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Der Vogelhändler Die Kinder Agamemnons Magisches Kaleidoskop ...

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<strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>Agamemnons</strong><br />

<strong>Magisches</strong> <strong>Kaleidoskop</strong><br />

Konzerte<br />

Studio Meins<br />

Doppelnominierung für den FAUST<br />

10 | Theaterblatt<br />

Oktober 2011<br />

Kartenvorverkauf<br />

0611 . 132 325


<strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong> 4-5<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>Agamemnons</strong> 6-7<br />

<strong>Magisches</strong> <strong>Kaleidoskop</strong> 8-9<br />

Junges Staatstheater 12-13<br />

Konzerte 14-15<br />

Spielplan 16-21<br />

Doppelnominierung DER FAUST 22<br />

Wartburg 23<br />

Studio Meins 24<br />

Jugendreferat 27<br />

Wiederaufnahmen 28<br />

Pressestimmen 28-29<br />

News und Impressum 30<br />

Schluss mit hätte würde wenn...<br />

Abonnieren Sie jetzt<br />

und lassen Sie Taten sprechen!<br />

Abonnement-Büro<br />

Theaterkolonnade<br />

Telefon 0611.132 340<br />

abonnement@staatstheater-wiesbaden.de<br />

Zur Beratung vor Ort und zum Erwerb eines Abonnements<br />

ist das Abo-Büro vom 8. August 2011 bis 14. Oktober 2011 geöffnet:<br />

Ab 15. Oktober 2011 können alle Abonnementangelegenheiten<br />

an der Vorverkaufskasse im Großen Haus erledigt werden.<br />

Kartenvorverkauf<br />

Das Staatstheater Wiesbaden im Netz:<br />

www.staatstheater-wiesbaden.de<br />

facebook.com/Staatstheater.Wiesbaden<br />

twitter.com/StaatstheaterWI<br />

youtube.com/user/StaatstheaterWi<br />

vimeo.com/StaatstheaterWi<br />

Hessisches Staatstheater Wiesbaden<br />

Telefon 0611.132325<br />

Fax 0611.132 367<br />

Christian-Zais-Str. 3<br />

Montag bis Freitag 10.oo-19.30 Uhr<br />

Samstag 10.oo-14.00 Uhr<br />

Sonn- und Feiertag 11.00-13.00 Uhr<br />

e-mail: vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de<br />

Oktober 2011<br />

Liebes Publikum,<br />

im September bekamen wir eine Nachricht, die uns außerordentlich<br />

gefreut hat: Ballettdirektor Stephan Thoss und sein Tänzer Giuseppe<br />

Spota sind nominiert für den wichtigsten deutschen Theaterpreis,<br />

den Faust – Thoss (2007 schon einmal Preisträger) für seine Choreografie<br />

Blaubarts Geheimnis, die im April dieses Jahres an unserem<br />

Haus Premiere hatte und vom Publikum immer wieder mit Standing<br />

Ovations gefeiert wird, und Spota für seine umjubelte Darstellung<br />

des Blaubart.<br />

<strong>Magisches</strong> <strong>Kaleidoskop</strong> ist der Titel unseres neuen Ballettabends, der<br />

im Oktober Premiere hat und Ihnen, neben neuen Choreografien<br />

von Stephan Thoss, auch ein Stück des renommierten Choreografen<br />

und ehemaligen Leiters der Nederlands Dance Company Jiří Kylian<br />

präsentiert. <strong>Magisches</strong> <strong>Kaleidoskop</strong> – das ist zugleich ein Synonym<br />

für das Theater an sich. Bekanntes aus neuer Perspektive erleben<br />

und in anderen Farben sehen, es in seine Bestandteile zerlegen, sich<br />

verzaubern lassen von Bewegungen, Klängen, Worten, all das können<br />

Sie nirgendwo anders so intensiv wie beim Besuch einer Vorstellung<br />

oder eines Konzerts. Theater ist Auszeit, Verschnaufpause, Entrückung.<br />

In diesem Monat entrückt Sie Carl Zellers <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong> ins Reich<br />

der Goldenen Wiener Operette, und natürlich begegnen Sie dort der<br />

Christel von der Post, und natürlich werden die Rosen in Tirol besungen,<br />

und natürlich siegt am Schluss die Liebe. Alles so, wie man<br />

es kennt und vielleicht doch ein wenig anders in der Inszenierung<br />

von Ansgar Weigner, der seine Originalität und Frische in Wiesbaden<br />

bereits mehrfach unter Beweis gestellt hat.<br />

In seine Bestandteile zerlegt und neu zusammengesetzt wird im<br />

Schauspiel die altbekannte, schicksalhafte Geschichte des Stammes<br />

der Atriden. Konstanze Lauterbach und Dagmar Borrmann erzählen<br />

den antiken Mythos neu – aus Sicht der <strong>Kinder</strong>, die die Schuld der<br />

Eltern als ewige Bürde mit sich tragen. <strong>Die</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>Agamemnons</strong> ist<br />

ein Antikenprojekt, das eine Menge Ballast abwirft, im Kern der alten<br />

Geschichten die Gegenwart aufspürt und längst Vergangenem zu<br />

neuer Aktualität verhilft.<br />

Das Ensemble des JUST hat im Oktober keine Premiere. Es schnitzt<br />

aber eifrig am Pinocchio, der im November zum Leben erweckt wird.<br />

Karten gibt es dafür schon jetzt, telefonisch, online und direkt an<br />

unserer Theaterkasse. Wie immer finden Sie die Nummern und<br />

Adressen unten auf dieser Seite.<br />

Draußen kann es jetzt schon recht ungemütlich werden. Wir laden<br />

Sie ein in unser Haus und eröffnen Ihnen Räume, in denen das<br />

Wetter keine Rolle spielt.<br />

Ihr Staatstheater Wiesbaden<br />

Tourist Information<br />

Marktplatz 1, Telefon: 0611 . 1729-930, Fax: 0611 . 1729-798<br />

Mo bis Fr 9.45-18 Uhr; Sa 10-15 Uhr; So 11-15 Uhr (Vorverkaufsgebühr 13%)<br />

Kartenvorverkauf Galeria Kaufhof<br />

Telefon 0611 . 304 808 / 0611 . 376 444, Eingang Friedrichstraße, 65185 Wiesbaden<br />

Montag bis Freitag 9.15-18.30 Uhr, Samstag 9.15-16.00 Uhr (Vorverkaufsgebühr 13%)<br />

Vorverkauf Frankfurt-Ticket<br />

Telefon 069 . 1340 400, Hauptwache Frankfurt (B-Ebene, neben dem Kaufhof)<br />

Montag bis Freitag 9.30-19.00 Uhr (tel. 8.00-20.00 Uhr)<br />

Samstag 9.30-16.00 Uhr (tel. 8.00-19.00 Uhr), Sonntag 10.00-18.30 Uhr (nur tel.)<br />

www.frankfurt-ticket.de (Vorverkaufsgebühr 13%)<br />

Ticketbox e.Kfr.<br />

Kleine Langgasse 4, 55116 Mainz, Tel. 06131 . 2 11 500 oder 22 39 11, Fax 06131 . 2 11 501<br />

Mo bis Fr 10-14 Uhr und 15-18 Uhr; Sa 10-14 Uhr; www.ticketbox-mainz.de (Vorverkaufsgebühr 13%)<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011 Titel: Fidelio (Shinéad Mulhern)<br />

3


Schenkt man sich<br />

Rosen in Tirol<br />

4<br />

Zur Neuproduktion von Carl Zellers Operette <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />

Es herrscht Aufruhr im kurfürstlichen<br />

Jagdrevier in der Rheinpfalz: <strong>Der</strong> Kurfürst<br />

hat sich zur Saujagd angesagt,<br />

aber bei deren Vorbereitung stellt der<br />

Waldmeister Baron Weps fest, dass<br />

die Dorfbewohner das ganze Wild<br />

ausgeräubert haben. <strong>Der</strong> Bürgermeister<br />

Schneck verspricht daraufhin, als<br />

Ersatz eine zahme Sau zu stellen und<br />

Weps aus der Gemeindekasse ein<br />

stattliches Schweigegeld zu zahlen.<br />

Das ist diesem nur recht, denn er<br />

muss wieder einmal die Schulden<br />

seines verschwenderischen Neffen<br />

Stanislaus bezahlen. Als der Kurfürst<br />

im letzten Augenblick jedoch die Jagd<br />

absagen lässt, fürchtet Weps um sein<br />

Schweigegeld und fasst gemeinsam<br />

mit Stanislaus den Entschluss, die<br />

Jagd doch abzuhalten. Mit Stanislaus<br />

in der Rolle des Kurfürsten! Dass die<br />

Kurfürstin in Verkleidung auch im<br />

Dorf ist, um ihrem Gatten, den sie<br />

bei einem Seitensprung vermutet,<br />

nachzuspüren, kann dieser allerdings<br />

nicht wissen.<br />

Auch die Postbotin Christel ist<br />

erpicht darauf, den Kurfürsten<br />

baldmöglichst zu sehen, denn sie will<br />

ihn bitten, ihrem Verlobten Adam<br />

einen Posten als Menageriedirektor<br />

zu verschaffen, damit die beiden<br />

endlich heiraten können. Doch bis<br />

Christel ihren Adam endlich in die<br />

Arme schließen kann, vergeht eine<br />

herrliche Operetten-Ewigkeit mit<br />

einem Gewirr aus Wilddieberei und<br />

Korruption, Techtelmechteln und<br />

Eifersüchteleien und einer Musik, die<br />

einen Ohrwurm nach dem anderen<br />

bereit hält. Titel wie „Grüß enk<br />

Gott, alle miteinander“, „Ich bin die<br />

Christel von der Post“ und „Schenkt<br />

man sich Rosen in Tirol“ gingen seit<br />

der Uraufführung der Operette 1891<br />

in Wien um die ganze Welt. Von<br />

Probenfotos <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong> mit Annette Luig, Andreas Scheidegger, Axel Wagner, Jud Perry und Simone Brähler<br />

Adams Lied „Wie mein Ahn‘l zwanzig<br />

Jahr” waren binnen weniger Monate<br />

200.000 Exemplare verkauft.<br />

Carl Zeller, für den <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />

zum größten Erfolg wurde, schrieb<br />

seine Musik auf ein Libretto von<br />

Moritz West und Ludwig Held. Und<br />

wenn die Wiener in ihrem Carl Zeller,<br />

neben Franz von Suppé, Johann<br />

Strauß Sohn und Karl Millöcker, den<br />

vierten Operettenklassiker der „Goldenen<br />

Ära“ sehen, so hat wohl bis<br />

auf den heutigen Tag vor allem seine<br />

Meisteroperette <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />

den entscheidenden Anteil an dieser<br />

Wertschätzung. <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />

gehört zu dem halben Dutzend Operetten,<br />

die sich aufgrund ihres Esprits<br />

und ihrer urwüchsigen melodischen<br />

Kraft seit der Uraufführung ununterbrochen<br />

im Repertoire deutschsprachiger<br />

Bühnen behaupten. Und das<br />

zu Recht!<br />

<strong>Die</strong> Neuproduktion inszeniert der<br />

junge Regisseur Ansgar Weigner,<br />

der sich in Wiesbaden bereits mit<br />

Im Weißen Rössl und <strong>Der</strong> Vetter aus<br />

Dingsda vorgestellt hat und dessen<br />

Arbeiten zuletzt an den Theatern<br />

in Chemnitz, St. Gallen, Krefeld, Mönchengladbach<br />

und Gera zu sehen<br />

waren.<br />

Robert Schrag, der die Bühne gestaltet,<br />

arbeitet zum ersten Mal am<br />

Staatstheater Wiesbaden. Seit 1995<br />

ist er freier Bühnen- und Kostümbildner<br />

für alle Sparten. Wichtige<br />

Stationen seiner Karriere sind u.a.<br />

das Landestheater Salzburg, das<br />

Nationaltheater Mannheim, das<br />

Staatstheater Nürnberg, das Theater<br />

Augsburg, die Theater in Leipzig,<br />

Rostock, Coburg, die Prager Staatsoper,<br />

das Nationaltheater Brünn und<br />

Schenkt man sich Rosen in Tirol,<br />

Weiß man, was das bedeuten soll;<br />

Doch trifft der Brauch bei uns nicht ein,<br />

Wir sind am Rhein, bedenk‘s, am Rhein!<br />

Kurfürstin Marie in <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />

die Theater in Pilsen, Paris, Marseille<br />

und Luxemburg. Mit Ansgar<br />

Weigner verbinden ihn bereits zwei<br />

Projekte: Prokofjews <strong>Die</strong> Liebe zu den<br />

drei Orangen am Theater Krefeld-<br />

Mönchengladbach sowie Urfaust am<br />

Landestheater Coburg.<br />

<strong>Die</strong> Kostüme für <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />

entwirft Renate Schmitzer, die nach<br />

festen Engagements an den Theatern<br />

von Dortmund und Ulm seit vielen<br />

Jahren freiberuflich arbeitet, und<br />

zwar sowohl im Bereich der Oper als<br />

auch für Ballett und Schauspiel. Für<br />

Wiesbaden hat sie bereits zahlreiche<br />

Kostümbilder konzipiert, allein diese<br />

Spielzeit stattet sie neben dem <strong>Vogelhändler</strong><br />

auch Simon Boccanegra in der<br />

Oper und Othello im Schauspiel aus.<br />

<strong>Die</strong> musikalische Leitung hat<br />

Wolfgang Wengenroth, der seit der<br />

Spielzeit 2009/2010 als 2. Kapellmeister<br />

am Hessischen Staatstheater<br />

engagiert ist. Hier dirigierte er die<br />

Premieren von Kiss me, Kate und<br />

Sweet Charity sowie unter anderem<br />

die Wiederaufnahmen von Don<br />

Giovanni, Così fan tutte und Hänsel<br />

und Gretel.<br />

Als Gäste können Sie in dieser<br />

Neuproduktion die Tenöre Andreas<br />

Scheidegger und Carsten Süß als<br />

<strong>Vogelhändler</strong> Adam erleben, sowie<br />

Jud Perry als Stanislaus. Das erprobte<br />

„Duo infernale“ Klaus Krückemeyer<br />

und Wolfgang Vater gibt die<br />

Prodekane. <strong>Die</strong> Rolle der nicht auf<br />

den Mund gefallenen Gefährtin der<br />

Kurfürstin mit Namen Adelaide, die<br />

in der Wiesbadener Produktion eine<br />

zentrale Rolle erhält, übernimmt<br />

Kerstin Witt.<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011


Sinéad Mulhern, Joachim Goltz und Thomas Piffka (Probenfoto)<br />

<strong>Der</strong><br />

<strong>Vogelhändler</strong><br />

Operette von Carl Zeller<br />

Libretto von Moritz West<br />

und Ludwig Held nach dem<br />

Vaudeville Ce que deviennent<br />

les roses von Victor Varin und<br />

Edmond de Biéville<br />

Musikalische Leitung Wolfgang Wengenroth<br />

Inszenierung Ansgar Weigner<br />

Bühnenbild Robert Schrag<br />

Kostüme Renate Schmitzer<br />

Choreografie Thorsten Gaßner<br />

Choreinstudierung Anton Tremmel<br />

Dramaturgie Karin <strong>Die</strong>trich<br />

Mit: Annette Luig (Kurfürstin Marie), Kerstin Witt<br />

(Adelaide), Joachim Goltz/Axel Wagner (Baron Weps),<br />

Jud Perry (Graf Stanislaus), Klaus Krückemeyer (Würmchen),<br />

Wolfgang Vater (Süffle), Andreas Scheidegger /<br />

Carsten Süß (Adam), Simone Brähler / Sharon<br />

Kempton (Christel), Erik Biegel / Reinhold Schreyer-<br />

Morlock (Schneck)<br />

Orchester, Chor und Statisterie des Hessischen<br />

Staatstheaters Wiesbaden<br />

Premiere: Samstag, 8. Oktober<br />

19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Weitere Vorstellungen<br />

15., 27. und 31. Oktober, jeweils 19.30 Uhr<br />

Opernforum zu <strong>Der</strong> <strong>Vogelhändler</strong><br />

Gemeinsam mit dem Produktionsteam und den Solisten des<br />

Opernensembles gibt Dramaturgin Karin <strong>Die</strong>trich einen Einblick<br />

in das berühmteste Werk Carl Zellers, den die Wiener als<br />

einen ihrer Operettenklassiker der „Goldenen Ära“ verehren.<br />

Sonntag, 2. Oktober, 11 Uhr, Foyer<br />

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde<br />

des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011 5


<strong>Die</strong> Götter<br />

haben Lust an<br />

Trauerspielen<br />

6<br />

<strong>Die</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>Agamemnons</strong><br />

Iphigenie/Elektra/Orest<br />

<strong>Die</strong> Geschichte <strong>Agamemnons</strong><br />

und seiner <strong>Kinder</strong><br />

erstmals zusammenhängend<br />

erzählt<br />

Sybille Weiser (Probenfoto)<br />

Was haben die Atriden mit uns<br />

zu tun? Jenes sagenhafte Geschlecht,<br />

das von Generation zu<br />

Generation einen „Fluch“ weiter<br />

gibt, der scheinbar ausweglos<br />

in Mord und Totschlag endet?<br />

Homers Ilias und die Stücke der<br />

antiken Tragiker sind bis heute<br />

klassischer Bildungsstoff, aber<br />

vielen Menschen kommen sie<br />

sehr fern, verstaubt und wenig<br />

nachvollziehbar vor.<br />

Aus vier eigenständigen Stücken von<br />

Euripides und Sophokles, in denen die<br />

Geschichte <strong>Agamemnons</strong> und seiner<br />

<strong>Kinder</strong> sozusagen in Einzelkapiteln<br />

vorliegt, entwickelten Regisseurin<br />

Konstanze Lauterbach und Dramaturgin<br />

Dagmar Borrmann eine Fassung,<br />

die das Geschehen in einem stringenten<br />

Bogen erzählt. So entsteht eine<br />

emotional packende und in ihrem<br />

Assoziationsraum sehr gegenwärtige<br />

Tragödie.<br />

Im Mittelpunkt steht das Schicksal<br />

Iphigenies. Von ihrem Vater, dem<br />

Feldherrn Agamemnon, wird sie den<br />

Göttern geopfert, um den Griechen<br />

günstigen Wind für die Fahrt gegen<br />

Troja zu verschaffen. Ihre Mutter<br />

Klytaimnestra schwört Rache für<br />

den Kindesmord. Als die Griechen<br />

siegreich heimkehren, erschlägt sie<br />

Agamemnon. Orest erhält vom Gott<br />

Apoll den Auftrag, diesen Mord zu<br />

rächen. Angespornt vom Hass<br />

Elektras tötet er die Mutter.<br />

Zur Buße für den Muttermord schickt<br />

ihn Apoll (der die Tat einst selbst<br />

befahl) nach Tauris, das Bild der<br />

Göttin Artemis nach Griechenland zu<br />

stehlen. – Ein Himmelfahrtskommando,<br />

da jeder Grieche, der taurischen<br />

Boden betritt, ermordet wird. Gibt es<br />

einen Ausweg aus diesem Kreislauf<br />

von Mord und Rache, von Schuld und<br />

wieder Schuld?<br />

<strong>Die</strong> Handlung ist auf die Hauptfiguren<br />

fokussiert, deren Entwicklung<br />

dadurch plausibel und nachvollziehbar<br />

wird. Nebenmotive und rein<br />

rhapsodische Passagen fallen weg. So<br />

wird auch deutlich, dass der „Fluch<br />

der Atriden“, der die Geschicke der<br />

Familie <strong>Agamemnons</strong> bestimmt, kein<br />

mystisches Verhängnis ist, sondern<br />

eine Verflechtung ganz handfester<br />

Interessen, Machtgelüste und Emotionen.<br />

Durch die komplexe Erzählweise<br />

gibt es keine Unterscheidung der<br />

Figuren in „Gute“ und „Böse“. <strong>Die</strong><br />

heute Opfer sind, werden morgen<br />

zu Tätern. <strong>Die</strong> Dynamik von Schuld<br />

und Rache wird dadurch transparent<br />

– und scheinbar umso unausweichlicher.<br />

Denn jede Figur ist mit ihren<br />

Argumenten und Motiven absolut<br />

verständlich und nachvollziehbar.<br />

<strong>Der</strong> scheinbar so ferne Mythos rückt<br />

plötzlich sehr nahe, und die Konflikte<br />

der Figuren erscheinen als nicht erledigte<br />

Historie; aus ihnen entstehen<br />

bis heute die Brandherde dieser Welt.<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011


<strong>Die</strong> <strong>Kinder</strong><br />

<strong>Agamemnons</strong><br />

Iphigenie/Elektra/Orest<br />

Nach Tragödien von<br />

Euripides und Sophokles<br />

Fassung von Konstanze<br />

Lauterbach und Dagmar<br />

Borrmann<br />

Inszenierung Konstanze Lauterbach<br />

Bühne Karen Simon<br />

Kostüme Hannah Hamburger<br />

Musik Achim Gieseler<br />

Dramaturgie Dagmar Borrmann<br />

Mit: Doreen Nixdorf (Iphigenie), Susanne Bard<br />

(Klytaimnestra), Michael Günther Bard (Agamemnon,<br />

Thoas), Sybille Weiser (Elektra), Michael von<br />

Bennigsen (Orest), Michael von Burg (Pylades),<br />

Lars Wellings (Menelaos), Jörg Zirnstein (<strong>Die</strong>ner,<br />

Bote, Phryger, Apoll, Arkas), Magdalena Höfner<br />

(Hermione), Evelyn M. Faber, Magdalena Höfner,<br />

Franziska Werner (Chor)<br />

Premiere: Freitag, 7. Oktober<br />

19.30 Uhr, Kleines Haus<br />

Weitere Vorstellungen:<br />

12., 16. und 27. Oktober, jeweils 19.30 Uhr<br />

Erstmals wird auf dem Theater die<br />

Geschichte der <strong>Kinder</strong> <strong>Agamemnons</strong><br />

im Zusammenhang erzählt. Trotzdem<br />

erwartet die Zuschauer kein<br />

mehrstündiger „Antike-Marathon“,<br />

sondern ein Theaterabend voller<br />

Emotionen und fesselnder Bilder von<br />

knapp drei Stunden (einschließlich<br />

einer Pause). Regisseurin Konstanze<br />

Lauterbach, die für ihre sehr plastische<br />

und sinnliche Theaterästhetik<br />

bekannt ist und in Wiesbaden sowohl<br />

Schauspiel als auch Oper inszeniert,<br />

erarbeitete mit der Bühnenbildnerin<br />

Karen Simon ein Raumkonzept, das<br />

durch eindrucksvolle Draht-Installationen<br />

besticht. Das Motiv der<br />

Verstrickung und Unausweichlichkeit<br />

wird auf vielfältige Weise variiert.<br />

Achim Gieseler entwickelte für die<br />

Aufführung eine Komposition, in der<br />

das seltene Metallinstrument Hang<br />

dominiert, dessen fremdartiger Klang<br />

einen spannenden Kontrast zum<br />

Geschehen um Blut und Schuld und<br />

Rache bildet.<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011 7


Schon<br />

die kleinste<br />

Bewegung...<br />

Wer in ein <strong>Kaleidoskop</strong> blickt, der sieht in eine andere<br />

Wirklichkeit. Auf magische Weise ändern sich bei<br />

jeder Bewegung die Formen, Farben und Perspektiven,<br />

ergeben sich neue und faszinierende Räume, in<br />

denen die Fantasie arbeiten kann – die des Choreografen<br />

ebenso wie die des Publikums. Unser neuer<br />

Ballettabend zeigt ein <strong>Kaleidoskop</strong> von Choreografien<br />

des Ballettdirektors Stephan Thoss sowie des weltberühmten<br />

Choreografen Jirˇ í Kylián.<br />

8<br />

Ballettdirektor Stephan Thoss vergleicht<br />

seine künstlerische Arbeit mit<br />

dem Musizieren: der Choreograf geht<br />

mit der Interpretation der Musik nur<br />

ein kleines Stück „weiter“ als der Musiker,<br />

der Imagination des Publikums<br />

bleibt dabei sehr viel Raum. Zwei<br />

Uraufführungen choreografiert er<br />

für diesen Abend neu, ergänzt durch<br />

einen zeitgenössischen Klassiker, Jiří<br />

Kyliáns berühmtestes Ballett Sechs<br />

Tänze. In Wiesbaden ist es zum ersten<br />

Mal zu sehen.<br />

Im Großen wie im Kleinen umgibt<br />

uns Bewegung. Wenn wir nach<br />

oben blicken, sehen wir die größte<br />

denkbare Bewegung, nämlich die der<br />

Himmelskörper. Doch das meiste<br />

dort bleibt unsichtbar: dunkle Energie<br />

und dunkle Materie. La Chambre<br />

Noire, das dunkle Zimmer, funktioniert<br />

wie ein Schwarzes Loch, es<br />

saugt durch seine Rotation alles auf,<br />

was in seine Nähe kommt. Drinnen<br />

gelten andere Gesetze als die des<br />

Lichts. An die Stelle der Gewissheit<br />

treten Unsicherheit und Geheimnis,<br />

die Angst vor dem Unbekannten.<br />

Aber die Dunkelheit schärft auch das<br />

Bewusstsein. Bewusstsein für Nähe<br />

und Entfernung und für die Autonomie<br />

des Menschen, über Nähe<br />

und Distanz zum anderen selbst zu<br />

entscheiden – ganz im Gegensatz<br />

zu Himmelskörpern.<br />

Für Thoss ist zuerst der Klang von<br />

Musik da – dann kommt ein Raum<br />

hinzu – und dann werden Schritte<br />

in den Raum gesetzt. Seit Beginn<br />

der Spielzeit probt er an La Chambre<br />

Noire, die Musik- und Klangcollage<br />

entwickelt er ebenfalls selbst.<br />

Während die Choreografie stetig<br />

wächst, formt sich auch die Klangkulisse<br />

weiter, ständig in Dynamik, aber<br />

auch voller Brüche und Risse. <strong>Die</strong><br />

Tänzer sind gegensätzlichen Kräften<br />

ausgesetzt: „Deine Augen gehen<br />

nach hinten, dein Körper kommt<br />

Valeria Lampadova und Yuki Mori proben Sechs Tänze<br />

zu mir“, erklärt Stephan Thoss eine<br />

Bewegung.<br />

Was für den Fluss der Musik gilt,<br />

zeichnet auch den Tanz aus: schnell,<br />

impulsiv, von unsichtbaren Kräften<br />

getrieben. Dann stoppt die Bewegung<br />

plötzlich, um sich gleich<br />

darauf fortzusetzen. Eine „Explosion“<br />

nennt der Choreograf etwa einen<br />

sehr schnellen und ausgreifenden<br />

Bewegungsablauf nach einem kurzen<br />

Anhalten. Wir erleben auf der Bühne<br />

so etwas wie einen Zeitstopp im Sog<br />

der Materie. Wieviel hält mich in der<br />

Dunkelheit gefangen und wieviel<br />

treibt mich an?<br />

<strong>Die</strong> andere Uraufführung von<br />

Stephan Thoss, Testing Machine,<br />

ist im Kontrast dazu eine ironische<br />

Versuchsanordnung. <strong>Der</strong> Choreograf<br />

geht hier augenzwinkernd zu Werke.<br />

Er spielt mit unserer Furcht, am Ende<br />

nicht dazuzugehören, wenn wir nicht<br />

souverän mit dem umgehen, was uns<br />

als das Neueste und Beste angepriesen<br />

wird. Deshalb: Willkommen auf<br />

der innovativsten Designermesse aller<br />

Zeiten! Hier stellen wir Ihnen die<br />

angesagtesten Möbel und Klamotten<br />

der kommenden Saison vor. Alles voll<br />

im Trend. Und das Beste: bei uns testet<br />

die Entwicklungsabteilung selbst,<br />

begleitet von flotter Tanzmusik, von<br />

Bossa Nova bis Balkan-Pop.<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011


Auch wenn die Produkte nicht ganz<br />

einfach zu benutzen sind – wir tun<br />

einfach mal so, als sei es ein <strong>Kinder</strong>spiel.<br />

So wie die Beschreibung der<br />

Ausgangssituation klingt, beginnen<br />

auch die Proben für Testing Machine.<br />

Objekt: ein Sofa. Das Ballettensemble<br />

ist zum Test des Objektes aufgerufen<br />

– alles ist erlaubt. Körper fliegen und<br />

rollen in kurzer Folge über das Sofa.<br />

Fast scheint es, als arbeiteten sich die<br />

Körper am Objekt ab. Also: wer testet<br />

eigentlich wen?<br />

Mit dem dritten Werk des Abends<br />

kommt ein zeitgenössischer Tanz-<br />

Klassiker auf die Bühne. Jiří Kylián,<br />

ehemals Künstlerischer Leiter des<br />

Nederlands Dans Theater und einer<br />

der größten und stilbildenden Choreografen<br />

unserer Zeit, schuf 1986<br />

Sechs Tänze auf Mozarts Deutsche<br />

Tänze KV 571 – es sollte unter seinen<br />

rund 100 Werken zu den erfolgreichsten<br />

und meistgespielten werden. In<br />

dieser frech-frivolen Mozart-Hommage<br />

erleben wir vier junge Rokoko-<br />

Paare auf höchst virtuose und<br />

musikalische Weise in Beziehungen<br />

und Verstrickungen. Kylián bezieht<br />

sich bei seiner Mozart-Choreografie<br />

auf die berühmten „Bäsle“-Briefe an<br />

Anna Thekla Mozart. <strong>Die</strong>se Briefe<br />

geben ein ganz eigenes Bild des<br />

klassischen Genies Mozart: derb<br />

und drastisch, ungehemmt albern,<br />

aber ebenso abgründig wie seine<br />

musikalische Kunst. <strong>Die</strong> Mozartschen<br />

Wort-Kaskaden wirken fast wie<br />

groteske Nonsens-Gedichte. „Mozart<br />

ist das beste Beispiel für jemanden,<br />

dessen Leben schmerzvoll kurz war“,<br />

so Kylián, „der aber trotzdem das<br />

Leben in all seiner Fülle, Fantasie,<br />

Clownerie und Verrücktheit verstanden<br />

hat. Es sind sein Esprit und seine<br />

Erkenntnis, dass unser Leben nichts<br />

weiter als eine Maskerade oder eine<br />

Generalprobe für etwas viel Tieferes<br />

und Bedeutungsvolleres ist, die mich<br />

zu diesem Werk inspiriert haben.“<br />

Das Ende des 18. Jahrhunderts, hier<br />

durchs <strong>Kaleidoskop</strong> betrachtet.<br />

<strong>Magisches</strong><br />

<strong>Kaleidoskop</strong><br />

Ballettabend mit Choreografien<br />

von Stephan Thoss<br />

und Jiří Kylián<br />

Testing Machine (Uraufführung)<br />

Choreografie, Bühne, Kostüme<br />

Stephan Thoss<br />

La Chambre Noire (Uraufführung)<br />

Choreografie, Bühne, Kostüme Stephan Thoss<br />

Sechs Tänze<br />

Musik von W. A. Mozart<br />

Choreografie, Bühne, Kostüme Jiří Kylián<br />

Einstudierung Yvan Dubreuil<br />

Ballett des Hessischen Staatstheaters<br />

Wiesbaden<br />

Premiere: Samstag, 29. Oktober<br />

19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Weitere Vorstellungen: 4. und 29. November,<br />

16. und 30. Dezember, jeweils 19.30 Uhr<br />

tanzXtra<br />

Ballettdirektor Stephan Thoss und seine Kompanie laden<br />

Sie zur Einführung von <strong>Magisches</strong> <strong>Kaleidoskop</strong> ins Große<br />

Haus und zeigen Ausschnitte des neuen Ballettabends.<br />

Wie vermittelt der Choreograf seine Ideen an die Tänzer?<br />

Welche Tanzsprache bildet den Sog der Materie ab?<br />

Lassen Sie sich neugierig machen und testen Sie Ihre<br />

Fantasie!<br />

Sonntag, 16. Oktober<br />

11 Uhr, Großes Haus<br />

Jiří Kylián wurde 1947 in Prag geboren<br />

und kam nach seiner Ausbildung<br />

am Prager Konservatorium und der<br />

Londoner Royal Ballet School zu<br />

John Crankos Stuttgarter Ballett, der<br />

ihn bald als Choreografen förderte.<br />

1973 entstand seine erste Choreografie<br />

für das Nederlands Dans Theater<br />

(NDT) in Den Haag und schon 1975<br />

wurde er Künstlerischer Leiter der<br />

Company. Von 1975 bis 1999 hat<br />

Kylián das NDT zu dem gemacht, was<br />

es heute ist: eine weltweit führende<br />

zeitgenössische Ballettcompany.<br />

Auch nach seinem Rückzug von<br />

der Leitung blieb er der Company<br />

als Gastchoreograf erhalten. <strong>Die</strong><br />

meisten seiner Choreografien sind<br />

exklusiv für das NDT entstanden.<br />

Zu seinen berühmtesten Werken<br />

neben den Sechs Tänzen gehören<br />

Sinfonietta (1978), Psalmensinfonie<br />

(1978), Svadebka (1982), Petite Mort<br />

(1991), Kaguyahime (1994), Bella<br />

Figura (1998) und Zugvögel (2009).<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011 9<br />

Foto: Serge Ligtenberg


12<br />

Vorstellungen<br />

im Oktober<br />

und November 2011<br />

<strong>Der</strong> satanarchäolügenialkohöllische<br />

Wunschpunsch 7+<br />

Von Michael Ende<br />

Inszenierung Christian Bronder<br />

Bühne Franziska Kaiser<br />

Mit Carolin Freund, Claudia Plöckl, Lilian<br />

Mazbouh, Wolfgang Zarnack, Oliver<br />

Wronka<br />

<strong>Der</strong> Zauberer Beelzebub Irrwitzer und seine<br />

Tante, die Geldhexe Tyrannja Vamperl,<br />

haben Probleme: Das Jahr neigt sich seinem<br />

Ende zu und beide haben ihr Soll an<br />

bösen Taten noch lange nicht erfüllt. Doch<br />

mit einem besonders raffinierten Plan<br />

könnte es noch gelingen, den Rückstand<br />

an bösen Taten aufzuarbeiten. Wenn sie es<br />

denn schaffen, gemeinsam jenen Zaubertrank<br />

zu mischen, der all ihre teuflischen<br />

Absichten grausame Wirklichkeit werden<br />

ließe. Kater Maurizio und Rabe Jakob<br />

entdecken die finsteren Absichten, aber<br />

können sie diese auch verhindern?<br />

1. und 16. Oktober, 17 Uhr<br />

und 19. Oktober, 18 Uhr<br />

<strong>Der</strong> kleine<br />

Wassermann 3+<br />

Nach dem gleichnamigen<br />

Buch von Otfried Preussler<br />

Inszenierung<br />

Therese Thomaschke<br />

Austattung Nina Wronka<br />

Musik Hannes Bittersohl<br />

Mit Elke Opitz und<br />

Wolfgang Zarnack<br />

Endlich ist es soweit! <strong>Die</strong> Familie Wassermann<br />

hat Nachwuchs bekommen und alle<br />

Bewohner des Teiches kommen freudig<br />

zu Besuch, um den Neuankömmling in<br />

seinem neuen Zuhause willkommen zu<br />

heißen. Schon bald erlebt der neugierige<br />

kleine Kerl auf seinen Entdeckungsreisen<br />

durch den Teich aufregende Abenteuer<br />

und wird sogar zum Helfer in der Not.<br />

3. Oktober, 14.30 und 16 Uhr<br />

und 5. Oktober, 10 Uhr<br />

<strong>Der</strong> gewissenlose<br />

Mörder 12+<br />

Von Henning Mankell<br />

Inszenierung Isabel Osthues<br />

Ausstattung Jessica Rockstroh<br />

Mit Carolin Freund, Elke Opitz,<br />

Claudia Plöckl, Sergej Gößner,<br />

Wolfgang Zarnack<br />

<strong>Der</strong> dreizehnjährige Hasse Karlsson Hasse<br />

ist fasziniert von der Andersartigkeit eines<br />

fremden Jungen, der sich Schwalbe nennt.<br />

Er lässt sich von ihm einwickeln und<br />

verstrickt sich immer mehr in kriminelle<br />

Handlungen – bis unschuldige Menschen<br />

zu Opfern werden.<br />

6. Oktober, 11 Uhr,<br />

7. Oktober, 19.30 Uhr<br />

und 9. Oktober, 18 Uhr<br />

Creeps 13+<br />

Von Lutz Hübner 13+<br />

Inszenierung<br />

Adewale Teodros Adebisi<br />

Bühne und Kostüme<br />

Nikolaus Webern<br />

Mit Carolin Freund, Lilian Mazbouh,<br />

Claudia Plöckl, Sergej Gößner<br />

Raus aus der Bedeutungslosigkeit. Endlich<br />

dort stehen, wo man wirklich „stattfindet“:<br />

Im Rampenlicht! <strong>Die</strong>ser Traum<br />

könnte für Petra, Maren und Chloé bald<br />

in Erfüllung gehen, denn sie sind in der<br />

Endrunde des Moderatorinnen-Castings<br />

für eine neue Show: CREEPS – eine<br />

Trendfashionmusicshow! Doch gewinnen<br />

kann nur eine und der Wunsch nach dem<br />

vermeintlichen Ruhm ist groß. So offenbaren<br />

die Mädchen immer mehr von ihrem<br />

zerbrechlichen Innenleben bis hin zur<br />

vollkommenen medialen Entblößung.<br />

14. Oktober, 19.30 Uhr<br />

3. November, 11 Uhr<br />

6. November, 18 Uhr<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011


hide & seek 13+<br />

Von Esther Rölz<br />

Inszenierung und Bühne<br />

Stefan Schletter<br />

Kostüme Heike Ruppmann<br />

Videoprojektion Sven Sauer<br />

Mit Carolin Freund, Lilian Mazbouh,<br />

Elke Opitz, Sergej Gößner, Wolfgang<br />

Zarnack<br />

<strong>Die</strong> Welt der 13jährigen Paula verändert sich<br />

schneller als ihr lieb ist. Ihre Freundin Vanessa<br />

ist nur mit Schminken beschäftigt und<br />

scheint sich mehr für den coolen Luca als für<br />

ihre Freundschaft zu interessieren. Als sie auf<br />

der Toilette Luca belauscht, der plant, dort<br />

Drogen zu verstecken, werden in ihr dunkle<br />

Erinnerungen an ihre Vergangenheit wach<br />

und sie beschließt zu handeln.<br />

24. Oktober, 19.30 Uhr;<br />

1. November, 11 Uhr<br />

und 21. November, 19.30 Uhr<br />

<strong>Die</strong> Glücksfee 3+<br />

Nach dem <strong>Kinder</strong>buch<br />

von Cornelia Funke<br />

Inszenierung Oliver Wronka<br />

Ausstattung Nina Wronka<br />

Mit Elke Opitz und Sergej Gößner<br />

Eines Tages bekommt die Glücksfee Pistazia<br />

einen sehr schwierigen Auftrag: Lukas<br />

Besenbein hat ständig schlechte Laune und<br />

versteht überhaupt nichts vom Glücklichsein.<br />

Sie erteilt ihm Nachhilfestunden im Glücklichsein,<br />

die nicht immer angenehm sind,<br />

aber garantiert zum Erfolg führen!<br />

23. Oktober, 16 Uhr<br />

und 25. Oktober, 10 Uhr<br />

<strong>Der</strong> Sprachabschneider<br />

8+<br />

Nach dem gleichnamigen Buch<br />

von Hans Joachim Schädlich<br />

Inszenierung Lars Reichow<br />

Bühne Britta Tönne<br />

Kostüme Mi Sook Lim<br />

Mit Carolin Freund, Elke Opitz,<br />

Wolfgang Zarnack<br />

Paula ist unfroh. Jeden Morgen muss sie<br />

in die Schule gehen und am Nachmittag<br />

ihre wertvolle Freizeit mit Hausaufgaben<br />

verbringen. Da schlägt ihr der seltsame<br />

Herr Vielolog vor, eine Woche lang für sie<br />

die Hausaufgaben zu machen. Fast zu spät<br />

bemerkt sie, auf was für ein gefährliches<br />

Geschäft sie sich da eingelassen hat!<br />

26. und 27. Oktober, 11 Uhr<br />

und 30. Oktober, 18 Uhr<br />

Großer Fotowettbewerb<br />

zum Weihnachtsmärchen Pinocchio<br />

INOCCHIO“<br />

Ab dem 13. November 2011 wird der<br />

liebenswerte hölzerne Bengel, der<br />

anstatt Gehorsam nur Unfug im<br />

Kopf hat und für seine Lügen mit<br />

dem Wachsen der Nase bestraft<br />

wird, die Herzen der großen und<br />

kleinen Zuschauer im Großen Haus<br />

des Staatstheaters Wiesbaden<br />

erobern. Nasen sollen auch im<br />

Fotowettbewerb für alle <strong>Kinder</strong><br />

zwischen 5 und 11 Jahren wachsen,<br />

denn JUST Junges Staatstheater<br />

sucht die längste, schönste, phantasievollste,<br />

größte, ungewöhnlichste<br />

PINOCCHIO-NASE!<br />

Auf welche Art und Weise das Foto<br />

erstellt wird, ist jedem frei überlassen.<br />

Ob ihr euch selbst oder jemand<br />

anderem eine Nase aus Pappe, Sand,<br />

Knete, Papier oder anderen Materialien<br />

aufsetzt oder das Foto nachbearbeitet<br />

– eurer Kreativität sind keine<br />

Grenzen gesetzt.<br />

Wer die kreativste Nase gestaltet,<br />

wird reich belohnt: <strong>Die</strong> Gewinner<br />

dürfen am Sonntag, 20. November<br />

2011, um 11 Uhr mit drei Begleitpersonen<br />

das Stück besuchen. Wenn ein<br />

Gewinnerfoto von einer Gruppe<br />

erstellt<br />

wurde,<br />

wird die Gruppe ohne<br />

Begleitpersonen eingeladen.<br />

Außerdem wird eines der Gewinnerfotos<br />

im Wiesbadener Kurier veröffentlicht.<br />

Als weitere Gewinne gibt es Hörspiele,<br />

Plakate und weitere tolle Preise<br />

rund um das diesjährige Weihnachtsstück.<br />

<strong>Die</strong> 20 besten Bilder werden<br />

im Staatstheater Wiesbaden und in<br />

der Kulturbuslinie der ESWE Verkehr<br />

ausgestellt.<br />

Speichert das Foto unter eurem Namen<br />

und Alter und schickt es digital<br />

in einer Größe bis maximal DIN A4<br />

und in einer Auflösung von 300 dpi<br />

mit Angabe eures Alters, Name,<br />

Adresse und E-Mail-Adresse an:<br />

pinocchio@staatstheater-wiesbaden.de<br />

oder ladet es auf Facebook hoch unterJUST.Junges.Staatstheater.Wiesbaden.<br />

Wer keine Möglichkeit hat, das<br />

Foto digital zu versenden, kann es<br />

beim Rhein-Mainischen Besucherring<br />

(Theaterkolonnade 1, 65189 Wiesbaden)<br />

einreichen. Einsendeschluss ist<br />

Montag, 31. Oktober 2011.<br />

Alle digital eingereichten Fotos<br />

werden auf der Facebookseite vom<br />

Jungen Staatstheater unter JUST.<br />

Junges.Staatstheater.Wiesbaden<br />

veröffentlicht.<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011 13


14<br />

Konzerte<br />

2. Sinfoniekonzert<br />

Ludwig van Beethoven (1770-1827)<br />

Ouvertüre Leonore Nr. 2 op. 72a<br />

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)<br />

Cellokonzert Nr. 1 Es-Dur op. 107<br />

Hector Berlioz (1803-1869)<br />

Symphonie fantastique op. 14<br />

Steven Isserlis, Violoncello<br />

Dirigent Marc Piollet<br />

Hessisches Staatsorchester Wiesbaden<br />

Mittwoch, 12. Oktober<br />

20 Uhr, Kurhaus<br />

19 Uhr Einführung im Dostojewskisaal<br />

Im 2. Sinfoniekonzert widmet sich<br />

Generalmusikdirektor Marc Piollet<br />

wieder einem Hauptwerk der französischen<br />

Musik. <strong>Die</strong> Symphonie fantastique<br />

op. 14 (1830) von Hector Berlioz<br />

gilt als romantische Sinfonie par<br />

excellence. Ihre fünf Sätze sind vom<br />

Komponisten ausdrücklich als „drame<br />

musical“, als musikalisches Drama<br />

bezeichnet, und zwar als Künstlerdrama:<br />

Episode de la vie d‘un artiste<br />

nannte er die Szenen seiner Sinfonie<br />

im Untertitel und veröffentlichte ein<br />

detailliertes Programm, das „wie der<br />

gesprochene Text einer Oper zu betrachten“<br />

sei, der „zu den Musikstücken<br />

hinführt, ihren Charakter und<br />

ihre Aussage erklärt“. <strong>Die</strong> Stationen<br />

seines Instrumentaldramas hat Berlioz<br />

durch unterschiedlichen Klangcharakter<br />

voneinander wirkungsvoll<br />

abgesetzt. Verbunden sind die fünf<br />

Sätze durch die idée fixe, ein Erinnerungsmotiv,<br />

das der Künstler seiner<br />

Geliebten zuordnet, und das in jedem<br />

Satz irrlichternd auftaucht. Wahrhaft<br />

fantastisch ist Berlioz‘ komponierte<br />

Handlung im Stile einer Traumvision<br />

mit Höllensturz: Von Träumereien,<br />

Leidenschaften geht es zum Ball im<br />

Metrum des französischen Walzers.<br />

Nach einer Szene auf dem Lande folgt<br />

direkt ein Marsch zum Schafott, wo<br />

nach erfolgter Hinrichtung ein höhnischer<br />

Hexentanz zu parodiertem<br />

<strong>Die</strong>s Irae stattfindet. Als erstes großes<br />

Orchesterwerk Berlioz‘ wurde es<br />

aufgrund der spektakulären musikalischen<br />

Wirkung auch schnell sein<br />

berühmtestes.<br />

Insgesamt vier Ouvertüren hat<br />

Ludwig van Beethoven für seine<br />

Oper Fidelio geschrieben, wobei Nr.<br />

1-3 den Namen tragen, den Beethoven<br />

eigentlich seiner Oper geben<br />

wollte: „Leonore“, den Namen der<br />

mutigen Titelheldin. <strong>Die</strong> Ouvertüre<br />

Nr. 2 ist die früheste, sie erklang zur<br />

Uraufführung der ersten Fassung des<br />

Fidelio im Jahr 1805. Im Gegensatz<br />

zur letztendlichen Fidelio-Ouvertüre<br />

ist die Leonore Nr. 2 wie eine weitgespannte<br />

sinfonische Dichtung konzipiert,<br />

die den Verlauf der Handlung<br />

nachzeichnet und Motive der Oper<br />

zitiert. Viele Dirigenten geben ihr<br />

deshalb nicht nur im Konzertsaal den<br />

Vorzug.<br />

Das Schaffen von Dmitri Schostakowitsch<br />

(1906-1975) steht im Schatten<br />

und in ständiger Auseinandersetzung<br />

mit der stalinistischen Sowjetunion,<br />

in der der bereits sehr prominente<br />

Künstler unter strenger Aufsicht<br />

stand. Erst nach dem Tode Stalins änderte<br />

sich auch das kulturpolitische<br />

Klima. Ende der 50er Jahre entstehen<br />

eine Reihe von Werken, die vom Abfallen<br />

einer schweren Bürde künden<br />

und eine Phase wiedergewonnener<br />

Kreativität einläuten. Zu ihnen<br />

gehört das Konzert für Violoncello<br />

und Orchester Nr. 1 Es-Dur op. 107. Es<br />

entstand für Mstislav Rostropowitsch<br />

und trägt dessen virtuosen Fähigkeiten<br />

Rechnung.<br />

Solist in Wiesbaden ist der prominente<br />

britische Cellist Steven Isserlis.<br />

Er arbeitet u.a. mit den Berliner Philharmonikern,<br />

dem Mahler Chamber<br />

Orchestra, dem L.A. Philharmonic<br />

und dem Philharmonia Orchestra<br />

London sowie den Dirigenten Colin<br />

Davis, Michael Tilson Thomas, John<br />

Eliot Gardiner und Vladimir Ashkenazy.<br />

Im Jahr 1998 erhielt Steven<br />

Isserlis den Orden „Commander of<br />

the British Empire“ für seine herausragenden<br />

Verdienste um die<br />

Musik. Steven Isserlis spielt auf dem<br />

Stradivari-Instrument Marquis de<br />

Corberon (1726).<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011


musik-theater-werkstatt<br />

Elektronisches<br />

Konzert –<br />

Ausblick!<br />

Yota Kobayashi (*1980)<br />

Kakusei (2009)<br />

Jonas Foerster (*1983)<br />

Echoes of Urban Life (2008)<br />

Alexander Schubert (*1979)<br />

Nachtschatten (2008)<br />

Felix Lachance (*1972)<br />

Manége I (2009)<br />

Nicolas Wiese (*1976)<br />

Vertikalzeit (2008)<br />

Guillaume Barrette (*1988)<br />

Syncrétisme (2009)<br />

Christopher Mclean (*1989)<br />

Bébelles (2009)<br />

Sonntag, 9. Oktober<br />

15 Uhr, Foyer<br />

14.30 Uhr Einführungsvortrag<br />

<strong>Der</strong> jüngsten Komponistengeneration<br />

ist dieses elektronische<br />

Konzert gewidmet.<br />

Hier finden sich Werke, die<br />

auf den Anfängen der elektronischen<br />

Musik nach dem<br />

2. Weltkrieg aufbauen und die<br />

von eben jenem Pioniergeist<br />

zeugen, den die Komponistengeneration<br />

der ersten Stunde<br />

an den Tag legte. Längst sind<br />

die Grenzen zwischen der<br />

musique concrète und den aus<br />

der Klang-synthese entstandenen<br />

Stücken verschwommen,<br />

die Übergänge zwischen Musik<br />

und Hörspiel sind fließend<br />

geworden. Eines der gewichtigsten<br />

Probleme, nämlich<br />

gattungsimmanente kompositorische<br />

Techniken zu entwickeln,<br />

um nicht elektronische<br />

Instrumentalmusik zu schreiben,<br />

ist überwunden. Auch finden<br />

sich in den neuen Stücken<br />

keine Berührungsängste mehr<br />

zu anderen musikalischen Gattungen,<br />

denn längst haben die<br />

Elektroniker in den Bereich der<br />

gegenwärtigen U-Musik Einzug<br />

gehalten.<br />

Das, was die Jungen bieten,<br />

sind sehr genau und lustvoll<br />

ausgekostete klingende<br />

Landschaften, die dem Foyer<br />

des Hessischen Staatstheaters<br />

ungeahnte Perspektiven<br />

entlocken.<br />

Johann Strauß<br />

für <strong>Kinder</strong> 5+<br />

Walzerschritt und Polkahit<br />

Ein Konzert unter Donner und<br />

Blitz mit Tritsch-Tratsch an der<br />

schönen blauen Donau<br />

Mit Marko Simsa und dem Hessischen<br />

Staatsorchester Wiesbaden unter der<br />

Leitung von Wolfgang Wengenroth.<br />

Alles dreht sich hier um die schwungvolle Musik<br />

des berühmten Walzer- und Polkakönigs Johann<br />

Strauß, seiner Brüder und seines Vaters. Marko<br />

Simsa führt lehrreich und unterhaltsam durch das<br />

Programm und lädt sein Publikum zum Mitsingen<br />

und sogar zum Tanzen ein!<br />

Sonntag, 30. Oktober<br />

11 Uhr, Großes Haus<br />

Termine für Grundschulen:<br />

Donnerstag, 27. und Freitag, 28. Oktober,<br />

jeweils 10 und 11.30 Uhr, Kleines Haus<br />

1. Kammerkonzert<br />

„Gesetzt auf Harmonie…“<br />

Unterhaltsame Bläsermusik von Wolfgang<br />

Amadeus Mozart und Zeitgenossen<br />

Carl Stamitz (1745-1801)<br />

Divertissement<br />

Josef Mysliveč ek (1737-1781)<br />

Partita alla chasse<br />

Franz Anton Hoffmeister (1754-1812)<br />

Ankunfts- und Abschiedsparthia<br />

Ignatz Pleyel (1757-1831)<br />

Partia B-Dur<br />

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)<br />

Serenade Es-Dur KV 375<br />

Heiner Rekeszus, Dörte Sehrer<br />

(Klarinette); Peter Brechtel, Oskar<br />

Münchgesang (Fagott); Jens Hentschel,<br />

Lioba Giesbert (Horn)<br />

Sonntag, 16. Oktober<br />

11 Uhr, Foyer<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011 15


Foto: Fione Darby-Rettenberger<br />

Faust: <strong>Der</strong> Preis<br />

22<br />

Stephan Thoss<br />

Das Ballett des Hessischen Staatstheaters ist 2011 mit<br />

Blaubarts Geheimnis gleich doppelt nominiert:<br />

Ballettdirektor Stephan Thoss in der Kategorie „Beste<br />

Choreografie“ und der Tänzer Giuseppe Spota in der<br />

Rolle des Blaubart als „Bester Darsteller Tanz“.<br />

Zum sechsten Mal wird im November<br />

2011 der Deutsche Theaterpreis<br />

DER FAUST verliehen. <strong>Die</strong> Deutsche<br />

Akademie der Darstellenden Künste<br />

zeichnet in unterschiedlichen Kategorien<br />

und Sparten Künstlerinnen<br />

und Künstler aus, deren Arbeit wegweisend<br />

für das deutsche Theater ist.<br />

<strong>Die</strong> Bekanntgabe der Preisträger<br />

und die Preisverleihung finden am 5.<br />

November 2011 in der Oper Frankfurt<br />

statt. Stephan Thoss gehört bereits<br />

zum Kreis der Faust-Preisträger, seit<br />

2007 Giselle M. als beste Choreografie<br />

des Jahres ausgezeichnet wurde.<br />

Für seine Inszenierung von Elfriede<br />

Jelineks Rechnitz in Düsseldorf ist<br />

außerdem Hermann Schmidt-<br />

Rahmer nominiert, der in der<br />

vergangenen Spielzeit im Kleinen<br />

Haus Krankheit der Jugend inszenierte<br />

und auch in dieser Spielzeit als Gast<br />

wiederkehrt: Unter seiner Regie<br />

hat im April Mark Ravenhills Shoot/<br />

Get treasure/Repeat Premiere. Und<br />

mit dem Regisseur Markus Bothe<br />

(Giulio Cesare, Viva la Mamma und<br />

L‘Incoronazione di Poppea) haben wir<br />

einen Preisträger des vergangenen<br />

Jahres wieder in der Oper zu Gast<br />

(Don Pasquale im März 2012).<br />

Stephan Thoss<br />

und Giuseppe Spota<br />

mit Blaubarts Geheimnis<br />

nominiert<br />

Stephan Thoss hat bis heute über<br />

80 Choreografien, darunter sieben<br />

abendfüllende Uraufführungen geschaffen.<br />

Allein in Wiesbaden entstanden<br />

unter seiner Direktion seit<br />

2007 mehr als zwölf Uraufführungen,<br />

u.a. Professor Unrat, eine Neu-Interpretation<br />

von Dornröschen sowie zuletzt<br />

Blaubarts Geheimnis. Ein Abend,<br />

der Publikum, Presse und Auswahljury<br />

nachhaltig beeindruckte. „Stephan<br />

Thoss lüftet Blaubarts Geheimnis in<br />

Wiesbaden – Jubelsturm für Ideenreichtum<br />

und Energie“, schrieb das<br />

Darmstädter Echo zur Premiere.<br />

Mit dem Schauermärchen-Stoff des<br />

Blaubart erzählt Thoss das uralte und<br />

ewig neue Spiel der Liebe von Frau<br />

und Mann. Ein Paar entscheidet sich<br />

füreinander: Blaubart und Judith. <strong>Die</strong><br />

Deutsche Bühne berichtete: „<strong>Die</strong><br />

Blaubart-Geschichte dient dabei nur<br />

zur Metapher, mittels derer Thoss<br />

feinsinnig von den Irrungen und<br />

Wirrungen der Liebe erzählen kann,<br />

von Schuld, Vergangenheitsschmerz<br />

und der Kraft zweier Menschen, sich<br />

dennoch eine neue, gemeinsame Zukunft<br />

zu formen. Nicht nur technisch<br />

brilliert Thoss’ Ballettensemble. Auch<br />

erfreut es mit einer Ausdrucksstärke<br />

voll subtiler Gesten, unkonventionell,<br />

erfrischend. Am Ende liegen Judith<br />

und Blaubart übereinander, vereint<br />

– auf dem Rücken. Nach dieser Art<br />

von Tanztheater kann man süchtig<br />

werden.“<br />

Giuseppe Spota als Blaubart<br />

In der Rolle des Blaubart ist der<br />

italienische Tänzer Giuseppe Spota<br />

als „Bester Darsteller Tanz 2011“<br />

nominiert. Seine Tanzausbildung hat<br />

er u.a. an der Scuola del Balletto di<br />

Toscana absolviert. Er tanzte beim<br />

Balletto di Roma, in Mauro Bigonzettis<br />

ATERBALLETTO und zuletzt<br />

in Stuttgart bei der Gauthier Dance<br />

Company, bevor er in der vergangenen<br />

Spielzeit zu Stephan Thoss<br />

und dem Ballett des Hessischen<br />

Staatstheaters Wiesbaden kam. Vom<br />

ersten Moment an, so Giuseppe<br />

Spota, habe er es geliebt, Blaubarts<br />

Charakter zu verkörpern und mit der<br />

Rolle zu spielen. <strong>Der</strong> Blaubart in der<br />

Sichtweise von Stephan Thoss hat für<br />

ihn etwas ganz Besonderes: Er ist ein<br />

wilder Mann ohne jede Moral, aber<br />

hinter all seiner Brutalität versteckt<br />

sich ein Geheimnis, das seine Frau<br />

Judith erst mit dem Öffnen der<br />

letzten Tür entdeckt. „Während des<br />

2. Teils öffnen wir mehrere Türen,<br />

jede Öffnung offenbart Judith immer<br />

tiefere und geheimere Details über<br />

den Mann, den sie liebt. So musste<br />

ich in jeder einzelnen Bewegung eine<br />

ganze Reihe von Gemütszuständen<br />

kanalisieren, um die Geschichte des<br />

Blaubart und seine große Veränderung<br />

darzustellen und zu tanzen.“<br />

Blaubarts Geheimnis ist wieder am<br />

3. und 14. Oktober um 19.30 Uhr<br />

im Großen Haus zu sehen!<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011


<strong>Die</strong> Wartburg im Oktober<br />

Karten: 0611. 132 325 www.staatstheater-wiesbaden.de oder an der Abendkasse<br />

<strong>Der</strong> kleine<br />

Horrorladen<br />

Musical von Alan Menken<br />

und Howard Ashman<br />

Nachdem der schüchterne Seymour im Blumenladen<br />

seines Chefs eine exotische Pflanze entdeckt hat, nimmt<br />

das Leben des Unglücksraben eine überraschende<br />

Wendung. <strong>Die</strong> Kunden stürmen das Geschäft und seine<br />

angebetete Kollegin Audrey hat nur noch Augen für ihn.<br />

Was aber niemand weiß: Seymour muss die Pflanze mit<br />

Blut füttern. Zunächst reichen einige Tropfen aus seinen<br />

Fingern, aber die Pflanze wächst und wächst und fordert<br />

immer mehr... bis aus dem harmlosen Blumengeschäft<br />

tatsächlich ein „Horrorladen“ wird.<br />

Mit dem jugend-club-theater.<br />

Inszenierung: Iris Limbarth.<br />

1. Oktober (Wiederaufnahme), 15 Uhr<br />

und 2. Oktober, 18 Uhr<br />

Gastspiel<br />

„Für Garderobe keine<br />

Haftung“<br />

Improtheatershow<br />

Alles kann auf der Bühne entstehen: Szenen, Situationen<br />

oder Theaterstücke, die so noch nie zu sehen waren und<br />

die es so auch nicht mehr geben wird.<br />

Eintritt 10 €. Informationen unter www.fgkh.de<br />

7. Oktober, 20 Uhr<br />

Sugar – Manche<br />

mögen’s heiß<br />

(Some like it hot)<br />

Musical von Peter Stone<br />

Ein Dauerbrenner in der Wartburg: Billy Wilders Kultfilm<br />

Some like it hot mit Marilyn Monroe, Tony Curtis und Jack<br />

Lemmon lieferte die Vorlage zu dieser wunderbaren Verwechslungsgeschichte<br />

voller Komik, Suspense,Travestie<br />

und nicht zuletzt großartiger Musik, die das turbulente<br />

Geschehen live begleitet.<br />

Mit dem jugend-club-theater.<br />

Inszenierung: Iris Limbarth.<br />

8., 28. und 29. Oktober, jeweils 20 Uhr;<br />

9. Oktober, 15 Uhr<br />

Vor und nach allen Vorstellungen ins<br />

Wartburg Café<br />

Das Team des Wartburg Cafés erwartet<br />

Sie mit Torten aus eigener Herstellung<br />

und warmer Küche auch noch nach den<br />

Vorstellungen.<br />

<strong>Die</strong>nstag bis Sonntag<br />

von 14 bis 24 Uhr.<br />

Warme Küche ab 17 Uhr.<br />

www.die-wartburg.de<br />

oder 0611. 36094840<br />

Schwarz-Rot-<br />

Petticoat!<br />

Ein bunter Abend in Schwarz-Weiß<br />

<strong>Die</strong> 50er Jahre<br />

Simone Brähler, Klaus Krückemeyer und Wolfgang<br />

Vater präsentieren Ihnen zwei unterhaltsame Stunden<br />

mit den schönsten Schlagern und Texten von Heinz<br />

Ehrhardt, Peter Frankenfeld, Peter Kraus, Conny<br />

Froboess, Caterina Valente u.v.a. „<strong>Der</strong> köstliche Abend<br />

der Drei spiegelte sich in glänzenden Zuschauer/<br />

innen-Augen und –Stimmen. An Zugaben nie genug!“<br />

(Wiesbadener Kurier)<br />

Mit: Simone Brähler, Klaus Krückemeyer,<br />

Wolfgang Vater; Uwe Sochaczewsky (Klavier).<br />

13. (Wiederaufnahme)<br />

und 14. Oktober, jeweils 20 Uhr<br />

YourSpace – Zeig dich<br />

Fünf Minuten Ruhm<br />

Jetzt hast du wieder die Chance, das zu zeigen, was du<br />

sonst nur im Verborgenen tust, deine schlummernden<br />

Talente zu wecken und dafür den Jubel der Massen zu<br />

genießen oder aber gnadenlos niedergepfiffen zu werden.<br />

Hab Mut und trau dich – ob so oder so, der Ruhm<br />

ist dir gewiß, und vielleicht bist du am Ende der stolze<br />

Besitzer eines „Space Man“!<br />

Jetzt anmelden: yourspace@staatstheater-wiesbaden.de<br />

Schenk uns ein „Gefällt mir“ und bleib auf dem Laufenden:<br />

www.facebook.com/YoursSpace.ZeigDich.<br />

Moderation: Sergej Gößner<br />

Leitung: Dirk Schirdewahn<br />

15. Oktober, 20 Uhr Wartburg<br />

Wartburg, Schwalbacher Str. 51<br />

Kaspar Häuser Meer<br />

Von Felicia Zeller<br />

Ein indiskreter Blick durchs Schlüsselloch eines xbeliebigen<br />

Jugendamtes. Drei Sozialarbeiterinnen am<br />

Ende ihrer Kräfte. Fatale Sparmaßnahmen, Mobbing und<br />

Burn-Out. <strong>Der</strong> ganz normale Wahnsinn halt, der immer<br />

öfter mit dem (vermeidbaren) Tod eines Kindes endet.<br />

Hinter grotesk-komischen Wortskulpturen verbergen<br />

Anika, Silvia und Barbara ihre Not im täglichen Ringen<br />

um ihr Überleben und das der kleinen Opfer, die anderes<br />

verdient hätten.<br />

Mit: Franzisa Beyer, Evelyn M. Faber, Doreen Nixdorf.<br />

Inszenierung: André Rößler.<br />

6. und 20. Oktober, jeweils 20 Uhr<br />

Hitchcocks<br />

„<strong>Die</strong> 39 Stufen“<br />

Kriminalkomödie von John Buchan<br />

und Alfred Hitchcock<br />

Man nehme eine Tür, vier Stühle, eine Leiter, vier Koffer<br />

und einen Tisch sowie vier spielwütige Schauspieler<br />

samt Livemusiker – schon kann die abenteuerliche<br />

Jagd nach dem Geheimnis der 39 Stufen beginnen.<br />

„Ein Feuerwerk an Slapstick und Einfällen, das köstlich<br />

anzusehen ist und viel Applaus bekommt.“ (Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung)<br />

Mit: Franziska Werner; Wolfgang Böhm, Florian<br />

Thunemann, Sebastian Muskalla, Alexander Traxel<br />

(Klavier). Inszenierung: Caroline Stolz.<br />

22. Oktober (Wiederaufnahme),<br />

20 Uhr<br />

Das Staatstheater Wiesbaden im Netz:<br />

www.staatstheater-wiesbaden.de<br />

facebook.com/Staatstheater.Wiesbaden<br />

twitter.com/StaatstheaterWI<br />

youtube.com/user/StaatstheaterWi<br />

vimeo.com/StaatstheaterWi<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011 23


Jeden Monat<br />

(jeweils an einem<br />

Donnerstag)<br />

gestaltet das<br />

Schauspielensemble<br />

des Staatstheaters<br />

in eigener Verantwortung<br />

einen<br />

Abend für Sie.<br />

Neue Reihe<br />

Studio Meins Heimat<br />

Sicher gehören Sie als regelmäßiger<br />

Theaterbesucher nicht zu den Leuten,<br />

die sich fragen, was Schauspieler<br />

eigentlich am Vormittag machen.<br />

Aber möglicherweise sind Sie neugierig,<br />

welche Facetten und ungewöhnlichen<br />

Fähigkeiten in unseren<br />

Iphigenies, Mephistos und Othellos<br />

noch schlummern. <strong>Die</strong>se Neugier soll<br />

die neue Reihe befriedigen, die vom<br />

Schauspielensemble in eigener Regie<br />

gestaltet wird. <strong>Der</strong> Möglichkeiten<br />

sind viele: von Lesungen über Lieder-<br />

Programme bis zu Abenden mit<br />

prominenten Gästen aus der Stadt.<br />

Auch hier heißt es: nichts muss, alles<br />

kann sein!<br />

<strong>Die</strong> einzige Regel: alles ist erlaubt!<br />

Franziska Werner, Doreen Nixdorf<br />

und Martin Müller verantworten den<br />

Auftakt unter dem Titel Heimat. <strong>Die</strong><br />

spielenden, singenden und tanzenden<br />

Sparten entsenden ihre Heimatlosen<br />

und laden Sie ein, gemeinsam<br />

zu verlorenen und neu gefundenen<br />

Sehnsuchtsorten aufzubrechen:<br />

Was einst zu Hause war, ist abgerissen<br />

worden oder immer noch der<br />

schönste Platz der Welt oder aber<br />

auch die hässlichste Straße von ganz<br />

Wanne-Eickel. Heimat kann ein Ort,<br />

ein Lied, ein geliebtes Gesicht sein.<br />

<strong>Der</strong> Kunstgenuss mit Freifahrschein.<br />

KULTURTICKET<br />

Kultur-Transfer – Sie werden hin und weg sein!<br />

Alle Eintrittskarten des Staatstheaters Wiesbaden, die den Aufdruck<br />

Kulturticket / Kombiticket aufweisen, berechtigen zur Fahrt mit Bus<br />

und Bahn im gesamten RMV-Gebiet. Geltungsdauer: 5 Stunden<br />

vor Veranstaltungsbeginn bis Betriebsende des RMV.<br />

Für alle Abonnenten von RMV und ESWE Verkehr und deren<br />

Begleitperson wird zudem ein Rabatt in Höhe von 5 % auf den<br />

Eintrittspreis gewährt *<br />

* Weitere Informationen zu den Leistungen des Abonnements erhalten Sie<br />

in der RMV-Mobilitätszentrale von ESWE Verkehr im LuisenForum.<br />

Naschen Sie von regionalen Köstlichkeiten,<br />

lauschen Sie Liedern voll<br />

Herzschmerz mit und ohne Poesie,<br />

lassen Sie sich verzaubern von Heimatidealisierungen<br />

aus Literatur und<br />

privaten Erinnerungskästchen, kurz:<br />

machen Sie es sich gemütlich...<br />

Studio Meins<br />

Heimat<br />

Donnerstag,<br />

13. Oktober<br />

20.30 Uhr, Studio<br />

www.eswe-verkehr.de<br />

24RZ_anz_kulturticket_180808.indd<br />

1 Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt 18.08.2008 15:56:35 • Oktober Uhr 2011


Das<br />

Jugendreferat<br />

im<br />

Oktober<br />

<strong>Die</strong> jüngsten Theaterfans bekommen bei<br />

uns nur das Beste: eigene Erfahrung im<br />

Umgang mit dem Theater! Mitarbeiter des<br />

Hauses lassen sich gern von den jungen<br />

Gästen helfen. Ob beim Schreinern,<br />

Tanzen, Schlossern, beim Inszenieren und<br />

Organisieren... da hat schon so mancher<br />

Minitheaterhase über seine eigenen Kräfte<br />

gestaunt!<br />

Samstag, 1. Oktober, 15 Uhr<br />

Foyer Großes Haus<br />

Minimatinee 3-6 Jahre<br />

Verstecken!<br />

<strong>Die</strong> Plastiker im Theater heißen auch<br />

Kascheure, und das bedeutet „Verstecker“.<br />

Was verstecken die Verstecker? Könnt<br />

ihr es raten? Gemeinsam wollen wir ein<br />

Versteck basteln.<br />

Mit Christa Lind, Kascheurabteilung<br />

Karten gibt es an der Kasse unter 0611.132 325<br />

Sa., 29. Oktober, 14.30 - 18 Uhr<br />

und So., 30. Oktober, 10 - 16 Uhr<br />

Workshop<br />

Hörspieltheater 6+<br />

Theater ist ein Augenschmaus, aber auch<br />

die Ohren können genießen. Und manchmal<br />

entsteht eine ganze Aufführung nur<br />

durch Stimmen und Geräusche. Wir<br />

entwickeln ein eigenes Stück aus der<br />

Improvisation und setzen es für den<br />

Hörfunk um. Mit Ausstrahlung im Radio!<br />

Mit Christine Rupp-Kuhl<br />

und Priska Janssens<br />

Anmeldung im Jugendreferat unter 0611.132 270<br />

Das Familienmagazin<br />

kostenlos<br />

unabhängig<br />

regelmäßig<br />

www.kuckuck-magazin.de<br />

Guckst du?!<br />

Unsere Theaterwerkstatt bietet Menschen jeden<br />

Alters Einblicke in die praktische Theaterarbeit.<br />

<strong>Die</strong> Angebote der Spielzeit:<br />

29./30.10. Hörspieltheater jedes Alter<br />

5./ 6.11. Theatersport! 12-15 Jahre<br />

19./20.11 Zeigt her eure Schuhe! 12+<br />

26./27.11. Let‘s fetz 8-12 Jahre<br />

26./27.11 Circle Songs-Singen 14+<br />

26./27.11. Plastisches Gestalten 8-12 Jahre<br />

3./ 4.12 Erste Schritte 4- 6 Jahre<br />

14./15.1. Theater-Film-Bühne jedes Alter<br />

11./12. 2. Kids on Stage 6-10 Jahre<br />

31.3./1.4. Move! 13+<br />

5./ 6.5. Mal mal mit! 8 -12 Jahre<br />

<strong>Die</strong> Workshops werden von Mitarbeitern des Staatstheaters geleitet<br />

und finden im Theater statt. <strong>Die</strong> Zeiten sind jeweils samstags von<br />

14.30 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 16 Uhr.<br />

Sämtliche Angebote<br />

richten sich selbstverständlich<br />

auch an<br />

Menschen mit Behinderungen.<br />

Weitere Informationen<br />

im Jugendreferat,<br />

Telefon 0611.132 270<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011 25


Wiederaufnahmen<br />

im Oktober<br />

28<br />

<strong>Die</strong> Zauberflöte<br />

Oper von Wolfgang<br />

Amadeus Mozart<br />

Libretto von<br />

Emanuel Schikaneder<br />

Inszenierung Cesare Lievi<br />

Musikalische Leitung<br />

Wolfgang Wengenroth<br />

Wieder ab 16. Oktober;<br />

22. Oktober<br />

19.30 Uhr, Großes Haus<br />

La Bohème<br />

Oper von Giacomo Puccini<br />

Inszenierung Wolfgang Quetes<br />

Musikalische Leitung<br />

Wolfgang Ott<br />

Wieder ab 23. Oktober<br />

19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Emilia Galotti<br />

Tragödie von Gotthold<br />

Ephraim Lessing<br />

Inszenierung und Bühne<br />

Ricarda Beilharz<br />

Wieder ab 15. Oktober<br />

19.30 Uhr, Kleines Haus<br />

<strong>Der</strong> gute Mensch<br />

von Sezuan<br />

Von Bertolt Brecht<br />

Musik von Paul Dessau<br />

Inszenierung und Bühne<br />

Ricarda Beilharz<br />

Wieder ab 18. Oktober;<br />

23. Oktober<br />

19.30 Uhr, Kleines Haus<br />

The Kraut<br />

Ein Marlene-<strong>Die</strong>trich-Abend<br />

von Dirk Heidicke<br />

Wieder ab 22. Oktober<br />

19.30 Uhr, Kleines Haus<br />

Woyzeck<br />

Von Georg Büchner<br />

Inszenierung Manfred Beilharz<br />

Wieder ab 26. Oktober;<br />

29. Oktober<br />

19.30 Uhr, Kleines Haus<br />

Pressestimmen<br />

Fidelio<br />

Oper in zwei Akten von Ludwig van Beethoven<br />

Musikalische Leitung Marc Piollet<br />

Inszenierung Hans Hollmann<br />

Bühne Hans Hoffer Kostüme Gera Graf<br />

Den Weg in die Abgründe wies im Orchestergraben Marc<br />

Piollet, der hier seine letzte Spielzeit als Wiesbadener<br />

GMD einleitete. Und er scheint noch einmal ein gewaltiges<br />

Ausrufezeichen setzen zu wollen – sein Dirigat war ein<br />

musikalischer Malstrom, ein Sog von großer Substanz. (…)<br />

Das Orchester folgte beherzt, gerade die Hörner verdienen<br />

größtes Lob ob ihrer Genauigkeit und Tonschönheit.<br />

(…) Überhaupt griff Hollmann tief in die Trickkiste. So erschien<br />

und verschwand der Chor der Gefangenen magisch<br />

in einem schwarzen Kubus, und was noch trickreicher<br />

war: <strong>Die</strong> Gefangenen waren keine Häftlinge, es war die<br />

Gesellschaft selbst. Gefangene alleine unter der Knute der<br />

Medien, paralysiert durch markige Phasenprojektionen,<br />

gefesselt durch eine Cyberbrille. In Freiheit, im Sonnenlicht,<br />

lasen sie erst einmal Bücher. Frankfurter Rundschau<br />

In Hans Hollmanns Wiesbadener Inszenierung nun wird<br />

mit gutem Erfolg stark gekürzt: <strong>Die</strong> Dialoge sind nur<br />

noch in Restwerten vorhanden und werden als solche der<br />

Schauspielerin Helga L. Schoon in den Mund gelegt. Sie<br />

schleppt als Greisin, als gealterte Marzelline ihren Brautkranz<br />

und die enttäuschte Hoffnung auf eine Ehe mit Fidelio<br />

über die Bühne. (…) Alt-Marzelline begegnet also ihrer<br />

Jugend in Gestalt der verliebten Tochter des Kerkermeisters,<br />

der Sharon Kempton Tiefe des Ausdrucks jenseits des<br />

jugendlichen Rollenklischees mitgibt. (…) <strong>Die</strong> Bühne wird<br />

von Thomas Märker sehr suggestiv ausgeleuchtet und korrespondiert<br />

mit der düsteren Grundierung in Beethovens<br />

Musik. <strong>Die</strong> f-moll-Einleitung und Florestans große Arie am<br />

Anfang des zweiten Aufzugs wird auch von Marc Piollets<br />

Dirigat als musikdramatischer Höhepunkt bestätigt. <strong>Der</strong><br />

Puls der Pauke bringt das Paradoxon komponierter Stille<br />

zum Ausdruck, während Gast-Florestan Thomas Piffka es<br />

hier schafft, der Partie des gequälten Florestan eine existentielle<br />

Glaubwürdigkeit zu verleihen, ohne auf Klangschönheit<br />

verzichten zu müssen. Mit der furiosen Rachearie<br />

des Don Pizarro führt sich der neu engagierte Bariton<br />

Joachim Goltz bestens in das Ensemble ein, zu dem auch<br />

Bernd Hofmanns lebendig gestalteter Rocco, der Fernando<br />

des Thomas de Vries und Jonas Gudmundssons schlanker<br />

Jaquino gehören. Wiesbadener Tagblatt<br />

Sinéad Mulhern, die sich hier von Fidelio in Leonore<br />

zurückverwandelt, singt tatsächlich diese zwei Rollen:<br />

jugendlich-gerade die männliche, mit größerer Wärme die<br />

bedingungslos Liebende. Frankfurter Neue Presse<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011


Kaspar Häuser Meer<br />

Von Felicia Zeller<br />

Inszenierung André Rößler<br />

Bühne und Kostüme Simone Steinhorst<br />

Nur indirekt kommen die Schicksale der Klienten<br />

vor, die Autorin versteckt sie in einer anspruchsvollen<br />

artifiziellen Sprachcollage als Zitate zwischen<br />

Behördendeutsch und Bürogeschwätz. Drei<br />

Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs<br />

des stetig größer werdenden Meeres an Hilfe<br />

suchenden Kaspar Häusers: Felicia Zellers Stück ist<br />

kein Sozialdrama, es ist eine gleichermaßen präzise<br />

wie ernüchternde Diagnose der Arbeitswelt von<br />

heute. Wiesbadener Kurier/Tagblatt<br />

Felicia Zellers Kaspar Häuser Meer war 2008 und<br />

ist auch weiterhin eine Reaktion auf den regelmäßigen<br />

Schlenker am Ende von Kindesmissbrauchsmeldungen<br />

(‚Das Jugendamt betreute die Familie<br />

seit acht Jahren.‘); dazu ein wortgewandter Abgesang<br />

auf den sozialen Teil des Sozialstaats; dazu<br />

ein bitter satirischer Einblick in eine Arbeitswelt,<br />

wie sie Sozialpädagogen besonders gut kennen.<br />

Andere Leute aber auch, Zellers Text in André<br />

Rößlers Inszenierung hat manchen Szenenapplaus<br />

zur Folge: für Evelyn M. Fabers Wutanfall gegen<br />

Leute, die Macht, aber keine Ahnung haben (an<br />

Politiker denkt die Jugendamtsmitarbeiterin, aber<br />

jeder denkt, an wen er will); für die Entspannungsübungen,<br />

die das Ausbrennen hinauszögern sollen.<br />

Für die in sinn- und rastlosem Stress aufgehende<br />

Beschäftigung findet Rößler einleuchtende Bilder<br />

des Wuselns, Herumruderns, Verzettelns, auch der<br />

harten Arbeit. Frankfurter Rundschau<br />

Simone Steinhorst hat mit diesem papiergefüllten<br />

Swimmingpool ein sinnfälliges Symbol für die permanente<br />

Überforderung der Sozialarbeiterinnen<br />

auf die Bühne der Wiesbadener Wartburg gebaut.<br />

Mit seinen Sitz- und Laufstegen am Rand ist er<br />

weniger Abbild eines real existierenden Büros als<br />

variable Spielstätte für die verzweifelt komische<br />

Abwehrschlacht der Helferinnen in einem Kampf<br />

gegen die Verwahrlosung der Familien, gegen<br />

Bürokratie und ermüdenden Dauerstress, den sie<br />

nicht gewinnen können. In André Rößlers komprimierter<br />

Inszenierung von Felicia Zellers Sozialamtsgroteske<br />

Kaspar Häuser Meer, einer Produktion<br />

des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden,<br />

steht der einzige Sieger von Beginn an fest: das nie<br />

ermüdende Papier. Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

Othello<br />

Tragödie von William Shakespeare<br />

Deutsch von Frank Günther<br />

Inszenierung Manfred Beilharz<br />

Bühne Bernd Holzapfel Kostüme Renate<br />

Schmitzer Musik Roman Beilharz<br />

Das Premierenpublikum im Kleinen Haus erlebte<br />

am Samstagabend die Ansteckungsgefährdung<br />

von Shakespeares „Moor of Venice“ innerhalb<br />

eines nicht nachlassenden Spannungsbogens mit<br />

Konzentration auf die Hauptfiguren und deren<br />

Psychogramme. Manfred Beilharz hat inszeniert,<br />

und es stand ihm ein vorzügliches Team im<br />

Hintergrund (Bühne, Kostüm, Musik) und auf der<br />

Bühne Darsteller/innen zur Verfügung, die über<br />

sich hinauszuwachsen schienen. Michael Günther<br />

Bard in einer in der (leicht eingeschwärzten)<br />

Titelpartie sich verausgabenden Expressivität,<br />

Michael Birnbaum, der spielerisch der Rolle des<br />

mephistophelischen Einflüsterers Jago standhält<br />

und Sybille Weiser als verleumdete Desdemona,<br />

der das Artifizielle, das sie als Othello-Projektion<br />

verkörpert, so wunderbar liegt. (…) Shakespeares<br />

Othello dramatisiert Nihilismus. <strong>Die</strong>se Wiesbadener<br />

Aufführung zeigt, wieviel Spannung in ihm<br />

liegt. Einhelliger Applaus für die Produktion mit<br />

drei zu Recht heftig gefeierten Darstellern.<br />

Wiesbadener Kurier/Tagblatt<br />

Intendant Manfred Beilharz erzählt in dieser Eröffnungspremiere<br />

der Spielzeit im Kleinen Haus des<br />

Staatstheaters Wiesbaden die Geschichte eines<br />

Mannes, der genau dann zum Opfer wird, als er<br />

glaubt, den Gipfel seines Lebensglücks erreicht zu<br />

haben. Wie leicht er dem eiskalten Zyniker Jago in<br />

die Intrigenfalle gehen wird, sieht man schon daran,<br />

wie er seine Desdemona in Händen hält, wie<br />

er sie staunend als Wesen einer ihm fernen Welt<br />

betastet – sprachlos, hilflos, nahezu kindlich. Und<br />

das Objekt seiner Leidenschaft ist zwar tugendhaft,<br />

aber kaum reifer als er. Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

Im Zentrum noch mehr als sonst: Jago, Michael<br />

Birnbaum, ein Baum von einem Soldaten, der<br />

Mann fürs Grobe, aus dessen Mund bei Bedarf<br />

eine aus reinster Schlechtigkeit gespeiste Raffinesse<br />

perlt. Herrlich, wie Plattheit und Raffinesse sich<br />

verbinden, wenn er etwa das Wort des Stückes,<br />

„Eifersucht“ ins Spiel bringt, als Negation noch<br />

dazu. Frankfurter Rundschau<br />

Das Publikum war begeistert… hr Frühkritik<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011 29


news<br />

Impressum<br />

(18. Jg. nr. 2)<br />

30<br />

Pinocchio<br />

(auch) für<br />

Gehörlose<br />

„Theater barrierefrei“ geht in<br />

die dritte Runde: Am Sonntag,<br />

20. November um 14 Uhr sind Groß<br />

und Klein zu einer ganz besonderen<br />

Aufführung des diesjährigen Weihnachtsmärchens<br />

Pinocchio eingeladen.<br />

<strong>Der</strong> gesprochene Text des<br />

Stücks wird während der Aufführung<br />

simultan von zwei Gebärdensprachdolmetschern<br />

übersetzt, die sich<br />

am Bühnenrand positionieren. Für<br />

gehörlose Zuschauer sind Sitzplätze<br />

im vorderen Parkett reserviert, die<br />

einen guten Blick auf die Gebärdensprachdolmetscher<br />

garantieren.<br />

<strong>Der</strong> Kartenvorverkauf hat bereits<br />

begonnen! Pinocchio im Rahmen von<br />

„Theater barrierefrei“ wird finanziell<br />

unterstützt vom Amt für Soziale<br />

Arbeit Wiesbaden.<br />

Auf zu neuen Taten<br />

Zu Beginn der Spielzeit stellen sich<br />

Ihnen die neuen Mitglieder des<br />

Musiktheaters im Gespräch mit Dramaturgin<br />

Karin <strong>Die</strong>trich vor. Erleben<br />

Sie einen Abend mit den Opernsolisten<br />

Hayley Sugars und Joachim<br />

Goltz, sowie Chordirektor Anton<br />

Tremmel, Musikdramaturg Stephan<br />

Steinmetz und Regieassistentin<br />

Hersilie Ewald.<br />

Montag, 10. Oktober<br />

19.30 Uhr, Foyer<br />

Druck und Verlag Dinges & Frick GmbH,<br />

Greifstraße 4, 65199 Wiesbaden<br />

Texte Dramaturgie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden<br />

Redaktion Barbara Wendland<br />

Kontakt Hessisches Staatstheater Wiesbaden<br />

Christian-Zais-Straße 3,<br />

65189 Wiesbaden<br />

www.staatstheater-wiesbaden.de<br />

info@staatstheater-wiesbaden.de<br />

pressereferat@staatstheater-wiesbaden.de<br />

dramaturgie@staatstheater-wiesbaden.de<br />

Fotos Martin Kaufhold, Lena Obst; Michael Kretzer<br />

(Jugendreferat). <strong>Die</strong> Fotos der Gäste wurden von den<br />

Künstlern zur Verfügung gestellt.<br />

Konzept/Layout Ma arten Evenhuis, Beate Marx<br />

Das Hessische Staats theater Wiesbaden ist Mitglied<br />

der europä ischen Theater kon vention (ETC), Brüssel.<br />

Ein Fest für alle<br />

Auch in diesem Jahr war unser<br />

traditionelles Theaterfest ein Riesenerfolg.<br />

Hochbetrieb herrschte<br />

treppauf, treppab, vor den Bühnen<br />

drängten sich die großen und die kleinen<br />

Zuschauer, es wurde gegessen,<br />

getrunken, getanzt, und noch um acht<br />

Uhr abends war die Schlange vor der<br />

Theaterkasse meterlang. Nicht nur<br />

wir haben Grund zur Freude: <strong>Der</strong><br />

Erlös der Eventversteigerung, rund<br />

400 Euro nämlich, wurde an die<br />

Vereinigung Ärzte ohne Grenzen<br />

gespendet.<br />

<strong>Der</strong> nächste<br />

Sommer<br />

kommt<br />

bestimmt!<br />

Jetzt schon vormerken:<br />

<strong>Die</strong> Theaterbiennale<br />

NEUE STÜCKE AUS EUROPA<br />

kommt wieder. Bleiben Sie auf<br />

dem Laufenden:<br />

www.facebook.com/NewPlaysfromEurope<br />

www.newplays.de<br />

Das Ensemble zum Mitnehmen<br />

Zum Start jeder neuen Spielzeit<br />

grüßt unser Ensemble von Plakaten,<br />

Litfaßsäulen und dem Titel des<br />

Theaterblatts. Erstmals widmet<br />

das Spielzeitheft allen Ensemblemitgliedern<br />

eine eigene Seite und<br />

stellt jedem Künstler die Frage<br />

„Warum bist Du am Theater?“ Herausgekommen<br />

sind witzige, poetische,<br />

überraschende und charmante Äußerungen<br />

auf wundervollen Bildern, die<br />

wir als Postkartenkollektion für Sie<br />

herausgebracht haben. An der<br />

Theaterkasse gibt es für jeweils 2,50 €<br />

wahlweise alle Sänger des Opernensembles,<br />

alle Schauspieler oder alle<br />

Balletttänzer – für Sie zum Mitnehmen,<br />

Verschenken, selber Freuen.<br />

Hessisches Staatsthea ter Wiesbaden / Theaterblatt • Oktober 2011

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