03.04.2015 Aufrufe

Ewige Baustelle Dom

Ewige Baustelle Dom

Ewige Baustelle Dom

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1000 Jahre Kaisertum<br />

MAGDEBURG PRÄSENTIERT GROSSE OTTONENSCHAU<br />

Wissenschaftler und ein ganzer Stab an Mitarbeitern tagen, forschen und organisieren seit mehr als zwei Jahren. Und alle<br />

wollen nur eins: Die Landesaustellung aus Anlass des 1100. Geburtstages Ottos I. und des 1050. Jahrestages seiner Kaiserkrönung<br />

auf die Beine stellen. Die Schau „Otto der Große und das Römische Reich – Kaisertum von der Antike bis zum<br />

Mittelalter“ soll vom 27. August bis 9. Dezember 2012 tausende Gäste nach Magdeburg locken.<br />

Korrespondenzschau<br />

Wallhausen<br />

bereits ab 20. April<br />

Wissenschaftler beteiligt<br />

„Die Ausstellung wird organisiert mit<br />

der Forschung im Rücken“, erklärt<br />

Ellen Horstrup, selbst wissenschaftliche<br />

Angestellte und Pressesprecherin<br />

der Landesaustellung. 30 Forscher<br />

unterschiedlicher Fachrichtungen,<br />

zusammengefasst in einem wissenschaftlichen<br />

Beirat, befassten sich bereits<br />

2010 auf einer vorbereitenden<br />

Tagung mit dem „Kaisertum im ersten<br />

Jahrtausend“. “Die Diskussion war<br />

höchst interessant und erfolgte über<br />

Fachgrenzen hinweg”, erinnert sich<br />

die Sprecherin.<br />

So soll die Ausstellung Antworten auf<br />

Fragen geben, wie: Weshalb kam Otto<br />

auf die Idee, sich mit dem Namen eines<br />

römischen Kaisers der Antike zu<br />

schmücken? Warum stellte er sich als<br />

christlicher Herrscher des Mittelalters<br />

bewusst in die Tradition der römischen<br />

Kaiser? So verweist die Pressesprecherin<br />

auf das Siegel Ottos mit der Inschrift:<br />

„Otto Imp(erator) Aug(ustus)“<br />

(Otto Kaiser Augustus) – die Insignien<br />

seiner Macht.<br />

300 Exponate aus der ganzen Welt<br />

Antworten sollen rund 300 Exponate<br />

von rund 140 Leihgebern aus der ganzen<br />

Welt geben, die in Magdeburg zu<br />

sehen sein werden. Dazu gehören<br />

Reliquien, Insignien, Porträts, zeitgenössische<br />

Darstellungen, Schmuckstücke,<br />

kostbare Goldschmiede- und<br />

Steinmetzarbeiten, Textilien sowie<br />

Schriftstücke aus der Antike und dem<br />

frühen Mittelalter und vieles mehr.<br />

„Ein Objekt ist ganz besonders interessant“,<br />

macht die Pressesprecherin<br />

neugierig. „Dabei handelt es sich um<br />

die Insignien des Kaisers Maxentius,<br />

die vor kurzem bei Ausgrabungen in<br />

Rom gefunden worden sind. Kaiserliche<br />

Insignien in der Antike waren<br />

bisher völlig unbekannt!“ Maxentius<br />

ging in die Geschichte ein, weil er wie<br />

Konstantin der Sohn eines Kaisers war<br />

und weil er sich seine Erbansprüche<br />

durch die Regelung der Tetrarchie,<br />

also der Herrschaft über das Weströmische<br />

Reich durch vier Kaiser, nicht<br />

einschränken lassen wollte. So folgte<br />

die Schlacht an der Milvischen Brücke<br />

- trotz großer Übermacht Maxentius’<br />

gewann Kaiser Konstantin. Der Überlieferung<br />

nach verlor Maxentius, weil<br />

Konstantin erstmalig das Schutz- und<br />

Siegeszeichen Christi auf die Schilder<br />

seiner Soldaten malen ließ – laut<br />

Überlieferung der Durchbruch des<br />

Christentums.<br />

Vorbereitungen in vollem Gange<br />

„Aktuell bewältigt der Stab an Ausstellungsmitarbeitern<br />

den Papierkram<br />

mit Leihgebern“, beschreibt Pressesprecherin<br />

Horstrup. Doch so profan,<br />

wie sich dies auch anhören mag, sei<br />

die Arbeit bei weitem nicht, sondern<br />

hochinteressant. So müsse mit den<br />

internationalen Museen, Schatzkammern,<br />

Bibliotheken und Archiven<br />

geklärt werden, wie die Objekte aus<br />

den USA, Russland, Italien, Frankreich,<br />

Deutschland, Skandinavien und weiteren<br />

rund zehn europäischen Ländern<br />

tansportiert und Magdeburg<br />

sicher erreichen, ob dieses oder jenes<br />

Leihgut eine klimatisierte Box für seine<br />

weite Reise benötigt, wie es ausgestellt<br />

wird. „Viele Leihgeber haben<br />

sich entschlossen, ihre wertvollen Objekte<br />

nach Magdeburg zu geben, weil<br />

es sich den Ruf erarbeitet hat, Ausstellung<br />

von europäischem Rang zu konzipieren<br />

und dass Leihgüter hier sehr<br />

gut aufgehoben sind”, erklärt Ellen<br />

Horstrup ein wenig stolz.<br />

Andere Mitarbeiter planten bereits<br />

den Rundgang inklusive der Aufstellung<br />

der Vitrinen. Auch ein Ausstellungskatalog<br />

sei bereits in<br />

Arbeit, in deutscher wie in englischer<br />

Sprache für die vielen Gäste aus aller<br />

Welt. Und ein Begleitprogramm<br />

werde derzeit auf die Beine gestellt.<br />

„Außerdem muss das Ausstellungspersonal<br />

geschult werden“, fügt die<br />

Pressesprecherin hinzu und verweist<br />

auf die vielen noch zu bewältigenden<br />

PR-Termine. „Bis August gibt es noch<br />

eine ganze Menge zu tun, das wird<br />

eine gute, eine ganz tolle Sache“,<br />

freut sich Horstrup und ergänzt voller<br />

Vorfreude: „Es ist schön, wenn man<br />

eine spannende Ausstellung mit erlesenen<br />

Exponaten mitgestalten kann!“<br />

Heidelberg Universitätsbibliothek Petershausener Sakramenta<br />

Kaisersiegel Ottos des Großen aus dem Jahr 965 mit der Umschrift OTTO IMP(erator) AUG(ustus). Magdeburg, Landeshauptarchiv S/A, Magdeburg (Foto: Hans-Wulf Kunze)<br />

Sachsen-Anhalt sei ein von den Ottonen stark geprägtes<br />

Land. So macht die Historikerin aufmerksam auf eine ganze<br />

Reihe von Ausstellungen und Aktionen in so genannten<br />

Korrespondenzorten im ganzen Land. Unter dem Titel<br />

„Auf den Spuren Ottos des Großen. Kaiserorte in Sachsen-Anhalt“<br />

bereiten Gernrode, Halberstadt, Quedlinburg,<br />

Memleben, Merseburg, Tilleda und Wallhausen gemeinsam<br />

mit Magdeburg ein umfangreiches Begleitprogramm<br />

vor. Besonders interessant sei das von Studenten der Ottovon-Guericke-Universität<br />

Magdeburg geplante Projekt in<br />

Wallhausen, dem vermuteten Geburtsort Ottos des Großen<br />

im Süden des Landes. Bereits am 20. April eröffne hier eine<br />

am Geschichtsinstitut konzipierte Ausstellung im Wallhausener<br />

Schloss. “15 Studenten haben während zwei Semester<br />

unermündlich das Ausstellungskonzept erarbeitet”, erklärt<br />

Professor Stephan Freund, Mittelalterhistoriker an der<br />

hiesigen Universität. So hätten die angehenden Forscher<br />

Texte erstellt, Quellen und Objekte ausgewählt und das<br />

Führungsprogramm erarbeitet. In dessen Ergebnis seien<br />

von Otto ratifizierte Originalurkunden zu sehen sowie archäologische<br />

Fundstücke aus dem 11. bis 13. Jahrhundert.<br />

Das besondere Geschenk<br />

Für Magdeburger, die ihren Verwandten und Freunden von<br />

außerhalb etwas ganz Besonders verschenken wollen, haben<br />

sich die Macher etwas ausgedacht: So ist ab sofort in<br />

der Magdeburger Tourist-Information die „Otto Box“ zur<br />

Landesausstellung erhältlich. Die hochwertigen Geschenkboxen<br />

für zwei Personen enthalten nicht nur Eintrittskarten<br />

für die Landesaustellung. In der S-Variante für 35 Euro gibt<br />

es zudem zwei Tickets für einen spannenden Stadtrundgang<br />

durch die Ottostadt.<br />

Die L-Variante für 135 Euro enthält zusätzlich einen Übernachtungsgutschein<br />

mit Frühstück für zwei Personen in<br />

einem Vier-Sterne-Hotel in Magdeburg. Außerdem liegen<br />

den Boxen ein Taschenspiegel mit einem Motiv eines Ausstellungsobjektes<br />

sowie Informationsmaterial bei. (sp)<br />

Öffnungszeiten:<br />

• 27. August bis 9. Dezember, täglich 10 bis 18 Uhr<br />

• Eintrittspreise: 12,00 Euro, 9,00 Euro ermäßigt<br />

• 9,00 Euro Gruppenpreis (pro Person ab 12 Personen)<br />

• 80,00 Euro zzgl. Eintritt für Führungen<br />

(max. 15 Personen)<br />

Korrespondenzort Wallhausen:<br />

Öffnungszeiten:<br />

• 20. April bis 9. Dezember<br />

• Di. bis Sonn. 10 bis 16 Uhr<br />

• Eintrittspreise: 3 Euro<br />

Reisen von Magdeburg:<br />

Fahrtzeit mit dem Auto:<br />

rund 1,5 Stunden<br />

Fahrt mit DB: 1,5 Stunden<br />

Fahrpreis ab 18,10 Euro<br />

Leipzig_Grassimuseum Elfenbeinrefief mit Erzengel Michael • Köln-Römisch-Germanisches Museum-Miniaturporträt des Augustus • Augsburg-Römisches Museum Bronzener Pferdekopf<br />

3 4 5 6 7 8 9 dasMD<br />

ausMD<br />

ausMD<br />

dasMD 3 4 5 6 7 8 9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!