Trends im Sport- und Freizeitverhalten - Daniel Gärtner - Sports and ...

Abbildungsverzeichnis 13
5 Möglichkeiten und Chancen
5.1 Erläuterung der Problemstellung
Wie im Kapitel 4 bereits beschrieben, fehlen den meisten Freestylern
grundsätzlich zwei wichtige Komponenten:
1) Hallen mit entsprechendem Equipment (Matten, Kästen, Würfeln)
2) Qualifizierte Trainer mit turnerischer Erfahrung und Methodik
Methodische Übungsreihen und ein langsames Heranführen an schwierige
Elemente sind bisher größtenteils unbekannt. Die Freestyle-Szene wird immer
größer und auch die Nachfrage steigt. Dies kann man in vielen Schulen
feststellen. Die gleiche Tendenz ist auch in Vereinen feststellbar. Weg vom
traditionellen Turnen oder Kampfsport, hin zum normfreien Turnen und
Freestyle. Deshalb ist die Chance, hier zielgruppenorientierte Angebote zu
schaffen, besonders groß.
5.2 Der erste Verband
Parkour-Erfinder David Balle erkannte genau diese Probleme und gründete
2005 den ersten Weltverband. Die Parkour Worldwide Association (PAWA)
sollte sich vorwiegend um die Bereitstellung von Übungsmöglichkeiten und
Trainern kümmern. Dies änderte sich jedoch schnell, als der Verband die
Chance wahrnahm, die Sportart zu präsentieren, zu entwickeln und kommerziell
zu vermarkten. Dafür plante die PAWA unter anderem eine Wettbewerbsreihe,
um allen Aktiven der Szene die Möglichkeit zu geben, sich im sportlichen
Wettkampf zu messen – dies ist jedoch gegen die verbreitete Philosophie von
Parkour und wird von dem Großteil der Traceure abgelehnt, so dass der
Gründer David Balle sich 2006 distanzierte.
Die ehemaligen Freestlye-Karate-Weltmeisterin Sandra Hess, ist Präsidentin
des Deutschen Verbandes und verfolgt die weitgehende Kommerzialisierung
der Sportart. Durch Workshops und eine spezielles Ausbildungssystem schafft
es der Verband, die Sportart weitgehend einer großen Maße an Anhängern
nahe zu bringen.