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Verrückte Ausgabe

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diözesanverband münster<br />

01/2015


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Mitteilung an<br />

alle Leiter:<br />

Diese <strong>Ausgabe</strong> ist anders.<br />

Als die Norm. ;)<br />

Na, könnt ihr das hier überhaupt lesen? So spiegelverkehrt, wie der Text hier gedruckt<br />

ist? Verrückt, was? Und ZACK, da ist es wieder. Verrückt. Dieses Wort, das irgendwie immer<br />

dann genutzt wird, wenn wir etwas nicht beschreiben können. Wenn etwas anders ist. Oder<br />

irgendwer. Anders als erwartet. Anders als das, was wir im weiteren Sinne „normal“ nennen.<br />

Verrückt halt.<br />

Aber was genau bedeutet „Verrückt“ eigentlich? Definitionen dazu gibt‘s wie Sand am Meer. Und<br />

Meinungen wohl noch mehr. Denn während der Ursprung des Wortes vor allem auf das Verrücken<br />

der Norm zurück geht, nutzen wir das Wort heute für eine unglaubliche Vielzahl an Situationen. Und<br />

egal, ob wir über psychische Verrücktheit oder unerwartete Situationen sprechen: Was für den einen<br />

verrückt ist, kann für den anderen wiederrum ganz normal sein. Und genau so sind wir auch diese <strong>Ausgabe</strong><br />

angegangen. Wollten wir euch ursprünglich etwas ungewöhnliches, augenzwinkerndes und vor<br />

allem spaßiges – eben verrücktes – an die Hand geben, ist daraus eine <strong>Ausgabe</strong> geworden, die zwischen<br />

ungewöhnlich und ernst hin und her springt.<br />

Und weil wir schon beim Cover und diesem Vorwort mit „unerwartet verrückt“ angefangen sind, geht‘s<br />

auf Seite 4 direkt mit etwas „ernst verrücktem“ weiter – indem wir euch eine Initiative vorstellen, die<br />

sich mit der Aufklärung und Enttabuisierung von zu viel Verrücktheit bei Jugendlichen beschäftigt.<br />

Fast schon „philosophisch verrückt“ ist die Frage, die sich Thomas Großerichter während einer Reise um<br />

die Welt gestellt hat (S. 6/7) – und das, obwohl er nicht der Einzige in dieser <strong>Ausgabe</strong> ist, der – zumindest<br />

zeitweise – irgend etwas anders gemacht hat, als „die Norm“ (siehe auch S. 10/11). Und: während es<br />

auf den Seiten 8/9 „verrückt zum Angucken“ gibt, solltet ihr euch den Artikel auf<br />

den Seiten 12/13 genauer angucken, wenn ihr selbst mal etwas <strong>Verrückte</strong>s starten<br />

wollt. Da gibt‘s nämlich ein paar Ideen für die verrückte Gruppenstunde.<br />

Also: Ganz egal verrückt oder nicht – habt viel Spaß mit dieser <strong>Ausgabe</strong>. Und<br />

verdreht euch nicht die Arme. ;)<br />

Gut Pfad,<br />

Benjamin Gust, Referent AK Kommunikation + Medien<br />

Impressum<br />

Magazin für die Leiterinnen und Leiter des Diözesanverbandes<br />

Münster der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG).<br />

Herausgeber<br />

DPSG-Diözesanverband Münster, Urbanstr. 3 , 48143 Münster,<br />

Fon 0251/2891930, info@dpsg-muenster.de, www.dpsg-muenster.de,<br />

www.facebook.com/dpsg.muenster<br />

Redaktion, Christina Behrens, Max Dittmann, Nina Göcking, Benjamin<br />

Gust (V.i.S.d.P.), Thomas Hatwig, Thilo Kötters, Andreas Krüskemper,<br />

Sebastian Zeis<br />

Layout, eulenblick Kommunikation & Werbung,<br />

Münster<br />

Druck, Druckerei Burlage, Münster<br />

(Auflage: 2.400)<br />

„verbandszeug“ wird auf mit dem blauen Umweltengel ausgezeichneten Recyclingpapier mit einem Altpapieranteil von 100% gedruckt.<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht notwendigerweise die Meinung der Herausgeber oder der Redaktion wieder. Die Redaktion behält<br />

sich vor, Texte redaktionell zu bearbeiten. Der Redaktionsschluss der nächsten <strong>Ausgabe</strong> wird auf www.dpsg-muenster.de bekanntgegeben. Unter<br />

www.dpsg-muenster.de ist eine PDF-<strong>Ausgabe</strong> dieser Zeitung erhältlich. Die Texte, Bilder und Grafiken in diesem Heft sind urheberrechtlich geschützt.


Wir gratulieren!<br />

WBK Ernennungen<br />

Jungpfadfinderstufe<br />

Michaela van den Boom, Stamm Nottuln, Bezirk Coesfeld<br />

Kim Wensing, Stamm Nottuln, Bezirk Coesfeld<br />

Roverstufe<br />

Melanie Kaczmarek, Stamm St. Anna Rheinberg, Bezirk Niederrhein-Süd<br />

Thomas Menning, Stamm Isselburg, Bezirk Borken, Pfadfinder DAK, Diözesanleitung Münster<br />

(Dezember 2015 – März 2015)<br />

Das Who is Who ist ins Netz<br />

abgewandert.<br />

Die Auflistung von Kontaktpersonen<br />

(der Diözesanleitung und den Bezirksvorständen)<br />

findet<br />

ihr auf unserer<br />

Homepage.


Inhaltsverzeichnis<br />

Verrückt?! S. 4-13<br />

„Verrückt sein, gehört zum Leben“ 4<br />

Ist das verrückt, was ich hier mache? 6<br />

<strong>Verrückte</strong> Gadgets 8<br />

Alternative Lebensstile 10<br />

Verdammt, verrückt, vorbereitete<br />

Gruppenstunde 12<br />

Jahresaktion S. 14-19<br />

Gast >> Freundschaft<br />

für Menschen auf der Flucht 14<br />

Aus dem DV S. 20-43<br />

Spiritus 20<br />

Vorstandskolumne 25<br />

Wölflinge 26<br />

Juffis 28<br />

Pfadis 30<br />

Rover 32<br />

InGe 33<br />

Öko-AK 33<br />

Neues aus dem Gilwell 34<br />

Friedenslicht 36<br />

Pfadfinden weltweit 38<br />

Twents Voorjaarskamp 40<br />

Diözesanverbandnews 41<br />

Bezirke und Stämme 42<br />

Service S. 44-45<br />

Termine 44<br />

Ankündigung 45<br />

Redaktioneller Hinweis 45<br />

Mittelseiten S. 21-24<br />

Stratego – das verrückte Geländespiel


vier<br />

„Verrückt sein,<br />

gehört zum Leben.“<br />

Wie das Schulprojekt „Verrückt? Na und!“<br />

bei zu viel Verrücktheit hilft<br />

Egal ob die Juffis, die in Mutproben<br />

testen, wie weit die<br />

anderen gehen, oder aber die<br />

Rover, die nach dem Flaschendrehen<br />

blank ziehen und über<br />

den Lagerplatz rennen: <strong>Verrückte</strong><br />

Aktionen gehören zu<br />

unserem Pfadfinder-Alltag.<br />

Verrückt sein, sich ausprobieren,<br />

Grenzen testen – das ist<br />

nicht nur pfadfinderisch, sondern<br />

generell Teil des Erwachsenwerdens.<br />

Was aber, wenn<br />

die Verrücktheit Überhand<br />

nimmt, wenn „Verrückt sein“<br />

zum normalen Alltag von Jugendlichen<br />

wird? Genau mit<br />

dieser Frage beschäftigt sich<br />

die bundesweite Aktion „Verrückt?<br />

Na und!“. Und das auch<br />

bei uns in Münster.<br />

Spätestens ab dem Pfadi-Alter<br />

fangen unsere Kids plötzlich<br />

an ein – teilweise seltsames –<br />

Eigenleben zu entwickeln. Mit<br />

Ideen, deren Sinn und Zweck<br />

wir nur bedingt folgen können.<br />

Und sie fangen an, die Welt um<br />

sich herum neu zu entdecken.<br />

Das Verrücktsein gehört dabei<br />

laut Manuela Richter-Werling,<br />

Initiatorin der Aktion „Verrückt?<br />

Na und!“, als ganz normaler<br />

Prozess dazu. Denn verrückt<br />

zu sein ist nichts Schlimmes.<br />

Gefährlich wird es laut Richter-<br />

Werling erst, wenn das <strong>Verrückte</strong><br />

nicht mehr abgestellt<br />

werden kann und Jugendliche<br />

nicht mehr Herr der Lage sind.<br />

„Einer unserer ‚Experten in eigener<br />

Sache‘ – also ein junger<br />

Mann, der selbst mal psychisch<br />

erkrankt war – hat 2001 mal<br />

vor einer Schulklasse gesagt,<br />

es sei ja ganz klasse, wenn du<br />

nackt über den Fußballplatz<br />

rennst. Wenn du bei deinen<br />

Sinnen bist und das voll selbst<br />

entscheiden kannst – inklusive<br />

der Entscheidung, wann der<br />

Spaß vorbei ist und du dich<br />

wieder anziehst. Wenn du genau<br />

das aber selbst nicht mehr<br />

kontrollieren, nicht mehr abstellen<br />

kannst, wenn du nicht<br />

mehr Herr deines Tuns bist,<br />

dann bist du krank.“<br />

Genau an dem Punkt knüpft<br />

„Verrückt? Na und!“ an. Wissen<br />

vermitteln, von Betroffenen<br />

lernen und das „Verrücktsein“<br />

so entmystifizieren: Im Vordergrund<br />

steht nicht das potentiell<br />

<strong>Verrückte</strong> – also die<br />

psychische Erkrankung selbst<br />

– sondern die seelische Gesundheit,<br />

insbesondere von<br />

Jugendlichen. „Ziel des Projekts<br />

ist es, Jugendliche, Eltern,<br />

Lehrer und Fachleute für den<br />

Schatz der seelischen Gesundheit<br />

wachzumachen.“<br />

Von Essstörungen über Angst,<br />

Depression und ADHS bis hin zu<br />

Folgeproblemen von Mobbing,<br />

Drogen, Alkohol und Gewalt:


Verrückt?!<br />

fünf<br />

Benjamin Gust<br />

55 solcher Aktions-Teams tummeln<br />

sich inzwischen in der ganzen Bundesrepublik,<br />

um in die Schulen zu<br />

gehen und aufzuklären. Teilweise<br />

autonom, teilweise an andere Einrichtungen<br />

gekoppelt – so wie bei<br />

uns in Münster. Hier ist das Schulprojekt<br />

bei Mareike von Lay von den<br />

Alexianern und deren Aktion „Anders<br />

denken über Anderssein“ angesiedelt.<br />

Denn auch für sie ist „eine<br />

der besten Arten zu lernen, wie Probleme<br />

bewältigt werden können,<br />

der Austausch mit Menschen, die<br />

vergleichbare Situationen bereits<br />

gemeistert haben.“ Um Vorurteile<br />

abzubauen, die Schülerinnen und<br />

Schüler seelisch zu stärken und so –<br />

ganz nach dem Motto der Aktion –<br />

seelisch fit zu machen. Damit sie<br />

dann sagen: „Verrückt? Na und!“<br />

die selbst schon einmal „verrückte<br />

Phasen“ durchgemacht haben, also<br />

selbst psychisch krank waren. Und<br />

genau deshalb geht das Team von<br />

„Verrückt? Na und!“ auch immer zu<br />

zweit in die Klassen. „Da ist immer<br />

ein Profi dabei, der eher professionell<br />

mit psychisch Erkrankten<br />

zu tun hat und eine Expertin oder<br />

ein Experte aus eigener Sache. Die<br />

machen das Programm dann zusammen<br />

– also mit Einleitung und<br />

Gruppenarbeit – und erst im letzten<br />

Teil outet sich der Experte aus eigener<br />

Sache. Und da sind die Schüler<br />

immer völlig baff.“ Nach dem sich<br />

der erste kleine Schock aber gelöst<br />

hat, können die Jugendlichen den<br />

Experten in eigener Sache dann<br />

alles fragen, was sie schon immer<br />

mal fragen wollten. „Es ist immer<br />

schön zu erleben, dass die meisten<br />

Fragen nicht zur Krankheit kommen,<br />

sondern dazu, wie man damit<br />

überhaupt leben kann. Kann man<br />

damit arbeiten? Kann man sich verlieben?<br />

Wie haben die Eltern zu dir<br />

gehalten? Was haben die Freunde<br />

gesagt? Also es geht mehr um die<br />

sozialen Auswirkungen.“<br />

Am meisten helfen den Jugendlichen<br />

dabei die Erfahrungen derer,<br />

Im Vordergrund steht dabei nicht,<br />

was das Problem ausgelöst hat, sondern<br />

wie es gemeistert werden kann.<br />

Und zwar anhand von Beispielen, die<br />

andere Jugendliche erzählt haben.<br />

„In jeder Klasse sitzen ungefähr zwei,<br />

drei, die selbst schon betroffen waren.<br />

Und dann wird darüber gesprochen,<br />

was geholfen hat. Das finde ich<br />

so wunderbar. Es wird nicht gejammert,<br />

sondern darüber gesprochen,<br />

wie ich wieder gut in den Alltag rein<br />

komme. Was kann die Klasse tun,<br />

was die ganze Gruppe, wenn es jemandem<br />

bei uns schlecht geht?“<br />

Zwischen 20 und 30% der Heranwachsenden<br />

in Deutschland gelten<br />

als psychisch auffällig. Und über 6<br />

Millionen Kinder und Jugendliche<br />

leben zudem mit psychisch- und/<br />

oder suchtkranken Eltern zusammen.<br />

Mit Aufklärungs- und Aktions-<br />

Tagen an Schulen in der ganzen<br />

Bundesrepublik will Richter-Werling<br />

diesen Zahlen entgegen wirken.<br />

Das Team von „Verrückt? Na und!“<br />

kümmert sich dabei vor allem um<br />

das, was die Jugendlichen betrifft,<br />

was sie beschäftigt – und bedrückt.<br />

Egal ob es das letzte Praktikum,<br />

Stress mit den Eltern oder Mobbing<br />

in der Klasse ist. „Davon ausgehend<br />

kommen wir in das Thema rein. Was<br />

schlägt den Jugendlichen auf die<br />

Seele? Was tut ihrer Seele gut – und<br />

was der ganzen Gruppe?“<br />

Mehr Infos zur Aktion:<br />

www.verrueckt-na-und.de<br />

Kontakt in Münster:<br />

Mareike van Lay<br />

Alexianer Münster GmbH<br />

Bahnhofstr. 6, 48143 Münster<br />

Tel.: 0251 - 973 10 274 00<br />

Fax: 0251 - 973 10 274 05<br />

E-Mail: hallo@anders-begegnen.de


sechs<br />

Ist das verrückt,<br />

was ich hier mache?<br />

Für Thomas Großerichter aus Ascheberg-Herbern stellte<br />

sich diese Frage im Herbst 2012 nicht. Es ging darum, anzukommen,<br />

in drei Monaten, einen Trip um die Welt zu<br />

vollenden – und das Ganze auf dem Rennrad. „Und auch<br />

von Familie und Freunden habe ich damals oft gehört:<br />

Wenn das einer schafft, dann du!“, erinnert sich der heute<br />

29-Jährige.<br />

Und doch erntete er mitleidiges Lächeln, Unverständnis.<br />

Bei Unternehmen, die er als Sponsoren für die rekordverdächtigte<br />

Tour gewinnen wollte, bei entfernten Bekannten,<br />

quasi bei jedem, der nicht wusste, dass Thomas<br />

schon eine Tour von Argentinien bis nach Kanada und<br />

durchs Himalaya absolviert hatte, auch auf zwei Rädern,<br />

versteht sich.<br />

Doch das hier war noch einmal eine andere Kategorie.<br />

„Da haben mir schon Menschen den Vogel gezeigt.“ Eine<br />

Begegnung hat er noch heute im Kopf. „Da war ich bei<br />

einem Amateur-Radrennen und erzählte von meinen<br />

Plänen. Da hieß es dann von erfahrenen Radrennfahrern:<br />

,Du bist komplett wahnsinnig geworden‘.“<br />

„Für mich war das allerdings nur noch größere Motivation.<br />

Denn wenn man ganz wörtlich an die Sache rangeht,<br />

habe ich mich nicht ver-rückt oder ent-rückt von der Welt<br />

gefühlt.“<br />

Und doch sollte er im Verlauf seiner Weltumradlung noch<br />

an den Punkt kommen, sich beinahe in einem solchen<br />

Zustand zu wähnen. Täglich mindestens 12 Stunden im<br />

Sattel, nur begleitet von zwei Freunden in einem Auto,<br />

kaum einen Blick für die atemberaubenden Landschaften,<br />

die er durchfahren würde. Los ging es im September<br />

am Brandenburger Tor in Berlin gen Osten, und Gründe,<br />

entnervt aufzugeben, gab es von Anfang an.


Verrückt?!<br />

sieben<br />

Die Route zum Nachverfolgen<br />

unter www.cyclingtheworld.de<br />

Mehr über Thomas Großerichter unter<br />

www.thomasgrosserichter.com<br />

„Wir waren bei Spätsommerwetter gestartet und nach ein<br />

paar Tagen hatten wir in der Ukraine plötzlich fünf Grad<br />

und Regen“, erinnert sich Thomas. „Trotzdem hatte ich nie<br />

große Sorgen, dass die Tour scheitert.“ Und das lag auch<br />

an einer gründlichen Vorbereitung, die nicht nur täglich<br />

6 bis 7 Stunden Radfahren, sondern auch eine mentale<br />

Komponente umfasst hatte. „Ein Freund hat mich auch<br />

mit Hypnose vorbereitet und mir eingegeben, dass ich<br />

mit jedem Wetter zurechtkomme.“<br />

Und das war bitter nötig, denn im weiteren Verlauf der<br />

Fahrt sollten 5 Grad und Regen noch die geringste Herausforderung<br />

sein. Weiter ging es nach Moldawien,<br />

der erste von mehreren Transferflügen brachte Thomas<br />

dann erstmals in eine andere Klimazone, nach Thailand.<br />

Knapp 1.600 Kilometer weiter, in Malaysia, ging es dann<br />

abermals ins Flugzeug und rüber nach Australien, wo der<br />

Radler später auch durchs Outback und damit erstmals<br />

durch Wüstengefilde fuhr.<br />

Extremer ging es kaum: „Da hat dann des Öfteren das<br />

Navigationssystem ausgesetzt und es gab auch keinen<br />

Handyempfang. Da hat sich dann einmal mein Begleitfahrzeug<br />

auch noch auf einer Versorgungsfahrt verfahren<br />

und ich stand da alleine in der Wüste – das einzige,<br />

was mir Schatten gespendet hat, war ein Straßenschild.“<br />

Auf dem Weg durch Südamerika warteten dann die Gipfel<br />

der Anden. „Da ist uns dann im wahrsten Sinne des<br />

Wortes die Straße ausgegangen.“ Denn um den Rekord<br />

zu knacken, musste Thomas auf seiner Rekordjagd mindestens<br />

18.000 Meilen, umgerechnet knapp 29.000 Kilometer<br />

absolvieren. Der einzige Moment, an dem er kurz<br />

ans Aufgeben denkt, sogar regelwidrig 30 Kilometer mit<br />

dem Auto mitfährt, was er sofort bereut.<br />

Wer glaubt, die Flüge von Kontinent zu Kontinent hätten<br />

dem Sportler eine Verschnaufpause verschafft, irrt. „Zehn<br />

Stunden im engen Flugzeug – dabei kann man sich auch<br />

nicht erholen.“ Nach dem letzten Flug von Südamerika<br />

zurück nach Lissabon dann der Super-GAU. „Da ging<br />

dann mit meiner Muskulatur gar nichts mehr.“<br />

Das Team verlor drei Tage und musste einen Endspurt<br />

einlegen, der dann auch vielen wieder nur das Wort „verrückt“<br />

entlocken würde. „Ich wollte unbedingt Silvester<br />

wieder in Berlin sein, und da mussten wir alles raushauen.“<br />

Am vorletzten Tag seiner Tour ging es von der Normandie<br />

über Belgien bis nach Goch am Niederrhein, die<br />

Schlussetappe führte ihn dann über den heimatlichen<br />

Hof bei Herbern in 26 Stunden 680 Kilometer bis zum<br />

Brandenburger Tor.<br />

„Da konnte ich dann nicht wirklich glauben, was ich gerade<br />

beendet hatte. Und auch heute ist das manchmal<br />

schwer“, resümiert Thomas. „Man zieht da aber eine Menge<br />

raus. Man weiß, dass man zu einer Menge in der Lage<br />

ist und viel mehr durchstehen kann, als man meint. Das<br />

ist auf jeden Fall eine coole Erkenntnis für den Rest des<br />

Lebens.“<br />

Auch, wenn er es den Zweiflern zumindest mit dieser<br />

Tour gezeigt hat. Auch künftig könnten sie wieder kommen,<br />

die Stimmen, die ihm ein „Verrückt!“ oder „Wahnsinnig!“<br />

entgegenschmettern. Denn in einigen Jahren<br />

möchte Thomas Großerichter den Amazonas mit einem<br />

Boot befahren – von der Quelle bis zur Mündung.<br />

Thilo Kötters


acht<br />

VerrÜckte<br />

Das ist ja verrückt… Dieser Gedanke kommt einem hin und wieder mal, wenn man in<br />

den Weiten des Internets stöbert und auf mehr oder weniger sinnvolle Sachen stößt,<br />

die zum Verkauf angeboten werden.<br />

Andreas Krüskemper<br />

Lasso-Weinflaschenhalter<br />

Zu den weniger verrückten Sachen gehört<br />

dabei ein Weinflaschenhalter in Seilform, der<br />

auf jeden Fall einen Blickfang darstellt und ein<br />

nettes Geschenk für pfadfinderische Weinliebhaber<br />

sein dürfte. Allerdings ist es wohl eher was für den<br />

heimischen Wohnzimmertisch, da die Zeit für Wein im Lager ja<br />

eher traditionell die Lagerfeuerzeit ist, wenn sich die Wölflinge<br />

bei einem gemütlichen Glas Chardonnay vom anstrengenden<br />

Tag mit den Leitern erholen (oder war es umgekehrt) – auf jeden<br />

Fall haben die wenigsten Stämme Tische beim Lagerfeuer…<br />

http://bit.ly/weinflaschenhalter<br />

SporkNife<br />

Ebenfalls passend für Pfadfinder ist das Sporknife –<br />

Messer, Gabel und Löffel in einem – und das als<br />

Schlüsselanhänger. Damit ist man zumindest<br />

in Sachen Nahrungsaufnahme wirklich<br />

„allzeit bereit“.<br />

http://bit.ly/sporknife<br />

LED-Wasserhahn-Aufsatz<br />

Nicht nur nach dem Toilettengang ist<br />

Händewaschen angesagt. Damit man<br />

sich nicht mehr dauernd die Flossen<br />

verbrennt, kann man einen LED-Aufsatz<br />

am Wasserhahn anbringen, der<br />

mittels rotem und blauen Licht die<br />

Temperatur anzeigt. Wie im echten Leben:<br />

Der Rotlichtbereich ist gefährlich.<br />

http://bit.ly/LED-wasserhahn<br />

Smartphone-Telefonhörer<br />

Für alle, die mit einem Smartphone<br />

rumlaufen müssen und<br />

dabei dem guten alten Telefon<br />

hinterhertrauern, gibt es auch<br />

Abhilfe: Den Telefonhörer im<br />

Retro-Style. Bei der aktuellen<br />

Entwicklung dürfte es auch<br />

nicht mehr lange dauern, bis die<br />

Telefone wieder größer sind als<br />

der Hörer…<br />

http://bit.ly/telefonhoerer<br />

TV-Universal-Ausschalter<br />

Für alle, die sich lieber von Angesicht zu Angesicht<br />

mit ihren Mitmenschen unterhalten und<br />

sich dabei vor allem in Kneipen und Einkaufszentren<br />

von im Hintergrund laufenden Fernsehern<br />

gestört fühlen, ist der TV-Ausschalter die Lösung: Das<br />

Gerät geht auf Knopfdruck alle gängigen Infrarotcodes zum<br />

Ausschalten von TV-Geräten durch und sorgt dadurch für angenehme<br />

Ruhe. Außer vielleicht beim Wirt, der dürfte in hektische<br />

Betriebsamkeit verfallen…<br />

http://bit.ly/universal-ausschalter<br />

Binär-Uhr<br />

Für Technikfreaks dürfte die<br />

Binär-Uhr interessant sein: Hier<br />

wird die Zeit durch 4 bzw. 6<br />

zahlen angezeigt. Die genaue<br />

Zeit erfährt man, indem man<br />

die leuchtenden Zahlen zusammenrechnet.<br />

Hört sich nach<br />

jeder Menge Rechenarbeit an,<br />

aber angeblich soll man die Zeit schon nach kurzer Zeit ablesen<br />

können wie bei einer konventionellen Uhr.<br />

http://bit.ly/binaer-uhr


Verrückt?!<br />

neun<br />

Gadgets<br />

Parkscheibe mit Uhrwerk<br />

Wo wir gerade bei Uhren sind: Für alle mit Parkplatzproblemen<br />

gibt es Parkuhren mit eingebautem Uhrwerk. Man kann also nicht<br />

mehr die falsche Zeit einstellen oder die Höchstparkdauer überschreiten.<br />

Eine ganz tolle Erfindung, die leider nur einen Haken<br />

hat: Sie ist laut Straßenverkehrsordnung<br />

nicht zugelassen…<br />

http://bit.ly/parkscheiben-uhr<br />

Golf fürs Klo<br />

Alle, die jetzt von den verrückten Sachen<br />

Verstopfung bekommen haben,<br />

können sich die Sitzung mit einer Runde<br />

Golf verkürzen. Ob das Handicap<br />

dadurch verbessert wird, lasse ich mal<br />

dahingestellt.<br />

http://bit.ly/toiletten-golf<br />

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zehn<br />

Obdachlos aus Überzeugung<br />

Ohne Wohnung sein – auf der Straße leben müssen – sich<br />

mit Pfandflaschen-Sammeln das Nötigste zu essen leisten<br />

können und jeden Winter hoffen zu müssen, die eisige<br />

Kälte zu überleben, ist ein schreckliches Schicksal, das in<br />

Deutschland nach Schätzungen des Armutsberichts der<br />

Bundesregierung etwa 20.000 Menschen umfasst. Oft<br />

gründet sich dieser Zustand in schweren Schicksalsschlägen<br />

und betrifft Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft.<br />

Wir stehen morgens<br />

auf, wenn der Wecker<br />

klingelt. Nach dem Frühstück<br />

geht es zur Arbeit, zur Uni, zur<br />

Schule… Abends kommen wir nach<br />

Hause und dann geht es ab zur Gruppenstunde.<br />

Wie ein typischer Tag im Leben<br />

des Durchschnittspfadfinders aussieht, konntet<br />

ihr in der letzten <strong>Ausgabe</strong> der Verbandszeug<br />

„So ticken wir“ lesen.<br />

So Null-Acht-Fünfzehn sieht aber nicht jeder Alltag aus, denn<br />

einige Menschen haben sich für einen alternativen Lebensstil<br />

entschieden und verbringen ihren Tag komplett anders. Das kann<br />

bei der Ernährung anfangen und geht bis zur vollkommenen Unabhängigkeit<br />

von der Gesellschaft. Drei dieser alternativen Lebensstile wollen<br />

wir euch in dieser Verbandszeug-<strong>Ausgabe</strong> vorstellen.<br />

Frutarisch leben<br />

Alternative Lebensstile<br />

Max Dittmann, AK KoM<br />

Aber auch der beabsichtigte Verzicht auf einen festen<br />

Wohnsitz und die bewusste Entscheidung für ein Leben<br />

auf der Straße kommen vor. Oft möchten diese Menschen<br />

dann „keinem zur Last fallen“, und verzichten damit auch<br />

auf Sozialhilfen des Staates.<br />

Die Geschichte von Norbert Reuter ist in diesem Zusammenhang<br />

eine besonders bewegende. In seinem früheren<br />

Leben war er Rettungssanitäter und sogar auch Chef der<br />

Leitstelle in einem Landkreis in Rheinland-Pfalz. Das uns<br />

Ein saftiges Steak oder eine wohlgeformte<br />

Frikadelle – vielen von uns dürfte jetzt<br />

das Wasser im Mund zusammenlaufen<br />

während andere angewidert überlegen,<br />

nach diesen Worten die Verbandszeug in<br />

den Papierkorb zu befördern. In unserem<br />

Diözesanverband ernähren sich nämlich<br />

knapp 7% vegetarisch. Das sind eher wenige,<br />

aber doch mehr als im gesamtdeutschen<br />

Durchschnitt. Während Vegetarier<br />

„nur“ kein Fleisch essen, verzichten Veganer<br />

auf alle tierischen Produkte.<br />

allen bekannte Unglück von Westernohe, als während des<br />

Pfingstlagers der DPSG im Jahr 1995 bei einem Rekordversuch<br />

im Tauziehen zwei Kinder ums Leben kamen, hat bei<br />

ihm alles verändert. Denn dieses traumatische Erlebnis aus<br />

Sicht des Helfenden hat ihn nicht mehr losgelassen und so<br />

entschied er sich, mit diesem Leben abzuschließen und ein<br />

neues als Obdachloser zu beginnen.<br />

Seine Geschichte wurde vom ARD dokumentiert und ist<br />

unter folgendem Link in der Mediathek zu finden:<br />

http://bit.ly/obdachlos


Verrückt?!<br />

elf<br />

Einen drauf setzen dann noch die sogenannten Frutarier. Diese verzichten<br />

nicht nur auf tierische Produkte, sondern haben sich auferlegt,<br />

auch keine Pflanze zu töten um ihren Hunger zu stillen. Das geht zwar<br />

nicht ganz so weit wie „nichts essen, was einen Schatten wirft“, aber bedeutet,<br />

dass zwar Äpfel, Tomaten und alles, was man von einer Pflanze<br />

pflücken kann, erlaubt ist, aber Kartoffeln, Rüben, Zwiebeln oder Kohl<br />

tabu sind. Denn bei diesen Lebensmitteln handelt es sich um Wurzel-,<br />

Knollen-, Blatt- oder Stängelteile. Die Pflanzen würden bei der Ernte zerstört<br />

werden. Wer sich für ein frutarisches Leben entscheidet, muss also<br />

auf sehr viel verzichten und tut seinem Körper auch nicht unbedingt<br />

etwas Gutes – denn Ärzte sehen diese Art der Ernährung und die daraus<br />

resultierende Unterversorgung kritisch.<br />

Selbstversorger<br />

Schmackhafte Dosenravioli,<br />

eine frisch aufgebackene<br />

Fertigpizza,<br />

Gemüse aus dem Supermarktregal<br />

oder sogar<br />

vom Markt – für echte<br />

Selbstversorger ist das<br />

ein Unding, denn sie<br />

haben sich einem autonomen<br />

Leben verschrieben<br />

und leben unabhängig<br />

von anderen Individuen der<br />

Gesellschaft – denn sie produzieren<br />

alles, was sie benötigen, einfach selbst.<br />

Der Produzent ist hier gleich dem Konsumenten<br />

eines Gutes. Den wichtigsten Anteil hat dabei die<br />

Ernährung: Selbstversorger leben meist abgeschieden auf<br />

einem alten Hof. Das Wichtigste dabei ist eine große Fläche,<br />

um Obst und Gemüse aller Art anzubauen, aber auch Tiere<br />

zu halten und Holz zum Heizen zu bekommen. Wenn man<br />

als Selbstversorger elektrischen Strom haben möchte, muss<br />

dieser natürlich auch selbst produziert werden.<br />

Wer sich vornimmt, autonom als Selbstversorger zu leben,<br />

hat also eine Menge Arbeit vor sich. Aber in kleinen Teilen<br />

leben viele von uns schon als „Selbstversorger“ – sei es durch<br />

das Gemüsebeet im Garten oder die Solarzelle auf dem Dach.


zwölf<br />

Verdammt,<br />

vorbereitete<br />

Pfeif auf die Regeln! Probiere es aus.<br />

Lord Robert Baden-Powell<br />

Der Spruch von BP sollte bei euch Programm sein. Doch was ist eigentlich<br />

verrückt? Der Duden sagt dazu „auf absonderliche, auffällige Weise<br />

ungewöhnlich, ausgefallen, überspannt, närrisch“. Hört sich doch ganz<br />

gut an und macht die Gruppenstundenplanung eigentlich auch ganz<br />

einfach. Denn: alles was ihr schon macht und was andere Stämme machen,<br />

ist demnach nicht verrückt. Es muss also etwas sein, was die Pfadfinderwelt<br />

noch nicht gesehen hat. Hier sind kaum Grenzen gesetzt und<br />

die Ansatzpunkte vielfältig. Es könnte z.B. etwas sein, was euch schon<br />

immer gestört hat und was verändert werden soll.<br />

Leistet die gute Tat nicht nur für eure<br />

Freunde, sondern auch für Fremde,<br />

selbst für eure Feinde.<br />

Lord Robert Baden-Powell<br />

Die gute Tat. Ein größeres Vorurteil gibt es wohl kaum über die Pfadfinderschaft.<br />

Eine verrückte Idee könnte sein, alle Vorurteile extrem zu leben<br />

und z.B. jeder Oma über die Straße zu helfen. Oder Omas der ganzen<br />

Gemeinde unter einem Vorwand, z.B. Kaffee und Kuchen für lau, einzuladen<br />

und dann die Gruppe Omas über die Straße zu bringen. Das ist<br />

natürlich nur ein Beispiel und vielleicht auch überhaupt nicht euer Stil.<br />

Es soll nur verdeutlichen, dass es keine Schranken gibt.<br />

Wie ihr seht ist es kein<br />

Problem verrückt zu sein.<br />

Ganz im Gegenteil, es ist<br />

extrem empfehlenswert.<br />

Lasst euch inspirieren und<br />

seid sonderbar innovativ.


Verrückt?!<br />

dreizehn<br />

verrückt,<br />

Gruppenstunde<br />

Da mindestens 5% Gutes in allem ist, sind auch<br />

weitere 5% Spaß darin enthalten.<br />

Lord Robert Baden-Powell<br />

Wie wahr. Die Leiter des Stammes Herz-Jesu in Münster verstehen etwas von gutem<br />

Spaß. Sie hatten vor ein paar Jahren ein Problem: An Pfingsten ist es in Westernohe<br />

oft zu heiß für eine normale Kluft, also trugen sie Feinrippunterhemden. Stilvoll,<br />

aber leider keine Kluft. Aus diesem Grund entstand die Sommerkluft, eine verrückte<br />

Kombination aus Kluft und Feinrippunterhemd: http://bit.ly/Sommerkluft<br />

Stillstand ist nutzlos. Es gibt eines oder das<br />

andere, entweder Fortschritt oder Nachlassen.<br />

Lord Robert Baden-Powell<br />

Bei diesem Stamm stand es still. Ihm gingen die Ideen aus. Alles war schon mal gemacht<br />

worden. Nach einigen Stunden erfolglosem Brainstormen, kam das einfache<br />

aber geniale Thema „Malen“ auf. Aus Malen wurde EXTREME-ACTION-PAINTING.<br />

Jeder bekam Farbe und Leinwand. Danach wurde in jeder erdenklichen Form die<br />

Farbe aufs Papier gebracht. Moderne Kunst meets kreative Landschaftsmalerei.<br />

Vinzenz Heidrich, Bildungsreferent


vierzehn<br />

VerRückt<br />

Aus der Heimat raus bewegt, zur Seite geschoben, raus gedrängt und geflohen. Vertrieben<br />

von Furcht, Angst, Gewalt und Verfolgung. Ende 2013 waren 51,2 Millionen Menschen<br />

auf der Flucht, diese Zahl ist im Jahr 2014 noch weiter gestiegen. Immer mehr Menschen<br />

müssen ihre Heimat verlassen.<br />

Der Grund für eine so radikale Maßnahme ist hart wie klar<br />

– Angst, Verzweiflung, Hoffnungs- und vor allem Perspektivlosigkeit<br />

veranlassen die Menschen dazu, sich auf den<br />

Weg ins Unbekannte zu machen, um nach Besserung zu<br />

suchen. So klar und einfach wie diese Tatsache ist es bei<br />

der Suche nach den Gründen, warum Menschen fliehen<br />

müssen, schon lange nicht mehr. Kriege, Konflikte, Belagerung,<br />

Verfolgung, anhaltende Krisen, ethnische wie religiöse<br />

Auseinandersetzungen aber auch Naturkatastrophen<br />

zählt die UNO-Flüchtlingshilfe als Hauptgründe der<br />

Vertreibung auf.<br />

Alle 4 Sekunden wird ein Mensch „verdrängt“ , alle 4<br />

Sekunden entscheiden sich Menschen in den Problemregionen<br />

unserer Welt, dass sie fliehen müssen. Sie machen<br />

sich auf, oft zu Fuß, zunächst in die Nachbarländer. Die<br />

Flüchtlinge, die diesen ersten Schritt bestehen, schaffen<br />

es so in Länder, denen es nicht viel besser geht. Es sind<br />

Länder wie Pakistan oder der Iran, die zurzeit mehr als<br />

eine Million Flüchtlinge aufnehmen und versorgen. Diese<br />

Länder kämpfen selber mit ihren eigenen Problemen und<br />

trotzdem nehmen sie die Menschen im ersten Schritt auf<br />

und versorgen sie mit dem, was möglich ist. Aber auch<br />

hier stellt sich die Frage: Was ist möglich? Im Libanon<br />

kommen 2014 auf 1.000 Einheimische 257 Flüchtlinge.<br />

Der Nahe Osten und Afrika scheinen keine wirkliche Sicherheit<br />

zu bieten, eine wirkliche Besserung gibt es für<br />

die Flüchtlinge dort nicht. So machen sich die Menschen<br />

wieder auf und suchen nach Besserung, sie wollen in die<br />

westliche Welt, dahin wo alles besser ist, zum Beispiel<br />

nach Deutschland.<br />

Am Abend nach einem stressigen Tag sitzen wir endlich<br />

zuhause auf der Couch und gucken Nachrichten: Ein<br />

Boot mit ein paar hundert Flüchtlingen ist wieder im Mittelmeer<br />

gesunken. Wir sehen die Bilder und fragen uns:<br />

Wie kann man nur so verrückt sein, in solch einer „Nussschale“<br />

über das Mittelmeer fahren zu wollen? Das Mittelmeer<br />

als Gradmesser der Verzweiflung: Wie viel muss<br />

einem widerfahren sein, um diesen Schritt zu wagen?


Jahresaktion<br />

fünfzehn<br />

Die wenigsten schaffen es wirklich nach<br />

Europa und noch weniger nach Deutschland.<br />

Dabei ist Deutschland das Ziel vieler,<br />

die meisten Asyl-Anträge der letzen<br />

Jahre wurden in Deutschland gestellt.<br />

Jetzt bleibt die Frage: Wie geht es<br />

diesen Menschen hier bei uns?<br />

Auch in Deutschland bekamen die<br />

wenigsten Menschen Asyl, nur einige<br />

dürfen als Flüchtlinge in Deutschland<br />

bleiben. Was tun sie? Wir wissen es<br />

kaum. Sie sind oft in sich geschlossen, sie<br />

sind für sich. Sie leben mit ihren Träumen<br />

neben der einheimischen Bevölkerung<br />

her. Kennen die meisten die Flüchtlinge in<br />

ihrer Stadt? Haben sie jemals nachgefragt,<br />

was die Menschen hierhin getrieben hat?<br />

Welches Leid sie gesehen haben, aber auch<br />

welche Schönheit sie zu Hause verloren haben?


sechzehn<br />

Hier wo viele aufhören zu fragen, was mit den Menschen<br />

passiert ist, wollen wir als Pfadfinder weiter fragen und<br />

uns einsetzen. Um das besonders intensiv zu tun, befassen<br />

wir uns mit diesen Fragen in diesem Jahr mit unserer<br />

Jahresaktion Gast >> Freundschaft für Menschen auf<br />

der Flucht.<br />

Wir sind generell als Pfadfinder und durch die Jahresaktion<br />

noch einmal besonders dazu aufgefordert, uns<br />

mit dem Thema zu beschäftigen, darüber nachzudenken<br />

und mit den Menschen in Kontakt zu kommen und<br />

Fragen zu stellen. Wir sind ein Teil der Gesellschaft und<br />

wollen diese mitgestalten. Dazu ist der erste Schritt, zu<br />

verstehen was es heißt, ein Flüchtling zu sein.<br />

Um dies zu ermöglichen und für uns zu vereinfachen,<br />

hat die Jahresaktionsgruppe verschiedenste Materialien<br />

ausgearbeitet. Zunächst einen ausführlichen Leitfaden,<br />

wie man mit unseren Gästen in Kontakt und in ein Gespräch<br />

kommt, aber auch Methoden, um sich spielerisch<br />

in die Rolle der Flüchtlinge zu versetzen und so zu lernen,<br />

was es bedeutet auf der Flucht zu sein. Wir haben<br />

ein paar Auszüge und Anregungen aus dem Jahresaktionsmaterial<br />

auf den nächsten Seiten zusammengestellt.<br />

Lösungen für das Flüchtlingsproblem werden noch lange<br />

brauchen und sehr vielschichtig sein müssen. Krisen<br />

auf der Welt müssen angegangen werden, Einwanderungspolitik<br />

muss neu überdacht werden und auch der<br />

persönliche Umgang wird sich verändert haben müssen,<br />

bevor wir wirklich einen Schritt weiter bei der Problemlösung<br />

sein werden. Aber ihr könnt mit eurem Stamm<br />

das Thema in den Mittelpunkt rücken – mit dem Ziel, das<br />

Leben der Flüchtlinge zu verbessern, aber auch über die<br />

Sorgen mancher Mitbürger ehrlich zu sprechen.<br />

Seid kreativ und guckt, was bei euch vor Ort<br />

gefragt ist und bringt euch ein.<br />

Sebastian Zeis


Jahresaktion<br />

siebzehn<br />

Methoden für Gruppenstunden<br />

Flüchtlinge, was ist das und wie fühlt sich das an? Was beschäftigt einen? Die Jahresaktionsgruppe<br />

2015 hat für euch Methoden zu jeder Altersschicht ausgearbeitet, mit<br />

dem ihr euch dem Thema spielerisch nähern könnt.<br />

Text Adventure<br />

Es ist ein Tag wie jeder andere – dachtest du! Denn<br />

plötzlich ändert sich alles, und du musst erleben, wie<br />

deine Heimat dir keine Sicherheit mehr bietet. Du musst<br />

fliehen! Doch wohin? Und wie geht Flucht eigentlich?<br />

Das Prinzip des Text-Adventures ist ganz leicht: Es ist<br />

aufgebaut wie eine Geschichte, aber es existieren mehrere<br />

mögliche Handlungsverläufe. Am Ende eines jeden<br />

Kapitels wird man vor die Wahl gestellt, wie man weiter<br />

vorgehen möchte. Die Entscheidungen nehmen jeweils<br />

direkten Einfluss darauf, wie die Geschichte weitergeht.<br />

Überlege jeweils gut, denn nicht jeder Weg führt in eine<br />

sichere Zukunft. Das Text-Adventure bietet auf diese<br />

Weise die Möglichkeit, Kinder spielerisch an das Thema<br />

Flucht und Verfolgung heran zu führen, indem es ihnen<br />

die Möglichkeit bietet, sich selbst in die Rolle eines<br />

Flüchtlings hinein zu versetzen. Es dreht sich ganz um<br />

die Frage: Wie würdest du dich entscheiden, wenn du<br />

plötzlich von zu Hause fliehen müsstest? Man kann es<br />

gut in einer kleineren Gruppe spielen und die Kinder gemeinsam<br />

entscheiden lassen. Im Anschluss an das Spiel<br />

empfehlen wir, das Spiel gemeinsam zu reflektieren.<br />

Mögliche Fragen sind: Was ist den Kindern aufgefallen?<br />

Wie haben die einzelnen Entscheidungen den Verlauf<br />

der Geschichte beeinflusst? Konnten sie sich in die Lage<br />

des Flüchtlings hineinversetzen?<br />

Das Text-Adventure sowie weitere Anregungen<br />

und Hinweise zur Reflexion findest du auf der<br />

Jahresaktions-Webseite: www.bit.ly/ja15_text<br />

Altersgruppe: Wölflingsstufe, Jungpfadfinderstufe<br />

Gruppengröße: 1 bis 15 Personen<br />

Material: ausgedrucktes Text-Adventure<br />

Dauer:<br />

ca. 1 Stunde<br />

Ort:<br />

draußen oder drinnen<br />

Offline Serious Game<br />

Wie fühlt es sich an, Asylsuchender in<br />

Deutschland zu sein? Welche Schwierigkeiten<br />

gibt es? Was hat es mit dem<br />

Asylinterview auf sich? Tauche ein in die<br />

Rolle eines Flüchtlings und finde die Antworten<br />

auf diese Fragen, indem du mit<br />

deiner Gruppe das Offline Serious Game<br />

spielst!<br />

Jede Spielerin und jeder Spieler schlüpft<br />

zu Anfang in eine Rolle. Es gibt Flüchtlinge,<br />

eine Asylbehörde und eine Beratungsstelle<br />

für Asylsuchende. Jede<br />

Rolle verfolgt im Spiel unterschiedliche<br />

Interessen und Ziele, die jedoch nur den<br />

Spielerinnen und Spielern selbst bekannt<br />

sind. Auch zu unvorhergesehenen<br />

Ereignissen kann es kommen. Vielleicht<br />

gibt es ja eine Razzia in der Asylunterkunft?<br />

Oder gar eine Abschiebung?<br />

Lasst euch überraschen! Mitmachen ist<br />

einfach! Das Spiel könnt ihr ohne Vorwissen<br />

in einer Gruppenstunde, auf einem<br />

Leiterinnen- und Leiterwochenende<br />

oder auch auf beliebigen anderen Veranstaltungen<br />

durchführen. Ihr braucht<br />

nur ein wenig Platz, etwas Zeit und einen<br />

Drucker, um das Spielmaterial vorab auf<br />

Papier zu bringen. Das restliche Material<br />

liegt vermutlich sowieso in euren Gruppenräumen.<br />

Das Spielmaterial inklusive Anleitung,<br />

Rollenbeschreibungen und Hinweisen<br />

zur Reflexion des Spiels findet ihr<br />

unter www.bit.ly/ja15_game<br />

Wenn ihr das Offline Serious Game gespielt<br />

habt, freuen wir uns über eure<br />

Kommentare zum Spiel auf der Jahresaktions-Webseite<br />

oder unter<br />

www.facebook.com/jahresaktion<br />

Jahresaktionsgruppe


achtzehn<br />

Leitfaden für Begegnungen<br />

In der DPSG sind wir überzeugt, dass wir in Deutschland<br />

Menschen auf der Flucht nicht nur Schutz vor Verfolgung<br />

bieten, sondern auch als Gastgeberinnen und Gastgeber<br />

auftreten sollten. Als Pfadfinderinnen und Pfadfinder<br />

möchten wir diesen Menschen begegnen und sie gastfreundlich<br />

in unserem Land willkommen heißen, so wie<br />

wir uns wünschen, in der Welt als Gast behandelt zu werden.<br />

Wie das geht? Ein Anfang kann sein, Flüchtlingen vor<br />

Ort zu begegnen. Wo, wenn nicht vor der eigenen Haustür,<br />

können wir Menschen zeigen, dass sie willkommen sind?<br />

Wie lernen wir Flüchtlinge kennen?<br />

Sucht euch Menschen, die mit Flüchtlingen arbeiten,<br />

euch beraten und den Kontakt herstellen können. Nehmt<br />

dazu z.B. Kontakt zur Caritas auf und lasst euch an einen<br />

Kontakt im Flüchtlingswohnheim verweisen. Schaut euch<br />

auf der Jahresaktions-Webseite die Linksammlung zu Arbeitskreisen<br />

„Asyl“ in ganz Deutschland an. Nehmt Kontakt<br />

zu einer Arbeitsgruppe bei euch zu Hause auf.<br />

Das geht ganz leicht! www.bit.ly/ja15_kontakte<br />

Wie bereiten wir eine Begegnung mit Flüchtlingen vor?<br />

Entwickelt eure eigenen Projekt- und Aktions-Ideen. Wie<br />

informieren wir Eltern über die Begegnung? Erzählt von<br />

eurem Vorhaben! Viele Menschen haben Vorurteile gegenüber<br />

Flüchtlingen. Bereitet euch darauf mit guten<br />

Argumenten vor. Nutzt dazu die Argumentationshilfe<br />

von Pro Asyl unter www.bit.ly/ah-proasyl<br />

Wie führen wir eine Begegnung durch?<br />

Denkt euch eine Aktion aus, an der beide Seiten Freude<br />

haben. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Sprecht<br />

euch am besten mit den Flüchtlingen ab. Die Begegnung<br />

sollte in gegenseitigem Einvernehmen stattfinden. Nur,<br />

weil ihr Lust auf eine Begegnung habt, müssen Flüchtlinge<br />

längst nicht interessiert sein. Seid darauf vorbereitet<br />

und besprecht euch mit Experten vor Ort (siehe links)<br />

und den Flüchtlingen, wie sie von eurem Engagement<br />

am besten profitieren können.<br />

Wie bereiten wir die Begegnung nach?<br />

Macht eine stufenspezifische Reflexion.<br />

Wie berichten wir in der Öffentlichkeit über unsere<br />

Erfahrungen?<br />

Tipps und Vorlagen findet ihr auf der Jahresaktions-Webseite<br />

www.bit.ly/ja15-oea<br />

Teilt auf der Jahresaktions-Webseite eure Erfahrungen:<br />

Tragt euch ins Jahresaktions-Gästebuch unter www.bit.ly/<br />

ja15-gbuch ein! Teilt Erfahrungen, Fotos, Artikel,<br />

Gedanken und Filme.<br />

Ihr habt Interesse an einer Begegnung mit Menschen auf<br />

der Flucht? Holt euch Informationen und Anregungen<br />

von der Jahresaktions-Webseite www.dpsg.de/<br />

gastfreundschaft<br />

Jahresaktionsgruppe


Jahresaktion<br />

neunzehn<br />

Das gesamte<br />

DPSG-Material<br />

schon genutzt?<br />

Auf der Seite der Aktionsgemeinschaft<br />

Junge Flüchtlinge<br />

in NRW gibt es noch mehr<br />

Wissen, Tipps und Ideen:<br />

www.pjw-nrw.de/<br />

content/e315/e8700/<br />

#nichtinmeinemnamen<br />

„Als Pfadfinder/in begegne ich allen Menschen mit Respekt...“. Dies ist<br />

einer der Grundsätze der Pfadfinder, dafür stehen wir. Gleichzeitig verpflichten<br />

wir uns zu gesellschaftlichem Engagement und Mitverantwortung.<br />

Unter diesen Gesichtspunkten ist es auch unsere Aufgabe, zu aktuellen politischen Themen Stellung<br />

zu nehmen. Im Zuge der Jahresaktion 2015 wurde auch die Unterschriften-Aktion #nichtinmeinemnamen<br />

ins Leben gerufen. Sie richtet sich gegen Pegida, Respektlosigkeit und Fremdenfeindlichkeit.<br />

Die DPSG setzt sich dafür ein, dass Menschen, die aus Furcht ihr Land verlassen müssen, in Deutschland<br />

nicht weiter verfolgt werden. Flüchtlinge sind keine Bedrohung sondern Bedrohte.<br />

Deshalb auch von uns die Einladung: Unterzeichnet die Online-Petition des Bundesamtes, als Zeichen<br />

dafür, dass Fremdenfeindlichkeit nicht in euren Namen stattfindet.<br />

http://dpsg.de/nc/de/aktionen/jahresaktion/gastfreundschaft/pfadfinder-innen-gegen-pegida.html<br />

Sebastian Zeis<br />

Der missio-Truck<br />

Gerade noch auf dem belebten Warendorfer Markplatz – 5 Stufen später in<br />

einem kleinen Verkaufsstand im Ost-Kongo. Gewürze und Handwerkswaren liegen<br />

vor mir aus und ich tauche ein in eine ganz andere Welt. In verschiedenen liebevoll,<br />

im kleinsten Detail ausgestatteten Szenen erlebe ich direkt mit, wie die Flüchtlinge aus<br />

ihrem Dorf vertrieben werden. Ich kann interaktiv mitbestimmen, wie sich die Flüchtlinge<br />

entscheiden sollen (zum Beispiel, was sie mitnehmen können) und merke auf der Reise durch<br />

den missio-Truck auch direkt, welche Folgen meine Entscheidungen haben.<br />

Der missio-Truck bietet für Jugendliche ab 14 Jahren eine sehr besondere Möglichkeit mitzuerleben,<br />

was Flucht bedeutet. Im Zusammenhang mit verschiedenen Fakten über Menschen auf der<br />

Flucht informiert er gut und regt zum Nachdenken an. Es lohnt sich einfach, mal einzutauchen<br />

und so den Versuch zu wagen, zu verstehen, was den Menschen in Afrika widerfährt.<br />

Schaut einfach mal, wann der missio-Truck in eurer Nähe ist oder bucht ihn<br />

selber für eine Stammes- oder Bezirksaktion. www.bit.ly/missiotruck<br />

Sebastian Zeis


zwanzig<br />

20<br />

SpiriTus<br />

Ist man eigentlich verrückt,<br />

wenn man an Gott glaubt?<br />

Ich bin überzeugt davon, dass es nicht so ist. Etwas, dass lebensnotwendig ist, kann nicht verrückt sein. Hier ein kleines Beispiel, wofür man Gott und Glaube gebrauchen kann. „Also, wissen sie, wo Sie mich gerade so fragen, nach Gott und so, ich meine, es gibt Leute, die brauchen Gott gar nicht, weil sie meinen, es gibt ihn nicht. Und es gibt Leute, die brauchen Gott nur für Feste wie Hochzeiten, Beerdigungen, Heiligabend und Kindtaufe. Schließlich zahlen sie Kirchensteuer. Und es gibt Leute, die brauchen Gott nur noch in Floskeln wie: „Ach, Gottchen, nee“<br />

, „Oh Gott“, „Um Himmels willen“ und so weiter. Und es gibt Leute, die brauchen Gott nur für ihr schlechtes Gewissen. Schließlich muss man ja jemanden für die Kriege und den Hunger auf der Welt verantwortlich machen. Und es gibt Leute, die brauchen Gott nur in der Not, weil sie sonst keinen mehr haben, bei dem sie sich beklagen können. Und es gibt Leute, die brauchen Gott nur für den Tod, weil sie Angst davor haben. Also, wissen Sie, wo Sie mich gerade so fragen, nach Gott und so, ich glaube, bei mir ist das doch etwas anders. Ich brauche Gott eigentlich nur zum Leben! Und Du?“ Anonym


Aus dem DV 21


Banner<br />

Du darfst nicht<br />

gefangen werden!<br />

Das Ziel des Spiels ist es,<br />

das Banner der Gegner<br />

zu ergattern.<br />

Sei auf der Hut! Dich<br />

kann jeder schlagen!<br />

Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

Banner<br />

Banner<br />

Du darfst nicht<br />

gefangen werden!<br />

Das Ziel des Spiels ist es,<br />

das Banner der Gegner<br />

zu ergattern.<br />

Sei auf der Hut! Dich<br />

kann jeder schlagen!<br />

Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

Banner<br />

Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

Banner<br />

Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

Banner<br />

Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

Banner<br />

Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

Banner<br />

Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

Banner<br />

Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

Banner<br />

Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

Banner<br />

Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

Banner


Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

Banner<br />

Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

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Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

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Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

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Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

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Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

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Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

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Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

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Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

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Olave B. P.<br />

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Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

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Kurat<br />

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Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

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Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

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Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

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Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

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Agnes B. P.<br />

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Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Spion<br />

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Aus dem DV<br />

fünfundzwanzig<br />

Vorstandskolumne<br />

Jules etkcürrev Welt<br />

Hier mal ein paar Rückmeldungen, die ich im letzten Jahr etwa<br />

so bekommen habe:<br />

Du bist doch verrückt, was sagt denn dein Mann dazu?<br />

Du willst mir also ernsthaft erzählen, dass du an dem ein<br />

oder anderen Wochenende in ein Kostüm à la „Herr der<br />

Ringe“ schlüpfst, dich mit einem Gummischwert bewaffnest<br />

und eine Burg belagerst oder nahezu fremde Leute<br />

mit deiner Waffe angreifst? Du danach grün und blau,<br />

total übermüdet nach Hause fährst und das auch noch<br />

toll findest? Du spinnst ja!<br />

Das ist nicht dein Ernst!<br />

Du bist wirklich für einen Abend bis kurz vor Berlin<br />

für einen Geburtstag gefahren? Dann warst du ja<br />

länger auf der Autobahn als auf der Party, oder?<br />

Und du fährst echt für ein Wochenende bis nach<br />

Kappeln, nur um 2 ½ Tage zu segeln?<br />

Du bist ja wahnsinnig!<br />

Wenn ICH eine 41 Stunden Arbeitswoche, ein Haus, einen Mann,<br />

nen Mädelsstammtisch, bekloppte Hobbies (s.o.) und eine Roverrunde<br />

hätte und obendrein noch Teil einer Stammesleitung wäre,<br />

könnte ich den Job der Diözesanvorsitzenden nicht machen. Woher<br />

nimmst du die Zeit und die Kraft dafür? Wann schläfst du denn<br />

überhaupt? Ein bisschen irre biste schon, oder?<br />

Du bist ja total bekloppt!<br />

Also man hat doch echt besseres zu tun, als am<br />

4. Adventswochenende noch bis nach Mainaschaff<br />

(DV Würzburg) zu fahren, nur um dort mit anderen<br />

Diözesanvorständen ins Gespräch zu kommen.<br />

Also ich würde die Zeit ja lieber auf dem Weihnachtsmarkt<br />

in Telgte verbringen oder mit Geschenke kaufen.<br />

Naja, was soll ich noch dazu sagen?!<br />

Vielleicht bin ich tatsächlich verrückt,<br />

wahnsinnig, bekloppt und/oder irre,<br />

aber ich fühle mich wohl, so wie ich<br />

bin. Ja, ich habe verrückte Hobbies<br />

und nehme dafür viel in Kauf. Vielleicht<br />

übertreibe ich es auch hin und<br />

wieder mit meinen Terminen als Vorsitzende.<br />

Und ja, für Personen, die mir<br />

viel bedeuten oder für Aktivitäten, die<br />

mir persönlich viel bringen, fahre ich<br />

auch zu unüblichen Jahreszeiten gerne<br />

ein paar Kilometer mehr.<br />

Julia Fladderak


sechsundzwanzig<br />

Wölflinge Wenn man den Leiter<br />

in den Wahnsinn treibt<br />

Laut sein<br />

Jeder von uns, der als Wölfling bei den Pfadfindern<br />

eingestiegen ist, kennt es aus eigener Erfahrung. Wer<br />

später dazu kam, konnte es zumindest beobachten<br />

oder teilweise auch nachmachen. <strong>Verrückte</strong> Sachen,<br />

die scheinbar nur Wös anstellen.<br />

Wer ist nicht schon mal auf einen Baum geklettert oder<br />

hat sich dem Verbrennen nahe ans Feuer gesetzt, um<br />

mit Stöckern zu zündeln. Jeder Wö hat bestimmt auch<br />

schon seine Leiter zur Weißglut getrieben und kennt<br />

sämtliche Gruppenspiele auswendig.<br />

Leiter hingegen sind immer ganz besonders begeistert,<br />

dass Wölflinge Frühaufsteher sind und gerne schon um<br />

fünf Uhr zwischen den Zelten Fußball spielen. Die Eltern<br />

hingegen freuen sich über einen Berg saubere Wäsche<br />

nach 14 Tagen Lager.<br />

Quatsch machen<br />

Was muss ich verrücktes gemacht haben,<br />

um ein richtiger Wö zu sein?!<br />

Zu einem Wölflingsleben gehören also viele verrückte<br />

Erlebnisse und Verhaltensweisen. Die meisten der genannten<br />

dürften dem ein oder anderen bekannt sein.<br />

Vielleicht könnt ihr in diesem Artikel aber auch noch<br />

ein paar neue Ideen und Eindrücke gewinnen, um eure<br />

Wös (und euch) noch ein Stück verrückter zu machen.<br />

Habt ihr zum Beispiel schon mal eine Schuhschlacht<br />

angezettelt, indem ihr als Team den Leitern die Schuhe<br />

klaut? So lange Werwolf gespielt bis alle endgültig<br />

eingeschlafen sind? Einen Tag die Kontrolle im Stamm<br />

übernommen? <strong>Verrückte</strong>rweise das ordentlichste Zelt/<br />

Zimmer gehabt?<br />

Ich bin sicher, euch fallen noch viel mehr Sachen ein!<br />

Seid verrückt und genießt die Zeit, denn ein richtiger<br />

Wö ist man nur einmal!<br />

Zombiball spielen<br />

Mareen Peters, Wö-DAK<br />

ADHS haben<br />

Angst vor’m<br />

Wösebicht haben<br />

Am Blitz lecken<br />

Für Aktionen verkleiden,<br />

egal wie bescheuert es<br />

aussieht, z.B. Thema Robin<br />

Hood, freiwillig grüne<br />

Strumpfhosen tragen<br />

Im oder mit dem<br />

Feuer spielen


Aus dem DV<br />

siebenundzwanzig<br />

FLUGHAFENSPIEL<br />

Werwolf-verrückt sein<br />

Räuber + Gendarme<br />

In jede Ecke wird ein DIN A4 Plakat mit verschiedenen<br />

Städten mit Flughäfen aufgehängt. Die Wös verteilen<br />

sich im Raum und spielen die Flugzeuge im Luftraum.<br />

Dann nennt der Leiter einen Flughafen (bei großen<br />

Gruppen auch zwei Flughäfen). Nun müssen die Teilnehmer<br />

sich so schnell wie möglich vor das richtige Plakat<br />

stellen. Wer sich als letzter anstellt scheidet aus, da keine<br />

Landebahn mehr verfügbar ist! Bei sehr großen Gruppen<br />

entweder zwei Namen vorlesen oder die letzen 2-3 Mitspieler<br />

scheiden aus.<br />

Frech sein<br />

Fragen, wann du<br />

endlich Juffi wirst<br />

Ein echter grüner<br />

Pfadi sein wollen<br />

Nachdem nur noch ein Flugzeug übrig ist, kann die Runde<br />

von vorne beginnen. Am besten die Flughäfen nochmal<br />

neu sortieren!<br />

Verrücktsein auf dem Wö-Lager:<br />

Mit Kreide auf der<br />

Autobahn spielen<br />

Im Lager um 5.30 Uhr aufstehen<br />

und laut Fußball<br />

zwischen den Zelten spielen<br />

Einfach mal ohne Messer und Gabel essen, einfach mal<br />

morgens grillen statt zu frühstücken. Den ganzen Tag im<br />

Schlafanzug rumlaufen.<br />

André Hesker, Wö-DAK<br />

Nach Pipi stinken<br />

Mit 1 Unterhose 14 Tage auskommen,<br />

aber Mama erfreuen, dass soviel<br />

saubere Wäsche zurück kommt<br />

Den Siemens-<br />

Lufthaken suchen


achtundzwanzig<br />

Zu Spielbeginn sammeln sich die Teams an ihren<br />

Lagerplätzen/Gefängnissen. Um das Spiel zu starten<br />

wird entweder vorher eine Uhrzeit ausgemacht<br />

oder der Spielleiter brüllt laut. Dann schwärmen<br />

die Spieler beider Mannschaften aus.<br />

Spielablauf:<br />

Gefangen nehmen:<br />

Treffen zwei Gegner Rot/Blau aufeinander und einer<br />

schlägt den anderen ab, es ist nicht relevant wer<br />

wen abgeschlagen hat, so zeigt man sich gegenseitig<br />

die Spielkarte. Auf jeder Spielkarte sind alle<br />

Ränge abgebildet. Der eigene Rang ist dabei größer<br />

geschrieben als alle anderen. Treffen sich zwei Ranggleiche<br />

Spieler, so passiert nichts. Man weiß jetzt nur<br />

den Rang des anderen. Trifft nun z.B. ein Jungpfadfinder<br />

auf einen Kurat, so gewinnt der Jungpfadfinder,<br />

da er auf der Karte über dem Kurat steht. Der<br />

Jungpfadfinder nimmt nun den Kurat gefangen und<br />

führt ihn auf direktem Weg zu seinem Gefängnis.<br />

Während dieses Gefangenentransports kann keiner<br />

der beiden angreifen oder angegriffen werden. Auch<br />

befreien ist jetzt nicht möglich. Ist man am Gefängnis<br />

angekommen, so kommt der gefangene Spieler<br />

hinein und muss nun hier warten.<br />

Befreien + Gefängnisetikette:<br />

Gefangene Spieler können von ihren Spionen befreit werden.<br />

Hier gilt: Befreit ist, wer vom Spion im Gefängnis mit Handschlag<br />

befreit wurde. Gefangene Spieler dürfen nicht laut um<br />

Hilfe rufen und auch nicht die Ränge der gegnerischen Spieler<br />

preisgeben. Wurden sie jedoch befreit dürfen sie das!<br />

Robert B. P.<br />

Agnes B. P.<br />

Olave B. P.<br />

Leiter<br />

Rover<br />

Pfadfinder<br />

Jungpfadfinder<br />

Wölfling<br />

Kurat<br />

Banner<br />

Spion<br />

(2) Während des Spiels dürfen die Karten unter den<br />

Teammitgliedern getauscht werden.<br />

Hinweise:<br />

· Mit mehr als 2x8 Spielern wird das Spiel erst richtig<br />

interessant.<br />

· Beim ersten Durchgang ist Geduld erforderlich, da<br />

häufig die Regeln noch nicht ganz klar sind und das<br />

Ganze etwas unkoordiniert abläuft. Der zweite Durchgang<br />

läuft häufig aber schon besser.<br />

(1) Zu Spielbeginn können Spione und Banner<br />

vorab mit anderen Teammitgliedern ihre Karten<br />

tauschen. So kann vermieden werden, dass der/<br />

die langsamste Spion oder Banner ist.<br />

Varianten:<br />

Steffen Dreising, Juffi-DAK<br />

Spielende:<br />

Das Spielende kann durch zwei Situationen herbeigeführt<br />

werden:<br />

· Wird die eine Fahne von einem Gegner, außer<br />

der generischen Fahne, abgeschlagen, so hat das<br />

Team dessen Fahne gefangen wurde verloren.<br />

· Sind beiden Spione eines Teams gefangen und im<br />

gegnerischen Gefängnis angekommen, so ist<br />

dieser Durchgang verloren.


Aus dem DV<br />

neunundzwanzig<br />

Material:<br />

· Stratego-Karten (siehe Mitelseiten: bitte<br />

aus der verbandszeug heraustrennen<br />

und Karten auseinanderschneiden)<br />

· zwei 6-10 m lange Seile<br />

Juffis<br />

Spiele-SpaSS gefällig?<br />

Pfadfinder-Stratego, das verrückte Geländespiel<br />

Wer kennt das nicht, es ist Sommerlager, man ist auf dem Hajk und es ist noch<br />

ein Zeitfenster offen oder man muss einfach eine Pause überbrücken. Da kommt<br />

ein energiegeladenes Fangen-Spiel, bei dem auch das Köpfchen gebraucht<br />

wird, wie „Stratego“ gerade richtig. Das Spiel hat einen hohen Spaßfaktor und<br />

braucht dazu wenig Material, welches in einem Lager in der Regel eh mit dabei<br />

ist. Wir haben die klassische Variante zu einer Pfadfinder-Variante abgewandelt<br />

und Stratego-Karten zum Ausdrucken vorbereitet.<br />

Viel Spaß!<br />

Spielvorbereitung:<br />

Es werden zwei gleichgroße Mannschaften gebildet. Um das Spiel zu<br />

starten, sollten es mindestens vier Spieler pro Team sein, das Spiel ist<br />

um weitere Mitspieler zu erweitern ohne Grenze. Anhand der Spielerzahl<br />

müssen nun die Kartensets zusammengestellt werden. Bis auf die<br />

Kartenfarbe (rot oder blau) sind beide Sets identisch. Bei der Zusammenstellung<br />

der Kartensets muss folgendes beachtet werden:<br />

· Jedes Set muss ein Banner und zwei Spione enthalten<br />

· Robert B. P. darf nur ins Spiel wenn auch der Wölfling mitspielt. Falls diese<br />

Karte häufiger im Spiel ist, muss das Verhältnis zwischen dem Wölfling<br />

und Robert B. P. ausgeglichen sein.<br />

· Außer der Fahne, die nur einmal in jedem Kartenset enthalten sein darf,<br />

kann es jede Rolle mehrfach geben.<br />

· Das Verhältnis zwischen Agnes B. P. und Olave B. P., falls die Karten im<br />

Spiel häufiger auftreten, muss aufgrund der Spieleranzahl ausgeglichen<br />

sein.<br />

· Bei weniger als zwölf Spielern pro Mannschaft sollten Karten aus dem<br />

Mittelfeld aussortiert werden (Leiter, Rover, Pfadfinder, Jungpfadfinder).<br />

Nun bekommt jede Mannschaft ein Seil und einen Kartenstapel. Daraufhin<br />

sucht sich jede Mannschaft im Gelände einen Lagerplatz und baut<br />

dort ihr Gefängnis auf, indem sie mit dem Seil einen Kreis auf den Boden<br />

legt. Um die Fairness des Spieles zu erhalten, sollte der Spielleiter darauf<br />

achten, dass das Gefängnis recht gut zugänglich ist.<br />

Sobald beide Teams mit der Vorbereitung fertig sind, muss der Kartenstapel<br />

gut durchgemischt werden und die Karten werden verdeckt verteilt.<br />

Jedes Teammitglied erhält nun so seine Rolle. Das Tauschen von<br />

Karten während des Spiels ist generell verboten, kann jedoch als Variante<br />

eingeführt werden, wenn mehrere Durchgänge gespielt werden.


dreiBig<br />

SAVE THE DATE<br />

„Leiterspaßworkshop“ – Pfadit(r)ainment<br />

Von Samstag 11:00 Uhr bis Sonntag 14:00 Uhr wollen wir mit euch im<br />

schönen Isselburg über zwei Tage zum Thema Gruppenstunden viel<br />

erleben. Doch geht es hierbei nicht um das „Wie”, sondern vielmehr um<br />

das „Was”. Wir wollen euch Inhalte für drinnen und draußen, für Großund<br />

Kleingruppen bieten. Damit auch in Zukunft in der grünen Stufe<br />

keine Langeweile aufkommt!<br />

Anmelden könnt ihr euch hierfür ab dem 1. Juni, wie immer<br />

über die Website. Wir sind gespannt und freuen uns<br />

auf ein tolles Wochenende mit euch.<br />

Pfadis<br />

Seemannsgarn, Kaperfahrt<br />

und ne Buddel Rum<br />

Der Pfadi WBK an der Waterkant<br />

Ahoj, ihr grünen Landratten!<br />

Über Silvester hatten sich 20 mutige Piraten auf unseren alten Kahn begeben<br />

und sind auf Kaperfahrt Richtung Klötzchen gefahren. In einer spannenden Woche<br />

haben sie viel erlebt und haben zum Abschluss ein Projekt durchgeführt,<br />

welches auch die erste Aktion in unserem DV zur Jahresaktion „Gast >> Freundschaft<br />

für Menschen auf der Flucht” war. Die Piraten haben hierzu einen Artikel<br />

verfasst, welcher auch in der lokalen Flaschenpost abgedruckt wurde.<br />

Hier ist er...<br />

Marc Eppel, Pfadi-DAK


Aus dem DV<br />

einunddreiBig<br />

Wellenschlagen:<br />

„Wir bauen ein Floß für Flüchtlinge“<br />

Woodbadge Kurs der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg setzt<br />

politisches Zeichen in Ditzum<br />

20 junge Leiterinnen und Leiter sind zu Gast in Ditzum bei Leer an der ostfriesischen Küste<br />

für ihren Pfadfinder-WBK. Innerhalb dieser Weiterbildung, an der sie teilnehmen, wurde am 2.<br />

Januar ein Projekt der Gruppe am Hafen von Ditzum durchgeführt. In Anlehnung an unsere<br />

Jahresaktion „Gastfreundschaft“ und als Zeichen zur politischen Situation um die Flüchtlingsthematik<br />

in Deutschland bauten sie ein Floß. Dieses wurde am Abend in einer feierlichen<br />

Andacht zu Wasser gelassen und auf den Namen „Wellenreiter“ getauft. Teelichter am Ufer<br />

wiesen symbolisch auf die Menschen hin, die auf der Flucht schon gestorben sind.<br />

Die Gruppe setzte sich als besondere Herausforderung, ohne jegliche Materialien oder Werkzeuge<br />

zu starten. Dafür setzten sie auf die Menschen aus Ditzum und der näheren Umgebung<br />

zur Unterstützung. Viele Privatmenschen und Betriebe aus der Region waren bereit zu helfen<br />

und schenkten alles von alten Reifen, über Paletten, Netzen und Holz bis hin zu Werkzeugen.<br />

Nach Abschluss des Projekts wurde alles umweltverträglich entsorgt oder als Feuerholz verwendet.<br />

Viele Schaulustige kamen vorbei und bestaunten das seltsame Treiben am Hafen. Trotz widriger<br />

Bedingungen und Hinweisen von den Einheimischen, das Vorhaben sei lebensmüde,<br />

brachten sie das Projekt erfolgreich zu Ende, und keiner außer dem Floß wurde nass.<br />

Der Kurs des WBK – An der Waterkant – Silvester 2014/15


zweiunddreiBig<br />

Rover<br />

Termine<br />

Sommerfest:<br />

20.06.2015 in Haltern<br />

Busch on tour:<br />

04.-06.09.2015<br />

(Ort steht noch nicht fest)<br />

Gemeinsame Aktion mit Osna:<br />

Frühjahr 2016<br />

Rover-WBK:<br />

07.-15.11.2015<br />

Anmeldung unter:<br />

https://anmeldung-dpsg-muenster.de/<br />

Rover-DAK


Aus dem DV<br />

dreiunddreiBig<br />

Bolivien - All inclusive<br />

Alle unter einem Dach<br />

Die Vorbereitungen für<br />

das Roverworkcamp 2015<br />

in Santa Cruz de la Sierra (Bolivien)<br />

sind bereits in vollem Gange.<br />

Vom 30.01.-01.02.2015 traf sich die<br />

Reisegruppe von Rovern aus der Diözese<br />

Münster bereits zum 2. Vorbereitungswochenende,<br />

um sich über die Pfadfinder in Bolivien, den<br />

Umgang mit Menschen mit Behinderungen in Santa<br />

Cruz und mögliche Projekte zu informieren.<br />

3 Wochen werden 11 Rover gemeinsam verschiedene<br />

Projekte vor Ort in Angriff nehmen, um Barrieren abzubauen,<br />

das Land und die Kultur kennenzulernen und<br />

Freunde wiederzusehen.<br />

Unter www.facebook.com/inge.dpsg.ms könnt<br />

ihr die Erlebnisse der Rover hautnah miterleben.<br />

InGe-AK<br />

Junger attraktiver Arbeitskreis sucht<br />

PartnerIn für Romanze im Grünen<br />

Du magst gern frische Luft, Wälder und Wiesen?<br />

Bist dir nicht zu schade, dich schmutzig zu machen?<br />

Liebst das Spiel mit dem Feuer und kochst gerne<br />

nachhaltig und lecker?<br />

Bist gut zu Tieren, kreativ und ein wenig verrückt?<br />

Dann bist du bei mir genau richtig!<br />

Ich bin der Arbeitskreis Ökologie, habe noch nie „Jesus-<br />

Latschen“ getragen, esse nicht ständig Müsli und habe<br />

schon einmal einen Mc Donalds gesehen. Internet ist für<br />

mich auch kein Fremdkörper – kurz gesagt: Ich bin ganz<br />

„normal“, so wie du!<br />

Zusammen wären wir ein unschlagbares Team,<br />

wenn es darum geht:<br />

• Eine Methodenkiste für die Elemente Feuer<br />

und Luft zu erstellen,<br />

• die Website mit Leben zu füllen,<br />

• weitere Artikel für die VZ zu schreiben,<br />

• ab und zu mit dem grünen Ökofinger zu zeigen,<br />

• neue Wege zu finden, das Thema Ökologie lebendig<br />

zu vermitteln,<br />

• und deine eigenen Ideen zu etwas Besonderem zu<br />

machen!<br />

Jule Fladderak und Sven Kathmann, Öko-AK


vierunddreiBig<br />

Grün: C40/M0/Y100/K38<br />

Braun: C0/M55/Y100/K64<br />

Neues aus dem Gilwell<br />

Katharina Schwark und Sven Tönies sind neue<br />

Mitglieder im Gilwell Sankt Ludger e.V.<br />

Die Mitgliederversammlung des Gilwell Sankt Ludger<br />

e.V. freut sich, zwei neue Mitglieder in ihren Reihen begrüßen<br />

zu dürfen: Katharina Schwark und Sven Tönies<br />

lösen die langjährigen Mitglieder Dirk „Billy“ Stratmann<br />

und Theo von Dornick im Gilwell Sankt Ludger e.V. ab.<br />

Neben diesen beiden neuen Mitgliedern wurden weitere<br />

vier Mitglieder wiedergewählt: Hendrik Werbick, Sebastian<br />

Reifig, Bodo Schwenken und Christoph Riemann.<br />

Der Gilwell Sankt Ludger e.V. besteht aus den Mitgliedern<br />

des DPSG Diözesanvorstandes (Julia „Jule“ Fladderak,<br />

Nikolas Kamenz und Thomas Hatwig), die für die<br />

Dauer ihres Amtes Mitglieder des Vereins sind, und 12<br />

weiteren Personen, die für die Dauer von 6 Jahren direkt<br />

von der Diözesanversammlung der DPSG gewählt werden.<br />

Die Mitgliederversammlung tritt in der Regel zwei<br />

Mal im Jahr zusammen. Neben der Auseinandersetzung<br />

mit inhaltlichen Fragen, wie zum Beispiel zum Bildungsangebot<br />

und zum pädagogischen Konzept der Einrichtung,<br />

obliegt den Organen des Vereins insbesondere die<br />

Beratung und Beschlussfassung über sämtliche Haushaltsbelange,<br />

Investitionen und Personalfragen.<br />

Klettertagesprogramme für DPSG Gruppen<br />

Viele von euch sind mehrfach im Jahr bei uns im Gilwell<br />

– mal für einen Tag, mal für ein Wochenende, mal für<br />

ein ganzes Sommerlager. Vielleicht ist ja für einen eurer<br />

nächsten Aufenthalte bei uns unser Programmangebot<br />

„High Life – Abenteuer Klettern gemeinsam erleben“ interessant!?<br />

Mit diesem Kletterprogramm bieten wir Kindern und Jugendlichen<br />

ab 10 Jahren, aber z.B. auch ganzen Leiterrunden<br />

die Möglichkeit, sich und ihre Gruppe aus einer<br />

ganz anderen Perspektive kennen zu lernen. An unserer<br />

Kletterwand mit Toprope-Routen, Abseilstation und<br />

Kistenkletteranlage und auch an unserer Riesenleiter<br />

heißt es, seinen Mut zusammennehmen, den Boden<br />

verlassen und sich anderen anvertrauen – über diese<br />

Herausforderungen wachsen Gruppen zusammen und<br />

über sich hinaus. Begleitet werdet ihr dabei von unseren<br />

qualifizierten Trainer/innen.<br />

Wenn ihr Interesse habt, mit und bei uns einen solchen<br />

Aktionstag zu gestalten, meldet euch gern bei uns. Dabei<br />

gilt für uns das Motto: je früher desto besser, damit<br />

wir unsere Kletteranlagen für euch reservieren können.<br />

Wir haben einen neuen Newsletter!<br />

Seit Dezember 2014 gibt es den Gilwell-Newsletter.<br />

Dieser erscheint<br />

vierteljährlich und berichtet<br />

über das Angebot und aktuelle<br />

Entwicklungen im Gilwell<br />

Sankt Ludger. Wenn ihr daran<br />

Interesse habt, meldet euch<br />

gerne dazu an! Dafür müsstet<br />

ihr euch nur einmal mit eurer E-<br />

Mail-Adresse auf der Website des<br />

Gilwells (www.gilwell-st-ludger.de)<br />

eintragen. Anschließend erreicht euch<br />

der Newsletter alle 3 Monate per Mail.<br />

Ihr seid eingeladen zum Gilwell-Beach-Cup 2015!<br />

Am 20.06.2015 findet wieder das große Sommerfest des<br />

DPSG Diözesanverbandes Münster bei uns in der Jugendbildungsstätte<br />

statt. Daran beteiligen wir uns traditionell<br />

mit unserem „Gilwell-Beach-Cup“, einem lustigen<br />

Beachvolleyballturnier mit außergewöhnlichen Regeln.<br />

Hierbei treten mehrere Mannschaften<br />

gegeneinander<br />

an, um mit einem großen<br />

Filzball und speziellen<br />

Ereigniskarten<br />

als Sieger aus dem<br />

Turnier hervorzugehen.


Aus dem DV<br />

fünfunddreiBig<br />

In den letzten zwei Jahren konnte das<br />

Gilwell-Referententeam in einem spannenden<br />

Finale den Sieg davontragen<br />

und feierte dies im Anschluss beim<br />

Sommerfest ausgiebig. Sie warten<br />

nun auf viele DPSG-Mannschaften,<br />

die versuchen möchten, den Sieg<br />

in diesem Jahr für sich zu entscheiden.<br />

Daher möchten wir euch auf<br />

diesem Wege herzlich einladen,<br />

dabei zu sein!<br />

Ihr könnt euch und eure Mannschaft (5<br />

Spieler/innen + ggfs. Ersatzspieler/innen)<br />

entweder im Vorhinein bei mir anmelden<br />

(k.hoernemann@giwell-st-ludger.de) oder<br />

einfach am 20.06.2015 pünktlich um 14.30 Uhr<br />

zur Mannschaftsanmeldung am Beachvolleyballfeld<br />

des Gilwells parat stehen. Los geht der Gilwell-<br />

Beach-Cup um 15.00 Uhr.<br />

Katharina Hörnemann<br />

Anzeige


sechsunddreiBig<br />

Friede sei mit Dir –<br />

Unter diesem Leitgedanken stand die<br />

Aktion Friedenslicht aus Bethlehem 2014.<br />

Am Donnerstag, dem 11. Dezember trafen sich 32 Pfadfinder<br />

und Pfadfinderinnen aus den nordrhein-westfälischen<br />

Diözesen im DPSG-Diözesanbüro in Münster zur<br />

Aussendung: „Auf, wir holen das Friedenslicht.“ Mit dicken<br />

Rucksäcken, Isomatten und Schlafsäcken bepackt<br />

geht es zum Hauptbahnhof von Münster. Der Zug steht<br />

schon bereit – das Abenteuer kann beginnen. Österreichische<br />

Pfadfinder und Pfadfinderinnen hatten das Friedenslicht<br />

bereits von Bethlehem nach Wien geholt.<br />

„Es begann vor etwa 10 Jahren. Ich erhielt die Chance, das<br />

Friedenslicht aus Bethlehem von Wien aus nach Münster<br />

in den Dom zu holen. Es wurde mir bewusst: Diese kleine<br />

Flamme ist ein wichtiges Friedenssymbol. Schön zu sehen,<br />

wie unsere Kinder und Jugendlichen diese besondere<br />

kleine Flamme vor dem Ausgehen schützen. Und es<br />

ist schön zu erleben, dass viele Menschen auf das Friedenslicht<br />

ab dem 3. Advent warten. Es ist gut zu wissen,<br />

dass an Heiligabend in vielen Häusern das Friedenslicht<br />

leuchtet. Dies ist eine große Stunde des Friedens. Jeder<br />

hält kurz inne, um über den (auch eigenen) Frieden nachzudenken.“<br />

Zu unserer Delegation gehört das Archiv- und Geschichtsteam<br />

des Diözesanverbandes bestehend aus<br />

Heinz Schwienheer, Theo Heilenkötter (unser Ältester)<br />

und Georg Bienemann, dem Autor dieser Zeilen.<br />

Die Welt brennt.<br />

Gewalt, Mord, Folter, Verfolgung und Vergewaltigungen<br />

sind an der Tagesordnung. Und da kommen wir mit dem<br />

kleinen Licht. Tausende Kinder und Jugendlichen werden<br />

das Licht weitergeben. Unser Licht soll die Welt etwas<br />

heller machen. Sind wir Träumer? Können wir Pfadfinder<br />

und Pfadfinderinnen mit diesem kleinen Licht etwas zum<br />

Frieden beitragen?<br />

So wie von Münster aus haben sich landesweit Gruppen<br />

auf den Weg gemacht. Mehrere von ihnen werden wir<br />

unterwegs – spätestens in Wien – treffen. Zur deutschen<br />

Delegation gehören 150 Lichtbringer. „Eine stattliche<br />

Anzahl,“ so der Kommentar von Dieter Nissen. Von ihm<br />

möchte ich wissen, wieso er seit vielen Jahren diese Aktion<br />

begleitet und organisiert. „Dieter, was treibt dich und<br />

motiviert dich?“


Aus dem DV<br />

siebenunddreiBig<br />

Shalom – Salam!<br />

In Wien angekommen<br />

Wien erkunden, Neues kennenlernen, zum Beispiel das<br />

Pfadfindermuseum. Der Stephansdom zieht uns an. Viel<br />

Freude haben wir auf dem sog. Naschmarkt. Es kommt<br />

uns so vor, als wären wir auf einem orientalischen Basar.<br />

Die Augen laufen über. Und immer wieder kleine Gruppen<br />

von Pfadfindern, die sich untereinander begrüßen.<br />

Friede sei mit Dir – Shalom – Salam! Im Rahmen eines festlichen<br />

Gottesdienstes wird uns „unser Friedenslicht“ für<br />

das Bistum Münster überreicht. Um 24.00 Uhr steht nach<br />

einigen Pannen und einigem Hin und Her der richtige<br />

Zug zurück nach Münster bereit. Die Nachtfahrt beginnt.<br />

Unterwegs an verschiedenen Bahnhöfen warten bereits<br />

kleine Gruppen, um das Friedenslicht für ihre Region in<br />

Empfang zu nehmen. In Münster werden es vermutlich<br />

wieder an die 2.000 Gottesdienstteilnehmer und -teilnehmerinnen<br />

sein, die sich im Dom versammeln.<br />

Rechtschaffen müde, aber zufrieden, sehr zufrieden, treffen<br />

wir Stunden später in Münsters Bahnhof ein. Noch ein<br />

Lied zum Auseinandergehen. „Nehmt Abschied Brüder“<br />

und Schwestern und „schließt den Kreis“... Umarmungen,<br />

gute Wünsche für den weiteren Weg, gut Pfad!<br />

Kommt gut nach Dortmund und Paderborn, nach Osnabrück<br />

und Bremen, nach Hamburg und nach Lemgo, in<br />

alle Himmelsrichtungen! Ihr werdet erwartet – nicht nur<br />

in Nordrhein-Westfalen oder in Schleswig-Holstein, auch<br />

in den benachbarten Ländern.<br />

Georg Bienemann, Mitglied der Freunde und Förderer im Diözesanverband<br />

Münster und im Freundes- und Fördererkreis auf Bundesebene.<br />

Übergabe des Friedenslichts an den Kommandierenden<br />

General des I. Deutsch-Niederländischen Korps in Münster<br />

Während eines festlichen Gottesdienstes in der Apostelkirche<br />

in Münster übergab eine Delegation der Pfadfinder<br />

aus der Diözese Münster am 16. Dezember 2014 das<br />

Friedenslicht an General Volker Halbauer.<br />

und überreichte jedem Einzelnen die „Commanders<br />

Coin“ als besonderes Zeichen des Dankes.<br />

Wolfgang Schmitt<br />

Erstmalig seit Bestehen des I. DEU-NLD Korps (1995),<br />

aber auch seit Beginn der Aussendung des Friedenslichts<br />

durch die DPSG im Diözesanverband Münster, fand diese<br />

offizielle Übergabe statt. Der General gab das Friedenslicht<br />

weiter an die Abteilungs- und Dienststellenleiter der<br />

ihm unterstellen Dienststellen.<br />

Der Kommandierende General betonte, dass er sich<br />

wünscht, dass diese Veranstaltung nun jedes Jahr stattfinden<br />

soll. Bei einem anschließenden Empfang bedankte<br />

er sich ausdrücklich bei den beteiligten Pfadfindern


achtunddreiBig<br />

Heute: Scouting Nederland<br />

Fangen wir mit der unmittelbaren Nachbarschaft an: Pfadfinder und Amateuerfunker Paul Joosten (PA5UL)<br />

stellt sich und seinen Verband vor:<br />

1<br />

Im Jahr 1965 (ein halbes Jahrhundert zurück) fing ich als „Welp“ (Wölfling) beim Stamm „Paulusgroep“ in<br />

Hilversum (NL) an, damals noch in einem reinen katholischen Pfadfinderstamm. Im Jahr 1973 fusionierten die<br />

größten niederländischen Pfadfinderorganisationen (katholisch und evangelisch, Jungen und Mädchen) zu<br />

einem niederländischen Verband: Scouting Nederland.<br />

Als vielleicht wohl das erste Land hatten wir damit eine große nationale Organisation, wo jeder sich anschließen<br />

konnte. Scouting Nederland wurde dann niederländisches Mitglied sowohl bei der World Organization of<br />

the Scout Movement (WOSM) als auch bei der World Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS). Die<br />

niederländische Pfadfinderlilie gibt die Verbundenheit schön wieder: Das Kleeblatt von den Mädchen und die<br />

Pfadfinderlilie von den Jungen sind zusammen verbunden mit einer Schnur und einem flachen Knoten. Noch<br />

bestehen kleine Pfadfindergruppen in den Niederlanden, die kein Mitglied der Scouting Nederland sind, aber<br />

viele sind es nicht...<br />

Es gibt 23 Pfadfinderzeltplätze „Scouting Labelterreinen“ in den<br />

Niederlanden, also spezielle Zeltplätze nur für Pfadfinder. Die meisten<br />

sind Eigentum 5der Scouting Nederland oder einer speziellen<br />

Stiftung. Pfadfinder aus dem In- und Ausland können dort zelten<br />

für einen pfadfinderfreundlichen Kostenbeitrag und oft sind dort<br />

auch z.B. Bauholz und Spielmaterialien zu mieten. Scouting Nederland<br />

ist auch international sehr aktiv. Wir haben seit 2010 eine<br />

spezielle Partnerschaft mit der Pfadfinderorganisation aus Ghana.<br />

Davor hatten wir 10 Jahre lang eine Partnerschaft mit Süd-Afrika.<br />

1994 organisierte Scouting Nederland das europäische Jamboree<br />

und das Jahr danach das Welt-Jamboree der WOSM in Dronten (NL).<br />

Zuvor gab es nur ein Welt-Jamboree in den Niederlanden: 1937<br />

Bloemendaal/Vogelenzang. Es fährt immer ein großes niederländisches<br />

Kontingent zu den jeweiligen Welt-Jamborees und auch oft<br />

zu anderen internationalen Pfadfindertreffen. Die nationalen Zeltlager<br />

stehen offen für ausländische Gruppen (bestes Beispiel hier für:<br />

das TVK 2014 und TVK 2015 in Enschede, wo auch Pfadfinder aus<br />

der Diözese Münster waren).<br />

4<br />

Anders als in vielen anderen Ländern haben niederländische Pfadfinder ein Halstuch, das zum Stamm gehört<br />

und die für alle Mitglieder des Stammes gleich sind. Jeder Stamm hat ein eigenes Halstuch und es kommt nur<br />

selten vor, dass zwei Stämme genau die gleichen Halstücher haben (zumindest nicht in derselben Region).<br />

Pfadfinder, die nicht zu einer bestimmten Gruppe gehören, können auch ein überregionales Halstuch tragen.<br />

Zur Zeit gibt es 1.319 Stämme in der Liste der Scouting Nederland und auch 1.786 (!)„historische“ Stämme (aufgegeben/fusionierte<br />

unter einem neuen Namen). Die Niederlande ist kleiner als Deutschland und kennt keine<br />

Diözesen. Organisatorisch ist die Niederlande unterteilt in 46 Regionen für die Landpfadfinder (landscouts)<br />

und 22 „admiraliteiten“ für die See-Pfadfinder. Alle Stämme sind vertreten im Regionalrat (vergleichbar mit<br />

Bezirk/Diözese) und alle Regionalräte in einem Landesrat (Bundesverband). Dieser Landesrat ist das höchste<br />

Organ innerhalb der Scouting Nederland und der Rat stellt die Leitung: einen Vorstand (meistens Ehrenamtliche)<br />

und ein landesweites Büro (mit einigen Hauptangestellten) für die Organisation/Verwaltung. Scouting<br />

Nederland hat ungefähr 110.000 Mitglieder und rund 25.000 ehrenamtliche Mitarbeiter und ist damit die<br />

größte Jugendorganisation der Niederlanden.


Aus dem DV<br />

3<br />

Neben den allgemeinen Landpfadfindern gibt es noch die<br />

Alle 4 Jahre ist ein nationales<br />

See- oder Wasserpfadfinder (blaue Kluft für alle Altersstufen),<br />

Jamboree (das nächste also<br />

Luftpfadfinder (graue Kluft) und „Blauwe Vogels“ (Farbe der<br />

2016) und ein NAWAKA (nationales<br />

6<br />

Pfadfindertreffen, vor<br />

Kluft nach jeweiliger Alterstruktur) für Kinder mit geistlichen<br />

oder körperlichen Behinderungen. Weiter sind da noch ein<br />

allem für die Seepfadfinder),<br />

paar besondere Gruppen wie die „Reiterpfadfinder“ und eine<br />

das letzte war in 2014. Gleichzeitig<br />

mit dem Welt-Jambo-<br />

große Anzahl sogenannter Interessengruppen zum Beispiel die<br />

Pfadfinder, die sich für Radio-Scouting interessieren (Radio Interesse<br />

Stam) oder die MES (Medische en EHBO Stam) mit dem<br />

rette“, das zwar nicht durch<br />

ree ist das „Haarlem Jambo-<br />

Schwerpunkt: Erste Hilfe/Lebensrettung. Diese Interessengruppen<br />

haben keine spezifische eigene Kluft aber die Leiter tragen<br />

organisiert wird, aber durch<br />

Scouting Nederland selbst<br />

„brique“ (dunkelrot).<br />

eine große Gruppe an begeisterten<br />

Pfadfindern, größtenteils<br />

aus der Umgebung<br />

von Haarlem. Alle zwei Jahre<br />

Es gibt verschiedene Altersstrukturen<br />

bei den allgemeinen<br />

derland das „Scout-In“ für<br />

organisiert der Scouting Ne-<br />

„Landpfadfindern“ (landscouts):<br />

die Pfadfinder, die über 18<br />

Bieber (Bevers: 5-7 Jahre,<br />

Jahre alt sind: ein Wochenende<br />

im September mit vielen<br />

leuchtend rote Kluft)<br />

Wölflinge (Welpen: 7-11 Jahre,<br />

Workshops, wo Leiter und<br />

grüne Kluft)<br />

Nicht-Leiter viele neue Ideen<br />

Jungpfadfinder (Scouts: 11-14<br />

und Impulse bekommen.<br />

Jahre, beige Kluft)<br />

Pfadfinder (Explorers: 14-18<br />

Jahre, dunkelrote Kluft)<br />

Rovers (18-21 Jahre, dunkelrote<br />

Kluft)<br />

„Plusscouts“ (ein sehr schönes<br />

Wort ;-) 21 Jahre und älter, auch<br />

eine dunkelrote Kluft)<br />

Wer mehr dazu wissen möchte,<br />

schaut einfach nach unter:<br />

http://nl.wikipedia.org/wiki/<br />

Speltak2<br />

neununddreiBig<br />

Quellenverzeichnis: http://de.wikipedia.org/wiki/Scouting_Nederland · http://<br />

nl.wikipedia.org/wiki/Speltak · https://www.scouting.nl/ · www.jotajoti.org<br />

http://twentsvoorjaarskamp.nl · https://www.facebook.com/scoutingnederland<br />

7<br />

Kleinere, jährliche Veranstaltungen sind u.a. das HIT (Hikes, Interessekampen und Trappersexpedities) zu Pfingsten, Scouting<br />

Fun Days (ein Wochenende in einem Freizeitpark, z.B. in Walibi of Duinrell) und regionale Pfadfinderwettbewerbe. Nicht zu<br />

vergessen natürlich das Jamboree On The Air / Jamboree On The Internet (JOTA-JOTI), welches weltweit jedes Jahr am dritten<br />

vollen Oktoberwochenende stattfindet.<br />

Paul Joosten (übersetzt von Johann F. Borger)<br />

PS: Was mag der Paul bei den deutschen Pfadfindern: Schwarzzelte (Jurten und Kohten gibt es nicht in den Niederlanden) und<br />

unsere Pfadfinderlieder – bei uns wird viel mehr gesungen und viel mehr Gitarre gespielt...


vierzig<br />

Das TvK ist ein jährliches Lager der Pfadfinder<br />

der Region Twente. Es treffen sich Pfadfinder<br />

aller Altersstufen für gemeinsame<br />

Workshops, Spiele und den Austausch in<br />

lockerer Atmosphäre.<br />

Das Motto des diesjährigen TvK’s<br />

lautet „Superhelden“<br />

Im letzten Jahr waren wir bereits mit einigen<br />

Pfadfindern aus der Diözese Münster<br />

dabei und auch dieses Jahr sind wir und<br />

vor allem seid ihr eingeladen, an einem interessanten<br />

Lager in den Niederlanden teil<br />

zu nehmen.<br />

Für weitere Informationen und eure Anmeldung<br />

besucht die Website des TvK:<br />

http://twentsvoorjaarskamp.nl/<br />

Das TvK 2015:<br />

Wo: Zuidkamp 70,<br />

7524 PJ Enschede<br />

Wann: 29.-31. Mai 2015<br />

(für Wölflinge vom 30.-31.)<br />

Wer: Alle Altersstufen zusammen<br />

mit ihren Leitern<br />

Kosten: 3 Tage: 20 €<br />

2 Tage: 16 €<br />

Anmeldeschluss: 7. April 2015<br />

Das TvK 2014<br />

in Zahlen:<br />

• 30 kg Popcorn<br />

• 333 Teilnehmer TVK<br />

• 14 TVK-Universität<br />

Workshops<br />

• 50 Aktivitäten<br />

Was müsst ihr organisieren?<br />

Eure Anreise, Zelte und das Essen. Es ist<br />

erwünscht, dass jede Gruppe einen Workshop<br />

anbietet und diesen im Vorhinein mit<br />

den Organisatoren abspricht.<br />

Habt ihr weitere Fragen oder benötigt eine<br />

Übersetzung o. Ä. wendet euch an Johnny<br />

aus dem AK Internationales (an jfborger@<br />

t-online.de) oder an das Diözesanbüro.<br />

Simon Rempe<br />

Anzeige


Aus dem DV<br />

einundvierzig<br />

Diözesanverbandnews<br />

Sicher unterwegs<br />

Die Notfallmappe für den Haik<br />

Die letzte Umfrage nach der Sommerlagerphase im<br />

letzten Jahr ergab, dass unser Konzept noch nicht Wanderungstauglich<br />

ist. Auch wenn es kein Verbot gibt<br />

sich selbst etwas auszudenken, gab es an einem Punkt<br />

Schwierigkeiten: Die Rote Notfallmappe ist zu groß und<br />

zu unhandlich, um auf Wanderschaft zu gehen. Wir haben<br />

versucht eine kleinere Alternative zu finden, die<br />

trotzdem alle Anforderungen an eine Notfallmappe erfüllt:<br />

Wetterfest, stabil und Platz für alle Unterlagen. Ab<br />

jetzt könnt ihr also bei der Anmeldung einer Aktion angeben,<br />

ob ihr eine Haik-Notfallmappe oder die Classic-<br />

Notfallmappe haben wollt.<br />

Vinzenz Heidrich, Bildungsreferent<br />

Praktikum im Diözesanbüro? Na klar!<br />

Du möchtest erste Einblicke in die Berufswelt bekommen<br />

oder Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln?<br />

Dann bist du bei uns genau richtig! Vom Schülerpraktikum<br />

bis zum Anerkennungsjahr bieten wir eine Arbeitsstelle<br />

mit vielen Herausforderungen und auf dich zugeschnittenen<br />

Arbeitsfeldern. Kernelement bei uns ist die<br />

Verselbstständigung unserer Menschen im Praktikum.<br />

Jede Person soll lernen, schrittweise für sich und seinen<br />

Arbeitsbereich Verantwortung zu übernehmen. Hierbei<br />

werden unsere Menschen im Praktikum professionell<br />

begleitet.<br />

Wer zu uns passt – ein Beispiel:<br />

Schülerpraktikantin Sarah Falke<br />

Ich bin Sarah Falke und habe mein Praktikum im Diözesanbüro<br />

gemacht. Vom 16.03 bis zum 27.03 habe ich<br />

die Arbeit kennengelernt und das<br />

Büroteam – soweit es geht – unterstützt.<br />

Ich bin 15 Jahre alt und<br />

gehe in die EF (Einführungsphase<br />

= 10. Klasse) des Joseph-Haydn-<br />

Gymnasiums in Senden, mein Abitur<br />

werde ich voraussichtlich 2017<br />

machen. Meine besten Fächer sind<br />

zwar Mathe, Physik und Informatik, aber ich bin im Moment<br />

trotzdem mehr an etwas Sozialem interessiert. Und<br />

da ich seit 2007 Pfadfinder bei der DPSG bin, bin ich dann<br />

hier beim Diözesanbüro gelandet.<br />

In meiner Freizeit bin ich nicht „nur“ ein Pfadfinder, sondern<br />

ich spiele seit einigen Jahren im SVB (Sport-Verein-<br />

Bösensell) Volleyball. Außerdem unternehme ich oft und<br />

gerne etwas mit Freunden; beim Sommerlager unseres<br />

Stammes muss ich dann natürlich auch dabei sein. Zusammen<br />

am Lagerfeuer sitzen, etwas Neues erleben, die<br />

Taufe… das alles sollte man einmal miterlebt haben. Und<br />

wenn das für mich nicht gehen sollte, liegt es wahrscheinlich<br />

daran, dass ich mit meiner Familie in den Urlaub<br />

fahre, weil reisen mit der Familie einfach toll ist und ich<br />

eine Vorliebe für fremde Orte, Städte und Länder habe.<br />

Es war eine tolle Zeit im Diözesanbüro Münster, in der ich<br />

ich alles kennenlernen durfte. Dieses Praktikum hat mir<br />

geholfen, eine etwas genauere Vorstellung davon zu bekommen,<br />

was ich später machen will und dass ich auch<br />

mal „hinter die Kulissen“ der DPSG schauen konnte.<br />

Sarah Falke


zweiundvierzig<br />

klarkommen müssen, mit denen ich aber kaum Berührungspunkte<br />

hatte – jetzt sollte ich selbst in diese Lage<br />

versetzt werden und auch noch selber auswählen, welche<br />

Behinderung einen Tag lang mein Leben kontrollieren<br />

sollte. Voller Gedanken stand ich abends vor der<br />

Infotafel: Rollstuhl? Nee, dann kann ich ja gar nichts<br />

mehr alleine machen! Krücken? Das geht doch voll in die<br />

Arme! Gehörlosigkeit? Dann wäre ich völlig aus dieser<br />

Welt raus! Simulierte Armamputation? Ganz ehrlich: lieber<br />

arm dran, als Arm ab! Stumm? Dazu fehlt mir einfach<br />

die Selbstdisziplin! Übrig blieb eine der Brillen zur Simulation<br />

einer Augenkrankheit. Ich entschied mich für das<br />

meiner Meinung nach kleinste Übel: ein Tag mit zehnprozentiger<br />

Sehfähigkeit.<br />

Der Samstag kam und es wurde ernst. Ich schloss meine<br />

Augen, setze die Brille auf, öffnete sie wieder und sah<br />

die Welt aus einer völlig neuen Perspektive. Ich merkte,<br />

wie mein Körper nach kurzer Zeit reagierte und meine<br />

Wahrnehmungen sich auf andere Sinnesorgane verschoben.<br />

Auch um mich herum änderte sich die Stimmung<br />

deutlich, je mehr Leute mit ihrem Handicap versehen<br />

wurden. Ein leicht beklemmendes Gefühl stellte sich ein,<br />

weil Geräusche nicht mehr direkt zugeordnet werden<br />

konnten oder Arme nicht mehr benutzt werden konnten,<br />

um noch einen Schluck Kaffee zu nehmen.<br />

allem defekte Aufzüge<br />

oder Rolltreppen,<br />

denen wir mehrfach<br />

begneten, ein großes<br />

Problem. Die völlig<br />

blinde Anna und ich<br />

als Sehbehinderte<br />

hatten inzwischen<br />

das Blindenleitsystem<br />

für uns entdeckt. Der<br />

gehörlose René hatte<br />

da die wenigsten Probleme<br />

in einen Zug zu<br />

gelangen, auch wenn<br />

wir ihm nicht immer<br />

direkt unseren Plan<br />

verständlich machen<br />

konnten. Abstände<br />

zwischen Zug und<br />

Bahnsteigkante und Herausforderungen wie das Lesen<br />

von Fahrplänen oder das Einsteigen in den richtigen Zug<br />

kamen uns zusätzlich in die Quere. Hinzu kam dann noch<br />

die Fußball-Kultur des Ruhrgebiets – an einem Samstag!<br />

Dementsprechend tummelten sich in Bahnhöfen<br />

und Zügen zahlreiche Fußballfans. Viele davon waren<br />

alles andere als freundlich zu uns und pöbelten uns als<br />

„dumm“ und „behindert“ an.<br />

Es war eigentlich nicht groß verwunderlich, dass keine<br />

der sechs Gruppen es geschafft hatte, die Gruppe um<br />

MR. NIX auf ihrem Weg aufzuhalten. Das war aber auch<br />

nicht weiter tragisch. Für mich stand das Erlebte im Vordergrund.<br />

Dieser Tag hat jeden von uns zum Denken gebracht.<br />

Ich hätte nie geglaubt, dass mich diese Erfahrung<br />

so bewegen würde!<br />

An das Handicap gewöhnt, ging es für uns raus ins wahre<br />

Leben. Mit dem Ziel im Regionalverkehrsnetz des Verkehrsverbunds<br />

Rhein-Ruhr MR. NIX zu finden, begegnete<br />

mir und meiner Gruppe schon die erste Hürde. Bis zum<br />

Hauptbahnhof mussten wir per Linienbus kommen, was<br />

sich als verdammt schwer herausstellte. Wie sollte ich als<br />

fast blinde Person nun Robert in seinem Rollstuhl in diesen<br />

Bus kriegen? Nur dank der Hilfe einiger hilfsbereiter<br />

Passanten haben wir dieses Hindernis gemeistert. Am<br />

Hauptbahnhof angekommen, bekamen wir auch schon<br />

den aktuellen Aufenthaltsort von MR. NIX mitgeteilt und<br />

es ging per Zug weiter.<br />

Je länger wir unterwegs waren, desto mehr stellten wir<br />

fest, wie viel Nachholbedarf es in Sachen Behindertengerechtigkeit<br />

gibt. Für Robert im Rollstuhl waren vor<br />

René, Anna und Robert kannte ich vorher nicht. Dass wir<br />

zusammen in eine Gruppe kamen war purer Zufall. Einen<br />

Tag lang mussten wir vier nun miteinander klar kommen<br />

und uns aufeinander einlassen, uns unterstützen<br />

und gegenseitig vertrauen. Ohne die Hilfe der drei anderen,<br />

wäre ich wohl verzweifelt – und sie genauso. Für<br />

mich eine ganz wertvolle Erfahrung, die ich nicht missen<br />

möchte. Und doch denke ich, für uns als Pfadfinderinnen<br />

und Pfadfinder sollte das eigentlich „nix besonderes“ sein.<br />

Jule Krysmalski & Martin Deckers, Bezirk Niederrhein-Nord<br />

Ein Video mit Eindrücken des<br />

Tages findet ihr auf<br />

http://bit.ly/wt14vid<br />

oder scannt den QR-Code!


Aus dem DV<br />

dreiundvierzig<br />

Bezirke und Stämme<br />

Neuer Vorsitzender im Bezirk Steinfurt<br />

Seit der Bezirksversammlung Anfang Februar hat der<br />

Bezirk neben Sandra Wiening einen neuen Vorsitzenden:<br />

Daniel Ahmann ist 24 Jahre alt und seit der Gründung<br />

des DPSG Stammes Altenberge vor 13 Jahren dort Mitglied<br />

und seit 2009 Stammesvorsitzender. Auch im Bezirk<br />

ist er ebenfalls seit 2009 Referent für die Juffi- und<br />

Pfadistufe (bis zu seiner Wahl) und hat das Bezirkslager<br />

2010 und 2014 mitgeplant. Er genießt deshalb im Bezirk<br />

bereits einen sehr guten Ruf, was seine einstimmige<br />

Wahl und die vielen anschließenden Glückwünsche auf<br />

der Versammlung eindrucksvoll beweisen.<br />

Daniel Ahmann, Markus Ueschner<br />

Auf der Jagd nach MR. NIX durchs Ruhrgebiet<br />

Besondere Erfahrungen inklusive<br />

Das Werkstatttreffen des Bezirks Niederrhein-Nord führte<br />

die Teilnehmenden Ende letzten Jahres nach Duisburg.<br />

In Anlehnung an die Jahresaktion „NIX BESONDERS 14+“<br />

fand am Samstag das Spiel MR. NIX statt, bei dem sechs<br />

Gruppen mit verschiedensten Behinderungen eine weitere<br />

Gruppe jagen mussten – mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Jule war eine der Teilnehmerinnen und erzählt<br />

von ihren Erlebnissen:<br />

Am letzten Oktoberwochenende war wieder Werkstatttreffen-Zeit.<br />

Etwa 60 Leiterinnen und Leiter aus dem gesamten<br />

Bezirk waren im Duisburger Abtei-Gymnasium<br />

zusammengekommen und konnten neue Leute kennenlernen,<br />

alte Kontakte wieder aufleben lassen und interessante<br />

Entdeckungen für den Stammes- und Gruppenalltag<br />

machen, verbunden mit einer Prise „Spaß an der<br />

Freude“.<br />

Unter dem Motto „Nix besonderes – All inclusive eben“<br />

sollte uns die Möglichkeit gegeben werden die Jahresaktion<br />

einmal hautnah zu erleben und selbst auszuprobieren.<br />

Bisher waren Menschen mit Behinderung für mich nur<br />

Mitmenschen, die mit einer bestimmten Einschränkung


vierundvierzig<br />

Termine 2015<br />

18.04.-19.04.2015 Außerordentliche Diözesanversammlung, Münster<br />

01.05.-03.05.2015 Entwicklungs-WE Wö-WBK, Haltern am See<br />

29.05.-31.05.2015 3. Vorbereitungstreffen Bolivien Rückbegegnung, Haltern am See<br />

12.06.-14.06.2015 Entwicklungs-WE Pfadi-WBK, Haltern am See<br />

20.06.2015 Notfallschulung, Haltern am See<br />

20.06.2015 Sommerfest, Haltern am See<br />

26.06.-28.06.2015 Back to Basic, Haltern am See<br />

27.06. - 18.07.2015 Bolivien Rückbegegnung, Bolivien<br />

01.08.-14.08.2015 Spirifahrt, Irland<br />

03.10.-09.10.2015 Modulkurs – MLK , Haltern am See<br />

07.11.-15.11.2015 Rover WBK, Varel<br />

21.11.-22.11.2015 Diözesanversammlung, Haltern am See<br />

13.12.2015 Friedenslicht, Münster


Service<br />

fünfundvierzig 45<br />

Ankündigung<br />

verbandszeug 2/15<br />

Scouting am Limit<br />

Pfadfinder suchen das Abenteuer. Raus aus dem Alltag,<br />

rein ins Getümmel der Welt. Wir wagen Pfade abseits der<br />

Masse, gehen Umwege. Nicht jeder Weg führt uns direkt<br />

ans Ziel, Umwege und Herausforderungen gehören<br />

ebenso dazu. Wir probieren neue Dinge aus und gehen<br />

dabei an unsere Grenzen. Wir wagen das Unmögliche<br />

und fordern uns selbst heraus.<br />

In der nächsten <strong>Ausgabe</strong> dreht sich alles um das Extreme<br />

in der Pfadfinderei. Ans Äußerste mit der Gruppe gehen,<br />

das Limit erreichen und vielleicht auch überschreiten.<br />

Was wagt ihr mit euren Runden oder auch Gruppenkindern?<br />

Wo geht ihr am Limit? Was habt ihr für Erfahrungen<br />

mit Grenzen gemacht? „Scouting Extreme“ lautet<br />

das Motto, dem wir uns in der nächsten verbandszeug<br />

widmen werden.<br />

In der Redaktion freuen wir uns über eure Einsendungen:<br />

Berichte, Ankündigungen, Leserbriefe und Fotos sind<br />

uns herzlich willkommen: Redaktionsschluss ist dieses<br />

Mal am 15. Juni 2015. Sendet eure Dateien bitte<br />

ans Diözesanbüro (verbandszeug@dpsg-muenster.de),<br />

leider können wir aus Platzgründen nicht garantieren<br />

alle Texte abzudrucken. Bitte beachtet dazu auch den<br />

separaten redaktionellen Hinweis, danke.<br />

Redaktioneller Hinweis:<br />

Wenn ihr im verbandszeug-Magazin veröffentlichen wollt, schickt bitte<br />

Artikel und Bilder bis zum Redaktionsschluss VZ 2/15 am 15.06.2015<br />

an verbandszeug@dpsg-muenster.de oder presse@dpsg-muenster.de.<br />

Bitte denkt daran, die Texte in den Formaten .doc, .txt, .rtf. und die<br />

Bilder falls möglich in großer Auflösung (300 dpi, 10 x 15 cm) im .jpgoder<br />

.tif-Format zu schicken. Ganz wichtig ist dabei, Texte und Bilder<br />

(mit Bildunterschriften) getrennt (nicht im PDF!) und mit eindeutigen<br />

Dateibezeichnungen einzusenden. Die Redaktion behält sich vor, eingesendete<br />

Beiträge zu kürzen, zu bearbeiten, zu verschieben oder abzulehnen,<br />

falls inhaltliche oder platztechnische Gründe dies bedingen.<br />

Weitere Artikel werden auf www.dpsg-muenster.de/verbandszeug<br />

veröffentlicht werden.<br />

Versand-Hinweis:<br />

Eine kleine Bitte: Wenn in eurem Briefkasten mehrere Exemplare der<br />

verbandszeug ankommen (z.B. für Geschwister, Lebensabschnittsgefährten<br />

u.s.w.), ihr aber mit nur einem VZ-Exemplar auskommen könnt,<br />

schickt uns doch eine kurze E-Mail an info@dpsg-muenster.de. Dadurch<br />

sparen wir Porto und (Alt-) Papier.<br />

Christina Behrens, Medienreferentin<br />

Bildnachweise<br />

Titel Foto: Eugenio Marongiu © www.fotolia.de<br />

Vorwort Portrait: Andreas Krüskemper<br />

Seil: Lizenziert durch Depositphotos.com/Leonardi<br />

Spiegel: Lizenziert durch Depositphotos.com/lambroskazan<br />

Tapete: Lizenziert durch Depositphotos.com/Gencho Petkov<br />

Illustrationen: vecteezy.com<br />

S. 4/5 Foto: Lizenziert durch Depositphotos.com/bevangoldswain<br />

S. 6/7 Hintergrundfoto: Lizenziert durch Depositphotos.com/homydesign<br />

Fotos unten links: Thomas Großerichter<br />

S. 8/9 Fotos: pearl.de und yatego.com<br />

S. 10/11 Apfel: Lizenziert durch Depositphotos.com/tommasolizzul<br />

Gärtnern: Alexander Raths © www.fotolia.de<br />

Bank: Lizenziert durch Depositphotos.com/7380photostudio<br />

S. 12/13 Hintergrund: vecteezy.com<br />

Foto: Ralf Adloff<br />

S. 15 Foto: Dr. Thomas Kreutzig/pixelio.de<br />

S. 16 Foto oben: www.kappisdesign.de/pixelio.de<br />

Foto unten: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM)/pixelio.de<br />

S. 18 Foto: lichtkunst.73/pixelio.de<br />

S. 19 Foto: DPSG Bundesverband<br />

S. 25 Holz: Lizenziert durch Depositphotos.com/tuja66<br />

Portrait: DPSG DV Münster<br />

Weltkugel: Lizenziert durch Depositphotos.com/Alexstar<br />

S. 27 Flugzeug: vecteezy.com<br />

S. 30/31 Kalender: Lizenziert durch Depositphotos.com/solid-istanbul<br />

Pirat: Lizenziert durch Depositphotos.com/sukmaraga<br />

Fotos: Martin Mann, Jan-Christoph Peters<br />

S. 32 Pinnwand: Thomas © www.fotolia.de<br />

S. 33 Hände: SG- design © www.fotolia.de<br />

Fotos: AK Internationale Gerechtigkeit<br />

Seil: Lizenziert durch Depositphotos.com/Leonardi<br />

S. 34/35 Fotos: Gilwell St. Ludger<br />

Newsletter: vecteezy.com<br />

S. 36/37 Hintergrund: Lizenziert durch Depositphotos.com/Ale-ks<br />

Foto: Wolfgang Schmitt<br />

S. 38/39 Hintergrund: Lizenziert durch Depositphotos.com/deltaoff<br />

Portrait: Paul Joosten<br />

Zeichnung Stufen: Scouting Nederland<br />

S. 40 Hintergrund: Lizenziert durch Depositphotos.com/PromesaStudio<br />

Post-it: Lizenziert durch Depositphotos.com/Zakharova<br />

Fotos: Johannes de Boer<br />

S. 41 Portrait: Sarah Falke<br />

Foto Notfallmanagement: Sebastian Zeis<br />

S. 42/43 Fotos Werkstatttreffen: Martin Deckers<br />

S. 43 Foto Vorsitzender: Bezirk Steinfurt<br />

S. 44 Hintergrund: Lizenziert durch Depositphotos.com/stevanovicigor


DPSG Diözesanverband Münster, Urbanstr. 3, 48143 Münster<br />

ZKZ 55086, Entgelt bezahlt, PVSt, Deutsche Post

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