Acier (1736-1799) mit
einem Hündchen auf dem Deckel der Teekanne von 1780 gelungen. Mit
dem, was in seiner Heimat en vogue war, setzte der Franzose, der an
der Pariser Académie Royale Bildhauerei studiert hatte, seit 1764 neue
Impulse bei MEISSEN ® . Dass keine Dekor-Vorlagen seiner originellen
Kanne überliefert sind, stellte die heutigen Künstler der Manufaktur
vor eine große Herausforderung. Mit Streifen in royalem Blau, das in
dieser Intensität erst kurze Zeit vor der Form in MEISSEN ® entwickelt
worden war, und kostbarem Gold betonen sie die klare Form. Auf
dem Höhepunkt der Kugel laufen alle Streifen zusammen und lenken
damit den Blick auf das Hündchen – Symbol eines treuen Freundes
und Sympathieträgers, mit dem das seltene Sammlerstück im Nu die
Herzen erobert.
The flourishing of maritime trade in the 18th century also stoked
the popularity of tea-drinking in Western Europe, be it in Britain,
France or Germany.
The beverage is traditionally served from bulbous pots – to particularly
stylish effect in finest porcelain – to bring out its full aroma. The
final quarter of the 18 th century saw classicist vessel shapes come into
fashion whose severe formal idiom was often toned down by means of
moulded ornamentation involving mythological figures, floral scrolls
or symbols of friendship and affection. The artist Michel Victor Acier
(1736-1799) produced a particularly charming example of this with his
little dog on the cover of a teapot dated 1780. From 1764 onwards,
the Frenchman, who had studied Sculpture at the Académie Royale
in Paris, tapped the fashion of the day in his home country to set new
trends at MEISSEN ® . Present-day artists at the Manufactory faced a
huge challenge due to the decorative source material for his original
pot no longer being available. The clean-line styling is brought out by
stripes in royal blue, a colour that was only perfected in such intensity
at MEISSEN ® a short while before the shape, and choice gold. The
stripes all converge at the top of the ball, thus drawing attention to the
little dog – symbol of a loyal friend cum popular figure with the aid of
which this rare collector’s item will conquer people’s hearts in no time.
80

Limited-Edition Art Works
Um sein feines Aroma zu
entfalten, wird Tee traditionell
in bauchigen Kannen
serviert – besonders stilvoll
in feinstem Porzellan.
Tea is traditionally served
from bulbous pots – to particularly
stylish effect in finest
porcelain – to bring out its
full aroma.
Kanne mit Hund
Pot with little dog
900184-55587-1
0,35 l, Lim. 25
81

Limitierte Kunstwerke
PAGODE MIT PAPAGEI
PAGOD WITH PARROT
Mimik, Gestik und Körperhaltung sowie der
Faltenwurf der Kleidung zeigen die typische
Handschrift Kaendlers.
Facial expressions, gestures, bearing and fall of
folds are all unmistakeably Kaendler.
Prunkvolles Porzellan verdrängte im 18. Jahrhundert nicht nur das
Silber von den Tafeln. Auch das Zuckerwerk, das einst festliche Bankette
krönte, wurde zunehmend durch das „weiße Gold“ ersetzt.
Schon 1753 verzeichnete das „Inventarium über das sämtliche Porcellain“
des sächsischen Reichsgrafen Heinrich von Brühl (1700-1763)
rund viertausend plastisch geformte Teile zur Tafeldekoration. Doch
die Künstler der Manufaktur Meissen schufen in den folgenden Jahren
noch etliche mehr. 1760 modellierte Johann Joachim Kaendler (1706-
1775) den Chinesen mit Fächer und Papagei. „Chinoiserien“ waren seit
Anfang des 18. Jahrhunderts en vogue: Malerei und Skulpturen, Tapeten,
Seidenarbeiten und zahlreiche Romane entführten in ein exotisches
Märchenreich, das von Aufklärern wie Voltaire (1694-1778) als Dorado
in Sitte, Religion und Verwaltung verherrlicht wurde. Glücklich
lächelnd und völlig entspannt sitzt auch der Chinese mit dem Papageien
da. Seine natürliche Mimik, Gestik und Körperhaltung, sowie der Faltenwurf
des mit feinen Blumen bemalten Kimonos zeigen die typische
Handschrift des großen Künstlers Kaendler – und eine freundliche
Gelassenheit, mit der auch wir häufiger dem Alltag begegnen sollten.
Fine-looking porcelain ousted more than just silver from 18th-century
dining tables. The sugar-based “subtleties” that once adorned
banqueting tables were likewise increasingly replaced by “white
gold”.
The 1753 “Inventory Of All Porcelains” owned by the Saxon Imperial
Count Heinrich von Brühl (1700-1763) already listed some four
thousand sculptural items for the decoration of tables. And artists from
the Meissen Manufactory were to design a great many more in the
years to follow. Johann Joachim Kaendler (1706-1775) modelled his
Chinese man with fan and parrot in 1760. “Chinoiseries” had been en
vogue since the beginning of the 18th century. Painting and sculptures,
wall-hangings, works in silk and countless novels conjured up an
exotic fairytale realm that was revered as an Eldorado of good customs,
religion and administration by Enlightenment theorists such as Voltaire
(1694-1778). Our Chinese man is completely relaxed and smiling
happily as he sits with his parrot. His convincing facial expression,
gestures and bearing, the fall of folds on his kimono with its exquisitely
painted flowers, all betray the typical hallmark of Kaendler the great
artist – together with a friendly composure that we, too, would do well
to display more often in our day-to-day lives.
82

Limited-Edition Art Works
Pagode mit Papagei
Pagod with parrot
900384-67062-1
H 18 cm, Lim. 50
83

Limitierte Kunstwerke
PHÖNIX-SCHWINGE VON
JÖRG DANIELCZYK
PHOENIX PINION BY JÖRG DANIELCZYK
Gibt viel Raum für Interpretation:
die moderne Skulptur von
Jörg Danielczyk bei den
Anfängen ihrer Bemalung.
Plenty of room for interpretation:
modern sculpture by Jörg
Danielczyk in the early stages
of being painted.
Flügel und Schwingen stehen für Jörg Danielczyk, den Chefplastiker
von MEISSEN ® , bei seiner Auseinandersetzung mit modernen
Formen im Fokus. Dabei reizt es ihn vor allem auszuloten, welche
ästhetische und plastische Bedeutungsvielfalt sie gewinnen, wenn sie
von jeder körperlichen Verbindung losgelöst sind.
So vereint diese dynamisch aufstrebende Plastik die vier Elemente
Feuer, Erde, Wasser und Luft: Sie ähnelt einer Flamme, zeigt die Oberfläche
der Erde, die fließende Bewegung des Wasser und den aufstrebenden
Zug der Luft. Sie nimmt damit auch Bezug auf die Flügel des
Phönix, dem mystischen Vogel, der in der Morgenröte verbrennt und
verjüngt wieder aus seiner Asche hervorgeht – in der Spätantike ein
Symbol der Unsterblichkeit, für die Christen das der Auferstehung. Es
ist faszinierend, wie viele Interpretationen die konkrete Form zulässt,
sobald sie von ihrem gegenständlichen Bezug gelöst ist. So schickt sie
die Phantasie immer wieder auf Reisen – ein kostbares Objekt, das für
Gesprächsstoff sorgt und nie langweilig wird.
Wings and pinions are a subject of special focus for Jörg Danielczyk,
Sculptor-in-Chief at MEISSEN ® , in his discourse with modern
forms. He finds it particularly engaging to sound out the multitude
of aesthetic and sculptural meanings they acquire when divorced
from their physical context.
Thus this momentously upward-striving sculpture combines the
four elements of fire, earth, water and air: it resembles a flame as well
as showing the face of the Earth, the flow of water and an up-draught
of air. It also alludes to the wings of the phoenix, that mystical bird that
is burned up in the red of the dawn sky and emerges rejuvenated from
the ashes - a symbol of immortality in late Antiquity, of resurrection in
the Christian world. It is fascinating to note just how many interpretations
concrete form admits of once it is stripped of its material point of
reference. Our imagination is constantly being winged away – a choice
item that offers plenty to talk about and will never cease to inspire.
84

Limited-Edition Art Works
Phoenix-Schwinge von Jörg Danielczyk
Phoenix pinion by Jörg Danielczyk
900384-73076-1
H 62 cm, Lim. 25
85

Limitierte Kunstwerke
MODEL VON JÖRG DANIELCZYK
MODEL BY JÖRG DANIELCZYK
Die faszinierende Welt der
Haute Couture und edlen
Joaillerie, festgehalten auf
Meissener Porzellan ® .
The fascinating world of
haute couture and refined
jewellery, captured on
Meissen Porcelain ® .
Mit seiner Figur „Model“ nimmt der Künstler und Chefplastiker
Jörg Danielczyk eines der großen Themen von MEISSEN ® auf.
Mode war in allen Epochen figürlicher Porzellanplastiken ein beliebtes
Sujet – vom Schäferlook im Rokoko über die tugendhaft bürgerliche
Kleidung des Biedermeiers bis zu den fließenden Gewändern
im Jugendstil.
Und längst hat sich MEISSEN ® auf sein Potential besonnen, das der
unermessliche Reichtum des über 300-jährigen Archivs an Farben, Formen
und Vorlagen zu bieten hat. Weit über die Herstellung kostbaren
Porzellans hinaus bietet es MEISSEN ® die Basis und Inspirationsquelle
für luxuriöse Dinge des täglichen Lebens.
Seine Besuche in Paris, dem Mekka der Haute Couture, haben
Jörg Danielczyk angeregt, sich dem Thema Mode zu widmen. Das
Model in Abendrobe ist eine Fantasiefigur. Die kostbaren Pretiosen,
die es anmutig präsentiert, entsprechen der Schmuck-Kollektion
MEISSEN ® s. Auch sein Corsagenkleid nimmt den Stil der neuen
Couture-Kollektion von MEISSEN ® auf und schlägt damit die Brücke
zwischen der ältesten und der jüngsten Kunst der Manufaktur: kostbarstes
Porzellan und hochkarätige Mode.
Artist and Sculptor-in-Chief Jörg Danielczyk takes up a major
MEISSEN ® theme with his “Model” figurine. Fashion has been a
popular motif in porcelain figure sculpture throughout the ages
– from the Rococo pastoral look through the primly middle-class
clothing of the Biedermeier to the flowing garments of art nouveau.
And MEISSEN ® has long since realised the potential there is to be
tapped from the immeasurable wealth of its over 300-year-old archive
of colours, moulds and models. This serves MEISSEN ® as a basis and
source of inspiration for the manufacture of many other everyday luxury
items in addition to choice porcelain.
Jörg Danielczyk was stimulated to address himself to the subject
of fashion when visiting that mecca of haute couture, Paris. The evening-gowned
model is a product of his imagination. The choice gems
she parades are as in the MEISSEN ® jewellery collection. Her corset
dress likewise echoes the style of the new couture collection from
MEISSEN ® and in this way forges a link between the oldest and the
youngest forms of art from the Manufactory: choicest porcelain meets
top-notch fashion.
86

Limited-Edition Art Works
Model von Jörg Danielczyk
Model by Jörg Danielczyk
900384-73664-1
H 69 cm, Lim. 25
87

Limitierte Kunstwerke
Fischer mit Netz
Fisherman with net
900384-73670-1
H 54 cm, Lim. 25
88

Limited-Edition Art Works
FISCHER MIT NETZ
FISHERMAN WITH NET
Mit unterschiedlichsten
Werkzeugen werden
Feinheiten wie Haare und
der Faltenwurf der
Kleidung ausmodelliert.
Use is made of the most
diverse of tools to bring
out fine detail such as hair
and the fall of folds in
clothing.
Den Augenblick der Heimkehr eines jungen Fischers fing der Dresdner
Künstler Hermann Hultzsch (1837-1905) mit einer Porzellanplastik
ein, die er 1885 für MEISSEN ® schuf.
Das Netz über die Schulter geworfen, blickt der junge Mann auf
seinen erfolgreichen Fang. Für einen Moment scheint der Fischer inne
zu halten auf seinem Heimweg. Im Gegensatz zu den Porzellanfiguren
des Barock zeigt die Plastik des frei schaffenden Bildhauers und
späteren Professors der Dresdner Kunstakademie konzentrierte Ruhe.
Mit mäßiger Bewegtheit statt lebhafter Emotion trägt sie impressionistische
Züge. Nahezu malerisch sind die Körperkonturen und der
Faltenwurf des Umhangs modelliert. Ihr Spiel mit Licht und Schatten
wird durch die kunstvollen Farbverläufe der Glasur raffiniert unterstrichen.
In der Anmut ihrer Bewegung spiegelt die Figur des jungen
Fischers das Ideal der einfachen Schönheit und zeigt damit Anklänge
des späteren Jugendstils. Auf jeden Fall beweist die kostbare, kleine
Porzellanplastik, wie viel ein kurzer, alltäglicher Augenblick künstlerisch
zu bieten hat.
Dresden artist Hermann Hultzsch (1837-1905) captures the homecoming
of a young fisherman in a porcelain sculpture he created for
MEISSEN ® in 1885.
His net cast over his shoulder, the young man eyes his successful
catch. He seems to be pausing to ponder briefly on his way home.
Quite unlike any figure in porcelain from the Baroque, the work of this
freelance sculptor who went on to become a Professor at the Dresden
Art Academy is a study in focused tranquillity. There is something
impressionist in the way it spurns intemperate emotion in favour of
temperate motion. The subject’s body outlines and the fall of the folds
of his cape are modelled in a well-nigh painterly manner. The play
of light and shade is ingeniously underscored by consummate flows
of colour in the glaze. The figure of the young fisherman reflects the
ideal of simple beauty through the grace of his movements and, in so
doing, presages the advent of art nouveau. This choice little porcelain
sculpture is proof, at any rate, of just how much everyday moments
have to offer in artistic terms.
89

Limitierte Kunstwerke
FIGURENGRUPPE „DER MITTAG“
FIGURE GROUP “NOON”
Alle Körperteile haben
ihre eigene Form. Details
werden direkt in die noch
feuchte Porzellanmasse
eingearbeitet.
Each part of the body has
its own mould. Fine detail
is worked directly into the
still-moist porcelain paste.
Sie gilt als „Balkon Europas“, so viele internationale Persönlichkeiten
haben von der „Brühlschen Terrasse“ schon den Blick über
die Elbe schweifen lassen. Vor 200 Jahren wurde sie in Dresden der
Öffentlichkeit zugänglich gemacht und um eine imposante Freitreppe
ergänzt.
Mit den allegorischen Figurengruppen „Vier Tageszeiten“, die heute
in Bronze auf den Treppenecken thronen, bereicherte der Bildhauer
Johannes Schilling (1828-1910) das prächtige Barock-Ensemble um
1861 herum. Dem Bildhauer gelang damit sein künstlerischer Durchbruch.
Der berühmte Architekt Gottfried Semper (1803-1879) engagierte
ihn für die „Panther Quadriga“ im Portal der Semperoper. Zahlreiche
weitere Aufträge führten ihn später durch ganz Europa.
Eine göttergleiche Frauengestalt mit wehendem Haar, begleitet von
zwei Kindern, symbolisiert auf der obersten Stufe der Freitreppe den
Morgen. Ihr kunstvolles kleines Abbild, das 2013 bei MEISSEN ® als
Porzellanskulptur entstand, steht ihr in Anmut und Schönheit nichts
nach. Ihr Gegenüber ist der Mittag in Gestalt eines bärtigen jungen
Mannes mit Strahlenkranz im lockigen Haar. Mit seiner rechten Hand
hält er einen Lorbeerkranz empor. Der Knabe an seiner Seite, der sich
danach reckt, symbolisiert das Streben nach Ruhm. Der zweite Jüngling
dagegen gräbt, ohne aufzuschauen, mit dem Spaten in der Erde.
Er symbolisiert das schlichte alltägliche Schaffen, das die Früchte hervorbringt,
die der Mittag in seiner Linken hält. Die Arbeit des großen
Künstlers Johannes Schilling hat auch nach über 150 Jahren nichts von
ihrer eindringlichen Symbolik verloren: große Kunst im Kleinformat,
die uns den Lauf der Zeit vor Augen führt und auffordert zum „Carpe
diem!“
So many international personalities have cast a gaze over the Elbe
from “Brühl Terrace” in Dresden that it has come to be dubbed the
“Balcony of Europe”. It was opened up to the public 200 years ago
and augmented by an imposing flight of steps.
The sculptor Johannes Schilling (1828-1910) enhanced the magnificent
Baroque ensemble in around 1861 with his allegorical “Times of
Day” figure groups, bronze versions of which now adorn each corner
of the steps. The work turned out to be the sculptor’s artistic breakthrough,
leading the famous architect Gottfried Semper (1803-1879)
to employ him for the “Panther Quadriga” in the portal of his Opera
House. He subsequently received numerous further commissions from
throughout Europe.
A windswept, goddess-like creature accompanied by two children
symbolises Morning on the top step of the flight. A smaller copy consummately
produced in porcelain at MEISSEN ® in 2013 is every bit
as gracious and beautiful. Located opposite her is Noon in the form of
a bearded young man with a halo in his curly hair. He holds a laurel
wreath up with his right hand. The boy reaching out for it by his side
symbolises the striving for fame. The second youth, by contrast, digs
the ground with a spade without looking up. He symbolises the nondescript
day-to-day toil that yields the fruit Noon is holding in his left
hand. The work of the great artist Johannes Schilling has lost none of
its symbolic thrust 150 years on: great art in a small format that places
the course of time before our eyes and calls upon us to “carpe diem!”
90

Limited-Edition Art Works
Figurengruppe „Der Mittag“
Figure group “Noon”
900384-73691-1
H 46 cm, Lim. 10
91

Limitierte Kunstwerke
KANNE „HENNE“
“HEN” POT
Kanne „Henne“
“Hen” pot
900384-77459-1
H 7,5 cm, Lim. 100
Ein chinesisches Fabelwesen und Glückssymbol, den Fenghuang-
Vogel, verwandelten die frühen Porzellankünstler bei MEISSEN ®
in eine hierzulande wohl bekannte Henne.
Die Kanne, die bereits 1735 in das Formensortiment der Manufaktur
aufgenommen wurde, ist ein typisches Beispiel der phantasievollen
Porzellanobjekte, die als große Inszenierungen die opulenten
Tafeln des Barocks dekorierten. Und sie zeigt, wie die aus Ostasien
importierten Stücke die sächsischen Künstler zu einer ganz eigenen
Interpretation und Ausdrucksweise inspirierten. In China schützt der
Fenghuang-Vogel einen Teil des Kaiser-Palastes, und er vereint sowohl
das männliche, als auch das weibliche Element in sich. In MEISSEN ®
wurde eine Kanne in Form eines Hahns geschaffen, die 2010 als limitiertes
Kunstwerk neu aufgelegt wurde, und das weibliche Pendant
in Form dieser Henne. Ob sie das Haus beschützen kann, sei dahin
gestellt. Glück und Freude bringt sie auf jeden Fall: das Glück, eines
des frühen Meisterwerke in Porzellan in den Händen zu halten und
Freude über die skurrile Form, die jedem ein kleines Lächeln entlockt.
Early porcelain artists at MEISSEN ® transformed the fenghuang
bird, a mythical Chinese creature and auspicious symbol, into an
animal more commonly found in native climes, the hen.
This pot, which entered the Manufactory’s range of shapes back in
1735, is a typical example of the fanciful porcelain ware that featured in
the extravagant decorative settings for the opulent dining tables of the
Baroque. It also reveals how items imported from East Asia inspired
Saxon artists to come up with interpretations and forms of expression
all their own. The fenghuang guards over part of the Imperial Palace
in China, and it embodies elements of both the male and female. At
MEISSEN ® the pot was created in the shape of both a cock, a model
re-issued as a limited-edition artwork in 2010, and its female counterpart
the hen. Whether it can protect our houses is a moot point, but
it definitely brings happiness and joy: happiness at holding an early
porcelain masterpiece in our hands and joy at its bizarre shape, which
is likely to elicit a little smile from anyone.
92

Limited-Edition Art Works
Ostasiatische Kunst, in Sachsen neu
interpretiert: Vorlage für die Henne
war der chinesische Fenghuang-Vogel.
Oriental art re-interpreted in Saxony: the
hen was modelled on the Chinese
fenghuang bird (phoenix).
93

Limitierte Kunstwerke
Windhund auf Dose
Greyhound on box
900384-78987-1
10 x 20,5 x 14 cm, Lim. 75
94

Limited-Edition Art Works
WINDHUND AUF DOSE
GREYHOUND ON BOX
Windhunde waren am
Zarenhof des 18. Jahrhunderts
sehr beliebt. Welches
Tier hier Modell gestanden
hat, ist jedoch nicht
endgültig überliefert.
Greyhounds were very
popular at the Tsarist
Court in the 18th century.
It is not however known
for certain which animal
this particular one was
modelled on.
Gerade hat er noch schläfrig auf dem Kissen gedöst. Jetzt blickt der
Hund aufmerksam hoch, bereit im nächsten Moment aufzuspringen.
Schließlich bewacht er die kleinen Schätze, die in der Porzellandose
verwahrt werden können.
Johann Daniel Schöne (1767-1843), ein Meister der europäischen
Kunst der Aufklärung und seit 1783 als Modelleur bei MEISSEN ® tätig,
hat sie geschaffen. Es ist ihm gelungen, exakt den Moment zwischen
Entspannung und Anspannung einzufangen, und der kleinen Porzellanfigur
damit eine faszinierende Lebendigkeit zu verleihen. Man darf
annehmen, dass er sich im Umgang mit Hunden auskannte. Seine 1833
geschaffene Dose erinnert stark an einen Windhund, den Johann Joachim
Kaendler (1706-1775) knapp 80 Jahre vorher nach einer Zeichnung
im Auftrag des russischen Grafen Grigori Orlow (1734-1783)
modelliert hatte. Seit dem ausgehenden Mittelalter waren die Barsois,
russische Windhunde, am Zarenhof sehr beliebt. Mit ganzen Meuten
von ihnen jagten die russischen Adligen im 18. Jahrhundert durch
die Wälder. Seinem Lieblingshund ließ Orlow 1776 von Kaendler in
MEISSEN ® ein kleines Denkmal setzen. Auch für Zarin Katharina die
Große (1729-1796) schuf die Manufaktur verschiedene Objekte. Welches
Tier Johann Daniel Schöne Modell gesessen hat, ist nicht überliefert.
Aber eines ist sicher, in Ausdruck und Köperhaltung von der
Schnauze, über die leicht aufgestellten Ohren bis zu den gekreuzten
Pfoten ist ihm ein besonders natürliches Abbild gelungen. Die feine
Bemalung unterstreicht die starke Ausstrahlung der kleinen Plastik.
Sie hat es damit mehr als verdient, auf einem in Echtgold eingefassten
Kissen zu thronen.
A moment ago our dog was snoozing on its cushion. Now it alertly
pops up its head, ready to go into action in an instant. It is, after all,
protecting any tiny treasures that might be kept in the porcelain
box.
Dog and box were created by Johann Daniel Schöne (1767-1843), a
master of European art of the Enlightenment and, from 1783, employed
as a modeller at MEISSEN ® . He succeeded in exactly capturing the
moment between ease and tension and in this way imbuing his tiny
porcelain figure with scintillating vibrancy. It can be assumed he had
some experience in dealing with dogs. The box he fashioned in 1833
has strong overtones of a greyhound that Johann Joachim Kaendler
(1706-1775) had modelled to a drawing just under 80 years earlier to
a commission by the Russian Count Grigori Orlov (1734-1783). The
borzoi breed of Russian wolfhound had been very popular at the Tsarist
Court since the late Middle Ages. The Russian aristocracy went hunting
in the woods with whole packs of them in the18th century. In 1776,
Orlov arranged for Kaendler to produce a monument in MEISSEN ®
to his favourite dog. The Manufactory also created a number of items
for the Tsarina Catherine the Great (1729-1796). There is no record of
which animal it was that sat for Johann Daniel Schöne. What is for sure,
though, is that he produced a very authentic copy, as can be seen in the
dog’s expression and body posture – from its snout, to its slightly pricked-up
ears to its crossed paws. The filigree painting underscores the
sculpture’s powerful allure. Our dog richly deserves to be enthroned
on a cushion edged in real gold.
95

Limitierte Kunstwerke
PANTHER NACH ESSER
PANTHER AFTER ESSER
Eigentlich war Essers
„Lupardus“ Teil eines
großen Tafelservices. Nur
50 Objekte dieses
Meisterwerks werden nun
neu aufgelegt.
Esser’s “Lupardus” was
originally part of a large
tableware service. This
masterpiece is being
re-issued in a strictly
limited edition of 50.
Majestätisch und kraftvoll liegt der Panther da. Mit leicht zur Seite
geneigtem Kopf scheint er dem Blick des Betrachters auszuweichen.
Mit dieser feinen Nuance unterstreicht Bildhauer Max Esser (1885-
1945) das typisch Katzenhafte des unnahbar und zugleich lauernd
daliegenden Tieres perfekt.
Seine Figuren gelten als Meisterwerke der Art-Déco-Porzellankunst,
mit denen er seit den 1920er Jahren die von Johann Joachim
Kaendler (1706-1775) begründete Tradition der Tierplastik bei
MEISSEN ® zu einem neuen Höhepunkt führte.
Nach seiner Bildhauerlehre, dem Studium und der Ausbildung durch
den großen Tierplastiker August Gaul (1840-1910) trat Max Esser 1919
in die Manufaktur ein, übernahm 1923 die Leitung des Meisterateliers
und wurde 1924 zum Professor ernannt. Wie viele Bildhauer seiner Zeit
wandte er sich Tierfiguren zu – möglicherweise der größeren Freiheit
und Leichtigkeit wegen, die ihre Darstellung der Abbildung von Menschen
voraus hat, in der immer Tradition und Ethik mitspielen. Doch
auch Max Essers Panther „Lupardus“ ist davon nicht frei. Der Künstler
modellierte ihn in den 1920er Jahren als Teil eines großen Tafelservices,
in dem er Johann Wolfgang von Goethes (1749–1832) Epos „Reineke
Fuchs“ thematisierte. Darin ist der Panther „Lupardus“ ein Vertrauter
und Mitglied der Familie des Königs, der die betrügerischen Machenschaften
des Fuchses nicht durchschaut. Als Figur des Epos kommt
ihm keine große Bedeutung zu. In der eigenen Inszenierung, die das
Figuren-Ensemble des kostbaren Tafelservices ermöglicht, jedoch ganz
bestimmt: Als meisterhafte Plastik spielt er auf jeden Fall eine ganz
große Rolle.
What majesty and power there is in this recumbent panther! It
appears to be evading the beholder’s gaze with its slightly inclined
head. The sculptor Max Esser (1885-1945) ably underscores the
quintessentially feline quality of this animal – unapproachable yet
ready to pounce – with this subtle nuance.
His figures, with the aid of which he took the tradition of animal
statuary established at MEISSEN ® by Johann Joachim Kaendler (1706-
1775) to new heights from the 1920s onwards, are regarded as masterpieces
of art deco porcelain.
Max Esser joined the Manufactory in 1919 following a sculptor’s
apprenticeship, undergraduate studies and a course of training with
the great animal sculptor August Gaul (1840-1910), took charge of the
Master Studio in 1923 and was made a Professor in 1924. Like many
sculptors of his age he turned to producing figures of animals – possibly
because there was a greater degree of freedom and ease involved in
portraying them rather than people, in respect of whom tradition and
ethics always play a part too. Not that Max Esser’s panther “Lupardus”
is devoid of such qualities. The artist modelled it in the 1920s as part
of a major tableware service citing themes from “Reynard the Fox”,
a work by Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832). The panther
“Lupardus” is a confidant and member of the family of the King who
fails to see through the fox’s deceitful ways. It only plays a minor part
in the actual fable. Set off by the ensemble of figures in this choice tableware
service, however, our panther certainly does play a huge role in
the guise of this superb sculpture.
96

Limited-Edition Art Works
Essers Figuren gelten als
Meisterwerke der Art-
Déco-Porzellankunst, mit
denen er seit den 1920er
Jahren die Tradition der
Tierplastik bei MEISSEN ®
zu einem neuen Höhepunkt
führte.
Esser‘s figures, with the
aid of which he took the
tradition of animal statuary
established at MEISSEN ®
to new heights from the
1920s onwards, are regarded
as masterpieces of art
deco porcelain.
Panther nach Esser
Panther after Esser
900584-78321-1
H 17 cm, Lim. 50
97

Limitierte Kunstwerke
WIDDER NACH ESSER
RAM AFTER ESSER
Die vom großen Kaendler
begründete Tradition der
Tierplastik wird in den
Meissener Werkstätten bis
heute fortgeführt.
The tradition of animal
statuary established by the
great Kaendler has been
upheld in MEISSEN ®
workshops to the present day.
Abwartend hat sich der Widder niedergelassen und erwidert mit
gespannter Aufmerksamkeit den Blick des Betrachters. In dieser
ausdrucksvollen Haltung zeigt sich, wie kunstvoll Bildhauer Max
Esser (1885-1945) seit den 1920er Jahren die von Johann Joachim
Kaendler (1706-1775) begründete Tradition der Tierplastik bei
MEISSEN ® neu belebte. Seine Figuren gelten als Meisterwerke der
Art-Déco-Porzellankunst.
Nach seiner Bildhauerlehre, dem Studium und der Ausbildung durch
den großen Tierplastiker August Gaul (1840-1910) trat Max Esser 1919
in die Manufaktur ein, übernahm 1923 die Leitung des Meisterateliers
und wurde 1924 zum Professor ernannt. Wie viele Bildhauer seiner Zeit
favorisierte er Tierfiguren – möglicherweise wegen der Freiheit und
Leichtigkeit, die ihre Darstellung der menschlichen Plastik voraus hat,
in der immer Tradition und Ethik mitspielen. Doch auch sein Widder
ist davon nicht frei. Esser modellierte ihn als Teil eines großen Tafelservices
nach Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832) Epos „Reineke
Fuchs“. Darin wird der Widder „Bellyn“ vom listigen „Reineke Fuchs“
getäuscht und für dessen Mord am naiven Hasen „Lampe“ unschuldig
zum Tode verurteilt.
Zum Glück ermöglichen die Figuren des Tafelservices ganz eigene
Inszenierungen. Mag der Widder in der Fabel auch ein Opfer seiner
gedankenlosen Ergebenheit sein – als meisterhafte Plastik spielt er auf
jeden Fall eine heldenhafte Rolle.
Our ram is down on its haunches, unsure of what is to come, and
returns the beholder’s gaze in a state of tense alertness. Its expressive
posture is evidence of just how ably the sculptor Max Esser (1885-
1945) revived the tradition of animal statuary begun at MEISSEN ®
by Johann Joachim Kaendler (1706-1775) from the 1920s onwards.
Esser’s figures are regarded as masterpieces of art deco porcelain.
Max Esser joined the Manufactory in 1919 following a sculptor’s
apprenticeship, undergraduate studies and a course of training with
the great animal sculptor August Gaul (1840-1910), took charge of the
Master Studio in 1923, and was made a Professor in 1924. Like many
sculptors of his age he turned to producing figures of animals – possibly
because there was a greater degree of freedom and ease involved
in portraying them rather than people, in respect of whom tradition
and ethics always play a part too. Not that our ram is devoid of such
qualities. Esser modelled it in the 1920s as part of a major tableware
service citing themes from “Reynard the Fox”, a work by Johann Wolfgang
von Goethe (1749–1832). In it, “Bellyn” the ram is deceived by
the wily fox Reynard and wrongly condemned to death for murdering
“Lampe”, the naive hare.
Fortunately, the figures from this tableware service can also be staged
in quite different ways. The ram may partly be a victim of its own
unthinking devotion in the fable – but it definitely plays a heroic role
as this magisterial sculpture.
98

Limited-Edition Art Works
Widder nach Esser
Ram after Esser
900584-78322-1
H 19,5 cm, Lim. 50
99

Limitierte Kunstwerke
SCHWANENTERRINE MIT „ALLIANZ-
WAPPEN DES GRAFEN BRÜHL“
SWAN SERVICE TUREEN WITH “COUNT BRÜHL’S
ALLIANCE COAT-OF-ARMS”
Neben Figuren der griechischen Mythologie
durften auch Putten auf einem
barocken Prachtstück wie der „Schwanenterrine“
nicht fehlen.
Cherubs were just as much a prerequisite
for a Baroque gem such as the “Swan
Service Tureen” as were figures from
Greek mythology.
Bauchig und rund bietet die Terrinenform viel Fläche für die
Kunst der MEISSEN ® er Bossierer und Porzellanmaler. Eine nackte
Nymphe thront als Griff des komplett mit einem muschelartigen
Relief überzogenen Deckels mit gekreuzten Beinen auf dem Rücken
eines Delphins.
Die Schwanenterrine – Teil des größten Meisterwerks der barocken
Porzellankunst, dem Schwanenservice – geht auf Johann Friedrich
Eberlein (1695-1749) zurück, der in seinem Arbeitsbericht im Oktober
1742 vermerkte: „1 nackend liegend Weibel mit einem Fisch zu obiger
Terrine verfertigt.“ Aber nicht nur mythologische Figuren, auch Putten
durften auf einem typisch barocken Tafelservice nicht fehlen. Als Henkel
ließ Eberlein sie hier auf Fischen reiten, deren Mäulern Schnecken,
Krebse, Muscheln und Blüten besetzte Festons entspringen. Sie verlaufen
rund um die Terrine zum Allianzwappen des Auftraggebers Graf
Brühl, das den Mittelpunkt bildet. Schließlich verdanken wir dieses
prunkvolle Schwanenservice seinem elitären Geschmack. Die Terrine
beweist, dass jedes einzelne Teil ein Kunstwerk darstellt, das eine Tafel
auf Prächtigste schmückt. Gut so, denn bis das Service in MEISSEN ®
wieder komplett verfügbar ist, braucht es noch etwas Zeit.
This tureen’s circular bellied shape provides plenty of space for the
artistic skills of modellers and porcelain painters at MEISSEN ® . A
naked nymph on the back of a dolphin, her legs crossed, doubles up
as a grip on top of a cover completely moulded with a pattern of
shells in relief.
The tureen – part of the greatest masterpiece of Baroque porcelain
art, the “Swan Service” – is attributable to Johann Friedrich Eberlein
(1695-1749), who notes in his work report for October 1742: “Made 1
woman lying naked with a fish for the above tureen.” But cherubs were
just as indispensable as mythological figures to any seriously Baroque
tableware service. Using them as handles, Eberlein portrays them riding
on fish from whose mouths snails, crabs, seashells and flower-encrusted
festoons issue forth. These run right round the tureen to the alliance
coat-of-arms of the ordering party Count Brühl, which form the central
point of focus. It is, after all, his elitist taste we have to thank for
the splendours of the Swan Service. The tureen is testimony to the fact
that each individual piece constitutes a work of art in its own right that
would flatter any table. Good job seeing as it will be quite some time
before the service is available in its entirety again from MEISSEN ® .
100

Limited-Edition Art Works
Schwanenterrine mit „Allianzwappen des
Grafen Brühl“
Swan Service tureen with “Count Brühl‘s
alliance coat-of-arms”
905684-05034-1
H 27 cm, Lim. 25
101

Limitierte Kunstwerke
Balustervase „Bunt staffiert auf goldenem
Hintergrund“
Baluster vase in polychrome on a gilt ground
909684-82383-1
H 33 cm, Lim. 25
102

Limited-Edition Art Works
BALUSTERVASE „BUNT STAFFIERT AUF
GOLDENEM HINTERGRUND“
BALUSTER VASE IN POLYCHROME ON A GILT GROUND
Eines der ältesten Werke
der Manufaktur besticht
durch kostbare Goldfonds
und feine plastische
Beläge.
One of the oldest works
from the Manufactory is
set off by a sumptuous gilt
ground and finely
moulded sprigging.
Eines der ältesten Stücke aus der Sammlung von MEISSEN ® , das
hier seine strahlende Renaissance erlebt, stammt aus den Jahren
1710 bis 1720 und zeigt die Handschrift des Hof- und Silberschmieds
Jakob Irminger (1635-1724).
Ihm verdankt das frühe Porzellan aus MEISSEN ® seine erste charaktervolle
künstlerische Prägung. Form und Reliefs des Deckelpokals
lassen deutlich erkennen, dass in den Anfängen der Manufaktur noch
Zinn- und Silbergefäße als Vorlage dienten. Irminger trieb die Modelle
in seiner Werkstatt zunächst sorgfältig in Kupfer und schickte sie dann
zur Albrechtsburg, wo er ihre Ausführung in Böttgersteinzeug selbst
überwachte. Die dezente, sich dem Ganzen unterordnende Dekorierung
des Gefäßes, das jetzt in feinstem Porzellan neu interpretiert
wurde, wirkt überaus geschlossen und vornehm. Seine Dekoration mit
kostbaren Goldfonds nimmt mit seinem edlen, metallischen Glanz
Bezug auf die Vorläufer der Porzellankunst und betont die Form. Die
feinen plastischen Beläge sind dezent in sepia nachgezeichnet – eine
harmonische Gesamtkomposition von Form und Dekor ganz im Sinne
Irmingers.
One of the oldest pieces in the MEISSEN ® collection, experiencing
a dazzling renaissance here, dates back to between 1710 and 1720
and bears the signature of the court silversmith Jakob Irminger
(1635-1724).
He it was who conceived the characteristic artistic idiom of the earliest
porcelain from MEISSEN ® . It is very plain to see from the shape
of, and relief-moulding on this covered goblet that the Manufactory
derived artistic inspiration from pewter and silver ware early on. Irminger
first judiciously chased models in copper in his workshop and then
sent these to Albrechtsburg Castle, where he personally supervised
their execution in Böttger stoneware. The vessel that has now been reinterpreted
in finest porcelain is decorated with restraint and deference
to the whole, giving it a stylish, completed feel. Its choice gilt ground
possesses a classy metallic sheen echoing the precursors of porcelain
art whilst also emphasizing its shape. The finely moulded sprigging is
quietly traced in sepia. The overall composition harmoniously fuses
shape and decoration, wholly in keeping with Irminger’s own approach
to design.
103

Limitierte Kunstwerke
WANDGEMÄLDE „PFINGSTROSEN“
“PEONIES” WALL PLAQUE
In der Unterglasurmalerei muss jeder Pinselstrich
sitzen, denn die Farbe zieht sofort in den
Scherben ein – Korrekturen ausgeschlossen.
)Every brush-stroke has to be spot-on in
underglaze painting, as the paint is immediately
absorbed by the ceramic body and
there is no way of correcting mistakes.
Zarte chinesische Strauchpfingstrosen bannte der Maler Otto
Eduard Gottfried Voigt (1870-1949) in den 1920er Jahren bei
MEISSEN ® auf eine Wandschale. In der chinesischen Kultur gelten
sie als Symbol für Reichtum und Glück, in Japan auch als Zeichen
für das Leben der Kaiser.
In vergangenen Zeiten waren Pfingstrosen so kostbar, dass nur der
Adel seine Gärten damit schmücken konnte. Den Künstler Voigt, der
seit der Wende zum 20. Jahrhundert zahlreiche Jugendstil- und Blumendekore
für MEISSEN ® schuf, mag vor allem die naturalistische
Wiedergabe der sich gerade entfaltenden Blüten gereizt haben – in
Scharffeuer- oder Unterglasurmalerei eine große künstlerische Herausforderung.
Anders als in der Gouachemalerei, in der er seine Entwürfe
anlegte, muss jeder Pinselstrich perfekt sitzen, denn die Glasurfarbe
zieht sofort tief in den Scherben ein und lässt keine Möglichkeit zur
Korrektur. In seiner Neuinterpretation des Motivs graviert Porzellanmaler
Horst Bretschneider die floralen Formen vorher ins rohe Porzellan.
Dadurch erhält das Bild eine reizvolle strukturierte Oberfläche.
Zusätzliche farbige Akzente in Aufglasurmalerei verleihen ihm einen
ganz eigenen und zum Glück unvergänglichen Zauber, der weder verblasst
noch verblüht.
The painter Otto Eduard Gottfried Voigt (1870-1949) committed
delicate Chinese tree peonies to a MEISSEN ® wall plate in the 1920s.
They are regarded as a symbol of wealth and happiness in Chinese
culture, whilst in Japan they are also ciphers for the lives of the
emperors.
There was a time when peonies were so costly that only the aristocracy
could adorn their gardens with them. The artist may in the
first instance have been intent on authentically mirroring the flowers
as they open up. Voigt created numerous art nouveau and flower patterns
for MEISSEN ® from the period of transition to the 20th century
onwards – a major artistic challenge when the painting is done in highfire
or underglaze colours. Unlike the gouache technique he adopts
when drafting his designs, each brush-stroke has to be perfect, as the
paint immediately sinks deep into the ceramic body and cannot be gone
over. In his re-interpretation of the motif, our porcelain painter Horst
Bretschneider first engraved the floral shapes into the unfired porcelain.
This gives the picture a delightfully structured finish. Additional chromatic
highlights in overglaze enamels imbue it with a very distinctive
magic that, luckily, will neither pale nor wither nor pass away.
104

Limited-Edition Art Works
Wandgemälde „Pfingstrosen“
“Peonies” wall plaque
932A84-9M015-1
45 x 45 cm, Lim. 25
105

Limitierte Kunstwerke
WANDGEMÄLDE
„SEEROSEN UND EISVÖGEL“
WALL PLAQUE WITH “WATER LILIES AND KINGFISHERS”
Der farbenprächtige Eisvogel steht im
Mittelpunkt des Wandbildes von Horst
Bretschneider. Die zarten Blätter in
Goldmalerei setzen künstlerische Akzente.
Horst Bretschneider’s wall plaque centres
on a gaily coloured kingfisher. Tender
gilded leaves create artistic points of focus.
Einen farbenprächtigen Eisvogel, wie man ihn in den Elbauen
gelegentlich beobachten kann, setzte der Maler Otto Eduard Gottfried
Voigt (1870-1949) in den 1920er Jahren in MEISSEN ® auf einer
Wandschale in Szene.
Der Künstler Voigt, der seit Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche
kunstvolle Jugendstil- und Blumendekore für MEISSEN ® schuf, hat
in diesem Motiv einen wunderbaren Moment der Naturbeobachtung
eingefangen. Still harrt der schillernde Vogel im Geäst am Rande eines
Teichs voller weißer Seerosen aus, um im richtigen Moment herab zu
stoßen und einen Fisch zu fangen – ein Motiv, das in Scharffeuer- oder
Unterglasurmalerei eine große künstlerische Herausforderung darstellt.
Mit jedem Pinselstrich zieht die Glasurfarbe sofort tief in den
Scherben ein. Eine Möglichkeit zur Korrektur besteht nicht. In seiner
Neuinterpretation als Wandbild hat Porzellanmaler Horst Bretschneider
das Motiv durch Gravuren ergänzt, die dem Bild nach dem Glasieren
eine kunstvoll strukturierte Oberfläche verleihen. In Aufglasurund
Goldmalerei setzt er zusätzliche Glanzpunkte. Besonders raffiniert
und filigran fügen sich die verschiedenfarbigen Goldblätter in das
Arrangement. Ein glanzvoller Auftritt für den kleinen Vogel, der uns
zum Glück nicht davonfliegen kann.
The painter Otto Eduard Gottfried Voigt (1870-1949) brought a
gaily coloured kingfisher, of the kind that can occasionally be observed
in the meadows along the river Elbe, to life on a MEISSEN ® wall
plate in the 1920s.
Voigt, an artist who produced several consummate art nouveau
and floral patterns for MEISSEN ® from the start of the 20th century
onwards, captures a wondrously perceived moment of Nature with
this motif. The shimmering bird lurks noiselessly in branches bordering
a pond full of white water lilies, ready to dive down at the right
moment to catch a fish – a motif that poses a major artistic challenge
when painted in high-fire or underglaze colours. The paint soaks deep
into the ceramic body as soon as it is brushed on and there is no way
of correcting mistakes. In his re-interpretation on a wall plaque, our
porcelain painter Horst Bretschneider has supplemented the motif with
engraved detail that gives the picture a consummately structured finish
once it has been glazed. He creates additional sparkle with spots of
overglaze painting and gilding. Leaves in various shades of gold blend
in with the arrangement in a particularly refined and filigree manner.
A dazzling performance by the little bird. Good job it can’t fly away.
106

Limited-Edition Art Works
Wandgemälde „Seerosen und Eisvögel“
Wall plaque with “water lilies and
kingfishers”
932B84-9M015-1
45 x 45 cm, Lim. 25
107

Limitierte Kunstwerke
VASE „SOMMERDUFT“
“FRAGRANCE OF SUMMER” VASE
Oben: Der zarte Goldstaub verleiht den
Hortensienblüten einen natürlichen
Zauber. Unten: Eine Bossiererin modelliert
jede kleine Blüte von Hand und fügt
sie anschließend zu einem Blütenball
zusammen.
Top: a smattering of gold dust makes these
hydrangea flower-heads look magically
natural. Bottom: a repairer models every
single petal by hand and then joins them
all together to form a flower.
Einzigartig vereint die handgedrehte Vasenform, die nur für dieses
limitierte Objekt hergestellt wird, die gesamte in über 300-jähriger
Tradition gereifte Porzellankunst von MEISSEN ® .
Hortensienblüten von verblüffender Natürlichkeit entfalten sich
vom Gefäß in den Raum. Jede ihrer kleinen Blüten ist von Hand
modelliert und zum Blütenball zusammengefügt. Raffiniert schafft die
Farbigkeit eine Verbindung zwischen Form und Plastik. Anders als bei
der sonst üblichen Figurenstaffage sind die plastischen Elemente nicht
nur farbig hervorgehoben, sondern werden durch die feine, naturalistische
Malerei auf dem Vasenkörper vervollständigt. Goldelemente
verleihen den zauberhaften Blütenbällen verspielte und kostbare kleine
Glanzpunkte. Elegant unterstreicht der von hell nach dunkel verlaufende,
silbergraue Fond die Vasenform. Und reizvoll bringt er die florale
Dekoration zur Geltung, die frisch aus dem sommerlichen Garten zu
kommen scheint.
The hand-thrown vase shape, which is only being produced for this
limited-edition item, embodies to a unique degree the entire tradition
of porcelain art as it has evolved over the past 300 years and
more at MEISSEN ® .
Heads of hydrangea that look startlingly real reach out into the space
around the vessel. Each of their tiny petals has been modelled by hand
before going into forming the finished flower-balls. The chromatic idiom
establishes an ingenious bond between shape and mouldings. In a
departure from the usual approach to colouring figures, the moulded
elements are rounded off by finely executed naturalistic painting on the
body of the vase in addition to being picked out in colour. Capricious
clusters of consummate gilding impart great sparkle to the enchanting
flower-balls. The vase’s form is elegantly underscored by a silvery-grey
ground that oscillates between light and dark and endearingly sets off
the floral decoration, which seems to have come straight out of some
summer garden.
108

Limited-Edition Art Works
Vase „Sommerduft“
“Fragrance of Summer” vase
932C84-81634-1
H 40 cm, Lim. 25
109

Limitierte Kunstwerke
Wandbild „Meißen Impression“ nach J. R. Hentschel
“Impression of Meissen” wall plaque after J. R. Hentschel
933384-53N53-1
25,5 x 25,5 cm, Lim. 100
110

Limited-Edition Art Works
WANDBILD „MEISSEN IMPRESSION“
NACH J.R. HENTSCHEL
“IMPRESSION OF MEISSEN” WALL PLAQUE
AFTER J. R. HENTSCHEL
Auch Generationen von
Malern nach Johannes
Rudolf Hentschel
übertragen die Liebe
zur Elblandschaft auf
Porzellan.
Generations of painters
since Johannes Rudolf
Hentschel have continued
to transfer their love of the
Elbe countryside to
porcelain.
Die Meißener Albrechtsburg, die sich im Wasser der Elbe spiegelt,
steht auf dem Porzellanbild im Mittelpunkt, das die Sammelserie
mit Motiven von Johannes Rudolf Hentschel (1872-1951) um ein
weiteres kleines Kunstwerk ergänzt.
Mit seinem Bruder Julius Konrad Hentschel (1872-1907), der die
berühmten „Hentschelkinder“ modellierte, gehört er zu den bedeutendsten
Vertretern des Jugendstils bei MEISSEN ® . Verschiedene von
den Brüdern geschaffene Dekore, wie das so genannte „Flügelmuster“,
zählen zu den Ikonen des deutschen Jugendstils. Die Bilder von
Johannes Rudolf Hentschel zeugen von der Liebe zur Elblandschaft,
in der er viel freie Zeit verbrachte. Es sind Szenen der Stille, in denen
das Licht die Landschaft in Farben hüllt, die einen ganz besonderen
Zauber auf den Betrachter ausüben. Im Zusammenspiel von Unterund
Aufglasurfarben gelingt es den Porzellanmalern, diese spezielle
Atmosphäre besonders ausdrucksvoll hervorzuheben. Während das
Gros von Hentschels Bildern eine leise Melancholie ausstrahlt, lässt er
das älteste Schloss Deutschlands, in dem August der Starke (1670-1733)
zwei Jahre nach Erfindung des „weißen Goldes“ 1710 die erste europäische
Porzellanmanufaktur gründete, in der Sonne strahlen. Mit seiner
optimistischen Meissen-Impression sollte er Recht behalten: Auch
nach dem 300-jährigen Jubiläum der Manufaktur MEISSEN ® erstrahlt
das Porzellanschloss wieder im alten Glanz.
Albrechtsburg Castle in Meissen as reflected in the waters of the
river Elbe is the theme of this porcelain plaque, a further in the series
of small works of art for collectors by Johannes Rudolf Hentschel
(1872-1951).
Along with his brother Julius Konrad Hentschel (1872-1907), who
modelled the famous “Hentschel Children”, he was one of the most
important exponents of art nouveau at MEISSEN ® . Several of the decorative
designs authored by the two brothers, including the “Wing Pattern”,
became icons of art nouveau in Germany. The pictures Johannes
Rudolf Hentschel produced bear witness to his love of the Elbe riverscapes
in which he spent his free time. They are scenes of tranquillity in
which light bathes the landscape in colours that take on a very special
magic for the beholder. Our porcelain painters manage to bring out
this heightened atmosphere to particularly expressive effect through
the interplay of underglaze and overglaze colours. Whereas the majority
of Hentschel’s pictures are imbued with a certain melancholy, he
portrays the oldest castle in Germany in dazzling sunlight. This was
where Augustus the Strong (1670-1733) set up Europe’s first porcelain
manufactory in 1710, two years after the invention of “white gold”
was first documented. Hentschel’s optimistic impression of Meissen
was to be shown to be true: following the MEISSEN ® Manufactory’s
tercentenary celebrations, the porcelain castle now once again shines
forth as of old.
111

Limitierte Kunstwerke
SCHALE „FLORALE GOLDRANKE“,
BÖTTGERSTEINZEUG®
“FLORAL TENDRIL IN GILT” CHARGER,
BÖTTGER STONEWARE
Gefertigt aus dem Material, mit dem alles begann, dem Böttgersteinzeug
® , zeigt die Schale mit opulentem Golddekor eine elegante
Symbiose von Tradition und Moderne.
Die rot-braune Keramik, benannt nach ihrem Erfinder Johann Friedrich
Böttger (1682-1719), war das erste Porzellan Europas, mit dem
die 300-jährige Erfolgsgeschichte MEISSEN ® s ihren Anfang nahm. In
ihrer Formensprache ist sie den schnörkellos schlichten Gebrauchsgegenständen
des 18. Jahrhunderts nachempfunden und zeigt, dass gutes
Design die Zeit auch schon mal 300 Jahre überdauern kann.
Besonders raffiniert angelegt ist das mit gekonntem Schwung aufgemalte
Dekor aus 23-karätigem Gold mit zarten, plastischen Konturen.
Die Blütenranken folgen exakt der sich nach innen verjüngenden Form.
In diesem perfekten Zusammenspiel zeigt sich die ganz große Kunst der
Porzellanmalerei. Der Gegensatz zwischen simpler Form aus irdenem
Material und kostbarem Goldschmuck verleiht der Schale ihre starke
Ausdruckskraft: ein pures Prachtstück!
Made in Böttger stoneware, the material with which it all began,
this opulently gilded dish achieves an elegant symbiosis of tradition
and modernity.
The reddish-brown ware, named after its inventor Johann Friedrich
Böttger (1682-1719), was the first porcelain in Europe, heralding a 300-
year MEISSEN ® success story. Its stylistic idiom echoes that of unfussy
utilitarian objects from the 18th century and demonstrates that, even
300 years on, good design can still outlive time.
Its sophisticated painted decoration in 23-carat gold has been applied
with magisterial verve and finished with delicately moulded outlines.
Trailing flowers hug the contours of the piece as it tapers inwards. It
is through this exquisite interaction that the awesome art of porcelain
painting is made manifest. The dish derives its great articulacy from
the contrast between formal simplicity rendered through clay and the
sumptuousness of its ornamental gilding: a thing of pure splendour!
112

Limited-Edition Art Works
Schale „Florale Goldranke“, Böttgersteinzeug
“Floral Tendril in Gilt” charger,
Böttger Stoneware
949284-85780-1
Ø 20,5 cm, Lim. 100
113

Limitierte Kunstwerke
114

Limited-Edition Art Works
ELEFANT NACH ESSER,
BÖTTGERSTEINZEUG®
ELEPHANT AFTER ESSER, BÖTTGER STONEWARE
Elefant nach Esser,
Böttgersteinzeug ®
Elephant after Esser,
Böttger Stoneware
949984-86M07-1
H 44 cm, Lim. 25
Mit seiner eigenwilligen und starken künstlerischen Handschrift
hat Max Esser (1885-1945) der von Johann Joachim Kaendler (1706-
1775) begründeten Tradition der Tierplastik in MEISSEN ® zu neuem
Aufschwung verholfen.
Nach seiner Bildhauerlehre und dem Studium beim renommierten
Tierplastiker August Gaul (1869-1921) an der Akademie in Berlin war
Max Esser ab 1919 für die Manufaktur tätig. 1923 übernahm er die Leitung
des Meisterateliers und wurde 1924 zum Professor ernannt. Seine
Vorliebe galt der stilisierten Darstellung von Tieren – meist in einem
Moment typischer Bewegung, wie bei dem bekannten Fischotter, für
den er auf der Weltausstellung in Paris 1937 mit dem Grand Prix ausgezeichnet
wurde, oder bei seiner Möwe im Flug.
Ganz ungewöhnlich – in sich ruhend wie ein Buddha – hat er dagegen
den Elefanten in den 1920 Jahren aus Böttgersteinzeug ® modelliert.
Der älteste Werkstoff der Manufaktur war gerade erst in neuer Zusammensetzung
entwickelt worden und reizte die Künstler in MEISSEN ® ,
mit zeitgemäßen künstlerischen Ausdrucksweisen zu experimentieren.
Trotz der statischen Haltung hat Esser der Plastik in seiner typischen
Manier eine gewisse Spannung verliehen. Sie entsteht durch den Gegensatz
zwischen großen, weich geschwungenen Körperflächen und fein
ausgearbeiteten Details an Augen und Hautfalten. Bei aller Ruhe, die
der Dickhäuter ausstrahlt, zeigt er eine gewisse Dynamik, der man als
Betrachter auf den Grund kommen möchte – so schafft es das kleine
Kunstwerk, immer aufs Neue zu faszinieren.
With his idiosyncratic, deeply artistic approach, Max Esser (1885-
1945) breathed new life into the tradition of animal statuary begun
by Johann Joachim Kaendler (1706-1775) at MEISSEN ® .
He worked for the Manufactory from 1919 onwards after completing
a sculptor’s apprenticeship and a course of studies with the celebrated
animal modeller August Gaul (1869-1921) at the Academy in
Berlin. He became head of the Master Studio in 1923 and was raised to
the rank of Professor in 1924. His forte was the stylised portrayal of
animals - usually caught in some typical act, as in the case of his familiar
Otter, which won him a grand prix at the 1937 World’s Fair in Paris,
or his Seagull in Flight.
The elephant he modelled in Böttger Stoneware ® in the 1920s –
contemplatively at rest like some Buddha – was surprisingly different,
however. The Manufactory’s oldest material had just been re-invented
in a new composition that encouraged artists at MEISSEN ® to try their
hand at modern forms of artistic expression. Esser injects a certain
momentum into his sculpture despite its static posture, as is his wont.
He does this by contrasting large, gently curving body sections with
finely elaborated detail such as eyes and folds of skin. Calm as our
thick-skinned friend may be, it exudes a vibrancy that the beholder
would like to get to the bottom of – which is why this little work of
art manages to fascinate us over and over again.
115

Limitierte Kunstwerke
Knöchelspielerin
Knucklebone Player
999984-70770-1
H 25,5 cm, Lim. 25
116

Limited-Edition Art Works
KNÖCHELSPIELERIN
KNUCKLEBONE PLAYER
Abbild einer antiken
Mädchenfigur aus
Marmor, von MEISSEN ®
in Biskuitporzellan
verewigt.
Copy of an ancient Greek
figure of a girl in marble,
immortalised by MEIS-
SEN® in bisque porcelain.
Im Pergamonmuseum in Berlin lässt sich das römische Original
der antiken Mädchenfigur besichtigen. Christian Gottfried Jüchtzer
(1752-1812) modellierte die kleine „Knöchelspielerin“ 1798 bei
MEISSEN ® nach einem Abguss der antiken Marmorplastik aus dem
2. Jahrhundert n. Chr., der sich in der Mengschen Sammlung in
Dresden befand.
1769 war Jüchtzer als Bossierlehrling in die Manufaktur eingetreten,
arbeitete eng mit Johann Joachim Kaendler (1706-1775) und Michel
Victor Acier (1736-1799) zusammen und wurde 1781 selbst Modellmeister
bei MEISSEN ® . Seine gründlichen Studien in der kurfürstlichen
Antikensammlung machten ihn zu einem Meister ihrer Kopien in
Biskuitporzellan, die im Klassizismus außerordentlich beliebt waren.
Seine besondere Stärke waren in sich geschlossene Einzelfiguren wie
diese, die mit ihrem ruhig gestalteten Umriss dem klassischen Ideal
entsprechen. Die Melonenfrisur der Figur, die als „Florentinisches
Mädchen“ im Modellbuch verzeichnet ist, war zu ihrer Entstehungszeit
sehr verbreitet. Ebenso das Gewand mit reichem Faltenwurf, das
entsprechend dem klassischen Ideal die Konturen des Körpers nachzeichnet.
Der erste Eindruck, das Mädchen sei ganz ins Spiel vertieft,
täuscht. Sein Blick ist nicht auf die Würfel gerichtet, sondern zeugt von
melancholischer Abwesenheit.
The Ancient Roman original of this girl figure can be viewed at the
Pergamon Museum in Berlin. Christian Gottfried Jüchtzer (1752-
1812) modelled his small “Knucklebone Player” at MEISSEN ® in
1798 by taking a cast of the ancient marble sculpture from the second
century A.D., then held in the Mengs Collection at Dresden.
Jüchtzer had joined the Manufactory as a repairer’s apprentice in
1769, worked closely with Johann Joachim Kaendler (1706-1775)
and Victor Acier (1736-1799) and himself became Master Modeller
at MEISSEN ® in 1781. Thorough scrutiny of holdings in the Electoral
Ancient Art Collection led to his producing masterful copies in
bisque porcelain that were exceedingly popular in the classicist age. He
was particularly strong on single self-contained figurines like this one
whose quietly fashioned contours accord with the classicist ideal. The
melon-coiffure of the figure, entered in the model copybook as the
“Florentine Girl”, was very common at the time of her origination. So,
too, was her tunic with its ample fall of folds, following the outlines of
her body in accordance with the classicist ideal.
The initial impression gained of the girl being immersed in the game
she is playing is deceptive. Rather than being focused on the knucklebones,
her gaze is actually one of melancholy distraction.
117

WERKSVERZEICHNIS
INDEX OF ART WORKS

Werksverzeichnis
IKONEN
ICONS
TASSEN-SERIE
CUP-AND-SAUCER SETS
Potpourrivase „Figurenmalerei nach
Boucher“
Vase with “figure painting after Boucher”
Tasse „Blau und gold staffiert“
Cup and saucer “coloured in
blue and gold”
Seite / Page 18
Lim. 10
Dekor / Pattern 270284
Artikel / Article 81M05-1
Größe / Size H 66 cm
Seite / Page 32
Lim. 100
Dekor / Pattern 998784
Artikel / Article 55920-1
Größe / Size H 7,5 cm
Kirchner-Uhr
„Seeprospektmalerei nach Höroldt“
Kirchner clock with
“Seascape painting after Höroldt”
Tasse „Purpur und gold staffiert“
Cup and saucer “coloured in
purple and gold”
Seite / Page 22
Lim. 10
Dekor / Pattern 900084
Artikel / Article 60M15-1
Größe / Size H 50 cm
Seite / Page 32
Lim. 100
Dekor / Pattern 998684
Artikel / Article 55921-1
Größe / Size H 7,5 cm
Wandgemälde „Stillleben mit
Blumenvase“ nach van Dael
Wall plaque “Still life with vase of flowers”
after Van Dael
Tasse „Grün und gold staffiert“
Cup and saucer “coloured in
green and gold”
Seite / Page 26
Lim. 10
Dekor / Pattern 932984
Artikel / Article 9MA47-1
Größe / Size 70 x 50 cm
Seite / Page 32
Lim. 100
Dekor / Pattern 998584
Artikel / Article 55923-1
Größe / Size H 7,5 cm
120

Index of Art Works
WELLENSPIELVASEN
“WAVES” VASES
LIMITIERTE KUNSTWERKE
LIMITED EDITION ART WORKS
Wellenspielvase mit
plastischem Belag „Rosen“
“Waves” vase sprigged with “Roses”
Faltvase „Blumenmalerei nach
Monika Zeinar“
Folded vase with “flower painting
after Monika Zeinar”
Seite / Page 34
Lim. 100
Dekor / Pattern 719384
Artikel / Article 50319-1
Größe / Size H 13,5 cm
Seite / Page 38
Lim. 50
Dekor / Pattern 207884
Artikel / Article 54959-1
Größe / Size H 16 cm
Wellenspielvase mit
plastischem Belag „Orchideen“
“Waves” vase sprigged with “Orchids”
Chinesische Wasserflasche mit
Blütenbelägen
Chinese water bottle sprigged
with flowers
Seite / Page 34
Lim. 75
Dekor / Pattern 719384
Artikel / Article 50318-1
Größe / Size H 20,5 cm
Seite / Page 42
Lim. 50
Dekor / Pattern 208184
Artikel / Article 82307-1
Größe / Size H 5,5 cm
Wellenspielvase mit
plastischem Belag „Seerosen“
“Waves” vase sprigged with “Water Lilies”
Sempervase „Reiche Blumenmalerei“,
purpur glasiert
Semper Vase with “opulent flower
painting”, red border glaze
Seite / Page 34
Lim. 75
Dekor / Pattern 719384
Artikel / Article 50317-1
Größe / Size H 30 cm
Seite / Page 46
Lim. 25
Dekor / Pattern 20A284
Artikel / Article 50M21-1
Größe / Size H 48,5 cm
Vergissmeinnicht-Vase
„Naturalistische Beerenfrüchte“
Forget-me-not vase with
“Naturalistic Berries”
Seite / Page 50
Lim. 75
Dekor / Pattern 245784
Artikel / Article 51181-1
Größe / Size H 20,5 cm
121

Werksverzeichnis
Flakon
„Figurenmalerei nach Watteau“
Scent bottle with
“figure painting after Watteau”
Vase „Jagdmalerei nach Ridinger“,
,gelber Fond
Vase with “Hunting scenes after Ridinger”
on a yellow ground
Seite / Page 64
Lim. 50
Dekor / Pattern 292184
Artikel / Article 51089-1
Größe / Size H 19 cm
Seite / Page 56
Lim. 10
Dekor / Pattern 278584
Artikel / Article 51326-1
Größe / Size H 70 cm
Seite / Page 72
Lim. 50
Vase „Steinböcke“, kobaltblau
Vase with “Ibexes” in cobalt blue
Dekor / Pattern 824984
Artikel / Article 51083-1
Größe / Size H 32 cm
Seite / Page 40
Lim. 50
Schale mit Blütenbelägen
Plate sprigged with flowers
Dekor / Pattern 208184
Artikel / Article 54M71-1
Größe / Size Ø 25 cm
Seite / Page 74
Lim. 25
Vase „Blauer Brokat mit
Goldchinesen“
Vase “Blue brocade with gilt
Chinese figures”
Dekor / Pattern 82A584
Artikel / Article 50461-1
Größe / Size H 57 cm
Seite / Page 76
Lim. 25
Schale „Fasan auf Blumenkorb“
nach Münch-Khe
“Pheasant on basket of flowers”
charger after Münch-Khe
Dekor / Pattern 82A684
Artikel / Article 54M51-1
Größe / Size Ø 45 cm
Balustervase „Bunt staffiert auf
goldenem Hintergrund“
Baluster vase in polychrome
on a gilt ground
Schale „Florale Goldranke“,
Böttgersteinzeug®
“Floral Tendril in Gilt” charger,
Böttger Stoneware
Seite / Page 102
Lim. 25
Dekor / Pattern 909684
Artikel / Article 82383-1
Größe / Size H 33 cm
Seite / Page 112
Lim. 100
Dekor / Pattern 949284
Artikel / Article 85780-1
Größe / Size Ø 20,5 cm
Vase „Sommerduft“
“Fragrance of Summer” vase
Dejeuner nach Leuteritz
„Waldbeeren“
Dejeuner after Leuteritz with
“Woodland berries”
Seite / Page 108
Lim. 25
Dekor / Pattern 932C84
Artikel / Article 81634-1
Größe / Size H 40 cm
Seite / Page 48
Lim. 25
Dekor / Pattern 213184
Artikel / Article S0913-1
122

Index of Art Works
Gotzkowsky-Dejeuner „Italienische
Komödie“
Gotzkowsky “Commedia dell‘Arte”
dejeuner
Tabatiere „Mops“
“Pug” snuff box
Seite / Page 66
Lim. 25
Dekor / Pattern 29A284
Artikel / Article C0801-1
Seite / Page 78
Lim. 25
Dekor / Pattern 900184
Artikel / Article 52M30-1
Größe / Size 6 x 6 cm
Dejeuner „Asiatische Blumen- und
Vogelmalerei“, fliederfarbener Fond
Dejeuner with “Asian flower and bird
painting” on a lilac ground
Kanne mit Hund
Pot with little dog
Seite / Page 68
Lim. 25
Dekor / Pattern 396484
Artikel / Article C1006-1
Seite / Page 80
Lim. 25
Dekor / Pattern 900184
Artikel / Article 55587-1
Größe / Size V 0,35 l
Seite / Page 70
Lim. 50
Likörset „Japanische Fels-,
Ast- und Vogelmotive nach Wache“
Liqueur set with “Japanese rock,
branch and bird motifs after Wache”
Dekor / Pattern 587184
Artikel / Article C5522-1
Seite / Page 100
Lim. 25
Schwanenterrine mit „Allianzwappen
des Grafen Brühl“
Swan Service tureen with “Count
Brühl‘s alliance coat-of-arms”
Dekor / Pattern 905684
Artikel / Article 05034-1
Größe / Size H 27 cm
Dose „Blumenmalerei“,
purpur glasiert
Box with “flower painting”,
purple glaze
Kanne „Henne“
“Hen” pot
Seite / Page 44
Lim. 50
Dekor / Pattern 20A184
Artikel / Article 15825-1
Größe / Size H 17,5 cm
Seite / Page 92
Lim. 100
Dekor / Pattern 900384
Artikel / Article 77459-1
Größe / Size H 7,5 cm
Teedose
„Motive zu Ludwig den XIV“
Tea caddy with
“Louis Quatorze motifs”
Windhund auf Dose
Greyhound on box
Seite / Page 60
Lim. 25
Dekor / Pattern 28A684
Artikel / Article 52866-1
Größe / Size H 23,5 cm
Seite / Page 94
Lim. 75
Dekor / Pattern 900384
Artikel / Article 78987-1
Größe / Size 10 x 20,5 x 14 cm
123

Werksverzeichnis
Pagode mit Papagei
Pagod with parrot
Panther nach Esser
Panther after Esser
Seite / Page 82
Lim. 50
Dekor / Pattern 900384
Artikel / Article 67062-1
Größe / Size H 18 cm
Seite / Page 96
Lim. 50
Dekor / Pattern 900584
Artikel / Article 78321-1
Größe / Size H 17 cm
Phönix-Schwinge
von Jörg Danielczyk
Phoenix pinion by Jörg Danielczyk
Widder nach Esser
Ram after Esser
Seite / Page 84
Lim. 25
Dekor / Pattern 900384
Artikel / Article 73076-1
Größe / Size H 62 cm
Seite / Page 98
Lim. 50
Dekor / Pattern 900584
Artikel / Article 78322-1
Größe / Size H 19,5 cm
Model von Jörg Danielczyk
Model by Jörg Danielczyk
Elefant nach Esser, Böttgersteinzeug®
Elephant after Esser,
Böttger Stoneware
Seite / Page 86
Lim. 25
Dekor / Pattern 900384
Artikel / Article 73664-1
Größe / Size H 69 cm
Seite / Page 114
Lim. 25
Dekor / Pattern 949984
Artikel / Article 86M07-1
Größe / Size H 44 cm
Fischer mit Netz
Fisherman with net
Knöchelspielerin
Knucklebone Player
Seite / Page 88
Lim. 25
Dekor / Pattern 900384
Artikel / Article 73670-1
Größe / Size H 54 cm
Seite / Page 116
Lim. 25
Dekor / Pattern 999984
Artikel / Article 70770-1
Größe / Size H 25,5 cm
Figurengruppe „Der Mittag“
Figure group “Noon”
Tabakpfeife „Chinoiserien nach
Höroldt“ in sepia
Pipe with “chinoiseries after
Höroldt” in sepia
Seite / Page 90
Lim. 10
Dekor / Pattern 900384
Artikel / Article 73691-1
Größe / Size H 46 cm
Seite / Page 58
Lim. 25
Dekor / Pattern 286084
Artikel / Article 53N89-1
Größe / Size H 38 cm
124

Index of Art Works
Wandbild „Kohlmeisen mit Insekten“
Wall plaque with “Great tits and insects”
Seite / Page 52
Lim. 75
Dekor / Pattern 261784
Artikel / Article 9M008-1
Größe / Size 23 x 23 cm
Wandbild „Eisvögel mit Insekten“
Wall plaque with “Kingfishers and insects”
Seite / Page 54
Lim. 75
Dekor / Pattern 261884
Artikel / Article 9M008-1
Größe / Size 23 x 23 cm
Wandgemälde „Pfingstrosen“
“Peonies” wall plaque
Seite / Page 104
Lim. 25
Dekor / Pattern 932A84
Artikel / Article 9M015-1
Größe / Size 45 x 45 cm
Wandgemälde
„Seerosen und Eisvögel“
Wall plaque with
“water lilies and kingfishers”
Seite / Page 106
Lim. 25
Dekor / Pattern 932B84
Artikel / Article 9M015-1
Größe / Size 45 x 45 cm
Wandbild „Meißen Impression“
nach J. R. Hentschel
“Impression of Meissen” wall plaque
after J. R. Hentschel
Seite / Page 110
Lim. 100
Dekor / Pattern 933384
Artikel / Article 53N53-1
Größe / Size 25,5 x 25,5 cm
125

Impressum / Imprint
© Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH
Talstraße 9, 01662 Meißen, Germany
Tel. +49 (0) 3521 468-600
Fax +49 (0) 3521 468-6600
service@meissen.com
www.meissen.com
Fotonachweis/Photo credits:
Markus Abele, Thomas Gasparini, Maik Krause, Archiv der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen
MEISSEN ® , Meissener Porzellan ® , Böttgersteinzeug ® und Gekreuzte
Schwerter ® sind eingetragene Marken der Staatlichen Porzellan-Manufaktur
Meissen GmbH.
MEISSEN ® ist Synonym für hochwertigste, in Handarbeit gefertigte
Kunstobjekte in Porzellan. Jedes Stück ist einzigartig in Form und Dekor
und zeichnet sich durch eine eigene „Handschrift“ des Gestalters
und Malers aus; geringe Abweichungen zur Abbildung im Katalog unterstreichen
die Individualität der Entstehung. Die Maße der Objekte
unterliegen zudem keramtechnisch bedingten geringfügigen Schwankungen.
MEISSEN ® , Meissener Porzellan ® , Böttgersteinzeug ® and Gekreuzte
Schwerter ® are legally protected trademarks of Staatliche Porzellan-
Manufaktur Meissen GmbH.
MEISSEN ® is a synonym for high-value, handcrafted art objects in
porcelain. Every piece is unique in its form and décor and reflects the
style of the modeller and painter; minor deviations from the pictures
in the catalogue only underline that these works are made individually
by hand. The measurements of the objects are also subject to minor
variations due to the ceramic process.
126