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Stummfilmzeit 1895-1927 - Home: FHNW - Bildnerische und ...

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Am 22. März <strong>1895</strong> führten die Gebrüder Lumière in Paris ihren Film ARBEITER<br />

VERLASSEN DIE FABRIK einem staunenden Publikum vor. In einer einzigen<br />

Einstellung wird gezeigt, wie sich das Fabriktor öffnet <strong>und</strong> Arbeiterinnen <strong>und</strong> Arbeiter<br />

hinausströmen.<br />

http://www.youtube.com/watch?v=M3iwejkQbDs


<strong>Stummfilmzeit</strong><br />

<strong>1895</strong>-<strong>1927</strong><br />

Buster Keaton, der General


Inhaltsangabe<br />

‣ Die Anfänge<br />

‣ Geschichte<br />

‣ Merkmale<br />

‣ Auswahl wichtiger Stummfilme


Die Anfänge<br />

• Für die menschliche Wahrnehmung genügen<br />

bereits etwa 16 bis 18 Bilder pro Sek<strong>und</strong>e, um<br />

die Illusion von fließender Bewegung zu<br />

erzeugen. Aufgr<strong>und</strong> dieser Entdeckung<br />

entwickelt J. A. F. Plateau 1832 das<br />

Phenakistikop<br />

• Das gleiche Prinzip kam 1834 auch in der<br />

W<strong>und</strong>ertrommel des Engländers W. G. Horner<br />

zur Anwendung, unter dem Namen Zoetrop<br />

(Wikipedia).


Die Anfänge<br />

• Im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert, kommt es zu ersten<br />

Vorführungen mit einer Laterna magica. Diese<br />

kann eine Reihe von Bildern, die auf eine<br />

Glasplatte gemalt ist, ähnlich einem<br />

Diaprojektor an die Wand werfen, muss aber<br />

manuell bewegt werden. (Wikipedia)<br />

• 1888 entwickelt Thomas Edison das<br />

Kinetoskop, ein Einmann-Guckkasten für<br />

bewegte Bilder.<br />

• <strong>1895</strong> findet die erste öffentlichen<br />

Filmvorführung in Europa statt. Die Brüder<br />

Skladanowsky präsentieren mit ihrem Bioskop<br />

Filme am Berliner Varieté. (Wikipedia)<br />

• Zur gleichen Zeit wird der Cinèmatograph von<br />

den Lumière Brüdern erf<strong>und</strong>en. Der handliche<br />

Apparat ist sowohl Abspiel-, Aufnahme wie<br />

auch Kopiergerät <strong>und</strong> wird die Gr<strong>und</strong>lage der<br />

filmtechnischen Entwicklung.


Geschichte<br />

• Anfangs dokumentieren die Filme realistische<br />

Ereignisse, wie das Einfahren eines Zuges<br />

(L'Arrivée d'un train à la Ciotat). Erst Georges<br />

Méliès bringt das Erzählende in den Film ein<br />

<strong>und</strong> dreht ausschließlich inszenierte Filme. (Le<br />

Voyage dans la Lune).<br />

• Trotz des großen Erfolges der ersten Film in<br />

Frankreich, begeistern die Filme nicht lange. Sie<br />

orientieren sich zu stark am Theater <strong>und</strong> wirken<br />

mit ihrer statischen Kamera, den bühnenartigen<br />

Kulissen <strong>und</strong> der stilisierten Gestik der<br />

Schauspieler wie eine Kopie des Theaters.


Geschichte<br />

• Mit dem Anstieg des Bekanntheits- <strong>und</strong><br />

Popularitätsgrades des Films entstehen erste<br />

Kinos mit festem Standort (Vorher<br />

Wanderkinos). In Deutschland nannte man die<br />

ersten Kinos Kintöppe, in den USA<br />

Nickelodeons.


Geschichte<br />

• Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges bringt die<br />

europäische Filmwirtschaft zum Erliegen,<br />

schnellt die Produktion von Propagandafilmen<br />

in die Höhe <strong>und</strong> lässt ein neues Genre entstehen:<br />

den Kriegsfilm.<br />

• Da die USA anfangs nur wenig von den<br />

Kriegswirren betroffen waren, konnte sich die<br />

Filmindustrie dort frei entwickeln <strong>und</strong> ihren<br />

Siegeszug in die Welt antreten.<br />

• die Vereinigten Staaten füllten, die in Europa<br />

durch zahlreiche kriegsbedingte Einfuhrstopps<br />

entstandene Lücke mit ihren Filmen zu füllen.


Geschichte<br />

• Ab 1910 bildet sich in den USA das klassische<br />

Hollywood-Studiosystem heraus,<br />

gekennzeichnet durch die industrielle<br />

Produktion von Filmen. Vor allem das Genre<br />

des Western blühte auf.


Merkmale<br />

Gestik<br />

• Da der Stummfilm noch ohne Ton auskommen muss, ist es bei den Dialogen der Schauspieler notwendig,<br />

dem Zuschauer die Handlungen <strong>und</strong> Sinnzusammenhänge durch Körpersprache-Mimik zu vermitteln .<br />

• Schauspieler werden in Stummfilmen oft aus dem Theater engagiert <strong>und</strong> bringen so ihre<br />

Darstellungsgewohnheiten mit. Erst nach <strong>und</strong> nach entwickelt sich ein filmspezifischer Schauspielstil.


Merkmale<br />

Slapstick<br />

• Der „Slap-stick“ (ursprünglich Pritsche<br />

des Narren) besteht aus zwei Stäben,<br />

die, wenn sie aufeinander treffen<br />

knallen. Sie fügen dem Geschlagenen<br />

keine Schmerzen zu<br />

• Die Schauspieler können also lautstark<br />

aufeinander einprügeln, ohne sich zu<br />

verletzen.<br />

• Komiker wie Buster Keaton, Laurel &<br />

Hardy, oder der frühe Charly Chaplin<br />

bedienten sich dieser Form der<br />

Komödie.<br />

• Klassische Beispiele sind das<br />

Ausrutschen auf einer Bananenschale<br />

oder das Werfen einer Sahnetorte.<br />

• http://genius-buster-keaton-slapstick/


Merkmale<br />

Schminke/Zwischentitel<br />

• Die Schminke ist vor allem aus technischen<br />

Gründen aufgetragen. Da das Filmmaterial<br />

lichtschwach <strong>und</strong> nur bei sehr starker<br />

Ausleuchtung gute Bilder liefert, müssen die<br />

Augen <strong>und</strong> Lippen der Schauspieler besonders<br />

hervorgehoben werden. Auch die Mimik der<br />

Schauspieler kann besser hervorgehoben<br />

werden.<br />

• Zwischentitel vermitteln Informationen <strong>und</strong><br />

Sinnzusammenhänge, die zum Verständnis der<br />

Handlung notwendig sind. Sie reduzieren die<br />

Dialoge auf die wichtigsten Aussagen.


Merkmale<br />

Bildgestaltung<br />

• Die Bildgestaltung orientiert sich noch stark am Theater <strong>und</strong> ist typisch für den frühen Stummfilm. Die<br />

ersten Filme bestehen aus einer einzigen Kameraeinstellung, der Filmschnitt ist noch nicht erf<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

die sperrigen Kameras sind sehr unhandlich. Die Filme werden auf Studiobühnen <strong>und</strong> aus der<br />

Zuschauerperspektive aufgenommen.


Merkmale<br />

Tricks/ Irisblende<br />

• Oft gebrauchte Tricks sind die<br />

Mehrfachbelichtung des Filmmaterials oder das<br />

Übereinanderkopieren von Aufnahmen. Der<br />

französische Filmpionier Georges Méliès<br />

entwickelte diese Techniken bereits Anfang des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts. (Le Voyage dans la lune,<br />

1902).<br />

• Das kreisförmig verengende oder erweiternde<br />

Blenden nennt man die Irisblende. (in<br />

Stummfilmen sehr beliebt). Durch die<br />

Abdunklung von Teilen des Bildes kann die<br />

Aufmerksamkeit der Zuschauer auf Details in<br />

der Szene gelenkt werden.


Merkmale<br />

Musik<br />

• In den Stummfilmen geht die Musik eine untrennbare Verbindung mit dem Bild ein (Stummfilme waren<br />

niemals stumm). Filme sind oft Teile der Shows von Varieté-Orchestern. Später wurden sie von<br />

Klavierspielern oder einem Phonographen (Vorläufer des Plattenspielers) begleitet. Mit der Zunahme von<br />

Langfilmen werden vermehrt Kammermusik-Orchester eingesetzt. In den 20er Jahren stehen in den Kino-<br />

Palästen spektakuläre Theater-Orgeln, die sogar über So<strong>und</strong>effekte verfügen. Bei vielen Filmen stehen den<br />

Musikern Listen musikalischer Themen zur Verfügung, die sie passend zu Filmszenen verwenden. Leider<br />

sind viele der Kompositionen verloren gegangen.


Auswahl wichtiger Stummfilme<br />

• Le Voyage dans la Lune1902 FR George Méliès<br />

Revolutionärer Einsatz von Filmtricks<br />

• The Great Train<br />

• Robbery<br />

• 1903 USA Edwin S. Porter Früher Western,<br />

Meilenstein für<br />

• Filmschnitt<br />

• Der Student von Prag 1913 D Stellan Rye Erster<br />

expressionistischer Film<br />

• The Birth of a Nation 1915 USA D. W. Griffith<br />

Monumentales Epos über<br />

• Entstehung der USA<br />

• Das Cabinett des Dr.<br />

• Caligari<br />

• 1920 D Robert Wiene Bekanntester<br />

expressionistischer<br />

• Film<br />

• 1920 D Paul Wegener Früher,<br />

expressionistischer<br />

• Gruselfilm<br />

• Nosferatu, eine<br />

• Symphonie d. Grauens<br />

• 1922 D F. W. Murnau Früher,<br />

expressionistischer<br />

• Vampirfilm<br />

• Dr. Mabuse, der<br />

• Spieler<br />

• 1922 D Fritz Lang Expressionistischer<br />

• Verschwörungsfilm<br />

• Ben Hur 1925 USA Fred Niblo<br />

Monumentalfilm<br />

• The Kid/ The Gold Rush 1925/1921 USA<br />

Charlie Chaplin Sozialkritische Komödie<br />

• The General <strong>1927</strong> USA Buster Keaton

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