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Pfarrblatt September 2013 - Pfarrei Heitenried

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Leitartikel im <strong>September</strong><br />

Liebe Leserinnen! Liebe Leser!<br />

Der Sommer ist vorüber. Viele, hoffentlich schöne<br />

Erinnerungen bleiben und wir haben im guten Fall<br />

wieder neue Energie für die Herausforderungen,<br />

die der Lebensalltag uns stellt.<br />

Manchmal macht das Ende des Sommers auch<br />

etwas traurig, weil uns die eigene Vergänglichkeit<br />

bewusst wird. Wir denken an schöne Momente, haben<br />

sie eben erst erlebt und schon sind sie wieder<br />

Geschichte. Gleichzeitig aber ist der Schatz unserer<br />

Erfahrungen reicher geworden und wir können uns<br />

nach jedem Zeitabschnitt des Lebens als ein wenig<br />

reifer bezeichnen.<br />

Zeitwenden sind eine gute Möglichkeit, um unsere<br />

Dankbarkeit zu üben. Dankbarkeit? Wir leben in einer<br />

Zeit der Selbstverständlichkeit! Das merkt man<br />

deutlich, wo es um das immer spärlicher werdende<br />

ehrenamtliche Engagement für die Allgemeinheit<br />

geht. Generell ist Dankbarkeit ein Wort, das aus<br />

unserem Sprachgebrauch immer mehr abhanden<br />

kommt. Alle kennen ihre Rechte, aber das Kennen<br />

der Pflichten wird oft nicht so genau genommen.<br />

Der Mangel an Dankbarkeit schafft aber auch ein<br />

immer grösseres Abheben der Zufriedenheit. Wer<br />

nicht mehr dankbar ist, oder es nicht mehr sein<br />

kann, wer sich nicht<br />

mehr über Kleinigkeiten<br />

freut, der wird plötzlich<br />

merken, wie der Horizont<br />

seiner Zufriedenheit<br />

immer mehr in die<br />

Ferne rückt und schliesslich<br />

unerreichbar wird.<br />

Unzufriedene Menschen<br />

können bittere Pillen im<br />

täglichen Zusammenleben<br />

werden, weil sie<br />

ihre Disharmonie verbreiten<br />

und andere damit anstecken.<br />

Die Zeit des<br />

Erntedanks ermuntert<br />

uns, nicht nur für die<br />

Ernte der Früchte der<br />

Erde zu danken, sondern<br />

auch für all das, was unser<br />

Leben bereichert und<br />

lebenswert macht: Menschen, die uns begegnen,<br />

Freundlichkeit, Hoffnung, Güte usw.<br />

Wenn wir uns festklammern an Dingen, die scheinbar<br />

wichtig für unser Leben sind, dann werden wir<br />

früher oder später merken, dass wir keine freie<br />

Hand haben, um Neues als Geschenk entgegenzunehmen,<br />

wir sind blockiert!<br />

Gelassenheit ist die Schwester der Dankbarkeit, weil<br />

wir uns in ihr selber nicht zu wichtig nehmen, sondern<br />

den Blick weiten. Wir lassen uns oft von Kleinigkeiten<br />

so aus der Fassung bringen, dass etwas<br />

Konstruktives in unserem Leben kaum möglich sein<br />

wird, weil wir zu sehr damit beschäftigt sind, die<br />

Wunden unserer gekränkten Eitelkeiten zu lecken.<br />

Gelassenheit bedeutet, langsam zu gehen, wenn<br />

wir es eilig haben und bewusster im Erleben zu<br />

werden. Wer bewusst wahrnimmt, schärft seinen<br />

Blick für Kleinigkeiten, in denen meist die Wurzeln<br />

für die Dankbarkeit liegen. Wer hetzt, übersieht!<br />

Diese Erfahrung machen wir alle. Wir übersehen<br />

Menschen. Wir übersehen Gutes. Wir übersehen<br />

Chancen. Wir übersehen Wesentliches.<br />

Stopp!!! Es ist nicht zu spät. Es ist Erntedank! Danke<br />

für alles!<br />

Rosmarie von Niederhäusern<br />

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