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Ronja Räubertochter Das Paradies und die Peri Volpone Das große ...

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KLeINes Haus<br />

Wie man<br />

spielend<br />

reich wird<br />

„<strong>Volpone</strong>“ von<br />

Ben Jonson<br />

In der Übersetzung<br />

von Stefan Zweig/<br />

Fassung von Sabrina<br />

Zwach<br />

6<br />

Er setzt darauf, dass seine Mitbürger<br />

in der Stadt Venedig nicht<br />

weniger habgierig sind als er<br />

selbst. Er lässt Mücke das Gerücht<br />

verbreiten, er sei todsterbenskrank<br />

– <strong>und</strong> prompt kommen sie<br />

angeschwirrt, <strong>die</strong> Erbschleicher<br />

<strong>und</strong> Gierschlünde, <strong>und</strong> belagern<br />

den Fuchs in der Hoffnung, sein<br />

letztes Stündlein sei bald gekommen.<br />

Jedem verspricht der Fuchs,<br />

ihn großzügig in seinem Testament<br />

zu bedenken. <strong>Das</strong> lässt er<br />

sich gut bezahlen. Die Rechnung<br />

geht auf: der Strom an Bargeld,<br />

Geschmeide, kostbarem Geschirr<br />

<strong>und</strong> anderen hochwertigen<br />

Geschenken reißt nicht ab, denn<br />

jeder hofft, sich auf <strong>die</strong>se Weise<br />

als Alleinerbe zu profilieren. Einer<br />

ist sogar bereit, seine junge Frau<br />

(auf <strong>die</strong> er sonst rasend eifersüchtig<br />

ist) dem Fuchs für eine Liebesnacht<br />

zu überlassen.<br />

Fuchs <strong>und</strong> Mücke amüsieren<br />

sich prächtig über <strong>die</strong> Dummheit<br />

ihrer Mitwelt – bis der Wind sich<br />

dreht <strong>und</strong> <strong>die</strong> Sache auffliegt. <strong>Das</strong><br />

Gericht nimmt sich der Sache an,<br />

aber da <strong>die</strong> Erbschleicher nicht<br />

wollen, dass Fuchs verurteilt wird<br />

<strong>und</strong> der Staat sein Geld einsackt,<br />

sorgen sie dafür, dass er frei gesprochen<br />

wird.<br />

Florian Thunemann, Herbert Fritsch,<br />

Wolfgang Böhm (Probenfoto)<br />

„<strong>Volpone</strong>“, so heißt der Fuchs auf Italienisch. Und tatsächlich<br />

fehlt es dem Titelhelden der bekanntesten Komö<strong>die</strong> von Ben<br />

Jonson nicht an List <strong>und</strong> Tücke. Gemeinsam mit seinem Diener<br />

Mücke plant er eine Abzocke, <strong>die</strong> so einfach wie genial ist.<br />

Nun lässt Fuchs das Gerücht<br />

verbreiten, er sei gestorben, um<br />

sich an der Schlacht ums Erbe zu<br />

weiden. Vorher verspricht er auch<br />

Mücke sein gesamtes Vermögen.<br />

Ein Schritt, den er noch bereuen<br />

wird, denn Mücke erweist sich als<br />

gelehriger Schüler seines Herren…<br />

„<strong>Volpone</strong>, or The Fox“ wurde<br />

1605 im Londoner Globe-Theatre<br />

uraufgeführt. Ein Jahr vorher hatte<br />

Shakespeares „Othello“ seine<br />

Weltpremiere, im Jahr danach<br />

„King Lear“. Es waren <strong>die</strong> ersten<br />

Jahre der Regentschaft Jakob I.,<br />

der Elisabeth auf dem englischen<br />

Thron nachfolgte. Ben Jonson<br />

(1572-1637) gilt neben Shakespeare<br />

als der bedeutendste Dramatiker<br />

<strong>die</strong>ser Epoche. Bevor er Schauspieler<br />

<strong>und</strong> Dramatiker wurde,<br />

schlug er sich als Maurer <strong>und</strong><br />

Soldat durch. Mehrmals saß der<br />

als cholerisch bekannte Jonson in<br />

Kerkerhaft – unter anderem, weil<br />

er einen Schauspieler im Duell getötet<br />

hatte. Ob er der Todesstrafe<br />

entging, weil er als Spitzel der Regierung<br />

arbeitete, ist umstritten.<br />

Die letzten Jahre seines Lebens<br />

verbrachte er gelähmt nach einem<br />

Schlaganfall.<br />

<strong>Volpone</strong><br />

Komö<strong>die</strong> von Ben Jonson<br />

Übersetzung Stefan Zweig<br />

Fassung Sabrina Zwach<br />

Regie/Bühne /Video<br />

Herbert Fritsch<br />

Kostüme<br />

Victoria Behr<br />

Musik<br />

Ingo Günther<br />

Dramaturgie<br />

Dagmar Borrmann<br />

Mit: Rainer Kühn (Herr Fuchs),<br />

Wolfgang Böhm (Mücke), Sebastian<br />

Muskalla (Herr Geier, Notar), Franz<br />

Nagler (Herr Rabe, ein alter Adeliger),<br />

Jörg Zirnstein (Herr Krähe, Kaufmann),<br />

Florian Thunemann (Leo, Beamter,<br />

Sohn des Raben), Eva-Maria Damasko<br />

(Celia Krähe), Monika Kroll (Canina,<br />

eine Nutte), Michael Birnbaum (Der<br />

Richter)<br />

Premiere:<br />

Sonntag, 8.11.2009,<br />

19.30 Uhr, Kleines Haus<br />

Nächste Vorstellungen:<br />

Fr 13.11., Sa 12.12., Fr 25.12., jeweils 19.30 Uhr<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • November 2009

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